Egerische
Djeusta g d?n ^7. Oktobw'," r 8 o ,.
L a i b a ch.
Durch den so lang anhaltenden Rcgcn ist der Eausnom zu einer allß.rordcntljchcn Höhe angcsckwol- , l.n, nod'rch aüe darauf besinn. ! chcn Schiffe «n i5rer Vesördcrung ge. ! lindert, und nne günstig^rc ^ahrt z abzuwarten genöthigt sind.
Brunn, den 18. Okt.
Nach den mitgebrachten Berichtn eincö unttrm 30. Oeps. aus Konstantinopel an den Eugländiscken Gesandten, Arthur Vagcl, angekommenen Kouriers e war damahls die um» ständllcke Kapitulation von Mr.an-dria noch nlcht daselbst bekannt, jt-
doch soll solche so ziemlich mit der von Kairo übereinkommen , und für die Vesayung noch günstiger ausgesäten seyn, alS solche es bey ihrer äußerst mißlichenLage erwarten konnte. Am 20. Srot. ist die Besayung wirklich von Alcxandria ausgezogcNss und aus 8ooO Hann bestanden, wobey die Emgcbornen mitgerechnet su'd, welche den größten Theil ausmachen. NZch einem, zwischen b yd^n Theilen festgesetzten Artikel, ist diese Besayung, ro Tage nach d?m Auszuge, schon eingeschifft worden.
S e m l i n.
Am 30. v. M. sind der Herr ff. M. L. von Simsckön aus Esseg, und der Herr G. M. pon Fürstenbcrg auK
T.'meswar D 5ier angesommen ,! Ersterer ist noch den nämlichen ^ug ! Abends unter zafilricher Beglcituni zu Wasser an die Sptze der^Sau gefahren , woselbst er mit d.m Vassa von Velg'ad ein«. Untcredung gehabt hat; welcher Vorgang oen ^a^itfckg, ren fthr zu mif;faü«B^ie»,; ^veil sse > glaub^,Hst i> r ^>affa k. k. Hllße i! «^lchgeftlcket' Ab?, liny'näcksten/s er- ! halten würde. Diese Meynung hat- , te für sein Leben gefährlich werden i können / wenn nicht dcn andern Tag l ein großherrlicher Ferman aus Konstantinopel in Belgrad angekowm:» wäre, welcher den Bafsa in seiner Würde bestätiget, e«nen neuen Ja- ' nitfcharen Aga ernennt, und den neuen ! Ianitscharen mit den Allbelgradern gleicheRechte zugesteht, daß sie nähmlich wie vor dem Kriege, in Belgrad wohnen , und daselbst ein Eigenthum öesiuen können. Um diesen wichtigen Platz dcn Handen Paßmannoglu zu entreißen, blieb der Pforte kein anderer Ausweg, als dieses Mittel; denn ' spater würde, wie nnm sicher weiß, Paßmannoglu durch seine Unternehmungen /ede anderweitige Vorkehrung der Pforte unnüy gemacht ba-ben. Qb indessen die dabey heabsichte-te Ruhe gänzlich hergestellet werden wird , mnß erst die Folge lehren; viele zweifeln daran, uud die Widersacher des Vassa vertrauen aufdas Ge? nie des Paßmannoglu.
Der inVelgrad erwartete Turnackj Vascha ist daft'bst eingetroffen, noch ist ader bis dato v^n desftn Unters nchmungcn nichts belannt worden, s
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MH etwas sehr Wichtiges im Wsr-ke seyn mnß , erhellt ans dem , daß gegenwärtig gar teine Lcbensmi^tel von «ms verlanget w«.rden, da sich doch Vlgrad k?«ncs Falls von oen Scrv^lschen Erzeugnissen erbal cu
Mnni-Ftheils abcr a„ch ans der bri gegenwärtiger Muhe immr noch stark /fo^w5hrc?zdcn Cmlgsation d?l: nichsten Türkischen Familien, mU
Mann stark, an-a/kommeucn, und hält O.uara^.taine. Vierzig andere Schiffs mit den übrigen Truppen aus Egypten werden stündlich erwarte?.
Von dein ErzbisHof zu Paris Ini-gne, welcher noch immer in frommer Stille und Eing^ogcnl^it zu Augsburg lcbt, sag^n unsere Journale, daß er wohl dem Benehmen dcr Majorität uuferer Biscköffe bcysrettcn werde.
Die Kantische Philosophie macht gegenwärtig in Varis so visl Lärm, wie vor einigen Jahren ,n Deutschland. Sie sindet hestlgeGegnrr und mächtige Vertheidiger. Dcr gclchr-Villcrs hat einen A^szng aus dcn Werken dieses Philosophen gemacht, und denselben dcm ersten Konsul zu-geeignet. Es steht nun zu erwarten, ob dn'se dunkle Philosophie auf unserm etwas lockern Boden Wurzeln fassen könne.
Am 2s Okt. wohnte der erste Konsul dcr Vorstellung dcr Zauber-fiste im gross?« Obrrnhause bei. Ver Jubel des versammelten Volks,
als es ihn erblickte , glich ganz dem Enthusiasmus , mit welchem die Franzosen chemihls Ludwig den Vielgeliebten cmpfiengcn« Die Menschenmenge im Opcrnhause war so groß, daß mchrcre Menschen erdrückt, und zenrcten wurden. Wenige kamen mtt ganzen Kleidern dayon.
Am r. d. hat der Minister der auswärtigen Angelegenheiten Tallen« rand den ganzen Tag bei dem ersten Konsul in Malmaison zugebracht.
Man will vermuthen, daß die Zluföebung des republikanischen Kalenders eine nahe Folge des mit dem Pabst und der Römischen Kirche geschlossenen Koncordats seyn werde.
Prälimiuar - Friedens - Artikel zwischen d.r franzosis. Nepublik und Sr. brkttlsckien Majestät; unter-zcisinet zu London den 9. Vcnde-nia:re des Jahrs io. der fran-zösis. Republik. Den i.Okt. »301
(Aus dem Mouitcur.) „Dcr erste Konsul der sranzösis. Nepubiik, im Namen des franz. Vol-fes/ und Se. Maj. der König des vereinigten Königreichs Großbrita-»ien and Irrland , von gleichem Eifer beseelt, den Trübsalen eines zerstörenden Kriegs ein Ende zu machen, und zwischen den beyden Nationen Eintracht und gutes Vernehmen wieder herzustellen, haben zu dem Ende ernannt, nähmlich: der erste Konsul dcr franz. Republik, im Namen des stanz, Volkes, den B. Ludwig
Wilhelm Otto, Kommissar zur Aus-wechslung der franz. Gefangenen i» England; und Se. brittische Maj. den Hrn. Robert Vanks Ienkinson Lord Hawkcsbury , derselben geheimen Rath und obersten Staats-Sckretär fiir die auswärtigen Geschäfte- welche , nachdem sie sich ihre Vollmach-i« guter Form gehörig mitgetheilt ßat-ten , über folgende Prälimiuar-Arti-tel mit einander übereingekommen sind:,, Art. l) „ Sobald die Präliminarien unterzeichnet und ratifizirt sind , soll die aufrichtige Freundschaft zwischen der franz. Republik und Sr. brittischen Ma,. zu Land uud zu Wasser , in allen Theilen der Welt wie« der hergestellt seyn Zu dem Ende, und damit alle Feindseligkeiten unmittelbar zwischen den beyden Mächten und ihren Alliirten aufhören, sollen mit der größten Schnelligkeit die Befehle dazu an die Laud-und See Truppen abgeschickt werden , und jede der diesen Vertrag schließenden Partheyen verbindet sieh, die nöthigen Pässe zu ertheilen, und alle Erleichterung zu geben, um die Ankunft der besagten Befehle zu beschleunigen , und ihre Vollziehung zu sichern. Man ist überdies; übereingekommen, daß jede Crorberung, welche von Seite der einen oder der andern der kontra-hirenden Partheyen gegen eine oder die andere derselben,nach derNatifika« tion der Präliminarien würde geschehen seyn; soll angesehen werden , als sey sie nicht geschehen, u. getreulich in d?n Zurückerstatttlngen begriffen seyn welche nach der Ratifikation des De-fiuitiv-Vcrtrages statt haben werdm.
' 2) ,^Se. Brittischs Majestät gzM
^ der franz. Republik und ihren ANir-ten, namentlich Sr. kathol. (Spanischen) Majestät, und der Vatavi-^ schen I^epublik alle Besitzungen und Colonien zurück, welche die Englischen Truppen im Laufe dcs jetzigen Kricgcs besetzt oder erobert haben, mit Ausnahme der (Spaniscken) ^rinitäts - Insel , und der Holländischen Besitzungen auf der Insel Ceylon, über wesch!e Inseln und Besitzungen Ikre Vrittische Majestät sich die ganze und vollkommene Souveränität vorbehält."
z) „ Der Hafen des Vorgebirgs der guten Hoffnung soll dem Handel und dcr Schiffahrt beyder kontralii-renver Parteyen geöffnet seyn, und sie sollen daselbst gleiche Vortheile genießen."
4) „Die Insel Malta, mit dem, was davon abhängt, soll durch die Englischen Truppen geräumt, und djeselbe dcm Orden dem <3l. Johann von Jerusalem zurückgegeben werden. Um die absolute Unabhängigkeit dieser Insel von drr einen oder andcrn der kontrahirenden Partheyen zu sichern, soll sie u.lter die Garantie und den Schutz einer dritte« Macht gestellt werden die man im Definitiv - Traktate benennen wird."
5) /,Aegypt?n wird der erhabenen Pforte zurückerstattet, und die Territorien und Besitzungen derselben sollen in ihrer Integrität bleiben, so wie sie vor dem jetzigen Kriege waren."
6) „ Dje Länder und Besitzungen
^ Ihrer attergetreüestM (PortVgiesi-! schcn) Maj. sotten auch in ihrer Iu? ! tegrität erhalten werden." z! 7) ,, Die ftanz. Truppen sollen ^! das Königreich Neapel,, und dm ! römischen S:aatraAmcn. .Die Englischen Truppen sollen gleichfalls Porto Fcrrajo, und überhaupt alle Haftn u-id Inseln räumcn, welche si? im Mitte.'.Meere oder im Adria« tischen Meere inne,haben möchten."
8) „ Die 7 Inseln Republik, (Corsn lc.) soll von franz. Republik anerkannt werden."
9) ,, Die Räumungen, ?'btretun-gen und Wiedcr-Erstattungcn, welche in dcn gegenwärtigen Prälimi-nar-Artikeln stipulirt sind, sollen in Europa innerhalb eines Monats, auf dem festen Lande sowoül als iu den Meeren in Amerika und Aftika innerhalb z Monathen, auf diin ft-ften Lande und in den Meeren von Aficn binnen 6 Monaten, nach dcr Ratifikation dcs Definiliv-Vertr^gs, vollzogen werden."
10) „Die bcyderseitigen Gefan^ genen sollen sogleich nack der Auswechslung der Ratifikationen des De-fi'litiv-Vertrags, insgesammt, und ohne Nanzion ausgewechsel werden, so jedoch, daß von beyden Seitsn die Partikular - Schulden, die könnten gemacht seyn, bezahlt werden. Da stch in Rücksicht der Bezahlung des Unterhalts der Kriegsgefangenen Mißverständnisse erhoben habrn, so behalten sick die kontrahircnden Partheyen vor, diese Frage im Desini-t,0' Frieden, dem Volker - Reckte, und den durch das Herkommen ge-
heiligen Grundsätze« gemäß, zu entscheiden"
i l) „ Nm allon Ursachen zu Klagcu und Slrcitigkelten vor-z'ch l?gcn, die weg", derjeni-g"n SeeVenten ey:stchen könnten, vie ttach Unterzeichnung der Präliminar - Artikl «och gemacht w rdeli möcht n, so ist man gegenseitig dabin übcrei!7grkommcn, daß alleSÄlffc und Efs.cklen, welche nach l 2 T^ge nack der Auswechslung der Na'iffkationrn gegenwärtiger Varli-cklilUir«Artikel, im Kanal oder in den nördlichen Gewässern genommen werden sollten, grgcnseing wieder znr6ckgestatttt werdrn ; daß von dem K^ial und den nördlichen Gewässern bis an und mit Einschluß der Kana-r<>'t-Inseln, sowohl im Wclt-alS im Mittel - Meere, der Termin auf l Monat; von den Kanarien bis an den ^lequator auf 2 Monate; und cndllch in allen andern Welttheilen, ol)"e weitern Unterschied o)cr Ausnahm? der?e,t u„d des Orts, auf 5 Monate festgesetzt- seyn soll."
i2) „Alle u id jede Sequester, di? aüfdlc Fonds, Einkommen und Sch'll^-T^orderungen irgeftd einerÄrt' von bezden kontrahirenden Mächten oder ihren Bürgern o)er Ultterthancn gehörig gelegt wor-d.'n st«d, olZcn ynmiltclbar nach Unterzeichnung des Definitiv-Vertrags aufgehoben werd n. DieEut-scheidung aller Neklamationen zwischen den Individuen beider Nationen , wegen (Zckuldcn, Elgentiwms, Effekten oder Nechte, die, dem an? genommenen Gebrauche und dem
. Völker-Rechte gemäß , zur Zeit des Friedens wieder rege gemacht werden, soil c.n die kompetenten Oerickts - Höfe verwiesen wer-dcn; und in dicscm Falle soll in d'M Lande, wo dic respektive« Reklamationen Statt haben wcrdcn, schleunige und vollkommene Gerechtigkeit erfolgen. Man ist üd.rcingikommcn, daß der gegenwärtig. Artikel unmittelbar nach Rittsikation des He« finttiv-Fri°dcns von den kontraoi-rend. n Ma iittn auf die respck ivcnAl-liirten u. Individuen »drer Nattonen, unter dem Veoinge einer sir>.ngcn Reciprocität, solle ausgedehnet werden, l 3) /, Im Betreffe der Fl^ereyen anf den Htüsten von Terra-Nova und den benachbarten Inseln, so wie in der ist. Lorenz - Bucht, silid die beiden Mächte übereingekommen, sie auf denselben Fuß, wie sie vor dem wirklichen Kriege waren, wies der herzustellen, yorbehältllch , beim Drfinitlv-Fricden diejenigen Verfügungen zu treffen , welche billig, Uljd zur Erhaltung dcS Frieden zwischen beiden Nationen gegenseitig am Vor-thkilhaftesten seyn mögen.
. ,4) „In allen Wi oercrstattung''« Fallen, welche in gegenwärtigem Vertrage beschloss,.» worden slnd, sollen die Festungen in eben dem (Ztande, in welchem sie sich im Au-genbtikcderUnterzeichnungdcsgegeu-wartlgen Vertrages besindn,, wieder znrükgegcbcn wcrden,alle Werke,.r>el-cke seit ihrer Veseyung errichtet worden sind, sollen unangetastet bleiben. Außerdem ist , in allen durch gegenwärtigen Vertrag festgesemcn
Abiretungs-Faöen, von dcr Kundma-» chung des Deftll llo ^ricd.ns an, den k Einwohnern, wessen (stand^s; od ! k gfn3» etucm Vorwande, wegen po- ! ! litlschrr Aufführung odcr Meinung, ^ wegen Anhänglichkeit an eine von! ^ beyden Mächten , oder um irgend ei- >l l ner Ursache willen , in sr»ner ^ f Personen oder seinem Eigent'mm i Verfolgs, g/ekrankt oder gestört werden könne, es sey denn wegen Schulden an Individuen oder wegen andc-ter nach dem Zesinisw Frieden begangener Handlungclt."
'5) /, Die gegenwärtigen Prali-minar-Ärtikel sollen railfizirt, und die Ratifikationen zu?ondon innerhalb, 4 Tagen spätestcns^ ausgewechselt wer-
j' den. Sogleich nach ibrer Natisska-!! ttvn sollen von bclden Oeiten Vevoll-! mächtigte ernannt wcrdsn, die sich nach 3lmiens begcben, nm zur Abfas-fung des Desinttiv.Traktats, in Ui-b.reinstilnm'ing mit den Alliirlen der kontrahir< ndcn Mächte, zu schrriren." „ Zur Urkunde deffcn haben wir llntcrsckricb^ne Vrvos^näcksige dcs^ ersten Konsuls drr scanzöfis. Republik und Hr. Brittischen Ma/cstt.l Kraft unserer rcspektlvcn Vnlnn^i.ten d«e gt'genwärllgcn Pralnnm^.r - Artikel ln-rrzelchnes, nno haben ihi«en unsre ! Sicg^l aufavdriictt." ! „^0 q(,che:-lN zu London dött y. Vend.m. jm rolm Jahre dts sr.nlzösif. Rcp'ibllk.
Unlerzeichnrt:
Otto, Hawkesbnry.<> Nachdem die R^girrnng durch ci, nen Konrl.'r lUire>rick'tet w"rd»',daß der König vonEngland di^ ^ricde :Z.-pr liminarien ratisteirt !»a5; <.'rrl) dem i'ot'i^ssj 5j Portnaal ist d?', 29. Gcpl. ;n Ma>r.) durH ^.'ncia-l '60'laparte nnd.Cyyri-an Vlboiro Frclre , Command « e dcs Chrlst Ordrns , unterzeichn.t worden. Hiese Äcuigkrit wurde hellte um 9 Uhr Morgens knrch ei««. Salve von 2oKanoninschüsftn be-'l kanm bemacht'
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