Catbacker S e^tuM^ io4c Freytag, den 28. December 1827. Wien. ^e. f. k. Majestät hoben ANerhöchstihren General« Consul in Leipzig, und Geschäftsträger an den herzog» lick Anhaltischen und fürstlich Schwarzcnbergifchen Höfen, Negierungsrach Adam Müller, Ritter von N>ttendorf, von feinem Posten abzuberufen, und ihn zum Beweise der Zufriedenheit mit seiner bisherigen Dienstleistung, zum k. k. Hofrathe zu ernennen, zuqlcich aber auch den» selben AllerlMistchrer geheimen Haus-, Hof> und Staats. tanzley, im außercidentllchen Dienste zuzutheilen geruhet. Frankreich. Von dem Commandanten deä Geschwaders vor Al, gi<5, Collet,, hat man directe Nachrichten vom 22. No« vemder «ehalten. Seine Division war zu jener Jett i>urch die Fregatte Aslrea und mchrere Briggs von 20 Kano« nen v,«rslärtt wo,den, auch erwartete «e von Brest die Fregatte Flora, so dciß cr vor Algier vier Fregatten und drey VriggS halten kann, während im Westen, vom Oran bis zum Cap Tenez, eine Fregatte und ;wey Briggs, ,?.nd >m Osten,, gegen Vona und Tunis, eine andere Fre» gatte, eine Corvette und eine Ncigg sich befinden. Unter diesen Umständen wird sogar eine siebente Fregatte beständig zwischen Algier und Toulon unter Wegs seyn können, um im lehtern Hafen frischen Proviant einzunehmen. Briefe aus Tunis, welche melden, daß man daselbst Nachrichten aus Algier zu Land erhalten habe, sprechen von dem am H. October zwischen den Französischen Fre. galten Amphytrite. Galathea und Ver Algierischen Flotte vorgefallenem Gefechte; folgende Details »finden sich in denselben: »Die Algierische Division bestand aus einer Freaat« te von ä4 Kanonen mit 6ao Mann , einer Corvette von 40 Kanonen mit äoo Mann, aus zwey Polakern von H2 Kanonen mit Zaa Mann, zwey Goeletten'Briggs von 14 Kanonen mit 2I0 Mann, und aus drey Goeletten von 12 Kanonen mit 2ao Mann. Diese eilf Schiffe hat. t«n also I260 Mann an Vot?. Der Dey hatte eine Vl» lohnung von looono schweren Piastern versprochen, wen« man e«ne der Französischen Fregatten nehmen würde, und 1000 schwere Piaster für eine genommene Kanone außerdem einen reichen Kaftan und einen Säbel von. Werth für den Commandanten. Der Aussage der Algie» rer zu Folge hatten sie 24 Todte und 62 Verwundete. Die Fregatte und die Corvette waren fehr beschädigt worden." Andere Briefe melden, doß der Algierische Kriech» Minister so wie vierzig andere Personen, Araber und Türken, hingerichtet worden seyen; man vermuthet. d«r Minister habe sich an ver Spitze einer Verschwörung gt« gcn den Dey befunden. (Wien. Z.) Der M 0 n > teur publicirt liachstehendee Schreiben des Kaisers von Rußland an den Admiral v. R'gny: »St. Petersburg, 8. Nov. 1827. Hr. Viceadmi» ral u. Nigny, Sie haben an der rudmvoUen Schlacht von Navarin einen, der Sremcicht, die S das Linienschiff Isis. Commodore Sir,TH. Staineg, von dort nach Navarin adgegangen. — D«r Warspite von 74 Kanonen (Capitän W. Parker) ist auf dem We» ge nsch Malta, am 9. November Gibraltar passirk. (Östr. B.) Die Sun enthalt folgenden Artikel: «Die Nach« richten aus der Türkei stimmen noch nicht üderein, und es dürften wohl noch einige Tage vergehen, bis durH entscheidende Depeschen «lle Zweifel gehoben werden. Indessen ist eä die Pflicht der Negierung, sich bereit zu hallen» mit Kraft zu handeln, sowie der letzte Entschluß des Sultans bekannt seyn wird. M«n muß den Zweck erreichen, den man sich durch den Londoner Vertrag vorgesetzt hat. Wenn man blos dadurch dazu g ^cigli« kann, daß män die noch in der Glwalt der Tülkln be» findlichen griechischen Festungen beschoßt» oder d^en Don» ner unserer Artillerie bis unter den Mauern des Serails ertönen läßt » so dürfen wir keinen Anstand nehmen» dieses Mlttel anzuwenden. Da Menschlichkeit, so wie Treue und Glauben der Nation, die bey Vollziehung des TractatS in Frag« kommen, uns diese zur Pflicht macken, so zweifeln wir auch durchaus nicht, daß die Minister bereit seyn werden, alle Maßregeln zu nehmen, welche die SaH« der unglücklichen griechischen Nation und die Ehre des Landes erheischen. Die englische Seemacht hat schon viel für Griechenland dadurch gethan, daß sie die Flotte seiner Feinde zerstörte; sie wird aber noch mehr oafür thun durch die Beschießung der Festun^ gen, die den Unterdrückern Griechenlands die Mtttel an die Hand geben, die Herrschaft auf seinem Gebiethe zu behaupten. Man sagt die Vorbereitungen zu diesem Zwtck« sollen schon weit vorgerückt seyn.« (Allg. Z.) 429 Qsman nisches Reich. Durch eine Note, die das -Datum vow 2,H. Nov. Nachmittags 6 Uhr trug. soll die Pforte erneuert aus. gefordert worden seyn: i) einen allgemeinen Waffen« stillstand in Griechenland anzuerkennen, und 2) den Griechen Zugeständnisse zu nvachen , d«e sich mit dem Stnne des Tractates vom 6. July vereinbarn lassen. Der Termin zur Annahme dieser zwey Puncte war aus dreymahl-4 Stunden festgesetzt; wenn nach Verlauf dcöülben keine, oder eine ausweichende Antwsit erfol« qen soUte, so noUen die drey Bochschafter die Haupt» stc,dt vlllassen. Hr. v. N'deaupicrre hat zu seiner Ad» lnse AUes vorderlitet; ec hat den niederländischen Ge« sandten ersucht, wählend femcr Abwesenheit dje Unter» thanen ftlncr Nation in Schuh zu nehmen, und es er» mng deshalb cln Circular an alle (ZonfulZ. Hl. Strat» ford »Canning empfahl aua^ dem^ niederländischen Ge» sandten die Interessen seiner U^dslcute; Hr. v. Guil« leminot ersuche den spanischen Bevollmächtigte,» um Schutz für 0>e Franzosen in der Leoance. IZugleich ging ein Amüsch'ff tiüch Smyrna mic.Depeschen an die Ad» nu^le oe ÄlgliY und Grafcn Heyden ab. (Allg. Z.) Ionische Inseln. D, in de? Früh, die Nachricht hier eingetroffen war, 0c>ß ein Korsar, unter griechischer Flagge, in der Gegend von G s m en i zz a (an der Corfu gegenüber liegenden Mste vyn Albanien) lrenhe,b>f>ihl die Regierung, daß der ionische Gouvernements < Schooner Castlereagh sogleich ausgerüstet, und d« dcr Wind gerade sehr stark aus Süden webte, von dem ionischen Dampfschiff (Sir F.Adam) ins Schlepptau genommen wetde, um ge« dachtem 5v0lsaren nachzusetzen. DiesllVefehl wurde bin» nen drey Stunden ausgeführt, und Abends kehrten de« Schooner und das Dampfboot mit dem Korsarenschiffe, welches den Namen Calliope führt, und von demCa« pitän Nicxolo Sismopulo. welcher den beiden joni» schenFahrzeugen ohne WiderNand folgte, befehliget wird, nach der diesige» Nliede zurück, wodie näheren Unter? suchungen über die Eigenschaften dieses gtiechischen Fahl« zeuges angestellt werden sollen.« Ferner meldet dasselbe Blatt der Corfu ^ Ze itung vom 17. November: „Die k. t. Goelette Sophia» Cayitän Spiridion Dabooich, welche am i^t. d. M. aus diesem Hafen abgesegelt war, um dag k. k. Packet-boot Aurora und Mth««» östelreichisHe Kauffahrer, die .sich aus Furcht vor den Pkaten zu V u tr i n t 0 qe» sammelt hatten, unter Convoi zu nehmen, und zu chcer Sicherheit eine Strecke we>t im adnatischen Golf zu d^, glcucn, begegnete al»f ihrer Nüctkehr gestern gegen 7 Uhr Morgens auf der Hötze von Porto Palermo zweien Fahrzeugen, nämlich euiem Müück und einem Zlveüuaster, ocr einer M c« r t i g a n a ähnlich sah. Die» ses letztere Fahrzeug zog, als es sich der S 0 p h i a naher, te, englische, b>>l0 nachher aoer griechische Klagg« auf^ d,ie es nut einem Kanonenschuß versicherte. Der Cowman« dant dcbielden ocgnb slch anVold der Sop hia , um sclne Papiere vorzuneigen, die, wie er behauptete,, votlkom, men in Ordnung seien. Da jedoch der Nefchlbhader dec Sophia ihre Echtheit rucht verificlren tonnte, indem sie in griechischer Sprache geschrieben waren, so vec< langte er, von den, griechlschen Capitän, d«ß er ihm nach Corfu folgen solle, um selbe daselbst näher untersuchen zu können. Der Korsat schien sich hierzu ver« stehen zu wollen; aUem, kaum war er an semen Voii) zurückgekehrt, als er, anstatt jener Forderung Iolge zu leisten, umkehrte, und nebst dem MisNck gegen Pol' to Palermo steuerte. Die Drohungen des Befehls» haderh i>4l S optzi a, falls der Kolsar nicht Folg« l«>« ftcn wolle, waren vergebens. Es wurde demnach Ne» fehl ertheilt, eine Nackete gegen das Korsaren« Schiff abzufeuern, worauf der Korsar sowohl alg das >hn be» gleitende M,stick, mil Kanonen, und Kartuschen Schüssen antworteten. Das Gefecht dauerte bis 9 Uhr Morgeno. Da die Maltigana übtl zugerichtet war, suchten sich meh« rere Leute von ihrer Mannschaft an Boed deö MistictS ' zu retten, gegen welches sich nun die Sophia wende: te, indem sie glaubte, daß die Wartigana ihr Feuer eingestellt habe; nachdem jedoch der Commandant der k.k. Goelette bemclkte, daß Liner von den suf der Mar» ^igana zurückgebliebenen Leuten eine Kcm-one lud, wen« dlte «r slch von Neuem gegen dieses Fahrzeug, und ließ zwölf Nacktten gegen selbes abfeuern, wovon «ine durch das Pulver' Magazin dcang, und das Schiff in die Lufl sprengte. Von ber aus ^5 Köpfen bestehende Mann, schaft desselben/crtrünkln fünfzehen, fünf blieben im Ge» fechte, und sechs wutden von der Sophia aufgenom» men; die übrigen fuhren suf dem Mistick, welches ssch. durch angestrengtes Rudern, bem Nachsetzen der So» Vyia entzog, davon. D>«st2 Misllck führte a Kanon;n und 3o Maun Besatzung; die Mattigana 6 Kanonen. Km Nord der Sophia wurde ein Matrose*, Namen? Gaetano Tuza, aus Venedig, im Gefechte durch einer» Kartätschen«Schuß gecodtn, und einFeucl^erklr lelcht 4Z0 ln der Hand verwundet. Die sechs geretttter» Individuen, von denen drei Griechen, und die andern drey Ausländer seyn tollen / sind am Bord der Sophia hiehcr gtbracht worden.« sÖstr. B.) Vereinigte Staaten "von Nord« Amerika. Die neuesten Newyorker Blätter, vom i. bis 8. Nc" vembcr, welche man in Vngla^d erhalten hatte, sind nnt Aufrufen an das Volk, um die Wahl des General Jackson zum Präsidenten der Union n> hinterlrciben, angefüllt. Sie weissagen den Verlust ihrer Freiheit, ihres Wohlstandes, und sogar die Verwandlung der Union in eine reine Militär'Nepublik. wenn die Wahl auf Hrn. Jackson fallen sollte. In einem dieser Blätter heißt es: „Wenn der General Jackson zum Präsidenten gewählt werden sollte, so würde er entweder trachten, sich als Kriegsmann geltend 511 ma» chen, ode»' in völlige Unbedeutenheit, ja Nichtigkeit ver> sinken. Da er sich niemahls diese traurige Rolle ,„ spielen entschließen dürfte, so würde er-nathwendigerweise das erstere ergreifen. Die Fosqen, welche aus einem solchen Zustande der Dinge hervorgehe,, würden, springen r zu deutlich in die Augen, als daß man sie verkennen so!!t>. Hr. Jackson wird die eifrigsten Gründe von der Wclt haben, alle resoluten. militärischen Geister uns?, «er Zeit. um sich tu versammeln, und mit ihrem Veistan« ke dieBande eines langweiligen Friedens, als so rüsti« ssol» zer Gemüther unwürdig, zersprengen. ?iüf solche Weise kann unsere friedfertige und blühende Republik in die erbärmlichste und despotischeste aller Regierungen, welche d«m stillen Genusse und der stillen Wohlhabenheit schnür-stracks entgegen, und die allerhärteste ist. welche das MemHengeiwleckt treffen kann. mit VinemWo'te in eine M il i t ar « R ep n bli k verwanoelt werden. Viele Dia» gt deuten in unserm Vaterlande daraus hin, daß diese f »mgluckliche Zeitnicht ferne ist. Die militärische (?rziehun^ ^ wird an verschiedenen Qrt^n ffiitSorgfait betrieben; die ! Jugend, .anstatt sich in nü^Ulhen und ehrenvollen Din» f gen;u unterlichten, besil>äftiqt ssch mit nichfZ al's mili-zz tälifchen Evolutionen . n„d ^r-vcit^n. „nd tndlich , um ß UNS sttwissermaaßen ^ ,'« nach diesem .^stände U H,e« D'iqe hinzutreld^,, ^!??' ein aller wesentl'cheft Ei» r ^en^chciften irmanqem^r V.inn,,,>^ sein? andere Arl> ^ svrnche auf die Stini i!' > ^ Lan- des als einen wilden Mntb, elneu l'öcksl undänd'q-'n Cl,aec>kt^r und die Verc«chtung, die ei für die Consiitu« fion und die Geseh? beqt, auszuweisen has, alZ Kandidat ^ur höchsten Würde der Republik präsentilt. Wenn diese Vorslelsunqen mcht lnnreichen sollten, alle weiter» sedenden und besonnenen Männer zu deweqen, alle un-terqeordneten Rücksichten beft Seite zu ssh^n, und ge« ^en einen solchen M^nn und c>n solcheZ S.y ste m zu stim> m?n . so würde es uns höchlich wundern. Die wabrschein« lichen Folgen, welche dicse Wadl besbenfübrey würde, ft'sid viel zü ernsidaft und bedenklich, als d.'ß man da, bey nicht sollte.« löst. D.) NACHRICHT. ¦ ^ ————— - j, Freysaß den 4- Jrnnor 1828, Al>en|s «m 7 TTlir, wird im SanTo des 'I'Mifschen Ordlns-ITau"* sos , znra Vortlioilo drs Tonkiinstlors Ti|d Oom-posifrrnrs Hrn. Jos. Bonoscb, ein e;ro|pps Vocal - und InstruTTipnfal - Concert Statt findon» wnhny nfhsf. den boficbfen Tonwerkon aucl> . 1 Stücke ans der, Tiior noch nie gehörten Fi-s-Harrnonica anlgesülirt werden. Fre md en-An ^ eist e. ?ln q e ko m m en den 2o. Decem her 1827. Herr Schnitt. wsiot, k. bairiscker Konsul. — Hr. Tln'mas de Tonslli, Dr. der Rechte und Advokat, beide von Wien nach Trieft. Den 22. Hr. Fran« Auße;, Vi-. und k. f.'Laid» ratl, in Tri/ss, von Triess „ack E,llti. — Hr. Michael Icf'a'in Glettendeimer, Käufmann. vl?n W«en nach Triess. — Hr. Christian Johann Koch . Handelsmann, von Trieft. > Wasserssand dc6 3aiback - Flusses c,m Peael de? gemauerten Oanalbrncke beo Er.öffnung der Wekr: Den 2?. Dec,. :, a, Dchub, 0 Ioll. 3 Linien, 0 5 e ? d e ?" ^ ch l? u ß ? n l' ? f tu n a, T d e ate r. Marqen: Ioliann, Herzog von Finnland. S^nntaq : Marqaretlie von A n H 0 n. Wegen des au! küustlgsn Dienstage eintretenden Feyertaqes, wird MitW wochs den s. Jänner die Zeitung, herausgegeben. Ned^tt!« : Fr. Xao. Heinrich. Vtrltger: Ig n a l Aloy s Edltr v. K I< i nm ayr.