Narodna in unlverzltetna knjlžnlea v Ljubljanl 259860 ** ■ %/% ALBUM, Striermarks stw«tliche interessMte Schl«sser,A«rgl«i«««, SMte,?Mrkte, Kirche« m,d Klöster enthaltr?:d. ZErn va,terl£L:n.cIiso2ies Bllder"werK. Mach der Maim angenommen, nnl Mein glZeichmt und herausgegeben Kon CARL REICHERT. GRAZ, 1863. Selbstverlag von Carl Reichert 2598Ü6 s/ MM An die Leser! ^ahc an Mi Jahrhunderte find bereits verflossen. seit der tüchtig Geograph Bischer eine Sammlung von Arenen Abbildungen aller Burgvestcn, Schlösser. Städte nnd Märkte der Steicrmart veranstaltete. Den damaligen Zcitverhältnisscn angemessen sehen lvir min auch auf Vischer's nlit seltener Genauigkeit aufgenommenen Bildern fast alle „ur einigermaßen bedeutendere Orte befestigt, und Wälle. Thürme. Zugbrücken und Pallisaden schuhen nicht nur Städte und ritterliche Burgen. — auch Klöster, Kirchen und Friedhöfc umgaben sich mit festen Mmirm. Wie werthvoll es nun für uns ist. so getreue Bilder vergangener Zeiten zu besitzen, su ist es doch nicht minder wahr, daft seit jener Zeit das äußere Ansehen der meisten Städte und Burgen sich oft bis zur Unmöglichkeit des Wiedercrkenncns veränderte. Städte und Ortschaften entkleiden sich der einst so mächtigen, so bedeutenden Vefestigungswerkr. — und an die Stelle mittelalterlicher Poesie tritt die Prosa der Industrie-, die stolzen Mauerthürme müssen weichen, damit das moderne, nützliche. aber leider zumeist ganz unschöne Zinshaus Platz gewinne. Die imposanten Burgen, ver-lassen von ihren Gebietern — altern zu Ruinen , denen die Unbill der Zeit nicht minder, als Sorglosigkeit. Eigennutz und Muthwille so lange zusetzt, bis endlich nur ein wüster Schutt und Stcingrrölle die Stätte bezeichnen, wo ein altes hohes Adelsgeschlecht seinen Stammsitz hatte. In der That sind mehrere Burgruinen der Stcicrmark bereits dem gänzlichen Zerfalle nahe, und nach fünfzig Jahren dürften manche bauliche Uebcrreste alter Zeit. die jetzt noch uothdürftig zusammenhalten, als Schutt den Waldesbodcu deckru. Es ist daher wohl zeitgemäß, was an Denkmälern der Vorzeit unseres Landes noch eMirt, durch treue Abbildungen vor dem Vergessen-werden zu bewahren. und dies ist der Hauptzweck dieses Werkes; die strengste, gewissenhafteste Genauigkeit der Aufnahmen. so wie deren sorgfältigste Ausführung die Aufgabe, zu deren Lösung der Herausgeber, welcher zugleich Maler und Lithograph ist. bereits seit mehreren Jahren m«f seinen wiederholten Wanderungen durch Etciermart reichen Stoss an Zeichnungen des Schönsten und Interessantesten gesammelt hat. Der Umstand, daß der Zeichner selbst Lithograph ist. veranlaßte die Wahl der lithographischen Manier für die Ausführung, da durch die eigenhändige Ausarbeitung der Aufnahmen auf Stein jeder UngcnauiaM — ein Vorwurf, welchen man nur zu häufig den Stahlstichen mit Recht machen kann — vorgebeugt ist. Um dem Werke aber ganz besonderen Reiz zn verleihen, sind den Aufnahmen der Neuzeit auch die entsprechenden Abbildungen, uach den Kupferstichen der Vischcr'schen Topographie vom Jahre 1681 treu copirt. bcigcgcben, wodurch der Vergleich zwischen Einst «nd Jetzt geboten ist, und man erhält somit von jedem der gezeichneten Objecte zwei Bilder, deren Aufnahmszcit jedoch um nahe zwei Jahrhunderte diffcrirt. Wenn es nun schon an und für sich von hohem Interesse ist, mittelst beider Zeichnungen alle Veränderungen beobachten zn können, denen das Object in jenem Zeit- räume durch Umbau oder Verfall entzogen ward, so dürfte die für jcdeo die Vischcr'schcn Copicn enthaltende Blatt eigens gefertigte Raudzcichnung als cinc willkommene Beigabe erscheinen; denn immer lvird darin entweder eine Sage, eine historische Begebenheit oder cine hervorragende Persönlichkeit bildlich dargestellt, und dieses Bildes Sinn im bcigegebcncn Teztc erläutert werden. -» » Dieser furze, zumeist mir als Commentnr dienende Text, — zum Theile durch den talentirten Eugen Sport aus den verläßlichsten Quellen erhoben, —> enthält ausier geschichtlichen Daten der abgebildeten Städte, Schlösseric, auch die reizenden, poetischen Sagen der herrlichen Steicrmatt, und dürfte das Werk zum vollständigsten unter den wenigen beiciw über Sreicrmark erschienenen, machen. In der gcwift richtigen Voraussetzung, daft die Heimat sich auch für die Bilder der Heimat sowie deren Vergangenheit und Gc» geuwart intercssiren werde, wurde dies Werk in Augriff genommen; freilich galt es auch nebenher, den mit den Schönheiten der Natur und Kunst, — die unser herrliches Alpcnland in so reichem Maße bietet — minder Vertrauten zu zeigen, das; nicht der Nhein und Neckar, Thüringen nnd die sächsische Schweiz allein das Privilegium auf pittoreske Gegenden und altersgraue Ruiueu haben. Die bisher von Seite der bildenden Künstler stattgehabte höchst stiefmütterliche Behandlung unserer schönen Stciermark, gibt dem Herausgeber Vcriraucu auf cinc freundliche rege Theilnahme an seinem wohlgemeinten Unternehmen, welcher sich würdig zu erweisen sein eifrigstes Bestreben ist und bleiben wird. Graz, im Juli 1862. Der Herausgeber. Liste der P. T. Subscribenten d c S l Bnlldcs — l. A'njlage. He. l. t. Hoheit dcr durchlauchtigste Herr Erzherzog Heinrich. Tttotar Maria Graf v. Attcins, Fürstbischof von Scckau, Connnandcnr des östcrr. Lcopold-Ordens :c, ic, Te, Excellenz Herr Carl Josef Graf v. Olcispach, k, t. Kälnmercr und Landeshauptmann in Stciermart lc.lc. Sc. L^ccllcnz Graf v. Mltrowsty, k t. wirkl, Gcheimralh, Kämmerer und k, k, Odcrlandcsgcrichts Präsident. Sc. Ezccllcnz Baron v. Handl, k, l, Feldmnrschall-Licute- nant nnd Connnandircnder in Graz. HerrAichingcr Car!, Vainneister. „ Aichmayr Raimund, Nr. der Rechte, l, k, Landes- Ausschuft.Ttelloertreter, ., Albrecht, Kaufman». „ Attcms Friedlich, Graf v,, Ritter des souveränen Johannitcr Ordens, Käinniercr. ,. Aucrsperss Alerandcr. Graf v., Ritter des bancr, Maximilian-Ordens, lebenslänglich Mitglied de5 Hcrr en Hauses ir. .>c. ,. Augusttll Aufist, öffcntl, Lehrer dcr Turnkünst. ,, Vaicr Franz, I>r, d. R. und AlNwcatnrs>Ca»didat. ,, Vairr Larl, !)>-, d, N, »nd Vesihcr dcr Herrschaft WclSdorf, .. Varthl Franz, Dr. d. R, „ Paucr, WeKpricstcr, Hochw. ,. BllllmaMl M'scnins, Kaplan, Minoiitcn-Ort'.-Priester. .. Berg Gnstau, Freih. o„ l, k, Obersllicntenant i. d. A, nild Vntßlicsiher. „ VerssmulUl Josef, HQiclbesiher. „ Viaucht Friedrich, Freiherr v,, Oucn, äi ^«,L»-I^a,n/ll, Ritter dc^ Maria Thcrcsic»- »nd vieler anderer hoher Orden ic. '. Vianchl Ferdinand. Freiherr v. ?e, ,. Vlanlt W, in Pettan (2 Ezcmplare), ', Vlumaucr Johann, Gcwerl in RoXenthlini, „ Vuol-Äcruliurli Ä^alb, ssrcih, v.. k, k. ^ämmcrcr -c, „ Vruck Friedrich, Freiherr l', k, t, Hauptmann. „ Brück Johann. Freiherr l',, Pril'at. „ Vcyrr Johann, .^irchcnmiler. „ Vosch Johann. Asphalt Fabrilsbcsihcr in Wien, „ Nllrlcustciu Geor^, Ritter dcc> Franz Iosef-Oideus, Großhändler ic. .. Vrandis C,, Graf ».. Bescher dcr Herrschaft Schlcmih hei Marburg, FrauChambautl-Charicr Marie v,. l. l. MajmsNitwe. Herr Cordon Caietan, Freiherr v., Excel!,, Nittcr hoher Herr DatUian <^ Torgc, Buchhändler (3li genannte Snbscribrntci,). „ TttNth Moriz. Bergl'an-Vennltcr zu Krems. „ Tccristlll^, Pfarrer i,i ^orderiil'erg. „ Dcl-!!ilcsir0 ^.'lVniz u, k f, OderlandcsficnchtS-Rath. FiauTiruliütl Llisal'eth, Lcihl'il'liolhefsNcsihcrin. Herr Dissaucr Franz, 1»r, d. R„ Adoacat. „ lkgsscr, Geschäftsführer. „ (kngcl Carl Inlins, Ritter der österr. eisernen Krone und des bad. Militär-Verd^Ord., p. l, l. Masor. „ Fcllucr Josef, Ritter hoher Orden. pens. k. l, Statt- halterei Vice-Präsident. „ Fels, ^odenfabrikant und Hausbesitzer. „ Ferrari Albert, l, k. Lieutenant ., ssoresticr Graf 0. „ Fwut Anglist, Ritter v., Realitiitcnbescher. Ausschuß und Curator der Spareasse, ., ssranck, Meoicin-Doctor. ,< Fraurubcrg Carl, Edler u, „ ssrirdl, Vnchhalter bei Herrn Carl Ohmeier. „ Frisch Josef, f k. Notar in Voitsber^, „ Flicht Almc«, Hochin., Kaplai, in der Hauptstndtpfarrc, „ Fürst ?gnaz, Rcalitälcnbesi^er zn Aftenz und Land- tago Abgeordneter „ GamillscheM Alrz^, Civil-Ingenieiir. ,. Gollner Bencdiet, Mitglied des läbl. Benedictiner- Ordens l,> Maria-Zell. ., (Mh Georg, Oiv dcr Philosophie, Cnstos des Ioali ncnnis, proo. Director ?c. ,. (<'0ttillsscr Johann. Mnllcimcistcr. „ <>'rcussli Johann, Handelsmann »nd Flohmcister, „ Wreillist, Buchhalter bei Gricslcr's Crbc». „ Oroftiusser Emerich 0. Nnchhaltcr in Wie». ., drüber Johann, zn St. Stefan. „ ^ndeiNli«, Reichsfreihcrr li. „ Haas Eohnc. yilipp. „ Hacn Palil. Freiherr v,, Ritter huher Olds«, pens. f t Feldmarschall'Lieiitenant. „ Hannack Jean, Vnchhaltcr in Graz. „ Harb Josef, Dr. d. R. FraoHarsou in Brmmsee. Herr Höschl Johann Nep., in Mana-Zell. ., Höflrr, Privat. FrmlHlllMll Clutilde. tzreiin v. Herr Habianitsch Franz, Bürgermeister in Iudenbuig. „ HundcMr Leopold, t, t. Notar zu Maria-Zell. „ Herzog, ^iscnhändlcr. Herr Hel'enstrcit Alois, Hochw,, Donttaplan :c. FrauHerberstem Theresia, Gräfin, Erccllcnz, Sterutrenz- OrdcnS'Danle ?c. Hcrr Hcrzinsstr Anton, Freiherr v, C^ccll., Commandeur dcr üsterr. eisernen Krone nnd Rütcr uielcr hohtt' Orden, zweiter Inhaber des üin. Inft. Reg. Nr, 5.^, uens. k, t. Felduiarschall-Lientenant. 5, Heulicrgcr Josef. Bandagist und Mechaniker. „ Hcidmanu Rndolf, pens. f. t, Obcrlirnt. in Wien, „ Hirth, Ingcnienr. „ Hafner, Dr. d. R. und Landtags Adgcordnetei. „ Horstiss Moriz. Ritter u. „ Hinterlcitncr Conrad, Stcinmchgcschäfw-Bcsiher, ., Hllbcr, Vrsihcr des Schlosses St, Josef. Frau Hofcr Fanny, Herr Hesse Ang., Vnchhändlcr (10 genannte ^nbscribentcn), „ Hofrichtcr I C. „ Iamuit ^c Willmcrs, Kunsthändler (52 genannte Snbscrioenten). ,. Iaudl, Privat. .. IcllüNschcW, Professor. „ Iosscl, Kanfmann. „ Kaiser Josef, Handelsmann, „ Kaiscrfcld Moriz, Cdlcr 0, „ itapesius, i)>-. „ KasäMvitz, Professor, „ jltellcr, Buchhändler (2 genannte Snbscribcutcn). „ Kellcrsperss Josef, Freiherr v,, Glitsbcsiher. „ zllsilcr, t»l. d. R. „ Mimil»urss, Graf v. „ iile<)l, pens, t. t. Hanptmann. „ Kolicrwein Alfred, f. k, Fiuanz-Concipist. FranKllssl Antonia, Privat. Herr Konrat! Josef, Maler, „ Kottlllinsty Josef, Graf v, t l, Kä>nmeier und fteierm. Landcsausschus», „ Krajnc Valentin. Theolog in Marburg. „ Krenzliersser Ig,, VcsilM des Schlosses Trautenburg. „ Krcnzbcrger G. in Wie». „ Kraincr, Maler. „ Knscheck, llehrcr. „ Krumni Friedrich, akademischer Maler. „ 5tol)lf!lrst, I"-. der Medicin „ Köuinehoftr, Dr. dcr Rechte. „ Rörösi, Liseuhandler, „ KleinoschtW Ludwig. Handelsmann. „ Korlschack, Vnchhändler in Leibnih. »crr^ambcrss Hugo. Graf v, Herrschaflebesi^cr, „ ^am^rrcht, Schriflenmalcr. „ valour Carl, l^raf v,, f, l, Äiimnirrcr N', „ Lazarini I^naz, Freiherr u,. k r Kainiucrcf zii^P Stlitihaltcici Nalh, " ^'"'" —<-- „ Lcchuer Flanz, Etrasn'umeistcr ii! Vrnck c>M. „ 3essat Johann. Hochlu,, Prafect ii,,d ^lhrer im fiirstbischöss. Dioccsan>Änalirnsen>inllr. „ ^cidcnfrost, Pastor, „ Lilicnthal l', l, k, Hofrath«.Nitwe „ ^tdcrcr Hermann, Notarial^Coucipist „ z.'citnrr Johau,,. Fablifi'bcsiker, „ Lcyer, lir. i2 Crcinplarc). „ Lcyrtr, Vuchhändler in Maiding (4 gcmnmtc Subscridenteu), „ Liebhardt Josef, Sparcasse-Vcamter. „ Lrutsch Ottp, Freiherr u., k, t, Hanotma,!». ,, Link Änverl, Ä,,chbindci in Judonlmrss <^ genannte Subsclibenten), i!ichtcuftättiurr Emilia Pastor's-Fran zu Mitterbach i>> ^cstl'n'cich, „ Luhinnun, Miller. „ Lndcwiss Hcinnch, Nuchhaodler ^a>ul>rccht, Acledictnu'l^Slift m Ol'erstciür, ,, Älnchrl ^l'^rg. Hantu'lsnmim, „ Marl I^!)>1!!!>, Hiltmachcr, „ Älölll -n'sef, 1)>, d. N,, LlN>l>!cissK.Ab^coi'l>nettr >l»l> „ Mnchio, Krcih, u,, f, l, Fc!^n,^lschliII'^i>,'>ltci'a»t. .. Martini Will,,. Rittcl u. Ncdiiricm' d, „Graz. Ztg," „ Mnrqimrl, Sch(ih!,,cist>!r zl! MlN>a>Zcl>. „ Mariinr; Anglist, Riü«' u, i>, Gwz. „ Mayr Fmuz, Cdlcr o, „ Mcrai«, c^wf u, „ Mcrl, !),. d. R, „ Mtycr ("eo,^. Fotograf in Pl'st, „ Mcicr, Pulucl-mlichcl,' nod Hlnisliesiher, ,. Mricr, l. t, StattlialterciSccreliir/ „ Mctzlcr Edlcr o,, l^. „ Ätischalili, Priluit. „ Mittcrl'nchcr, i>r. d, N ,. Marsiiltdrr Cdnard, Handclomnini, .. Mnrzin Graf u, t. t. FcldinarschaN-iiielitcninit, (5^c. „ Mo rath, ix. d, N „ Macissi. „ Mailkcr Iohinin, Ncalitätculn'siizcr, „ MllllNi Rdbctt, H'cnN'crwaltri in Wii^-Llindelici^, „ Miihlfcith Carl, Bochhandlrr (? ^ei,llnn,>rschaftcn <^uttenhliiiji un5 Stnltrnl'cv^, „ Pancr, Hochm , Dcchmit zu M NatI,, „ Pichlcr Adnlf v. k. l. Etlitthoin-i^ Natl, „ Pcilttiussrr, Nr, d, N in H^rd^ubcin „ Peinlich, t, f, Professor, ., Pcrmd Giitcr Director .. Plankenstcincr, N^ilitätcnl'csi^or ,md landtags- Absselndnctcr, „ Plaitt Friedlich, t, t, Kric^scasse,Director, ,. Plot, Ätw^.tt. .. Pohl, n>. „ Pol, (seschiiftsfiihrcr bci Hcrrn.^ppitsch, „ Poll, Pfarrer in Feistrih, Hc>chw. ,. PWeschnissss Josef, Or.' „ Pra>il, l'r,, V'ldcaijt in Vlcichrnlicrg. „ Prtindclölicrger Kranz, Handclommm u. Strohhut' Erzcii^cr, „ Prustsscr, Consistcriiilrath, Director, Hochw, „ Pitluui o, Taunrufcld Josef CllUidinK, Rittcr ^'., t. f. Trnchscft, Fran Post, Baronin. Vcsi^rm dcr Herrschaft Ol'.'l.PnlS- Hcri Pichlrr ?irih, I>r. d. N, ,. Ncbculillrss, Häudcl, kdlcr ».. Hcirschaftsl'csihcr .. ;iicl>c>ll>urn o. „ i!ttchl>aucr Carl, I)r, d, N,, Neichordth II. Landtags- AluMronclcr, „ Ncßruhardt, >>,, d, M. „ Rcichcr Johann. I, k, Vczirföl'orsteher nnd stcicrni, Llind^ant'schnh. Ncitt, Llift „ NrilliiiBaus, stabrikeln'sitzer. „ Nrlüliii Josef, Nealitnieübesl^cr in Peltan. „ i!lict>l, Hochlu, Donwropst. „ Nirder, t, f, Proftssar. ' „ 3lirsslcr Anton, I»,, d N. „ Niclh, Lcdcr>ssabr>kKbcsi!,er. > „ Nzrhaczcl, Professor, l'>. Ncssourcc - («cscllschaft. ,/ Safran, F>ei!,err o. „ Schanmbnrss Carl, k, s ^bcr^n^enieilr ii, Architekt. „ Echmit Rl!,er o. Tavlrn Carl, Nr., Inhaber einer paluano plastischen Anstalt mid Melallgichcici. FraiiSchmitt Cäcilie, Privat, ^err Tchmid Äntoü, Tapezierer. „ Schneider Theodor. Lithozpafiebesihcr. „ Schcia.tr Josef. s. l. Postdircrtor, Co»serr>atlir?c, ,. Schlich Michael. ^cneral-A^cnt des österr. ^I)ö>uz. Frl. Schlll'cr Marie, Inhal'crin cincr Töchterschule. Herr Schlosser PcrnI), Alois, Eipeditoc l' d. st Sparcasse. „ Schreiner ^ran^ Vrmicr und Realitateichcsijzer, „ Schul'crt, l, k Adjinict im Gnßwctt bei Maria-Zell. ., Teurcovich, Ncalitlitcnbesitzcr u. Landtastö-Abgeord. „ Tecsscr Franz, ft'lauEcrmage, Or,isi>, v. HcrrScftlcr, v, Rcaütatcnbesiher, Herr Tlindcr, rnssischcr Capitän in Leoben. „ Sonns, Landtags'Abgeorduetcr zn Flesen in Nntcr- steicrniark „ Sccdüch Slefan, Hochn>, Pfarrer u. Dechant, fürstb. und cirisll. Nath zn Wildon. „ Sprunss, I»r. d. R, „ Stadlrr, Baumeister. „ Start A,No,!, Realitätcilbcsi^er ill Pettlni. „ Stauüenheinl, Ritter v, „ Tttiner Carl, I'<'. d. M <2 Lzcniplare). Frl Storch Mathilde in Wien, Herr Stiirch Carl. Graf o. „ Suolivdll Adalbert Victor, Dr. d, N, Professor »nd Medacicur der „Ta^ct'pllst". „ Stoltlnsa Franz, Handelsmann „ Thuru »,id Taxis Ferd., Graf v., t, f. Kämmercr ?c. Frau Tlüirl^^allsassina, Gräfin u. Herr Tuuncr Josef, Director der landschftl. Vildergallerie. „ Tnrnes Jalob, Notar zn Vrlict a/M „ Netz Adalbert, Maler und Rcalitätenbesitzer ,. NNsser Julini!, Ingenienr-Assistent in Marb»r>l. Voran, Stift. „ H^osan ^ihniar zn Gaberiiissg l,ci Pöltschach. „ Wlllilier, Director und Vcrgrath in, Gußwcrk bei Ma,iaZe!l, ., Wnuisch, Ad!.'ocat iu K^pfenbersi. Herr Wasscifall Ldler l'. Nhrindrauscn, Dr, d. N „ Wa>icn^pcrss AIM, Oraf u. Frau Wa,>irni!^crss Caroline, Gräfin l>, Her, Waniczel C^ler o, Wcrnhcim Josef, k. t. NegierungS. Mall, nnd Polizci'Direclor. „ WasljiniMn, Freiherr o. „ s^altrr^tirchcn Wilhelm, Freih u.. l. f. Kämmerer und Major in der Armee. „ Wrllin Peter. Veamttr. „ Welfersheimb Wilhelm. Graf o. „ Wrnzrl, Spediteur in Pordcrnbcrg. ,' Wille, Maler. „ Winter, Peamli'r, „ WaidmanllSdUlf, Freiherr l'., l k. Kämmerer und pens, Hosralh. ., Waltcuhofeu, k. k. Statthalterei-Rath. „ Wickcubnrss ^>af u., Ezeellen,. „ Wulf, (5o„trolor zn Gleichcnbcrg. „ Wruß, Gallcriedieucr, „ Würlh, Friedrich, Freiherr v,, l. f Oberstlieutenant und ^aiiobcsi^er in Wien. „ Wcber, k, k. Veziiksiiorstchcr in Giobming. „ Wurmlirandt Ferdinand, Graf v. C^ccllcnz. „ Zahn, Professor, „ Zarulin, ^i-- der Medicin. ,^ Zaftrl Adolf, Burner ;u Teschcu in Schlesien. ,^ ZeplinroUlch, Ritter t'., HeirschaftSbesitzer. „ Zeiluisscr Leopold. Gewcrl^besitzer in Eppeustein, „ Zizula Franz, Billard-FabritKbesiher in Wien. „ Zechmcister R., Lisenhäudler. „ Zrlinlll Carl. Ii^cnicnr. „ Zuaimwcrth v, k. k, Rittmeister. „ Zscholt Ludwig, Freiherr u,, l, k. Kämmerer und pens, Generalmajor, „ Va»er ab artificifeaiLLofacto,manu. ro/jet.iiSnntemam piwereJpot/c yocet G. M. V ischer's kurzgefaßte Biografie. .."Ü5cr kennt nicht Georg Mathias Vischer's Knpfcrivcrkc übrr Oesterreich ob und unter der Enns. und Steiermarl und seine großen Land-kartcu? ^- Besonders die ersteren sind. als der beinahe einzig übergebliebene Tipns. um dic Schlösser unserer Vorfahren mit ihren oft bis nuf wenige Mauer-trümmcr vcrschwundcncn Resten zu vergleichen, unschätzbar, und so unbedeutend ihr Äunstwcrth im allgemeinen sein mag (einzelne, namentlich die lion Trost zur strieimärkischeu Topographie gestochenen.'machen eine ehrenvolle Ausnahme); st' sind sic für den Forscher der Kunstgeschichte nicht ohne Interesse. Bedenkt man die ungeheure Zahl der Ansichtrn, dir Ausführlichkeit und Grüfte der Karten, bringt man überdies in Anschlag, daß Bischer alle diese Ansichten selbst an Ort nnd Stelle gezeichnet habe. so muß der Umfang und die Cchwicrigfcit dieses Unternehmens mit Stannen erfüllen. — Daß der wackere Bischer aber nicht nur echt deutsche« Fleis; nnd aushancndcn Sinn fin feinen schönen Zweck besaß. — daß es ihm abcr auch an kräftigem Muthe nicht fehlte, wird die Bedachtnahmc auf die Zeit. i» welcher er lebte und wirttc, unvcrkcnnbar zeigen, — Viele der Schlösser des damaligen Adels waren nicht blos Wohnungen mm Landaufenthalte, sondern feste Plätze, deren Abzeichnung gewis; nicht ohne Argwohn und Unwillen gestattet wurde, cine Rücksicht, welche bei den Burgen an der Landesgrcnze im hohen Grade eintrat, — In vielen tageiangrn Wäldcrn und abseitige» Schluchten, in deren Tiefe vereinzelte Burgen versteckt lagen, war in jener Zeit die Cultur noch wenig vorgedrungen, manche Ncrgcspijzc. manchen stcilcn Felsen, die Vischcr ^n scinen Aufnahmsoperationen benutzte, mag er zuerst erklommen haben- vor mancher Ruine mag er zeichnend gesessen haben, ungewiß, ob sie nicht lichtscheues Gesinde! berge, das scin Eigenthum und Leben bedrohte. Oft mögen ihm Mißtrauen. Ungastlichkcit, Unsicherheit der Wege, furchtbare Naturcignissc und Beschwerden aller Art entgegengetreten sein! Und wie wenig wissen wir von dem Leben diese? merkwürdigen Mannes, ja von der Geschichte seiner Wcrfe selbst, die in guten Abdrücken und »oll-ständigen Cremplarcn bereits immer seltener werden, von der Unterstützung, die er gewiß genoß! Eine Biographie Bischer's und eine literaturgeschichtliche Darstellung seiner wichtigen Merke mit Angabc der Anflagcn, Zahl der Blätter u. s, w, würden jedem Freunde dieses Faches cine wünschenswerthc Gabe scin. nnd selbst cinc trockene Angalu- der sincllen hierübcr mclkichf irgend cincn Schriftsteller zu einer gewiß lohnenden nnd ansprechenden Arbeit auffordern," So lautete ein dringender Aufruf, welchen Herr Josef Schcigcr, ciucn der wärmsten Förderer unserer Vatcrlandskundc. «gegenwärtig Postdirektor und Conservatlir in Stciermark) im Jahre 1«8N an „allc Freunde und Kenner dcr österreichischen Literatur und Kunst" erließ, und fast unglaublich mnß es erscheinen, daß dieser Aufruf seiner Zeit nur von einer einzigen Seite her stoffhältigc Erwiederung gefunden, nämlich durch W artin ger's Anszügc aus den bezüglichen Ausschreibungen im fteiermärkifch - ständischen Archiv, welche Mittheilnngcn wir hier unten mit einigen Beifügungen aus dem Hefte dcr steiermärfisch historischen Zeitschrift vom Jahre 1834 dem Wortlaute nach folgen lassen, erwartend, daß cinc furze Uebersicht Kon Vischer's Leben, der Entstehung seiner Werke nnd deren Forschritten gewiß als eine erwünschte Beigabe angesehen werden wird. . „Georg Matthäus Bischer war «im '22, April 1628 in dem Pfarrdorfe Wens im Ober-Innthalc Tirols geboren, wie es seine Karte von Stcicr-mark angibt, die auch sein Porträt und Wappe» enthält, Er ward Priester und später landständischer Geograph von Oesterreich unter der Enns. Seine Karten t'on Oesterreich unter nnd ob der Enns waren so aiiögezeichnrt. daß Stciermarks Stände im Landtage am 1. October 1671 beschlossen, von ihm auch eine Karte Stcirrmarfs bearbeiten zu lassen. Sic schlössen daher mil bischer am 21. März 1673 einen Vertrag, daß dieser innerhalb zwei Jahren Steiermark krciswcisc auf» nehmen, jeden aufgenommenen Theil zur Revision einsenden, sämmtliche revidirte Blätter in Kupfer stecheu. vom Ganzen tausend Cremplare abdrucken, hiervon zwei-hundert Stücke und die K»pscrplatte» den Ständen übergebe», dafür aber tausend Gulden aus dev ^andschaftscasse erhalten solle. Damit nun Bischer in dieser geographische» Arbeit nirgends Hindernisse, nnd überall Untcrstützmig finden möchte, haben die Stände von Bischcr's Unternehmen sowohl die Landesregierung in Kenntniß gesetzt, als auch ihn selbst mit einem offenen Creditiv oder Patent unterm 15,, Mai I67A versehen. Doch hatte er Steiermarks Karte erst im Jahre 1678 vollendet, nachdem er zur Vccndiguug derselben noch am 5». Mai 1677 von den Ständen ernstlicher war angewiesen wordrn." „Dir ldsachc dieser Perzögerung lag. wenigste»? großcnlheils, dari». daß er inzwischen an der Topographie vonStcic r mark (unter dem Namen „S ch l 5 s-scrvuch" bekannt) !>u arbeiten angefangen hatte. Denn bischer hatte von seinen Topographien Oesterreichs unter nnd ob der Enns*) Exemplare den steiermärkischen Sländen zu Anfange des Jahres 1676 mit dem Erbieten vorgelegt, von Steiermark ein äh nl i ch es W c rk zu liefern, wenn ihm für jede Kupfertafel in klein Quer-folio sechs Guide» bezahlt, ihm zweihundert Enmplarc ans seine Kosten abzudrucken erlaubt, die Stände aber von jenen Eiemplaren, die sie auf ihre Kosten würden abziehen lassen, keines verkaufen winden. Die Stände nahmen diese Bedingungen, jedoch mit dieser Bestimmung an, daß nicht die ständische Casse. sondern jene Städte, Klöster und Schlösser, welche er in Kupfer würde gestochen haben, für jede Platte sechs Gulden zu bezahlen verpflichtet sein sollen. Auch jetzt empfing Vischer von den Ständen »»ttrm 24, November 1676 ei» Patent oder offenes Creditiv. welches zugleich eine» Aufruf an die Städte, Stifte und Schloßinhabcr. Vischern in seinen Arbeiten zu unterstützen, enthielt." „Bis zum Iahn' 1684 hatte er bereits zweihundert rilf Kupfertafeln vollendet, doch aber »ur für einhlludeit acht und sechzig die bedungene Bezahlung erhalte», Er wcndete sich also wiederholt an die Stände, die endlich zufolge Landtagsbeschlufses vom 28. September 1684. durch das Patent vom 2. October desselben Iahreo. diejenigen Parteien mit der Pfändung bedrohten, welche die bedungene Gebühr an Bischer nicht entrichten würden; denn es würde für Steiermart um so viel unrühmliche! sein. die Vollendung der öaudestopographie jetzt, da nur mehr einhundert zwei und achtzig Tafeln zu stechen wären, durch Voronthaltung so kleiner Beträge ins Stocken kommen zu lassen. da nicht uur Oesterreich unter und ob der Enns. sondern sclbst Kärnten und Krain schon im Besitze solcher To> pographicn wären." „Diese Verzögerung der Bezahlung mochte auch Vischer's Arbeitslust so sehr gelähmt habcn, daß sich die Stände gedrungen fühlten, ihn am 1, Juli 1688, selbst unter Bedrohung der Sperre seiner bei ihnen liegenden Guthabung, zur Vollendung der »och abgängigen sechs uud sechzig Kupsertafcln aufzufordern, er möge diese Arbeil nun selbst, oder durch andere geeignete Hände liefern," „Das Wett. von welchem ein vollständiges Eicmplar nebst dem Titelblattc mit der Jahreszahl 1681. 463 Bildern, und nicht wie bei manchem älteren Berzeichniß 422 Bilder zu enthalten hat, erschien erst im Jahre 17N0 als beendigt. Somit wurden jedenfalls noch nach Vischer's Tod mehrere Platten durch Andreas Trost ausgeführt. Ueber die Zahl der Blätter hat man übrigens feine gan; sicheren Anhaltspunkte. Die vollständigsten Eremplarc besitzen: Die Wiener t', k. Hofbibliothet, dann das Ioanneum. die Nniversitäts Vibliothel und die Herren Formen^ini und Schciger in Graz. Im Ganzen sind 477 Ansichten bekannt. Wie wohl uun bei allen diesen Ansichten Zeichnungen vo» Bischer zu Grunde liegen, so ist doch »ur auf 45 derselben ausdrücklich der Name Vischcr's als Zeichner und zwar mit einziger Ausnahme des Blattes 2.'l2, wo fein Name allein steht, neben dem Kupferstecher A. Trost, welcher im Ganzen 15A Blättern seinen Namen "> Da« erstere Werl >st im Jahre 1^72 erschienen beigefügt hat. 20 sind von M. Greischer. 5 von H. K Spielmann gestochen. Mehrere Blätter bilden einen widerlichen Abstand z„ den besser ausgeführten. Von der TopogMc Stciermarks finden sich noch 285 Kupfertafeln im Landesarchive." Diee gedrängten Angaben waren dice inzige Quelle zu Vischcr's Biografie. bis zum Jahre 1857, wo der hochverdiente Geschichtsforscher Josef Feil (gest. 1362) durch seinen unübertrefflichen Aufsah „Ueber das Leben und Wirken des Geografen Georg Matthäus Bischer" (II. Band. Scitc 7—66 der Berichte und Mittheilungen dcl Alterthums Vereines in Wien) die mühevolle Aufgabe gelöst, und dem bisher arg vernachlässigten Andenken des „Ahnherrn der vaterländischen Topografie" ein elendes Denkmal gesetzt hat. Es w»idc zu weit führen, aus diesem erschöpfenden Werke, welches nebst der gewissenhaftesten, detaillirtesten Aufzählung aller der massenhaften Arbeiten V'schcr's. auch eine eingehende Schilderung seines interessanten Lebens voll getäuschter Hoffnungen, demüthigen und kränkenden Zurücksetzungen ic. enthält, einen hnlbwcg genügenden Auszug geben zu wollen; nur sei als Ergänzung der kcrnhältigen Wartinger'schen Andeutungen gesagt, daß Bischer erst im 40. Lebensjahre auf seine Pfründe al Pfarrer von Leonstcin freiwillig verzichtete, um ganz seinen topografisch-mathematischen Arbeiten zu leben, für welche ihm schon seit früher Jugend cilic unwidcchhiiche Vorliebe eigen war. daß er nach 19jährigcr rastloser Thätigkeit im Jahre 1687 endlich wieder eine bleibende Anstellung am Hofe zu Wiru als „MnthemaNer der Edelknaben erhielt und im 67. Jahre <169S) sein wirkungsreiches Dasein beschlossen hat. Daß Bischr cine in weiteren Kreisen gefeierte Persönlichkeit war. beweist das in treuer Copic der Feil'schcn Abhandlung vorangestellte Bildniß desselben, welches dem, im Besitze des Herrn Dr. v. Karajan befindlichen Original-Abdruckc sammt der autografen Widmung Vischcr's vom 26. April 1684 nachgebildet wurde, und welches wir'n zweiter Copic für unser Werk benutzten. Wenn 1684 zugleich das Jahr der Anfertigung des Porträts war. so zeigt es uns den wackern Mathematiker eben in sei^i 56. Lebensjahre. Die scharf ausgeprägten Züge verrathen Verstand und willenskräftigcn Ernst; die im Zuge des Mundes etwa wahr-nehmbarc Strenge erhält,licr durch den Ausdruck des Auges uuvrrfennbar einen Anflug von Gutmüthigkcit, vielleicht auch Humor. Die Umschrift: VNK^. 1^I6ll58 — NNVNttKiM88IM — N? - D0(^I88INI - OOMM ^ OL0KOI ^ U^III^N VI8(Nllk - N^IUM^IN — WI.NWIUI enthält in den beiden letztes Worten ebenso den Ausdruck rühmender Anerkennung seiner erprobten wissenschaftlichen Befähigung, als die beigefügten Distichen jene seines gediegenen Manneswhhts: Hau« otM^Zyg Visokori oxtornN keoi^ blupor h krtiöoi »«äulo fact a manu. Omni ^ k.<1 nro llvto mi«cer6 oioinout» «oioro. ?08Let: (1^ intornNM pinßsro Apollo voist. In deutscher Ueberseßung ohngefähr wie folgt: „Dies ist das äußere Bild des Georg Bischer Neulich gemalt von der steißigen Hand eines Künstlers. Um das Änncrc zu malen, müßte Apollo Alles Ausgezeichnete mischen, um die passende Farbe zu treffen." ^ Schlußwart des Herausgebers! Nachdem hiermit das sichtigste über Bischer und dessen Topografie von Steier,mark gesagt wurde, möge es dem Herausgeber des vorlie-genden Werkes vergönnt sein. mehr ^ Entschuldigung der vielen Mängel und Lücken des letztere,,, als aus irgend einem anderen Grunde ciuigc Bemerkungen nuzuschlicßcn. die vielleicht auch des Gegensatzes und der Charakteristik der Zeltverhältnisse wegen Anspruch auf Interesse haben. Viele Freunde des Herausgebers sprachen diese Ansicht aus. und bestiWteu ihn, auch sein eigenes Porträt dem des Vi scher als Gegenstück bcizugeben, indem dadurch die Grundidee von „Einst und Jetzt" beibehalten bliebe. Es 1st wohl nie cin ähnliches Werk unter weniger günstigen Auspickn unternommen worden. — Ohne Ruf und Namen, ohne jcdwclye Unterstützung oder Gönnerschaft, nur um cincn jahrelang grhcgtcn Plan verwirklicht zu schen, trat der Herausgeber mit seinem Unternehmen in dic Oeffentlichkeit. Natürlich mußte dieser Umstand eine äußerst geringe Theilnahme znr Folge haben-, ja hie und da belächelte man mitleidsvoll die Kühnheit. Doch hiedurch niht geschreckt und anderseits von der einheimischen Journalistik sowie oon einigen Vaterlandsfreunden, welche das Unternehmen freudig begrüßten, aufgemuntert, arbetete der Heraus-geber opferwillig an der Lösung der einmal gestellten Aufgabe, in der festen Ueberzeugung, daß dieselbe eine zeitgemäße sei. Anfänglich mehrten sich mit jedem Schritte die Schwierigkeiten, denn der Herausgeber hatte nicht nur die Naturaufnahmen nnd deren lihographische Ausar-beitung, für welche er erst die Technik des Lithographircns eigens erlernte damit beim Ucbcrtragcn der Aufnahmen dic Wahrheit nicht leide, zu besorgen, - es blieb ihm bald auch größtcnthcils dic Zusammenstellung des Tertes alls den oft äußerst spärlichen Quellen, die Ucberwachung des Druckes und all' die Sorgen und Quälereien desVerlegcns allein überlassen. Später erboten sich einzelne Mitglieder des historischen Vereins, lior Allen Herr Dr. Friedrich Pichkr, dann die Herren Prof. Zahn, Dr. Ilwof, Hofrichter u. a, m. zur Uebernahme lion Trrt, für welche großmüthige Mitwirkung hicr Allen der innigste Dank ausgesprochen wcrde. Anch dcr bohr Landcsaulschuß von Steicrmark fam dem Herausgeber beim Erscheinen des l,I.I, Bandes mit der liberalen Bewilligung von 100 fl. aus oem ^audcofonde zu Hilfe. Mit wirkli.) strebsamer Thätigkeit arbeitete auch die Lel)kam'sche Druckerei und lithographische Anstalt an der Förderung des Unternehmens. Durch dies günstige Zusammenwirken ward endlich dem Herausgeber die ehrenvolle Genugthuung, nach unsäglichen Anstrengungen illcn hemmenden Zufällen zum Trot) sein Versprechen Iliscn zu können-, nnd der einsichtsvolle Vcurthrilcr wird, wenn er die Kundc erfährt von dcr ivohl ausharrenden, iedocl'geringcn Theilnahme lfür welche dcr Herausgeber übrigens mit warmem Herzen dai!fct>, wenn er die Versicherung berücksichtig!, das; hundertfältig«,- andcrlvärtigc Arbeitn geleistet werden mußten, um dns Werk von Frist zu Frist am Leben zn erhalten, und dies nnr mit Aufopferung non zahllosen Nächten, durch Hingabe von Kraft undZesundheit erlangt werden konnte, — dann wird er ihm dic Anerkennung nicht versagen, dic, wenn auch dcr einzige, doch dcr schönste Lohn des Hcransgcbers wäre. ' Die eigentliche Vollendung hofft dcrsclbc dem Werke durch einen Supplcment-Band dann geben zu können, wenn hiczu mindestens >ic bisherige Zahl dcr Gönner des Unternehmens ihre fernere Theilnahme leiht. Graz. am 30. November 1865, Carl Reichert. NnmcrlMlg. Vcziiglich der a»f dri, Stnmpcli, del V,scher's!f,ei! Copie» vorlommenden Aufschrift- Reichert <><, Comp., erlaubt sich der Hcrauegelier zu berichte», dß ine ei» anderer Theilnehmer für die Herstellung des Werkes bestmid, als der Vater des Herausgebers, welcher mit letzterem und dem LaudfchaftSmalerKuwassegg eiu lih,iIicheS Unternchme schon im Jahre 185? iuS Lebe» rufen wollte, und für das vorliegende Werl anfänglich den Dr»I2? besaßen die Trauengauer ^oheitsrechte. — 1258 war Pcttau Residenz des ungarischen Statthalters und 1276 gehork' co, durch Ottokar überlassen, dem deutschen Orden. — 1396 gelangten die Osmancu in den Besih Pcttau's. Nnn lvechselten hänfig die Vefiher; das Geschlecht der edlen Herreil voll Pettove oder Pettau erlosch 1438 — uud Stubenbcrg. Wcispriach. Salzburq dominiren abwechselnd, ja sogar neun Jahre, von 1481 bis 1490 lies; Ungarns größter König Mathias Con»'nus sein Banner mit den Naben auf den Zinnen der. Pcttau er Burg flattern! — 1490 gelangte es in den Bcsil) Mari., des letzten Nilter«?, de5 königlichen Sängers, — 1511 gehörte es Salzburg. 1571 wieder Oesterreich an. 1622 kaufte co Ulricno von Eggcnberg. der vererbte es an Thanhausen nnd oesstn Sohn gab es dcn — ^ Jesuiten. die es aber 1656 an Grafen Leslie verkauften. 1802 bis 1858 gehörte rs dem fürstlich Dietrichsteiu'schen Hause. — Auch fnr die Kirchcngeschichte ist Pcttan's Vergangenheit nicht unbedeutend, Sollen doch schou im zweiten Iahchlnd^te durch S. Victorin, den Achcner, die Lehren des Christenthums hier verkündet worden sein! Und das zum Frieden anch der Unfriede nicht fchle. so fand der Ariauischc Stmt auch hier seine Verfechter. Im 6, Jahrhunderte vertrieben die wilden Avaren den Bischof Virgilius —. und mit dem Christcnthume auch Wohlstand uud Cultur! Ein Jahrhundert barbarischer Nacht mußte vorübergehen — bis von Salzbnrg n'ltz die Pri ster Mjoromu^ nnd Nodo«w8 wieder das Licht des Chri-stenthnmrs in diese Gegrnd trugen, I»1 9, Jahrhunderte gab es schon Bischöfe in Petlau, -^ ") Da so viele Bauten ihre Vescher im Laufe der Zeit wechselten, so deutet die Zlihl link« das Besprecht zu Vischer's Zeii. — diejenige rechts nlier deu geMwärtigeu VeHer ll», Linst und Jetzt, I, Vm,d, 1 2 * Und nun zum Bilde, welches die Westseite der Stadt darstellt mit der Brücke über die Drave. Der hohe Thurm im Mittelgrunde gehört der uralten Stadtpfarrkirche, dcr kleinere jedoch der Minoritcnlirche. Imposant ragt die alte Burg — Ober-Pcttau — empor! Gerne mag man's glauben, sie sei ein Kaisersitz gewesen zu Nömerzciten! Möge ein günstiges Geschick diese leiden- und ruhmesrcichc Stadt wieder emporheben zur Bedeutung! Cäsaren kommen freilich nicht mehr — nun denn, so mögen Handel und Industrie die Pathen und Förderer künftiger Größe sein!*) (1L81 Graf v, Pmgstall.) RlkUNklslUtllj. ('662 ßürft Liechleustein.) Die gewaltige Bcrgveste ist eluc dcr mächtigsten und imposantesten Vurgbauten uicht unr Stcicrmarks, sondern der Monarchie. Wenn wir von der zu einer Stadt gehörigen Citadelle oder Festnug absehen, wie z. V. dcr Hradschin bei Prag, das Köuigsschloß bei Prcßbnrg, die Ofucr Burg u. dgl,, so dürften sich außcr dem Carlstciu in Böhmen, dann dcr Treucsincr Burg uud dem sogcuauntcu Zipscrhausc iu Ungarn gar wenig mittelalterliche Bauten mit der Ricggcrsburg messen können. Schon dcr Fels. auf dem sie sich erhebt (1620 W. F. über dcr Mecrcsflächc) mußte zum Baue dieser Veste einladen. Auf drei Seiten steil abfal-lend und nur östlich terrassenförmig sich crhcbeud. mußte schon der grauen Vorzeit uud einer Primitwen Befestiguugskunst dicscr Bcrg wie eigens geschaffen erscheinen, um mit wenig Nachhilfe ihn zu einem der fcstcsteu Punkte zu gestalten. Wer jedoch zuerst diesem Gedanken thätigen Ausdruck gegcbcu — wann die erste Mauer sich erhoben darüber verweist uno die Geschichte an ihre Mutter — die Sage, und da erfahren wir, daß es die wilden trotzige» Taurisker gcwcseu seien, welche die ersten Llemcutc dieses Bollwerkes schufcu. Daß die Nömer augenblicklich die Wichtigkeit eines solchen Platzes erkannten, dafür bürgs der in Anlegung von festen Punkten nie irrende Scharfblick dieses kriegscrfahrncn Volkes. Hier aufgefundener römischer Stcindcnkmalc mit Inschrift erwähnt Wolfgang Lazius. Die ältesten Urkunden jedoch, die den Namen Nicggcrsburg mlfwcisc», datircn erst vou den Jahren 112!» und 114.>. und ist zu bemerke», daß die iu Rede stchcudc Vcste damals Ricggcrsburkh au, Staiu genannt wurde, wahrscheinlich, um einer Verwechslung mil Radkcrsburg ,d Lehre zu seinem Studium machte, Srhenswcrth aber ist die Burg in jcdcr Beziehung — schenswcrth auäi die malerische Umgebung. Tb sie auch deuen gefallcn, die bis in neuere Zeit sie aus dem großrn Thurme betrachteten? Wahrscheinlich! — Einem Gefangenen würde auch die Lünncburgcr'Haidc gcfallcn! — Nordwärts von Herberstcin führt der Weg nach dem 1" 4 Uenschlosse SchieNeNen, (grast. Wurmbrand) einem im italienischen Style ill einer äußerst freundlichen Gegend erbauten Palms. Die Gebeine der Mutter — nämlich der alten Burg Schiel-leiten — wurden zur Grundfeste genommen für dies Kind unserer Tage. <1631 Wulmbraud,) Ä^kl "3^Ilk!!kl!k!l. ^^^ ^ Wurmbrand) (Eniztt Nrcis.) 6 Meilen von Graz, gehört jedenfalls zu den merkwürdigsten Burgruinen der Stciermark. Ein trauriger Anblick für den Freund vaterländischer Alterthümer, der da weiß, daß diese schöne mächtige Burg weder feindlicher Macht, noch dem nnhcmmbaren Schritte der zerstörenden Zeit erlegen, sondern seine Verödung erst in's 19. Jahrhundert und um des spärlichen Erlöses aus Dachstuhl und Eisenwerk datirt. , Im Besitze dieses Schlosses war einst ein gleichnamiges Nittcrgeschlccht. Die Herren von Schichlleithen erscheinen in Urkunden des 14. und 15. Jahr« Hunderts, und zwar Wilfing S chilhnlci then um 1340-, seine Schwester Adelheid war vermalt mit Georg v. Hcrbcrstcin um 1852, (Fricdlain v. Echilhn« lcithcn 1352.) Spätere Herren dieser Burg waren: Der Templcrorden, (?) die Nucppcn, Nintschcid, Saurau. Am 3. Dezember 1789 belehnte Herr v. Stuben-bcrg zu Graz den Grafen Philipp ». Wurmbrand mit der Herrschaft Schiclleiten. Auch an diefc Mauern knüpft sich die Sage feindlicher Brüder. Wenns nnr Sage wäre — aber man fand vor einigen Deccnnicn in den Verließen den großen kupfernen Kessel — in welchem der Bruder den Bruder zerkochen ließ! Irdenfalls ein Sarg — der Bruderliebe, und ein Denkmal grausamer Barbarei der vergangenen Zeiten, in denen neben der Blüthe der Romantik das Unkraut finsteren Geistes wucherte. (1681 St, Admoni,) ÄHIM U6!!ik!lIkNl l^62 Et. Admont) (ßei Admonl). Ein halbes Stündchen von dem prächtigen, reichen Benedictinrr-Stifte Admont entfernt liegt Schloß Röthclstein in einer überraschend schönen Gegend. Um das Gcbände ziehcn sich Ringmauern mit Zinnen und Schießscharten, nnd runde niedere Eckthürme ftankiren die schützenden Steinwällr. Ein großer Thurm nnd zwei niedliche Erkcrthürmchcn geben den, rückwärtigen Theile des Schlosses ein gar ritterliches Ansehen, wie unftr Bild weist. Der hohe Buchstein im Gcsäus bildet den Hintergrund. Einige Gemächer der Burg enthalten Gemäldesammlungen — und unter den Bildern ist eines, welches eine reich gekleidete Dame mit einem Todteukopfe vorstellt. Darüber berichtet die Sage, es habe ein wnnderschöncs, tugendhaftes Fräulein ob ihrer strahlenden Schönheit sich der Bewnnderer und zudringlichen Bewerber kaum erwehren könnm! Um min der Schmeichler und ungebetenen Freier los zn werden, habe es den Himmel um ein abschreckendes Aeußcrc gebeten. Der Wunsch ward erfüllt -— die lebensfrischc Fülle des herrlichen Mädchengesichtcs wurde zum Skelette. (Und nun erst ließ es sich malen??) Die Verehrer blieben aus — der Zweck war erreicht. (Siehe die Ballade v, Mandl,) Und was mit dem Mädchen geschehen — geschieht — wenn auch nicht urplötzlich — mit dem Schlosse! Die Zeit wird diese Hallen und Mauern zu Skeletten machen — und wird sie begraben — wie so viele alte Bauten es erfahren mnßtcn — oder bei der Vernachlässigung, die sie erdulden müssen —- bald erfahren werden. . " 5 Brück tt. d. Mur. (1862 Imidesfürstlich.) <1681 landesfürstlich.) Am Zusammenflüsse der Mürz und der Mur. in einer freilndlichen Gegend, liegt die für die Geschichte der Steiermark bedeutende Stadt Vruck. in den frühesten Urkunden ^ä ^ontein genannt. Zuerst geschieht ihrer Erlvähnung in einer Urkunde Ludwig des Deutschen (8lN). Ein Doknment aus den Zeiten Kaiser Heinrich'sIV. (105?) nennt I^u!^ welches damals Eigenthum der Herren von Mürzthal gewesen, zu scin scheint. In kirchlicher Beziehung haben Nru^ und I^oidona (Leobcn) zum Erzstiftc Salzburg gehurt. (Urkunde K. Philipp's 1199.) Privilegien für Brück finden sich reichlich schon in den frühesten Zeiten; immerhin ein Beweis für die Wichtigkeit dieses Platzes. (Eine von Nartingcr verfaßte Monographie der Stadt Vrnck (v. I. 183?) führt sämmtliche Privilegien an.) Einige dc'r wichtigsten werden wir hier — so weit es der beschränkte Raum gestattet, erwähnen. Am 26. August 12?0 erhol, Nudolfus Brück wieder zur Stadt, wie sie dies; schon früher unter Friedrich Herzog zu Oesterreich gewesen aber weaen der Unbill der Zeiten „pc-r ni^iitlani tomporik« zum unbedeutenden offenen Orte herabgchmkeu, Gleichzeitig erhielten die Brucker Kaufleute Zoll- und Mauthfreiheit zu Wasser und zu Land. Diese Urkunde und deren Geltung bestätigten Herzog Alln-echt zu Graz am 21. April 1298; Herzog Rudolf am 18. Juli 1299 ; Herzog Friedrich am 23. Juli 1308, An dem Verfalle de» Stadt trugen wohl die Zeiten Vela's IV. und Stefan's von Ungarn, die Kriege Ottokar's und die fast allgemeine Nechtsunsicherhcit,dic größte Schuld'^' die-Madt verarmte unter dem fortwährenden Kriegslärmcn und den Bcfchdungen der einheimischen Geschlechter. Das Stift Admont jedoch ließ die Stadt nicht ganz und gar zu Grunde gehen, und unterstützte cdclmüthig die hart betroffene Bürgerschaft, so das; Brück bereits 12«8 „schier wieder einer Stadt glich." Das Jahr 1292 brachte schwere Drangsale über die kaum wieder auflebende Stadt-, Herzog Albrecht. Rudolf's Sohn, umgab sich zumeist mit „ausländischen" Nöthen, welches den einheimischen Adeligen nicht gleichgiltig.sein konnte, da Albrecht zugleich die Bestätigung mancher alt verbriefter Rechte verweigerte, so M cine Coalition gegen ihn zu Felde, an der .stch'. außer Leopold dem Bifchofe von Scckau. und den edlen Herren Otto Liechten-stein. Heimburg. Stubenberg, Kucnring. Wcissencgg, noch ein großer., Thcil^des Adels und der mißvergnügten Bürgerschaft bctheiliglen; auch die Baiem und der Salzburgcr Erzbischof Konrad III. bekriegten. de:r-Herzog und Brück wurde belagert, Znm Danke für die Treue gegen ihren Landesfürstcn erhielt die Stadt bald nach aufgehobener Belagerung wichtige Acheiten und Gerechtsame. Am St. Lorcnzcntag im I. 1320 erlaubte K.Hticdrich, das; Vrnck einen Markt abhalten dürfe — wie Graz und Leobcn, und zwar am Martinitage. Am amicMusenä n^iätaF 1365 (d. i. .am" Feste der cilstausend Iimgfranen) bestätigte Herzog Albrecht dieß Marktrecht. Am Sonntag I^owro 1361 gestattete Herzog Nndolf, das; ein Brückenzoll eingehoben werden dürfe zur Erhaltung der Brücke; sollte jedoch dic Einnahme dieses Zolles einen Uebcrschuft gewähren, so sci letzterer zu verwenden „dm- ßwt lmäor^vn xu ^^runx." Am Sonntage .Iu,Uc>u 1390 verbriefte Herzog Wilhelm den Brucker Bürgern, daß nur der Stadtrichter über sie Recht sprechen dürfe, oder "s° der säumig." der Laudrichter von Steycr. Auch sollten dic Juden gehalten sein. binnen Jahresfrist ihre Häuser zu verkaufen --oder sie würden gleich allen Ucbrigen dcstenert werden, Am Freitag vor St. Görgcn 1409 übertrug Herzog Ernst der Stadt Brück den Salzverschleiß fürs ganze Land, (Herzog Ernst der Eiserne starb hier im Jahre 1424.) 6 1428 bewilligte Herzog Friedrich (später Kaiser), daß die Stadt zur Ausbesserung dcr sehr schadhaften Mauern, Thürme :e. von jcdcln Wagen 16 Pfennige einhcbcn dürfe. Dieser Regent nahm überhaupt Brück in seinen ganz besonderen Schuh; so befahl er z. B. Graz, am Erchtag nach Ii«mini8ec;i'o 1471, das; weder beladene noch unbeladene Wägen die Stadt Passiren durften, ohne daselbst zu übernachten! lind am Camstag nach heil. Drey Kunig 1478 erhielten von ihm die Bürger das Necht, sich ihren Nichter selbst zu wählen — nur sollte dcr Gewählte dem Kaiser eidlich Treue angeloben. Manch' bedeutender Landtag versammelte in Brück die Notablen des Landes, so z. B. der Landtag wegen der Erbfolge König Karl's in Spanien (1520), und vier Jahre später ward durch den Erzherzog Ferdinand I. ein allgemeiner Landtag nach Brück ausgeschrieben. 1577 war die Landes-Regierung und Hofkammer in dieser Stadt — wurdcu aber dann nach Lcobcn übertragen. Dcr Landtag 1577—1578 gewährte den Protestanten freie Neligiousübung; diese Concession wird erllärlich. wenn man bedenkt, daß der größte Theil der damaligen Landstände dcr nenen Lehre zugethan war. Nicht lange währte die Freude dcr Protestanten. Ferdinand II. widerrief diese tolerante Verfügung, und ließ die protestantische Kapelle niederrcissen ll.600). Dafür entstand 1607 das Kapuzincrtloster, welches 1819 aufgelöst wurde. Das; es der guten Stadt nach vielen Drangsalen nicht auch an freudigen Momenlen fehle — so brachte das Jahr 1666 allen Pomp eines kaiserlichen Hoflagcrs nach Brück, als Kaiser Leopold l. sich mit der Tochter Philipp's IV von Spanien vermählte. Leider folgte diesen festlichen Zeiten bald ein neues Unglück — wir meinen den gros;en Brand der Stadt im Jahre 1668, und im Jahre 1716 die verheerende Pest!--------- Neber dcr Stadt erhebt sich die nun in Schutt und Trümmern liegende Vestc Landskron Dieses Schloß war häufig der Sit) der Landes-fürstcn; Ferdinand II. verkaufte eo 1662 an die Stadt, Die große Frnersbrunst vom Jahre 1792 legte Stadt und Schloß in Asche; die Stadt erhob sich wieder — doch nie mehr die herrliche Burg. Von kirchlichen Bauten sind zu erwähnen: das im Jahre 1301 von Ulrich Grafen von Montfort erbaute Minoritcnkloster. Es wurde 1782 aufgehoben. Die Kirche ad 8t. Hu^oiwin — unbestimmt, wann gebaut? — wurde 1413 eingeweiht; dieses Gotteshans, die Pfarre, lag 1482 noch außerhalb der Stadtmauern, — Nicht vergessen dürfen wir der Ueberreste der reich im veuetianischen Style erbauten herzoglichen Burg. 1748 wurde Brück der Sil) des Kreisamtes. Wir zeigen dem freundlichen Beschauer unsers Bildes diese Stadt von Osten gegen Westen aufgenommen. Ganz im Hintergrund schließen die majestätischen Berge Leoben's und Trofaiach's die Landschaft, — rechts im Mittelgrunde erhebt sich auf einer Anhöhe die bedeutende Ruine Landskron, — den Vordergrund bildet die Mur, in wclchc sich, von Norden kommend, die Müh ergießt. (1681 St. Admont.) HZ I z " u) il 1l. ' (1862 St. Adüwüt.) (IndeMrger Nreis.) Bei dem Städtchen Nottcnmann liegt eine der bedeutendsten uud bcsterhaltencn Burgen der Steiermark ^ das gewaltige Strechau (Ströchau). Auf einem langgestreckten Felsrückeu dehnt sich die Vcrgvestc in der Länge von 160 Klafter — und ein Sprichwort sagt, Strechau sei um ciuige Ellen länger als Rottcumanu! Die Wenden nennen die Burg 8ti-^Iin,>v:>. — „die Schreckliche" —und in der That mag dieß Vollwerk ein Schrecken gewesen sein für alle seine Feinde! Wie bei so vielen alten Bauten — geht es auch hlcr; man rennt seine Gründer uicht! Wohl mögen die Römer uach Bezwingung dcr Taurisler diese Vcste angelegt haben — doch ist es immerhin möglich, daß sie bereits rin von den alten Landcseinwohnern errichtetes Casteli (?) 7 vorfanden, und nach Rümer-Art erweiterten oder verstärkten. Möglicherweise ist es ein Bau der Slovene«; denn diese besaßen ja noch im Jahre 1043 das heutige Rotlenmmm, welches damals Cirnienach hieß. Den Namen Ströchan (auch sti-a^wl) ßtraokovo) daher ableiten luollen, weil der Fels, worauf es thront, in die An streicht — ist aber jedenfalls — — — sonderbar! Im zehnten nnd eilftcn Jahrhundert gab es ein edles Geschlecht derer von Strechau;— doch schon im zwölften Särnlo ist es allsgestorben, nnd die mächtigen und reichen Erzbischöfe Salzburgs besasseil iui Jahre 1280 die Vnrg als eigen, und gaben selbe dem Herrn von Trewcnstain (Treuen-stein) zn Lehen; 1284 war Herzog Albrecht Lehensträger, und 1359 lvar sie dein Friedrich von Eilli verpfändet. Der gewaltige Conrad der Auffenste iner, genannt der Reiche, baute bald darauf (um das Jahr 1368) den starken Thurm, der seinen rebellischen und besiegten Enkeln ein ewiges Gefängnis; sein sollte. Erst nach 28 Kcrkcrjahrrn öffnete sich dem Einen — Friedrich — die Thüre dieses Zwingers; Friedrich, geloblc Urfehde ^ entsagte seinem Ansprüche auf das Erbe — und ward Domherr zu Regensburg. Der andere Enkel starb im Verließe. Spätere Besitzer der Burg sind der Herr Otto von Ehrcnfels, Hanns Lackner (1422) und die Landesfürstcn, welche sie durch Tausch gegen Ncuhaus erwarben. Von dem Landesherr»! erhielt im Jahre 1447 Herr Andreas Reichcnegger die Burg zu Lehen. Zwanzig Jahre später war Andrä Neuntirchncr Schlosihcrr zu Strcchau, und 1509 war Heinrich der Graf von Hardegg (Hardcck) Pfandinhaber der Herrschaft. Sebastian Aigrl, welcher 1511 die Strcchau um 11.000 Gulden kaufte, trat sie um denselben Kaufpreis an Hcrzheimcr ab. Von diesem kam sie an die Moochcimer noch in demselben Jahre, die sie aber schon im nächstell Jahre an Hanns Hoffmann von Grüilbnchrl für 12.000 Gulden abtraten. Hoffmann's Enkel verkauften die Burg on ihren Verwandten W. Sebastian von Hoffmann (1606). Schon nach drei Jahren starb Herr Sebastian, und dessen einzige Tochter nnd Erbin Anna — vermählt mit dem Frciherrn von Jörger — überlief; am 29. Juli 1629 die Herrschaft Strechan dem Stifte Admont für 90.000 Gulden. (Das Schloß war zu 70.000 Gulden gerechnet, die Naffensammlung zu st diese Sage als Ballade von A. Mandel zu finden.) (1Ü81 Stift. Cist.) ^ ^ ü ^ ^ ^ H ' (1862 moot. Acrar.) Otto der Fröhliche. K. Albrecht des Ersten Sohn, vermählte sich mit der Prinzessin Elisabeth von Baiern, der er im dritten Grade verwandt war. Des Papstes Indnlgenz wnrde hiefür erbelen und gewährt, und dankbar sür diese Gnade des heil. Vaters baute Otto das Cistcrzienser-Stift Neu-berg im Jahre 1827. Die ersteu Mönche kamen von Heil. Kreuz, und deren erster Abt, Heinrich Spanhalb, fuugirte durch sechs Jahre. Die sogenannte Ncrnhardi-Kapelle war die erste Kirche . von Otto im Jahre 1331 das Hospital auf dem Semmering geschenkt, und von Elisabeth die Herrschaft Reichenan. Die eigentliche Stiftskirche — ein schöner gothischer Ouadcrbau — stammt laut Eimveihnugs-Urkunde nnd einer hinter dem Hochaltäre 9 angebrachten Iahrzahl von 1471 und Friedrich des Dritten nie fehlendes ^lllOV*) findet sich auch hier einige Male. Friedrich wird der zweite Stifter qenannt. Diese Kirche ist eine der größten des Landes und verdient als Bauwerk alle Beachtung! Die gothische Fensterrose über der Kirchenthüre ist prächtig construirt und gearbeitet — da ist noch der gothische Styl in seiner Reinheit zu erkennen! Der Dachstuhl dürfte in der Monarchie seines Gleichen gar wenige haben-, diese Sorgfalt in der Behandlung des (gehobelte,.!) Holzes und in der sinnreichen Zusammenfügung! — Aber der Thurm — hat allen Anspruch, daft man über seine Existenz schweige! An einem Seiten Altare steht eine Marien - Statue aus Stcinguß-, dieses Bildwerk zicrte durch mehr als zweihundert Jahre den Haupt-eingmlg; ein Sturmwind warf die Statue herab, ohne sie zu beschädigen — und die Pietät veranlaßte deren Aufstellung in dem Inneren der Kirche. In dem Kreuzgange sind die Bilder aller 38 Acbte dcs Klosters zu sehen, — Die Kapelle über der Gruft der Herzoge diente —> wahrscheinlich doch nur aus Unkenntnisi? - lange Zeit als Holzlegstättt-, Man sah wohl am Fußboden Steinplatten — achtete ihrer jedoch nicht, bis zufällig ein f. k. Zahlamt einer Marmorplattc für einen Zahltisch benöthigtr. Man wollte einen Stein aus der Holzkammer dazu verwenden, hob ihn aus — und fand darunter eine Crypta mit den Gebeinen von drei männlichen und zwei weiblichen Körpern, Keine Schmuck- oder Klcidcrüberrestc — kein Sarg war dabei. Dennoch ergab sich aus dem Vergleiche von alten Aufzeichnungen und Dalen — daß hier die irdischen Uebcrreste des Stifters Otto ruhen — neben den Gebeinen seiner beiden Gemahlinen Elisabeth v. Baicrn und drr I'ijahrigcn Anna von Böhmen - und zweier Söhne. Kaiser Franz ließ die fünf Leichen in eben so viele Steinsärgc legen — und die Gruft renovircn (1822), deren Bewohner nun eine Gedenktafel nennt. Lines der beiden Frauen - Skelette ist von dunkler Farbe, und dieser Umstand gab Anlaß zur Sage von einer Vergiftung. Hinter dem freistehenden, im Jahre 1612 errichteten Altare befinden sich Otto's und seiner Gemahlin lebensgroße Bilder; er ist im Harnisch gemalt, das Haupt mit Rosen bekränzt. Im XVI. Jahrhundert zerstörte eine Feuersbrunst einen grosicn Theil des Stiftes — welches endlich 1?8l> das Loos so vieler Klöster HMe — es wurde aufgehoben - und nicht wieder restituirt, wie doch so manches andere, vielleicht minder Nestitutionswürdige! Die weiten Räumlichkeiten von des fröhlichen Herzogs frommer Stiftung dienen — zu Kanzleien. Von 1786 bis 18U0 gehörte Ncuberg dem steierm. Religionsfonde, Pou 1800 bis ? dem mont. Aerar. Die Figuren in der Randzeich nung des photographischen Blattes zeigen den Stifter Otto und seine erste Gemahlin Elisabeth. Bietet nun Ncubcrg dem Freunde der Geschichte wie der Schönheiten alterthümlichrr Bauten hohes Interesse, so wird jedoch der Freund der Natur durch die wahrhaft großartige, ergreifende Schönheit der Umgebung auf's Höchste überrascht. — Das reizende, im frischesten Grün blühende Thal. durchzogen von den krystallhcllen Nässern der Mürz, umschließen rings die pittoreskesten Bergmafsen, deren schönsten Theil die majestätische. 5994 Fuß hohe Schnecalpe bildet. Diese wird auch von hier aus am bequemsten bestiegen-, unmittelbar hinter dem Stifte führt ein Pfad über sonnige Matten und Triften nach dem ausgedehnten Plateau und endlich auf den höchsten Punkt, die sogenannte Windspihe, —^ Obwohl der weiten Fernen entbehrend, ist die Aussicht nicht weniger reich an Großartigkeit, als die des naheliegenden Schnecbcrgcs. (1681 dem Stifte St. Lamprecht Nsltt i^l^'i^l nnü ül»? Ol^^tKpnlslNN (1681 dem Stifte St, Lamprecht nach der Probstei Aficnz gehörig,) ^"V VUMl UM» Ml ^MNirMril!. nach der Probftei Aflenz gehörig.) Wenn der Wanderer den Thö'rl- (Stübming) Poß aufwärts gegen Norden schreitet, so verengt sich ihm das Thal mehr und mehr- Hämmer und Mühlen zeigen vom Leben in dieser Wilduiß, aber endlich findet er zwischen Felsen und Waldcshohen nur mehr den Raum für Bach und Straße, >) Dieses so übermäßig oft angebrachte ä,I5I0V fand ^I«i>, 14 Auslegungen. Ueber den eigentlichen Sinn dieses Monogramms, wen» man es so nennen darf, hat Friedrich sich nie erklärt. Cm alter Potal der Amt,msec. Herberstem, Tln^l», i^l«i l <^^^ ^ "- Walterslirchen.) der Herrschaft Eg^nbcrg i„c0lporilt.) HTll«^ " ^»)ttl. Von Graz über Gösting führt der Weg in ein malerisches, rnhiges Thal, und folgen wir der einzigen möglichen Straße, so zeigt sich ein dunkler Weiher mit Schilf, an dem vorüber die Landschaft plötzlich ihren Charakter wechselt. Wir sehen das freundliche Kirchlcin St. Jakob und rechts in einem Parke die stolzen Mauern von Oberthal. Doch nicht diesem Prachtbaue neuerer Zeit gilt unser Besuch — soudcrn den unweit der Kirche zwischen dunkler Waldesnacht und wüstem Gerölle gebetteten Ueberrestcn der uralten Thal-Vurg. Wahrlich, eine mächtige Baute muß es gewesen sein, die hier begraben liegt. Ein grauer Thurm und gewaltige Grundmauern zeigen von der einstigen Kraft. Hier herrschte das edle. Geschlecht der Herren vom Thal — längst erloschen - und sein Haus ist ihm nachgefolgt! Das Geschlecht der Edlen von Thal ist in Baiern schon im Jahre 72? bekannt geworden. Ein Emmerich von Thal war es, der im Heerbanne der Baierfürsten Lcntfrit und Utibo gegen Carl Martcll kämpfte, und in der Schlacht am Feilcnforstc. sich den Tod holte. Ein Nachkomme dieses Emmerichs wanderte, wie so viele Baicrn, unter Carl dem Großen nach der Stciermark, und baute sich hicr sein Haus, das mit den Burgen zu Graz (Schloßbcrg), Gösting, Pfannberg u A. gleiches Alter haben dürfte. In der Geschichte der Steiermark finden wir die Ritter Friedrich, Otto, Eonrad und Nalthcr von Thal im Anfange des dreizehnten Jahrhunderts. Otto. der Sohn Friedrich's von Thal, hcirathete das edle Fräulein Katharina von Ousting, uno die Söhne aus dieser Ehe, Conrad und Walthcr, werden in einer Tanschurtunde vom Jahre 1,272 ^nodilo« inliltos Lt^rio" genannt. Bald nach dem Erlöschen der Herren auf Gösting starb auch der ^ctztc des Geschlechtes von Thal, und die Freiherrn v. W. Waldstein besaßen durch nahe dreihundert Jahre das alte Schloß. Auch sie wurden von den Maßregeln Ferdinand ll. betroffen, der es vor seinem Gewissen nicht verantworten zu können glaubte, daß Protestanten in seinen Erblanden lebten. Die der nenen Lehre zugethanen Waldsteine theilten im Jahre 1602 das Schicksal vieler ihrer Zeit- und Gesinnnngsgenosseni sie mußten auswandcrtl, und ihr Besitz fiel dem getreuen Hans Ulrich v. Eggenberg zu —---------- Nach dem Aussterben des fürstl. Hause? Eggcnbcrg wechselte Thal öfters seinen Besitzer, z, B. Graf Trmltmannsdorf, Warnhauser lc. Noch zu Nischer's Zeiten (1661) war die Veste wohl erhalten und ziemlich stark; nur cin durch den Sumpf führender Damm gestattete den Zugang zu deu - nunmehrigen Ruinen. Noch zn Anfang unseres Jahrhunderts bewohnte cin alter Jägersmann den Echloßthurm, «nd zeigte dem Besucher die Uebcrrcste ehemaliger Größe — die eingestürzten Hallen, die verschütteten Gewölbe nnd geborstenen Manern. Auch ein Grabstein fand sich vor, der die Inschrift trug-„Hier ligt begraben der Edl vnd gestrenge Her Jacob Windischgrätzcr, der gestorben ist den 13. May vor St. Bartholomäitag im Jar 1516." 11 Am Rücken des Gaisbcrges, der hinter dem verfallenen Schlosst liegt, ist ein unterirdischer Gang, der aber bis auf wenige Schritte verschüttet ist. Er soll die Burgen Thal und Gösting verbunden haben; auch auf letztgenannter Ruine zeigt man den beginnenden Gang. Welche Burg hätte nicht — wenigstens in der Sage und im Romane — einen unterirdischen Gang! Und l>ei wie wenigen läßt sich's mit Gewißheit nachweisen! Sollen ja doch sogar Preßburg und das eine Stunde entfernte Wolfsthal unter der Donau hindurch miteinander verbunden gewesen sein-, ja wgar Trentschin und das Kloster Benedict mit dem Schlosse am Szolwr bei — Neutra!!! — Das heißt doch den guten Alten zu viel zumuthen! — Aehnlich wie mit den geheimen Gängen verhält sich's mit den Turnirplätzen! — die taugen auch nnr in Romane, denn in den engen Höfen der Fclsenburgen findet sich selten so viel Raum, ein Roß zu wenden — geschweige denn, einen Anlauf zu nehmen! ^ Keine der in diesem Hefte geschilderten Burgen dürfte einen eigentlichen Turnirplatz gehabt haben — höchstens die Vestc Landskron, und selbst diese -- nur außerhalb ihrer Mauern! —--------------- (1681 Edle v, Protasi,) ÄM ,Z N I N l" s ! H ^^ Et>le v. Piotasi.) (Cissier Rreis.) Montpreis (Muntparis, windisch I^lmlna loi-F) eine alte Bergvcste über dem gleichnamigen Marktflecken, das höchst gelegene Schloß dieses Kreises; der wildschöne Charakter der Umgebung, das trotzige Emporstreben des Burgbaues, dein man es ansieht, daß Festigkeit das Haupt-bedürfuiß war ^ nicht wohnlicher Eomfort, versetzt den Beschauer in die Zeiten des Faustrcchtrs. Diese Felsensteigc und fahlen Mauern mit ihren Luekcn. Zinnen und inwendig angebrachten Holzgallerien für die Vertheidiger, dieses Außerachtlassen jeden Schönheitssinnes — das Unsymmetrische der Fenster oder Gibclhöhen. turz Alles, was sonst an einem echten und rechten „Purkstall" oder „Hns" zu finden, treffen wir in Montpreis. Es ist eben kein Prunkgebäude, kein stolzer Van eines mächtigen Dynasten, sondern ein Ritterhaus — wie es derer allwärts gab. Das alte Geschlecht der ^lcmtdlu-i')' (<1o monto plu'isik) verwandelte sich hier in Muntparis und Montprris, und baute auf diesem Fclsenrücken seinen Horst. Die Herren besaßen im XIV. Jahrhunderte auch die Herrschaft Windischgräz. Eine alte Urkunde besagt, daß am St. Michaelstage 1841 Heinrich von Montpreis eingewilligt habe. daß sein Bruder Ulrich die Hälfte der Burg an Friedrich v. Sounegg verkaufe, doch sicherte sich Heinrich das Recht des Rückkaufes, Durch Verwandtschaft ging die halbe Burg an die Grafen v, Cilli über, und am Sonntage nach Äakobi )3U3 entsagte Elisabeth v, Montpreis gegen eine Entschädigung allen ihren Ansprüchen auf die Burg zu Gunsten der Grafen v. Mi, Mittwoch vor Et. Johann „zur Cuncbendeu" 5.) Der einstige Sit) eines in der Landrsgeschichte oft genannten adeligen Geschlechtes, 4 Meilen (mit der Vahn nur 1^/2 Stunde) von Graz entfernt, ein dreistöckiger, gedrängter, massiver Van des 11. oder 12. Jahrhunderts, steht die Burg — mit Thürmen und Brücken — überragt von dem ungewöhnlich hohen, achtseitigcn Wartthurmc auf einem Frlsbergc. der eine Ersteigung oder einen Ucberfall unmöglich machte. Ob die Familie der alten Herren von Erembs von hier oder aus Oesterreich stamme, ist unbekannt (A. I. Cäsar.) Ein handschriftliches Wett im Joanncums-Archive: „hellglänzender Ehrcnspicgel des Hcrzogthumes Steicrmark" bespricht im 9. Vuche „die Chrcmbßcr": „Eeint in Steycr gesessen, und haben allda die Herrschaft und das Schloß Chrcmbft innegehabt, so aniho die Grafen v. Saurau haben. Wilfing von Ehrembß hat gelebt in 1168 Jar, und Adclhcit von Chrcmbß, welche beedc Gutthätcr waren zu dem stifft Admond «ti: Üon«äioti oräonl». Otto v. Ehrembß hat gelebt in 1188 Jar, welcher in eben diesen 1188 Jar von Ottocaro, den Ersten Herzogen in Stcycr nebst andern von adl in einem Donations-Vrieff zu des stüfft admond zu ein zeigen benennt wird, und scind dic Zeugen äo inini»ti^1iliu8 8ui«----------" (Folgen die Unterschriften der Zeugen, unter denen ein Otto de Chrems.) Ein Starchant von Ehrembs hat gelebt nnno 12U2. Wolff von Ehrembs war Pfleger zu Waldstein; gleichzeitig wird genannt Cathrei Chrcmbscrin, Wolff's Tochter, Im Jahre 1412 hat Frau Gutta von Stadeck, Ehefrau des Ullrich von Montfort, diesem ihrem Gemahle und dessen Vater Haug die Veste Krcmbs bei Voitsbcrg und Ruhr au in Oesterreich geschenkt. ^.nno 1685 gehörte Schloß und Herrschaft Krems den Herberstcin's, dann Geymann, — spater Saurnu (1773). Lange schon ist diese einst so stattliche Nurg Ruine, und zählt als solche zu den Pracht - Eremplarrn des Landes. — Rasch eilt sie nun ihrem gänzlichen Verfalle entgegen, — doch sind noch mehrere Gewölbe ziemlich gut erhalten, besonders der schon erwähnte Thurm, — einst „Warte", „Hungerthurm" und „Verlies;" zugleich, Noch heute kann man denselben ersteigen, da eine schmale, steinerne Wendeltreppe und ein Paar hohe, schwalb kendc Leitern bis auf die Zinne führen, — dirs; geschieht jedoch nicht ohne einige Mühe und Gefahr; wer aber lchtcrc nicht scheuet, wird durch die reizendste Aussicht überreich belohnt. Verschiedene antike Steine mit plastischen Gebilden fand man in der alten Burg-, z. B. ein geflügeltes Thier, einem Nchc ähnlich; einen Mann in der Toga; ein ruhendes Pferd; Löwen und Tiger; ein grosier, ruhender Löwe, welcher in dieser Gegend im Flußbette der Kainach gefunden wurde. Ein großer Theil dieser Antiken wurde nach Graz geschafft. Auf das interessante und eigenthümliche Vcrthridigungs-System mit abwechselnden Schieß- und Gußlöchcrn hat bereits der verdienstvolle Nrchäologc Herr C. Haas im ?. Hefte der „Mittheilungen des historischen Vereines für Steicrmark" aufmerksam gemacht. Nach Vermuthungen bildete die felsige Anhöhe, deren schmalen Rücken die Vurg einnimmt, in der Vorwelt einen Theil des Dammes, welcher das große Seebccken Noitsbergs und Kainachs umschlossen hielt, und viel Wahrscheinlichkeit hat die Vermuthung vom Durchbrüche des See's an eben dieser Stelle. Von dem nahe gelegenen St, Johann aufwärts verengt sich die romantische Thalschlucht immer mehr und mehr, bis sie durch die Kremser-höhe total gesperrt wird. Wie unser Vild die Schloßruine zeigt, so erblickt selbe der Reisende, welcher auf der Landstraße gegen Vmtsbcrg wandert. — Ernst schauen die Trümmer herab aus das rastlose Treiben des am Fuße des Schloßbergcs liegenden, großartigen Eisenwerkes (eine Schöpfung des Erzherzog Johann's) — für immer verklungen sind in ihren Hallen die kräftigen Heldenlieder und lustigen Zechgelage! vertauscht mit dem ruhelosen Pochen der Hämmer! 55 ,ti ordenß uegst obedach gelegen, einkleiden ließe." — Ein Lantfrit von R. erscheint um das Jahr 1189. Einer dieses edlen Geschlechtes zog mit Friedrich in die Barbarenschlacht 1242. Wikart 1300. Hermann 1317. Gutta von R. 1338. Der letzte seines Stammes war Wilhelm v. R., Landeshauptmann in Kram. und hat um das Jahr 1412 gelebt. Als weitere Besitzer erscheinen die Harrach. Schärffcnbcrg, Windischgrat), Vrcuncr (16. Jahrhundert) Trautmannsdorf und Nagcnspcrg. 1360 am Ostcrabcndc erhielten Heinz und Burkhart v. Rabenstein diese Veste vom Herzog Rudolf zu Lehen. 1394 brachte Dorothea Goß v. N. die Burg ihrem Gemahle Peter v. Dictrichstcin als Mitgift. Agnes v. N. verkaufte ihren '/l Antheil an Burg und Gülten lc. an Kaiser Friedrich anno 14U2. 1434 erhielt Nindschcit für sich und seine männlichen Nachfolger vom Herzog Friedrich diese Herrschaft als Lcibgcding. Vischcr's Abbildung (siehe Photographie) zeigt am Fuße des Vurgfelscns eine Brücke über die „Muchr" und dabei das Häuschen des Brückenwächters; auch ersieht man. daß der oben erwähnte rückwärtige Tract noch eingedeckt und im bewohnbaren Zustande erhalten war. Auch das Thünnchcn am Hauptgebäude ist verschwunden, und die Umfaugsmauer dürfte in ihrem jetzigen Zustande keinen Feind mehr schrecken! Wie ganz anders mag es gewesen sein. als 1472 der kaiserliche Erbmarschall Pappcnhcim als Pfleger auf dieser Vcstc saß. die wenig Iahrc später (unter dem Pfleger Ulrich v. Wcißpriach) den Flammen zum Raube wurde! Das ausgebrannte Schloß erhielten die Brüder Diepolt und Lconhard Harrach um das Jahr 1497 zu Lehen vom Kaiser Max. 1730 besaß Frau Rebecca Gräfin von Wagcnspcrg diese Herrschaft, welche am 1. Mai 1742 Franz Gottfried v. Dietrichstein kaufte, m dessen Familicnbesitz sie bis auf unsere Tage blieb. ^________ <1°«1 S.P wra.,,, P e g 8 a u. """ 6"' V°'M..> (Grazer Nreis.) Pcggau, 3 Meilen nördlich von Graz. erscheint zum ersten Male in der Geschichte in der ersten Hälfte des 12, Jahrhunderts, wenigstens erscheint ein Rudolf I. vou Peka in einer Urkunde vom Iahrc 1136 in der Reihe der Edleren. nc^Nln^ (also nicht nur nodlll»). was eiuen festen Besitz im Lande annehmen läßt. Ihm folgte Rudolf II. (-Z- 1170?) und Rudolf III. Ein Ulrich von Pcka stürmte in Herzog Leopold's Gefolge Accon's Burg am 12. Juli 1191. Ein Leutold v. P. nschcint in einer Urkunde von 1212. und Lcutold II. (1209^1216) uebst Ulrich v. P. (1217) waren Zeitgenossen — doch vielleicht verschiedenen Linien dieses Geschlechtes angehörend. Ein edler freier Mann, Cppo (Eberhard. ohne Zweifel ein Neffe des (1039) verstorbenen Herzogs Adalbew v, ssäruten) löste dem Salz-burger Erzbischofc Nalduin den rechtmäßigen katholischen Zchcnt von seinen Besitzungen zu Frisach. Algcristnti (Algerstätten) und P e g g a u ab, und somit dürfte dieser edle Eppo der Stammhcrr des Geschlechtes sein. IS Peppo H., Herr von Pckka, der Letzte feines Stammes, soll schon 1243 gestorben srin, und 1268 gehörte das Schloß bereits der ver« wandten Familie von Pfannbcrg; denn Ottokar, der Böhmcnkönig, entriß einem Bernhard v. Pfannberg das Schloß Pcgga nnd Et. Peter. Die Pfann-bcrgcr nannten sich, sobald sie den Besitz von P. überkommen hatten, Herren v. Pcgga und Pfannberg. Im 14. Jahrhunderte haben die Grafen v. Montfort, da Haug v. M. cinc Grafin Margarethe v. Pfannbcrg ehelichte, beide Herrschaften erhalten. (Margarethe scheint die Witwe des Cillicr Grafen Johann gewesen zu sein). 1596 verkaufte Wolfgang Montfort das Schloß an Paul v. Eibiswald-1652 war die Herrschaft P. von dcr steierischen Landschaft in Pfändung gezogen worden, und da die C'ibiswald'schc Familie die Summe nicht auf> treiben konnte, um die Pfändung zu verhindern, so ccdirtc sie ihr Recht an das Stift Vorau, welches die Besitzung durch Kauf erwarb und bis jrtzt ununterbrochen behielt. Das in verschiedener Schreibart bald Peggau. Pckka, Pckkau, Pegga, selbst Pöckach genannte Schloß besaß cinc Kapelle, dem heil. Lucas (HI. Lucia?) geweiht, wofür schon 1456 ein eigener Kapellan bestellt war. Die Kirche St. Margarctha vor dcm Markte gehörte mit der Vogtei zum Schlosse; diese Kirche hatte schon ln den Jahren 1412 und 1475 Ablässe erhalten. Peggau liegt in einem pitoreskcn Kessel, welcher im Osten durch die Thancbcn, einer steil nach Peggau abfallenden Kalkfclscnmasse (darinnen 2 mit Leitern zugängliche Grotten); nach Norden durch die Schnu'lzleitc, über derselben durch den hoben Trötsch, dann mit dem Hartlvaldc an die Chaussöc abfallend und vom Thalbctte dcr Mur begrenzt wird; weiter nach Si'ldcn zeigte sich dcr Helfcnstcin, auf dcm einst cinc große Ritterburg stand; hinter diesem die Bcrgspihc mit dcm Schlosse Plant'enwart; weiter vorwärts dcr Eckcnbcrg, im Vordergründe dcr Braunwald; hintcr diesem das hohe Nanach; endlich dcr Drarlcrkogl, dcr Hansberg, auf dem vor Zeiten dic Vestc Lileg in's Land stand, übcr beiden dcr Schocke! und zu ihrcn Füsicn auf zackigem, zerklüfteten Fels die Ruinen von Peggau — cinc interessante Vautc romantischen Mittclaltcrs! Stolz und Ehrfurcht gebietend noch in ihrem Verfalle! .,««> 5°ri,°rs»m,> Lielirnau M Gr«». «««2 ,,>,««., Das Schloß Licbcnau (das frühere) entstand wahrscheinlich im 12. Jahrhunderte, denn um diese Zeit erscheinen bereits Ritter von Lieben au, obgleich es nicht mit Bestimmtheit nachzuweisen ist. daß dicsc Herren an dieser Stätte gehausct. Das alte Schloß erfuhr mehrfache Unbill durch die Ein< fälle dcr Ungarn im Jahre 1479 und der Türken 1532. Im Inhrc 1600 war es bereits wieder hergestellt, da es jedoch in den Besitz der Herren v. Speidl zu Vattcrsdorf und Neuhofen gekommen, fo erhielt es den Namen Nattersdorf. Nach dem Ausstrrbcn dieser Familie hieß cs wieder Licbcnau, und kam an mehrere Besitzer*) z. B. Graf Hcrbcrstcin, Gaisruck (1773), Trautmannsdorf, endlich an die Hcrrcn v. Kottowitz. — Alexander v. Kottowitz verkaufte das Schloß im Jahre 1853 dcm Acrar, und nun wurdc cs zur Attilleric-Compagnic-Schlllc umgebaut, so daß bcrcits am 6. September 1854 die Anstalt eröffnet werden konnte. In der Nähe von Licbenau wurden im Jahre 15'iä die Türken, von Graz abzichcnd, durch Katziancr. Ungnad und Hcrbcrstein total gc-schlagen. 3N00 Fnßkncchte und cbmso viclc Reiter mähten Ibrahim Pascha's Schaaren nieder-, 8000 Feinde deckten die Wahlstatt-, reiche Beute fiel den Siegern in die Hände — und mchr als 1000 Christcn-Sclavcn wurden befreit (Auf diesen Sieg und die Befreiung dcr Gesan-gcnen deutet die Randzcichnung dcr dcm 3. Hcftc bcigcgcbencn Photographie.) *) 162N hat Daniel, Prälat zu Vurau. dich Gut liuu Frau Salmur Pclllhm «clauft. (1681 yreih. Stadl.) M V l II U k l ^. (l8U2 Fürst Lichtcüstcmisch) (Grazer Ilreis.) , Schon um 1168 erscheint ein Heinrich von Korenberg als Wohlthäter des Itiftes Admont, Die Herren von K. besaßen auch Krottcndorf, Fladnitz und Wezeisdorf, Friedrich und seine Söhne Ulrich und Fricdl verkauften im Jahre 1828 diese Vcste an die Herren von Graben um 150 Mark Silber; im Kaufbriefe heißt es: „Das Haus zu Korenberg und zu Edelsbach." Ulrich lebte noch 1357 und nannte sich „von Flndnitz". Nach Absterben der Herren von Graben kam Kornberg an die Freiherr« von Stadl. Unweit dem Markte Feldbach, am Wege nach der Rieggcrsburg, liegt freundlich und wohlerhalten auf bewaldetem Hügel die siebenhundert-jährige Burg; wohl mag sie oft ihre Gestalt gewechselt haben, denn nach Vischer würde man dieselbe in ihrem heutigen Zustande kaum wieder erkennen; wohlgefällig spiegelt sie sich im nahen Weiher, sich freuend, daß ein günstiges Geschick' ihr Herren gab, die sie noch lange nicht zur Ruine werden lassen. Jeder Gast des nur 2 Stunden von da entfernten Curortcs Glcichcnbcrg erinnert sich gewiß mit Vergnügen des freundlichen Bildes dieses Schlosses. (1681 landesfürstlich.) M!. A ^ <1 N l A. (1862 IcnideSfürstlich.) (Marßlirger Vre>5.) Marburg, nächst Graz die größte, bedeutendste Stadt der Stcicrmark, war jedenfalls schon m den frühesten Zeiten ein nicht unwichtiger Platz, denn es beherrscht die Dran. und nicht erst die Römer dürften die Bedeutung einer solchen Stromhuth erkannt haben. Die Römer selbst haben zweifelsohne Lage nnd Werth dieses vorzüglichen Punktes vollständig gewürdigt, nnd für den längeren Aufenthalt der Legionen sprechen noch jetzt unzählige Denkmale und Inschriftsteine. Sollte der massive Drauthurm nicht ein Bollwerk römischer Kriegskunst sein, obgleich nachträgliche Neuerungen und Cculpturen ihn auf den ersten Blick für eine Baute des 12. Jahrhunderts erscheinen lassen? Der beschränkte Ranm dieser Blätter gestattet nicht, aus der Römcr-Periode ein Mehreres anzuführen, und wer über Marburg's Geschichte sich vollständig unterrichten will, der nehme das ausgezeichnete Werk vr. Puff's zur Hand. welches mit erschöpfender Gründlichkeit Alles bespricht, was Marburg betrifft, — es ist dieß Werk in der That eine Monographie pnr oxcolion^ zu nennen! " .> Dem Namen Marhburch begegnen wir zuerst im Admonter Soalbuchc vom Jahre 1188. Offenbar haben die Gau- und Markgrafen hier (d. h. im alten Schlosse Marburg) residirt, und es war eine Mark-Burg im vollen Sinne des Wortes, denn es war eine Grcnz-Veste, und die Grenzgrafen der Stciermark dürften mit dem Adel der Agilolfing'schen Länder wohl gleichen Rang besessen haben. Oben citirtcs Soalbuch spricht jedoch bereits von einem o^piäuin intoi'iu8 ot »u^erms — u^ 5,^5 untere o^iäuin war offenbar Marburg, die Stadt — oder jene Gebäudegruppc, die sich unter dem Schuhe der unteren Burg entwickelte. — Die Sage will, das Mcsmerhäuochcn sei das erste Gebäude der Stadt gewesen — vor 800 Jahren ciu Jägerhaus der Markgrafen, -^ Wald ringsum, wo jetzt Haus an Haus! „Die Markgrafen der unteren Mark, welche auf Dbcr-Marburg häufig Hof hielten, sollen einen Edelsih zwischen der Dran und dem Fuße des Schlosiberges besessen haben, welcher Cdelsitz nach und nach zu einem Dorfe, endlich durch die Carantaner Markgrafen zu einem Markte heranwuchs, in welchem sie sich ein Lustschloß erbauten, daselbst zeitweilig residirtcn. zuletzt aber den Markt ansehnlich vergrößerten, mit Mauern nnd Thürmen umgaben und mit Etadtrcchten beschenkten." (Puff. ll.. Theil.) — Engelschall und Hartnit, die Herren auf Dbcr-Marburg, schützte» nud förderten das entstehende Gemeinwesen. 18 Von den eigentlichen Grafen von Marburg finden wir in ununterbrochener Reihe nur Conrad 1120; Otto 1141; Conrad II. 1171; Nichard 1188 nnd Richard II. 1202, Ferner erscheinen Ulrich 1270; Conrad (III.?) 1297. In einem Kanfsvertrage des Letzteren sinden wir bereits das Siegel der Stadt Marburg, nnr ist die Taube, wie sie jetzt erscheint, in der Reincr-Urkunde ein Adler. (Das jetzt obor dem Portale des altrrthümlichen, ehrwürdigen Rathhauses sich zeigende Wappen stammt ans dem Jahre 1565.) Wenn von Marburger Grafen die Rede ist, so sind jedoch wohl zu unterscheiden die Markgrafen, die Grafen aus dem oberen Schlosse und jene aus dem unteren, welche der Stadt nicht Zu gebieten hatten, da Marburg schon im 12. Jahrhunderte bürgerliche Obrigkeit hatte und unter höchster Jurisdiction des Landcsfürstcn stand; solche Grafen von Untcr-Marburg scheinen Gottfried 1256 und der um 1305 verstorbene Graf Conrad v. M. gewesen zu sein. Schon die Babrnbcrger bedachten die Stadt mit Privilegien, und die Habsburger erneuerten die Rechte der Stadt auf Drauzöllc, Wegegelder ic. Durch das Visthum zu Gurk (1172), welches reiche Besitzungen in der untern Steicrmark gewann, wurde zuerst ein Bicar in der Marchburg angestellt. Als Friedrich der Rothbart seinen Krcuzzug unternahm (1171) mögen bedeutende Schaaren uon Kreuzfahrern durch Marburg gezogen sein. Ottokar VI.) der erste Herzog von Stciermark. hielt im Jahre 1181 Gericht in Marburg. Leopold der Glorreiche gab der Stadt in den Jahren 1224 und 1227 wichtige Prwilegia. Zur Zeit des Zwischenrciches regierte in Marburg der Landeshauptmann Stefan von Agram, und von hier aus unternahm er seine Nrfehdungen und Ctreifzüge gegen die Burgen des steirischen Adels, wie er z. B. 1258 gegen Mahrcnbcrg zog; doch der Landmarschall Friedrich von Pettan vertrieb die Belagerer, jagte sie nach Marburg zurück, und zog mit ihnen zugleich in die Stadt ein, so daß Ctcfan°und seine Schaaren sich schwimmend über die Dran flüchteten. Schon 1277 hatten die Juden ein eigenes Iudenviertel, welches in der Gegend der jetzigen Merhciligengasse gelegen war; übrigens besasien die Juden auch Grundstücke oxti-li, muro», denn ein Abt von Admont taufte von einem Juden bei Marburg einen Weingarten um 22 Mark Silber. In die Regiernngs-Pcriode der Herzoge Albrecht III. und Leopold's fallen die wichtigsten Privilegia der Stadt, daraus einige hier ange» führt werden dürften: „Kein Kriegshauptmann darf eine Marburgcr Vürgcrstochter ohne Wissen ihres Vaters heiraten," „Die 12 Räthe dürfen sich ihren Stadtrichter selbst wählen." — „Alle in M. ansässigen geistlichen und weltlichen Herren, Christen und Juden sollen auf gleiche Weise die Steuern zu tragen haben." „Jeder, arm oder reich, Bürger oder Gast, ist auf gleiche Weise zu richten." In der That, schätzcnswcrthe Gerechtsame in der damaligen rechtsunsichercn Zeit! Am 2. Febrnar 1469 versuchten es die Verbündeten Banmkirchnrrs, sich der Stadt zu bemächtigen, waren auch bereits durch das Thor eingedrungen, doch die schnell entschlossenen Bürger trieben dieselben wieder aus den Mauern. 1489 wurden die von den Ungarn stark beschädigten Vefcstigungswerke auf Kaiser Friedliches Geheiß wieder in wehrbarcn Stand gesetzt. Wenig Jahre später erschien das Edict, welches die Juden ans Steiermark vertrieb. Im Herbste 1516 zogen Dietrichstein und Hcrberstcin mit ihren Schaaren zur Bewältigung des Vauern-Aufstandes von Marburg aus. Im Jahre 1529 stürmten die Türken dreimal die Stadt — ohne Erfolg, ebenso im Jahre 1532. Die Reformation fand in Marburg weniger Anhänger, als nach der Bedeutung dieser Stadt zu erwarten wäre — und darum machte sich auch hier die Oegenreformalion und die Vertreibung der „Pmdikanten" weniger fühlbar. 19 War dir Stadt bisher leider oft genug dun Pest, Heuschrecken, Türken. Ungarn und Aufständischen heimgesucht — so kam dazu noch im Jahre 1601 einc fürchterliche Fcucrsbrunst! Nur die Strecke von der Burg bis zum Salzburgrrhofe blieb verschont. Bald darauf — in den Jahren 1648 und 1650 wiederholten sich diese verheerenden Schadenfeuer — und 1080 — 1681 wüthete die Pest, die ganze Familien hinwcgraffte! Langsam nur erholte sich Marburg von so vielen Unglücksfällen. Der erste Krcishauptmann in Marburg 1752 war der k. Rath Mar. von Pendel. In das Jahr 1758 fällt die Gründung des Gymnasiums, ursprünglich eine Haus-Anstalt der Jesuiten, und erst 1775 wurde es eine kaiserliche Lehranstalt; der Vcsih der Burg Marburg kam um diese Zeit an die Familie der Grafen von Brandis. 1788 bestand zu Marburg eine Freimaurerloge. Das Jahr 1797 brachte neues Unglück über die oft und schwer geprüfte Stadt — eine große Feuersbrunst zerstörte einen ganzen Stadtlheil. Am 11. April desselben Jahres erschienen die Franzosen in Marburg zum ersten Male — und wiederholt im Laufe napolconischcr Kriege sah die Stadt solch' unwillkommene Gäste! Das wichtigste Ercigniß für das freundliche Marburg war wohl in unseren Tagen die Eröffnung der Bahn; am 27. April 1«4t: sah man hier die erste Locomotive-, dadurch ist die Stadt dem großen Verkehre geöffnet, und wenn die Bahnlinie nach Klagenfurt endlich zu Stande gekommen, läßt sich für Industrie und Handel das Beste erwarten; wahrlich, nach so vielen Prüfungen verdiente Marburg wohl auch glückliche Zeiten — die nicht ausbleiben werden, denn Alles deutet darauf hin, „Marburg hat eine schöne Zukunft zu erwarten!" — Stift St. Mmlmcht. (Pulkes Ums.) An der südwestlichen Grenze von Obcrstcier liegt diese uralte Abtei des Bcnedictincr - Ordms in einem friedlichen Thalc. von der Kühalpc und den Crcbcnzcn überragt. Schon im 10. Jahrhunderte foll hier einc kleine, dem heil. Lambert geweihte Kirche den Mittclpunct vieler Eremitagen gebildet haben. Urkundlich erwiesen jedoch ist die Gründung dieses bedeutenden Stiftes durch den Kärntner Herzog Marquard im Jahre 1066, denn diese Gegend gehörte damals noch zur carantanischen Mark, und kam erst bei der im Jahre 1521 vorgenommcnm Grenzrrgulirung an Steicrmark. Hart mann, ein Sohn des Stifters, soll Abt von Lambrecht geworden sein; der zweite Sohn. Lcuthold. kämpfte in Heinrich's IV. Gefolge und starb unno 1091, und der dritte Sohn Manmard's vollendete den Klosterbau um 1096, daher auch die Statuen Marquard's des Gründers und seines dritten Sohnes Heinrich's das Portale des Stiftes zieren. Doch mit dem Bau des Stiftes war noch nicht Alles gethan; der Convent mußte Besitzungen sein eigen nennen, damit dessen Fortbestand nicht gefährdet werde, und darum machten beide Stifter ihrer Licblingsschöpfung auch entsprechende Schenkungen, woher denn die Güter zu Aflenz, Maria-Zcll, im Mürzthale, bei Piber :c. ic. stammen. Die Umgebung zunächst des Stiftcs gehörte jedoch dem Salzburgcr Erzbischofe, und mußte durch Tausch erworben werden. Heinrich erwirkte vom K. Heinrich und dem Papste Pasqualis VI. die unmittelbare Unterordnung des Stiftes unter Kaiser und Papst, wcßhalb dasselbe bis zur Zeit der Aufhebung als „fürstliche und oxowpto Abtei" große Vorrechte genoß. Die Reihenfolge der Aebtc findet man in der vom P. Jakob, früherem Archivar des Stiftes, herausgegebenen, mit besonderem Fleiße gearbeiteten Geschichte des Bcncdictinrrstiftes Lambrecht. Der beschränkte Raum dieser Blätter gestattet nur einige der vorzüglichsten Aebtc anzuführen: Abt Otto I., der nach allen Richtungen Priester aussandte, um das Wort Gottes in den abgelegensten und damals fast unbekannten 2Y Thälern und Ganrn der Stciermark verkünden zu lassen, schickte fünf Priester in das Thal von Avelanz; da aber in der Gegend, wo heute Maria-Zrll liegt, sich Hirten aufhielten, die von Avelanz aus unmöglich mit geistlicher Hilfe versehen werden formten, so wurde Einer der erwähnten fünf Priester in diese Gegend entsendet, um dort seinen bleibenden Wohnsitz aufzuschlagen-, dieser Priester kam mit der nun als Gnadcnbild verehrten Maricn-Statue im Jahre 1157 in den ihm angewiesenen Bezirk, baute sich eine Brctterhüttc und seinem verehrten Bilde eine Ccllc, und dieß war der Anfang von Maria - Cell, Der Abt Hermann v. Truchsen war der Erste, der Infnl und Stab erhielt. 1260. Unter Hermann's Nachfolger, dem Abte Gottschalk, brannte das Stift ab, ebenso im Jahre 1287, demungeachtct war der Einstuft und die Bedeutung des Stiftes und seiner Convcntualcn in stetem Wachsen begriffen, und immer nenc Schenkungen und Erwerbungen vergrößerten das Bcsitzthum der Abtei. Abt Heinrich I. ward zu dem Concil geladen, dessen Spruch die Templer vernichtete. — Clemens V. und Philipp der Schöne starben ein Jahr nach dem fürchterlichen Urtheilsspruche, der nun durch Raynonard's gewissenhaftes Critcrium als eine Gewaltthat sondergleichen blos;-gestellt wird. Abt Otto v. Laa, der im Streite zwischen Ludwig v. Baiern und Herzog Friedrich — trotz der kaiserlichen Ungnade auf Seiten Friedrich's stand, erhielt später von eben diesem Friedrich Gnadcnbriefc, Schenkungs-Bestätigungen u.dgl. Die heut'zu Tage bestehende große, schöne Stiftskirche vollendete Abt Ortholf im Jahre 1329. (Die ursprüngliche alte Stiftskirche ist jene am Fricdhofe, welche schon zur Zeit der Stiftung bestand, erst später restanrirt und 1248 eingeweiht wurde.) Ortholf's Nachfolger, Or. Joannes Fricdbcrgcr. war der erste gcfür stete Abt. Der Convent erhielt durch Rudolf 1360 das Recht von Oesterreich Wein einzuführen; somit dürfte damals der Weinbau in Stcicrmark noch ziemlich unbedeutend gewesen sein. Unter dem Abte Peter v. Leoben wurde die gegenwärtige Kirche in Maria-Zell gebaut, für welche sein zweiter Nachfolger Abt Rudolf v. Lichten eck Ablässe erwarb. Heinrich II. ist Gründer der nun so bedeutenden Stiftsbibliothek, und Abt Johann II. baute die Vestc Schachenstcin, um den Feinden den Weg nach Maria-Zell zu verlegen. Johann III. umgab Stift Lambrccht mit schützenden Mauern (1404), die sich oft in Tiirkcngcfahr, und namentlich im Bauernkriege, als höchst nothwendig erwiesen. Johann IV. ist geschichtlich bekannt als eifriger Vertreter der Kirche gegenüber dem damals sich erhebenden Protestantismus (1562—1591). Abt Benedict Picrin (1638 — 1662) vollendete den vom Baumeister vonionico LciaZsin. geführtcu Bau des Stiftes und der Thürme. Abt Kilian baute die jetzige Prälatur, und kaufte jenes Haus in Graz, welches nun als allgemeines Krankenhaus verwendet wird. Als einer der verdienstvollsten Aebtc muß Eugen Graf Inzaghy genannt werden, der durch seine hohe Gelehrsamkeit und durch seinen Eifer für des Stiftes Wohl und Ruhm fich auszeichnete. Bert old — der 45. Abt dieses Stiftes — erlebte die Aufhebung der Abtei im Jahre 1786. Obwohl unter Kaiser Franz anno 18U2 wieder restitnirt — entbehrt d!cscs Stift doch seine reichen Güter, welche dem Staate zufielen, der sich auch Maria-Zell behielt. Immerhin blieb aber dem Stifte der Ruhm, zu allen Zeiten ein Hort des Wissens gewesen zu sein, und die Schriften und Werke vieler Conventualcn gelten als ehrendes Zeugniß für das verdienstvolle Wirken des Ordens, der es in gleichem Maße verstand, für sein materielles Wohl. als auch für die Verbreitung höherer Bildung zu wirken. 21 i1681 Fr.>). °. Eidovttsch,) R k t f k N st l l N. i'862 Mst Schw.nz.,ber,,) Zwei Stunden von Iudenbnrg, ganz nahe dem uralten, schon zu den Römer-Zeiten als O^klunl ?<>1l8^ bekannten Ortc Pols, liegt diese höchst interessante Rnine, einst eine mächtige Ritterburg. — Dir Zeit der Erbanung ist unbekannt. — Reisrnstein gehörte den Reifrnsteinem der Letzte ans dieser Nitterfamilie wurde im Jahre 1386 von den Schweizern bei Sempach erschlagen. Spätere Besitzer waren die adel,gen Geschlechter Prankh. Welzcr nnd Schärfenberg; im Jahre 1445 besassen es die Freiherrn v. Pögl, l5l- 1«"».0<><> fi, aus der Sidenitsch'schen (50ncnlsmasse. Bis zum Jahre 1^»'.' lmirde das Schlosi bewohnt; da nian jedoch befürchtete, das, Napoleon in demselben ein ^azmeth errichten dürfte, so versetzte man es durch Mrchen de5 Daches und durch Lntfmnmg aller Mobilim in nnbeN'ol,nbaren Znstand, »nd überlieft es von der Zeit an dem ganz-lichen verfalle. — Sturm und Wetter, die treuen Helfershelfer der Alles vernichtenden Zeit. haben auch bereits wacker mitgearbeitet am Zerstönmgs-werke, nnd so steht denn die stolze ^nrg, wie nnser Leser im beigegebenen Blatte sieht, mit geborstenen Thürmen nnd zerrissenen Manen, — ein trauriger Nest des alten Fanstrechtrs, Noch vor nicht langer Zeit fand man in einem der Thürme die Bruchstücke einer Tretmühle, welche von Gefangenen getrieben wurde. (5w!ge Finsterniß herrscht in dem (tzraucn erweckenden Gefängniß dieses schwarzen, „„heimlichen Thurmes! Ein in den Felsen gehauener B«rggrabe„ umgibt den hinterm Theil der Bnrg in Hlifeisenform-. anch stehen »och die Pfeiler, »vorüber die Zugbrücke geführt hat.------------------- ,.^,.M.'berg,) Ruine Ousting. (^..Attcms,) ' (5'ine Stuudr „ördlich von Graz. mu rechten Murnfer. schauen von einer bedeutenden Anhöhe die altersgrauen Uebcrreste einer ritterlichen Burg hernieder, nnd von Zeit zn Zeit mahnen die den steilen Abhang herabtollernden Steintrümmer an den reißend schnellen Verfall dieses Baues. Ihre Längenseite der-Mnr zuwendend, sieht die Veste gm,z imposant auo - eine Illusion, die freilich verschwindet, wenn man die Rndera in der Nähe besichtigt. Das Ritterschlos; Gösting verdankt sein Entslehen einer jener vielen bairischen Adelsfamilien, die unter ^rl dem Großen m Swcrmark einwanderten nnd sich hier feste Sitze errichteten, -- Die hier in Rede stehende Burg soll durch Einen ans dein Geschlechte der Kestn ik. welches bei Ingolstadt in Vaiern sein Stammschloß hatte, erbaut worden sein. I.l dem Etiftnngsbriefe des Mosters Rein erscheint ein Ritter Schwicker von Ousting als Zeuge (1130). doch wird dieses Geschlechtes bereits im Iahn' l042 erwähnt, als Kaiser Heinrich IU. dem Markgrafen Gottfried von der oberen Striermarf im Orte Gestnich des Hengstgaues zwei köuiglichr Höfe als freies Eigenthum überlies;. In einer Admonter-Munde erscheint ein Mogaß von Gösting um das Jahr 1180. dann ein Herwart nnd Erich von Göstnich in einem Gößcr-Documrnte (1214», Der letzte Ritter dieses Stammes, Herr Wülsing von Gestnit starb am /.August 1260 -^ vom Schlage gerührt über das unglück- lichc Ende seiner Tochter Anna. ,Katharina von Gösting war an Otto von Tbal verheiratet.) 5 22 lim die Hand des (i'delfräuleins Anna beivarben sich zn>ei Ritter, und obgleich Anna den einen Freier von ganzem Herzen zngelhan, so wollte doch der Bater den andern Bell'erber nicht unbedingt abweisen, und nach der Sitte jener Zeit sollte ein Zwrikampf auf Tod und Leben eitt scheiden, welchem von beiden Feiern der Sieg — uild mit ihm die Hand Anna's zn Theil loürde. Indes, die Kämpfe ?nit der Waffe in der Hand um den Besih des Fräuleins stritten, lag Anna im Gebete ans den Knien, nnd flehte in der Kapelle nm Sieg für ihren Geliebten Das Schicksal wollte es anders; - der Frennd ihrce Herzens starb von seines Gegnero Hand auf dein Turnierplahe (dem sogenannten ^indgartein, nnd Anna. bcnach-richtigt übcr den unseligen Ausgang des Zweiwinpfes, eilte, aus dcr Vurg auf die nahe gelegene Felseuspihe, l'o>l der sie sich hinabstürzte. (Auf den Knmpf und Anna's Todeosprnng bezicht sich die N andzei ch uu »lg iln IV. Hefte,, Landlcute brachten Anna's deiche in die Burgkapelle. wo sie beigesetzt wurde-, der Fels heißt noch heutige,, Tages der Jung fern sprun g. Auf unserer Abbildung ist der Fels im Vordergründe zu sehen und ^on ihm auö die Burg aufgenommen. Die Chronik des Reiner-Stiftcs erwähnt obige Vegebenlieit- „An sand margriten dasz geschach — Man zci der Purgt zc (^estnik sah, Ilnlb Hern Wnlphingg Iungfra>.m streiten Ziveen Rittere mänigkleichcn." Zur Erinnerung an die unglückliche Anna M'n Gösting wurde darauf die Vurgkapelle der heiligen Anna geweiht - uud als das Schloß zm' Ruine >uurde, übertrug mau in das am Fiche des Verges erbaute ueue Schlof! die (i'iinichtung der alten Kapelle, Nach den, Anssterbcu des (Geschlechtes der Oostingcr nahm der Olmi'cher Visehof Graf Vrnuo u. Schaumburg, der Statthalter Sleiermarks, im Namen Ottot'ar's, Besitz vo„ (^östiug. Fernere Besitzer wareu! Heiuzl (cneu'Ieich l,">84-, ^hristof Myndorfcr. Pfleger 1478-, uach diesem kam Jörg Neisseneggcr. Zur Zeit der IudeN'Auswauderuug ernaunte Kaiser Mar den Albrecht ^reuzückh zum Vogte auf Gösting; im Jahre 15.'!2 vertheidigte Nitter Kras;wein diese Beste gegen die Nitt'eu; die Ianitscharen stürmten vergebens die wohl gehütete Burg, die mit ihreu Donnerbüchsen und Doppelhackeu den Stürmenden den Eingang wehrte. Seit jener Zeit hatte Gösting stets sein eigenes Gcschül), welches zum Willkomm' der ^andcofürstcn abgefeuert wurde, wem, diese die Weinzettlbrücke passirten. Die Burg ging pfandweise au die Ritter mm Miimdorfer, Weisseneggcr. Trautmannsdorf u. A. über, bis sie die gräfl. Familie ^on Schrottcnbach als freies (5'ig?!tthum erivarb, luelche aber als Anhänger der Reformation unter Kaiser Ferdinand II. auswandern mus;te, woranf Gösting anno 1622 dem neu errichteten Fürstenthume Cggrnbcrg citwerleibt wnrde, bei dem es bis 170? verblieb, iu welchem Jahre Seifried Fürst von Cggcubcrg die Herrschaft um W5.Ü00 fl. an Ignaz Maria Grafen von Attems verkaufte, unter welchem das Schloft am 10. Juli 1723, vom Blitze entzündet — grüsitentheils abbrannte. Bon nnn an wohnleu uur der Schlosz-Kaplau, der Küsttt' uud ein Jäger in dem verschont gebliebenen Theile der Burg; später wurde das Pulverdezwt vom Grazer Cchlchberge iu den Thurm des Göstinger Schlosses verlegt. Noch im Beginn unseres Jahrhunderts wurde in der Kapelle täglich Gottesdieust gehalten — bis endlich, wie bereits erwähut. die Kapelle sammt ihren alten Stiftungen in's neue Schlos; übertragen ^ und die Burg iu alleu ihren Räumen dem Berfalle preisgegeben wnrde, Bon der einst so stattlichen Beste stehen nur mehr die bedeutenden Hauptmauern — jede Stunde ihres Zusammensturzes gewärtig, und tiefe Risse flaffeu in dein Gemäuer des Thurmes! 23 Dem mit mittelalterlichen Bnrgbauten vertrauten Besucher dieser Ruinen fallen die Zllbauten augenblicklich auf-, das älteste Schloß dürfte mit dem Thurme begonnen und bei dem auf unserem Bilde ersichtlichen Matler-^inbrnche geendet haben. Sowohl die jetzige Kapelle, als der rückwärtige Van datiren aus einer spateren Zeit. Die Kapelle ist ursprünglich im Erdgeschosse gelegen — in der Folge erhöht — und darüber eine zweite, wie es hecht, lutherische gebaut worden, lÄne weitere Beobachtung, die selbst dem Laien nicht entgehen dürfte, ist, das! sich wohl wenige Burgen finden dürften, die mit Mittel-mäßigein, oft schlechtem Materiale schleuderischer erbant worden wären, als Ousting. Anch in Bcnütznng des Termins vermissen wir den bei unseren Vorfahren gerühmten Scharfblick, Selbst als höchst wahrscheinlich angenommen, das; der Thnrm seine Manern nicht dem Feinde blosstelltc — und nun-mehr seit lauge zerfallene oder abgetragene Schuhbauten sich bis zur Einsattlung des Weges zum Iungfernsprnng herabzogen, so können derlei Außen-werke, da gar keine Spur davon ersichtlich - uie von Bedeutnng gewesen sein, Hat dem ungeachtet die Burg dem Sturme der Feinde widerstanden, so dürfte uächst dem Muthe der Vertheidiger wohl ein zwei- bis dreifach verpallisadirtcr Graben den Zugang gewehrt und tüchtige Verhaue längs der dem Thale zugekehrten Mauer die Festigkeit dieses Platzes erhöht haben, ^ Jetzt ist der ganze Bau Ruine und Tummelplatz der Nachtvögel und Schatzgräbers. ------------------- (I68l Iwntmann5twrf.) Huinnj WlslU)llNM Staatsmann Marimilian von Tra u tm anns d orf gestaltete die ursprüngliche, von seiner Stammburg nur durch einen Waldrücken gelrennte Burg im Jahre 1624. zu einem kühn trotzenden Bollwerke gegen die Osmancn um, Ein un-heimlicher Cörist waltet ill den Zwingern, Gängen und Verließen der Veste, namentlich in dem sogenannten Herenthurme, welcher lebhaft an die traurigen Zeiten finsteren Aberglaubens erinnert. Noch bewahrt hier ein Hezcn-Protokoll (von 1679 — 1681) die oberflächlichen Verhöre und grausamen Urtheile, welche gewiß vielen Unschuldigen Qualen und Tod bereiteten. Glcichenberg hatte ursprünglich seine eigenen Herren, gehörte nach Wolfgang ^azius einige Zeit zu Pcttau, und wurde 1268 aus Ottokar'e Befehl gefchleift. Vischer's Abbildung «siehe Photographie) zeigt noch mehrere Anßcnwerke und Zugbrücken. Jedenfalls verdient das Schloß die Veachtuna, der Curgäste des freundlichen Kleichenbergcr Bades. -------------------- S t u li e n li e r g. (Grazer Nttis.» Ner hätte noch nicht gehört von dcn Stub enbcrg cn, dem edlen Geschlechte, dessen Geschichte mit der nnserer Hteicrmark so innig ver woben ist. daß man eine vollständige Geschichte dieses Hanses fast eine Geschichte des Bandes nennen könnte. Zahllose Urkunden im Landes-Archive zeugen von der Bedeutung dieses Geschlechtes, welches mit dcn meisten Adelsfamilien der Steicrmark. ja Böhmens und Sachsens verwandt ist! l) Zum Schlüsse iwch einige Worte nber dic Geschichte eines S chr o tt cn li a ch'S der, ans Oösti»,; Inuisend. des Kaisers Velkot zuwidre an ciueni Smmwge einen Hirsch erlegte, dafür 100 Ducaten Strafe zahlen mnßte, nnd sich aus der Haut de« Hirsches ei»e Hose machen ließ. Bei einem Hoffefte wurde er zu Rede gestellt, wanim er nicht m seinen kostbarste» Kleidern erscheine, wie andere Edle, 3X, erzählte er, wic theuer ihm seine, Hose zn stehen kam — sie sei sein kostbarstes KleidunMücl, 24 Obwohl die mächtigen Herren von Stubcnberg zumeist auf den Schlössern Kapfrnsteiu und Guttcnbcrg refidirten, und im Lande selbst mehr als zwanzig feste Burgen besaßen — so hat es duch alle Wahrscheinlichkeit für sich, daß die in Zeichnung vorliegende Veflc das Stammhaus des mächtigen Geschlechtes sei. Der im Viereck aufgeführte, mit Eckthürmen versehene, gedrungene massive Bau macht trotz seiner Einfachheit einen überwältigenden Eindruck — und gleicht in vieler Hinsicht der Ruine Habsburg, Eine Geschichte des Stubenberger Geschlechtes zu geben ^ auch nur in den gedrängtesten Umrissen gestatlet dcr Htaum dieser Mitter nicht. Wozu auch eine Geschichte schreiben? Man lese Stciermarl's Annalen ....... und auf jedem Blatte tritt uns eine That — ein Schaffen und Eingreifen dieses Hauses entgegen, dessen Frauen das Recht hatten auf den !i. St. und scincn Vrüdcrn geschlossen, fichenc auf lange Zeit dcm damals schon berühmten Namen auch einen entsprechenden Besitz. Ein Friedrich v. St, ward im Streite wider Albrecht 1280 des Erzherzogs Gefangener. Wülfing v. Ct., ein Dominikaner, starb als Vischof von Bamberg 1319. Leopold v. St. zog mit Friedrich v. Oesterreich nach Palastina. — Cuboid Et, war Einer der Edlen, welche den von den Wienern in seiner Burg belagerten Kaiser Friedrich befreite. i13. November 1462.» Wülfing (1314), Hanns (1453) und Georg „ cincr Handocstc, welche Ulrich m,d Berilhard, Heiz^qc i» Äiirnt!,'», dem Kloslcr Ct, Göi^cu lUiZstclltc» llun<. 119i>. Wülfing von St., der mit viele» Edlen ^egen O«^f,n'e !»leqiesnn^ i,i den Kampf ssn^ , wnidr qefnn^n mich ^rcnn in Vöhmcn ^'bracht, imd z>,HIlr seine Yvcilnssüi'fl mit dem Verluste seiüer bcdc»teüdsten Ncs!hnn>;i?>,, (158! lmidcefinstlich.) I N !^ k 1l II N l ll. (l862 landesfmstlich) Judenburg, an der Mur und der obcrsteirischen Commerzialstraße, dir nach Kärntcn führt, gelcgen, war cm den Römcrn wohl bckanntes Handclsemporinni, genannt Montana (auch Monate), doch weit bekannter ist die Benennung läunuin^ lvelchc Herr A, Leithner in seiner verdienstvollen Monographic, der wir auch nachstehende Notizen entnehmen, von 1ä unum (cm Ganzes) herleitet. Indenburgs alte Privilegia von den Vabenbcrgern, Leopold d. G. und Friedrich d. St., sind nicht mehr im Originale vorhanden und nur durch spätere Citate bekannt. Merkwürdig für die Geschichte des Handels zwischen dem Semmcring und Hartberg, der Mnr und der Dran sind die Handelsfreiheit der Stadt von Ottokar 1276 — und ein Jahr später von Rudolf v. Habs bürg. Iudenbnrg sah damals die Schätze, die aus dem Peloponncs, ans der Levante, ja aus Egypten sogar über Venedig nach Dentschland geführt wurden. Die Stadt besaß ihr eigenes Münz-recht, und die ausgedehnten Wechsclgeschäfte der Stadt wurden von Kaufleuten besorgt, die damals die weitaus reichsten im ganzen Lande waren. — Die von Albrecht vernichteten Freibriefe wurden bald von milderen Herrschern erneut nnd vermehrt, sind auch zn zahlreich, als daß sie hier angeführt werden könnten. Von 1480 bis 1610 waren hier zwciundzwanzig Großhändler und achtunddrrißig Kaufleute ansäßig, von denen sich Erstcrc mit einem Barfondc von 100.000 fl.. jeder Kaufmann aber von mindest 50.000 fl. ausweisen mußte! Dic für den Verkehr so bedenkliche Unsicherheit der von den Raubrittern belagerten Straßen erforderte für die Earavanen bewaffnetes Ge-leite oft bis zur Höhe von hundert Wassenknechten - ,md selbst diese Zahl genügte häufig nicht, die beutelustigen Raubvögel zu verscheuchen. Daß die Juden, welche zur Zeit der Traungauer und Babcnberger als öffentliche Geldmakler unter dem Namen „Gawertschin" dem Volke verhaßt waren, den Hcbräerkopf und Spitzbart in's Stadtwappcn gebracht haben sollen — ist durchaus nicht mit Sicherhcit zn behaupten. Iudrn gab es im 13., 14. und 15. Iahrhundrrtc in allen Städten der Stciermark — mithin auch in Judenburg, wo sie allerdings eine zahlreiche Gemeinde bil-deten und eigene Iudenrichter hatten. Märchen, Aberglaube und Unsinn, die leider auch heut' zn Tage noch Glauben finden (beim Pöbel) brachten über die Iudenburger Israelitcn Tage des Gräuels nnd Mordes. ^ (24. December 1312.) Die Stadt soll damals Iudcnwürg (Hebräopolis) genannt worden sein. Cin Edict Max I. vom Jahre 1496 vertrieb alle Juden aus Steiermark. Die Hanptkirchc der Stadt, zum heil. Nieolaus, wurde im Jahre 1513 erbaut, ist eine der größten im Lande und besitzt eine vorzügliche Orgel, — Der neben der Stadtpfarrtirchc befindliche, seiner isolirtcn Stcllung wrgcn merkwürdige Stndtpfarrthurm scheint älter, als er wirklich ist; cr wurde 1449 angefangen und erst nach sechzig Jahren vollendet. Erdbeben nnd Fencrsbrünste machten ein theilweises Abtragen nöthig; ursprünglich war cr mit Dach und Kuppel l;«» Klafter hoch-, an dcr Seite des Etadtplatzrs war früher der Pranger. — Sehr alt ist das hiesige Bürgerspital, dessen Grnndungsjahr unbekannt, doch kommen daraus bezügliche Legate schon im Jahre 1488 vor. Das Frauenkloster zur heil. Maria im Paradics wurde 1254 gegründet und 1732 aufgehoben, Kirche und Wohngebäude dieses altrn Klostcrs sind nun Ruincn. Das vormalige Franzis-kancrkloster, ebenfalls uralt, wurde als Gymnasium benutzt. 1K70 und 1711 brannte die ganze Stadt ab — vis auf 8 Häuser! Vei dem Kloster-brande .^nn 1807 erfolgte dir Auflösung des Conventes, dessen erster Ollnrdiml der berühmte Johann Capistran gcwesen. Das Augustmerfloster ent-stand 1451 und kam 1l)20 an dir Jesuiten. Die Magdalenrnfirche ist die älteste der Stadt, nnd dürste ihrer Vauart nach dem 9. Jahrhunderte ange-hören. Die alte. in ihrer jetzigen Gestalt leider nicht mehr kenntliche Vurg stand schon im Jahre 1233 und wurde oft von hohen Personen bewohnt. In der Nähe dcr Stadt ist die Ruine des Stammschlosses der Liechtensteiner, wrlchc dem vaterländischen Dichter nnd Helden Ulrich v. Licch-tcnstcin durch Dttot'nr entrissen wurdc; erst nach einem halben Iahrtauscndc kam diese Vrstc wieder an das berühmte Adclsgcschlccht der Liechtensteiner zurück. 6 2« . Maria Straßengel. Am rechten Murufer, etnias Mr zwei Stunden von Graz aufwärts, erhebt sich bei Indendorf ein dichtbewaldeter Hügel, dessen Plateau die wcitbcrühmte Wallfahrtskirche Maria Straßengel frönt. Von allein Zauber der Romantik umsiossen, luird diesc Kirche jedem Besucher unvergeßlich bleiben! Dieses herrliche Gotteshaus imponirt nicht durch seine Grös;e, seinen Reichthuni, seine Massen ^ffeete. wie Dentschlando grope Dome - und doch ist der Eindruck, den es hervorbringt, ein unvergleichlicher! Sein Ursprnng fällt in das 12, Jahrhundert; Markgraf Ottokar V. (Iraimganer» kehrte im Jahre 11,4!» von dem Zuge zurück, den er in's gelobte Land unternommen, und brachte dem Stifte Nein ein von einem griechischen Künstler geinaltes Marienbild als Geschenk. Dieses Vild wurde in einer kleinen, hölzernen Kapelle ober dem Dorfe StraiMgel aufgestellt. Acht Jahre später schenkte Ottokar den Berg, auf welchem die Kapelle stand, und der von dem Marienbilde den Namen Frauenbcrg erhalten hatte, dem früher genannten Stifte, welches nun statt der Holzkapelle ein steinernes Kirchlein erbaute, das auch bald das Ziel vieler Wallfahrten wnrde. Im Jahre 1255 entdeckte ein Hirte an einer alten Tanne nächst dem Kirchlein ein aus dem Stamme hervorgewachsenrs Krenzbild, welches vom Abte von Rein abgelöst uud in die Kirche übertragen wurde-, die einzelnen Körpertheile, die Finger sogar und die Haare sind an dem Bildnisse so kenntlich, als wäre es geschnitzt, und doch läftt sich keinen Augenblick das Gewächs verkennen ! (Der Platz, wo der Baum stand, der dies wunderbare Gebilde trug, wird in der Kirche gezeigt.) Die Auffindung dieses Kreuzbildes trug nicht wenig dazu bei, den Ruf dieses Gnadenortrs zu erhöhen, und an? allen Gauen strömten fortwährend Schaaren von Andächtigen herbei. Fromme Spenden machteil die gewünschte Vergrößerung der Kirche möglich, und im Jahre 1,^46 begann der Ban der jetzigen Kirche, zn dem am Maria Himmelfahrt Tage Hartwig von (5mmerbcrg, der Prälat von Rein. den Grundstein legte. Nach 9 Iahreu war der schone Bau vollendet, nnd an ihm besitzt die Steiermark eines ihrer herrlichsten altdeutschen Vandenkmalc mit dem Gepräge edelsten Styles. Besonders zierlich ist der Thurm — der unwillkürlich an den Stefansthurm gemahnt; diesen möglichst dcntlich zn zeigen, war der Haupt-zweck unseres Bildes; die Sage will, das; er von demselben Baumeister *), der zuerst den Ban des Stefansthnrmcs leitete, erbaut worden sei; auch soll vom Fuße des Hügels bis zur Thurmcsspitze gerade die Höhe des Stefansthurmes erreicht sein. Am Hochaltäre der Kirche zeigt sich das von Engeln getragene, mehr als siebenhundertjährige Gnadcnbild, und in der Eeitcnkapellc steht die ebenfalls sehr alte Holzbildsäule der Madonna. Die Kirchenfenster zeigen noch Neste von Glasmalerei. Um die Kirche herum stehen mehrere Gebäude, die ehemalige Probstei ;r. Das Ganze ist mit einer Ringmaner umgeben, nnd ein Wandgemälde über dem Thore zcigt die Auffindung des Kreuzes «m Tannenstamme, — (Auf die Auffindung des aus dem Baume gewachsenen Kreuzes, nnd auf die Grundsteinlegung der Kirche bezicht sich die Rand-zeichnung des V. Heftes.) Etraßengcl war früher eine Pfarre, welche dann znr Probstei erhobeil, diese aber in neuerer Zeit mit dem Stifte Rein vereinigt wurde. Gegenwartig ist die Kirche eine Filiale der Pfarre Gradwein.------------------- (1(!«l Stift liamprccht.) ^U)!mfNllllt MllN. (1862 Stift ^amprccht.) Bei Scheisling zwischen dem Marktflecken Unzmarkt und dem Städtchen Murau auf hohem Bergesgipfel, weithin die ^ande überschauend, thronen die ausgedehnten Ueberreste eines der mächtigsten Bergschlösser Steiermarks die Ruinen der alten, thnrmereichen Bxrgveste Stein, Schon in ^) Frühere Beschreibungen deö Wiener Stefansdüim's »emien ihn irrthi'milich Georg Hansen in cmcr Knchenmeister-Rcchmmü um» Jahre 1404 ist Meister Wenzw ans Kloster-neuburl, nis Leiter des Thurmbaues genannt. (Ein Baumeister Gregor Hauser kommt erst im Jahre 1519 our) 2? einer Entfernung von mehr als ß Stunden erblickt der Wanderer, ivelcher von Indenbnrg kommt, dich' gewalligen Zengen einstiger Größe. Man mag wohl sagen. Stein nimmt unter den Prachtexemplaren der Nnineu des Landes den ersten Platz ein, sotvohl der ganzen Anlage, als auch der Festigkeit und Schönheit des Baues nach. Ueberwältigend ist der Eindruck, lvelchen die imposanten Thürme iinan zähli deren acht, die zinnengckrönten Mancm und gothischen Bogen auf den Beschauer machen, Dic alten Herren v. Stein stammen zwar aus dem u Meilen von Laibach entfernten Schlosse Stein ad, doch mnsi ein»,' Linie derselben bereits im 12. Jahrhunderte nach Stcimnart gezogen sein, nnd hier dies Schlos; nbant haben, wenigstens sind die Herren o, Stein schon nnter Ottotar H^fhenen in diesem Lande gewesen. (5in Albert l>. Stein erschcint in ciner Ottotarische« Urkunde lwm Jahre 114,l-, Otto nnd WalburgiS 1150; Rapotto v, St. 1216; Friedrich 127.'i', Verthold 1^?^-, Elm't. der in den .^anlpf gegen die Ungarn zog. 1446. (I«8l n, Khü.burg,) Deutsch - Ttllldslim;. ^'^^ "^"^'^ Das alte. in eine malerische Schlncht hineinragende Schloß ^andsberg liegt ans emem übcr 4:l0 Fus; hohen Verge, welcher theils bewaldet, theils mit Feldern nnd Weingärten bedeckt ist, nnd bietet eine nbmn>5 lohnende Aussicht dar. Der Bau ist in den älteren und neneren zu scheiden, d. h. der Zeit der (5rbaunng nach, nicht aber in Hinsicht des leider allenthalben traurigen Bauznstnndcs. Der ans unserem Bilde lints emporragende, gewaltige Ühnrm gehört mit dem anstoßenden Wohngcbände der ^>Kn ^anperiode nn, welche in's 15. Jahrhundert fallen dürfte. Die sechs Stockwerke des viereckigen Thurmes find sehr niedrig, nnd die ganze Position verräth den Hauptzweck, den der Albaner im Auge hatte ^ möglichste Festigkeit gegen Feindesgefahr. Da der Platz, den der grosie spätere Zubau einnimmt, damals außer der Bnrg lag nnd nicht mit Maltern umschlossen war, so mußte an dieser, als der am leichtesten zngänglichen Stelle ein theilweise in den Felsen gehauener (traben der Burg zum Schuhe dienen-, der wahr-scheinlich im 17. Jahrhunderte erbaute jimgere Theil dieses Schlosses beansprucht bei Weitem mehr Flächrnranm, nnd dentet auf die damals bereits eingetretene größere Sicherheit, denn gegen stürmende Feindr beansprucht eine so ausgedehnte Umfassuugsmaner eine solche Anzahl Bertheidiger, wie sie im Mittelalter, wo die ganze streitbare Besatzung einer Nitterburg meist nur 12 — 30 Knechte ausmachte, nicht gewöhnlich vorkam. In diesem neuen Baue ist der sogenannte Rittersaal, einst mit Fresken bemalt, welche Ereignisse aus dem ^jährigen Kriege darstellten. Diese Gemälde sind nur mehr in Spuren vorhanden wurde ja doch durch längere Zeit dieser Saal sogar als Schafstall benntzt ü Zu erwähnen sind noch das Fürstenzimmer und die Kapelle - bcide gleich verwahrlost, Ein Botivbild in der Kapelle erinnert an die Belagerung Wiens dnrch Kara Mustafa (168^!. Im Fnrstenzimmer befinden sich Porträts salzburgischer Erzbischöfc und einige alte Einrichtnngsstncke. Schloß Deutsch^andsberg ist in einem traurigen Berfalle - trotz seiner günstigen ^agc und herrlichen Umgebung, Allerdings wäre es möglich, noch möglich, den gänzlichen Nuin aufzuhalten doch scheinen seine Besitzer mitleidslos den Untergang dieser schönen Burg beschlossen zn haben. Stürzt das Dach erst ein — dann können in dem nächsten Decennium die Reisenden erzählen von den Nuinen des ehemaligen Schlosses Landsberg! Leider hat bereits viele der schönsten und bedeutendsten Schlosser unseres Landes ein ähnliches Schicksal heimgesucht. Der hohe, runde Thurm, welcher den Neubau gegen Osten abschließt, ist ein Bertheidiguugs-Objeet, das nothwendig war, um die hier am leichtesten zugängliche Burg zu schützen, Bor dem Thnrme war ein Graben, über welchen wahrscheinlich eine Zugbrücke geführt haben dürfte, Das edle Geschlecht der Herren von Landsbcrg lebte im 14, und 15, Iahrhnnderte. aber es ist ungewiß, ob cs von dieser Burg seinen 28 Namen erhielt oder von dem Schlosse Windisch-Landsberg. Zum Unterschiede von Letzterem wurde das hier in Rede stehende Schloß D cutsch-Landsberg, und im 16. und 17. Jahrhunderte nach den Besitzern, den Edlen von Khünburg — auch Schloß Khünburg genannt. Die Herrschaft ging später in das Eigenthum des Erzstiftes Salzburg, und zu Anfang unseres Iahrhundcrtes in das des Religionsfondcs über. ^inio Iß 11 kaufte Graf v. Fries dieses Besitzthum, lvelches neun Jahre später ebenfalls durch Kauf an die fürstliche Familie Lichtenstci n kam. Ruine Ober-Warenegg. (Esazer Nreis.) An der Straße zwischen Weiz und Virkfeld liegt dcr Marktflecken Anger, dessen altrhrwürdigc Pfarrkirche für den Archäologen von hohem Interesse ist. Auf einer Anhöhe ober dem Markte steht Zwischen Stringeröllc und Buschwerk das alte, verfallene Schloß Obrrwaz'enegg. Von den beiden gleichnamigen Ruinen ift die in unserem Bilde gezeichnete die vergleichsweise besser erhaltene — wie sie jedenfalls auch dereinst die bedeutendere war. Diese malerischen Ueberreste längst vergangener Zeiten sehen wie träumerisch herab aus eiue Gegend, deren ganzer Charakter Nuhe uud Friede ist. Hier finden wir nicht die pittoresken Felsenbcrgc und das wildromantische Gepräge dcr Landschaft, wie sie uns bei den meisten Burgen Steiermarks begegnen — und dennoch ist dcr Eindruck, den dieses todte Haus eines todte» Geschlechtes inmitten der freundlichen Gegend macht, ein eigenthümlicher! Die beiden Rninen sind vergessene Posten — die die Vergangenheit einzuziehen versäumte — und die deichen der steinernen Wächter liegen auf derselben Wahlstatt, auf der sie fest gestanden und tren ausgehalten! -------------------- I r a u e n li u r g. (Iilwilwgcr!lM5.) Bei dem am 16. Mai 1861 von einem verheerenden Brande heimgesuchten Markte Unzmarkt liegen auf steil abfallendem FelKberge in höchst malerischer Umgebung die interessanten Uebcrrrste der alten, einst so bedeutenden Frau ru bürg. Hier war es, wo der ritterliche Sänger, der Heimat Stolz. Ulrich v. Lichtenstcin durch dic treulosen Verrätherischen Freunde Pilgrin v. Garosse und Weinolt meuchlerisch überfallen wurde. Ulrich v. Lichtenstein, dcr bald auf seiner Beste Lichtrnftein bei Iudrnburg, bald auf Frauenbnrg hauste, wurde auf der letzteren, wie uns Freiherr v. Hormayr berichtet, von den erwähnten zwei Frennden (!) gefangen genommen; seine Gattin stieß man zum Thore hinaus, nachdem man sie ihres Schmuckes und ihrer Kleinodien beraubt hatte. Ulrichs Söhnlein jedoch hielten die Berräther zurück. Die edle Frau eilte nach dem Schlosse Lichtenstein, entbot ihres Mannes Freunde und Kampfgenossen, und bald, schon am 3. Tage, stand eine Scham-von dreihundert entschlossenen Kriegern vor der Frauenburg, um Ulrich zu befreien. Da führte Pilgrin v. Garossc den gefesselten Lichtenstein an'? Fenster — mit einem Stricke um den Hals, uud dwhtc, den Burg-Herrn hinauszuhängen — wenn nicht die Belagerer abzögen. So kam es, daß Ulrich, in schwere Ketten geschmiedet, auf seiner eigenen Burg ein Jahr und drei Wochen gefangen lag - und dennoch in seines Kerkers Nacht manch' schönes, inniges Minnelied dichtete! — Endlich erlöste ihn sein alter Freund Mainhart v. Görz. Ulrich verlor jedoch Bieles von seiner Habe, und mußte uebst dieser Burg auch seine Kinder zum Pfande lassen. — Ulrich war das Haupt dcr Partei, die weder dcm ungarischen Golde, noch den bairischen Einflüsterungen zugänglich, mit Gut und Blut einstand für die Unzertrennlichkeit Steirrmarks und Oesterreichs, wie selbe in der Ottokarischen Handveste bestimmt ward. Daher seine Feindschaft gegen den böhmischen Ottokar und die von diesem ihm zugefügten Leiden. Mnrau, Schloft Lichtenstein und die Frauenburg waren der P,rio für Ulrich's Freiheit. — Ottokar lieft diese Besten brechen. Die starken Burgen sind nicht mehr ^ doch Ulrich's poesicvolle Gesänge überlebten die steinernen Bauten und Ottokar's Macht Auf demselben Berge, etwas tiefer gelegen, als die Hochburg, steht die freundliche Wallfahrtskirche Franeuberg. 2g Cine schauerliche Sage über den Ursprung des Namens Francndurg erhielt sich im Munde des tolles. Dieses Schlos; erbaute ein böser, von nil' seinen Nachbarn gefürchteter Ritter. Namens Re imp recht. Dieser wilde, rauhe Ritter verliebte sich in die schöne Kn n i gn n de v. D ü rn stein, und nnl sich ihren Besitz zn verschossen, überfiel cr den 57tto v, Dü in stein nnd dessen Sohn Carl in ihrer Vurg und nahnt sic gefangen-, er schwor, sie nichl srei ;u lassen, wenn Kuuigunde sich weigerte, seine Gattin zu werden; dnrch diese Drohung gezwungen, gab diese, um Vater und Bruder zu retten, dem Reimprccht ihre Hand. obwohl sic die verlebte Vrant des Wilhel^n v. San ran war, welcher sich damals mit dem Kaiser in Italien befand, Kurze Zeit daranf soll Ku n i gu nd en'ö Geliebter. Wilhelm, als Harfner verlleidet zn ihr gel^mnicn sein. - Neilnprccht überraschte die Unglücklichen während ihrer Zusammenkunft, und ^mordete in seiner Raserei den San ran-, seine (i'hegattin aber lies; ^r in ein Faß nut Nägel einschliefen, und den steilen Felsbcrg hinabrollcu. ^>ielc Jahre ging die -2agr, das ihr Grift „m die Mittmlachlsslnnde auf den Maueril dieser Purg umherwandle, welchr dnrch diese Vc-gebrnheit den Namen Frauenbnrg erhielt. (N'81 la.'dcsfürstlich.) Slil!>I RMlöliklH. <'^''^ lm.d^fmstlich) Vuilsberg gehört ^,u den wenigen tleinen Städtchen lZteiermarss, luelchc ihre mittelalterliche Gestalt l'is ill ueuerc Zeit erhielten. Nlich ^'or einigen Dccennien zogen sich Ringmauern um die ganze Stadt, und erst in iicnester Zeit gewinn! sie immer mehr und mel,r ein modernes Aussehen, wozu dic Eiscnbahn-Verbinduug mit der Hauptstadt, der sic dadurch sehr uahegerückt wurde, besonders m'r! l'eilrägi, Voitöbrrg soll ans den Ruinen der alten Nümrrstadt Pianna ausgebant worden sein-, die wiederholten Auffindnngrn verschiedener Denkmäler und Inschriften weisen dentlich daranf hin, das! diese Gcgrnd einst von Nömern belvohnl war. Urkundlich wird die Stadt Pmtsl'erg erst anno 1144 erwähn!. — 125'^ erscheint sie als Eigenthum der Herzogin Gertrud. — Ein Freihcitsbrief drs Herzogs Fried crich. vom Jahre 1307, verleiht den Vürgern VoiMcrgs gleiche Rechte mit denen von Graz. Verschiedene Urkunden und Arten von 1,-^9 an biö l?«<> sind vorhanden. In einem Gerichts-Prowkoll vom Jahre 15,51 erscheint ein Hanns Neinprrgcr als Ctadtnchter mit 12 inneren und 6 äußeren Räthen, welche jährlich neu gewählt wurden. Innerhalb am rückwärtigen Deckel dieses ProlofM sind mehrere TentMüche von Stadtrichtern geschrieben, wie: „Wil5 Gott, wer wits wenden, Gott Permagö. Nirgil Uigncr 1554." „nllcs nach Gottes willen, I5^>,r s^>nn! sorgen friic imd spul. H» ist das« miser Trost aNri», Dni« wir zusinüei, ,>, ^cmaii, Dich «„niffc» 0 gcn'cncc Gc>l, »nib rril'ttüns! nun dcr >i,,s>sl »iid >ni!l>. , Daniel Nra l"> cr I612." 7 30 An Merkwürdigkeit,,'» bietet die Stadt selbst nichts Besonderes; sie bildet, einige unbedeutende Nebengäßchcn ungerechnet, nur einen ziemlich breiten und langrn Hanplplatz - an den Enden desselben befindet sich nördlich das Iudenburger-Thor, südlich das Vrazer-Thor; - rechts von diesem stand bis vor einigen Jahren ein dmtto'. „das Trcgist-Thor", es muhte den fortschreitenden Verschönerungen weichen, welches Loos ,^^^ ^„ch in Kurzem den beiden Ersteren zu Theil wrrdeu wird. Die schöne Pfarrkirche mil ihnm alterthümlichen, hohen Thurme ist der Betrachtung werth, ^oitsbrrg besitzt ein, schon vor dem 15. Jahrhundert gegründetes Amim-Spttal. Äußer dem Iudcnburger-5hor liegt das von Walter von Hanau gegründete Karmeliter Kloster, wo jetzt die Dekanats Pfarre nnd ein geistliches Corrections-Klofter sich befinden. Interessant ist die Burgruine 57ber^oitsbcrg, wo einst dic Mter von ^oitsberg hausten, von denen einArlongus uoch im 1^. und ein Fclir im 14. Jahrhunderte gelebt haben, ferner das Schloß Greisen egg, vormals Hahn stein, auf welches wir später bei der dctaillirtcrcn Ab-bildung zu sprechen kommen werden, Ueberraschend schön ist die Lage der Stadt-, - sie jchließt rechts mit der genannten »iuine, linto mit dem Cchlojsc Grcisenegg und der Kainach das untere, reichhaltige Kohlenbecken ab, welches in der ^orwclt einen großen Sec in sich gefaßt haben soll-, -— die schöne Bergkette, welche in nicht zu großer Ferne den Hintergrund bildet, verleiht der Landschaft einen gewiß großartigen und doch ruhigen Character. Besonders reizend gestaltet sich das Bild, wenn man an einem schönen SommerAbendc bei Sonnen Untergang ans den Wald hinter Stah lhofen tritt. Von dem Standpunkte ans. von welchem nnsrr Bild aufgenommen ist. erblickt man im Hintergründe Lankowitz. Cistryienser-Stift Rein. In einem äußerst stillen, freundliche» Waldes Kessel, trefflich gewählt für ei» in sich gelehrtes, der Welt entsagendes Leben, liegt dies sowohl durch Alter, als Größe ausgezeichnete Stift. Der Sage nach erbauten die Rönm zm Bewachung und zum Schutze des Pfades, welcher hier vorbei uacli der Kleinalpc zog, auf der Stelle, wo jetzt hinter dem Stifte die Mine der Burg Ruen steht, einen Thurm. Aus den Trümmern römischer Befestigungen erstand später die Vcstr Ruen, nach welcher sich schon im 10. Jahrhundert ein mächtiges Rittergeschlccht nannte. Graf Waldo von Nur», der Letzte dieses Stammes, vererbte seine weit ausgedehnten Ländcreien an di.e Markgrafen von Trungau. mit der Bedingung, nahe der Stammburg ein Kloster zu errichten. Bald nach Waldo's Tode begann auch bereits Markgraf Leopold I. den Bau des Stiftes, und schon im Jahre 1129 berief dcr Markgraf als ersten Abt Gerlach von Dunkenstcin aus dem uralten Kloster Ebcrach in Franken, welcher mit 12 Ordens Brüdern am 25, März desselben Jahres seinen Einzug in die später so berühmte Abtei hielt-, — doch erst nach Leopold's I. Tode wurde dcr Bau durch dessen Witwe Sophia, Tochter Herzogs Heinrich des Schwarzen, im Iahn 1138 vollendet. Mehr als sieben Jahrhunderte besteht nun dieses altehrwürdige Stift. — Vielfach und wcchselvoll waren dessen Geschicke. «l 1463 wurdc Nein durch cinc wüthende Feuersbrunst beinahe gänzlich zerstört, doch bald wilder erbaul. nild der kriegerischen Zeitläufe unter Kaiser Friederich ,^l, ivegen dac« Ganze init Vefestungen mit Thünneu. Zugbrücken ?r. )e. versehen. (Siehe die alte Abbildung nach Bischer.» So l'licb cs bis 1730. in wclch'em Jahre der Abt Placid us Mailly den Prachtban der neuen Stiftskirche veranlaßte. Diese Kirche zählt zu den grüßten und schönsten des Bandes, Den Plafond zieren Fresken von Ritter Molk. ».'eiche man unter die besten Wette dieses Künstlers rechnet. Das Hochaltar-Vild isl ein Meisterwerk des Kremser Schmidt. Sehr interessant sind die Grab-Denkmalc in dieser Kirche. Gleich beim Eintritte in Letztere sieht man zn beiden Seiten die Leichenstrine von 4 einstigen Prälaten, woruuter auch jener des Erbauer der Kirche ist Im rothen Marmor-Sarge in einer Seiten Kapelle liegt seit 1424 der Vater des Kaisers Friede rich III., Herzog Ernst, scines Panzerhemdes und seiner Körperstärkc wegen der Eiserne genannt, In derselben Kapelle befinden sich seit 182? auch die irdischen Uebcncstc ^nokar's V.^ Markgrafen von Steyr, Johanna'^, seiner Gemalin. nnd Ottokar's des Frommen, seines Sohnes. In der Gruft ruhen die Grüuder dieser Abtei, Markgraf l.'eopold nnd seine (Nemalin Sophia. Nicht minder Schenswerthes als die Kirche bittet das Kloster selbst in großem Maße, leider verstattet der Raum unserer Blätter keine eingehendere Schilderuug. Nur noch einen Totalblick über das Ganze in seiner jetzigen bestall. - Deutlich spricht sich das Gepräge der Entstehung in verschiedenen Zeiträumen ans. Fünf Höfe bilden die an einander gefügten Gebäude, voll welchen die Nord- und Ostfronte die stattlichsten nnd neuesten sind. Die rück-wärtigen Tractc weisen höheres Alter, ^ und ganz im Hintergründe liegt die Nnine der alten Burg. (1631 Graf Trautmaimsdorf.) S^illllt ^Iikl^Tlm! (!363 Kreil». l>. Wallrrslncheu.) bei Graz. Gegenüber den Ruinen der ehemaligen ^cste Untcrthal *), am westlichen Rande des freundlichen, etwa? erbabeuen Kessrlthalcs liegt, uon einem großartigen Patte umgeben, das anziehende Schloß Ob er-Thal-, dasselbe erhielt erst in neuester Zeit, durch Freiherrn l', W a lter?, kirch en aus dem früher nicht bedeutenden Schlosse umgebaut, seine jetzige stattliche Gestalt, welche mächtig an die alten Prachtbauten Schottland's erinnert. Stolz und kräftig, gleichsam als habe es verwegenen Feinden zu trotzen, steht das Schloß da mit seinen gewaltigen, cphcmimrankten Thürmen, der hohen Warte, vorspringenden Erkern, von unten bis oben mit Schießscharten versehen. Nichts fehlt, als Vorwerke, wie Ringmanern, Zugbrücken >'e., nnd der Ve-fchauer fühlte sich lebendig in die romantische Zeit des Mittelalters versetzt. Statt ähnlichen Befestigungen begegnen jedoch den Bli^il ringsum nur die reizendsten Anlagen des geschmackvollen Parkes, die, dem Zweck des Baues entsprechend, nm dazu dienen, das Gemüth mit stiller ^nst nnd Vergnügen zu erfüllen. "") Siehe Seite I ü. 7' 32 (1061 Graf Dielrichstcm,) R lN tt !< k l.' ll. (^^ ^^'l Wm.pffe.,.) Drei Stunden nordöstlich von Graz an Maria Trost vorüber gelangt »nan zu dem Orte K um berg; von da führt der Neg über sanfte Höhen nach dem, in ruhiger Abgeschiedenheit auf dein Absätze eines bewaldeten Berges höchst pittoreske gelegenen Schlosse Kain b erg. Dasselbe ist massiv im Viereck gebaut, und bietet mit seinen 4 ii'ckthimueu und dein etwao höheren Glockenthnrmc einen recht freundlichen Anblick. — Wir bedauern, daß der Raum uuseres Bildes nicht erlaubte, es von Süden gegen Norden, wo der mächtige Schocket eincn ganz besonders schönen Hiutergruuo bildet, aufzunehmen. Unser Standpuntt >uar nördlich, und so zeigen wir in der Ferne die Kirche von Knmbcrg. Kainbcrg hat sehr viel Sehcnswerthcs. wie' interessante alte Möbel, Bilder, Landkarten, — die ziemlich reichhaltige Waffensammlnng hat manche Stücke von historischem Werthe, darunter kunstvoll mit Hold eingelegte, zweihändige Schwerter. Die Ansucht vom Schlosse ist entzückend. (i'l'bnuer dieses Schlosses waren die Ritter v. K a in b erg, welches Oe,'chl^I>! iiu I«:, Jahrhundert geschichtlich vorkounnt. Spätere Besitzer waren die Grafen v. Gleisdorf, dic Gräfinen Rosalia v. D i e tri ch ste i n, Marin v. Schrottcnbach, Saurau n. a. m. Von den Frei-Herren v. Schmucker kam es I84N an die gräfliche Familie von Wimpffcn. (1681 Fürst SchwM'zcül'M'g.) ^ ^ ! I' ^« ^^^^ ^'"'^ Schwarze»ber^.) (JüdenüürgcrArs's.) .>i0n« (üotiu« ") nauulen die Röme^ die Gebirgsreihe, welche sich von der Donan an durch die Stciermark längst der kärntnerischen Grenze bis zum Bachern hinzog. Aus Cctius dürste (5hätseh und endlich Katsch verdorben lvorden sein. luelchen Nameil wir in den Benennnna.cn Katschberg "), Katschwald, Katschgraben u. a, m, erhalten nndeu. Dieser Name ging wohl später anch auf die Beste Katsch über. deren Erbauer sich vcrmnlhlich nach ihren: Besij) genannt haben. Die Herren von Ch ätsch erscheinen als erste Besitzer dieser Beste, (i'in Weichpold von Katsch war 11«8 Wohlthäter des Stiftes Admont. 1268 be>'aß sie Wülfiuq v. Stubeuberg. 1292 war Fried er ich v. Stubenbcrg im Besitze vou Katsch; ^- als Rebell gegeu Herzog Alberts, gefangen genommen, mußte Stnbcnl, crg ini selben Jahre als Lösegeld für sein i/ebrn die Schlösser Katsch, Gnttenbrrg nnd Kampfberg abtreten. Später faulen diese Schlösser jedoch wieder an die Familie, Hanns und Leopold Ltubenberg vertaufleu Katsch !4l!5 u,n «000 Düeaten dein Andreas Baumlircher, um, welchen e? nach der betannten (iinpörung samnl! seinen andern Schlössern an Kaiser Friede rich III. gelangte, dcssett Sohn Mari mil iau versetzte Katsch ") Vou den Nöülcr» wahl'schcmlich .^,,'llliK liosgl'spilichcn, ^) Nach Anden'ü 5 Kaperst. Älitz^ttiiu'ru. zuerst 1501, und verkaufte es dann im selben Jahre ml Jakob v, Windischgratz um K500 fl. Von dieser Familie kam es an den Grafen von Pran deck und endlich 1696 an Ferdinand Fürsten zu S ch w arz en berg. Nun ist Kat sch bedeutend verfallen; doch obwohl schon Halbruinc, macht cs noch immer rincu gewaltigen Eindruck. — Noch schaut cs gar trohig herab vom hohen, ziemlich steil abfallenden Felsbcrg, an dessem Fuft sich dcr frische Katsch ba ch vorüber schlänge», um sich iu geringer C'nt-fernung lnit der Mur zn vereinen. Glcichsani nls Wache steht cs ain Ausgnugc des Katschthalcs, da wo sich die Straße von Et. Peter mit dcr Hauptstraße kreuzt, auf welch' letzterer man von hier aus nach Mmdigem leichten Marsche Murau erreicht. Chalons (Purer Iuegg). Gegenüber dem Orte Teufe u b a ch, in der südlichen senkrecht abfallenden, schroffen Felsenwand des hohen P nrb erg cs, befinden sich ohn-gefähr 100 Klafter über d','r 3halsohlc zwei nischenartigr Vertiefungen, beide bargen eiust bedeutende Bauten, »vovon jedoch nur niehr in der größern und etwas höher gelegenen, verworrenes grausige? Trümmerwert vom Dasein einer ehemaligen Vnrg zeugl. Da nur die siustere Nacht dcr Zeitcu des Fculstrrchte? derartige Schlupfwinkel nothiueudig machen konnte, so umhüllt tiefes Dunkel die Ge-schichte dieser Vurg wie deren Erbauer, ^ Deutlich spricht sich jedoch der Zweck der Erbauung aus. Tollkühn und verschlagen, wählte wohl irgend ein nach damaliger Sitte da? Handwerk dcr Wcgelagenmg treibender Nitter, die ^lcüc, ron welcher er bequem dir i» gmnger ^ntftriilllig sich treuzendcn Heerstraßen im Auge haben konnte. - Jedem Ueberfallr hohnlachend, verzehrte er rnhig und sicher seinen Raub in dein Helsenneste, das n,n üiic änßnster Anstrengung nnd Gefahr oon außen zugänglich, an den Eingang einer mehrere Stunden in den Verg sich ausdehnenden Höhle hingestelli, einen nnein nchmbaren Punkt bildete, - Seit uudenklichcn Zeiten liegt die Beste in Ruinen, nnd wird von den Bewohnern der Nachbarschaft abwechselnd bald mit Purcr Schall on, P n i e r ^urgg und Purerloch bezeichnet. Manch' schaudererregende Mähre erzählt »mn von diesem Pnrerl^che, nnd noch vor wenigen Dcconuien 'liar wegen einer Spnckgeschichlo rine gerichtliche Untersuchung anhängig. Die Ersteigung dcr Felsrnwand, solvie der Zugang zur Ruinc ist nur mit Steigeisen und Leitern möglich, wird aber nicht selten von Fremdeu, besonders der bereits mvähnten. höchst interefsmtten Höhle lvegen, nnternommcn. Diese ungeheuere Höhle soll mehrere Stunden lang durch den ganzen Verg führen nnd an der entgegengesehen Seile desselben bei Oberwöl; einen Ausgang baben. Auch befindet sich ein kleincr See in der >^öhlc, deren schöne Twpfstringcbilde sich in den fnistallhellen Wässern spiegeln, Wallschrts-Kirche Mnria Buch lie, Illdtlllilng. llrberans frenndlich und zugleich imposant ist die ^age dieser schönen Kirche! — nmfasn von den wenigen Hänsern des traulichen, gleicl>< namigen Oertcheus. erhebt sich dieselbe ans eincr niäs.igen Anhöhe, in ocm Auipliitheater waldiger Hügel, welche sich südlich von Iudenburg '. .- Weis,- 34 kirchen ziehen. — Der Sage uach wurde der Ban dieser Kirche durch die Gemalin Kaiser Fricderich des lll. Eleonora, gelwrne Prinzessin voll Portugal, veranlaßt. Alo nämlich Raiser Frieder ich in Iudeuburg rrsidirte, verlor dessen Gattin auf eincm Spaziergangc ihr Buch. worin sich auch ein Familienbrief von hohem Belange befand; zur Erinnerung an die glückliche Wicderauffindung dieses Buches gelobte sic die Erbauung dieser Kirche, welche im Jahre 1455 in rcin gothischem Style ans Quadersteinen aufgeführt wurde; ganz besondere Sorgfalt ward anf den Thurm verwendet. Die Verhältnisse des Baues machen auf den Beschauer einen erhabenen Eindruck; schade, daft die Harmonie des Ganzen durch die einem andern Style an-gehörende Kuppel des Thurmes gestört wird! Ebenso wird der Freund alterthümlicher Bauten nicht angenehm berührt, das schöne, auf mächtige Säulen gestützte Gewölbe der inneren Kirche durch eine jüngst vorgenommene Restauration grau übertüncht und mit geschmacklosen Patronen bcrändert sehen zu müssen, — Was den Besuch dieser Kirche aber vorzüglich lohnt, ist die herrliche Rundschau vom Thurme derselben-, uon diesem Standpunkte aus, sowie von dem nächst der Kirche gelegenen Bergrücken, erblickt man folgende Schlösser und Ortschaften: Dorf B aumkirch c n. wo einst das Stammhaus dro tapferm Helden und Landes-hauptmannrs Andreas Naumt'ircher stand, den landesfürstlichen Markt Wciftkirchen, die Schlösser Penkhofen. Than, die Ruine Eppenstein, ferner das Schlosi Groft - Lob m i n g, die Stadt KnittelfcI d, den Kalvaricnbcrg von S c ck a u, die romantisch gelegene Kirche S ch ö n-bcrg, die Schlösser Maß weg. Spielberg und Farrach, nebst der Rnine Fohnsdorf-, außerdem noch eine Menge freundlicher Dörfer. Denft man sich mm die schönen Saatfelder des Murbodens hinzu, begrenzt von dem impofanten Gebirge des Zinkens, der Leobncr Berge, der Stubalpe, Grcscnberges u. a. m,. so hat man ein Vild, dem wenige an Schönheit gleichkommen dürften. Psannberg. Mazer «reis. i Die Ruine Pfaunbcrg liegt am linken Murufcr, nahe der Eisenbahn, 3'/) Meilen nördlich von Graz; — sie ist schon sehr verfallen, nur der siebeneckige Wartthmm strebt noch schlank und krästig empor aus den düsteren Fichten, welche die Mauertrümmcr umkränzen. — Ein Fußpfad führt bequem den nicht unbedeutenden Bcrg hinan, on dem großen bewohnten Jägerhaus vorbei, zu der den Gipfel des Berges einnehmenden Rnine. Wenige Spuren ehemaliger Pracht sind geblieben, und doch muß die Vnrg einst bedeutend gewesen sein -, — zählten doch die Erbauer derselben. die Grafen u, Pfannberg zu den edelsten Geschlechtern des Landes. Ein Ulrich v, Pf, lebte um das Jahr 1236. Ren w aid v, Pf, war Abt zu Nein 1288- Ulrich v, Pf, war im Jahre 1W2 mit F. v. Stnbenb e rg und mehreren andern steirischcn Rittern im Bunde gegen Herzog Albert I. Nieder ein Ulrich v, Pf, war Marfchall in Oesterreich und Hauptmann in Körnten 1353, er starb als der Letzte seines Stammes in, Jahre 1368, Spätere Besitzer des Schlosses P f a n n b c r g waren Montfort, Cilli, Tra ntmannsdorf, Dictrich stein. Safra Esterhazy. u. Gala nth as u. a. m. « Burgruine Mer-Cilli.*) Hoch über den Wässern der klaren hellgrünen Sann erheben sich aus dichtem, üppigen Buchcnwalde die verwitterten Trümmer einer der mächtigsten Burgvcstcn der unteren Stcicrmarf. Stolz noch in ihrem Verfalle blicken sie herab von dem felsigen Berge, dessen ganzen Rücken sie krönen, kräftig dem Zcitcnstnrmc und der Menschen Unbill trotzend, damit ihr Dasein die Erinnerung wach erhalte, an längst vergangenen Glanz nnd entschwundene Pracht! — die Erinnerung — an ihre stolzen Gebieter und Herren -- die gewnltigrn Grafen von Cilli. deren Naiue eingetragen ist in das Blich der Weltgeschichte ans jenem Blatte, welche die Pergänglichteil irdischer Größe in erschütternden Beispielen tundthut. Sie stammten ans dem Hause der Freien von Sanncgg (Souneck Seuucck). wurden von Friederich I. sim Jahre 1,'!1.'y zu Freiherrn, und im Jahre 1341 zn Grafen erhoben, und dehnten ihre Her» schafr nicht nur im (Mier-Kreisc, sondern anch weit nach Kärnten, Krain und Croatien aus. Des Grafen W ill) elm Tochter Ann a schmückte ihr Haupt im Jahre !4<»^ mit der Krone von Polen. Die berüchtigte Barbara, die Tochter des ehrgeizigen Grafen Herrmann's II., welcher Landcshaupt-mann in Krain, uud Van von Dalmatirn, Lroatien, Slavonien und einem Theil Bosniens wnrdc, bestieg als Gemalin des Kaisern Sigismund im Jahre 1408 die Throne von Ungarn. Böhmen und Deutschland, ^ allein sie brachte der Krone wenig Ehre. ^ ..... So glänzende Verbindungen aber hoben das Mier Grafcnhaus von einer Stufe zur andern, Fried er ich II.. der Gatte der unglücklichen Veronika von Tcssenih. wurde sammt seinem Sohne Ulrich von seinem Schwager, dem Kaiser Sigismund. im Jahre 1436 zu Prag gefürstet, und dadnrä) der landesherrlichen Macht des Herzogs Friedcrich's IV. entzogen, was zu einer bedenklichen Fehde zwischen diesem und Ulrich Anlaß gab. Ulrich III, Fricdcrich II Sohn. erhielt dir Aufsicht über den minderjährigen König Ladislaus. nebst der Statthalterschaft von Oesterreich und Ungarn. Jedoch in Belgrad's Mauer» sank sein Glucksten,' am heil, Martinstage welcher diese Vurgruinc in seinem ,,Zteier>narf und Tirol" ausführlich beschreibt. 36 Dies Echlusi, l'm' dcni vcvspoitct »llii lic^i cii> VlNlcrSniann, Ertcmi' einst mcince bleichen cilö scmen Herr» noch lin. In dcr That win bis in die ncncsic ,icit dcr vor dcm Schlopthorc lvohncndc Vaucr Eigrnthinncr dicsrr großarligcn Nuinc. Nun isl sic im landschaftlichen Vcsihe. St. Dsnmld-Kirche in Eisenerz. KIrich ansssrzcichnc» durch I^roßarti^ pitttucrlc Ilm^cdu»!', lvic inipowntc Vauari ist dic nrallc. von dcin I^rosicn Hlibsl'Ul'sscr Rll d o lf 1279 in spälWthischcm Stylc lins Tnfstcin crbcintc und l.wn M a l i ni i! i lin l. ^-innnrtr Et, Oo Mli I d-K i rch c, Echon liov nu'hr alö N Inhchnndrrlrn, niimlicli im Ilihn ?I^, soil hirr cin (^oltcshnus gcstnndrn hnb^n, Die Knchr ist höhci lilo dcr Miirkt ^clc^cn nnd nut dcfcstil^lcni Zu^angc „nd Thinmcn inngcbcn; - dcr (>nUrni in dic ibr liohc^ Altrr lUlf >?cn crstcn 3>Iick lu'i'kimdrndc crnstr Hailc niacht cincn ci^cnlhiimlichcn (5'indnlck. Kiillstschiitzc bii^t dic Kirclic nicht, dcr rhriuindiqc fühnc V>in ist ihr schmtstrr Cchmuck; nnd >mttl,ch ,,„0 dic hlibschen Details an dcn Pfcilrrn uild dcr Anßcnscilr dcr Kirchc, «in dcn Strcbcpfcilcri! ilnd Dlichfcnstcrn höchst bmchtciwwcrth. Dic Ü^sicign,,^ dco ni^sjil' P'bautcn Kirchthnimcs lohnt sich durch cinc hcrl'lichc Ucbcrsicht dcr, dcn Martt nm^rbcndcn niajcstätischcn Alpcugc^end. — Unser Bild hlil dcn l.ihlcll, wahrhaft schön ^cformtcn Kaiscrschild lile> Hintergrund, Cinc dcr lohncndslcn Gcbirgspaiüncu is! unstrciiil^ dic PcslcissltNsi dcs t!'^00 Füß !)!.chc!l ^NciualpeN'Spcikkogrlo. dcr hiichstcn Spitzc dcr Klcinalpcn. Dic Pnrthir wird häufig obirol)! il'cni^cr ocliucni ^.io vcm Ucbciblich, liun Voitobrrg i^ue unternummrn. Wcun man nun zn dicscm Zmcckc d,is schönc, sich nach Nm'dcn inimcr lurlir l'crcngcudc obrrc K n i n a ch t Ii n l duvchwandctt , ^ Passüt man nach ^ ^tuudcu Wcz^c^ dlis auschnlichc Lchloft Alt-K^inach. und sslcich obrrhlilb dcosclbcn dic Rnincurcstc dcs Echlossce K I c i n ^ a i n >1 ch, Vcidc wutdcn von dc» Hcncn von ^ n i n a ch lvclchc schuu Nil'.n nrtundlich vorkommcn, crbmit. Intcrcssant siud dic (^cschickc drr Hcrrcn v K^iuach. lurlchc, michdcm sic Icünliundcnc lling huhc ^lcllru im öiindc bcklcidct uud mit Hclfcr! ch v, K li i u a ch 15>5,.'i zn ssrcihcrrcn crliobcn, >i!^ cifii^c Anhängcv, dcr Lchrc Luthcrs gczwllllgcn wurdcii, ihrc Hciullit zu ^crlasscn. Mathias ^rc i h crr r'. ^ a i n ^ ch win- scliist HchriststcHcr. scinc Hnndschriftrn wurden im Archwr dcs Ioanucnm^ zu Gr,iz «nlfbclunhtt. N^ch dcm Ausstorl'cn dic>'cr Faniilic soil ^ Ici >l - K >i i n a ch nn dao Ttift 1? >1 m p rccht nnd A Il > K >i i n a ch lin dic Grnfcn nun W a ss cns-l,»crg gclommcu scin, ^etztcrrs isl nuu i>n 3^csihc dc? Hcrrn ^l)>-. Hafncr, ivclchcr. lvic >vir lrscn, in ncucstcr Zrit bcdcutcxdc illcstaurniioncn und Vcr> i6)öncrungcn unternommen habcn soll. 3? Banmkirchrn. „Was sind das für altersgraue Reste einer entschwundenen Zeit — jenseits des Granitzbaches, — ist das nicht die Ruine einer Kirche?" — so fragt der Reisende, welcher sich dem Markte Weißlichen bei Iudenburg nähert oder durch denselben der Straße gegen Eppenstein folgt, — Dort heißt es beim „Andreas B a umk i rch er". erhält er zur Antwort. — Erstaunt ob der sonderbar klingenden Erwiederung hält er an, nicht vermögend, vorüber zu geheu an der letzten sichtbaren Erinnerung an einen in der vaterländischen Geschichte durch Thaten glänzenden Helden, dessen tragisches Ende mit aufrichtiger Theilnahme erfüllt, ^ Hi^- ^ soll das Stammhaus der Baum kircher kränkt; — fortgerissen von seiner heftigen Gemüthsart und gerechtem Unwillen, l'ergaß er die Unterthanspflicht, und verband sich mit einigen Mißver-gnügten, deren der Kaiser auch in Steiermark gar viele hatte. — Später bereute B a n m k i r eh e r seine Empörung; er bat den Kaiser um Gnade lind ein sicheres Geleite nach Graz zn seiner und des Gr c i sscn e g g er Rechtfertigung. Beiden wurde das Geleite für den 22. April 1471. von Tonneu aufgaug bis zum Läuten des Vesperglöckchens zugesagt. — Absichtlich verzögerte man deren Angelegenheit. Schon brach der Abend Herrin, als Baum< kirchcr mit Entsetzen die Verzögerung bemerkte. Böses ahnend, eüie er mit seinem Freuude. dem alten Greisscncgg. aus der Stadt; ......- glücklich hatten sie das crstc Thor der Murbrückr ldcr heuligen Kettenbrücke) durch.iu, da ertönte der Verrätherische Klang des Vesperglöckchens. und vor und hinter ihnen schlössen sich die Thore auf immer; denn chc sein Eidam Stubenberg mit den Berschworncn zur Rettung von Außen das Thor sprengte, waren Beide Leichen!---------------------- 8 38 Stift Admlint. Wic wir unseren zehrten Lcsrrn schon mchrmal zn bemerken Gelegenheit hatten, schließ! sich der Text gleichsam nur als Commentar den Bildern an. welche den Hanptzweck vorlicgcndcn Werkes ausmachen' -^ und wir bitten auch nachstehende Zeilen von diesem Gcsichtspunetr aus zu beurtheilen, — Wiederholt wurde die Geschichte dcs durch Alter. Reichthunl und Wirken hochberühmtcn Bcnedictiner-Stiftes A dm out in vorzüg-lichster Weise geschildert'»; unsere Aufgabe sei nur. eine flüchtige Skizze der großartigen Naturschönheiten. welche Admont umgeben, zu entwerfen. Um dic unübertrefflich schöne Lage des Stiftes rccht würdigen zu können, wolleu wir das rolnantischc Gesäme, einer der wildesten, malcri> schestcn in der ganzen norischeu Alpenfettc. dnrch kcinc ähnliche übcrbotcnc Felscnschlucht, durchwandern, Von dem regen Ocrtchcu Hiefclnu führt dic schmale, oft über schauerliche Abgründe keck hingcbautc Straße, dcnl Ufer der über colossale Felscnklo'hc mit dumpfem Gebrausc tobenden Cnns auf-wärts, — vorbei an den zur Rechten und Li'nken zu dcn Wolken sich gipfelnden Vergriesen, als: dem gewaltigen Vuchstein, der Jungfrau dcs Ober-landcs. dem noch uncrstiegenen Hochthor (7.212 F.), der Felsenmauer Eparafcld, Reiche» st ein u. a. m. - Nach 3'/^ Stunden leichten Marsches erreichen wir dcn Ausgang der Schlucht beim Hcintlhof, uud treten aus der düsteren Wildniß in die ruhig lachenden Fluren des herrlichen Enns- thales. ..... Welch' erhabener Kontrast, — dort die Natur in ihrem ewigen Zcrstörungswcrk. — hicr in ihrem schönsten Schmuck, Cutzückt durchstreift das Auge die weite Thalcbenc, spähend nach dem Ziele der Wanderung, dem prächtigen Stifte, das uus schon aus beträchtlicher Ferne in seiner Palast-ähnlichen Ausdehnung entgcgcnblinkt. Nach 3 Stunden stehen wir kor dessem erhabenen Bau, ^ Dieser zeigt den Styl des vorigen Jahrhunderts, also keine Spur mehr von seiner ursprünglichen Gestalt, welche durch öftere Zerstörungen und Umbau längst verloren gegangen ist. Die Gründung dcs Stiftes geschah im Jahre 1074 auf Veranlassung der heil. Hcmma v. Gurk. durch Geb hard, Erzbischof von Salz-bürg. - Der erste Abt war Iscngrim. Unter ihm lebte hier Thiemo, später Erzbischof von Salzburg, der die Kunst des Stcingußes erfand. — Thicmo zog mit Gisilbcrt, dem dritten Abte, in's heilige Land. wo Beide 1101 dcn Tod fanden. Der vierte Abt W o l f o l d gründete im Jahre 1128 hicr auch ein Nounenklostrr, welches unter mehreren Adeligen im Jahre 1150 auch die schöne Sophie, des blinden Ungarn Bönigs Vela Tochter in sciuen Mauern aufnahm, — Gros; war ehedem die Macht und der (5'infllch der hiesigen Aebte. — Sogar das kriegerische Schwert blieb dcr geweihten Hand nicht fremd, und der uuruhigc Abt Heinrich N., zuerst ^andschreiber, dann Heerführer, rückte mehr als einmal in's Feld. — Segens-reicher wiiklcn jedoch dic Vcnwhner des Stiftes auf dem friedlichen Felde des Wisseus und der Cultur. — Abt Engcvcrl. dcr gelehrte Forscher, schrieb gegen 40 nahmhafte Werke. Spätere Aebtc vermehrten durch klugen Haushalt immer mehr die weitreichenden Güter dcs Stiftes. Dem thätigen Abte Matthäus Offner «1751) verdankt das Stift seine jetzige Gestalt. Das Innere dcs Stiftes birgt der Kunstschätzc aus allen Zweigen gar bedeutende. — Besuchen wir zuerst die schöne, durch Abt P rciuin-gcr (1623 — 2?) in ihrer jehigen Gestalt erbaute Stjstkirchc, so nnden wir auf ihren ;chn Altären mauches wertlMllc Gemälde, wic schon die Namen A l t o m a nte. Rcl st c i n, V e r b e ck, V a ch m a n n, V a s s a n o u. a. m, verbürgen. Die Sculpturen sind das Werk dcs kräftigen Künstlers Stamme!, welcher die Mittel zu seiucr Ausbildung vom Sliste erhielt, auch hier lebte und im Jahre 1769 starb. ^~ Herrlich und von erschütterndem Klänge ist dic große i?rgel von Chris manni. — Nächst dcr Äirchc ist dcr großartige, mit Gold, Marmor, schönen Deckengemälden und wahrhaft meisterhaft durchgeführten allegorischen Figurengruppcn dcs Vildcrschnihcrs Stamme! verzierte Bibliothek-Saal in höchstem Grade sehenswert!). Er enthält über 20.000 Bände, 1000 Handschriften, unter welchen ein echtes Ercmplar dcr Neim-Chronik des vaterländischen Sängers Ottokar v, Horn eck (gestorben ") Tiehc das qcdicgruc Wcrl I'. Gregor ZuchK idei Leytam'e Cilie^ l858). 39 1331) vorzüglich bemerkrnswcrth ist. Sehr interessant ist auch das Natnralicn-Cabinct, in welchem ebenfalls eine höchst sehcnswcrthc allegorische Schnitzerei von Stammet: „das Universum" aufgestellt ist. — Noch viele Merkwürdigkeiten enthält das Stift, welche auch nur flüchtig aufzuzählen uns leider nicht erlaubt ist. Wir wenden uns nun zu unserem Bilde, es ist von Süden gegen Norden aufgenommen und hat die steile Pyrgasmaucr als Hintergrund. Rechts schließt sich "N diese der hohe Naterriegel und weiter in Osten der Coloß Buchstein; südöstlich das Hochthor, der Sparafeld. Rcicheustein, Kalb-ling, südwestlich der Lichtmeschcrg. und den fernen Horizont in Westen begrenzen die Tauernkettc, die'der riesige G rimming theilweise verdeckt. Es bedürfte eines aus der Vogclpcrspcctivc aufgenommenen großen Blattes, um nur einigermaßen die majestätische Schönheit der ^agc A dm o nt's anschau-lich zu machen. Die Pcrhältnissc unserer Zeichnung erlaubten aber nur einen Theil aus dem Ganzen zunehmen, und wir glauben, daß die Wahl unseres Standpunctcs nicht die wenigst günstige sein dürfte. Im Verlaufe unseres Werkes hosten wir noch eine Ansicht dieses ausgezeichneten Stiftes bringen zu können. (1«s1 ^eiherrn °. Pmnt.) P Uf. ('^ Froherm o. Pranl.) (Hudeüßurger Rreis.) Eine gute halbe Stunde von dem im August vorigen Jahres durch einen verheerenden Brand heimgesuchten Orte Niederwölz liegen auf einer geringen'Anhöhe ein paar Schritte vom linken Ufer der Mur die weitläufigen, fast nur einen wüsten Schutthaufen bildenden Trümmer des cinst nickt unbedeutenden Schlosses Puz-. — Wer sollte denken, daß dasselbe noch zu Ende des vorigen Jahrhunderts bewohnbar war-, — doch gewinnt die Behauptung Glaubwürdigkeit, wenn man erfährt, daß cine furchtbare Feuersbrunst es also vernichtete. In der Christnacht des Jahres 1779 ward es ein Raub der Flammen-, bis auf den Grund brannten sämmtliche Gebäude nieder, nur das Schloßtirchlcin blieb unversehrt und erhebt sich noch heute ane den Trümmcnesten. Ebenso das ganz unbedeutende Neuschlößchcn Pur, welches am Fuße der Anhöhe steht. Pur war einst der Stammsitz eines gleichnamigen Rittcr-Geschlechtes der Purer. Diese erscheinen mit Dietrich Purer 1295 urkund-lich. Dietrich und Niklas v. Pur waren 1522 in der Schlacht bei Ampnng. Ordolph v. P. vermählte seine Tochter Anna mit Friedrich v. Prank, an welche freihcrrlichc Familie die Herrschaft Puchs. kam und bis auf unsere Tage verblieb. Die Umgebung der Ruine ist in hohem Grade malerisch; wenige Schritte von derselben erhebt sich die steile Puzerwand, welche das dem Neste eines Raubvogels gleichende Puzer Lucgg birgt ^>. Gegenüber liegt die Ruine Teufcnbach mit dem Orle gleichen Namens, etwas entfernter nach Südostcn die Ruine S tein ") und das Fürst S chw a rzcn b r r a/schc Schloß S ehr attcnb erg. In nordwestlicher Richtung die Ort-schaft Frojach und d W H l V st k l N. ^ "^ Gmf Dictrichstem's Nrbm.) (Ora,;er Nrc>5.) Von der Bahnstation Pegg au im Murthalc ctwa eine Stunde entfernt, stehen an der Straße, welche über u Reibach nach der Klein-alpc führt, ein ziemlich ansehnliches Schloß und aus rincm mäßig hohen Berge des nach Norden sich abzweigenden E rzb ach g rab cns ausgedehnte Ruinen, beide unter den Namen Waldstein bekannt. Das erstere bilbet ein rechtmäßiges Viereck, ist cin Stockwerk hoch, liegt in einem freundlichen, wicfcnreichcn Kessel und ist von offenen Garten-Anlagen umschlossen. Das Gebäude srlbst stammt aus drei verschiedenen Zeiträumen, Der älteste ist der gegen Nordwcst stehende Zheil. welcher einen 5 Stockwerke hohen, mit Schießscharten und cisenbeschlagenen Thüren versehenen Thurm und mehrere daranstoßcnde Gebäude enthält. — Der südliche und jüngste Theil wird fast ganz durch die Schloßkapclle eingenommen. n^iche ^^ü7Äbbdg' l) Siehe C. 2« u, Abbdg. ') Siehe S. 32 n. Nbbdg, <) Vcrg! Prof. Vr. Göth'« Schilderungen dieser Burg. Mittheilungen de« M. V««m«. 3. H«ft. 40 Das alte Schloß Waldstein ist schon sehr verfallen und dessen Trümmer überreich mit Bäumen »nd Gesträuchen bewachsen. -^ Deutlich erkennbar ist jedoch noch die Kapelle, in welcher mm, cine Curiosa fand. Es ist dieß ein Stein mit hebräischer Schrift, welcher folgendermaßen überseht ward: „hier ruhet begraben der ehrenfeste in allen Geboten wohlerfahrene und treu bewährte Rabbi I o su a. Sohn desIsak. Er ist gestorben den 5. Tag des Monat's Elul 125 nach der kleinen Schreibart," ) zu unternehmen. l1ß8i GrnfI.R. V.Schrott en bach.) I* t N! !> k l Ü. <1863 Fran v, Äosscl.) (Cissier Arcis.) An der Straße von Eilli nach dem Cnrorte Neuhaus, von letzterem ein halbes Stündchen entfernt, liegt auf einem hohen felsigen Berge halb versteckt das schöne Schlos, L cmb erg. Schon aus ziemlicher Ferne fesselt es die Blicke des Reisenden, und macht bei näherer Beschauung einen gewaltigen Eindruck. Die beiden massiven, altersgrauen Rundthürme, lwn welchen besonders der gegen Osten stehende gröf?crc recht trotzig in das schmale. aber liebliche Thal herabschaut, geben der Vcstc ein ungcmcin kräftiges Absehen, und gerne mag man glauben, daß die Wulh des übermüthigen Grafen Ulrich v. Cilli ohnmächtig an diesen festen Mauern scheiterte. *) *) Un, die Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte dic Vcste Ü e m b e r >; dcm C5mfm Ulri ch v. E ch ,i n m b nr n, welcher Kcnscr Friedrich des III. geheimer Rath war. . Nachdem Kaiser Friedrich 1452 do» seiücin Nömcrzuge znrück kam, dc^chrtc Graf ll l r i ch v. C i l l i an der Epche cincr mlganschen Partei, dah ihm sein Anocrwaudter, Kaiser Albrechts II. Sühn, Lndislaus P o st h o m n i>. der Erbe der Kwue lnin Ui!,;ar,i, nbergelie» werde. AIs der Kaiser sich dessen weigerte nud diese Wci- gemng dem Einflüsse dcS Grafen Ulrich l'. S ch « u m b u r g zugeschrieben wurde, so überfiel Graf Friedrich t». CiIIi, Ulrich's Vater, die dem Grafen v. S ch a ll lu b u r g gehörige» Äurgcn R n b c n « b e r g und Üember g. Am Fuße des Burgberges brsindet sich das gleichnamige Dorf. einst ein viel bedeutenderer Ort mit Marktrecht, jcht nur aus ungefähr 12 Häusern bestehend - auch ist hicr eine im Jahre 1842 erbaute Filialkirche zur heil. Katharina. Vom Dorfe führt ein ziemlich steiler Weg am Saume eines Büchleins gegen die wohlerhaltenrn Wirtschaftsgebäude empor. Ein niedliches Gärtchen ober dem mit Ephcu umwachsenen Felsen deutet die Stelle, an welcher sich ur-sprünglich die Vurg befand. Ein altetthümliäM Pfo'ttchen z>vi>cheu vermauerten Fenstern, den besten der alten Veste, führt in diese niedliche Anlage -, ober ihm bcsindel sich die Inschrift : „Herr Victor WeIzcr v. Cber st e in zn -Hcillig und L e mberg, Erzherzog Carl's zu Oesterreich geheimer Rath. und Frau Elsbcth WcIzerin . geborene K h even h ü ller. erbanten diesen Stock 1564," Auf demselben Gange, welchen die alte Zimmcrwand und 20 Säulen von grauem Sandstein bilden, befinden sich die Bildnisse und Wappen dieses Ehepaares. Ueber eine Treppe uon 20 Stufen gelangt man in den schon erwähnten massiven östlichen Rundthurm, dessen Mauern mehr als 1 Klafter dick find. 30 Stufen führen in seine 1. Etage, in dcr sich ehemals die Capelle befand. Die 2. Etage enthält die Schlopuhr, die 3. eine wohltönende, der Sage nach 700 Jahre alte Glocke. Schloß L c m b e r g erscheint schon im 13. Jahrhundert in der Geschichte. Von 1387 bis 1452 besaßen cs die (3 rafenv. CiIl i. Spater erscheinen die Gais; ruck , Welzer, H c r b e r st ein, St a r ch a r d und H e u n b n r g , S ch a u m b n r g, Thür», G a l lcub erg, Hohe n-luarth als Besitzer. Auch besassen dic aus Piemout eingcwanderten Grafen v. Goes;, von denen 1754 Larl und Ludwig k. t. Feldmarschall-Lieutenants waren, diese Herrschaft. Von Carl Graf v. G o e ß erbte sie im Jahre 1790 der Freiherr v. N eini s ch ; dieser verkaufte die Herrschaft an VinccnzLau g e r. dessen Witwe. Frau v. K ossel, sie noch jetzt besitzt. "5' ^ - Schloß Lemb erg gibt von jeder Scitc ein sehr schönes Bild. Wir wählten die Ansicht von Norden gegen Süden, von wo der kleine Teich viel zur Schönheit des Bildes beiträgt. G ii ft Ein halbes Stündchen von der freundlichen Stadt Lcob cn, etwas abseits von der gegen Iudenburg führenden Strafte liegt das majestätische Ge-bäude dcs ehemaligen Fraucnklosters G ö' s;, Stciermarks erstes und ältestes Stift. Es ward beiläufig ini Jahre 1002 vom Grafen A duIa v. L u iben und dessen Sohne Arib o Erzb ischof vonMainz gegründet. Die Reihe der Aeblissinnen beginnt mit Graf A r i b o's Tochter K u n igundc im Jahre 1020, und wir fehcn oielc Töchter der edelsten steierischen Geschlechter ihr in dieser Würde folgen, unter andern: Bertha Pure rinn v. Pranck, erwählt 1338; Kath r c i n v, S a n r a u 1354; Anna v. H erber st o r f 1428 -, B a r b a r a II. v. Lichtenstei n 1566; Anna II, v. H arra ch starb hier 1576 ; M argarcthc v. K ü h n b u r g 1611; Katharin a Gräfin v, S t ü rt h 1695 ; MariaGabricl c v. Schaffm ann, 1779 erwählt. war die letz tc Acbtissin dieses Stiftes, welches Kaiser IoscfII. 1788 in ein Bisthum umwandelte und am 17. Mai 1786 Alerandcr Graf v. Engcl als Bischof von Leoben einsetzte-, als aber nach dcs Letzteren Tode das Bisthum unbesetzt blieb, fiel die Administration desselben im Jahre 1808 dem Bischöfe von Sccka u zu. Nun ist das Bisthum Lcobcn seit dcm Jahre 1859 der Seckancr Diöeesc einverleibt. Wie wir in unserem Bilde zeigen, war das Stift und ist zum Theile noch von Ringmauern und Thürmen umgeben. — ein tiefer Graben zog sich beinahe um das ganze Stift-, da es nun überdies; an der Mur liegt, fo bot es in stürmischen Zeiten grosie Sicherheit. Vergeblich belagerten cs die Tür» ken mi Jahre 1480 und mußten nach wiederholten erfolglosen Ctürmcu abziehen. — Ehemals hatte Göft zwei Kirchen, die Stifts- und die Pfarrkirche; von dieser, schon im Iahrc 1187 von Frciherrn v. Guttcnbcrg erbaut, ist jedoch nur mehr der freistehende Thurm übrig; sic ward durch den Bischof Graf 43 v. Engel abgebrochen und die Stiftskirche, früher der heil. Margaretha geweiht und in den Jahren 1505—1515 erbaut, zur Pfarrkirche erhoben und dem heil. Andreas gewidmet. Dicfe Kirche, ein ansehnlicher Bau, zeigt die letzten Phasen des gothischen Styles und recht interessante Details. Das Hochaltarbild daselbst ist ein Meisterwerk von Kremser-Schmidt. — Die ruhige Größe der Umgebung, welche trotz der belebenden Nähe der Stadt gewissermaßen den Character der Abgeschiedenheit tragt, ist recht im Einklänge mit dem ursprünglichen Zweck des Baues und wirkt eigenthümlich auf den Besucher. Hicr wohnte im April 179? der französische Obcrgencral Buonaparte, und begannen auch die Friedens-Unterhandlungen, welche mit dem be-kannten öeobner Frieden endeten. Goß besaß wichtige Privilegien, welche sich von Jahrhundert zu Jahrhundert mehrten und das Stift zu großem Ansehen und Reichthum erhoben, so daß bei dessen Aufhebung im Jahre 1782 das Actiu-Vcrmögcn auf 558.209 ft. geschätzt wurde. Auch spielt cs in der vatcrlä'ndi-schcn Geschichte eine nicht unbedeutende Rolle. (1681 Graf T raulmaiinSdorf) TlllUlkN^kls ^Ukll!il!!lö). <^^ ^"l Varkolisty.) (In« Ennslhal.) Am nordwestlichen Ausgangc des hochftittoresken Ennsthales, da wo der majestätische Bergcoloß G rimming sein Felscnhaupt stolz und gewaltig zu dcn Wolken emporstreckt, theilt sich die Haupt-Poststraßc in zwei Richtungen; — nördlich führt sie übcr Mittcrndorf nach Ausser, westlich über Irdning. Gröbming nach Seh la dm in g. — Unweit dieses Schcidcpuuktcs steht auf felsiger Anhöhe das bedeutende Schloß Krau t cnfels. (Ehemals Neu haus, und auf den Landkarten Steicrmarks ebenfalls mit letzterer Benennung bezeichnet.) Kräftige Bastionen umgürten das Gebäude, in welches man über eine auf gemauerten Stichen ruhende, hölzerne Brücke gelangt. — Der Bau in seiner jetzigen Gestalt weist nichts Altcrthümlichcs und bestätigt die Steinschrift ober dem Portale, welche meldet: „S, F. Graf v. Trautma nnsd orf, Landeshauptmann in Steycr. erbaute das Schloß in seiner gegenwärtigen Gestalt 1672," Der Beginn des Baues fällt in das Jahr 1660, und somit hätte das Werk zwölf Jahre in Anspruch genommen. — Eigenthümlich ist die Herleitung des Namens, welchen das Schloß von dem Erbauer, einem bewährten Kricgsmanne. erhalten und der es Traut dcn Fels genannt haben soll. Lange vor dem Umbau und zwar schon im 13. Jahrhundert erscheint Schloß Ncuh a us (der ältere Name von Trau tenfcls) urkundlich. Das alte Schloß wurde im Jahre 1291 uon dem kriegerischen Abte Heinrich von Admont den Salzburgern mit Waffengewalt abgenommen und zerstört, — Wahrscheinlich wurde die Vcstc bald wiedcrerbaul. doch fchwcigt die Geschichte darüber. 1493 am St. Iakobs-Abcnd erhielt Ha ns W in-t c r diese Burg r>om Kaiser Friedrich III. pftegcweise. 1525 erscheint Andrä Freiherr v. Hoffmann auf G r ü n b ii h l als Besitzer von N c u« haus. Spätcrc Besitzer waren im Jahre 1815 3, V. Degen v. Elscnau, von diesem ging cs 1833 an Wolf An selm Pra mb erg er, uud im Jahre 1830 an Graf v. Barkovsky über. Von der wirklich großartig malerischen Lage dcs Schlosses gibt wohl auch unser Bild, trotzdem daß wir im Raum beschränkt sind, einen schönen Beweis. — Leider war uns nur erlaubt, die Felsenkrone dcs majestätischen Grimmin g. früher als mons altiLniinus 3t^rilu be> zeichnet, welchen Ruhm er nun freilich dem Dachstein abtreten und sich dafür mit dem 17. Rang im Lande begnügen muß. sichtbar zu machen. Die Aussicht aus dcn Fenstern des Schlosses, von wo man den Grimming (7,424 Fuß) in seiner ganze» Höhe von der Thalsohle bis zum schneebedeckten Scheitel, wie die nachbarlichen Schladmingcr Gebirge, das breite Ennsthal mit seinen roinantischc» Schlössern, Ortschaf, tcu nnd tranlichen Gehöften überschaut, ist uon bewältigender, erhabener Schönheit. N <1681 Fürst v,IS chwalze » bnrg,) SHlNlIkN^klU. <^^ 3"rst Schw arzenberg.) In dem reichen SchlösscrCyclus, welchen die kurze Strecke von Schei fling bis Saurau in sich faßt, zeichnet sich Schratten berg sowohl der unvergleichlich schönen Lage, der hochromantischrn Umgebung, als anch der mancherlei historisch interessanten Erinnerungen wegen, welche sich an dasselbe knüpfen, vorzüglich aus. Fast unmittelbar am Ufer der Mur auf der nördlichen ruhigen Abdachung des bewaldeten Berges, dessen hohen Gipfel die großartigen Ruinen der Burgvrste Stein frönen, erhebt Ich S chrattcnbcrg, mit seinen 5 graziösen Thürmchcn und Kiosk's, cinen gar stattlichen, wohnlichen Anblick gewährend. — Gegenüber am linken Murufcr liegt das freundliche, im August v. I. von einem verheerenden Brande heimgesuchte Ocrtchen Niederwölz-, von hier führt eine Seitenstraße durch den Wölzcrgraben am Schloß 3t othenfels vorbei nach Ober-wöl^. — Westlich von Niedcrwölz zeigt der hohe Puchsbcrg seine steilen Wände mit dem Raubnestc Challons, und die Ruine, sowie das Neu-schlößchcn Pur,. In gleicher Richtung mit Puz' thront am Ende der Thalbucht die Nuinc Ratsch, der gegenüber, auf der Stelle wo einst das Stammschloß der S au rau's lag, ein Kirchlrin uuter gleichem Namen bekannt. -^ Am rechten Murufcr, etwas südwestlich von S eh ratten b crg, liegt die schon sehr verfallene Ruine Teuffenbach mit dem Neuschloß und Orte gleichen Namens. — Oestlich Scheiflin g mit der Ruine Czakathurn. Schrattenbcrg war dcr Stammsitz eines der ältesten und bedeutendsten Geschlechter Steiermarks. Hammon v. Sch ratt enb crg. der sich unter Kaiser Friedrich I, bei Bezwingung der Mailänder durch besondere Tapferkeit auszeichnete, ward von demselben zu Verona im Jahre 1153 zum Ritter geschlagen. Chadiloch v. Schrattcnbcrg erscheint 1160—1164 in mehreren Urkunden als adeliger Zeuge. Friedrich v. Schrattcnbcrg, salzburgischer Vasall in Steiermark. zog mit seinem Lehensherm Erzbischof Friedri ch III. aus dem Geschlechte von Leibnitz, Friedrich dem Schonen von Oesterreich gegen Ludwig dem Vaicrn zu Hilfe und ward nebst vielen anderen steierischen Edlen, 92 an der Zahl, am Vor-abendc (27. September 1322) vor der um die deutsche Kaiserkrone gelieferten Schlacht bei Ampfing nächst Mühldorf in Vnicrn zum Ritter gcschla. gen, Tags darauf aber in dcr Schlacht nebst Friedrich von Oesterreich selbst gefangen genommen. — Nach seiner Loslassung folgte er Friedrich von Oesterreich, und gründete unfern der mährischen Grenze die nach feinem Namen genannte Herrschaft Schrattenberg. Von dem in Cteiermark zurückgebliebenen Zweige erwähnt die Oeschichlc nur mehr Jörg den S chratten b er ger. Um 1590 finden wir schon Wolfgang Freihcrrn von Zwickel als Besitzer der Herrschaft S chrnttcnb crg. Später besaßen es Rupert Freiherr v. Eckcnberg, dann Hans Sigmund Iöstcl, dmiu Freiherr I och er v. Joch art stein, welche Familie es bis 1685 besaß -, von dieser kam es an Victor I. Graf v. Brand eck, welcher S chrattcnb erg mit einer Auslage von 72,000 fi, in den dcrmaligcn Stand setzte. 1696 erkaufte es Fürst Fer> din and von Schwarzenberg, bei dessen Familie es bis heute blieb. Am 8. October 1760 übcruachtctc hier Kaiser Josef II. und die Infantin von Parma. Vom 3. bis 9. April 1797 war hier Buona» partc's, vom 7. bis 12. April 1799 Suwarow's Hauptquartier. Jetzt herrscht tiefe Stille in den leeren Gemächern, welche, aller Möbel beraubt, kaum eine Spur ehemaliger Wohnlichkcit zeigen, ausge» nommcn die großen Wandgemälde, Bilder aus der biblischen Geschichte auf Leinwand in Oel gemalt. welche sämmtliche Räume schmücken. — Bei dcr bedeutenden Vernachlässigung, in deren Folge Sturm und Regm durch gebrochene Fensterscheiben freien Einlast erhält, dürften wohl auch diese Ueber-rcsle einstiger Pracht von kurzer Dauer sein. — Die ziemlich ansehnliche Echloßcapcllc ist noch eingerichtet. M 45 (1881 Gnif Lambcrg.) I' l l!) l t N w N l !l. ^ (l8^ l>, N e l, c „ l, l> r ^,) (Cillier lireis.) Seit 1. October 1862 ist die croatische Bahu zwischen St ein brück und Sissck dcm Perkehre übergeben, nnd cs dürften nun wohl häufiger Ansfiüge in dcn südlichsten Theil unseres Landes unternomulen werden, als dies Usher der Fall war. — In der That bietet auch die Strecke con Stein brück bi.5 Rann, am Ufer der breit und ruhig dahinfließenden Sake (San) entlaug, manches historisch nnd malerisch Interessante. Zn diesem gehört vor Allem der Markt Lichtenwnld mit dcm stattlichen Schlosse O b e r-L i ch tenw a ld. Schon um 859 kommt Lichtcuwald urkundlich vor, Kaiser Ludwig der Teutsche, Ludwig des Frommen Sohn und Carl des Großen Enkel, schenkte die Besten Lieh ten w aid und Rann an Luipram III., Erzbischof von Salzburg, Unter den Erzbischöfcu stand Liehtcnwald Jahrhunderte hindurch, nur auf Momente erscheint cs in der vaterländischen Geschichte. So in jener Fehde, welche dao unzufriedene Laud gegm Herzog Albrecht und seinen unruhigen Rathgeber Abt Heinrich von Admont kämpfte. Im Jahre 1480 besetzte Mathias Corvinus in dcm Streite mit Kaiser Fri edr i ch III. wegen des erledigten erzbischüflichcn Stuhles von Salzburg, uebft vielen Schlössern auch Lichtenwald. 1582 finden wir Balthasar Freiherrn v. Lamb erg als Besitzer. Später bcsapcn es die 9)loskon's, I, v. Drasjkovich. Graf Ancrsbcrg, die Gränu und Grafen Serntage. von welcheu es an die Familie des jehigen Besitzers Edlen v. Rebeuburg kam, Oft und schwer wurde Lichtenwald geschädigt-, mehrmals lwn deu Türkm zerstört, wiederholt ein Ranb der Flammen. 1763 brannte es total ab, uud erst in nenrrcr Zcit, im Jahre 1855, erlitt es abermals dao tranrigc Schicksal — näiulich beinahe allgemeine Bernich-tung durch Brand. Nun erhebt sich der Markt immer mehr, besonders ziert ihn die seit dem Jahre 186l neu umbaute Pfarrkirche St. Nikolai. Die zweite Kirche, dcm heil, Florian geweiht, ist ein unbedeutender, spätgothischcr Bau. Das Hcrrschaftchauö Uuter Lich ten w a! d hatte, wie sämmtliche Bauten, durch den erwähnten letzten Brand sehr gelitten, wurde aber vou dem jetzigen Besitzer wieder restaurirt, Das meiste Interesse bietet das schöne Schloß. Im Wesentlichen ist cs so erhalten. wie wir es bei Bischer sehen; nur die schützenden Mauern und tmmcnden Schanzgräben, welche es noch vor wenig Dccennien umzingelten, sind niedergebrochen und freundliche Anlagen, blühende (^är-ten nmgürten die kräftige Beste, zu der eine Stiege dcn rebenbekränzten Berg hinanführt. Rechts von dem Thore, über welchem ein Wappenschild mit der Devise : „Kcduld überwindet Allcö!" prangt, bemerkt man in der Mauer einen Nümcrstein ; er ist nicht der einzige Nest aus dcr Römerzeit, den man hier fand. Im Jahre 1811 gruben Landlcute iu mier benachbarten Weingegend zwei Sarkophage mit Basrelief's uud Inschriften auo. welche in's Ioanncum nach Gwz überführt wurden. Merkwürdig ist auch der sogenannte lutherische Keller, einst eine katholische Kirche im byzantinischen Style, iu welcher späterhin zur Zcit dcr Reformation dcr Gottesdienst nach lutherischem Ritus gehalten wurde ; jcht ist das Gewölbe, was es heisü — nämlich ein Weinkeller. Bon den schönen Wandgemälden daselbst sind noch viele und deutliche Epnren vorhanden. W i l t> a l p c. (Vlucßer NM5.) Wildalpe an der Salza ist ein höchst pittoresk gelegenes Alpcndorf mit einer ziemlich ansehnlichen Kirche, der heil. Barbara, der Schutz-Patronin dcr Bergleute, geweiht, mit Marmorbrüchcn, groszcn Hammerwerken u. s. w. Es wird in den Sommcrmonaieu dcr viclcn Ausflüge wcgeu, welche *) Siehe Prof. Suppausitfch nusfichrliche Schilderung: „Ausflug van Eilli nach Lichtenwald." Cilli bei Vacho. j«1«. 46 von hicr aus zu unternehmen sind, sowie auch dcr großartig schönen Wegc hierher, sehr häufig von Fremden besucht, ja selbst zu längerem Aufenthalt gewählt. Unstreitig gehören die Wanderungen nach Wildalpen zu den großartigsten unseres herrlichen Oberlandes, Für Fußrcisendc ist jedenfalls dcr Weg von der Weg scheide aus am genußleichstcn, Von da geht es erst durch dichte, schattige Waldungen über den Ä a st e n r iege! ; anfangs ist die Landschaft ziemlich ruhig, bald aber nimmt sie einen immer größeren, dufteren, ja wilden Character an und wird end-lich im H ö llri n g , einem schauerlichen, grotesken Felsenkesse!, wo das Jagdhaus weiland Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Ioha n n steht, von überwältigen-dcr Schönheit. Hier zeigt der Alpcnricse Hochschwab scinc zackigen, gräßlich zccklnftrtcn Felswände in ihrer vollsten Majestät, und mit Necht mag diese Stelle der Cnllmnationspunkt allcs Wildpittoreoken genannt werden, — Aus dcm R i n g führt dic Straße wieder meist abwärts und man passirt zunächst das Dorf W e i ch s c lbod c n , uinvcit davon einen Fclsen-Tnnncl bei der interessanten Schle u si e über die Salza. später das G'sch ö d e r mit seiner äußerst wildschönen Felsengruppe in dem, dem Wanderer immer znr Linken bleibenden Echwabrngcbirgszugc und erreicht,endlich das in einen engen Gebirgspaß cinqe-zwängte Wildalpen. Diese Parthic macht ein guter Fußgeher in einem Tage ohne bedeutende Anstrengnng. Etwas beschwerlicher und nur mit einem Führer zu unternehmen , ist dcr Alpcnlvcg übcr die steilc E i sc n crzcrh öh e vom Lcopoidstcinersce aufwärts nach Wildalpru. Weniger ermüdend, aber ebenfalls reich an herrlichen Vildern, ist dcr Weg von hier durch die Palfan nach Hicfelau. welche Wanderung auch einen Tag szu Fuß) in Anspruch nimmt, Von dcn Ansflügen von W i ldalp cn sind die interessantesten', das Thal der S i c b en se rn , das Bru nntha l, >vo sich die nördlichen Abhänge dcr großen Schwabcngrnppc mit dem Griesstcin, Ebenstein n. s. w, hcrabscnken, Hicr oben licgt auch hoch am Gcbirgc dcr schöne, stille, kleine Eackwiescnsce und die südlichen Abhänge der Schwabcngruppe senten sich in das prächtige Tragößthnl hinab. F r o n d s li e r;i. Schloß Frondsberg liegt an der Straße gegen ^oran zwischen Anger und Virffeld, 8 Stunden von Graz. Es ist ein ziemlich alter-thümlicher Van und ganz wohlerhaltcn, b>egen!värtig zeigt es zumeist den Character dcs 17, Jahrhunderts. An ^r cinc Art Zlvinger bildenden Außcnmauer befindet sich cin halbrunder Bcfcstigungsthimn niit sinurcich angelegten Schießscharten, Diese Nitterveste ist der (^ebuttsort des verdienstvollen Verfassers des hist, topographischen stcicrmärkischcn Lcrikon's, Carl Schmutz, und wir elltnchmen nachfolgende Daten seinem meist verläßlichen Nette. Ueber dic älteste (beschichte d,escs Schlosses ist gänzliche Dunkelheit verbreitet; höchst wahrscheinlich hat ein eigenes gleichnamiges Gc-schlecht, vielleicht homo^'u nut jenem des berühmten Fcldhenn Jörg Frcnndsberg dac'sclbe crbaut und bcsrsscn. l2l)5 tommen schon die Statte ckc als Besi<;cr vor, 1.';29 brsaßen rs die Gcbrüdcr Losen stein und Statt eck zu gleichen Theilen. 1434 staro Bernhard v. Loscnsteiit, welcher mit Graf Hugo v, M outsort in Vczng auf die Statte ek'schcn Lehrn in schweren Streit ver-wickelt war, 1470 verkaufte Hermann bnaf v. Montfort, Herr zu Pfainiberg, PegglUl und Frcnndsberg, dic Icl)terc Vcstc an Andrcas Sarl. Im 17. Jahrhundert erscheint dic Familie Crolonza inl Vcsitzc dicses Schlosses; um dic Mitte des 18. Jahrhunderts k^m es an die Schick's, von loelcher Familie rs durch Kauf an Nep. Edlen v. Safran und defsm (Gattin Kathaeina, geb. Frciin l'. Lang, überging,") Wir erfassen dic GellMühcit, mn'n Druckfehler f T^itc !)4 in der Iel.,te,i Zeile l'ci P f»n>i! b e rg zu ^crbcsscr», >uo es heißen soll statt „Eafw": „S a f r a »'s," da i>n ^»ilire l?i'',.) (5 g g e n b r r g, nur ein kleines Stündchen von der Stadt entfernt, ist eines der prächtigsten Schlösser Striermark's, Es liegt am Fuße des 2353 Fuß hohen Plaivutsch, ist im Viereck gebaut, hut :nrhrere Stockwerke nnd 5 Thürme, auf dcre» Spitzen schwarze Adlrr goldene Kronen gegen dir Sonne tragen, als Sinnbild des Wappens der Familie Eggcnbcrg; der mittlere Thurm hat 6 Glocken und trägt die Uhr, Ein breiter Graben, in welchem Damhirsche weiden, umgibt das Schloß. Dies wnrde von Fürst Ulrich Eggenberg erbant, doch erst nach seinem Tode 1655 vollendet; es galt seiner Zeit für eine der schönsten fürstlichen Residenzen. Die innere Einrichtung zeigt von dem Reichthum uud der Prachtliebe seiner Erbauer. Sehenswert!) sind die schönen Gemälde im Prnnk-saale von dem steierischen Maler Wcißkircher. Die Schloß Capelle ziert ein Monument mm Eanova, ans carrarischem Marmor, das König Hieronymus Buonaparte der 1815 in Graz verstorbenen Gräfin Hcnriette Herberstein errichtete. Der sehr große nnd schöne Schloslgarten, ursprünglich ganz im altfranzösischen Style angelegt, mit geschnittenen Alleen, Springbrunnen, Irrgarten, Statuen u. f. w, ,'ist feit mehreren Jahren in cincu rnglischeu Park nach neuesten» Geschmacke umstaltct und durch die Humanität der giäf-lichen Besitzer dem Publikum geöffnet. Die Familir Eggenberg, welche, einem Meteor gleich, im raschen Glänze, sich erhob, um bald wieder zu erlöschen, war im 17, und 18. Jahrhundert durch Reichthum und Thaten eiues der vonagcudsten Geschlechter Im 15. Jahrhundert waren die Eggenbergcr ansehnliche wohl-habende Vürgrr in Graz und »iadkersburg. V althasar Eg genberger war 14l58 Münzmeister zu Graz-, er erbaute in Algerodorf, cinem Dorf-chen nächst dem Schlosse, das eigentliche Stammhaus, jcht Alt- oder Klein-Eggenberg genannt. Valthasar wurde lwn Kaiser Friedrich III. als Belohnung geleisteter, wichtiger Dienste in den Adelstand erhoben. Er streckte seinem Herrn große Snmmrn vor, bat aber um Entlassung aus kaiser-lichem Dienste, als seine Forderungen um Riickersal) nicht befriedigt weiden konnten. Ueber das Ende dieser ersten merkwürdigen Eggenbergrr herrscht ein noch nicht gelöstes Dunkel. Als Mißvergnügter (vielleicht im Eilwerständniß mit Baumkirchcr und Genossen) ward er ergriffen, auf deu Schloßbcrg gebracht und der Sage nach durch die Dolche der „eisernen Jungfrau" um's Lebru grbraclit. Seine Söhne blieben indessen frei und erhielten sogar 1493 vom Kaiser Maximilian I. „die vir und dreyßig tausend Gülden, so Ethenbergcr in seinem Vrnknus im G'schlosi zu Gracz — Unsern lieben Hern und vattcr (dem Kaiser Frirdricher) gelirhcu und dargrslreckt hat" wieder. 1598 wurden die Eggcnbergrr von Kaiser R n-dolph II. in dcn Frriherrnstand erhoben. Ruprecht Vartholomäns zeichnete sich als Staatsmann nud Krieger aus, war Hauptmann des Schlosses zu Graz und führte 1593 den Oberbefehl gegrn die Türken. Er war es. der seinem Hause die Wege zu künftiger Größe bahnte; sein Neffe Johann Ulrich wurde Landeshauptmann in Steicrmaik. Kammerpräsident und Obcrstknmmerer, erhielt das goldene Vließ uud wurde 1l'.23 durch Kaiser Ferdinand znm Neichsfürsten und endlich 1628 zum Herzog vou Krumau erhoben. Im Jahre 1717 erlosch dirser fürstliche Staunn und Schloß Eggenberg fam durch die Heirat der Fürstin Anna Elronora mit dem Reichsgrafen Leopold v. Herb erste in an diese Familie, in deren Vesii) es noch gegenwärtig ist. In diesem Schlosse ward als besonderes Zeichen der kaiserlichen Huld die Vermählung Kaiser Leopold I. mit seiner zweiten Gemahlin Claudia Fclicitas im Ortober 1673 gefeiert. Im Jahre 1765 bewirthete Leopold Graf Herb er stein die große Maria Theresia, ihren Gemahl Kaiser Franz und den Kronprinzen Joseph mit dem gauzen kaiserlichen Hofstaat in seinem Schlosse. 1805) schlug hier Marschall Macdonald sein Hauptquartier auf. Später, im Jahre 1814, nahm Hi rrouym n s Bnonapartc unter dem Namen cincs Grafen v. Harz in Eggeulicrg seinen Aufenthalt. 48 (K'«l Dmnstift Seck...,) Burgruine und Umschloß I' ichtrnstci n ^863 Mrst Lichtenftcin.) (bei Hudenburg.) Kaum eine Viertelstunde südöstlich von Iudenburg auf einem bewaldeten Fclscnvorsprung des gleichnamigen Berges liegen die wenigen Trümmer drr Beste Lichtenstein-, diese ist seit niehr als einem halben Jahrtausend eine Ruine, daher bis zur völligen Nnkenntlichkrit verfalle» und in nicht zu ferner Zeit dürfte die vernichtende Vegetation auch die letzte sichtbar,.' Eriiuterung der Stammburg eines der ältesten und berühmtesten Adelsgeschlechler Oesterreich's vertilgt haben, Wer die Burg crbautc, tanu geschichtlich uicht uachgcwicscu lucidcn, wohl aber ist historisch grmis;, daß dcr herrliche UIri ch dmi Ü i ch t.' u st ciu , dicsc Vlumc d^'r Ritterschaft, unsterblich durch Me gemiithlnillcn Gcsäüge und siegreichen Waffen. ein Manu, der als Ritter u»d Länger einzig in Ochcrrcich's Geschichte dasteht, hier gehaust habe. Mit melen lMen dco ^andeo in die schändliche An-klage des Friedrich li, Pettau veriuickelt, wurde auch er lwu dem Vöhmeutmlig Ottuknr II. als (5mpörcr behandelt, und nur die Abtretung seiner Schlüsser Frauenburg, Murau und seines Stammschlosses Lichtenstein rettete ihn lwn dem bereits angekündigten Tode. Mit den beiden anderen Schlössern wurde auch dieses im Jahre 1269 auf Vefehl Ottukar's geschleift, und erhob sich nimmer aus seinem Schütte. Das neue Schloß, in nur geringer Entfernung von der Nnine, ist nicht sehr bedeutend. Es ist zwei Stockwerke hoch und besitzt außer cincr Capellc, nichts Interessantes. Seine jehige Gestalt dutin in's 17. Jahrhundert, wo es im Vesihc des Domstiftcs S eck au war. <1681 Graf S a u r a u'ö brwl.) D ! ll N !i l' lt !U Ü l ! !). (!8L3 Frcih. u. Waltcrstirchc».) (Grazer Nreis.) Nach der Abbildung »on Vifcher trug dies Schloß noch zu Endc des 17. Jahrhunderts recht deutlich das Gepräge einer festen und wehr-haften Ritterburg des Mitlelalters ; höchst malerisch war das Aussehen der dielen ohue Wahl, gerade wie cs ZufM oder augenblickliches Vedürsniß mit sich brachte, aneinander und übereinander gefügten Thürme, Warten, (irker, hohen (Diebel und spitzen Dächer, verschiedener vorbauten u. a. m. ^erglei-chen iuir es heute, so fiuden wir freilich g>ir mancheo verändert, doch bietet es noch immer einen recht lilterlhümliehen und stattlichen Anblick dar, Plaukcnwnrth besteht eigentlich ans zwei Schlössern, ivolwn das eine, „der ^ndwig" genannt, nnr ivenig bedeutend ist. Das eigentliche Schloß l'rönt den (Zipfel eines nach Westen ziemlich steil abfallenden Berges, uud ist vollkommen gut erhalten und 'xwohnt. Außer seiner pittoreskcu Bauart hat es wenig Schcnswerthes. Groß-artig und einzig iu seiner Art ist jedoch die Aussicht aus den Fenstern des Schlosses. Als erste Besitzer erscheinen die Herren von Plankenlvarth , ein seit Langem allsgestorbenes Rittergeschlecht, welches schon im 12. Jahrhundert nachweisbar ist. 1179 lebte ein Rüdiger von Pl anfen w arth, der sich im Jahre 1221 „Marschall" schrieb. Mehrere, Urkunden befinden sich im Stifte Nein, allwo Bernhard von Planken w arth 1265 Abt war. Hier begegnen wir wieder der Sage von zwei feindlichen Brüdern, welche beide eine heftige Neigung zu einem benachbarten Fräulein faßten. Darob entspann sich zwischen ihnen tödtlicher Haß, der sie bestimmte, ihr väterliches Erbe zu theilen; der sanftere Bruder Ludwig erbaute die tiefer gelegene Burg, wo ihn der andere in einem Anfall wilder Eifersucht aus deu Fenstern des oberen Schlosses erschossen habcn soll; woranf die Unterthanen den Tod ihres gelicb-ten Herrn rächten und dessen Mörder erschlugen. So soll dies Geschlecht gccndel haben, welches dem Stifte Rein stets seinen Schutz gewährte und auch die Abtei reich beschenkte. Später finden wir die Grafen v. Brcuner, Sau r a n, Herb c r st ein, N u r m brand. St ü r t h im Besitze dieser Herrschaft, bis sie 1826 an Moriz Ritter v. H o r st i g überging, von welchem sie im Herbste vorigen Jahres Freiherr v. Walt e rski r ch c n durch Kauf an sich brachte, Wie wir hören, gcht Pla nkcnwarth einer abermalige« Umstaltung entgegen, indem der jetzige Besitzer, beabsichtigt, es für sein Jagdschloß einzurichten. 49 Curort Nohitsch (Snuerllrunn). Der bcrühnltc Eurort Rohitsch, welcher untcr den Gesundbrunnen Steiermarts, sowie Innerösternicho, »nslreilig den ersten Rang bc-Häuptel uild überdies scineo nnschähbarcn Hcillvassers wege», dessen vortreffliche Wirlüng das Zeugniß von Iahrhnnderttn verbürgt, europäischen Ruf cr-langt hat, liegt in einem lieblichen, von Süd uach Nord laufenden Engthnle an der südlichsten Grenze des Landes.^) — Den Al'iltelpunft dieses Thales nimmt der geschmackvolle, auf 12 jonischen Tmllcn rlih^ld^ Vruinu'ntcmpel rin ; an dksrn n'ihcn sich vcchls und links nach dcv Vludcrscitr n<,'ttc Gc-l'älide; in» Hilllcrgrund^ abcv zahlniche Vudcil nii! locknldcn Ausladen dcr Galnnin^' und drö Lul'liö, dis dicht bclliubtc Hngcl, schattigr, Mt'ähnlichc Anlagen und endlich ini fnncn Holizonlc das schührndc W otsch-G c b il g c nnd dcr ariliinälc, lrssrlfmmizzc Tonati das fmmdlichc, schönc Bild schlirpcn, lvclchcs wir !>: «nscrrr Zcichnun>i so tmi alo lnöglich luicdcrziigebcn bcmüht waren, Obwohl dir Cagc die Vcnnhmia, dieser HrilqncNrn m frnhc Iahrhundertc zmiicklcitef, so läßt sich doch mit Gewißheit erst ein Gwf Zrinyi als Entdecker (im Jahre 1640 — 45) nennen. Lehtrrer, wahrscheinlich Nil las Zrinyi. dessen die (beschichte glcich lobend als Feldherrn wie ale Dichter gedenkt, lrnrdc bei Gelegenheit einer Jagd alls die Ollellen aufmerksam gemacht; schon längere Zeit an der Milz nnd Lcbrr leidend, fühlte er sich dmch die flam», säuerlich schmeckenden Flnthen so angezogen, das; er beschloß, selbe als Arzneimittel auznwendeu, und erlangte in der That durch fortgesetzten Gebranch die vollste Gesundheit wieder. -^ Der Nuf dieser bei einem so berühmten Manne gelnngencn Heilung verbreitete sich schnell und drang selbst nach Wien, wohin Dr. Sorbait, Leibarzt der Kaiserin Eleonore, Gemalin Ferdinand III., viele Flaschen verschrieb nnd mit großem Erfolge anwendete. — Mit der steigenden Nichtigkeit des Sauerbrunnen entstand bald Streit bezüglich der Verführuugs-Privilegien dieses Saurrwasscrel, wodurch der cmportcimcnde, Nnf desselben unendlich zn 2ch"den kam; erst in der Hälfte des ,18. Jahrhunderts erhob er sich wieder, blieb jedoch im Ganzen wenig bekannt, bis zn Anfang unseres Jahrhunderts die Herren Stände Sleiermarls den Sauerbrunnen unter ihren unmittelbaren Schuh nahmen. Mit diesem Moment beginnt die neue glänzende Aera des Brunnens Unter der umsichtigen Leitung des hochverdienten Landeshauptmann Ferdinand Grafen v. Attems und des Herrn Äbten Gotthard Kugclmayer von Admont g/schah die eigentliche Gründung einer vollständigen Vadcanftalt. welche seitdem zum Segen der leidenden Menschheit rasch mld herrlich cmvorblühte nnd jährlich Tausenden in der Nähe und Ferne Erleichterung und Genuß verschafft. — Im Nohitscher Badcleben herrscht viel Regsamkeit nnd Abwechslung; man findet hier nicht, wie in manchen Warmbädern, cinen Zusammenfluß gebrechlicher krüppelhaftcr Menschen. Rührige Vewcgung im Freien, aufheiternde Geselligkeit ist hier der Zweck Aller — ja sogar ein Theil ihrer Cur. Deshalb Promenaden in der Nähr, in dem schattigen Erzh crzo g. Wald mit seinen kühlen Laubgängcn-, auf dem dichtbewachsrnen Ianinaberg mit seinen beiden Eremitagen, ans denen man die herrlichste Nnndschau genießt; nach H ei li g cn kreuz. Deshalb weitere Ausflüge nach Landsberg, anf den D o n ati b crg l2?95 W. F,), nach Cilli, Pcttau. nach Lronticn; deßhalb glänzende VäUe, von denen der Anna-Ball den Curort in seiner höchsten Frequenz zeigt, und alle die zahlreichen andern Nergnügnngen eines belebten Badeortes. Markt Rohitsch. Dieser Markt lagert sich mit seinen hundert Häusern am Fuße eines netten Hügels, überragt von der freundlichen Dcchantrisirche und gleichsam bewacht von den beiden Schlössern Ob er-Rohitsch und Sterm oll, welche die beiden den Markt zur Rechten und Linken einschließenden Anhöhen fronen. Ober-Nohitsch zu Vischcr's Zeit noch vollkommen gut erhalten, ist uun eine höchst verfallene Ruine; das Schloß Stermoll jedoch im ') Mittelst der Eisenbahn lnS ;„l S P öl > schlich >,nd ^>1 dil scher Heilquellen von jene» Welt« erobercrn nicht bemerkt »der gewürdigt worden ;u sein. Im 18. Jahrhundert erscheinen zuerst die Rochatzer, Herren zu Roh it seh, «Us »nichtige fitter. Sophia v. Noch atz stiftete das Frauenkloster Studenitz im Jahre 127^. Später waren die S t a ttenb crg e, Hcinb » rg, (5 illier. P l a n k c »st c i n und Lindeueck Besitzer von Rohitsch. 1579 besagen es die Welzcr, Von 16^1 bio 1750 gehörte es den Fürsten E g g enb e rg, hierauf den Grafen Leßlie uno seit 1805 dem Grafen Anton v, Attems. bereinigt mit dem gegenüberliegenden schöncn Schlosse Strrmoll, 'Die Lage dieses Markte? ist höchst malerisch und wird, da er nur ein Stündchen vom Kurorte entfernt ist, als einer der interessantesten Ausflüge von den Badegästen häufig bcsuckt. M a r i a Z e l l. Da wir im verlaus unseres Werkeo auch eine Total- Ansicht dieses weltbcrühulten Wallfahrtsortes bringe» werde», so wollen wir dießmal nur eine möglichst gedrängte Schilderung seiner höchsten Merkwürdigkeit, der stattlichen Gnadcnkirche geben. Diese ist unbedingt die größte -Arche des Landes, 201 Fus! lang. tt7 Fnß. breit und !19 Fuß hoch, Dnrch mele Umbauten entstellt, zeigt nnr die Westseite Spuren des schönen ursprünglich gothischen Vaues-, namentlich ist der große 2(!0 Fuß hohe Miltclthurm l^ohl erhalten, Vou großem Interesse ist uuch das herrliche gothische Eingangs-Portal. Zu beiden Seiten desselben stehen die bleiernen Bildsäulen Markgraf Heinrich's von Mähren und König Ludwig's voll Ungarn/) Unmit-lelliar ober dem Portal ist die siegreiche Schlacht König Ludwig'?, und Markgraf Heinrich mit seiner Gemahlin vor einem Marienbild kniend, in Stcinarbeit vorgestellt. In der Mitte der Kirche steht die G n a de n rap e l lc mit einem silbernen Gitter; sie enthält die ans Lindenholz in der Höhe von 18 Zoll geschnitzte Gnadenstatuc, Die Kirche hat am Hochaltar cin großes Crncisir, a» welchen« das Kreuz von Ebenholz der Heiland vou Silber. Das Vild wiegt l!00 Mark und ist eine Schenkung Kaiser Carl VI, Außerdcm zählt man 10 Seitenaltäre, mit zum Theile schönen Gcmäl-den, Volivtafeln ic. Uebcrreich an hüchstinteressantcn Kostbarkeiten ist die von Gold und Silber strotzende Schatzkammer, Die Lrgendc von der ersten Veranlassung dieser Kirche ist allbekanntz urkundlich wird Maria-Zell als der Wald Zell. welcher dem Thalc Aflenz angrenzend sei. von dem k, Landesvcrwescr Grasen Mcinhart von Görz zum ersten Male im Jahre 1250 erwähnt, Die Anlage der Kirche hängt ohne Zweifel mit jener des Klösterlein'ö, cine Filiale des Stiftes Lamb recht, welches schon seit Anfang des 12. Jahrhundert zn Aflenz an der Peterskirchc bestand, zusammen, Von dort soll auch (im Jahre 1157) cincr der Mönche zum geistigen Wohlc der in den Salzwerken vcrweudelcn Arbeiter ausgegangen und mit dem später wunderthäligeu Marienbilde von Lindenholz im Walde Zell sich angesiedelt haben, Auch die Stuben-berge, welche Vögte des Klosters Lamb recht aus desstn Besitzungen im Mürz- und Aflen;!hale waren, besaßen Irhenswcisc Gut in Zrll. uud bei (Nelegrnheil cines Streites Wulfings von Stubcnberg mit Abt Gotschalk im Jahre 1272 wird dieser Ort zum zweiten Male erwähnt. Der N»f des Hriligchumes wnrdc erst wach. als nntrr Abt Burkart 1286. Markgraf Heinrich von Mähren, von einem Traumbilde des heiligen Wenzels gchitet. Heilung bei der wnnderthätigeu Maria zu Zell fand. Wir vollen eine Kritik der Sage gar nicht geben, sondern erzählen eben nur letztere-, denn ein Markgraf Heiurich non Mähren dürfte um jene Zeit tanm zu erforschen sein. Er soll die erste steinerne Capelle über das bis-her nur in einer Bretterhütte (Zelle) bewahrte Bild erbaut haben. Von da oder wenigstens vom 14, Jahrhundert an hob sich die Kirche, sie erhielt in ^1 Dir N,i>!d;cich»>mg dcS t«>. Heftes etithiitt die lü.'ide» Aildsmilcn !n',i mich der 'Aatlir ^eichnct, 51 rascher Folge Widmungen und Ablässe; erstere luu l^22 vom Landeshauptmann v. Wallsee. 1347 von dem eigenen Pfarrer Haidenreich zu Einöd und Hall. 1364 von Herzog Rudolf, u, a, m. Ablässe abcr gaben 133« Erzbischof Friedrich III. von Salzburg. 1345 Papst Cle-mcns VI. u. v. a. Um die Mitte dieses Jahrhunderts war es auch, daß König Ludwig I, von Ungarn auf Grund eines Gelöbnisses das große Gotteshaus, von welchen nur noch der erwähnte mittlere Thurm übrig ist, errichtete, und die Schatzkammer gründete Von Jahr zn Jahr häufte sich nun die Zahl der anströmenden Gläubigen und machte eine Vergrößerung der Kirche nothwendig, zu der mich im Jahre 1644 Abt Veneditt den Grundstein legte-, fo erhielt dieselbe ihre jetzige Gestalt, wurde abcr nach dem letzten fürchterlichen Vrand 1827 gänzlich renovirt, -------------------- (1681 SNft A d m o „ t.) S I. ^M N k 1 l Ü (186« Stift A t> m c»» t.) Schloß und Kirche St. Martin kommt schon um die Mitte des N. Jahrhunderts als eine Vesitznng Votho's des Statten vor, welcher nebst seinem Bruder Aribo, Pfalzgrafcn und Herrn in 5tärntcn und am Kraubath in Steicrmark, wegen Theilnahme an einer Verschwörung gegen Kaiscr Heinrich III. in die Acht und aller seiner Güter sür verlustig erklärt wurde. Der Kaiser schenkte die Hälfte von St. Martin 1055 an das Hochstift Salzburg, und so wurde diese Schenkung später zur Gründung Admout's verwendet. Die zweite Hälfte erhielt Admont erst 1136 in Folge jenes Efclrittes, welchen der Laudesverwcscr Günther von Hohenwarth den Abt Wolfold machen ließ, weil dieser eine Huhenwarthcn verwandte Nonne zu strenge züchtigte, Hoheuwarth ward darob vom Salzburgcr Erzbischof iu den Vanu gelegt, aus welchem er stch auf dem Todten-bette durch Abtretung jener Hälfte von St. Martin an das Stift Admont löste, Das Schloß war im Mittelalter befestigt. In der dazu gehörigen Kirche sind die schönen Schuitzwerkc des stciermärkischcu Bildners S tam> mel bemerkenswert!). Mehrere Ausgrabungen römischer Sculptureu lassen vermuthcn, daß bereits jene Weltbeherrscher auch hier Ansiedlungen hatten. Die romantische Lage, sowie die reizende Umgebung dieses Schlosses, welches auo blühenden Weingärten uud duftigen Park'Anlagen äußerst wohnlich emporblickt, machen es zu einem der beliebtesten Ausflüge der Grazer. Maria Traft l>e> Glaz. An der Stelle, wo sich heute diese stattliche Wallfahrtskirche erhebt, soll der Sage nach schon zur Zeit der Krenzzüge ein Gotteshaus be> staudcn haben, welches viele ans dem gelobten Lande glücklich hcimgefrhrtc Pilger besuchten und ihm als köstliche Reliquie ciu Stück vom Kreuze des Erlösers verehrten, daher es den Namen „H ei I i g e n krr uz" erhielt. Später wurde diese Kirche befestigt und es bestand an ihr ein Spital und eine Herberge für kranke Pilger und arme Neisende. und deshalb „H ei I i g eukrcuz ;nm Laud es tröst" genannt. Mehr als drei Jahrhunderte trotzte, diese Kirche gleich einem Fels im Meere den Fluchen anstürmender Feinde; endlich aber als uuter Kaiser Friedrich Hl, 1480 Steieriuark zahllose Horden von Ungarn und Tartaren überschwemmten, erlag sie nach der tapfersten Vertheidigung und wuroe bis auf den Grund vernichtet. Lange bot nun der Purberg, d. h, der kahle Berg, mit seinen Ruinen einen traurigen Aublick dar, bis sich im Jahre 16?« Hans Freiherr v, Wilfers-dorf daselbst ein Schlößchen baute. Er war es, der im uämlichen Jahre von Rein, wo sein Vluder Mönch war, eine Marien-Statue brachte und diese hier er faßte zuerst den Gedanken der Möglichkeit einer Wirdcrerbauung der Kirche, wurde aber mitten in seinen Plänen vom Tode ereilt. Später im Jahre 1693 unternahm der k, f. Archivar Edler v. Hcldeufeld. kräftig unterstützt durch die Fürstin Caro> 52 lina v. Eggenberg und vielen steierischen Ctandesherren die Vergrößerung mid Verschönerung besäter Capellr, Bald verbreitete sich der Ruf dieses Gnadenortes und zog viele Pilger ans fernen binden herbei und rei6)c Schenkungen machten in Kurzem eine nene großartige Umslalluug möglich. So wurde denn anch im Jahre 1714 durch Ee. Ereellen; den Grafen Brenner der Grundstein zu delu Prachtbau gelegt, welcher jedoch erst im Jahre 174<; seine Vollendung erreichte, Eine steile Steintreppe und ein durch die Kaiserin M a r! a "5 h erc si a angelegter Fahrweg führen zur Kirche hinan, welche umgeben von einer breiten Terrasse mit den Thürmen, gewölbten ^uppcln, goldenen grenzen nnd der schönen Facade als ein wnr-diger Ban sich darstellt und erhebende Wirkung übt. Das Innere des Gotteshauses enthält nebst dein Hauptaltar mit dem Gnadrnbildc noch acht Seitcnaltäre, welche mit guten Bildern nnd reich vergoldeten Echnitzwrrken versehen sind, Unter der Kirche ist die alte Gruft der Paul in er, ganz in den Marmorförper des Berges gehauen, Seit dem Iahn 1846 ist die Kirche den I'. I'. Franziskanern mit der Bewilligung zur lHrrichtuna, eines Hospiz ihres Ordens übergeben. St. Acgidykirchc in Srmnach. Ueber die Entstehnng dieser Kirche liegen keiue Daten vor. Sie ist ein austhniicher Ban iu gothischem Hlyle und bietet sich mit dm vielen Neben- mid Zubauten änsicrst malerisch. Die Kapelle links von der Kirche, welche jetzt alö Veiuhaus verwendet wird, weist hohes Alter. Daß diese Gegend schon von den Nömeru gekannt uud bewohut war, bewciscn die wiederholten Auffiudungeu von Römersteinen hier und in Nadegund, von wo ein Snumweg über den Cehöckel nach Semriach führte. Die barbarischrn Zeiteu der Völkerwanderung brachten jedoch TodtenMc und Verödung in diese Ganen, welche erst die Ausbreitung des Christcnlhnms wieder mil ^icht und I^ebcu erfüllt haben mag; und die erste Anlage eines Gotteshauses dürfte mit der des nahen Radegundes zusammenhängen. Urkundlich wird der Name Seuniach schou im I.'i. Jahrhundert genannt. Un> das Jahr 1290 besaß das Stift Nein in diesem Veziikc brdcu-tende Besitzungen, dir sich später immer mehrte», so daß um 1395 dem Stift schon 13 Vauern untcrthänig waren. Die Pfarre Ecmriach kam um dn5 Jahr 1620 als Erfatz für das ausgeftorbrnc Zisterzienser Nonnenkloster zu Friesnch in Kärnteu, an das Kloster Rein. Unter den seit dieser Zeit aufei»auder folgeuden Pfarrern (85 an der Zahl) müssen besonders Marian Pitt re ich. welcher 1745 zum Abt von Nein erwählt wnrde. uud der verdienstvolle Haushistoriograph Alan Lehr 1744-49 genannt werden. (1681 gräfl, Stlibenber«.) H' H j^zi ll M n l k l!i. <^^ 6"ll. Stubenberg.) ,' i 1! b l' r n sseschlicbcn. Siehe Schmi!l/s üe^lco». ") Otto l>, Ä a t < m a !, S d o r f lcb«c >,>ii das Jahr 1^'8, Dich Vrschlrätt wl!r!>c mit C l> l i st u p h i,„ Inhrc !>>l!6 iil den Frcilicnnstand m,d mit W i l l, l,' I >n im Jahre 1671 in den Grafc»stmid erhoben '. dirscr lelUe iwcl, in, Jahre 1li!»2, Scin Tuh„ S i ^ ,n >i n d ,mn- der lcß!,,' diesrK Stannüct'. ?ie R „ l l »i» »^ d ^rf besnf'cu alich ein anschülichcö Haus in Graz, aliS welchem 1.) das „elieil dem ^n>dha,>sc sich liefiudeude Iniidschaftl. Zeü^lxniß rrbmit wurdc, ^") Im Wendische" bedeutet Vi«t«?!^ll soviel als ssnsch- oder K^lüvasscr, weshalb auch der onv»,',' cntlchnte Name K e i st r i h, dcsscil !?mtmu, Icichl ^rflärbar ist. iu jcdn» d„ den romantischen Spiegel des Leo-poldsteinerscc's tauchen, die Fölzmaurr mit dem Kaiserschild. dem hohen Reichen stein, und der kostbarsten Perle von Allen, dem Crzbcrg. dieser Schatzkammer des Landes, welche seit Jahrtausenden eines der vorzüglichsten Erze Europa's in unerschöpflicher Fülle spendet. Am Fuß-ende. der nördlichsten Abdachung dieses Verges erhebt sich der Markt mit seinen 160—70 Häusern, und bietet einen unvergleichlich malerischen Anblick dar. Das ganze Ansehen des Ortes verkündet seine Entstehung als Bergort, Die von Rauch und Kohlenstaub geschwärzten Häuser, die stete Thätig» kcit der Hüttenwerke. Hochöfen n, s. w.. dazu die berußten Arbeiter, welche das Gemälde als Staffage beleben, Alles läßt auf einen Blick Ursprung nnd Bestimmung des Ortes deutlich erkennen. Schon die alten Tauriskcr, sowie später die Nömcr während ihrer vierhundertjährigcn Oberherrschaft in diesen Gegenden, kannten das unschätzbare Kleinod des Erzberges und beuteten das reichliche, damals wohl noch zu Tage liegende Erz nach Vermuthungen in ziemlich planloser Weise aus. Nach Berufungen auf spätere Urkunden wird das Jahr 712 als das des Wiederbeginnes des Bergbaues unter Radoald IX. Herzog von Steyer, genannt. Sichere Daten hierüber hat man jedoch erst aus dem 14, Jahrhundert. Seit dem Jahre 1625 besteht hier die k. k. Hauptgewerkschaft; diese und die 14 Radwcrke in Vordcrnbcrg theilen sich in den Bau des Erzbergcs. Die erste fördert jährlich über 400.000, die anderen über 500.000 Centner Eisenstein zur Verschmelzung zu Tage. Bei solchem Verbrauch kann der Erzbcrg nach Berechnungen seines Umfanges und seiner Höhe noch über 900,000.000 Centner liefern, wodurch der Bedarf noch auf 900 Jahre reichlich gedeckt ist. Wir können nicht umhin, diese wundervolle Wcrkstätte der Natur näher zu betrachten. Von drei Seiten ganz frei, an seinem nordtoest-lichen Fuße vom Erzvachc bespült, erhebt er sich zu einer Höhe von 4.835 W. F. Seine Abhänge sind durchaus mit Nadelholz bewaldet. Schon von Weitem verräth dir röthlichc Farbe der gelichteten Stellen den reichen Erzgehalt seiner ganzen Masse. Auf der halben Höhe des Berges steht die Bar-bara-Capellr. weiter aufwärts die Gesch worn en stubc und der Kai ser tisch, eine Stelle, die eine bezaubernde Uebersicht des Thales von Eisenerz nnd der umliegenden Gevirgsspitzen gewährt. Hier steht auch das von dem Dbcrkawmergrafen Dismas von Dietrich st ein errichtete Monument, mit schönen Worten Klopstock's und einer Erzählung vom Beginn des Bergbaues anno 712. Den Gipfel des Berges schmückt ein von 55 Erzherzog'I o h a n n im Iahn 1823 errichtetes Krcuzbild von Gußeisen. In dem Gehäuse am Fuß des Kreuzes ist das schöne Potivbild von Schnorr, mit einer vom Erzherzog selbst gegebenen Inschrift. Im Innern des Berges sind besonders srhenswerth die sogenannten Sch a tzkammern, Höhlen, in denen sich die Elscnblüthc von den helllichsten Farben, von Weiß bis zum schönsten Himmelblau, in den überraschendsten Gebilden, besonders bei Fackc! Vclrnch. tung prächtig darstellt. — Schließlich kehren wir noch zum Markte selbst zurück, indem wir, die hohe Wichtigkeit der technischen Gebäude abgerechnet, die uralte St. Oswald-Kirche ") als vorzugsweise interessant nennen. Originell ist auch der hohe, spitze Schichtthlmn, dessen Glocke das Zeichen zu den Arbeiten im Berge gibt.------------------ Schloß Sauerbrunn (bei Iwdenliurg,) Dieses nicht schr bedeutende, aber höchst malerisch gelegene Schluß führt seinen Namen von dem Säuerling (dem einzigen, bekannten im Iudenburgcr Kreise). der in unmittelbarer Nähs des Gebäudes emporquillt. Es ist von Iudenbnrg cine Mile nördlich entfernt. Vor beiläufig drei Jahrhunderten lebte auf diesem Schlosse Franz Freiherr v, Teufenbach. ein edler Menschenfreund, dessen Leben eine Reih? von Wohlthaten be-zeichnete-, er vermachte in seinem Testamente vom Jahre 1578 seine Herrschaft Saucrbrnnn nnter dem Namcn „Hospital Sauerbrunn" der leidenden Menschheit mit der Bestimmung, daß so viele preßhaste und arme Individuen im Schlosse untergebracht und daselbst lebenslänglich ver-sorgt werden sollten. als das reine Erträgniß der Herrschaft gestatten würde, Demzufolge ist es auch seither abgedachtem Zwecke gewidmet. Bat» G l e i ch e n li e r g. Südwestlich von Graz in einer Entfernung von 6^ Meilen ist eines der besuchtesten Bäder im Lande, und steht in Bezug auf Frequenz dcr Gäste nur dem Badeorte Rohitsch nach. Der Weg vun Graz führt über St. Peter, den Schemcrlberg und Marem, durch das reizende Raabthal und übcr Fcldbach dahin. Unendlich freundlich und malerisch ist die Lage des Cururtes, sowie auch die Gegend von Gleichenberg bestimmt zu den schönsten und interessantesten des ganzen Landes gehört. Ohne Zweifel wird der pittoreske Character dieser Landschaft durch die hier vorHerr-schcndc Gebirgsart bedingt; während ringsherum abgerundete Hügel, von schmalen Thälern durchschnitten, ein sanftes, wellenförmiges Terrain bilden, tauchen hier wie durch "Zaubcrmacht gehoben, trachitische und basaltische Felsmafscn empor. deren steile Wände, vielfach zerklüftet, tief cingerissene Schluchten bilden. In diesen hochromantischcn, an Naturschönhcitcn überreichen Gründen Wellen die Wasser empor, denen so Viele ihre wiedererlangte Gesundheit verdanken. Die vorzüglichsten dieser Quellen sind die drei des Sulzlcitner-Thales, unter welchen die sogenannte Const ant i ns-Qnelle die stärkste und gehaltvollste ist. In der Nähe dieser Quellen befinden sich in Mitte der herrlichsten Anlagen die geschmackvollen Gebäude des Curortes. von denen unser Bild, welches von Süden nach Norden aufgenommen ist, fast all' die Interessantesten zeigt. Im Mittelgrunde auf einem sanften Hügel steht die imposante, palastähnlichc V.illa Sr. Ezcellenz dcs Grafen von W ickenburg', des hohen Stifters dieser segcnsvollen Anstalt; hinter diesem Gebäude auf einer Anhöhe die zierliche, im vtizantinischen Geschmacke auf Kosten Sr. Excellenz erbaute Kirche, deren Altar ein Meisterwerk des Herrn 3. E. Tunncr, st. l. Gallerie-Directors zu Graz, schmückt; dieser Kirche zunächst, welche auch die gräfliche Familiengruft enthält, steht das Klo st ergcbäud e. Links von dcr Villa Wickenburg sieht zur Hälfte das alte Vereinshaus hervor-, über diesem steht die Villa d'Orsay-, dieser gegenüber die Villa Sueß. etwas tiefer das neue Restaurations gebäudc. Weiter links am Saume dcr Anhohe sieht man das Brunn erHaus, die Villen Zürich und Thurn-Taxis; am Fuße des Hügels liegt das Wohnhaus znr Stadt Venedig. Im Vordergründe, vom Laubwerk fast versteckt, zeigt sich ein Theil des Gebäudes zur Stadt Pesth, von welchem eine Plppcl-Allee bis zum Vrunnentcmpcl führt, welcher in einer schönen, mit *) Siehe Seite 26. 56 doppelten Säulen umschlossenen Rotunde das Kleinod des Thales, die Constantino-Quelle, birgt. Zwischen dieser Quelle und der Villa Wickenburg sic.ht mau noch den „Weihnachtsbaum." die Villa Triestina und mim Theil des Daches der „Stadt Frankfurt." Darüberhin zieht sich der dichtbelaubte 1888 W. F. lwhr G I e i chrnb crgerko g I, und am fernen Horizonte ragt das stattliche Schloß G leich e» berg empor. G r n f.'» Inmitten unseres pittoresken Alprnlandes liegt eine fruchtbare, von freundlichen Waldhügeln und schönen Bergen, deren Gipfel die herrlichsten Fernsichten gewähren, umfaßte l^bene — durchflossen von drr Mnr, die ihre auo dein Felsenschoße der Tancrn kette hervor-dringenden Wasser rasch durch das Flachland treibt. Im Norden dieses gedehnten Thaleo, lnn östlichen Mnrnfcr ragt gleich einer eolossalen Sphinr der felsige Schloßbcrg etwa dreißig C'llcn über den Wasserspiegel empor. Um diesen Berg dehnt sich in weitem Kreise die Hauptstadt des Bandes, dao reizende Oraz mit seinen Porstädten — durch die Mur gleichsam in zwei Hälften getheilt. Die ersten Anlagen, die ursprüngliche Niederlassung ans und «m den Schloßberg wird mit Wahrscheinlichkeit den Celten zuge-schrieben-, das; auch Rom a seine Legionen hiehrr gesendet, ist, obgleich nicht urkundlich crwcisbar, doch höchstwahrscheinlich, wie insbesondere Ausgrabungen von Illschriftsteinen, Münzen :e, dafür sprechen. Im !», Jahrhunderte wird Graz bereits als ein Ort des salzburgischrn Kirchcnsprengcls erwähnt; aus dieser Periode stammten die Kirche auf dcm Schloßbcrge, „Et. Thomas im Walde" und die erste Anlage der nunmehr völlig umge-bauten Stiegenkirche „St. Paul am Berge." Nachdem Ottokar V. das ganze Steierlnnd als cinc geschlossene Markgrafschaft an sich gebracht hatte, wurde Graz die Residenz der Tranngauer Grafen v. Steier-, im Anfange des 12. Jahrhunderts wird Graz bereits „Stadt" genannt, und hatte 1164 schon eine Vorstadt ,8udurl)n,nuin eastri <^rt^" die heutige Muworstadt, Die Regenten aus dem Hause Habsburg, zumal iene der Leo-poldinischen Linie, residirtrn zu Grnz, welches immer mehr und mehr zur Bedeutung gelangte. Die ursprüngliche Befestigung der Stadt dürfte wohl nur aus Gräben und Pfuhlwerk bestanden haben -, erst gegen Ende drs 15. Jahr-Hunderts wurde Graz mit Mauern, Thi'mnen und tiefen Gräben umgeben, und der Echloftberg, der einer alten Abbildung zufolge drei Burgen gc-tragen haben soll, wurde zu einer regelmäßigen Festnng umgestaltet. Nnn fallen alle diese Werke einer früheren Zrit der Stadtrrweiterung und Stadt-Verschönerung zum Opfer, und auf den Grundmauern gewaltiger Bastionen erhebt sich eine Reihe prächtiger Zinshäuser-, die bis 1809 verlheidigungs-fähige Festnng wurde demolitt, und der Schlosiberg, in wenige» Ueberresten an seine einstige Bedeutung mahnend, wnrdc zum Parke umgestaltet. Um eine entsprechende Peranschaulichung des alten Graz zu geben, wählten wir M. Mcricin's Kupferstichs") Mcrian's Bild zeigt die Stadt vom Iakominiplaße an» gesehen, nnd die bis ins Detail richtige Ausnahme verdient alle Beachtung. Unser Bild. oder Graz wie es jetzt ist. wurde von der Radlßlybrückc ans gezeichnet. ,^ Hervorrngcndc Gebäude in Graz sind die alte Burg. ein Bau ans dem 11. Jahrhundert, umgebaut durch Friedrich HI-, leider nicht mehr vollständig crhnlten. da baufällige Theile abgetragen werden mußten. Die Burg stand früher mittelst eines Ganges in Verbindung mit der Domlirche. Das Landhans in der ehemaligen Bürger-, nun Herrengasse, ein Bau mis den Jahren 1''57—156? -, an das Landhaus schließt sich das Zeughaus mit seinem reichen Wasfenschahe an ; das Ionnnenm. die technische Hochschule des Landes, mit vorzüglichen rultnrhistorischrn und *) Siehe Prof. Dr. Schreine i's erschöpfende MomMapliie vu„ t^lli^ ttt4l^, ") Lrllärung der Vuchstal'c» ,im allen (y r a h, vm, M e r i a n aufgcnonimc, im Ilihic 1^47. H. St. Ac^idy.Hofiircht; 1j. Et. tzalharilia; c!. Zum heiligen Vlut' v. St. Lcoühcndi Zzmwen Clostcr^ L Et. A!i!l,c,,n Capuciner Closter. l^. St Pimli August'"" Closter; tt, Marm Himniclfcihrt^ !?, ANer Heilige» Clostcr^ I. Maria Hüff. X. Marin Acrtimdigimtt. L. Epilnl y»n H, Geist; zl. St. Äxdrä Cll'ster i K. St. ?lmm'. O. Dic «li„s, P>ilss ^ ?. Dae Rahihause i Y, Das Lcmdhmisc . It. Collcßmm ; ä, Pischofföhoffc , 'l, Zeil^hause', 1i. St. Mm'm am Lchl'^ X. Das SHIusi^ >', Mulliflns, ^ /, (^riiuflllf!, 5? naturwissenschaftlichen Sammlungen, mit einer bedeutenden Bibliothek und einem botaluschen Garten, Die altcn Häuscr am !/ugeck, das Deutsch-Ordcns-Haus, Saurau's Palais :c. :c. Die bedeutendsten kirchlichen Bauten sind die uralte Lecht'irche, die Franziskancrkirche, dic Domkirchc. das Mausoleum und die Kirche zum heil. Blut, Andere öffentliche Gebäude sind dir Uuwersität mit ihrer prächtigen Bibliothek, das Rathhaus, das Theater, das Krankenhaus und die Findcl-Austalt, Von deu altcn Thoren der neu verjüngten, sich täglich erweiternden Murstadt stehen nur mehr das (neue) Pau> lusthor uud das Neuthor, die stciucrnrn Zeugen von der früheren Festigkeit der Htadt, (Das Burgthor war ehemals nicht als Stadtthor zu betrachten war auch durch dreihundert Jahre geschlossen.) Die Neubauten erheben sich zumeist in den Vorstädten, welche das große Glacis umsäumen, dann in der Murvorstadt, und, wie bereits früher erwähut, an der Stelle alter Bastionen an der neuen Ringstraße; bevor wir diese gedrängte Skizze von Graz schließen. müssen wir noch zweier hervorragender Bauteu gedenken; vor Allem ist es die Domkirche in Graz, welche an der Stelle der bernts im 12, Jahrhundert genannten Pfarrkirche zum heil. Egydius in ihrer gegenwärtigen Gestalt von Kaiser Fri c dri ch III. erbaut wurde (1462 vollendet.) Im Jahre 1577 wurde sie zur Hofkirche und 1786 zur Kathedrale für das ucue Bisthum Scekau bestimmt. Diese schöne, altdeutsche Kirche ist in drei Schiffe getheilt und faßt gegen 8000 Personen. Das (Gewölbe wird von 8 mächtigen Pfeilem getragen. Das im Verhältnisse zum Schiffe bedeutend verengte Prcsbyterium zeigt eine sehr schöne Construction der Gcwölbgurten. uud die Steinarbeiten der gothischen, schmalen und langen Fenster sind noch in-reinem Sttile gehalten. Im Ganzen ist diese Kirche eben nicht überreich an nrchitectonischen Verzierungen, und nur has Portale der sehr einfachen Giebelwand gemahnt au den gothischen Bauschmuck. Ober diesem Portale sind das portugiesische und das steierische Wappenschild, der Reichsadler und das österreichische Wappen, oie Iahrzahl 1456 und des Kaisers fast überall zu sehendes Monogramm: ^. 15 I 0 V angebracht. Die vortrefflichen Wandgemälde von Director I Tunner an der Vorderseite derKirche verdienen Beachtung. Diese Kirche enlhält neuu Altäre mit gröfttcnthcilb guten Bildern ; die angebauten Capellen beeinträchtigen lweiiigstens von Außen) den zwar einfachen, aber doch schönen gothi-schen Bau Ebenso auffällig ist der Mangel eines größeren Thurmes , der alte Thurm wurde bereits 1651 abgetragen, und der neue, kupferne ent-spricht nicht dem Pau - Character der Kathedrale Nahe der großen Donüirchc. fast zu nahe. steht das Mausoleum Ferdinand's II., ein mit Ornamenten überhäuftet Prachtbau, dessen Hauptfroutc mit ihrer Masse von Gesimsen, die bald im Winkel schließen, bald lm Bogen sich schwingen, mit Säuleu. Figuren, Festons den Geschmack damaliger Zeit illustrirt. — An der Stelle dieses Baues stand früher das uralte Kirchlein der heil. Katharina, welches 1614 abgebrochen wurde, als Erzherzog Ferdinand II. den Entschluß faßte, sich an dieser Stätte eine Familiengruft zu bauen. Diese Grabcstirche ist in Form cmes lateinischen Kreuzes erbaut, an dessen rechten Arm sich eine runde Halle schließt. Das Iuncrc dcs Tonnengewölbes ist mit allegorischen Gemälden, mit Kaiser.Mdern. Wahlsprücheu ic, geschmückt. Dem Eingänge gegenüber befindet sich der Haupt-Altar mit der Holzstatuc der heil. Katharina, 3" der Seiten>Capelle rechts ist der Eingang in die Gruft, in welcher links ucben dem einfachen Altar-tische zwei Marmorstcinc die Grabstätte des Erbauers anzeigen. In der Mitte der Grufthalle steht ein Sarkophag aus rothem Marmor, auf seinem Deckel ruhen die colossalen Gestalten Ferdinand's II. und seiner Gattin Maria Der Thurm und die beiden Kuppeln sind von Außen mit den Rcichs'Insigmcn geschmückt. Diese Kirche, nicht für den täglichen Gottes-' dienst bestimmt, wird nur während der letzten Tage der heil. Charwoche geöffnet. GndedeSevstenBandes. Inhalts-Ve rzeichnitz des ersten Bandes: Seite Seite Seitt Pettau...... 1 25 Tmutelifels (Ncuhauö) , . . . , 43 Ricgersblilg..... 2 Mnrin Etmhengcl , , , , . 26 SclMttcnbcrg .,.,., , 44 Schloß Herberftein , , , 3 Schlofüüiüe Stein . , . . , . 26 Lichtcnwald ,,,,.. . 4b Neuschlosi Echielleiten , , , , , 4 Dcotsch LlNidsbrr^ , , , , 2? Wildnlpc...... , , 45 Ober-Cchielleiten . , , , 4 Ruine Ol'crWnr»:!,^^ , . , , , 28 Frondsberg...... , 46 Schloß Nöthelstcin , . , , 4 Frauenlnirg...... , 28 Eggenbcrg ,,,,,. 47 Vn,ct a. d, M>ir , , , , 5 Stadt Vuitsl'cr>i , , . , . 29 Vlirgriiine und Neuschloh Lichtcnstein , , 48 Strechml ,,,.,, k Listcrzicnscr Stift Rei» . . , . l!0 Plantt'üwarth...... , 48 Nenbcrg ...... , 8 Schloß Ol'er-Thal..... , 3l Curort Ruhitsch (Saucrbnmn) 49 Das Tho'rl und dcr Schachcnsteil, , 9 Kainl'erss...... , 32 Markt Ruhitsch...... , 49 Ulitel-Zhal..... I„ Katsch , , . . , 82 Maria Zell ,..,,, , ÜN Montpreiö ,,,,,, 11 Cl)legg) . . . , 33 St. Marti»....... bi Leobcn ,,,,., 12 Wallfahrtskirche M. Buch , , , , 33 Marin Trost ,,,,,, 51 Schloß Krems..... l4 Pfannberg , , , , 34 St, Argidli-Kirche in Srmnach , 52 Rabenstem...... , 1!) Burgruine Ober-Cilli..... 3b Schloß Murcck...... 52 Pc^^an .,,.,, , 15 St, bewald Kirche i» Eisenerz . 3« Fttiberg ...... , 53 Licoenau ,.,,.. , 16 Alt-Kainach , , , , , , 36 Madmansdorf , , . , 53 Kurnbcrg...... , I? Baumkirchcn , , , . 37 Feistrih....... , 58 Marburg , , , 1? Stift Admout , , , - , , 38 Eisenerz....... , 54 Stift St. Lamprecht , , , , , 1!> Pli.r..... , 39 Sauerbnlnu ,,,.-. , 55 Rcifenstcin..... , 21 Waldstciu . ..... . 39 Olcichenberg..... , 55 Rilinc Gosling..... 21 Brandhof ....... , 40 Graz...... , 56 Schloß Glcichenberg . , , . 23 Lemberg ....,, . 41 Domlirche in Graz , . , . , 57 Stubenberg ..... , 23 Goß , . , 42 Mausoleum in Gra, , , . . , 57 Berichtigung, Vei dem Tezte von Graz ist richtig zu lesen: — der felsige SchWbcrg etwa 130 Ellen nber dem Naswspiegel n. Druck von A Isvkam's Vrden in Graz ALBUM, Zteiermarks fiiwmtliche interessante Schlösser. Aurgrmnen.Stiidte, Märkte. Kirche« und Klöster enthaltend. Eiia va,terl£b:n_cliso2ies Biiaer^werK. Unch del Mm nuigenommen, nut Stem yczeichntt und hei^uZZeZtlir» bo» CARL REICHERT. II. MM « It «1-- GRAZ, 1864. ,« p I b s t v ft r I H y: von <"? n !• 1 "Koto li o r t. -DW^ 1 . 1 , 2 Karth an se S r i z. (Cillier ittcis.) Wrr kennt nicht Leitncr's „Licdcr dcs Einsicdrlo"? Dir Vlumcn. die Harfe, das Kren;, dic Glocken, das Grab und daö Begräbnis, des Welt-verlassenen werden da besungen. Wer je zwischen den starrenden, cphmdnrchranktcn Ruinen der Karthausc Sciz gestanden, mußte denken, wie dcr Dichter singt. Doch Nnstcn ringsuni imd Wälder — U»d bin ich dan» vrrschicdcn, Mich Hort kein Ohr aus der Welt, Eo lieg' ich im Gral, mif dcr Vahr. Auch löimlc mir Nicinlni!) helfen, So ln» ich iin Tode verlasse». AIs der dort im Slcriiciizelt. Wie ich's im Leben wnr. Dcr Wanderer steht hier in dcn Ruinen dcr ältesten Karthansc von Deutschland. Dcr heilige V r u n o hatte um das Jahr 1086 in einer Einübe mitten zwischen Felsen nnd Bergen, eine Stunde anßcr Grenoble, mchrerc Klansen gcbant und mit sechs Gefährten diese Einsiedelei bezogen. Dieser Stammsii), Ia d!^al-tl'cu3o oder das Gefängniß genannt, wnrdc bald das Vorbild für die frommen Freunde dcr Einsamkeit; unter dem fünftcn P r iorGn! do kanl zn dcn Mönchsgclübdcn noch das Gebot ewigen Schweigens. Wic dic hcrbc Ncgcl nach nnd nach, nnr das Verbot des Fleischcsscns cinhaltend und das häufige Ader-lassen, leichter wurde, krhrtc auch mchr Wohnlichkeit in Grcnolilc, sogar Pracht und Lurus in die Kanhausc rin nnd cs cntstnnd zulct)t dcr Orden dcr Kart-hüuscrinncn. Aber noch vor dicscr Zcit war cs. daß Markgraf OttokarV. von Stcic r in a r l in dcü Süd-Abhängcn des Bachern, in der Nähe dcr Bnrg Lindcck jagte. Ermattet von dcr Fahrt schlief er indcrWildniß cin, und — wic der Tranm schon dic Gesinnungen und dic Erinnerungen dcs Schläfers wicdcrspicgclt — Johannes dcr Täufer erschien dem Markgrafen nnd gemahnte ihn, cin Kloster für Mönche in fchnecwcißcr Vctleidung zu bauen. Ein Hase (im Slamschen solo) hnschte vor dcm Aufwachenden vorüber und der Name dcs Klosters war mit sammt dc:i Mönchen ans Grenoble alsbald gefunden. Zwei herzogliche Ministerialen gaben den lehtcrcn das Geleite nach einer der südlichsten deutschen Marken. Das geschah zwischen 1151—1165. Der fnnfte und der sechste steierische Ottokar sammt dcs Ersteren Gcmalin Kunigundc liegen allda bestattet. Eine großc Rcihc von Priorcn geht von Pcrcmund bis Anthclmils. Nachdclu das Stistsgcbäudc zicmlich gcwaltmäsiig dcn, in dic Hofgnnst cingeschlichenen Jesuiten übergrbcn worden war, verfiel es mchr und mehr uud unter Joseph's vernünftiger Regierung wurde das Kloster 1781 endlich mit vielen anderen übclslüssigen aufgehoben. Als nach füuf Jahren das nahe Gonobih durch Flammen litt, trug man sich Steine aus dcr ältesten dcnischcn Karthausc znm Wiederaufbau dcs Ortes zu, und rasch ward Seiz zu einer massenhaften Nuinc. Aus dcn offenen Särgen wanderten dic im ewigcn Schlaf bcunrnhigtcn Trauugauer in das Cistcrzicnscrstift Neun. Tic Staatshcrrschaft Sciz aber giüg nachmale in Fürst Windischgräh'sches Eigcn über und unweit dcr Zcücn dcr cwigschweigcndcn Mönche haust und herrscht jeht in moderner Emsigkeit dcr herrschaftliche Jäger. Jagd am Anfang. Jagd am Endc! Die Karthüuscrkirche aber ist durch Düstern iß, Schutt und wildwachvnnlN'uchcrtc Zerrissenheit eine dcr malerischesten Ruinen dcr Stciermarl. (1631 Maz Graf von Ä Hünburg.) H ll ! I k N l lli. tt863 Fmst Frauz o. Li echt cost cin) Als das Haus dcr Herren vou Liechtenstein, gcfürstct und mit Ehren bedeckt in den dcutfchcn Frcihcitskämpfcn gegcn dcn französischen Wclt-erobcrcr, wicdcr in scinc Wicgc einzog, in das altc Vaterland Stcicrmart nämlich, da erwarb cs im Kainachgcbictc ciuc reizende Rcihc großer und llcincr Bc< schungcn, darnntcr auch das herrlich fituirtc Hollcncck im Stulmrggbach-Grt'ietc. So wic unS das Schloß jetzt in all' scinem freundlichen Aussehen, seinen Herr-lichen Garten- und Wcinbcrg.AnIagcn, seinen weitläufigen und wohlgeordneten Sammlungen van Alterthümern und Raritäten anzicht, ist cv hauptsächlich cinc 3 Licchtcnstcin'schc Schöpfung. Freilich die Mauern sind fast durchlveg die alten noch, wie sic im Verlaufe des zwölften Iahrhnndertcs noch vor der österreichischen Herr-schaft in diesen Gauen ausgerichtet wurden. Damals sproßte in diesen Hallen ein eigenes Geschlecht, dasvielbesihend. bei Hofe in Ehren lind auch amRegensburgergro» ßcn Turniere vertreten war. In den böhmisch-migarischen Kämpfen hielten die H ollcneckcr zn den vermöge deiuscher Kaiscrwahl landcsbcrcchtigtcn Habsbur-gern. 3n der Folge wcnd der Holleneckcr Vcsij) weit; über ArnfcIs, Gutenha ag und G r n b (seit Rcinprccht), über H o f oder den Thurm zuKaina ch, den S ulzh of. W oils d orf, S ch crgern, G onowih, Weinbürg undEntrich an der Tulm erstreckte er sich zu Zeiten. Abcr nicht blos Güter tonnte dieses Geschlecht ausweisen, auch strebsame Männer, leicht unterdrückt sonst von der Schähc Last, hat es gezeugt. Ein Sigmar ward Vilchof vo n Sccka u, diescr starb bei der Costn il) cr Kirchcnv crs n m m Iung 1417; ein Eigmund, Erzbischof vonSalzburg; Andreas. Anton, Heinrich. WoIf und Erasmus tapfere Kämpfer gegen die U u a. a r n in K a i s c r Friedrichs Hcer. A d a nt ivar 1536 sogar Landcsvcrwescr von Steicrmark. Doch war das 16, Jahrhundert das lehtc fi'ir diesen Stamm; mit Fri c dri ch v o n H o I l en c ck starb er aus, nicht ohne sciuc Schwäche vorher merklich anzumelden, Friedrich, nicht auf die hohe Woge der Wcltläuftc getrieben, hatte sich von den Dominikanerinnen überreden lassen, denselben sein nllcr-dings sehr wünschcnswmhcs Schloß zu verschreiben. Die eigene Tochter Ioha n n a, vermählt an Wolfgang lwn 2tadl, sollte somit umgangen werden. (5s .4'nlbrmmte ein harter Streit nach des lehtcn Ho Ilcncckcr's Tode, die Dominikaner gingen anstatt der Dominikanerinnen ins Gefecht; aber das Schlos, blieb, weltlich reizend geschaffen, wie es ist, in weltlichen Händen, und die frommen Schwestern schlugen wenigstens 9000 Gulden heraus. Den St ad! folgten die Eaurau und Vuchbau m und durch mehr als 100 Jahre die in der Umgebung auch sonst begüterten K hünbur g. Das Jahr 1821 nun brachte dab schöne Schlos; gegen 65.000 Gulden und 100 Ducatcn Schlüssclgcld an Johann F ü r st c u v o n i/ i e ch t e u st e i n und uachinals an den F ü r st e n F r a n z. Der fürstliche Architekt I. Krag o ra leitete den Neubau. Vemcrlenswcrth nennen wir den Ziehbrunnen mit mittelalterlichem Zierath und Gittcrwcrk umgeben; die Kirche im zweiten Hofe; den großen Saal mit schönen wnnderfrischcn Frcseogemälden von Laubmann (1750); die zwci Marmorkamine; den miosichlrcichcn Balkon; den kleinen Saal mit den seidenen Vlumentapeten und der Roecoco-^inrichtung; den Convcrsationssaal mit der spanischen Wand. endlich die großen Gcmäldctapetcn. Das Naritätcn-Cabinet ist trotz der Landcssamnllung sehr ansehnlich, gleich wie die Nassenkammer, der Familienporträts^loii und die Bibliothek. Das Porträt der schönen Fürstin aber und Krichuber's A^uarellporträt^ bleiben Jedem vollends unvergeßlich. (U!61 m,d T li II l ^ II ll !l 18N3 landschaftlich.) (liei lßraz.) Ecit mehr als drei Iahrhundertm ist j^n' warme Quelle bekannt und geehrt, welche am Ausgangc einer dichtschattigen Fichtenwaldschlucht am An-fang? des breiten und liebliche» TobeIthale s hervorsprudelt. Diese cine Quelle findet am linken Ufer des Tobclbachcs den weiten Weg aus heißen Erdschichten bis zur Oberstäche von 1047 Wiener Fuß Scehöhe und kömmt hier mit einer Wärme von 23" R. an. Aber benachbart diesem springt ein zweiler Brunnen, erst 1787 entdeckt, etwas mehr oberhalb am rechten User. Er ist lauer, kömmt mit 20" N. an, liefert aber wie das Heißcrc Brünnlcin ebenso emsig Stunde für Stunde 600 Kubikfuß Wasser. „Wasser! du bist des Lenzes Bild" sagt Ludw ig Be ch stein. „Du bist ein sanftes Element, wenn du den Durstigen labst, den Ermatteten stärkst, der sich deiner Umarmung im kühlenden, stärkenden Bade freut, und hat dich der Erde Schooß erfüllt mit der wunderbaren Kraft der Metalle und Salze, sprudelst du heiß heraus, noch erglühend von der Umarmung des Feuerkönigs, hat scin sulphurischcr Hauch dich durchglüht und sein stammendes Leben, o dann Hibst du auch das Empfangene wieder zurück an die armen leidenden Menschen, die sich dir vertrauen, gibst ihnenLust und Frohsinn und Lcbcnshcitcrkcit wieder." 4 Dcs Wassers Wesen haben Gelehrte wie Vest und Schrö tter untersucht, Hunderte aber der kühlen und warmen Vollbäder Hcilungskraft erprobt. Am klarsten spricht sich Dr. Macher aus. wenn er die schönen Anlagen rings um diese Quellen im herrlichen Nadclholzwaldc von bedeutendem medicinischcn Werthe nennt. Hier verweht die würzigste Luft all' die Leiden, gegen welche ImmauuclKant und Ernst vonFcuchterslcben mit siegreicher Feder geschrieben. Hier lesen sich erst recht bezaubernd H a merlin g's, des Sängers von „Ein Schwanenlied der Romantik" herrliche „W ald li e der." Zur Annehmlichkeit des Aufenthaltes hat indeß nicht die Natur allein Alles gethan. Die weiland Stand e Steierma rks haben für die neue prächtige Waudelbahn zwischen dem Ludwigsbade und dem Küh lb ad c mehr Kosten aufgewendet, als irgend ein englisches Parlament für solchen Zweck bewilliget haben würde; der niedliche Saal ist ein anmuthrcichcr Vcrcinigungsort für die Curgüstc und nicht selten spielen hier Schiller's „beschwingte Sohlen" eine wichtige Rolle. Auch der schöne große Spciscsaal und das Speisekoch-Gebäude sind sehr erwähnenswert!). Nebst 118 guten Zimmern beherbergen hübsche Land-Häuser die Curgästc, deren jährlich über ein halbes Tausend kommen. Diese finden beim humanen Badearzt Dr. v. Kotto wih nicht nur freundliche Hilfe, son-dem auch eine lvohlcingerichtcte Hausapotheke, allerlei Mineralwässer und eine Bücherei nicht wässerigen Inhaltes. Tobelbad ist vornehmlich eiu Frauenbad. Die Pfarre Tobel ist sehr alt; schon 1241 soll sie bestanden haben. Das Wildbad wird schon 1491 erwähnt, als es K ai ser Frie drich dem SigmundFriedrich Frciherrn von Stattenberg übergab sammt den Sih zu Tobe! (Gcjaidhof) und dem Teich. Nicht ganz hundert Jahre später. 1584, kaufte die steierische Landschaft den alten Quell und die Wiese dazu Bernhardcn von Saurau ab; hieran reihte sich dasHansVarbo t' schc Frei-haus, einst ein Eigen der Glaubens halben ausgewanderten Ragnih. Noch merkt sich genau der Alt- und Neubau im friedlichen Orte heraus. (1«81 Ioh. Christ. Mrst zll Eggenberg.) E l) l k N h tt U s k N. (1863 Graf Alt cms.) ^ lt lit. (1863 Varon Schmidtburg.) (Grazer Nms.) Im unteren R aab gebi et, wo der aus den Pafsailcr Alpen kommende, oft hart eingeengte Fluß endlich dc» breiteren Ausgang ans dcr Stciermark gewinnt, liegt dem hübschen Markte Fchring gegenüber das Bergschloß Hohcnbruck, weithin sichtbar und wirthlich erhalten. Vielleicht in den Zeiten des öster-reichischen Interregnums erbaut, gab es dem Lande ein eigenes Geschlecht, aus dem ein W lllfing, ein Otto und Gebhard im 14. Jahrhundert genannt werden. Nach ihrem Absterben besaßen die Herren von F ü r st c n f c l d, die P c ß n i tz c r, H a ffne r. danu die vonTattenba ch, 1730 die von Wilde »stein und seit 1788 die Vetter vonüilicn dieses Schloß. Bemertenswcrth ist. daßNcikhard Valvasor 1083 hier die Türkenwacht hatte und. bevor der Feind noch von den vereinten Sanrau und Dictrichstcin geschlagen worden, anf Schloß Hohenbruck dreißig bewaffnete Krieger dirigirtc. Die Baute ist übrigens fast unverändert so erhalten, wie sie Bischer in seinem Schlösserbuch darstellt. S t u r m l, e r g nennen sich zwei alte V crgsch lösscr bciWciz. die nach Vi sch er's Abbildung einst gar herrlich und stolz in die enge Waldschlucht niedergebückt haben mögen, jetzt aber nur mehr in wenigen ephcuumrankten Maucrrestcn und moosbcdcckten Erhöhungen des Erdreichs an die rasche Vergänglichkeit irdi-scher Macht gemahnen. Noch vor hundert Jahren zu Maria Theresia's Zeiten war das alte Schloß bewohnbar-, aber die Burg. darein einst die eisernen Männer rasselten, ward hauptsächlich um der eisernen Sparren und Stangen willen von Franz Anton Grafen Khcvenhüller an Haus Moosdorfer verkauft — um dreißig bare Gulden! So leichten Kaufes mochte wohl im vierzehnten Jahrhunderte die Macht des einheimischen Gc-schlechtes der Ritter von Sturmbcrg nicht zu erringen gewesen sein. Der Stamm war nicht güterlos, umWciz und auch bei Stainz lagen seine Gültm. Das Schloß gedieh nachmals au die Nattmaunsdorf um 1583 und blieb über anderthalb Jahrhunderte bei denselben; zuletzt kamen seit 1703 die Herb erst ein, und feit 1718 die Wurmbrand daran, während das sogenannte alte Schloß von den Nattmanns dorfern an die Herb er s-dorf und nach großem Wechsel von Besitzern in Folge von Mißwirthschaft an die Wcbersbcrg'schen Herrschaften überging. Die Sturmberger Schlösser sind lohnende Ausflugspunktc von Nciz aus. Auch befinden sich in der Nähe zwei interessante Tropfsteinhöhlen, „das Kaderloch" und „die Graßclhöhle." ---------------------- (1681 Ferdinand Leopold Graf Brenner,) A t 1! !l V k ^. (l363 Herr Thomas Mol in e.) Wir haben inStcicrm a r k mehr als vicrundzwauzig Orte „N cudor f." Das vorliegende Bild hat sich jenes Schloß Ncudorf ausgewählt, welches, bei Led ring östlich von Wildon gelegen, ein Eigenthum des Herrn Mo l in e, ein Areale von 2164 Joch mit manchem landschaftlichen Reize vereiniget. Es hat einmal einer cingcborncn Familie von Neudorf gehört, ist aber dann an das Visthum Seckan, an die G l o v a ch. die GrafenHein« r i ch s bcrg und 1743 an den Vorfahrer des nunmehrigen Landeshauptmannes von Etcimnark, Georg Scifried Grafen von Glcispach, gekommen. Nach dreißig Jahren erhub sich wieder ein starker Besitzwcchscl, die Wurmbrand, Puttnik, Pfode r. S ch m u tz gaben sich das Gut nach der Reihe in die Hände, bis es aus denen des Dr. Rcsch und Hcrm von Lend cnfcld in die des jetzigen Besitzers tam. Die Ausnahme des Zeichners ist von Westen her. ____________, Dr. tzrih Pich l er. 7 <1681 Carl Friedrich Graf Herb erst ei,,,) ^ U ! k lt I) l^ l^ ll. (1868 Ioham< Paucr.) MBm'ger Nreis.) Wir bringen mit dicscm Schlosse cine der schönsten Perlen aus der reichen Kette der bewohnten und bcstcrhaltcncn Adclsitzc unseres Landes, — so majestätisch ist der Bau mit seinen gewaltigen drei RuMhürmcn nnd Außengebändcn, — so kostbar und glänzend sein Inneres In einer Höhe von zwei Stock-werken ziehen sich scinc Bauten mit 64 Zimmern um einen unregelmäßigen blllmcndnftcndcn Hof, in welchem die Capelle mit Uhr nnd Glocke vorragt, während das steinerne Standbild eines alten Herb erste» n vom Giebel traurig hcradschaut. Viermal finden wir dies imposante Schloß bei Vischer abgebildet; ein Beweis seiner damaligen Große nnd Stattlichkcit. Manches hat sich wohl seitdem geändert, wenn auch der Ban im Wesentlichen noch ganz derselbe blieb. Der Thurm der Capelle. in welcher jeden Sonntag Messe gelesen wird, ist ab-getragen, die Brücke über den Graben zum Burgthor verschüttet und znm blühenden Garten umgewandelt, welcher im Norden des Schlosses, wo die prächtige Terrasse im italienischen Style sich befindet, am breitesten wird und das ganze Gebäude umgibt. Treten wir über die rcichc Haupttreppe in das Innere, so überrascht uns die Fülle wohnlicher Pracht, die Mannigfaltigkeit von Interessantem und Schenswcrthem; unter diesem ganz besonders die Galleric von Ahncnbildern der Hcrbcrsteine, welche mit vielen anderen auch das Bild des Eigmund v. H., Carl V.. Ferdinand I. und Max II. Rath, Hofkammerpräsident und Botschafter in Constantinopel und Moskau, des größten Reisenden, des ersten slovcnischcn Gelehrten und berühmtesten Diplomaten seiner Zeit. in kostbarer orientalischer Tracht, in sich faßt. Doch nur ein Theil ist diese Galleric von den vielen Kunstschätzen dieses Schlosses, welche auch nur flüchtig zu berühren, hier nicht Raum bleibt. Die Herrschaft gehörte früher dem Geschlechte der H a a g. welcher Namen später in G utcn h a a g umgeändert ward. Günther v. Gutcnhaag war der Letzte dieses Geschlechts. Seine Tochter Anna brachte Gutenhaag :nmo 140!) an Heinrich von H crbcrstein . bei welcher Familie das Gut blieb. bis es 1802 durch Kauf an Johann Pane r gelangte. nach dessen Todc sein Herr Sohn Johann, der jetzige Besitzer, 1841 die Herrschaft übernahm. Noch müssen wir ein Wort über die liebliche Umgegend beifügen. welcher die vielen üppigen Wcingebirgc einen ganz eigenthümlichen Charakter verleihen. Um Gutcnhaag waren die meisten Teiche des Landes. 20 an der Zahl. die aber nun bis auf einen einzigen sehr bedentenden. ansgetrocknct sind. Auö Dr, Rudolph Puff's Maiburger Taschenbuch. (l601 landesfürstlich,) WlNdisHgrUZ. U863 landesfürstlich.) (Ciüm Vreis.) Eine der wenigst gekannten Gegenden in Stciermark ist das Mihling thal. nahe der westlichen Grenze des Landes, nnd doch bietet dasselbe mit all' seinen Nebenthälcrn — umgürtet von den großartigsten Gebirgszügcn, seinen vielen Schlössern und Kirchen, reiche Abwechslung und mannigfache Reize. Betrachten wir vorerst den Hauptort des genannten Thales, das in unserem Bilde treu nach der Natur gezeichnete Städtchen Windischgraz, zum Unterschiede von der Hauptstadt, die vormals Bairisch-Graz hieß. als im windischen Landcsthcile liegend sogenannt, nnd wir müssen gestehen, daß es in Bezug auf malerische Lage jedem seiner Schwesterstädtchrn gleichkommt, ja manches sogar weit übertrifft. Imposant erhebt sich im Westen, dem Hintergrunde unseres Bildes, der majestätische 5000 F u ß h o h c U r s u labe r g. Seinen Gipfel krönt die gleichnamige. vom Laibachcr Bischof Thomas Ch r ü n und einen seiner östlichen Abhänge oder Vorbcrgc die interessante Pfarrkirche St. Pongrazcn in Altcnmarkt. Hier foil fchon lange vor der christlichen Zeitrechnung ein Tempel der Nömer-Colonic — Collatium gestanden haben; ebenso weiß die Sage von einer Ritterburg. dem Stammschloß des berühmten, von Dr. K, Tangl erst jüngst neudurchforschtcn steierischen Geschlecht der W indischgraz r r — an cbcn dieser Stelle , und noch heute, heißt diese Höhe der Schloß b c r g. 8 Von diesem Schlosse dürfte demnach auch die Stadt ihren Namen haben. Windischgraz war einst Hauptort einer eigenen Landschaft. dic den Andechscn gehörte, bis sie mit Kärnten und endlich Stcicrmark vereiniget ward. Von dm Andechscn ging dies Besihthnm an die Patriarch cn von Aquilcja über, wnrdc aber schon früh zerrissen nnd es entstanden daraus die vielen großen und Nrinen Herrschaften dieser Gegend. Um das Jahr 1271 endlich ward Windischgraz vom König Ottokar eingenommen n»d zur Landcsvestc erhoben. Später vielfach den stürmischen Zeitläufen preisgegeben, im Iahn- 1472 uon den Türken gänzlich verheert, erhob sich diese Stadt stets kräftig zu neuem Fortbestehen. - Wohl sind Wälle und Gräben mit allen anderen Festungswerken bis auf wenige Spuren längst verschwunden, und ist Windischgraz in seiner heutigen Gestalt in Bezug auf bauliche Verhältnisse nicht bedeutend. Von Interesse ist die Stadtpfarrkirchc im gothischen Style und die bedeutend ältere wenn auch kleinere Spitalkirchc; diese hat über dem Eingmigsthor die Jahreszahl 14:'4> und mittelalterliche Kirchrnstühlc. — beide aber viele interessante Grabsteine der früheren Besitzer des auf naher Bcrgcshöhc liegenden Schlosses G r a d i s ch.') auch ehemals die Vorbur g genannt, im Gegensatze zu der Hinterburg, mit welchem man das besagte Stammschloß der Windischgrazer an der Stelle der Kirche St. Pougraz bezeichnete. Beide Burgen mögen einst von hoher Bedeutung gewesen scin. Betreffs Altenmarkt verweisen wir anf die neuesten Mittheilungen des steierischen historischen Vereines nnd beschränken uns auch über Grndisch nur so viel zur Erklärimg des Bildes zn berichten, daft der Pnnlt, worauf das Schloß steht, interessanter ist als dieses selbst. - welch' letzteres mit Dampfcöeile seinem Verfalle cntgcgrn geht. Bereits liegen die Eckthürme, wie sie noch dieVischer'schc Abbildung zeigt, meist in Schntt und Staub. Ziemlich wohlcrhalten und mit wenig Kosten zn rcstaurircn, ist der schöne Corridor, und das Wappen der Gaiß rucke, welche Gradisch lange besaßen. Vorhin eigenes Dominium ist es schon seit mehr als einem Jahrhundert mit der Herrschaft Lech en vereinigt und Eigenthum der gräflichen Familie Thnrn, die anfangs dieses Jahrhunderts das Schloß selbst einem Bauer verknuste, der es nun bewohnt nnd die umliegenden Gründe bewirthschaftet. Herrlich nnd entzückend ist die Rundschau von dieser Höhe. dem zweiten Schloß berge von Windischgraz! — Z„ Fi'chcu dehnt sich das freund-liehe Mißlingthal, durch welches sich in südöstlicher Richtung die Straße gegen Cilli und nordwestlich zur Eisenbahn (Station Drauburg) windet. Im Osten, steigt die Welka kapp a, die höchste Spihc des Bachrrgcbirgcs, zu einer Höhe von 4811 Fuß empor, während im Westen der erwähnte Ursulaberg, überragt von der an 6000 Fuß hohen Bctzcn, die Grenze bildet. Gegen Süden öffnet sich ein unendliches Landschaftsbild und im Norden hat man einen überraschenden Einblick in das L avantthal. welches im fernen Horizonte die SccthalaIpc des Oberlandes, die K o r- und Saualpc :c. umsäumen. Wenden wir uns von Gradisch bergab in das schöne Rokkothal und besuchen das in der Ebene desselben liegende Schloß (1681 Graf F. A. S chrotten bach.) H* k l!i k !!' (1863 gräflich Thurn) Achnlich dem benachbarten Grad isch gcht auch dieses bereits seinem Verfalle cutgcgen, ist unbewohnt und verlassen. Seiner Bauart nach gehört cs dem 17. Jahrhundert an. Besitzer waren dieLci s scr, dann Graf F. A. v. S chro ttcnbach und nach diesem die gräfliche Familie Thurn, welche Lcchc n zum Fidcieommiß-Gut erhob- Zuletzt besaß cs der in Graz lebende und in seiner vielfachen und gemeinnützigen Thätigkeit noch bekannte Mar Graf v. T h n r n, Rechen war vorhin eine bcdentcudc Grund-, Landcsgerichts- nnd Bezirks Herrschaft. die aber jetzt zum Amtsbezirke Windischgraz gehörte und deren Gründe verpachtet sind; hier vorbei führt der gewöhnliche Gangsteig auf den, derzeit häusig besuchten Gipfel des Bachers. Nach WttlMmige,, pon I. C. Hof lichter. ') Grad isch bedeuict im Nmdischcn so »icl alö Echloß, Schloßbcrg. 9 Palais Meran ' in G>az. Als die bojoarischc Ansiedelung um den größeren Feloblock an drr mittleren Mur gegen Sonnenaufgaug her zuwuchs, war der aus lieb-lichen Fichtenlhälern zufließende Kroisbach sammt jenem zu überschreiten der hinter dem Grillenbühel hervorkam. und der Grillenl'ühel selbst setzte den Häuser- und Hüttebauern ein natürliches Halt! Hier schlugen sie Gezelte sich auf im dunkeln Wald, Doch Azt und Spaten hellte die schöne Wildnis, bald. So besingt der vaterländische Dichter Lcitncr in einer herrlichen Romanze die Gründung lion Oral). ..G'räth's. so g'räth's.'^ sprachen damals die sich ein» heimscndcn Vcncrn, und wahrlich, es ist wohlgerathen! Was gegen Sonnenaufgang hin abseits von der Stadt an Häuser- und Gärtrnreiheu sich gegen die Kirche St. Lconhard, ein eigenes Viertel bildend, erstreckt, ist mit der Stadt durch günstige Nähe verbunden und doch durch würzige Landluft, reich-lichen Baum- und Wiesellwuchs und die lockende Aussicht auf Berg- und Hü'gelreihcn eine reizende Villcggiatur. Das Viertel Lconhard, durch den Kroisbach getheilt und berührt durch den Lcouhardcrbach. twm Vurgglacis weg bis zu der, in der Perspective der zierlichen Elisabethstraße erscheinenden Leonharderkirche reichend, hat auch seine eigene Geschichte, wie dies aus Schreiners vortrefflichem Werke über „Gräh" (1843) erhellt. Damals hatte dieses, noch reichlich aus Gärteil mit unscheinbaren Zäunen bestehende, eines Platzes ermangelnde Viertel au 14 Gassen, darnnter mehrere sehr regelmäßige, und 229 meist ganz ländlich gehaltene Häuser, von welchen 123 vollständige Bancrnhäuscr ohne Stockbau waren, 76 Häuser hatten ein Stockwerk nnd 28 zwei Stock« werke-, mit drei Etagen waren nur zwei Häuser ausgestattet. So sah es dort in dem nicht allzufcrncn ..Einst" vor zwanzig Jahren aus. Damals wur« den die Häuser auf dem Grunde des Stadtpfarrhofcs gebaut und mehrere Gassen vorgezeichnet, und Schreiner, eine Elegie auf das Verlorne Paradies der ländlichen Aussicht anstimmend, konnte schreiben: ..In diesem Augenblicke erstehen nächst dem grünen Anger ganze Häuserreihen, ja ganz neue Stra-ßcn, die nur durch ihr gutgewähltes point äc vuo, die St. Leonhardertirche mit der dahinter sich erhebenden waldigen Höhe der Nieß. einigermaßen mit Demjenigen versöhnen können, der durch diese neue Anlage Grätz wieder eines seiner größten Reize beraubt hat. (Der Plan zur Anlage und Eröffnung einer neuen, in gerader Richtung auf die St. Leonhardcrkirchc zu führenden Straße mit vier Nebengassen auf dem Grunde des. dem Herrn C. Ritter von Pittoni gehörigen Vreuncrhofcs. wurde mit hoher Gubcrnial-Verordnung vom 14. April 1841 genehmigt) Im Laufe weniger Monate wird dadurch die Aussicht in die Verge auch vou dieser Seite bald gänzlich verstellt, und somit das große Glacis, um dessen herrliche Fernsichtcn und durchaus land-lichen Character Grätz noch jüngst von aller Welt beneidet nwrden ist, durch einen beengenden Kreis von Häusern von der dahinter liegenden schönen Landschaft geschieden sein." Das znnächst gelegene schöne Landschaftsbild ist der Nuckcrlbcrg und was sich von daher an sanften Büheln stadtwärts er-streckt, dürfte uuter dcu Namen „Grillenbühcl" zusammengefaßt worden fein. Auf diesem Grillenbühel stand noch bei Mathias Corvinus' Einfall (145?) das Kloster der Dominikauerincn. welches den St- Lconhard im Altarbilde führte, und zwar etwa in der Nahe des Mandell'schen Landhauses. Unter Kaiser Ferdinand (1522) war das Kloster, wie jener in der Urkunde selber sagt, bereits abgetragen; die jetzige Leonhardertirche stand aber bereits seit Alters da. und su Hal man auf sie die nameugebende Bedeutung übertragen. — Rücken wir nun von der sanften Anhöhe dcs alten Grillenbühels herab, so kommen wir, ehe der kroisbach sich ganz wendet, an dessen linkem Ufer noch zu einem ähnlichen, gar sanften Hügel hinter dem grünen Anger, auf welchem das Palais Meran thront. Es war im Jahre 1841. daß der Erzherzog Johann, der jüngst den bekannten Toast bei der Königstafel zu Brnhl ausgebracht hatte, auf dem letzten Abfall des Nuckcrlbergs gegen die Stadt her, die Spaten einsetzen ließ, stch cinc bleibende Wohnstättc in Graz zu gründen. Im Sommer des Jahres 1844 trat Kaiser Ferdinand mit seiner Gcmalin, nach Trieft reisend, in die glänzend ncnen Räume des Palais, während Erzherzog Johann am großen Glacis Nr. 60U (761) cm^mi'lhet war; den zweiten kaiserlichen Besuch stattete Franz Josef I. im Herbste 1856 ab. Das Palais, aus einem Einst und Jetzt. II. Band. I fast quadratischen zweistöckigen Kernban bestehend, der eine laubumgrüntc Einfahrtsterrassc und ein reich verziertes Frontispiz mit dem rrzherzoglichcn Wappen zeigt, und zweien einstöckigen Seitenflügeln, hält sich der Stadt zugewendet und fällt sogleich in die Augen, sobald man durch's Burgthor her-heraus gekommen ist. Für die Etrafzenliuic zwar ein stetes Hcmmniß, ist das Palais gleichwohl eine Zierde des Umkreises. Den Bordcrgarten schmückt ein schönes Nascnrondeau und den rückwärtigen ein artiges Glashaus. ^ ^-^ In diesen Räumen wohnte nun durch nicht ganz zwei Iahrzehcute der unermüdliche Prinz, dem Höchsten in der glänzenden Marschalluni-form. dem Niedersten im Lodmrock nnd der länglichen Kopfmützc Audienz gebend mit gemüthlicher Natürlichfeit und Ungezwungenheit, die der Schreiber dieser Zeilen bei einem seither abgetretenen Minister vergeblich gesucht und an dem Erzherzog, dem gewohnten Vorsitzenden des historischen Vereines, im> mcrdar bewährt gefunden hat. Nie kiel Patriotismus indes; aus Wohldienerei fabrieirt worden ist, so lange Prinz Johann in dieser Stätte lebte und webte, muß jetzt, trotz verlöschten Volkseifers in Unterstützung seiner Stiftungen, noch mnmiersucht bleiben. Traurig genug war der Tag. der 11. Mai des Jahres 1859, als der verblichene Fürst im großen Saale am Paradebettc lag und am 14. für immer die wohnlichen Hallen verlieft, „m zunächst im Mausoleum und dann zu Schöuna in Tirol beigesetzt zu werden. Dem unvergessenen Vater, dessen Leben und Wirlcn Carl Gottfried Ritter v. Leitncr mit glänzenden Zügen geschildert hat. folgte im Besitze der crinncrungsvollen Stätte sein einziger Sohn Franz Graf von Mcran. an der Seite seiner Gcmalin. ! ül 5'. Den reizenden Ansitz hat übrigens schon im Iahrc 1ft42 der unglückliche Maler Kreutzcr, berühmt durch dic feinsten Fedrrzeichnnngcn. auf-genommen und Schreiner das Vild seinem Werke beigefügt. Wenn wir noch die Umgebungen des Palais hervorheben woslen, so sind dies das einstige Ferdmaudrums Sommerhaus, die 1840—42 für Cavalleriekafernen erbauten Häuser des Privatmannes Kober. dir Villa des Gcwerken G. Mayerhofcr. jenseits der letzten Reilerkasernc das 1655 vom Landcshauftlmann Grafen von Hcrberstein für die Barfüßer erkaufte sogen. Ferdinandeumögut (Nr. 672), dic zum Theil altdeutsche Leonhardikirchc mit Weißkircher's Altarl'latt und jenen des Ritters von Molk. von I. Ravzi, Kuppelwirscr, Chr. Schwarz; ferncrs die uralte ^cehkirche mit der Dichter Kalchsberg und Schröckingcr Denkmal und drin prächtigen Flügelgrmalde; endlich besitzt der große Beethoven in nächster Nähe ein? nach ihm benannte Straße, in welcher der geniale Violinspieler und oldrnburgische Hofeapellmeister A. Pott und der Gelehrten-ausschuft des germanischen Museums A. Ritter von Frank ihre Villen haben; unweit ist auch der heimische Dichter Hyacinth von Schulheim angesessen, und tuuestens hat mau eine SchiUcrstraße, die noch sehr dem Idealen zugewendet ist. erstehen lassen. Maria Grün ^M Die vielbesungene Perle der Umgebung von Mas liegt vor uns! Wer wandelte nscht Mnc in dieser fceleuhcimlichen Waldeinsamkeit, ruhtc nicht gcrnc aus den duukelgrasigcu Abhäligen, von cinent Liederbuche die Augeu hebend zur allerlieblichsten Aussicht-, wer bcschrittc nicht gcrnc dcn Auf-stieg zum schlichten Kirchlciu nnd fühlte Andacht in seiner Weise durch das Herz wehen? Wahrlich, wer hier Uhland's Poesien nicht lesen gelernt hnl, der müßtc sein Leben lang nur — Saphir gelcscu haben. Wic diesem das duftiggrünc Object nicht entkommen, w hat andererseits zum wahren Seelen-labsal Anastasius Grün ein „feines Licdlein gesungen" — I. O. Scidl's Worte — von dem Ursprung dcr Klansc zu Maria Grün. Vor nicht gar fernen Zeiteu war dort. wo ein hügelichtcs Thal unterhalb Kroiöbach gegen den Maria-Troster - Wald abfällt, uoch Alles wirrer Wald. feltrnwo hub sich ein hellgrüner Rain aus Tannicht und weit verzweigtem Vodrngestrüppc. Einsiedler hauseten in dieser und jeuer Klause aus Holzrinden und keine Hnldgestall des Lebens mit lockcndblondem Haar und blauem Auge trat ihnen entgegen. Da reisete nun ein, dem Malteserorden dienstbarer Junker durch die Mur» stadt und ward hier krank, schwer trank. 3m „Hasen" in der Schmicdgasse lag er auf Herberge und der Wirthin Töchtcrlem pflegte sein so milde, daß er gcnah in kurzer Frist. Jetzt reichten sie sich dic Hände und twrt wo jüngst der „Slrauft" war, schent'te und wirthschaftete das Paar an die fünfzehn. 11 Jahre, Leider pochte aber bald der Tod ans Haus und Nlihm die Nugc Waltcrin mit sich fort ill's dunkle Land. Unmäßig trauerte dcr Schenke zum „Hasen", aber Trost wurde auch ihm und es ward wieder Hochzeit im Hause. Eine nach altdeutscher Art erzogene Bürgcrstochtcr ward ihm auf schlichte Weise, aber zum Glück vermalt. Nicht ohne schweres Leid schenkte sie dem „Hasenwirth" ein munteres Knäblem, und der übcrstandencn Gefahr zu gedenken, erbaute der Gattc frcudig dort ein Maricn - Kirchlein, wo der Schlcudcrstein des spielenden Jungen aufgefallen war. Da ging cs an ein Waldrodcn, üppige Raine traten allgemach hervor ,,nd die Ercmitentlanse hatte alsbald Kirche. Thurm und Glöcklein zu Nachbarn, Das geschah in dem Jahre 1665 zu Kaiser Leopold's Zeiten, Das Vild der zärtlichen Hausfrau hat die rauhe Zeit hinweggcnommeu. aber noch ergeht sich gerne ein sinnig und minniglich Gemüth im Zauber dieser, von Glocken häuslichen Glückes durchwehten Landschaft. Was spätere Wohlthäter, wie Stanislaus Stcingru-bcr auf Francnbmg (1755) und Johann Spieß aufwendeten, um die Stätte zu bereichern und einen Priester zu dotiren, nrhmcn wir hier nicht weiter auf. Nach mehr als hundert Jahren ward es durch Kaiser Josef's unvergleichliche Reformen hier anders ; in die Klause zog, anstatt grübelnder Klausner-schaar. die irdischer Dinge wißbegierige Jugend; aus der Einsiedelei ward eine gute und fachfrstc Trivialschulc. In moderner Wirthschaft emsig, schaut von der einen Seite der Stossbaurr in's grüne stille Waldthal herab, von der anderen das poetische und pocsicholdc Hügelschloß Kroisbach. L e o n r o d t bei lloilsßerg. '? e^mMf. Walter Scott's Schilderung einsamer Bcrgschlösscr trifft nicht leicht irgendwo so überraschend zu, als im Gösnihthal an den Grcnzgclä'nden gegen das kärntische Lavantthal. wenn man vom Fahrwege her dicht an den Bcrgnbhang fömm! und sich Plötzlich von düsterer Baumwildniß nnd hohem Gestrüppe der Farrenkräuter umgeben sieht. Man must wie der Prinz, der das Dornröschen im ringsumwachsencn Palastc sucht, den Fußsteig nach dem Gcfclsc wacker einhalten, will man alsbald das Mauerwcrk betreten. Da blicken allgemach die Stcinblöcke. welche südöstlich in den Bachtobel abfallen, deut-lichcr hervor, mährend das Auge von Norden her durch Wicscngrün um die Gösnih angenehm überrascht wird. Hat man die Mühe des Zukletterns sich nicht verdrießen lassen, so wird man durch umfassende Entdeckungen gelohnt. Schon die Ringmauern zeigen kräftige Structur, die Bogenwulbungen find mächtig und weit. die Thürme zeigen noch die Zimmcwnlagen. die größeren Säle sind erkennbar; hoffentlich wird das Wurzclwcrk noch lange cin .«5alt des alten Denkmales sein. Von diesen Trümmcrrcstcn herab bis an die stillen Borde des Gösnchbaches erstreckt sich ein Erddamm und man hat hier wahrscheinlich die Uebcrblcibsel eines Teichdammcs vor sich. der vor Zeiten das ganze Thal umschlossen und so den Bach zu einem natürlichen Wassergra-bcn benutzt hat. Wollen wir von dem Aussehen der Beste im 17. Jahrhundert auf jenes der ersten Zeit. wahrscheinlich noch vor dem 13., schließen, so zog sich die Ringmauer hart vom steilsten Abfall gegen dm Bach an die 10° bis 15« aufwärts bis zu einem runden Einlaßthurm mit Scharten und Schießlöchem darunter, dann kam das freistehende Thor, welches in den Hofraum und die dahinter liegenden Zugcbäudc führt; vom Thore weg. wo der Fels schon wieder abzufallen beginnt, zog sich im Viereck und mit zwei Hallptkcrnm die eigentliche Burg. welche also den Turnirrboden umschloß. Nach dem Bilde des ältesten Baues intcrcssirt wohl auch die Frage: Woher der Nnmc? Man hat zunächst an das „Ausroden" zu denken, wie bei allen Orten, Namens Grcuth. Reute u. dgl. nnd solchen, die auf - rode oder — roda ausgehen. Hiefür hat der Sprachgelehrte August Friedrich Pott eine Menge Beispiele geliefert und auch angedeutet, daß Thicrnamcn oft zur Bezeichnung des Muthes für Personen- und Ortsnamen gewählt wurden; wie denn hier an den Löwen (loo, wn) gedacht wurde. Man mag sich hier an das steirischc Lembcrg und dic Dornberg-Leonsberg. sowie an die kärntischen Lconstein und Wasftrlconburg erinnern. — Ueber dic Nitter von Leonwdt ist beinahe jede Sage verschollen; sie müssen noch im 15. Jahrhundert ausgcstorben sein. Jetzt rücken in das Schloß ein die Bärmcck (Pernegg). reichbegütert an der oberen Mur, hinüber in Ncgan. Grciscneck, Waldstcin, Waascu. Eppcnstein, Einöd, Schallcck. Dobcrcng und Luttcnbcrg. Aus diesem Geschlechte war es nun Anna von Stubenberg, Tochter des Erasmus von Bärcncck. welche 1441 ihre Herrschaft Leonrodt an Friedrich Lugastcr verkaufte. Dieser Friedrich, Sprosse einer dritlhald Jahrhundert alten auch zu Ligist und Hohcnburg 12 ansässigen Familie, zog mit Mannen aus dem Gczirkc von Leonrodt in Kaiser Friedrich's Aufgebot gegen die Ungarn (1446). Aber ebenso unbeant< wortet als die Frage, wie den» das Schluß vor 1441 an die Stubcnbcrg gekommen ist, steht jene da, was mit Philipp und der Gertrud anzufangen, die 1465 von jenem allen Mtergeschlccht noch am Leben sind und sich 6o I^ooinoä schrieben? Das Schloß selber nun verkauft der obcrwälMe Friedrich von Lygast, der also die Magyarcntämpfc glücklich durchgemacht haben muß, im Jahre 1468 an Georg von Kainach. Dieses hier herum hauptsächlich angesessene. Geschlecht schrieb sich seither von Kainach, Lconrodt und Einöd. Da nun von dieser Familie das Schloß an das Stift Stainz überging, so dürften die Pollheimer, cin sehr altes steirischcs Geschlecht, welches auch das Amt Tcigitsch besaß und die Lcibnitzcr beerbte, wohl seither mit ihrem Theil» besitz auf Lcourodt einzuschalten sein. Das steht fest, daß Andreas Freiherr von Kainach sammt seinem Bruder Georg Ulrich, der neuen Kirchcnlehre zu-gethan und der steten Plackereien überdrüßig, Schloß und Herrschaft Leonrodt dem Capitel Ttamz unter dem 28. Propste Simon Eberhard am 28. Juli 1629 verkaufte und ein Jahr später des Stiftes Belehuung hiemit durch den Lambrechter Abt Heinrich erfolgte. Als derselbe Propst im November 1639 seinen zeitlichen Besitz nach Uebereinkunft mit dcm Freiherrn von Hcrberstein anch über Schloß uud Herrschaft Lankowitz ausdehnte, saß auf letzterem Orte der gemeinschaftliche Verwalter, und während dieser geistlichen Oberherrschaft, welche sich über Kolvald und Krotendorf erstreckte, wurde unsere schöne Steicr-mark um eine malerische Nnine reicher. — Kann man nun Leonrodt ein halb unbekanntes Schloß nennen, so liegt von der Gö'snitz-Tcigitschmündung aufwärts an ciuem Abzweig des Wöllmisbergcs gar ein Waldschloß, das Niemand zu neuucn vermag Nur von einem vergrabenen Schah und einem glühenden Fuchs als Wächter hat vor Jahren cin alter Soldat zu erzählen gewußt. Ueugiisting ^ < s Am Fuße des Verges, der die uralte und cwigncuc Sage von unglücklichem Minnen erzählt, liegt das am Anbeginn des vorigen Iahrhun-dertes erbaute und in diesem Jahre rcnovirtc Schloß Neugösting, bis Mgst der gräflichen Familie von Attcms gehörig, Wie luftig und sonnig das alie, schon im 11. Jahrhunderte genannte Schloß auf dem Grauwackensandstein, ebenso düster und schattig ist der jüngere Ansitz hingestellt. Die Hauptfronte ist dem Bergrücken zugekehrt, stadtwärts erstreckt sich cin ziemlich weitläufiger Garten mit dem einst viel bewunderten Orchidcelchaus mit dem schönen Epidcndron. Der Bau dieses Ansitzes fällt in das Jahr 1724—28. Es war am 10. Juli 1723, daß Ignaz Maria Graf von Attcms, der Besitzer des noch halb-Wegs bewohnbaren Felsenschlosses, cin mildfreundlicher Greis, in der jetzigen Villa Mauthucr (Mccrschein) bei der Familie Stubrnberg zu einem Spiele geladen war. Ein Blitzstrahl zuckte und zündete — auf Gösting. Man war hier bemüht, dem alten Grasen die traurige Aussicht durch die Salonfcuster zu verstellen, Dieser aber dauktc für die zarte Vorsicht, da er vielleicht zu allererst den entscheidende» Strahl beobachtet hatte. Die Muth stieg auf, zu-gleich aber in dcs Eigners Seele der Gedanke, ein neues Schloß gleichen Namens in der Tiefe zu bauen. Die Stätte ward cin Stockwerk hoch angelegt und schließt mit zweien Seitenflügeln einen weiten Hof cin. Der rechte Flügel hat einen Gartcnsalon mit Deckenfrcsken und die Aussicht in den 1845 aus dem Französischen in das Geschmackvolle übersetzten Garten mit seinen Goldfisch- uud Schwanenteichcn uud drüber hinaus in das schimmernde Murthal mit dem bcthürmtcn Grazer Fclsblock. Im Kerntheil des Schlosses liegt der Speisesaal von doppelter Zimmerhöhc mit Dcckenfresl'en. Marmorbodcn und Kaminen; in den beiden Flügrlscite» reichgctä'frltc Zimmer und Stuben mit meist floristischen Genrebildern; auch das Iagdzimmer (Juno als Deckcnbild), das Ahnenzimmer (12 Deukbilder), das Fraucuschlafgcmach sind zu erwähnen. Den linken Flügel schließt das Oratorium und die Anne»-Capelle, die Paramente des Felsenschlosses bergend. Im westlichen Flügel ziehen die Herrenkammcrn mit ihrem beinahe vollen Hundert von Gemälden, zum Theil italienischer Meister, an. — Hier athmete mancher wunde Krieger, dem im Jahre 18551 die Ungeschicklichkeit der österreichischen Heersührung ein herbes Andenken für das ganze Leben mitgab, sanfter anf unter der Obsorge schmerzlindernder Francnhaud. ------------------ Dr. yrih Pichlcr. 43 (1081 F, A. Graf o, Sauer) 3^ N !i k N !! k l ^l. l'«63 Se, Ercellen^ Gl74, Drr Schloßplatz, cin ocrschobc-ncs Nicrcck, don Gcbändcn allcr Zcilcn und ssormcn umrahmt, scndct nördlich dnrch das klrinere Thor cincn Weg — clicmals gcbrückt-—in dcn cchcll Schloschof. und da crblickcn wir die Tchlositirchr, Dicsc l-instmaligc Pfarrfirchr. 1674 ndaut. rulhält nrbst dm, Hanptnltar drri Seitcnaltärc, Tkulptnrcu im Prcoblitcriüm, und im Ucbcrbau dcn rinsamcn Rittcrsaal. Daö Gcbäud»,' cndrt mit cim'm Thurm, drci Glocken cMhaltrnd, Erst ini zweiten Schloßhof mit der Cistcrnc hat nmn das zweistöckige Hcrrcuhans ^or sich; dies weiset auf das Tafclzimmer mit netten RoeocconMeln. Habs-burgischc Portraits aus Maria Theresias Zeilen. F"Milienbilder. den (5raumlilnwr-Kamin mit Maria Theresias Bild in die Wand gefaßt, eine Ncihe prächtig eingerichteter Gastzimmer, nnd vieles Andere, Während die llcine Terrasse mit einer Grotte überrascht, läuft vom Westendc eine hohe geschlossene Terrasse, der Mittelpunkt einer prächtigen Aussicht, besonders dei MittaMieleuchlung, Zu unsern Füßen starren die Sandböden und verlassenen Dünen der grauschänmenden Drave. allerlei Vnschicht seht sich in's Thal hinein fort. östlich zieln sich die Poststraße über Sauritsch nach Cwaüen hin, und dir Berge, dic nns lwn dort her entgegen lächeln, sind dcn Ncintenncrn ein snßcr, Klang. Haben diese mm ihr eigentliches glühendes Angesicht nns abgewendet, so schweife» wir nicht weiter, denn das Gute in den Koloser Weingebirgen liegt so nah, und wir schwärmen über diese Colles wie die Nömer, mit moderner Romantik, Nucken wir — besriedigl durch den Anblick dieser, von Weingarthäuschen und Kirchlcin buut besetzten Rebengeiände. ernüchtert vielleicht durch das drohende nnd viele Wasser in der Dran-^ gegen Süd. se> zeichnet m,5 die eroatische Grenze der Kalktopf des Mahels an, mehr gegen West das nntere Pcttauer Feld, ;n beiden Seiten des Prsmih-baches mit dcn windischen Büheln im Umbuge. während von der Nordseite herab der Zauber des luttenbcrgischen Namens weht nnd die Sicht bis gegen Frirdan sich wendet. ' D^, ivo dcr Schloßplah schließt, läuft anßerhalb der Gebäude eine mächtige Terrasse fort, anf welcher blüthcnrcichc Gärten und die manchen exotischen Schatz bergenden Glashäuser liegen. Der Name de5 Schlosses führt sowohl in deutscher als in sloveniseher Bezeichnung ^lorl^n - Ueberfnhr) auf seine ^age an der Dran und die Beziehungen zn Flußfahrtcu nnd Anknn zurück, »vorauf auch der Anker im Wappen des Nrgcschlechtc5 winkt. Dao Schloß durch Deninng auf Anka (Ailna, zu einem Anneustein. etwa zu ^hreu einer Burgfrau, zn machen, liegt fern. Die Ueberfnhr hat hier historische uud voltowirlhschaftliche Vcdentnng, seit zn Pettan römische Trierarcheu saßen. Freilich seit die ^rieutdahn die Reisenden nnd Waare» anf anderem Wege nach Warnedin führt und in dcr Station Tschakathurn abseht, hat der Stapelplatz hier, dcn noch Bischer durch allerlei Boote und zuwandernde ^ecrdcn illnstrirt, nnd den nnser Bild durch einen fast in Erinnerung versinkenden Kahn andenlet. an Nichtigkeit fast alles einnF'üßt, Ein Pendant hiezu sind die riesenmäßigcn Kcliergcwülbc auf Ankenstcin, in welchen dcr reiche Rebensegen des Umkreises mit manchem Zehcntnwß wanderte, das der Bauer mit blutendem Herzen dcr Herrschaft reichen mußte. Man zeigt gegenwärtig als eine Art Heidelberger Faß den Bierhundertfünfnndfechzig-Eimer. welche Tonne ^ Klafter in dic Länge, und 11 Schuh mittleren Durch-mcsscr hat uud dic Iahrzahl 1«53 weist. Einst und Ieht. III. Band. « ' 4 14 Wann der, die Draufurth beherrschende Fels mit einein Riltersihc gefrönt wmdcn, ist nicht bekannt, und ebensowenig eine Genealogie der Ritter von Ankcnstein. Die Burg war spätestens im 12. Jahrhundert schon erbaut, ohne daß eine römische Voransiedelung hier abzulehnen ist. In des 12. Iahrhuuderts zlueitcr Hälfte wird das feste Felscnbolllucrf bereits von den Ungarn erschaut, und ist dieses 1299 nicht ohne Bedeutung, als der Herr des nahen Pettau am Dstersonntag die magyarischen Horden schlägt. Daß die Pcstc nach dem Ausstcrbcn des einheimischen Geschlechtes mit Fritz von Ankcnstcin 1323 der angesehenen Dynastie von Pcttau zufiel, ist aus der günstigen Benachbarung ivohl zu erklären. Zeitweise ist dao Schloß auch landcsfürstlich gewesen, >uie man das namentlich aus den Zeiten Herzog Albrechts weiß, welcher 1337 diese vestc Warte den Ungarn übergab, und von ihnen dafür auf ihren Boden Sovehbach empfing. Indeß scheint es doch den Pettancrn nie ganz entfremdet worden zu sei», bis auf Bernhard III. aus denselben Geschlechte. Dieser gab 142« seiner ersten Tochter Anna, Hansens von Schaumburg Gattin, das Schloß; aber ein anderer Verwandter, Johann von Ebcrsdorf. sprach ein, so daß Anna Ankcnstein wieder für Wintersfcld zurück gab. Nun war es im Jahre 1441, das. derselbe Bernhard Ankcnstein seiner zweiten Tochter Agnes, Luitolds von Stubcnbcrg Weibe, schenken wollte; aber der Ebcrsdorfer klagte jcht beim Kaiser Albrecht II. Dieser Zwist, begleitet von Waffengetüse au den steirisch-ungarischen Grenzen, ward derart geschlichtet, das; die Stnbenberge gegen 3000 Pfund Pfennige der Pcttaucr Erbschaft entsagten, und das Schloß ebersdorsisch wurde. Nicht lange hernach, es war 144«, stürmten die Magyaren randsüchlig iu's ^and, berührten die Burg und bedrängten Windisch.Fcistril), Noch waren nicht einmal merzig Jahre wieder verflossen, so sah die in den aussichtsreichen Gemächern Ankensteins wohnende Familie der Grafen von Schaumburg die Schaaren des Königs Mathiao hcrantlimmcn. dic Bestc wmd^ erstürmt nnd hart mitgenommen. Um dieselbe Zeit waren die zu Pettau und Friedan ansäßigen Herren von Zacke!, ohne Zweifel der Familie Szekclj, sicbenbürgischen Ursprunges, cnigehörig. in diesem Gaue begütert, und ihnen gab Kaiser III. im Jahre 1490 die Burg zur Pftrgc, Die Geschichtetes sechzehnten Jahr-Hundertes schweigt. Die Grafen von Hcrberstein wirkte» bis 1620 und die Grafen von Thum bis 1639 in dem Bcsihc der renooirtrn Beste, worauf das Walten der gräflichen Familie von Sauer begann. Hauptsächlich Georg Friedrich mid feine Gemahlin Maria Barbara von Trautmannsdorf ent-wickelten große Thätigkeit, nach welcher die Familie bis in das erste Jahr dieses Jahrhunderts Herrin die schönen Früchte geuoß. Dem Schlosse Ankenstein hat Bischer in seinem Schlösserbnchc von 1681 die Ehre einer dreimaligen Aufnahme von verschiedener Seite zukommen lassen. Das erste von A. Trost in Kupfer gestochene Bild wählte» wir für nnser Werk als das geeignetste. Der Punkt, von welchem diese Aufnahme geschah, ist dem unseren gerade gegenüber. Auf höchst zackig gehaltenem Fclsicht steht das starr ausgeführte Schloßgebände der ganzen Breite nach. Das zweite Bild. von M. Greischer gestochen, ist wohl cines der imposantesten der ganzen Sammlung, Man hat dic Hinteranficht des Schlosses von dem, an den Dünm der Dräu gelegenen, Ziergarten aus. und während rechts übcr den rnchm Waldlvuchs hinaus cine schöne Fernsicht von Ncbcnhügcln und Ansiedelungen sich.bietet, welche jenseits zur Dräu herab sich senken, thront am reichnmbnschtcn, iah abfallende», Fclsrücken, der von doppelten» Zngange belebt ist, das vom Thurme überragte, in allerlei Fronten sich zeigende Schloß, welches nach dcr Berglehne hinten hinano mehrere kleine Gebäudc ausseudet. Das dritte, ebenfalls von M. Greischer gestochene Bild vcrscht uns gerade auf dic entgcgcngesekte Seitc, wo sich dic „Drag" bereits nm das Schloß gcwrndct hat, Diesseits führen auch Hohlgründe, Wirth-schaftlich bebaut nnd von Hcerde» durchwandert, in das „lustig umwachsene" Schloß (wic Valvasor sagen würde), das hier die eigentliche Empfangs-micne zu machen scheint. Da ist ein Gcwirre von Dach nnd Dächlein, Fahne und Fähnlein, großen und kleinen Fenstern-, da winkt das untere Thor und das stärkere obere, das in dcn Zwingerhof führt, und über allen Wänden nnd Giebeln starrt der dickkuppclige Uhrthurm, damals an die sieben Jahre alt. Erst im Iahrc 1801 zog dic gräfl. Familie von Sauer aus diescm schönen Berg schlösse aus, Fürst Stanislaus Poniatovsky erwarb und verkaufte den Ansitz qlcich schnell, und mit 1. October 1803 war die Witwe dcs letzten schottischen Grafen von Leslie, Wilhclminc, gebornc Gräfin von Wurmbrand- 15 Stuppach durch Kauf Herrin auf Ankenstein. Fust eiu halb Jahrhundert lebte und wirkte die wohlthätige Frau, ein Schutz der Annen, uicht aber eine ordcnssüchtigc Goldspcndcrin für Pictisterei, auf ihrem geliebten Eigen, und dort auf dem stillen Dorf-Fricdhofc zu St. Barbara schläft sie auch seit 1851 den Schlaf der Gerechten. Ihr nachfolgte schon seit 1853 ihr Neffe Ferdinand Graf von Wnrmbrand-Sluppach. Obersthofmrister Er. kaiserl. Hoheit des Herrn Erzherzog Franz Karl. -—^------------ T sch a k at h u r n. Der Nainc des Schlosses könnte die Franzosen, die sich bekanntlich lehr viel auf Mode und wenig auf Geographie verstehen, leicht in die ungarische Gespannschaft Salad nach der einstmal Fcstetics'schcn Herrschaft Tschakathurn ^Iinkawrn)'«.) führen; hier haben wir c.s aber mit dem Schlosst und der Herrschaft gleichen Namens zu thun, welche südwestlich von Un;markl liegen und bis in die jüngste Zeit seit dem 17. Jahrhundert dem Fürsten-hause der Echwarzrnbcrg eigen waren. Ueber die ältesten Begebenheiten des Ortes ist wenig bekannt; anch wäre darüber, ob man auf einen Thurm dcS Stephan Schaek und einen Verband mit dem nntersteirischen Schloß Schachenthnrn zu denken habe, mancherlei zu erwägen. Erst spät (1528, kann man die Herbersteincr. namentlich Nnpreäit und seine Brüder, als Pfleg- nnd Pfandinhnber aufweiscn. Zu Kaiser Leopold's Zeiten besaß das Schloß Seyfried Püchler. Der Topograph Bischer gibt auf dem 422. Blatte seines Werkes eine Ansicht von „Zscha Käthuru im Viertel Iudcnburg Ferdinand Fürsten zu Schwarzenberg gehörig". Daß Schloß, ziemlich unbedeutend, ist ein schmuckloses Zweistockweik mit einem kleinen Vorbau, von Gartenzännen und Setz-bäxmen umgeben-, ein größeres nnd zwei kleinere WirthschlMgebäude vollenden den Ansitz. WallsnlMKirchr Flnucnl'crg l«ei Adnwnt. Unter den ncn» Orten Tteiermarls mit Namen Frauenberg ist Franenberg bei Admont, eine Marienpfarrkirche, durch die reizende i/age hervor-hebenswerth. Dem Wanderer an der Enns, den die prächtige Hinterwanddekoralion des weitläufigen Stiftes Admont entzückt hat, winkt von einem Waldvor-sprung, der gerade in die ebenen Ufer des Thalflusses sich vorschiebt, das zwcichürmige Gotteshaus entgegen. Am Kulm genannt, hat es seit seiner Stiftnng durch Hartueid den 34. Abt zu Admont (1404) Wallfahrer in Menge herangezogen und Göthc's Worte: „Wer Wnndcr hofft, der stärke seinen Glauben" sind auch hier oft zugetroffen. Das geschnitzte Marienbild hinter dem Hochaltäre soll von Thiemo, jenem Mönch ansHirschau, (dann Tegernsee und Et. Peter zu Salz-bürg) herrühre», welcher in Admont als Flüchtling lebte uud von dem das Stift mchrere Erzengnisse freier Stnndrn besitzt. Die Wunderthätigteit des hiesigen Bildes besteht darin- Erstens soll „so oft ein krummer nnf Stelzen gehender Mann Maria gegrüßet, soll sie ihm gr danket, nnd die Gesundheit versprochen haben"; zweitens „daß jene, welche in der Beichte elwas verschwiegen haben, in diesem Gnadcuurt angetrieben werden, dasselbe mehrmalcn zu beichten." So zu lesen in Aqnili» Cäsars, vor 90 Jahren erschienener Beschreibung von Stciermark; Seite 612. Das Dorf besitzt eine Trivialschnle nnd ein Armeu-Institut. Lnstl, öhel und Wild dach. Das eine bei Graz auf den Höhen hinter dem Nuckerlbcrg und an den Gemarken des Stifling- und des haidekorndufiigen Hönigthalcs gc-legen; seit 1854 Eigenthum des Herrn Nittcr v. Z cph arovi ch. und von diesen zu einem wahrhaften Glanzpunkte der Umgebung von Graz umstaltet; das andere nördlich von Landsbcrg, etwa eine Negesstnndc von Gams entfernt, zwei liebliche Landsitze. Ist Lnstbühel. ohne eine gws;c Vcr> gangcnhcit zu haben, als einer der besten Anssichtspnntle über Graz bekannt, von wo aus das Bild „Grätz" in Schreiners gleichnamigem Werte durch C. Kreuzer genommen ist; so beherrscht Wildbach. ein ehemaliges Herrschaftsschloß, erbaut durch Sigmund von Wildenstcin (1541) nächst den I4W angelegten Weihern und nachmals (1792) Josephs von MosimüUer (1795) Johann's von Kalchberg, (1799) des Grafen, von Lichtcnberg. nenestens Dr. Pcitler's Eigen, in weiter Umgebung eine schöne Weingegend. Der blaue Wildbacher oder Schilchcrstoek ist der Hauptsatz aller Gärten des deutschen Bodens, und kommt auch häufig bei Graz und im Lausal vor; ihm, schadet das Unwetter am wenigsten, er ist der sruchtreichste im ^andc. und sein Saft, das erfrischendste Getränk, wird stets hoch bezahlt. 1,^' ni^'-, Die Marienkirche zu Graf in der Laborncrgasse. nächst den, Dominikaner-Riegcl, eine Zierde kirchlicher Baukunst für Gra;, steht hatt an den Uferrnndcrn, welche dic Mur vor Millionen von Jahren bespült und seither in abiuechsclndcn Bogen verlassen hat. Das Bauwerk ist in Mem gothischen Style aufgeführt und hat außen die freundliche Ziegclverklcidung. welche wie die Schlankheit des Thurmeo und die gemeißelten Bilder im Thürbogen, schon in vorhinein für das Innere einnimmt. Diesel bietet einen glänzenden Anblick; ohne Ueberfüllc zu zeigen, sproßt ans dcn Steinen cinc reiche Ornamentik, auf welche dao stern-besäet: Blau des Plafonds gchcimnißvoll herabschimmrrt. Dieses mit Aufbietung einheimischen Matcrialcs nnd einheimischer Kräfte vom Wiener Dom-baumcifter Schmidt, einem gelvandten Gothiker. in kurzer Zeit aufgeführte Wett, wurde im Jahre 1561 begonnen, und an» 18. Juli 1«6'l eingeweiht. Diesmal haben die frommen Spender unserer Stadt wcnigsteno ein künstlerisches Werk befördert, das gleichwohl nebst dem künstlerischen Maß mich das ökonomische gar stark einzuhalten hatte. Unnahbar aber ist die benachbarte zweithürmigc Nonncnkirche, welche, unter Volkes Theilnahme und Beisteuer erbant, diesem doch unzugänglich wurdc. Da waren es die Lazzmistcu, welche dem frommen Wuusche. gegen erneueteu Petcropfcnnig, nachkamen. Jüngst ist diese'Congregation, in deren Tätern glaubwürdige beugen der Jesuitenflucht im Münzgraben >,1848) längst entfremdete Freunde wieder erkennen wollen, beim Gemeindcrathe der Hauptstadt um Abänderung des Namens „Labornergasse" m .Maricngasse" eingeschritten. Der Gemeinde-rath, der die Straßen zum Himmel Jedermann frei wandern läßt, hat sich die irdischen vorbehalten, und so liegt die Kirche der ^azzarislen, auch photographisch verewigt, noch immer — in der Laborncrgasse, _____ CÜU. An von den grünen worden der Saun über den wellenförmigen Grabhügeln eines alten Fricdhofes, zwischen einer brritschattcnden Linde und der doppelthürmigen Kirche war es, daß 1803 dcr deutsche Landsckafter L. Mayer aus Stuttgart nnd der Dichter I. G. Sriol, damals Professor in C,lli, zusammentrafen und. das nordwestliche Bcrgpanorama bewundernd, den Plan einer „Vildcrreisc" entwarfen, Dicfcr Stunde entstnmmte jenes Werk: „Wanderungen durch Sleicrmark", welches eiuen dcr schöufteu Bände in Wigands : „Das malerische und romantische Deulschlaud", bildet. Diesem ersten Vorgänger unseres ,Mnst und Jetzt", der Duelle aller noltsthümlichcn und schönen i?andschilderungen. vermag das unsere sich. in Bezug auf das Wort. nicht nahe ^i stellen; das Bild aber darf, in Ansehung der (Nute, Größe und Anzahl, sich gar wohl heN'orthuu, uud mit dem allzu verschönenden Stahlstich es muthig aufnehmen. Die erste Wcindrrnng jenes Werkes galt also Cilli, „der Sladt, deren schimmerndes Hänsertrüppchen gleich einer Gruppe weißer Frühlinge-blumcn auf der grünen Fläche des schönen Sannthales steht," Aus dcn paar huudert Hämern ragt die Grafei, dao Rathhaus, das ehemalige Kreis-gcbäudc hervor, während die Kirchthürme, sonst vorragend, hier sich in bescheidener Tiefe halten. Jenseits der Saunbrückc winkt der Nitolaibcrg, das Kapuzincrklostrr daran, und den Schloßbcrg krönen die Ruinen der alten vielgenannten Burg. Die Stadt, wahrscheinlich aus einer Colonic des Kaisers Claudius hervorgegangen «daher (>wuäi.^ Oolc^), Sitz des Präses im mittelländischen Norikum, Standquartier mehrerer römischer Cohorten. namentlich der tanriöcischen Neiler (der antiken M;ow.Iagd). jedenfalls seit Urzeiten durch Handel wichtig, wurde iu der Zeit der Völkerwanderungen und nachher öfters zerstört uud wieder aufgebaut, lauter Thatsachen, von denen hnndcrtc von Denkmälern reden, die hiesigen Gebäude und Stätten in Graz und Wien schmückend. Ans dcn fast bürgcrrechtlosen Zeiten des Mittclalters war noch das akustisch gebaute Bogcnthor an der Südseite mit Kaiser Frie-drichs Devise: ^. ll. I. <). V., für welche Köhler an sechzig Auslegungen gebracht hat, die alle unrichtig sind. Die jedenfalls echteste stand auf einem Krystallbecher des Kaisers völlig ausgeschrieben: ,l,^<> .^i :,.„ Von dcr reizenden und höchst abwechselnden Umgebung dcr Stadt an der. Badenden sehr werthen, Sann, können wir nur den Schloßberg . lMwrhebcn. Es sind seine „Mcrhabcnen Räume moosgrüner Hallen", wie sie Leitncr nennt, ein mächtiges Monument an bedeutende Ereignisse im Mittelaltcr, dem Stcircr wie dem fernsten Kärntcr, Kraincr, Kroaten oft genannt und wichtig. Das Edclgcschlecht dcr Cillier, den alten Heunburgrrn. Suoncckcrn und somit den ältesten Geschlechtern Karantanicns enge verwandt, wie Tangl's und Virks neueste Forschungen im Lande zeigen, ist bcrcüs ^bci Schilderung der Huine Cilli I. 6. Seite 35 besprochen worden. _______ ^ m1n^i?6 »!-Nl ^. ^.^ Pj^.,, ^iS3^ Mf v. 3t a 5 ä'n'ä,) S l!) I N ^j W t ! !l I) ^ U 9. (l 8U8 Hr. Calu c ^ i.) ,MiV M tch Westlich von Marburg an der alten Post- (auch Drauwald-)straßc, ein schmuckes Schloß mit einer Kapelle und schoncli Anlag.cn. Der auf der - Kärtttnerb ah n Reisende hat es zwischen Et. Fcistrit) und Maria Nast, jedoch am linken Drauufcr gegenüber der Eiscnstrasie, loelchc durchweg am rechten Ufer hinläuft, Der dcnnaligc Character der Gegend — größtcntheils Neingebirgc — läßt kaum die Wildniß vermuthen, die hicr vor Jahrhunderten herrschte. und das rege Leben eines rationellen Wirthschaftsbetricbs, unter dcr umsichtigen Leitung des jetzigen Vesitzers Herrn Carneri, als freimüthiger Publicist gar 'wohl bekannt, bildct einen hocherfrrulichen Gegensatz mit den finsteren Zeiten, in welchen die Erbauung der längstverfallenen, nur mehr in wenigen fast nnkennt- lichen Trümmern den nahen Berggipfel trönendcn Vurg Nildhans fällt. ^on den Herren von Nildhaus erscheint um 1209 ein Heinrich mtundlich; Ulrich von Wildhans war der 21. Bischof zn Gurk. Spätcrc Besitzer waren die Anersbcrg, Herbersteinc, Katzianer, von 1681 bis 1?94 die Grafen von Nabatta. Zur Zcit dcr französtschcn Emigration flüchtete Graf P, T. A. von Lauoy aus den Niederlanden Hieher, und fein Nachkomme Eduard von Lanoy der grmnthlichc Sänger und Dichter, ist als Compositeur noch im besten Andenken. ^Wi'Mb,S'chl^cnitsch,) "' "'' R nine B s s e n h u r si. ll«63 Fürst Schw^'rHcnb'crg.) Diese uralte, höchst verfallene Ruine, licgt unweit dcm Orte Pols und gegenüber dem imposanten Rcifenstcin, ") bedeutend höher als Letzteres. Eine ermüdende Bergstraße windet sich in einem äußerst gedehnten Winkel um die schr steilen, grösitenthrils bewaldeten Felsabhängc bis zu dem wcitläufigm, von dcr vern'chtcnden Nrgetalion fast ganz überwucherten Trümmrrwerk der Bnrg. Der viereckige massive Thurm, auf rinem etwas ifolirtcn Felshügcl gcvaut, ividcr-stand am kräftigsten drn Stürmen der Zcit, M'd wild wohl, wenn lüuA schon jede Mancrspur untcr dichtM Mooö begraben, noch auHarrcu, aDMntDn früherer finsterer Jahrhundert l- l^ ^-lmu^zV wM^i;!^ 5^ .. ,^,.

,.^_. ,,'^,,^,.,,, ^, ->^ mKi! Erbauer svll cin glcichnamlgrs ausgestorbencs Nittrrgcschlrcht gewesen sein. Von diesem Geschlecht wird cin Mörth schon um 1165 genWt.. ,,,, ^ ^) Siche Seile 21 des crstci, Nmidcc« und Abl'ildm,^, "'^ ,"^3ßii(z «z myno^ Mu .tn? Wsi')(!M)^ n,, nament-lieh ist der Nnndthnrm ain unteren, nicht feisichten Hügel noch ganz nnbeschädigtt, während das Neuschloß in der (5'benr mit seinem Spitzthurm recht staatlich ans dem Gcwälde blickt. Die Ansicht dieser Punkte im Beginn mlsn'es Iahrhundertes hat der fleißige Fr. F. Stöckel (1802) geliefert. Die vorliegende Ansicht der Ruine ist mehr südlich aufgenommen. und hat dadnrch statt des Neuschlosses — jetzt thcilweisc zn einem Brauhaus umwandelt und Eigenthum des Herrn v. Scßlcr — das vortreffliche C'isenhammerwerf und die Scnsenfabrif nebst dem ansehnlichen Wohngebäude des Hrrrn Leopold Zcilinger im Mittelgrunde. mV5 Slow lesen. Wer eimnal anf den Zinnen de5 ?l08 Fnß bohen Hochschwab gestanden hat - der kärntische Orosiglockner-Maler Markus Pcrnhart hat dies anch ideal dmch seine Hochschwab-Rundschau möglich gemacht dem lvard vom Einblick dnrch Berglücken in das fast östlich gelegene, weite, grüne Thal mit dem Kirchlein von Seewiesen ein eigenthümlich wohlthätiger Eindrnck. Da winkt das lebensvolle Grün ganz nahe herauf zn unwegsamen, theils schneebedeckten, windumstümtten Höhen, und von allen Seiten scheinen mächtige Höhen auf die unansehnliche Alpcnstation hereinzustürzen. Haupt-sächlich treten hervor die Alprntriftcn des Hochangers, an welche sich Kirche, Pfarr- und Posthaus sammt den dörflichen Ansitzen lehnen, der Hochkamp des reichumgrünten sseistringstrines, vor diefcm der spitzige, anch stark bewachsene Schwarzkogcl und die wcißwandige steile Weuzer-Staritze als nördliche Einfassung des Tnlwitzgrabens. In solchem Rahmen bietet die altcrthümlich ummauerte Kirche mit dem Pfarr-, Schul- u«d Posthan5. und dem rein-lichen Dorfe ein liebliches Bild weltabgeschiedener Nuhe. Scewiesen. gleichsam das Hciligenblut Stcicrmcnks, weiset die Pfade zum Frlsenblock des Hochschlvab. und steht andererseits da als Ucbergangsort zum prächtig gelegenen Brandhof und nach dem Wallfahrtsorte Mariazell, wo die Natur Wunder aller Art bietet, Sehen wir einmal den Wanderstab ein, um dorthin zu pilgern, dann fojgt uns gewiß der nachsichtige Leser. Dr. F. Pichler. .!,°I Vis PflUl Kirche Maria-Hits Ul Gr,u. «.i <.n ^^' ^'^ ^^ Zeichurrs bietet die«»»!a! die Ansicht einer de>^ schönste» Kirche» von Graz ans »eucrer Z^it uud in> ita!ieui»cheu Sttile, Das Gebäude verdankt sciu Entstehen del Renitenz del Miuoritcn - Ordensbrüder, Als diese nämlich den Neuerungen des Frauzisfanerordens zu eben-derselben Zeit, als Luther seine gewaltige That vorbereitete, ihre Zustinimung versagten, uiußten sic von einem Ufer der Mm a»'s andere wandern, um nicht lange darnach von dem frommen Seyfried von Eggmbcrg in seinem Sommerhaus und seiner Capelle aufgenommen zu werden. Fast ein volles Jahrhundert lebten sie in diesem Provisorium; der glaubcnseifrige Kaiser Ferdinand II- und seine »och eifrigere Gemalin Maria gründeten indeß gar bald ein neues Kloster und Kirche, wozn der Eggenbcrger Ulrich Grund und Vaumittel beischosfte. Die volle Große dco Koileöhnuses aber stamntt erst aus dem vorigen Jahrhunderte. — Das Innere der Kirche ist vom Nitter von Molk, einein Zeitgenossen des Kremser Schmid, ai i'ro,8eo zifmlicl, bunt ausgemalt, nicht ohne Gegensatz zu den älteren Chorwölbungsfresken, während der Hochaltarbaldachm von M. Seliifier i!819) stammt. Das Hoch-altarbiatt wie das Crucifix, am Nebcualtar der dreischiffigen Kirche ist von Petrus de Pomls aus Lodi (lssll), dessen Grabstei» der Kanzel gegenüber-steht, jenes des anderen Seitmaltars vom genannten M. Schmid aus Krevts, auch Kollmann ,lnd Weißtilcher find hier mit Farbeuschöpflmgeu ver< treten, Die Capelle, genannt die Schat)ka»nmer, hat abermals de Pomis nüt einem Madvnnenbilde geschnmekt-. »icht unwichtig für eine Sammlung von grazer Stadtbildern sind die Deckensresten des 17. Jahrhunderts, So vicl über das Innere der Kirche. ^5.) Jener Seyfried von Mährenberg, den der geniale Orillpar^r in seinem dramatischen Gedichte .Iöuig Ottofnr's Glück und l5nde" über-fallen und gefangen geschildert, hat den Ort, den wir hiermit betreten, in der deutschen Literatur zmneift eingebürgert. Der Marktflecken Mahrenberg ist deu weiland Postreiscndlu von »nd nach Kärnten zur Genüge bekannt. Man gelangt dahin von Marburg aus westlich übc> das, 188« von der Cholera hart heimgesuchte Zellnih mit seinen schönen Wendenmädcheli, und die abgeschieden? Station St, Oswald. Am (5ude des Marktfleckens liegt das nette Ncuschloß und das halbzerfallenc zu Vischer's Zeiten iwch prächtig erhaltene Nomienflostel, im Hmtergrmid'- windet sich die Straße mühsam die Höhe empor. Aus dem Geäst de? nahen Waldes aber starrt der Mauerblock der Ruine Mähmüm'g. mist der Sitz eines angesehenen Geschlechtes, vor zwei Jahrhunderten noch wohnfest, jetzt der ode Wächter eiius schrofim Felscnkegels. Man hat das Mahreuberg von deu Marken zwischen Steienualk und Kürnten ableiten wollen, gewij; ohne Recht, Aus alteu Zeiten tönt die Sage vom Raubritter Mörih. seiner Tochter bertha und ihren» Lieb und einem Einsiedler als Mittler, lauter Figuren, deren sich die steirischcu Spieß und Dellarosa schon vorläugst bemächtige! habe», Am meiste» Vedeutlmg grwi»»t die Vcstc im 18. Jahrhunderte während der böhmisch.ungarischen Rcgierungswirreu. Von Ecyfricd von Mährenberg wird erzählt, er sei zur selben Zeit auf der Bnrg trmck gelegen und habe eö nicht vermocht, den auf der Rückkehr aus Kürnteu vurüberzirhcndeu Mölnmnkimia, Dttokar zu begrüße». Der Usurpator, wir alle mißtrauisch, weil er ,eiilem !elbstge,chaffenen Nechle Einst >u,d Icht. II, Vcml», fj A) mißlrame, lcgtt dae auf? Vöjeslc aus und licß vor allen Edlen des Landes die er seit des Pctwucrs offener Darlegung ans allc Wcn'c niirgclts, gc rade dem Mährcnbergcr jeinen Groll spüren. Durch M gefangen, ward Scyfried nach Prag geschleppt und dort auf das Gräßlichst gefoltert, um scinc Sympathien für dic babcnbcrgifche Gcrlrudc zu bekennen. Aber der Standhafte schwieg vor den Schergen des Tyrannen nnd sein Troi; l'lieb un gebrochen im Tode, wie sich ziemt. Der Rcimchwnist Ottolar erzählt, Selifried, an den Füßen aufgehangen, l,abc lange gelitten und aus Erbarmen sci ihm von einem aus der Menge, nachdem er durch die Straßen Prag's geschleift worden, cin Nagel in den Kopf getrieben worden. Die Sage nenltt auch den Sohn Scyfricd's im Verein mit einem Stubenbcrger als den Mörder dco vom Glückslhronr gchürzlen Olwkar am Marchfelde! Wohl »nag er solche Nachc verdient haben der König, der feines Volkes Herzen durch Blut und Angstschwris; an fich ,^n kitten vermeinte. Des Mährcliberger'o zcr-schlagrne Leiche aber ward zusammengelesen nnd nach Striermark gebracht und hier die längste Zeit im nengestifieten Kloster zu Mahrenberg anfbe wahrt. Neucstcns ist die eiserne Truhe mit den morscheuden Gebeinen, dem anogehöhüen Kopfe, den Klcidcrrcsten und verrosteten Eiscnspangrn in l>ic. Säle des Ioanncnnls übergegangen. Eine alte Schrift, nicht ohne wnnocrhafte Ncigabeu, schildert die Schicksale des in den Eisensarg Eingeschlosse-nen. Ein trauiig Angedenken an eine Zeit, wo anstatt der Kaimnucn nnd Bajoncttc dac> Schwert und die reichbcmittclle Hcrrscherwilllür wüthete und nach Ulrich von Liechtenstein's Worten die Freude im S' grwisse» Stelle des Fmuenbergcs gesellen haben; man forschte nach und fand das Vild wieder an dem Drle, vm> wo rs> anfänglich w.'ggeholt wordcn, Dies so» den Abt Hartnii Gauzzer bcstimnlt haben, am Berge selbst, den Otlo von Kulm dem Kloster gewidmet, ein Kirchlein zn bauen und das Mcmenbild dort ;n bewahren. Das war um 1404, Vald soll sich auch die wundenhätige Eigenschaft der Statue mehrfach bewährt haben, und schon sechs Jahre nach der Gründung der Capelle folgte dcr erste päpft-lichc Ablaß für Alle, welche reumüthigen Herzens daselbst erschicueu, — Abt Georg Lueger enichlete die Marinuische Bruderschaft an dcr .^ilch-, lv^lchs von dem Abte Andreas mit einem Fnedhosc u»d Heiligthünlern versehen »milde, Nilgeachtcl die Zahl der Wallfahrer immcr zunahin, ioar r?> doch erst Abt Urban in, 17. Iahchnndett, der für einen selbMndigcn Pfarrer der Kirche Sorge ttug. Erwcilcr! und zum theile ganz um gebant wurden Pfarre und Kirchc am Ende desselben Jahrhunderts durch Adalbert Häusler. Er führte auch von dem sogenannten Iosephsbrunnc» das Winm in einer Leitung von bleiernen Röhren z». - Bis auf Adalbert hing das Vildniß in der Witte des Kirchleins von dcr Wölbung bcrab, wir dies in der Negcl bei den Statuen des gekreuzigten Heilandes der Fall war. Seit die Kirche ncugebaut, wurde dasselbe m, einem Teitenaltare untergebracht. - Noch ein merkwürdiges Vild Mariens mit dem Kinde findet sich in Frauenberg. Es soll von Abt Timo von St. Peter in Salzburg herrühren, der alo Flüchtling einige Zeit >nm 1100) bei seinem Freunde Abt Gisilbert zu Admont Icble. Dort soll er zwei Bildnisse in Stein gegossen haben, deren eines das erwähnte, das andere aber das sogenannte „VcsperbiS" ist, welches wenigstens zn Ende des 17, Iahrhnnderles noch zu Admonl sich befand. Schon um diese Zeit betrug die Zahl dcr Wallfahrer Jahr für Jahr au 20.0W. Prüf. Z.,hn. "1 Cm Zufall brachte vo» diesem schl'i, »i,if öcile 1', ll, Vö>r!,'ri!irs MlNiüsciipt i» inlsrrc Hä,,^', ,l>elchce un> liier-mi» l!nn>^!N Wette bsi^üsssbe» si,,- Pflicht hielien, !?. H, -,fli 21 lo>»ih wird häufig »nil dcm ?ia»ncn drs nuglücklichen Erasonw vou Tattenbach genannt, welcher feine Versel»vörnnc^ mit dem Grafen Zriuy, Nadaödi nud Frangipan, dcm Vannne von Kroatien. Il',71 durch deil Tod büßte. Das alte Felsenschloß lZonwih, >v!e wir diesen ohne Zweifel slavisch geuauuten Wolmsih in'dril ällestcu Urkunde» des scher Klosters genannt miden, lag an drei Meilen oberhalb Cilll »„writ des gleich-»lNlli^ril Vachev und zahlt zu de>, ällesleu Vmltc« dcc' ^andco, Bercils >>, dcr crsinl Hälfte des 12, I^brhllildertcs ttbciiit/k'lii t^ die Wiegc ein'^ Edelgescl)!sch!e5, b^is dic nslc» b^iiildc znr ^lislun^ uoi, Dculschl^ubs liltefter Kartlmusr liri^a!.' und den Vandesfürsien ^ttof^n in seinrlü frommen Bc^iünn, thmki'äsilg lnttllstü^le, drille Geschichte durch drei Iatirhui>dcl'le h^rrt auch »ach A, Cämr nc>ch drS Vcnllieittrö. Möchte der Genci,Iog, der fm dieö »i>d viele bel!aä)l,>artr Nilterhällsci die verborgenen, uaulentlich aus de» Kloflerzelltn uon T?iz, Gciirach, Fraueuchal, Studeuil; u. n. fließenden ^liclle» selwpsl, d^ä, lvci!!ln'!e!>o schon in der Wiege liegen! Er wird uns funden, wie weitreichend des Anfalls der besitz der hier hausendrtl Ritte,' war und U'ie ft'äier, bei lnächtigerer ^tachbaru Nähe, ein Gnl, l'in Neclu u»» das andere ausfiel lind allgemach dei' Einfllch a»f de» Markt und endlich dmch die Wi!dha»sel' der lchtc Antheil auf dao Ahnenfchlos, verlöre», ^i»g, Sri! der Mine des oirrzehnten Il'.hchundcttl'i' in fremde Hände ülierge-gaogcu, erregte die FM'nknrg die Auflnettfanikril der cilier trafen Ulrich nnd Her»»!an!i »»d sie sehten sich iu deren Besitz l1.'M5). Auch erscheinen die Tubein nnd Wnllsee. welche hinwieder den cilievü das C'rbc znfaglen N45^, Die ^andeöfmsteu vel^abten hieraof die Vestc pssegU'eisc an die Lich-teiüierg. Hollcneckcr, Plagcr, Ilsuil^ n. A. bio znle^l »d Wein^ehend noch sehr l'edl'ütend n»d dic Iassd >l»d Fischerei lveithiil nnterthnni^. Äus der Taltenbach Zeit, welche sich Frei- >,;, mit einem mrhrgliederisten Kcrngcbäude versehen, welches von Rund- nnd Oevientliilrmen überragt ist. Eine 3tras;c fiihrt alio den Vorwerken geschlangelt den Hügel hcrad. Die Ncsiauration von 1?9>! —!^4 hat dem Schlosse sein „nnmehristes A«^-sehen gellen, Gegenwärtig besitzt es der Fürst Ncrimzd von Windisckgm^ mit einen, V,ttschädignna>'apita!c von l0'-l.780 (Hnldcn, Möchten lnesiqe altc.fSchriften welüger vermodern, als die scher Hcrrsch.iftsacten im alle» Förstechalts?! Der Martt gleichen Namens, mit einer Hmlptpsarrfirchc. <übcr 46,000 si, Ornndellllastungs-Entschädigung, nnd mehreren Iahrmärkicn, im 12. ^ahrhnndertc noch ein Dors, wnrde 1478 nnd 1525» von deu Tiirscu hart mitgenommen nnd später mit scher Panstewen rencwin. Wichtig fnr seinen Handel möchte nnlcr veränderten Umständen das qroße ^ieinkohlenflö^ genannt werde», welches der Procurator Lteitz unterhalb Oonowih ans-deckte, und welches untcrtcltiä'r auftritt l,nd ebellso sehr dnreb Haltbarseit des Nebengefteinel« ,md die geringe Ontznndlichseit^-Disposition znm Alchan auffordert, als andererseits dnrch häufige und eoustante Verdrück»„gen beschwerlich fäül, 2o wäre den» das, was an Gonoww bedentsain ist, von sei-sigter Höhe herabgestiegen, im Schoosie drr Erde >n snchen, or, pichln-. S ch « s s e r l l, r u « n. mi ,? Aehnlich der Kapelle au der bcrühnlicn M art in«. >r'a n d in Tirol, nnd wie diese, gleichsam von unsichtbarer Kraft getragen, in den Lüf«. ten schwebend, häugt das merkwürdige V ol i v t irchl ei n S chü ss r rl brnn n an den beinahe seukrccht abfallenden himmelhohen nördlichen Felsenwän-den dce ?najrstütischen Ho ch lantsch, Wohl hat es nicht im Entferntesten die uefe nnd poetische Ursache der Entstchnng >, doä) die Merkwürdigkeit der ^age, die Großartigkeit drr Umgebuug erlaubt einen bescheidenen H^vgleich nlit demselben. Wer einmal vom Gipfel des 5419 5W hohen Kautsch 32 auf schwindelnden Stegen dessen nördliche stelle Abfälle niedergcstlege», del» bleibt wohl der llnvergleichliche Eindruck dieses winzigen, nbenaschcnde« Punktes ^ so bock) im Contrasts »nit der ihn ringsum umgebenden Größe und Erhabenheit der Nalnrseencn - unvergeßlich! Selbst der Name. wel< cher eine seltsame Naturerscheinung, nämlich eine, durch das tausendjährige Herabsickcru von Feuchtigkeit ans dm ftelsbodcn mm tkiucn Grotte hintn dem schmucklosen Kirchlein verursachte sch ü ssc larti g e Aushöhlung zur Veranlassung hat, llingt frappant- In dich Grotte gelangt man nur auf allen Bieren kriechend, und findet jederzeit in dem von der Hand der Natur merkwürdig schön ausgehöhltem Passit'. löstlichcs. erquickendes Quellwasser, Durch viele Jahre lebte in dieser erhabene» Einsamkeit ein alter Einsiedler, bei welchem die ennüdeten Wanderer oder frommen Wallfahrer, uon welchen jeder Sommer eine bedeutende Zahl dahin führt, die nothdnrftigsten Erqnickungrn fanden. Seit seinem Hingang bleibt die kleine Wirthschaft in der Nähe deö Küchleins während der rauhen Jahreszeit unbewohnt, und mir eben in den Sommermonaten wartct ein altes Mütterchen derselben. ^* * H g h e n m a u t h e n. An stebcnthaldm Meilen von Marburg, unwcil Mahrenberg finden wir den Markt Hohcnmanthcn betretend die spärlichen Ruinen des durch die mächtigen Grafen von Cilli um das Jahr 12W gestifteten nnd im Jahre 1782 unter Kaiser Joseph II. aufgehobenen Au gn sti n cr die Vlickc über das ruhige reizende Panorama der Dstseite schweifen lassen, so fällt UN5 im femsttn Horizonte in dcr Richtung zwischen Maria-Trost und der Platte die Kuppe cines orginellcn. isolirten Bergkegcls auf. Es ist dies der ansehnliche, wegeu niller herrlichen Fernsicht häufig besuchte Wcizer Knlm. Diesem Berge nordlich gegenüber liegt inmitten grüner Wiesen auf ad' gerundeter Höhc das freundliche, wohlerhaltenc Schloß Külbcl- vereint mit dem nahen Thannhanfeu. ein VcMhnm des Freiherm l'on Gudcnue. — Oeschichtlich rrschrint e?> bereits z>, Ende des fünfzehnten Jahrhunderts als Eigen des Erasmus Drarler, Pflegers zu Nachsencck. In der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts besaßen es die Freysmuth, von welcher Familie es mit Dietrich Fn-ysmuth im Jahre 1650 an das Chorherren-ftift Pöllau tam. Die Pröpste Michael Meister und I. E. von Ort^nhofen erweiterten und verschönerten das Schloßgcbäude. und der letzte weihte im Jahre 1701 die Kapelle. Nach Aufhebung des Ordens ward es eine Staatshcnschaft. Im Jahre 1811 ging es durch Kauf an ben Freiherr« von Oudeuus über. ^"' 23 V l' r d e r n b e r g.*^ Wrin und Eiscli, so lautet, freundlicher als das norddeutsche „Blut und Eisen", die Devise der Steimnark! Während im Untcrlande das rothe und helle BI»t dcr Rebe zeitiget, glänzt aus den Teufen des Oberlandes die „edle fürtreffliche Gottcsgabe. dic liebe, gebenedcytc Eiseuwurzel." — So nannten in gchcimuißvollcu Ehren die Porvordcreu das seit Jahrtausenden am Taurrngürtel brechende Erz, und dieser Stoff ist es. welcher bei jeder Behandlung der ältesten Geschichte Norikums mit einer Stelle aus den, sogenannten Dichter Homcr aufgezeigt wird. Die uralten Kelten schon läßt man iu den Erzbergen Obersteiermatts bauen nnd die Römer den Tpurcu ihre?! Fleißes nachgehen; die Sage knüpft dann auf's Neue wieder mit dem 8. Jahrhunderte unserer Zeitrechnung an. Wie nun Rom die Stadt schlechtweg heißt, so heifit auch das scgenspendcndc Grauwackengebilde, nahezu 5000' hoch. welches seine Nippcnausläufc in die Schluchten dcr Klamm und die Gfüllalmcn absendet und diesseits nach neuen Erhebungen in den Gösigraben endet, vorzugsweise dcr Erzbcrg. Auf drcieu Fünflhcilen dcr ganzen Höhe weist die Ebcnhöhe eine Reihe von Eisenpflücke» und dies ist die Scheidelinie für die Orte „inner dem Berg" und „dor dem Vcrg". Wir schlagen uusere Wanderung »ach dem letzteren ein. ohne uns in den Schachten-Stollen, auf den Gerüste» und Bahucu des tausendfach belebten Gnomrusches verweilen zu können, Emc schöne Straße führt uns über den Prebüchel (3724') zwischen grünen: Berggeländc hinab in d^l regsamen (2561^ hoch gelegenen) Ort. nachdem uns selbst die wuüdersamc Grotte bei Trofaiach vergeblich zur Seite gelockt hat. Das Landschaftlichschöne wird, je näher dem Markte, durch das Nüklichc immer mehr überboten, Ueber hundert Häuser bilden den Kern der Lnngcuansiedclung, etwa die Hälfte der Zahl wird noch im Thalc zerstreut hinzu gerechnet. Die Bauart isl - man dense an die Brände von 1587, 1608. 166!' — die neuere. Das Mathhaus zumal in des Marktes Mitte dürfte über das 16. Jahrhundert nicht zurückgesehen haben-, Erzherzog Iohauu's ehemaliges Wohnhaus, vordem das altfränkische und dann das Bethaus der evangelischen Christen, 1684 durch S. A. Stampfer von Walchenberg überbaut, zählt ebenfalls zu den älteren Bauobjcctcn; ebenso die Lorenzikirche, in Folge eines (der slosternrubllrgrr Sage ähnlichen) Erlebnisses der hier durchreisenden Kaiserin Vleonora, Prinzessin von Portugal, erbaut und 15,67 vollendet. Die Ortsgeschichte, welche in den ältesten Zeilen näher dem Präbühcl sich versteht, ist, ehedem die kaiserlichen Privilegien erschienen, noch vielfach iu Dunkel gehüllt. Diese lrhteu bieten das Wichtigste durch die Befreiung von der, im Flachlandc oft so äußerst drückenden Last militärischer Durchmärsche und derlei Einquartierungen (1625-, selbst in den Krirgsjahrcn 179!». 1805 erneuert), und dic Wchrpflichtfrcihcit der Hüttenarbeiter (1688). Das Wappen Vordernbcrgs. ein Berg- und zwei Hüttenarbeiter, ist 1453 verliehen, ehe noch die große Feucrsbrunst <1644) die Neuansiedclung mehr südlich zu Tage rief. Was die hiesige Ortspfarrc betrifft, sc> ist diese ziemlich alt swenngleich viel jünger, als dic erste Ortspfarrkirche nächst dem Prebüchel) 15. Jahrhundert, Für dcn wissenschaftlich praetischcn Unterricht in der Berg- und Hüttenkunde hat die hiehrr verzweigte, ehemals stcicrmärfisch.ständischc Lehr< anstalt. vielfach Ersprießliches geleistet und dem Lande manch' einen tüchtigen Wcrksvorstchrr geliefert. Für das gesellige Leben nicht unerheblich smd der hiesige Armeubetheiliguugs-Verein, zwischen dein Pfarrrr und cmcm weltlichen Armcnvatcr in dcr Leitung gesondert und seit fast hundert Jahren bestehend; ein Spital für 13 hiesige Bürger oder Wcrksarbritcr (Capital über 18.000 si.), bis in's 16. Jahrhundert zurückgehend, aber unbekannt in srincn Aufängeu <1548?), eifrig gefördert von K. Leopold (1663) und dcr Gräfin von Naichat (16?4), nachdem die Pest in 1680 hier stark geherrscht nnd die Türkcnrüstuug geschreckt hatte. Weltwichtig aber ist Pordernberg als dcr Hauptstapelplatz für das steirischc Roheisen, dessen Verkauf seit 1834 *) Wir »«sweisen in Vezug der reichen Literatur iiber Vordernbelss auf diü 1786 <" Witt, elschilliene Beschreibung, a»f Pltve»hul'tr, da» Vuch uo» AHI m,b Panß, auf Muchar. Nittei v, yerro. Spm»n, v, Gchouppe, Kassts,,. Gn,f, Prih, „nd mebesondere »,st in Noth'« Gteiernmrt Verbrauch unnlittelbar ernährt, so belebt er durch feme Ausfuhr einen unbcrcchenbaren Ziuischenhandel, — Vordembcrgerseits wnrden mit Absehlus, der fünszigcr Jahre erzeugt beiläufig im Jahre 1.770.900 Centner El;e, woruutcr das Radwert Nr. Vll (Fridan) mit ^85.858 vertreten ist. Die Hochöfen erzeugte» ?^5.79<^Centncr Roheisen, wovon 159.870 auf das oben genannte Nadwcrk tonnnül. Zivei Hochöfen, der Fridau'sehe und Srsner'iche, besitzet« schöne, 20pserdigc Dampfmaschinen mit Gebläseeylinderil. Das Personale der unirteu Nadirerle betrügt bei der Hütte an 180, dazu et!r»a 150 Kohleilpächter und an 1200 Holzarbeiter mid Köhler, die Wegmacher und Steinbrecher nicht eingerechnet. Seit dcn lehten 10 1."» Jahren hat sich der Pesih der Radmeister-Comluunität unl 11.600 Joch gemehrt; leider ist beim zersplitterten Waldbcsit) die Waldkohlung im Allgemein!» noch nicht ailsgegebni. Die Schriftsteller »ud Jesuiten Joseph Reicheliauer, Alois und Andreas öiethhinger, deren Wirken WiuNcrn bcschnrbrn hat. sind in Vordernber^ ;u Hanse. Dr. Pichln-. <168l. Dcm Stift Polinn) Slljl^Ii ^l^l^l^v^. ',^864. Or. K.irl VlUirr.) cin Landsitz in dem gezion Ungaril angehenden sleirischen ^iiltcllande, unweit siiirsl^ifeld, zloischen den srnchtbaren Thälern der ^eistril; und Rittscheiu, »nlf einen» mäsiigen Hügel liegend, rhenlals eine mit der Boglei über die Kirche Et. Zlerimi zu Loipersdorf versehene Herrschaft, hat den Namen Kon cincr Fanlilie gleicheil Namens. Ansier emem Mathias, seiner Gattin Wilbnrg und seinein ^rnder Libold (1^45,» ist uns lVin besonderer Vertreter dieses Hanseö wichtig. Wenn Ag. ^äsai'o Aligabr hlüi, so schrieben sich !md licgt i» einer ebenso reizenden, als üppigen Landschaft, wo vorzüglich Obst und Wein gut gedeiht und den Haupinahrungszweig ihrer Bewohner bildet. Wurmbcrg ist eiuc der schönsten Perlen mitte!-elterlicher, steirischrr Burgen, dic dermalen noch im bewohnbaren Zustande sind, und sic soll bcrcils im Jahre il.'X' im Besitze eines Othmar — 1190 rincs Conrad und 1200 eines Leopold von Wurmberg gestanden sein? Urkundlich erwiesen ist es hingegen, daß Erzbischof Eberhard II, von Salzburg seinen Ministerialen Hartnid I. von Pettau, Landeshauptmann in Stcicr. am 2. October 124? z« Leibnitz mit dem Schlosse Nurmberg belehnte. — Nach Hartmd's tinderloseni Ableben trat sein Neffe Friedrich III, von Pcttan -- gleichfalls Landcshauplmanu in Stricr — in den Besitz von Wurmberg, Friedrich's Theilnahme an der Verschwörung gegen König Oltokar von Böhmen, der seit 1260 Herrscher drr Steiermarf war, veranlaßte denselben, ihm die Vurgru Wlmnbcrg »nd Schwauberg im Jahre 1268 schleifen zn lassen, in welchen, Zustande Wurmbrrg unn bis zur Wiedcrcrobcrung der Steier-niark durch König Rudolf von Habsburg im Jahre 1276 verblieb, bei welchem Anlasse gcmäß des Frieocnsvcrttagcs von» 21. November desselben Jahres alle Burgen. Vcstcu, Besitzungen und bellte, wclche ihren Cigenthüniern widrrrechllich abgrnommc» wurocn, denselben wieder rückgestellt lvoroen waren. Nun wurde cinc „cuc Vurg gebaut, die wir dermalen in unserem Vüde scheu, und eigene Dynasten von „Wurmb^g" — wahrscheinlich Scitcnvcrwandtt der Pcttauer — finden wir im Besitze derselben, bis sie mit Margarttha vmi Wurmbcrg — seit 13i)2 mit Bernhard III. von Pettau vermählt, — um 1409 nusstarben. worauf Bmibard III. das Schloß Wurmbcrg sammt Ankenslein stiller zweitgeborcnen Tochter Agnes, vmvitwcteu Gräfin von Görz und Tirol, und wiedcrvermählt mit Luitold von Stubenbcrg iil, Jahre 1441 als Hmatsgut abtrat, in Folge dessen die Stubcubcrge auch noch heute den Wurm von Wurmberg (auch als Schlange dargestellt) und 5m Auttr von Antcnstcin in ihrem Wappenschilde führe». Tic Familie Siubclibcrg blicb nun im BcHe von Wurmbcra, bis der Feldoberst Georg von Stnbcubrrg das Schloß im Jahre 1603 an Friedrich von Hcrbcrstein veräußerte, worauf man im Ichrc 1619 Hans Wechsler Freiherr»! auf Wurmbcrg im Bcsih der Pcslc trifft, dc'n dic Freifrau Anna Katharina von Wechsler folgtc, während b'corg (Günther von Herbcchcin im Jahre 1666 iü, Besitz von Wurmberg und den, benachbarten Gntenhaag gciroffcn wird. von wclchcr Familie dic Burg durch Christine Crescentia von Hcrbcrstcin. scit 1707 vermählte Gräfin vou Attems, in die letztere Familie überging, in deren Bcsih wir sie noch hellte finden, indem Friedrich Graf von Attems, zweiter Sohn des vcrstorbeimi Landcshaupt« mannrs Ignaz Grafen vou Attcms, scit dcm Jahre 1862 Eigenthümer dicses Schlosses mit all' seinen ausgedehnten Nebrü- und Forst-Ländereien, seinen üppigen Wicscn und Aucu au der Dräu — als väterliches Erbe, ist, Betrctcn wir nun das Schlos;. in dessen nächster Nähe auch die Pfarrkirche steht, und welches durch die Invasionen der Türken oft gelitten und 1428 auch der Aufenthaltsort dcr unglücklichen Kcmaliu des Grafen Friedrich von Cilli, Veronika von Teschenitz, war. so tritt uus der ausge. prägte Charakter einer mittclallerlichcn Burg gleich rntgcgcu, dcuu der Aft Klafter tiefe Ziehbrunnen, die Batterie am Eingangschorc mit Feldschlangen (das älteste Geschütz Steicrmark's vom 15. Jahrhundert) und Sturmglocke, die Schießscharten der Uiufaugsmauern uud der Wartthurm erinnern uns nur zu lebhast an die einstige Bedeutung dieser Beste. Im herrschaftlichen Wohngebäudc sclbst begegnet man dcm Wappen dcr Stubelibcrgc zu wiederholten Malen in dcm Hchaume, und einer großen Anzahl vou Gemälden im ersten und zweitcu Stockwcrkc desselben, unter denen wir vorzüglich die zahlreichen Porträte orientalischer Fürsten und Frldhmcu aus dem 17, und 18. Jahrhundert für interessant haltm, weil mau sie seltener, als die Porträte der Kaiser «l«d steirische,, Adclsfamilien 26 sieht-, namentlich zu erwähnen finden wir abcr das Porträt des einstigen Burgherrn Sigmund von Herbcrstcin. Hoflammer-Präsideuten und Botschafter in Moskau und Koustantinopcl zm Zeit Carl V., Ferdinand I. und Max II., der seines orientalischen Costüms wegen im Jahre 1556 im nahen Walde sein Leben, dem Hasse der »„wissenden Bauern gegen die Türken, opfern mußte. Ei» Dnplical dieses Bildes birgt dic interessante Gallerie des nahen Schlosses Gutenhaag. Den herrlichsten Gennsi auf Nunnberg bietet die Aussicht vom Wartthurmc über das ganze 6 Meilen lange pcttaucr Feld bis Warasdin und in die Ebene hinter Luttenberg nach Ungarn, den Donati-Berg und Bacher, die Cchwanberger Alpen, den Schöckel »nd die ewig grünen windischcn Bücheln bei Radfcrsburg, wahrend mit einem Blick die beiden Städte Marburg und Pettau mit ihre» in Pragerhof sich vereiuendcn Schienellstraßen betrachtet werden sönnen, wo uns die dampfende Locomotive im Vergleich mit der Construction des Schlosses so lebhaft erinnert cm „Einst und Icht," - '^ -......----- F. Naisp. lI68I. Glaf 3. M. l,, Kloyach,) T l lt U ! k ll Ii ll l ll. . Jahrhunderts ab, in der Wolf David lebte (als fteirisch-landschaftlicher Fähnrich 1587 vor Kanischa geblieben) den Vesih der Lcngheime führen, Georg Adam Freiherr von Lengheim, seit 1l!?4 gegrufet. besaß noch 1081 das Schloß (in der Erhaltung, wir sie Mischer's Vild zeigt), ihm folgte wol bis 1712 Gregor Adam. dann 1730 Mn,r Adam, Fcldmarschall-Lientcnanl und inner-östreichischer Kriegs-Vicepräfideut bis 17W. Dem Leugheim folgte 1781. I, vou Sertcnthal. 1799 I. Finck, und endlich ncuesteus Fr. Noe von Nordberg, lvelcher das Schloß mit großem Aufwande rrstnurirte. Bischer uahm das Schloß von der Stcilseile des Hügels aus. jo da,; ihiu der Eckthurm lnit der laugen, hohen Mauer, welcher das Kirchen-gcbaude mit seinem flatten, spitz zulaufendku Zhurm und den davor liegcuden Plan mit "ocin Lindenwnchs deckte, zur Linsen gcgrnübcrstnnd, das gicbcl-reiche Aggregat von vkv nur lose zusamnleuhäugenden Häuser», deren lehleö cin Uhrthürmchen kröute, aber deu lauggestreckten Vau dein Thal zu abschloß. Ob die Zeichnung von Bischer selbst herrührt, ist nichl beiannl; der Stich ist vou A, Trost. Die Kuwaßegg'sche Aufnahme aus der Zeit dcs Fittichen VeschcZ hat leine bessere Seile gewählt; Schilf-, Aehren< und Vaumwuchs. der übrigens durch die Lithographie seiuc gauze Eigeuartigkeit cin-gebüßt hat. drängen die Schlosiansicht fast zurück, Nuserr Ansicht saßt das Schloß von Süden auf; lints hinauf führt die breite Fahrstraße zum Burgthore; im Hintergrunde ragt die Nieggersburg empor Dr, Pichlcr. Die H'eelikirche ^u Graz. Während die Bergkirchc zu Straßeugel den Nuhm der zierlichsten gothischen Kirche in der Stcicrmark behauptet, reiht man mit Necht dic zu Graz im Viertel St. Leonhard nächst der Ziuzendorfgasse gelegene Lerlikirche in ihrer ersten Form den ältesten gothischen Bauten des Landes an, Hier au diesen Hügeln nnd am Lechbächleiu soll das erste Graz gestanden haben, und gleich im Beginne des 1!l. Iahrhundertes gründete ebenda der Babruberger Leopold VI. ein Kunigundeulirchlein, welches 1238 au die lriegbewährten Dculschordrnsritter überging, Bon den Ungarn zerstört und 1263 iu seiuer jrhigen Gestalt auferbaltt, lvar das Golleöhaus uicht uur die Wurzel einer voll Kaiser Rudolph I begünstigten und einsigen Freischnlc. welche später die Jesuiten für ihre Zwecke auszubeuten wußten; sondern auch ein Asyl „der Steyrer vermög gemeiner Landtshaudtscst" richteten die Commendatoren des Ordens hier auf. Dies besagt der Stein an dem Hause, welches unser Bild im Bordergrunde zeigt. Dir Kirche ging im vorigen Jahrhunderte an die Kapuziner vom Grabe« über. und als diese aufgehoben wurden, stellte der deutsche Orden einen Priester, der im Commeudehause Einst und Jetzt. II. Ba»d. 8 23 wohnte. Dir Reihenfolge dcv Commcndc-^orsleher sindrt der fleißige Leser bei Dnelll) nnd Schmny. Die Mchc ist ein Gemisch von allem und neuerem Baue. Ursprünglich, nämlich im 14. Jahrhunderte, gab es Fenster mi der (^vangelienseite. die Liiege an der südlichen Langfeite fehlte und ebenso das Thurmpaar mit seiner stnnipfen, pyramidalen Kappe, Das mag wol mit Cnde des 15. Iahr!,nnderto dazil glommen sein. Die älteste Zeit verräth die Schanscite und überhaupt alles Strebewcrk. Das einzige Schiff der Kirche nlit Kreuzgewölbe zeigl »^ ein,'n schönen Hochaltar. n,id rings lim ihn in Eisenringen und mit Lanzen befestiget dic Paniere und dic Wappenschilder dcr Deutschordensritter, (Sigerstorff n, A,). loährend die glutenden Farbrn des romanischen Glasmalereischmuckeö da^ Gemüth des Beschauers geheimnißuoll uinweben. Im Mnsitchor sind mchrerc liltdeutsche Gelnaldc sehr anziehend; auch die spätgaihischen Tafelgcmälde sind sehcnswerth. Sowo! das Aeußere, nls das Innere der Kirche weist mehrere Grabmäler ans, welche in Formenüni'o schätzbarer Sammlung sich finden. Im Hause, dem Teitencintritte gegenüber, blickt nnö ein halberhobcnes Mctallbrnstbild ans Mannor- fassulig an-, es ist dicö das Denkmal des Arztes Fortunat Spöck, welcher dem nfwerschenchten Todc ani 1, September 1813 zum Opfer fiel. In die a'nßere Kirchenwand gemauert sind iwch die Denksteine zweier steirischer Dichter. Es ruht hier Johann l'on Kalchberg, geboren 14. März 1765 auf Pichl i,n Mürzthale. gestorben 3. Februar 1827. Vr genoß seiner Zeit einen ausgebreiteten Nnf. namentlich durch seine dramatisirten NitteraMichten welche er Schauspiele oder dramatische Gedichte nannte, „Agncs Gräfin von Habsburg' (1786), die „Tempelherren" (l?88j, die „Grafen von Lilli" (1790—93). „Wulfing von Stubenberg" (1794) und „Andreas Vnnmlircher", ^der^ „die Nitterempmnng" l1792> waren am Theater beliebt. und lehtcres ist erst ganz neuerlichst aufgefrischt wordc». Wir haben noch lwn ihnl die dramatische: Gedichle „Maria Theresia" ,1798», „die deulschen Ritter in Alkon" (1796), einen „Attila als 3>orgängcr des neuesten Gärlner'schen. dann eine Menge lyrischer Gedichte nnd historische Schriften. Winklern hat sogar gemeint. Kalchberg wäre der Mann gewesen, eine Geschichte der Steiermarf zu schreiben, Karl Schröckinger gehört dem Kreise beqei- sterter Jünglinge an, welche wie Fcllinger sich um den einstufn eichen Julius Schneller schaarten, als er die Gejchichlc der Völker au der arazcr Hochschule enlrollte, Sciuc „Träume", „Dichterleben", „Ahuenprol'e", „Herzog Albrecht" berechtigten, wie Weiß in seiner Geschichte der Steiermark schreibt, zn den schausten Hoffnungen, Diesen FrülMrbüclMen - gestorben 1823 — von dem die redeseligen Biographen mit Unrecht schweigen, feiert hier ein Deutstein Der Welt aber ist eiue Sammluug seiuer Gedichte noch immer vorenthalten, „Schön wär' es, sagt Or. Polsterer, wenn so der kleine, an sich schon mertwürdigc Raum nach und nach der Sammelplatz all' jener Männer würde, die in Gräz sich durch Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet haben." Dem Asylhause gegenüber hansetc vormals der nunmehr in Kiel thätige deutsche Sprachforscher Karl Weinhold- weiter unten hat sein Wolmhans Anastasius Ginn ...... zwei deutsche Nitter ohne Orden, «^ «zchl„ M181. Gmfm E, C. v. Kahmner,. S fl l t l s l l l». (1«64. Graf Wilhelm Attemö.) Unterhalb dem Vergsehlosse Ehreiihaust», an den Gestaden der gegen Süden zueilenden Mur. winkt dem Wanderer das stattliche Dorf Spielfeld, eine Cisenbahustation, welche selbst dem flüchtigsten Modereisenden dnrch ihr freundliches Schloß Interesse ablockt. Das nm dic Michaelskirchc griippirle Dorf. mil Obegg und Grasuntzberg iu eine Ortegemeinde vereiniget, ist durch die Hauptstraße und die Murbrücke, sowie durch seiue Fahr-Verbindung mit Glrichenberg, Mureck nnd Radkersburg nicht uuwichtig. Das Schloß steht mehr uördlich. Die Vante möchte wol in's 12. Jahr- hundert zurückreichen, wo das nachmals verschwundene Geschlecht dcr Herren von Spielfeld und zn Ehrcuhanfen noch blühend war. Im 14. Iahrhun-dcrte war die Vcste nnter der Oberlehensherrlichkeit des Venedietinerstiftcs St. Paul im Lavantthale. welches an den Westgehängcn dcr aussichtreichen Koralpe gelegen, mit seinem VesHe gar weit jenseits hinein in's steirische Land griff. Wer die Veste dahin geschenkt, ist nicht bekannt. Aber Abt Eonrad verlieh 1Z58 den Thurm zu Spielfeld und zugleich auch die Veste Ehrenhauseu an die österr. Herzoge Rudolph. Albrecht. Leopold, 29 Das schon seit dem 12, Jahrhundert vorkommende edle Geschlcchi der Stibich, in Stcicrmark mehrfach begütert und 1035 gefreit, wird ebenfalls im Besitze von Spielfeld genannt. Zur Zeit des Geographen Vischrr 1680 gchörte das Schloß der Grasin Eva Ereserniia 5^atzianer. grborucn Khcvellhüllcr. Sein Vild, gestochc'n von A. Trost, stellt, mit Fleiß ausgeführt, das massige Schloß l,on dcr Murscitc dar, nnf sanftem Hügel steht es mit seinen vier spitzdachigen Eckthürmen, seinen drei hohen Fcustcrrcihcn und mit dem lnppeligcn Uhr- und Glockeiithnnn im Porsprunge der wasscrseitia.cn Langfronte recht einnch-mcnd da. Zur Rechten vor dein Fclsicht. umrahmt ».'on schützenden Mauern, ivinkct das niedliche Kirchlein. Der Katzianer'sche Besitz, vielleicht schon die zweite Hälfte des 1?, Jahrhunderts füllend, dauert fast daö ganze folgende fort. 1730 ist Alois Josef Giaf Katziaucr. mil 17W, 2, April Iguaz, mit 1789 Josef Graf Kahianer Herr des Schlosses, welches wir 1821, 3. Februar au Josef und Elisabeth v, Rußky übergehen sehen (Ncqcnwärlig ist der Ansitz ein Eigen des Grafen W, Attems, yr, Pichlrr. U68I. Fr. GuaN S il ll l' l t s lh ^^^ '"'""' NIm.) ist einer dcr beriihmlesttn Namen aus dem wciuvcichcn Draugebietc »m Pettau. Der Ort Sauritsch. an dem rechten Drauufer gelegen, sowie an der pettau-warasdincr Poststrasie. welche hier durch eine Ucberfnhr verbunden ist. besteht aus wenigen zerstreuten Häusern, und hat da durch die Verdin-dungöbahn dou Pragcrhof-Etuhlwciszenblng die Bedeutung eiüer Poststation. u„d smuit auch ,i!le weitere ^erlmen, Die hicrmtige Dccanatspfarre St. Nicolaus jedoch ist sehr ausgedehnt. Unser Augenmerk Mr ist das uahe Schlos; Sauritsch, Eine Baute ,ener Zeiten, da die Felsrnhorstc nicht ntehr gesucht waren, erscheint das Schloß etwa im zweiten Jahrhunderte, seines Bestehens, zu Vischer's Lebzeiten, als ein einstöckig krrngebäudc mit Hochgeschoft und einem Glocken-thurmc. dessen Zugehörden in einfach bäuerlichem Style gegen die mehr rückwärts gelegene Kirche sich erstreckten, Die Kirche selbst hat ciurn niedlichen Vorbau, auf dem das Thürmleiu steht, währeud die Emporkirche denselben ansehnlich überragt Das Edelgeschlecht dcr Vühc! wird so ^iemliel, muer dcu srühchm Vesit)cm dieser, dao Patronat über dic Orwtirchc und die Ueberfuhrmamh eigenhabenden Herrschaft genauul, wahrscheinlich nach diesem ^um lc;2»:» dcv überhaupt au dcr erratischen Grenze begüterten Frcihcrrnhaus v. Zäckcl (Szckelj). Das Haus des 1671. so unglücklich endenden Tatlcnbacl, hatte im Verlaufe des 17, Jahrhunderts seiner weitläufigen Besitzungen im Saau-, Naab- und Draugcbietc auch das Nachbarschloß ihres Autcnstcin beigereiht, Im Anfange des vorigen Iahrhundertö gehörte das Schlos; dem Freiherr» F. A. v. Fleischiuann, Mit 17!7 erschciut A, F, ^uallandro ^>Is Besitzer des ncucrbanten Schlosse?; ihm folgte 17."6 Anna Maria Quallandro. geborne von Höllenstein, Nach dieser, auch das Freihans Nr. 73 zu Pmau besitzenden Bürgerfamilic ist seit 17'!9 Maria Anna Johanna von Mieß. aus dem jüngst durch Johnun Georg zu Bedeutung gebrachten Nittergeschlechlc lind vielleicht die Gcmalin deö stcinschcu Landmannes Joseph Anton N. v. Klicß (1752) hier Herrin, Cäcilie Edlc von Lendcnftld, des gcnannteil von Klicß Tochter nud ourch Vcrmäluug angehörig dcm zu Graz in der Mnrvorstadt dereinst ale bürgerliche Lendlmaycr unsäßigen Nittergcschlcchtc und den Nachkommen des stcirischru Laudni^nne^ Johann Iatob (1725,), ist 1781 ihre Nachfolgerin. 1792 ist Anton Ulm. HcrrsäMsvächttr auf Stattenbcrg, und feil 16. März 1803 dessen Nitwc Zhekla Ulm im Schlosse nachgefolgt. Von diesen endlich ist dcr Ansitz an den Sohn Anton Ulm, den Bruder des vormaligen grazer Bürgermeisters I>. Ulm übergegangen (1tt2:j». Nach dessen Ableben 1855 übernahm hinwieder dcr Sohn Anton Ulm das Erbe des Vaters, und gab ihm sein fetziges reizendes Aussehcu, 30 <1S81. Fr. v. Iabon.egg.! S ^ M t t l k ll ll l l' l). U»«4. Gros Schönborn.. (Mnrßurger lttei,'.) Im oberen Pesnih-Qucllcngcbiete in den windischen Büheln, cl einen Maidegger, das Schloß an .Kaiser Friedrich tV. verkaufte (1482). Der Kaiser überließ das Schloß wieder an Pslegcr, »nter denen 1491 Friedrich Brcuuer ans dem rheinischen Stamm, Sohn des stübingcr Hans Brenner, ein Ritter vom goldenen Sporu geuanut lrird, Er mag mit seiner (Nemalin Margarethe Freiin Räuber hier gehanst haben, 1522 erhielt Wilhelm v, ^amberg. Herr auf Sanftem, anf Verlangen von, Erzherzog Ferdinand die Innhabnng der Vesk. Im Verlaufe des 1»;. Jahrhunderts und während der religiöseu Wirren der Todtrutänzer ward die Herrschast ein Kammergnt. Zur Zeit Vischer's ».'ar Fran; I. Freiherr 0, Jabornegg Herr a«f Echnuercnberg. Um l7>il> ist der Eih ein Eigen des Grafen Josef v Nabatta, und nach diese»» der Grafen Schönborn. Dr, Pichle. (1661. Graf Nudolf o. Tm.rau.) V l k !lt II tl ! ! k !l. ^^^ ^äfin v. Saurau.) (Vrazcr Areis.> Anderthalb Stnnden südwestlich von der Hauptstadt, an der Hügelkette, welche hier das Grazrrfeld von dem Kainachthale scheidet, erblickt man dies anschuliche Schloß. Es ist im Quadrat massiv erbaut, mit einem schönen Garten und Park umgeben. Zwei erst neuestens angelegte r'larc Weiher, von graziösen Schwänen bewohnt, verleihen der Umgebung des Schlosses einen besonderen Reiz, und machen den Punct, der überdies Vahn-station ist Tol'elbad) '," "'nem sehr beliebten Ansfluge der Grazer, Geschichtlich kommt das Gchöfle „Vremstede" fchon im Jahre 1210. und ein Chunrad rv Premstätte» um 1Al!2 als Zeuge vor, 1582 wurde Premstätten unter Ibrahim Pascha vou den Türken niedergebrannt. Vischcr nennt uns Graf Rudolf v, Cauran als Vesihcr, Seine Ansnabme. u,ehr im geographischen Sinne ausgeführt, hat die Lmideshanptstadt mit all' seiner seiz^nden Umgebung als Hinlergrund, (1681, Chorherren-Stift,) vir bereils ans dieser unübertrefflichen Gegend gebracht, und schließen nun mit vorliegendem Vilde einen ncncn, gewiß nicht univnrdigcn Glanzpunct, den vorhergegangenen an. Es ist der illicrans schön gelegene Markt „Liezen", einer der reinlichsten, wohlhabendsten nnd größten des Landes, vom hierortigen Ealvarienbergc aufgenommen. Daselbst befindet sich der Sitz eines Phystkats, des k. k. Grölmiinger Slraßeneommisfariats. einer f, k Poststalion, eines Eisengnßwnkes, eines Hammerwerkes u. s. w Die Entstehung Lirzen's mag ivol mit der dre> Stiftes Admont in eine Zeit fallen. Geschichtlich wird es im 14. Ichrhnnderte mit dem heimischen Geschlecht der Liezncr wie-derholt genannt Der in, Hintergründe nnserrs Bildes majestätisch emportanchende ^rrg ist der gewaltige Grimnling, ^ ^ ^ <1681 F. C. G. der Fmsten Tnilitm^iiiiedms.! A j» zZ is ^. (1864. F. C. G. dcr Fürsten Trautmannsdorf.) In einer fruchtbaren Hügelwelt, im Lüdosten der Strierniark. wo Acker- nnd Wiesland wechsein, die Rebe glüht un) Waldesdunkel küh-lcndcn Schatten spendet, wo eine Menge von kirchlei» den frommen Sinn dco Volkes zeigen, liegt nebst vielen andern Schlössern auch das Schloß, wovon ncbiges, von Enden aufgenommenes Nild uns cin getreues Porträt liefert. Die Landschaft, eigentlich die Hngclwelt, welche es ziert, wird im Allgemeinen „och zu den „windischcn Büheln" gezählt, obwol dcrcn eigcnt-liehe Grenzen südwestliel, die Pösnit; nnd nordöstlich die Stainz bilden. Belebte Ctraßenzügc durchziehen es nach allen Seiten, große Bauernhöfe mit Vieh, besonders Geflügel aller Art, liegen malerisch in den Thälern, nnd Weingärten bedecken die Südsriten dcr Hügel und Bcr^e, cin Anblick, dcr Herz und Auge jedes Durchreisenden gleich erfreut. Nrgau wur, wie alle Schlösser im i?ande, vorhin Sitz einer Herrschaft, welche Hohcitsrechtc derselben Art ausübte, und ist seit Anfang des 17. Jahrhunderts Eigenthum nnd zugleich ivon Mar gegründet) Fideicommißgut dcr fürstlichen Linie der Trantmannsdorf, eines bekannt berühmten stcirischen Adelsgcschlechtco, Das obere Schloß ist uralt lind gewähren dessen Fenster gegeil Westen herrliche Aussicht in die windischen Büheln bis zum Bachcrgcbirge hin; dcr untere Tract ist leiocr nicht ausgebaut, aber im italienischen Style angelegt. Der Anblick von dcr gegen Osten, wo sich das ganze Stainzthal zeigt »bckannt durch seine vielen Sauerbrunnen) mit der Menge dcr Weingarlhäuschen auf dcn Vergcn bietet ebenso eigenen Reiz, der selbst empfunden, also genossen werden mnß. nm ihn zu würdigen. , I. C-H. 33 (!f!81. Graf Varbo.. H H 1* ^l ^ ^' H. (1864. (irbl,rnf Schouburg,) Horb erg. an der croatischen Grenze, ist eines von den Schlössern, lvelche uns in grellem Eoutraslr an „Einst und Jetzt" gemahnen'. Aus einem Sitze des Schreckens ist rs nun zum idyllischsten Sonlmcr-Aufeuthnltc u?nstaltct, welcher wegen dcr leichten Möglichkeit eines Verkehres mit dcr äußern Welt durch die nur 1 Meile entfernte Bahnstation Neichenburg großen Reiz erhält. Auf beträchtlicher Bergcshöhe, mitten im hochstämmigen Walde gelegen und gleichsam aus den Felsen gewachsen, beherrscht es in weilen Fernen rings die Gegend, cm stattlicher, noch recht mittelalterlicher Van. Eine breite, schöne Straße führt zum Schlosse empor, in dessen doppelt von Ringmauern mit Schießscharten umgebenen Turnierhof man lwn einem Thor- und Thurmwart eingelassen wird. Hier nährt ein kleines. .'! Klafter breites Gärtchm nebe» seltenen Blumen, fremdartige südliche Früchte; wie Feigen, Datteln, Orangen ?e., die wirtlich anch zur Neife kommen; merkwürdige Thiere, als: Affen. Adler, Füchse, Hnudr u, a. fesseln die Vlicke. In das Gebände selbst gelangt man durch einen kleinen, uiederen Eingang, Eine schmale Eteintreppe führt in das erste Geschoß, welches noch ganz im alten Ctyle belassen ist; einige Stufen höher befindet sich das Thurmzimmer; dieses, sowie die wieder nur um einige Stufen höher gelegeueu herrschaftlichen Appartements sind durchwegs lwn, mit l'iclcu Kosten gesammelten nnd hergeschafften echt mittelalterlichen Möbeln, ^nnstwcrkcn, Schnitzereien, Büsten. Basreliefs, Methkrügcn :c. gcziert, ja, man könnte sagen, überfüllt. Auch ist ein Zimmer eigens zur Kapelle eingerichtet und mit einer Orgel »ersehen, Leider gestattet uus dcr Raum leine detailirte Aufzählung, da wir noch nothwendigerweise L'iniges über die Vergangenheit sagen müssen. An Lchtere erinnert uns der etwas isolirte. anf einem wol klafterhohen Felsenvorsprung gebaute sinsterc Thurm, links oom Eingänge in das Schloß, in granruerweckender Weise. Ak> nämlich Ende des vorigen Jahrhunderts, uuter der BeHperiode des Frcihcrrn l>. Lazarini, der Schloßkaplan Fcrnnsari es dahin brachte, daß dcr geisterhafte, bisher zugangslofe Thurm etwas abgetragen, am Fuße desselben der Fels gesprengt, und somit eine Einfahrt von der tnapp l'orüberführendcn Straße aus ermöglicht wurde, zeigte sich dessen einstige Bestimmung. Schon am obersten Thcile*enldcckte man ein ehemaliges Gemach mit einer Fallthüre, welche vermorscht, dennoch Blutspuren zeugte; — weiter gehend, stieß man auf kleine Oeffnungen in der 1^2 Klafttr dicken Mauer, uud nach genauerer Unlersnchuug ergab es sich, das; hier Menschen eingemauert und durch diese Ocffnungen mit Speisen erhalten worden sind; wahrscheinlich eine Art Folter, mit Androhung des Einmauerns, wenn dao Geständnis; nicht abgelegt würde. Außer die-sem Foltergemach hatte der Thurm keine Localität; am Fuße desselben jedoch fand man eine solche Menge von Mrnschengebeinen, daß dieselben auf vielen Wägen in eine hiezu ausgrhobenr Grube geführt uud verscharrt werden mußten — Vou der früher unzugänglichen Lage mitten im Walde und der wahrscheinlichen Vemchuug des Schlosses zu einem Erceutionshause - rührt wol die uoch jetzt häusig gebräuchliche Bezeichnung desselben als „G cirr u e st" her. Aus dcr Geschichte der Besitzer uenut uus Schmutz zuerst eineu Heinrich v. Schärfenberg 1265, bald darnach die Freiherren v, Sonncek, uud nach diesen die Grasen v, Cilli im 15, Jahrhundert, dann einen I. v. Auersperg 14W, C, Freiherrn v. Herbcrstein 15<>9; später, mm 1681—1730, werden die Grafen v, Varbo und von da ab die Freiherren v. Abfalterer genannt, bis es 1789 an Franz Freiherren v, Lazarin! kam, In dieser Besitz-periode wurden die ersten Umstaltungen vorgenommen, welche aber erst durch Fürst Weriand v. Windischgrätz, welcher das Schloß von der letztgenannten Familie kaufte, ihr dermaligcs Aussehen erhielten. 1852 endlich übergab Fürst W. Windischgrätz dies Tchloß seiner Tochter, der nunmehrigen Gemalin des Crbgrafe» Schönburg, als Heiratsgut, da sie eine besondere Vorliebe dafür äußerte. , ' ^ 9 ^ 34 (1678. Siift St, P.ml in Käi„ Alpen, welche in dcr Coralp c, den höchsten Punkt erreicht, die Landesgrenze bildet, liegt auf ansehnlichem Berge, dem lchtcn Ausläufer dieses Gebirgszuges, das Schloß Schwaubcrg, nnd zu Füßen dieses Berges der gleichnamige, äußetst freundliche, wohlhabende Markt; beide hier allgemein nur Echwamberg genannt. Schloß Schwanberg, ein einfaches großes Gebäude ohuc äußern architeetonischen Schmuck, sowie auch im Innern ohne besondere Sehenswürdigkeiten, gehört mit unter die Sammlung der reizenden Besitzungen des Fürsten Lichtcustcin, aus welchen wir bereits das seither sehr zcr-fallcnc Landsberg und das stattliche Hollcneck gebracht haben. Eine großartig schöne Umgegend, belebte Nachbarschaft und eine unvergleichliche Aussicht ersetzen in vollsten, Maße jede bauliche Zier. Die Erbauung dürfte ohne Zweifel dcm heimischen Geschlechte der Schwanbcrger, aus ivclchcm ein Wcickard 5 1300 in der Schloßkirche des uahen Hollcneck begraben liegt, zugeschrieben werden, Lchcnswcisc besaßen das Schloß von 1447 die Nitter v, Span gen stein, bis es nach dcm Ausstrrben derselben 1570 die Brüder G al lcr von dem Landcsfürsten kauften. Um 1081 ist Graf I. v, Sau-ran im Besitze von Schwanbcrg. bei dessen Familie das Schloß bis Ende des vorigen Jahrhunderts blieb. Gegcnlvärtig ist es Fürst Lichtcnstein'schcs Eigen. Dreiviertel Stunden südlich von Schwanbcrg befindet sich abermals ein Lichtenstcin'schcs Schloß, das im Renaissancc-Stylc gehaltene (1681 v. Iärisberg.) A j ^ h l l jjj (1864, Mst üichienstein) ebenfalls weniger der banlichen Verhältnisse, als der herrlich schönen Lage wegen, besonders bemerkenswerth. Wenn man es zuerst von Hollcncck aus hoch in dicht bewaldeter Bergschlucht erblickt, zeigt es sich als ein recht im Sinne der Fcudalzeit geschaffener Rittersitz. Bei näherer Betrachtung verliert es min freilich diesen Eharaetcr, und tritt uns als ein in einer spätern Periode und gewiß nur als Jagdschloß angelegter Bail entgegen. ^- 35 Der Hauptsache nach ist cs noch ganz wie bei Bischer erhallen, nur dic Zugbrücke zum Hauptthorc, das sich nun au dcr Ruckscile des schlosst befindet, ist verschwunden; ebenso dic niedern Ringmauern und das Thürmchrn au dcr Nordfront. Dafür umgibt das Schluß nun eine üppige Vegetation, nnd isl besonders dic hohe Baumgruppc vor dem Schlosse von malerischer Schönheit. - i^imberg ist noch in gutem Zustande, und wird von einem alten, ehrwürdigen Administrator nud einem Jäger bewohnt. Schenswcrth ist nur dic Schloßkapelle, welche am Altare die Jahreszahl 1520. die mnthmaßliche Zeit der Erbauung, birgt. Eine andere Jahreszahl beurkundet eine allgemeine Renovirung um 1660. — Frühcrc Besitzer waren dic Iarisbnrg. Mötnih. Pcyerl. Äcmpinoky. Kratenan. und vo,n Jahre 1780 dic Familie v. Ortenhofen, aus welcher ein Johann das Gut lm Jahre 1822 an I. Fürsten v. Lichtcnstein verkaufte. Ungefähr 2'/^ Stunden von hier, welche wir auch ..... viel angenehmer, als auf dcr stanbigcn Straße — mit Pcuühuug eines Fußweges, der abwechselnd bald durch schattige Wälder, bald über duftige Wiesen nnd Weingärten führt, zurücklegen sönnen, treffen wir in dcr Nähe von Wies abermals cin Lichtenstcin'schcs Schloß, das gut erhaltene, obwol noch recht alterthümlich aussehende B u r g ft a l l, öfter uurichtig mit Burg st Hal bezeichnet. Von einer mäßigen nach Westen steil abfallenden Anhöhe blickt es hernieder in ein freundliches, ruhiges Thal, uach seiner jehigcn Gestalt eine festc Baute des 16. Jahrhunderts, ^ cin crinncrungsrcicher Sitz eines der berühmtesten Dynastengeschlechts dcr Ritter von Purg stall. Von diesem uralten, in Tirol, Kram. Oesterreich, ssärnten ,md Steimnark ausgebreiteten Geschlechte, erscheinen bereits im Aufangc des 12. Jahrhunderts cin Heinrich nnd Harlwick als Zeugen bei dcr Gründung der Abtei Glcink in Oesterreich <1120) urkundlich. Abermals ein Heinrich von Purgstall war im Jahre 1323 in der Schlacht bei Mi'chldorf (28. September), wo dcr nmsichligc Sryfricd Echweppcrmann und dcr tapfere Vnrggraf Friedrich, einen Hinterhalt benichend. die ermatteten Oestcrreichcr niederwarfen und den Vaiern den Sieg erkämpften. Peter v. P. >var von 1384 bis 1399 Abt zn Nein, Herzog Ernst der Eiserne verlieh den Purgstallrrn das Wappen der ausgestorbcuen Hcrrcn von Grat) und dcr Gcrlachsteine, Im Jahre 1632 erhob Kaiser Ferdinand das Geschlecht in den Frrihcrrnstand. Erasmus von Purgstail. cincr vou dcn Hauptlcuten hes berühmten Feldherrn i^azarns Schwendi. war seiner nngrlvöhnlichcn Grösic und Lcibcsstärkc wegen in vorzüglichem Ansehen, Ein gros,er Vock mit aufgerichteten Hörnern konnte bequem zwischeu scincu Füprn durchgehen, und zu oftcreu Malril zog er schwer bcladcnc Wagen mit den Händen fort. Adam o. P. focht heldenmüthig in der Schlacht bei Pctrinia. Hans Georg gegen dir Uskokrn und vereint mit seinen Vrüdcrn Earl und Wolf im dreißigjährigen Kricgc; — Ferdinand in dcn Feldzügen in Polen. Pommern, Holstein und Schleswig. Durch beinahe sicbenzig Jahre führten lanter Purgstalle das Commando der zn Earlstadt, Earl Weikart kämpfte wacker bei Funfkirchen, St- Gotthard, und fiel im Elsas; uuter Montccuruli; Graf Hans vor Eperies. Noch einmal erscheint ein würdiger Nachkomme des gewaltigen Ahnherrn Erasmus in S, Friedrich, der im Kampfe gegen die Schweden nnd Dänen berühmt und durch seine Riesengroße nnd Stärke allrn Fcinden cin Schreck war; cr zerbrach Hufeisen mit den Händen, trug sieben Männer auf seinen Schultern und sticg mit 2 Feldmörscn, im Arme treppauf. H. Ernst Graf v, Purgstail. inncrö'stcnei-chischer Statthalter, vermählt mit Gräfin Katharina v. Galler, erhielt von dieser die Riegersburg. Mit seinem Sohne Ernst erlosch die steirische Liuic. iu dcrcn Nccht cin Earl Wenzel (aus der böhmischen Linie) trat. Dessen Sohn 3. Wenzel war durch seine ausgezeichnete Vildnng ein Wohlthäter Stciermarks. Er war Gründer und Präsidcnt dcr alten Ackcrbangesellschaft i1773) und Mitglied mehrerer Gelehllcn-Gesellschaften Deutschlands, Sein Sohn I. W, Gottfried, vermählt mit Johanna Hronsdoun aus einem alten schottischen Köuigshansc. war im Jahre 1809 bei der General-Inten» dantur des Erzherzogs Johaun. gerieth zn Padua iu Gesaiigenschaft. aus welcher ihm durch seine Gattin von Vonopartc die Freiheit erbetcn wurde, und starb zn Floreliz 18^2. Er und sein Sohn, welcher ihm fünf Jahre später im Tode folgte, waren die „lchtcn Grafen v, Pnrgstall." Das Schloß abcr 36 wechselte sclion früher oft den Besitzer, und so finden wir dasselbe von 1681 alo Eigen dcr (trafen v, Schroltenbach, biö cs 1799 an I. E. Purgay und im selben Iahn an F, Hofcr dnrch Kauf überging. Dessen Witwe besaß es bis 1.^20. und ihr folgte der verdienstvolle »nnsichtigc Occonom I, Drasch, von welchem Fürst Lichtcnstein das Gut erkaufte. Die Gegend mn Purgstall ist cinc schr schlösscrrciche, daher möge uns dcr freundliche Leser auch noch zu dem cinc Stunde von hier in dcr Richtung gegen Leibnitz entfernten und vermöge dcr Originalität nicht unintcressantcn Schlosse (1«8>. Graf Welserlheimb.) WklsliN'gl (MrNMlli Hcl'glNU) (1864, Graf A. Khimburg) beglcitcn. Dics wurde, nachdem es iin Jahre 1737 total abbrannte, 8 Jahre später durch den damaligen Besitzer Graf Sigmund vonWclsersheimb in geschmack-vollem italienischen Ctyle rrbant; blieb jedoch, wie unser Bild belveisct. unvollendet. Durch längere nnwirthschaftlichc Verwaltung hat Gut und Gebäude fehr gelitten. doch ist der jetzige Besitzer Fr. Graf Alois v, Khi'mburg mit viel Liebe und Kostenaufwaud bemüht, den Sitz zu einem wahrhaft rrizenden Sommer-anfenthalte umzuschaffcn, Dies fchönc Werk ist auch bereits sehr gediehen, nnd schon ziehen sich duftige Aulagen, schattigc Laubengänge ?c. rings um das Schloß, Eine ungemein freie, gesunde Lage, vereint mit einer völligen ländlichen Abgeschiedenheit, geben dem Aufenthalte viel Angenehmes. Maria Zell. Die höchste Merkwürdigkeit dieser Königin aller deutschen Wallfahrtsorte, die imposante Gnade ntirche, haben wir in Vild und Schrift bereits dem 1. Bande unseres Werkes beigrgebcn', es bleibt uns daher nur die Aufgabe, die wahrhaft schöne Lage, des Ortes zu zeigen, welche wir mit vorliegendem Bilde nicht uuwürdig zu lösen glauben. Dies ist vom Siegmundsbrrg aus, wo dcr über Brilck von Graz kommende Wanderer Zcll znm ersten Male erblickt, aufgenommen. Schon-aus dieser Entfernung macht die Kirche mit den großen Wohngebänden der Convcntherren cinen präch-tigen Eindruck, welcher durch die über die vordere Häuserfrontc etwas erhabene Situirung noch verstärkt wird. Dicht hinter dem Markte crhcbt sich dic Bürgcralpe 984), von deren Höhepunkt man einen herrlichen Urbrrblick über die großartige Umgegend hat. Ehe Zell gestiftet war, muß diese Gegend cinc furchtbare Wildniß gewesen sein. Gegen Norden zeigt der hohe O c t s ch c r sein felsigcsHaupt -, etlvas tiefer dieGmci n a I p c, mehr westlich der Brnc n st c i n, und näher dem Markte der Rasing b e r g. Diesem gegenüber reihen sich die 3 (eigentlich 5) spitzigen Zellcr h ü tc, und etwas tiefer bilden der Farcuboden nnd die Tribciualpc das Grünanthal. In dicscm Thalc liegt der (irlafscc uud ein nicht uninteressanter kleiner Wasscrfall, Gegen Süden öffnet sich das Salza- und Aschbachthal zwischen der Tribe in- und S auw >.-.nd alpe. Am (iingang dcs ersteren licgt das Dorf Rasing (dcr Mittelgrund unseres Bildes, zu Fiiftcn deo sogenannten Sand buch eis, auf welcher Anhöhe Zell sich ausbreitet); letzteres, in welchem das k. k. Gußwcrk sich befindet, wird im Hintergründe von dcr hohcn Aflenz c rstar itz c geschlossen, dercn südöstliche Niederung den Sccberg bildet. Von der Sauwand links steigt die mächtige Donion empor. uni> an dicsc schlicß! sich wieder nichr im Vordergrund dic Studcntalpe. Den besten lieber-blick dcs Marktes selbst hat man vom (^alvaricnbcrg ans, Den Neiscudcn, ivelchcr noch nic vorher cincn Wallfahrtsort gcschcn hat. muß beim Betreten des Marktes die Mrngc von Wirthshäusern (er besteht fast nur aus solchen), sowie deren ausgehängte Zeichen, in seltsamer Weise überraschen. Ebenso originell sind die viclcn Krambuden (gegcn 37 60 an dcr Zahl), von dcncn sich die meisten m emcm zirtclförmigcn Brcttergebäudc am großen Platz und an der nördlichen Umfangsmaucr dcr Kirche befinden, nnd in lvclchen allcrlei niedliche Gegenstände im Sinne eines Wallfahrtsortes feilgeboten werden. Dcr Markt hat über hundert Häuser, meist stockhoch, und drei grope Gassen, die Wiener-, Grätzer- und Ncnstädtcrgassc. Seine Geschichte hängt enge mit der der Gnadenkirchc znsammen, deren Entstehung wir wie crwähnt bereits schilderten, Er wnrde osl dilrch furchtbare Feuersbrüustc (1474 — 1529 — 1566 — 1798 ^ 1800), Krieg und Pestilenz (1679 — 1796) heimgesucht, immer aber erhob er sich stattlicher und schöner, bis er nach dem 6, und letzten entsetzlichen Brande (1827), welcher fast den ganzen Markt einäscherte, sein jetziges Aussehen erhielt, Von allen Seiten führen großartige malerische Wege alljährlich Tausende von frommen Pilgern weit und breit aus den Nachbarländern hi eher. und ans den fernsten Gegenden durchzieht eine große Zahl von Touristen oder Erholung suchenden Alpenfreunden diese herrlichen Gaue, Untcr den drei hauptsächlich besuchten Wegen, als da sind: von G ratz nbcr Brück, Secwiesen. Brandhof ic., odcr M ürzzns ch la g. Ncnberg. Mürzstcg. das todte Weib. durch die Frein; sowie von Wien über Mödling, H eil ig cnkrcuz. St. Polten, Lilicnfeld. am Wien erb rück! vorbei, in dessen Nähe dcr weltberühmte Lassingfall liegt, hat jcdcr so kiel Herrliches, daß man Unrecht thun würde, einem oder dem andern den Vorzug einzuräumen, _^____„____ * * (1681. Oräfin Gallci.) D 0 l N l) 0 s k N ^"- ^asiich Kollonitsch.) im Nabnitzthal nordöstlich, 1^ Meilc von Graz, l Stunde rwu Eggcrsdorf nnd nicht ferne der Straße nach Wcitz, ein hübsches Schloß aus dem 17. Jahrhundert (nach einer Jahreszahl ober dem Thore wohl 1«24), seit 1745 der nahen Freiberg vereint. Eigenthum und Fidcicommiß-Gut der Grafen Kollonitsch. Frühere Besitzer waren die Falleiihaupt. Eibiswald, Nottal. Stcinbcis;. Magerl. Dornhofcn ist noch ganz wie bei Vischcr erhalten, selbst der tleinc Weiher links vom Schlosst und die Säule an der hier dicht vorbcisüh-rcndcn Straße nach Gleisdorf sind geblieben; allenthalben aber hat die Vegetation zugenommen, die es nun lieblich einrahmt. Die Zeichnung, nach welcher das vorliegende Bild lilhographirl ist, wnrde im Herbste des Jahres 185l> gemacht-, wir glauben jedoch t'aum, daß seitdem irgend welche Vcrandcrnna.cn an dem Schlosse vorgenommen worden sind. . * . Dic Rondelle in Graz. Die Rundcllc odrr auch das Sch ör g c lsch l öß l am Gratz bach, von der Gasse, deren Anfang dies Gebäude bildet, so benannt, ist gewiß manchem Vornbergehcndcu. welcher Sinn für malerisches, noch recht mittelalterliches Nnmpelwerk hat, aufgefallen nnd bekaunt. Da nun rafch fortschreitende Stadtvcrschöncrungcn immer mehr die altcrthümlichen Banwcrkc verdrängen, so dürftc wohl auch das vorlicgeude. vom Zahn dcr Zeit bereits arg zernagte Object nm Vorabende seines Hingangs stehen, und dcr Angenblick nicht unpassend für ein Bild von demselben gewählt scin. Die Bezeichnung als „Nnndcllc" hat cinc halbkreisförmige Ausladung, die aus dem Gebäude hervorspringt, zur Veranlassung. In älteren Zcitcn soll hier ein der „Venus" geweihter römischer Tcmpcl gestanden und dcr Ort „Vcnnshof" gchciftcn haben. Auch hat mau hicr römischc Denkmäler, Münzen, antitc Trnmmcr nnd insehriftlichc Stcmc aufgegraben, von dcilcn sich ein Stein im Joan-neun», ein zweiter im Hause Nr. 139 iu dcr Stempfcrgassc, und ein drittcr. dcm Römer E. DuroniS Martialis gesetzter Stcin an dcr äichern Wand der Doppcl-Wcndcl- (Schnecken-) Stiege in dcr Vnrg befindet. 38 In späteren Jahrhunderten dürfte an dieser Stelle (nach dem zweiten Namen zu vermuthen) wohl ein befestigter Sitz und die Wohnung der sogenannten „Schergen" (Stadt- und Freiknechte) gewesen sein? Gewiß ist, daß der Van zu den ältesten unserer Stadt gehört. Schon der wohlbewachte, stark gewölbte Eingang, die schmalen, steilen und finstern Treppen, das unregelmäßige, nur der Nothdurft des Augenblickes entsprechende Winkclwcrk im Innern. Alles trägt noch deutlich und bestimmt das Gepräge des Mittelalters. Doch abgesehen von allem historischen Interesse gitx sich dieses Gebäude in so origineller und malerischer Weise, daß es schon dieses Umstandes wegen jede Beachtung verdient. 5*5 All - Ausser. (IndeBiifger Nm5.) Gleichwie das Salzkammcrgut in Oesterreich und Baiern den Culminationspunkt des Schönsten und Großartigsten der Alpenwelt bildet, so entfaltet auch im „stcirischen Kammcrgut" die Natur in unbeschreiblicher Majestät ihre erhabenste Pracht. Da ragen die höchsten Bergspitzen des Landes an 10.000 Fuß hoch in die Luft, die größten nnd reizendsten Seen, wie z.V. der Grnndrlsec 'r Fülle. Die Grenze des Salzkammcrgutes im nordwestlichen Winkel Stcicrmarfs länft, mit dcm Thor oder Dachstein beginnend, längs dem Traunkreisc über den Saarstcin, die Pötschcn, dem Augskogel, daun gegen Norden über das Todte n g cb irg c fort, und zieht sich wieder südöstlich über dru Grimmin g bis an den Dachstein zurück. Im Herzen dieses herrlichen Theiles der Steiermark nun liegt der gewerbfleißige Markt Aussee, und ein Stündchen nordöstlich von demsel-den, am gleichnamigen, zweitgrößten und vielleicht schönsten Sec dieser Gegend, das äußerst freundliche Altaussee, welchem diesmal unsere Wanderung gilt. Wir haben für unser Vild die Seite gewählt, wo die steile Tristclwand ihre kahlen Abhänge in den dunkeln, 1533'langen und 718'breiten alten Ausscc senkt. Auch ist dies die malerischste und für cinc Aufnahme geeignetste Parthic, Der Ort Altaussee, dessen Häuser last durchweg in dem für die Gegend so passende« ländlichen Style (ähnlich dcm Schweizcrstyle) gebant sind, ist nicht groß. aber besonders reinlich nnd wohlanssehcnd. Die kleine gothische Egydikirchc. im Jahre 185i) neuerdings restaurirt, hat am Thurme die Jahreszahl 1434, schöne Glasmalereien nid einen interessanten Flügclaltar. Seit beinahe 1000 Jahren ist hier am Sandlingbcrg der Salzbetrieb in stetem Gange. Früher wurde die Salzerzeugung von Privaten betrieben. Zwischen 1450—1455 brachte Kaiser Friedrich III. dieselbe an sich, und blieb seither dem Staate zur Verwaltung, Hin näheres geschieht-üchcs Eingehen behalten wir uns für die Schilderung des Marktes Anssce auf, ebenso die Productivität und Quantität der jährlichen Salz-crzcuguna. felbst. Von den besondcw besuchte» Sehenswürdigkeiten der herrlichen Umgegend Altausscc's müssen wir noch kurz des herrlichen Hallstädter See's, nnd unter den am häufigsten von hier ans erstiegenen Berggipfeln des „Loser's" gedenken. Auch ist die Ruine „Pflindsbcrg", die ehemalige Salz» kammerherrschaft, zu welchem Bezirke die Gemeinde Ausscc gehört, ganz in der Nähe. Es gab auch einst ein adeliges Geschlecht der „Ausscc'r", und zwar wird ein Eberhard von Ausser schon um das Jahr 1171 genannt Ein Niklas und Eonrad wurden vor der großen Schlacht zn Ampfing (1322) vom Crzbischof von Salzburg zu Rittern geschlagen. 39 <16«1, lllndesfürsilich.) Rll^Ilkls^UlN^ ' (1364, lande«fmstlich,) die freundliche mit Rebhügelu beträuztc I. f. Stadt Uutersteicrmarks, nächst dcr Uligarischcn Grenze, liegt am linken Mnrilfer und wird am rechten Mur-user von drm hoch gelegenen Schlosst Obcrradkcrsburg, im Besitze dcr gräfl, Familie Wurmbrand, überragt. Diese einst so wichtige Vcrkchrsstadt und Grrnzfestung, dic Wiege dcr hochverdienten Familien Eggenbcrg, Wechslern, hat aufgehört beides zu sein und erscheint für den Verkrhrsvcrband sehr stiefmütterlich bedacht. Durch die anstoßenden Weingebirge, welche die berühmten Hladkersburger Weine liefern, gehoben, ist Radkersburg eine der angenehmsten und freundlichsten Landstädte, weschalb auch selbes von Vielen zum Aufenthalte gewählt wird, lateinisch li^ilklnum, lveudisch ^a! i n g. (Grnzer Nms,) In fast unmittelbarer Nähe der Bahnstation Klein-Stübmg, 1V2 Meilen nordwärts vou Graz am rechten Ufer dcr Mur erhebt sich auf ruhig absinkender Anhöhe dies zierliche Schloß. Erst in den vierziger Jahren aus Halbruincn wiedererstanden, hat cs m seinem jetzigen Aussehen vicl Achnlichkeit mit unsern modernen Villa's. n»r ist es massiger in den Verhältnissen nnd kräftiger in dcr Structnr. Ein stattliches, recht herrschaftliches Emgangsthor, eine freie Terrasse, dcr aussichtrcichc Thurm mit Uhr und Fahne, schöne dnftigc Park- und Garten-Anlagen, dies sind die Zierden des freundlichen SommcrsHes. Auch der nahe Fichtenwald, welcher die Schlosihö'hc krönt und von dessen dunklem Fond das Gebäude sich malerisch abh? l, gibt demselben angenehmen Reiz. Linst und Ieht. II. Vm',d. 10 40 Der Geschichte Stübings wird zumeist bei der des nahen Waldstein, mit welcher Herrschaft Stüding vereint war. Erwähnung gethan. Im 14. Jahrhundert besaßen es die Cillier Grafen (1363—1437), daun die Windischgrätzcr und die Brenner, welche sich auch von Stübing schrieben (1552—1574) später die Fürsten von Eggcnberg (1632), bis es an die gräfliche Familie Dietrichstcin gelangte (1730). In dieser Vcsitzpcriode wurde das Schloß dem Verfalle irl'er lassen, doch ehe es diesem gänzlich anheim fiel, erkaufte es um das Jahr 1843 der Grazcr Bürger Hr. Br au n-millcr, welcher die Wiederherstellung unternahm, und cs nach lOjährigem Besitz an die russische Gräfin Müller verkaufte," durch welche Besitzerin das Schloß eigentlich seine dcrmaligc Gestalt erhielt. ' ^ ^ (1L81. Gräfin M.uia u, Rosenberg) M il ! 1! ^ k 1 !l. ") <^^,4, Freiherr u, Hamincr.Plirgstall,) «Mazer ^irci^.) Unter den zahlreichen Schlüssern des Naabthales. wiewol der Gestalt nach ganz den Typus der Hcrrschaftssitzc dieser Gegend zeigend, dürfte Hainfeld in literarischrr Beziehung durch seine früheren interessanten Besitzer und ganz besonders seines vorletzten Schloßherrn, des ruhmgekrönten Orientalisten H amm cr-Pur g sta ll. von höchstem Interesse sein. Das Schloß Hainfeld, in einer wenig versprechenden Ackerstäche gelegen, bildet ein niederes, gleichseitiges Viereck mit 4 Thnrmern an den Ecken, Doch schon das hohe Portal, zu welchem eine Brücke über den zu Vischcr's Zcit noch mit Nasser gefüllten, nun aber verschütteten Schloß» graben führt, überrascht deu Wanderer durch seine iu Stein gehauene arabische Inschrift, welche ihn auf mehr orientalisch patriarchalische, als adelige Weise begrüßt: „Gott schütze Deinen Ruf, der gut, das größte Deiner Güter, „Geh' sicher ein in seiner Hnth, er ist der beste Hüter." Der Hof im Innern mit seinem Arkadengange, von welchem aus eine Menge von Thüren zu den zahlreichen Gemächern führen, die bis auf die unmittelbar von der Familie des Besitzers bewohnten und modern eingerichteten Zimmer noch im Geschmacke des letzten und vorletzten Jahr-Hunderts belassen sind, gibt der vielen lateinischen und orientalischen Ucberschriften wegen mehr das Bild eines Klosters, als eines Edclschlosscs. Diese Gemächer ohne eigentlichen Prunk und nur mit altcrthümlichcn, in allerlei Zicrwcrk sich gefallenden Luxus ausgestattet, sind durch cinc Menge lebens» großer Bildnisse befreundeter und verwandter Personen ausgeschmückt; darunter auch das Bild der berüchtigten „Gallerinn" der „schlimmen Lisl" von der Rieggersburg, sowie auch einige von Hammer's so hochgeehrter Erblasserinn, lvclchc mit ihrem Gatten Wenzel Raphael sgest. 1817) ein berühmtes, um Vaterland und Wissenschaft hochverdientes, ursprünglich aus Bosnien stammendes Geschlecht aussterben sah. Dieser Dame, Johanna Gräsin v, Pnrgstall geborene Erane'siaun. ans dem alten Gcblütc der schottischen Könige, der Letzten des Namens Pnrgstall (gest, 1835) ist in der Schloßkapcllc ein Grab-monument enichtct; links davon befindet sich ein ganz ähnliches Ccnotaphium, zur Familiengruft bestimmt. Hainfcld hat überdieß eine prachtvolle sehr reichhaltige Bibliothek, deren Gründer Graf Wcnzcl v. Purgstall war. Auch müssen wir des schönen allehrwürdigen Lindenbanmrs im Hofraumc gedenken, der wohl das Schloß mag entstehen haben sehen. Ein schöner baumreichcr Schloßgartcn; eine schattige vom Schloßthore gegen die Wald-berge führende Allee-, ein schöner Park, dnrch welchen ein romantischer Gehweg nach dem nahen Glcichcnbcrg führt; die in Erinnerung an die letzte Herrin so genannte Kranichschlucht mit einem in wasserreichen Jahren lebendigen Wasserfalle im Hintergrund, und mehrere andere interessante Besuchs-punkte, dazn die nur ''/4 Stündchen weite Entfernung des Marktes Felobach — verleihen dem Aufenthaltsorte ungemcin viel Reiz und Abwechslung. Wer die eigentlichen Erbauer diescs Schlosses gewesen, ob ein altes Schloß bestanden hat, ist nicht ermittelt. Der Sage nach soll es ursprünglich Hundfeld geheißen haben. Wahrscheinlich haben die im 13. Jahrhundert vorkommenden Herren v. Hainfcld hier gehaust. Später finden wir die Tcuffenbache, 1575 die Winkler v. Than, die Grafen v. Kiesel, Rosenberg, endlich im vorigen Jahrhundert die Purgstall im Besitze dieses Schlosses. Jetzt bewohnt es der Sohn des berühmten, im Jahre 1856 zu Wien verstorbenen Frcihcrrn Hammer-Purgstall * * * ") Siehe Seidl's malerisches Deutschland. 41 (1681. Freifrau o. Ncisiug.) ^8> I k ^ N l^ !. < (1864. Finst Alfred l'. Windischgräh.) ein Stündchen von dem Badcort Saucrbrunn mid uur loenigc Schrittc außcr dcm Marktc Rohitsch, cin nicht bedeutendes, jedoch trotz wieder-holten Restaurationen ziemlich alterthnmlich und dabei höchst wohnlich aussehendes Schloß, umgeben von sehr freundlichen schönen Gartenanlagcu. Frühere Besitzer waren die Tumbcrgcr, Grafen Potnzzi :c. und später mit 1808 Anton Graf Attems, bis cs in dm vierziger Jahren an Fürst Win-difchgrüh kam. —-------------- (1681 Gras Pmgstall,) RtkHAklsÜNlA. (1864. Fürst Lichtenstem.) (Gnizcr ^rei^.) Gleich beim Beginn unseres Werkes haben wir ein Bild dieser imposanten Festung gebracht, und zwar von Süden aufgenommen. Da aber die höchst originelle Lage derselben, besonders in beschränktem Format keine Totalansicht, welche die ganze Ausdehnung und Größe der Fcstungs-werke vollkommen anschaulich macht, zuläßt, so sehen wir uno veranlaßt, es Vischcr nachzuahmen uud gleich ihm 4 Bilder dieses in jeder Beziehung außerordentlich interessanten und merkwürdigen Objectes, aus den verschiedenen Himmelsgegenden aufgenommen, zu bringen, Ebenso werden wir im Verlaufe des Werkes den Vischer'schcn Plan der Neste und scine Ansichten in der genauen Größe den alten Abbildungen bcigebcn Auch zu der bereits im I,. Band gebrachten Ansicht von Ricggcrsburg wird die übereinstimmende Vischer'schc nachfolgen, "i Das vorliegende Bild der Vcstc Nicggcrsburg ist von Westen gesehen, ungefähr wie sie der Wandler, welcher von Feldbach kommt, zuerst erblickt. Hier zeigt sich so recht der tollkühne Van auf himmelhoher, mehr als senkrechter, ja fast überhängender Felswand, stolz und keck der Stürme zerstörender Gewalt Trotz bietend. Man sieht die Längenfrontc der eigentlichen Burg Kronegg, die Festungswerke dagegen werden besser von Süden gesehen, doch sind diese im Vergleich zu Vischcr's Ansichten schon sehr zerfallen; desgleichen die Mauer, welche ehedem den, durch den Streit der feindlichen Brüder Ur sen bet wegen Benützung der Schloßcistcrnc veranlaßten sogenannten Esrlsstcig, beschirmte Tief unten zur Rechten unseres Bildes ist die Kirche des Marktes sichtbar, und weiter gegen die Mitte auf ruhiger Abdachung der Ortsfriedhof, Die Geschichte der Vcstc haben wir, obwol sehr gedrängt, bereits bei Gelegenheit der ersten Ansicht gegeben. . ! —---------^- (1681. Freiherr v. Stadl.) S I i! !l !. . (1864. Fürst Aremberg,) (Grazcl VM5.) Dort wo die Raab eine ruhige Flache gewinnend, ihr Beet zu erweitern beginnt, finden wir ein ^ Stündchen von dcm Markte Et. R u> p recht, südlich von Weih und 5 Stunden von Graz. dies stattliche Schloß zwischen fruchtbaren Feldern und von üppigem Vaumwuchs fast versteckt, so daß wir daher nur die Scitcn-Ausicht, wo der Schöekel einen recht hübschen Hintergrund gibt, bringen können, Bischer hat es noch ohne dir Baumanlagcn zeichnen können, daher sein Bild das Schloß in seinen ganzen Verhältnissen zeigt. Nie bei dcn meisten Schlössern dieser Zeit, welche in der Ebene lagen, zog sich ein breiter Wassergraben rings nm dae> Schloß, und über-dies war hier noch ein kräftiger Wall zwischen Schloß nnd Graben angelegt. Obwohl Bischer einen viel östlicheren Standpunkt nahm. hat doch sein Bild ebenfalls dcn Schöckcl als Hintergrund. Bis auf dcn Graben, welcher verschüttet ward. ist das Schloß in der Hauptsache wie bei Bischer erhalten. Noch führt eine gemauerte Brücke durch dcn freistehenden Enigangsthurm zum Schloß. Das Portal dieses Thnrmcs ist reich mit schönen Eculpturcn geziert. Zu beiden Seiten des Thores befinden sich zwei mehr als lebensgroß in Stein gehauene geharnischte Rittcr, Ueber diesen ist links eine schöne wciblichr, rechts cinc männliche Gestalt, welche dcn Zeigefinger, Stillschweigen gebietend, an den Mnnd hält. Zwischen diesen Figuren tragen aufsteigende Panther dic Wappen. Ober dcm Thorc liest man die Inschrift: IlanL. ^ndroe. ^roiliei'r van u. 2U 8wä1 Xus MllI)IX1IM8?IM^" I^okwnstoin unä I'reiberF. 1608. unä ^aoodino I^u von 8wä1 oin - ^wrns ^iili XH^M^II. Auch im Innern ist das Schloß noch ganz im alten Styl, reich verziert uud in sehr gutem Zustande. Besonders interessant ist die Kapelle. Erbaut wurde das *) Die Nummer» auf dei Vischer'scheu Abbildung werden rechtzeitig beim Plane der Festung eillärt werden. 10* 42 Schloß von dem, in der vaterländischen Geschichte viel berühmten, kiel begüterten freiherrlichen Geschlechte der Stadl. Dies wird mit Harttvick, 1138. zuerst genannt. Friedrich lebte 1300. Andreas lunrdc uom Kaiser Friedrich ill. znm Ritter geschlagen (1480—84), und Hans Christoph. Gottsried und Hans Andrä in den Frcihcrrn-Stand erhoben ^1597). Ein Theil dieses Geschlechtes wanderte der Religion wegen von Eteiermark aus uud siedelte sich in Oesterreich an. Die steierische Linie ist gegenwärtig ganz erloschen. Die Stadl besaßcu anch Koruberg und die Rieggersburg (15',ll—1618), an U'elcher Grenzfestuug nnter Erasmus (gest. 1578), sowie unter Hans, dessen Nachkommen, viel gel'ant und verbessert wurde. Hans Rudolf war Gemahl der oft erwähnten „Frei in Elifabeth'v. Gall er", diesem trotzigen Mann-wcibc, berüchtigt durch ihre mannigfachen Prozesse mit der Geistlichkeit und Privaten, wobei sie sehr leidenschaftlich auftrat, den vielen Nc-schwerden gegen die ^andsläude. Regierung, ja selbst den Hof. Im vorigen Jahrhundert bis anfangs des jetzigen wirkte Igna; v. Stadl wohlthuend fiir Laudcs-Industrie; er lvar der Erfinder einer zweckmäßigen Getreidc-Eäuberungs-Maschine und starb zu Graz 1^l<>, Leopold Freiherr v, Stadl ist der Verfasser des !1 Baude starken C'hrenspiegels des Herzogthunis Ctciermark, Fünf Sprossen dieses Edclgcschlechts ruhen in der Schloßkirche zu Kornberg. Das Schloß Stadl wechselte mehrmals seine Besitzer, nnd ;war besaßen es ansier der Familie noch die Zöllner uud KolIonitsch; seit Anfang dieses Jahrhunderts Fürst Arem b rrg, ^ * * Arnfel s. Zu den Thälern, luelche den sogenannten „deutschen Boden" bilden, gehört anch das der dentschen Pösnitz — so genannt znm Unterschiede der windischen Pösnitz. welche östlich vom gleichnamigen Verge entspringt und zwischen frnchtbaren Wiesen und lachenden Rebenhügelu unter Pcttan sich in die Dran ergießt. Der deutsche Boden aber umfaßt alles Land, was vorhin Marburger Kreis war nnd heute zum Grazer gehört, nachdem man 1850 den Gebirgszng, welcher vom Spcikkogcl östlich anslaufend die Nafscrgrcnze gegen die Dran bildet, nicht nur als Sprach-, sondern anch als Krcisgrenze bestimmte. Der bedeutendste Ort dieses Thales ist Arufe Is an der Pösnitz «nach Vermuthungen das Arupium der Römer, wofür auch ein hier gefundener Stein zn sprechen scheint), nicht nur als Sitz des Bezirksamter, der Laud^irthschaftssiliale n,s. w., sondern als StraßeN'Mittelpunkt und durck seinen Verkehr damit. Der Markt selbst A Stunden von der Bahnstation Leibnitz und 7'/^ Meilen von Gra; entfernt, bestätigt dies durch geschmackvolle Nenbautm; ein Glan^pnntt aber ist die im italienischen Sti,Ie gcbautt Pfarrkirche. Sie enthält einen interessanten Steinaltar in Ncuaissanee-Geschmaek und tresslich ausgeführte Grabsteine der Globitzer und Mrrsberg Südlich vom Markte steht das leider unausgebaute gräflich Sch ön b o rn'sche H er r sch afts g e b ä u d e, derzeit nur von dem als Landwirth und Gemcinoevorstaud vielverdienten Verwalter bcwohnt - nachdem das alte Schloß nördlich am Berge sichtlich seinem Versalle entgegen geht. Wahrscheinlich besaß die Herrschaft ursprünglich im 14. Iahrhuudert ein gleichnamiges Dynastengeschlecht, von dein wir aber nichts Näheres wissen; später gehörte sie den Erzbischöfcn von Salzburg, dann ward sie laudessürstlich, kam pfaud- und pflegweisc in Privatbesitz, bis sie von letzt-gedachter Familie käuflich erworben wnrde, in deren Besitz Schloß und Herrschaft Arnfels seit Mitte des vorigen Jahrhunderts sind. I. C. H. (Achntcm - SclmIcomzuWie) Stnch. Wo das von Brnck an gegen Süden laufende Murthal sich aus einmal ostwärts wendet, um in dem heutigen Ungarn zn münden, fiudeu wir Markt und Schloß Straß. Durch deu regeu Verkehr zwischen ocr Bahnstation Spielfeld nnd dem Eurorte Gleichen-bcrg sowie der Etraßenverbinduug m>t Mureck und Radkrrsburg sind beide sehr bekannte Pnnkte. Besonders macht sich letzteres ourch seine stattliche Ausdehnung schon aus bedeutender Ferne bemerkbar. Es liegt am linken Ufer der Mur, gegenüber der Station Spielfeld, auf einer sich stunden-weit gegen Brnunsre ausbreitenden, für militärische Erereiticn höchst geeigneten Ebene. Sein jetziges Aussehen trägt Schloß Straß seit mehr als einem Iahrzehrnt, wo es gleichzeitig mit Liebenau und dem imposanten Laoetten-Iustitutc zu Marburg zu einem Militär«Erzichuugöhnusc umgestaltet wurde. Für diesen Zweck hat man die früheren Nänmlichkeitcu des Schlosses, in welchem mau der Hauptsache nach noch die Vischer'schc Abbildung crkeuuen kann, recht passeud benutzt. Interessant durch seine seltene Größe ist die schöne Schloß-, nnn Institutskirchc. Aus den früheren Besitzern werden zuerst die Eggenbergc, dann die Breuner, Leslie und zuletzt Franz Graf von Attems genannt. 43 T ü s s e r. (C,lNer /i>ei5) „Station — Markt Tüffer — drei Minule» Aufenthalt" ruft der Condnctcur in die Waggons hinein, nachdem bereite den von Norden komnlendcn Reisenden die Bauten des erst vor einigen Jahren angelegten Franz Iosef-Bades gelockt hcrans zu schauen, der von Süden Kommende aber sich kaum an den romantischen nnd pittoresken Partien des unteren Sannthales satt gesehen. Da liegt überaus freundlich und düster zugleich der Marft (I^nui» 'I^dci-n) mil dem alten und neuen Schlosse am Fuftc des fahlen, kegelförmigen Hombcrgs, >vic ihn unsere Abbildung zeigt, unmittelbar über den Wassern der Sann, welche zlvar kleine, jedoch schon Lasten trägt, auch manchmal sich sehr ungestüm gcberdet, durch eine einfache brücke mii dem rechten User verbunden. Uralt nud reich an geschichtlichen Erinnerungen, regt Tüffer lebhaftes Interesse an. Die Sage, daß Tüffer seinen Namen von Kaiser Tiberius i)abr, der hier in der Verbannung gelebt, und diese Thatsache durch einen Denkstein verewigt haben sollte, dem man die Inschrift: Ilic tris-t>5 ^idorii »iw« unterschob, zählt sicher zu deu historischeu Fabeln; doch spricht die frühere Benennung ^idoi-um und hier aufgefundene Nömcrsteinc für eine bedeutende römische Ausiedluug, ebeuso der slavische Name I^allälc^ eineu Lateiner bedeutend, und die vielen ähnlichen Namen benachbarter Orte. Zum Markte wurde Tüffer erst durch Carl II. im 1<>. Jahrhundert erhoben, allein schon im 1Z. Iahrhnnderl wird der Ort mit dem Edelgeschlecht von Tüffer. aus welcher ein Pechelin v. Tüver Zeuge bei der Gründung der Karthause Gel,räch 1227 war, genannt. 1271 eroberte König Dttokar Tüffer. 1278 erscheint es alo Eigenthum der unruhigen Grafen v. Hcimbulg. Späler t>nn die Herrschaft an die Cillicr Grafen-, dann an den Laudesfürstcn Kaiser Friedrich lll. und von dirseu an den interessanten Freiherril von Valvasor. dem erlauchten Helden und unsterblichen Verfasser der Ehre des Hcrzogthnms 5Nain (4 Foliobändc). Sein und seines Gcmals Grabstein sindct sich an den ehemaligen dnrch ihn gegründeten, nun znr Brauerei umstaltcteu Spitalkirche. Diese Kirche enlhielt ehemals eine Gruft der Freiherrn v. Moskon. in welcher man einen 90 Pfd, schweren Sarg antraf und ihn zum Guß der ncueu Glocke mitverwcndete. Nach Valvasor, lvelchcr lvohl schon i» dem neuen Schlosse im Markte gehaust haben mag. da bereits Bischer s Abbildung das obere Echlos; in gänzlichem Verfalle ähnlich dem heutigen Anstsehen zeigt, luerden die Grafen von Wildenstcin genannt und endlich die Grafen v. Vetter, welche Familie anch gegenwärtig im Bcsihc der Herrschaft ist. Ebenso interessant alo die Geschichte des Marktes und der Herrschaft ist die der uralten und rcichen Hanp tpfarre Tüffer, bei dec eine gute Chronik besteht, aus welcher uus der hier gcbornc steirische Historiker Ignaz Oru^cn. derzeit Pfarrer in Praßbrrg nnd Verfasser der Cillier-Chronik, bald «uit einer Muuografie erfreuen wolle. Wir dürfen in diesen Gegenstand nicht weiter eingehen nnd wollen nur noch (5'inigcs über die Gegenwart beifügen. Tüffcr ist heute reiu slavischer Ort. natürlich mit der durchaus vorherrschenden deutschen Sprache und Sitte in den höhereil Ständen. Oftmals durch fürchterliche Feuerobrünstc geschädigt, hat es sich seit dem letzten Brande im Jahre 1840 recht stattlich erholt. Gleich wenn man über die Brücke den Markt betritt, dehnt sich rechts in langer Fronte das gräfl. Vctter'schc Schlos,, unter welchem eine schöne Eisenbahnbrückc die Snnnufcr verbindet. Weiter in dem Markte ist die ziemlich unansehnliche, dnrch viele geschmacklose Znbautcn der Nenzeit nnd Ansschmückung im hierländischen Style arg verstümmelte Decanat- und Hauptpfarrkirche. Gegenüber der nralte und fchön rcnovirte Pfarrhof mit einer Thurmrondcllc und einigen Ueber-restcn gothischer Banart, in denen man Spillen der Templer erkennen will. Namentlich spräche der nächst dem Hauptthore del Kirche eingemauerte Weih-brnllnkcssel mit einem Bnphomct ähnlichen Haupte für diese Annahme. ') (5in Besuch in die seit dem 15. Iahrhnndert dachlose Ruine Tüffcr belohnt sich schlecht. Außer der Jahreszahl 1582 am runden Thurm gegen Westen erinnert nichts an ihre Vorzeit. Die Aussicht ist ebenfalls beschränkt und reizlos. In neuester Zeit erhält Tüffer durch das sehr besuchte Franz Ioscf-Bad am rechten Sannufer, viel Leben. Auch sind sehr schöne Ausflüge in die uugemcin romantischen Umgebungen, z. B, nach Geyrach. Montprcis, ins Feistriltthal nach Drachenburg, zum nahen Römcrbad, (dann weitere nach Laibach, Nann, u. dgl.) von hier aus zu unternehmen- ") Nebenher Kirche befand sich noch oor einigen Jahren e,iu jetzt abgetragener romain scherK a rn c r. Linst und Icht. II. Band. . 11 44 i1681. Graf Wagensperg.) » WkklHkNkAH. ' sI864. Gräsin Wagensperg.) (Gri,ttr '/!>>>!!>.) Bei Voitsbcrg nahe dcm hierortigen schönen Bahilhofe ragt lion bewaldeter Anhöhe das sehr ansehnliche, besonders gegen Osten mit dm festen halbrunden Thürmen noch recht mittelalterliches Gepräge weisende Schloß Greiften egg, einst Hahnstein genannt. Eine breite schattige Fahr-straße führt den Hügel hinan, dessen Fnß die ruhige Kainach netzet. Dnrch zwei Thore gelangt man in den engen Schloßhof nnd ans diesem in die für den Sommeranfenthalt der jetzigen Besitzerin Fran Gräfin Wagcnsprrg eingerichteten Gemächer im ersten Stockwerk, Ans diesen Gemächern hat man eine herrliche Uebersicht des oberen Kainachthalrs mit der großartig pittoresken Alpenkette der Pack-, Stub- und Glcinalpen. Einst besaßen die Ritter v. Hanan diese Herrschaft, von welchen es an die Lann, die mnthmaßlichm Erbauer des Schlosses, und von diesen durch Heirat an die Ritter 0. Greißenegg überging. Dieß Geschlecht, welches später das Schloß nach sich nannte, kömmt mit Ulrich 1374 nnd Hans 1440 zuerst vor, Andreas v, Greißcnegg war 1446 bei dcm Aufgebote gegen die Ungarn, nnd wurde später auf Befehl Kaiser Friedrichs, als Consorte Baumkirchers, in Graz zwischen dem Murthorc enthauptet. Sein Leichnam ward bei den Franziskanern beigesetzt nnd sein Geschlecht erlosch mit I, Sigmnnd zu Ende des 16. Jahrhunderts, Die Herrschaft Greißcncgg aber kam nach der Confiscation durch den König Marimilian an die Bärrneggcr, später an die Herb erst ein. und ist seit mehr als 200 Jahren im Besitze der Grafen von Wagenspcrg, (,6sl. Gräflich Stubenberg.. Rmnk Ml,er,i ,l,rc Mmi Hii.u'lm'fcn als Licbcezcichm cinf den Helm gebunden habe,!, Später Kcsi Wiilfiüu den Zupf in eine silberne K.ipftl ncbcn und tr»^ ihn beständig «Is Hclm^ier, Diese silbcr,,!.' Kupsel ist seither Fideicom!,ns<ü"t dcr stnmilic, unt> bcsindl,'! sich „iit anderen ilm'wsiiiiteii ^ii Wien in den Hinidc» dcö (^rafcu Stlibcnbcr^. 45 Lauge schon liegt die Nestc Ober-Kapfenberg in Trümmern, zu welchen ein schöner Fußweg vom Markte aufwärts führt und dic von den Gästen des nur, V, Stündchen entfernten Vades Stcincrhof häufig besucht werden. Dic Herrschaft aber ward 00 Seelen, ;wei schönen Kirchen, einem großen Hammerwerke :c. An dcr Heerstraße gegen Oesterreich gelegen, gewinnt es immer mehr Lclxu; theils dnrch den Bahnvcrkchr als auch durch die Fremden-Frcquenz zwischen hier »nd Mariiizell, sowic ncucstens dnrch dic Nähe des erwähnten Vades, l168I, Gmf l', Sk.l'cnl'crn.) JUtlNH!)!^!!. (»864. Varon Nerg.) <>sla>;cs üreis.) Südöstlich cinc Stunde von Weih in einer selten besuchten, nichtsdestoweniger ober äußerst schönen, mehr idillisch als großartigen Gegend, an dcr Straße nach Gleisdorf und dem Ilz-Bachc liegt dieß freundliche «vormals Münchhofcn und Muncchcnhovcnj Schloß,') reich geschmückt mit prächtigen Gartcnaulagen, nnd wohnlich eingerichtet, cin wirklich lieblicher Sommersij) des in Graz domicilirenden Frcihcrrn von Berg. Unser Bild bringt dasselbe von Osten gezeichnet; in dnftigcr Ferne erblickt inan dic originelle Kuppe des Schöckcl's. Nach des Frcihcrrn von Gudenus mehrmal ausgezogenen Maunscripte besaß im Jahre 1573 Hans Oedcr den Münchhof als einfachen Mcicrhof. Dieser Münchhof wurde mit den« ostwärts daranstoßenden Saumboldhof, (auch Samlhof genanut) durch Freihcnn Christoph v. Brenner der Herrschaft Hartmannsdorf vereint, und nach dem Ableben Iouas v, Wülfcrsdorf zur selbstständigcn Herrschaft erhoben. Vcsihcr waren außer den Genannten noch Bernhard v. Rindsmaul, dic Herren von Stubenbcrg von 1729 bis 1801, wo Minichhofen durch Kauf an I. M, Panfclli, und von diesen abermals (1810) an Wsabcth Fnnn v, Mandell gelaugte, von welcher selbes ihrc Söhne Ludwig und Carl Freiherr v, Mandel! 1814 ererbten. (1681. Graf Purgstall.) N t k H H k t* s U U l H. ) erwähnt, fast unumgänglich vier Aüsichteu. «ud zwar aus den verschiedenen Weltgcgendm aufgenommen, nothwendig. Demnach reihe» wir das vorliegende Bild den beiden bereits gegebenen an. Es zeigt die Oslscitc nach der Ucberschrift dcr Vischcr'schcn Abbildung! Schloß Reg gers bürg, Wies von Orient nnd Tyrckcy her g eschen, Cs ist dieß die wenigst steile Seite des 1500 Fuß hohen Vasalttnf'ö Koloß, der sich hier terrassen-weise ins Thal abseht. Die Flächen dicscr Abhänge sind theilweisc mit Fcldcrn bebaut, dic jedoch an ihren Rändern gleichfalls so steile und felsige Abstürze bilden, das auch von dicscr Seite cin Vcsteigcu dcr Fclsenhöhe schlechterdings umnöglich ist. Gleichwie an der Süd-, West- und Nordseitc bcfanden sich auch hier riesige, vortrcsflich angelcgtc Befestigungen, wie wir auf Vischcr'schcr Abbildung schcn. lvclchc aber nnn großentheils nur mehr aus bemoosten Trümmern zn erkennen sind. Auch am schönen Pfarrhofc, N'elchcn man links im Mittelgrunde unseres Vildcs crblickt. ,'st das Thürmchcn verschwunden. — Ucbcrhanpt verfällt dic Vests, für dercn Erhaltung nun nichts mehr gethan wird. sichtlich immer mehr und mehr- — und vielleicht isl dic Zeit nicht allzufcrn, wo Etciermark um sj„r prachtvolle Nuinc mehr zählt. ^) Nic wir lcidcr zu spät fii, ri,ic ^l',i!,dcrli!,g crflihrci,. ist d>/r >i»f „uscrc!, ,i»s d»»> I»h>'c I«^dc» Zcichinm^ augebmchte Tl)»m„ scithev abgelragcn. '") Professov Dr, Müll, schildert diese Vcste im II, Hefte dcrMitcheilmMN des historischen Vereines in trefflicher lüid ei-sclwpfender Meise. 11* 46 > da sind: „Kapfenberg". „^ichtencgg" und „Hohenwang". dürfte die auf unscrei» Vilde dargestellte unstreitig die schönste und besterhaltcnc sein-, wie überhaupt Lichtenegg einer der herrlichsten Pnncte des genannten Thales ist. Diese Ruine liegt gegenüber dem Pfarrorte Wartberg auf einer Abdachung des gleichnamigen Berges, zn dessen Füssen die einstmalige Vesihung (von Einigen Ncn< Lichtenegg. von Anderen Wartbcrg genannt) Rcichenbcrgs steht, nunmehr seit einigen Jahren ein Eigen des FML. Moriz d. Görgcr, welcher sie derarl restaurirtc. drrgröpertc und verschönerte, dap es einem niedlichen Edclsthc gleich«. Mtenegg war vor dem großen Vlandc Vrucks im Jahre 1792 noch bedacht. Graf Carl Inzaghy. der damalige Besitzer, schenkte bei dieser Gelegenheit die Dachung den verunglüekten Vruckcrn. Vollständig erhallen aber ist die sogenannte Zugbrücke, jedoch nicht mehr mobil. Auch ist ein ganz kleiner Theil der Ruine noch bewohnt. Ursprüngliche Vesitzcr waren die im 14, Jahrhundert vorkommenden Ritter v, ^ichlenek. 1895 erhielt Marr, v. Lichteneg von Herzog Albrecht und seinem .Meucttern" Herzog Wilhelm die Vcwillignng anf den, „obristen Haff zu liechtcnegg im Mörzthal den ein landcsfürstl, Lehen ist. ainen oder zween gemauerte Stöckh zu Vaucn". Später waren die Stadl inl Besihc dieser Herrschaft, In der Pfarrkirche des nahen Ortes Krieglach liegt Georg v. Stadl. Herr anf Stadl und Lichtenegg, gestorben 1557, begraben. 1681 erscheint sie im Vesihe Herrn v. Stubenbergs. 1733 gehörte sie noch dem Herrn v. Cr^lonza und von 1757 bis 1857 als Fidcieommis;gut den Grafen v, Inzaghl». Nach dem Tode des Philipp Grafen von Inzaghy (1857) gelangte Lichtenegg gleichzeitig mit Oberkindberg und Hart an den dermaligen Besitzer Graf Friedrich v, Attcms, *) Siehe EelteÄ. II. Band, ^*) Vischer lilit unrichtig die Miil'j aili^ Westen loüiincod dai^cstcllt, und wilhy'chcinlich „üt dcm ^citschl> liche vcnuechsctt. 4? Pöllau.') Im Nordosten des Grazerkrciscs, in einem freundlichen hügeligen Thalkcssel, welchen nach drei Seiten Höhcrc Berge, als: der Rabcnwald, Vuchkogcl, Zcisclcck, Mcsscnberg ?c. begrenzen, und der nur in Süden offen ist, liegt am rechten Ufer des hier entspringenden Safenbachcs der Markt Pöllau mit seinen 122 Häusern, circa 1000 Einiuohncrn, seiner schönen Kirche, Stifts- und Schloßgebändc- Der Markt sieht ziemlich wohlhabend ans und hat einen rechtwinklig gebauten Marktplatz, welchen cinc steinerne Maricn-Säulc ziert. Diese wurde 1681, als die Steiermark von Türken und Mnlcontentcn bedroht war. errichtet. Hier steht auch das sehr alte Nathhaus, an dessen Außenseite in einer Nische die Prangcrsäulc sich befindet. An der Fronte des Hanscs ist eine rothe Marmortafel mit einer Chronik des Marktes eingemauert, welcher wir folgende Daten entnehmen: 1585 Pestis Nam in der Pfarr Pöllan, Achtzehnhundert Weib und Man. 158? am 27. Inli Ain Wolkhcnbrnch fiel in die Pfarr. hat Hauß. Holz, Grund oil ertrenkht gar. 1589 19. Juli Gros; Feuer im Markht Pöllau war, hat viertzig Häuser abbrennt gar. 1593 20. Nov. Wie man zölt gleich Ncinzig und Nein. finf Hauß im Markt abrnnn sein. 1599 Dis Jar Pestis kham in die Pfarr, zwölfhundcrt es bracht in die Paar. Im ersten Stockwerke Ft der Nathsaal und das Archiv, Letzteres bewahrt manch' interessantes Schriftstück ?c. und ein Schwert vom Jahre 1590, welches im Protokolle das „Freimannsschwrrt" genannt wird. Das Merkwürdigste in Pöllau ist jedoch das Schloß sammt der damit verbundenen Kirche, welche den Markt im Norden begrenzen. Ersteres einst cinc Vcste und bis 1785 Stiftsgcbaude der regul. Chorherren zmn h, Angustin, ist sehr ausgedehnt und zwei Stockwerke hoch. Der älteste Theil ist an der Westseite, wo man noch deutlich den tastellartigen Bau der alten Burg, sowie Ringmauern und Gräben erkennt. Nach der Aufhebung des Stiftes war der größte Theil dcs dcrmaligcn Schloßgcbä'udcs lange Zeit ganz unbewohnt. Im Jahre 1800 diente es als Kaserne, Das eigentliche nnd neuere Stiftsgebäude enthält große prachtvolle Räume nnd Säle, von denen besonders die Bibliothek der vortrefflichen Wandgemälde dcs A. Matern i aus Graz (1699) wegen, höchst bemerkenswerth ist. Die andern Theile dcs Gebändes dienen derzeit dem Besitzer Herrn Anton Raimund Grafen v. Lambcrg, so wie der Pfarrgcistlichkcit zur Wohnung. Auch befindet sich daselbst das Bezirksgericht und Steuer-amt. Der älteste. höchst baufällige Tract. sowie das, Schloß und Kirche gegen Süden umschließende Vorgebäudc mit zwei großen, nrchitectonisch ver-zierten Einfahrtthoren, sind von allerlei Handwerkern nnd Micthpartcicn bewohnt. Westlich vom Schlosse erstreckt sich der sehr große wohlgepflcgtc, von einer Mauer umgebene Stiftsgarten. Die ehemalige Stifts- nnn Pfarrkirche zum h. Veit, wird als die schönste neuere Kirche in Steicrmark bezeichnet. Der Plan dazn wnrde nach dem Dome zu Salzburg entworfen. Ihr Bau begaun 1701 nnd dauerte durch 24 Jahre. Doch blieb der zweite Thurm links vom Eingänge nnvollcndet. Ihre äußere Form — die eines KrenzcZ — mit einer großen und drei kleinen Ncbenluppcln. sowie die zierliche Bauart dcs 28^ Klftr. hohen Thurmes ist imposant; ebenso das Innerc. Sie mißt 32^ Klftr, in der Länge. 18 in der Breite nnd ist 11^ Klftr. hoch. Die Hohe der mittleren Kuppel ist 22. ihre Weite ?Kindbcrg, zu welchem vom Markte nus durch ein freistehendes Portal nächst dem Amtsgebäudc eine breite Straße führt, Seiner jetzigen Gestalt nach zeigt es die Bauweise des 17. Jahrhunderts in Form eines Vierecks, dessen ewc Seite jetzt verschwunden und durch einen Thorbau und Mauer erseht ist. An der Stelle des Thores stand früher die Kapelle und ein Grabstein des Hans Adam Schrott v. Kindberg von 1616 und seiner Gemalin der Sydonia v. Herb erst ein, welche 162,') starb, ist das einzige Ueber-blcibscl derselben. Im Innern ist das Schloß recht wohnlich eingerichtet, hat nebst vielen mit manch interessanten älteren Einrichtungsstücken und Bildern geschmückten Gemächern, ein Vibliothekzimmcr, welches unter mehreren anderen Werken (meist lateinisch, spanisch und französisch) auch ein Eremplar von A. Dürer's „Theuerdanck" bewahrt, und einen sehr großen Staatssaal, welcher von Zeit zu Zeit durch die Munificenz des der-maligcn Besitzers den Productions des mttcr dem Protectorate des Herrn Grafen Friedrich v, Attcms stehenden Mürzthaler-Sängcrbundcs dient. Entzückend ist die Aussicht aus den Fenstern dieses Saales und dürfte ihresgleichen in ganz Stcirrmark suche». Ueber die Geschichte Kindbcra/s ist noch Dunkel gebreitet. Genannt wird es schon im 12, Jahrhundert und zwar mit verschiedener Schreibart, wie z. B. Lhlucberch. Ehindberch, Kinnbcrg. Kindenbcrg u, s. w, Vi scher bezeichnet es mit Kimbcrg, Erbauer waren die Edelhcrren v, Kindbcrg, die um 1180—67 mit Konrad und Rudolf urkundlich erscheinen. 1242 belehnte H. Friedrich der Streitbare Konrad v. Kindbcrg mit der Kämmcrerwürdc. Ein Heinrich war Chorherr zu Seckau. Die alte Veste Kindberg stand am sogenannten Hafnerkogel gegenüber dem neuen Schlosse am linken Murufer und wnrdc 1266 durch ein Erdbcben zerstört. Noch zeigen sich daselbst mehrere Grundmauern, welche von dieser Veste herrühren sollen. Nach den Kindbergcrn werden die Schärfe n b crgc. Herb er stein. Ragnil) und Reg all als Besitzer genannt. Eine interessante Thatsache ist, daß hier der französische General Vau dämme domicilirtc und. wie die Fama berichtet, arg hauste, 1797 war auf Ober-Kindberg während des ge-schlosscncn Waffenstillstandes, auf welchen der Friede zu Leobcn folgte, das Hauptquartier des östcrr. Fcldherru Er;h. Carl. Im vorigen Jahrhundert gehörte es dem Grafen Inzaghy, und seit dem Tode des letzten Fidcicommiß-Vesihcrs Philipp Grafen v. Inznghy im I. 1857. dem Grafen Friedrich v. Attems. Dieser edle Besitzer gründete daselbst einem bekannten Sänger Steicrmarks ein sorgenloses Asyl, auf daß er als freier Mann feinen Intensioncn nachleben kann, ttcu seinem Prinzipe „Leben und leben lassen!" (1681. Freiherr u. Gudcllhofc,,) GllliellilwskN ^RllMrklöNl's). ^^- 55«lst Liechtenstein.) (Ixdcnßnlger Nliis.) Dem Reisenden. welcher über Weißkirchen kommend, sich Iudenburg nähert, fällt schon aus beträchtlicher Ferne, dies, in dem Thalgrunde am rechten Mmufer, eine kleine Stunde vor Iudcuburg gelegene Schloß, seiner mittelalterlichen, romantischen Bauart und besonders seiner im Sonncu- 12* licht hell schimmernden Schindelbcdachung wegen, die sehr malerisch mit dem düsteren, altersgrauen Gemäuer contrastirt, — in anziehender Weise auf. In der Nähe betrachtet, ist es ein gut erhaltenes, sehr befestigtes Gebäude im Ctyl des 16. Jahrhunderts. Das Ganze bildet ein längliches Mauer« Viereck mit vier rundcu Eckthürmrn an den Ringmauern, um welche sich ciust ein Wassergraben zag. Die nördliche Seite war durch den etwas steil gegen das Pölsflüßchcn absinkenden Abhang gedeckt. Ueber ein Vrückchcn, das icht die Stelle der Zugbrücke vertritt, wie man noch deutlich bemerken kann, gelangt man durch einen kleinen Thurm mit der Jahreszahl 1548 ober dem Portale, iu den Raum, welcher die Ringmauern von dem eigentlichen Schloßgebä'ndc scheidet. Dieses Lchterc ist einfach, massiv, aber höchst ungeregelt gebaut und der Mangel aller Symmetrie, selbst am Frontispice, läßt vermuthen, daß der Van verschiedenen Zeiträumen angehöre. Eigenthümlich macheu sich die vier an den Eckcu des Gebäudes im Oberstock vorspringen» den crkcrartigen Nundthürmchcn. Düster wie das Acußerc ist das Innere; besonders gilt dics vom engen Hofe mit Bogengang und Freitreppe. Noch sind die breiten Gänge an vielen Stellen der Mauer mit allem Zimmerwerl der Bedachung nnd Untcrstühung erhalten- In den 11 Zimmern der oberen Etagen ist nichts besonders Merkwürdiges, außer einem getäfelten Plafond, der auf zierlich gebildeten ionischen Säulen ruht. Die Kapelle hat gar uichts Auszeichnendes. Vischer's Abbildung zeigt im Hintergründe die nahegelegene Ruine Fohusdorf. Als Besiher dieser Herrschaft fühlt Ac, nil Iul, Cäsar die gräfliche Familie G a b clkh o sen *). die Barone Valvasor und Kaiser-stein an. Aon 1811 erscheinen Privatbesitzer bis es 1827 Fürst Liechtenstein erkaufte und dcr Herrschaft Liechtenstein vereinigte. Gegenwärtig ist Gabclkhofcn nur von dem Wirthschaflspcrfonale bewohnt. (1631. Gräflich Herberstcin.) DltlNNkllk RkllllkNj. (!8«4. Gräflich Herberftein.) Unter den bestcrhaltcucn Burgen Stciermarks, welche noch rein das Gepräge der Vauart des 15. Jahrhunderts zeigen, ist Neuberg sauch Neyperg) uuslreilig eine der bedeutendsten und interessantesten. Auf einem ziemlich steil nach Westen abfallenden Ausläufer des Ringberges, nord-westlich eine Stunde von Hanberg gelegen, bietet es sich nach West nnd Süd aus weiter Ferne schon, in eigens stattlicher imposanter Weise. Ein breiter Fahrweg führt abseit dcr Bczirksstraßc sachte bergauf zur Burg, welche den aus der Entfernung gemachten Eintnuck in der Nähe gar gewaltig verstärkt. Gleich rechts vom Thore der Ringmauer erhebt sich auf felsiger Basis dcr colossale viereckige „Riescuthurm" von den an die Außenwand gemalten großen .,wilden Männern" mit Keulen, welche uoch iu wenigen Spuren zu erkeuncn sind, so benannt. Treten wir durch das eben bezeichnete Thor in den ersten Hofraum, so treunt uns ein tiefer und breiter, nun als Küchcugarten benutzter Graben von dem eigentlichen, massiv aufgeführten Vurggebäude, i» welches zw^'i gemauerte Brücken, au dcr Stelle ehemaliger Zugbrücken, führen, Ober dem niederen Hauptthorc an dcr Ostfront sind die Wappen dcr Ritter v.' Ncipcrg angebracht. Wie schon die Ans.enseitc vermuthen läßt. ist das Innere düster und winkelig; finstere Treppen darunter eine Freitreppe, führen in dunkle Gänge und aus diesen niedere Thüren in wenig frcnndlichc Gemächer, von denen ein Theil zur Wohnung des Vcrwal-lungs-Pcrsonals und des Kaplans, dcr dem hierortigcn Beneficium vorsteht, dient. Früher hatte die Burg im Inneru eine dem hcil. Acgydius gcwcihte Kapelle, welche in den erwähnten „Riescnlhurm" verlegt ward, und wo nnn täglich Messe gelesen wird. An der östlichen Außenwand dieses Thurmes befindet sich ciü Vorban, welcher die Kapelle des Grabes Christi in Jerusalem in Miniatur darstellt. Ein anderes, aber grausiges Curiosum birgt dcr altersgraue Wartthurm. Es ist dics ein plump gezimmerter, eigenthümlich geformter niederer Stuhl mit horizontal beschnittener Lehne, welcher zu Hin-richtungen verwendet wurde und daher als „Richtstuhl" bezeichnet wird. lSchluh folgt im 12. Hefte.) ^) Die in Stciermatt einst reich begüterte Familie dcr Freiherren von Gabelthofcn stammt aus Bai«ni, und wnr verschwägert mit de„ adeligen Familien Auereperg, Prantl), Windischgrah, Reifing, Heiurichsberg, Mettclnich, Kconcct und Dictiichstcm, St Ueber die Geschichte Neubcrgs können wir nur trenig berichten. Jedenfalls reicht die Zeit der Entstehung der Burg ms frühe Mittelalter zurück. Das Dynastengcschlccht der Ncippcrg erscheint schon im 12. Jahrhundert und zwar nennt Mu char lim 1160 cincn Gottschalk v. Ncut-perg, ') Dieses reichbegüterte Geschlecht gelangte m der Folge zu hohen Aemtern und Wilden und zcich'lctc sich durch Tapferkeit und frommen Sinn vor anderen aus. Jörg v. Neuberg wurde 1367 zum Bischöfe von Kicmscc ernannt. Haus v. Nenbcrg starb 1330 als Bischof von Scckau. Heinrich war Kaiser Friedrichs III, geheimer Nath. und vermählt mit Elisabeth v. Losen st ein (1394). Albrecht ebenfalls k, Rath. zog 1436 mit Herzog Friedrich nach Palästina. 1450 verlieh Herzog Friedrich demselben die, Vcstc und den Markt Burgau sammt dem Gerichte mit Stock und Galgen. Hans und Heinrich waren 1446 bei dem großm Aufgebot gegen die Ungarn und kämpften 1180 siegreich gegen die zahllos hereinbrechenden Schwärme der Osmancn. Um diese Zeit machte Heinrich mit mehreren Adeligen einc Reise nach dem gelobten Lande, um das heil. Grab zu verehren und gericth dabei in große Lebensgefahr, was ihn zum Gelübde, eine ewige Messe zu stiften, veranlaßte, Hans v. Ncyperg. der letzte männliche Sprosse gründete laut eigenhändig geschriebenem Testamente 1482 das Ehorhcrrcnstift Pöllau. und starb ein Jahr darauf (22. October 1483). Sciuc Schwester Elisabeth war die Letzte dieses Geschlechts und vermählt mit Ehristof Graf Püsing (das erste Mal war sie an einen Po tend o rf lPollhcim^ verheiratet.) 1503 starb auch sie und Beide liegen in der Stiftskirche zu Pöllau begraben, woselbst im Prcsbytcrium ein schönes Grabmal aus rothem Marmor ihr Gedächtniß feiert. Nach Haus und Elisabeth's Tode erhoben sich große Erbschaftsfchdcn. denen zufolge die Güter vom Lan-desfürsten eingezogen wurden, und so kam Ncuberg 1525 gegen Tausch mit Arnfcls an die Familie Hcrbcrstcin. welche es seither ununterbrochen bcsiht. (I«81. Graf o, Heister) Kirchlitlg N. !». RM. <1864. Fürst Liechtenstein.) (Erazcr NM5.) Dem Besucher oder Curgast Gleichenbcrgs. welcher von Graz über den Schcmerl dahin fährt, ist Kirchbcrg gar wohl bekannt, denn zu Füßen der sanften Anhöhe, auf welcher Schloß und Kirche sich äußerst freundlich erheben. - bei der prächtigen Element - Mühle - ist die Poststation Studcnzcn. wo die Pferde gewechselt werden, und dem Reisenden bleibt daher hinlänglich Zeit. Kirchbcrg nach Muße zu betrachten. Das Schloß, ein ansehnliches Gebäude. erinnert der äußern Form nach an Ncugösting. im Innern aber an Obcrkindberg. Sein jchiges Aussehen datirt aus dem 17. Iahrhuudcrt. wo es durch den General Graf Heister aus der türkischen Beute von St. Gotthard (1664). in überraschend kurzer Zeit erbaut wurde; doch schon in frühester Zeit lommt Kirchberg urkundlich vor. und zwar als Eigen der Ritter v. Kirchl) erg, aus welchem Geschlechte Muchar cincn Ortolf um 1248. und 1242 einen Meister Ulrich v. Kirchbcrg. Erzdiakon in Oesterreich und Hofkanzler, nennt. Nachmal besaßen die Traut-mannsdorf, Steiubciß. Auersbcrg und durch cm Vermächtnis; der I. F. Gräsin Heister vom Jahre 1729. zuletzt die Grafen Katzia-ner diese Herrschaft, bis nach dem Erlöschen dieses alten krainerischcn, in dcu Guerillas-Kriea.cn der Grenze hochbcrühmten Geschlechtes. 1821 Johann Fürst v. Liechtenstein dieselbe erkaufte Vischer's Abbildung läßt uns in dem Kirchberg von „Einst" kaum mehr das von „Jetzt" erkennen. Sein Bild ist vor dem totalen Um-baue aufgenommen und zeigt cin geschlossenes Gebäude mit zwei größeren und mehreren kleinen Thürmen, von klostcrähnlichcm Aussehen und bedeuten-der Ausdehnung, Ein prächtiger Garten in französischem Geschmacke erstreckte sich damals längs der Westseite des Schloßgcbäudcs. aus welchem mehrere Pforten in den dicht daranstoßcndcn Thiergarten führten. Unweit dem Schlosse steht die Pfarrkirche wo auch das Grabmal des Erbauers Siegbert Grafen v. Heister sich befindet. Diese Kirche wurde zur Zeit der Gegenreformation am 4. Juni 1600 den Anhängern Luthers durch den Guardihauptmaun der Commission. Christ, v. Prank, mit Militärgewalt abgenommen. *) Auch lommt der »ame Nitperch nach Muchar in den mittelalterlichen Topograsieu zur Zeit der Vlluenverfllffung bereits im 9. Jahrhundert dor. . ' Einst und Jetzt. II. Band. lg 32 l1S81. G.af A,,drens v, Wm'mbwnd,) RlltNk NkUlitlM. N?«4, Ncichsfreihen v. Gudemis.) (Grazes Aret^.) Die sogenannte Freicnbcrgcr Klamm, welche sich südöstlich vom Schlosse Kilbcl bei Anger bis gegen Stubcnbcrg längs der tosenden Feist ritz in einer Strecke von 1^ Stunden hinzieht, ist eine der schönsten Bergschluchten dieses Landestheiles und hat stellenweise viel Achnlichkeit mit dem grotesken „Ocsäusc" Obcrsteicrs. Gleich beim Eintritte in diese einsame grause Schlucht gewahren wir auf hohem Bergrücken einc weit-läusige imposante Mine; bald aber decken vorspringende Bergabhängc und dichte Waldungen die Absicht, und wir erblicken dieselbe erst nach ^ Stun-den wieder, kurz bevor wir aus der Schlucht treten. Hier stellt sich Neuhaus in recht malerischer, romantischer Weise dar. Die Straße, welche näm-lich bisher fortwährend stieg, sinkt da plötzlich im raschen Falle dem Fliißbcetc zu, wodurch uns der üppig bewaldete Ruincuberg in seiner steilsten Höhe gerade gegenüberliegt. Wir aber bleiben aus der Höhe der Straße und folgen links bei dem Kcuschlrin. dem einzigen in der ganzen Schlucht, einer steinigen Straße, auf welcher wir iu Echlaugenwindung uach ^ Stunden bei der Ruine anlangen. Diese ist sehr Unfällen und besonders bei starkem Winde gefährlich zu besuchen; der hohe Thurm wie der größte Theil der Mauern ist geborsten und lohnt überhaupt ein Besuch nicht besonders, denn bis auf zwei Wappen ober dem inneren Schloßthore erinnert nichts mehr an die einst prachtvolle Bergan-gmheit. Das Bestehen der Veste schon vor dem 13. Jahrhundert ist urkundlich erweisbar, Erste Besitzer waren die Ritter v. Neuhaus, ein viel begütertes und für's Vaterland sehr verdientes Geschlecht, welches erst 1742 mit Ferdinand Frciherrn v. Neuhaus erlosch. Hans Wolf v. Neu-haus war 1446 bci dem großen Aufgebote gegen die Ungarn-, er liegt sammt seiner Hausfrau Margareth v. Greisen eck in der nahen Kirche zu Stubenberg begraben, wie dies ein rothes Marmordcnkmal, einen Ritter im vollen Harnisch zeigend, allda kündet. Als Besitzer der Herrschaft crschei-nen nach dem gleichnamigen Geschlechte die Stubenberg. Draxlcr, Wurm brand und seit Anfang dieses Iahrhuudcrts die Rcichsfreihcrrcn v. Gudenus. ,, Khimlmrg.) SH!nß DlUNNskk^ <1864. Graf Chmnbord.) feit dem Jahre 1837 bis vor wenig Monden Eigenthum Ihrer königlichen Hoheit der Frau Herzogin von Bcrry oder eigentlich Ihres Herrn GemalS Hector Carl Grafen Lnchesi - Pa lIi. Herzog dclla Grazia, kurz vou dessen Plötzlich erfolgten: Tode (am 1. April d. I.) Graf Chambord die Herrschaft übernahm, ist als Sitz der idealen Legitimität französischer Nation, sowie der hier in reicher Fülle angehäuften Kunstschätzc wegen, von hohem Interesse. Dagegen entbehrt es iu Bezug auf Lage jenes Reizes, welcher gewöhnlich solche, Residenzen auszuzeichnen pflegt, Dies gilt jedoch nur für die entferntere Umge-bung, denn in nächster Nähe dehnen sich in beträchtlicher Crstreckmlg ein großartiger Park nach englischem Geschmacke und wundervolle Gartcn-Anlagen rings um das Schloß, wo ehemals nur zwei breite, sumpfige Wassergräben bestunden, wie Bischcr's Abbildung von 1681 deutlich erweist. Noch er-innert ein uicdüch. vor dem inneren Schloßgarten sich ausbreitender Weiher an das Bestehen dieser feuchten Umgebung; dieser Weiher aber hat eine schmucke, mit Trauerweiden und Blumen bepflanzte, durch einc Bogenbrücke mit dem Ufer verbundene Insel, und ist von zierlichen Schwänen und ti'nfischen Eutcn belebt, Auch laden schlanke Kähne zur Regatta ein. Der älteste Theil des Parkes ist an der Ostscitc . wo noch sehr alte Lichen sich bttiüden. Hier überrasch! in chinesischer Form die Fasanerie mit seinen gold- und silbcrbcfiederteu Bewohnern. Von der westlichen Hauptfronte des Schlosses ist rechts das schöne Glashaus mit dem Plafond ai ti-esoo von Flurcr besonders interessant. Was das Schloßgebäude selbst betrifft, so ist dies ein beinahe viereckiger, drei Etagen hoher Bau mit einer Ausdehnung von 15 zu 10 Fensterlängm. Im Innern und außen hat es bci 200 Fenster. Den westlichen Tract überragt der gefällige Uhrthurm. welcher gleichzeitig als Belvedere für schöne Fernsicht dient. Elegante Treppen führen im Innern des Schloßhofcs in die oberen Geschosse. Hier dürfen wir uns nun freilich nicht verweilen, denn eine detaillirte Aufzählung all' des Herr- »3 lichen und Schenswcrthen würde eine selbstständigc Broschüre erfordern. Meisterhafte Gemälde fast aller Schulen und Genroö, prachtvolles altcrthüm-liches Mcublcment. treffliche Eculpturcn, höchst interessante Waffcnsammlungen, Rüstungen, kurz Meisterwerke aus jedem Kunstzweige, ungerechnet die zahllosen kostbaren Kleinigkeiten, schmücken sämmtliche Gemächer-, vom Prunksaal, der Kapelle nnd der Bibliothek bis zum Billardzimmer, athmet alles geläuterten Knnstgcschmack. — Und so lasse denn kein Curgast des nahen Gleichcnbergs oder sonstiger Reisende welchen seine Straße hier vorbei-führt, ein kurzes Ständchen Aufenthalt zur Besichtigung dieses wirklich königlichen Schlosses sich gereuen. Drei kurze Wegstunden führen ihn von der Station Spielfeld hiehcr und wieder ein ^stündigcr leichter Marsch nach Straden, wo wir in einer Stunde Glcichenlicrg bequem erreichen, Frühere Besitzer waren die Aspach's. KHünburg, Breun er, Nagensberg, Trautm annsd orf. Sanran und zuletzt Graf Wimpffcn. (1681. Graf Scmer,) M 8 I I ll N. l^^' ^ " Adamovich.) (Cillitt Nreis.) Wenn man vom Bade Neuhaus (nächst Cilli) nordwestlich reiset, wird man nach beinahe dreistündigem Marsche plötzlich bei der letzten Krümmung der einzig möglichen Straße, in höchst überraschender Weise durch den Anblick dieses stattlichen, mit seinen vielen massiven Nandthürmen recht mittelalterlich aussehenden Schlosses erfreut. — Treten wir nun gar näher, so öffnet sich rechts davor dem staunenden Blicke ein herrliches, cnt» zückendes Landschaftsbild; denn vor uns liegt in meilenwciter. ebener Ausdehnung eines der reizendsten Thäler Steiermarks — das vielbekannte und bereiste Schallthal — belebt von einer Menge niedlicher Kirchen, freundlichen Ortschaften, schönen Schlössern und altersgrauen Ruinen, begrenzt von einer unendlich großartigen Bergkette, in welcher östlich der Ursulabcrg, die Betzen, die wcitgedchnte Praßbcrger-Alpe majestätisch emporragen. Am südlichsten Punkte dieses Thales, welches der Sage nach ehemals ein See gewesen sein soll, wofür auch die Benennung der nahen Kirche St. Georgen am See spricht, steht denn auf bedeutender, bewaldeter Berghohe die ehemalige Burgvcstc Wüllan, und am Fuße des Berges eine ncncrc fchloßähnlichc Besitzung, von dem Erbauer Grafen Hanancourt. Bruder des früheren Besitzers von Schloß Wöllan. Hanancourt, oder auch Neu-Wöllan benannt. Etwas nördlicher dehnt sich der Markt mit 50 Häusern, 400 Einwohnern nnd der recht netten Pfarrkirche. Auf unserem Bilde deckt der Waldvorsprung den Markt und ist nur das Schloß sowie der erwähnte Neubau sichtbar. Aus der Vergangenheit Wöllan's ist nur wenig bckannt. Daß schon im frühen Mittclalter zur Zeit der Ganenverfassung, wo das Schalathal zur Mark Saune gehörte und alle benachbarten Schlösser urkundlich erscheinen, auch hier ein Ansitz war, ist mit Grund zu vermuthen. Im 13. Jahrhundert erscheint es als Eigenthum derer von Chung es oder Chnnigsberg. i.'zyg entschied Herzog Albrecht zwischen Johann von Liechtenstein und Graf Hermann von Cilli, welcher jenem diese Beste ohne Absag feindlich abgenommen, und verurthriltc Letzteren znr Genug-thuung. Fernere Besitzer waren die Wagensberg. Pettau :e. 1681 Franz Anton Graf v. Sauer, 1790 Gabriel Pauer, die Grafen Hanancourt und seit 6 Jahren Hr. v, Adamovich. Als 1643 die Türken die fruchtbaren Gauen des Schallthales verwüsteten, siel auch Wöllan ihrer Wuth. und ward zu Asche niedergebrannt. Gegenwärtig ist Schloß Wöllan ein äußerst wohnlicher, durch die herrliche Umgebung sowie die belebte Nachbarschaft auch höchst angenehmer Sommcraufcnthalt. Es ist in allen Räumen wohnbar, hat in einem der beiden nordöstlichen Thürme, wovon der ticfcrliegende der Hungcrthnrm heißt, eine Kapelle und mehrere interessante Gemächer, unter denen besonders die beiden Waffenzimmer vorzüglich erwähnt werden müssen. Auch die nun eingeglasten Bogengänge des ersten Stockes sind mit interessanten Waffen geziert. Da das Schallthal zu den Hauptzicrden der Umgebung des erwähnten Curortcs Ncuhaus gehört, so führt jede Saison eine große Anzahl von Badegästen hicher, und ist die ganze Strecke ein Schauplatz regen Lebens und Verkehrs. 13' 54 (1681. Fürstbischof von Laibach.) A l t k N V U t g. ('664. Mrstbischof v«„ Laibach,) Altcnburg ist ein seit Langem verlassenes, obwol noch ziemlich erhaltenes Schloß, ^ Stunden vun dein Markte Praßbcrg auf einer kleinen Insel, welche durch die von Westen kommende Sa au und dem in diesc sich ergießenden Dr i cthflüßchcn gebildet wird. Es bestand früher eigentlich aus zwei abgesonderten Schlössern. — dem alten und neueren. Das alte Schloß w.n ans einem kleinen schroffen Fels in Mitte des Hofraumes des jetzt bestehenden Schlosses erbaut. Auf Vischer's Abbildung sehen wir es noch vollkommen erhalten, gegenwärtig jedoch ist rs bis auf wenige Grund-mauern medcrgcbrochcn, und überragen diesc mit einem Geländer versehenen Trümmer in fanm von ansieil merklicher Höhe die Mauern des erst später entstandenen, aber auch schon schadhaften neueren Schlosses. Ans der Lage des alten Schlosses auf einer Art von Eiland und aus dem Anklange des slavischen Namens Mosirjc (Praßberg) wollen Einige muthmaßcn, die alte Moosburg, die Residenz des vertriebenen ostmährischen Herzogs Priwiua, (dem Ludwig I. .^^äi^uai» ini^ioi^ 1'unnoni^ ^rwin, oli'c«. iwvium, ^ui cliciwi- 8alma" (83«) als Lehm und später (848) als Eigenthum gab. habe hier gestanden. Im 13, Jahrhundert schrieb sich cine eigene Familie von diesem Schlosse, welches Eberhard und Burkart. Gebrüder von Altenburg mit ihrer Hälfte Antheil, sammt dem Burgberg nnd den dazu gehörigen Gütern um 521 March, 53 Pfennig Aglajer-Münz im Jahre 1360 an die Grafen von Cilli gegen Wicderkanf verkauften. Der letzte Graf von Eilli vermachte selbes dem Landcsfürstcn. und es blieb von da ab staatshcrrschaftliches ^hen, bis es später die Bischösc v. Laibach erlangten; an dicsc letzte Bcsitzpcriodc erinnert das bischöfliche Wappen am südöstlichen Eingangothore. Auf einem sausten Hügel hinter Alten bürg liegt die zahlreich besuchte Wallfahrtskirche des Auffal- lend ist der Name dieses Klosters, welcher mit dem. eine der entzückendsten Nuudsichtcn bietenden, durch eine doppelthürmigc Kirche gekrönten nahen Oelberge. und der Gemeinde Jerusalem (im Marburgcr Kreis) „cin seltsames Kleeblatt ncutcstamcntarischcr Benennungen ,bildet." wie Prof. Seidl bei Schilderung dieser Gegenden ausruft.' Rieggersbnrg (von Norde»). Mit vorliegendem Blatte schließen wir den versprochenen Ansichteu-Eyelus dieser imposanten Vcstc, und glauben nun die originelle nnd kühne Lage derselben in befriedigender Weise zur Anschauung gebracht zu haben. Zur größeren Deutlichkeit haben wir auch den Vischcr'schcn Grundriß, „der Veste Rcggcrsburg" von 1681 angeschlossen, und nothwendig fügen wir noch cinigc Worte der Erklärung bei. Der Flächenraum des Schlosses sammt seinen Wirthschaft^ und Vertheidigungs-Gcbäuden beträgt über 25 Joch. der Gesammtumfang 2600 Schritte. Um in das eigentliche Schloß Krone gg (Ziffer 1) genannt, zu gelangen, muß man sieben Thore Passiren. Das crste Thor nahe der Kirche heißt das Marktthor. Hinter diesem Thore führt eine enge Frlsengassc auf mm: freien Platz, der sich westlich ins Thal senkt. Bald gc-langt man znm zweiten oder Cillithor (Ziffer 29), mit der Jahreszahl 1678, dessen Maucrwcrkc sich halbkreisförmig auf purem Fclscngrundc in drei Wendungen zu dem dritten oder Annathor (Ziffer 18) ziehen, Ist man durch dieses dritte Thor getreten, so zeigt sich der Fclsengrund zu einem freien Platze geebnet und in demselben eine Noßschwemmc gemeißelt. Nun geht der Weg bisher nördlich gewendet, in einer scharfen Biegung südlich zwischen einer mit Schicsilöchcrn versehenen Mauer rechts den Felsen, links zu einem großen nach hinten offenem Gebäude (Ziffer 17). und in ähnlich befesttgtcm Wege zum vierten, hohen und ausgedehnten Li ch tcncg g erthor (Ziffer 16) mit zwei Durchgängen. Dieses Thor führt in einen großen Hofraum, wo früher die untere Burg. von Einigen Lich tene g g (Ziffer 14) genannt, sich befand. Van diesem Thore gelangen wir wieder in nörd- 55 lichcr Richtung durch das reichverzierte Garten- oder Gitterthor, in den 250 Schritte langen mit großen Steinplatten gcpftaskrtcn Wcinlaubengang, welcher an den Befestigungen des eigentlichen Schlosses endet. Dieses ist in Form eines länglichen Vierecks erbaut und hat 450 Schritte im Umfange. Die nördlichen und westlichen Mauern stehen auf dem äußersten Rand der fast überhängenden Fclsenwändc, die Süd- und Westseite wird von zwei pa-rallelcn. 10 Klafter tief in den Felsen gehauenen Graben (Ziffer ?) umschlossen. Den ersten Graben überschreitet man mittelst einer 20 Schritte langen hölzernen und abnehmbaren Brücke, welche in der Mitte auf einem abgesondert aus dem Grunde emporragenden Felsblock aufliegt. Nun stehen wir vor dem Wcnzclthor (Ziffer 5^, das architektonisch und mit Skulpturen geziert ist. Zu beiden Seiten des Thores stehen in Nischen rechts die Statue der Bcllona, links die des Mars. Ueber diesen sind fünf Inschriften, und oberhalb das von Löwen gehaltene Wappen der Familie Wechsler. Rechts und links davon sind Brustbilder iu Medaillons'Form von Kaiser Friedrich lll. und seiner Gemahlin. Ueber alle diese Skulpturen aus weißem Marmor breitet cin Engel seine schützenden Fittiche. Innerhalb des Wcnzelthorcs ist ein enger Hofranm (Ziffer 3) dessen westliche Seite die Rüstkammer und die östliche Stalluugcn (Ziffer u) einnehmen. Am Ende dieses Hofes betritt man wieder eine 15 Fuß lange Brücke über den zweiten oder inneren Schloßgrabcn und langt bei dem siebenten oder Hansth or an, Dieß ist ebenfalls mit den W ech s lcr'schcn Wappen und Inschrift geziert. Im Thorgebäude selbst bc-findet sich die Äapcllc. deren Thiirmchen gerade über dem Thor sieht. Der Blitz hat es im Jahre 1799 eingeäschert, das neucrbautc ist minder hoch als das frühere. Die Kapelle enthält keine besonderen Kunstgcgcnständc. Von den Zimmern können wir nur die interessantesten namhaft machen, uns jedoch in kein Detail einlassen. Schön und prunkvoll ist der mit italienischer Stuckarbeit uud Gemälden verzierte Speisesaal, nördlich daran stößt der Rittersaal, dessen Decke aus sehr schönem Holzgetäfcl besteht. An die hier stattgefundenen Trinkgelage erinnert Folgendes in einer Fensterscheibe ein-geritztes Monogramm, ^nno 1635 äori 6. ^p'!I iiat l^ioli clion dis ^.utl äon 26. äctw. Außerdem ist das Türken; immer mit seinem großen Kamin und verschiedenen Porträts, darunter die feindlichen Brüder Ursenbekh. höchst interessant. Zunächst sind das Römcrzimmcr, das Fürstenzimmer und eidlich das Sibyllen- oder Her. cnzimmcr besonders sehenswerth, In diesem Letzten hängt am Fenster des gegen Nordwesten vorspringenden Erkers das Porträt jener Unglücklichen, die — weil sie Blumen in jeder Jahreszeit zur Blüthe bringm konnte — als Hcz-c in Feldbach verbrannt wurde. Im Ganzen enthält dieses Schloß mit 108 Fenstern 1 Kapelle. 2 Säle, 34 Zimmer, 4 Kabinette. 8 Gänge. 9 Vorsäle. 13 Kammern. 4 Küchen, 10 in Felsen gehauene Keller, mehrere Magazine. Ctallungen und eine Rüstkammer. In letzterer befinden sich, trotzdem daß die schönsten Stücke nach Scbenstcin und Hollencgg wandern mußten, noch immer einige Curiosums, doch ist Alles in krassestem Durcheinander. Wenn wir nun nochmals der. wie die Sagc berichtet, von türkischen Gefangenen in die westliche Fclsenwand ') gehauenen, von einer Mauer beschützten Treppe, (der sogenannte Eselssteig) welche mit 121 Stufen bis ins Thal führt, gedenken, so haben wir nothdürftig Alles baulich Interessante dieser merkwürdigen Veste erwähnt. (1681. Die Herren u, Schärfenberg.) RlNNk IittlikNMlNN . <1864. Ritter o. Wachtlcr,) (im WrzllM). Diese einst stolze Vcste, — gleich interessant durch seine Geschichte wie durch seine Besitzer, blickt düster an die Bergänglichkeit mahnend, von einem hohen Berggipfel des, das Mürzthal gegen Osten begrenzenden Gebirgszugcs, unweit dem Markte und der Bahnstation Laugenwang aus dicht umwuchernden Baumwuchs in imposanten Tiümmcrn in das schöne unb belebte Thal. — Noch sind es nicht viel über hundert Jahre da ^) Im Jahre 1844 fand hier cin lim eines flcinen Vergehens willen Verhafteter seinen Tod, dem es zwar gelang aus seinem Arreste im Schlosse llliszubrechen und ein ebenerdiges Zimmer zn erreichen. Hier scheint er die Hoffnung gehabt zi, haben, durch cm Fenster auf die Helfen und mittelst der NctterablcitnnMange bis auf den Esels-steig zu lmnme». Das Erstcrc gliicklc ihm mich wirklich, das LejUcre aber dlirch Mnitschen an der rauhen Eismstange mis'laiia,, wie die bis auf die Knochen abgeriebenen Hände zeigten, und so stürzte er clwa noch 20 Klafter auf die Etiege hmab, wo er gräßlich zerschmettert am nächsten Morgen gefunden wurde. 56 das Schloß eingerichtet und bewohnt war; — in einer grausigen Gcwittcrnacht erschlug der Blitz den letzten Vcwohner desselben, einen alten Einsiedler. nls er, wie es damals Sittc war. eben läutete um die Gefahr glücklich abzulenken. Seither liegt die Veste öde und verlassen. und nur selten verirrt sich ein Frennd mittelalterlicher Nomantik zu derselben, obwol van Langcnwang kaum ein Stündchen Weges den steilen, aussichtreichcn Vera. hinanführt. Professor Dr. Gölh erwähnt bei Schilderung Hohenwang's in sciucr Topografie Striermarks vom Jahre 1840. I. Band, Seite 383 noch das Bestehen einer Handmühle für Velagerungsfälle. cine Rüstkammer, einen großen Rittersaal mit vielen Gemälden nnd eine Kapelle, wohin auch ge-wallfahrtet wird Von all' dem ist nun bis auf die erst uenestens rcnovirtc und mit Gemälde» von dem Kindbcrger Maler Veit er geschmückte Kapelle, keine Spur mehr zu finden, nnd bald wird dem alles vernichtenden Zahne der Zeit es gelungen scin. wonach die Türken, welche das Schloß 1529 lange vergeblich belagerten, in ohnmächtiger Wuth strebten. Die ältesten Besitzers des Schlosses Hohcnwang, in so weit sie nämlich der Vaterlands-Geschichte bekannt sind. waren die Herren von Gallenberg. In der Epoche des 15. Iahrhnnderts, als dcr Erbstreit Kaiser Friedrichs III, mit seinem Bruder Albert einen innern Krieg ver< nrsachte, theilte sich der ganze Adel in zwei Parteien, Albert unterlag, nnd seine Anhänger, wozu auch der Besitzer des Schlosses gehörte, wurden als Rebellen behandelt und so ging dasselbe für die Familie Gallcnbcrg verloren. Später wnrdc diese Herrschaft der Familie Schärfend erg grge« ben, welche gleichen Ursprungs mit der Gallcnbergs ist. So besitzen also Hohenwang seit dem 15, Jahrhundert die Grafen v. Schärfcnbcrg, welche auch einen König von Bulgarien nnter ihren Ahnen zählen und noch gegenwärtig eine Krone im Wappcn führen. In der Pfarrkirche des nahen Ortes Langcuwang sind eine Menge Grabsteine dieser Familie, nämlich die von Ulrich Herrn v. Schärfcnbcrg, gest. 1570. und seiner Gcmalin Johanna v. Poll) am. gest. ^!5?5; Sigmuud v. Schärfcuberg, gest. 1594 sammt seiner Gemalin Eva. yebornc Zollcrin v. Massenbcrg. gest. 1594. Ebenso finden sich am Friedhofc zu Langcnwang mehrere Gräber der Familie Schärfenberg, als das der Cä'cilia Gräfin v. Schärfenbcrg, geb. Wilden st ein, gest. 1816. des Johann Grafen v. Schärfcnlicrg, gest 1817, des Johann Grafen v. Schärfcnberg. Gemal der Gräfin Jose, fine Thnrn-Valsaßina, gest. 1882, n»d der Agnes Gräfin v. Echärfcnberg, gest 1834. Die Herrschaft Hohcnwang ging aber um 1838 von dcr gräflich Schärfenbrrg'schen Familie durch Kauf an den Fürsten Alfred v. Schön bürg über. Sie ward schon lange vorher iu dem sogenannten K rotten Hofe, dem gegenwärtigen Schlosse Reu-Hohrnmang verwaltet, welches Gut ehedem die Herren v. Krottcnhof, Stadl nnd Fladnitz besaßen, von welch' Letzterem cs I54ss an die Schärfend erg und dann gleichfalls an den Fürsten Schönburg gelangte,. Außerdem besaß es kurze Zcit ein Hr. v. Platte n st einer. Seit dem Jahre 1845 ist cs Eigcnlhum dcs Hrn. Ritter von W achtler, welcher Schloß und Umgebung mit großen Kosten zu einem wahren Glanzpunkte des Mürzthalcs hergerichtet hat. Wenn gleich in dcr Ebene so ist die Lage voll landschaftlicher Reize; da die nahen schönen Berge, betrachtet man das Echlos; von was immer für einer Seite, stets eine» prächtigen Hintergrund bilden. Was das Schloßgebäudc anbelangt, so ist es im Vergleiche mit Bischer's Abbildung nicht mehr zu erkennen und total umbaut. Dcr mittlere Tract ist drei Etagen hoch; an den Seitenflügeln befinden sich zwei verzierte Thore, dcr Haupteingang jedoch ist von der Hofseite. Das Schloß hat auch cine Kapelle von Sydonia und Mar Schärfenbcrg gegründet. Nahc dem Schlosse läuft die Bahntracc vorüber. Von dcr östlichen Hauptfront dehnen sich niedliche Gartenanlagen mit Springbrunnen. Ruheplätzen, Vasrn ?e, Als vor Kurzem !n dcr Schleswig-Holstein-Affaire anch die tapferen Söhne Steiermarks für Deutschlands Interessen bluteten, errichtete Herr Ritter von Wacht!er mit opferwilligem Patriotismus in seinem Schlosse Hohenwang cm FeldspilaI, wo uutcr der menschenfreundlichsten Pflege und sorgsamsten Behaudlnng Herrn Dr. Schmid's die Leichtverwundeten bereits genesen, uud dicSäMrverwnndctcn glücklich ihrer vollen Genesung entgegensehen! *) Eiche Professur Dr, Goth'5 Towgrafic Eteiermnrfö, I Pnnd, Seilv 4Nl). 57 (1681. Dem Ies„ite,l.C°llestim„ zu Gwz.) MlNM'At T!)ll!!illN. li864. ben Mutwurf.) Mazcr Tlreis.) Wieder haben wir eines von den Prachtexemplaren der ältesten und interessantesten Burgen des Landes vor uns. deren Anblick lebhaft an jene Zeit allgemeiner Ncchtöunsichcrheit gemahnen, wo zu den unblässigen Einfällen äußerer Feinde noch der stete Hader von Prwat-Bcfehdungcn sich gesellten. l>nd nur solch riesig befestigte Behausungen einigermaßen Sehnt) und Cchirin gewähren konnten. Wohl mögen die wilden Schwärme der Hunnen und Osmanen oft vergebens versucht haben, ihre Müthchen an diesem lwhigen Vollwerk zn kühlen; denn noch ivrist dir Baute deutlich das Gepräge des 13. Jahrhunderts, welches besonders am hohen massiven Wartthurmc und am Thorhausc rcin erhalten ist. Auf cincm müßigen Hügel nn der unmittelbar vorbcifnhrendcn Straße, welche sich von Harlberg über Fricdberg nach Oesterreich zieht, gelegen, bekrönt die alte Veste denselben, um-geben mit einer fast ganz gut erhaltenen sehr hohen Mauer. Um diese noch znr Kernburg gehörende Mauer läuft nun noch sehr gut erhalten die zweite Wehrmauer mit halbrunden, rückwärts offenen Zinnenthürmcn und regelmäßigen doppelreihigen Schießscharten, Diese Manern senken sich bis an den Fuß des Hügels und werden durch eine kleine Vorburg, dem eigentlich bewohnten Theile, in der malerischen Weise des 17. Jahrhunderts gegen Norden geschlossen. Der Eompler der inneren Wohngcbäude stammt aus dem 15. und 16. Jahrhundert und ist allenlhalben durch geschmackvolle Steinmcharbcit, reiche Ornamentik an den Fensterstückcn :c, geschmückt; eine gothische Kapelle nebst manch' anderen sehr bemerkcnswcrthcn Details voll-enden den anziehenden Eindruck dieser Vcste. Erste Besitzer waren die Herren v. TH^Iberg, welches Geschlecht um 1100 mit einem Vcrenger zuerst urkundlich erscheint. Von da bis in das 15, Jahrhundert, wo die Ritter v. Ncypcrg die Neste besaßen, von welchen selbe 1483 Ehristof und Georg v. Nottal ererbten, fehlen alle Daten. Wildc« stcin führt nebst den Genannten noch die Lindcck. die Ritter v. Dörr. N a u b c r. Dic trichst e in. U u verzagt, das Icsui-tcu-Collegium in Graz, Krum bach, die Hart c nfcls und Schittcr an. Nach Aufhebung der Jesuiten blieb es Staatsgut bis 1810, wo es Sales v. Crko. und von diesem 1815 Johann Pauer erkaufte. Nach diesem besaßen es noch Matitsch und Schragl, und gegenwärtig der Fabriksbcsitzer Herr Motwurf, Vor ohugefähr zwei Monden erlitt Thalbcrg große Fcucrsgcfahr und wurde, das. der erwähnten Vorburg nördlich gegenüberliegende colossale Wirthschastsgcbäudc tutal eingeäschert. <1681 Graf d. Heister) E l H !i k l A. l'864. Se. Ezccslcuz FZM. GrafWimpffen.) Kaum eine Stunde von der eben geschilderten Beste Thalbcrg, etwas abseits der Hauptstraße ziemlich iu der Mitte des Weges zwischen Hartbcrg und Friedbcrg liegt auf abgerundeter bewaldeter Höhe. ein fast ebenso interessantes Schloß — das stattliche Eichbcrg, — Es macht mit seinen vielen unregelmäßigen Vor- nnd Zubauten, Thürmchcn. Pcchuascn. unsymctrischen Fenstern und Lücken recht den Eindruck eines festen und rechten „Purgstalls" des Mittelalters- — Diese vieleu Unregelmäßigkeiten gehören natürlich verschiedenen Zeiträumen an und wenn die Jahreszahl 1715 ober dnu ersten Echloßthorc maßgebend ist, so stammt der nördliche Tract mit dem hohen Uhrthurnn aus einer späten Periode. Der älteste Theil ist unstreitig der südliche Gebäudc-Lomplcr, welcher im Viereck einen ganz engen winkeligen Hof umschließt. Diese beiden Tractc sind durch einen sehr geräumigcu Hof getrennt. An dem westlichen Flügel des älteren Schloßgebäudcs lehnt sich die jedenfalls auch crst später erbaute Kapelle mit einem kleinen Thürmchcn. Diese, der Maria Lorctto geweihte Kapelle barg bis voriges Jahr die Gruft der alten Besihrr Eichbcrgs, der Freiherren u. Steinbeiß. Der jehigc Besitzer Sc. Ezccllcnz FZM. Graf v. Wimpffen. ließ die Kapelle im vorigen Jahre restaurircn und bestimmte sie zur 58 Familiengruft, in welcher auch bereits die Gemalin des hohen Besitzers, Ihre Excellenz Grafin Wimpffcn, gebornc Freiin o. Eskeles, gest. zu München am 22, August 18(!2, und deren Nichte Baronin Wimpffcn, gest. im nahcn Schlosse Neitcnan im September 1863, beigesetzt sind. Das Schloß aber ward ebenfalls erneut und soll für ein Jagdschloß eingerichtet werden. Gegenwärtig ist dasselbe von einer Prioatpartci, dem Wirth-schaftspcrsonale nnd Sr. Hochwnrdcn Herrn Potzei, ivelchcm die Seclsorgc der Gemeinde Eichbcrg obliegt, bewohnt. Auf der südlichen Abdachung des Echloßbcrges steht wenige Schritte vom Schlosse das St. Iohannes-Kirchlein, eine einfach gothische Bante aus dem ersten Jahre des 15. Jahrhunderts, wie dies die Jahreszahl der Erbaunng 1400 odcr dem Spitzbogen der Sakristcithüre bekundet, Dieß Kirchlein birgt die Gruft der Nittcr v, Stcinbeiß, welche hier. in 12 Särgen rnhcn. Anch hat die Kirche diele Grabsteine der Steinbeiß. Der Bedeutendste trägt folgende Inschrift: liier Ilc^t I)«^i'alieu äoi-^Vol^odorno Ilorr 1l.^n» ^xl3tol l5windLi88, I^ioilici-r unä Ilorr xu ^.Iclid«'^ unä Xii-olldoroli 3. ä. I^ul^ ^cl). 18. I^obruai- 1604 ß-ost. 1662, Außerdem nennen die Steine noch eine Maria Julia geb. ^671. Maria Rosalia, Christina. Lydonia nnd Josef Friedrich Stcinbciß, k. f. Kämmerer 1740. Dieß Geschlecht, aus welchem schon 1340 Heinrich, Niklas nnd Friedrich vorkommen, ward 1676 ill den Grafcustand erhoben, nnd mit demObristfalkcnmeistcramtr in Stciermark belehnt. H an sIürg v, Stci n b c iß. Herr zn Aichberg liegt in der Kirche zu Stubenbcrg, und Mar, Rittmeister der Landschaft in Strycr 1585, sammt dem jüngeren Hans in der Pfarrkirche zu Hartberg begraben. Hier sei eines Cnriosnms gedacht, welches beweist, wie sehr man diesem Geschlechte große körperliche Kraft nachrühmt. Nächst dem oben erwähnten Hauptthorc des Schlosses Eichberg befinde» sich zwei eirunde Steine von bedeutender Größe und ungefähr 4 Centner Schwere, an denen eiserne Handhabringc befestigt find. Diese beiden Steine nnn soll ein Ahnherr der Stein be iß, wenn er im Zorne war, gleichzeitig gehoben und gegeneinander geschmettert haben, wodurch jedesmal sein Blut abgetühlt wurde (?). Außer dieser Familie besaßen Eichbcrg noch Graf Cicgbcrt u, Heister, Frcih. v. Weidmanns d orf, twn 1788 bis 1814 die Edlen n. (irko, darauf durch Gewinnstloos Donat Hart mann, wieder durch Kauf Graf Schönfeld , nnd in den 20zigcr Jahren Graf Fries. Gegenwärtig ist es Eigenthum Sr. Ez'eellcnz Graf v. Wimpffcn, f. f. Feldzcngmcistcr:e. Den Hintergrund des vorliegenden Bildes nimmt der thcilwcisc durch Wolken gedeckte, langgedrhntc „Wechsel", eine 5400 Fuß hohe und ihrer herrlichen Aussicht wegen sehr häufig besuchte Alpcnhöhe, ein. zz^-» Der Tczt zur Commende Fürstenfeld kommt gleichzeitig bei Schilderung der Stadt Fürstenfeld, welche im III. Bande ihren Plah finden wird. Druck von N. Lcvkam s l5rben. Inhalts-Nerzeichniß des zweiten Bandes: ^ Seite Al!ei>b,llg, Schloß...... 54 Aükenstein, Schloß...... 18 Ariifeli». Markt sammt Schloß .... 42 Aufsee. Alt-....... Z8 Vertholdstcm, Tchloft..... 26 Vnimisec. Schluß . . . . . . 52 Vurgstall. Schloß...... 3« Cilli, Stadt....... 16 Donchofen, Schloß...... 3? Ehrenhausen, Schluß..... 4 Eichbei'g, Schloß...... 5? Eppen stein, Ruine...... 18 Fall. Schloß....... 34 Feistrih, Schloß...... 40 Fraoenber.;, Wallfnhrtötircht . . . . 15, 20 Oabelthofen, Schloß , . . . . 4N Gonobih, Ruine...... 21 Gradisch, Ruine...... 8 Greihenegn, Schluß...... 44 Gntenbcra,, Schloß...... 31 Guienhaag, Schloß ...... ? Hainftld, Schloß ...... 40 Hohenliruct, Schloß ..... 6 Hohcnmauthen, Klosterruinc .... 22 Hlchenwana,, Nuiue ...... 55 Hohenwang, Neu« ..... 56 HoNcnect, Schloß..... 2 Hörbcrg, Schloß . , . . , , 38 Knpfcnbcrg, Nuinc ..... 44 Kiüdberg, Markt sammt Schloß . ... 48 Seite Kilchbeig c,, d. Raab..... 51 Külbl, Schloß....... 22 Lcchen, Schloß...... 8 Leehlirche in Graz...... 27 Leonrodt, Rnine...... II Lichtene^g. Ruine...... 46 Lieze». Markt...... 8ö Limbl,rg, Schloß...... 34 Lustbichl. Schloß...... 15 Mahrcnberg, Burg, Klosterruine und Neuschloß . 19 Maria Grün, Kirche bei Graz .... 19 Maiia Hilf, Kirche in Giaz .... 16 Marienkirche, die, in Graz .... 10 Maria Zcll, Wallfahrtskirche .... 86 Meran, Palais, m Graz..... 9 Mmichhofen, Schluß..... 45 Murnu, Stadt...... l Neggau, Schloß...... 82 Neuberg, Burgveste..... 50 Ncudurf, Schloß...... 6 NenMiiia.. Schloß...... 12 NmhauK, Ruine...... 52 Offenburg, Ruine...... 1? P'chl. Schloß....... 46 Pöllau, Markt uud Schloß .... 4? Pöllauberg, Kirche...... 48 Premstättci,. Schloß..... 86 Rndkertchiirg, Stadt..... 3i» Nieg^crsliu^, Veste.....41,45 Snnritsch, Schloß...... 2!> Gette Schmirnberg, Ruin«, vo» Ost .... 30 Schmiinberg, Ruine, von West .... 30 Schörgelschlösfel, sRundelle) . . . . «7' Schüsserlbnnm,...... 21 Schwanberg, Schloß .... 34 Seewiesen,....... 18 Seih, Kalthaus«...... 2 Spielfeld, Schloß .... .28 Stadl, Schloß...... '41 Stainz. Schloß...... 31 Stcrmol, Schloß...... 4! Straß, InfanterieSchnl'Comvagnie ... 42 Sturmbcrg, Unter-, Ruine .... s Sturmberg, Ober-, Ruine .... 6 Stübmg, Schloß...... 89 Thalberg, Blirgveste..... 5? Tobelbad....... 3 Trautenl'urg, Schloß..... 2ß Tschalathurn, Ruine..... 1b Tüffer. Markt . . . . . . <8 ' Vordernbcrg, Markt..... 23 Weinberg, Schloß...... 24 Neitenstciner Burgruine, die..... 5 WclSbergl, Schloß...... 36 Wclsdorf. Schloß...... 24 Wildbach, Schloß...... 1b NildlMlS, Schloß...... 17 Niüoischa.rnz, Stadt . . . , ' . 7 Wöllan, Schloß...... ü» Wurmberg, Schloß...... 2b Druck «» ')!, ',^l>s»,!l> KN'e» >» Ol>^, w* ^/% ALBUM, Striermarks ftwmMche ittkreffMk Schlösser, ?Z«MMW«,StähK',?KärKte, KirchMimdMsster enthaltend. Ein "vattorl^zidisolaes BilcLer^ArerK.. UÄll, dir Natur nulgenommen, luck Stcin ciezeuhnet und lnülUöZcqrlien b°n CARL REICHERT. Text von Mitgliedern des historischen Vereines. Jllä, itB sä eia <5Ä. GRAZ, 1865. Selbstvorlug von Carl EeicUert. Stift Vorau. « , AIs nach langer linderloser Ehe der steiermärkischc Markgraf lind ^andcslierr ^ttokar der VII. (V.) durch die Geburt seines Sohnes Ottolar des VIII, (VI) nm 19. August I ltt.^ rudlich sciuc» sehnsuchtsvollen Vuusch erfüllt sah, da gründete er im Gefühle der Dankbarkeit auf seinem Mode in der alten St. Thomas-Pfarre zu Voran, wo in der Nömerepoche schon eine Ansiedlnng gewesen ist, ein Ehorherrenstift uach der Ne^el des h. Augustin, — „zu seinem und seiner ge-liebten Gemahlin .^uuegunde, seines sehr geliebten Lohnes uud allcr seiner vorfahren Seelenheile," Er theilte sein Vorhaben dem Erzbischofe von Salzburg Erhard l, init, erhielt dessen hohe Bewilligung, brstiutmte die Fundationogüter (nämlich alle seine Besitzungen zwischen dem Voraubache und der Lafnih, der kleinen Tauche, Sulzbach, Zeltest cfern und L eng erstefe rn, sowie alles Alpengrbirge bis hin an den Zerewald) und führte eine Ehorgenieinde von Salzburg herbei unter dem ersten Propste Luitpold, früheren Dechant im Stifte Seckau. Rasch erblühte das Stift in der Folge unter der umsichtigen ^eitnug seiner Aebte <4'.' bis jetzt an der ^ah!) erhielt und grüudetc in der Zeit mehrere Pfarren und stets machten sich die Mitglieder desselben, worunter loir viele Sprossen der edelsten heimischen Geschlechter finden, -- als Lehrer des Kolkes, sowie als Seelsorger viel verdient. Fern lwm Getriebe der großen Nelt blieben die Borsteher dieses Stiftes auch der Politik ferne stehen und die vaterländische Geschichte . findet sie nur beschäftigt im Interesse desselben oder in ihren Pfarre» und Eonveutualeu. Auch herbe Schläge wareu den' Stifte vom Schicksale zugedacht, lluter Bernhard II. «5 l^.'!7> brannte das Stift sammt Kirche gänzlich ab. bei welcher Gelegenheit auch der Propst, als er die werthvollsteu Urkuudeu zu retteu bemüht war, um's ^ebeu kam. Ein zweitcsmal wurde das Stift unter Abt Eonrad III. l1- I>li>7» durch Vrand arg beschädig!, und eiu groszer Theil der Gebäude gänzlich eingeäschert. Im Jahre 111.'!'! säilug der Vlitz in das Stift, zündete und licrursachte deu dritleu Vraud des Stifts, bei welchem säiumtüche Wirtschaftsgebäude ein ))la»b der Flamluen wurden. Troh diesen Elrntentar'Verwüstuugen, zu welchen sich nebst der Pest auch die Einfälle der Türken imd ungarischen Nebellen gesellten, erhob das Stift fich stets zu neuem Glänze, dessen Gipfelpunkt cs zu Anfang des ltt. Jahrhunderts unter Abt Philipp «i/eisel» erreichte, Propst Sales I. lFr. l>. Taufferer), zählte zur Zeit seines Amtsantritten I7l!!' unter den 44 Ehor-Herren auch den lMgebm'nen Herrn Friedrich Grasen von Attems, nachmaligen Bischof von 8yps, Leopold von Vrigido und den hochverdienten vater-läudischen Geschichtsforscher A q n 11 i n u s Julius Eäsar, Als iu der ueursteu Zeit vielverdieut uin die änhere Fort» des Stiftes, wie um die iUostrr-Disciplin uud überhaupt um Verbesserung nennt der Ehronist den letztverstorbcnen Theonlus K e r sch b a u m e r, dem ^62 her jeluge Vorsteher Dr. Eusebius R ö sz l folgte. Das Stift selbst, eiuen sehr ausgedehnten Gebäude Eompler unifassend, ist eine der prächtigsten Abteien des Bandes uud in der Hauptsache uoch wie bei Vischcr erhalten. Seine herrliche ^age obwol abseits der großen Tour am AbHange des „Wechsels" und dessen Ausläufers des „Maiseubcr ges". sowie die äußere Gestalt möge der freundliche Leser aus unserm vou Nordeu aufgenommenen Bilde ersehcu. Das Innere des Stiftes birgt gleichfalls gar viel des Interessanten. Vorzüglich srhenswerth ist die prächtige Stiftskirche mit den meisterhaften Frcs,cogemälden des berühmten Hackhof er, welcher hier geboren, dann nachdem cr auf Kosten des Stiftes in Italien seine Ausbildung erhalten, viele Jahre daselbst gewirft und endlich auch zn Voran begraben ward. Ein Meisterwerk vor allem in Vezug auf bcwundmlswerthc Technik uud Zeichunug ist das „Jüngste Gericht", welches die Decke der Sakristei schmückt, Sriu sclbstgemaltcs Porträt befindet sich in dem ebenfalls mit Fresken geschmückten reichen V i b !i othck sa a l. Hier zeigt man nnter andern auch ein akustisches Euriosum — ein sogenanntes „Dionisis-o h r". Dies ist ein besonders ronstruirtes Behältniß, an dessen Müudung mau das leiseste mu uutersteu Ende des laugen Saales verursachte Geräusch in uu-endlicher Verstärkling vernimmt. Doch es würde riuer Monografic bedürfen, wollten wir all das Interessante des Stiftes aufzählen, — Da uns aber nur ein höchst beschränkter Raum gestattet ist, so müssen wir noch des betriebsamen Marktes mit deu 5W Einwohner gedenkend, dic kurze Skizze schließen. ^ ^ ^ ll-inst imd Icht, III. Valid. 1* 4 Sanneck. Verlassen wir Tteicrmarks historisch merkwürdigste Stadt. Eilli - im Alterthum ein röinisches Mnnicipium. im Mittelaller die Stadt deo mächtigsten Grafengeschlechtes Innerüsterreichs — auf der einstmals so belebten Triestcr Conunercial Straße, so blickt uns. sowie wir die lohten Häuser des freundlichen Stadt-chens verlassen, cm herrliches Thalbild entgegen, Dir »näßig breite, gut bebaute. Fläche ist rings von dicht bewaldeten Bergen und lieblichen. Wiesen und Weinberge tränenden, Hügeln umgeben und feme vom Westen her leuchten dem Wanderer die Zackengipfrl der Sulzbacher Alpen entgegen. Wir wandern an der Wallfahrts-kirchc Maria Plctrowitsch, an dem schönen Schlosse Neu liilli vorüber, durcheilen den stattlichen Markt Sachsenfeld, welcher höchst wahrscheinlich durch eine von Karl dem Großen hiehrr verpflanzte Sachsencolonie seine Entstehung sand, und ('erlassen jenseits St, Peter oie Hauptstraße, um im Snanthale aufwärts nnsere Nande-rung fortzusetzen, Ncchto blicken von den Borhöhe» Neuklostrr. auf »welches lvir outen ausführlich zu fprechen tominen, und die Malteser kommende Heilenstein ins Thal hernieder, das im Nordweslen von dem bewaldeten Berge begrenzt ist. der auf seiner Spitze die doppelthürmige Kirche „anf dem Oelberg" trägt. -- Links von der Straße im Hintergründe einer muldenförmigen Thalbncht anf einem mäßig hohen Berge liegen stattliche Nuinen - cö sind die letzten Neste der einst so mächtigen Burg Saaneck. Dieß ist die Wieqc des berühmten Geschlechtes der Grafen von Cilli, deren Ahnen hier unter dem Namen der Freien von Suneck (Saneck) hausten. *) Als , Freie". Liberi. Freiherren, gehörten sie zum höheren Adel und nahmen in der Nangordnnng der mittelalterlichen Aristokratie die Stelle unmittelbar nach den Grafen ein. ' Sie stammen wahrscheinlich von dem Markgrafen Starkhaud von Sounc ab und als der Erste ihres Geschlechtes erscheint Gebhard in Urkunden aus dem Beginne des 12. Jahrhunderts. Er und seine Söhne Leopold und Richer nannten sich „von Sonne", und erst Gebhard II. nahm das Prädikat „von Snncck" an. welches er wenige Jahre vor seinem Tode «zwischen 122» bis 1228) mit dem „von Lengenburg", von seinem Schlosse dem jetzigen Leznbcrg zwischen Eilli nnd Nc'uhans. vertauschte, Erst Ulrich lehrte sicbcnzig Jahre später (1258) wieder zu dem alten Namen „von Snneck" zurück, den von da an auch seine Nach-kommen trugen, bis sie Grasen von Eilli wurden. — Auch einen Minnesänger haben die Snneckcr in ihrer Familie aufzuweisen. Konrad der in der liederreichen Zeit des 18. Jahrhunderte lebte und mit Ulrich von Liechtenstein auf dem berühmten Turniere von Friefach Speere brach, Drei Minnclicdcr sind uns von ihm erhalten. ^ Wie alle Edrümren des Mittelalters standen auch die Sunccker mit den ihren Gütern benachbarten Klöstern in lebhaften,, bald freundlichen bald feind-lichen Bertehr, Handlungen fwmmer Milde, aber mitunter auch Thaten der Gewalt erfuhren von ihnen so die Bcuedietiner von Oberburg wie dir Karthäuser von Seiz und Geirach und die Nonnen von Stndenitz. — An dem großen Entscheidnngskainpfe über unfere Bänder zwischen Ottokar von Böhmen und Nudolf von .Habsburg, in dem die blutigen Würfel auf dem Marchfelde rollten, nahm mit vielen andern steierischen Edlen auch Leopold von Suncck theil. Von Friedrich I. von Suneck. dem Enlel deo Minnesängers Konrad, datirt sich der Aufschwung dieses Geschlechtes. Da seine Mutter Katharina eine von Heuuburg war. erbte er nach dem Tode Hermanns von Heunburg (1822). des LetM seines Hauses, einen Theil der großen Besitzungen dieses Grafenstammes und unter diesen befand sich mich der balbe Antlieil der Beste, des Marktes und Gerichtes von Cilli. während die zweite Hälfte dem Grafen Ulrich von Pfannbcrg zufiel; doch bald gelang es ihm auch. durch Kauf diese zn erwerben, fo das, er schon um 1385 als alleiniger Herr von (5illi crschrint. - Drei Jahre vorher schon war Friedrich der Freie von Suneck nach dem Tode de5 Grafen Meinhard I, von Ortenburg vom Herzoge Heinrich von Kärnten znm Landeshanptmannr in Kram ,md der windischen Mark beslellt worden. — Großarlig war der Güterbrsitz. den Friedrich von 1822 an innerhalb 1l) Jahren erlangte, aber alle diese reichen Er-Werbungen sollten nur dazu dienen, ihm — dem Sohne einer Gräsin von Heunbnrg, dem Enkel einer Markgräfin von Baden, dem Urenkel einer Herzogin von Oesterreich und Steier, die Befriedigung seineo Herzenswunsches, die Erhebung in dc» Grafcnsland zn verschaffen. Und in der That wurde er auch mittelst Diplomes vom Kaiser Ludwig dein Baicr (München. 11. April 1841) in den Grafenstand mit dem Prädikate Graf von Cilli erhoben, - Friedrich der Letzte der Sunecker ist somit der Erste der Grafen von Cilli und als solcher verließ er auch sein liebliches Schloß Saancck, um fortan in der stolzen Burg. dir ihm den Namen gab. zu ' ') Siche ?a„kl's „Freu'» Co„ Enncck" im 10. 13. frflc dcr Mittheilungen dcS hist. Vcrem?« für Eteienimrf. 5 residiren. Während cr als Snnccker noä) das alte Wappcn seines Hausrs, zlvei horizontale rothc Baltm in, weißen Felde geführt ham, nahm cr nun als Graf von Cilli das Wappen der ausgestorbenen Grasen von Hcunburg. drei goldene Sterne im blauen Felde, an, Schloß Saaneck stand ,wch im Anfange unseres Jahrhunderten als eine prächtige Burg, wie sie Bischer in seinem Schlösserbuchc (1681) darstellt, jetzt ist es ein Trümmerhaufen, aus dem nur noch die Thürme, als Zeugen einstiger Macht und Herrlichkeit emporragen. Dr. Franz Iltvof. 1UL1, Bisihun, Freismg. -, 1864. Gustav Maicrhofer. Schlch Rlithenstls. Am linkc'n Ufer der Mur. oberhalb Unzmarkt und den Ruinen Teuffmbach und Stein gegenüber, erstreckt sich ein wechselnd schmales Thal gegen Nor-den, den Tauern zu. Links am Eingänge erhebt sich der Pleschaitz, der „kahlköpfige," wie sein slavischer Nanu ganz richtig besagt, und die Thalöffnnng selbst schließt das Dörfchen Nicdcrwölz. ganz nahe der Stelle wo der Wülzbach in die Mur fällt. Am Ende des Thales und am Fuße des ernsten Greim liegt das Städtchen Oberwolz. Man sieht es ihm bei seinen verfallenen Mauern und Thürmen wohl an. daß es eine Vergangenheit hinter sich hat. Allein die Gegenwart macht es zu mindesten recht unscheinbar und es erinnert gar sehr an die „verrotteten Burgflecken" Altcnglands. Lange ehe der Wanderer auch nur den Kirchthurm ovn Oberwölz erblickt, glänzen ihm schon aus weiter Ferne Felsmmauern entgegen, auf welchen ein langhingczogenes Bauwerk thront. Das Noth dieser Wände muß vor vielen Jahrhunderten die Schöpfer des Baues ganz ebenso angemutet und ihnen bereits damals die Veranlassung gegeben haben, die Vurg, welche sie auf die Felscnschneide hinstellten, so zu benennen, wie Jedermann heutzutage sie wieder benennen würde — Rothcnfels. Der schroffe Abgrund des Felsens lehrt sich gegen Westen und dem Nölzbachc zu; uach der Stadt hin fällt der Berg ziemlich sanft ab. ist mit Acker-land bedeckt und führt auch auf dieser Seite der Fahrweg von der Stadt zum Schlosse. Dieses, in seinem Haupttheilc ein langgedehnter Tract, aus verschiedenen Perioden slammmd. ist stauncnswerth kühn an den Naud des Abgrundes hingebaut. Hier befinden sich auch die Wohugemächrr des gegenwärtigen Besitzers, Hcrrn Gustav Mai erhofcr, und ans dem Pruukzimmer an der Nordwaud ist ein ganz wundervoller Ausblick auf das Thal und seine Wohnstätteu. auf den hohen Greim und den Kammersberg. Der Innmraum des Schlosses besteht nächst dein Hauptbauc aus einem schmalen Plateau, welches den inneren Hof bildet-, von ihm gelangt man über eine Stiege auf eine aufgebaute Terrasse und vo» dieser iu dm äusierm Hof, der von den Schloßmaucrn und vom schützenden Graben umfangen ist, und worin auch die Linde noch steht, welche schon Bischer abgebildet. Hier befindet sich ein Brunnen, dcr aus einer Röhrcnleitung von 2470 Klaftern besteht, und wozu die Unterthanen der Aemter Hinterburg, Bramach und Kirchberg die No'bren unmtgcldlich hacken und führen, uud dm wieder die Bauern von St. Peter am Kam-mersberg im Winter mit Stroh und Brettern überdecken mußten. Unsere Zeichnung ist fast ganz von demselben Standpunkte aufgenommen, von welchem aus der stand. Topograph dic seine fertigte-, nur läßt sich nicht läugncn. daß Bischer Mancherlei „verbesserte", um das Bild klarer zu machen. Was nun die Geschichte des Schlosses aubelaugt, so ist diese sehr einfach. Da gibt es keinen Wechsel der Schloßherren, keine Fehden und Belagerungen. Seit es gebaut worden bis 1803 befand es sich in den Händen des Bistbums ssnisiug, welchem die Güter Wcliza «Oberwölz), Linta (Lind a. d. Mur) und Lhatsa iKatsch» im Jahre 100? von Kaiser Heinrich N, waren geschenkt worden. In Notliensels aber war der freisingische Amthof für Oberwölz und St. Peter. Weder Urkunden noch Urbare thun seiner vor dem 14. Jahrhunderte Erwähnung; zn vermuthen aber ist. daß es am Ende des 13. Jahrhunderts erbaut wor> den. Bon den frühest erscheinenden Burggrafen nennen wir 57tto dm Iüugevm von Liechtenstein und Friedrich von Wch, den Stammvater der später in Inner-österreich so reichen und hochstehenden Familie der Nclzrr. AIs mit 1803 die Frcising Bcsikuugen in ganz Oesterreich sämlarisirt wurden, tnmm dieselben an den Staat, der sie meistenthrils vcrs>iufte. So geschah es auch mit Nothmfels; wann es indeß an den gsgcmvättigen Eigenthümer gelangte, ist uns dermalen nicht näher bekannt. ___.________ ^"I)N. Li gist. Ein Hort biederer Gastlichkeit im Kainachthale, wie lvir ohne Zweifel aus dem Slavischen das alte Lubgast ähnlich dem uicderlausihischen Lndhosc deuten dürfen, schaut dic grauende Halbruine Ligist über auenreiches, schon von römischen Colonistrn durchschrittenes Kesselthal. Weingehügel und Marfthäuserreihen Hinalls, Noch kittet das Gemäuer des zwölften Jahrhunderten mit guter alter Kraft sich fest an das Gefelse nnd erinnert durch smie, vordent emsig belebten Vogen und Fenster an die, dem Cistcrziensrrkloster zu Nein wohlthätigen und gegen die Ungarn für das Neichswohl mannhaft ausziehenden Ritter ^ubgaster, auch L» gaster, später Lignster und Ligister genannt. Wol mag, wie auf den Höhen ringsum iin reichlichen schiefer gar oft der Granat funkelt, sti anch im Hausleben der Lugaster neben Thaten der Wassenstnrke so manches ergoßen, das nur »nit Herz und Gemüth vollbracht lvard, Aber die Tafeln der Geschichte sind meist zerbrochen! Wir wissen wenig mehr, als das; dem hier hausenden Geschlechte, welches die otakarisehen Neichswirren sah, auch das alte Hohenburg jenseits der Kainach und oben im Hochwaldgebiet von Kleiuwöluis das einsame Leonrot zu eigen war. Mit diesem Vesih und in Verwandtschaft getreten mit den steierifchen Häusern der Holleneek, Kapfenstciu, Khelz, Lemschitz, Pfasscndorf, blühete cs bis gen den Ausgang des Mittelalters. Die Vurg aber, aufs Neue wehrhaft gemacht und wohnlich ansgefchmürkt ging in die Hände der ferlwerwandtcn Grafen von Saurau über. Viel lleues und lohuendes Leben ^^f ^lun in diese Gegend. Noch ll^l fand Vischer dns alte Schloß, dazumal von den Erben des Grafen Johann Karl von Sanran innegehabt, in voller Erhaltung, Auf den tiefgelegenen Marft zu fpringt hoch a'n: Gefelfc eine mächtige Nundbastion vor, mit Scharten und Aicken, nach hinten hinaus steigt das mehr hohe als breite und mit einem Thimncheu gekrönte Kernschloß auf, welches auf der linken Seite, gen Krems hinauf, von vorstehenden Warlefenstern eine köstliche Aussicht bietet; bachwärts endlich fällt der steile Vurgberg ab, diesem Vilde, gestochen von M.,Greischcr, stellt sich das unsere gegenüber. Hier behält die Nenzeit Oberhand. D>^ wappenlüsterne Tondcrleben'in der Höhe hat zum gc-werbscifrigcn Treiben in dir Tiefe steigm müsscn, um noch Lebenskraft sich zu erhalten. Schon lange vor dem 15. Jahrhunderte war auf dem Grunde romanischer Anhmnsungen, uuter dein Ansihe der Lubgaster ein niedliches Dörflein erstanden, unermüdrt im Eisemverksbetriebe; das; dieses znm Markte erhoben ward. erwirkte mit Bitten beim Vater Maximilians I. der Graf Friedrich von Saurau. So nahm seit 1464 Ligist in märktischen Freiheiten ans, gegenwärtig ein halbes Tausend Bewohner in 60—70 Häusern bergend. Seit 1642 besteht durch den ovgenannten Grafen Karl von Sauran hier ein Armenspital, welches 1853 die Witwe des letzten männlichen Sprossen i^ 1646) mieuete. Ein noch älterer Van, den Gesetzen der Gothik folgend, aber anch später restaurirt, ist die KatharineN'Pfarrkirche, dem Decanat Et. Stephan unterständig. Hier sprechen uns mit Mahnungen an die Vergänglichü'it alles prächtigen Lebens Grabsteine des 15. und 16. Jahrhunderts entgegen. Wolfgang Pruncr, Hierselbst Pfarrer durch ein volles Halbjahrhnndert, wird durch Steines Inschrift der Nachwelt genannt. An den südöstlichen Tlieil der Kirche baute (um 1620) das Grafenhaus der Saurau fich scin Mausoleum; sechsundzwanzig Knpfrrsärge, große und kleine, Gebeine des weltcrfahrenen Altherrn wie des hoffnungsreichen Kuäbleins umschließend, stehen hier in schönem, lichtem Raume. Nicht in Schubarl's „Fürsteugrnft", sondern in dessen „Aussicht" stehen fol- gende Worte, welche jezuweil auch den Schloßherren düster durch den Sinn gestrichelt sein mögen: Hoch herab lnm mcmcin Vci'ge Seh' ich dort den Modcrpl'ch dcr Särge, Hmter ciücr Kirche stieckt er sich Schöner, als die midcrn alle: — Ach heral, von memcm hohcn Walle Seh' ich keine,, schmier,! Platz fur mich! Aber ein schöner Platz, wo auch der Lebende recht hat, ist das neue, vor die Anhöhe hingcbaute Schloß. Dahin winken die Gesenke des DictenbergeS. einst gefrönt von einem Nömertcmpel und senc von Oberkrottendorf, die Hochschnle der einheimischen Schilehergelchrten. Wandern wir endlich von Ligist, auf der viel genannten und zu wenig gekannten Hochstraße, die Thäler der Kainach, der Mur und dm ganzen Gesichtskreis vom Wildoner Berg bis zum Nosenkogel herauf be-herrschend, frohgemut!) gen St. Stephan und Ttainz. wie sollten wir, beschauend das reizende „Icht" und sinnend nach dem dmttlen „(i'inst", nicht ein Dcnkblntt der Eriuuerung weihen, drm gründlichen »nd scharfsinnigen Erforscher der einstigen Ltciermark. dem einheimischen Geschichtsschreiber, der vor neunzig Jahren diesc Wcgc gewandelt ist? Wir ineinen I. Wartinger, den Lammler vieler Tauseude von alten Urkunden, dm Archivar der Ltäude. dm Gründer des iunerösterreichischen Gcschichtvereiues, das correspondirende Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften. Nicht zlvar in ižigist selbst ist er geboren, aber weil er 1775 mit zwei Ichren von Lt. Stephan bei ^tainz hierher ins Bäckerhaus übersiedelte, ivird er gewöhulich als ^igister aufgeführt. Lein ^ebeu, von der Marburger Professur, von seinen Zurück-setzungen. von seine»! Ltufengassg bei den Ltänden bis zur ruhluvollen Jubilirung und Dccorirnng, soivic sein Wirken ist theils nach ebenen Ausschreibungen bc> fannt. lvie sic in einfach schlichter Weise der Akademie Almanach von l8<52 gebracht hat, theils nach der Biographie Dr. Mittrrbachers. Minder bekannt ist, das; hier in der Umgebung, zu Modriach. schon im l»:. Jahrhunderte ein Peter Wartingrr vorkömmt, dessen Lohn Rupcrt Wartiilger zil Vigist ttlit Eva uankhmann 1609 scinc Hochzeit beging. Unser Wartmger. der Lohn des Michael mit Elisabeth Lchreiner, hatte fnns ältere Lchlvestern vor sich, alle groß und stark, während er, das Ichte Kind. so schwach und wenig versprechend war, das; die Mutter an der Wiege oft hören mußte, der Joseph werde wol das erste Jahr nicht vollenden. Lpäter, als Joseph ein berühmter Mann geworden, ein großer Mann aber von kleiner Gestalt, äußerte er öfter den Wih, er sei deßwegen so klein geblieben, weil seine Lchwe-stern den Mahm genommen und ihm nur die Milch übrig gelassen hätten. Der Gelehrte, welcher eine freisinnige beschichte seines ^ande? geschrieben, die Freiheiten seiner Ltädle uud Märlte aufgezeigt und für die alte Verfassung des an Oesterreich übcrgebenen Tteiererlaudeö manch riu kräftig Wort gesprocheu, endlich an Wappen und Münzen die lausende gesehen und erforscht hatte, er wirlte als ein segen und hilfcspeudrnder Menscheusrennd. hatte cm Herz für die Dichter seines Volkcs und verehrte Mozartc» bis zur Begeisterung. Nicht ein prächtiges Mansolcnm umfängt die Asche dieses Kainachthalcrs, Im Friedhofc zu St, Peter bei Graz grünt sein stilles (tzrab. Noch aber stellt, das den reifenden Knaben zu Kaiser Josephs II. frühlinghasten Zeiten umschloß, bas VäckcrhanS zu Ligist. Dr. Fried. PichI c r. 18^. D°mmitm,ertlc.st<.r. 1864. ^gnaz Kurz. Schloß Neukkistrr un Sannthnle. Eine lange mannigfaltige Hügelkette streift die Vegrenzuug desselben bildend nördlich das LmMhal cntlana,. Anl Fuße derselben liegen in mitten frncht-barer Felder und Wiesen, durch welche die Laml ihre Fluthen ivälzt. eine große Zahl wohlhabender Ortschaften, deren Aeußern man es nicht ansieht, das; die der-änderte Richtung des Verkehres von ihnen allzustark empfunden werde. Freundlich blicken sie zu deu Lchlössrrn empor. ivelchc die terrassenförmigen Vorstufen dcr Thalwändc krönen. Nicht abgeschiedene Mlersche sind dies. ans welche dem ^'ben entfremdete Herreu sich zurückzogen, um in der Einsamkeit eines dein Verkehre abseits gelegenen 5hales Nomantik zu treibeu; ihre Wirthschaften zeigen, daß der umgestaltende Hauch der neueren Zeit auch sic nicht unberührt gelassen hat. Wir weilen heute auf unserer Wanderung, nachdem wir Lalloch im Rücken haben, vor Neukloster, welches uns das beigegebrne Blatt im Vilde darstellt. Aus deu Wipfeln der es freundlich einsänmendell Bäume grüßte es uns schon von Weitem entgegen, ein seltsames Gemisch von Baustylen verschiedener Jahrhunderte, denen der gegenwärtige Besitzer eine dem Geschmack der Zeit entsprechende Einheit zu geben versucht hat. Der linkseitigc 5raet sowie der ^hurm siud noch deutliche Ueberreste des Alterthums; an sie schließen sich die Neubauten der Gegenwart an. Rückwärts des Lchlosses ladet nns auf einem kleinen Bergvorsprnnge ein Gloriet zum Besuche ein und enthüllt uns weithin die Neizc des herrlichen Lannthaleo. Die Geschichte der Rittersitzc bietet dem Touristen, der lieber das moderne ^eben belauscht, wenig Interessantes dar; cr erfährt oft auch kaum mehr als Namen und Zahlen, und wcnn er nicht glücklich isl. irgendwo in einem Archive, eine Pcrgamenturkundc oder ein anderes vergilbtes Blatt zu findeil, so muß cr sich mit der steinernen Chronik begnügen, wclchc ihm das Lchloftgebäude in Bauart und Denkmälern darbietet. Auch die Vergangenheit Ncukloster's ist in geschicht-licher Beziehung arm; wenige größere Facta füllen den langen Zeitranm von Jahrhunderten aus. Ursprünglich ein Jägerhaus dcr Grafen von Eilli. die in den wild-reichen Waldgehegeu des Lannthales des Waidwerks pflageu, wird es von dem frommen Grafen Franz im Jahre 1458 in ein Dominikanerkloster umgewandelt. 8 Als einige Deceuuicu später die wüthende Horden der Ungarn, »iaipen und Tataren die Gegenden von Unterstcicrmark durchzogen, versuchten sic auch ihre Kraft an dem Kloster, das schon früher vorsorglich mit Graben und Mauer umgeben wurde-, aus der schönen Kirche wurde ein Stall für ihrc Pferde gemacht, die Sakra> mentc mit Füßen getreten und die schätze geplündert, Auch vor den rebellischen Bauern, die dasselbe 15l(> bcrannten. fielen die Mauern des friedlichen Ortes. Lange noch zeigten fich die spuren dieser lvicderholten Verwüstung. Der Päpstliche Bisitator, der zur Zeit der Kirchen Reformation die steiermärkischen. kärntischen und kraiuischen Klöster besuchte, fand es bereits wieder hergestellt und wie eine Festung vertheidigt. Doch hatte die fortwährende Kampfbeseitschaft die Disciplin des Mo-stcrlebens gelockert. „Er fand die Brüder mit wenig Sorge um den Herrn, ungebunden leben und dic Seclsorgc vernachlässigen". — Dieser bewegten Periode folgt ein Zeitraum langer ^uhc. Untcr Kaiser Josef II. im Jahre 1780 wird die Kirche, demolirt; der Aet des Kaisers jedoch, womit er die Glocken derselben der Stadt-Pfarre zu (Mi schenkte, beschwor hier unter den Bauern einen förmlichen Aufruhr und nur mit Waffengewalt konnten sie gezwungen werden, die verweigerten Glocken an ihren neuen Bestimmungsort ziehen zu lassen. Nachdem das Gebäude noch mehrmals feine Besitzer gewechfelt. gelangt es 1860 in das Eigenthum des Herrn Ingenieurs Ignaz Kurz. der es mit glücklicher Anlehnung an den alten Grundriß, umgestaltete. In diefer feiner gegenwärtigen Gestalt besitzt cS wenig Aehnlichkeit mehr mit dein alten Schlosse, wie wir es bei Bischer sehen. P' Strat» c n. „Das ist Hochstraden!" r»ft der Tourist am Sveitkogel — „Straden ist's" antwortet der Führer, welcher ihn auf die Höhen des Bachern geleitet, wenn er nach der hellschimmernoei«, von drei Kirchen stattlich überragten Häuscrgruppc an der fernen Ostgrenze Steicrmarks — fragt; und ebcnfo erkennt der Bahnreiscnde von der Station Spielfeld aus diesen ausgezeichneten Punkt. Wie aber fast von allen bedeutenderen Hohen der Stcicrmark bemerkt, ist auch dk> Aussicht vou da überaus reich und schön. - es mag die Morgeusonuc die Neslparthie, welche einen Theil des reizenden „Grabeulaudcs" zeigt, beleuchten, oder im schönen Abendroth die Hügelkette zwischen der Mur uud Dräu mit der Unzahl ihrer Wcingarthäuschen und Kapellen erglühen. Straden ein Pfarrdorf mit 44 Häufcrn und 200 Bewohnern, ist einer der wenigen Orte des Landes wo noch die umschanzte Kirche, die gewaltigen Mauern lebhaft an die so oft und schrecklich wiederholten Einfälle der Türken erinnern — cin mächtiger Tabor der seines gleichen sucht. Im Namen selbst ^tiaw pubiwu) ist. wie im südlich gelegenen „Straft" an der Mur, wo überall Römerstcine ausgegrabcn wurden, der Beweis zu finden, daß hier schon zur Zeit da Tteiermark als Theil Norieums untcr römischer Herrschaft war, Wege die fruchtbaren Thäler durchzogen; und daß die Herren der Welt eben hier und im nahen GIcichenberg hausten, haben in neuester Zeit gefundene Denkmale gezeigt. — Heutzutage führt vom Badc Glcichcnberg eine Straße übcr d. h. durch Straden nach Murcck und Straß-, östlich im Thale ist die nach Radkcrsburg. Even hier am östlichen AbHange liegt der „Iohannesbrunnen" wo ein dem Glei-chenl'crger Acticn-Vcrein gehörender Säuerling quillt, wohlbekannt und dem Mäcen der Stciermark zu Ehren so genannt. Urkundliche Erwähnung von Straden geschieht schon in den ältesten Zeiten und es hat bereits zu Anfang des 12. Jahrhunderts eine Kirche, genannt Maria am .Nimmelsberge (die heutige stattliche Pfarrkirche und eine wichtige Scclsorgstation dieser Gegend) hier bestanden. Dco Marktes wird in einem Urbarbuche Hclwiks, König Ottokars Notar, um 1265 gedacht. — Bon besonderem Interesse ist die originelle St, Sebastians Kirche an deren Stelle einst cin Jagdschloß gestanden haben soll. Siebzehn Stufen führen zuerst in den Chor hinab, dann neuerdings eine Doppcltreppe von 11 Stufen in das unterirdische Kirchenschiff, welches nur durch zwei schmale Fenster Licht erhaltend, einen düstern Charakter trägt. Die östliche Seitcnwand wird durch den Berg selbst gebildet, während die westliche Wand cin Theil der riesigen Mauer ist, welche dcn Tabor auf dicfer Seite umgürtet. An der Außenseite dieser Mauer befindet sich untcr einer gemauerten Nische mit einem 5>co Iwmo-Bild die Jahreszahl 1521. Außer dieser Kirche ist auch uoch die auf dem südlichen'Endc des Berg'Platcau's gekgcnc, erst 1858 renovirtc freundliche Floriankirchc, ihres colossalen aus Quadern ausgeführten Unterbaues wegen, von besonderem Interesse. Das Echönste aber bleibt die herrliche Nun dsch au. die von einer kleinen Anhöhe (nördlich am Bergrücken fort, von wo auö auch unser Bild aufgenommen ist), noch ungcmcin anmuthigcr wird! I. C. Hofrichter. 9 (1681 Vischof zu Laibach,) i1664 Visthum zu öaibach.) Bl'erl'urg. Tief im innersten Winkel der Sulzbachcr Alpen im Logarthaie bricht ans oincr hohen Bergwand, Okreshel (Rundung) genannt, ein Staubbach hervor, der in einem s>s> Fuß hohen Halle die steil abfallenden Felsen herunterbraust, in der Ebene unten jedoch in die Erde verschwindet, um unfern davon beim Logarbauer wieder als ein ansehnlicher Bach zu erscheinen. Dieß ist der Ursprung der Saan, Bon lner an durchfließt sie das großartige Logar und Sulzbacherthal mit den tiefgrünen Wiesen in der Sohle und den kahlen schroffen Kalkwänden an dcn Seiten; sie durchbricht die wilde Bergenge von Sulzbach bis ^entsch, welche sich von da allmälich eriveiternd bei Laufen z,l einem Herrüchen Thale ausbreitet. Ningsum ist es von hohen meist dicht bewaldeten Verben umschlossen und zieht sich als ein liebliches Landfchaftsbild bis gegen das Schluß Mcnbnrg «nd fllostrr Nazareth hin. Bon Süden her mündet in diesen Thalboden ein Seitenthal, welches von drin Driethbache, der es durchsticht, den Namen tragt. Hier liegt am Westfnße der Menina Planina, die sich von Nadelholzbänmen dicht bedeckt in schön geschwungenen Linien erhebt, in cinelu engen Waldthale der Markt Oberburg, mil dem Schlosse gleichen Namens und der dazu gehörigen schönen Kirche. Markt, Schloß «nd Kirche verdanken ihren Ursprnng einer frommen Stiftung; Diebald von Ehagcr und seine Gemahlin übergaben ihr Allodialgut Oberburg sammt allem ^ngehör der heiligen Kirche zu Agnileja inn dortselbst ein Benedietinertloster zn errichten. Der Patriarch von Aquileja, Peregrin, Sohn Ulrichs 1. von Sponhcim Herzogs von Käruten und der Mrchthilde von Baden, erweiterte diese Schenkungen ans den (Hütern der Kirche von Aguileja und stellte in Anwesenheit zahlreicher Zeugen am <>. April l14l» zu Aquileja die Stiftnngs° und Schcuknngs Urkunde für das Kloster 57berburg aus, lvelchc von Kaiser Konrad III., dem ersten Hohenstaufen (Ncgrns-bürg. I.'i. ssebrnar 1147» bestätigt lvllrdc Der erste Abt dieses Venedictinerstiftes war Verthold (1146—1178) und schon unter ihm und noch mehr unter seinen neunzehn Nachfolgern erweiterte sich dnrch Schenkungen, Erbschaften, Käufc das Eigenthum des Stiftes Obcrburg zu einem sc.hr ansehnlichen (^üterbesihc, welcher sich über das obere Saanthal und seine Seitenzweige das Dricth- und Schallthal ausdehnte. Nach dem Tode des Äbten Kaspar l,l46<>> befahl Kaiser Friedrich III. dem Convcnte, feine neue Abtcnwahl vorznnehmen, weil er die Kntcr dieses Stiftes zur Ausstattung des ^isthnms Vaibaeh bestiuimt hatte; allein die Mönche von ^berbnrg wählten dennoch ihren Mitbrudcr (Gregor Hinig zum Prälaten-, Papst Pins II. jedoch erklärte diese Nah! für nichtig und bestätigte die Aufhebung dieses Stiftes und den Uebcrgang der Güter desselben an das Visthum Laibach, Nach läugcrcn Vcrhand-lungen fügten sich dic Vcnedittiner von Oberburg der päpstlichen Entscheidung und übergaben (am !'. März 14f!',> ihr Stift dem ersten Bischöfe von Vaibach Sigmnnd von Lamberg < l4»!1 —1488). — So ging Obcrburg in den Bcsty des Nisthnms Laibach über, in dessen Händen es sich noch befindet. Die Kirche von ^berbnrg ist im schönen Nenaissaneestyle erbaut, von Außen und im Inner» einsach aber durch ihre (5röße und ihre edlen Verhältnisse imposant-, der vierseitige Thnrm, der ihr seitlich angebaut ist. stimmt in Anlage nnd Styl nicht mit der Kirche überein. Er zeigt an zwei Fenstern seines untersten Geschosses zwei schöne schlanke romanische Säulchen, ohne Zweifel die lchten Ucbrrbleibsel des ältesten nnn ganz verschwundenen Banes. Auf den Seitenaltären stehen höchst beachtensmerthc Holz-schnitMcrkc der altdeutschen Schule. An die Kirche schließt sich, ein offenes nngleichseitiges Fünfeck bildend, das ne»e Schlosigebäudc an, ein stattlicher Bau im italienischen Style. Ostwärts davon finden sich auf cinem steilen bewaldeten Hügel Mauertrümmer, die letzten Reste der alten Peste Oberburg. Dr. Franz Ilwof. lRobolf I, A. Tmf d. Schrottenbach.) (M^' Ritter 'Mttom v, D gönnen, und »vollen nun wieder einige derselben näher betrachten. Folgen wir zu diesem Zwecke von Wöllan der Straße gegen Windischgraz, so erblicken wir nach einer guten Bicrtelstnnde anf einer sanften isolirten Anhöhe das überaus schön gelegene anssichtreiche Schloß Eggenstein «windisch (NorilM^ und auf scharfkantigem Einst und Jetzt. III. Vni'd, ^ 10 benachbarten Berg die spärlichen Trümmer der alten Vrstc gleichen Namens. Achnlich so vielen neuern Schlössern ist Cggenstcin eine nnr den modernen Bedürfnissen entsprechende Baute, deren Entstehen in die zweite Hälfte des 16. Iahrhundertes datirt, wo ein Kaspar Echnum das neue Ichlos; erbaute, da die alte Burg bereits sehr baufällig war. Diese schon zu Vischers Zeiten gänzlich verfallene Stammvcste der Eckensteincr erscheint scholl früh in der Vaterlandsgcschichtc und fällt die Erbauung gewiß in das 10. und 11, Jahrhundert. Im Jahre 1314 hauste daselbst ein Otto v. Eckenstcin mit seiner Gattin Offney, und Hermann mit Agnes. An diefem Bruderpaarc begegnen wir neuerdings der so vielfach wiederholten Zage von dem Geschwisterhasse; nnr das; diesmal die gegenseitige Abneigung sich darauf beschränkt haben soll, durch Erbauung einer Zugbrücke zwischen den damals bestandenen getrennten Abtheilungen der Burg, jeden Verkehr unmöglich zu machen. Wirklich tann man noch heute dic reichlich mit Moos überwucherten Grundmauern zweier getrennt gewesener Bauten erkennen. 1322 kommt ein Ulrich Eckcnstein urkundlich vor; und ein Sebastian, der Letzte dieses Geschlechtes, endete 1473 in türkischer Gefangenschaft. Mit der Neste wurden jedoch schon 1361 die Freiherren von Eancgg, nachmalige Grafen von Eilli, von dem Gurkcr Bischof Lureuz belehnt. Als im Jahre 1437 der Krieg zwischen dem Grafen Friederich und Ulrich von Eilli und dem Herzoge von Steiermark und Kärntcn entstand, eroberte der tapfere sillier Hauptmünn Witowec mit den Vesten Helfcnbcrg, Altenburg und Schönstein auch Eckenstein. Kaiser Friedcrich III. nahm nachher von den Burgen und Schlössern der Cillier gewaltthätig Besitz, verkaufte, verpfändete und verschenkte dieselben an verdienstvolle Vasallen, und so geschah es auch mit Eckenstcin, das; diese Vestc im Jahre 1489 pflegcweise an Fricderich Lambcrger den Jungen übergeben wnrdc. 1500 kaufte Graf von Zollern die Burg um 2000 fl. vom Kaiser Mar.milian. 1540 soll dieselbe abermals ein Lamberg besessen haben, und nach diesen drei Brüder Apfaltern, uon denen es 1563 Georg v. Echnnm erkaufte. Sein Sohn erbaute, wie erwähnt, das ucuc Schloß. Nach dem Tode des Easpar von Schnmn im Jahre 1659 folgte, dessen minderjähriger Sohn Georg im Besitze von Ecken-stein, und sein Vormund Adam Seifrid Freiherr v. Gabelkhovcn erweiterte und vergrößerte im Jahre 1666 das Schloß bedeutend. 1694 wurde (5'ckenstein an Herrn Johann Georg Freihcrrn v. Gabclthovm vertauft und blieb bei dieser Familie, bis es 1777 an Herrn Anton Karl Freiherr» v. Adclstein gelangte. 1786 kaufte es Marmilian Pilz. der das Gebäude ganz ueu herstellte und ihm seine gegenwärtige Gestalt gab. Spätcrc Besitzer waren: Josef Koschitz. Thomas Tschiosch, Franz 5. Scl, Josef Säckel. — In neuerer Zeit: Ladislaus Graf Eavriaui, Mar Graf Bissingcn und Mar Ritter Pittoni v. Dannenfcld seit 1861. In fast unmittelbarer Nähe von Eggcnstein, ja sogar auf demselben Bergrücken, welcher die, Trümmer der eben berührten Veste trägt, nur etwaö tiefer liegt die interessante Ruine Schnllegg. Wohl mehr als 600 Jahre überblickt der höchst originelle dreieckige Thurm die fruchtbaren Gauen des lieblichen Schallthalcs und steht, den wilden Stürmen der Feinde und der Elemente zum Trotz noch unverwüstct aufrecht, gleichsam cinc Masse mit seiner felsigen Basis bildend. — Schallcgg ist kaum seit 90 Jahren Nuine. Nach einer Sage soll der Blitz das Schloß eingeäschert haben, und zwar an einem Nachmittage als gerade darin getanzt wurde und man das Feuer nicht eher bemerkte, bis das ganze mit Schindeln gedeckte Gebäude in Flammen stund. Auch erzählt man, daß die Vestc Schallegg von den Türke» belagert, die Mauern der vordem Gebäude durch Kanonenschüsse zerstört, allein der Thurm nicht zusammengeschossen wurde, weil vcrmög seiner dreieckigen Gestalt die Kugeln abgeprallt sind. Besitzer und Erbauer waren die Schallcggcr vielleicht schon mel vor 1192. Im Jahre 1268 war Heinrich v. Pfannberg Besitzer dieser Vestc unter Ottokar, welcher im Jahre 1266 die Preußen bekriegte und die „ach Preußen ziehenden steierischen Adcligcn ans Angabe Fricdcrichs v. Pettau unter dem Vorwand einer Verschwörung zu Breslau einkerkern ließ. Heinrich v. Pfannberg ward in das Brcslaner Schloß geworfen, und mußte sein Leben und seine Freiheit durch seine Burgen Echallegg. Kaisersbcrg und Löschcnthal erkaufen, die er dem Ottolar abtrat, worauf ihn der Tyrann nach 26 Wochen schwerer Haft entließ. Als er bittern Groll im Herzen nach Hanse kam, erhielt er seine geschleiften Burgen wieder. Von 1335 bis vielleicht zu ihrem Ausstcrbcn 1456 erscheinen die Grafen von Eilli als Besitzer. 11 Nach 1500 bis circa 1700 die Namschüssel. An diese Periode erinnert cin Grabstein dcr 1626 verstorbenen Rosina Ursula v. Rautschüssel, geb. v. Wcrnegg, nn der äußern Wand dcr netten Kirche des Dörfchens Schallegg, das sich recht tnalerisch nnl die Felsenhöhe dcr Ruinc gruppirt. 1701 bis 1722 besaß Schallcgg Otto v. Teufrnbach, 1722 Baron Maucrburg bis circa 1740. Nach 1740 bis 1802 die Gabelkhoven, dann Bayer, v. Negro, Ritter v. Gadolla oon 1845 bis 1861, und Baron Seckendorff. Gegenwärtig gehört Schallegg zur Herrschaft: T I) u r n ^ und ist mit dieser vereint scit 14. November l<^I) gehörte im Mittelnller ziml Hengistgaur, Hedinge tt'ivu^ aber mit ätahlhofen, Tibolle lTtiboll» Gcisithal :c. zum Neingane. Schon II4» Stift Allodialgründe im Södingthale und zn Stangcr?dorf. wo sie sogar den Feld- nnd Weinbau betrieben. Zwischen dem Söding von „(ü'iust", wenn wir nämlich das Vischer'sche darunter verstehen, ui^d dem von „Jetzt" ist außerordentlich wenig Unterschied. Noch hebt es sich wohnlich nnd wohlerhalten ab von dein schülzcnden östlichen Waldsaume, — weitansschanend über die fruchtbaren Gauen de? belebten Kainachthale?. bi?hin zn den schönen (!iontilren der Glein. Stub, Pack nnd Schwamberger Alpen, und lvo iin fernen Süden der lang gedehnte Wildendonerberg die An?sicht schließt. Dem Södingschlosse gegenüber erhebt sich auf einem kleinen Hügel nniveit der Vahntracc das interessante Scbastiani Kirchlcin, ein weithcrnm sichtbares romani-sches nnd znm Theil gothisches Vandenkmal. . * . >) Siehe Dr. o. Muchar's (Neschichlc S» ^.nidl'oll Iierrscheode» Slige l^schcil) der 1715 an den Grafen Wlilf Friedrich von Wnrmbrand. Herrn der Herrschaft Reitenan, liei Krafendurf verübte Murd nuS Anlaß der iMjMische» MlNil'ciufällc i» die ^rc»^;c^'>d ^lntbcr^, Graf o, Nnrinbrand soll nämlich ein Ichützgeld fiir sich >md seine llntero die zwei Schandsänlen dcr e»!l,aupteten 31>ätcr nach z» Anfang dieses Iahshnndci-tS zn sehen »uarcii. Herr Anwalt Pollat in Hartbcr^ lieferte ans lncchmm^ IU Schnellgatgen daz». ans welchen in verschiedenen Gegenden die Glieder der ^cl'ie^theilte» deichen nnMhangt «l'nrdcn. Siehe Seite 08 des l, Heftel, 6 Ia'hrq. der stcicrin, Zeitschrift, ^'^) Siehe Dr, Mathias Machcr'ö Wr^n'ciser z» Ausflüssen n»f der Gia^i^'flachcr (^iseübalni. 13 (1681. Stadt u»d Schloß dcm Giofcn lim, Lcnghcim.) ^i^tliklll. (I865. Landesfürstlich.) Noch ini 1.^. und ^4, Jahrhundert bestand in Tteiermark das Geschlecht der edlen Herren von Hartberg; sic besaßen das Schloß gleichen Namens, um Welches sich schon inl I I, Iahrhllnderte Ansiedinngen grnppirt hatten, ans denen die Stadt Hartberg erlvnchs. Schon frühzeitig machten sich Hartbcrgs Bürger um Fürst und Vaterland verdieitt-, Herzog Friedrich belvilligte (Graz, a>n St, Ilrbanstag I.!U)) dieser Stadt, die „init ii- tiouon vnä nut ir »totem äionst nn,d VN» 8'nn.li^ c>- vnci l>u<'t xv^il voi^icnt" einen eigenen Stadtrichter nnd die Abhaitnng eines Iahrniarktes am Dienstage nach Pfingsteil. -)iasch hob sie sich zn Wohlstand nnd Bedeutung empor; schon in der ersten Hälfte des vierzehnten Iahrhnnderis scheint ihr Handel iin ^ande nild nach dein denachbarten Oesterreich ein «amhnfter g^».'esen zn sein-, herzog Albert bestätigte (Wien, am Iohanneotagc ^.').'!>>) die Freiheiten der ^tadt Hartberg nnd gestattete ihren Bürgern, das; sie mit ihren Waaren iü Oesterreich nnd ^teierinart sreien Handel treibeil dürfen nnd befreite sie von der Manth, Im Jahre 14^0 lrnrde die rüstig emporstrebende, durch Thätigicit nnd (^emeinsiml der Bürger anfl'lühelldc Stadt, dnrch eiilc heftige ^rnersbrnnst, welche einen grosien Theil der Häliser in Zchutt und Aschc legte, geschädigt. Damit sie sich leichter wieder erholen könne, bewilligte ihr Herzog Friedrich noch in demselben Jahre (am Mittwoch >.>or Ht. Magarctha) die Abhaltung eines zweiten Jahrmarktes an» ät. Kolomanotage, Aber die für ganz Tteirrmart" trüben Tage der Regiernngszeit Friedrichs III. hatten anch für das friedliche freundliche Städtchen am Fuße des Ring' bergs traurige folgen; Handel nnd Vrrtehr stockten, die Fehden der raub- und rauflustigen (5delherren, die Nngarukriege. doppelt gefahrdrohend fnr dav so nahe der (^ren.^e liegende Hartberg, die häufigen fnrchtbar verheerenden (iinfäüe der Türken, dao alleo abznivehrcn Friedrich 111. kraft und Geist fehlte, hinderten die Entfaltung jeglicher friedlichen Thätigkeit und zerstörten den Wohlstand nnd da-> Velmge», die der fleißige Bürger von früheren Tagen herübergerettet. Was half es da, daß der Kaiser <(^rak am Zonntage It. Panlstag der Belehrung I47x> erklärte, das; »in der durch die vergangenen Kriege merklich in ihrem Wohlstände hcrabgc-sunfeimt und völlig verödeten 2tadt ivieder anszichelfen, Jedermann obue darnber geklagt werden z» dürfen, die verbissenen Hänser einzunehmen nnd aufzubauen berechtigt sei! Nur langsam konnten die Wunden verharschen, die Krieg^not!, dem ganzen ^andc geschlagen. Die ^tadtpfarre zum heiligen Martin in Hartberg ist eine der ältesten Pfarren im !^ande; auch die ^tadt trägt den heiligen Marti», wie er mit dem Bettler den Mantel theilt, im Tiegel. ------------------- Dr. Franz Ilwof. St. Gem'gcn „an der ötiefing" lmmnnl, indem es eine Unzahl gleichnamiger Orte iin Baterlande gibt, doch verband keiner derselben damit eine Herrschaft, wie der, welchen nn5 daö vorliegende Bild von der Nordwestseite zeigt, ein großer, d, h, weitlänfiger Ban, aber ohne besonderes Interesse, weder für den Merthümler, noch für den Bant'ersländigen. Die Neuzeit 3t. Georgen immerhin ein schöner Punkt nnd eine Perle mit in dieser schlösserreichen Kegend, war uatnrlich als Landgerichte, Bezirks und ^rnndherrschafl einst von größerer Bedeutung, aber die Htnrmflnthen der ^eit haben diese Verhältnisse zerstört, hie nnd da znm Tchaden, hie und da aber znm Nichen der Bctheiligtrn. Einst eine sogenannte „geistliche Herrschaft", wm es Eigenthum des iirzstiftes Salzburg nnd bildete den Mittelpunkt hiesiger Besitzungen desselben, wie jenseits der Mnr Ober-^eibnil); salzburgische Pfleger hausten lner. bis es die Freiherren von Glojach käuflich an sich brachten. Bon diesem wegen des Protestantismus ausgewanderten steierischen Geschlechte, heißt noch eine Anhöhe östlich von 'öt. Geargen das „GlojachAlpel", ein Punkt, bekannt wegen seiner reichen und reizenden Nundschau, Unter den spätere» Bessern sind Mar Freiherr von ^gkh und Hnngrrsbach, dann Josef Graf Attems bemerkenswerth. Die wenigen Häuser, welche unser Bild zeigt, gehören dem gleichnamigen Markte, der übrigens aber schon im 1^». Iahrhnnderte als solcher historisch vorkömmt. Auch die Pfarre M der StlM'n) ist uralt und die Kirche, welche übrigens von wenig Interesse, liegt am Berge, wo wahrscheinlich das Schloß den Tabor derselben bildete. I. C. Hofrichter. Ei»st ,m!> 55ehl. III. Vmik. . I 14 <1S81. Frau v, Apfal.en, j ' BUtgSthal l'N FlilNZ. l'865, Herr Varcm WMe>,bach) Eine Schaar von Orten in Steiermark führt den Nainen Vlngsth.il. Unser Bild bringt jcnco hübsch gelegene Schloß und chmaligc Gut Burgsthal. welches in dem Hügellandgebiet der Snun und nördlich von dem Hauptzugc von Velka Planina s.^800 Fuß) zum Dostbrrg l2635 Fuß), hart an der Straße nach Eilli hingestellt, den Wanderer unweit des freundlichen Pfarrdorfcs Franz (Vranslco) anlächelt. Das Schloß hat seit Nischers Zeit manche Veränderung erlebt-dazumal schaute dao der „Frauen Susanna Apfalterin Wittib" gehörige Schloß ziemlich vereinsamt ans holznmzäunten Baumgärten hervor; zwei Ruudthürme streckten ihre Dachspitzen empor und an der Mnuerseite ihnen gegenüber lvar das Eingangsthor von der Straße her. An dieser stund ein kleines Vorwerk. Hinten hinan führte ein schmaler Steig zum ummauerten Hügelhaus, das auf und aus dcu Trümmern der alten Beste erbaut ward. Nun befindet sich daselbst ein kleines Kirchlein. St.HieroMmms geweiht. Der Erbauer der Beste Burgothal ist unbekannt. Die Grafen von Cilli erwarben den ihnen sehr gelegeuenAusitz. Nach ihnen herrschte großer Wechsel der Besitzer. Gegenwärtig gehört die Stätte, deren Gemächer meisterhafte Fresken von Kuwassegg ') schmücken, dem V a r on von Wittenb a ch. Die benachbarte Berg-gwtte ist von hohem Interesse. Ein kleiner Spalt führt in das Innere des Gefelscs; hier bietet sich dem erstaunten Auge ein großer Wasserbehälter, durchschwömmen l'on köstlichen Forellen, einer ergiebigen Quelle zur Speisung dienend. Der Spalt aber seht sich nach rückwärts fort, und die kalt hervorsnuscuden Winde mögen vielleicht gar auf eine Gegenöffnung jenseits des hohen aussichtrcichen Franzbcrges, etwa in der Umgebung der vormaligen 4 Stunden von Vurgsthal entfernten Benedictincr Abtei Obcrburg schließen lassen. ___________ ^ ^ <168l. Nmm. yreih. l,, KeNerSperg.) F l U U l) t l M. (>665. Linst Freih. v. Kclkrsiper«.) Der Reisende, welcher auf den eisernen Schienen von Graz aus nach Süden fährt, erblickt außer der Station Lebriug zur Liukcn eine Menge Schlösser und Burgen; unter denselben falleu ihm zlvez. an der Kaule des Gebirges auf, das seinen Schkreis gegen Osten begrenzt-. das erste ist Frauhcim, das nächste und größere aber ^aubegg. Veide durch die herrlichste Lage ausgezeichnet. Ein anderes Frauheim liegt au der alten Triester-Straße südwestlich von Marburg, bckauut durch die feurigen Weine, die am Fuße des Bachers in jener Gegeud wachfen, wozu auch die Raoiseller gehören. Bleiben wir beim Gegenstände nuseres Vildeo. das ein nettes Schloß zeigt, «während das eben erwähnte in Ruinen liegt), so ist damit der Name eines Mannes vrrbundeu. der seinem Baterlande zur hohen Chre gereicht; nicht nur durch äußere Ehren und Würden, sondern auch durch Herzensgute und klare Einsicht der Dinge, besonders unserer Zeit. Es ist Erust Freiherr von Kellcrspcrg. dessen Familie seit zwei Jahrhunderten bereits im Besitze dieses Gutes ist. und es auch stew im guten Stande erhalten hat. Borhin finden wir die Grafen Nindsmaul. Schaumburg, noch früher die Herren von Pettau im Besitze dieser Herrschaft, deren Schloß übrigens wenig des Interessanten oder besonders Merkwürdigen bietet. Der Familie Kellerspcrg gehört auch Gut Södiug im schönen Kainachthalc (nächst der Köflacher-Bahn). aber nur der Name des gegenwärtigen Besitzers verleiht demselben Interesse. I. C. .^ofrichtcr. <1681. Graf Nmdsmaul.) Mtlteck N! dkl ClselMll. "865. Herr Josef KieMer.) Unter dem Viertclhundert von steierischen Orten, welche an den Alpenbären mit ihren Namen erinnern, heben wir dießmal das in der Elscnau. östlich von Friedberg, im Gebiete der Schäferngruppc des Wechsclgcbirgcs gelegene Schloß Bärncck hervor. Scit der ersten Hälfte des zwölften Jahrhunderts ein Grenzhort gegen das ungarische Gebiet und vielleicht von den Peruern, einem alten weitverzweigten Geschlechte erbaut, beherbergte es vordem die Pruucr. die Herren von Strinbeiß u. a., und war um 168l> ein Eigen des Wolff Ehrcnreich Grafen von »tindsmaul. Also fand es Bischer, welcher die Baute in sein Schlösscrbuch aufnahm. Hier tritt es uns in stattlicher Ausbreitung auf zwei verbundenen Hochfelscn entgegen. Bon dcu beiden Wohnslöcken nach dieß- und jenseits des Hochthales erstreckt ') Der ausieroldtiltlich talcutirtc steimschc Landschnflsmalc,' Ioscf KuwassM starb zu 5wz nm 19. März 1859, im 5>9. Lebensjahr?, 4 5 sich eine mächtige Mauer mit Zinsen und Scharten und zeigt in der M,tte einen hohen Rundthurm Noch nach fünfzig Jahren treffen wir die Stätte im Bcsche der Herren von Rindsmaul, welche sie bis gegen 1798 behielten; ihnen folgte Dr. Ignaz Holler, Ncuestcns hat das Schloß, in dessen Umgebung der schöne Serpentin von Schäfern bricht, Herr Josef Kiendler, Handelsmann zu Friedverg inne. Nicht allzufcrne von hier gedeiht die letzte Weinrebe am Schloßhngel zu Thalberg. 5V 1^. Barnlck an der Mur. Bärncck. das viclbckannte. als Wallfahrtsort und Bahnstation, sowie seines interessanten Schlosses wegen, liegt 5 Meilen nördlich von Graz, am linken Ufer des daselbst überbrückten Mnrflusscs. Ausführlichere Andeutungen über die ^age und Nnlgebung Värilegg's gibt uns Fischer's rein vo,n topographischen Stand-punkte gezeichnetes Vild, welches dicsnnal ein ivahrer Ausbund ausgezeichneter Objecte ist. Als Hauptgegenstand sehen wir das neuere, fensterreiche Schloß, überragt von den damals noch bedeutenden Trümmern der uralten Neste. Zu Füßen der Echloschöhc gruppiren sich die wenigen Häuser des Ortes mit der alterthümlichcn Wallfahrtskirche. An, rcchm, Ufer der Mur. über welche sich eine Brücke spannt, ragt von der Fclsenhöhc der Pfarrort Kirchdorf, und im fernen Hintergrund erblicken wir die Stadt Vruck-, ihr gegenüber Schloß Knpfenberg, St, Loretto und darüber hin das 3I.'N Fuß hohe Rennfeld, während rechts der Nöthel stein sein zackiges Felsenhaupt in die Lüfte streckt. Unser Vild. welches vom malerischen Gesichtspunkte ausgeführt ist, zeigt von alten den Sehenswürdigkeiten natürlich nur die mögliche Hauptsache, nämlich Kirche und Schloß, zu welchem eine schöne ziemlich lange Allee führt. In dieser Allee befinden sich zwei Kapellen lnit ausgezeichneten Freskogemäldeu von Molk. die im Jahre 1774 durch den Grafen Auton v. Leslie, ausgeführt wurden, Am Eingang des Thores ist das Wappen des Erbauers mit der Inschrift: „Gall (Gallus) Freiherr zu Raggnit) und auf Pernegg. fürstl. Durchlaucht Herrn Earoli (des zweiten) Erzherzogen zu Oesterreich, Kämmerer, uud Anna von Raggnitz. gcbornc von Trautmaunsdorf. seine Gemahlin, haben dieses Schloß im Jahre 1,578 von Gruud und gar von neuem z» banen angefangen und mit Gottes Hülfe im 1582ger Jahre hernach vollendet. Gott gebe ihnen und ihren Nachkommen Segen und Glück. 1582." Das Schloß'ist nach dem damaligen Geschmacke regelmäßig gebaut, in ganz gutem Zustande, hat eine Kapelle, eine priv. Echießstätte. eine herrliche Aussicht in das fleißig bebaute aber enge Murthal. Oberhalb dieses Schlosses sieht man auch noch hcntc die zerfallenen Ucbcrbleibsel des uralten Felsenschlosscs Pernegg, von dem ein, dcn steiermärkischen Ottokaren entsprungenes Geschlecht seinen Namen erhalten hat. Es wurde durch Heinrich. Abt von Admont, aus Haß gegen Otto v. Peruegg im Jahre 1284 zerstört. Am Fuße des Schloßberges liegt die Filialfirche Maria Bärueck, oder die Frauenkirche, von den Bewohnern der Umgegend anch Klein-Mariazell genannt, und an den Festen Mariens, besonders zu Maria Geburt und Maria Himmelfahrt von zahlreichen Wahlfahrern bcsncht. Ueber die Zeit der Erbauung dieser Kirche, welche zu dcn schöneren des Landes gezählt zu werden verdient, gibt bloß die Aufschrift 1461 mit dem VeisatU' aoöiii^ta einigen Aufschluß. Es fällt somit das Jahr der Erbauung in die Zeiten der Herren v. Pernrgg. Ihr Vaustyl ist von Außen gothisch, im Innern italienisch. Sie wnrde im Jahre 1775 durch den Hofkammer-Maler Josef v. Molk sehr schön gemalt, welche Verschönerung durch Anton Grafen v. Leslie bestritten wnrde, wie am Gewölbe, wo sich die Vordcrkirche ftom Schiff trennt, zn lesen ist. Die Statue Mariens auf den, Hochaltäre und einige Bilder auf dm Seitenaltärm sind von guter Arbeit. Auf dem Thurme befinden sich vier Glocken, Ueber den Ursprung der Kirche sowie des Naincno Bärnrck geht die Sage- Es habe in grauer Vorzeit auf dem alten Schlosse ein Ritter Namens Herbert gehnnst. welchel leidenschaftlich dem Waidwerk ergeben war. Einst hielt ihn eine Jagd über die Gebühr von Weib und Kind ferne; und da sich's von solcher Fahrt nicht immer glücklich heimkehrt, so trieb Sorge und Angst sein Gemal sammt seinen, munteren Knaben in's Freie, Fröhlich tummelte sich das kräftige Kind in Stranch nnd Vufchen der Mutter voraus. Da plötzlich tobte mil furchtbaren, Gebrülle eine ungeheure Värin aus dem Gestrüppe auf dcn Knaben zu. Schon berührten ibre Krallen sein lockiges Hanpt. ^erzlveiflung erfaßte die herbeieilende Mutter, hastig reißt sie ihren langen Schleier vom Kopfe und wirft ihn der Bestie über, die erstaunt ob solch seltnen Kopfputzes sich brummend zurückzieht. Zum Gedächtnis, an diese wunderbare Rettung bante dic dankbare Mutter an derselben Stelle eine Capelle, ans welcher nachmals dic stattliche Kirche erstand. __________ g» aS31. Herr l,. Stubmwg.) RNlNk SlU^llj^. *) l'«65. Gräflich Swbcnberg.) Grazer Vreis. Welcher Etciermärfcr hätte nicht gehört von dcm'nächtigen, fast tansendjährigcn Gcschlcchtc dcr Stnbcn berge! Unzähligc Sagcn nnd Ueberlieferungen feiern die Erinnerung an ihre Ahnen und lcbcn bis znr Stunde fort im Munde des Volt'cs, ....... Nicht unintcrcssant ist die von, „SchückrI-Tchahe". welche zugleich so schr an die im vorliegenden Bilde dargestellten Trümmer dcr Vestc Stub egg geknüpft ist. das; wir dieselbe statt Aufzählung vou Daten mittheilen wollen. Schon im l^>. Jahrhundert blühte in Steicrmark dir Familie dcr Herren und Grafen von Stubenbcrg. Im ausgedehnten Besitze von Land und Leuten, geriethcn sie oft mit Staat und Kirche in Streit und erfuhren manchen Wechsel des Schicksale. Zwei Brüder dieser Familie wurden wegen Beeinträchtigung eines Klosters beim Papste verklagt und von ihm mit dem Kirchenbanne belegt, später auch von dem Landrsfürsteu geächtet, und aller Würden und Güter verlustig erklärt. Von ihren öchcnsmänucrn verlassen und mit dem Tode bedroht, zogen, sie nnt wenig treugebliebenen Reisigen und Knechten, doch großen Schätzen an Gold. Silber und Edelsteinen, vom Schlosse Kap sen b erg tief in die Urwälder des Echockels und bauten in dcr Nähe des heutigen Msml, in einer fast unzugänglichen Wildniß an dcr westlichen Abdachung dcs gchcimnißvollen Sattelbcrgcs (3000 Fuß hoch) gcgcuübcr dcm kleinen Arzberg mit seinen Blcigruben. die Neste Stnbcgg. Um jene Zeit. 1227, erließ Kaiser Friedrich II. einen Aufruf an die gefammtc Christenheit zur Theilnahme an dem von ihm persönlich angeführten Kreuzzuge. Die Geächteten benutzten diese günstige Gelegenheit sich vom Kirchcnbanuc zu befreien. Um ihre Schätze während des gefährlichen zeitraubenden Zuges zu sichern, suchten sie in der Nähe des schon damals errichteten Schöckclkreuzcs einen sehr abgelegenen Ort zwischen Klüften und wirrem Gestein, wo sie in stiller Nacht alles in einer eisernen Truhe verwahrt, tief in einer Felsenhöhle verbargen und den Zugang mit einer Eiscnthiirc verschlossen, Die Schlüssel zur Truhe und dcm Eingangsthorc nahmen die Ritter mit sich. In schwarzer Rüstung mit geschlossenem Vistr. das rothe Kreuz auf der Brust, zogen die beiden Grafen hin nach Wälschland wo sie sich dcm Hecrznge anschlössen. Kaiser Friedrich drang nach langen muthvollen Anstrengungen seiner Edlen siegreich in Jerusalems Mauern. Die Stuveuberge jedoch erlagen sammt allen ihren Mannen den Streichen dcr Saraecncn. — Die Kunde ihres Todes brachte nach langer Zeit ein Pilgrim ans Palästina dem Schlojwogte ans Stubrgg, und sprach zugleich von einem in der Nähe des Schlosses verborgenen großen Schatze. Demnach wurden eifrige, jedoch troh allen Aufwandes von Mühe und Kosten vergebliche Nachforschungen angestellt, und die Sache geriet!) im ^anfe der Zeit wieder in Vergessenheit. — Zu Ende des 15. Jahrhunderts fand ein Hirtenknabe an einer Felswand am Schöckel zwci glänzende, ganz besonders geformte Schlüssel, die er seinem Herrn, dcm Vaucr Völfl iu dcr Nrcitcnau brachte. ^ Dieser dachte sofort, daß ihm die Schöckelhere den berühmten Schah könne zngedacht haben, ließ sich den Ort wo die Schlüssel gclcgeu hatten zcigcn, und fand endlich nach langem Tuchen den Eingang in das unterirdische Gewölbe, sowie die Eisentrnhc mit dcr Mcngc blinkenden Goldes und Edelgestein, Sorgfältig bcwahrtc cr dcn Fund. und vertraute erst am Todtenbctte scinem ältesten Sohnc das Geheimniß gegen das cidlichc Versprechen. Niemanden eine Sylbe mitzutheilen und stets nur guten Gebrauch von dem Gelde zu machen. In derselben Nacht als dcr alte Bauer starb. wüthctc iu jeucr Gcgcud cin fürchtcrlicher Orkan, der hundertjährige Eichen entwurzelte und in Thälern und Schluchten große Verheerungen anrichtctc. AIs nach einigcr Zeit dcr jnngc Nölfl Gcbranch von seinem Schahc machen wollte, fand cr den Ort verwüstet, und alle fcinc Versuche, welche cr in der Folgc oft crneucrtc blirbcn erfolglos. Nnn crst theilte er die Geschichte dcs Schahes seinen Nachbarn mil und die Kunde drang 1507 zu dem damaligen Pfleger von Stubcgg, Josef Wieland, dcr die Schlüssel in Verwahrung nahm. welche feit jener Zeit. nebst vielen anderen Euriosttätcn in dcm Besitze dcr Familie Stnbcnberg sich befinden. Emc andere Sage will wissen, daß Stubcgg durch einen uuterirdischen Gang mit dcm am südlichen Ausgangc dcr über l Meile langen, von der Naab dnrshbmustcn Schlucht befindlichen Schlosse Gutenberg verbunden gewesen sei, Vischrr's Abbil-dung zeigt Stubegg noch vollkommen cingcdacht und crhalten. Gcgcnwärtig ist es gänzlich verfallen und dem Einstürze nahe. *) Siehe Wilhelm ssrcihcmi v. Mlchbcrg's- Dcr Grazcr Schloßl'cni slimm< Umgebung. Seite 186. 17 l163i Stift Seckm,) (1864 Frau Inhamm Seller.) Wasserberg. Von Knittelfclo aus führt über Sachendorf, knapp an dem Wohnhause und Hammer der C'igenthümerin von Schloß Wasserberg vorbei, eine ziemlich ssute Ttrape in die Borberge der Tauern hinein, über lvelche der hohe Zinken ernst und oft drohend i» die Ebene des sogenannten Eichfeldes herabblickt. Der Weg leitet stets den Ingeringbach entlang. i>, einem mehr nnd ,nehr sich verengenden Thale, dessen Eharakter ein kalter nnd zniveilen düsterer ist. Indessen bald gelangt man an dic engste Stelle, wo der Weg über eine kleine vorgeschobene Anhöhe führt nnd der Wildbach allein die Thalbreite mißt. Dann breitet sich ein freundliches Thal kecken aus, begrenzt von hohen Bergen, a» deren Abhängen Bauernhütten verstreut liegen, nnd durchzogen von dem Ingeringbache, der hier den Gailbach aufnimmt, und a» dessen Ufern einzelne Hämmer nnd Säge» stehen. Das Becken zackt sich in drei Hauptthäler aus. (Geradezu gegen Nordwesten läuft das enge Gailthal, daran schließt sich gegen Norden das Ingeringthal, aus welchem vom Fuße des Ncichart her der gleielMmige Bach einent See entspringt, nnd mit diesem parallel lauf! ein drittes Thal an die Sohle des hohen Zinken. Von dieser Dreispilzform der Thalgliederung mag auch drr älteste nnd zwar slavische Name dieser abgelegenen (legend stammen, Denn Slaven bewohnten diese Berge vor nud dann mit den Deutschen bis etwa in dao 12. Jahrhundert, Der Name lautete Trigonle, was soviel als Dreispitz bedeutet un^ mit dem Namen des kraiuischen Verges Triglav identisch ist. Allein gleichzeitig mit dieser slavischen Bezeichnung erscheint im 12. Iahrhunden anch bereits die deutsche, Wasser-berg. Doch hieß derart nnr die Gegend oder wie »nan sagte, der „Wald", vermitthlich von dem Wasserreichthume dieser Thäler. Knapp an der Müudnng des Gailthales in das erwähnte Becke». an der Ecke des Berges, wo das Gailthal nud daS Iugeringthal zusammenlaufen, erhebt sich auf vordrängender Anhöhe, nicht erhaben nnd doch beherrschend, Schloß Wasserberg. Unsere Zeichnung ist von der Mnndnng des Ingeringthales ans auf-genommen und zeigt den Weg, der an dem Schlosse vorüber in das (^ailthal zurückführt. Noch vor zwanzig Jahren hatte der Van sein alteo, von dem jetzigen sehr verschiedenes Aussehen -, er war eben stets mehr Kerker als Wohnhans. Feste Nundthürme, starke Ringmauern, lange Fronten uud wenige, dafür aber desto kleinere Fenster charakterisirten es hinlänglich, Hente ist das anders, die Manern sind abgebrochen und frei steht der ganze viereckige Ban da; aber bei der Umformung verlor er feinen schönen C'ingampchurm, der jedenfalls gut stand, wenu er auch für hente unbequem war. Die Fronte wurde vielfach durchbrochen und an die Stelle von Kerkern und Bei ließen sind recht lichte, frenndliche Wohngcmächcr in langen Reihen getreten. Es scheint, das; der alte Ball nicht vor dem I'). Jahrhundert angelegt wurde. Auch führte er damals uicht den heutigen Namen, sondern das Schloß hieß Seeeobnrch. Dieß ist abermals ein Beweis, daß nur di/Gegend anfänglich den Namen Wasserberg getragen-, später wann zuerst kann ich nicht angeben -bekam anch das Schloß denselben und jeuer verlor sich. Uebrigeus weist der alte Name anch ans den Gründer hin. das benachbarte Stift Seckau. nnd dentet zugleich Zweck uud Geschichte des Schlosses au. Ersterer war die von den, Stifte und dessen geistlicher Betrachtung getrennte Berwaltnng deo (^erichtsweseus auf der Burg, dic Geschichte aber spiegelt sich insofernc in Namen nnd Bestimmung, als Beide anzeigen, das; das Schloß immer in unmittelbarem Besitze des Stiftes ,md nichi als ^ehen oder gar als Eigenthum in den Händen von Vasallen oder Anderen war, die man angeblich namhaft machen will. Hier saß der stiftische Landrichter-noch zeigt man in dcr Nähe die Kapelle, bis wohin von den Gemeinden die Frevler, welche ihm verfallen wareu, zur Auslieferung gebracht wurden, dann im Schlosse selbst Uebcrrestc einer wohleingerichtetcn Folterkammer. Das ist indeß Alles vorüber; an die Stelle der düstere» Erinnerungen ist, soweit der fördernden Menschenhand möglich, eiu heiteres Sein getreten. Nur zuweilen gräbt man i» der nächsten Umgebung noch Waffenstückc aus, die vermuthlich von den Türken stammen, welche im Jahre 1480 St Peter in der Gail verbrannten und auch an Wasscrberg sich versucht haben mochten. Einst und Icht. III. Vand . 48 DaK Schloß besitzt einc hübsche Kapell«-, in Ivrlcher Herr Josef Seßler, der erste weltliche Eigenthinnrr und Umbauer desselben, begraben liegt. Er hatte sich's hier recht wohnlich eingerichtet-, das Thal ist lieblich ,md für industrielle Unternehmungen geeignet. Aber vorläufig stürm diese noch nicht sehr den Frieden, und auf dem Ganzen ruht tiefe Abgeschiedenheit. Wer in Gntem oder Bösem mit der Welt abgerechnet, mag hier sein Asyl finden, vorausgesetzt, daß die Herren Bauern ihm nicht die Lust verderben, __^^______ 3. (1681 Graf v. Saurau.) 8^ !i t» N N ^^^^ ^^" ^'^" ^'l Keßler) (Il»t»e»l1»r^r?^lN5.) Da wo die Stnbalpe ihre nördlichen Ansläufel- gegen das breite Murthal absenkt, liegt auf einer sanften Anhöhe cinc halbe Stunde von Groß-lobming zwischen Knittelfeld und Weißkirchen das ehemals sehr bedeutende, nun aber dem Verfalle preisgegebene Schloß Thann, umgeben von den wenigen Häusern des gleichnamigen Ortes. Die dermaligen interessanten Uebcrrrstc der Burg weisen den Styl des 16. Inhrhundertes, und bilden mit den durch Mauern zusammenhängenden Brfestignngöwerken und (Gebäuden ein ziemlich großes Viereck, Ueber eine gemauerte Bogenbrücke und durch den achtseitigen Thor-thurm, welcher die Jahreszahl 1642, sammt einem Doppelwappen trägt, gelangt man in das Innere, i/inls vom Thore flankirt ein großer runder Thurm die an-schließenden Wirtschaftsgebäude, gegenüber läuft eine mit Schußspalten versehene Mauer, und den rechten Flügel nimmt das Schloßgebäudc sammt einer Kapelle ein. Eine breite Stiege führt auf eine offene Galerie und zugleich zur im Nenaissanccstyl gebauten Kapelle. Eine Inschrift im ersten Stock nennt den Erbauer des Schlosses im Jahre 1556, Herrn Erasmus von Teufenbach. Unter der Kapelle ist ein Gemach, über dessen Thüre nach Außen ein aus Stein gehauenes Wappen eines Teuffenbachs und einer Winklcr, mit der Jahreszahl 1557 angebracht ist, Dnsselbe Doppelwapprn ohne Helm ist aus Thon geformt ° an der Stiegcnwand zu finden. Auch hat das Schloß mächtige Keller. Das Bestehen einer Vestc Thann datirt in die frühesten Zeiten der Gauenverfassuug zurück und ist schon vor dem ,12. Jahrhundert urkundlich erweisbar. Ebenso erscheint das Edrlgeschlecht bereits im Jahre 1144 mit Nudbcrt von Tanne, Ml und Erhard lebten 1322. Helene war 1465 Christophs Gall von Nudolphseck's Gattin. Die Herrschaft Thann war im Jahre 1712 nach dem Tode. des Johann Adam Grafen von Saurau ein Eigenthum von Franz Bernhard Grafen von Saurau, 1775 gehörte sie schon vereinigt mit Grosilobming der Familie Wurmbrand, von welcher sie mit Großlobming an Josef Eeßlcr überging, dessen Familie es auch noch gegenwärtig besitzt. ___________ Mnria Freienstein. Die ebenso niedliche als durch höchst romantische Situirung ausgezeichnete Wallfahrtskirche Maria Frcienstein krönt die Spitze eines steilen, schwindelerregenden Felsens (circa 50 Klafter hoch) unweit der Stadt ^eoben, und ist unstreitig einer der pittoreskesten Punkte Obersteicrmarks. Wie die Chronik berichtet, wurde die Kirche aus den Ruinen eines alten gleichnamigen Schlosses, welches in früherer Zeit unter den Namen die Burg bei St. Peter vorkömmt, von den Jesuiten erbaut. Schon im Jahre 1255 findet sich ein Wulfiug von Freienstein. Im Jahre 12N6 verkaufte Ulrich von Pfannbrrg dieses Vrrgschloß und Gericht an Admont und dann an Heinrich und Friedrich von Stubenberg. Im Jahre 1424 besaßen eo die Brüder Idungpeuger, 140« verlieb Kaiser Friedrich III. diese Veste au Stephan Zollcr. 1490 an Wilhelm von Stainach, und 1,492 an Wolf Lerach. Diese Besitzer sowie alle nachfolgenden l'. Pfleger waren gehalten das Umgeld der Taverne zu St. Peter zur Hersteünng des Schlosses, welches in jenen bewegten Zeiten einen äußerst dienlichen Vertheidigungspunkt bildete, zu vcr-wenden. 1525 ging die Veste an die Herbersteiuc über. Später kam sie als landeofürstliches ^ehen an Johanna Edlen von Greiner, geb. v. Hollenegg, von der sie im Jahre 1652 das Jesuitcn-Collcginm zu Leoben ertanfte, welches mit Vewilliguug Kaiser Ferdinand III. die Veste abbrach und an deren Stelle wie erwähnt, die gegenwärtig bestehende Kirche erbaute. An Vauzugehör streckten laut Ehronik die wohledlen Herren kais. Beamten und Nadmeister in Vordernberg einen Werth 49 von 900 si. vor. Der Hochaltar wurde von Valentin Reichenau, und einer der Scitenaltäre von einem kais. Bcanltcn zu Eisenerz, dcr andere von der Gemahlin eines Beamten zu Göß errichtet. Die Grabka pelle Christi, etlvas tiefer alo die Kirche liegend, ließ ein Herr v. Nundcgg erbauen. Nach Aufhebung des Iesuiten-Ordcns wurde diese, Kirche der Pfarrspfründc zu Trofaiach investirt. ' . * < Heil. Dreifaltigkeit, 2 l/2 Meilen von Marburg, ist ein in Unterstcier weit berühmter Wallfahrtsort, welcher durch das auf einem gegen Westen steilabsinkendcn Hügel gelegene zweistöckige Kloster und die Kirche mit ihren drei Thürmen einen stattlichen taborähnlichm Eindruck macht. Der Qrt selbst besteht wic die meisten Wallfahrtsorte größtrntheils aus Wirthshäusern. Eine doppelte steinerne Treppe von 70 Stufen führt zur Kirche empor, deren Vaimrt an jene oou Varia Trost nächst Graz erinnert. In dcr lichten, überraschenden Halle sieht man vorne dao Stubcnbcrg'sche Wappen und ein zweites mit den» Löwen und Adler, lints aber ein Monument mit dcr Inschrift: Ilic ^acei Uxel!. 1). I). I^ol'^in^ndu,-, I^i'iicstu^ (^ome» äll irauUnluin^äm'f, Ocnovali« ^xLudi^i uiil ^lli^I^to^ ^olnmenaatni' ^.rcig (^raLconaiij odiit 25. Feb. 1622 aewti« 55. Anl Hochaltäre mit Gottes allfehendcm Auge ist dao Bild der heil. Dreifaltigkeit, ^inls ist die Kanzel, rechts die Lorctto>Kapelle mit der Gruft der ehemaligen Augustmcrmönche. Am Eingänge dieser Kapelle sieht man das Inschriftmonument der Maria Elise v. Trautmannsdorf, geb. Ki^l 1692. Uebcrdieß hat die Kirche 0 Seitcnaltäre. Die Pfarre Dreifaltigkeit umfaßt circa 1800 Seelen, und die Schule wird von 200 Kinder» besucht. Das vormalige Augustiner, seit 1853 aber Franziskaner-Kloster, in welchem sich auch der Pfanhof befindet, ist ein ziemlich ansehnliches äußerst sauber gehaltenes Gebäude, mit schönen hohen Gängen und cincr nicht unbedeutenden Bibliothek. Es ward im Jahre 1631 von Wolf Grafen l'. Stubenberg, wie man sagt für feine glückliche Bettung aus gefährlichen Nachstellungen die ihn in Venedig bedrohten, gestiftet, uud im Jahre l«12 aufgehoben. Wie ein Inschriftfteiu am westlichen Thurme kündet, wurde die Kirche am 5. Juni 1686 durch Mar Sittieus. Bischof vou ^eckan, geweiht ^). Prachtvoll ift auch die Aussicht von der Kirchhöhe. Vis weithin zu den TchwambergerAlpen schweift der Vlick über freundliches Weiu > Hügelland, bekrönt von blinkenden Kirchleins, besäumt von wohnlichen Weilern und Gehöften. * * . Bad NeulMw und Schlangenlmrg ^). Oberhalb dem freundlichen Gebiete von Cilli, umgeben durch einen Hauptgebirgsstock von Nebergangoflöhkalk (3000—5000 Fuß) und gekennzeichnet in seinen verstciner'ungöreichen Kalkstein-Erhebungen, in milder Lage malerisch abgeschlossen, winkt dein Wanderer die Stätte von Neuhaus. Die warmen Quellen, sprudelnd in einer Höhe von 1200 Fuß über der Mccreofläche, bis zu 28' 8° R. heiß, in Masse von 2000 Cubikfuß in der Stunde, frystallhell, doch milchig getrübt vor Gewittern, heilsam in Nervenleiden.' haben den Namen berühmt gemacht. Lange nach der Zeit der Nömer, welche diese Gegend allerdings besiedelt, die Qnelle aber nicht beni'cht hatten, wird im Gebiete dcr Gurker Herrschaft Doberna ^Eichwald) die ncurrbautc Vcste Ncuhaus genannt, welche leheuweise au die Grafen von Cilli überging. Als dirs Geschlecht 1456 ausstarb, folgte cin anderes im Besitze nach. das sich von dcr Burg selber nannte-, dir Niedcrthor und Hohenwart als Eigcnhabcr anzuführen, scheint unberechtiget. Vis 5aher floß die Quelle ungekaunt. uugcwüroiget. Erst in des 16. Iahrhnndrrtcs zweite» Hälfte scheint sie. keine Sage fündet, auf welche Weise, entdeckt worden zu sein. Damals hieß der Qrt „die Toppliz vnd häuelein darbey"; ein Vlasy Schlosser war der erste Pächter, Wolfgang Arlo der erste Wirth. Johann Franz dcr cdlc Herr von Neuhaus dcr erste Besitzer. An 100 Gulden betrug im Jahre 15^2 der jährliche Pacht, meist Landleute benutzten die Quelle und das Bauernhäusche» *) Vergl. Puff'S Marburger Taschenbuch 3. Jahrgang 1859. ") V„l. Kranz's, Henn's, Ouderla'S, Kottowih'S, Puss's, "cmgl's, Mtth, III. 16<>) uud Schülcr'ö Echvifteu. 20 daneben. Nachdem aber die Herrschaft an Hans von Helfeuberg (1582), dann nach dreien Jahren an Hans den Panovitz und endlich 1695 an die Neuhausrrin Rosina Freiin von Sauran gediehen war, lies; die steierische Landschaft ans Ansnchen der Landtagsmitglieder im Cillicr Bereiche seit September 1608 die Auf-bauung eines eigenen „Gemeinen Losaments für raisente vnd fremte" vorbereiten und trotz lauer Geschäftsführung dnrch Abraham lion Gabelkhovc» und Stephan Fabianowitsch endlich iui Frühling 1610 durch A. Linzer, den Lemb erger Verwalter, frisch beginnen. Das neue hölzerne Hans mit hölzernem Gange ringsum war erst 1612 vollendet und kostete 500 fl. über den Voranschlag, nämlich 1100 Gulden. Noch besitzen wir den ersten Naupl>in dieser bescheidenen Stätte, Schon im nächsten Frühlinge war die Herrschaft und die Töppliz (anch Wildtpadt zn Neuhaus genannt) an Hans Gaitschnigg übergegangen; dessen Bruder Mathias ist es, den die BassinstiegeN'Inschrift von 1624 als Erneuerer nennt, Ein Theil seiner Schöpfungen steht noch immer unerschüttcrt und von Vischcrs Zeit 1681 bis 1812 und 1814, aus welchem ersteren Jahre Graf Hoyos drei Ansichten besint, hielt sich das alte Bild völlig fest. Da war das für Herren und Frauen getheilte finstere Bassin, dessen Scheidewand dem heimatlichen Topographen ein Pcreat entlockte-, der thnrmartige, Vorsprung, der Wappenengel, die große Halle, der Holzgang, ein Schoppen und ein Bauernhaus an Stelle des Doctorsitzes. Nach den Stürmen des Bauernkrieges, und des tapferen M. Gaitschnigg Tod (1647) änderte des Letzteren Sohn Johann seinen von ^5a (Schlange) stammenden Namen in Schlnngcnberg um und taufte anch seine Herrschaft aufs Neue. So cutstnnd die Schlangcnburg (1666). Die Badehäuser aber wurden nach 12 Jahren üln>r Karl Sigmunds von Geißrnck und Hans Christophs von Führcnbcrg Bericht erneuert, die Quelle neu gefaßt und Johann von Schlangenbnrg verwandte trotz landschaftlicher Unterstützung soviel daranf, daß er schier als armer Mann starb. Unter Karl C'useb (1682—1707) meldeten sich noch bessere Zeiten an, aber wenig blüteuvoll ging Bad und Herrschaft 1729 an Johann Caspar von Vrandenau über, welcher sie bis 1765 bewirth-schaftete. Nach dessen Tode im Versteigerungswege dnrch die Schwester Maria Kleopha Theresia Freun von Dieuersberg auf Weichsclstätten um 26.000 erkauft und dann ,1770) an ihren Neffen Franz Augustin Freiherrn v. Dienersberg veräußert, trugen Bad und Herrschaft den Sparsamen nunmehr reichlichere Früchte, Der Letztgenannte, ans der einstürzenden Schlangenbnrg glücklich gerettet, bante sich 177-'! eine neue freundliche Stätte italienischen Styls auf einem, etwa eine Viertelstunde vom Bade entfernten Hügel links von der Lemberg-Doberna Straße, in duftenden Gärten ein liebliches Tusculum, auf welches die granenden Ruinen der Schlangenbnrg über Nebengehege sinnend herabblicken, Einst prnnkte dort oben ein weiter Saal, Weihranch wirbelte in der Kapelle, von allerhand Gewaffen erglänzte, die Mstlammer und auch ein paar Feuersäilünde, die Nechtomittel der Neuzeit, guckten dnrch die Mancrlucken. Jetzt ist das Gemäuer vereinsamt; noch hallt die Sage von, Mörder nnd Büßer Wilhelm von Nruhans. Seit 1814 ein Eigen des Freiherrn Franz 5. Cajetau von Dicncrsberg, dann 1847 dessen Schwiegersohnes Grafen Johann von Hoyos, erfuhr das Bad weitläufige und grüudliche Verändcruugeu und Verbesserungen, stieg im Jahre 1819 zu einem Werthe von 30.000 fl. CM. 163'! auf 51.000 fl,, erhielt l,84!) ein Kriegerbad nnd ging endlich, nachdem der Artienverein von 1858 noch viel zur Hcbnug geleistet, 1859 in den Besitz der Landschaft über. Gegenwärtig zieren Park, Weiher, Wassrrabsturz, Blnmenraseu, Irrgänge, Bergwege, Alleen, Schaukel und Kegelbahn den reizenden Curort. Grill-parzern hat er öfters Labuug gereicht; Kriegshelden wie FML. Baron Scckendorf, Liptal), Kargl, Seger gingen geheilt von Ncuhaus und ließen ihre Krücken daselbst. Auch Louis Bonaparte, des großen Napoleon zweitjüugster Bruder, lam als Erlönig von Holland hiehcr. Während Napoleon III. den französischen Freiheitsmännern recht spitzige Wege bereitet, ist von diesem seinen Vater berichtet, daß er den fclsichten Boden des hiesigen Bassins ans eigene Kosten abmeißeln und ebnen liep. ?. Thanh an sen nennt sich ein nordöstlich von Weitz gelegeneo Schloß, welches etwa nach 1550 durch Johann Freiherr« von Tcufenbach zu Mayrhofen erbant und ursprünglich Oberfladuitz genannt worden. Des Banherrn Tochter Dorothc brachte das schön gelegene Schloß ihrem Gemahle Conrad Freiherrn von Thanhausen zu, bei dessen Stamme, bewährt durch Kriegshelden und bekannt als Förderer der Jesniten, es über hnudert Jahre blieb. In der llmgebnng fand man mehrere römische Münzeu. — Der gegeuwärtige Besitzer ist Gideon Neichsfrci- und Kammerherr von Oudcuus, 21 W e i ß e n c ck. Liebliche Hügclrcihcn bcgrenzrn zu bcidcn Seitcn die Fläche, welche sich don drm Flusidurchbruche bei Gösting bis zur Stroniengc bei Wildou ausdclntt und welche von dcr Mur durchflossen mif ihrer oberen Hälfte des Landes Hauptstadt trägt. Im Westen streichen dich Bergketten über Dobelbad und Premstettrn bis an das Kainachthal hin. die östliche Neihe wird von den Ausläufern jenes Vcrgkranzrs gebildet, dcr sich als Wasserscheide zwischen den Käufen dcr Mur und der Raal» vom Schöckel bis zur ungarischen Grenze bci Kapfcnstem hinzieht. Am Fuße dieses Hügelzuges liegen St. Peter, das freundliche Pfarrdorf. Mcsscndorf, wo das große Irrenhaus erbaut werden soll. Liebmau, in dem sich die Artillerieschulcompagnie befindet. Hausmanstetten an der Münduug des Farbevbachgrabens. Mühlcgg. eiu kleines Gütchen, an welches sich aber die Erinnerung an einen berühmten Mann kuüpft. Kcppler, der große Astronom war mit Barbara von Mühlcgg vermählt und hielt sich nach feiner Entlassung iu Graz einige Zeit auf diesem Gute auf. — Uutcrhalb Fernitz tritt die Mur knapp an den Hügelraud und wo beide eine scharfe Biegung in dcr Richtung gegen Wildon machen. liegt über dem Flusie auf einem vorspringenden Hügel das Schloß Weisicueek. Grope historische Ereignisse sind es uicht. welche sich an dieses Gut knüpfeu, obwol die Familiengeschichte dcr Weisieneckcr ziemlich weit in da? Mittel-alter zurückreicht. Sie erscheinen schon iu der Mitte des 14. Jahrhunderts und besaßen außer diesem Schlosse noch Kapfcnstcin bci Wring und den Weißencckerhof an der Eggenbcrgcrstraßc bci Graz. dcr wol von feinen BcHcrn den Namen erhielt. Einzelne dieses Geschlechtes bekleideten hohe Würdeil im Lande. Ulrich war von 1350 bis 1971 Vischof von Seekau und Mathias um 14 l4 Landcsverweser von Tteicrmark. Gegen die, Mitte des Itt. Jahrhunderts starb das Geschlecht der Wcißcncckcr aus. Nach ihnen ging dcr Bcsch des Schlosses an die Herren von Stadl. Gloyach u. A. über, ohne daft weder diese noch das Schloß jc eine bedeutende Stelle in dcr Geschichte uusercs Landes eingenommen hätten. Um so beachtenswerther ist dic Lagc des Schlosses durch die herrliche Fernsicht, welche es auf das Grazer Fcld und über einen großen Theil des Hügellandes dcr mittleren Etciermark darbietet. Und während das Schlosigebäude in den, Ichten Iahrzehndc, fast dem Ver-falle geweiht zu sein schien, wird cbcn jctzt für dasselbe wicdrr bestens Sorge getragen-, der nunmehrige Besitzer hat es fast von Grund auf wiederherstellen und erweitern und ringsum durch herrliche Gartenanlagcn verschönern lassen. Dr. Franz Ilwof. (1681 Gandolf Graf von Schrotlenbach.) V l ll H w ll l Ü. (1665 Varon uon Hactelberg) (CMin Ilttis.) Unter den vielen Herrschaftsschlösscrn des belebten mittleren Saanthales nimmt Pragwald eine der hervorragendsten Stellen ein. Hier finden wir neben dcm stolzen Wahrzeichen cntschwundcnen Feudalismus die Devise unserer Zeit „Industrie und Grwerbestriß" aufgepflanzt, lebhaft den Kontrast von „Einst und Jetzt" kündend. Wie unfcr Vild zcigt. tritt da entschieden das „Jetzt" mit dcr crsteu mechauifchcn Vaumwoll-Tpinnfabrik, zu welcher weiland Se. kaiserliche Hoheit dcr Erzherzog Johann im Jahre 18.'59 selbst dcn Grundstein legte, in den Vordergrund. -- obwol auch das „Einst" in dem von vier Thürmen flankirtcn Schlosse noch wacker sein Hecht behauptet. Pragwald ist bis auf einige unbedeutende Aeuderungeu uoch ganz wie bei Bischer erhalten, war urfprünglich Besitzthum dcr freihcrrlichcn Familie Präger, welche seit dcm 14. Jahrhundert bis zu Aufaug des 17. blühte uud mit Friedrich Sigismund 1627 erlosch, worauf dic Herrfchaft an Erkcn ft c i n's. Wagcnsbcrg's, S ch rott c ubach's :c. und endlich vor einem Iahrzchnd au deu gegenwärtigen Besitzer Herrn Baron Hackclbcrg kam. Dicscr unternahm auch viele Bcrschöncrungcn und lies; das Schloß im vorigen Jahre fast gänzlich renovim,, so daß es nun ein wahrhaft erfreulicher Zicrdepunkt dieser herrlichen Gegend ist. Dic Spinnfabrik, vormals ein Etablissement einer Tricstcr Gesellschaft, gehört seit vorigem Jahre Herrn Schwarz. Linst mit, Icht. UI. Band. 5 22 z f1«81 Seifricd Fürst wn Nggenberg.) RUlNk Olikl^WllösN. (1865 Edler von Griendl.) Am südlichen Ende des fruchtbaren Grazerfcldes erhebt sich als Grenzlinie zwischen diesem und dem Leibnitzer Felde. jener langgestreckte aussichtreiche Berg (1747') gewöhnlich als Wildonerbcrg bezeichnet, eigentlich aber Bocksbcrg genannt. Auf dem östlichen Ausläufer dieses Berges liegen hoch über den Fluthen. der Mur, in welche hier die ruhig fließende Kainach mündet, die weitläufigen Ruinen der interessanten Beste Obcr-Wildon. von deren einst'ger Macht und Gcwal-tigkcit nur wirres Trümmcrwcrt geblieben, überwuchert von üppiger Vegetation, die unter ihrem dichten Schattcndache bereits den größten Theil der riesigen Mauern birgt, um fic in wenig Zeit gänzlich mit fallendem Laub zu begraben. Wol geben massive Grundmauern noch allenthalben Zeugniß von dem großen Umfang und der außerordentlichen Stärke des alten Wildon's, das muthvol! allen Stürmen der Feinde getrotzt und erst Endc des vorigen Jahrhunderts den Flammentod starb, — allein Alles ist bis zur Unkenntlichkeit verfallen. Den letzten ehrwürdigen Rest vernichteten Menschenhände im Jahre 1856. Es war dies der gespenstige düstere Heiden- oder Blutthurm tcin mächtig hoher Bau ohne Cingangsthüre und muthmaßlich ein Denkmal aus der Römcrepochc) welchen der gegenwärtige Besitzer Herr Dr. Gricndl dcmolircn ließ. um das Baumateriale, worunter viele Römerstcinc, anderwärts zu verwerthen. (?) — Nachträglich fand man in den Verließen dieses Thurm's ein menschliches Gerippe mit Fesseln. Bei Bischer sehen wir die obcrc Burg noch völlig erhalten Seine Abbildung zeigt zu Füßen dcs Berges den Markt mit der Kirche und dem Hcrrschaftshausc. östlich darüber thront auf steilem Fclscnhort eine ziemlich ansehnliche Ruine; eine zweite besser erhaltene Ruine liegt westlich und diente jedenfalls als Vorwerk, denn aus ihr führte eine Straße an der Kapelle vorüber zum befestigten Thurm, und dann erst durch den großen Turnierhof auf den höchsten östlichen Punkt zur eigentlichen Burg, von der wir in unserem Bilde die letzten deutlichen Ucberblcibsel darstellen. Ueber die ersten Erbauer der alten Burg Wildon fehlen alle geschichtlichen Daten; doch dürften wol bereits die Römer daselbst Befestigungen gehabt haben. — Das Geschlecht der Herren von Nildon spielt schon frühzeitig (1120) eine bedeutende Rolle in der Vatcrlandsgcschichte, besonders treten zwei derselben: Hcrrand und Hartnid in den Kämpfen gegen den Böhmerkönig Ottolar glänzend hervor. Eben dieser Härtn id ist der Merkwürdigste dieses Geschlechts. Im Jahre 1268 durch den meineidigen Friedrich vou Pctta« einer Verschwörung gegen Ottokar beschuldigt, wurde er längere Zeit in Böhmen gefangen gehalten und gezwungen, mehrere seiner Schlösser abzutreten, erhielt selbe jedoch später wieder znrück. Hartuid wurde von Rudolf I. zum LandesmarsclM erhoben und kämpfte die entscheidende Schlacht am March-feldc mit. Anch bethciligte er sich mit Ulrich von Pfannberg an dem Ausstände gegen Herzog Albrecht I, von Habsburg, stellte sich M die Spitze dcr Mißvergnügten und verheerte dir dem Herzoge treu gebliebenen Ortschaften in Untcrsteicr, söhnte sich jedoch bald darauf mit seinem Landesherrn wieder aus; denn im Jahre 1301 schrieb er sich wieder Marschall von Steiermark. Hartnid lesen wir auch unter der Zahl der Minnesänger und Zeitgenossen des Lichtcnstcincrs. Seine drei Söhne, wovon einer 1280 Bischof von Gurk wurde, überlebten jedenfalls ihren Vater nicht lange, da das Geschlecht dcr Wildoner um das Jahr 1,W7 ausstarb. Schon früher (1294) aber erkaufte Herzog Albrecht von Hartnid die Vcstc Wildon um 500 Mark Silber, und es blieb von da an bei den Landesfürsten, die es pfleg-weise vergaben. Unter den Pflegern finden wir das Geschlecht dcr Lcysser hauptsächlich vertreten. Auch die Kucnring und Cilli sollen es besessen haben, sowic das Visthum Scckau. 1681 gehörte die Herrschaft Johann Scifried Fürst von Eggenbcrg, dann den Freiherren, später Grafen Stampfer. Im Jahre 1792 erkaufte sie Ios. Edler von Gricndl, dessen Familie sie noch gegenwärtig besitzt. R u h e t h a l non Einigen auch mit Ncu-Saaneck bezeichnet, ist ein einfach schmuckes Schlößchen unweit Fraßlau, erbaut aus den „zerbrökeltcn Gebeinen" jener Heldcnlcichc — der alten Burg Saaneek, und nach dem Gründer Herrn Tschockl Edlen vonRuhethal benannt. Umgeben von prächtigen Anlagen und mit allem Comfort aus-gerüstet, ist der Ansitz gegenwärtig ein Eigen des Herrn von Gott mann, General i» der österreichischen Armee. 23 (1681 landesfürstlich,) SAH GWllhgf-Dnbkl. d«65 Naron Nonar.) Wie sein heutiges freundlich wohnliches Aussehen kaum vermuthen läßt. streitet Schloß G'jaidhof*) mit dcn ältesten Burgen des Landes um den Vorrang des Alters. Ohne Zweifel unterhielten sich schon unsere alten Markgrafen im damals ungcmein wildreichrn großen Kaiserwalde oft mit der Jagd. Friedrich der Streitbare zog aus diesem Schlosse hinab nach Ungarn, die Tartaren zu besiegen. Einst wurde es von den Bairrn mit Sturm erobert. In friedlichen Zeiten besuchten es häufig die Vandesfürsten, ,md besonders gefiel sich hier Kaiser Karl der VI,. welcher oft mit Entzücken die herrliche Aussicht aus drin westlichen Erkerthurm über die bergbegrenzte Ebenc des Kainachthals bewunderte, wenn Abends die Sonne glühend hinter der Schwambcrgeralpe niedersank und ganze Hcerdcn schöner Hirsche still zur Tränke kamen. Das Schloß G'jaidhof besteht in den südlichen Parthicn auch noch ganz aus seinen alten Mauern, nur der alte schlanke Thurm an der Ostfeitc ist schon längst verschwunden; dafür hat der gegenwärtige Besitzer, Freiherr von Vona r. westlich einen prachtvollen Thurm angeschlossen und den östlichen Aorsprung mit der Jahreszahl 151? zu einem ncttcn Thürmchen ausgebaut. Nicht uninteressant ist auch die kleine im romanische Style gebaute Pfarrkirche, und die daselbst eingemanerten Denksteine geben Zeugniß, daß schon die Römer hier Ansiedluugrn hatten. Der Ort Tobcl (auch Dobl) kommt schon 1172 unter dem Namen Toboso vor. <1681 Max Mnif l'on Galler.) Wunden. (1865 Herr Lewohl.) In Mitten jener sanften Hügelgruppcn, welche sich in bunter, regelloser Abwechslung längst der östlichen Grenze des Grazerfeldeö hinziehen, ziemlich gleichweit entfernt von Wildon und Frrnitz (circa 2 Stunden) prangt als glänzender Punkt das freuudliche Waascn mit seinen ausgebreiteten Gebäuden und seiner langen, schattigen Kaslanien-Allee. — Vischer gibt uns von demselben eine. der nuscren bedeutend verschiedene, Ansicht. obwol beide vom gleichen Standpunkte. das heißt von West nach Ost aufgenommen sind. Weder der massive nördliche »lundthurm. noch der lange Arkaden-Gang. das kleine Thürmchen <>e. sind geblieben; dessen-ungeachtet aber erkennt man das Schloß noch in der Hauptsache. Waasen hat seit seinen ursprünglichen Vesihern dcn Rittern von W a a s e u. von denen schon 1209 ein Otto und 1313 ein Ulrich urkuudlich erscheinen, gewiß mauche totale Umstaltung erlebt. Nach den Waasern waren die Holzapfel Vesttzer und später die Grafen Galle r. Anfangs unsers Iahrhuuderts kaufte diese Herrschaft Graf von Lichtenberg; dalln befasien sie noch H. Mnlay. Graf G a iß ruck. Seit 1817 ist es ein Eigen der Familie des Herrn Carl Lewo h l, welcher Schloß, Gründe und Wirtschaftsgebäude mit großen Opfern zweckmäßig verschönerte. . * . (1681 Siamund Gotthard Neithold,) G N l ! k l! !) N 5 t lt. U862 Ee. Durchl. Fürst Wcrimid lwn Wmdischgrätz,) Westlich vom weithin gesehenen Vachergebirge dehnt sich das Flußgebiet der Mieß. welche bei der Eisenbahustation Windischgraz-Drauburg sich in die Dräu ergießt, in mehreren Thälern aus-, das nächste am Fuße der Kappa (48«6 W. F.) ist jenes der Neka und auf der Hochebene, welches sie gegen daS der Mißling bildet, liegt das Schloß, welches unser Vild zeigt, vor Kurzem uoch das Tusculum eines Mannes der Wissenschaft. - nun Eigenthum der fürstlichen Familie Wind isch gr äh. Wahrscheinlich bildete einst der Vacher hier die Grenze gegen diesen, den Andechsern und später dem Patriarchen von Aquilcja gehörigen Landstrich, der erst im 13. Jahrhunderte zu Steiermark gerechnet wurde, daher noch Sitte, Tracht und Sprache an Kärntcn erinnern, und gehörte swie ein neuerer Historiker annimmt) großenthcils der Familie Windischgräh, die später jedoch auch mehrseits in Steiermark begütert war, aber nach Ferdinand II. Glaubens EinbeitsVestrebungen auch mit vielen anderen Adeligen auswandern mußte. Aus dem großen Vesitzc entstanden nun sehr viele kleine, die theils Eigenthum verschiedener Familien, theils geistliches Gut wurden, wie dies bereits anderseits erwählt wurde. Zu den Ersteren gehört nun auch Gallenhofen, unter dessen späteren ^) Die von, Landwll> beibehaltene alte Vezeichmnia. cmcS IaMchlosscö 34 In hadern der als rationeller i/andwirth und liebenswürdiger Hauehcrr bekannte Baron Gal leu sells hier allseits in guter Eriunnuug lebt. Spater verlebte Earl Freiherr van Ezörnig hier seine freien Stunden und stellte das Schloß in seiner äußeren Gestalt so her, wir es im Bilde zu sehen, vergrößerte das Gut durch Ankauf mehrerer Hubgründe, und hatte noch weitere Pläne im Sinne, als Fürst Wiudischgräh, Inhaber vou Gonobitz und Seih ailS Pietät für den Namen (wie Liechtenstein die gleichnamige Ruine bei Iudenburg) sich hier anzukaufen entschloß, ol'wol die Ableitung dieser Linie von dem steierischen Adelsgcschlrchtc erst Aufgabe künftiger Forscher ist. I. C. H. Schloß Hochenlmrg mit St. Johann. *) Hochenburg ein schönes Landgut des Herrn Med. Dr. H äffn er, ivelcher als ausgezeichneter Landwirth, als Arzt und Reichsraths-Abgeordnetcr allgemein hochgeachtet ist, erbebt sich am südwestlichen Ausläufer des Bcrgzuges, welcher von der Glcinalpe ausgehend, das Södingthal vom Kainachthal scheidet. — Aus wohlgepflegtrn Anlagen von Wein- uud Obstgärten, Aeckern und Wäldchen blickt es äußerst freundlich nieoer auf das kleine Dörfchen Oberdorf zu feinen Füßen, und bildet mit dein nahegelegeneu zierlichen Pfarrtirchlein Et. Johann einen unvergleichlich anmuthigtti Punkt des herrlichen Kainachthales. Die Sage will wissen, daß die ersten Steine zu diesem Kirchlein von dem gegenüberliegenden Dirtenberge, wo im Alterthum ein römischer Tempel stand, herüber genommen worden sein sollen. Zur Zeit der Reformation verfiel jedoch die Kapelle, und erst um das Jahr 1697 unternahmen die Freifrauen Moll und Zoll, damalige Besitzer von Hochcnburg. die Restauration derselben. Seine jetzige Gestalt verdankt das Kirchlein der neuesten Zeit, wo dasselbe in den Jahren 1848—50 gänzlich umbaut, uud im byzantinischen Geschmack hergestellt wurde. Au der südlichen Kirchenwaud sind die hier gefundenen Römerdcnlsteinc eingefügt. Schloß Hochenburg uenut uns die Geschichte als Stammsitz der Herren von H och en b nrg, von denen cincr im Jahre 1446 b?im großen Aufgebote gegen die Ungarn war. Ein Conrad von Hochenburg, welcher 1546 als Vormund des Freiherrn von Dietrichstein starb, war Doetor der Rechte. Spätere Besitzer der Herrschaft waren die Lug aster, Pranck, Scheit, Khucnbnrg, Trautmannsdorf u. s, w, ^ Schloß Poppendorf, anderthalb Stunden südwestlich von dem iiiirorte Kleichenberg entfernt, eine der schönsten Vesiyungen dortiger Gegend, wurde im vorigen Jahre von der Brüsseler Zanhu« 6« «-«alt t'onoioi' ot inäusti'id um den Kaufschilling von 160.000 fl. erstanden. Der hervorragendste von den ursprünglichen gleichnamigen Besihcrn war der Hofkriegsraths-Präsident Franz von Poppendorf, nach dessen Entwnrsc unter Erzherzog Karl der Grazer Schloßberg, Fürstenfeld und Carlstadt befestigt wurden. Dieseln Geschlechte folgten sodann im Vesit)e die Herren von Pconin, Lamberg, Pranck, endlich die Grafen Nöroberg Bcfort und Julius Neidhard k. Landesverwaltcr als der erste dieser Familie. Derselbe ließ das zierliche Schloß in seiner jetzigen Gestalt im Jahre 1667 von einem Architcctcn im italienischen Style aufbauen, und da er zugleich ein besonderer Kunstfreund war, so beschäftigte er daselbst ein volles Jahr den Maler Allessandro Bassano, von dessen Pinsel dic in dem großen Saale befindlichen Gemälde, die l2 Himmelreichen vorstellend, herrühren. Als diese Familie 170t durch Ferdinand Grafen von M ö rs b er g, Neffen des vorigen, im Mannesstummc erlosch, brachte dessen Schwester Maria Eleonore den Bcsit) von Poppendorf ihrem Gemahl Sigmund Albrecht Grafen uon Rin dsmaul zu, welches aber bereits die Erben seines älteren Sohnes Sigmund Friedrich 1798 an Johann S eh mutz verkaufte«, von dessen jüngstem Sohne Anton oder vielmehr seiner Witwe «der um die vaterländische Topografie vielverdiente Karl Schmuh. der gegenwärtig in Linz domicilirt, ist Antons älterer Bruder) dasselbe im Jahre 1888 um den Preis von 95,.000 fl. in dao Eigenthum des Freiherrn Adolf von Borsch überging. Unter diesem lehtcn, ebenfalls sehr kunst-sinnigen Besitzer erhielt Poppendorf viele Veränderungen im Innern, wie auch in den Umgebungen, Gärten ?c. *) Vergleiche Dr. Mathias Macher's WecM'isei- .^» AiSfüisM mif dcr Gmz.Mftachcr Eisenbahn, Gra; I960, 25 Die Frmyiskancrkirche behauptet unter den wenigen uenncnöwer, Franziskaner, welche ein so prächtiges Geläute mit ihrer Ordensarmuth als unverträglich erklärten. und das Aufziehen der bereits fertigen Glocken verweigerten. Die Angelegenheit machte damals viel Aufsehen, und erregte allgemeinen Unwillen; — erst nachdem Ioh. B. Wukowitz cin sehr eindringliches Schreiben an den Convent sandte, worin diesem bedeutet ward, daß das Geläute kein prächtiges, sondern nnr „ein mittelmäßiges, andächtiges, dcni Glockrn-Ocbäw proportionirtcs Gcleuth sey, - sowie, daß bei fortgesetzter Weigerung wie mir wissentlich, die ganze Landschaft und Stadt Gräh ein Ungnad und großen Unwillen gegen das Grätzcrische Kloster fassen, und ihre Gottseelige Meinung an andern Orth mit des Klosters linwiderbringlichen Schaden anwenden möchten" . — gaben die I'. 1', Franziskaner ihre Einwilligung zur Aufziehung, Die vier Glocken zu 22, 15, 11 und 8 Centnern wurden demnach in den Thurm gebracht, wo sie bis 1829 verblieben, in welchem Jahre ein neues Geläute von sechs Glocken (0-6ur Drei» klang) deren größte 3li Ctr. 35 Pfd. wiegt, hergestellt wnrde. Ueber den ersten Kirchen- und Klosterbau ist urkundlich wenig bekannt, Herzog Leopold der Glorreiche, soll im Jahre 1221 die Minoriten eingeführt haben; sein Sohn, der letzte Babenbergcr. Friedrich der Streitbare, erbaute ihnen um das Jahr 1240 das Kloster und erweiterte die Kirche, wonach die Minoriten im ungestörten Besitze bis zu C'ndr des 15, Jahrhunderts blieben, wo sie den vom Kaiser Friedrich Hl. nach Graz berufenen Franziskanern der strengern Obscrvauz. welche zuerst ihr Kloster an der Stätte des heutigen Damen-stiftcs hatten, Platz machen mußten. Dies geschah erst nach großen Schwierigkeiten auf wiederholte päpstliche Aufforderung im Jahre 1515, und die Minoritcn bezogen anfänglich ein Sommerhaus des B. Teifried von C'ggcnberg. jenseits der Mur, bis ihnen daselbst unter Beihilfe des C'ggenbcrger Ulrich cin Kloster und eine Kirche durch den glaubenseifrigen Ferdinand II. gegründet ward. Ihr Kloster aber dicsiscits der Mur verblieb dem Orden des heil. Franeiscus, und wird gegenwärtig von 24 Conventualrn bewohnt. Einst mid Icht. III. Band. 6 26 (1N8I H, I. Grnf Heister,) R k t H k N ^ ll l U. l^65 Graf Waldburg.) Gleichwie schon in der griechisch-römischen Geographie die Save das alte „Norikum" von „Panu on ien" schied, so strömt dieser majestätische Strom auch heute in südöstlicher Richtung als natürliche Grenze zlvischen den steilen, hart eingeengten Ufern der Länder „Steiermark" nnd „Krain" . indem sie ans einem See Oberkrains entspringend, nuser Laud bei Ja gor berührt nnd nach 11 Meilen unweit Rann, im benachbarten Croatien mündet. Längs dieser Strecke läuft auch seit drei Jahren auf steierischer Seite jene großentheils mit unsäglichen Anstrengungen dem Flnßbcete abgetrotzte Schienenstraße, welche im Anschluß an die Wien - Triester Bahnlinie, die Stationen Steindruck und Agram verbindet, Unter den Schlössern, welche die Bahn hier passirt, ist nächst Lichtenwald und Rann Reichenburg, dem diesmal uuscr Augenmerk gilt, besonders interessant. — Von einem steilen Fel^brrge knapp an der Save, da nio diese den hier dreifach über° brückten Brrsteuzbach aufnimmt, blickt dicses stattliche Schloß hoch herab auf den gleichbenannteu Markt, in welchem das alte untere Schloß steht. Bischer, dessen Abbildung letzteres noch von einem schlanken Thürmchen überragt und mit drei Grviertthürmen befestigt zeigt, hat dasselbe als Schloß „Thurn" (?) bezeichnet. Gegenwärtig unterscheidet sich die Baute nur wenig von den Häusern des Markts. Anders ist cs mit den» oberen Schlosse, das noch völlig wie bei Nischer erhalten blieb. Die Kirche St. M o h a r, welche auf dem Plateau des östlich gegenüber liegenden Berges sich erhebt, scheint damals noch nicht bestanden zu haben, da sie sonst Bischer jedenfalls in seiner Abbildung von Reichen bürg angebracht hätte. Reichen burg's Entstehung fällt iu früheste Zeit, und dürften hier wol schon die Römer Ansiedlnngen gehabt habm. Für diese Vermuthung spricht ein Inschriftstein, welcher im oberen Schlosse oberhalb des Eingangs zn einer ebenerdigen, abgelegenen Kammer eingemauert ist, und folgende Legende trägt: „Speratns, K»hn des Sill'.in, 5>0 Achre nll, nnd V e rcl-n nd >,, de, Surus Tachter, en dieses Denkmal) «nch dem 40Mrigen Sohne I nstus crichtet." — Ebenso finden sich neben der Pfarrkirche Spuren von Fnndamenten einer römischen Rotunde (?), die dem heil. Michael geweiht war. und erst im Jahre 1880 demolirt wurde. Dic Kirche selbst war ursprünglich ein gothischer Ban, woran jedoch nnr mehr zwei Joche erinnern. Hier sind mehrere Grabmäler bemerkens-werth, als des Fran; Gall von Gallenstein zum Lucg, Rann und Reichcnburg, -Z- 1604. des Franz Freih. von Gradcneck. ^ 150.'-!. und der Margarctha von Graden eck, -j- 1502. Anch ist der Hochaltar auo schwarzem Marmor eiue vorzügliche Arbeit. Als erste urkundliche Date über die Beste R e i ch e u b nr g erwähnt Mu ch a r iu seiuer Geschichte Stcierniar!» einer Schenkuug des Kaisers Arn u lp h an den Kärntner Walthun vom Jahre 895. S ch m u h führt als erste Besihcr die Ritter von R eiche n b u r g au, ein Geschlecht das nebst O b e r- und Untcr - Rciche n bürg. auch D ra ch enbu r g, R eichenstci n, N a n n nud die R ieggersb u r g besaß, in der Folge abwechselnd die höchste» Würden im Staate bekleidete und erst Mitte des 15. Jahrhunderts ausstarb. An ihm begegnen wir zum sechsten Male der Sage von dem Brnderhasie. Zwei Brüder dieses Geschlechts, wovon der Eine hoch am Bergesgipfel, der Andere unten an der Save hausten, lebten in steter Feindschaft, die damit endete, daß sie einmal aus den Fenstern ihrer Schlösser die Feuerrohre gegen riuandcr richteten. Knall und Fall war Eins und beide Brüder lagen todt in ihrem Blute <1484). Noch stehen ihre Schädel in einer Nische der Schlosikapelle anf der Evangclicnseite des Altars. „Ihr Haft - erzählt die Sage — reicht übers Grab hinaus, deun wenn man bei Tage die Schädel mit den leeren Augenhöhlen gegen einander kehrt, so heben sie zur Gespeusterstuude unhcimliches Gepoltcr an, und liegen am Morgen wieder von einander abgewendet, in den entgegengesetzten Winkeln der Nische, Prof. Sridl erzählt, er habe einmal in dem Zimmer, aus welchem ein Fenstervorspruug in jene Kapelle geht, geschlafen, und sein Haupt-fissen berührte die Wand, au deren Rückseite sich jene Nische mit den beiden Köpfen befindet; — cr lauschte — lauschte bis Mitternacht, ob dic rumpfloscn Brüder, die cr selbst früher Stirn gcgen Stirn gestellt, nicht ihren Spuk beginnen würden-, allein sic mußten sich wohl schon ausgesöhnt haben, denn sie blieben ruhig, und grinsten sich beim ersten Strahl des Frührotbs ebenso gespmstisch freundlich an als Abends vorher. — Außer den Reichenburgern befaßen dic gleichnamige Herr-schaft noch: das Erzbiothum Salzburg. L a n g c n mantel, Welz uud Nie derive lz, Egkh, Eurti Graden egg, Gall von Gallenstein, Graf Heister, Jg. Graf von Attcms, Mandelstein und Petazzi, Gegenwärtia. gehört die Herrschaft Herrn Grafen von Waldburg. 27 (l 68l Stift Vormi.) ^ k ^ k N Ii N l H. (1865 StP Pormi) Im Nordostcn der Steirnnarf bildet das mächtige W ech fr! g eb i rg , dessen drei Stnuden lauggedchntes Plateau r n" z»r steilen sselsenhöhc, deren (Zipfel die Vur^, ein ziemlich stroßes zivristöckige^ Gebäude einnimmt. Abgesehen von der wildschöncu. gänzlich abgeschiedenen ^e, bietet le^tere^ selbst manche Hel,en?wiird!sifeit. (5>> hat nebst dein etwa? erhöht gebauten Kirchlein. fünf Kapellen: Die ^»rctw, Krippel, ^elberg-, Krönung^ lllid die Krenz-Kapcllc mit der ^eichengruft. In der Krippe!- und Oelber^-Kapelle sind sehr passend angebrachte Wandgemälde, stm'ie drei lwrtrefflichc Oelbildrr besonders bemerkenswetth, während die Krcuz-Kapelle hübsche Bildhanerarbeiten und Holzschnitzereien schnlinfen. In letzterer Kapelle ruht nach einem Monumente mit chrono^raphischer Inschrift dao Herz dec-Prälaten Philipp, ».'elcher die Kirche und das Tchloß grösttentheilö neu ausbaute. Mitten in der Vorhalle, dieser Kapelle ist der ^ingang in die Leicheng ruft, wo zwölf hölzerne Tärge zu beideu Seiten übereinander gestellt sich befinden. Daö Bestehen des Tchlosseo Fcstenburg l^estenbnrg, ^östenburg) reicht in die frühesten Zeiten zurück. (5. schmutz nennt einen Weichard ^estcnbilrg, welcher schon II»!" das Schloß besessen haben soll. Nach A(M, Inl. Cäsar war 14'. l Friedrich IV. jlliilo^ und später Christoph II., Graf von Sa „ran, Herr in ^östenbnrg. Anfangs des lü. Iahrhnnderw besaßen diese ^este die Grafen l,on Montfort, C's soll damals Weißenburg geheißen ,?,, und erst nach der vergeblichen Belagerung der Türken im Jahre l',2!), den Namen Böslenlnirg erhalten haben. Vei dieser Gelegenheit ließen die Türten ein großes Stück Geschütz zllrück, defsen Oefsnnug so lveit war, daß ein Mann bequem in dasselbe schliefen konnte, (is wurde in der Folge nach Voran überführt, und zersprang, mit Pnlver überladen, bei einem Schießversuche, Bald uach diesen, C'reiguis; ging Böstenburg von den Grafen Mont-fort wieder an die Saurau über. Im Jahre U'Ni kaufte das Stift Bor au unter dem Prälaten Daniel dieses Schloß von Andreas Sigmnnd Orafen von Saurau, Herrn zu Friedberg :c. :c. Im siebzehnten Jahrhundert wurde es wahrscheinlich weiter ausgrliaut und diente bei den oftmaligen feindlichen Einfällen von ungarischem und türkischem Naubgesindel vielen flüchtigen Grenzbewohnern und nahe wohnenden ^andleuteu zum sicheren Schutz. Im Jahre 1707 baten sogar die Nonnen von Kirchberg am Wechsel in Oesterreich um Schutzgewährung daselbst gegen die Nagoezischen Nebelleu. Der damalige Prälat Philipp 5/c i ss e I, dessen Herz auch nach seinem Tode (17t7! in der Kreuz-Kaprlle beigesetzt wurde, lies, das Schloß z>, obigem Zwecke so geräumig, wie es gegenwärtig besteht, aus-bauen, doch kom es nicht zur Nebersiedlung der Kirchberger Klarissinnen. und es wurde daselbst im Jahre 17)4 ein Spital für sechs Pfründurr augelcgt, Der Nachfolger des Prälaten Philipp, der Gründer der Boraucr Bibliothek. Franz Sebastian Freiherr von Wrbersberg, bestimmte dies wenig bewohnte Gebäude zu einem Benefiziatenhlillsc für alte Etiftgeistliche. Seit 1?ft5> ist Böstenburg eine !?oca!ie der Pfarre St. ^oreuzeu mit einem der heil, Katharina geweihten Kirchleiu, Schlch KInssemm liegt eine Viertelstunde von Hartberg an der Save. Es wurde im Jahre 165O von den ungarischen Rebellen geplündert. Damals war es ein Eigenthum der ^ u c ia Wilhcl m i n a von K Iaff e n a u, geb. >^l a u b er von T h a l b e r g. Bordeul besaß es (5 ghardt von K laff e ll a u. innerosterreichischer Hofkaminerrath, Kammergraf vou Eisruerz und seit K5.W Mitglied der steier. Landmanuschaft. Ein S igmund von Kl äffen au erscheint 16UU als Besitzer der Weidenhubc zu Hauslnannstetten und des Gutes Harmsdorf. Er liegt in der Kirche zu St. Peter nächst Graz begraben. Seit Ende des 17, Jahrhunderts gehört Schloß Kla ffrlian dem Stifte V o r a n. 6* 29 tisSI Herr F C Mß) Svtkllkl^k^. ('865 Frecher »on Eplegelfeld > (Vliisßtt Anis,) Im schönsten Theile des herrlichen Mürzthales, da >vo dessen Gefilde sich znr lieblichen Ebene erweitern, winkt e,nc halbe Stunde ob Lorcnzen aus grünenden Feldern und blühenden Wiesen dirs sreundliche Schloß. — Es ist srlir alt. zivei Stockwerke hoch. umschließt einen viereckigen Hof und enthält eine Kapelle. Im 18. Jahrhundert war cs schon rin Eigen dcrcr von der Man er. aus welcher Familie, ein Caspar im Iahrc 1490 die Herrschaft um 1500 Pfd. Pfenning an Ruprecht Ritter von Welz er verkaufte. Dcr Letzte dieses später in den Grafenstand erhobenen Geschlechtes verkaufte es an den chnrpfälzischen Obristcn von Pfeilberg, welchem im Besitze ein vou Wohlfarth, dann eine Frciin von Zach folgte. Von Frciherru vou Mallegg kam diese Herrschaft im Iahrc 162« an Herrn von Sau bach, der sie seiner Tochter als Mitgift an Haus Matz Ritter vou Spiegels cld gab. Der Enkel dieses Letzteren, Johann Ncpomuk. umbaute das Schloß in den Jahren 1760 — 1765, und es verblieb vou da an als Fidcicommiß Gut bei dieser durch Kenntnisse und unmnndeten Eifer im Staatsdienste vorzüglich ausgezeichneten Familie. ---------------------- L e a p a l d ft e i n. Das ehemalige Schlößchen Leopoldstein steht unweit des Marktes Eisenerz, au der Schwelle jener pittoresken, vom Erzbachc durchtostcn Vergschluäit, welche sich gegen Hie flau hin erstreckt; und mir wenige Schritte von demselben breitet zauberisch schön der gleichnamige See seine smaragdgrüne Wasserfläche aus, in welchem die Vergricsen. wic der „Pfaffeustem" und die „Secmaner" ihre schneeigen Felsenhäuptcr spiegeln. Vischcr hat das Schloß Leopoldstein aus der Vogclschan aufgenommen und den See dazn idralisirt; unscr Vild dagegen ist von Süden gezeichnet und zeigt den originellgeformtcn spitzen „Tamisch-bachthurn" im fernen Hintergrnnde. Stets nnr als Wohnhaus benutzt, hat Schloß Leopoldsteiu gar keine Geschichte. -^ Schmntz nennt als älteste Besitzer die Ncidhart. Gegenwärtig dient es als Oekonomie- oder Wirthschnftsgebäude, M i, r z f u s ch l a g. Mürzzuschlag, für den Bahnreisenden die Mittagsstation zlvischen Wien und Graz, liegt an der südlichen, mit üppigen Waiden und hübschen Weilern bedeckten Abdachnng des Eemmering, dieses wilden Zweiges der norischen Alpen, über welchen seit dem Jahre 1854 die Bahntracc läuft, — ein Riesen-werk. dessen Herstellung bei einer Länge von 5^ Meilen sechs Jahre Zeit und 15 Millionen Gnlden erforderte. Mürzzuschlag ist einer der ansehnlichsten Märkte in Stcicrmnrk. Er besteht aus 140 Häusern, — hat eine Bevölternng von circa !17><> bis 1000 Einwohnern, welche großmthcils im Markte wohnen, und ist von mehreren beträchtlichen Eisenhämmern umgeben. Die Bauart des Marktes zeigt auf sein Entstehen in frühester Zeit, wclchcs auch die Jahreszahlen, die sich noch an mehreren Häusern befinden, nachlveiscn; so z. V. trägt eines die von 1581. Er war von Manmi umgeben, die im Iahrc 1478 ausgebessert und verstärkt wurden, ihcilweisc auch «och bestehen. Die ehemaligen zwei Thore mußten im Jahre 18.^0 wegen Erweiterung der Straße abgetragen werden. Größere Plätze finden sich nicht, wohl aber mstirt ein großes Nathhaus daselbst. Die Pfarrkirche St. Knnigund wurde im Jahre 176l! von Herrn Leopold Ignnz von Karnersbcrg und einer Schwester Eonstauzia erbaut. Die wiederholten Erdbebm iu den Iahreu 17!14, 1811 und 18'!7 schädigten dieselbe uicht unbeträchtlich; sie war anch deshalb schon von 1782—89 gesperrt. Ans dem Hochaltar ist das Nildnisi der Kirchenpntronin St. Kunigund, von Mcssiugcr in WienerNcnstadt gemalt; ferner sind noch der Kreuz-, Freundschaft Christi- und Floriani-Altar. Der Thnrm, an dem das Wappen deo Stiftes Ncubcrg sichtbar ist. enthält sechs Glocken. Außer der Pfarrkirche befinden sich noch mehrere Kapellen in Mürzznschlag, Das ehemalige Franziskaner Kloster, welches im Iahrc 1041 von Wenzel de Poliis gestiftet und luinn 1798 wieder aufgelassen wurde, ist jetzt Privatbesitz, uud die Kirche uebst den beiden Sciteukapellen Antoni und Loretto dient als Magazin. lForts. folgt.) 29 Untcv dm übrigen Gebäude» ist noch das Bürgcrspital zu erwähnen. Es wurde im Jahre 1730 von I. F. von Königsbrnnn und der Bürger» schift vergrößert, enthält eine Kapelle und auf dem Thininchen eine kleine Glocke mit der Jahreszahl !64l», Mürzznschlag besitzt eine Menge von Privilegien nnd Frciheiieu, dritte älteste noch vorhandene Urkunde wurde im Jahre 12^2 von Leopold Herzog zu Oesterreich bestätiget. Wie die Kegend häufig durch die ungestüm schwellenden Wasser der Mürz, in welche sich hier der Fröschnihbach ergießt, geschädigt wird, so litt der Markt selbst mehrmals durch Feuer, welches im Jahre 1887 einen Schaden von 40.W0 fl. verursachte. Seit einigen Jahren isl Miirzzuschlag voil den uaturfreundlichen Wienern zum Zielpuukt der vielfachen Bergnngungs-zügc erwählt, und die schnaubenden Dampfrosse bringen jede? Jahr Hunderte von fröhlichen Gästen, die sich bei Sang und Klang ander herrlichen Gegend, der Geist und Gemütb erfrischenden Gebirgsluft auf den benachbarten ausstchtreichrn Höhen, unter denen besonders der Gams stein unendlich genußreich ist, erlaben. /4 Weif.*) In einer farbenreichen Landschaft, welche l>o» den südlichen Ausläufern der Sommcralve uud des Planfogcls. dein grünen Offer, der Tcichalpe schluchtcn-bergend und wässerleitend gebildet wird, meist Grauwackc und Grauenwackenschiefer. Ur und Uebergangskalk weisend, in dem eigentlichen Maschanzgergartcn von Lteiermark. liegt der freundliche Martt Wriz lnit 17'"» als erster bürgerlicher Lehrer Peter Pichlcr; er lebte mil 12 sl. Besoldung lind scche, Klaftern .5wlz. Wie er gestorben, ist nicht berichtet; viel ruhiger jedenfalls nicht, als die Schullehrcr zweihundert Jahre später. Die Tabortirche im Markte selbst scheint auf den Trümmern eines römischen Tempels oder Eastells aufgeführt. Drei gemeißelte Steine an der Längen-feite der Kirche, beweisen dies; der eine ist ein Grabstein, den der Kcltc Capiton feinen Gcmalcn Bcllicia Spcctata und Bcneria, setzt; der zweite ein Najaden-Nclief ohne Inschrift, der dritte abcrmal ein Grabstein des Adiutor (?) für seine Gemalin Saturnina, seinen Sohn Nttieus und dessen Gemalin Brturia; ein vierter *) Vcrgl. Müchars. K>iat,ls, Schoellcis, Machet Forsch»nge». Steierm. Zeitsch. N. F. 5., 6., 7. Heft. Besonders Uichter m Mitth. V. 127, ") Auf Seiic 53, I. Vand eingehend geschildert. ^lnft und Icht. III. Va»d. ^ 30 endlich cm Hippocampus Relief fand sich in der Nähe zu Rcgcrstcttcn. Auch Legionszicgel sollen sich am Tabor gezeigt haben. Jedenfalls ist die Zahl 644 über dcm Hauptthorc nicht Jahreszahl der Erbauung es sann viel?nchr der Hochaltarthei! nicht vor das neunte, der Meistthcil des Thurmes erst ins 12. Jahrhundert gesetzt werden. Seit 1065 durch Bau und Schutz seitens der Herreu von Radnlannsdorf Pfarrkirche , dann der Baseler Commissar, Generalreformator und Rccwr dcr Wiener Universität Johann Himmel, dcr viel-genannte Schriftsteller kirchlichen Faches (1441!. dcr Historienmaler Mathias Erchter (Gnascr Altarblatt), der 38. Neubcrgcr Abt Erko von Erkenstcin (1- 1776) und endlich der deutsche Jurist und Patriot Anton Rochcl (-Z- 1767). Nächst Weiz zu beiden Seite» des Gneisbergzuges von Gutenberg bio zum Steinberg, in Oberdorf und Pichl wird Ban auf Lignitkohlen betrieben (1857 über 1350 Centner). Am schenswerthcsten aber sind die benachbarten Kaltgrottcn und Höhlen, wic z. B. dir Graselhöhlc bei Dirnthal voll abenteuerlicher Stalaetitengcstaltungen. nach einer halben Stunde das culenrcichc. magisch erhellte Katerloch, an 100 Klafter lang, an 40 breit. 15 hoch, mit seinen eiskalten, oft wirklich eisumrandeten Quellen-, endlich die Weizer Klamm, ein »nächtiger Kalkfelsenspalt, an 100 Klafter tief. unten nom Bache durchwühlt. l^. k 31 St. Martinskirche zu Feistrih (be, Peggau). Eine Perle unter den lieblichen Thalgrbieten der Steiermarf ist das Fristritz Peggaucr Thalbecken, drei Meilen nördlich von Graz, an den beiden Ufern dcr Mur. Die Hauptzicrde desselben ist die auf dem südlichen Anslänfer der Kugcjstciner Felswand erbaute gothische Pfarrkirche St, Martin ob Feistntz. Der Berg, auf dessen Hochfläche diese Kirche steht, ist nordöstlich mit rinem dichten Fichtenwaldc beseht. Ans der südlichen Abdachung, oberhalb des Marktes Feistritz, gewähren vier gethürmte Kirchlein und eine colossale Krcuzstation. zwischen Baum- nnd Felsgruppen anmuthig vertheilt, einen hüchst malerischen Anblick. Unser Bild. vom Plateau des Kirchberges aufgenommen, zeigt rechts einen Theil der Kugclsteincr Felswand, deren Hochrücken - südwestlich sanft sich abneigcnd — die Reste eines ccltogcrmanischcn Bollwerkes trägt. Antiken aus den Zeiten der Kelten und Römer werden daselbst noch immer gefunden. Von dem Standpunkte unseres Bildes sah man einst in malerischer Rundschau die Ritterburgen : W aIdstci n, P e g g a u, P l a n l e n w a r t. 3 t ü b i n g, H e! f e n st e i n, H e n n r b er g und 3 ueg g (I^uo^ innnitll'). Die ältesten Theile der Kirche, die octogcmc Apsis und die hohe Krypta, lassen uugeachtet der vielen durch den späteren Anbau des massiven Thurmes belvirktcn Verunstaltungen auf deu Ausgang des 14. Jahrhunderts schließen. Die Zeit der Gründung der Pfarre zu Feistritz, das in Urkunden des 12. Jahrhunderts nicht selten genannt und im steierischen Ncntcnbnche vom Jahre I2l!s> mit einer Steigerung der landeoherrlichen Mauthgefälle erwähnt wird, ist kaum mit Sicherheit nachzuweisen. Kann auch an dem Bestände einer älteren Kirche durchaus nicht gezweifelt werden, so dürften doch die geistlichen Bedürfnisse der Anwohner in frühester Zeit von der kaum eiue Meile weit entfernten Crzpfarre Gradwein besorgt worden sein. Die älteste vorfindlichc Pfarrnrkunde datirt aus dem Jahre 1428, in welcher Ha uns Zechiugcr sich Psarrer von St. Mörthcn in Feistritz und den liebe» Herrn Maistcr Niklas, Pfarrer zu (srättwein. „unserer Kirchen Lcchcnherrn" nennt. Die Pfarre gehört nun dem Stifte Rein. R. Roscgger. (1681 F. S. Frech. t>. Haidegss.) Weyer l'ei Fr lchn leiten. (1865 Fürst Loblowij,,) Die reizende Thalbucht von Frohnlciten. welche in der Mitte zwischen Graz und Brück gelegen, von der Mur, der ehemaligen Poststraße und der Eisenbahn durchschnitten wird. ist.ringsum von einem Kranze von Ortschaften und Schlössen, umgeben, welche ihr aus;er deu Reizen einer an Schönheiten überreichen Gelmgsnatur auch noch historisches Interesse verleihen. Aicher dem stattlichen Markte Fro hu leiten liegen hier noch Adriach mit einer der ältesten Pfarren des Landes, die herrliche Burgruine Pfannberg mit ihrem achteckigen Thurme, vor dem bewaldeten Hügel, auf den sie thront, majestätisch das Thal beherrschend, .....- Na b en stein, auf cincm Fclsbluckc kühn, den Flus; fast überhängend, erbaut. - ttra sen o o rf, das neue Schlos; des Fürsten Lobkowil; und endlich Oeyer. an der Mündung des Gamsgrabcns in das Murthal gelegen. Dicfer ist das letzte größere Gebirgsthal von jenen, welche in die Urgebirgskette zwischen buaz und Brück eingesprengt sind-, dcr (Hamsgraben theilt sich nach seiner Mündung in zwei Aeste, von denen der nördliche diesm Namen beibehält, der südliche lindere „Püllcrgraben" heißt. Jenen aufwärts führt ein einst stark besuchter Fußweg über den Schciderücken in den großen (^ößgrabeu und diesen abwärts als „Diebsweg" nach ^cobcn. — Schloß Wcyer scheint seit der Zeit, als der verdienstvolle steiermärkischc Topograph Georg Matthäus Bischer 1k,8l dessen Bild entwarf, wesentlich umgestaltet worden zu sein. wenn auch die Grundanlagc dieselbe blieb. — Es ist lein großartiger, künstlerisch bedeutsamer Bau, aber ans der benlichen Berg-natur, in der es gelegen, umgeben von düsteren Nadelholzwäldern, von anmuthigeu Wiesen und üppigen Vaumgruppen, blickt es uns als ein stattlicher Hcrrcnsik entgegen. — In Kürze wird Schloß Weyer hänfiger genannt werden, denn in ihm findet dieses Jahr das zweite große Fest des steierischen Sängerbundes statt, dem der edle Schloßhcrr, Fürst Lobkowitz, präsidircn wird, Dr. F. I. 22 (1681. Wilhelm Graf lwn HeinrichSberg ) WNIll I Gemälden und steinernen Fußboden nebst einen reich dccorirten Kamin im Geschmacke des 17. Jahrhunderts, und die Kapelle, die zu cincr Küche verwendet und in dem erbärmlichsten Zustande ist. Der zum Schlosse gehörige Garten ist wie der fischlosc Teich gänzlich verwahrlost. Wcycr wurde in seiuer jchlgcn Gestalt im Jahre 16md Gaiserwald, ein Sohn Ott okar's Hl., seinen päpstlich gesinnten Bruder Ottokar IV. bekriegte, kam H a'nzc »bühcl als Sühne an das Stift A d mont, und im Jahre 1160 von diesem an das Stift Srckau, durch einen Tansch für vier Grund-stücke bei Graz. Zur Zeit des Bestehens des Stiftes Seckau war hier eine ausgedehnte Oeconomie im Betriebe, und die im Schlosse befindliche Hauskapellc diente für die hier zur Wirthschafts-Bcrwaltung erponirtcn Stiftspriester, Nach Auflassung des Stiftes kam Alles außer Gebrauch und das Gut wurde gänzlich vernach-lässtgt. Erst in neuester Zeit, d. i, seit vorigem Jahre, wo es der in Graz domicilirende Herr Alfred Ritter von Polzcr erkaufte, sieht es wieder einen besserem Schicksale entgegen.-------------------- Trusaiach mit dem Schlosse Stil'ichhchn. *) Der Markt Trofaiach im gleichnamigen Bezirke, früher das Dörfrl unter dem Rciting, später Treviach genannt, liegt in einer sehr freundlichen bergnmrahmten Ebene, von der Hauptstraße durchschnitten, eine Meile von Leoiicn und Bordcrnberg entfernt. Seine Privilegien reichen bis ins 14. Iabrhundert zurück. Als Wappen führt er einen geharnischlen Ritter auf einem grünen Wasen, der in der linken eine Ztreitart hält, während er die Rechte auf seinen Schwertknopf stützt. Trofaich war ehemals der Sitz mehrerer Hammmvertc. wie dieS noch das Auffinden vieler Eisenschlacken am Schlosse Stib ichHöfen bestätigen dürfte. Innerhalb 120 Jahren brannte der Markt viermal ab, und so wie er jetzt dasteht, wnrde er nach dem letzten Brande hergestellt. Die Gebäude des Marktes sind unbedeutend, die Pfarrlirche St. Rupert, die der Sage nach in den ältesten Zeiten ein heidnischcr Tempel gewesen sein soll. enthalt ein gut gezeichnetes, lebhaft colorirtes Altarbild von der Hand eines deutschen Malers aus dem 17, Jahrhundert, die Taufe des Herzogs Theodor von Bayern durch den heiligen Rupert vorstellend, und die Gruft der Familie Edle von Ziernfeld, der früheren Besitzer von Etibi ch h ofcu uud Fricdhofru nächst St, Peter. In einem einem schönen Style, doch nicht so groß ist die Filialtirche zur heil, Dreifaltigkeit. Oestlich vom Markte liegt daS Schloß Mcll, im frcnndlichen Geschmacke erbaut; von hier ans genießt man eine prachtvolle Aussicht gegen Norden und Nordisten in das Hochgebirge uud besonders gegen den imposanten Reichenstein und den dort befindlichen Wasserfall. Trofaiach ist der Sitz eines Magistrates und eines Dekanats. ^! Dcr Name Stibich kommt schon in den ältesten Zeiten vor, m,d zwnr Rud »If im Jahre 1189, Heinrich 120U. Hans 1470, u. s. m. 1N35 wurde dies Oeschlechl in dei, Freiherrnsland erhöbe». Das Gut Stibichhofcn kam im Jahre 1475 vuin Stifte Göö ax Adam von Lcbcnwald, der es den nieder-österr. Kammerrath Karl Ludwig v Zirrnfeld verlauste. 33 Südöstlich von Trofainch in der Genleinde Et. Peter befindet sich Schluß Friedl)l'ftn. welches mit der Herrschaft St ib ich Höfen vereinigt ivar. Z» Friedhofen gehörte vordem ein eigenes Dominium, dao sogenannte Steinhaus, welches früher das herrschaftliche Schloß war. ^681 gehörte Friedhofen Herrn I. S. v. ^eutzendorf. 17.^0 kaufte es Franz Leopold Freiherr v. Ziernfeld von einem Freiherr», Joachim v. I 5 chlinger auf G r a fend o rf; fpäter besaß es noch I o a ch i in und im Jahre 1774 Leopold Eoler M. v. Z i c r nfel d. Unweit dem Schlosse ,md rtnnis erhöht steht die gothische, misinst ».'ohlcrh.iltene und architet'wmsch interessante Pf.nrlirche Ct. Peter, dcre» Thurm vier blocke», die größtc mit ^"dw^ Gmf l>, 2l»»'»). S ss^ ^s N st l* t N. cis.) Wenn man vom Bade Ncuhans nächst Eilli das virlberühmtc Schallthal besucht l,nd zn diesem Zwecke drr Poststraßc, dcr einzig möglichen folgt, so fesselt gleich beim Eintritt in dasselbe ein hellschimmernder Punkt ans meilenwciter Ferne das entzückte Auge, Es ist der freundliche Markt Schönsten», überragt von dem gleichnamigen fensterreichen Schlosse nnd dem Thurm dcr uralten, längst verfallenen Beste Echaumbnrg, deren Entstehen man bis in die Römrrpcriodc zurück' führen will, Schloß Schönstem ist eine wohlrrhaltene in neuerem Geschmacke restaurirte Baute, von schmncken Anlagen und einer nussichtrrichen Bcrranda oder Terasse geziert. Mit Bischer's Bild hat das Schloß in seiner gegenwärtigen Gestalt nicht die mindeste Achnlichkeit. Unsere Ansicht ist von Osten aufgenommen, wo man die Pfarrkirche mit der unglaublich venvogenen Kuppel und einen Theil des Marktes übersieht. Im Hintergrund zeigt sich die Filialkirche St. Florian und darüber hin der sogenannte Eselsberg, Aus der Geschichte Schöustein's sind als besondere Ereignisse merkwürdig: Die Eroberung der Vcstc dnrch den Cillier Hanptmann Wittowitz im Jahre 1437, nnd die Zerstörung dnrch die Türken anno 1473. Als ursprüngliche Besitzer erscheinen die Ritter v. E ch ö ustein, von denen ein Eberhard nnd Hermann im Jahre 1286 urkundlich genannt werden. Außerdem gehörte Schönstem noch den Eiliiern, Kreig's, Wagcnsbcrg, Tcufcnbach nnd Schrottcnb a ch's; im 16. Jahrhundert den Gallern; von 1681 bis 1802 der gräflichen Familie Thurn; daun Fr. Bayern. 1806 einem Graf von Brigido und nach diesem der Familie del Negro. Seit 1849 ist Schöllstein ein Eigcnthnm des Grafen Roth kirch - Panth en. Uufern von Schönstein findet man in der Gemeinde Topolschitz eine mäßig warme Mineralquelle. ____________ Wolkenste i n (im EmislsjlUV.) Wolkcnstcin — Einst und Jetzt! — welch' ein Contrast in der kurzen Spanne Zeit von anderthalb Jahrhunderten! Wo ist die Majestät dcr lampfes-mnthigen Beste, die »lit stolzen, Uebermuth von ihrem hohen Fclscnthrone weithin die Gauen des herrlichen Eunsthales beherrschte? — Gebrochen und zerbröckelt bis auf cincn fast nntennbaren Nest von Trümmerwerk, ans welchem nnr mehr drei kräftige Nundthürme als Zeugen einstiger Gewaltigkeit emporragen — hellroth wir des steilen langgestreckten Felsens Masse, dessen zackig Hanpt sie krönen. Hier hausten die steirischen Nolkensteiner, ein vermuthlich aus Franken nach Tirol und in das Ennothal cingcwanderter Stamm, aus dem wir einen Ulrich l188. Otto 1189. Ottokar 1W2 finden. Die ^ehcn Otlokar'o trugen jährlich an Käs allein 1100 Lnibc. Eine einzige Schwaige lieferte jährlich 1080 Käse. Wie lange dic Stanmchcnen die Burg besaßen, ist nicht bekannt, wohl aber, daß 1260 Erzbischof Ulrich von Salzburg bei feiner Reise durch das Enns-thal nach Baiern von Heinrich von Thurn, einem Anhänger Ottokars, bei Admont gefangen und hiehcr in Haft gesetzt ward. 1405 erscheint Ehrist of Rappach als Pfandinhaber, nachdem Wolkenstein schon lange vorher landesfürstlich gewesen. Nachher kamen noch die Hofmann, das Stift Ad mo n t, Wolf Ritter, Wenzel Rein hofer, Georg Maier v. Graven egg und Johann v. Pregrad als Pfleger uuo Pfandinhaber. 1629 Hanns Freiherr v. Khünburg, 1643 Earl Graf Sau ran als Eigenthümer, bei dessen Familie es blieb bis 1818, wo es an Franz Sprung und von diesem in den 30er Jahren an Josef Roß mann verkauft wurde. Unmittelbar unter der Ruine Wolkenstein liegt das freundliche Bad Wörfchach, eine kalte Schwefclqnrlle, welche, obwohl schon längst von den Ein-heimischen gekannt, crst durch den damaligen Inhaber Herrn Roß mann im Jahre 1835 zur Euranstalt erhoben ward. In wenig Minuten führt der Weg abseits dcr Hauptstraße vom Dorfe Wörschach an einer alten ^inde vorüber znm Bade. Kahle Felsen, meist von heller Bolluofarbe oder ticfdnnklem Gestein, umschließen von hicr aus cinru Kessel, in den von schauerlicher Wand bei regnerischer Jahreszeit ein prächtiger Wasserfal! niederstürzt, das Bett des brausenden Wörschachbachcs zum Ueber-füllen schwellend, so daß die sonst klar am Fuße des Bnrgfelsens sich vorübcrtummelnden Wellen in wildem Ungestüm verheerende Massen von Stcinschotter mit sich führen und die umliegenden Gegenden verwüsten. 85 Lsil, ni h. *) Dcr Marft Leibnitz, der größte und schönste im Lande, erhebt sich freundlich aus dcr in mannigfacher Bezichuug merflvürdigcn Ebene des nach ihm benannten Fcldcs, überragt von dem stattlicheu auf riuem Verge an dcr Sulm stehenden fürstbischöflichcll Rcsidenzschlosse S eck au ^vorulals die Vestc Leibnitz), den sehr baufälligen Ncstcn des Schlusses Pollhcim und dcr netten Kirche „zur lieben Frau am Berge". Bou der Landstraße und der Eiscubahn gelvährt Leibuitz, das auch Bahustation ist, besondere durch die westlichen Anhöhen uud Weinberge ciueu äußerst anziehenden Anblick, ächtere, erreichen in dem K'reutzkogcl die höchste Spitze, von welchem mau ungeachtet der geringen Höhe von nur 15,7^ Fuß eine der bewunderungswürdigsteu Aufsichten genießt. Zwei Städte, fünf Märkte, 26 Kirchen und 24 Schlösser nebst einer wenigstens doppelt so großen Auzahl von Dörfern liegen iu deu Umkreis des Panorama's. Die Gründung des Marktes Leibnitz, welcher jetzt iu 170 Häusern i.lW Einwohnern saßt, geht bis iu das Jahr 112<> zurück, und geschah durch dcu Salzbnrger Erzischof Conrad, um seine iu hirsiger Gegend gelegenen Güter wider die Ungarn zu schützen. Der Ort war demnach befestigt; ob er aber jemals die Rechte einer Stadt besessen, ist, da aus früheren Zeiten keine Beweise dafür aufzubringen sind. in neuerer Zrit in Frage gestellt worden. ") Schon in den Jahren 861. 8?',, 690 und 970 kommt Leibnitz urkundlich vor. Bon der Mitte dcs 12. Jahrhunderts bis in das 14, Jahrhundert bestand das Geschlecht der Herren von Lcibuiy, unter denen During und Eberhard um das Jahr 1138 als die Ersten genaunt werden. Sie besaßen nicht den Martt, sondern die aus anderu Gütern bestehende Herr-schaft Leib nil) als ein salzburgisch^s Lehen. Friedrich II., Erzbischof von Salzburg war selbst ans diesem Geschlechte. Um da^ Jahr 1.'l4<» war Fried ri ch NI. dcr Letzte dieses Stammes; seine Tochter Katharina heiratete Weichard Polheim, dadurch kam die Herrschaft Leibuitz an die Herreu dieses Nameus, welche im Iahrc 1538 ausstarben. Unter dm geschichtlichen Daten Leibnitz's ist dcr hier im Jahre 1529 von Sigmund v. W ei chse l b urg erfochtenen Sieg gegcu eiuc Türkeuschaar, welche nach der Belagerung Wicn's sengend und brennend die Stcicrmark dnrchstreiftc, besonders interessant. Aber in dunklen Muthmaßungen verliert sich der Altertumsforscher, wenn er seinen Blick in die fcmen Tage der grauen Vorzeit zurückwirft, uud all' die Trümmeneste und Denkmäler deuten will, welche hin und hin ans unregcluläßigcn Hügeln, oder aus dcr dünncu Erdschicht kärglicher Felder seit Mrnschengedcnkcn ans Tageslicht gefördert wurden. Einige fprechcn von einer Stadt /iup, die hier gestanden haben soll, Andere verlegen die oberpannonischcn Muroela, *") deren schon Ptolomäus erwähnt, in diese Gegend. Die Menge der hier gefundenen Alterthümer läßt in der That auf mehr, als a»f eine römische Begräbnißstätte schließen. Unterirdische Gewölbe, Urnen. Töpfe, Haar-nadeln, Armbänder, Schnallen, Ketten, Helme, Mützen aus Gold und Silber, Änpfer, corrinthifchcm Erz und anderen Eompositionen belohnten die frühern Nachgra-buugeu. uud überraschen noch jetzt nicht selten den pflügenden Landmann. Als dcr alte Thnrm zu Scckau, iu wclchem ehedem des Laudes größte Glocke hiug, im Jahre 1814 den Einsturz drohte, und man ihn abzutragen begann, fand man unter den Steinen, aus welcher er wahrscheinlich in dringender Feindesgcfahr rasch zusammeugekittct wurde, viclc Inschriftmäler und Basreliefs, welche theils in's Ioauneum uach Graz geschafft, theils im Hofe des Schlosses eingemauert wurdeu. S ii s s r n h e i m, ein bewohutes Schloß und Eigenthum dcr Herru Franz und Josef Füg lin üll er, ist 6 Meilen von Eilli uud eine halbe Stuudc vom gleichnamigen Pfarrorte entfernt. Durch sciuc abseitige Lage allem Vertchrc entrückt, wird es nur selteu besucht, sowie es überhaupt weuig gekannt ist. Einst war es eine Bcste auf dcr die Süsseuhcimer hausten. Heinrich v. S. war um 1364 rechtmäßiger Lehensherr der Eillicrgrafen Ulrich uud Hermann, Harold lebte 1435, Andrä war bei dem großem Aufgebote gegen die Ungarn. ') Siehe 1. Dr, Harb hist. Mitth, Scitc l5l> !V. 2. Dic El'cue dcs Mm'th>,Icö lw» Mcm^ Mally, Htüicmi Zrischrlst VI !, Hcft. ") Eiche W.nliu^'r'e^ „War ^cil'mD jc eiuc S!ad<", steicrm, Zsiischnft !!, Ililir^, 1. Heft "') Sichc stcicnn. Zeitschrift, IV. Inh,^. 2, Hrfl 36 Dieses Schloß liegt eine halbe Biertelslunde nördlich von dem Markte Manteru und uabe der Straße, luelche ^eoben init Nottenmann verbindet, Vine sehr schöne Allee der ^Inu8 colnlx-a führt abseits der Straße dahin. Es mag seinen Namen von deni viel ältern Ohre „fr Is bei Kammer» entlehnt haben, lehren an scheint früher ein kaiserliches Jagdhaus gewesen zn sein, welches, wie uoch jeht die Absähe der tlieilwrifen Bauführuug erkennen lassen, durch spätere Zubauten vergröbert nud zu riuenl Prachtschlosse umstaltet worden ist. Erst später kam es sammt der Herrschaft an die Familie der Grafen Brenner. Es ist zwei Stockwerke hoch, enthält im Gauzen 25 Zimmer, mehrere Küchen, Keller u., welche, als Ehrenau noch der Sit) des Vezirkskommifsariats, dcr Hcrrschaftsvcrwaltnug und des Grund- und ^rtsgerichts war, theillveise zu Kauzleien, Wohnungen der Veamteu und Arresten verwendet wurden. Jetzt steht es leer bis auf die Jäger-Wohnung. Als Kaiser Karl VI. im Jahre 1728 nach Körnten reiste, gab der damalige Besitzer von Ehrenau, Ear! Adain Graf von Brenner, Landeshauptmann in Graz, anf dem nahen Netting am 14. August eine Gemsenjagd, wobei der Kaiser 36, die Kaiserin Maria Theresia 24 Gemsen erlegten. Das Thal, wo die Stände dieser hoheu Gäste waren, heißt noch zur Stunde das Kaiserthai. Ein Tapetengemälde in einem der Zimmer, des Schlosses stellt diese Jagd zur Emuie-rnug a>l diesen feierlichen Tag dar. Im Schlosse befindet sich ferner eine konsekrirle Kapelle. Das reichhaltige Archiv wurde nach Graz überbracht. Das Schloß ist von einem kleinen Weiher umgeben, über dessen klare Wasser eine gemauerte Brücke zum Schloßthor führt. Im 13. nnd 14. Jahrhundert besaß ein gleichnamiges Geschlecht, von deneu ein Andrä 1380, A ch a H 1428, Anton 1460, Jakob 1462 genannt werden, dieses Schloß. Lconhard von Ehrenau war 1524 Kaiser Marmilians Nath uud Laudesvieedom in Steyer, und war vermählt mit Martha von Eggenberg. Hieronimus von E. war 1553 Landcsverweser in Kärnten. Franz Leonhard von E. verlieft Cteiermark im I. N)28 um der Religion willen, Seine Tochter Marie Sofie war die Lehtc ihres Stammes 5 Is^l). Nach Wilden stein sollen das Schloß Ehrrnau die Di ctrich stci ue, die M egg au und das Stift Admont besessen habe». Gegenwärtig ist es ein Eigen des Grafen Anton v. Lamb erg. ---------------------- (!<;8I Ficihcn u, Buchbmmi), ^ t* k t !i I'l li) I. (>N65 Gi.,s d'A^imiö), An den südlichen Abhängen des langgestreckten weit sichtbaren Vock' oder sogenannten Wi ldo nerbe rg es, l. Stunde südwestlich von Wildon und glcichlueit von der Bahnstation Lebring liegt in idillischer Abgeschiedenheit und doch dem Berkehrc so nahe, das freundliche Schloß Frcibüchl, ein wahrhafter Zierdrpunkt der reizenden Gegend. Es ist in dem besten Stande und ganz wie bei Bischer erhalten, nur das schmucke Belvedere am Rebenhügel, von wo man eine wundervolle Aussicht gegen die Schwamberger Alpen hin genießen kann, ist neu. Auch begegnet das Auge neben rationellen! Wirthschaftobetrieb allerwärts den wohl> gepflegtesten zierlichsten Anlagen. Freibüchl gehörte 1681 Karl Ludwig und 1730 Karl Ferdinand v. Bnchbaum, welcher die Herrschaft 1732 an Karl Ferdinand v. Vichel verkaufte. 1740 besaß fie Maria Felicita Herrin v, Stubeuberg; später Frauz v. Uaturuer, dann 1789 Johann Hart. Seit 1808 ununterbrochen die Grafen d'Avernas. --------------------- P i ch l e r n im Cnnsthale, eine Viertelstunde von dem Marlie Irdniug gelegen, war vormals das Stammhaus der Herren v. Pichel, von denen ein Walt her i. I. 113!1, Bolkmanu lü)7 lebte. Im 10. Jahrhundert war die Familie Dnmmcrstorf Eigenthümer und nach ihr die Familie Kirchdorf. 1681 gehörte es den Erbe» Hans Georg Grafen v. Säur au, 1730 Wolf Ehristian v. Nclsersheim. bei welchem Geschlechte es blieb, bis es im Jahre 1823 Graf v. Spring enheim erkaufte. Gegenwärtig gehört es einem Herr» Lugano. Die Herrschaft war mit dein nahen Mittersteinach vereint. Schloß Pichlern ist ein einfach schmuckes Gebäude, das eine sanfte Anhöhe krönt. Die Aussicht von den Fenstern demselben ist wundervoll, Man überschaut den 7.424 Fuß hohen Grimming in seiner ganzen Majestät, diesen Bergkoloß. an welchen sich manche Sage von Berggeistern, von verstiegenen Jägern, vom Brausen unterirdischer Geniässer und vom wilde» Gcjaid luüpft. In der Nähe vo» Pichlern liegt das ganz unbedeutende Pulterer-Schlößchrn, am gleichnamigen, gleichfalls kaum erwähnenswerthen See. N o t t c n m an «. *) ni^^9 ns,s< O^M^Etädtäieu Nottrnmann (Montana) liegt sin dcr Poststraßc und an der Palte, in einer äußerst freundlichen Gegend der oberen Steicrmars, 356 Klafter über dem Meere. M ist sehr alt nnd bestand nach Urkmldcn schon im 12, und ).'!, Jahrhunderte, In jener Zeit soll Nottenmann eine ivohlhabeudc Brrgstadt, und zu Römers Zeiten schon ein bedeutender Ort gewesen sein. Das Wappen der Stadt ist ein roth gekleideter Mann im schwarzen Feldr mit einem blanken E6)wcrtc in beiden Händen, an einer Seite desselben ein goldener Stern, auf dcr andern Seile ein goldener Mond in Sichelform. Die Stadt, welche sammt den Vorstädten aus 121 .Häusern besteht, ist von circa 8lM Seelen bevölkert. Die Pfarre i» Nottenmann gehört zu dem Decanate Adn,out. Die Kirchc selbst scheint uach cincr noch vorfindigen Jahreszahl zu schließen, im 15. Jahrhunderte erbaut worden zu sein. An der Außenseite nämlich befindet sich ein Stein mit dcr Jahreszahl 1428 uud ein zweiter mit 1498. Sie war in früherer Zeit die Stiftskirche des im Jahr 1785 aufgehobenen regulären Chorhcrrnftiftr?. uud dic gegenwärtige Spitalfirche in der Salzburger Vorstadt, war Pfarrkirche. Dieses Stift, welches sich in dem au der gegenwärtigen Pfarrkirche anstehenden großen Spital befand, wurdc im Jahre 1454 von Friedrich dem Friedsamen und dem Bürger Diel) aus Rottenmann, und zwar außer der Stadt erbaut, in Folge der Einfälle dcr Türken aber im Jahre 1480 in dic Stadt verlegt, Dic Kirche ist groß und cuthält sechs Altäre, wovon drei mit sehr schönen (Gemälden vom Kremser Schmio geziert sind. Auf dem Hochaltäre ist das Bildniß des Kirchcupatrones des h, Nikolaus. Nebst einer schr schöne»; Kanzel aus rothem Marmor vom Jahre 151Z ist hier besonders dcr vortrefflichen Orgel Zu erwähnen, aus der Hand des berühmten Orgelbauers Chrismani, dessen schönstes Werk jüngst bei dem furchtbaren Brande von Admont zur gelb-graucn Asche verglühet ward. Während der Verfertigung der hiesigen Orgel im Jahre 1795 starb Chribman« uud das Werk wurde durch Holzel in Stcyer vollendet. Auf dcm Thurme befindcn sich fünf Glocken, welche aber alle erst nach dem große,i Brande am 19. März 1718, bci dem die früheren geschmolzen, gegossen wurden. Außer dieser Stadtpfarrkirchc ist noch die vorerwähnte, Spitalkirchc in dcr Salzburgcr Vorstadt, mit einem Grabe des Obristen Kaspar Lechtalc vom Inhrc 1514, der der Gründer dieser Vcrsorgungs Anstalt sein soll. In dieser Kirchc bcfiudcn sich zwei schöne und zierlich geschmlttc Kirchenstühle mit der Auf-schrift: I^MOllttl^Vß III. nus Zirbenholz, der eine rechts mit Friedrichs ^I^IO.V und der mchcre links mit dcm Namen ^IMOI^ und der Jahreszahl 1514. Die Wappen beider erlauchten Prrsoucu sind ebenfalls auf denselben angebracht. -^ Was die Bauart der Stadt Notteumann betrifft, so besteht selbe aus zwei Häuserreihen zu beiden Seiten dcr Poststraftc, mit einigen kleinen Ncbengäßchcn. Drr unbedeutende Platz an dcr Kirche ist mit einer Johanncsslatue geziert, Ringmauern stehen nur mehr zum Theile, dcr Stadtgraben ist größtentheils ausgefüllt, und mit Gärten bedeckt. Die Stadtthore siud massive, zwei Stock hohe Gebäude, und derzeit als Wohnungen vcr-miethet. Dic im Allgemeinen herrschende Festigkeit und Solidität der älteren Häuser lassen vermuthen, daß hier einst ein bedeutender Woblstand geherrscht habe. was in jenen Zeiten der Fall gewesen sein dürfte, als hier dcr Betrieb des Bergbaues blühte. Damals mag sich Nottcnmann sammt den Vorstädten auch weiter ausgedehnt haben, und wahrscheinlich gehörte St. Georgen noch zur Stadt, weshalb dieses Dorf auch AltNollenmann heißt. — Die Reformation und die damals erfolgte Auswanderung unter Ferdinand II. dürften das Herabkommcn dieser Stadt veranlaßt habcu, bci welcher Gelegenheit viele ihrer bedeutenden Privilegien aufgehoben wurden. — Durch cine sehr ausgedehnte Wasserleitung erhält beinahe jedes Haus. und noch überdies die Stadt durch neun öffentliche Brunnen hin-reichend und sehr gutes Trinkwafser. Zu den bemerkenswerthesten Gebäuden gehören außer den erwähnten Kirchen: n) das ehemalige Augustiner Lhorherrnstifts-Gc-bände, von welchem wir auch die Vischer'schc Abbildung beigcgebcn haben; es erhielt in den Jahre» i?cu —1779 cmcn großen Zuban und besteht aus drei Flügeln, von denen dcr älteste gegenwärtig als Pfarrhof und Schule benutzt wird; die zwei ueneren sind derzeit Wohnungen der Beamten, Kanzleien. Arreste u. s. w.-, d) das ehemalige Salzamt, ein sehr altes Gebäude mit Erkern und vielen Gewölben; «) die sogenannte Kaserne wnr früher ein (iigenthum der Freiherren von W c l scrsh c im; gegenwärtig gehört sie dem Kamcrale und dient als Wohnhaus der k, k. Finanzwache; cl) das außer dcr Stadt auf einer Anhöhe liegende Schloß G r ß.n l/L ch c l. W^schöM Oarten-Anlagen. Ei» anderes, jedoch ziemlich bedeutungsloses Gütchen ist dcr dem Stifte Admont gehörige Thalhof unweit Rottcmnann. ^,„ .^,^-------------------- n>i"^- ^, ^,, , ^ - „, l '-"s"6 ml n«(i.> *) Siehe Prof. Dr. Göth'S hist.-top. Steiermark. ,„. Einst und Jetzt. III. Vcmd. 9 85 Mäulern.*) Der Markt Mautcrn in der schönsten Gegend des Kammcrthalcs am linken Ufer der Liesing 2235" 14' über dem Meere, acht Stunden von Leoben und rine Stunde von dem Postortc Kallwang gelegen, gewährt mit seiner stattlichen Kirche und dem nahen Kloster, dem lebendigen Grün der saftigen Wiesen, besonders aber niit dem felsigen, zerklüfteten Netting einen recht malerischen Anblick. Er besteht aus 84 beisamlirgendrn Häusern, enthält drei Gassen und einen Platz mit einem öffentlichen Gemeinde Vrnnnen, Die Bevölkerung der Gemeinde betrug im Jahre 1842 459 Seele». Die Häuser sind meistens in ziemlich schlechten Vauzustaude. Desgleichen die gothische Pfarrkirche zum heil. Nikolaus, an welcher ein Strebepfeiler die Jahreszahl 1468 zeigt. Seit 1573 befand sich hier schon cm eigener Pfarrer, und vom Jahre 1503 ist ein Grabmal eines daselbst verstorbenen Hanns mm Trautmannsdorf und seiner Gemahlin Dorothea einer gebornen Frisch eub erg er erhalten. Auf dem Hochaltäre befindet sich ein Crnzifiz', welches aus einem stachen Brette ausgeschnitten und nur von vorne bemalt ist. Es stand früher 1718—1740 auf dem die Kirche umgebenden Gottesacker, und ist erst später, nach erhaltenem Nufc durch wunderbare Heilungen in die Kirche übertragen, und durch den Vischof von Leobcn Grafen von C u g c l, im Jahre 1780 auf den Hochaltar gesetzt worden. Die Kaiserin Maria Theresia, die ein besonderes Vertrauen zu diesem Vildnifsc hatte, lieft im Jahre 1740 den noch bestehenden schönen Altar ans Marmor errichten, und beschenkte die Kirche reichlich mit silbernen und anderen werthvollen Gerathen und Meftkleidern. Gegenwärtig ist dieses Christusbild das Ziel von zahlreichen Wallfahrten. Die drei, auf dem, einer späteren Bauperiodc angehörenden Kirchthurmc befindlichen Glocken sind aus dem Jahre ^767, ohne besondere Aufschriften. Die grüßte davon wiegt 18, die kleinste 6 Ctr. Außer dieser Pfarre befand sich hier auch ein von Karl Gottfried Grafen von Brenner im Jahre 1669 für 13 Individuen gestiftetes Frauziskancrkloster, mit der unter der sogenannten Loretto-Kapelle befindlichen Familiengruft des Stifters. Dieses Kloster wurde im Jahre 1806 aufgelassen, das Gebäude an Privaten vcr-kauft, im Jahre 1827 wurde es vom Ncligimwfonde wieder zurückgekauft, und mit 11 Individuen der RedemtoristcnCongrcgation beseht, welche hier eine theolo-gischc Hauslehranstalt errichtet haben, nnd alle Wochen in den verschiedenen Gemeinden Christenlehre halten. Zur Versorgung der Armen besteht hier schon seit mehr als 200 Jahren ein Bürgcrspital. Nicht weit von Mautern liegt das gräflich Lambcrg'schc.Schloß Ehrenan. — Aus der Geschichte Mauterns, welches unter der Benennmig Nut»i-n **) schon im 12. Jahrhunderte vorkommt, und im 17. Jahrhunderte auf Vermittlung des Frciherm Marmilian v. Brenn er durch Kaiser Ferdinand II. zu einem Markte erhoben wurde, siud nur zwei große Feucrsbrünstc in dem Jahren 1718 und 1719 zu erwähnen. Beide Male wurde der Markt mit Ausnahme der Kirche und des Klosters total eingeäschert, Bei diesen Unglücksfällen begann sich der Ruf des vorerwähnten Kreuzbildes zu begründen, worüber sich in dem Pfarrarchive zwar noch gegenwärtig eine alte Urkunde vorfindet; da sie aber ohne irgend eine Beglaubigung, und vielleicht nur eine später niedergeschriebene Sage ist, so unterließ man es, sie mitzutheilen. Nur so viel sei bei dieser Gelegenheit erwähnt, daß jene beiden Holzstückc, die noch zur Stunde von den Händen des Ehristnsbi!dcs herabhängen, die Ueberrestc des Querbalkens jenes Kreuzes sind, an welchem dasselbe angeheftet war, bei dem Feuer im Jahre 1719 verbrannte jedoch dieses Kreuz zum Theile, uud die erwähnten Stücke blieben mittelst der Nägel an den beiden Handen hängen. Auf einem kleinen Hügel jenseits der Liesing hat eine fromme Gräfin von Brenner den Kalvaricubcrg eingerichtet. Der Landmann, wenn er hier sein Gebet verrichtet hat, und es bcschleicht ihn der Abend, schreitet schnell heim; denn am Fuße des Hügels treiben in der Dämmerung, wie er es schon von der seligen Großmutter sagen hörte, böse Spuckgcister ihr Spiel. Noch zeigt man auf einer Wiese die Grube, luo der Sage nach vor langer Zeit ein böser Hirt zur Strafe der gräulichsten Gottes-lästerungen in die Erde versank; und noch sollen, wie das Volk behauptet, Funken aus der Grube fahren, wenn sich böse Menschen derselben nähern. Weit verbreitet ist auch die Sage von dem am Fnfte des Kalvaricnberges befindlichen Goldlochc, wo c.ls schwarzer Buldogg verwandelt, der vor Jahrhunderten hier hausende berüchtigte Geizhals Kaut) seine Schäle hütet?---------- ^) Siehe Prof. Dr. G. Göthe geographisch-statistisch-topogiafthischesHerzogthumSteiermark. II. Vd. S. 248. und Schilderung cincS Ausfluges in der Heimat. St. Zeitschrift, VI.Jahrg.2. Heft. ^) Ls gab auch ein Ldelgeschlecht von Mautcru, uud erscheint aus demselben schon im Jahre 1271 ein Hartwig in ciner Uttimde als Zeuge, als sich Wilburg von Polheim, eine geborne v. Stein, und die Schwester Otto v. Stein in dc»S Nouncnrloster zu Obdach einkleiden ließen. 39 G r o ß s o n n t a g. ^) Am Ostcrsonntag des Jahres 1199 war es, als Friedrich I. von Pcttau im Vereine mit den deutschen oder Kreuzherrn Ordens-Nittm! blutig gegeu die plündernden »nd brennenden Schaarcn des Ungarn Königs Emmerich focht, und an der Stätte des heutigen Großsonntag siegreich die deutsche Ordensfahne mit den Worten aufpflanzte; „An einem grosicn Sonntag wurde der Platz erkämpft, und Groftsonntag soll nun diese Gegend heißen, die fortan deutsche Ritter schützen und schirmen mögen." Da Herzog Leopold der Glorreiche die ganze eroberte Landstrcckc der Stcicrmark einverleibte und sie dem Eroberer Friedrich von Pcttau schenkte, so übergab Letzterer diesen seinen Eigengrund, der damals freilich nicht so sehr bewohnt war, und die Hälfte des Zchcntcs im Jahre 1200 den deutschen Ordcns-Rittcrn. die sich hier nun niederließen, wo nach geschlossenem Frieden auch das Dörfchen Friedau gegründet wurde. Friedrichs Sohn, Friedrich II. bestätigte im Jahre 1222 alle jene Schenkungen, die sein Vater dem Hospital St. Maria des deutschen Ritterordens zu'Großsonntag machte und übergab im Jahre 12Z5 auch das Patronatsrecht über die Kirche allda, wozu ihm dic thätige Sorgfalt und der fromme Eifer des Ordens zn dem Zwecke veranlaßte, damit der Gottesdienst und die Glaubenslehre unter den Slaven erweitert werde. Dieser Echenkungs- und Nestätigungsbrief wurde in dem kleinen Schloß ") H^mann's von Pettau. eines Lehensträgcrs Friedrichs II. bei einer feierlichen Versammlung am 2(l. Jänner 1239 zu Pettan dnrch Erzbischof Eberhard II. von Salzburg bestätigt. So ist der Ursprung und dic Gründung dieser einst für Steyern's östliche Grenzen so wichtigen Eommcnde. Schon im 13. Jahrhundert während Ottokars Regierung treffen wir den Orden auch in der Ausübung der Gerichtsbarkeit im Burgfrieden der crzbischöslichen Stadt Pcttau. woselbst die Ordensbrüder auch ein Haus besaßen. Im Jahre 1612 wurde durch den Comthur Marquard Frciherrn von Egkh das Schloß abermals erbaut, von welchen Baustyl aber der nordöstliche Theil mit den Spuren einer einstigen Aufzugsbrücke vor dem nördlichen Schloßthorc und die, vier runden hohen Eckthürmc abweichen nnd von einem frühern Ban herzurühren fchcinen. Im Jahre 1729 und 1805 wurde das Schloß rcuovirt. Die damalige freundliche und geräumige deutsche Ordens- und Drcanatskirche wurde im Jahre 1674 erbaut uud im Jahre 1752 das Ordcnshaus in Pcttau durch den Eomthur Grafen Josef von Harrach, Obristen über ein Regiment zu Fuß. geheimen Rath und Hofkriegsraths'Präsidcnt für Invalidcnzwecke verkauft, und aus denselben das nunmehr aufgelassene Invalidcnhaus-Spital errichtet. — Freundlich und imponirend steht das Schloß, dessen Stätte nach 6^ Jahrhunderten, am 8. November 1848 dic Ungarn wieder erkämpfen wollten, auf einem sanften Ausläufer des schönen wellenförmigen Rebenlandcs, nahe der Peßnitzmündung, wenige Schritte von der von Pettau nach Fricdau führenden Hauptstraße entfernt, geziert durch vier hohe runde Eckthürme auf denen das deutsche Ordcnskreuz warnend gegen Osten schaut, zwischen welchen Thürmen sich das zwei Stockwerke hohe Gebäude, wesllich mit I.'j, uud südlich mit 7 Fcusterlängen. neu ausgebaut, östlich aber theils neu und theils so wie nördlich — noch im ältern Style erhebt. — Dic Haupt-Fa^adc ist nach Süden gerichtet, über die in einem Fronton das schwarze (deutsche Ordens) Kreuz im weißen Felde angebracht ist, wodurch Eigenthum und Bedeutung dee> Schlosses, sich dem Fremdling schnell kund gibt. Nördlich hinter dem Schlosse steht die Decanats-Pfarrkirchc, dermalen der heiligen Dreifaltigkeit geweiht, ein freundlicher geräumiger Bau im italienischen Style, mit einem schönen jüngst erst renovirtcn Hochaltar und gut gemalten Altarblatt. — Drei Scitcnaltäre schmücken das Schiff der Kirche dic durch zwei Seiteukapellcn, mit hübschen Skulpturen, die Form eines Kreuzes erhielt, und hinter dem Presbiterium wit einem schlanken Thurme geziert ist. — Auf dem im Hintergründe von Großsonntag weit umher die, Gegend dominirendcn Kuradikugel, öffnet sich cinc kleine Welt voll der Herr-lichstcn Bilder. Weit gegen Osten erreicht das Augc nicht dic Grenzc der sich verflachenden Ebene, auf der wir Warasdin mit seinen vielen Thürmen finden. Näher liegt zu des Berges FHcn dic üppige Hügclrcihe von Luttenbcrg, — wo Stcycrn's bester Wein gedeiht — und das Städtchen Fricdau still und friedlich an dem Cilbcrband der Dräu, deren launenhaften Lauf hinan, wir das wcingcpricscnc Sauritsch und dic festc Fclscnburg der Ankcnstcinc, auf der Leslie's letzter Zweig verwelkte, sehen. *) Siehe F. Raisp'ö Pettnu, SteiermarlS älteste Stadt und ihre Umgebung. Graz 1858. ") Nun gräflich Ferd. Altems'scher Frcihof. 9* W (IU8I Oil» Graf lim. Schlotieobach) RlllNk UN!> NNllÄllll^ HejMllllklji. <1865 Graf von Danzig.) Noch sind nicht zwanzig Jahre verflossen, das; die Poststraße, lvelchc unscr Land dcr ganzen Länge nach von Norden nach Süden, die Donau mit der Aoria verbindend, durchschneidet, mit Fuhrwerk aller Art reich bedeckt, belebt und befahren war, wie kaum eine andere in der Monarchie. Jetzt ist auf ihr alles still und öde; kaum einmal im Jahre erklingt hier das schmetternde Posthorn, ächzt die knarrende Achse des schwerbeladenen Frachtwagens. Denn allen Verkehr hat ja in naturgemäßer Weise die Bahn an sich gerissen, und Menschen und Waaren sausen mit dem brausenden Zuge in Minuten und Stunden dahin, lvvzu sie früher Stunden und Tage bedurften. Daß auch die Märkte und Städte, welche von dem Echienensirange nicht berührt werden, unter den unerbittlich fortschreitenden For» derungeu der Zeit leiden mußten, ist eben so nnläugbar als unabwendbar. So ergeht cs auch dem freundlichen Wolska-Thal, welches sich von dem „Eden der Steicrmark", der reizenden Sancbene. nach SüdeÜ abzweigend über Franz bis an die krainischc Grenze erstreckt und in dem die Schlösser Burgstall und Hcggen-belg liegen. — Knapp uuter dem Hügel, auf dessen Nucken die Ruine Hcggcnberg sich erhebt, führt die ehemals so stark befahrene Poststraße hin und aus den Fenstern des netten, oliwol bedeutungslosen Neubaues genießt man eine labende Fernsicht über das Santhal bis Ct. Peter und Snchfenfcld in der Thalsohle und Oehlberg, Ncukloster und Meilenstein auf den jenseitigen Hügeln nnd Bergen und gegen Mittag bis an die Grenzberge und nach Ostrrwitz hin. — Hcggcnberg gehört nicht in die Reihe jener Burgen unseres Laildes, iu denen sich große in die Geschichte der Heimat tief eingreifende Ereignisse abgespielt, denen hochbcrühmtc Geschlechter entstammen, aus welchen Männer im Kriegs und Staatsdienste hohe Ehren nnd Würden erlangten und wichtige Aemter bekleideten. Nicht so stolze Erinnerungen, wie an ssapfcnbrrg und Stubcnbcrg. Liechtenstein und Eppcnstcin, Peckau Pfannbcrg und Wildon, Saneck und Mi, knüpfen sich an Hcggcnbcrg. Anfang des 14. Jahrhunderts wird Hcggcnbcrg zum ersten Male erwähnt, damals war das Schluß ein Bcsitzthum dcr Herren von Chu nigcsbc rg (Königsberg), eines alten Geschlechtes, deren Stammschloß in Nuincn ostwärts von Cilli liegt; dann kam es in die Hände der Stuben berge, der Pet tauer und der mächtigen Ci liier. Nach dem jähen Sturze dieses edlen Hauses waren cs kleinere Familien, die sich dcs Eigenthumes dieses schönen Schlosses erfreuten, die Lilicnberg, die in Oesterreichs Geschichte so verhängniswoll auftretenden Herren von Eizinger, die von Schauer, welche cs an die Grafen von Schrot-tenbach verkauften, in deren Besitz cs bis 1794 blieb. Gegrgenwärtig gehört der Ansitz dem Grafen von Danzig. — Als cinc stattliche Burg, von Mauern und Thürmen umschlossen, in dcr Bauweise des 16. Jahrhunderts mit einem älteren vierseitigen Thurme aufragend, auf einem steilen, fahlen Hügel gelegen — so zeigt sich Schloß Hcggcnberg in Vischcr's Stich (1681); wic cs jetzt sich darstellt, weist das Bild, dely diese wenigen Worte als Begleitung dienen. , I lW yj,... ..............,,,, ., > , ,.......,.,,. , tt^^iv,.,, ,^. !Ml ^il^ü's (M!s /^ MNsljMs'i'V s>,,'ss!l^/?> f j?s,'.^'l!? ?l5s'jl!^) ^-lsiMl^ 5's j.,^>.!'.,^ s,^, .i^>m?< '<' u.'^ ^^iMlji'u^, « 41 U681 V A . Samach) Schloß Stmnnch im Ennsflials. (1865 Hr. Geyer.) Fast schon im Bereiche dos gigantischen Bcrgfürstcn Grimming, nahe dcr Stelle, wo die berühmte Salzstrafte sich nordwestlich über Aussee und Ischl gegen Salzburg wendet, erhebt sich auf sanfter Bcrgesabdachung das eist in ganz jüngster Zeit ans dcm im Jahre 1852 vom Blihc eingeäscherten früheren Gebäude neu und geschmackvoll umbaute Tchlos; Stainach. Es >var ursprünglich die Wiege der 7Wjährigen gleichnamigen Grafenfamilie, aus welcher ein Konrad um das Jahr 115), Peregrin 12^0, Alram I.'M'^ —1'l28, Albrecht 1.^4.1. Hans 1350 urkundlich vorlomiucn. Christof v. St. war 140<^ Landpfleger zn Wolkcnstein. Margarethe v. St. war Äbtissin zu Traunkirchen, eine andere Schwester 147« Äbtissin zn Göß. Leonhard v, Et. wurde 1491 Prälat zu Admont; Mar Guido v. St. war 17^6 Kriegs- und Landcs-Comuiissär in Steiermarf,— Damals bestanden drei getrennt liegende Schlösser, welche je nach der ^agc Ober-, Mitter-und Untrrsteinach hießen, und im Jahre 1565 von Veit v. St. unter sich und seine zwei Brüder Hans und Wolf getheilt wnrdcn. Dem zu Folge finden wir auch eine große Verschiedenheit der Besitzer uud BcHpcrioden von den getheilten Herrschaften. So z. B. kam O b erste in ach, von dessem Bestehen nun nur mehr ein schornstcinartigcr Mauerrcst Kunde gibt, schon im Jahre il>07 von Jacob 0. St. an Leopold Grafenau v. Dbcrndorf, und 163lj durch Kauf an Carl Grafen v. Eanran, dcr es der Herrschaft Fridstcin vereinte. Das ebenfalls vom Erdboden verschwundene Schlos; Mittersteina ch besaßen um diese Zeit die Brüder Raimund, Achilles und Ludwig Frei- und Panncrherrn v. Oedt aus Helfenbcrg, von denen e^ um 1670 Herr Carl v. Wclscrshcim und Gumpendorf erkaufte und die Herrschaft mit Pichlcrn vereinte. Untcrstcinnch aber. aus welchem das nunmehrige Schloh erstanden, blieb bis 181? bei dcr Familie Stainach. und wurde im genannten Jahre vom Graf Guido v. St. an Graf Alois v. Khnenburg vettanft. Nach diefem gelangte es schon nach zwei Jahren, d. i. am ll. Juni 1819 an den steir. stand. Ansschußrath Ritter v. Fridan, bei dessen Familie ec> bis in neuere Zeit blieb. Gegenwärtig gehört das Schlos;, in welchem sich auch ciuc mit Meßliccnz vcrfchenc Hauskapcllc befindet, dem Herrn Geyer, Besitzer des nahe gelegenen Schlosses Neuhans. Durch ihu wurde Stainach mit blühenden Gartcnanlagen versehen, und zu einem lieblichen Sommeraufenthalt hergerichtet, dem die herrliche Lage, eine unvergleichliche Rundschau in die großartigste Bergwelt bietend, außer-ordentlichen Reiz verleiht, Schloß Freien stein. Diese nette, modern blickende Baute, liegt durch üppige Gartenanlagen fast versteckt an der Schwelle einer romantischen Thalbucht, 1^ Stunde von Leoben entfernt, und unweit dcr sehr belebten Straße, welche über Trofaiach uach Vordernberg u. s, w, führt. Es ist nur ein Stockwerk hoch, mit einem Froutispicc und einem Balt'on geziert, baulich aber völlig bedeutungslos, und nur durch die wahrhaft schöne 5?aa/ von Interesse. Geschichtlich t'ommt eine Burg Freien st ein schon in frühen Jahrhunderten vor, doch stand diese aus jenem steilabfallenden Felöberge. den jetzt die Marienkirche lröut, Nir haben diese Kirche auch bereits als eines der malerischesten ^bjcete den früheren Ansichten eingereiht und im Terte dcr hier bestandenen Burg gedacht. ^ Wahrscheinlich geschah es um die Zeit dcr Erbauung dcr Kirche, daß mau die Anlegung des neuen Schlossen unternahm. Seit 1821 Bis zu diesem Schlosse pflegte Napoleon, als er im Jahre 1797 sich in Leoben aufhielt, seinen täglichen Spazierritt zn machen, von wo ans er die herrliche Gegend im Norden besal,. die sich mit dem freundlichen, fruchtbaren Vordergrund uud den großen colossalen Fclsengcbirgcn des Rcitmg's, Ncichcnstein's u, s. w. im Hintergründe zu einem votrcfflichen Bild vereinigt, Nerichtiq uiiss. (55 wnrdc iirthümlich dcr lw» >ms mlfgcnommcneu Ansicht dieses Schlosse« die übereinstimmende Vischer'sche beigegcben, welch'letztere jedoch nicht dem Freill, stein bei Leobcn in Obersteiei, sondern den, neilcsteiis sträflich. Vrandis'schem Schlosse Frcistciu nächst dcr Bahnstation Pragcrhof im Marbmgcr Kreise galt. Bei meinem vor l'icr Wochen dahin »ntciiwmnicncn Aneflnstc entdeckte ich erst diesen Irrthnm, welcher dnrch dic verfehlte Vischer'schc Bezeichnung „Frcicnstein" statt „Freistein" veranlaßt wurde. Von Freie »st ein bei Lcoben existirt keine Ansicht im Vischer's Schlösserbuche. , Der Herausgeber. Einst und Ieht. III. Nand. ^-l) 42 . (1631 v. Zurtschenthal'S.) GrttskNegg (1365 Hr. Meier,) nächst Lictzrn im Ennsthal, ehemals ein ziemlich bedeutendes Schlos; ist nun in em Bräuhaus umgestaltet, einem Herrn Mayer zu Eigen und nur durch seine weit ausschauende schöne Lage an der Salzstraße, interessant, Bischer hat auf der Abbildung dieses damals recht wohnlich sich bietenden Ansitzes auch dessen Umgebunqen topografisch zusammengedrängt dargestellt, und wir erblicken da unter Nr, 1. Paß am Phirn. 2. Liehen. 3. Wollenstein. 4. Stainnch. 3. Nruhaus, 6. Ausseerqebirar. Er fand um 1681 Herrn v. Zurtschrnthal als Besitzer. 1755 verkaufte die Gült I. I. Zicglcr, welche sie mm A Victoria l>. Nainspach getauft hatte, an Balthasar Bärnkopf, bei dessen Familie sie bis in neuere Zeit blieb. (1681 gräflich Saurau.) Illö^klll. (1865, Graf v, Füufkircheu.) Fridstein ebenfalls au der Past- uud Salzstraße zwischen Stainach und W ö r s ch a ch gelegen, ist ciues der freundlichsten Schlösser des herrlichen EnnsthaleK. — Gar malerisch und hell hebt es sich weg von dem tiefdunklen Fichtenwald, an dessen Saum es sich lehnt. Im Style einfach doch Zierlich von Form und umfaßt von äußerst wohlgepflegtcn Anlagen muß es in den Sommermonaten ein reizender Aufenthalt sein; denn trotz bei der geringen Erhabenheit der Anhöhe von welcher aus die Baute das Euusthal beherrscht, ist die Umschau über die rings sich gipfelnden majestätischen Gebirge von entzückender Schöne. Gegenwärtig ein Eigen des Grafen v, Fünfkircheu, gehörte Fridstein vereint mit der Herrschaft Obcrstainach zuletzt Herrn No c Edl. v. Nordbcrq. welcher sie im Jahre 1841 um 'Z8.500 Gulden vom Grafen Ioh. v. Sprinzcn stein erkaufte. Früher war Fridstein cin gräflich Saurau'schcs Fideirommiß, welches im Jahre 1809 allodialisirt wurde. Vis 1812 war Martin Edler v, Linncr Eigenthümer; dieser verkaufte die Herrschaft an Johann Eiscl von Eiselsbcrg, von welchem sic 1816 an Graf Sprinzenstein kam. U681 S. v. Haydeg«,) AlllNlll)ösk!!>. <1865 Hr. Denicke.) Das in Folge der Tattenbach'schen Bethcilung an der ungarischen Magnaten Nerschwörung in den Jahren 1665—1670 vielfach genannte feste Schloß Kranichsfeld, liegt 1^ Meilen südlich von Marburg, und nur einige Schritte von der Bahnstation in einer flachen Ebene. Es war ehemals von weit-läusigen Teichen und tiefen Wassergräben umgeben, an deren Stelle (momentan, wo das Gebäude als Eavalleric-Casernc benutzt wird ^ sehr vernachlässigte) Garten-anlagen getreten sind. Auch will die Sage von einem unterirdischen Bcrbinduugsgange zwischen Krauichsfeld und Wurmberg wissen. Wcun man sich von der Haupt-straßc aus nähert, so erreicht man zuerst den westlichen älteren Flügel des uach allen Nichtnugm von überaus festen Nundthürmen flantirten Gebäudes. Der große Hof wird durch den mittleren Trakt, ober welchen sich der massive Wartthurm mit seineu alten Gefängniß ^ocalitätcn befindet, in zwei ungleiche Hälfte» geschieden, um die sich lauge Gallerien auf mehr denn fünfzig Säulen gestützt ziehen. Im zweiten oder eigentlichen inneren Schloßhofe befand sich im ersten Stocke nordwärts der Speiscsaal. welcher noch in den ersten Decennicn dieses Jahrhunderts mit einem Dutzend historischer Portraits, danmter daß des unseligen Mathias Erasmus Grafen von T,attendach in spanischein Costume, geziert war. Im östlichen Flügel war noch im Jahre 1836 der alte Saal, welcher den Verschwörern M Per sammlnng diente-, eine große Rose unter den Arabesken des Plafonds gab Veranlassung zu dem Mottoi 8ud i'«^. Kranichsfeld war in den ältesten Zeiten Eigenthum eines gleichnamigen Mtergcschkchtcs. Außerdem besaßen es noch die Stattcck. M outsort. Reg all, Ha yd eck, Trufenbach und die aus den Rhein Provinzen eingrwanderten Grafen v. Tattcnbach, unter deren letztem Kmnichsfcld eine so wichtige Rolle durch die Verschwörung Zrini's, Frangipan's, .'e. spielte. Noch bewahrt man in Graz das Schwert, dnrch welches der verblendete Tattenbach fiel. Im 18. Jahrhunderte besaß Kmnichsfcla die freiherrlichc Familie Wcrdcnbcrg. Am 28. November 1805 war Kranichsfcld das Hauptquartier des Erzherzogs Carl. In dcn darauf folgenden Derennicn kam es an Gott lieb v, Rainer zu L ind cnbühei, Neucstcns gehört cs dem Fabritsbesitzer Hr. Den icke. welcher wic verlautet, die Baute in eine Cichorien-Fabrik umstaltcn will. 43 Kapsenstein. *) Am südlichen AbHange eines in mineralogischer Hinsicht nicht uninteressanten Verges liegt 6V^ Stunden von Rndkcröburg, sieben Meilen von Graz dieses gewaltige Schloß, dessen Bestehen wohl weit in das dreizehnte Jahrhundert hinaufreicht, Seine Besitzer hatten anch Tüffcr nnd andere Burgen der Steicrmark inne, ein Conrad und Ulrich von Kapsenstein erschienen 1.^26, ein Pilgram und Hermann 1388. Letzterer war auch ein Stubenbcrg'schcr Lehens« träger. Zwei Ulrich und cin Caspar von Kapfenstcin waren im großen Aufgebote gegen die Ungarn 1446; Andreas beerbte 1416 die Reichensteiner. Hanns war der letzte feines Stammes, sein Wappen tam an die Holzapfel, Kapfenstein aber an die Schluß l er, später an die Weißen eck, Rubersdorf, Ncuberg, von 1730 bis 1798 hatten es die Leng heim er, hierauf die von Scrthenthal. Mit 18. Jänner 1812 kam diese Herrschaft (mit einem Bezirke über 8796 Joch und 8934 Seelen) in das Eigenthum des Herrn Johann Piebctz, dessen würdiger Sohn, ein Freund und Beförderer alles Guten und Schönen, sie gegenwärtig besitzt. In der lieblichen malerischen Gegend, auö welcher der freie Schloßbcrg emporsteigt, gewähren die Veste auf ihrem dunklen Felsen, die tiefer stehende Pfarrkirche St. Nikolai, und die Herz-Icsu Kapelle, welche den waldigen Gipfel des Berges krönt, einen imposanten Anblick. Ueber eine Brücke, durch cin wohlgrsichertcs Thor gelangt man in da? Innere des Schlosses, dessen Gemächer moderne Nohnlichkeit und einfache Eleganz charakterisircn, ohne ihnen das schon durch die Bauart bedingte Gepräge des Alterthümlichen benommen zu haben. Jedes Fenster gewährt eine andere Fcrnschau über das trefflich benutzte wellenförmige Hügelland, welches sich tief zu den Füßen des Beschauers ausbreitet. Man sieht von hier aus sieben stattliche Schlösser, von der Herz Jesu Kapelle gar eilf. Aus einem der Korridore fesselt ein altdeutsches Gemälde <1522) auf Holz! „Die Grablegung Christi", die Aufmerksamkeit. Ebenso eine Votiv-Tafcl mit Reimen, welche darthun, daß im Anfange des vorigen Jahrhunderts der Blitz eingefchlagcn und 12 Personen betäubt habe. In der Nähe hängt auch das Bild eines der alten Eigenthümer aus dem Stamme der Lengheimer. Ein Bild enthält in kurzer Legende die Skizze der Geschichte des Schlosses und seiner Eigenthümer, deren letztere es seinem wüsten schon verfallenen Zustande entrissen, und ihm die gegenwärtige wahrlich anmuthige Form gaben. Keller und Glashaus im Schlosse und die schönen Meiereien tiefer unten verdienen ebenfalls einer Erwähnung. Mit reichen Gärten uud trefflichen Obstanlagen ist der Berg geziert, auf dessen äußer-stcn Gipfel die Herz-Jesu Kapelle lI8W renovirt) in gefälliger Form eiuc schöne Rotunde mit einem einfachen Cruzinre das Gemüth des Wanderers zur Andacht stimmt, vor Allem aber durch eine Aussicht, durch eine Nundschm» lohnt, welche kaum von der in Niegersburg übcrtroffen wird-, Ungarns ferne Fluren über St. Martin, Icnersdorf und St. Gotthard liegen aufgerollt zu den Füße»; die lieblichen Gebirge, die mit ilirem Gürtel Glcichcnberg umschließen, ziehen sich in sanften Abstufungen hin. Rcbcngrlände, blanke Mcierhöfe, nette Baucrnhäuser dehnen sich aus; und wahrlich, uur noch ein Nallfahrwtag ist nöthig, der dieser Höhe die bunten Gruppe» der Andächtigen als Staffage gibt, um den Wanderer mit froher Begeisterung zu erfüllen, Auf malerischen Waldwegen, häufig durch Wein-berge unterbrochen, kommt man in einer Stunde von hier nach Bertholdstein. (1861 5, Freiherr v. Webersberg.) A* l! !l !l s H H. ('s65 Carl Lewohl.) Unter den zahlreichen Schlössern, welche am linken Murufcr vou der die östliche Grenze des Lcibnitzerfcloeö bildenden Hügelreihc auf den Reisenden herniederschauen, ist Laubcgg cincs der bedeutenderen. Im Baustyle ganz der großen Anzabl vierthürmiger Schlösser aus dem 17. Jahrhundert ähnlich, bietet cigent> lich nur die äußerst lohnende Aussicht aus den Fenstern desselben, oder dem Glorict vor dem Schlosse besonderes Interesse, — Wie mehrscitö ist auch hier der Ur> sprung des Entstehens unbekannt ^ obwohl „Labcckcr" schon frühzeitig urkundlich erscheinen und jedenfalls die ersten Besitzer waren. Später kommen die Herren von Webersbcrg als Eigner vor-, 1760 ein Graf Attcms. 1779 eine Gräfin Lenghaimd. und endlich die Familie Warnhauscr. von welcher diese schöne und reiche Besitzung an Carl Lewohl kam, welch'Letzterer auch durch rationellen Landwirthschaftsbctricb und zweckmäßige Verschönerungen, Zubauten u, s. w. das Gut bedeutend an inneren und äußeren Werthe hob. *j Siehe Erinnerung »n Gleichenberg van Dr. N H. Puff. 44 (l681 y. A. Graf Sauer.) D st !' N l! N. ^ <^65 Graf Ferdinand Atteme.) Nordöstlich, von Prttau 1'/, Stunde entfernt, liegt auf dcm unteren Pettauerfclde, an der von Pcttau nach Luttenbcrg führenden Straße dicfcs Schloß, das für das schönste in Pcttaus' Umgebung gilt. Es Ivar einst ein Jagdhaus, welches seit 1597 den Hcrbcrstei n's. um 1668 aber schon den Grafen von Sauer gehörte, welche es vergrößerten und 1736 an Dismas Grafen von Attcms verkauften. Das dermalige luzuriös und geschmackvoll im italienischen Styl erbaute Schloß, sowie der einst schöne franz. Garten rührt von Josef Graf von Mcms her, und datirt aus den Jahren 1739—1743. Nach Anna Gräfin t». Attcms, geb. Gränn v. Wurmbrand (5 1803), Witwe des Grafen Josef v. Attcms. ncl es an Ferdinand und von diesem im Jahre 1820 an seinen Sohn Ignaz Grafen von Attcms, Landeshauptmann von Stekrmart <-Z- 1862). welchem wieder sein ältester Sohn Ferdinand im Vesitze folgte. Der große Saal mit schönen Freokcn auf den Plafond ldie Thaten Hercules vorstellend) und die Ahnenbilder der Attcms an den Wänden, dann die Gemächer des ersten Stockwerkes und die ansehnliche Orangerie, worunter 200iährigc Näumc und, lohnen reichlich der Mühe des Schaums. Thurnisch, liegt inmitten prachtvoller, üppiger Parkanlagen ^ St. südlich von Pettau au der Straße nach Krapina. Im Jahre 1642 war es noch als unbedeutende Herrcngült im Besitze des Hans Wilhelm von Herb erst ein, von dessen Vrudcr, dem Landeshauptmann Mar v. H., im Jahre 1650 Hans Freiherr v. Vetter die Gült erkaufte. Nach Vetter's gelangte sie an die Thurn. Graf Hans Mar v. Thurn erbaute 1694 das noch bestehende Schloß, welches Vischer auch in sein Schlösserbuch aufnahm. Damals glich Thurnisch vcrmög seiner gewölbten Bedachung und den vielen Thürmen (21 an Zahl, 5 größeren und 16 kleinen) eher einer Moschee als einem Herrschaftssitz, und obwol das Gebäude selbst bis auf geringe Zubauten und das Dach noch dasselbe ist, würde es nun Niemand wieder erkennen. Außer den Grafen Thurn besaß es noch Freiherr v. Fleisch manu, Grc Gebirges und des originellen Donati, bilden die Coulissen des freundlichen Thales, in dessen Mit-telpunkt das uette Dorf St. Marein (öni^e) recht idyllisch friedlich daliegt. Die ersten Besitzer dieses Schlosses waren, so weit man es aus Urkunden zu erheben vermag, die Herren von Erlach, welche auch das Gut Erlach oder den Crlachhof (wahrscheinlich 1'ri«wv^ bei Lcmberg im Bezirke Planlcnstcm) besaßen. In des Markgrafen Otakcr I. Urkunde des Stiftes Nein (1146) ist ein Eberhard von Erlach als Zeuge unterfertigt, Ein Heidenrcich von Erlach kommt unter den Wohlthätern vor, welche das Stift Admont unter seinem ersten cinheimischrn Abte Lnitold (11^8) mit ansehnlichen Schenkungen bedachte. Auch die Otakcr'sche UebcrgabsUrknndc von Stciermark (1186) führt dcn Eberhard von Erlach als Zeugen auf. Einen Ulrich von Erlach und dessen Tochter Elsbcth finden wir um das Jahr 1.j5.". genannt. In der Folge erscheint Erlachstcin als ein Edclmaimssift der Hohen warter, nach welchen es als landrsfürstlichcs ^chen an die Gcisrucke überging, ein altes, aus der Schweiz eingewandertcs Rittergeschlecht, welches am 10. Juli 1638 den Frcihcrrurang erhielt. Im Jahre 1666 wurde Ludwig Freiherr von Geisruck (welcher nachher lam 6. Mal 1679) mit seinem Bruder Carl Sigmun^ in den Grafcnstand erhoben wurde) mit Erlachstcin belehnt. Linst und Icht. III. Band. ^ 46 Unter seinen Nachfolgern erscheinen hier Carl Josef Graf von Gcisruck (1764,, Kriegscommifsarius im Lande Steier und Viertel Cilli. und Johanna Christina, gcbornc Gräfin Auersperg. dessen Witwe (1764); Guido Heinrich Graf von Gcisruck (1779). und endlich Johann Jakob Graf von Geisruck. geheimer Rath. Präsident und Landeshauptmann in Krain (1793). 3m Jahre 1799 ging die Herrschaft durch Kauf cm Anton Nagy üb«. Von 1830—1840 besaß es Raimund Nounkh. Seit 20 Jahren gehört es Herrn Baron GödclLanoy. f. k. General-Consul. Rann. Das Städtchen Rann. am linken Ufer des hier sich mächtig ausbreitenden Savcstromcs, ist der südöstlichste Punkt Steiermarfs, und seit zwei Jahren Bahnstation. Es hat in beiläufig 130 Häusern gegen 700 Einwohner. Kirchen befinden sich daselbst drei. nämlich die Stadtpfarrkirche, erbaut 1781, nachdem das frühere, näher dem Stromc gelegene Gebäude von Letztcrem untergraben und dem Einstürze zugeführt wurde; — die Kirche des 1660 gegründeten Franz is-kan er-Klosters und die Filialkirchc St. Rochus, sämmtlich ohne bauliches Interesse. Ferner hat Rann das gcräumigr. von vier massiven Eckthürmcn flan-kirte gräflich Atwms'schc Schloß, welches noch manche Uebcrblcibscl der ehemaligen Prachtausschmürkung, so namentlich einen tüchtig gemalten Saal aus der Nenais-sancczcit ausweist, Von eigenthümlichem Interesse sind die noch am Schloßthore kenntlichen Spuren von gewaltigen Säbelhieben und Kugcllöchern. aus dem Bauern-aufstand des Jahres 1576. wo die ganze Stadt durch die Tumultuanten eingeäschert wurde, datirend. Rann ist der Sit) des Bezirks- und Steneramtes, besitzt eine sehenswerthe Schwcizcrci im Ranncrhofc, Braunkohlenwerke. Gctrcidehandel und Weinbau. Auch besteht hier eine Uebcrfuhr, Die urkundlichen Daten über die ersten Privilegien dieser Stadt reichen an die Witte des 14. Jahrhunderts zurück; diese waren sehr ausgedehnt und wurden stets von den Landesherren erweitert. Daß die Einfälle der Osmancn und Malcontcntcn namenloses Elend in steter Erneuerung über Rann bringen muhten, bedingt schon die Lage unmittcl' bar an Croatiens Grenze. — Das denkwürdigste Jahr war 1475. in welchem die Türken hier das steirisch kärntnerisch-krainerische Heer total vernichteten. Ueber die Lage Ranns wäre besser zu schweigen; denn zu dem Abgang jedes landschaftlichen Reizes gesellt sich noch der Ucbelstand, daß die flache, sumpfige Gegend, das immerwährende Versanden des nicht zu regelnden Savestromes schlimme Fieber zur Folge haben, welche selbst den Eingebornen »icht völlig verschonen. > ci68i Freiheil ss.A.v, Peche.) S lh l N sf Fl l ö il U. (1865 Ritter o. ftlidau.) Dieses äußerst wohlcrhaltenr, schön eingerichtete Schloß befindet sich in dem gegen 900 Einwohner zählenden Städtchen Fridau an der Dräu und der croatisclM Grenze, ist mit einem üppigen Parke und freundlichen Gartenanlagcn umgeben und dient dermalen Herrn Ritter non Fridau zum Sonniieraufenthalt. Die ersten Besitzer waren ebenfalls Ritter von Fridau. welches Geschlecht jedoch durchaus nicht homogen mit dem des jetzigen Besitzers ist, da erst dessen Vater Josef Paucr im Jahre 1812 mit dem Präditalc „Edler von Fridau" in den Adelsst>ind und 1814 in den Rittcrstmld erhoben ward. — Nach dem uralten Geschlechte der Fridauer erscheinen die Chelzen. Ncuberg. Nidau. Weisbrmch. Herberstcin und Zackl als Eigncr von Fridau. Später kam diese Herrschaft an den Magnaten Ladislaus Pcthe dr Hethcs, welcher sie zum Fidrieommift erhob. Nach dem Tode des Urenkels dieses Ladislaus und Letzten des .Stammes überhaupt <1> l770>, entstanden langdaumldl' Erbstreitigteitcn. »veil dirscr gegen das Fideirommisi-Institut scines Urahnes srine Gemalm. geb. Gräfin Elisabttb vm, Saurau. zur Erbin einsetzte. Durch verschiedme Vermächtnisse fanden dicsc Streitigkeiten erst ihren eigentlichen Abschluß, als 1805 Graf Leopold von Mmiasackrr seine Ansprüche aufgab, und Fridau an Josef Pmirr. nachmaligen Ritter von Fridau, verkaufte. 47 Knittelseld. Dic Stadt Knittrlfeld «Chnuttchcld» liegt an dcr Hauptstraße imd a?n Ingering-Canalbache, der bald darauf in die Mur fällt, auf einer nur unbedeu-tendm Erhöhung, in einer sehr freundlichen Gegend, 2 Meilen von Iudmburg und 3^ Meilen von Leoben, ist der Sitz des Bezirks- und Steueramtes. hat ein in der Vorstadt liegendes Kloster der PP. Kapuziner, gegründet im Jahre 1705, cinc Pfarrkirche St. Johann, erbaut im Jahre 1476, mit schön gearbeiteten Grat», steinen und zwei alten Kriegsfahnen, bei welcher sich auch eine Musterschule befindet, ferner ein Postamt, ein Bürgcrspital, zwei Kranken Untcrstützungsvereine. cinen Schützenvcrein. rincn Visen- und Strcckhammer. ein Scnscnlmrk, eine Pfanncnschmicdc und sammt der Vorstadt und dem Dorfe Landschach in 185 Häusern 15U0 Ein-wohner. Die Bauart der Stadt ist sehr alt, die bestandenen Ringmauern verfallen fast gänzlich und die Thore mußten wegen Erweiterung der Straße und zur Be. quemlichkcit des Einfahrens der großen Frachtwagen weggcbrochen werdcu. Die Häuser haben durchgängig nur ein Stockwerk und bilden im Ganzen vier Gassen, welche sich in einen großen Platz vereinigen, der mit einer Säule zur Erinnerung an die hier im Jahre 1713 herrschende Pest geziert ist. Zum Danke für die Befreiung von diesem Unglücke werden jährlich zwei Votivprozcssionen gehalten. Knittclfcld hat in den Jahren 1644, 1742. 1796. 1817. 1818 und 1842 an Verheerungen durch Feuer gelitten, worunter besonders die Brände der letzten drei Jahre, am 8. Dezember, 18. Juni und 26. Juli fast die ganze Stadt einäscherten. Nicht weniger in trauriger Erinnerung sind für Knittelfeld die In» vasionsjahrc 1797, 1805. 1809. Die Stadt, deren Wappen in drei horizontal und parallel übereinander liegenden Prügeln Mitteln) besteht, erhielt ihre ersten Privilegien durch Herzog Rudolf im Jahre 1302. wodurch dieser Ort vorzüglich deshalb begünstiget wurde, daß in demselben außer den Bürgern Niemand Kaufmannschaft treiben durfte. Diese Privilegien wurden in dcr Folge von allen Landesherren bestätiget. Im Jahre 1476 bewilligte Kaiser Friedrich, daß sich die Stadt jährlich rinen Stadtrichter aus ihrer Mitte wählen dürfe. Gallenstein. An Steicrmarkö nördlicher Grenze gegen Oesterreich hin liegt der kleine Markt St. Gallen und unweit desselben in östlicher Richtung, wo der Orb° und Vuchaucrbach zusammenfließen, um als Weisscnbach sich mit der Enns zu vereinen, die Trümmer der Vcste Gallenstein, welche im Jahre 1278 vom zweiten Admonter Abte Heinrich, mit Erlaubniß Kaiser Rudolfs l. und dessen Sohnes Albrecht, kühn auf isolirter. steil abfallender Fclscnhöhc erbaut ward. Die Nn-bcqucmlichkeit des Zuganges, und vor Alkm der Mangel an Nasser, für welches nur eine Cisternc bestand, veranlaßte seine Auflassung im Jahre 1831. bis wohin es bewohnt war und die Kanzleien der Bezirk und HerrschaMn-rwaltilng enthielt. Das ganz leere Schloß ward bald zur Werkstatte von Schatzgräbern und Her-störcrn- und nachdem es vom Stifte Mmont, dem es ftit d^ (5chau:mg ununterbrochen gehörte, um 400 fi. an einen Nagclschmied aus Et. Gallen verkauft war, ainq es nur zu rasch seinem vollständigen Verfalle zu; denn der Oewerbsliunm brach »ö ab und verkaufte das Nanmatcriale. Am kräftigsten widerstanden dic beiden hohen Thürme dem Vernichtungswerke nud mahnen noch stolz an die Zeit, wo von ihren Zinnen der mit scincn Schätzen hinaeflüchtete Abt Heinrich, nachdem das Stift Admont im Jahre 1292 geplündert ward, den wüthenden Baiern und Salzburgern Hohn sprechen konnte. SchUch Mrr-Pulsgau. 1V4 Stunde wchiich von dcr Bahnstation Pragcrhof, ganz nahe der großen Chaussee (alte Tricster Straße) gelegen, ist ein altes, geschmackvolles Ge-tmude im Barock Styl, zwei Etagen hoch uud von Wirtschaftsgebäuden, sowie sehr schönen wcchlgcpflegtcn Gartenanlagen umgeben. Es gehörte früher der gräfli-chen Familie Dictrichstein, 1799 besaß es Leopold Hustcr von Adlcrskron. Gegenwärtig ist es ein Eigen des Frciherrn v. Post. (1081 Graf C, W. v, Bleuner,) RUtNl MNMMklllktN. nmer> stein, welches unzweifelhaft schon vom Ursprünge her in engem Zusammenhang mit Ersterem stand. Muthmaßlich erbaute Kammerstein das Rittergcschlccht der Chrcnfcls-, wenigstens erscheint als erster Besitzer ein Wulnug von Ehrcnfcls i»n Jahre 1292. wo er diese damals Kammer genannte Neste dem wider Herzog Albrecht verschworenen Konrad. Erzbifchof von Salzburg, übergibt. Von Otto und Heinrich von Ehrenfcls wurde im Jahre 1375 Albert. Bischof zu Passau, auf seiner Reise nach Wien zum Beilager Herzoge Albert III. mit dem Zopfe, gefangen genommen und im Schlosse Kammcrstciil fast ein Jahr verwahrt, — Kammerstein liegt wohl schon seit Jahrhunderten in Trümmern, da Pischcr's Topographie bereits ein ganz dem unseren etnsprechcndes Bild des Verfalles weist. (1tt81 Igu. M. Graf d. AitemS,) M H N 3 Ii k l lt. (^6'. Graf li. Sparouich.) Auf der südlichen Abdachung jenes sanften Gebirgszuges. welcher das Prttauer Feld im Südost begrenzt und die Wasserscheide zwischen dem Dräu-und Drannthalc bildet — eine Viertelstunde von Maria-Neustift — steht das ehemals feste Schloß Monsbcrg. Seine Lage ist romantisch und die Aussicht in die üppigen Fluren des letztgenannten Thaleo reizend. Es diente einst zur Vertheidigung des Passes, welcher aus dem Drannthalc auf das Pcttaucr Feld führt. ^:.^, Im 12. und 13. Jahrhundert gab es eigene Herren von Monsberg, worunter Heinrich und Artolf. welcher Probst in Maria-Saal und Stadtpfarrcr in Pettau war, urkundlich bekannt sind. Als König Mathias Corviuus das Schloß besetzte, war 147!) Wilhelm u. Wclzcr königlicher Pfleger allda. Im 15. und 16. Jahrhundert besaßen es die Reichsgrafen von Montfort. Im Jahre 1508 finden wir einen Hartmann von Hollmeck und später die Herren von Lamberg als Besitzer. 1618 überkam Adam Graf von Schönbüchel das Schloß. 1710 gelangte es durch die Vermählung der Tochter des Grafen Bernhard von Schönbüchel, Juliana, mit Jakob Frcihcrrn von Moscon an letztere Familie, bei der es bis 1801 blieb. In diesem Jahre aber erkaufte es Herr Blagatinschegg, der später wegen hoher patriotischer und landwirtschaftlicher Verdienste mit dem Prädikat „Edler von Kaisersfeld" geadelt wurde. Sein Sohn Franz Ludwig verkaufte es 1819 an Carl von Klar und dieser 1820 an F. Edlen von Mandclstcin. Im Jahre 185,8 besaß es ein Herr Blauenstein. Gegenwärtig gehört Monsberg dem Herrn Grafen Sparowich und befindet sich in sehr gebrechlichem Bauzustande. (1«S1 I. I, Freiherr v. MoScon.^ A ^ 5 H H It, <^ü ssrciherr u. Moscun.) eines der interessanteren Schlösser des Landes, liegt auf aussichtsreicher Bcrgeshö'he, zwei Meilen nördlich von Steicrmarks südlichstem Punkte, der Stadt Rann. abseits der Bezirksstraße, welche die Bahnstationen Rann und Pöltschach verbindet. Die Sage will die erste Anlage von Pischätz bis in die Römcrcpoche zurücklciten, und bezeichnet den mittleren massiveu Thurm, welcher, mit einer Uhr versehen, das Schloßgebäude überragt, als ein Uebcrbleibscl aus jener Zeit. Geschichtlich bctanutc Besitzer waren außer dcm gleichnamigen, längst ausgestorbenen Rittergcschlecht aus welchen ciil Rudolf 1Z4<> in Cillier Urkunden vorkommt, die Mord are, das Erzstift Salzburg, und seit mehr als 200 Jahren die frciherrlichc Familie Moscon, deren Sprosse Johann um 1753 Pischätz zu einem Fideicommiß-Gutc erhob. In der Besihperiodc von 1617—1714 wurde Johann Jakob Freiherr von Moscon und seine Gcmalin Elisabeth von den eigenen Unterthanen hicr erschlagen. Der Anlaß zu diesem Morde war eine neue landesfürstliche Steuer - Auflage, welche man vom Inhaber erfunden glaubte. Der zuriickgebüebcne minderjährige Sohn Johann Baptist übernahm in sehr jugendlichem Alter die väterlichen Güter und machte die Thäter sowie deren Fami-lien zu Leibeigenen. Das tragische Eudc dieser Gatten bezeichnet ein im Schlosse Pischätz ausbewahrtes Gemälde in Lebensgröße, mit der Inschrift: „Ioh. Iac. Frech, v. Moscon. Herr v. Ncuhof in Croatien und der Herrschaft Pischay wurde nebst seiner Frau Elisabeth v. Schäsicr im Jahre 1661 von den Unterthanen ermordet/^ 4» ' * Studenttz. ^issier Areis.) Gewiß erinnern sich unsere freundlichen Leser noch der zu Anfang des N. Bandes gebrachten Sciher - Ruine, jener so unendlich malerischen, an die Scottischen Schilderungen altschottischcr Klöster mahnenden Trümmer von „Deutschlands ältester Kart hause/' Ein würdiges Gegenstück zn diesen herrlichen Ucbcrresten bildet nun das ehemalige Nonnenstift Etude nih. Leider machte es dcr tlcine Nauni unserer Ansichten unmöglich, ein ganz entsprechendes Bild dieses höchst merkwürdigen Punktes zu bringen. Es sind nämlich die durch die ^age mehr lang, als breit bedingten Klostcr-Gebäude in einer su schmalen von strilab° fallenden, dichtbewaldcten Bergwänden gebildeten Schlucht situirt, daß nur auo sehr hohen Standpunkten ein weitläufiges Mgelperspectiv-Vill' aufzunehmen wäre. Um jedoch nicht den Porwurf der Flüchtigkeit auf uns zu laden, haben wir den best erhaltenen Theil mit dcr Kirche, sowie ein Stück des Schlosses im vorliegenden Bilde gebracht, und wollen, auf Vischers Abbildung verweisend versuchen. durch Worte zu ergänzen was der Griffel übrig lassen mußte. Wcnn man der Bezirksstraßc folgt, welche lion der Bahnstation Pöltschach längs dcr Dran in einer halben Stunde Hieher führt, so gelangt »nan zuerst in den unbedeutenden, aus circa 50 Häusern bestehenden Marktflecken uud am Ende desselben zu dem uninteressanten, die Ruinen des Klosters gänzlich versteckenden Herrschafts > Gebäude Studrnih. Diesem benachbart steht dcr Pfarrhof und im kleinen Garten hinter Lchtcrem befindet sich ein zierliches Bassin, iu welchem eine Menge frischer Quellen emporsprudeln, ^on diesem Brunnen Kindisch Studenze) erhielt das Kloster feinen Nani.n. Aus dem Garten führt ein Pförtchcn in die Ruine, ein weites Chaos von wüsteu Trümmern, unter denen die Neste von Thürmen und Gewölben, Kellern und Gemächern schauerlich emporragen. Zwischen üppigen Epheuranken blühen wilde Rosen, Disteln uud Etcinncllcn wuchern aus dem Schauplätze einstiger Andacht. Wohl ist noch einiges ganz gut erhalten, so der Trakt mil dcr Kirche, an welchem der Krenzgang stößt. Hier sind im Hunderte, mn mehr Wahrscheinlichkeit aber 1249. und zwar bestand das erste MoM in ihrem Schlosse, dessen spärliche epheuumranktc Trümmer auf einem Felsen links vom Eingang dcr Schlucht noch zu sehen sind. Der Patriarch Bertholt, von AlMleja gab ihm den Namen Gnadenbrunn. Die Sage läßt zur Zeit dcr Stiftung aus der oben berührten Quelle Wem fließen, welcher einem blinden Bauernmädchen sein Augenlicht wieder gab. Unter den Wohlthätern des Klosters finden wir viele erlauchte Namen, als! Nichiza v. Kunigsberg ,12^)-, Swda U. Marburg; Rudolf. Sophie, und Elisabeth v. Roh its ch (1259); Herzog Nlrich v, Kärntlicn; Leopold v Schärfeuberg; Hartwig v. Monsberg s1260);'Ottokar v. Böhmen und Rudolf v. Habsburg. Die Freiheiten des Stifteo, dessen Nonnen dcr Regel des hcil. Dominicus folgten, bestätigten die Päpste ^enedilt xi., Veuedikt XII., Johann XIII,, Paul !c. Bereits in der zweiten .^'älftc deö 14. Jahrhunderts erreichte Studench durch mehr als KM SclMlungen den Gipfelpunkt seiner Blütezeit. 1577 stand das Kloster ganz leer. — Iu den Türlenlricgen und im großen Bauern-Aufstande mußten die Nonnen mehrmals flüchten. 1782 unter dcr Priorin Agnes Hazl wurde das Stift aufgehoben, und kaum zwei oder drei Jahrzehnte später lagen alle Gebäude, nicht durch Zeit und Feindes Gewalt, sondern durch Wandalismus uud gemeine Habsucht in Trümmern. Die Ruine der ehemaligen Hofrichterci diente dem jeMen fehr nüchternen, aus zwei. im rechten Winkel verbundenen Flügeln bestehenden Herrschafts Gebäude, welches nunmehr ein Eigenthum des Herrn Grafen von Sparovitz ist. - Von Studenitz au? ist auch der angenehmste Weg zur Besteigung des Wotsch, dessen Gipfel eine prachtvolle Rundschau bietet. Ginft und Ießt. III. Nanb. 12 <,««' I. <5H, v. T.ttenbach.) W t s s k l l . ^ ... . - c.» < eine halbe Stunde lwu der freundlichen Kreisstadt Marburg gelegen, uud durch prächtige schattige M^n -uic der Hauptstraße nebst mehreren „nttelalterlichen Grabsteinen der Fainilie Herbersteiu, anch viele römische Monumente befinden, welche größtentheils auf den benachbarten Feldern gefunden wurden. An, 12. I„„i 17!,.^ grub man hier e,nen Topf mit einigen dreißig Pfnnden römischer Silbermünzen a»s. Smlderbar. daß die Sage m.ler den bier wohnende,, Wenden allgemein gang und qrbe ist. von emem ^tnro m««to saltc Stadt», welche aber ihrer Erzählung nach an dem AbHange des Bachers gerade hinter Windenan gestanden haben soll.' Die alten Bescher Windenau's waren die Herren von Winden, welche im 14. Jahrhunderte mit den Stah renb ergern verschwägert erscheinen, Ein W al lfahrt v. W. begleitete Friedrich den Friedfertigen (1436) nach Palästina. Hans v. W. war 1420 Landeshauptmaun in Steicrmarfz Wenzel war der Letzte seines Stammes. 1- 1491. Hierauf kam das Schloß an die Rosenbergcr, Herberstci» und Khicsel. 1728 crschciut Jacob Gwf von Braudis als Besitzer und ist Windcnau bis zunl vorigen Jahre ein Eigen dieser Familie geblieben. Nnn gehört das Schloß dem Fürstbischof von Marburg. Ruine Rcichcncck. Die Ueberreste dieser cinst mächtigen Burg. des VeHthuins der um das Jahr 1480 auögestorbenen Ritter von Reichen eck. welche nebst dieser Herrschaft auch Schalleck im vormaligen Cillirr Kreise und die Veste Strechau in Obersteier besaßen ^. und deren Namen schon im 18. Jahrhunderte vorkommt, krönen den Kipfel eines ziemlich bedeutende» dichtbcivaldetcn Verges, unweit der Bahnstation St. Georgen im schönen Andcrbnrgcr Thal. Mehr, als durch die schon verfallene Nuine selbst. wird der Besucher durch die herrliche Aussicht von der Burghöhe belohnt. auf welch' Letztere übrigens recht gangbare nnd uicht beschwerliche Wege führen. VUVlZ SlhlkMlif. 2 an die Grafen Vatbiany über. Anch die Pol beim besaßen einst Vnrgau. An diese BcHperiodc, sowie an di- Trautmannsdurf'sche, erinnern zwei Inschriflstcine, deren einer mit dem Trantmannsdorf'schcn Wappen ober der Eingangs-pfortc die folgenden Worte enthält! ,,Marmilia>i Graf von Trautmannsdorf nnd Wcinsberg, Gitter des goldenen Vließes, Rom. Kais. Majestät Ferdinand III. geheimer Rath. Kämmerer nnd ^bersthofmeism,'' l^in anderer Stein ist an der Hofseite oder dem Thore eingemauert, und trägt die schwer leserlichen Worte! Der breite Nassergraben, welcher das Schloß umgab, ist seit vorigen Jahr vollständig trocken gelegt, doch spendet darum noch der in nnmittelbarcr Nähe befindliche Weiher mehr als genügende Feuchtigkeit irnd Sumpfluft, nm jeden Aufenthalt in Vurgau zu verleiden, — ein Umstand, welcher gewiß viel beiträgt, daß die Pestc Vurgau in Knrzen gänzlich aufgelassen werden dürfte. Windisch - Ieistrih. Dort, wo der majestätische Bacher seine südöstlichen Ausläufer gegen das Pettaucr Feld absendet, lagert an weinbepstanzten Abhängen das freundliche Städtchen Windisch'Feistril) mit cirea 140 Hänsern nnd W0 Bewohnern. An Sehenslvcrthem besitzt Fcisirih die Dechanteikirchc zum heil. Andreas und die ehemalige Minoritenkirche znr schmerzhaften Mntlcv nor Allem aber die gräflich Attems'sche Burg. ein großartiger Ban von nun trockenen Gräben und bedeutenden Mauern umgeben. Der vom Hanpt-Gebändc getrennte 5ract enthält die Kanzleien und Veamtenwohnungen-, die Burg selbst aber, ein alterthinnliches Viereck im italienischen Geschmacke, hat außer einigen zum Theile <,!cganten Gemächern in beiden Stockwerken einen prachtvollen Saal mit herrlichen ^restrn. An der Ostseite des Schlosses stößt ein großer parfähnll'l-lm Garten. Geschichtliche Daten über Feistril) sind folgende! 1368 übergaben die Herzoge Albrechi und Leopold die Stadt Feistritz an den Grafen Friedrich v. C il! i für die treuen Dienste, welche ihnen derselbe mit 90 Mann in Italien geleistet. Durch Kaiser Mar. kamen Burg und Stadt an die Grafen von Schauml'urg, 1562 diente sie einige Zeit zum Vcrbannungsortc der unglücklichen Gertraud von Mödliug, !^<' wurde Feistrik vergebens von den Ungarn unter Johannes Corvinus belagert, 1,529 wurde sie von den Türken geplündert. 1599 znm alten Glauben reformirl. I77l> brannte sie halb,ab. Die Burg aber kam später an die Herren von I dungs beug, nnd ist seit einer Reihe von Jahren ein Eigen der gräflichen Familie Attems, Gegenwärtig besitzt es Graf Feroinand, ältester Sohn des im Jahre 1862 verstorbenen Landeshauptmanns Ignaz M.. Grafen v. Attems. - Vischcr hat zwei Bilder dieser Stadt in scine Topographie aufgenommen. Unsere Aufnahme geschah von Westen, wo der mächtige Wotsch den Hintergrund bildet. 58 Römerbad Tiiffer. Im unterm romantischen Thalc der Sann. kaum 2 V2 Meilen von (5 ill! sauf der Südbahn in einer halben Stunde erreichbar) schimmern zu Füßen des dunkel belaubten Lsnosek die blanken Mauern des freundlichen Curortes, welcher sich im raschen Aufschwünge immer mehr zur Bedeutung eines Weltbadcs erhebt, an dessen Heilquellen Kranke aus allen Theilen Europa's — in jüngst verflossener Saison sogar auch Aunrika's und Afrika's — Genesung suchen und finden. Die Najadc von Tüffcr ist ein unverdorbenes Kind der Wälder, denn die Natur selbst hat hier den Raum versagt für große Werke und Niederlassungen; und >cne Bauten, die den Quell umgebend so anmuthig lockend herabsehen aus den Laubesschattcn, trotzen den Naum, auf dem sie sich erheben, durch die uuermüdetc That-kraft des Inhabers Herrn Uhlich dem beschränkten und widerspänstigen Boden ab, so ziemlich in derselben Ausdehnung, in welcher einst dic wcltbchcrrschenden Römer unter Tiberius — dem Tüffcr sogar in der Alliteration seinen Namen danken soll — diese gesegnete Stelle zu benutzen verstanden. Das Bad mit seinen schmucken Gebäuden und seinen mannigfaltigen reizenden Anlagen, das Pfnrrdorf St. Margarethen am rechten, der 1847 erbaute Stationshof am linken Ufer der schnellströmmdcn hellgrünen Sann. sind die einzigen Ansicdlungcn im Grunde des lieblichen Amphitheaters, dessen Rundung ein grüner Kranz von schönen Bergen bildet, gekrönt von den silbern blinkenden Kirchlrins St. Nikolai. Gertraud u. s. w. — Die drei Quellen des Römcrbades, welche eine Temperatur von 29.5" und 29.8° Reaum. haben, entspringen am Fuße des oben erwähnten hohen ßonoäoli, 120 Fuß über den Spiegel der Sann. mit einer Mächtigkeit von 1000 Kubik-Flis; Wasser in einer Stunde, und gelangen sogleich in die vier Bassins, von denen der größte das sogenannte Fürsten!, ad. für 60 bis 80 Personen Raum hat. Die Gewässer gehören zn der Gattung der alkalisch-salinischen. Sie sind heilsam bci Krankheiten der Perdauungsorgane. der Lunge, gichtischen und rheumatischen Beschwerden und den aus Entncrvung entstehenden Veideu. Die Badekuren beginnen in der Regel am 1. Mai und enden mit 24. September. Die herrliche, bald wilde, bald liebliche Natur in der Gegend, gibt den Gästen Gelegenheit zu den mannigfaltigsten Lustparthien, zu Fuß und zu Esel; Pferde sind wegen der Steilheit der Gebirge weniger anwendbar. Die schönsten und am häufigsten besuchtesten Punkte sind: Cilli mit der interessanten Burgruine. Stein-brück am Einflüsse der Sann in die Save. Gair ach, die ehemalige Karthause, nun Staatsherrschaft, die Klippenburg Montprcis. Svetina und auf den D 0 st, Maria Schcucr n:c. :c. Unter den Spaziergängen in der unmittelbaren Nähe des Bades sind die vorzüglichsten: die Lharl 0 ttcn - Nu e. der Am alicnhügcI, die Gustavshöhe mit dem Parapluie am Juli ettenpl atze, der Babcttcnsitz, vor Mem aber am Schlüsse des Waldweges das Graf Glcispach-Belvedcre mit der weitesten Aussicht auf die Eisenbahn, bis gegen die steinerne Brücke. Der nahe Türkenweg im Walde wird für die alte Römcrstraßc gehalten. — Ueber die älteste Geschichte der Thermen von Tüffer wissen wir nur so viel, als uns hier aufgefundene Denksteine und Münzen berichten, nämlich, daß diese Heilquellen den Römern wohlbekannt und von ihnen eifrig benutzt wurden. Tiefes. 800jähriges Schweigen lagerte fich dann über denselben, bis wir sie als Eigenthum der Gairachcr-Karthäuscr im 14. Jahrhunderte finden. Nicht unbedeutend scheint der Badeort gewesen zu sein, als ihn 1529 die Türken niederbrannten. Später errichtete ein Graf Wildenstein neuere Bauten. Doch erst der neuesten Zeit blieb die Glanzperiode des Ortes vorbehalten, und zwar begann die schönere Acra des glücklichsten Gedeihens mit der Uebernahme des Bades durch den Großhändler Herrn Uhlich im Jahre 1840. Hohenegg mit dem Schlosse WeichselMen. Der writhinschauendc Markt Hohcnegg liegt 1^ Meile nördlich von Cilli an der Poststraßc, welche von dieser Stadt über Gonovitz nach Wind isch-Fci st ritz führt. Durch seine, aus der Ferne fast pyramidal übereinander gebaut erscheinenden drei Kirchen, sowie das nette Schlößchen Weichsel-statten und den majestätischen Hintergrund, welchen dic hohen Weitensteinerberge bilden, gewährt Hohenegg einen äußerst malerischen Anblick, dem zu Liebe man gerne den totalen Abgang von nur einigermaßen interessanten Baulichkeiten vergißt. Wohl erzählt uns die Geschichte in alten Urkunden vielfach von dem Bestehen Einst und Jetzt. III. Band, 13 84 cincr Vcste Hocheneck, — doch über das Wann? — und Wie? — ihres Verschwind ens schweigt sie gänzlich Als älteste schriftliche Date cristirt eine pfandweise Verschrcibung der Veste Hohencck durch Erzherzog Rudolf an Ulrich und Hermann Grafen von Cilli vom Jahre 1363. 1432 bestimmte Graf Hermann von Cilli, daß nach Aussterben feines Geschlechts diese Vestc an die Herzoge von Oesterreich fallen sollte. 1437 wurde die Veste Hoheneck vom Cillier Feldherrn Johann WMo Witz erobert. 1483 verlieh Kaiser Friedrich an Stephan Widmcr den zweijährigen Bestand des Amtes Hochncck um jährliche 205 Pfund Pfennige. Von 1510 bis 156? erhielten die Lindecke Hoheneck, und im letztgenannten Jahre Leonhard von Dietrichstein, von dessen Söhnen es 1578 Victor Nelzer von Erber st ein übernahm. 1790 gehörte es Christian von Gaiftruck. Bischer hat von Hohcncck kein Bild in seiner Topographie, und es mag die Vestc wohl damals schon längst nicht mehr czistirt haben. W eichscl statten ist jedoch im alten Bilde bewahrt; und da das Schloß in seiner gegen-wärtigen Gcstalr, die bis auf einige Aenderungen noch dem Vischcr'schen Bilde gleicht, keine Separat-Aufnahme lohnt, so haben wir die alte Abbildung hier bcigegeben. Weichselstättrn gehörte in früheren Jahrhunderten den W eil, elb urg ern, Dietrich stein, Welz, S chlang cnburg; 1681 besaß es Hans Georg von Dienersberg, bei welcher Familie das Gnt blieb, bis es 1802 durch Kauf an Paul Ignaz Ritter von Nesinger überging. Gegenwärtig ist es ein Eigen des portugiesischen Edelmanns Ritter von Brido. Bei Weichselstättcn trennt sich die Schallthalcr-Straßc, auf welcher man nach dem sehr besuchten Curorte Neuhaus fährt, von der Poststraße, während wieder ein anderer Zweig von jener unweit Neukirchcn über Weitenstein gegen Windischgratz läuft, — In der Nähe von Hocheneck grub man in den Jahren 1715 und 1725 fünf sehr interessante römische Denksteine aus. (1681 Frau Magdaleim Gräfi» v. Lengheimb,) ^ k 5 1! I !i l! !. ' <1865 Baron v. Hügel.) 1^ Stunde von Graz, in einem stillen Thalkesscl jenseits der sanften Hügclrcihe, welche vom Ruckerlberg beginnend, sich längst dem östlichen Rande des Grazcrfcldcs bis gegen Hausmannstätten fortsetzt, liegt das freundliche Schloß Rcinthal, ein einstöckiger, schlichter Bau mit etwa einem Dutzend wohnlicher, zum Theile auch reich möblirter Zimmer oder Säle Schöne Anlagen von dichten Baumgruppcn, traulich schattige Plätzchen bergend, weinumranktc Pavillons, Blumcn-Bosqucts :e, umschließen den Herreusitz, nach welchem am kürzesten der schöne Weg über St. Peter und den aussichtreichen ,,Petersb ergcn" führt. Wann? und von Wem? Rcinthal erbaut wurde ist nicht ermittelt. Maßwander, Prank und Lengheim besaßen es zuerst. 1730 war Wenzel Edler von Nothcnfels. 1741 und 1774 die Freideneck, 1774 Franz von Nuttcubcrg, 1782 Therese Mayerhofer, 1783 Franz von Roscnthal, 1786 Josef SchantI, 1792 von Rosenegg. 1600 Iosefa von Neumüllcr 1801 Johann von Flacho, von 1802 bis 1805 die Freiherrn von Moscon. und dann bis 1822 Franz Praunegger im Besitze dieses Gutes. In neuerer Zeit gehörte es nach Vital Sr. Cxc. dem FeldmarschM.Aeutenant Ritter von Bene dek, Oberbefehlshaber von Veneticn, dann Graf Castiglione, und seit vorigem Jahre Herrn Baron von Hügel. Windisch-Landslierg. Der kleine aber nette Markt Windisch-Landsberg, überragt von der stattlichen, weitausschaucnden Burg auf luftigem Bergesgipfel — liegt äußerst malerisch 6 Meilen von Cilli und 3 Meilen von der Bahnstation Pöltschach. mit welcher es in Postverbindung steht. Aus circa 50 Häuser bestehend, bietet der Ort auper der freundlichen Pfarrkirche nichts Sehcnswerthes. lohnend ist jedoch der kaum ^stündige Weg zur Burg, welche seit beinahe 200 Jahren der gräflichen Familie Attcms (gegenwärtig dem Grafen Ferdinand v. Attems) gehört. Einst war Windisch-Landsberg der Sitz eines gleichnamigen Geschlechtes, dessen erster Sproße Aloch um 1358 erscheint, der letzte seines Stammes Hans aber in der Schlacht am Krapffelde erschossen wurde. Bor den Grafen Attems besaßen die Tattcnbach die Burg Windisch-Landsberg. Mit Windisch-Landsberg ist auch die nahe gelegene Herrschaft Olimie — ein ehemaliges (1661) vom Freiherrn Zagmond i im Schlosse gleichen Namctts gestiftetes Paulinen-Kloster, vereinigt. Olimie wurde von der heil. Hcmma (1015) erbaut. 55 (1681 Frau Gräfin von Koll^nitsch) JA ll t l !) N ^ k N. ^) (1865 Graf Kotwlinsly.) Recht auffallend im Contrastc zu den Vorstellungen, welche allgemein über die östlichen Grcnzgcgendeil der mittleren Steiermark gehegt werden, bietet das Thal der Safen cinc reiche Fülle pittoresker Punkte dar. unter denen das alterthümlich aussäende Schloß Mairhofen (zwei Stunden von Ilz) eine der her» vorragcndstcn Stellen einnimmt, — und wer je Gelegenheit hatte, an einem duftigen Sommcrabende vom Belvedere dec, Mairhofcn östlich gegenüber liegenden Wcingebirge, die Pracht eines glühenden Sonnenunterganges zu genießen, der lvird aus vollem Herzen in das Lob einstimmen, welches auch der Umgegend im höchsten Maße gebührt. — Wie idyllisch traulich lagert sich da der saubere Pfarrort Waltersdorf zwischen saftigen Wicscn und schwellenden Feldern, — während die dunklen Cchloßmauern weiter nördlich am fichtcnbcwaldcten Vcrgesrand umweht von dem Zaubcr der Romantik tiefe Schlagschatten uicdcrscnkcn in das stille Thal, welches in breiter Ausdehnung über Ebcrsdorf hin gegen Kaindorf sich erstreckt, und, begrenzt von den sanften Conturen des majestätischen Wcchselgcbirgcs, ein mannigfaltiges, großartiges Landschaftsbild gewährt. Das Schloß Mairhostn. eigentlich ein ziemlich einfacher aber fester Van, trägt noch viel mittelalterliches Gc-präge, und ist im Haupt-Gcbäudc wie bei Bischer erhalten. Von den hohen, mit vielen Geviert' und gewaltigen Rundthürmcn befestigten Ringmauern, welche sich damals in doppelten Reihen um die wehrhafte Burg zogen, sind jedoch gegenwärtig nur dürftige Spuren erkennbar. Ebenso ist die Bogenbrücke, über welche man nachdem man zwei kleinere Hofthorc passirt, zur wohlgcschütztcn Außcnpforte gelangte, sammt der Letzteren selbst verschwunden. Der ansehnliche Weiher westlich am Schlosse ward ausgetrocknet, und dafür allcrwärts blühende Gartcnanlagen mit zierlichen Blumenbeeten, Obstbäumcn :e. gepflanzt. Frühcrc Besitzer von Mairhofcn waren die Fruettcn. Teufcnbach, Burgstall, Kollonitsch, Zcbinger, Pseilberg, 1531 erhielt Hans Ungnad Freiherr von Souncck die Landcshauptmanuschaft in Steyer und die Verwaltung des Schlosses zn Graz. sammt dem Landgerichte Mairhof und allen andern desselben Schlosses Zugchörung. 1730 war Johann Graf von Collorcdo im Besitze dieser Herrschaft, welche mit 1. Jänner 174« Johann Gundackcr Graf v. Herb erste in kaufte. 1788 kam selbe von I. A. Grafen von Her berste in durch Kauf an Josef Graf von Kottulinsky und lüicb seither ein Eigen dieser Familie. In dem kleinen Dörfchen Mairhofen am Fuße der Schloßhöhc ist der Schriftsteller Wang go geboren. Ehemals eristirten zwei Schlüsser Namens Mairhofcn, daher das eine i?ber- das Letzteres gehörte ebenfalls zur Herrschaft Obcr-Maierhofen, verfiel jedoch allmälig und besteht gegenwärtig nur mehr ans cincm unbedeutenden Wirthschaftsgebäude ^ Stunde von hier am linken Safenufer. Vischcr's Topographie bewahrt auch von diesem, damals ziemlich ansgcdehnten Schlosse, cinc Abbildung. (1681 F. G. Graf v. Wildenstein.) All!s!lstt'^. (1865 Herr Ezeike.) Unweit der Poststation Ilz — dem Emporium des steierischen Hopfens — erhebt sich auf mäßiger Anhöhe nächst dem Punkte, wo die Gemcindestraßc nach Burgau von der Fürstcnfclder-Poststrasic abbiegt, das stattliche Schloß Kalsoorf. Eine schattige, schmale Allee führt zu der wohlcrhaltencn Baute, welche, seit Vischcr eine Aufnahme von demselben machte, nur wenige Veränderung erlitt. Außer vielen sehr geräumigen Gemächern hat Kalsoorf auch eine Kapelle. An die nördliche Seitc schließt sich ein schöner Park und die nach Südost gekehrte Hauptfrontc umgeben wohlgepstegte Blumen und Gemüse-Gärten. Auch besteht beim Schlosse cinc ansehnliche Bierbrauerei. Frühcrc Besitzer waren die Herbcrsdorf und Khünburg. Durch mchr als ein Jahrhundert gehörte sie den Grafen von Wildcnstein. Neuerer Zeit war Kalsdorf viele Jahre ein Eigenthum des Ritter von UH I, von welchem es im vorigen Jahre durch Kauf an den jetzigen Besitzer Herrn Czeikc überging. In dem ^ Stunde vom Schlosse entfernten Dorfe Kalsdorf bestand zur Zeit des Lutherthumö cine schöne Kirche, welche die Ncformations'Commission am 9. und 10. Juni 1600 mit Pulver von Gruud aus zerstören ließ. Durch ein Versehen sieht u»!er der lithographischen Ansicht dieses Schlosses „M a r h o f e n", statt ,M a i r h o f e n." 56 (1681 Stift St, Lnmbrecht.) Ss Estlllistk^ ^««5 ^"f Hugo Lamberg.) bei Gm^. Nahe der Stelle, wo die das Grazerfeld im Norden begrenzenden Bergrrihen so enge aneinander rücken, das; nur für den Murfluß, die Eisenbahn und die sehr schwach befahrene Poststraßc ein Durchgang bleibt. lagert sich zu Füßen jenes durch seine originelle abgeplattete Form anffallendcn Berges das nette Schloß St. Gotthard. Hier stand bereits im I I. Jahrhunderte ein Schloß, Eigen des Stifts St, Lambrccht, und in dessen Besitz bis zur Aufhebung des Stiftes unter Kaiser Josef im Jahre 1782. Nach alter Sitte wurden die Landesfürsten. wenn sie sich von Wien nach Graz begaben, entweder hier oder dem Schlosse gegenüber am rechten Murufer bei Gosling von den Landständen empfangen und im feierlichen Zuge nach Graz in die Hofburg geleitet. Als Kaiser Leopold I. im Jahre 1660 zur Erbhuldigung nach Graz kam, ward dem Abte Pirin von St. Lambrecht dir Ehre zu Theil, den Monarchen hier in St, Gotthard zn bewirthen. Zum Andenken dieser Auszeichnung erbaute der Abt daselbst eine Kirche, dem heil. Gotthard geweiht. Sie war nach den Modellen der berühmtesten Architects von Nom ausgeführt, und zählte an edler Bauform und reicher Ausstattung zu den schönsten Kirchen des Landes. Auch 1673. als der Kaiser zur Vermählung mit der Erz-Herzogin Elaudia Felicit as nach Graz ging, ward drin damaligen Abte Franz v. Ka ltcnhauscn die Ehre, den Monarchen in St. Gotthard als Gast zu empfangen, und von hier ans fuhr nach beendeten: Banket der Kaiser mit dem Hofstaate in 48 sechsspännigen Wägen unter dem Donner der Geschütze über den „Graben" nach Graz Mit der Aufhebung des Stiftes und dem Uebcrgangr im Privatbcsitz verschwanden die glanzvollen Tage Et. Gotthards. Das Schloß kam an wechselnde Besitzes, unter denen es indessen durch den Grafen Cajctan von Wilden stein Vergrößerungen im Ban und Verschönerungen durch Garten-Anlagcn erhielt. Einer der späteren Besitzer gewann den herosiratischcn Rnhm, die schone Kirche, die Stiftung des kunstsinnigen Abtes Pirin. dcmolircn zu lassen, weil — sie ihm die Aussicht aus seinen Fenstern beschränkte? Eine tleine schmucklose Kapelle, von den Laudlcuten „das Kreuz" genannt, bezeichnet die Stätte, wo sich einst die schöne Kirche erhob. Im Jahre 1819 tan: das Bcfitzthum an den Hammergewerten Hm'n V. Fürst sdem gegenwärtigen Besitzer von Thörl mit der Ruine Schachenstein). Auch dieser verschönerte Schloß und Park, welch' letzterer sich an dem Waldbcrgc in mannigfachen Anlagen hinanzicht. Nach Herrn Fürst besaß es Graf Franz v. Traun uud seit vorigem Jahre gehört Gotthard dem Herrn Grafen Hugo v. Lamb er g, welcher erst kürzlich bedeutende Verschönerungen, namentlich am Thurm durch Erhöhnng und Kuppelaufsatz, unternahm. Das Schloß gewährt ein recht stattliches Bild, es ist ein schöner regelmäßiger Bau. überragt von einem Thurme mit Uhr uud Glocke. Im Innern ist es sehr geschmackvoll decorirt. hat einen Winter-Gartensalon und der wohlcrhaltcnc Park mit seinen Pavillons-Kiosken u. s. w., zum Theile hoch am Verge gelegen, mit malerischen Walo- und Felsparthien, bietet herrliche Aussichtspunkte über die ganze weite Ebene bis nach Wildon. (1681 I. Graf o. Rottal's Erben.) A s ! !> l! !l. (1865 Graf Koltulinöly.) Wo im Osten unseres Landes gegen Ungarn hin die Gegend sich allmälig verflacht, finden wir hart an des letzteren Grenze die einst sehr bedeutende Vestc Neidau (auch Ncudau), ziemlich glcichwcit -^ das ist zwei Meilen von Ilz, Hartbcrg nnd Fürstenfcld entfernt. Aus der Ferne vcrmög seiner tiefen ebenen Lage wenig versprechend, und von dichten Vaumgrnppen ganz versteckt, gewährt Neidau bei näherer Betrachtung auch noch in seiner jetzigen Gestalt einen recht stattlichen Anblick. — Seit Vischer's Aufnahme hat sich nun freilich viel geändert. — Verschwunden ist schon längst dcr breite Wassergraben, welcher die Vestc schützend umgürtete-, die kräftigen mit vielen Thürmen versehenen Vorwerke, dcr hohe viereckige Wartthurm über der Eingangspforte des Hauptgebäudes sind abgetragen, die Stelle dcr Zugbrücke vertritt ein breiter schöner Fahrweg, und nur dcr colossale Nundthnrm nebcn dem äußeren Hofthor mahnt mit feinen todt drohenden Miniatur-Fenerschlünden in den Schlißscharten an den frühern Zweck dicfcr Baute, welche jetzt rings nur Duft und Blüte umgibt. Herrliche Park- und Garten-Anlagen, Alicen, Bosquets, zierliche Pavillon's :c. crsetzcn dem Ansitz die Ncize, welche er in dcr benachbarten Landschaft leider entbehrt. Seit fast zwei Jahrhunderten ein Eigen dcr gräflichen Familie Kottnlinsky, gehörte Neidan vorhin den Neubrrg, Nottal, Pollhcim und Lindeck. *) Siehe Weidmann's Illustnrten Fremdenführer von Graz. 67 Unmittelbar an den Schloßgarten stoßt der ans wenigen schlecht gebauten Häusern bestehende Pfarrort Ncudau. welcher sammt der St. Andräkirche im März d. I. durch eine verheerende, Fellcrslnnnst arg geschädigt wnrdc. Etwao südöstlich uom Otte an der ^afnil; befindet sicl> di>,- bedcntendc Vaumwollspinn-Fabrik des Herrn von Borken stein. Ncudau ist der Geburtsort dco ^chrifistclieiö Schindcck. A u s s e e. Der äußerste nördliche Winkel der Steicrmnrk gehört dem Flußgebiete der Traun nn; in seiner Mitte li^i dri- fteundlichc Markt Aussee, dessen Umge-bung zu den schönsten Gegenden unseres Alpenlandes zu rechnen ist; Lieblichkeit und Großartigkeit prangen liier in wuudcrbarer Weisc und das, was man sonst in den Alpm nicht überall findet, der Tchmuck der Tccn und ein prächtiger Menschenschlag, von hohcr körperlicher Schönheit, bcsoudero in den Männcnl, vereinigen sich da mit dcr großartigen Gebirgsnatur zu cinem herrlichen Ganzen. Gewaltige ^wlfgebirgsmasscn umstanen da^ oberste Becken des Traimqcbictcs -in seiner Sohle liegen nppig grünende Thäler, darüber erheben sich dic Bcrgrcihcn von dichten, dunkelgrünen Wäldern bc^ckl. und unterbrochen von den lieblichsten Alpcnwicscn. ans deren Flnrcn anmuthigc Häuscrgruppen hingclagctt sind, und endlich ragen hohe, nackte, schneegefurchte Kalkriescn empor, welche wir Eäulcn deS Himmels bald den tiefblauen Aether tragen, bald sturmumweht ihre Häupter in Wolkcmnassen hüllen, Zwei große Gcbirgsmassen umschließen den Kessc! von Aiissce^ im Enden lagert die Dachsteingruppc. welche ihren nördlichen Vorberg, den hohen Koppen, gegen Ausser hm vorschiebt; im Norden crhcbt sich das todte Gebirge, ivcnn auch nicht an Höhe, >o doch an Umfang und Beschaffenheit jenen gleich. Im Tchooße des letzteren lirgcn die herrlichen Teen, dcr Alt-?lufscc und der Orundel'^ec. Dcr Markt Anssee scibsl. der i>u Mittelpunkte dieser großartigen Natnrscmerim liegt, hat über l 100 Vcwohner und ist dcr Tit) eines Bezirksamtes und dcr Saliuclwcrwaltung, w^Ichc ^»»o Arbeiter beschäftigt, Ceit 1"',^ besteht hier cin Toolbad, welches im besten Allfblühen ist. — Aussee ist dcr Haupwrt des steiermärkischeu Salzkammcrgntco, dessen Ursplnng ans Kaiser Friedrich lll. zurnckzuführcn ist, dcr in den Jahren 1450 bis 1455 das l>iö dahin durch Private besorgte Salzsudwrscn känstich an sich brachte. 3>on da an lciteten kaiserlich? Verweser die Talzfiedcreicn und den Bergbau. Das alte Geschlecht dcr edlen Herren von Aussec war schon im 14. Jahrhundert ausgcstorbcn, ' ^. Fnrstenscld.*) Unterhalb Glcisdorf und in Ostcn benachbart den, Eisenlmrgcr Comitatc licgt in dtti Flußgebieten der Feistrih und Lafniß bcr theilwcise vulkanische Boden des Bezirkes Finstenfeld mit dem Vororte gleichen Namens In Hopfen- und obstreicher Gegend, duich welche ciu dcm osttirolifche» sehr verwandter Dialect (dcr Hianzcn) klingt, macht dic i^tadt Fmstenfeld. in ihreiu Nainrn an ^wdt Finstenan ilnd Dorf Fürstrnhagcll erinnernd, mit ihrem länglichtcn Viereck da« erste Ufer der Fcistriß. indem sic den alten Fcstlmgsschmuck der Bastionen bi5 ans die Eüdostmancrn größtentheilö abgethan und in blumenreiche Gärten gewandelt hat. Sammt den drei Vorstädten bei 250 Häuser mit etwa 3000 Einwohncr fassend, durch dic Poststraßc nach Ungarn inmitten durchschnitten, ist sie nicht blos als Sih des Bezirks- und Hauptzollamtcs, durch ihr Vürgcrspital nnd Krankenhaus, gegründet 1792 vom Bürgermeister Hofstätter, durch den 1882 geschaffenen Musik-, sowie den jungcrcn Männergcsangs- und Turnverein wichiig, es sind auch hauptsächlich die Pfarrkirche, die Malthcserorocnskirchc bedeutsame historische, die großartige Tabasfabrik cin industriell sehr nenncnswerther Punkt, Was die Pfarrkirche betrifft, so ist ihre erste Anlage durch spätere Umbauten gar nicht mehr zu erkennen. Die kommende") des Maltlieserordlns. welcher ') Vergl, dic misfiihllichstc Schrift um, 1857: Hofrichier Privilegien von Fürfienfeld ") Wir hoffte» »o„ der Siadt ftilrstenfeld ein ausführlicheres Bild langen zl: lmmen, >md habc» darum die auf Nlatt .^2. I', d.ngestellte A»sich< derselbc» mit C o mm cn de ^ l> rsteu' feid bezeichnet, allein die L^c dieser Stadt ist leider für eine malerische Ansicht so migünstig, daß kein besseres V'ld rrmoglichi weiden ^»ntc, d.cher wir biltc« müssen, die ^„«in»^ yll'Iiildn,,^ welche übrigens die drei Hauptpunkte Fnrstenfcld's, nämlich die Eommende, die Pfarrkirche u„d die Tabakfabril ersichtlich macht, al<^ das '^ i Id d ei St n dt zu betrachte« Einst mld Iel)t III Baud, 58 mit der Bürgerschaft vorwiegend als streitende Kirche lebte, scheint weniger Veränderungen erlitten zu haben. Späthgothisch, und zwar in dieser Hinsicht der erwähnenswerth'östlichstc Bau im ganzen Stcicrerland oberhalb der Mur ist die Kirche im aufgelassenen Augustmerkloster; sie zeigt im Prcsbyterium ein ein-fachcs Kreuzgewölbe, ferner cinc Dcnktassc dci> 1?. Jahrhunderts. Seit 1815 ist sie Gemcindc-Eigcnthum und an Private übergegangen. Diese drei kirchlichen Bauten, die Commendc mit dem großen, die Pfarrkirche mit dem kleineren Thurmbau, und endlich gan; der rechten Hand gegenüber das Augustincrkloster, läßt Bischer auf seinem Ansichtsbild über das auf steilem Feistriz-Ufer erbaute, eintönige Städtchen im Viertel voranragen. Zwei starke Bastionen zeigen sich am Hügel-abfal! vor dem Augustincrstift-, hier fuhrt auch eine Zugbrücke über den Graben ino Stadtthor-, zwei andere Bastionen zeigen sich auf der Flußscitc. Solchen Anblick bot dic Stadt die letzlcn drei Jahrhunderte herauf; vordem war sie seit H. Leopold. K. Ottokars und namentlich des Habsburgers Rudolf Zeiten (127?) gefreit, namentlich im Weinhandcl begünstiget, von Türken, Fcucröbrunst und Raub so gcschädigct worden, daß Kaiser Leopold sie (1671) sein „ganz ruinirct vnd verarmbtcs gränniz-Stättl" nannte; ein treubcwährtcr Nachbar dcr St. Gotthardtschlacht hielt sic sich auch kräftig in dcn Franzosenkricgen. Vor der Stadt gen Aufgaug breitet sich auf einer Fläche von etwa 70 Quadratklafter. an Stelle des alten Schlosses, wie cm eigener Ort für sich fast, die k. Tabakfabril aus. Je eine Cigarre für ledcn Einwohner Gefammtöstcrrcichs und für die Transleythaucr aus Begünstigung das doppelte gerechnet, gehen au^ dieser Fabrik, gewunden durch 900 Arbeiterinnen, jährlich hervor-, daneben noch an gesponnenen und geschnittenen Rauchtabak soviel, daß auf jeden zehnten Einwohner von Gesammtöstcrrcich ein Pfund kömmt; und obendrein 60,000 Pfd. Schnupftabak. Diese von 14 Beamten geleitete nnd mit 16 minderen Dienern und 12 Arbeitern versehene Fabrik ist durch ihre Reinlichkeit und genaue Hausordnung bekannt; nur wenige Opfer forderten die sonst leicht erzeugten Brustkrankhciten. Blicken wir über die Stadt auf die andere, die nordwestliche Seite, so zieht uns die von Flupgcstaden unweit Mtcnmarkt stcilaufsteigendc Höhe des HofbcrgeK an. Die Commcndc hat den Genießern der ausgezeichneten Rundschau hier auf der Erhebung von 1203 Fuß ein Glorictt errichten lasse» uud von dieser aus nehmen wir Abschied von Fürsten-feld, um einem anderen Puuktc zuzuwandern. l'. ^ Drachendulg, /windisch X0290) 5 Stunden von der Bahn>Station Reichenvurg und 5 Stnnden von der Station Pöltschach. mit welcher ts in täglicher Postvcrbindung steht, entfernt, ist dcr Sitz eines t. k. Bezirksamtes und Dccanates, hat circa 4—500 Einwohner in 50 beifammcn liegenden Hausern. 2 Kirchen und ein sehr gcräu-migcs erst in neuerer Zcit erbautes Schloß. Dic Beste Drachcnburg l^i'lll«'^,«^') liegt seit Jahrhunderten in Trümmern, und nur dürftige Uebcrrcste geben uns Kunde von ihrem einstigen Bestehen. Dir ersten Besitzer und wahrscheinlich auch die Erbauer waren dir Ritter von Drachcnburg, aus diesem Geschlechte erscheint ein Konrad 1249. — 1354 Ringel Drachenvurgcr, 1384 Jörg mit seiner Gcmalin Timuth. Tochter Niklas v. Reichcnlmrg. 1398 erhielt Hanns v. Drachcnburg von Hermann Grafen von Eilli dcn Thiergarten zu Rann. und 1401 das Dorf Wanaberg zu Lehen-, 1386 warOssana v. Drachmburg mit Eberhard dem Jüngern von Hollencek vermalt. 1422 lebte Kollmann v. Drachenbmq - 1415 war Klara v, D. die Gemalin Sigmunds v, Nogeudorf, Niklas und Hanns Drachcnburger lebten 1464. Veronika v, Drachenburg war die Gemalin Erhards von Morda^ Ehristof v. Drache^burg, der lehtc seines Mannstammes, lebte um das Jahr 1500.*) Aupn- den Drachcnvurgern ivaren die Reichenburg. Ruepp. Schneeweiß und Pfeilberg Bcsitzer dieser Herrschaft. Von 1722 bis 1812 wo sic durch Erbschaft an Alois Freiherrn v, Gallenfels gelangte, gehörte Drachcnburg dcn Freiherren v. Wintcrshofen, Am 26. Oktober 1815 kaufte selbe Christian v. Leitncr. und am 16. Jänner 18 Ul Johann Eduaro Sckoll. dessen Gattin, resp. Witwe. Eglantine Sekoll. geb. Gräfin Lazanzky sie noch gegenwärtig besitzt. AIs im Jahre 1573 20.000 Bauern, aufgebracht über die Roboten, sich aus Untersteirrmark. Krain nnd Croatmi zusammengerottet hatten, zog ein wilder Schwärm derselben, nachdem die Hauptmacht bei Rann gesprengt wurde, durch Drachenburg gegen das cinc halbe Stundc entfernte Peilcnstein, wo sie von Map« und Georg vun Schrattcnbach total geschlagen, ihr Kaiser Illia gefangen nach Eilli gebracht, später in Agram mit einer glühenden eisernen Krone gekrönt, und mehrere seiner Anhänger enthauptet wurden. ") Freiherr von Stadl Chrenspiegel. 59 Die Entstehung des Namens Drachcnburg trägt die Mythe ins grauest? Alterthum zurück, Sie erzählt uns. es habe am Nistrabache. der noch jetzt den Marktflecken durchschneidet, unter einer kleinen Kapelle ein Drache gehausct, der durch den Schrecken, welchen er allgemein einflößte, die Feinde von der schon damalo bestehenden Burg ferne hielt, und ihr somit zum Schutze diente. Als Tribut für diesen Dienst forderte er alljährlich eine Jungfrau zum Verspeisen. Nachdem dieser herzlose Feinschmecker schon alle Jungfrauen, welche aufgeboten werden konnten, verschlungen hatte, sollte die Reihe selbst an des Burgherrn Töchlcrlmi kommen, dies war ocm Nitter doch ciii wenig zu stark, und er setzte einen bedeutenden Landstrich seiner Besitzungen Demjenigen als Preis am. welcher das Unthicr brwälligcn würde. Ein Leibeigener unternahm dieo Wagestück. Er stellte pfiffig ein mit ungelöschtem Kalk gefülltes Kalb an den Bach. der hungcrigc Drache verschlang dasselbe, trank sodann aus dem Bache und barst. — Der Leibeigene rettete dadurch seine eigene jungfräuliche, verborgen gehaltene Tochter nnd wurde der erste Freisasse und Gründer des Marktes Drachenburg, den er Xo^'s nannte. Forchtenstein. Dic imposanten Trümmer dieser Burgruine thronen, das ganze freundliche Thal lionNeumarkt beherrschend, auf einer mäßigen Anhöhe, welche sich knapp am Markte Ncumarkt erhebt. Der noch ziemlich erhaltene und bewohnte Thurm soll ein Wachtthurm aus der Rümerzeit sein, eine Vermuthung, welche durch den Umstand, daß man mit viel Sichclhcit Neumarkt als den Standort der alten Tanriskcr Hauptstadt Noro> bezeichnet, große Wahrscheinlichkeit erhält. In späteren Iahrhun-dertm war Forchtrnstcin der Sitz cines gleichnamigen Dinastcngeschlcchts. Hier auch war es. wo sich im Jahre 1442 der Herzog Albrecht von Oesterreich und die Grafen Friedrich und Ulrich von Cilli zu wechselseitiger Hilfe gegen ihre Feinde verbanden. Später besaßen diese Burg die Praunfalth. Zu Anfang des 12. Jahrhunderts wohnten hier die Vögte des befestigten I, f. Marktes, welcher in einer Urkunde Friedrich des Friedfertigen (1444) alsStadt erscheint. 1730 gehörte Forchtenstcin dem Stifte Lambrccht. hierauf derFamilie Freudcnbüchl. 1834 kam es vonMtcr v.Pobehcim an Herrn Alois Planken-steinn und nach dessen Tode als natürliches Erbe an den gegenwärtigen Herrn Landwgsabgcorducten Arnold Plankcnstcincr. welcher es bis vor wenigen Jahren besaß. Jetzt gehört Forchtenstein dem Herrn v. Dickmann. s, 58'- Gräflich Mems.) Swttenlierg nächst Maxan, vo die höhcranstcigcnden und charakteristischen Gebirgslinicn schon die Nähe Obcrsteicrs verrathen, - wo ringsum romantische Burgruinen, wie Pfannbcrg, Rabcnstem, Pcggau von den Höhen nicdcrschauen in das mannigfaltige weite Flußlhal, und stattliche Schlösser, wie Grafcndorf, Weiher :c, die Gegend zieren, — lagern sich gar malerisch die netten Häuscrqruppen des freundlichen Marktes Frohnlritcn ^Frauenleiten) am linken Ufer der Mur, über welche hier eine Brücke führt. Frohnleittn ist der Geburtsort dcs „lieblich scelcvollcn" der Wissenschaft und seinen Freunden allzu früh entrissenen Schriftstellers Johann Gustal' FeNinger, dessen Andenken ein Denkmal in dem nur 1V^ Stunde entfernten Peckan feiert. Der Markt wurde oft vom Feuer verheert; besonders furchtbar war der Brand vom Jahre 1809, wo die Franzosen Frohnleitcn in Flammen steckte,!' — und nur langsam hat sich der Markt, welcher zugleich Bahnstation ist, seither vollständig erholt. Es befindet sich hier eine Trivial Schule und cm Spital, Das Sm'iten-Kloster wnrde von dem Grafen von Abela im Jahre 1682 gegründet. Der 13. August dieses Jahres war ein freudiger Sängertag für Frohnlciten, da unter Iubelflängen der ste! ermä rkisch e Sängerbund daselbst sein zweites Bund essest beging. (Il!81^ Gms Herbci'sleni.) 31 8 I 9. (18L5: Bar, Washington.) Das stattliche, weitblickende Schloß Pols liegt 2^ Meile südlich von Graz und 1'/2 Stunde nordwestlich von Wildon, an den Gehängen jener bewaldeten Hügelkette, welche das fruchtbare Gebiet dcr K a in ach von dem der Lasn ih scheidet. Drr einfache, aber kräftige Bau, ein rechtwinkeliges Viereck bildend, welches ein ziemlich hoher Uhrthurm überragt, ist noch ganz wie bei Bischer crhaltcu. Damals war es ein Eigcn der Familie Hcrberstein. Nach dieser erhob sich ein reger Besitzwechsel, und es erscheinen 17Z0 Dismas Graf v. Dietrichstrin, 1752 v. Mlcrsbiirg. von 1768- 1784 die Ritter v, Kalchberg. dann ^ranz v. Lattermann. k. f. Feldmarschall-öiculcnant, von 1802—1805 die gräfliche Familie Galler. 1807 Josef Freiherr v, ^azarini, 1821 Johann Täuschinger u. s. w, als Bescher dieser Herrschaft, welche endlich an den gegenwärtigen Besitzer, Herrn Baron Washington und dessm hohe Grmalin, einer Prinzessin Oldenburg, überging. Ob cs aber unter allen den hier genannten früheren Besitzern sich der ausgezeichneten, dem ganzen ^andr als Muster hatte, welche sie jcht genießt, wird wohl Niemand behaupten wollen. Doch war Pols gewift jederzeit cim schmucke Zierde der lieblichen Gegend, wenn es auch unbestritten zu deren Glanzpunkt erst in neuester Zeit erhoben ward. Pols war einst der Sitz eines gleichnamigen Nittergeschlechtes, aus welchem ein Bruno um das Jahr 1168 in Admonter Urkunden vorkommt. Itül, in g. Wir haben bereits im zweiten Nande unseres Werkes ei»e Ansicht dieses interessanten Objectes gebracht; ^) da aber Stübing seit Ende des Jahres 1864, wo eö m dem Besitz Sr. Excellenz des Herrn Grafen Leopold lion Palfy überging, eine totale und glänzende Umstaltung erlebte, so konnten wir nicht umhin noch ein zweites Bild davon aufzunehmen. War Stübing schon früher cin recht freundlicher, geschmackvoller Ansitz, so ist es jetzt in seiner Art unstreitig die graziöseste Schloßbaute des Landes, welche, mit ihren hohen, schlanken, zinnenbckröntcn Thürmen. mit den vielen zufälligen Anbauten. drn crenclirtcn Mauern und dcr schön gewölbten Kapelle dem romantischen Style altschottischcr Rittcrsitze nachahmend, einen äußerst fesselnden Anblick gewährt. Um auch einen Blick in den mit einem schönen Bogengange ver -zierten Hof zu ermöglichen. habcn wir dm Standpunkt für dir Aufnahme auf der Anhöhc im Nucken dco Schlosses gewählt. deren tief d'.mk'lgriinc Fichtrnwaldung dem Schlosse einen gar malerischen Hintergrund verleiht, aus welchem sich da? schneeig schimmernde Gclmudr unsagbar fchön abhebt Auch ist dir Seite, wilchr wir im lwrlic-gendcn Vild zeigen. gewiß die origincUstc. /. D ü r r e n st e i n. Eine stattliche Ruine — wie so viele andere in Stcicrmark - auf steilem Felftnbergc ist jetzt Dur renstein, das noch vor zwei Jahrhunderten — wie Bisch er's Bild es zeigt - als schöne, bewohnbare Burg, südlich vou Neumartt als Grcnzwächtcr gegen Kärntcn, mitten in herrlicher Gcbirgsnatur liegend, sich erhob. — Die Ritter von Dürrenstem (Dirnstcin) waren eines der ältesten Adclsgcschlechter unseres Landes, schon im Jahre 1129 erscheint cin G ott schalt von Dirnstein als Zeuge in der Grünoungsurkundc des Cisterzienserstiftes Rein und 1140 in der Gründungsurkundc des Lhorherrenstiftrs Sekkau im Gefolge seiner Landcsfürsten. scheint also diese auf ihren Reisen im Lande häufig begleitet zu haben und bei ihren Hoftagen anwesend gewesen zu sein. Später erscheinen ein A ribo. ein Wallhun, cin Friedrich, «in Leutold. ein Otto von Dirnstein in verschiedenen Urkunden. Mit den obersteirischen Liechtensteiner standen sl> m cngcm Vrrkchve, Um dk Mitte des l4, Jahr-Hunderts starben oic Dirnstcinc aus. Rudolph non Liechtenstein gelangte in den Besitz der Vcste Dürrenstrin. und später waren die Khevcnhillcr, die Than-hausen u, a. Eigenthümer dieser Burg. bis sie an das Bisthum Gurt überging, in dessen Cigcn sie noch ist, I, ^ ') Eilhe II, Band. 48. Vlatt. 1',». Vischer. Tczt Seile 39. «trft« Lrgänzungs.Heft zu „Einst und Jetzt." 2 Schlad m i n ss. Unter allen Drtrn dci> obersteiermärkischrn Ennsthales ift Schladming durch seine herrliche Lage. durch seine einstige Bedeutung und durch die interessanten historischen Ereignisse, welche sich an ihn knüpfen, der merkwürdigste. Mitten inne gelegen zwischen den kahlen Felsenhäuplcrn dcrDachsteingruppc und den bewaldeten Nucken der Taucrukcttr, am Fuße der Namsau, eincr reizenden Alpcnhochflächc, und an der jugendlich brausenden Enns ^ biotct es einen wundmwllcn Anblick und einen Saninlcl-punlt von Naturschönheitcu dar. wie sie in so reichem Maße nicht viele Gegenden unserer Alpen auszuweisen haben, - Schladming, jetzt ciu Marktflecken, dessen Bedeutung nicht über die Grenzen des Thales, in dcm es liegt, hinausrcicht. war aber einst eine reichc, blühende Bergstadt und jäh und erschütternd war ihr Sturz von dieser Höhe herab zu ihrer Bedeutungslosigkeit von heute^ und diese Katastrophe hing mit der gewaltigen Bewegung der Geister im Anfange des 16. Iahrhuudertes und mit der durch diese hervorgerufenen Action und Ncaction zusammen, was uns diese Vorgänge nur noch interessanter zu gestalten vermag. Dic neue Lehre, wic sie Martin Luther zn Wittenberg verkündete, hatte rasch auch in Steicrmark Eingang gefunden, und die Bauern und Bergknappen in und um Echladming bckcmlMn sich sogleich zu den Grundsätzen des Reformators, bildeten <1525) einen „christlichen Bund" gegen ihre Widersacher — Adel nnd Geist-lichkcit — und forderten, gleich den Bauern in Schwaben. Baiern und Franken. Verminderung der Abgaben, gleiche Vertheilung derselben unter alle Stande, Freiheit des Holzschlages. der Wildbahn und des Fischfanges. Dir kaiserlichen Beamten, die Gutsherren nnd deren Diener und dtc Geistlichen. welche diesem Auftreten sich entgegen-zusehen wagten, wurden vertrieben nnd bald schlössen sich alle Bewohner der oberen Steicrmnrk, von Eisenerz nnd Aussee dem Vorgehen der Schladmingcr an. Aber ihr Triumph iollle nur turzc Zeit dauern. Der Landeshauptmann von Cteicrmark. Sigmund von Dietrichstein, erhielt von Wien aus den Befehl, den Ausstand im Ennsihalc mlt Gewalt niederzuwerfen. Er sammelte eine Cchaar Bewaffneter zu Brück a M. und zog mit dieser über Leoben gegen Noltenmann -, jedoch schon bei dem ersten Zusammentreffen mit dcn Anfstündisäien zwischen Wald und Gmshorn wnrden D ie tri ch stein's Landsknechte zurückgeworfen, die Böhmen- entflohen und die deutschen Fuhtncchte, wahrscheinlich selbst schon dem Lutherthum anhängend, erklärten, nicht gegen die „Mndischcn" ziehen zu wollen. — Mit Mühe und Noth. schwer ver-lmmdet und ertrankt, rettete sich der Landeshauptmann nach Ehrnau, wo er neu cingctrosscne Soldncrfchaarcn aus Kärntcn und Kram fand. mit denen er sogleich wieder vorzurücken beschloß, —Und jetzt war seine Macht dru Bündischrn überlegen., Rottenmann und Irdning wurden unterworfen und auch Echladming mußte sich ergeben. Aber hi cr lauerte der Verrath auf den günstigen Augenblick; noch halte sich Diet rich stein hier nicht festgesetzt, als er von den Bündischen unter ihrem Führer Michael Grub er überfallen, von seinen eigenen Kriegskncchten, welche zu den Aufständischen übergingen, verlassen und gefangen genommen wurde. — Er wurde auf dtc Feste Werfen in ritterliche Haft gebracht. Sowie diese Nachrichten uach Wien gelangten. wurden von dort sogleich stärkere Strcitkräfte zur Dämpfung der Unruhen im Enns thalc abgeordnet; an ihrer Spitze stand Nltl as Graf Salm. der vier 2ahrc später (1529"» bei der ersten Belagerung Wien's durch die Türken seinen Namen mit ewigem Ruhme bedeckte, Salm erschien vor Schlndming. eroberte und zerstörte die Stadt, vertrieb die Bewohner und ließ viele gcfangrnc Bürger und Bauern hinrichten. — Schladming. das bisher Stadtrcchtc besessen hatte, verlor seine Freiheiten, sein Bergbau stockte, stinc Wohlhabenheit sank und nicht mehr wieder konnte es seine einstmalige Bedeutung erlangen. — Hingegen ist auch für dieses Alpculhal glücklicher Weise die Zeit der Glaubenskümpfc vorüber, trotz Verfolgung und Unterdrückung haben sich in diesem schönen Winkel unserer Berge Hunderte Evangelischer erhalten und dürfen jetzt nach langer und harter Zeit der Gewissensbcdrückung ihren Glauben offen bekennen und Gott in ihrer Weise verehren. Und wic zum äußeren Zeichen dieses gcläutcrlcrcn Zeitgeistes erhebt sich auf dem schönsten Punkte in Schladming — in der Mitte unseres Nildcs — die neue evangelische Kirche in edlen Bauformrn und mit schlankem Thurme zum Himmel ragend; im fernen Hintergrund aber ist links Slcirrmarks höchster Berg „der Dachstein" sichtbar, von dcn kahlen Wänden dce gigant'schcn „Scheuchenspitz" halb versteckt, über dessen Abhänge die Straße gegen Hallstadt sühn, I. 3 Kroislmch, Sparl'ersbach, Hnrnwdols, Vnslüilöl'erg heißen die vier Schlüsser in der Umgebung der Hauptstadt, von Nord nach Süd sich folgend, wclchc wir nnscrcn Lesern im Vildc tiorgeführt haben. In dcr Nähe des vielbesungenen Waldkirchleins Maria Grün auf einer mäßig aussteigendeu Anhöhe ist das eine gelegen. Groisbach oder Kroisbach. vordem auch Groisbach. und Heignih-Hof genannt, ein außerordentlich freundlicher Ansitz, dcr wtc cinc Hochwarte dic schönsten der Landspaziergängc von Nordostgraz, (sowie weiterhin fast das ganzr Grazcrfcld) beherrscht. Während in dcr Tiefe von dicscn Abhängen einerseits das fühle, schattige Engthal von Maria-Grün, anderseits die Flur dcS Krebs- iodcr Groisbachcs von Maria Trost hcr sich zieht, erheben sich hinter den Schloßbaulichkcitcn waldichtc Kogcl, die. wie z, B, die Platte, ihrer fesselnden Rundschml wegen viel bekannt und besucht find. Schon zu Vischcr's Zeiten bestand dieser Ansitz und zwar als Eigen des M. W. Grafen von Gall er, Es erscheinen dann Georg Wilhelm Graf von Galle r 1730. Maria Anna Gräfin von Breuner. Sigmuud Graf Galler und dann noch die Gräfin Elisabeth 1778 als Besitzer- Dr.Franz F. Fcldbachcr erwarb sich 17«2. Mathias Pratengayer 1798 die freundliche Stätte. Auf 3 ose f V. G a nsler 1602. Joachim Edler lion Zicrnfcld 1805 u. A. ist zuletzt die Familie Bayer im Besitze gefolgt. Auf den sanften Höhen des Rucke rlb crg es. der bekanntlich 200 Klafter nicht viel überschreitet, erheben sich m nächster Nähe der lehlen Porstadthäuscr dic Mauern und Thürme des Schlosses Sparbersbach. seit den neunziger Jahren her, wo Karl Friedrich. Georg Karl. Theresia von Hallrr nach ein-ander (scit 1790) das Schloß besaßen, wol auch das Hallerschi ößl genannt, eine friedlich, ländliche und zugleich sehr comfortable Stätte. Viel jünger als das gleichnamige Dorf. welches als Sparberspach schon zu Kaiser Friedrich's Zritcn erwähnt wird. nnd benannt wie die Weingegend gleichen Namens bei Fridan, wie Sparbcrcck unweit on Elscnau und dcr Sparbcrgrabcn bci Waldstcin. gehörte cö zuvor dm Wildcnstein. EI aria. Müller. Dien ersb crg besaß dic Jagd an der Pomcriallmie vom Ferdinandcum wcg bis gegen dic Schlcgclbrücke und übte wie das Gut Krois bach-Hof auch Ortsgcrichtbarkeit am linken Murufer aus. Nach Besitzern wie Iohann Micholits ch l,on Rossenegg. I. Hofer. Vigilius Zunch 1803. erscheint zur Stunde Fürst Wrcde dort als Schloß-Herr. wo dcr geniale Schubert so gerne weilte. „Sicht man — so lauten Professor Schreiner's poetische Worte — dieses freundliche Sorgenfrei zur Zeit. wenn sich die Millionen von Blutenknospen zu einem dichten Roscnschleier entfaltet haben, fo dünken einem selbst die Gärten dcr Hcspcridcn nicht zauberischer!" Um so prosaischer ficht cs namentlich mit seinen nördlichen Mauern und Zubauten in Vischcr's Schlösscrbuch aus. Diesem Bild gegenüber ist Kuwassegg'o lcbensfrischc poefievolic Aufnahme eine wahre Labsal. Leider durften wir Kuwasscggs schönem Beispiele nicht nachahmen, da der kleine Raum unserer Bilder verbietet, dic Hauptsache, d. i. das Schloß selbst, gar zu mimttiär in dm Hintergrund zu dräugcn-, doch glauben wir cinc malerischere Ansicht als die Visch er'sche gefunden zu haben. Das erst im vorigen Jahre gänzlich rrstaurirtc Schloß Harmsdorf liegt cinc h albe Stunde von der Stadt, unmittelbar an der Sttaßr, welche, durch den Münzgrabrn nach Hausmannstättcn führt; dasselbe hat im zweiten Stocke einen ganz mit Gläfern gcschlosseuen. frci herausragcndcn Wintergancn-Salon und ist von schat-tenreichen Parkanlagen umgcbcn. Fiühcic Besitzer dieses Gutes waren die von Graben, ztellcrmcistcr, von Klafscnau. dann I7.W Iol,ann Carl Freiherr von Tcufenbach. Mit 12. April 1737 kaufte dasselbe Hanibal von Großhcimb von Rosalie verwitweten Freiin v. Teufcnback. 1?^i' Samuel Franz Ebner von Cbenau 1776 war Ernst Graf v. Hcrberstein. im Jahre 1780 Markus Hörmann Besitzer von Harmsdorf, Diesem folgte 1800 Josef Bayer. 1602 Wilhelm Graf von Khühnburg. 1808 Wilhclminc Gräfin von Leslie. 180N Anton Stary, 1811 Earl Alexander von Lellis. l81^ Christian v. Lcitncr. 1814 Josef Schally und noch im selbcn Iahrc Theresia Gräfin von Gallcr. geborne Gräfin von Königsacker. 3n ncucrcr Zeit besaß es durch mehrere Jahre dcr wegen seimn Kompositionen in dcr musikalischen Wclt rühmlichst bekannte Clavier-Virtuose Hcrr Carl von Evcrs, Von diesem ging das Gut Harmsdorf an dcn Gcncral-Major Eduard Stöger v. Waldburg. dann an Ludwig Edlen von Rcbcnburg. und endlich im vorigem Jahre an dessen Schwiegersohn Herrn Baron Ludwig v, Znaimwerth über. wclch'Lctztcrcr. dic schon obm nwühntc bcdcutcudc Nestaurirung unlmiommcn hat. Am fernsten von Graz u»d zwar van diesem südöstlich gelegen ist das Schloß Vasoldslicra. Freischloh. Moosbrunn. Hintereck. Pückclbach und Klingenstein sind größere und kleinere Schlusser seiner Umgebung. mchr oder minder zerfallen -, Vasoldsberg selbst mag wol der älteste Besitz unter allcn sein und vielleicht aus dem 13. Jahrhundert stammen. Man will dieses Schloß, welches auf Visch e r's Bild ganz stattlich auf isolirtem Fels hingestellt und nach vorne und rückwärts durch Zugbrücken abgeschlossen erscheint, schon in einer Vcrkaufsurknndc von 1313 finden-, im 15. Jahrhunderte stand es unter bisthümlich scckauischcr Lchcnsherrlichkeit, 1479 im Besitze des nahen Hausmanstettner's Namens Erasmus, 1483 in drv Pflege des Marquard Wudetch und später 1510 der Fladnil^r Clement nnd Vci.^ daraufist es an dic S tnrkh von Plankcnwart, Wildenstcin. Kunisbcrg, Crllker, Hcrbcrstcin, Leng heim und abwechselnd viele ander? Edclhcrrcn über-gegangen. P. Herbersdors. Eine halbe Stunde von Waasen auf einer Höhe jener sanften Hüg elkette. welche sich an den Nuckcrlberg anschließt, dann über St, Peter nach Steirerhof, Haus-mannstättcll, Fernitz und Weißencgg mit geringen Unterbrechungen fortlaufend die östliche Grenze dcs Grazcrfeldcs bildet, thront das stattliche Schloß H crbcrsdorf von der Pfarrkirche Allerheiligen benachbart. Es ist mafsiv im Viereck gebaut, 4 Etagen hoch, die westlichr Hauptfrontc von '2 Gcvicrtlhünncn flautirt, und bcsiildct sich noch im vollkommen bewohnbaren Zustande. Unser Bild zeigt Herbcrsdurf von Norden gegen Süden aufgenommen. Der etwas erhöhte Standpunkt gestattet einen reizenden Ueber-vlick der ganzen weiten Ebene des Leibnitzerfeldes. Oestlich schimmern die blanken Mauern der Schlösser Neudorf, St. Georgen, Frauheim'und Laubegg von freundlichen Hügeln, und im fernen Mittelgrunde ist der Markt Leibnitz mit dem fürstbischöflichen Schlosse Seckau erkennbar. Den Horizont schließt in schön geschwungenen Linien ein duftig blauer Kranz uon Bergen, in welchen sich die Wcinhugcl der winoischen Vühcl, dcr Platsch, der Rcmschnik und über diesen die Hochwaldungen des Bachers tcrassen-mäßig über einander erheben Als erste Besitzer nennt Schmutz die Hcrb crs d orf. welche außerdem noch Kahlödorf, Liboch, Gülten am Meggcnbern. unter Wcißf'irchen und Freispcrg besaßen, Aus diesem Geschlechte erscheint schon um 1160 ein Heinrich, Ernst i:;2?, Markar: 1294. 1332, Otto 1368, seine Gemalin war Anna von Hcrdcrstein. Erchinger und Hcinzel 1319. Cin Haus Herbcrsoorfcr lebte 1368. 3ory 1371, Erhard 1404, 1421, vermalt mit Barbara von Herbrrstcin, Ernst von Herbcrsdorf 1425. Friedrich 1452. starb 1500. Erhard. Caspar und Friedrich waren 1446 bei dem großen Aufgcbothe gegen die Ungarn. Sebastian von Hcrbcrsdorf 1438. 1447. Verschwägert war diese Familie außer dcn bereits Benannten mit den Glcispachcrn, Eg g enbcrgc rn. Lcnghcimcn, Kollonitsch, Herzen-traft, öichtcnstein zu Murau. Teuf e nb ach. Gloyach ern. Ma schwand er. Braunfalken, Ra ttm ann sdorfern. Dietrichstein ?c. Friedrich starb 1617 als Freiherr. Adam Freiherr uon Hcrbersdorf wurde in dcn Grafenstand erhoben, und leistete in dem Bauernkrieg in Oberöstcrreich dem Kaiser Ferdinand ll, große Dienste. Er starb auf seiner Herrschaft Ort am Traun see 1629. Außer den Her ber s dorfern besaßen das gleichnamige Schloß noch die Nageroll. Rczer. das Stift Stainz, die Egg enberg c, dann die Jesu i ten. nach ihrer Aufhebung dcr R cli g i ons fond und von diesem dmch Kauf am 13. October 1812 Martin von Teimer Freiherr von Wild au. Dieser besaß es nach Schmutz noch im Jahre 1822. In neuester Zeit sind noch folgende Bescher bekannt! Maria Tschagcr. Johann und Josef Tschagcr. dann Doctor Ritter von Konrad. dessen Gcmalin es noch gegenwärtig besitzt. /. Dn,< »»» « l»y>«»'« lllib« i» ««; 5 Seckau bei Knittelseld. Der Wanderer nach Scckau trifft vorerst einen zivar etwas zerstreuten, aber einladenden Markt. Die St. Iakobskirche am Friedhof, die Marien-Statue am Platze, eine Capellc gegen das Ende des Marktes, sind eben nicht geeignet, den Pilger lauge verweilen zn machen, vor dessen Blicken sich der prachtvolle Bau des Stiftes Seckau. von Ringmauern und Thürmen umschlossen, ausbreitet. Durch den Bogen des zwei Stock hohen Hauptgebäudes — also dnrch den westlichen Flügel. die einstmalige Prälatur, — tritt man in einen stattlichen, ein längliches Viereck bildenden Hof. dessen Fronte der Dom mit seinem alt ehrwürdigen, imposanten Portal und den zwei schlanken Thürmen, die drei übrigen Seiten die Bogengänge der Wohugebäude bildcu. Einige Stufen abwärts tritt man in den majestätischen Tempel. Durch vierzehn Säulen, an denen sich sieben Altäre befinden, sind die beiden Nebcnschiffc von dem Hauptschiffe der Kirche getrennt. Links sieht man das Monument des ^aurcntius Spielberger. Propstes zu Scckan, 1- 1587. hierauf das des Ernest Pranker von Prank u. a. Eine Tafel besagt, daß 14?s die Heuschrecken die Gegend verwüsteten. 148U die Türken die Kirchen in Schönberg, Polo, Gail und Feistritz verbrannten. Durch ein schön gemaltes Glasfcnstcr (Maria mit dem Christus-Kinoe und Johannes vorstellend) fällt das Licht auf den Grabstein des letzten Spiclbergcrs. Am Hochaltar ist das kleine, alte Gnadenbild. Links oben ist Steiermarks kostbarstes, prachtvollstes Mausoleum, das des Erzh. Carl II, 5 1590. Gegen das Hauptschiff umgibt das Mausoleum von Außen ein Lanzengitter, seine innere Fassnng bilden ^4 Säulen von Gold-Bronce und zehn Säulen mit Marmor eingelegt. In jeder der letzteren sind in kleinen Basrelief religiöse, mythologische und allegorische Gestalten angebracht, Zwei Löwen schmücken das Ganze, Vorne liegt der Gruftdeckel aus weißem Marmor mit Gold-Vronceringcn, das Portal des Mausoleums ist aus carrarischem Marmor, sein Bogen mit Steinen belegt. Ein vergoldetes Gitter führt zwischen sechs Bronccsäulen in das Innere des Mausoleums, dessen Fußboden von weißem, rothem und schwarzem Marmor ist und dessen Plafonds mit schönen Fresken bemalt sind. Eine Inschrift nennt den Maler Theodor Ghysi und den Bildhauer Alc.r. dc Verda als die Schöpfer der vorhandenen Kunst-werke (1585). Der Sage nach war dieser v. Vcrda später, als Graf von Nerdenbrrg, Besitzer von Obcrwildon. Vier gesiügclte Engel aus weißem, rothem,und schwarzem Salzburger Marmor stützen den Sarkophag, neun Basreliefe aus carrarischcm Marmor enthalten das Leiden Christi. Auf dem Sarkophag liegen in Lebensgröße Carl und seine Gattin Maria von Baicrn. Zuletzt fesselt noch das große Wandbild Christus: „Lasset die Kleinen zu mir kommen", das in den zahlreichen Figuren getreue Porträte aus Carl's Familie weiset. Wenden wir unö hier zu einer finstern Caprllc links, so finden wir, wenn sich das Auge an die Dunkelheit gewöhnt, an den Wänden die Porträts der Bischöfe von Scckau, ans welchen mehr als ein würdiges, um das Wohl des Vaterlandes verdientes Haupt unö cntgcgenfchaut. Der Boden dieser Kapelle besieht aus lauter Grabsteinen. In der Kirche vor dem Hochaltare bezeichnet ein Grabstein die Ruhestätte des Stifters von Scckau, Adclram Graf von Waldck. 1140. Durch ein Scitcnpförtchrn gelangt man in einen viereckigen, von altertümlichen Krenzgängen umschlossenen Hof, hier finden wir die Ursprungscapcllc. Ein hölzernes Basrelief zeigt uns den Grafen Adclram auf der Jagd, wo er beim Verfolgen eines Hirsches den Ruf Ino «occa! vernimmt. Hieran schloß sich auch vor mehreren Jahrzehnten eine im reinsten gothischen Style erbaute Capcllc, die Ruhestätte des ritterlichen Fraucnsängers Ulrich V. Liech tenstcin-, diese mußte abgetragen werden, die sinkenden Gewölbe der Capcllc drohten auch der nahe stehenden Kirche und den Herrschaftsgebäudcn die größte Gefahr. Zwei kleine Glasmalereien im Fenster neben dem Chor. nebst einigen Capitälcrn und Bogenstückcn sind die einzigen Ueberrestc. In der alten Capcllc ober der Sacristei findet man nebst mehreren Fahnen und Paramenten ein Mcßkleid, welches der Gräfin Richenza zugeschrieben wird und sonach eine 700 Jahre alte Arbeit sein soll. Zweites <5rgänzmigs-Heft zu „Einst und Is 1"^"'^ !"'!^'' ^ ^"""^'"hcit nnd das ^a»s ,uf unserm Bilde gibt Zeugnis; einer solchen, >vie der Wichtigfeit, da die Herzoge, namentlich Karl 1, jelbes oster bewo nten. Brück am ^nflusse der Mürz in die Mur und Knotenpunet mehrerer 2.raßenzüge, kommt so oft in der vaterläMchm Geschick) e vor, dap >mr »nr daraus hinweise., und das va„^ welches endlich in Pmmtbesih überging uachdeni es mehreren öffentlichen Zwecken aedient hatte, als Illustration hmstcüe», ^be»,o qchoreu zu den ^elieu^wurdiqfsiten der Ttadt die alterthmnliche Pwl'slei. und Pfarrlirche, so wie das Schloß Landskron. Burz, Malllllllj. Wie mchlseils zieht sich mich ^Geschichte dieser Herrschaft mit jeuer der gleichnamigen ^Mleinde parallel durch die Jahrhunderte, als der Name überhaupt m c-le>ern>ark lwrtommt. l'"l. <-" ist so reichhaltig, da,! ein Auszug schon die Gm.zen des oo.geze.chnetcn Raumes iveit überschreiten würde; und so genüge es ^ls dlc re,chhal.,gc Monographie dcs unermudeten sl.ierischeu Historikers und Geographen weil, 3r. Ä. G. ^nff hinzuweisen. Wir wollen nnr die Geam-wart ,n Betracht z,ehm, wo d,e gräfliche Fam,l,e Brand is diese Bnrg besiht. bewohnt und die reichen Gründe derselben auswärts selbst bewirthschaftet 'wie stc 18bo d,c Ichonen ^amne nneigennüzug der Iandw,nh,chafllichcn und industrielle.l Ausstellnng überließ, wodnrch Marbnrg se,bst i.i weiten Kreise bekannt ward, . . „ ^^?^l ^ S.'?,'5'' "? l H'^^ ^'^ '"'"" ^"" "" ''"^'" ^" ^'^^ l"ss"' 6'^' m'e Kapelle trönt. .orhin eine Pyramide nnd noch früher das alte schloß ^ber.Mmbnrg,. „,ch deften Brande 170, dic Burg in der Ttadt erst zur Geln.ng gelangte die sie als Vrund- und Bezirksherrschaft bi. auf unsere Tage einnähn», . . , i / , , , D »t s t o d t k w e i li. ^,,^'""-' ^'pt >'''' haung besuchte P^-thie und bereits iu weiten Kreisen bekannt ist das obere Mnrztha!. besonders seit Mürzznschlag, der Markt durch d,e N!'^^bi?!^''^ "?"' ^"^Ä' ^""'^ "' ^'"'" ^^"h"lN^ ".it weuig Müheii'den Hochgeuuß eiuer Alpen art hie uud einer übe "chen 7 ^ / ^ ' /^ ", i ^''' ^'U' ""/7^, '^^'"' "'"""'to. beguem fahren und zivar bis Mürzsteg; dort weudet sich eine Ctraße fort über das Niederalp.! ^ ^! ^^ ? t/ t ?"'^ '^ l"^"/>" Gchwcg nbcr ^chnitterboden zn.u Vasferfall des todten Weibes und in die Freien, .on wo wieder ein Gehstcia um ged chten W'> " ts" e lc.tet. Der ommose Name soninn .on einem hier .ernnglücklen alten Wütlcrlein. was zur Vierung der Benennung dienen wolle SVnsWÜr3ig^7kanm em^^ "'" " "'"' "'lein der erfordert Selbstanschanunc, ^ie mit Inbegriff uon Neu^erg nnd seiner W e i ch s e l l' 0 t» e n. üs Mi.^sn!!7m!d W^s'ls ^emlich verfchlofsen - ja ob seiner Einsamkeit verrufen - und jetzt sehr besuch! ist das Salzathal. zumeist der Weg von Hiessau über Wildalpen nnd Adeichselboden nach Maria Zell -^ eigentlich z>„u Acrarial.Gnßwette o ^ ^ 6 , » ,^ , .- Ni.^"'n ^!'!st ^^^n'^ .""' wenig Häusern umgeben^ ist wie Wild A,pen den Tonristen ein Eldorado-. denn der Marsch ist trM der schönen und groß-artigen Bilde welche fast jede Wendnng des Weges b-ethet. e.nlüdend und der Weg weit. überall aber auch gnk' Unterknnft zu finden ' ^u 'ne.st "N Gebirge ist der Pfarrer hier auch 2ehnllchrer und Arzt. Rechts- m,d Oe'mssenofreund. lebt aber trolV grow Beiveaun«, und ieht häufiaer Vernhrnng n»t Fren.den aller Gattungen abgeschieden oon der groben Welt. so großartig eigentlich solche hier erscheim. "'"cgnng ^yr yansiger Anmerkung, itinc sehr a,.eff,hrliche Vcschreibm,g - !»8>n der ci»,z,l„cu Schcnswindi«kci!^! dieses Hauses liefert t,er I. Vm,> obged.ichte» Werf^, DlitteS Ergänzung« > Heft z>l ,Ki»st und Ieht." to E h r e n s e l g. Am Fuße des nachbarlichen Schöckels - einst nwn» ilitisLimu«, in neuester Zeit „der steierische 3ligi" ^ fällt den Reisenden „nweit Radeqund der morsche thnrm auf den unser B.Id zeigt; ^ geHort der Rume emes SchloW. von der „och wenige Neberbleibsel. tatsächlich sowohl als in AuNeichnunae» bestehen. Zweifelsohne waren die Herren von Ehrenau, wo nicht dieselben, doch mit den Gründern der Ernfelse vcrlrandt und wie diese Freien und Zerren hier- dock, kommt der Name nirgends hervorragend in der vaterländischen Geschichte vor, daher das Schloß nur als Landschaftsbild heute von Bedeutn^ ist, ' ' ' ' R a d e g n ll d. Wem ist der Name dicfes steierischen „Gräfenbrrg" unbekannt und welcher Tourist oder lebenslustige Grazer hat nicht diese Parthie schon aemackt? ^ Die Pfarre ,st uralt, wovon der Historiker nähere Beweise liefern kann. den Naturfreund aber inleressirl die' schöne Aussicht vom ^alvarirnberae melr as alte Urkunden, und der Heilung sucht, dem ist der Genuß der Alpenlnft hier lieber, als gelehrte Forschlmgm ^ür deu Flen.den sei nur anaedeutct daß vou ^Gra^ aus zivel ziemlich gute Straßen h,crhcrsnhreu, eine über Maria Trost und die andere über die Andrit) so wie, daß auf den Gipfel des Tchöckel »och 3 Stunden Weacs sind. d,e ausfuhrliche Beschreibung der Nundschmi aber in beiden Gasthäusern käuflich zu haben und zur Onentirüng auf dem Gipfel dieses Verges nothwendig sind, M tt s e r h li f. Auch Münzgraben (als Herrschaft) griiauitt. dürfte den meisten nnscrer ^eser wcmgstelis allen Grazern bekannt sein. Historisch ist nichlö nachweisbar alö daß ein Geschlecht der Moser in Steiermark mstirtc, wahrscheinlich die Erbauer dro ersten Schlosses, denn das gegenwärtig, rüh^ ans neuer und dir Mo'. dcrMrung drsfelbeu alls neuester Zeit her Auch ein Windischgrätz besaß diese Herrschaft, doch ist Weiler davon wenig bekannt. Vorhin als Echloß zwischen Wiesen weithin, ist es jetzt nur mehr so den Spaziergängern von der TchieMtte oder Schönau her wie im Bilde sichtbar wahrend s,ch östlich nenc Gasien bildeten nnd man nch in ein eigenes ^andstädtchcn versetzt glaubt. Südlich führt der Weg über Fernih for! - nördlich beainnt die Stadt und zeigt sich im Vilde die Mitbürmige Pfarrkirche Tt. Anna im Münzgraben. " ^ > / ^ Kirchdorf. Eine der anmuthigsten Parthien auf der daran doch so überreichen Tüdbahn ist der Thalkessel der Mnr bei der Station Berneaa- am linken Ufer die scho,le Wallfahrtskirche Klein - Maria-Zell mit sehenswerthen Alterthümern, dann das Schloß ^inst der Familie Leslie gehörend) weiter östlich herrliche Gebiras^ ParthlM m>t dem hoben Lantsch-, am rechlen aber herrscht »eges Leben in den Etablissemenls von Stöger in Kirchdorf,' Die Pfarrkirche mit dem Tabor und einige Gebäude zeigen hohes Alter, Die Anssicht von diesem rrhöbtrn Pnnkte ist l^irkliä, inalerisch und bezaubernd. Weiter nördlich ist der Sauerbrunn bei der Linde mit einem glilen Gasthofe und westlich im 3hale fort zwei stärkere folche Säuerünae die icdoch der verdlenlen Anerkennnng harren. ___^^ .' ^ ^ Villa M a n d e l l. Weniger objeettu, als durch seine Besijzer bietet der sogenannte Baron Mandel!-Garten nächst dein großen Glacio in Graz Interesse AUerdinqS zeiat er in Anlage und Behandlung einen tüchtigen Pfleger und bietet das Haus eine schöuc Rundschau (dem Historiker'^riunerungen an das Dominikailerinen.Kloster am „Gnlleubuchel") aber ^arl Freiherr von Mandell bleibt der älteren Generation der Hauptstadt als liebenowm'diger Kavalier und ebenso edler Charakter ob semes qenmnmchlgen Wirkens uuo Wohlthätigkeitssinnes ein'theures Andenken. Ihm nachstrebte sein Bruder Ludwig > allseits, wo es edle Zwecke aall beweisen es deren Namen, Gegenwärtiger Besitzer ist der k. k, Major in der Armee Rndolph F, v, Mandel!. .' ' ' Aümcll»,n^ Wild»,, siehe ,^ ^>n>d, Scile ^-on Osten (aus dem Sottlathale über Peilcnstcin oder von Sauerbrunn) herkömmt, wird überrascht durch die weitläufige« Gebäude der erst in neuester Zeit hier entstandenen Glasfabrik; sie bringt mehr Leben in dies Thal, als das, Ende des 12. Jahrhunderts gegiündete Kart-Häuserkloster, Mit Ende des 16, Jahrhunderts überließen die Mönche Schloß nnd Herrschaft den Jesuiten, die es bis zum Jahre 1773 besaßen, wo es kaiserl. Domaine ward, endlich in Prwatbcsih überging, ohne je in die Schicksale de5 Laudro eingegriffen oder durch eim Persönlichkeit eine Nolle gespielt zu haben, DaS heutige Schloß erhielt erst Anfang diesro Jahrhundert? sciue jchige Gestalt, im tiefen Nia!e deo gleichnamigen Baches; der längs desselben wallende Reisende betritt bet Tüffer das Sanntha! und mag auf den eisernen Schienen weiter reisen. ________ S t r n st g n n g. Unter den Ausflügen der Grazer uimmt die Südwestparthie - besonders seit Eröffnung der Kö flach e> Bahn vielleicht den Hauptrang ein; wer crinnm sich nicht scit undcntlichcr Zrit de>> Floria ni- Ki rchta geo! Angenehm ist'o. denselben sammt dem Besuche der schön gelegenen und reichen Decanatspfarrr und dlö freundlichen Dorfes Ttraßgang selbst anszufülnrn, da seil Kurzem daselbst eine Haltstation ist, Jene ist allöführlich brschiirben mit einer ziemlich vollständige» 5«»'I<'« >'ln'0<'l,orl!ln vom verstorbenen Dechnnte und Teckaner Ehren - Domherr» Peter Keardi, welche Monographie. (Dentwurdigteiten der t. k. Hanpt- und Deeanatspfarrr Straßgang anch Maria im Elende Graz 1815» eine der ersten der Art war und für alle Herren Vorsteher so wichtiger oder reicher Pfründen oder Gemeinden ein nachahmnngswürdi-geo Beispiel liefert. Die Neuzeit hat die äußere Form verschönert, vor Allem jedoch verdient die Tcrasse mit der schönen Rundschau Erwähnung, wie der Name des letzt» verstorbenen Pfarrers und Probftes I. N. Kraus nicht-mit Stillschweigen zu übergehen ist. Mehr wollen wir von diesrm bekannten Orte nicht berühren, da ohnedies eine Beschreibung vorliegt. ./. u t. Das großartige Stift, welches die Sage aus dein 5raume dreier Freunde wie jenes zu Göttweih und öambach hervorgehen läßt, die berühmte Eultur« statte des N. Jabrhnndertcs, wrlchr so wichtige Gestaltungen des deutschen Reicheo gesehen und in die steierische Landesgeschichte mehr als einmal mit Wichtigkeit eingegriffen hat, erlitt zwar schon dinch mrhrfachen Vraud bedeutenden Schaden, doch ist oao große Unglück vom Iahrc 1865 in den Annalen drö Klosters als das furchtbarste eingezeichnet. Wir manches auch an Schchcn zu Grunde gegangen, die Zeit baut vieles Zerstörte wieder auf und bald wird auch der Zeichner wieder ein freundlicheres Bild von der Stätte geben können, nlo es das unsere ist, ____________ B a d c l w a n d. Ein Vauobjeet der südlichen Staats Eisenbahn, welches erst in neuester Zeit und mit derselben znr Geltung gelangte, die sie als colossales Banwerk anch verdient, obwohl der Aufwand nicht unbedingt nothwendig gewesen wäre! Zwischrn Prggan und Frobnleiten tretrn dir Felsen im Osten der Mnr so nahe an den Fluß heran, daß schon die Anlagr der Po,> nnd Commerzialstraße ^Anfangs des vorigen Jahrhunderts viele Umstände nnd Koste» veranlaßte; woher aber der Name? dürfte kaum zu erörtern sein, drr gleichnamige Wirtb am nördlichen Ende der Gallerie sali während deo Baues, der Mitle der 40er Jahre grschah, Fremde in großer Menge und aller Gattungen — erst die Bauten am Semmcring zeigten Aehnlichcs, daher die allgemeine Aufmerksamkeit und Theilnahme' Der rühmlich bekannte Ingenieur A. Dem a r tea u lieferte bei Eröffnung dieser Bahn eine gediegenr Beschreibung derselben und damit auch die Detail«, tbcn diese Strecke und dir Badrlwand betreffend, welche sicher allen Reisenden auffällt. tit B i r k c n st e i n. Dem Bilde der Zerstörung von morschem Schutt und rauchenden Trümmern gegenüber steht, ein Symbol der Frische nnd neugestaltenden Lebens, Schloß Birlenstcin. Wir wissen es Alle, der Manu, nach dem das neuzugestaltende Oesterreich jeht lauter als je ruft, er lvohnt hier, luennglcich in den seltensten Muße. stunden, ans den waldichten Abhängen der cetischcn Alpenkette, die bi^ gegen den Hochlanlsch >u>d den ^eufelsteiu hinüber sich sortthürmt. Nah den reinen Gewässern von Fischbach, dort wo sich das Thal gegen dir Dörfergrnppc um Anger, das FeistrilUhal mälig ausbreitet, herunterschaucnd ans Obstfluren lind (5'isenwerle, ivar dieser, einst zur Herrschaft Wachsrneck gehörige Landsitz in der ersten Zeit seiner C'rbnilung nach drin l.^. Jahrhunderte ein Eigen der, niit den Rindschci«. Radnlanstorff. Pfeilberg. Stürkh, Nottal verschwägerten Familie von Kleindienst (Wappens Geviertschilo. 14 Rüde springend. ^.'! Sporen ">it :; Hahnentöpfen, die Felder auäi wechselnd und den schwarzen Panther im Mittelschild», Georg, des nachgiebigen nud das Lattdrc'N'oh! einsichtig befördernden, toleranten Erzh. .^arl Landrath und Hofrechts-Beisitzer, erhielt von den väterlichen Herrschaften eben'dieses Pirlenstein li 571) >, seine Nachfolger ließen es dann gedeihen an die/noch nicht grgraften Cassinedi (Thomas Frcih. v.. Wappen- l Adler. 2 ^öwcn. ^.4 Zweithcilnng, nnlen eingeteilt Baum), nach 1l>34 nn die, anch in Virtfcld, Kirchberg an der Naab und am Ttraden ansässigen Stciubeiß ma! gespalten von Vlan nnd Weiß, anch nnr drei Pfähle Plan in Weis;,> Das „Pirchfeld" oder „Pirckhfeld" im ?ijl>ttl Vurau, Herrn Iohmui Joseph Grasten ^teinpeiß gehörig, bringt Mischer's schlösse»bnch vor ll! ans Vl, 2'»^, gleich vor „Pnrckwisen." Durch Kauf kam ee an die Trantmannödorf, iv'elchc e? bis in das Kriegsjahr 18<>9 behielten (Wappen- (^eviertschild. ,,4 drei schrägrechie Balken mift Noth in Weiß, 2.^, drei Dreiecke nber einander, Noth in Weis;; Mittelschiid, Lpaltung von Noth nnd Weisl, darin Nose weißrotl^ ^iach einjälnigem Noftnlattischen VMe folgten sich als Vigenhabcr der Schriftsteller August Freiherr von äteigmtesch l>"!«", ^hr. Th, Fr. von Forstern sl812). Franz Ritter von Lchnstrrn (18lM. Ludnng Graf von Manneville (I^M i,„d schließlich Dr. Moriz Edler von Kaisersfeld, gcgeiiwättig Präsident der steierische» Landwirthschaftsgesellschaft. Von dem halben Hundert von Orten in Steiermart, nach der Birle genannt, gehört ein Virkcuftein dem Landeohanplmannstellverlrtter, so Pirlwiesen dem Laudeshanptmanne. Der Kl'plililsteittsr-See dei EistNsrf. Steiermark hat nicht so viele große nnd romantisch gelegene Eeeu, wie tarnten, aber die Wenigen bieten auch uugemein viel Reiz, wie eben vorstehendes Bild zeigt. Dem Touristen, der von Weichselboden und Wildalpen über den sogenannten Schemer an die Eisenstraße töinmt, erschein! dessen dunkle Fläche zuerst im tiefen Thale und er passirt dcn See nothwendig, um uach Eisenerz zn tommen. Kein Reisender aber. der von Oberösterrrich oder an? dem Eunölhale konmtend nnd dieser Straße entlang wandelt, versäume die halbe Wegstunde nach Osten hinein z„ diesem See, desfeu malerische Lage schon mehrere Künstler einlud, nns Bilder davon zu liefern. Den Namen hat er von dem nahe nnd eben fo romantisch gelegenen ^eopoldstein, ein Iagdschiößehe», welches aus dem 17, Jahrhunderte herrühren soll, wo das l^rste als Unterstand für hohe nnd höchste Herrschaften, welche hier dem edlen Weidwerte oblagen, gebant wurde. Mit Abnahme des Wildstandes haben nli' diese Iagdschlösser in Steiermmf ihre Vedentnng verlmen, doch b!eibt Leopoldstein ob seiner Lage am See ebenso von hohem poetischen Werlbe, wie die (sarlon b'-i Graz von Interesse anderer Art. _^_^_^^_^^ GniN. Mrraniches IlN,d-Haus im Rilui. Schon als unsere Höhenpuncte und noch reichen Jagden Sc. kais. Hoheit weil. Erzherzog Johann öfters nach Steiermarf riefen nnd endlich der Brandhof hochseiben zum zeitweiligen Aufenthalte diente, ward der Plan zum Schutze der Gemn-n, dieses vorzüglich steirischrn Hochwildes -^ zu einem eigentlichen Gehege der-selben entworfen, wozn min ebeu die Parthie um den Großvater „Hochschwab" den riesigen Grbirgsstock, der als Ansgang der ^cmralalpenkette sich hier bis 700N Wiener Fuß erhebt, einlud. Zu diesem Zwecke nun entstand dieß Jagdhaus, allein vorhin in ganz anderer Gestalt- erst, als hohc und höchste Besuche sich mehrten, erfolgten zweckmäßige Umstaltnngen, Vergrößerungen und endlich Verschönerungen, wie sie unser Bild zeigt, allein die Hauptziele blieb immer nach dessen Lage am AbHange des Gebirges, daß als „Schwabent'ette"^ diesifalls bekannt nud berühmt ist. Leider benutzte der hohe Herr seitdem wenig mehr von diesen Neuernngeu, dem: seine diplomatischen Sendungen auswärts, wic seiu gemeinnüßrs Wirten im Lande als Präsident fast aller uuserer Vereine und Anstalten, nicht minder aber die Sorge bttreff seim-r andern großen und reichen Best>)nugen gestatteten selten nur mehr dcn Besuch des Brandhofs selbst. AIs uach den» Tode des Allverehrten 1859 sein Nachfolger eine andere Richtung einschlug, tam anch das Jagdliau? am Ring wieder dnrch hohe nnd höchste Besuche zu (thren'. immer aber intercssirt den Naturfreund dessen Umgebung mebr, al? der Zweck. Alphabetisches Register des ganzen Wertes. *) A. Vand Blatt Bischer Ten Aomont ..... I 43 8 38 Altenberg.....III 48 33 40 Altenburg.....II 68 2» 54 Alt'Kamüch.....I 41 7 36 Alt-Aussce.....II 46 19 38 Anten stein . . . . . II 14 14 13 Arufcls.....II 69 2« 42 Ausscc......III 79 3? 5? V. Vaumkirchen . . . , I 42 7 37 Närncck a. d. Elsena» . . , III 14 2«; 14 Bärneck a. d, Mur . . . . Ill >« 2(i l.'» Beitholostcm . ' .' . . II 30 ll> 26 Brandhof.....1 46 x 4,> Brück a, d, M.....I ? 2 5. Brunilsee.....l! 58 20 52 Biirgstall . . . . . 11 40 !8 35 Burgstall bei Franz . , . NI 14 2« 14 Vurg Schleiniz, . . , , m 68 33 51 Burgau.....III 69 »5 52 C. <5illi Stadt.....11 1? !5 16 Cilli Ruine.....IN!» ? 35 Cilll-Ntll , . , . , 111 2»! 28 33 Chalons (Purer Lueg) ... I 36 '! 33 D. DcutschLandsberg . . , 1 28 52? Dracheuburg . . - . III 80 3? 58 HI. Dreifaltigkeit . . ., , III 20 2? I!» Domkirche in Gmz . . , 171 — 5,7 Dornau , . . . , III 5« 33 44 E. Band Blatt Bisch« 3«N Eggenberg.....1 54 !0 47 Egge» stein.....111 8 25 9 Ehrenhauscn . . . . 11 5 >3 4 Ehreuan.....III 48 31 8« Asenerz, Marlt . , . . I 6? — 54 Achberg.....11 72 25 87 Eppenstein.....II 19 15 18 Erluchstem.....III 60 34 45 F. Fa>l......II 39 18 34 Fcistliz, Schloß n, 0. Mürz , , 11 5«» 2l 4^; Feistitz, (Wmdisch-) Stadt . , III 7u 35 52 Feisttih a, d. Ilz , . . . 1 »n; n -,n Festenl'urg.....fli 3n 29 2? Frmlhcim.....III 15 26 l 4 Frmienberg.....II 15 15 15 Frmienbllr^.....I 80 5 28 Franziskaiier-Kirche, ui Graz , , III 30 29 25 FreibucheI , , , , . III 42 3l 36 Forchtenstein , , , . Ill 81 37 59 Hrcilüistein, Schloß . . .Hl 54 32 40 Frcienstein. M, Kirche . . ,111 20 2? 1« Freibera.....I 64 11 58 stridan.....III 54 32 46 Fnckhuftn.....Ill 42 31 32 Fridstcin.....lll .','> 32 42 Frondsbcrg.....1 53 !, 4i; Fürstenfeld, Commeilde >mb Stadt , I 32 20 5? Frnhnlcitri!.....Ill 82 — 59 «and Blatt Bischer TeN Oabelkhofen (Riegersdorf) . . II 64 22 49 Gnllenhliffcll , , , . III 28 23 23 Gallenstein.....III 62 84 47 Giaidhof. Dobel Schloß . . . !II 15 26 23 St. Georgen , , - .111 13 2« 13 C5Ieiche!!5crg, Schk'ß , . . I 28 4 23 Klcichc„bcrg, Vlil> . . . I 69 5,5 50 Krassene^i^.....Ill 48 -!1 42 Gmdisch.....II 10 14 8 Graz......I 70 12 56 Greißeuegg.....II 55 21 44 Gunoblh.....11 2« 15 21 St. Goithard , , , . Ill 7? 3« 5S «Wstiilg. Neu- . . . . 11 13 — 12 «üstmq, Ruine . . . . I 22 4 21 (5üs!......I 48 9 42 Oroftlobminst , ' . . , Hl 43 31 33 «rußsoiiütag . . ?cg^cnbcrg.....III 52 32 40 Herb erste in .,...13 13 Hohenwang, Ruine . . . II 70 28 55 Hoheuwllng, Neu- . . . . II 70 22 55 Hohenburg.....III 29 Ü8 24 Huhenbruct.....ll 7 13 6 Hllhenmanthe» . . . . II 13 — 22 Hahcnegg.....III 72 5!5 53 ^) A ,l msrt u u q, Die !' r st s (^mische) Ziffer bldrutst deil Va»d. dle ^ wsils dao litho^raphischs Vl.Ut, di? brltte die Mbilblina il! ^edel^ick»»,!., !>.1<1> ^:i,'^..r >>i, .,,..'>» »... .^^. ^> lith^qravlnjchn, Matter sind fii^ !i Vüchcr berechnet, un», s.l,„mtliche Pischer sche (^0'ie», s.wi, die Terte «llev l! Vä,.bo ^eden se^rat °i / V> ch ^eihfr >^ .. I'"' 'x ^" demnach her Auchbinb«. welcher sich l'cim Einbinden nach dem alphabetische!. Regster zn ächten hat. b.c Ätlunmern nachtva^e». »iumm,r,rcn del «latter vt^tsse». »ud mu, I Vanb Vlati Vischtt T,ri Iudcnburn.....12!. 5 25 Mninberg.....I 34 6 32 Kalistorf.....Ill 70 3« 55 Kapfeuberg.....II 55, 21 44 Kapfenstei».....Ill 5? ^2 43 Kammelstem . . . . Ill 82 34 48 Katsch.....I 35 «32 Kindbeiß.....II 63 2^ 4« Kirchberg a. d. Ranb . . , II 65 2>! 51 Kilchberg a. Wald. . . .Ill 11 25 12 Knittelfeld.....Ill 62 34 4? Klanichsfeld.....Ill 5« 3« 42 Krems.....1 14 3 14 Königsberg.....Ill 59 33 44 Killbl......II 25 1« 22 Üandebcrg, windisch . . ,111 74 3? 54 Laubeck.....Ill 40 3<» 43 LambrechtSt.....I 20 4 19 Leh-Kirchc in Gmz . . , II 81 l« 2? Lechcn......II IN 14 8 i^eibni^.....Ill 46 31 85 Lemberg . . .,14? 8 4l Leoben.....I 18 3 12 Leonroth.....II 10 14 11 lleopoldstein.....Ill 33 29 28 Liebenau.....I 17 3 16 Liezen......!I 36 18 32 2igist......Ill 4 24 tt Lichtenegg.....II 60 21 46 Lichtenstein.....I 55 10 48 Lichtenwald.....I 51 9 45 Ambttg.....II 40 l? 34 Lilftbüchel , . . . , II 18 15 M. Van!, Blatt Vischer Tcr! Mnhrenbci-fl.....II 22 15 19 Marburg.....I 19 4 17 Maria-Zell.....I 59 IN 50 Muria.Zell, Ort . , . . Il 43 >? 56 Mnria-Trost , . . . I ^l 11 51 MllNll'Vrim , . . . II 12 — Is» Maria-Vlich . . , . 13? - 33 Mariahilf.....II 21 — 111 Marie»filchc m Graz , , . II Il> . It, St. Mnrtilistinhc in Fcisttih . , ill 3? .0 iN Mnusl'Iclll,! in Oraz . . . 17^ -~ 5? Mautein.....Ill 50 — ^8 Mayeihofeu.....Ill 75 36 55 Mei-an. Palais . . . . II 11 — >., Minichhufen.....II 5? 2» 45 MonSl'en;.....Ill 64 34 48 MmitprciS.....I 12 2 11 Murnn.....II 1 13 1 Murrck.....I 63 10 52 Miirzzuschtag , . . . Ill 3b 23 23 N. Negau . . . . . . II 37 18 62 Neubcrg, Stift .... I 9 28 Nciiber^ Schloß . . . . II 65 22 50 Ncudau.....Ill 78 , 36 56 Neudorf.....II 7 l8 6 NeuhauS, Ruine . . . . II 62 22 52 Ncuhllus, Bad . . , . Ill 21 27 III O. Oberburg.....Ill 7 25 N Obei-Thal.....I 33 6 31 Offenburg.....II 18 15 17 St. Oswaldkirche in Eisenerz . . I 4N 7 86 " «and «latt Blschsr T,r« Peggau ... I 16 3 15) Pettau ...... I 1 1i Pfannberg . . . . . I 38 7 34 Pichel . . , . . 11 58 21 4N Pichlern . . . . . Ill 18 31 86 Pischäh , . . . , III 63 33 48 Planfenwarch . . . . I 56 10 18 Puppendorf . - . . , III 26 28 24 'Mlan . - . . . II 61 22 4? Mlaubera. . . . . . II 62 22 48 Pols . . - . . . Ill 83 36 6(1 Prngwald .... Ill 24 27 21 Premftätten , . . . . II 32 1? 30 Pur. ...... I 44 8 39 Rabenstem . . . . I 15 3 15 Radmllnnsdorf . . . I 65 — 58 RadkerSburg - . . , II 47 20 39 Rann . - . . . Ill 61 38 46 Reichenbui« - - ... Ill 39 29 26 Reicheneck ..... lll 59 33 50 Neifenstein , - . . . l 21 4 21 Nei» ,.-.,. I 32 6 30 Reinthal . > . . . Ill 73 36 54 Reitenau . . . . . Ill 5 24 11 Riegeisburg .... I 2 12 Ricgersburg - . . . II 50 21 41 Ricgerslmrg . . . . ll 51 21 45 Riegersburg - , . . II 52 21 54 Rohitsch, Martt . . . . I 58 11 49 Rohitsch. Bad - - . . 15? — 49 Rotteufels . . . . . Ill 3 24 5 Rottenmann .... lll 49 32 3? Rolhelstein.....16 14 Ruhethal.....Ill 26 28 22 « S. Vanb Blatt Bischer Tert Saneck.....Ill 2 24 4 Sauerbrunn. Schloß . . . I 68 11 55 Sauritsch.....II 2b 16 29 Schallegg . . . . .Ill 9 25 10 Schielleiten, Neu- , , . . I 4 14 Schiellciten, Ruine ... 15 14 Schrattenberg , . , . I 50 9 44 Schörgelschlüssel , . . . II 44 — 37 Schönstem.....Ill 44 31 34 Schiisscilbruun , , . , II 24 — 3b Schmiernberg . . . . II 25 16 30 Schwanberg . , ' . , , II 25 16 34 Semriach , . , , . i 62 — 52 Sriz, Karthause . . . II 2 18 2 Secwicsen.....II 20 — 18 Sliding.....Ill 11 2b 12 Spielfeld.....II 82 16 28 Spiegelfeld.....Ill 34 28 2? Stadel.....II 58 2N 41 Slllmz.....II 34 16 31 Stamach.....IN 53 32 41 Stattenberg.....Ill 81 8? 5V Stein. Mine ...-12? 5 26 Steimnl.....11 ,18 15 4! Slibichhosen , . . . n, 31 30 32 Stiaden.....Ill 6 24 8 Straß......I, 53 IN 42 Straßengel.....I 26 5 26 Ströchau . . . . . 1 8 2 6 Vanb «latt Vischer X«t Stubegg , . . , , III 1? 26 l6 Stlibenberg.....I 24 4 28 Swdeniz.....Ill 64 34 49 Eturmberg ob und miter , . II 7 13 6 Sti'lbing.....11 48 20 39 T. Thal, Ruine . , . . I 2 10 11 Thalberg.....II 71 28 5? Than,,.....Ill 19 2? !8 Thann hausen . . ., . Ill 22 2? 20 Trautenburg . . . . II 29 17 26 TrautenfelS.....I 49 9 43 Trofaiach.....Ill 41 30 32 Thurn . ^. . . .Ill 10 25 n Thlirnisch.....Ill 58 33 44 TlM......I 10 2 9 Tobelbad.....II 4 13 2 Tschakathurn . . . II 10 14 15 Tuffer. Markt . . . . II 54 21 43 Tüsser. Vad , . . .' . Ill 71 30 53 V. Vaitsbera......I 30 6 29 Vordernbcig.....II 26 16 23 Vorau.....Ill I 24 3 W. Waasen.....Ill 2? 28 23 Naldsteili , g, . , . I 44 8 39 Waßerberg.....Ill 19 26 17 Wax,ei,eg.....I 29 5 28 Wccher b. Frohnleiten , . ,111 38 3» 31 Weiher b, Iudeuburg . . ,111 3!» 30 32 Wembnrß.....II 18 15 24 Weißenegg.....HI 23 2? 21 Weitenstein.....11 6 14 5 Weirelstiitten bei Hohmegg , . Ill 72 35 58 Welebergl.....II 42 19 36 Welsdilf.....11 2? 16 24 Wildbncl,.....II 13 — 15 Wildhaus . . . . II 18 15 17 Wild»,, . , . . . Ill 25 23 22 Wildalpe.....I 52 - 45 Nmdisch'Üandsbern . , .III 74 36 34 Wmdischgiaz , , . . II 9 14 ? Wiudenau.....Ill 64 34 50 Wifell......Ill 65 84 50 Wollenstem.....Ill 45 31 34 Wöllan.....II 6? 23 58 Wurmbcrg.....II 28 1? 25 Veyeichniß der neu beigetretenen ?. I. Subscribe« ten. Se. Durchlaucht Herr Fürst Wcriaud von Windisch Griitz. Sc. Ezccllenz Hcrr Graf 3)tichael von Strasoldo Graffrmlicrg. Ihre Ezccllcuz Frau Gräfin Saurau. Hcrr Alt cms Ferd., Graf, Artaria ^ Com p., Kunst- und Musikalienhandlung in Wien. Braunmnlle r's Buchhandlung in Wicner-Neustadt. Herr Bindlechncr Alois, Apothetcr in GIcisdorf. „ Brück Otto. Baron. „ Clar, Dr. Prof. Dirn bock's Buchhandlung iu Wien. Hcrr Fuchs. Dr., Stifwprior von Admont. „ Grcinitz C,, Van^uicr. „ Hauianitsch Ant.. Bnrgcr zu Iudcnburg, „ Hacn. Freiherr v.. k. k. Feldmarschali-Licutcnant. „ Hcmpel Jos., Reichssrciherr V. „ Iosch. Nittcr o.. k. k. pens. Landesgcrichtspräsident. „ Kahr, Dechant zu Htnin^ „ Kiefer, Bmmtcr, « „ Kottowih l'. Mcd, Dr. ic. „ Äurz Igmiz. Besitzer der Herrschaft Neukloster. Ludwig ^ Wohlfarth's Buchhandlung in Graz, Herr Muschler Larl, Dr., Swatsanwalt-Substitut in Leoben. Herr N i ß. ? Ponifaz. Pfarrer in Semriach. „ Prellog, Großhändler in Wien, „ Polzer Alfred. Ritter v., HerrschaftsbrHcr. „ Ritter, Edier v,. Hörer der Technik. „ Rom 3os,. Administrator der Herrschaft Rann, „ Nossegger, Pfarrer zu Fcistritz. „ Schmolz er Jacob. Administrator der Herrschaft Ober-Kindberg. Com- positeur, Chormcistcr des Mürzthaler Sängerbundes «, Heir Schmied. Med. Dr.. in Langcnwang. Frau Schnitzer Ioscfine, Edle li. Lindrnstamm. Herr Schnabel AlcMder. Abt des Stiftes St. Lambrech«. „ Schöninger. k k. Beamter in Fürstcnfcld. „ Sirs. Buchhalter. „ Sperl Anton. Buchhändler in Leoben. „ Sti glitz. Freiherr v. „ Volkmai er. Kaplan in Fehring. „ Wachtler. Ritter v. „ Wastier. Prof. „ Werk. Gutsverwalter in Brunnsce. „ Wegmayr, „ 3 inn burg, Edler o. Nachttag zur ersten Liste der l'. I. Subsmbenten: Herr Baron Mandel. Verbessertes Register. Van!» Vlatt Aischsv ieri Ndmoitt..........'43 8 38 Altenlierg .,.,.,., Ill 43 — 40 Altcnburg ....... II 63 23 54 Nlt'Kllwach........ I 41 ? 36 «lt-Aussec........ U 46 - 38 Anlenftein........ N 14 14 13 ArnfelS......... II «9 20 42 Aussee .........Ill 79 —5? Baumtirchen........ 1 42 — 3? Blliueck a. d. Elsenau.....IN 14 Ili 14 Värucck a, d. Mm......Ill 16 26 15 BcrthMstcm....... ll 30 15 26 Vrandhaf ........ I 46 — 40 Bruct a. d. M. ,...,. l 7 2 5 Brumlsec ........ II 58 20 52 VurBcM ........ ll 41 18 35 Blii^stliN bci Franz.....Ill 14 26 14 Burn Schlcimtz.......Ill 68 83 51 Nm'gau.........Ill 69 35 52 Cilli Stadt....... II 17 17 16 Cilli Runic........ 1 39 7 35 Cilli-Neu.........Ill 2«! 83 Chalons (Puzer Lueg) . , . , 13« ... 33 Deutsch'LandSberg......v I 28 5 2? Drachenburg .......M 80 3? 58 HI. Dreifaltigteii......Ill 20 19 Domkirche in Graz...... 171 — 5? Dornau........, III 58 44 Dornhofen........ II 45 19 3? Tggenberg........ I 54 10 4? Eggenstein........Ill 8 25 9 Eh re„ hausen ....... 11 5 13 4 Ehrenau.........Ill 48 31 36 Eisenerz, Martt ...... 16? 54 Eichberg......... II 72 23 87 Eppenstrin ,....... II 19 15 18 Vrlnchsteiu........Ill 60 34 45 Fall.......... II 39 18 34 Keisiriz. Schloß a, d. Mürz , . . II 59 21 46 Feistnk. (Wmdisch) Siadt . , . Ill 70 35 52 Fcistrih a, d. Ilz...... I 66 11 53 Mcnbnrss........Ill 33 29 27 Flnlcheim........Ill 15 26 14 ssrauenbe^,........ ll 15 — l5n. 20 ssrauenburg........ I 3ft 5 23 Franziskancr-Kirche, in Giaz , , lll 30 — 25 Frcibiichcl , . . . M ^2 31 36 Folchtcustein .......Ill 81 87 59 stieiensteil,. Schloß .....Ill 54 — 41 streitiistein, M. Kirch« .... Ill 20 — 18 «and Vlatt Mscher Ttl! Freiberg ........ I 64 N 53 Fridau.........Ill 54 32 46 Friedhofen........Ill 42 31 8» Fridstein.........Ill 55 32 42 Frondsherg........ I 53 "46 Fürstenfeld. Commend« und Stadt . ll 32 I? -'7 Fruhnleiten........Ill »2 — 60 Gllbellhofen (Nieaer«dorf) . . II 64 22 49 Gallenhoffen .......II! 28 28 28 Gallenstein . , >.....Ill 62 34 4? Gjaidhof, Dobel Schloß . . , , m Ib 26 23 St. Georgen .......HI 13 25 13 Gleichmberg. Schloß..... I 23 4 23 Gleichender«, Vad...... I 69 — 55 Sraffenegg........"' 48 3l 42 Gilldisck ....... l^ ^ 14 8 Gra^ . . I 70 12 56 Greißeneaa........ II 55 21 44 Gunobch ........ »23 l5 21 St, Golthnrd...... Ill ?? 36 56 Göstmq, Neu-....... II 13 — 12 Göstmg, Ruine....... I 22 42! Göh . , I 48 9 42 Gwßlobming.......Ill 43 30 33 GlchsumMa........Ill 51 31 39 Guteubero........ II 35 1? 8l Gutcnhaaa........ UN 14 ? Haribelg ........III 12 26 13 Hainfeld ........II 49 19 40 Hauzenbüchel.......III 40 30 32 HecMnbern........NI 52 3l 40 Herberstrin ....... I « 13 Hohenwanll. Ruin«..... ll 70 23 55 Hol,rnwa,m. Neu-......«7" 23 56 Hohcnburn........III 29 28 24 Hohcnbruck.......II 7 13 6 Hohenmauthen.......11 13 — 22 Hohencyg .....Hl 72 — 53 Hollenega........ II » 13 2 ßorberg .....II 88 18 33 Iudenbur«........ '25 5 25 Kainbei« ........ I 34 6 32 Kallstorf.........III ?6 66 '"' Kaftfenberg........ II 56 21 44 Kapfenstcin........III 5? »2 43 Kammcrstein .......IN 62 34 48 Kntsch ......... I «5 6 32 Kmdberg.........11 «3 22 48 Kilchbcr« a. d. Raab.....N 66 22 51 Kirchberg a. Wald ...... IN 1! 25 12 * Vanb Vlatt Visch» T«r Klasfenau........Hl 26 28 2? Kniitelfeld........I" 6" 34 47 Kornberg ........ ' ^ " ^< Klauichsfelo , . ,....."' '", 38 42 «remS ......... I 14 N 1-1 Königsberg........IN ^ ... 44 Külbl , ,........ ll 25 1«, 22 Lanosbern, niindisch.....III 74 »^ 54 Laubeck.........IN 40 30 48 LnmbrechtSt........ I 20 4 19 Lch.Kirche in Graz ..... II 31 18 2. Lechen .......N 10 "8 Leibnitz (Seckau)......IN 47 31 3. Member« ........ l 4?./ 8 4, Leoben........ ' ^ '^ f LeopoUein........, NI 83 29 28 üicbenm, ........ II 3« 32 Lg..........NI 4 24 6 LichttnM ..... N 6« 21 46 ö'chienstein ....... I 55 10 4« L'chtenwald........ I 51 9 4.. ^'mberg.........N 40 17 4 ^ustbüchel........N " " l. Mahrenberg........N 22 io 19 Marbur«......... l 19 4 17 Maria-Zell........ ^l '^ " ^0 ManaZell, Ort...... N 43 l? «b M.'rill'Tiust ,....... l 61 " ^1 Maria-Griw........ "12 - 1U Mana-Nuch ....... ' 3? ^ " Mariahilf........ « " " ^' St. Martin........ l 60 1! 51 Marienkirche in Graz..... N Ib — ^ Ct. Martinstirche in Feistrih . «' 3? - 31 Mausoleum in Graz ' ' ,,' ^ ^ "« Mauiern ........I" '<« - 38 Mayerhofen .......N ' ^ .5 Meran. Palais.......«11 ^ .' Minichhofen........ « ' '" "' Monöberg........I" 65 34 48 MmXpreis........ - ^ ^ '^ "- ^ ^ ^ - .' « !° 2I 3?'"', ^ , ^ ,^ n °' ^° ' Neuber«. Stift....... I " ^ ° Neuderg. Schloß......« «5 2^ o0 Neudau......... HI 78 «^ -'v Banb Blatt Vischer T»rt Neudorf......... ll ? 13 a Neuhaus, Ruine...... ll «2 22 52 NeuhauS. Nad (Schlangenburg) III 21 27 19 Neulloster . ......Ill 5 24 ? Oberburg ........ill ? 25 9 OlierThnl........ »33 6 31 Offtiu'Ulq........ l! 18 »51? St. OSwaldliiche in Liseneiz . l 40 - 36 Pcggau......... I 16 3 15 Peltau......... l 1 l 1 Pfannbera........ l »« ? »4 Pichel........II 59 21 46 Pichlem.........IN 4« 31 »6 Pischiih.........Ill l-3 33 4» Planlenwarch....... I 56 IN 43 Poppendolf.......UI 26 2« 24 Mwu......... II 61 22 4? Pöllauberg........II «2 22 48 Pols..........Ill 83 35 6N Prugwald .......Ill 24 2? 21 Preinstätten........ 'I 32 17 30 Pu^ ....... I 44 3 39 PulSgllU.........!1I 53 3Ü 47 Nabenstcm........ » 1^' 3 !5 Nadmannsdorf....... l 65» — 53 lNadtersburg ....... ll 4? 20 39 «mm..........lll 6l 83 46 Meichenbulg '.......Ill 36 29 26 Meicheneck........Ill 59 83 50 Neifenstcin........ l 21 ^ 21 Rein......... . > 32 6 30 Neinthal.........Ill 73 36 54 Nettenau ........UI 5 24 11 Riegersburg ,...... 12 21 2 Ricgersburg ....... «50 21 41 RiegerSburg........II 51 21 45 Riel,er«I>urg........N 52 21 54 Nohltsch. Marlt ...... l 58 11 49 «ohitsch. Nab....... 15? - 49 »tottenfels........Ill 3 24 5 Vanb Vlatt P,sch,i Tef» Rottcnmann........l,I 4^ 32 3? Nölhrlfteii!........ I r. .14 NuIMal ........IN 2U — 22 Sa.iccl.........Ill 2 24 4 Sauerbmun, Schloß..... I 68 ll 5,5 Scmn'sch......... ll 25 !<> ^l' Schnllessg ........IU !' -'" 10 Schiclleitcn, Neu...... 14 ! 4 Schielleilen. «nine...... 15 i 4 Schrattenberg....... 1 50 9 44 Schöraclschlöfsel (Rundellt) , . . II 44 — 37 Schöneag ........HI 5« 33 51 Schönstein........Ill 44 29 34 Schiisserlbrmm....... II 24 - 21 Schmieinberg....... ll 25 16 30 Schwanberg........"25 1« 34 Semtiach ........ l 62 — 52 Seiz. Kartliause ......N 2 13 2 Seewiesen........ H 20 l8 Süding.........Ill ll 25 12 Spielfeld ........ N 33 l« 28 Spiegelfeld........lll 34 29 28 Stadel...... . . , ll 53 20 41 Stamz......... 11 34 1U 31 Siamack ........Ill 53 ^ 4l Stattenl'erg........lll 81 3? 59 Stein, ))tuin 27 18 Thllunhaustn tOber.FIadnih) , . Ill 22 2? 20 Trautenliurg . .....ll 29 1? 26 Trautenfels , ..... I 49 l> 43 Trofaicich ,.......lll 41 30 32 Thurn ,........Ill !<» 2°. 1! Thurnisch ,.......lll 58 33 44 Thörl , ,....... l 1« 2 9 Tllbelbad ,.......11 4 l3 8 Tschatathurn ....... ll 10 14 15 Tilffer. Marti ...... ll 54 21 43 Tüsser. Bad......Ill 71 36 53 Voitöberg . ,...... I 31 6 29 Vuidernberg ,..,., 11 26 2X Vmau , ........Ill l 24 3 Waasen ,,..,... Ill 2? 2tt 2U Naldstem , ,...... I 45 ^39 Wasserberg , ......Ill 18 26 17 Wavcneg , ...... I" 29 Ü 28 Wechcr tv ^rohnleiten ... Ill 38 30 81 Weiher d Iudenburg.....Ill 39 30 82 Wemlmru ,,..'. II 18 15 24 WGeneW.......Ill 28 2? 21 Wcitenstcm ,....... 11 6 14 5 Wen'clstiittri, bei Hohenegg , , . Ill 72 35 53 Weiz ...,., Ill N> - 29 WclSbcrLl , ,......U 42 19 36 WelSdorf ........II 2? 16 24 Nildbach ........ II 13 15 l 5 NildhauS ........ll 18 15 1? Wildon ...... Ill 25 28 22 Wlldlilpe , ,...... I 52 — 45 Windisch Landsberg , . . . , lll 74 35 54 Windischglaz ..,,.., II 9 14 7 Windenm, .... Ill 64 34 50 Wise« ......... HI 67 34 50 Nulkenstein ...... Ill 45 31 34 Wiillllu ....... II 6? 23 5« Nurmberg........ II 28 1? 25 «««,» «. «»»>«»'» «Ik» i« «l«,,