Lmbsrhrr Wnkhriillliill, ger Bezirkes geborenen krainischen Bauernsohnes und hiebei auch jener Männer zu ge-Sen.."' d'e auf seine Ausbildung wesentlichen Einfluß °"«nen hatten. zum 10. Lebensjahre weidete er als Hirten-Äatx "uf der väterlichen Besitzung die Heerde seines >N j,> ' im Jahre 1790 wurde er von Letzterem deutsche Normalschule nach Laibach geführt, wo der slavische Knabe, der kein Wort deutsch konnte, unter spöttelnden deutschen Schuleollegen manches Ungemach zu erdulden hatte, allein es siegte der xoini ä'Iwiwkur über das Heimweh des Dorfjungen. Der reichbegabte Schüler schwang sich in der Normalschule und später im Gymnasium und im Lyceum zum Ersten in seiner Elasse empor. In den elassischen Studien wurde er durch den deutschen Humanitätsprofessor Abraham Penzel eingeführt, dieser gediegene Philolog, als Uebersetzer des Dio Eassius auch in Deutschland bekannt, lehrte etliche Jahre am Gymnasium in Laibach, wurde jedoch wegen seines keineswegs erbaulichen Lebenswandels von der Professur entfernt. Im Jahre 1799 kam Kopitar in das Haus des Barons Sigmund Zois als Hauslehrer eines Neffen desselben. Der hochgebildete Baron Zois, der auf seinen vielen Reisen den Blick eines Weltmannes gewonnen und reiche Sammlungen zu Stande gebracht hatte, bildete den geistigen Mittelpunkt für alle wissenschaftlichen Bestrebungen in Krain, für den Aufschwung der Kunst und des Gewerbes im Lande. Die krai-nische Literatur verdankt diesem edlen Manne ihre ersten Anregungen. Ohne Baron ZoiS wäre den Slovenen nie rin Dichter Vodnik, nie ein Sprachforscher Kopitar erstanden. Letzterer erkennt dieß selbst an, indem er bemerkt, daß er ohne Zois wahrscheinlich zur Theologie übergetreten wäre und es im besten Falle vielleicht zu einem Bischof oder im schlimmsten zu einem wohlbepsründeten Pfarrer gebracht hätte. Im Zois'schen Hause nahm die Stelle des Haus-slavisten der Exfranziskaner und Humanitätsprofessor Vodnik ein und es scheint zwischen diesem und Kopitar manche Eifersüchteleien abgesetzt zu haben, Kopitar fühlte seine geistige Superiorität über Vodnik, er nennt ihn einen ainious fopp-MIis nach Art der Mönche, der viele lächerliche Seiten dargeboten. Kopitar blieb bei Zois nach beendetem Unterrichte seines Neffen vom Jahre 1800 bis 1808 als dessen Secretär, Bibliothekar und Mineraliencabinets-Aufseher, in dieser Zeit beschäftigte er sich besonders mit Sprach- und Literaturstudien, er zählte diese Jahre zu den angenehmsten seines Lebens. Interessant ist es, aus Kopitar's Selbstbiographie zu erfahren, wie er sich zum Slavisten heranbildete. „Da Baron Sigmund Zois von der Mutter*) her das Krainische vortrefflich sprach, auch gewöhnlich, wiewohl er damals nicht mehr in's Theater ging, für italienische Operisten irgend ein krainisches Couplet dichtete, dessen überraschendes Ertönen Parterre und Logen vor vaterländischer Freude außer sich brachte, so versteht eS sich von selbst, daß der Secretär Kopitar an allen Dingen Theil nahm. Doch sollte sein Beruf zum Slavisten sich noch dringender be- *) Eine geborene ÄappuS von Pichlstei». Ein offenes Wort! Der von der „Wiener Allgemeinen Zeitung" gebrachte Artikel „Aera Winkler in Krain" veranlaßte die amtliche „Laibacher Zeitung" zu einer Erwiderung im nichtamtlichen Theile, in welchem die Aufsehen erregenden Mittheilungen der „Wiener Allgemeinen Zeitung" dem Versuche einer Richtigstellung unterzogen wurden. Wir wunderten uns vor Allem darüber, daß das Amtsblatt der persönlichen Polemik des Regierungschefs seine Spalten öffnet. Handelt es sich hier um eine nichtamtliche Sache, dann begreifen wir nicht, wieso das Amtsblatt sich mit derselben befassen kann. Noch weniger ist cs uns jetzt einleuchtend, wie es kam, daß das den fraglichen Artikel der „Wiener Allgemeinen Zeitung" repro-duckende „Laibacher Tagblatt" mit Beschlag belegt werden konnte, da die wesentlichsten, und zwar gerade jene Stellen des Artikels der „Wiener Allg. Zeitung", welche die Laibacher Staatsbehörde als so hochbedenklich angesehen hat, in der amtlichen „Laibacher Zeitung" nunmehr anstandslos dem vollen Wortlaute nach wiedergegeben wurden. Was den Inhalt dieser nichtamtlichen Erwiderung betrifft, so haben wir zwar insoweit keinen Anlaß, uns mit demselben zu befassen, als wir uns nicht berufen fühlen, die Correspondenzen auswärtiger Blätter zu vertreten — namentlich wenn dieselben die Vertretung ihrer Sache zu führen, in so gediegener Weise selbst in der Lage sind — dessenungeachtet können wir nicht umhin, das wesentliche Moment des Vertheidignngsplaidoyers der „Laibacher Zeitung" — daß Winkler in Krain Alles beim Alten gelassen habe — einer kurzen Erörterung zu unterziehen. Die Richtigkeit dessen können wir nur insoweit zugeben, als es richtig ist, daß die leider schon unter dem früheren Landespräsidenten wahrnehmbar gewesenen Anmaßungen und Gehässigkeiten der Nationalen gegen das Deutschthum auch unter dem Regime Winkler nicht geschwunden sind. Darin aber, daß dieselben durch das Bewußtsein der nationalen Führer, au dem Landeschef einen politischen Parteigenossen gefunden zu haben, der schon als Mitglied der Rechtspartei im Abgeordnetenhaus«: dem Votum der Stimmführer derselben durch Dick und Dünn folgte, — in das Unerträgliche gesteigert wurden, darin macht sich eine bedeutende Verschlimmerung des früheren Zustandes fühlbar, und von dem Frieden stehen wir im Lande jetzt weiter denn je. währen. Da Baron Zois nicht ausgehen konnte, so kam Alles zu ihm, was sich nach interessanter Ansprache sehnte: Gouverneur, Militär-Commandant, Fremde, z. B. Lord Dunkworth, selbst Fürst Metternich und Erzherzog Johann. Der damalige Militär-Com-mandant Graf Bellegarde, ein Bruder des Feldmarschalls, war 1806 nach Cattaro beordert worden, um diesen Ort den Franzosen zu revindiciren; seine Familie, d. H. seine sechzehnjährige Tochter und ihre höchstens dreißigjährige Gouvernante blieben in Laibach Diese klagten bei dem nächsten Besuche dem Baron Zois, daß es für sie doch fatal sei, daß gerade die besten Köchinnen Laibachs nichts als krainisch verständen, mit Dolmetschern gehe es schlecht und auch diese hätte man nicht Tag und Nacht zu Gebote. Die Gouvernante bemerkte noch dazu, die Köchin meine, die Herrschaft würde noch schöner sein, wenn sie krainisch könnte, deswegen bäte sie ihn, den Baron Zois, um einen guten Sprachmeister; wenigstens die Comtesse, wo nicht sie Beide, wollten es versuchen, auch noch diese Stufe der Schönheit zu ersteigen. Zois lachte vom Herzen über dieses komische Mißverständnis das der Gouvernante so viel Geist eingegeben hatte; ihm war es klar, daß die Köchin nach einem sehr natürlichen Idiotismus gesagt habe: di dilo, es wäre schöner (besser) und ihr Dolmetsch, ein wälscher Oberstlieutenant, der krainisch nur radebrechte, das uöutrum durch ein lomininuin Wie kann die krainische Bersassungspartei dem Landeschef ihr Vertrauen entgegenbringen, wenn sie in Wahrnehmung der Beeinflussung desselben seitens der nationalen Parteiführer gerechten Anlaß zur Besorgniß hat. daß sich Elfterer in allen Fällen, wo eine Landesangelegenheit, die vom politischen Parteistandpunkte zu beurtheilen kommt, seine Informationen lediglich von dieser Seite einholt, wenn sie sich bewußt ist, daß ihr ganzes Wirken, ihre Intentionen, ihre Gesinnungen nicht von dem wohlwollenden Blicke eines Staatsmannes, sondern durch die Kljun-VoLnjak'sche Brille betrachtet und demgemäß beurthcilt werden? Kann eine objeetive eorrcete Auffassung der Verhältnisse vorausgesetzt werden, wenn derlei von Haß und Leidenschaft wider das Deutschthum verblendete nationale Journalisten öffentlich sich als Rathgeber des Landespräsidenten geriren und als Solche auch mit vollem Grunde vermuthet werden? Könnten wir dem Herrn Landespräsidenten auch alle Objektivität bei Würdigung solcher Rathschläge zu-muthen, so müßten wir doch fürchten, daß sich derselbe nach dem Satze: „ealumniare auäaetbr, 86wper aliHuiä kaerst" der Einwirkung solcher Einflüsterungen niemals ganz entwinden kann. Eine solche Stellung des Landespräsidenten in Krain ist keineswegs Etwas, was je dagewesen, sondern ein Novum, wie cs zu erleben uns erst in der jetzigen Aera Vorbehalten blieb. Es mag sein, daß diese Einwirkungen bisher noch nicht durchwegs vollen Erfolg hatten. Allein daran sind nur die Verhältnisse Schuld, welche oft stärker sind, als der Geschmack und die Neigungen eines Landespräsidenten, und speciell das Deutschthum steht in Krain auf zu fester Grundlage, als daß cs durch einen vorübergehenden nationalen Präsidialwind wcggeblasen werden könnte. Zudem ist die Position der Verfassungspartei in Krain nicht jene des Angriffes, sondern der Abwehr, mithin cs ihr umso leichter fällt, den Ansturm momentan ungünstiger Zcitverhälknissc auszuhalten. Was sic bekämpft, ist ja nicht die nationale Sache, nicht die slovcnische Sprache, sondern jener nationale Uebereifer, der das Deutschthum und die mit dem-eiben innig verknüpften Culturintcresscn des Landes icdroht. Und in diesem Kampfe steht ihr nicht allein das gute Recht, sondern auch die Geschichte und die Macht der wichtigsten Laiidesintcressen zur Seite. Die durch diese Umstände gegebenen thatsächlichen müsse übersetzt haben. Kopitar wurde gerufen und gefragt, ob er sich um seine Muttersprache und die Comtesse das Verdienst erwerben wolle, ihr krainisch zu lehreu. Der folgende Tag ward zur ersten Lection bestimmt. Unsere Leser ahnen wohl nicht die ganze Schwierigkeit der Aufgabe, weil sie nicht wissen, daß es, besonders damals, für solche Patois (im französischen Sinne) fast eben so wenig Leetionsbücher gab, als für diese und die italienische selbst. Kopitar etzte sich vor Allem hin, um für seine Schülerin in 'ranzösischer Sprache den ersten Bogen seiner hand-christlichen krainischen Grammatik niederzuschreiben. Dieser ward Tags darauf in der ersten Lection von der Schülerin gelesen und durchstudirt, d. H. im Zweifel der Sprachmeister um nähere Aufklärung gefragt, in der zweiten Lection die Declination, in der dritten die Conjugation ihr dargestellt. Sie war durch das Französische grammatisch genug vorbereitet und faßte Alles sehr leicht. In den weiteren Lectionen ward sie über diese tabellarische Grammatik praktisch eingeübt durch Lesung der zwar einzigen, noch dazu grammatisch sehr ineorrecten krainischen Bearbeitung des Freimaurers und krainischen Geschichtsschreibers Linhart nach den Französischen tollo ^ouruöo und l^6 mariage «Io I'iMro und durch gemeinschaftliche Uebersetzung von Dialogen, die die Schülerin entweder vorher oder im Verhinderungsfälle in Gegenwart des Sprachmeisters echt militärisch oder orien- Verhältnisse können also allerdings nicht in ein Paar Monaten im Sinne des SlovcniSmus durchgreifend geändert werden, allein mannigfache Anläufe zu einer solchen Aenderung, mannigfache Versuche, es nicht beim Alten bewenden zu lassen, hat die Aera Winkler immerhin aufzuweisen. Dessen leidenschaftliche Verehrung der flovenischen Sprache vor Allem, deren erweiterter Gebrauch in Schule und Amt naturgemäß zur Verdrängung des Deutschthums führen würde, hat sich nicht nur bei allen öffentlichen Anlässen, sondern namentlich auch bei den verschiedenen Schulinspeetionen deutlich gezeigt. Diese sprachliche Vorliebe in Verbindung mit dem Versuche einer Aenderung des Realschullehrplanes und mit der Abstimmung Winklers im Reichsrathe in der Schulensloveuisirungsfrage — worauf anders deuten sie, als auf dessen Ueberzeugung von der Nothwendigkeit der Slavisirung aller hiesigen Lehranstalten? Die Einflußnahme Winkler's auf die Ein-stellung des Druckes des „Laibacher Tagblattes", woraus anders war sie gerichtet, als auf die Schädigung der Verfassungspartei? Die ofnciösc Beschönigung des Baucrn-Ätlentates auf deutsche Sänger, geschah sie nicht dem Nimbus der Nationalen zu Liebe? Die Saisirung der Telegramme an Blätter der VerfafsungSpartei, erfolgte sie nicht, um deren Mitglieder in Krain mundiodt zu machen? Die entschuldigende Auslegung der Angriffe der nationalen Landtagsmajorität auf die Beamtenschaft des Landes im Landtage, die Belobung der Ersteren dafür, daß sie pflichtgemäß im Landtage sich einsaud, war dich nicht ein vom Standpunkte eines Regierungschefs ganz unbegreifliches Entgegenkommen einer extremen Partei gegenüber? Und in der Aufzählung solcher Shmptomc befangener Anschauungsweise könnten wir noch seitenlang sortsahren, ohne zum Ende zu gelangen. — und dich soll also etwa heißen, daß Alles beim Alten blieb ? In alledem scheint Herr Winkler die Stellung der Bersassungspartei lm Lande gründlich zu verkennen. Dieselbe repräsentirt, frei von einseitiger ^sachlicher Engherzigkeit, alle jene Elemente, welche durch Besitz und Intelligenz an dem Bestände geordneter Zustände im Lande, an der Pflege der Bildung und des Fortschrittes in allen Gebieten, an der Hebung der Euliur des Landes, an der Festigung eines Verbandes mit den fortgeschritteneren Nachbarändern, an der Stärkung der ReichStreue und ohaler Gesinnungen ein lebhaftes Interesse, aber talisch in einem Filio-Cahier auf ihren Knieen in chöner französischer Schrift und Sprache nieder-geschrieben hatte. Kopitar machte dabei das Lexikon, wenn der Schülerin ein Wort fehlte. Nach zwei Monaten konnte sie sich vollkommen mit den krainischen Dienstboten verständigen. Aus diesem französischen Manuskripte vou fünf bis sechs Bogen entstand später die in deutscher Sprache verfaßte, in Laibach im Jahre 1808 erschienene Kopitar'sche Grammatik der slavischen Sprache in Krain, Kärnten ^ und Steiermark. (Schluß folgt.) Aus der Sommerfrische. Veldes, am 19. August. Ein Seefest in Veldes! — Diese Worte allein genügen, um sich rasch zusammen zu richten und den Weg auf die Bahn anzutreten. Begreiflich finde ich es, daß jeder, der einmal Zeuge einer Seebeleuchtung in Veldes gewesen, zum zweiten und dritten Male mit demselben Interesse sich anschickt, das prächtige Schauspiel zu bewundern. Ich gehörte noch nicht zu jenen glücklichen Naturen, die zu einer Seebeleuchtung mit dem Nachmittagszuge der Rudolfsbahn am 18. d. M. zum so und so vielten Male pilgerten, mir sollte es erst heute vergönnt sein, etwas Großartiges in der „Perle Krains'' zu schauen-Als ich den Waggon bestieg, machte der Himme auch ein großes Verdienst haben. In diesem Sinne konservativ war das Wirken der Verfassungspartei in Krain stets ein hochpatriotisches, darauf gerichtet, den nationalen Versuchen des Umsturzes aller bestehenden Verhältnisse kräftig zu begegnen. Diese richtige Beurtheilung der Bedeutung der krainischen Versassungsparlei muß sich Herr Winkler vorerst eigen machen, wir fürchten jedoch, daß er auf diesen Standpunkt so lange nicht gelangen wird, als ei sich über die Intentionen dieser Partei lediglich nur von einem VoZnjak insormiren läßt, oder als er etwa seine Anschauungen über die ausschließlich privilegirte Loyalität der Slovcncn nach jenem Maßstabe richtet, mit welchem er vielleicht die Haltung der Letzteren in der Grafschaft Görz im Gegensätze zu jener der Jtalianiffimi zu beurtheilen Gelegenheit gehabt haben mochte. Dort mag es immerhin Re-gierungspolitik gewesen sein, die Loyalität der flavi-schen Bevölkerung einzelnen Bestrebungen der ii-reäenLg,« gegenüber zu preisen. Hier in Krain aber aibt es eben ganz andere Unterschiede zwischen den beiden Nationalitäten, welche cs nicht nchtfcrtigen, daß nur der slavische Volksstamm zum Schoßkinde der Negierung gemacht wird. Der Osfieiosus der „Laibacher Zeitung" wundert sich, daß dem Landespräsidenten der wiederholte Gebrauch der slovenischen Sprache bei öffentlichen An-sprachen vorgehalten wird. Wir sind genöthigt. auch diesen Punkt anszuklären. Es hat alle Zeit Landes-präsidenten in Krain gegeben, welche der siovenischen Sprache mehr oder minder mächtig waren und welche sich derselben im Bnkehrc mit der Bevölkerung auch bedienten. Niemand staunt darüber und cs wäre geradezu widersinnig, wenn man dem Regierungschef eines Landes, in welchem die flovenische Sprache zu den Landessprachen zählt, den Gebrauch der Letzteren verargen wollte. Allein es gilt auch hier der Spruch: si äuo lseiuiit itlöin, uoii est iüem.« " Während die bisherigen Landespräsidenten die flovenische Sprache damals gebrauchten, wo cs ihnen darum zu thun war, sich einem gewissen Theile der Bevölkerung verständlich zn machen, mußte man nach den PräambulumS nationaler Blätter, welche dem Eintritte Winkler s in Krain vorangingen, die slovenischen öffentlichen Kundgebungen des neuen Landes-Präsidenten als eine Demonstration zu Gunsten der nationalen Partei mischen, dieß umsomehr, wenn dieselben einem Publikum gegenüber, das auch der kein gerade freundliches Gesicht, allein je weiter es aufwärts ging, desto heiterer wurde das Firmanient und in der Station Lees-Radmannsdorf angelangt, durfte man den heutigen Tag als einen ganz accep-tabeln Augusttag bezeichnen. Die Zahl der Fremden, -je alle dem lieblichen Veldes zuströmten, war eine sehr respectable. Im scharfen Trab ging es auf der in jüngster Zeit bedeutend in einen besseren Zustand umgeivandelten Chaussi'e bergabwärts, im Nu war die Savebrücke passirt und nun galt es, das letzte Hinderniß zur Erreichung unseres Zieles zu überwinden. Mein wackerer Rosselei,ker hieb wacker darauf ein, mein Wagen überflügelte bald alle übriaen und war auch wirklich der erste, der die Heike Tour am steilen Berge überstanden. So langte ich denn unter allen Fremden der Erste in dein reizenden Leides an, gleichsam als ob es das Geschick gewußt hätte, daß ich die Absicht mit mir trng, meine Erlebnisse aus der Sommerfrische zu Papier zu bringen, und da mußte ich denn wohl der Erste am Ziele sein, damit mir nicht etwa etwas entgehe. Veldes, das eigentlich immer im Festschmucke glänzt, war heute in einem noch festlicheren Gewände. Reges Leben herrschte allerwärts; man machte die umfassendsten Vorbereitungen zum Seefeste, und als ich meine Schritte bedächtig dein Hotel „Wallner" zuwandte, drangen sogar die sanften Klänge eines Streichorchesters an mein Ohr. Für Veldes immer eine deutschen Sprache mächtig war, miihin unter Umständen geschahen, die es gar nichtnothwendig machten, daß von der bestandenen Uebung, öffentliche Ansprachen in der deutschen, Staats-Sprache zu halten, abgewichen werde. Es sind dießfalls eben die Verhältnisse im Lande zu berücksichtigen. Bevor der Nationalitätenstreit in Krain einzog, vertrugen sich beide Sprachelemente im Lande auf das Beste. Der Krainer lernte mit Vorliebe die deutsche Sprache, deren Nutzen er erkannte, ja der Bauer, welcher sich die Kenntniß derselben eigen gemacht, war stolz darauf, es zu zeigen. Der Fremde andererseits interessirte sich um die krainische Sprache und lernte dieselbe, um im Lande leichter sein Fortkommen zu finden. Im geselligen Verkehre wurden — ohne Zwang — beide Sprachen gerne gebraucht, damals wardie Sprache that sächlich ein Mittel der Verständ igung. — Nun kam die Nationalitätenära und die politischen Parteien bemächtigten sich der Sprachenfrage als Mittel zur Erreichung ihrer politischen Parteizwecke. Der Sprachenstreit diente dem Kampfe um die Autonomie, dem Widerstande gegen den Centralismus zur Folie und artete schließlich in die Exclusion des Deutschthums aus. Man bediente sich in öffentlichen Angelegenheiten der mit neuen verunglückten, für die Allgemeinheit unverständlichen Sprachgcbildcn bereicherten slovenischen Sprache ostentativ, um gegen das Deutschthum zu demon-striren, um die slovenische Parteigenossenschast zu declariren. So wurde die Sprache ein Kennzeichen p o l i t i s ch c r G c s i n n u n g Und so steht cs heute noch im Lande. Kann cs also da Wunder nehmen, wenn man einem Landeschef, dessen Umgangssprache die deutsche ist, der sich aber bei öffentlichen Kundgebungen, ohne daß cs dcr Zwcck dcr allgemeinen Verständlichmachung erheischt, dcr slovcnischcn Sprache bedient — znmuthet, er thue dies; über Aneiscrung politischer Parteiführer zu dem Ende, um damit feine Gesinnung zu inanisestiren? Ist man nicht geradezu genöthigt, in dem Umstande, daß Herr Winkler in diesem Punkte cs nicht „beim Alten" bewenden ließ, eine Bestätigung für die Behauptung zu finden, daß er damit bestimmte politische Zwecke verbinde, daß er damit seine Fügsamkeit nationalen Aspirationen gegenüber an den Tag legen wolle? Die öffentlichen slovenischen Reden des LandeS-präsidenten bilden also mit ein Symptom seiner Stellung im Kampfe dcr Parteien, und sic werden Seltenheit I Vor dem Veldefer grsnä Imtel war eine derartige Menfchenmasse angesammelt, wie ich sie hier noch selten gesehen. Der Ausdruck „Menschenmasse" wäre vielleicht für Pensionäre des Hotels Wallner zu derb gewühlt; ich wählte ihn aber absichtlich, da hier Menschen im eigentlichsten Sinne des Wortes Aufstellung genommen hatten; wenigstens die Mehrzahl von ihnen gehörte zu jenen auserlesenen Glückskindern, die auf das Epitheton „Mensch" Anspruch machen durften, auch wenn derselbe erst beim Baron anfängt. Ich wäre auf diesen Einfall nicht gekommen, wenn nicht ein Mitglied jener hoch-toryfchen Familie, deren Ahne einst das Räthsel löste, wo der eigentliche Mensch beginne, hier vertreten gewesen wäre, wahrscheinlich, um sich von dem Rechenschaftsberichte, den er seinen Unterkrainer Wühlern gehalten, und von der schweren Kost, die er in den verschiedenen Pfarrhöfen genossen, zu erholen. Trotz dieser illustren Gesellschaft hatte ich dennoch den Muth, mich bis zum Hotel zu begebe», wo ich erfuhr, daß man sich eben daran mache, eine Tombola zum Besten der vor einigen Tagen im Dorfe Görjah durch Feuerübruust Verunglückte» zu spielen. Auf die Anfrage, ob wohl dcr Zutritt Jedermann gestattet sei, wies man mir in zuvorkommender Weise sogar einen Platz an, von ivo aus ich die Launen der Glücksgöttin einerseits, die farbenprächtigen Gruppe» der Theilnehmer andererseits ausnehmend gut betrachten als solches auch von der nationalen Presse gewürdigt, welche die Ernennung dieses Landespräsidenten und seine Haltung als einen Erfolg der nationalen Partei ausposaunt, während sich gleichzeitig die nationalen Pervaken seiner Person zu Demonstrationen bedienen, indem sie dafür sorgen, daß er, dessen Verdienste um das Land Krain in der kurzen Zeit seiner amtlichen Thätigkeit naturgemäß noch keine großen sein konnten, lediglich um seiner nationalen Gesinnung wegen mit Ehrenbügerdiplomen überschüttet und in Triumphzügen durch das Land geführt werde. Man widerlege uns in diesem Punkte, man beweise uns anderweitige Verdienste des neuen Landespräsidenten, man überzeuge uns, daß die ihm verschafften und willig angenommenen Ehrenbezeigungen nicht dem slovenischen Parteigenossen, sondern dem verdienten Verwaltungsches des Landes gegolten haben — und wir werden von dem Mißtrauen ablassen, das unS dergleichen Vorfälle einflößen. Bis dorthin aber wollen wir auf der Huth bleiben und dafür sorgen, daß die öffentliche Meinung durch die osfieiöse Phrase: „es sei ja Alles beim Alten geblieben", nicht irre geführt werde. Politische Revue. Lestcrreich-Ilngarn. Der Kaiser hat nachstehendes Handschreiben erlassen: Lieber Graf Taaffe! Freudig bewegten Herzens überblicke Ich die zahllosen Beweise huldigender Anhänglichkeit und treuer Ergebenheit, die Mir zu Meinem fünfzigsten Geburtstage aus allen Theilen Meines Reiches zugekommen sind. Es hat sich dieser Tag dadurch zu einem Mich, Mein Haus und alle Meine Völker umfassenden Familienseste gestaltet, das allerorts feierlich und herzlich begangen, durch Betätigung regen Wohl-thätigkeitssinnes eine höhere Weihe erhalten und Mich mit doppelt dankbarer Befriedigung erfüllt hat. Um so lebhafter würde Ich bedauern, wenn irgend loyale Kundgebungen sich für unbeachtet und von Meinem Danke ausgeschlossen halten könnten. Ich beauftrage Sie demnach, den treuen Völkern Meiner Königreiche und Länder, soweit sich Ihr Wirkungskreis erstreckt, Meine wärmste und herzlichste Danksagung bekannt zu geben. Ischl, 20. August 1880. Franz Joseph m. x. konnte. Die Tombola, an der sich auch ein wackerer Volksvertreter unseres Landes betheiligte, dem sein einjähriger Urlaub recht gut anzuschlagen scheint und der sich trotz der donnernden Strafpredigt des Offi-ciofus der „Laib. Zeit." über seinen Rechenschaftsbericht des besten Aussehens erfreut, verlief sehr animirt und brachte, was die Hauptsache ist, ein hübsches Reinerträgniß ein. Mittlerweile wurde es Abend. Nur eine kleine Weile, und das Seefest soll seinen Anfang nehmen. Durch die Liebenswürdigkeit einer mir befreundeten Familie hatte ich das Glück, an dem Seefeste in einem festlich geschmückten Boote theilnehmen zu können. Kaum warf die Sonne ihre letzten Strahlen zurück, begannen die einzelnei, Villen, Badehäuser, Hotels u. s. w. im Lichtermeere zu erglänzen. Die wie Irrlichter am See herumschwimmenden „Pechbretteln" warfen ihr blutig rothes Licht auf den See zurück. In wenigen Augenblicken bot sich meinem Auge ein Anblick dar, wie ich ihn mir nicht schöner vorstellen könnte. Unser mit Lampions decorirtes Schiff wurde flott gemacht und fuhr in den See hinaus. Immer mächtiger und mächtiger wurde der Eindruck. Hunderte von Raketen durchschwirrten die Luft, dort sah man ein glänzendes Feuerrad, hier prächtige römische Feuer, das Eiland und das gewaltige Bergschloß erschienen in bengalischer Beleuchtung, Böllerschüsse wurden vom Schlosse abgefeuert und wieder- Die „Wiener Zeitung" publicirte die Ernennung deS Oberlandesgerichtsrathes in Wien, des Reichsrathsabgeordneten Georg Lienbacher zum Hosrathe des Obersten Gerichtshofes; gleichzeitig erfolgt die Publikation der Besetzung der erledigten Präsidentenstellen der Landesgerichte von Salzburg und Linz. Der erstere Posten wurde dem Ministerialrathe im Justizministerium, Dr. Friedrich Stern, der zweite dem Präsidenten des Kreisgmchtes in Wiener-Neustadt, Gustav Klier Ritter v. Hellwart, verliehen. Wie bekannt, wurde Abgeordneter Lienbacher lange Zeit als Candidat sür diese beiden Posten genannt. Seine erfolgte Ernennung zum Hofrath des Obersten Gerichtshofes erscheint als Lohn sür die dem Cabinet Taasfe im Laufe der letzten Reichsrathssession geleisteten Dienste, obwohl es seinem Wunsche mehr entsprochen hätte, wenn ihm der selbstständige Wirkungskreis als Landesgerichtspräsident in Linz übertragen worden wäre. In Ungarn nimmt die Unterdrückung gegen die Deutschen gar kein Ende. In ganz Ungarn sollen alle deutschen Theater ihre Concessionen verlieren. Selbstverständlicher Weise macht man auch Anstrengungen, aus den Schulen den kleinen Rest des Deutschthums ganz zu verdrängen. Deutschland. Die Bildung der neuen liberalen Partei ist im vollen Zuge. Nach der „Frankfurter Zeitung" können zu den Secefsionisten der neuen liberalen Gruppe gezählt werden die Abgeordneten Dr. Bamberger, Dr. Blum, Dr. Böttcher, Dr. Braun, Büsing, v. Bunsen, Dernburg, v. Forckenbeck, Gareis, Holtzmann, Jäger (Nordhausen), Lüders, Lipke, Jegel. Pflüger, Rickert, Roggemann, Schlieper, Dr. Sommer, Freiherr v. Stauffenberg, Struve, Dr. Thilenius, Westphal, Witte (Mecklenburg), Dr. Wolfffon. Noch fraglich ist es, ob die Abgeordneten Dr. Groß, List, Meier (Bremen), Möring, Römer (Hildesheim), Schlutow, Trautmann und Dr. Weber sich der neuen Führung anschließen werden. Frankreich. Gambetta scheint nicht Freycinet'S Ansicht zu theilen, daß die Frage der geistlichen Congregationen — die Jesuiten ausgenommen — durch ein den Kammern zu unterbreitendes Gesetz gelöst werde, welches gleichzeitig auch die weltlichen Genossenschaften zu umfassen habe. Die „Republique Franyaise" hält ein derartiges Vorgehen weder für klug noch ausführbar. Die Mönchsorden sind nun einmal Vereine sm geiieris und bedürfen deshalb hallten im vielfachen Echo in den Bergen. Bald war der ganze See mit glänzend erleuchteten Schiffen, Kähnen und Booten erfüllt. Aus der Ferne drangen die Töne des Streichorchesters, das „Mein Oesterreich" spielte, herüber und in unmittelbarer Nähe hörte ich einen prächtigen deutschen Chor singen. Ich wußte gar nicht, wohin ich mein Auge richten sollte. Da fuhr mit lautloser Stille ein Kahn an mir vorüber. Es befanden sich in demselben, nach dem Anzuge zu schließen, Theilnehmer des Nuderclubs. In der Mitte des Kahnes saßen zwei Damen sich gegenüber, Beide im Venetianercostüme. Die eine freilich erinnerte mit ihrem goldenen Haare mehr an Faust's Gretchen, während die andere mit dem dunklen Haare und den schwärmerischen Augen jeder Tochter der prächtigen Lagunenstadt gefährliche Con-currenz hätte bieten können. Ich dachte, in ein Mähr-chenland gerathen zu sein und begann sogar in eine kleine Melancholie zu verfallen. Zwei Stunden fuhr ich am ruhigen See dahin, in der Meinung, es wären nur kurze Augenblicke gewesen. Vor dem Hotel Wallner landete meine liebenswürdige Gesellschaft, am dort die Opfer, die man Terpsichoren brachte, sich anzusehen. Es waren wirklich Opfer. Von 10 bis 15 Damen und kaum so vielen Herren drehten sich in langweiligem Tempo einige Paare im Wall-nerschen Speisesalon. Mir behagte der Anblick nicht. Ich war noch vom Seefeste geblendet und war so auch einer besonderen legislatorischen Behandlung. — Am 1. September sollen indessen, wie der „National" schreibt, unter allen Umständen die Decrete auf die Jesuiten angewendet werden, welche Erziehungshäuser halten, und aus die gemischten Anstalten von Montpellier und Poitiers. Alles deutet jetzt darauf hin, daß man für diesen Rest von Vollstreckung nicht viele Polizeicommissäre in Bewegung zu setzen haben wird. Fast alle Unterrichtsanstalten sind schon geräumt und der Obhut eines Bruderpförtners anvertraut. Die Decrete werden also nur noch in Montpellier und Poitiers ihre Anwendung finden, wo mit den Erziehungsanstalten Prosessenhäuser verbunden sind. Mit der Räumung dieser Institute wird die Rolle des Ministers des Innern in Bezug auf die Jesuiten geschlossen sein. Das Gesetz gibt dem Minister des Innern nur das Recht, die sogenannte Gesellschaft Jesu aufzulösen, wo immer sie einen Versuch machen sollte, sich zu bilden. Bekanntlich haben die Jesuiten bei dm Preisvertheilungen anzeigen lassen, daß ihre Gymnasien im October wieder eröffnet werden würden, wie sonst, und daß Alles beim Alten bliebe. Zu diesem Behuse haben sie überall bürgerliche Gesell-schäften gebildet und die Direktion ihres Gymnasiums auf Grund des Gesetzes von 1850 einem Laien oder Weltpriester anvertraut. Bulgarien. Die bulgarischen oder besser gesagt bulgarisch-russischen Rüstungen an der Donau nehmen ganz ungeahnte Verhältnisse an. Bereits sind, wie es heißt, die Meldungen über vereinzelte Waffen-transporte, die in Rustschuk und Silistria an's Land gesetzt wurden, weit überholt, und es handelt sich schon um Herstellung förmlicher Waffendepots zu Kriegszwecken. Man schreibt nämlich der „Pol. Corr." darüber unterm 16. d. aus Sophia: Es ist durchaus nicht übertrieben, wenn man annimmt, daß in den letzten vier Wochen über Silistria, Rustschuk und Varna 44 Geschütze. 18.000 Gewehre, 6520 Revolver, 640 Säbel, mehr als 1000 Kisten Munition und große Quantitäten Pulver nach Bulgarien importirt wurden, und zwar, wie man gleich hinzufügen muß, aus Akkerman, Kilia, Odessa und Nikolajew. Daß der größte Theil dieser Kriegsmaterialien auf russischen Schiffen befördert wurde, ist gewiß kein Umstand, der die Tragweite und Bedeutsamkeit der Thatsache zu verringern geeignet ist. Es wird sogar in positiver Weise behauptet, daß neben diesem Import von Waffen und Munition auch der von Mannschaft recht in der Stimmung, Mährchen zu lesen oder zu dichten. Eiligen Schrittes verließ ich diesen Ort und lenkte meine Schritte gegen die Straße nach Lees zu. In mich vertieft bewunderte ich die jetzt vom Monde erleuchtete Landschaft und müde, wie ich war, machte ich einen Einfall in das zunächst gelegene Gasthaus, das mir vom Hörensagen als ein gutes bekannt war. In idealistischer Stimmung bestellte ich mit nicht geringer Verschämtheit ein Glas Bier. Das Locale war bis auf einen Tisch unbesetzt. „Noch dachte ich zurück an's wundersame Mährchenland, Die mächt'ge Burg sah ich im Feuermeer erglänzen Und jenen Chor in schönen deutschen Weisen - —" Da fuhr ich auf! Mit brüllender Stimme verlangte einer der Gäste am Nebentische in einer Sprache, die zwar landesüblich, die ich jedoch während meines Veldeser Aufenthaltes nicht zu Ohren bekam, das „Grazer Wochenblatt". Unter allgemeiner Heiterkeit erklärte die leichtfüßige Hebe den begeisterten Gästen in ganz verständlichem Deutsch, das; sie von dieser Zeitung gar nie etwas gehört habe. Meine Ahnung, worauf das Ganze abgezielt war, ging bald in Erfüllung. In fürchterlich rüder Weise schickte sich die Tischgesellschaft an, den Tod des „Laibacher Tagblatt" zu besprechen. In der lieben Gesellschaft erkannte ich einen Gast als meinen Mitschüler vom Gymnasium her. Er hatte Dank der Mu- einherlies, die unverzüglich nach Schumla befördert worden wäre. Vermischte Nachrichten. — (Ein Kuß als Bestechungsmittel.) Ungarische Blätter melden: Eine bekannte Groß-Kanizsaer Schönheit, die während der jüngstverflossenen Wahl der eifrigste Eorteß Jokai's gewesen, dürfte wegen dieses ihres Eifers mit dem Strafgerichte in Conflict gerathen. Es wird nämlich gegen sie die Klage erhoben, daß sie den städtischen Beamten Cs. durch einen — Kuß bestochen habe, sür Jokai zu stimmen. Da die „Bestechung" vor Zeugen stattgefunden, ist man in Juristenkreisen darauf gespannt, ob jener Paragraph des neuen Strafgesetzes, wonach die Gewährung oder Versprechung irgend eines „Vortheiles" an den Wähler mit Gesängniß bis zu sechs Monaten und einer Geldbuße bestraft wird, in diesem Falle zur Anwendung gelangen werde — um so eher, da der Bestochene erklärt haben soll, der für sein Votum erhaltene Vortheil sei ihm mehr als tausend Gulden werth. — (Verheiratung des Kaisers von Rußland.) Ein Gerücht, das schon seit einiger Zeit in der Petersburger Gesellschaft cursirte, soll nun seine thatsächliche Bestätigung erfahren haben. Der „Schlesischen Presse" geht aus angeblich guter Quelle von Petersburg folgende Mittheilung zu: „Der Kaiser von Rußland hat sich mit der Fürstin Dolgorukow, von der er bereits fünf Kinder hat, ehelich, und zwar morganatisch verbunden; vor etwa vierzehn Tagen fand dieses wichtige Ereigniß in tiefster Stille statt unter Zuziehung nur dreier Zeugen, der Minister Adlerberg und Miljutin, sowie des General-Adjutanten Baranow; das Geheimniß ist bis jetzt gut bewahrt worden, so lange es ging; die Vermählung wurde übrigens lange erwartet. Die Einwilligung des Thronfolgers wurde durch das Zugeständniß erlangt, daß ohne ihn keine neue Minister-Veränderung stattfinden solle." — (Zum Eisenbahnunglück bei New - Aork.) Man meldet aus London, 16. d. M.: Der durch den Zusammenstoß auf der New-Jersey-Eifenbahn am 12. d. M. verursachte Verlust an Menschenleben ist weit erheblicher, als anfänglich gemeldet wurde. Die Zahl der Getödteten beläuft sich auf 20 und die der Verletzten auf 53. nificenz einiger deutschen Familien in Laibach es bis zum Universitätshörer gebracht. Unablässig ging es über die „nemZKutai^l" und ihr damals noch gar nicht erschienenes Organ, das „Laibacher Wochenblatt" her. Ich erkannte die Absicht der sauberen Herren, mit mir einen Streit zu provociren — allein eS gelang ihnen nicht. Die Begeisterung über das Seefest beherrschte mein allerdings etwas aufgeregt gewordenes Gemüth und es blieb den rohen Kumpanen, denen nur noch der „Slovenski Narod" in der Rechten und der „Brencelj" in der Linken fehlte, nichts übrig, als aufzubrechen, ohne ihre Absicht erreicht zu haben. „Arme, kleine Menschheit!" dacht' ich mir, als die netten Patrone fortzogen. „Und ihr seid die Gebildeten der Nation?" rief ich aus, als mir die Kellnerin auf meine Frage mittheilte, wer denn diese gebildeten Herren gewesen seien. — Ein Professor aus R., ein absolvirter Hörer der Philosophie, ein angehender Gerichtsbeamter u. s. w. Zum Schlafen verspürte ich wenig Lust, ich dachte über die Ereignisse des Tages nach, und da der ganze nächste Tag dem Bewundern der Natur schon vorher gewidmet war, beeilte ich mich, in frühester Morgenstunde die Eindrücke meiner Sommerfrische nieder» zuschreiben. Ssnoo». — (Das Gewicht des Fürsten Bismarck.) Man schreibt aus Kissingen vom 16. d.: Heute hat Fürst Bismarck sich auf der Personenwage in der Nähe der Saline, wie alljährlich, wägen lassen. Der Fürst ist leichter geworden; er wog gestern 237Pfund, während im vorigen Jahre sein Gewicht zu Anfang der Cur 247'/-r, am Schlüsse derselben 244 Pfund betrug; er hat also im Laufe des Jahres 6 ^ Pf. verloren. — (Wüthende Nonnen.) Dem Petersburger Blatte Strana („Das Land") wird geschrieben: Der Gouverneur von Poltawa brachte in Erfahrung, daß die Nonnen des Klosters Welikobudischtsche im Bezirke Senkow des Gouvernements Poltawa die Bauern gegen die gegenwärtig im Gouvernement herumreisenden Sanitäts-Commissionen Hetzen und dem unwissenden Volke predigen, daß die Desinfektionsmittel der genannten Commissionen direct vom Jeufel aus der Hölle geholt seien. Der Gouverneur entsendete daher neulich nach dem genannten Nonnenkloster einen Jsprawnik (Kreisrichter) mit dreizehn Polizisten, um die Nonnen zur Raison zu bringen. Ills der Jsprawnik ins Kloster kam, wurde gerade eine Messe celebrirt. Der Jsprawnik stellte die Polizisten um das Kloster herum auf und ging selbst in die Kirche, wo er der Messe beiwohnte. Als diese zu <§nde war und die Volksmenge hinauszugehen begann, qina auch der Jsprawnik hinaus, hielt vor der Kirche die Menge zurück und begann derselben zu erklären, rvie irrthümlich es sei, daß man den Sanitäts-Com-Msionen das Desinficiren verwehre, und daß die Nonnen die Sorgfalt der Behörden für ein Werk des Teufels erklären. „Um euch das Gegentheil dessen zu beweisen", schloß der Jsprawnik seine Predigt, „werde ich jetzt das ganze Kloster und alle Nonnenzellen desinficiren lassen." Kaum hatte der Redner geendigt, als unter den Nonnen ein heilloser Lärm entstand und zugleich alle Glocken Sturm zu läuten begannen. Gleichzeitig stürzten sich die Nonnen aus die Polizisten, indem sie denselben den Eintritt verwehren wollten und dabei von den Bauernweibern rvacker unterstützt wurden. Dem Jsprawnik blieb nun nichts Anderes übrig, als die Polizisten von ihren Waffen Gebrauch machen zu lassen. Doch das em-Pörte die Nonnen noch mehr, und wie wüthend balgten sie sich mit den Polizisten herum. Indessen eilte eine ganze Menge anderer Weiber herbei, welche nun mit Besen, Feuerhaken, Heugabeln u. dgl. auf -je Polizisten dreinzuschlagen begannen. Nachdem viele der Polizisten kampfunfähig gemacht wurden, mußte der Jsprawnik mit seinen Polizisten flüchten, sonst wären sie von den Weibern in Stücke zerrissen worden. Local-Nachrichten. — (Mit beiden Füßen in unser Lager.) Hein slovenisches Journal ist von so wankelmüthiger Hemüthsstimmung, als der von P. Kjlun redigirte hyperclerikale „Slovenec". Heute wird ^dem Ministerium Taaffe Weihrauch gestreut, die Gemeinden, in denen noch der Clerus dominirt, wetteifern in ^>er Erhebung der österreichischen Staatslenker zu Ehrenbürgern, ja diejenigen Gemeinden, die so etwas rroch nicht gethan, wurden erst vor acht Tagen auf-tzefordert, das Versäumte nachzuholen, und siehe da — ircht Tage später erscheint in einem und demselben Ztzlatte ein großer Leitartikel, der dem Coalitions-hinisterium seine Schwächen vorhält, der den Grafen taaffe auffordert, endlich Farbe zu bekennen, der kategorisch verlangt, von der Theorie in die Praxis Uberzugehen, und zum Schlüsse sogar die Drohung ^usspricht: „Wir hätten ja nichts zu verlieren, wenn h>ir zurück in die Opposition treten würden!" Wir Müssen offen gestehen, daß der bewußte Artikel des ..Slovenec" unsere Ansichten in vielen Beziehungen vollkommen theilt. Es wäre sonach nur recht und billig, henn sich der Officiosus der „Laib. Zeitg." auch Hit dem „Slovenec" in eine kleine Polemik einließe. — (Der Pfeil in der Brust des Schützen.) Die Maßregelung des „Laibacher Tagblatt" stellt sich immer mehr als ein verfehltes Unternehmen heraus, der seinem Urheber viele trübe Stunden verursacht. Nicht nur hat dieser, von Parteileidenschaft soufflirte Schritt in der freisinnigen Presse Gesammt-Oesterreichs die abfälligste Beurtheilung erfahren und die allgemeine Aufmerksamkeit auf die krainischen Zustände gelenkt, sondern es hat sich als naturgemäße Folge des Mangels eines täglich erscheinenden Organes der krainischen Verfassungspartei die Notwendigkeit aufgedrängt, ihre Kundgebungen nun reichlicher in auswärtigen Zeitschriften zu veröffentlichen. Der krainischen Verfassungspartei geht dadurch der wichtige Vortheil zu, daß allenthalben das Interesse für ihr Wirken wachgerufen und dessen Bedeutung nunmehr richtiger gewürdigt wird, als es vielleicht bisher der Fall war. Diesem Zwecke dienen auch ganz besonders die Confiscationen, welchen wegen Veröffentlichung dießbezüglicher Correspondenzen aus Krain hervorragende auswärtige Blätter, wie die „Triester Zeitung" und nun sogar ein Residenzblatt, die „Wiener Allgemeine Zeitung", zum Opfer fielen. Wir würdigen mit voller Dankbarkeit die Mannhaftigkeit der verfassungstreuen Presse, die den Deutsch-Krainern in so schwerer Zeit unterstützend zur Seite steht und dem freien offenen Worte willig ihre Spalten öffnet. Mit Freude constatiren wir auch, daß unser Blatt täglich einen Zuwachs an Abonnenten erfährt, ein Beweis, daß dessen Tendenz im Lande allenthalben richtig gewürdigt wird. Unser hoher Widersacher mag es wohl jetzt schon bereuen, daß er es versuchte, die krainische Verfassungspartei mundtodt zu machen, denn zu seinem Vortheile hat diese politische Action gewiß nicht ausgeschlagen. Vielleicht wird er jetzt zu einer richtigeren Erkenntniß der Bedeutung dieser Partei gelangen. — (KeinerussischenStipendienmehr für Oe st erreiche r.) Vor Kurzem verkündeten die nationalen Blätter mit großer Befriedigung die Errichtung einer panslavistischen Universität in Rußland, an welcher insbesondere den außer Rußland lebenden Slaven die Möglichkeit einer höheren wissenschaftlichen Ausbildung geboten wird, zu welchem Zwecke auch russische Stipendien an Ausländer slavischer Geburt verliehen werden sollen. Nun aber ist am 30. v. M. ein Erlaß des österreichischen Ministers für Cultus und Unterricht erschienen, der den österreichischen Staatsangehörigen die Annahme von Staats-Stipendien auswärtiger Staaten geradezu verbietet. Unsere Moskowiter sind somit um eine Hoffnung ärmer geworden und es entsteht nur die Frage, ob sie nicht etwa dem Unterrichtsminister Conrad ihre noch nicht befestigte Freundschaft wegen dieses seines Erlasses wieder kündigen werden. — (Ein czechifcher Rippenstoß für die Slo venen.) Unsere Nationalen rühmen sich, daß ihre nationalen Bestrebungen auch seitens der Czechen die im Interesse der slavischen Solidarität nothwendige, kräftigste Unterstützung und Befürwortung fänden. Nun aber enthält die in Prag erscheinende „Politik", das Organ der dortigen maßgebenden czechischen Führer, eine Enunciation, welche alle Hoffnungen der Slovenen auf baldige Erfüllung ihrer nationalen Wünsche über den Haufen wirft. Das Prager publicistische Organ bemerkt nämlich, man müsse in dieser österreichischen Reichshälfte zwischen politischen und natürlichen Nationalitäten unterscheiden, zwischen beiden gebe es auch einen großen Unterschied in dem Ausmaße der Gleichberechtigung; denn es könne eine politische Nationalität, wozu die Böhmen gehören, größere Ansprüche erheben als die bloß ethnographischen Nationalitäten dieser Reichshälste, wozu die Slovenen und Ruthenen zu rechnen sind. Dieses neueste czechische Recept für die Ausführung der Gleichberechtigung wird unseren Volksführern viele Uebligkeiten verursachen, denn die Krainer kommen als politische Nationalität wieder zu Ehren, und zwar die Deutsch-Krainer, denn ihre Ansprüche beruhen auf uralten, von den Regenten des Kaiserhauses verbrieften Rechten, während die Slovenen jüngsten Datums nicht einmal eine Privaturkunde in ihrer Sprache aus dem vorigen Jahrhunderte aufzuweisen im Stande sind. — (Bei der nächsten Volkszählung) zum Schlüsse dieses Jahres soll in Folge einer Ministerial-Verordnung die Rubrik der Nationalität durch eine Rubrik ersetzt werden, worin die Umgangssprache des Consignirten anzuführen ist. Die nationalen Blätter sind über diese Minifterial-Ver-sügung, deren Urheber nicht etwa ein deutsches Mitglied des jetzigen Cabinetes, sondern der Pole Duna-jewski sein soll, außer Rand und Band gerathen. „Slov. Narod" leitet schon jetzt eine Agitation im Lande ein und beschwört alle Landesangehörigen, mit Ausnahme der Gottscheer, sie mögen ja bei der Volkszählung, auch wenn in ihrer Familie deutsch verkehrt wird, das Slovenische als Umgangssprache anführen. Wir hingegen machen schon jetzt die Bewohner der Städte und Märkte, aber auch die Landbewohner aufmerksam, sich durch gegnerische Vorspiegelungen nicht irre führen zu lassen und bei der Volkszählung dafür einzustehen, daß für jeden Gebildeten in Krain das Deutsche die Umgangssprache sei, was es auch in Wirklichkeit ist. — (DieLaibacherSchulzeitung,) eines der am besten redigirten Schulblätter Oesterreichs, hat, nachdem ihre ersten sieben Jahrgänge nur in deutscher Sprache erschienen waren, über die im krainischen Lehrervereine vorgebrachten Wünsche einiger Lehrer mit dem Beginne des laufenden Jahres ihre Spalten auch slovenischen pädagogischen Aussätzen und Correspondenzen eröffnet. Die Redaction der „Schulzeitung" hoffte durch diese utraquistische Gestaltung ihres Blattes die vehemente Opposition, die sie seitens einiger nationalen Hetzer auf dem Lande und in der Stadt Laibach seit ihrem Bestände zu erdulden hatte, für immer zum Schweigen gebracht zu haben. Allein diese Erwartung hat sich nicht erfüllt. Zwar brachten die bis Ende Juli erschienenen Nummern des heurigen Jahrganges mitunter auch gut geschriebene, von nationalen Lehrern herrührende slovenische Aufsätze; allein die Augustnummer ist ob Mangels weiterer derartiger Beiträge wieder nur ganz deutsch erschienen, was wir übrigens durchaus nicht bedauern. Die Ursache des Unterbleibens der slovenischen Beiträge soll in den maßlosen, geheimen und offenen Angriffen gelegen sein, welche die betreffenden Mitarbeiter seitens einzelner enragirten Collegen und namentlich seitens der Geistlichkeit erfahren mußten. Dieß ist auch der Grund, weshalb die in einzelnen Bezirkshauptmannschaften eingeleitete Bildung von Zweigvereinen des dem Fortschritte huldigenden krainischen Lehrervereines unterblieben ist, die maßlosen Agitationen nationaler Hetzer gegen alle derartigen Versuche waren nicht ohne Wirkung auf jene friedliebenden Naturen, die zusehen mußten, wie sich „Slov. Narod" und „Slovenec" in Beschimpfungen jener wackeren Lehrer überboten, welche die Bildung von Zweigvereinen übernommen hatten. Auch das krainische Schulwesen bedarf zu seinem gedeihlichen Aufschwünge des Friedens, wo die nationale Fehde in Permanenz erklärt ist, ist an einen dauernden Aufschwung der Volksschule nicht zu denken; Inter Lima silent musLe. Wir wollen jedoch hoffen, die Redaction der „Laibacher Schulzeitung" werde auch nach diesen neuesten Erfahrungen sich in ihrem unermüdeten Streben nicht beirren lasten, durch gediegene Aufsätze in den intelligenten Lehrerkreisen die Begeisterung für den edlen Beruf des Lehrers wach zu erhalten und namentlich das Gebiet der Vaterlandskunde zu cultiviren, was sie bisher mit Erfolg gethan hat. Für jene Kreise aber, aus denen wiederholt der Ruf nach Versöhnung im Lande ertönte, sind die früher geschilderten Vorgänge in der krainischen Lehrerschaft ein neuer Fingerzeig, auf welcher Seite versöhnlicher Sinn und kollegiales Entgegenkommen und wo starrköpfige Verbissenheit und exclusive Einseitigkeit anzutreffen sind. — (Aera Winkler in Krain.) Die „Wiener Allg. Zeit." vom 24. d. M. brachte eine dritte Korrespondenz aus Laibach mit der Überschrift „Aera Winkler in Krain." Leider fiel dieselbe dem Staatsanwalts der Wiener Staatsbehörde zum Opfer und wurde die betreffende Nummer con-fiscirt. Wir glauben, daß Confiscationen von Artikeln, die gegen die derzeit in Krain herrschenden Zustände gerichtet sind, kaum dazu beitragen werden, auch nur um ein Jota die Thatsache von der bedrängten Lage der Deutsch-Krainer zu verringern. — (Byzantinismus.) Die nationale Presse verfolgt bekanntlich mit Beharrlichkeit den Zweck, mit den dem Herrn Landespräsidenten Winkler zu Theil werdenden Ovationen Reclame zu machen. Dieser Methode ist nun auch die „Laibacher Zeitung" gefolgt. Wir mußten nämlich aus dem Berichte dieses Amts blattes über die Feier des Geburtsfestes des Kaisers zu unserem großen Erstaunen vernehmen, daß die am Vorabende des Festes stattgefundenen zwei Fackelzüge sich „zu einer solennen Ovation für „den Herrn Landespräsidenten, der vom „zweiten Stockwerke aus mit seiner Familie vom „Fenster zusah, vereinigten". — Wir dachten, daß die Ovation der Person des Monarchen gegolten habe, und sind dessen noch heute überzeugt. Um so sonderbarer nimmt sich der Versuch aus, dieselbe als eine Demonstration zu Gunsten des Herrn Landespräsidenten hinzustellen, eine Taktlosigkeit, welcher sich am wenigsten eine officielle Zeitung hätte schuldig machen sollen. — (Wie viel Uhr haben wir?) Diese ruf dem ganzen Erdrunde höchst ungefährliche Frage, i'ann in Krain demjenigen, der nicht weiß, wie viel es an der Zeit ist, sein Leben kosten. Glücklicher Weise sind nur die Insassen der Ortschaft Schmarza im Bezirke Stein so empfindlich gegen diese Frage, denn sie erblicken darin eine Beschimpfung ihrer Ortschaft, von der die böse Fama behauptet, daß sie nur eine gemalte Kirchthurmuhr besitzen. Zwei durch dieses Dorf ziehende Rekruten machten sich vor einiger Zeit den Spaß, einen Dachdecker, der eben auf einem Hause beschäftigt war, zu fragen: „Wie viel Uhr es sei." Elfterer, hiedurch in Wuth versetzt, forderte seinen Nachbar, der in der Hausthüre stand, aus, den Fragern mit dem Zaunpfahl die Antwort zu geben. Als jedoch dieser nichts zur Sache that, stieg der Dachdecker vom Dache und begann mit den Rekruten einen Raufhandel, der damit endete, daß der gekränkte Dorfbewohner von Schmarza eine tödtliche Verletzung am Kopfe erhielt. Bei einer der letzten Schwurgerichtsverhandlungen in Laibach, wo sich dieser Fall abspielte, wurde der Todtschläger zu der schweren Kerkerstrafe in der Dauer von acht Monaten verurtheilt. — (DieKopitarfeierinRepne) wurde am verflossenen Sonntag trotz des schlechten Wetters unter Assistenz von Sokolisten zu Pferd und zu Fuß und etlicher ihre Gäule tummelnder Bauernjungen in sehr spectaculöser Weise gefeiert. Prof. Schukle, der vor dem festlich geschmückten Geburtshause Kopi-tar's im Freien eine maßvoll gehaltene Festrede sprach, hatte mit dem strömenden Regen zu kämpfen. Nach Beendigung dieser Feier begab sich die meist aus Studenten, Sokolisten und Bauern bestehende Gesellschaft in das nahe gelegene Pfarrdorf Vodiz, wo §ur Bewirthung der Gäste in einer Scheune Fürsorge getroffen worden war, während die Pervaken und erschienenen wenigen Honoratioren in der Hausstube tafelten. Doch fühlten sich die Veranstalter des Festes erst in der Dreschtenne wohl, wo sie auch Alles aufboten, um die Wogen der flavischen Be- geisterung auf eine der Situation entsprechende Höhe zu bringen. Bei den ausgebrachten Toasten fehlte es nicht an Schmerzensrufen der irreäöQta LIovemA, ihre Vertreter waren zwei Schmerzenskinder geistlichen Standes aus Untersteiermark und Kärnten, Beide wohlgenährt, welche ihre Jammerrufe über die unerträgliche Unterdrückung der Slovenen durch die Deutschen vorbrachten, und der Reichsrathsabgeordnete des Triester Territoriums Nabergoj. An bestellten Begrüßungs-Telegrammen aus Croatien, Serbien, sogar aus Bulgarien fehlte es nicht. Dr. Zarnik erging sich in den gewohnten trivialen Taborspäßen über die Deutschen in Krain und beging die Ungeschicklichkeit, im Anschlüsse an solche Gemeinheiten ein Plaidoyer für den Landespräsidenten Winkler zu halten; auch Dr. Voänjak bemühte sich, mit dem Aufgebote aller seiner Phraseologie über die Größe der Slaven, worunter er jedoch stets nur sich selbst und seine Kumpane meint, die Gemüther der anwesenden Studirenden zu erhitzen. Schließlich wurde sowohl Vosnjak als Zarnik von den anwesenden Sokolisten und slovenischen Universitätshörern in der Dreschtenne herumgetragen, was mit Rücksicht auf die Beleibtheit des Letzteren als eine beoeutende Kraftäußerung anzusehen ist. — (Studentenkneipe.) Am Dienstag Abends vereinigten sich mehrere hier auf Ferien weilende deutsch-krainische Hochschüler, sowie zahlreiche Freunde derselben zu einer gemüthlichen Kneipe in der Casino-Restauration. Auch an Trinksprüchen fehlte es nicht. Namentlich ein Toast auf die wackeren Führer der Deutsch - Kramer erregte stürmischen Beifall. — (Für die Handelswelt.) Im Einvernehmen mit dem ungarischen Finanzministerium wird für den Monat September 1880 festgesetzt, daß in denjenigen Fällen, in welchen bei Zahlung von Zöllen und Nebengebühren, dann bei Sicherstellung von Zöllen statt des Goldes Silbermünzen zur Verwendung kommen, ein Aufgeld von siebzehn Percent in Silber zu entrichten ist. — (Für die gewerbliche und industrielle Welt.) Die Grazer Landes - Ausstellung wird von Sr. kais. Hoheit dem Herrn Erzherzoge Karl Ludwig am Mittwoch den 1. September l. I. Vormittags um 11 Uhr feierlich eröffnet werden. — (Vorsicht.) Unsere Weinbau treibenden Landwirthe machen wir neuerlich darauf aufmerksam, daß die Reblaus (kkMoxsra) bereits einige hundert Joche Rebenland in der Sotla in Croatien arg beschädigt hat. — (Doppel-Raubmord bei Bischoflack.) Das in der Ortschaft Lutschna des Gerichtsbezirkes Lack lebende Ehepaar Mrak wurde in der Nacht vom 20. auf den 21. d. M. von zwei Individuen erschlagen und ausgeraubt. Dieses Verbrechen begangen zu haben erscheint ein beim k. k. Bezirksgerichte in Lack zeitweilig in Verwendung stehender gewisser Galoviü, sowie ein übelbeleumundeter Vagabund, Namens Piuk, dringend verdächtig. Dieselben wurden von der Gendarmerie bereits eruirt. Es ist die Vermuthung nicht ausgeschlossen, daß dieses Verbrechen vielleicht auf die Spur des vor einem Jahre ermordeten Bezirksrichters Kraus zurückführen wird, da Galoviü im Juli v. I. unter dem Bezirksrichter Kraus als Aushilfsdiener in Verwendung stand, von diesem aber wegen seiner Unverläßlichleit und Trunksucht entlassen wurde. — (Trup pen-Abmarsch.) Am Sonntag früh verließ die während der militärischen Uebungen hier stationirt gewesene Eseadron des 7. Husarenregimentes Laibach und am Montag früh das seit anfangs November v. I. hier stationirt gewesene 3. Bataillon des 27. Jnf.-Reg. König der Belgier, um sich zu den Uebungen nach Preding zu begeben. Dieses Bataillon wird nicht mehr nach Laibach zurückkehren. — (ErnennungenundVeränderungen im Justiz dienste.) Der Justizminister hat den Bezirksgerichts-Adjuncten in Krainburg Franz Rizzi zum Gerichtsadjuncten bei dem Landesgerichte in Laibach und die Auskultanten: Pius Freiherrn von Lazarini zum Bezirksgerichts-Adjuncten für Tscher-nembl, Anton Putre für Gonobitz und Dr. Ludwig Vipauc für Luttenberg ernannt. Der Bezirksrichter Ouido Schneditz wurde über sein Ansuchen von Oberburg nach Stein und der Adjunct Johann Skerlj ebenfalls über sein Ansuchen von Tscher-nembl nach Krainburg versetzt. Die Bezirksgerichts-Adjuncten Dinoys M a i e r und Dr. August Nemaniö wurden über ihr Ansuchen, ersterer von Luttenberg nach Rann, letzterer von Gonobitz nach Marburg linkes Drau-User versetzt. — (Vergnügungszüge nach Ober-krain.) Die Verkehrsleitung der Rudolfsbahn-Station Laibach ersucht uns im Interesse der Ver-gnügungszügler, Sommerfrischler und Touristen um Aufnahme folgender Kundmachung: „Die Betriebsverwaltung hat die Wiederausgabe von Vergnügungszugskarten II. und III. Classe in der Strecke Laibach S. B. - Radmannsdorf-Lees zu dem Zuge 701 an Sonn- und Feiertagen, beziehungsweise zum gemischten Zuge 703 an dem einem Sonn- und Feiertage vorangehenden Wochentage gestattet. Zwei Kinder von 2—10 Jahren können mit einem Vergnügungs-zugs-Tour- und Retourbillete abgefertigt werden. — Ein Erwachsener mit einem Kinde von 2 — 10 Jahren zahlt in der II. Wagenclasse 1 Billet II. Classe und 1 Billet III. Classe; in der III. Classe 1 Billet II. Classe. Bei Gepäcksaufgabe wird ein Freigewicht nicht gewährt. Der außerordentlich mäßige Fahrpreis ergibt sich für die Tour- und Retourfahrt in der II. Classe mit 2 fl., in der III. Classe mit 1 fl. 20 kr. Zur Retourfahrt können sowohl die Personenzüge Nr. 706 und 702 an demselben Tage, als auch der gemischte Zug 704 am folgenden Tage benützt werden". — (Eifenbahnproject.) Das österreichische Handelsministerium hat dem Ingenieur, Bauunternehmer und Realitätenbesitzer Josef Kodella und Comp, in Marburg die angesuchte Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für eine normal-spurige Secundärbahn von der Südbahnstation Pölt-schach zu dem steiermärkisch-landschaftlichen Curorte Sauerbrunn-Rohitsch, eventuell für eine Localbahn von der Südbahn bei Grobelno zwischen Ponigl und i St. Georgen über Marein und Sauerbrunn nach Rann auf die Dauer von sechs Monaten ertheilt. — (G rundsteuer - Regulirung.) Die Grundsteuer-Regulirungs-Centralcommission soll nach Bericht des „Prager Tagblatt" im October l. I-einberufen werden. Vom Büchertische. Die vollkommene Köchin von A. K. Dollmut ist soeben in fünfter verbesserter Anflage im Verlage „Lehkam-JofefSthal" in Gm, erschienen. DaS hübsch auSgestattele Buchlem ist ein trefflicher Rathgeber für Hausfrauen nud solche, die e» werden wollen und kann nicht warm ge»»g empfohlen werden. Nicht lneullische Genüsse zu bereiten, sondern das Einfachste nm de» bescheidensten Mittel» schmackhaft und in gehöriger Ouantitat herzustelleu uud Ersparungen in der>Ulche»wirthschnftz»crziclen> werde» darin in klarer, leichtfasilicher Weise gelehrt Da« Büchlein, welches troh seines gedrängten Inhaltes doch »der Alles, waS man für den kleineren Haushalt braucht, AuSkliiisi gibt, wurde nuS von inehrcren Hausfrauen als praktisch bezeichne» »nd stehen wir daher nicht a», dieses billigste Kochbüchlein, MlS 25 kr., der Franc,iwelt bestens zn empfehle». DaS der einfache» BuchführniiftvoN I. H. Party (Graz. Lct,kaiu-Joscfsthal>. Preis 40 kr., zw"« verbesserte Anstage. Die ,,einfache Buchhaltung" ist cm von Parth'S der HandclSwissenschaftcn, welche kurz, lind bündig gefaßten Bündchen, sowohl znm Schnl-al» auch zu" Selbstunterricht bestimmt, sich großer Beliebtheit Mreuen u bereits in vielen Handelsschulen eingesührt sind. Bei dem m allzuhäufig anftretcnden Mangel an.Kenntnis' einer pramiM Bnchsühiuug ist dieses billige Büchlei» alle» Gcwcrbslcuten, die »icht Zeit haben, umfangreichere -cr» zu stndiren nnd darnach ihre Buchhaltung einzurichten, aus ^ Angelegentlichste zur Anschaffung z» empfehlen. Eine neue Fabel von den Fröschen. Ein ehern Standbild glänzt am Teichesrand, Der Frösche Volk, vorlaut, wie allbekannt, Wollt' auch den Erzmann als den Seinen ehren, Erhob sein laut Gequak in schrillen Chören. Frosch Langbein perorirt, beweist sogar, Daß jener Mann von Erz ein Frosch nur war. Und Alles quakt: „Das erste Volk auf Erden Sind wir, der Frösche Reich muß größer werden." Zugegen war auch Doctor Psützemvater, Ein Pfiffikus, ein trefflicher Berather, Den hoben flugs der Weisheit junge Priester Hoch in die Luft als künftigen Minister. Freund Breitmaul ihn erblickend so als Ersten, Bor lauter Slavarufen nah am Bersten, Ermuntert ihn, das Erzbild zu erreichen, ^hm dürfe er an Größe nimmer weichen. Da reckt und streckt der Frösche Chor sich stramm, Es steigt empor ein Bild gar wundersam, Aus Fröscheleibern ragt 'ne Säul' hinan, Und oben steht der Frösche Tayllerand! Doch plötzlich eines Trägers Bein erlahmt, Die Großen und die Kleinen allgesammt Mit ausgestrcckten Beinen ohne Stütze Zerstieben nun und plumpsen in die Pfütze. Original-Correspondenz. Arainünrg, am 19. August. Das 50. Geburtsfest des Kaisers wurde auch in unserer Stadt festlich beqangen. Schon am 16. fand zur Vorfeier eine Festvorstellung im Theater statt, woselbst ein Fest-Prolog vorgetragen wurde, und dem hierauf die Aufführung von Anton Langer's Volksstücke „Fürst Kaunitz" in recht gelungener Weise folgte. Am Abende des 17- arrangirte unsere neu unisormirte freiwillige Feuerwehr einen Fackelzug durch die mit Flaggen geschmückte und prächtig illuminirte Stadt. Am feierlichen Gottesdienste am 18. nahm die ganze k k Beamtenschaft, die Gemeindevertretung und der Ausschuß der Feuerwehr theil. Sodann erfolgte eine Betheilung der Stadtarmen. Abends war in dem Nächst Krainburg gelegenen, der Familie Recher gehörigen Gute Prewald ein großartiges Gartenfeit. Der Park und das Schloßgebäude erglänzten im Lichtermeere. — Allgemeine Mißstimmung hat das Vorgehen unserer freiwilligen Feuerwehr am Gründungsfeste in Laibach hervorgerufen. Während sämmt-liche krainische Feuerwehren sich zur Gründung eines Bauverbandes ohne jedweden Protest entschieden und sich vor Augen hielten, daß bei dem Institute der Feuerwehren die Politik ganz fallen gelassen werden druß machte unsere Feuerwehr, Dank den zahlreichen Nationalen Hetzern, die in derselben die Oberhand haben eine Ausnahme unv erklärte, nur dann dem ^auverbande beitreten zu .vollen, wenn als Commando-sprache der freiwilligen Feuerwehren in Krain die slovenifche Sprache proelamirt werde. Nachdem die Versammlung in Laibach sofort erklärte, sich mit der tzymmandosprache nicht befassen zu wollen, so dürfte ^ie Krainburger Feuerwehr jedenfalls dem Gauver-^cmde nicht beitreten. Bedenkt man, daß die Gründung unserer Feuerwehr ein Werk der hiesigen deutschen Intelligenz ist, daß dieselbe lange Zeit zu kämpfen hatte, um ihr Project zur Ausführung zu ^ringen, daß die großen Opfer, die man diesem Humani'tätsinstitute brachte, lediglich von deutscher ^eite ausgingen und daß man sich neben einem gemeinnützigen Vereine nicht eine Brutstätte nationaler Tollheiten und Umtriebe schassen wollte, so findet Man es sehr begreiflich, daß das Vorgehen der sonst hier sehr beliebten Feuerwehr den gerechten ^adel gefunden hat. Vielleicht kommt man doch noch -Ur Einsicht, daß die große nationale Politik mit dem Institute der Feuerwehren nichts zu schaffen hat. Telegramme. — Brünn, 26. August. Die Landeslehrer-conferenz faßte einstimmig die Resolution, die achtjährige Schulpflicht möge ihrem ganzen Umfange nach durchgeführt werden. 6. ö. Konstantinopcl, 26. August. Die Antwort der Botschafter in der griechischen Grenzfrage wurde heute der Pforte übergeben. Witterungsbulletin aus Laibach. Luftdrucl in!l>>illi- auf v reducirt Thermometer nach Celsius Nieder-schlaa in Milti-meiern Witterungs-Charakter Tages- mittel TageS-mittel Mari->Mini» MUNI > »nun 20 738-2 -1-18 2^212 4-12-8 15 Morgennebel, Tags über heiter, Abends bewölkt, etwas Regen. 21 738-2 4-193 4-250 4-11-1 3-5 WechselndeBewölkung.um 5 Uhr Nachm. Platzregen Regenbogen,Abends heiter. 22 733 8 -i-18'9 4-220 4-162 Regen den ganzen Tag. ^ ^ Abends Blitze. 23 735 2 4-18-5 4-23-8 4-118 >'2 Nebel, TagS über heiter, Abends etwas Regen. 21 733'7 4-1S2 4-230 4-11'8 1'8 Trüber Tag, schwül, regnerisch. 25 737-3 4-193 4-210 4-18-2 00 Wechselnde Bewölkung, Nachm. Gewitterwolken. 26 738-4 4-203 -<-258 4-170 10 Wechselnde Bewölkung, Abends Gewitterwolken, etwas Regen. Wiener Börse vom 26. August. MiMicinc Geld Ware Geld Ware Staatsschuld. Pavierrente . . . 72 75 72-90 Nordwestbahn . . 175 25 175 75 Silberrente . . . 73'85 73-80 Rudolfsbahn . . . I82-— 162-50 Goldrente . . . . 88-25 88-^0 Staatsbahn . . . 281-50 285 - Staatslose. 1851. . 123-75 121-50 Südbahn . . . . 80— 80-50 MO. . 132- L32ö0 Ung. Nordostbahn . 117- 147S0 1880 zu 100 fl. 1861 . . 133-20 175-70 133.70 178-10 Pfandbriefe. Bvdencreditanstalt Enindentlast.- in Gold . . . . in österr. Währ. . 117'- 117-50 101-50 102 — Obligationen. Nationalbank . . 103-70 103-8S Galizien . . . . «7'50 98-- Ungar. Bodencredit 101'- 101-50 Siebenbürgen. . . 94-35 91-50 Temeser Banat . . Ungarn 91- 9^-90 91-25 95-30 PrioritätS-Obliji- Elisabethbahn. 1. E. S8-7S Andere öffentl. Ferd -Nordb. i. S. . 105-50 108-— Anteilen. 112 20 113- Franz Zoscph-Bahn GaI.K.!!ndwigb.,1.E. 101-25 10150 —'— Donau-Regul.-Üose Oest. Nordwestbahn 102- 102 50 Unq.PrLi».-Anlehen 110-50 111'- Siebenbürger Bahn 83'- 83-50 Wiener Anlehen . . 10150 102.- Staatsbahn, 1. Em. 177-75 Acticn v. Banken. Südbahn il 3 Proc. . 122 70 123 30 !^5 „ . 110- 110-50 kreditansi. s.H.u.G. 289-50 289.75 Nationatbank. . . 835-- 8Z7-- Privat-Lose. Actien kreditlose . . . . 178-50 179 — Rudolslose. . . . 18-— 1850 von TranöM't- Uiitcriichiunugcu. Devisen. Alsöld-Nahn . . . 158-50 158-75 London 117-90 11805 Donau-Dampsschiff- 561 563- Vlisabeih-Westbahn Ferdinands-Nordb. 192 — 2155 19250 2180 Gtlüsorteu. Franz Josevh-Bahn 170-50 17,-25 Ducateu 5-58 S-80 Galiz.KartLudwülb. 278-- 278-50 20 Franc« . . . . 938 9 37— t!e>»bera-kzernowitz- IK775 168-25 100 d. Reichsmark . 57-90 57-95 Lloyd-Gesellschast . «90— 692.- Telegraphischer Cursbericht am 27. August. Papier-Rente 72'80. — Silber-Rente 73 70. — Gold-Rente 88'.15 — 1860er StaalS-Anlehen 132'—. — Baukaclicn 835. — Credilactien 289.90. — London 117 90. — Silber —. K. k. Münzducaten 5'58. — 20 Francs-Stücke 9.36. — IVO Reichs mark 57 90. Verstorbene. Den U>. August. Lorenz Belö, Schmiedmeisterssohn, 5J., Burgstallgasse Nr. 10, Diphtheritis. Den 17. August. Moria Markig, gewes. Köchin, 54 3., Fischgasse Nr. 7 ; Lungensucht. Fron; Lerne, Kleiiivichstechers-sohn, 4 2., Polanastraße Nr. 26, Scharlach. Den Ik<. Augnst. Josefa Schindler, TuchmacherSlochter, 10 Monate. Keuchhusten. — Johann Tomaöiö, Greisler, 87 I., Domplatz Nr. >4, Altersschwäche. Den >9. August. Daniel Pedroviö, Privatierssohn, 9Mon., Polanastrasie Nr. 49, Magen- und Darmkatarrh. Johann Von5a. DiensibvtenSsoh», 1 Stunde, Wiencrstrahc Nr. 15, LebenS-schwnche. Den 2l. Augnst. Victor Spelar, TaglöhnerSsohn, 4Mon., Rvnierstrabc Nr. 15, Fraisen. Den 22. August. Maria Slivar, Näherin, 29 I., PeterS-straße Nr. 71, Luströhrenschwiudsuckt. Vincenz Leve, Dienstbotenssohn, 4 3. 6 M., Polanastraße Nr. 60, Fraisen. Den 23. August. Gertraud Demtzar, Bedienerin, 47 I., Alter Markt Nr. 13, Durchfall. Den 24. August. Johann Anton Grosel, LandeS-Zahlamts-dienerSIohn, 11 Mon. 24 Tage, Rain Nr. 6, Gehu'nhöhlen-wassersuchk. I in Civilspilale: Den 15. August. Frauz Narobe, Jnwohnerssohn, 11 I-, Erschöpfung der Kräfte. — Georg Znpan, Schmied, 52 I., luderculosis pulmonum. Den 16. August. Franziska Havel. Verzebrungssteuer-Aus-sehersgattin, 28 I-, lubereulosib pulmonum. Den 17. August. Mathias Klemenc, Taglöhner, 24 I., ^udereulosis pulmonum. Den 19. August.Ludwig Stampfl, Arbeiter, 40 I., Gehirnödem. Den 21. August. Alois Rozina, Arbeiterssohn, 1 I., 6at. intestin. olironicum. — Margaretha Debeuz, 60 I., Larei-nomg. labii. Georg Jager, Inwohner, 72 I., Marasmus. Den 22. August. Johann Bokavsek, Steindruckerssohn, 15 Mon., Tirnanergcisse Nr. 25, Convnlsioiien. MivkM-LmilMiMS- > lmkoii in 18 gebundenen Prachtbänden L 8 Mark, das beste und zuverlässigste Werk dieser Art, auSgestattet mit mehr als 200 Original-Karten, Plänen und Jllustrationstafeln, wird der P. T. Leserwclt hiemit bestens empfohlen. Abonnements hierauf übernimmt F. M ü l l e r's Annouccn-Bnreau. Den P. T. Abonnenten werden für 80 Mark «iielivr (Schlosser'S Weltgeschichte, Schiller's, Goethe'S und Lessiug'S sämmtliche Werke und Romane) und iCoinpositionen von Beelhoven, Haydn, LiSzt, Mozart, Schubert, Schumann n. A.) als Prämien ohne jede Nachzahlung verabfolgt werden. (122) In der vom hohen k. k. Unterrichtsministerium mit dem Oeffent-lichkeitSrechte autorisirten u. lLrzichiiWMjW der Vi'ktm'iiiekekiiiüLmIiiilH beginnt das erste Semester des Schuljahres 1880/81 mit 15. September. Im Kindergarten, welchen Knaben und Mädchen besuche», wird der Unterricht auch während der Ferien fortgesetzt. Das Nähere enthalten die Statuten, welche auf Verlangen portofrei eiugescndet werden. Mündliche Auskunft ertheilt die Vorstehung täglich von 10 bis 12 Uhr Vormittags, Laibach, Fürstenhof, Herreugasse Nr. 14 (neu). (69) 5—5 eigenes Lrzengniß, und Herren- und Damen-Mode-Waaren solid »nd billig bei S. .1. Hanptplay. Preiseonrant franco. s5) Mchcm-GMhk, in- und ausländisches Fabrikat, alle Gattungen Angeln, LachSfäde» nnd Fischzeuge: Wirbel, Netze »nd Messingräder. Schnüre von englischem Hanf und chinesischer Rohseide: Kantschuk-Fischchen und englische Mücken für Forellen uud Aschen zu jeder Saison; alle Sorten Fischstöcke und Bestandtheile. — Bestellungen werden besten« ausgeführt. (112-5-2 ________________S. Kleiner Aiyriger. Vcrkanst wird: eine 2hcater-Loge im 2. Range ; ticriniethet werdcii: zwei Theater-Logen im 2. Range und eine im Parterre; ei» Verkaufs-Gewölbe am Rathhausplatz; zn pachten werden gesucht: 2 kleine Gasthäuser in Laibach und Umgebung. Nähere AnSkunst hierüber in W". HLiillt Annoncen-Bureau, in welchem auch Vormerkungen über leere, d. H. zu vermiethende JahreSwohiiiingcn voigenommen werden. 121 Gründliche Hilfe für >m«I tl«1e>leib8-I^vülentle. Die Erhaltung der Gesundheit beruht zum größten Theile in der Reinigung und Reinhaltung der Säfte und des Blutes und in der Beför-derung emer guten Verdauung. Dies zu erreichen ist das beste und wirksamste Mittel Dr. N«8 I^bviisbalsrun. Dr. Rosas Lebensbalsam entspricht allen diesen Forderungen auf das Vollständigste ; derselbe belebt, die gesammteTbätigkeit derVerdaunng, erzeugt ein ge,un-des und reines Blut, und dem Körper wird leine frühere Kraft und Gesundheit wiedergegeben. Derselbe ist für alle VerdauungSbeslhwerden, namentlich Appentlostgkert» saures Aufstopen, Blähungen, Erbrechen» Maqenkrampf, Verschleimung, Hämorrhoiden, Ueberladunq veö Magens m>t Speisen rc., ein sicheres und bewährtes Hausmittel, welches sich in kürzester Zeit wegen seiner ausgezeichneten Wirksamkeit eine allgemeine Verbreitung verschafft hat. 1 große Flasche 1 fl., halbe Flasche 50 kr. Hunderte vonAnerkennnngsschreibeii liegen znr Ansicht bereit. Derselbe wird auf frankirt« Zuschriften gegen Nachnahme des Betrages nach allen Richtungen verschickt. . -» > Herr» Apotheker B. Fragner in Prag! Ich habe im Oktober 1878 von Ihrem „Dr. Rosas Lebensbalsan," 1 Flasche gekauft, ich habe nämlich schon viele Jahre an Magenkranipf gelitten, was mich veranlaßte, einen Versuch zu machen. , ^ . Nach einer Zeit von 8 bis 14 Tagen hat sich dieses Leiden, Gott sei Dank, ganz verloren. Ich ersuche daher, mir vier Flaschen »u senden, um denselben als Hausmittel bei der Haud zu haben ; ich kann dieses Mittel jedem derartigen Leidenden anempfehlen. Achtungsvoll ergebenst Carl Popp» Strohhutsabrikant in D r e s d e n. xM- HH r» r i» u » K. Um unliebsamen Mißverständnissen vorzubeuge», ersuche die P. T. Herren Abnehmer, überall ausdrücklich: Dr. Rosas Lebensbalsan, aus B. Fragners Apotheke in Prag zu verlange», den» ich have die Wahrnehmung gemacht, daß Abnehmern an manchen Orten, wenn selbe einfach Lebensbalsan, und nicht a»S-drücklich Dr. Rosas Lebensbalsam verlangten, eine beliebige, nichts wirkende Mischung verabreicht wurde. vr. K08L8 livdousdalLLM zu beziehe» nur im Hauptdepot des Erzeugers B. Fragner, Apotheke „zum schwarzen Adler" in Prag, Ecke der Spor-„e/gasse 205-111. r G. Piecoli, Apotheker; I. s v o-bvda. Apotheker; Jul. v. Trnkoezy, Apotheker; Will,. M a >i r, Apotheker ; Doin. Riz-oli, Apotheker ; r Jojes M o ö n i k. Apotheker. Sämmtliche Apotheken »nd größere Material- Handlungen in Qesterreich-Ungarn l,aben Depots dieses Lebensbalsams PragerNniversal-HMssalb^ ein sicheres und erprobtes Mittel zur Heilung aller Elktzimdungell, Wunden und Geschwüre. Selbe wird mit sicherem Erfolge augewendet bei der Entzündung, Milchstocknug »nd Verhärtung der weiblichen Brust bei de», Entwöhnen des Kindes; bei Abseeffe», Blutschwären, Eiterpusteln,Karbunkeln; beiNagelgeschwü-ren, beim sogenannten Wnrm am Finger oder an der Zehe; bei Verhärtungen, Anschwellungen, Drüsengeschwülsten; bei Fettgewächse», beim Ueberveine; bei rhenniatischen und gichtischen Anschwellungen; chronischen GelciikSentzün-duiigen an, Fuße, Kuie, Hand und Hüfte» ; bei Verstauchungen; beim Anstiegen der Kranken, bei Schweißfüßen »nd Hühnerauge»; bei aufgesprungenen Händen ^und flechtenart,gen L-chruuden; be, Geschwülsten vom Stich derJnsecten; bei alte»Schäden, eiternde» Wunden; Krebsgeschwüren, offenen Füßen, Entzündungen der Knochenhaut-e. Alle Entzündungen, GeichwMe, Verhärtlinge», Anschwellungen werde» in kürzester Zeit geheilt; wo es aber schon zur Eiterbildung gekommen ist, wird daS Geschwür in kürzester Zeit ohne Schmerz aufgezogen und geheilt. In Dosen » L5 und SS kr. v I» ö r » I 8 « i». Das erprobteste »nd durch viele Versuche als daS verläßlichste Mittel bekannt znr Heilung der Schwerhörigkeit uud zur Erlangung deS gänzlich verlorene» GehärrS. 1 Fläschchen 1 fl. ö. W. (115) 7—2 An der mit dem Oeffentlichkeitsrechte ansgestatteten Privalschule der evangelisch. Gemeinde beginnt der Unterricht mit L v. 8eptSm1»Sr Anmeldungen, sowohl von Knaben als Mädchen erfolgen vom 9. September an täglich von 10—12 Uhr Bormittags in den Schullocalitäten. iriv I»lL eellon. (118) 3-1 An der Klagenfurter mechanisch-technischen Lehrwerkstätte des k. k. HandelSininisteiiunis beginnt das Schuljahr am 1.-September d. I. Diese Anstalt bezweckt die lheoretische und praktische Ausbildung von tüchtigen Arbeitskräften für das Kleingewerbe mechanisch - technischer Richtung (Maschinenbau-, Kunstschlosserei ,,. dgl.); sie dient ferner als Vorschule für Solche, welche in einer Maschinenfabrik sich zum Monteur oder Werkmeister weiter ausbilden wollen. , Aufnahmsbedingungen sind: das zuruckgelegte 14. Lebensjahr, die entsprechende Körperbeschaffenbeit, Gewandtheit im Lesen, Schreiben und Rechnen. Die Aufnahmsgesuche müssen von den Gesuch stellern eigenhändig geschrie-ven und womöglich persönlich bei dem Leiter der Anstalt vom 29. bis 31. d. M. unter Beibringung der Schulzeugnisse »nd des Taufscheines überreicht werden. DaS Schulgeld beträgt jährlich im Vorhinein 20 fl. Gänzlich unbemittelte, aber fleißige Schüler können vom Schulgelde befreit werden. Außerdem kommen a» würdige bedürftige Schüler Stipendien von inonatlich 6 bis 12 fl., sowie 2 StaatSstipendien von je 15 fl. zur Verkeilung; hiemit werden vor Allem Söhne von Gewerbetreibenden und Arbeitern bedacht, welche das Gewerbe oder die BeschäftigungdeS Vaters fortzuführe» berufe» oder Willens sind. Programme werden ans Verlange» gratis ausgefolgt. Klagenfurt» in, August 1880. Für das AnfsichtS-Comite: (117) Obmann. D ? Bei (LMM, klichlMM): Neu und praktisch! «IL««, mit hennetischcn, Verschluß zu Conserven, Eompots, Gurken ». s. w. Inhalt: >/,—^ ü. 70. 80 und SO kr. Beste wasserdichte schwedische r«, prämiirt bei allen Ausstellungen. In Blech - >/. »il» und i,„ 40 kr. (119) 3—1 MAnMWiilWn8-Ail8 UM. Congreßplatz 7, im Locale der vormaligen ertheilt gratis Rathichläge für Privat-Speeulation av das P.T. Publikum und übernimmt die börsenmäßigk, Ausführung derselben zu dcn eoulantesten Bedingungen. Auch werden alle Gattungen Werthpapiere gegen billige Verzinsung belehnt. Zur näheren Belehrung des P. T. Publikums liegt im genannten Bank-Bureau eine belehrende Brochurc zum Preise von 20 kr. auf. (108) 3-2 eutscher Schul Verein. zinii Beitritt in den de»tsche»Sch»lvcrcin. Gründerbcitrag: Zwanzig Gulden ii. W. Jahresbeitrag: Ein Gulden ö. W. Beitritts-Erklärungen werden bereitwilligst angenommen uni»; die Mitgliederkarten sofort ausgestellt von der Administration des »vrrvllßLsss 7. Haupttreffer: >1. 30.000. 25.000, 20,000 u. s. w. Kleinster Treffer st. 30 ii. W. Nächste MM!, » 2. Ktolier lM. ^ Lose gegen Theilzlihlmigcn Druck von Leykam-Josefsthal in Graz. ,»», Preise von 25 fl. in fünf vierteljährigen Theilzahluiigeu ü b fl. Schon nach Lläg der erste» Theilzahln.ig von 5 fl! spielt der Kä.. er ... der am -2. O-tober 1880 erfolgenden Ziehung dieses Lotter,e-A»lel,enS mit. Original-Lose zum Preise von 24^ fl. Lose gegen Teilzahlungen nud Original-Lose sind zu haben in der Wechselstube -er Kram. Escompte-Geiellschast, Rathhausplatz Nr. 1». " " S Die mgehemeil Verluste. welche die große Londoner Eisenmöbclfabrik «i»«t bei dem jüngsten bedeutende» Falliment der GlaSgower Bank erlitten hat, haben dieselben so er-Ichüttert, daß sie beschloß, ihre Fabrik z» sperren u. die massenhaft vorräthigen, vorzüglichen, bei allen Ausstellungen mit goldene» Medaillen ausgezeichneten eisernen Möbel um den vierten The« des FabrikspreiseS gänzlich anSzuverkaufen. Ich offeriere demnach die vom obige» Hanse bei mir conr inissioiiirte» wunderschünen « M «« M Nir (eine wahre Prachtarbeit und eine unerreichte Zierde jeder Wohnung » jeden Zimmers) zu dem sabelhaft billigen, noch nie dageivesene» Spottpreise per Stück nur 8 fl. (früherer Preis fl. 22.50).--Bestelluugen effcetuire auch einzeln, so lange der Borrath reicht, in stets vortrefflichen fehlerfreien Exemplare» sofort gegei, Ge» eiusettduug oder Nachnahme S. Hemmer, Maschinenlagcr in Wien, Landstraße, Gartnergaffe Nr. 18. Insbesondere für den Sommer sind eiserne Betten, dasieeme» immerwährende» Schuh gegen alles Ungeziefer und Unreinheit darbieten, eine unverwüstliche Dauerhaftigkeit besten »n« rnsaminenlegbar sind, den hölzernen in jeder Beziehung beiweiteo vorziniehcn !!!_____________________________ ««»««««« Miilel geW Ailzschiiiiiii»« Dr. H. ZerenerS Anti-merulion (k. k. Privile^mm) anS der che»,. Fabrik v. Guflav Schallcl),, i» Wie», X-, lsiin-nieringerstraße 137, ist »ach langjährigen Erfahrungen u»d v>cle>, amtlichc» Probe» alsdas s>cher>ie, beste und billigste Mittel gegen den Schwan»», Stock, Fa»l»,k ».Fc>>chtigkeit bef>>»de» worden. Zahlreiche Atteste vv»,Behörden, Eiseiibahnen, Ba»ttic>stern,2M »ieureii ,e. liege» vor. D>e>ei° Fabrik empfiehlt auch °e iväbrte». daueihaste» oder Wasserglas-Farbe Anstrich für F^e>,, sow -als Schilp gege» FeiicrSgcsalin Prospecte und ^ebrailch^n iveisuiigeu gratis. (2I> Verleger Franz Müller in Laibach. Verantwortlicher Nedaeteur Karl Kon sch egg-