iifflthnlifche Miffionszeitfchnft öer Miffionärp sshrm 43. Jahrgang ________SnpHizinnp in ahhnnamanfn ^folo Zum Titelbild (Siehe Gebelsmeinung). Tibetanischer Priester und Pricsterin. Sikkim auch Siidtibet genannt ist immer noch de» Fremden verschlösse!» Die Missionäre warten im benachbarten Darjeeling bis die Schranke füllt. Der Apost. Präsekt hat seine Residenz in Kalimpong. Wir sehen einen lamaisti-schen Priester und eine Priesterin mit all ihrem eigentümlichen Putz, ihren Gebets-mühlen, Glocke, Gebetsriemen und Dreizack. (Fides Foto.) Inhalt: Er, S. 177. — Keine Ostern, S.M8. — Missionsexpedition in die peruanischen Urwälder, 6. 180. — Sitten und Gebräuche der Bapcdi, S. 182. — Gu-lube der Wildeber, 6. 187. — Missionäre und ihr Heldengrab in China, S. 189. — Das Leben, S. 191. — Lanze und Kreuz, S. 192. Abbildungen: 3m peruanischen Urwald, 6. 181. — Schillukianz, S. 183. — Ein Besuch auf der Misstonsstation Glen Cowie im Bapeüiland, S. 185. — Kalechis-musstunde am OrangefUifje in Südafrika, S. 188. — Chinesische Muller und ihre Tochter beim Paramenienslicken, S. 190. Preis: ganzjährig Italien 8 Lire, Ungarn 2.50 Pengö, Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2.50 Franken. Versand durch Missionshaus Millan b. Bressanone, Italia. Missions-Gebetsmeinung sür April: Bekehrung der Buddhisten. Unter den vielen Ersatzstoffen, die der Teufel schon für das Christentum in Europa angeboten hat, glänzte auch eine Zeitlang der Buddhismus, allerdings nicht, wie er in Asien bodenständig ist, sondern wie ihn abgefallene Christen sich zurechtgedoktert hatten. Immerhin war dieses Hirngespinnst glaubensloser Europäer neben der verblendeten Kolonialpolitik Englands der Grund, daß der asiatische Buddhismus aus seinem Todesschlas noch einmal auf die Beine kam. — Heruntergekommenes Heidentum, hat ein protestantischer Forscher den Buddhismus genannt. Als ewige Seligkeit bietet der Satan den Menschen das N irw a n a, das Erlöschen der Persönlichkeit, ihr Aufgehen im Weltganzen, also praktisch Nichts. Die Teufelsfratze eines Priestertums ist eine Art Bettlerorden: Die Lamas ersetzen oder ersparen sich jede Arbeit mit Betteln. Das Betzen besorgen sic mit G e b e t s in ü h l e n, in denen Papierstreifen mit der Formel „Om mani, patini om!" (O Kleinod in der Lotusblume, o!) in Bewegung gesetzt werden. Die Tempel bieten eine Galerie von Buddha st a t u e n, von wohlbeleibten Buddhagötzen. Sitzende Lebensweise und Nichtstun werden nicht allein für den runden Götzenbauch verantwortlich sein, scheinen aber das Lebensideal darzustellen, das den Gläubigen eingeprägt wird. Zur Abwechslung werden auch verschiedene Hindugötzen aufgestellt. Das; unter den Buddhisten Laster aller Art Mode sind, haben die Kolonialbcamten festgestellt. — Wenn ivir bedenken, daß sich noch bei 140 Millionen unserer Zeitgenossen zu dieser Religion bekennen, dann werden wir inständiger beten: Pater unser-zu uns komme dein Reich! Wir bitten um das Gebet für die in ödn letzten Monaten verrstorbenen Abonnenten, unter ihnen Frau Gertraud Aich n er, Acercto; Förderin K a thi von O t t e n t h a l Campo Tures. Allen Freunden und Verehrern des Dieners Gottes P. gofcf FrernQ-ernstz SVD, sowie allen, die lernen möchten, ivie man eine „neuntägige Andacht" hält, sei das handliche Hcstlein wärmstens empfohlen, das Dr. Johannes Baur bei der Berlags-anstalt Athefia Bolzano veröffentlicht hat: „N o v e n e, A n l e i t u ng zum fruchtreichen Halten von N o v e n e n vor allem zum Diener Gottes P. Josef Freinademetz S. V. D.“ Herausgeber: Kongreg. d. Missionäre Söhne d. hlgst. Herzens Jesu, Millan-Bressanone. Schriftleitung: Dr. theol. el phil. P. M. Raffeiner F. S. C„ Millan-Bressanone. Druck: A. Weger's Buchdruckerei, Bressanone. Nulla osta. — R. Prefettura, Bolzano — Gab. No. 5087, 28 dicembre 1939—XVIII. Stern -er Neger Katholische Missions-Zeitschrift herausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Herzens Jesu Nummer 12 April 1941 .43. Jahrgang Er! Ha! Um dreissig Silberlinge Kauften wir uns den Verräter; Seine eigenen Trabanten Kennen ihn nicht, flieh’n und bangen. Ha! nun soll er’s wieder wagen, Werbend vor das Volk zu treten! Brandmarkt ihn, den Volksverführer, An den Schandpfahl mit dem Läst’rer, Fort mit ihm aus heil’gen Mauern, Golgotha sei Reich und Thron ihm! Dann, dann soll er’s wieder wagen, Werbend vor das Volk zu treten! Zeichnet ihn mit Skorpionen, Bohrt durch Hände ihm und Füsse Tief die groben Nägelmale, Rennt den Speer ihm in die Seite! Dann, dann soll er’s wieder wagen, Werbend vor das Volk zu treten! Seines Blutes letzter Tropfen Soll vor unsern Augen rinnen, Von dem Kreuz, des Todesröchelns Seien Zeugen uns’re Ohren! Dann, dann soll er’s wieder wagen, Werbend vor das Volk zu treten! Des Verscharrten Grube werden Uns’re Siegeszeichen sigeln Und des Römerreichs Soldaten Mögen den Schakalen wehren! Dann, dann soll er’s wieder wagen Werbend vor das Volk zu treten!------- -----------Und der Ewige lachet ihrer: Mächtig bricht der Osterjubel Aus dem Grabe des Erstand’nen. Ihm, dem Gotteslamme folgen, Mit dem guten Hirten ziehen Herden, Herden, weiss die Vliesse, Die am Lebensquell gebadet. Bebend grösst in Frühlingsschauern Seine Erde das Geschmeide Und den Purpur Seiner Wunden. Seht! aus Seiner Seite strahlet Uns ein Herz, ein Herz voll Liebe! Christus dart’s, wenn einer, wagen Werbend vor Sein Volk zu treten! n y y y y y y y y y y y y y y y y y 177 12 Keine Ostern! Die armen Heiden! Sie haben keinen Sonntag, für sie gibt es keinen christlichen Feiertag, sie kennen anch das strahlendste aller Feste nicht, das den Triumph unseres göttlichen Erlösers, besten Freundes und Bruders feiert, jenes Fest, das den vielen Rätseln unserer Pilgerschast auf Erden erst ihre Lösung bringt, da es uns sagt, es gibt ein Jenseits, einen Morgen nach der finsteren Leidensnacht, einen Frühling nach dem Winter müden Harrens und Bangens, es gibt eine Auferstehung von den Toten und wenn wir nur selbst wollen, ein Leben, das diesen Namen erst eigentlich verdient, ein ewiges Leben voll Himmelsseligkeit. Diese märchenhafte, beglückende Wahrheit strahlt noch nicht in das Leben der armen Heiden, sie singen kein Alleluja dem Gotte, der doch allen Menschen diesen Trost ins Herz träufeln wollte, sie kennen weder den Gekreuzigten, noch den auferstandenen Herrn Jesus Christus. Fst's möglich, daß es noch Christen gibt, die bei diesem Gedanken nur mit den Schultern zucken, als wollten sie sagen: „Bin ich denn der Hüter meines Bruders?" Lieber Freund, läßt dich der Anblick so vieler verträumter, vergeudeter, um nicht zu sagen verfehlter, verworfener Menschenleben wirklich kalt und gleichgültig? Willst du wirklich keinen Finger rühren, einem Verirrten den rechten Weg zn zeigen, einen Blinden, der dem Abgrund zueilt, zu warnen? Willst du tatenlos zusehen, wenn die Hölle des Erlösers spottet, daß Er für die Mehrzahl der Menschen umsonst sein Blut vergossen habe, weil es für sie keine Auferstehung pm Leben, sondern nur zum ewigen Tode geben werde? Kümmert es dich nicht, wenn die Hölle frohlockt, daß es für diese Menschen in Ewigkeit keine Ostern geben soll?! „Ich habe mit mir selbst genug zu tun" bemerkt wohl einer. Freund, beim Gericht wird es nach Christi eigenem Wort gerade darauf ankommen, was du für andere getan hast. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! Damit sorgst du auch am besten für dein eigenes Heil, denn das macht dich Christus ähnlich, der selbstvergessen sich für uns dahingegeben hat. Es wären das auch wirklich keine christlichen Ostern, die du feiertest, wenn diese heilige Fastzeit vorüberginge, ohne daß jemals Dankbarkeit sich im Grunde deiner Seele regte und mächtig in Wort und Tat sich kundtun wollte. Nun, der erste Dank, den wir Christus schulden, dürfte doch der sein, mit ihm mitzuwirken nicht bloß zum Heile unserer eigenen glückshungrigen Seele, sondern auch zum Heile der andern, für die Er gestorben ist. „Aber jetzt, während der Kriegszeit kann man den Missionen ja doch nicht helfen." Nun, mein lieber Bruder, ich fühle mit dir in all dem Leid, in all der Not und Sorge, die der Krieg dir gebracht hat und noch bringt. Aber wir haben doch die Hoffnung, daß auch dieser Krieg einmal zu Ende gehen wird und daß ein gerechter Friede nach christlichen Grundsätzen das Leben wieder lebenswert erscheinen lassen wird! wir vertrauen, daß eine Zeit folgt, in der die Völker Europas die Segnungen christlicher Kultur wieder verspüren werden und dann nicht mehr in ständiger Furcht vordem bösen Nachbar, sondern im Geist der Verträglichkeit und Nächstenliebe nebeneinander wohnen wie vorzeiten. Wir hoffen auf eine Osterzeit nach der Karwoche des Krieges. Aber denke einmal: Eine solche Frie--< denszeit mit dem herrlichen Segen christlicher Kultur kennt der arme Heide überhaupt nicht. Für ihn hat das Wort: „Krieg ist das Menschenleben auf Erden" eine viel, viel schrecklichere Bedeutung als für dich. Daß auch für ihn einmal dieser Frühling voll wärmenden Sonnenscheines, voll wonniger Blütenpracht und munteren Vogelfangs anbreche, dafür kannst du auch jetzt und heute das Deinige tun, indem du dein Leihen mit dem Kreuzesopfer Christi vereinigst zu ihrem Heile, indem du für die Heiden betest und opferst, indem du nach Kräften den Missionären in der Heimat an die Hand gehst, die bereitstellen, mit dem Pfluge ihres Opferlebens Neuland umzubrechen und den Samen des Gotteswortes der Scholle anzuvertrauen, sobald der Tag hiefür anbricht, sobald der Winter des Krieges weicht und die Fesseln des Frostes fallen. Oder willst du mitschuldig sein, wenn für Millionen und Millionen armer Menschenherzen kein solcher Frühling anbricht, wenn es für sie wieder keine Ostern gibt? Auch das Missionswerk leidet schwer unter dem Kriege. Viele Missionäre tragen den Soldatenrock, andere trauern in Konzentrationslagern, die der leidige Haß geschaffen und diejenigen, welche noch auf dem Arbeitsfeld verblieben find, haben alle Mühe, auch nur die Ernte früherer Jahre zil bewahren. Das ist Passionszeit für die Missionen, auch da noch keine Ostern! Und doch ist die Sehnsucht nach Ostern so übermächtig. Wenn je, dann muß in unsern Tagen noch der Herr sich erheben, um von neuem den Befehl zu geben: Geht hinaus in alle Welt--------------werfet die Netze aus! Wann wäre es zeitgemäßer, wann erfolgverheißender gewesen, als gerade heute? Bei diesen herrlichen Verkehrsmöglichkeiten auf Dampfsr und Bahn, in Auto und Flugzeug! Wann wäre das Wort beschwingter gcwesen als heute, da das Radio in den Dienst der Kirche gestellt werden kann? Und dabei hat es kaum je eine Zeit gegeben, in der die Heidenwelt vielerorts so dringend nach Missionären verlangte wie heute! 3a, es muß sicher bald der Tag anbrechen, an dem die Missionskirche zu neuem Leben erwacht, zu einem Leben verheißungsvoller Aussaat und ergiebigster Erntearbeit. Erhebe dich, o Herr! Sende deinen Engel, der den schweren Stein wegwälze vom Grabe kühnster Hoffnungen deiner Missionäre, erhebe dich und tritt hervor, um die weinende Magdalena der Heidenwelt mit deinem Gruße zu trösten! (P. H. F. F. S. CJ Missionsexpedition in die peruanischen Urwälder des Marannon. Rom. — 3m Auftrag S. Exz. Mous. 3auregui (Apost. Bikar von San Gabriel de la Dolorosa) machten sich jüngst drei Passionistenmissio-näre auf, um eine Forschungsreise nach den ausgedehnten Gebieten des Marannon zu unternehmen. Das Missionsgebiet liegt zwischen den 2. und 6. Grad südl. Breite und zwischen 75,23 resp. 77,50 Grad östl. Länge von Greenwich und folgt im Norden lange Zeit dem Lauf des Marannon oder Oberen Amazonenstromes mit seinen Nebenflüssen. Nimmt man das Vikariat in feiner ganzen Ausdehnung mit all den Pfarreien, die von den erwähnten Passionistenpatres versehen werden, so hat man eine Fläche von über 110.000 qkm, d. i. fast die Größe von Bayern und Schweiz zusammengenommen. Die Bewohner, rund 70.000, lassen sich in zivilisierte, halbzivilisierte und Urwaldbewohner gliedern. Die Zahl der letzteren schwankt zwischen 6000 und 10.000. Sie leben an den Flußufern, wohnen in Hütten, die von Baumstümpfen und Palmblättern gebildet sind und widmen sich der Zagd und dem Fischfang. Sie verabscheuen und fliehen den Verkehr mit den Weißen. Die fünf Fndianerstämme der Ahuaruna, Huambisa, Murato, Achu-ale und Chafra, die sich in der Mission vorfinden, bilden mit dem Stammesgenossen jenseits der Grenzen die große Nation der Zivaro, bekannt als unbezähmbar, kühn und angriffslustig. Die Ahuaruna sind am zahlreichsten und besiedeln eine weitausgedehnte Zone rechts des Marannon, während auf der gegenüberliegenden Seite die Huambisa in fast gleicher Stärke wohnen. Die Ahuaruna erstrecken sich über den Morona und Santiagofluß mit ihren Nebenflüssen, während die Murato zwischen Morona, Pastaza und Tigre, die Achuale und Chafra längs des Huasaga und links vom Morona hausen. Klima, mangelnde Verkehrsstraßen, Sprache und Charakter der 3n-dianer bereiten den Missionären die größten Schwierigkeiten. Das feuchte Klima ist für die Fremden entnervend und ungesund. Die Temperatur schwankt zwischen 20 und 34 Grad im Schatten. Die häufigen Niederschläge haben Malariafieber, Blutleere, Dissenterie und Rheuma im Gefolge. Die Missionsreisen werden teils zu Fuß, teils im Boot zurückgelegt; oft braucht man acht bis zehn Tagesreisen für eine Strecke von hundert Kilometer. Nicht alle Flüsse sind schiffbar, und die befahrbaren haben ihre Tücken und Gefahrren für den Reisenden. So haben schon viele unerschrockene Missionare frühzeitig ein nasses Grab gefunden. Am 3. Februar reisten die P. P. Lekue und Ardanza mit dem Bru- der Uranga ab; sie überließen sich der Strömung des mächtigen Marannon und kamen nach dreitägiger Schiffahrt in Borja an, das soviele Erinnerungen an die glorreichen apostolischen Taten der ersten Zeit weckt. Bon der alten Gründung der Söhne des hl. Ignatius ist kaum eine Spur mehr vorhanden. Das heutige Borja, ein aufstrebender Ort, dürfte für die nächste Zukunft Ausgangspunkt für die Bekehrung der Waldbewohner werden: seine topographischen und klimatischen Verhältnisse könnten für eine Missionsniederlassung gar nicht besser sein. In der Schlucht „Shaimen" schlugen die Wanderer ihre Zelte auf. „Viele Huambisa-Familien, schreibt P. Lekue, kamen uns entgegen. Wir begannen unsere evangelische Arbeit mit Erfolg. Für den Indianer ist der Missionär ein besonders bevorzugter Christ, ein guter friedliebender Mensch ohne Sonderinteressen. Uebrigens find diese Urwaldmenschen gar nicht so wild, wie man sie malt, noch auch so der Kultur abgeneigt wie 3m peruanischen Urwald besteht seit 1857 eine blühende österreichische Siedlung. Die Photographie zeigt Dr. Hollick, der 1940 dort zu Besuch war. Die Banauenpflanzuug bietet doppelte Erfrischung nach dem Ritt, Schatten und leckere Frucht. man gemeiniglich annimmt, auf Grund der sprichwörtlichen Indolenz, die den Indianer auszeichnet. Auf unserer langen Expedition hatten wir Gelegenheit die primitiven Gebräuche der Herren der Urwälder zu schätzen. Das Mißtrauen, das der Indianer dem Weißen, Mestizen oder Zivilisierten entgegenbringt, ist vielfach wohl erklärlich. Dank der strengen Ueberwachung, die die Militärbehörden durchführen, ist wenigstens die Tätigkeit der ausbeutenden und destruktiven Elemente immer mehr zurückgeschraubt worden. An den Ufern des Alpama, eines Nebenflusses des Santiago, trafen die Missionäre Ende Februar verschiedene Huambisa-Familien, unter denen die Malaria schwer gehaust hatte. Die Eingeborenen hielten in ihrer Unwissenheit die Missionäre für Träger ansteckender Krankheiten und blieben darum in ihrer gewohnten Scheu vor den Weißen auch von den Missionären fern. Ein paar Tage später erregte unser Auftreten in Chinganaza unter den Indianern das größte Aufsehen. Kommen Fremde in die Nähe, so schmücken sie sich mit bunten Federbüschen und ziehen mit Lanzen bewaffnet entgegen. Flößen die Besucher Vertrauen ein, so bitten die Einheimischen Geschenke und Lebensmittel an, wie es das heilige unverletzliche Gebot der Gastfreundschaft verlangt. Wir konnten mehrere Kinder im Alter von ein bis zehn Jahren taufen." Die zweite Etappe der Missionsexpedition wurde am 27. März in Angriff genommen: man befuhr unter großen Schwierigkeiten den Gan-gasa. Es war eine schwere Enttäuschung: fast alle Indianerhütten waren halbverlassen. Es fehlten die Männer, die zum größten Teil auf Kriegspfad waren. In Uargas Guerra wurden Mitte April eine Anzahl Iivaros getauft, und jetzt ging es zum Stamm der Chafras an den Ufern des Morona und Pushaga. Es war eine Ueberraschung für die Indianer. „Zwei junge Männer mit nicht sehr vertrauenerweckendem Blick, empfingen uns am Hafen mit der Lanze bewaffnet. Beim Klang der „dundstri", die aus gehöhlten Baumstümpfen gefertigt sind und einen starken Widerhall in den tiefen Wäldern Hervorrufen, wird der Stamm in Alarmzustand versetzt. Me Kinder suchen auf den Rat der Mütter sofort ein Versteck ans. Wir nähern uns in Begleitung eines Dolmetschers der ersten Hütte. Die Inwohner bieten uns nach der Begrüßung die ortsüblichen Getränke an. Doch, wo find die Männer? Seit einem Monat hat man keine Nachrichten von ihnen. Bon den Familien erfahren wir nur, daß sie gegen die benachbarten Muratos zu Feld gezogen find in der Absicht, sie auszurotten. Wir halten uns nur zwei Tage auf — immer wieder aufgeschreckt durch den Klang der dunduri, deren Schläge bald dumpf, bald hell in mannigfacher Verbindung zusammengestellt den Indianern auf ein Dutzend Kilometer die Verständigung ermöglichen. Ende April kehrten die Missionäre von ihrer langen anstrengenden Reise zurück. Man war sich klar darüber: eine fruchtbringende Arbeit auf einem so ausgedehnten Feld würde zahlreiches gut vorbereitetes Personal verlangen und die Unterstützung öer Kreise, die vom Verlangen beseelt sind, jene Gebiete in blühende Auen des Christentums und der Kultur verwandelt zu sehen. Mit den 14 Passionisten arbeiten zur Zeit vier Brüder, acht Schwestern und 52 Katechisten nebst 12 Lehrern zusammen. Um die 20.000 Katholiken des Vikariates dazu die besonderen Pfarreien zu versorgen und die 10.000 Indianer der Urwälder zu bekehren, reichen diese Kräfte nicht aus. (Fides) Sitten und Gebräuche bei den Bapedi. (P. M. R. F. S. C.) Hand in Hand mit dem Pflichtbewußtsein geht die Beherrschung der Gefühle. Darin bringt es unser Neger zur Meisterschaft und steht einem englischen Diplomaten in Nichts nach. Es werden aber diesbezüglich nicht etwa eigene Erziehungskurse in Volksuniversitäten gehalten. Die Jungen lernen es einfach von den Alten: das Beispiel war ja immer die beste Schule. Man wird höchst selten Negerbuben oder -Mädchen raufen oder streiten sehen oder sonstige Zornesausbrüche beobachten können. Die Alten tun es eben auch nicht, es sei denn, wenn sie besoffen sind, nach ihrer Ausdrucksweise: wenn der Verstand schlafen gegangen ist. Der Ne- ger wird sich rächen, wenn ihm Unrecht geschehen oder wenn er beleidigt worden ist; ober er gibt seinen Gemütszustand nicht zu erkennen und wird nicht zornig dem Feinde Rache androhen: nicht einmal sein äußeres Benehmen dem Feinde gegenüber wird sich ändern. Ebenso wissen sie das Schmerzgefühl 311 meistern. Das Weinen gilt schon für kleine Knirpse als eine Schande. Ob er Prügel abbekommt, ob er von einem Hund oder einer Schlange gebissen wird, ob er schwer verwundet, Hunger und Durst leidet, oder ihm Vater und Mutter stirbt, ob man ihm seine Spielsachen in Trümmer schlägt: der Negerknabe, auch er leidet, aber Tränen vergießt er gewöhnlich nicht: das ist nicht männlich nach seiner Auffassung. Ein Knabe von 8 Jahren kam unglücklicherweise unter ein Wagenrad, das schief über den linken Oberschenkel ging, so daß das Fleisch in Fetzen herunterhing: man brachte ihn auf unsere Missionsstation. Ohne eine Miene zu verziehen, sah er zu wie ihm die Schwester die Fleischfetzen wegschnitt, die grausige Wunde wusch und verband. Schilluktanz. Eigentlich ein stoischer Philosoph! Denn durch das Heulen und Schreien wird's ja nicht besser. Ich habe die Spielsachen erwähnt und damit angedeutet, daß auch die liebe Negerjugend, wie die unsrige, die freie Zeit, will nicht sagen in munterem Spiele vertändelt, sondern ausfüllt. Ist doch das Spiel — soweit es nicht aufgezwungen ist — und dann ist's eben kein Spie! mehr — die natürliche Offenbarung des Lebenstraumes einer jugendlichen Seele, die spontane Entfaltung der Anlagen und Talente eines Kindes. Man könnte deshalb sich zur Behauptung versteigen, daß man im Spiele ein Menschenkind besser kennen lernt als in der Schule. Selbstverständlich entsprechen die Kinderspiele den Lebensverhältnissen der Bapedi. Sie sind Ackerbauer und Viehzüchter — hauptsächlich letzteres. So spielen denn auch Ochsen und Kühe, Ziegen, Schafe und Esel in der kindlichen Phantasie eine große Rolle und wecken das spielende Talent. Sie sind ausgezeichnete Plastiker, diese Iungens. Als Material gebrauchen sie die Erde von Termitenhaufen, die sic mit der frischen Hinterlassenschaft eines Rindes vermischen. Unter Zutun von Wasser bereiten sie daraus einen feinen, äußerst zähen, haltbaren und handlichen Teig, aus dem dann unter der bildenden Hand in Miniatur die schönsten Rinder und die größten Esel hervorgehen. Bei den Rindern wird die größte Aufmerksamkeit den Hörnern geschenkt; je länger, desto schöner. Ganze Herden werden aufgestellt in weidenden, stoßenden und ruhenden Gruppen. Auch an Witz fehlt es diesen schwarzen Künstlern nicht. Kam da einmal unser Baba Zulu (P. Bernard Zorn), ein Original in jeder Beziehung, auf Besuch nach Glencowie und traf da auf der Missionsstation eine Gruppe Buben, die eben ihre modellierten Vierfüßler bewunderten. Er lobte die Kunstfertigkeit, beanständete aber, daß sie den Hirten vergessen hätten. Das war vormittags. In der Mittagspause bemerkte ich, wie nicht nur die Buben, sondern auch unsere Arbeiter die künstliche Herde umstanden und lachten. Ich gehe hin und siehe da, der Hirt war schon ge* schaffen. P. Zorn war es, trefflich nachgebildet, mit einem Schlapphut auf dem Haupte und selbst der Bart aus den Fäden der blühenden Maiskolben fehlte nicht. Und das Schönste: er saß rücklings auf einem Esel, hielt sich mit einer Hand an dessen Schwanz und schwang mit der andern einen mächtigen Stock. Wohl oder übel mußte ich selber auch lachen über solch witzige Rache für die kritische Bemerkung des Besuchers. Die guten Leutchen lachten nicht, daß der Baba Zulu auf den Esel zu sitzen kam oder sich an dessen Schwanz hielt, sondern einfach über den köstlichen Einfall der Iungens und, daß sie. den Pater so herrlich geformt hatten. Denn die Buben treiben sich gerne mit Eseln herum, zumal beim Viehhüten; und diese Eselreiterei gehört auch in den Bereich ihrer Unterhaltung. Da stürmen sie oft um die Wette über die weite Grasfläche und mancher schlägt einen prächtigen Purzelbaum. Das macht aber nichts; flugs ist er wieder auf des Esels Rücken und jagt den Andern nach. Oft sieht man dann so einen schwarzen jungen Rittersmann rücklings auf dem Grautier, um dieses bequemer mit einem Stocke im Galopp zu erhalten. Jemand hat so ein Reiterbild einmal nicht ganz unzutreffend mit manch modernheidnischem Philosophen verglichen, der sich der Schwanzwurzel eines Esels als Magnetnadel bedient, um 'in dem Wirrwar der menschi-lichen Geheimnisse zurechtzufinden. Früher gehörte es auch zur Kurzweil der Burschen, junge Pferde einzureiten, natürlich ohne Sattel, wobei -es manches Unglück absetzte. Aber heutzutage sind die Pferde bei den Eingeborenen eine Seltenheit geworden. Nur die Häuptlinge halten und gebrauchen sie noch. Sie kommen eben zu teuer, umsomehr als die Pferdekrankheiten stark damit aufräumen. Aber zweifüßige Esel gibts mehr als einen in jedem Negerkraal, junge und alte, graue, weiße und dunkelbraune, ja sogar schwarze; vom zierlichsten Liliputaner bis zum Muliähnlichen Asino. Doch lassen wir die Esel — die nebenbei viel klüger sind als Doktoren, und kehren wir zu unseren Buben zurück, die sehr oft auch auf Forschungsreisen sich befinden, nämlich auf der Suche nach Bienenvölkern, d. h. nach Honig, den sie wortwörtlich zum „fressen" gerne haben. Wilde Bienen gibt es in Sekukumiland in Hülle und Fülle. Es gibt wohl keinen Monat im Jahre, in dem wir nicht auf unserer Missionsstation Schwärme vorbeifliegen sahen oder -surren hörten. Und gar manchen haben wir eingefangen und an ein zivilisiertes Leben zu gewöhnen uns bemüht, nicht immer mit Erfolg. — Doch darüber sollte man ein eigenes Kapitel schreiben. Sie hausen in Felsspalten — hohlen Baumstämmen — Erdlöchern oder -Höhlen und eventuell auch in Kisten, wo sie eine entdecken oder eventuell bei modernen Bauten in Zwischenwänden oder in einem Dachverschlag. Mir flog mal einer in meine Bude herein und schlug ganz gemütlich in meinem Bücherfach seine Wohnung auf. Solch Bienenvölker nun ausfindig machen, erfordert keine besondere Pfiffigkeit und keinen ausgeprägten Spürsinn. Aber viel Klugheit braucht es, den Fund verborgen zu halten und allein auszubeuten. Denn ein Bursche sucht dem andern den leckeren Bissen wegzuschnappen. Für gewöhnlich verläuft zwischen Fund und Ausbeute eine geraume Zeit, weil der glückliche Finder erst ein Werkzeug holen muß, um das Loch im Baume oder in der steinharten Erde zu erweitern, damit er mit dem Arm hineingreifen kann. Rückt nun so ein junger Entdecker mit einem Beil oder einem Pickel aus, so ahnen die Buben schon was los ist und schleichen ihm nach und warten dann im Hinterhalt bis die Durbereitungsarbeit vollendet ist. Dann sind sie mit großem Hallo auf einmal zur Stelle,. Es gibt aber keine Rauferei,- denn nun muß er eben teilen, wenn auch Ein Besuch auf der Missionsstation Glen Cowie im Bapediland. mit bitterem Herzen, so doch mit guter Miene, was er gerne allein vertilgt hätte; so verlangt's die Sitte. Wehleidig sind sie nicht: Einer nach dem andern greift mit bloßen Händen und nackten Armen ins Loch hinein und holt sich ein Stück Fladen oder einen ganzen heraus. Und heikel find sie auch nicht: Die Bienen werden abgeschüttelt oder weggewischt und das Uebrige: Pollen, Honig und junge Brut wandert in den weit geöffneten Mund als köstlicher Leckerbissen — bis alles fertig ist. Die Bienenstiche, die sie dabei abbekommen, spielen keine Rolle; standhaft halten sie aus, die wackeren Männer und grinsen einander voll Behagen an wie junge Metzgergesellen, wenn sie die erste Sau abgestochen haben. Diese Vorliebe für Honig und Zubehör bleibt auch den Erwachsenen noch anhaften und verläßt auch die Greise nicht. Der Unterschied ist nur der, daß sie es unter ihrer Würde halten, Bienenvölker aufzustöbern; das sei Kindersache und eines Mannes unwürdig. Stoßen sie aber zufällig auf einen Bienenbaum, dann greifen sie ebenso gierig zu wie die Knaben Mädchen sieht man nie bei so einer Arbeit; nicht weil ihnen der Mut fehlt, sondern weil es eben Bubenbeschäftigung ist und nach der Regel sich niemand in das Amt eines andern einmischen soll. Bet den Wilden sieht man selbst bei Kinderspiel und -Kurzweil die Geschlechter immer getrennt. Das verlangt die Sitte, diesmal die gute. Nun wird mich jemand fragen: Haben denn die Burschen Zeit, immer „herumzustrabanz'en"; müssen sie nicht die Volksschule besuchen? Eben nicht. Zn Sekukuniland, unter den Bapedi gibt es überhaupt keine Regierungs- sondern nur Missionsschulen, welche allerdings zum Teil amtlich von der Regierung anerkannt und unterstützt werden, insofern diese unter gewissen Vorbedingungen die Lehrkräfte bezahlt und für Bestleistungen Preise verteilt. Aber diese Schulen sind eine moderne Einrichtung und haben nichts zu tun mit den Stammesfittcn. Der Stamm hat nun allerdings eine Schule für die heranwachsende' Zugend, die aber erst mit dem Reifealter einsetzt, jedoch sich nicht mit Lesen, Schreiben und Rechnen, Stricken, Spinnen und Kochen etc. besaht. Mit dieser wollen wir uns beschäftigen. Und zwar zuerst mit der der sittsamen Jünglinge (Iuugmänner werden sie erst nach bestandener Schule) und dann von den ehrsamen Zungfräuleins. 2. Die Burschen in der Stammesschule. Zu einer Abhandlung über die Transvaalbasuto-Bapedi las ich, daß diese Schule in drei Perioden mit einem jeweiligen Zwischenraum von 3 Zähren abgehalten wird. Woher der Verfasser ein gewisser Mr. R. Wheelwright diese Kenntnis hat, ist mir unbekannt. Wird wohl zu jener Klasse Forschungsreisender gehören, die im Auto einmal durch ein unbekanntes Land rasen und dann glücklich über ein paar aufgebundene Bären philosophieren. Tatsache ist, daß diese Schule in zwei Abschnitte zerfällt mit einer Zwischenpause von gewöhnlich einem Jahre. Daran hat sich seit urdenk-lichen Zeiten nichts geändert. Jeder gesunde Bursche ist verpflichtet, sie durchzumachen. Die erste heißt Bodikane; in ihr findet die Beschneidung statt; heißt also schlechthin die Beschneidungsschule. Die zweite kennt man unter dem Namen Bogoera, in Dauer, Form und Bedeutung von ersterer verschieden. Der Eingeborene, der beide Schulen glücklich überstanden, heißt „Monna" = Mann; für gewöhnlich nennt er sich selbst in stolzem Selbstbewußtsein Masutv, Mitglied des Großstammes der Basuto. Wer nur die Bodikane aber nicht die Bogoera durchgemacht hat, führt den Namen „Lehaola". Er kann heiarten, bleibt aber im Rang und mag er ein Greis sein, hinter dem jüngsten Manne zurück. Der Bapedi, der auch die erste Schule die Bodikane nicht durchgemacht, führt den Spottnamen „leshuburu"i auch wenn erwachsen, hat er keine Stimme in der Kraalsversammlung, wird vom Mannsoolk mit Verachtung behandelt und vom zarten Geschlecht als Zwitter ausgelacht. Ein leshuburu darf keine Bapediehe eingetjeu; wird auch keine Frail bekommen. Sollte es ihm aber doch gelingen, geschlechtlichen Umgang mit einer zu pflegen, so wird er, jetzt im geheimen mit Gift, aus dem Wege geräumt, um Unglück von der Familie und vom Volke fernzuhalten. Uebrigens trifft die Verführte für gewöhnlich dasselbe Los als Sühne für die Schande. Gulube, der Wildeber. Als der Xosa-Häuptling Rarabe mit seinen Leuten in südwestlicher Richtung auf der Suche nach neuer Weide auswanderte, traf er am Gr. Keifluß mit den eingesessenen Hottentotten zusammen, die sich ihm naturgemäß zur Wehr setzten. Es kam zu blutigem Kämpft, in dem die Rotten* totten unterlagen; selbst ihr Häuptling fiel in der Schlacht. In diesem Gefecht zeichnete sich Gulube besonders aus. Seinen Namen Gulube, d. i. Wildeber, trug er mit Recht, denn dieses Tier ist kühn und schlau. Nachdem die Hottentotten geflohen waren, folgte ihnen Rarabe mit seinen Kriegern, nicht mit der Absicht weiteren Schlachtens, sondern mit dem Verlangen, Frieden zu schließen. Er traf endlich mit Hoho, der Frau des gefallenen Häuptlings, zusammen, mit der er freundschaftliche Beziehungen anknüpfen konnte. Schließlich kaufte der Ztosahäuptling von den Hottentotten das Land zwischen dem Kaiskama und dem Büffelfluß, das die waldbedeckte Gegend längs der Amatolaberge einschloß. Der Kaufpreis wurde in Rindvieh erlegt. Es war ein prächtiges Gebiet, das ©nlube, dem Krieger und Jäger, ausnehmend gefiel. Die Ebenen wimmelten von Wild, und die waldigen Höhen waren voller wilder Dinge. Unter die letzteren zählte man die Abatwa, die Buschmänner, die ihre Wohnungen in den Höhlen der Amatolaberge hatten. Von den Ztosa wurden jie als Ungeziefer betrachtet, das man vertilgen müsse, wo man es sah; die Vertilgung der Buschmänner war aber keine leichte Sache, und mancher Mann verlor sein Leben durch einen ihrer vergifteten Pfeile. Eines Tages ging Gulube, begleitet von zwei Jünglingen, aus, um Eland zu jagen. Häuptling Rarabe hatte den Wunsch geäußert, Wildpret zu verkosten, und der königliche Wunsch war für Gulube ein Befehl. Die drei Jäger nahmen eine frische Spur auf, folgten ihr und kamen in einer Waldlichtung auf ein Rudel von Eland-Antilopen, die sich am saftigen Grase gütlich taten. Gulube kroch vorsichtig zu den nichtsahnenden Tieren, während feine zwei Gefährteil einen Halbkreis beschrieben, um „den Wind zu halten". Die drei Männer näherten sich langsam einander, indem sie hinter jedem Busch und Grasbüschel Deckung nahmen. Dann „roch" das Leittier Gefahr. Als es den Kopf mit warnendem Grunzen hob, sprang Gulube aus der Deckung, warf seinen Speer, und das getroffene Tier sank zusammen. Die drei Jäger hatten in ihrem Eifer die Annäherung einer Anzahl von Buschmännern nicht bemerkt, von denen sie schon eine geraume Feit beobachtet wurden. Jetzt drangen sie im Halbkreis auf die Fosa ein, die sich der Beschäftigung des Ausweidens hingaben, und weder Auge, noch Ohr-für ihre Umgebung hatten. Während die Buschmänner schußbereit am Boden niederkauerten, erhob sich ihr Häuptling schweigend und sagte: „Ho! Jetzt haben wir dich gefangen, Gulube. Du und deine Genossen sind in unsere Iagdgründe eingedrungen. Die Gonaqua (Hottentotten) hatten doch Rücksicht auf die Iagdgrenzen. Ihr braunen Kerle habt keine Rücksicht auf die Rechte Anderer. Bereitet euch auf euer Ende vor, denn ihr werdet die morgige Sonne nicht mehr erblicken!" „Sei nicht vorschnell mit dem Leben der Menschen", entgegnete Gulube, „wir sind auf deine Gnade angewiesen, und wir wissen es. Ein neuer Tag bringt, was er bringt. Die Sonne geht auf und geht wieder unter. Wer kann wissen, was einem Manne begegnen mag zwischen der Morgenröte, des neuen Tages Helle, des Mittags Hitze und der abendlichen Dunkelheit?" So suchte Gulube, der Schlaue, Zeit zu gewinnen. Er fuhr fort: „Ihr Abatwa habt eure Wege, wir Abantu haben die unfrigen. Ein Ding besitzen wir, das euch fehlt, obwohl ihr es sehr wünscht. Um unsere Wohnungen herum wächst eine Menge von Dagga (wilder Hanf, ein starkes Betäubungsmittel), dessen Rauchen, wie du wohl weist, Freude, Entzücken und dann Ruhe und köstliches Vergessen bringt. Ich will diese zwei jungen Männer, die mit mir sind, schicken, einen Vorrat von Dagga für dich zu holen, während ich bei euch zurückbleibe." „Gulube muß sterben!" erklärte der Führer der Buschmänner mit Festigkeit, „Dagga ist gut, doch mir ist der Untergang dieser Männer wünschenswerter als alle Dagga der Welt." Seine Leute stimmten jedoch nicht bei, und es wurde beschlossen, daß die zwei Jünglinge nach Hause gehen und Dagga holen sollten, während Gulube als Geisel zurückbleibe. Katechismusstnnde am Orangeflusse in Südafrika. Aufmerksam lauschen die Mitglieder .des Kraals (Hottentotten) auf die Unterweisungen die ihnen die Oblatin vom hl. Franz von Sales erteilt. (Fides-Foto.) Als die zwei 36ofa sich anschickten zu.gehen, unterrichtete Gulube sie mit lauter Stimme, eine große Menge des begehrten Krautes zu bringen, im Flüstertöne aber sagte er ihnen, auf keinen Fall zurückzukehren, da es nicht notwendig fei, daß alle drei stürben. > Als die zwei Jünglinge gegangen roareit, redete Gulube die Buschmänner wieder an: „Hier ist das Fleisch des Elands; laßt uns zusammen essen. Wenn ich vor Aufgehen der morgigen Sonne sterben soll, ist es besser, daß ich mit vollem Bauch hinübergehe." Die fleischhungrigen Buschmänner stimmten diesem Vorschlag bereitwilligst zu, nur der vorsichtige Führer wollte nichts davon wissen. Es wurde ein Feuer gemacht, und die Buschmänner rösteteten Stücke Fleisch auf den glühenden Kohlen. Sie aßen, ja stopften sich voll mit Fleisch. Schließlich konnte der Führer, dem der liebliche Geruch gebratenen Fleisches in die Nase stieg, der Versuchung nicht widerstehen, und aß auch. Das ging so fort bis die Dämmerung anbrach. Auch dann war noch nicht alles Fleisch vertilgt, und das Fest dauerte fort. Schließlich fielen alle Buschmänner, mit Ausnahme des Häuptlings, wegen des Uebermaßes an genossenem Fleisch in tiefen Schlaf. Als der Morgen graute, schlief auch der Führer ein. Das Feuer war zusammengebrannt, und alles war still. Alsdann stand Gulube vorsichtig auf und nahm seinen Speer an sich, den ihm einer der braunen Gesellen abgenommen hatte. Cr tötete die Buschmänner in ihrem Schlafe und brach dann frohlockend in den Kriegs-ruf der Zkofa aus. Das weckte den Führer der Buschmänner auf, der aufsprang und das Weite suchte. Während er fortrannte, rief er aus: „Ich sagte, Gulube sollte sterben: nun seid ihr tot, weil ihr nicht auf mein Wort gehört habt." Missionare und ihr Keldengrab in China. Dort wo Missionäre ihren Fuß hinsetzen, finden sich auch die kleinen Hügel mit dem Erlösungszeichen, die alles einschließen, was von den Männern übrig blieb, die einst mit Heldenmut, mit Begeisterung und Tatkraft für die Äusbreitung des Gottesreiches auf Erden sich einsetzen. Wir machen einen Besuch auf einem jener Heldenfriedhöse in China und zwar wählen wir den von Taikia in der Provinz Shantung. 52 Missionäre ruhen bereits unter schattigen Zypressen von ihren Arbeiten und Mühen aus: ein Bischof, 34 Priester und 12 Brüder aus der Gesellschaft des Göttlichen Wortes und außerdem noch 5 Chinesische Weltpriester. Verschieden nach Herkunft, Lebenszeit, Missionsjahren und Todesart harren doch alle gemeinsam der künftigen Auferstehung. Einen bevorzugten Platz auf dem „Kalvarienhügel" unter der 12. Kreuzwegstation nimmt das Grab des Dieners Gottes P. Joseph Freinademetz ein. Cr war der Mitbegründer der Mission Südschantung, ein vorbildlicher Missionär, der am 28. Januar 1908 im Ruf der Heiligkeit seine Seele aushauchte. Sein Seligsprechungsprozeß wurde bereits im Jahre 1936 eingeleitet. Ihn: zu Füßen liegen die ersten Blutopser der Mission: die beiden am 1. November 1897 ermordeten Patres Niel und Henle. In ihrer unmittelbaren Nähe hat der am 20. Juli 1939 verstorbene Bischof Henninghaus feine letzte Ruhestätte gefunden. Ihm war es vergönnt, den gewaltigen Ausstieg des einstigen Vikariates Südschantung zu erleben. Das Gebiet, das er 1904 mit 26.000 Christen übernahm, zählte an seinem Lebensabend 5 Apostolische Vikariate mit rund 150.000 Getauften. Nach ihrer Herkunft stammten 42 Missionäre aus Deutschland und zwar zumeist aus dem Rheinland und Westphalen, 5 aus China, 2 aus Holland, je einer aus Südtirol, aus England und Ungarn. Das Durchschnittsalter aller 52 Missionäre beträgt 48V2 Jahre. Im einzelnen bewegt sich das Alter der verstorbenen Priester der Gesellschast von Steyl zwischen 26 und 81, das der Weltpriester zwischen 28 und 63 und das der Brüder zwischen 24 und 76 Jahren. Die auswärtigen Priester weilten im Durchschnitt 192/3 Jahre in der Mission, und zwar die Priester 19V3 und die Brüder 21 Jahre. Die chinesischen Weltpriester starben durchschnittlich nach 17 (zwischen 1 und 33) Priesterjahren. Bei den Priestern der Gesellschaft läuft die Misfions- zeit zwischen 14 Tagen und 561/4 Jahren, bei den Brüdern zwischen 2t/6 und 441/2 Jahren. Was die Todesart angeht, so wurden 3 Patres von den Heiden er- Chinesische Mutter und ihre Tochter als Paramrntensticker. Das Meßgewand, an dem Frau Anna Cham und ihre Töchter arbeiten, ist für den Heiligen Bester Pius XII. bestimmt und ihm bereits überreicht worden. Von den zwölf Kindern der Familie Matthäus Lhow finö zwei im Begriffe, als Priester den Schritt ins Heiligtum zu tun. Augustinus Lhow hat am 28. Februar seine Primiz im Propagandakolleg in Rom gehalten, sein Bruder Paulus fast gleichzeitig in Shanghai. — Bemerkenswert ist, daß die ganze Arbeit für die Planeta auch die Zeichnung im Hause Lhow angefertigt wurden. (Fides Foto Febr. 1941.) mordet: 2 erdolcht und 1 erschossen; 2 starben an Hitzschlag, 1 Bruder fiel tätlich von der Leiter, mehrere Priester wurden tot im Bett aufgefunden. Ein chinesischer Priester besuchte abends einen jüngeren Mitbruder auf dessen Zimmer. Da er sich plötzlich unpäßlich fühlte; legte er sich ans das Bett. Ein Schlaganfall führte so rasch seinen Tod herbei, daß er eben noch die Generalabsolution und die hl. Oelung empfangen konnte. Verhältnismäßig viele starben an Typhus nach kurzem Krankenlager. Nur wenige siechten langsam dahin, bis der Tod sie von ihren: Leiden erlöste. Die Sterbeziffern sind längst nicht in allen Jahren gleich. Es gibt sogenannte ausnehmende „Sterbejahre", hier waren es vor allem 1911, 1925 und 1938. In den beiden ersten wurden hier je 5, in letzterem 6 Missionäre begraben. Auf jedem Grabe steht ein Gedenkstein; er ist für Priester und Brüder gleich; die wichtigsten Daten aus dem Leben des Verstorbenen sind in Lateinischer und Chinesischer Sprache eingemeißelt. Inmitten des Gottesackers erhebt sich die stimmungsvolle Friedhofs- WWWW«WWVVVvvvVVVvVWVVWWvW Das Leben, Der Vergquell hüpft zu Tale pm nickenden, kosenden Vlumen vorbei ~ Des Glückes frohe Sekunde — Ticktack - fei gemahnt, wie vergänglich sie fei! Das Vächlein will sich grämen, Mahnt klappernd die Mühle: „Nun arbeite du!" -frisch drauf hinein in die Näder! Ein Sprung - und die wellen entgleiten in Nuh. Der fluß trägt still ergeben Die lastenden Schisse mit sich ins Meer — Jm Meere will er ruhen , , , Minuten und Stunden, was drängt ihr so sehr? Li, lasse sie nur drängen; wohl spülen hinweg sie dir Tubd und streud, Doch Gram auch, Nummer und Tränen Verrinnen im See der Vergangenheit, Dein V,erz treibt durch die pulse Das Glut und nach Glück und nach -frieden es schreit, Es sinien der Sehnsucht wellen hinüber ins Meer der Ewigkeit, n Kapelle, in welcher die Leichen bis zur Beerdigung aufgebahrt bleiben. Rings um den Friedhof führt ein Kreuzweg, der das ganze Fahr hindurch, besonders aber zur Zeit der geistlichen Uebungen viel benutzt wird. Das ist ein Ausschnitt von vielen. Außer in Taikia ruhen noch gar manche Missionäre der alten Südschantungmission in Polichwang, Wang-chwang, Tsingtao und Kaomi. (Fides, Funi 1940.)' Lanze und Kreuz. (Geschichtliche Erzählung von Br. A. Cagol F. S. C.) VII. Hoffen und Harren. 3m nächtlichen Kampfe im Dorfe Abur war Adjak gefallen. Sein jüngerer Sohn Akwetsch hatte am Abend vor dem Ueberfall einen Kundschafter des Großhäuptlings in ein nördlich gelegenes Dorf begleitet und war so der Gefahr entronnen, während sein älterer Bruder Luong aus der Büchse eines Nubiers eine Kugel erhielt, die seinen Kopf streifte. Die von Akuruar hergeigeeilten Männer hatten den Bewußtlosen gefunden und ihn ins Großdorf übertragen, wo der biedere Kaltoh den Verwundeten in seinen Kal aufnahm. Dank der guten Pflege, die ihm die Mutter Adors zuteil werden ließ, und Dank feiner Fugendkraft war der Jüngling bald genesen. Sein jüngerer Bruder Akwetsch fand sich am Tage nach dem Ueberfall in Akuruar ein, ohne feinen Begleiter Akullo, der in die Gefangenschaft der Baggara geraten war. Die Schilluk sind als Bewohner eines offenen, Feinden leicht zugänglichen Landstriches, in dem es auch an reißenden Tieren nicht fehlt, gewohnt, nie ohne eine Waffe auszugehen. Lanzen und Speere muffen aber geschmiedet werden. Deshalb steht das Handwerk des Schmiedes in hohem Ansehen im Schillukland, denn durch der Schmiede Kunst wird der Schilluk erst ein ganzer Mann, ein gefürchteter Krieger. Solch ein hochgeachteter „Bodo" (Meister) war Kaltoh, der Vater Adors. Bisher war fein Schwestersohn Akullo sein Gehilfe gewesen. Da dieser aber von seinem Streifzug nicht zurückgekehrt war, gab es sich von selbst, daß Luong dem Schmiede einstweilen bei der Arbeit half, während sein Bruder Akwetsch Hirtendienste leistete. Nun war auch Ador, die verloren Geglaubte, zurückgekehrt. Das freudige Wiedersehen zwischen den beiden jungen Menschenkindern mußte der äußeren Kundgebung entbehren; so verlangte es gute Schilluksitte: die Augen reden auch ihre Sprache. Es drängte Luong zu einer Aussprache mit Ador. Ein Besuch bei Tage und in Gegenwart der Eltern wäre ein unerhörter Verstoß.gegen den Schillukanstand gewesen. Da blieb nichts übrig, als zu den „wadje man", abendlichen Unterhaltungen, die Zuflucht zu nehmen. Luong, der den Vater seiner Erkorenen sehr schätzte und dessen Gunst nicht verscherzen wollte, machte seine Annäherungsversuche in Gesellschaft eines Freundes, namens Odwar, eine Vorsichtsmaßregel, die ihn vor falschem Verdacht und vor Spottliedern, die den sangesfreudigen Schilluk sehr leicht liegen, bewahrte. Ador war nicht spröde und launisch; ihre kurze Sklaverei war ihr eine harte Schule gewesen. Mit mädchenhafter Zurückhaltung, doch unverhohlen erwiderte sie des werbenden Jünglings Zuneigung und be? sprach mit ihm die Aussichten ihrer ehelichen Verbindung. Ein wichtiges Ereignis stand bevor. Ein großer Festtanz sollte statt« Seltsamer Fastenbrauch. Im frühen Mittelalter kam die Sitte auf, während der heiligen Fastenzeit vor Ostern in Domen und Kirchen ein großes Tuch zwischen Chor und Schiff aufzuhängen, das mit Szenen aus dem Leiden Christi schön bemalt oder durchwirkt war. Später wurde vielfach das Altarbild mit diesem Tuch verhüllt und das geschieht mancherorts heute noch. Es ist das gewiß ein sehr sinniger Brauch, denn mit dieser eindrucksvollen Erinnerung an das Leiden unseres Herrn will die Kirche Bußgesinnung in den Gläubigen wecken und zur gewissenhaften Einhaltung des Fastengebotes aufmuntern. Das Volk nannte dieses Tuch in Anspielung an das Fasten ganz bezeichnend „Hungertuch". Geradezu eine Perle der Poesie ist es auch, wenn der Volksmund „am Hungertuche nagen" sagt für arge Not leiden. Bittersüße, erbauliche Dinge das, die mit der Fastenzeit zusammenhängen, aber es ist jedenfalls d e r s e l t s a m st e a l l e r F a st e n b r ä u ch e, jemanden wirklich zur armen Kirchenmaus zu machen, die am Hungertuche nagen mag, bis auch dieses aufgezehrt sein wird, um dann eines kläglichen Todes zu sterben. Und derartiges scheint man dem Redakteur des „Stern der Neger" antun zu wollen, denn die Mehrzahl der Sternleser hat den Jahrgang, welcher mit diesem Aprilheft zu Ende geht, noch nicht be.zahlt. Was nützt es uns da, daß wir ant Ende des Jahres mehr Abonnenten zählen, als wir zu Beginn hatten? Hört die arme Kirchenmaus piepsen: „Mitleid! Hilfe! Bitt schön!" Hoffen wir, daß ihr Verzweiflungsschrei über die Berge sogar ins Ausland dringe! (P. H. I. F. S. C.) finden, zu dem der Ret (König) seine Genehmigung erteilt hatte. Der Großhäuptling wollte den Tanz veranstalten, weil er seinen Untertanen wichtige Angelegenheiten mitzuteilen hatte, denn eine Niederlassung Weißer im Lande gehörte jedenfalls gründlich besprochen und bei den Schilluk ist der Tanz das einzige Mittel. Volksversammlungen einzuberufen. Für Ador hatte der bevorstehende Festtanz eine besondere Bedeutung; durch ihre Teilnahme daran wurde sie großjährig und heiratsfähig. Sie bedauerte nur, daß ihre Freundin Njikaia nicht auch teilnehmen konnte. (Sortierung folgt.) Bruder Meinrad hilft. Bei einer unliebsamen Kündigung eines unzuverlässigen Arbeiters haben mir durch die Fürbitte von Bruder Meinrad die ganze Angelegenheit rasch und zu beidseitiger Zufriedenheit lösen können. F. M., Kt. St. ©allen. Eine Frau bekommt die nasse Brustfellentzündung mit sehr hohem Fieber. Bruder Meinrad, her angerufen wird, hilft, daß die Fieber rasch fallen. Der Arzt erklärt die Frau sehr bald für geheilt. B. 91., Kt. Schwyz. Eine Novene wird gemacht zu Bruder Meinrad für einen jungen Mann, der an Lungenentzündung und Brustfellentzündung gefährlich krank ist. Während der Novene bessert sich sein Zustand zusehends, er ist gerettet. Dr. L., Kt. Schwyz. Dank dem guten Bruder Meinrad, der uns wider Erwarten schnell einen guten Angestellten gebracht hat! B. S., Kt. Schwyz. Durch die Fürbitte des Dieners Gottes Bruder Meinrad wurde ein junger Mann, der einen Karfunkel mit Blutvergiftung hatte, aus sicherer Lebensgefahr errettet. D. B., Kt. Schwyz. Dank dem Bruder Meinrad, der mir bis jetzt immer wieder geholfen hat in verschiedenen Anliegen. F. W. Sauldorf. Man bittet um das Gebet zu Br. Meinrad um Hilfe in einem Fußleiden. A. K. in L. d. m. Man ist dringend gebeten, Erhörungen durch Bruder Meinrad zu melden an P. Gellern r, K l o st e r E i n s i e d e l n.