lnr Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Leopold Kordesch. ^5 59. Montag am II . Juli 1844. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jede« Mal ein halber Bogen, und allmonatlich ein in Wien «on Meisterhand in Kupfer gestochenes loloiirtcs Costumebild, illyrische Volkstrachten in Doppelfigur enthaltend, in Großqnart. Der Preis de« Blatte« ist in Laibach ganz, jährig «, halbjährig 2 fl. Durch die k. k. Post unter Couoert portofrei ganzjährig 8, halbjährig 4 fl. C. M., und wird halbjährig oorausbezahlt. Alle t. k. Postämter nehmen Pränumeration an. Wahre Liebe. Zwei Blümlcin hold verliebten Sich in das Sonnenlicht: Nie stolze Purpuirose Und ein Vergißmeinnicht. Die Rose schwelgte rastlos I m lichten Sonnenstrahl, Und war zuerst erblühet I m weiten, blumigen Thal. Kaum stand sie d» im Prachtkleid', Verzehrt' sie Sonncngluth: Verwelkend sank sie nieder. Hinströmt ihr Rosenblut! Doch dort im Erlenschatten, Wo spärliches Sonnenlicht, Erblühte in frommer Liebe Das stille Vergißmeinnicht. Nur selten lugte es aufwärts Zum Liebchen durch's Eilengrün, Und deshalb blüht's noch heute. Die Rose ist lange dahin. Friedrich o. St«inber«, Ter Gonstabler. Episode ans dem krainischen Kriegerleben im sechszehnten Jahr­hunderte von »ll>. Rudolph Puff. .ahrlich, da macht ihr euch breit, geht still und vornehm an unser einem vorüber, Iva n Mosnik , laßt euch so behaglich Geschütz­meister nennen, als wenn eure Büchsen da mehr werth wären, als eine ganze Schwadron Reiter, und ihr Lärm leichter ein weibliches Herz bezwingen konnte, als das schönste Lied zur Guitarre gesungen" — höhnte Pepo, der Sekre­tär des Domherrn Bellovic, der im Namen des Bischofs von Agram das Amt eines Pflegers .und Schloßhauptmanns im türkenbedrohten Sissek übte. I n Laibach pränumcnrt man in der Buchhandlung des Herrn Georg Lerchel am Houptplüye Iva n sah den Italiener mit einem leichten Lächeln an, und nach gewohnter Weise jeden Schein von gereihter Stimmung überwindend, warf er halb scherzend hin: „Meint ihr, ein echter Krainer, ein lustiger Bursche, der euch seinen Kirchtag in Sittich mitgemacht, verstände schlechter ein Lied zu singen, als eure Kater am Dache? Glaubt ihr ja nicht, daß ich bei den brummenden Karthaunen, die so klar und ehrlich drein sehen, wie Meister Hans Hilger in Lai­bach, der sie gegossen, meine Cither verlernte; aber wenn ihr auf Rosa, unsers Domherrn Nichte anspielt, dann macht euch nichts daraus, wenn ihr jetzt in der eisernen Zeit der Mann lieber ist, der mit Eisen, als jener, der mit dem Gänsekiel verkehrt". „Ich glaube ihr spottet, Iva n — oder wie ich euch nennen soll, der ihr vielleicht keines Vaters Namen habt/ fuhr Pepo auf. „So nennt mich den Constabler," lächelte Ivan , „wie mich meine wackeren Landsleute nennen, oder so es euch beliebt, den Ivan der schönen Rosa, wenn dieser Name dem verzärtelten Ohre sanfter klingt, oder wollt ihr mich Mosni k heißen, wie mich jene grüßen, denen ich manche Rippe zerschlug". — Der Wälsche trat schüchtern zurück vor- dem kräftigen Manne, der nicht ungeneigt schien, das magere, von Leiden­schaften gedörrte Männlein wie eine Handgranate zu be­handeln. „Ih r seid, eure sogenannte Geschützkunde aus­genommen," brummteer, „gegen mich, der ich des Domherrn geheimste Gedanken schreibe, nur ein erbärmliches leeres Blatt — merkt euch dies!" „Nun, Herr Geheimgedankenkiel! das ist ja der Un­terschied von uns beiden; ich bin, die Geschützkunde aus­genommen, ein leeres Blatt: ihr, was die Geschützkunde betrifft, leer und unbeschrieben, sonst aber ein Blatt, auf welchem viel Unerbauliches geklekst ist". Ergrimmt sah Pepo dem stolzen Krainer nach. „Du sollst mir anders sprechen,« fluchte er, „wenn erst Hassan Beg dich durch mich in seine Gewalt bekommt, so wahr ich dem großmächtigen Osmanli lieber diene, als dem hoch­ 334 milchigen Kroaten, der weniger mit leichten Gröschlein frei­gebig ist, als der Beg mit Byzantinern; ja sie sollen dich mit den Ohren an die große krainische Katzianerin, den donnernden Schreck aller Blockhäuser, annageln, auf daß die schmucke Rosa sich freue ob dem Gequicke ihres statt­lichen Bräutigams". ^ - Von Haß, und Eifersucht gefoltert, begab er sich zu Bellovic , der die Insignien seines würdigen Amtes zum Theile mit Brustharnisch und Wehrgehenke vertauscht hatte, und in ein langes Schreiben vertieft saß. »Eben recht, daß du kommst, Pepo! " rief er dem Eintretenden zu, »da sagt sich bei mir nun Hassan Beg von Bosnien als seltsamer Gast an, verlangt nichts Geringeres, als die Ue­bergabe von Sifsek und schließt mit den Worten: Er wolle sich hier ein Mal einen Domherrnschmaus nach seiner Art holen. Die Thore der Veste sollen geöffnet und seine Ärnauten von uns auf das Glänzendste bedient werden. Noch diesen Abend trifft Saffer'Be g von Cernih, sein Bruder, hier ein, um ihm von dem Stande der Veste und des Geschützes, so wie von unserem guten oder bösen Wil­len getreuen Bericht zu geben. Da sollte doch Gottes Donnerwetter drein schlagen, wenn ich nicht den Gesandten hängen und den hochmüthigen Ungläubigen mit gehacktem Eisen aus allen Stücken empfangen lasse. Mir, dem Stell­vertreter des Domcapitels, eine solche Zumuthung!" „Beruhigt Euch, edler Herr," nahm Pepo das Wort, »denkt, der Banus steht ferne, die Hilfe aus Steiermark und Kram ist nicht verläßlich zu erwarten, also fein glimpf­lich, dächte ich, sollten wir antworten, das heißt ohne Eurer Weisheit und Eurem Scharfsinne vorgreifen zu wollen, zumal verlaßt Euch nicht zu sehr auf diese trotzigen krai­nischen Arkebusiere, am wenigsten auf die Leute beim Ge­ schütze; ich habe so meine eigenen Grillen darüber"., „Dich macht die Eifersucht blind," fuhr Bellovi c auf, „da bist du ein eitler, eingebildeter Bursche und Ivan , der Constabler, nicht minder; euch beiden sticht meine Nichte Rosa in die Augen, ihr beide aber, so Gott will, mir nicht, und damit genug! Weder der Schreiber, noch der Constabler taugen in unsere Verwandtschaft, also grämt euch gegenseitig nicht". „Wenigstens Einer hat sich nicht zu grämen," eiferte mit boshaftem Lächeln Pepo; „es scheint, als habe Iva n in den ergeblichen Wall des veränderlichen Weiberherzens glücklich Bresche geschossen". „Wer mir das wiederholt, hängt!" donnerte der Dom­herr, „und wenn es meine eigene Nichte wäre." Pepo schwieg, durchlas das Schreiben des Hassan Beg und fragte endlich mit gewohnter Demuth, was des Domherrn Weisheit zu thun beschlossen. „Was beschlossen?" fuhr Sissek's Beschützer auf, „den Gesandten nicht einzulassen und die ungeladenen Gäste mit glühenden Kugeln und brennen­dem Peche zu empfangen". „Ich aber meine in meiner Einfalt, es sei unter ge­genwärtigen Umständen nicht gerathen, die Uebermacht her­auszufordern; laßt S a ff er Beg immerhin ein in die Veste; erlaubt mir, ich dächte Ih r habt die Gabe meiner Klugheit mehr denn ein Mal erprobt, was mich nur noch demüthiger macht, denn der Himmel spendet nach seiner Gnade die Gaben Verschiedenen — erlaubt mir also in schlau gesetzter Rede den Abgesandten dahin zu bestimmen, daß sich die Verhandlungen zu unsern Gunsten wenden, wir scheinbar eine türkische Besatzung, so gering, daß wir sie bei jedem gewaltsamen Versuche leicht unschädlich machen können, aufnehmen, und indessen Zeit gewinnen, die Hilfe des Banus und des Obersten Grafen Auersperg ab­ zuwarten". — — . „,Zew gewinnen? Gut!" erwiederte der Domherr, »aber kein bewaffneter Türke betritt mir die Veste, ohne daß Kopf und Turban auf dem Boden sich suchen. Kannst du durch schlaue Unterhandlung Saffer Beg so lange Hinhalten, gut, so hast du von mir freie Vollmacht — und, an Lohn soll es dir nicht fehlen, ich kenne deine Natur". „Und ich hänge nicht, wenn ich an Rosa denke?" fragte zögernd der Italiener. „Keines Narren Gedanken werden vom Donner ausgezankt!" lachte der Domherr und verließ die Stube. „Des Narren Gedanken führt der Narr selbst aus, — während der Weise erst die Hindernisse für seine überlegt," grollte Pepo. „Warte, stolzer Bel­lovic, dem nur der Zufall in die Priesterseele den Muth pocht, wie Stahl und Stein in den schwachen Schwamm den zündenden Funken, Rosa soll mein sein und Byzan­tiner oben drein, und manche stolze Kroatin nebst ihr, flat­tert nur erst der Roßschweif auf den Trümmern eures ge­thürmten Klosters. Doch stille — die Trompeten schmettern auf die trüben, pulvergeräucherten Fenster! ja wahrhaftig, dies ist Saffer Beg auf dem bäumenden Araber. —> Wie sie sein Gefolge zurückhalten von der Zugbrücke, miß­trauisch ihm allein den Eintritt in die Veste gestatten — o ihr hochmüthigen Narren! die unschädlichen Ratten drängt ihr zurück von eurem Gänsestalle, den Marder aber laßt ihr herein, ohne zu wissen, daß Meister Fuchs hier bereits verborgen ist, und ihm Freund Marders Besuch gilt. Nun hinaus! Meister Ivan's,Geschütze können nicht so leise flüstern, als die Sprache von meines Vaters Sohn, — dafür empfängt meines Vaters Sohn Gold — und seine Karthaunen spenden nur gemeines Eisen". —^ Fortsetzung folgt.) Nie stille That. Historische Novellette von Carl Grober. I. Zur Zeit, als Italien unter französischer Herrschaft sich befand, brach in einem zu Livorno liegenden Regimente ein Aufstand aus. Die Sache schien bedenklich werden zu wollen, denn es lag ihr keine gewöhnliche Meuterei der Soldaten zu Grunde. Der erzürnte Kaiser schickte, s°-^ bald er Nachricht davon erhielt, sogleich Mura l mit den strengsten Strafbefehlen dahin ab. Er sollte ohne Kriegs­rath den Tod verhängen. Mura t war angekommen, ließ das rebellische Re­ giment aufmarschiren und kündigte ihm an, daß er vom Kaiser gesendet worden sei, zum abschreckenden Beispiel 235 mit aller Strenge zu strafen. Das Feuer seiner Rede, die heftige, drohende Geberde, die Autorität seines Namens wirkten wie mit Zaubergewalt; das Regiment fiel ihm zu Füssen und bat um Gnade. Mura t war gerührt, bemei­sterte aber seine Bewegung und sprach mit starker Stimme: »Ich werde jeden zehnten Mann aus Euch erschießen lassen«. Das bestürzte, in die Kaserne eingeschlossene Regi­ment schickte Abgeordnete über Abgeordnete an ihn; Solda­ten und Offiziere schwuren, ihr Vergehen in der ersten Schlacht unter den Augen des Kaisers gut machen zu wol­len — umsonst, Mura t blieb unerbittlich. Endlich schien er von so viel Unterwürfigkeit und Reue erweicht zu sein. Drei der Schuldigsten — so verlangte er — sollten das Verbrechen des Regiments mit ihrem Herzblute sühnen. Die Opfer wurden sogleich gewählt und in den Kerker gebracht. Ihre Hinrichtung war auf den nächsten Tag bestimmt, und in dem Augenblicke, als sie vor sich ging, sollte das Regiment seineu bisherigen Standort verlassen. Inzwischen aber blieb es fortwährend eingeschlossen. Um Mitternacht ließ Mura t die drei Unglücklichen durch einen Kerkermeister, auf dessen Verschwiegenheit zu bauen war, zu sich führen. „Morgen erwartet Euch der Tod / redete Mura t sie mit strengem Tone an, „aber nicht auf dem Feld der Ehre, sondern der Schande. Ich will Euer letztes Lebe­wohl Euer» Angehörigen überbringen. Habt Ih r denn gar nicht an Eure Eltern gedacht? Sie verdienen gewiß bessere Kinder. Die armen Mütter^" Die Soldaten bra­chen in lautes Schluchzen aus. „Geht jetzt und denkt an Gott! Ih r gehört nicht mehr dieser Welt an. Ich werde Euch einen Priester senden". Die Soldaten sanken zu Murat' s Füßen und fleh­ten — nicht um Gnade, sondern um seine Verzeihung vor ihrem Tode. Als sie sich entfernten, rief sie Mura t zurück. „Hört! Wenn ich Euch das Leben schenkte, würdet Ih r wieder rechtschaffen sein?" „Wir haben den Tod verdient und wollen sterben!« antwortete Einer. „Wenn ich Euch aber nicht erschießen lassen will ? Wollt Ih r denn durchaus sterben? Ich habe bisher nur gegen Feinde Feuer kommandirt, und Ih r seid ja doch meine Brüder, seid Franzosen!" Mura t wandte sich ab, um seine Rührung, vielleicht seine hervorbrechenden Thränen zu verbergen. Nachdem er sich wieder gefaßt hatte, begann er: „Morgen Abends wird man Euch hinausführen. Wenn die Schüsse gegen Euch fallen, so stellt Euch tobt. Ein verläßlicher Mann wird Euch auf einen Karren laden und auf den Friedhof führen. Dort erhaltet Ihr Matrosen­ kleider und dreitausend Franks. Verbergt Euch dann in der Herberge, die man Euch bezeichnen wird; in zwei oder drei Tagen werdet Ihr auf ein amerikanisches Schiff, das im Hafen vor Anker liegt und nach Neu-Orleans segelt, abgeholt werden. Betragt Euch klug und rechtschaffen, merkt Euch aber, daß Ihr für die Welt todt seid. Jetzt geht; für Eure Familien werde ich Sorge tragen". > Die Geretteten zerstoßen zu Murat' s Füßen in Thrä­ nen und gelobten, sich seiner Gnade würdig zu beweisen. Alles geschah, wie Mura t es berechnet hatte. Er gab dem Regiment ein Beispiel der Strenge, vergoß kein Blut und der Kaiser, der nie etwas davon erfuhr, dankte ihm, daß er den Forderungen der Mannszucht nur drei Menschenleben geopfert hatte. (Beschluß folgt.) Zwei Bitten. Unlängst lag zu Leipzig eine Frau so gefährlich krank dar­nieder, daß sie ihr letztes Stündchen herangekommen glaubte. I n der Angst ihres Herzens betete sie daher den Vers aus dem lu­therischen Gesangbuche: »Komm, « Tod! des Schlafe« Bruder, Komm und führe mich nun fort:c.« An der Bettstelle stand ihr Mann und betete, heulte und jammerte: , Q du großer Gott, erhöre, »Was dein Kind gebetet hat«. Feuilleton des Mannigfaltigen. (Für Hausfrauen.) Ein sehr gutes Mittel, Fleisch und andere leicht in Fäulniß gerathende Gegenstände aufzubewahren, hat man in dem Creosot entdeckt. Einige Tropfen davon werden unter eine Maß Wasser gemischt; in dieses taucht man dann das Fleisch ein und es erhältsich längere Zeit als vollkommen frisch. — Diese Entdeckung dürfte leicht zu einer' vortrefflichen Einbal­samirungsmethode führen. , (Die bekannte Wallfahrtskirche Loretto im Po­lnischen) wurde kürzlich, zu Folge der neuesten Nachrichten der italienischen Blätter, um den ganzen reichen Schatz vestohlen. (Qehlenschläger.) Am 14. Juli hat dieser berühmte Dich­ter Wien verlassen, umsich über Linz, Ischl, Salzburg, Mün­chen und Stuttgart nach Paris zu begeben. Es wurde ihm die Ehre zu Theil, zu Sr. kais. Hoheit, dem Herrn Erzherzoge Carl, zu Seiner Durchlaucht, dem Fürsten Metternich, Sr. Ercellenz, dem Grafen Dietrich stein u. s. w. zur Tafel gezogen zu werden. Am 12-Juli vereinigte sich ein Kreis von Schriftstellern, Malern, Gelehrten, Schauspielern, Musikern, 120 an der Zahl, um den Dichter ein Zeichen ihrer Verehrung zu geben, Willkommen und Lebewohl zuzurufen. Die Wiener Blätter nehmen nicht viel No­tiz von »diesem Dichter zweier Sprachen zu einer Zeit, wo die Dichter in einer Sprache so selten werden,« wie Grillparze r sagt. Den »So^ntagsvlättern« muß man indeß nachrühmen, daß sie Oehlenschläger eine besondere würdigende Aufmerk­widmcten. (Die I»,««et«»M in den römischen Staaten.) Das römische Strafsystem weiset solchen Dieben, Uebelthätern und Va­gabunden, welche noch keine schwere Bestrafung erlitten, ihre ei­genen Wohnungen zum Gefängnisse in so ferne an, daßsie diese nach Sonnenuntergänge nicht mehr verlassen dürfen. Diese Classe von Individuen ist sehr zahlreich. Nur aNein in Bologna gibt es de­ren an 2000. Die Regierung findet ihre Rechnung bei diesem Systeme, da es ihr die Erhaltung dieser Menschen in den Staats­gefängnissen erspart. Jeden Tag machen beim Einbruch der Nacht die Agenten der Polizei ihre Runde. Sie pochen an die Thüren der Consignirten, welche kreeettÄti genannt werden, um sich zu überzeugen, daß diese zu Hausesind. Diejenigen von den ki-eoetwti, welche auf den Appel nicht antworten, werden »Bannbrüchige« genannt, und als solche mit einjähriger Gefimgniß- oder Galeeren­strafe belegt. (Doppelmord.) Wir lesen im »Vaterland«: Eine Gesell­schaft von fünf Raubschützen kam vor einiger Zeit von der Jagd nach dem Dorfe Winden, (Oedenburger Comitat), ihrer Heimat zu, in der Richtung jedoch, daßsie Iois zu passirten hatten. Hier auf der ßutweidestießensie auf einige Hirtenknaben, sämmtlich Ioiser. Wie die Raubschützen nun so frohen Muthes des erleg­ten Wildes halber waren, rief einer derselben den Knaben zu: »Laufet, Buben! den Letzten von Euch schieße ich über den Haufen!« Die Knaben, hierdurch erschreckt, ergriffen die Flucht; auf den Letzten aber schlug in der That der Elende an und — schoß ihn zusammen. Die anderen Knaben liefen in Todesangst nach Haus und erzählten weinend die Frevelthat. Jetzt rückte fast die ganze wehrhafte Bevölkerung mit Ackergeräthe bewaffnet und zum Theil auf Pferden aus. Die Wilddiebe kamen in die Klemme, und der Mörder des Knaben suchte sein Heil in dem nahen Neusiedler­ 23« See. Aber der Vater des Gemordeten verfolgte ihn auch hier zu Pferd bis tief in den Sumpf. — Nur eine kleine Strecke, und der verruchte Thäter wäre ergriffen worden — da kracht noch ein Mal sein mörderisches Rohr, und auch der Vater stürzt entseelt vom Pferde. — Die übrigen Spießgesellen sind verhaftet, aber der Mörder ist entflohen- Die Individualität desselben ist übri­gens bekannt und man wird seiner wohl bald habhaft werden. Diese Daten sind alle dem Originalverhöre entnommen. — (Sollen den Kinder» thierische— oder vegetabilische Nahrungsmittel gereicht werden?) Hierauf antwortet Thomas Lederer, ehemaliger Assistent an der vractischen Schule der Geburtshilfe in Wien, in seinem schätzbaren Werke: »Mutte r und Kind« (Wien 1842) wie folgt: Vegetabilische Nahrungsstofe dürfen erst, wenn das Kind 20 Zähne hat, (worunter 8 Backen­zähne) gereicht werden, weil im Allgemeinen die Ansicht fest steht, daß der Mensch zum BeHufe seiner Ernährung nicht nur auf das Thier-, sondern auch auf das Pflanzenreich angewiesen ist, da die Natur seine Verdauungswerkzeuge für beide Nahrungsstoffe ein­gerichtet hat, dieß doch offenbar erst von jenem Lebensalter gilt, wo derselbe die meisten dazu erforderlichen und unter die Thiere vertheilten Organe in seiner physischen Natur vereinigt. ,. i«,« und zwei Lustspiele: »Die Ausw»n< derer« und »die Mißverhältnisse«; - Adolph Foglar, sein Bruder, ein Trauerspiel: »Sophonisbo« in 5 Akten. - Der Aufführung sehen entgegen: »Die Waise von Lucca,« Trauerspiel von Dr. Wiener; »die Juristen,« Lustspiel von Wange nhein,; »zwei Bräute,« Dr»m» von Görwitz; »der Weiberfeind,« Posse von Roderich Benedix, und »Dornen und Lorbeer,« ' Schauspiel von W. Friedrich. Anagramm. Thronend im hohen Olymp beherrschte es Götter und Menschen. Nimmst du es aber verkehrt, eint es zwei Theile der Welt. Carl Grober. Laibach. Druck und Verlag des Josef Blasnik.