für Annst, Literatur, Theater n. geselliges Leben. Nedigirt von Leopold Kordesch. ^ 53. Freitag am A. November Vo» dieler Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nunimern, jedes Mal ein halber Nogen. Der Preis des Blattes ist in 3aibach aanziähr,« d, Halbjahr,a ^ st. Durch die f. f. Po» unier Onuvert m,I poriojreier Zusendung gan^jäbria u, balbjäbrig 4 ft. C.M,, und wird balbjäbr,« voraus­bezahlt. Alle l. f. Postämter nchuie» Pränun>erai,on a». In La,b»ch pränumerlrt man bc,»> Verleger an> Raa», Nr. >YU, im erste» kloclc. Der Liebestrank. ^3ch braute »>ir ,»it Zaubcrmacht Nei Legen und Gebet, Ein Träntchen still un> Mitternacht Von feine,» Aug' erspäht.— Zwar ohne Sang und Herentanz I n einsam wüstem Moor, Und ohne Irrlichts »»allen Glanz, lind ohne Lulenchor. Zuerst füllt ich den Kessel an Mi t warme» Herzensblnt, Thai leise süße Wunsche d'ron. Und frohe» Iugcndmulh; Auch Sehnsucht gab ich »och dazu, Und Träume, still genährt. Und rührte ohne Rast uud Ruh Vis das, der Tr»»f gegährt. Von Trcnniuig und von Wiederseh»' Nah», ich der Thräncn Thon, Und lieh den Kessel ruhig steh'» I m Nachtwiud kalt und rauh. Wie er ollmählig kühler ward» Gab Geckenlicbelci'n Mit etwas Lifcrsucht gepaart Ich in de» Trank hinein. Da schwoll empor die Panacic, Und zischt und brauste laut, Doch war der Trank, der herrliche, Damit schon gar gebraut. — Mein Liebchen! nimm davon mir nur Zwei kleine Tropfchen ein, Und liebend wirst de,» Troubadour Du stets gewogen sey». I. Zwei Abende in Idria. Der Krämer, als Italiens Nachbar, liebtvielen vereinten Kunstkräftcn, mit so vielem Eifer, Fleiße und Präcision ausgeführt wird, daß die Bergstadt Idria in dieser Beziehung nur Laibach zur Nivalin hat; ich über­ gehe auch die so feierliche, zum jährlichen Andenken der ersten Auffindung des Quecksilbers, am 22. Juni, abgehal­ tenen Achazi-Prozession, zu welcher am gedachten Tage aus weiter Umgegend Priester und Volk wetteifernd zu­sammenströmen, mit Stillschweigen, und erwähne nur zweier Abende im Jahre, an welchen sich der religiöse Sinn des Idrianers durch einen bescheidenen Glanz und durch eine geräuschlose Erhabenheit auf eine Art darthut, daß jedes Augenzeugen Herz unwillkührlich ergriffen wird. Der eine dieser Abende ist jener des ersten Novem­bers oder der heutige. Wird doch nie unser Gefühl und die Erinnerung an die lieben Dahingeschiedenen so mächtig in uns angeregt, und nie so lebendig, als eben am Abende des Allerheiligentages. Nachdem in der Bergstadt beim Beginne der Abenddämmerung die große Glocke der St . Barbara-Kirche die Gläubigen zur Anhörung einer See­lenpredigt herbeigerufen hat, begibt sich nach Anhörung derselben die Mehrzahl der Einwohner unter dem G/ocken­geläute sämmtlicher vier Kirchen Idria's nach dem bei der Filialkirche vom Heilgen Kreuz liegenden Friedhofe, und jener, der diesen Zug zum ersten Male mitmacht, wird, an der Brücke der Iderza angelangt, durch einen eige­nen Anblick überrascht; denn ein Meer von Lichtern flim­mert dem Auge des nahenden Wanderers entgegen, der eben die Schwelle der Ruhestätte der Dahingeschiedenen Sttlinger. zu betreten Willens ist. Viele hundert und abermal hun­dert Lichtlein bekränzen die Grabmähler der theuern Lie­ vor Allem ben, die vorangegangen, und der Aermste bedenkt die jene religiösen Gebräuche und Ceremonien, mit welchen ein Gräber der Seinigcn wenigstens mit zwei oder drei Ker­ gewisser äußerer Glanz und Pomp, eine gewiße Erhaben­ zenlichtern. Ich erinnere mich nicht, diesen schönen Ge­ heit verbunden ist. Jedoch muß der unpartheiische Beob­ brauch, der ein so rührender Beweis der Liebe ist, in achter gestehen, daß kaum irgendwo in Krain die religiö­ Krain anderswo so großartig gefunden zu haben, als in sen Feierlichkeiten und Funktionen großartiger und glän­ Idria , mit Ausnahme der Hauptstadt, die in Bezug der zender begangen werden, als in unserer berühmten Berg­ Beleuchtung der Gräber an diesem Abende Idria freilich stadt Idria . Ich geschweige der herrlichen, herzerhebenden wohl übertreffen muß. Daß diese Beleuchtung des Fried- Kirchenmusik, welche, besonders an hohen Festtagen, mit so IKtt Hofes, in einer mäßigen Entfernung gesehen, einen schönen, aber eigenen, wehmüthig und weich stimmenden Anblick ge­währt, braucht wohl kaum einer Erwähnung. — Der zweite dieser Abende ist jener des Eharsam­stages. So wie der erstbesprochene Abend ernst und dü­ster, ist dieser herzerhebend und freudeweckend. I n ganz Krain wird die Auferstchungs-Prozession nirgends so spät nach Sonnenuntergang gefeiert, als in Idria. Deshalb beeilen sich aber auch sämmtliche Einwohner dieser Berg­stadc, mit einander wetteifernd, diese Feierlichkeit dadurch zu erheben, daß jedes nur bemerkbare Haus, es möge nun die Prozession vorbeizugehen haben oder nicht, mit einer Menge eigends zu dieser Feierlichkeit vorgerichteter Oehl ­und Unschlittlichter, welche alle Fenster in förmliche Lichr­öffnungen verwandeln, dicht besetzt wird. Ueberdies bringt noch jeder wohlhabendere Bewohner mehrere Transparente und allerlei andere auf die Auferstehungsfeierlichkeit Be­zug habende Verzierungen der Lämpchen an, welches ins­gesammt, besonders in der Entfernung in der That einen so eigenartigen imposanten Anblick darbiethet, daß es al­lerdings der Mühe werth ist, sich die Unbequemlichkeit ge­fallenzulassen, einen oder den andern der östlich von Idria gelegenen Hügel zu besteigen, und dieses schöne Schau­spiel in dem liefen Thale zu betrachten. Am schönsten aber erscheint dieser Anblick von dem eine Stunde über Idria entfernten Magdalenenberge aus, wohin man auch den gemäßigten Donner derPöller, wie auch das feierliche Glockengeläute angenehm vernimmt, welches aus dem licht­strahlenden Thale herauftönt, und überdies noch durch das vielfache Echo der nahe liegenden Hügel und Berg­anhöhen vervielfältiget wird. Noch muß bemerkt werden, das; an diesem Tage sämmtliche Bergknappen in Parade mit Ober- und Seitengewehr versehen aufziehen, und nicht nur das h. Grab bewachen, sondern auch die Procession begleiten. K v. S. Gin Ausflug in die Provinz. (Fresk»bild „ach der Natur). Vo» E. Arn»Id Kinau. Der Postillon blies lustig sein Stückchen, weckte mich aber durch die starken und kreischenden Töne aus meinen angenehmen Träumen, welche ich, in einer Wagenecke ge­lehnt, wie Schattenbilder vor meiner Seele vorbei spazie­ren ließ. Es waren aber keine gewöhnlichen Träume, son­dern Nückerinnerungen an die Seligkeiten der jüngstge­nossenen Carnevalsabende, denen ich gerade zur besten Zeit entsagen mußte, da mich der Wille eines hektischen On­kels, den ich einmal beerben sollte, zu sich rief, um bei ihm eine Zeit zu verleben und die Grillen dieses guten Mannes ein wenig zu verscheuchen. „Dem darfst du kei­nen Wunsch abschlagen; denn sein herrliches Landgut und die lieblichen Goldfüchschen, deren er eine hübsche Menge hat, sind die beste Lebensassekuranz in unserm Zeitalter für einen jungen Menschen," dachte ich und sagte mit al­ler Resignation, die ich nur auftreiben konnte, den Stadt- Vergnügungen Adieu; freilich der gestrige Ball bei dem Comerzienrach F' konnte alle frommen Entschlüsse eines tanzlustigen jungen Mannes zu Wasser werden lassen; ich bin zwar kein Wcltkind, das unbedingt allen Vergnügun­gen huldigt, noch bin ich ein Fashionable, der diese aus eingebildeter Zeitgeisterei annimmt, auch bin ich kein En­thusiast, der im Lobe des Carnevals übersprudelt; aber allen Nespect vor diesem. Er ist die süße Würze des Le­bens, ein Labyrinth der Wonne, ein Pflanzgarten des Schönen. Freilich bemerkt man dabei so viele Abstufungen, frische Knospen, aufgeblühte Rosen, verblühende Lilien, die nur manchmal der Hauch der Kunst (zu deutsch Schmin­ke) etwas belebter macht; wie viele dieser Blumen spazie­ren durch und in ihm in das Reich des ehelichen Lebens; er ist die beste Versorgungsanstalt im Leben, weil es hier vorzüglich auf Glück ankömmt, und wenn auch Göttin Fortuna etwas blind vercheilt, so ist jede ihrer Gaben vom Glücke begleitet, folglich glücklich; er ist ein allge­meines Verbindungsmittel der Menschen durch die Kette des Zufalls und der Etiquette, das oft jede Spannung aufhebt, welche im Leben unvermeidlich sind, und das selbst die oft lästige Eonvenienz angenehmer macht, er ist — hier wurde ich durch das höllische Lied des Posthorn-Vir­tuosen in meinen geträumten Lobsprüchen unterbrochen und schloß durch einige derben Stoffe des Wagens auf ein gu­tes Stadtpstaster und somit auf das Ziel meiner heutigen Reise; denn ich wollte bis K*"^ gelangen, morgen erst meine Reise fortsetzen. Ganz K*"^ schien durch das Posthorn aus einer ge­mächlichen Ruhe aufgeweckt, welche sich bei dem stillen Wincerabende über das Landstädcchen verbreitet zu haben schien. Trotz der ziemlichen Kälte öffneten sich blitzschnell einige Fenster in der Runde und eine Menge der verschie­densten Gesichter stierten in die Dämmerung heraus, um das neue Wunder anzustaunen. Neugierde wollte ich es, besonders bei dem schonen Geschlechte gar nicht nennen, denn diese scheint aus dem Kataloge unserer Zeit gänzlich gestrichen zu seyn, es ist also entweder Wißbegierde oder gemächliche Gewohnheit; für beide war wenig zu gewin­nen. Ich bog mich mit meinem bebrillten Gesichte aus dem Wagen, um doch etwas von der Schönheit der Stadt zu profitircn; aber soviel ich bemerken konnte, verschwanden sogleich einige der Schönen aus den Fensterbereichen; ohne Zweifel aus Verschämtheit oder Schamhaftigkeit, woran es jetzt einen solchen Ueberstuß gibt, daß man bei seinen Handlungen recht verlegen wird und sehr bedacht seyn muß, um andern guten Leuten kein Aergerniß zu gebe». Ich war indessen bei dem Posthause angelangt. Eimge Hände halfen mir geschäftig die schreckliche Passionskam­mer, die morsche Postchaise verlassen, und ich sah mich noch­mals um, um etwas von den Sternen am hiesigen Schön­heitshorizonte wahrzunehmen; sey's, daß es nur Fixsterne bei Tag waren, oder die Dämmerung ihr Uebel auf micb wirken ließ, — ich sah nichts und folgte einem dienstbaren Geiste in das Gastzimmer. Einige ehrsamen Spießbürger saßen um einen lan­gen Tisch, tranken ihr Bier, und aus den Aufregungen der Geister, die sich auf mehreren Gesichtern und manchem gut conservirten Körper verriethen, ließ sich vermuthen, 3ÄR daß sie rechi eifrig über die Begebenheiten diöputirt hat­ten, welche die heutige Zeitung brachte. An einem Ende stand, wie eine gebietende Juno, die kleine, dicke Posthal­terin, welche eine Hand in die Hüften gestemmt, die an­dere bald auf den Tisch gelehnt, bald damit die Luft durch­kreuzend, einen langen, heftigen Sermon hielt; sie war ei­gentlich nichts weniger als junonisch, denn aus ihrem Kor­perklumpen und aus ihrer Zungenfertigkeit konnte man ab­nehmen , daß sie einige Anfälle von Menschlichkeit hatte, wenn sie auch letztere sonst in Wort und That nie übte. Sie hatte eben die Nachtheile einer Ehe näher aus­einandergesetzt, in welcher die Frau das Scepter führe, ohne auf sich selbst zu refiektiren; mit einem Dutzend Mord­jos und Donnerwetter bekräftigte sie jedes ihrer Worte, denn als eine ehemalige Marquetenderin aus dem letzten Kriege hatte sie einige Dutzend solcher Kraftformeln im Vorrath, und war nun mit der Auseinandersetzung eines einzigen Falles beschäftigt, wozu die Spießbürger ganz an­dächtig mit den Köpfen nickten. Sie brummte ein Langes und Breites von Stolz, Hochmuth, Heirathssucht und wer weiß, wovon noch, als mich der mit vielen Bücklingen be­gleitende Wirth als einen charmanten Herrn aufführte, der mit Extrapost kam und ein Mes Abendessen aufzuti­schen befahl. Die Extrapost schien sie zwar ein wenig von ihren Beweisgründen abzubringen, nichts destoweniger hörte ich noch eine Menge derber Betheuerungen ihrer frühern Worte, und nur, als der Gemahl ihr zuflüsterte: „Barba ­ ra, der Mensch hat Geld, den, können wir schweren," wurde sie aus ihrer Extase geweckt. Sie wandte sich um, blickie mich lange an, und mit einem tiefen, ehrbaren Knix wandte sie sich zur Küche. Durch ihre Aeußerungen hatte ich einen sonderbaren Begriff von dem hier wehenden Geiste der Nächstenliebe erhalten; übrigens wehte weiter kein Geist hier, denn die Einwohner schienen an einem gemeinschaft­lichen Uebel der Geisterfurcht zu leiden.—Zum Glücke für mich kam das Essen, und wenn ich auch die Auseinan­dersetzungen der Post-Xantippe über Ehe nicht anhören wollte, so ließ ich mich in Zersetzungendes saftigen Bratens ein, und vergaß darüber alle bösen Zungen der Welt; der große Czaar Magen machte zwar große Forde­rungen, doch wollte mir das Essen nicht recht schmecken, denn ich sehnte mich sehr nach freundschaftlicher Mittei ­lung. Der Posthalter, das liebenswürdigste Vollmondge­sicht, das ich je auf einem vortrefflichen Fettwannst und unter einem grünen Mützchen sah, coursirte zwar häufig um mich herum, aber die Physiognomie des Mannes ver­rieth jene gemeine Beschränktheit des Geistes, die in der Anwendung der Nechnungsspezies auf Gewinn ihre ganze Seligkeit fand; vor seiner Ehegenossin hatte ich, seitdem ich das Abschnitzel ihres Correctionssermons gehört, allen Nesoect, und die übrigen Gäste wollte ich aus der Ne­collektion jener Auseinandersetzung nicht aufwecken. Ich verließ die Stube und wollte auf mein Schlafzimmer. Pfeifend und trillernd in dem karrikirten Costüm eines Elegants hüpfte ein junger Mann die Treppe hinab und stieß in seiner Eile höchst unsanft an mich an. „Pardon« rief er im schnellen Tone, schnitt ein kur­zes Kompliment und wollte weiter. Ich erwiederte die alte Phrase: „Ich bitte recht sehr", die man in dergleichen Fällen gewöhnlich anzubringen pflegt, aber hier wirkte sie ganz besonders, denn der Ele­gant lag plötzlich in meinen Armen. „Servus! Herzensbruder, willkommen in unserer Stadt!" rief eine mir etwas bekannte Stimme, die ich bald als die eines Universitätsfreundes erkannte, der zwar wegen sei­ner Geckenhaftigkeit oft die Zielscheibe unserer Spottlust war, den ich aber wegen seines guten Herzens und seiner immer muntern Laune nicht aus meiner Freundschaft aus­schließen mochte. Wir begrüßten uns nochmals und auf meine Einladung folgte Rosenfeld, so hieß mein Freund, auf mein Zimmer. „Jetzt aber Arnold" sprach er, „wenn Du einmal schon da bist, so sollst Du gleich heute an unserem Ver­gnügen Theil nehmen, und ich will recht froh in deiner Gesellschaft seyn. Wir feiern gerade ein Fest und da mußt du mit!" „„Wo denkst du denn hin" gab ich dem Drängenden zur Antwort „„ich von der Reise ermüdet, ohne alle Vor­bereitung und so unbekannt? —"" „Da irrst Du" verorirte jener weiter „Du bist durch Deine literarischen Arbeiten hier gut empfohlen, denn man strebt auch hier in der allgemeinen Bildung vorwärts zu schreiten, und hält sich deshalb alle Zeitschriften der Hauptstadt. Heute ist Verlobung der Tochter unseres ehe­maligen Ouuüul liii-i^üu«, des Apothekers, und dabei die Elite unserer noblen Welt." „„Aber bedenke doch"" stellte ich ihm vor, „„daß es jetzt höchste Zeit sey, und ich mit meinen Anstalten Dich nur aufhalten werde —"< „Nichts da, keine Ausflüchte!" gebot er mit komischem Phatos, „Du kleidest Dich an, ich eile voraus Dich anzu­melden, dann hole ich Dich wieder ab, und so kommen wir gerade zur bestenZeit; ich habe in jenem Hause freien Zutritt und man wird mir Dank wissen, daß ich Dich in die Gesellschaft eingeführt habe. Adieu!" und hicmit stürmte er aus dem Zimmer, ohne daß ich weiter ant­worten konnte. Was war hier zu thun? Vor n Uuol. Plötzlich fragte Odry einen der Mitspielenden: „8-lvs/. V0U8, i'Nllr^nni l' H»!;Iete!-l-e llr I?l »nnnclx-« war die Erklärung Odrys. Das ganze Publikum blickte auf den Prinzen und den Admiral, die sehr dicht neben einander sasien. — Die Gesichter erheicercen sich, und ein ungeheueres Gelächter belohnte den Einfall Odrys. Es kommen jetzt aus Amerika Ankündigungen von meh­reren wichtigen Erfindungen herüber, die Epoche machen werden, wenn sie nicht amerikanische Windbeuteleien sind; so meldet man: Ich muß ihre Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand lenken, der in Kurzem bedeutenden Lärm in der wissenschaftlichen Welt machen wird. u>-, H. Scher­wood hat ein mathematisches Instrument erfunden, mit­telst welchem man ohne Quadranten, Sertanten oder Chronometer, ohne eine Beobachtung am Himmel zu ma­chen, leicht und bequem zur See und auf dem Lande bei Nacht und bei Tage, bei trübem und hellen Wetter die geographische Breite und Länge jedes Ortes auf der Erde mit der größten Genauigkeit bestimmen, so wie die Abwei­chung der Magnetnadel angeben kann. Er gibt jetzt ein Werk über seine Entdeckung heraus. Der Herzog von Orleans kam auf seiner vor Kurzem durch Süd-Frankreich unternommenen Reise durch ein Dorf, dessen Maire ihn mit folgender Rede empfing: „Ich freue mich recht sehr, Sie zu sehen. Ich werde keine Anrede an Sie halten tonnen, denn ich verstehe mich nicht darauf. Ach, wäre nur mein Adjunkt da, der würde Ihnen eine ganz vortreffliche zum Besten geben, er kann so etwas perfekt: aber er bringt jetzt gerade seine Ernte ein und kann nicht abkommen. Sie und ich müssen uns also ohne Rede behelfen." Der Thronerbe von Frankreich versicher­te den Maire lächelnd, er entbehre recht gerne des Ad­junkten Rede, denn er habe an der des Herrn Maire vollkommen genug. I n dem an wirklich großartigen neuen Bauten täglich zu­nehmenden Trieft wird am untern Ende der Oe»»ti-!» üummKrum 2l Sonette werfen; dann sind alle Blumen aus den Gärten verschwunden, denn einigen ersten Tänzerinen wurden sie täglich korb- und scheffelw.is geopfert, und unsere Lorberhaine tragen kein Laub mehr, den» sie wur­den für simple Histrionen entblättert. Darum mußte sich auch die brave, herrliche und vortreffliche Unghe r mit dem einfachen, aber herzlich gemein­ten Veifalle ihrer vielen aufrichtigen prosaischen Freunde und Verehrer begnügen. ') Sie fanden den Tenor Morian i nach Ihrem Sinne, und da hat­ten Sic vollkommen recht; denn Wenige dürften sich einer so lieblichen und klangvollen Stimme zu erfreuen haben, wie er; Sie werden aber auch mit mir übereinstimmen, daß Coßelli , als »Marino Faliero" einzig da steht, Nicht wahr? da ta»n mancher Schauspiele r Leetion nehmen; denn na­türlicher, historisch-richtiger, mit größerer Charaktertrcue kann man diesen unglücklichen Dogen wahrlich nicht darstellen. Ab.r auch die Sänger zweiter Ordnung, wie z. V.Herr Torr e als Israele, würden jeder großen Bühne Ehre mache», u»d nun die vortreffliche,, Chöre, und endlich die prachtvollen und reichen Costumc! halten Sie sie wohl so erwartet? Doch was werde ich so breit? Sagten Sie mir ja doch selbst, daß Alles hier Ihre Erwartungen übertroffen habe; darum unterlassen Sie nicht, in Ihrer Carnioli a zu verkünden, was Sie bei uns gesehen ha­ben, und Ihre braven Landsleute zu eine,» Abstecher in ihre Nachb»rstadt einzuladen, der sie gewiß nicht gerenen wird. Künftig rufe ich andere Dinge in Ih r Oednchtniß zurück, für heule sage ich Ihnen nur noch v»le! 6illcumu. E h a r a d e (Dreisilbig.) 1. Silbe. Unbeständ'ger ist nichts, und immer doch brauchen es Alle, Leben und Habe vertraut Mancher de,» luftigen Ding. Die 2. und 3. Silbe. Vieles und Herrliches beut die am buntesten spendende Göttin, Was nun ihr schönstes Geschenk, sagt dies Paar Silben euch an. Das Ganze. Freilich nur wenige Striche auf Papier oder Messing, Zeigt doch das Ganze euch an, wo auf der Erde ihr send. G. ') Referent scheint übersehen zu haben, daß es zwischen dem 2. und 5. Atte von »iVIolinn l'KÜern" zu,» Triumphe der tiiZnura Orul,m> Ilnzner, wenn auch feine Kränze, doch vom I,»proviü!>ture ^nlunn> Viiiduce r verfaßte und gedruckte