Laibilchkr Taiiblntt. m Redaction und Expedition: Bahnhofgasse Nr. 16 6tänumerationet>reife: ^00 Kür Vaibad): @an}i- fl. 8 40! _ , . .i rt ,-x- 2nsertion»preise: Ein- , Freitag, 18.JUÜ 1879. — Morgen: Aurelia. IZ.Jahrg. inirn Iiil 5. a.il.n Ml fr ^ ' U .ustellung in« Lau« vrtlj. 25 Ir. "it btr Post: Ganzjähr. fl. 18. Entgegnung und Richtigstellung. Es gibt für die anständige Publicistik keine unangenehmere Aufgabe, als sich mit einem politischen Gegner befassen zu müssen, welcher seine Stärke in der brutalen Beschimpfung aller An. dersdenkeiiden sucht und dessen ganze Taktik darin besteht, unangenehme sachliche Erörterungen des Gegners mit einer Flut persönlicher Angriffe zu beantworten. Heute sind wir in diese unangenehme Lage versetzt und ersuchen daher unsere Leser schon im vorhinein um Nachsicht, wenn wir sie abermals auf ein Gebiet führen müssen, wo unter nationaler Deckung das Unkraut persönlicher Hetzerei in einer Weise kultiviert wird, daß man den Widerwillen wol begreiflich findet, mit welchem wir an eine Entgegnung der Auslassungen des „Slov. Narod" gehen. Grund zu letzterer hatte die redactionelle Bemerkung des „Tgblatt" zu dem Ueberfall der Krainburger „Litalnica" bei Moste gegeben. Unsere Andeutung, daß in diesem nicht nur für die Slovenen, sondern überhaupt für ganz Ärain bedauerlichen Vorfall nur die natürlichen Konsequenzen der fortgesetzten Hetzartikel der nationalen Presse zu erblicken sind, muß eine wunde Stelle getroffen haben. Denn nur dadurch läßt sich die unglaubliche Grobheit erklären, mit welcher der „Sloverski Narod über den armen Re-dacteur des „Tagblatt" herfällt, als einen hergelaufenen Menschen, der hier fürs Geld den „Nemskutcirji" Schreiberdienste leistet. Wir werden diesen collegialen Wuthausbruch ebenso wenig einer Entgegnung widmen, als es uns beifallen könnte, dem „Slov. Narod" auf das Feld persönlicher Beschimpfungen zu folgen, die ja doch schließlich wieder auf das Haupt desjenigen zurückfallen, der sie ausspricht. Aber das können wir nicht mit Stillschweigen übergehen, daß im nationalen Organ die Behauptung ausgesprochen wird, der Ueberfall der Krainburger Sitalnica sei wahrscheinlich auf Rechnung einer von den Deutschen des „Tagblatt" erkauften Rotte zu setzen. Nicht etwa, als ob wir diese Verdächtigung, welche nach bekanntem psychologischen Erfahrungssatze eben nur ein Beweis für das schuldbeladene Gewissen des betreffenden Verleumders ist, einer Polemik im Interesse unserer Partei würdigen möchten. Gott bewahre. Nur im Interesse der nationalen Ehre richten wir an den „Slovenski Narod" die Frage, ob es denn gar keine Vorstellung über die Tragweite seines erwähnten Vorwurfes besitzt? Oder wäre es etwa ehrenhaft und ein besonderer Beweis von persönlichem Charakter und politischer Gesinnungstüchtigkeit, wenn sich der slovenische Nachwuchs des einen oder des ändern Dorfes von der nationalen Gegenpartei bestechen ließe, um egen Geld Mitgliedern der eigenen Partei den "ticken zu gerben? Eine böswillige Entstellung ist es ferner, wenn der „Slov. Narod" seinen Lesern die Lüge aufbindet, daß wir die slovenische Nation als solche für die überhandnehmende Roheit eines Theiles der Landbevölkerung verantwortlich gemacht haben. Uns ist eine solche Taktlosigkeit um so weniger beigefallen, als wir selbst niemals anstehen, dem Satze zuzustimmen, daß die Hochhaltung der eigenen Nation auch die Anerkennung der Rechte anderer Nationalitäten zur Voraussetzung hat. Unser Vorwurf richtet sich nur gegen die bekannten Hetzartikel der nationalen Presse, und weun der „Slovenski Narod" sich mit der ganzen sloveni-schen Nation identificiert, so macht er sich hiebei einer Unterschiebung schuldig, gegen welche wir im Interesse des gebildeten Theiles unserer slove-mschen Mitbürger feierlich protestieren müssen. Nicht wir sind es, welche sie beleidigen, sondern das vorerwähnte Organ, indem es sich und seine rüde Schreibweise zur nationalen Repräsentanz berechtigt erklärt. 3eigen dis 6 Zeilen 20 kr. Wir sind zwar vollständig überzeugt, daß auch diese unsere Ausführung als „nemäkutarsko Süuvanje“, als „deutsche Hetzerei" bezeichnet werden wird, können aber doch nicht umhin, unsere Leser noch darauf aufmerksam zu machen, daß der „Narod" den Deutschen die Verantwortung aufhalft, daß die slovenische Nation in der Kultur zurückgeblieben sei. Unseres Wissens genießt die deutsche Nation den Ruf, allenthalben für die Interessen der Kultur und Civilisation eingetreten zu sein. Wir wissen auch nicht, wie „Narod“ zu seiner erwähnten Entdeckung kam, deren Ehre wir ihm auch für den Fall nicht ab-streiten werden, als er vielleicht später einmal auf den Einfall kommen sollte, die „NemSfutarji" dafür zur Rechenschaft zu ziehen, daß 'die nationalen Parteiführer, welche doch in erster Linie als die Träger der nationalen Kultur fungieren sollen, mit den Klerikalen, diesen natürlichen Todfeinden eines jeden Fortschrittes im Volksleben, Hand in Hand gehen. Politische Tagesgeschichte. Audrassy und die ungarische Opposition. Unter diesem Titel bringt die „Corttspondence Hongroise" einen Artikel, in welchem die von der ungarischen Opposition auf den Ausfall der österreichischen Wahlen gesetzten Hoffnungen besprochen werden. Der Kernsatz der ganzen Erörterung läuft darauf hinaus, daß die konservative Mehrheit des österreichischen Abgeordnetenhauses gegen Andraffy Front machen werde, und daß es daher nur eineS gleichzeitigen forcierten Angriffs der ungarischen Oppositionspartei bedürfe, um die Stellung des Ministers des Aeußern vollständig zu untergraben. Um diesem projektierten Angriffe den nöthigen Nachdruck zu geben, sucht nun die Opposition des Pest« Abgeordnetenhauses in Fühlung mit Bitto, Szell und Sennyey zu kommen und gibt sich sogar der Ieuilleton. Die Geheimnisse der Residenz. Nachtstücke aus dem Leben. Roman von F. Klinck. (Fortsetzung.) „Aber warum unterhandeln Sie mit meinem Gatten nicht selbst?" „Das hat seine guten Gründe, gnädige Frau," versetzte Graf Horn ruhig. „Wenn wir uns so weit vergessen könnten, so würde diese Unterhandlung ganz zwecklos sein. Der König kann niemals einem Unterthanen seine Verzeihung anbieten, wenn er weiß, daß er diese Strafe verdient hat, und wir wollen eben nichts von den Umtrieben des Herrn von Lichtenfels wissen, nur seine Papiere müssen wir haben, und es sollte mich schmerzen, wenn meine Mission eine vergebliche gewesen wäre, wenn jener Braun so weit damit käme, daß er sie gegen einen hohen Preis an den Polizeidirektor verkaufte. Dann freilich hätte Herr von Lichtenfels nichts zu hoffen, dann müßte man der Gerechtigkeit freien Lauf lassen und mindestens zehn Jahre Zuchthaus wären Ihrem Gemahl gewiß." Graf Horn beobachtete die Wirkung seiner Worte und konnte mit dem Erfolge zufrieden sein. Eine Seichenbläffe hatte Mathildens Antlitz bedeckt, während sie vergeblich den raschen Ausweg aus diesem Labyrinthe suchte. Sie konnte wenigstens nicht zweifeln, daß Graf Horn von allem unterrichtet war, sie hielt es nicht für möglich, daß dies sichere Auftreten nichts weiter als ein letzter Versuch war, in ein Geheimnis einzudringen, welches sich bisher als unergründlich ausgewiesen hatte, und sie zitterte bei dem Gedanken an eine Möglichkeit, die ihren Gatten auf eine so lange Zeit von ihr fern im Gefängnisse halten würde. „3m Zuchthause," murmelte sie endlich schaudernd. „Sie sehen zu schwarz, gnädige Ffrau," sagte Graf Horn, „ich stelle Ihnen nur die Möglichkeit vor Augen, wenn man dieses Braun nicht habhaft wird, ihm die Papiere zu entreißen, und ich hoffe zuversichtlich, daß dies geschieht. Wir haben einen zuverlässigen Menschen mit seiner Gefangennahme beauftragt, und ist nur erst sein Aufenthaltsort entdeckt, bann ist Ihr Gemahl gerettet. Freilich ist es bann nur an Ihnen, ihn von ferneren leichtsinnigen, gesetzlosen Handlungen abznhalten. Ihnen dieses zu sagen, bin ich hergekommen, und ich hoffe, daß ich Ihnen einen Beweis geliefert habe, daß wirklich noch ein aufrichtiges Freundschaftsgefühl für Sie in meiner Brust wohnt, daß ich niemals jene Zeit vergesien kann, wo —“ „O mein Gott, mahnen Sie mich nicht an jene Zeit", stöhnte Mathilde. „Jene Zeit ist der Fluch meines Lebens geworden, und sie wird e$ bleiben." „Warum, Mathilde?" sagte Gras Horn mit weicher Stimme. „Wer hätte nicht eine Jugend» Verirrung zu bereuen ? Fassen Sie Muth und es kann noch alles gut werben. Diese unruhige, gesetzlose Zeit erreicht ihr Ende, Ihr Gemahl wird einen angesehenen Posten bei Hofe bekleiden, und Sie werben bewundert und umschwärmt werden wir zuvor. Ich will nur hoffen, daß dieser Braun aufgefunden wird, dann haben wir gewonnenes Spiel. Leben Sie jetzt wohl, Mathilde. Haben Sie wirklich feine Ahnung, wo der Schurke sich aufhält?" Hoffnung hin, daß eS ihr gelingen werde, auch die derzeit zur Regierung haltenden alten Deakisten für ihre Pläne zu gewinnen. Wie der betreffende Aufsatz richtig bemerkt, leidet jedoch das ganze Projekt an dem Fundamentalfehler einer irrigen Voraussetzung. Vor allem sei nicht einzusehen, warum die österreichische konservative Partei die Schwierigkeiten Hermehren sollte, welche sie im Innern zu besiegen hat, indem sie sich gegen die Stellung des Grafen Andraffy auflehnt, dessen Occupationspolitik sie doch billigt. Aber selbst zugegeben, daß die neue Majorität im Reichsrathe geneigt wäre, eher persönlichen Rücksichten nachzugeben, als die eigenen Partei-Interessen wahrzunehmen, so irrt sich die Opposition in der Annahme, als wären die alten Deakisten der ministeriellen Partei geneigt, mit ihr gemeinsame Sache zu machen, um sich gegen den Grafen Andraffy zu wenden. Dieser wird noch immer von den alten Deakisten als der Nachfolger Deaks angesehen; auch erhält diese wichtige Gruppe der liberalen Partei noch immer ihre Losung vom Grafen Andraffy, der gerade mit Hilfe dieser Gruppe immer Herr der parlamentarischen Lage in Ungarn bleibt. Ohne uns ein Urtheil über den letzte» Satz anzumaßen, glauben wir doch, daß die auf Oesterreich bezüglichen Bemerkungen der „Corr. Hongroise" vollständig richtig sind. Denn nicht eine Beseitigung, sondern eine Förderung der von Andraffy eingeschlagenen Politik war das Ziel, welches die Haltung der Regierung bei den Wahlen bestimmte. Hätte man aber Andraffy entfernen wollen, so wäre der geeignete Zeitpunkt der gewesen, in welchem gerade aus Anlaß der Occupationspolitik das ganze parlamentarische Leben Oesterreichs außer Rand und Band zu gerathen drohte. Jetzt, wo eine mit den Intentionen des äußeren Amtes vollständig übereinstimmende parlamentarische Majorität geschaffen wurde, ist die Stellung Andrasiy's gefestigter als je, und kann eben mit Rücksicht hierauf der weitspurige Plan der ungarischen Opposition nur als eine politische Seifenblase bezeichnet werden. Die deutschen Ultramontanen erweisen Bismarck den Gefallen, die Aera des Kulturkampfes als einen ohne sein Znthnn heraufbeschworenen Conflict zu bezeichnen. Die „Germania", welcher wir diese Auslegung entnehmen, geht nämlich von dem Satze aus, daß der Grundzug eines echt Bismarck'schen „Kulturkampfes" äußere Gewalt, nicht innere versteckte Untergrabung, Kanonen und Säbel, nicht Schlangen und Brunnengifte gewesen wäre. Der deutsche „Kulturkampf" trage aber durch die Einflüsse des „Liberalismus" „O doch", entgegnete Mathilde hastig, „er hat sich nach H. begeben, wo seine Schwester an einen Regierungsrath Büttner verheiratet ist. O nein, nein, glauben Sie mir nicht", schrie sie plötzlich wild aus, sich selbst unterbrechend, „ich weiß nichts, ich kenne keinen Braun." Dann sank sie erschöpft in einen Sessel. In demselben Augenblick, als sie den Freund ihres Gatten verrieth, warf sie auch einen Blick in die wahre Absicht des Grafen Horn. Er hatte das triumphierende Lächeln nicht unterdrücken können, welches sich auf seine Lippen drängten und sie sah den hämischen, zufriedenen Gesichtsausdruck, den sie nur zu gut an ihm kannte. Er hatte sein Spiel gewonnen; sie verrieth das undurchdringliche Geheimnis, sie lieferte eine Anzahl edler Männer und mit denselben ihren eigenen Gatten den Händen der rachsüchtigsten Menschen aus. „Ich weiß, was ich wissen wollte, gnädige Frau", sagte Graf Horn höhnisch. „Sie weigerten sich, meine Freundschaft anzunehmen, und ich mußte List anwenden, wo Güte mich nicht zum Ziele führte, um den Staat vor den verderblichen Einflüffen kopfloser Menschen zu bewahren. Sch- einen ganz ändern Charakter. Es sei ein großer Unterschied, ob Fürst Bismarck die geistlichen Schul« inspeftoreu zu Beamten des Staates macht, oder ob Dr. Falk die Simultanschule mit ihrer Untergrabung der religiösen Erziehung einführe; es sei auch wahrlich nicht einerlei, ob Fürst Bismarck sich ein Veto gegen die Anstellung von politisch mißliebigen Geistlichen und eine Strafe für oppositionslustige sichert, oder ob Dr. Falk im Verein mit Gneist und Wehrenpfennig ein Sistcm der staatlichen Erziehung, Prüfung, Überwachung und Absetzung der Geistlichen ausdüftle, welches die Regierung zum Epi-skopus und die Bischöfe überflüssig macht. Wir können uns diese „Ehrenrettung" Bismarcks nicht anders erklären, als daß mau durch sie die ultramontanen Leser über das Bündnis zu trösten sucht, welches das Centrum mit dem früher so heftig angegriffenen Reichskanzler geschlossen hat. Ueberflüssig ist diese Vorsicht keinesfalls, da gerade ans dem klerikalen Lager Stimmen laut werden, welche alles andere, nur kein Lob der vom Zentrum gebilligten Finanzpolitik enthalten. Besonders heftig sind die Vorwürfe, welche die ultramontane Bonner „Deutsche Reichszeitung" der Centrnms-Partei entgegenhält, indem sie dieselbe eines offenkundigen Bruches mit ihrem alten Programme beschuldigt : Das Programm des Centrums liegt in Fetzen! Von der Tribüne ist wiederholt feierlich — vor noch nicht einem Jahre — von Centrumsmännern versichert worden, für höhere Besteuerung von Kaffee, Thee, Petroleum und andere Dinge, welche für den kleinen Mann zum Leben unentbehrlich seien, würde das Zentrum nie stimmen, die katholische Presse hat das nachgesprochen — wie steht sie nun da vor der ganzen Welt? „Der Sturm," heißt es an anderer Stelle desselben Artikels, „wird sicher kommen, wenn erst das gewöhnliche Volk den Aufschlag an den notwendigsten Lebensbedürfnissen fühlen wird. Uns hat nun einmal die Sache stutzig gemacht. Wir — also Männer vom Centrum — wurden überrascht: 1) durch die Bewilligung einer Abgabenerhöhung, ganz gegen die wiederholten Versprechungen des Programms; 2) durch die Bewilligung der Finanzzölle, ganz gegen die wiederholten Versicherungen von der Tribüne und in der Presse, und 3) durch die Bewilligung einer so überaus reichen Einnahme an das Reich unter Bismarck, nachdem wir so Vieles und Schweres haben erdulden müssen. Fürwahr, Fürst Bismarck kann aus-rufen: Heil von den Feinden! Die „Reichsfeinde" haben das Reich ausgepolstert, so, daß es sich jetzt gut und bequem darin sitzen läßt." Man kann nicht sagen, daß diese Vorwürfe der sachlichen Begründung entbehren. Sie können vielmehr in der Hand des konsequenten Ultramon- men Sie aber als Trost für diese Ueberraschnng hin, daß Sie jetzt vollkommen frei sind, daß es mir nie einfallen wird, Ihnen meine Freundschaft aufzudrängen." Mathilde war allein. Sie hörte den fernen verhallenden Schritt des Grafen und dann war sie allein, ganz allein mit ihrer endlosen Qual und Gewissensangst. Keines klaren Gedankens fähig, ohne irgend wie helfen zu können, blieb ihr nur das volle Bewußtsein ihrer Schuld, die Gewißheit, daß sie es war, die ihren Gatten und seine Freunde ver-rathen und betrogen hatte, daß sie sein Vertrauen auf eine entsetzliche Weise mißbraucht hatte. Mathilde kam nicht zum Essen. Ihr Gatte war am Morgen nach der benachbarten Stadt abgereist, um den dort ausbrechenden Unruhen beizuwohnen und vielleicht unnützen Aufwiegelungen entgegenzutreten. Die Dämmerung brach herein, und noch immer wagte Mathilde nicht, sich zu rühren, sie hatte es kaum bemerkt, daß der Diener Licht brachte und das Feuer im Kamin wieder anfachte, daß es hell aufloderte und die Flammen jetzt aufzüngelnd neben Gegenstand des Gemaches gespenstig beleuchteten. tanismus zu einer großen Gefahr für das Centrum selbst werden, dessen Unterstützung sich Bismarck durch die Preisgebung der National-Liberalen erkaufte. * * » Die „Narodni Listy" sind untröstlich darüber, daß die Regierung sich noch immer nicht zum Kampfe gegen die Verfassungspartei anschickt. Das Resultat der daran sich knüpfenden Betrachtungen, in deren Verlauf Graf Taaffe der Unentschiedenheit geziehen wird, ist natürlich die Drohung, daß die Czechen unter solchen Umständen nicht in den Reichs-rath kommen. Wenn damit der czechifchen Wählerschaft gedient ist — die Verfaffnngspartei wird dagegen keine Einwendungen erheben, obgleich gerade dieses Vorgehen wieder einmal recht deutlich zeigt, was es mit der gerühmten Versöhnungslust für eine Bewandtnis hat. * * * Nach einer Meldung der Grazer „Tagespost" sind Verhandlungen im Zuge, um einen katholischen Würdenträger als Sectionschef für das Unterrichtsministerium zu gewinnen. * * * Die rumänische Ministerkrisis ist zur Thatsache geworden. Das von den Kanunersectionen gebildete Comite hat den Antrag der Regierung, nach welchem für die Zukunft das religiöse Bekenntnis kein verfassungsmäßiges Hindernis mehr für die Erlangung der bürgerlichen und politischen Rechte bilden dürfe, abgelehnt und in Bezug auf die Erlangung des Bürgerrechts blos das einzige Zugeständnis gemacht, daß das Verlangen nach Erthcilung des individuellen Jndigenats mit einfacher absoluter Majorität anstatt mit einer Zweidrittel-Majorität bewilligt werden soll. Auf diese Beschlüsse hin blieb dem Ministerium nichts anderes übrig, als tie Konsequenzen der gestellten Kabinetsfrage zu ziehen und feine Entlassung zu verlangen. * * * Im englischen Unterhause kommt anläßlich der Debatte über die Armcedisciplin-Bill auch der Antrag auf Abschaffung der Prügelstrafe zur Berathung. Gegenüber der Regierung, welche für die Beibehaltung derselben eingenommen ist, hat bereits vor einigen Tagen der irische Agitator O'Domiell mit einer großartigen Volkskundgebung gedroht, welche die Abschaffung der Prügelstrafe im Heere erzwingen sollte. Die angedrohten „Fünfhunderttausend" haben sich nun allerdings zu solcher Kundgebung nicht eingestellt, indessen wurden diesertage zuerst aus dem hauptstädtischen Platze Clerkenwell-Green und später im Hydepark Volksversammlungen im bereg- Endlich trat ihr Gemahl zu ihr in das Gemach, aber seine eigene Unruhe, sein trüben Ge- danken ließen ihn die Blässe, die Mathildens Züge bedeckte, nicht beachten. Sie wollte ihn warnen, aber es war ihr unmöglich, die Furcht erstickte jedes Wort, bevor es noch ausgesprochen war. Mit tausend Gründen suchte sie sich zu trösten und zu beruhigen; vielleicht schonte man in der That ihren Gemahl, er war ja ein so fähiger, brauchbarer Mann, und gewiß war er im stände, etwas für seine Freunde zu thun. So dachte sie in einem Augenblick, aber ein fester Schritt draußen genügte, ihr wieder das Blut siedend heiß in die Wangen zu treiben, und zitternd ließ sie die Hände in den Schoß sinken. Als die Uhr die zehnte Stunde vom Thurme verkündete, sagte sie ihrem Gemahl, daß sie sich zur Ruhe begeben wollte, als könne sie dadurch den Tag schneller beenden und als hoffe sie im Schlafe Vergessenheit ihrer Qualen zu finden. Herr von Lichtenfels dachte diese Nacht an Ruhe. Unbewußt war er tiefer in die Aufregung hineingerathen, die alle Gemüther beunruhigte. Was er heute gesehen und gehört, licß ihn fast befürchten, daß es nicht mit blindem Lärm vorbei ten Sinne abgehalten, in welchem der Arbeiterstand stark überwog. Gladstone, um eine sympathische Aeußerung ersucht, erwiderte auf einer Postkarte, daß er dem Gegenstände im Parlamente seine Aufmerksamkeit schenken werde, an Kundgebungen außerhalb des Parlaments indessen keinen Theil nehmen könne. Vermischtes. — Defraudation. In der Sitzung des Salzburger Gemeinderathes vom 14. d. M. machte Herr Rechtsrath Neumüller die Mittheilung, daß man im städt. Leihhause gelegentlich des Auslösens eines Pfandes am 11. d. M. den Verdacht gewonnen hatte, das Gebühren des Controllors der genannten Anstalt sei ein incorrectes. Eine am 12. d. vorgenommene Untersuchung ergab die volle Richtigkeit dieses Verdachtes. Der unredliche Beamte wurde sofort vom Amte suspendiert und nach gepflogener Vernehmung in Haft genommen. Der ermittelte Schaden beziffert sich auf circa 3800 fl. Die verbrecherische Gebahrungsweise des Controllors bestand darin, daß er bereits verpfändete Pretiosen sich aneignete und sie durch zweite Personen wieder versetzen ließ. — Unfall bei enter Feuerwehrübung. Aus Salzburg wird über einen Unglücksfall berichtet, der ebenso wie das bekannte Klagenfurter Ereignis vollständig darnach angethan ist, bei den Feuerwchrübungen mit der Schubleiter die größte Vorsicht anzuempfehlen. Bei der am 14. d. abgehaltenen Steigerübung der Salzburger Feuerwehr trat nämlich beim Einschieben der großen Schubleiter nach Ausnahme der Faller eine kleine Hemmung ein. Um dieselbe zu beheben, stieg der Steiger Löschineister Herr Ignaz Meichelböck jun. auf die Leiter. Im selben Momente riß das stark gespannte Seil und die Leiter klappte in sich zusammen. Durch die außerordentliche Erschütterung wurde Herr Meichelböck, welcher es leider übersehen hatte, seinen Kanabiner (Schutzhaken) einzufetze», von der Leiter geschleudert und erlitt bei dem Sturze auf den Platz schwere Verletzungen. Meichelböck brach sich beide Füße und die rechte Hand, außerdem erlitt er einen Rippenbruch und eine Siirnverletzung. Nach dem übereinstimmenden Ur-theile der Anwesenden, sowie Angabe des Verletzten selbst, war eigene Unvorsichtigkeit allein Ursache des Unfalles. Meichelböck ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. — Aus Sölden int Oetzthale wird dem „Tiroler Boten" berichtet, daß das 10,000 Fuß ober der Meeresfläche liegende Hospiz auf dem Hochjochferner sowie die Samoar-Hütte am Niederjoche bereits eröffnet wurden, daß ikicht nur diese | sein würde, sondern man wirklich Ernst machte. Er mußte seinem Freunde etwas von dem Vorgefallenen mittheilen. Mitternacht war nahe, als er endlich mit dem Schreiben aufhörte. Dann schloß er den Brief in ein Couvert und versah ihn mit der Adresse: „An den Handlungsreisenden Böhmer in H." Unruhig durchmaß er noch immer trotz der vorgerückten Zeit das Zimmer. Er hörte nicht, wie es erst vor und dann auch in seinem Hause lebendig wurde, bis endlich ein heftiges Klopfen gegen die Thür des Gemaches ihn erschreckt zusammenfahren ließ. In demselben Augenblicke sah er auch seine Gemahlin, so weiß wie das Nachtgewand, in welches sie sich gehüllt hatte, auf der Schwelle ihres Schlafzimmers stehen. „Rette dich, rette dich!" stöhnte Mathilde. „Du bist verrathen — man ist im Begriff, dich gefangen zu nehmen." „Du träumst, Mathilde," sagte Herr von Lichtenfels erstaunt, „was kann man von mir wollen?" „Man will dich in's Zuchthaus bringen." „Im Namen des Königs, öffnen Sie die höchst interessanten Gletscheriibergänge, sondern stimmt-liehe in das Oetzthal führende Uebergänge jetzt passierbar sind, und daß der Fremdenverkehr durch bie-ses romantische, an Naturschönheiten reiche Thal bereits stark begonnen hat. — Ein Papagei — für Szegedin. Von dem gewesenen Reichstagsabgeordneten und Gutsbesitzer Nikolaus Kiss, der in Paris ein großes Haus macht, erzählt man dem „Szeged. Naplo", daß derselbe im Treppenhause seines mit verschwenderischer Pracht ausgestatteten Palais einen zierlichen Sammelkasten hat anbringen lassen, über welchem sich ein Papagei befindet, der, so oft jemand die Treppe hinauf oder hinunter geht, laut „Szegedin" ruft. Der Besucher schaut überrascht auf, der Sammelkasteit fällt ihm ins Auge, und er kann nicht umhin, der Einladung des Papageis bis zur Höhe einiger Francs Folge zu leisten, so daß dieser bisher schon etwa 8000 Francs für Szegedin gesammelt hat. — Militärisches aus Italien. Wie die „Provincia di Belluno" meldet, hat das italienische Kriegsministerium beschlossen, ein neues Alpenjäger-Bataillon mit der Garnison in Udine zu formieren. Ein Militärlager, an welchem sechs Regimenter Kavallerie, vier Batterien Artillerie und ein Regiment Bersaglieri theilnehmen werden, wird in diesem Jahre bei Aviano in der Umgebung von Udine aufgeschlagen. Dasselbe wird zehn Tage dauern und vorn General Poninski befehligt werden. Es ist wahrscheinlich, daß sich auch König Hurnbert hinbegeben werde. — Zur Charakteristik des Aberglaubens i n R u ß la n d. Ein Korrespondent der „Ruff. Wahrh.", der kürzlich durch das neben der gleichnamigen Eisenbahnstation gelegene Dorf Proto-popowo reifte, weiß von nachstehendem zu berichten: Tiefe Nacht war es; das ganze Dorf schien still zu schlafen. Da traten aus der Dorfstraße hervor Weiße Gestalten, welche mit unharmonischem, lautem Schreien die Lust erfüllten. Es waren Weiber, die, nur mit dem Hemde bekleidet, barfüßig, mit aufgelösten Haarflechten in Prozession dahergeschritten kamen. Voran eine Alte, ein Heiligenbild mit brennendem Wachslicht tragend; ihre Begleiterinnen waren mit Gabeln und Stöcken bewaffnet, andere schleppten Strohbündel. Der Zug bewegte sich sehr rasch vorwärts; das Lied, das er sang, war wild. Er hielt. Mitten auf der Straße wurde aus den Strohgarben ein Feuer an gerichtet; der ganze Weiber-haufett führte einen Reigen um dasselbe auf, bald hier, bald da mit den mitgebrachten Knütteln die Glut zu neuem Prasseln schürend. Was sollte dieser nächtliche Spuck? Hier die Lösung: Das Vieh im I Dorfe war erkrankt, zwei Kühe waren schon gestürzt Thür'" befahl eine Stimme, und man machte Anstalt, sich den Eingang schon mit Gewalt zu erzwingen, denn Kolbenstöße folgten unmittelbar der Aufforderung. „Das scheint in der That Ernst zu werden," murmelte er, blitzschnell den eben vollendeten Brief über das Licht haltend. Im Nu war nichts mehr als ein Häufchen Asche davon vorhanden, das leicht zur Erde flackerte. „Im Namen des Königs, Sie sind unser Gefangener, Herr v. Lichtenfels," sagte der Offizier, feinen Verhastsbesehl vorzeigend. „Ich weiß zwar nicht, was mich zu der Ehre tierhilft, Ihr Gefangener zu sein," sagte Herr von Lichtenfels ironisch, aber ich folge Ihnen sogleich. „Gestatten Sie mir, Abschied von meiner Gemahlin zu nehmen?" „Nein, mein Herr, das dürfen wir nicht gestatten — Sie müssen uns unverzüglich folgen.“ „Aber Sie werden begreiflich finden, daß ich eine solche Reise nicht in diesem Anzuge arttreten kann," sagte Herr v. Lichtenfels gereizt, auf feinen bequemen türkischen Schlafrock deutend. „Befehlen Sie Ihrem Diener, Ihnen andere Sachen zu bringen. und die Dorfbewohnerinnen fürchteten für ihre Ställe. Daher „vertrieb man die Seuche." — Nihil isten-Verhaftnngen in Kiew. In Kiew fanden, wie der „Kijevljanin" schreibt, diesertage neuerdings Verhaftungen von Nihilisten statt. Unter den Verhafteten befinden sich zahlreiche Studenten und selbst ganz junge Gymnasiasten. Bei vielen Verhafteten fand die Polizei eine Masse revolutionärer Schriften, ferner zwei Buchdruckereien, 30 Kisten mit Gewehren, Patronen, Dolchen und Revolvern, eine Menge falscher Pässe, Documente, Amtssiegel und Briefe, ein Projekt der Zertheilung Rußlands in Provinzen nach der socialen Revolution, zwölf complette Gendarmerie»Uniformen fammt Rüstung, Stahlstiche, den kaiserlich russischen Reichsadler darstellend, u. dgl. Die Verhaftungen fanden in aller Stille statt. Lokal-und Provinzial-Angelegenheiteil. — (Bubenstück.) In einer der letzten Nächte find die meisten der in den Tivoli-Anlagen angebrachten Warnungstafeln und Wegschilder von muthwilliger Hand herabgeriffen worden. Wir werden kaum irre gehen, wenn wir die Urheber dieses Bubenstückes mit jenen Gassenjungen identificieren, welche in der Nacht zum Mittwoch die Quergasse zum Schauplatze eines nächtlichen Skandals machten. Bei dieser Gelegenheit sei auch darauf verwiesen, daß in den Straßen unserer Stadt das nächtliche Schreien und Lärmen in einer Weise überhandnimmt, welche unserer Polizei wol Anlaß zu einer strengen Handhabung der Straßenordnung geben sollte. — (Auch eine Demonstration.) Die einfache Thatsache, daß an der Laibacher Oberrealschule neben 135 Slovenen auch 111 Deutsche studieren, hat den „Slov. Narod" so außer Rand und Band gebracht, daß er hinter diese Zahlenangabe zwei Strichpunkte (!!) setzt. Ist es denn gar so ein großes Verbrechen, ein Deutscher zu fein und auch im „Herzen Sloveniens" seiner Abstammung nicht zu vergessen? Allerdings, wenn es dem „Slov. Narod" nachginge, müßte die slovenische Sprache nicht nur obligater Lehrgegenstand, sondern wo möglich auch Unterrichtssprache sein und das Deutsche ganz ausgemerzt werden. Daß aber die Schüler, welche an einer solchen Lehranstalt herangezogen würden, wol schwerlich in der Lage wären, ihr Fortkommen zu finden, während jene Slovenen, welche des Deutschen mächtig sind, gewiß nie Ursache haben, sich über ein unfreundliches Entgegenkommen deutscher Arbeitgeber zu beklagen, wird von „Narod" hartnäckig ignoriert. Was kümmert ihn auch die materielle Zukunft der Kinder seines Herr von Lichtenfels klingelte. Mit stoischer Ruhe befahl er dem eintretenden Kammerdiener, ihm feine Kleider zu bringen. Er warf, als ihm das Verlangte gebracht wurde, nur einen Rock über und hüllte sich in einen großen Mantel. „Ich bin bereit, meine Herren," sagte er lächelnd. „Grüße meine Frau, Leon, sie möchte sich meinetwegen nicht ängstigen, hier walte nur ein Versehen ob." Herr von Lichtenfels folgte dem Offizier, und er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als er sein Haus mit Soldaten umstellt fand. „Diese Mühe hätte man sich sparen können," sagte er mehr zu sich selber, „ich würde gewiß nie einen Fluchtversuch gemacht haben." Gleichmäßig tönte der Schritt der Soldaten durch die menschenleeren Straßen und zu dem Gemache hinauf, wo Mathilde halb bewußtlos auf dem Sopha lag. Für sie gab es feine Hoff--nung; daß ihr Gemahl nie erfahren würde, von wem dieser Schlag gekommen, konnte ihren geschwundenen Muth nicht erheben. (Fortsetzung folgt.) GolkeS, wenn eS gilt, etliche Tropfen überflüssiger Galle zu verspritzen! — (Von der Kolcsiamühle.) Von mehrfacher Seite wird darüber Klage geführt, daß die Benützung der neuen Schwimmschule bei der Kolesia-mühle mit verhältnismäßig zu großen Unkosten verbunden sei. Namentlich beschwert man sich, daß für die Benützung einer Ankleidekabine 20 kr. gefordert werden, während daS Bad im Schwimmbassin selbst nur 10 kr. kostet. Selbstverständlich richten sich diese Klagen einzig und allein gegen den Pächter der Schwimmanstalt. Doch ist bei dem Umstande, als eine zu große Verteuerung der Bäder deren Benützung verringern und deren Zweck als eine im Interesse der Gesammtheit getroffene Einrichtung beeinträchtigen würde, gewiß zu erwarten, daß von-feite der Gemeinderepräsentanz die nöthigen Schritte geschehen, um der Tarifierung des Pächters gewisse Schranken zu ziehen, — (Bilderausstellung.) Die in der Kunsthandlung von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg ausgestellten Bilder des Marinemalers Rw Lelli v. Sturmfest zeigen von einer lebendigen Auffassung und eifrigem Studium des Gegenstandes sowie auch von einer anerkennenswerthen minutiösen Sauberkeit der Durchführung, welch' letztere besonders bei den Bildern „Die Seeschlacht bei Helgoland" in Anwendung kam. Allerdings sind Schlachtenbilder dieses Genres gerade nicht Kunstleistungen, welche ein größeres ästhetisches Interesse hervorzurufen vermögen, während das Gemälde „Der Leuchtthurm bei Messina" vielleicht, mit alleiniger Ausnahme der etwas steifen Stilisierung der Wolken, Anspruch aus den Namen eines vollendeten Kunstwerkes erheben kann. Etwas schwächer ist das Bild „An der Küste Istriens", wo das etwas aufdringliche Colorit der grünen, den Horizont scharf abgrenzenden See nicht besonders gut zum Colorit der Athmosphäre stimmt. Alle Bilder lassen aber den begabten Maler erkennen, von dem wir gewiß auf seinem speziellen Gebiete noch die hervorragendsten Werke von bleibendem Werthe erwarten können. — (Vom Rudolsswerther Gymna -s i u m.) Der vorliegende Schlußbericht des Rudolfswerther Obergymnasiums weist für das Jahr 1879 149 Schüler, darunter 140 Slaven und 9 Deutsche aus. Von diesen erhielten 16 Schüler die Vorzugsklasse, 84 Schüler die erste Klasse, 19 die zweite und 5 die dritte Zeugnisklasse. Ungeprüft blieb ein Schüler. Das Schulgeld für beide Semester betrug 1216 ft., die Summe der zur Vertheilung gelangten Stipendien 1507 fl. 50 kr. Außerdem wurde vonseite des an der Anstalt bestehenden Unterstützungsvereines der Betrag von 721 fl. 90 kr. an hilfsbedürftige Schüler vertheilt. Der Maturitätsprüfung, zu deren Leitung an Stelle des beurlaubten Landesschnlinspektors Dr. Ernst Gnad der Direktor des Laibacher Staatsgymnasiums, Schnlrath Smolej, delegiert worden war, hatten sich sämmtliche acht Schüler der achten Klasse unterzogen. Von denselben wurden zwei, nämlich die Herren Franz Napotni aus Gonobiz und Ignaz Zitnik aus Fuzine, für rei: mit Auszeichnung und vier für reif erklärt. Zwei Abiturienten erhielten die Bewilligung, aus je einem Gegenstände nach zwei Monaten die Wiederholung? Prüfung machen zu dürfen. — (Erledigte RathSstelle.) Beim k. 1!, Oberlandesgerichte für Steiermark, Kärnten und Krain ist eine Rathsstelle in Erledigung gekommen Die Gesuche um diesen Posten sind bis 30. d. an das Präsidium des genannten Obergerichtes in Graz zu richten. Verstorbene. D e n 16. Juli. Maria Pcmce, Hansbcsitzerstochter, 22 I, Krakauerdamm Nr. 14, Luiigentubcrculose. Den 17. Juli. Margaretha Kriegl, Taglöhnerin, 81 I , Maria-Theresienstraße Nr. 1, Altersschwäche. Im Zivilspitale: Den 15. Juli. Maria Holzmann, 49 I., Schusters-witwe, Lungentuberculose.______________________________ Angekommene Fremde am 17. Juli. Hotel Stadt Wien. Eckstein, Ksm.; Ziffer, Zivilingenicur, und Seeger, Geschäftsreisender, Wien. — Feillee, Kfm., Linz. — Pollack mit Familie; Gasperotti Maria, Platzhauptmannsgattin, sammt Familie, und Roth, Triest. — Lüdersdorf, Kfm., Bodenbach. — Schuntar, Lack. Hotel Elefant. Crobath Costanze mit Sohn, Advokatens- §attin, und Baron Hiibl, k. k. Oberlieutenant, Wien. — leithe, k. k. Verwalter, Jdria. — 3)?id)clitsch, Handelsmann, Krainburg. — Wolsegger, k. f. Gyinnasialpros., Gottschee. — Rizoli, Handelsmann, Rcifniz. — Rudolf, Stein. — Brunner und Sterger, St. Ruprecht. Hotel Europa. Kaiser, Prosessor, Graz. — Jenko, Belgrad. vaierischer Hof. Grünwald, Handelsm.; Bruknar und Löbl, Student, Wien. Kaiser von Oesterreich. Jaschi und Schram, Studierende, Marburg. Mohren. Lasenski, Gurkseld. — PctriS, Großdolina. — Dollen, Dresden. — Gugla, Laibach. — Mihalik, k. k. Gendarmerie-Postcnsührer, Cilli. — Normanz, Beamter, Triest. — Ceronsek, k. k. Postensührer, Sachsenseld. 6rnnil«Dllu|lunflf- ®&tigalion Hadert öjfcntliAt AnfeBcn. Donau-rltegul.-Lose ttng. Prämrenanlehen Lviener Anlehen . . . Aetien v. Hanken. Ikrebitanstalt s.H.u.G. Kationalbank. . . 90-— 84 — 85 75 87— 108 5t 10325 111 90 z7l 20 8Ü8 — ÜcUtu v. (Iraosporl-UnUrnchmanycn. Ülfölb-Babn........ Donau - Dampfschiff. Slisabeth-Wenbahn . ^erdinandö-Nordb. . «rranz-Iosepb-Babn . «Äaliz. Karl-Ludwigd. Vemberg - Lzernowry Llovb.^efellschast . 138-75 578 184-2190 145 2: 236 50 90-50 84'Mt 8625 87-75 1. 8 75 103-50 11220 271 30 829 139 25 580 -184-50 2195 145 236 76 135 25j 135*75 580—582 Norbwestbabn . . . NudolfS-Bahn . . . StaatSbahn .... Südbahn............. Ung. Nordostbahn . Pfandbriefe. Bodenkreditanstall in Gold........... in österr. Währ. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredit- pcioritütr-OLkig. Elisabethbahn. i.i5m. Ferd.-Nordb. i. Silbe» ffranz-IosePh-Bahn. Galiz.K-Lubwigb.l.E Oest. Nordwest-Bahn Siebenbürger Dahn StaalSbahn, l. (5m. Sübbahn ä 3 Perz. fcö „ . Privatkose. Sfrebitlofe......... Nudolsslose .... Geld 127 75 133-75 280— 85 75 127-50 115 — 10095 10165 100 25 Ware 128 25 134*— »8025 86— 127 ^ 115-50 100 50 101 80 100-50 Devisen. 96 104 75 93*25 103 — 95.50 71-75 168 — 119 100 80 167 75 18-— 115-75 Gekdsortea. Dutaten............ no KrancS . . . . , 100 b. Reichsmark Silber............ 96-25 105 — 93*50 103.50 9S — 72-. 168*25 11950 101*— 48 9 20 56 70 100 — 168 — 19— 115-85 5 49 9 21 56 75 100 — Der telegrafische Kurs ist uns bis zum Schlüsse des Blattes nicht zugekommen. Niederlage zusammenlegbarer Karten-WööeL von K. Jois & Comp., Veldes, bei Carl Karin ger. Preiscourante gratis. (334) Künstliche Zahne und Gebisse werden nach der neuesten Kunstmethode schmerzlos eingesetzt, n.operationen mittelst Lustgas-Narkose vor» genommen vom Duknarzt ü. Daicktek an der Hradeezkybrücke, 1. Stock. (320) 6-4 Im Verlage von lg-, v. Kleinmayr & F. Hamberg- in Laibach ist soeben erschienen: E m o n a. Archäologische Studien aus Krain. Von 3 fl. 50 kr. k. k. Professor und Conservator. VIII., 342 Seiten Grossoctav, mit sieben Tafeln. Witterung. Laibach, 18. Juli. Morgens heiter, gegen Mittag hcranziehende Gewitterwolken, ferner Donner, schwacher SW Wärme: morgens 7 Uhr + 16 0°, nachmittags 2 Uhr + 19 6 C. (1878 4- 25 6“; 1877 + 19-8“ C.) Barometer im Fallen, 733 25 Millimeter. Dar gestrige Tagesmittel der Wärme + 17 4°, um 17” unter dem Normale. Der Herr Verfasser beschäftigt sich in der vorliegenden Studie mit der Frage, wo Emona lag, recapituliert die Meinungen der Schriftsteller seit Augustinus Tyff bis heute, wendet sich gegen Mommsens Ansicht, die Römerzeit habe nur ein Emona gekannt, das heutige Laibach, und stellt, indem er alle bekannten Monumente und Ueberlioferungen durchforscht, die Ansicht auf: „Die römische und vorrömische Emona lag nicht an der Stelle von Laibach, sondern um Sonnegg, dort, wo das Dorf Brunndorf sich befindet, während an der Stelle von Laibach sich aus dom ursprünglichen Militärlager eine Handelsstadt mit eigenem Namen und selbständiger Bevölkerung entwickelte, welche in späterer Zeit den Bang der alten Stadt Emona abliel und Bedeutung behielt, als Emona lange in der Geschichte untergegangen war.“ (328) b—2 UM^ZMMUMMZMZWWWZWMZWWW Druck von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Dr. Hans Krau».