der Von D. v. Madics. (Separat-Abdruck aus den „Blättern ans Krain"). Laibach, L8KL. Druck von Jg. v. Kleinmayr L F. Bamberg. Seiner k-üssrk. kömgl. Aoßsit -em Herr« Erzherzoge MWV Protektor des klnbacher SchieZSStandeS, in tiefster Ehrfurcht gewidmet. .E 'H „Am 14. July hielt der Rat Zu Laybach in der Wenten Statt Ain Freischießcn, das gieng woll ab. 50 Thaler war die frey Gab Man hat geschossen ohn Verdruß Zwecn Dukaten in Ritterschuß." Diese Verse lesen wir vom Laibacher Freischießen deS Jahres 1862 in dem Fragmente einer Klagenfurter Chronik*); somit feiern wir Heuer den 300jährigen Gedächtnißtag die¬ ses Bürgerfestes , wobei eine kurze Geschichte unserer Schützen- gesellschafi den so zahlreichen Freunden des Feuerrohrs, des in Lust und Leid treuesten Begleiters, nicht unerwünscht kommen mag. Hatten die oftmaligen grausamen Einfälle der Osma- nen im XV. Jahrhunderte für die Bewohner unseres Landes das größte Leid und Mühsal im Gefolge, so erzeugten sie anderseits eine erhöhte Wachsamkeit der Betroffenen, und steigerten deren Tüchtigkeit im Gebrauche der Waffen. Gilt dieß schon von der Gesammtbevölkerung im Allge¬ meinen, so um vieles mehr von den Bürgern unserer Stadt, des einzigen festen Bollwerks im ganzen Lande, „worin- nen sich das Landvolk bei einer Feindesgefahr rete- riren und das Ihrige in Salvo bringen können."**) Bis zum Jahre 1476 nur schwach befestigt, hatte Laibach 1472 die erste große Türkenbelagerung dennoch mann¬ haft ausgehalten und den Feind, der sich in der bekannten Grube bei St. Christof gelagert, zum Abzug genöthigt, woran wir noch alljährlich das Andenken durch die soge¬ nannte Aepfelkanonade am Ostermontage feiern. Die Bürgerschaft war es, die bei dieser Gelegenheit „vom Schloß mit Stücken (Geschützen) gar scharf unter die Feinde gespielt und sich unerschrocken zur Wehr gestellt", wie dieß Valvasor nach den Manuskripten der Stadt Laibach bezeuget***); und so blieb eS noch lange hin, daß die Bürger mit ihren Leibern die dünnen Bollwerke, und mit ihren Gewehren das geringe Geschütz ergänze» mußten. Dadurch kam es aber auch dahin, daß die Bürger durch die stete Hebung in den Waffen und durch ihr Zusammen- steben bei drohender Feindesgefahr der Ritterschaft, deren einer, Herr Diepold von Stein, gerade um jene Zeit (1478) den jungen Erzherzog Maximilian zu Dillingen in der „Jägerei" ****) unterrichtete, im Kriegshandwerke ebenbürtig zur Seite standen, und deren durch die Blätter der Ge¬ schichte überliefertes vorzügliches Wirken an den windischen und Meergrenzcn ermöglichten! Gewiß waren die waffenfähigen Bürger unserer Stadt schon im XV. Jahrhunderte in Abtheilungen, Kompagnien, getheilt, wie dieß später der Fall war; aber leider können wir hierüber keine Belege beibringen, da die ältesten Akten der Stadt durch die Ungunst der Zeiten in Verlust geriethen! *) Mitgetheilt bei Kindcrmann; Beiträge für Jnnerösterreichs Be¬ wohner. Theil II. p. 338). **) M. S. der k. k. Hofbibliothek in Wim aus dem Jahre 1660. ***) Ehre des Herzogthums Kram XV. x. 373. ****) Valvasor I. e. XV. 376 (Hl. 8. Rovineise). Das an Osmanenzügen noch reichere XV!. Jahrhundert schloß die Vertheidiger Laibachs fester aneinander und lesen wir wohl erst bei Valvasor unterm Jahre 1660, daß an Kaiser Leopolds Huldigungstage in Laibach die 600 Mann starke Bürgerschaft unter zwei Fahnen im Gewehre stand *), so können wir doch mit Bestimmtheit voraus- setzen, daß dieser Organisation der Bürgerwehre nicht daS reaktionäre XVII., sondern vielmehr das mit kirchlicher und politischer Freiheit reich ausgestattete XVI. Jahrhundert das Leben gegeben. In diesen Tagen der Freiheit, in der II. Hälfte des XVI. Jahrhunderts, verbanden die Bürger mit dem Ernst des Soldaten und Gemeindewirkens auch die Lust des „freien" Mannes — sie waren „frisch, fromm, froh und frei!" Um diese Zeit (1840) errichteten sie das bürgerliche Mustkchor, die sogenannten Stadtthurner, wohl nur 4 Mann, doch hinreichend, um unter des wacksrn Meisters Stephan, des Trompeters, Leitung LaS Land „bei männiglich mit der Musik berüembt" zu machen; diese Stadtthurner zogen der Bürgerschaft bei ihren festlichen Aufzügen voran und ver¬ kündeten für gewöhnlich durch ihr Blasen vom Thurme des Hauptschlosses die Stunden des Tages. Ihrer bediente sich auch — gegen besondere Vergütung — die Landschaft zum Aufziehen in den Landtag. Um diese Zeit feierte die Bürgerschaft Laibachs das eingangserwähnte große Festschießen; es war dieß im Jahre 1562, als die protestantische Bewegung im Lande am höch¬ sten ging, als Krains Reformator Primus Trüber aus seiner ersten Verbannung wieder heimgekehrt war, als ander¬ seits der eben geschlossene Friede mit den Türken dem „ruhi¬ gen" Bürger Muße zur Freude gab. In das XVI. Jahrhundert mag auch die Entstehung der drei Schießstättcn zu setzen sein, die Valvasor als zu seiner Zeit (1689) vorhanden erwähnt. Er nennt die Schie߬ stätte für den Adel (im Auersperg'schen Garten) und die für die Landschaftsosfiziere **); die Bürgerschaft aber — fährt er fort — hat ihr besonderes Schie߬ haus, auf welchem sie im Sommer alle Sonntage ein Schießen anstellt, und sind alle neu aufgenom¬ menen Bürger verpflichtet, zwei ganze Jahre all¬ zeit dabei zu erscheinen und sich im Schießen zu üben. Zu welchem Ende von der Stadt auch ein Lieutenant die Besoldung erhält, die Bürgerschaft in allerlei Gewehr geübt und geschickt zu machen. In dieser Weise war daß gewiß schon im XVI. Jahrh. entstandene Institut im Laufe des XVII. zu einer steten Schule für den Bürger geworden, und es konnte im be¬ ginnenden XVIII. Jahrh., als der Assoziationsgeist in un¬ serer Stadt sich so gewaltig Bahn gebrochen und sich neben der rüstig arbeitenden Gesellschaft der Operosen, und denen der Musik, des Zeichnens, der „Ungebildeten" ,'der Juri¬ sten, die hochadelige Gesellschaft der ritterlichen Exerzitien *)I. e. X. 376. **) I. o. XI. 668. 2 gebildet hatte, auch die 171l gegründete Schützen- gesellschaft auf die größte Theilnahme rechnen. Der damalige Vizedom (Kameral - Verwalter) Franz Anton Graf Lanthieri und Paratino, Freiherr zu Schönhaus und Herr zu Wippach, gab dieser Ge¬ sellschaft eine eigene, in 44 Artikeln abgefaßte Schützenordttunq. *) Von diesem Jahre an treffen wir — waS unsern Ge¬ genstand betrifft — mehr positive Daten ; es sind uns neben den Aufzeichnungen der Stadt und der Schützengesellschaft selbst die noch erhaltenen Scheiben mit ihren Aufschriften und Jahrzahlen das erwünschteste Materiale. Ich werde im Anhänge in chronologischer Reihenfolge die einzelnen Scheiben aufführen und insoweit es möglich ist, mit Anmerkungen versehen; im Laufe der Geschichtserzählung erwähne ich nur diejenigen, welche von vorzüglicher Bedeutung sind, oder die Marksteine gewisser Epochen der Schützengeschichte dar- stellen. Das älteste Datum der Scheiben ist 1719, die Scheibe selbst hat drei kreisrunde Oeffnunge» und an der linken Seite auf dem Körper einer Schnecke die Schußkreise, außerdem trägt sie noch den Doppelaar, die auf die Schnecke bezügliche Umschrift: Omnis mes meeum porio (All das Meine trage ich mit mir) und die Zeichen ?. V. ül. zwischen der Jabrzabl 17—19. Die alte Bürgerschießstätte des XVIl. Jahrhunderts, von der Valvasor spricht, muß auf einem anderen Platze gestanden haben, als die neue im XVIII. Jahrhunderte auf¬ geführte. Denn die „Adelichen und Zivil-Kompagnie", die sich in der neuen Schützengesellschaft vereinigt hatten, wen¬ den sich an Kaiser Karl VI., der sich 1728 (29. August) zu Laibach batte huldigen lassen und bitten ihn um die Be¬ stimmung eines Platzes für ihre Schießstätte. Darauf er¬ folgt die kaiserliche Verordnung ddo. Gräz den 29. Juli 1733, welche sich in Kopie in den Stadtakten vorfindet und die ich ihrem ganzen Inhalte nach hiehersetze. Sie lautet: Carl rc. Hoch vnd wollgebobrner Lieber Gethreüer Wasz vns die Adeliche vnd andere Civil OompgAnie des scheuben: schüeszens daselbst zu Laybach, rrrlions des von , dem aldorthigcn ÜIuKirilrath heimblicher weisz am fneß des Schloszbergs ausstgeworffenen scheiben Stokhs, auch ruinier¬ ten ziblers Schütz-Mauer Beschwörweysz gehst, (gehorsamst) vor- vnd angebracht, vnd vmb auszweysüng eines Örthels von dem au Gedt- (gedachtem) Schloszbergfues ligenden Ciiinurul Grundt, nur sovil der scheibeustvkh vnd die schuz- Maur für den Zihler betragete, untenhänigst gedeihen haben, . . . Waryber vnser Gnädigster befehl an dich hiemit so daß du bey solcher der fachen beschaffenheit darob sehn wollest, damit denen 8u,nplim (Supplikanten) ein Orth zu ihrer schieß-scheiben angewiesen werde. Dan an deme beschicht vnser Ggster (Gnädigster) willen und Meynung. Gräz den 29. July 1733. Joh. Christof Graf v. Wildenstein Statthalter. I. Joi'ef Frh. v. Zöchenrain Canzleramtsverwalter. Lomissio 8ao. Laos., et Latin Mtis. in Lons. Johann Georg Leuttuer. - Leopold Christoph Warnhauser, An Se. Exzellenz Hrn. Graffen von Thurn Land Vizd. (Vicedom) in Crain. *)Jllyr. Bl. 1833. p. 88. Erst nach Jahresfrist — 23. Juli 1734 — wird diese kais. Verordnung dem Bürgermeister, Richter und Rath der Stadt Laibach durch Karl Augustin Seb. Freih. von Rueßen- stein, Herr auf Hopfenbach und Stermoll, der Röm. kais. Maj. Landrathe, einer Ehrs. Landschaft in Krain Verord¬ neten und angesetztem LandeSvizedom in Krain intimirt; und nach vier Jahren — 1737 17. Juni — ist die Angelegen¬ heit noch nicht ansgetragen, denn unter diesem Datum wer¬ den auf „Anrueffen" der Schützenkompagnie, Fran; Anton Freiherr von Schmitthofen und Wolf Konrad von Siberau von Seite deS Vizedomamtes als Kommissäre ernannt. An diese Herren wenden sich nun die Schützen um die Bestimmung des Kommissionstages , als welcher der 28. Juni festgesetzt wird. *) Nun erfolgte die Aussteckunz des noch gegenwärtig be¬ nützten Raumes und die Erbauung der Schießstände, wie dieß ein Akt vom 19. April 1787 besagt; nach demselben bittet die Schützenversammlung beim Magistrate um 30 st., damit die Schießstände, die vor mehr als 30 Jahren er- richtet worden, ausgebefsert werden könnten, da sie ganz morsch und baufällig, zudem auch eng und irregulär seien. Auf dieses erfolgt vom k. k. KreiSamte die Einforderung des Kostenüberschlages, worauf der Magistrat die Replik einbriugt: daß dieß nicht gut gehe, da die Schützengesell¬ schaft schon vorläufig aus Eigenem die Reparatur mit 300 fl. unternommen habe. Am 6. Juni desselben Jahres wird vom Kreisamte die AnSfolgung des Betrages (von 30 fl.) an die Schützen dem Magistrate bewilliget, unter einem aber auch befohlen, die Schützengesellschaft zu bewegen, die Schie߬ statt von der Feldwegseite mit einer Mauer zu versehen. Somit schien diese Sache nach Wunsch erledigt; doch man täuschte sich, denn vom innerösterreichischen Gubernium in Graz langte unterm 28. Juli desselben Jahres die „Abwei¬ sung" in Betreff der 30 fl. ein, mit dem Beifügen: die Schützenkompagnie solle bedenken, daß die Schießstätte einzig und allein zu ihrer Ergötzlichkeit dient und der Magistrat wird andere Gelegenheit finden, wo er diese 60 fl. wird für sich besser und nützlicher verwenden können; und doch war 1783 durch die Landesstelle die jährliche Beisteuer von 23 fl. für die Schießstätte dem Magistrate passirt worden. Das 1737 oder 38 aufgeführte Gebäude, wie eS bis zum Jahre 1804 bestand, finden wir auf der Scheibe vom Jahre 1785 — es ist ein höchst bescheidenes hölzernes Häuschen, dem man es wohl ansieht, daß die Schießstände darin eng und irregulär sein müssen, vor demselben ge¬ wahren wir die Schützen, mit ihren „Stutzen" und ent¬ blößten Hauptes, eine hohe Person empfangend! Die Schützenepoche von 1719 bis 1790 ist un§ durch 26 noch erhaltene Scheiben gegenwärtig und bezeichnet uns gewiß jede derselben ein bedeutendes Schützenfest; wir lesen die Jahre 1719, 1721, 1724, 1731, 1740, 1730, 1761, 1763 (2 Mal), 1765 (2 Mal), 1768, 1770 (2 Mal), 1779 (2 Mal), 1780, 1781 (2 Mal), 1784 (2 Mal), 1785, 1786, 1790. War jede der auf den einzelnen Scheiben angebrachten malerischen Darstellungen gewiß in irgend einem Zusammen¬ hänge mit einem Ereignisse des Tages, mit gewissen Be¬ ziehungen der Bestgebcr u. s. f., so fehlt uns doch gegen¬ wärtig der Kommentar zur Lösung derselben; nur bei einigen sind wir im Stande zu sagen, durch welch nähern Anlaß das bezügliche Schcibengemälde entstanden sei» mag. So treffen wir auf den zwei Scheiben des Jahres 1781, auf einer Tell's Schuß und Geßler» Hut, auf der andern den Rüttlibund mit der Umschrift: *) Städtische Akten. z Sehet hier den Schweitzer Bund die zugleich in einer Stund und zwar in einer Nacht haben das Lande frei gemacht, was beides „Josefs" freier Herrschergcist, wie er aus allen Erlassen des großen Kaisers gerade ui» diese Zeit zu seinen Böllern sprach, auf diese Zielpunkte der Burgerlust gezau¬ bert hat. Die Scheibe von 1763 zeigt uns Diana mit Köcher und Bogen, die von 1790 bewahrt der Nachwelt die Ge¬ genwart der ersten Majestät, die unsere Schießstätte gesehen, des Königs von Neapel. Nun haben wir aber eine Liste in Händen, die uns alle in Laibach befindlichen Mitglieder der adeligen Gesellschaft „Diana der Jägerin" und als den Großmeister derselben, Se. Majestät Ferdinand von Bourbon, König beider Sizilien nennt. Ich glaube von meinem Thema nicht zu weit abzuschweifen, wenn ich die einzelnen Namen hier anführe, da einerseits die Schiitzengesellschaft, wie sie sich 1711 neu konstituirt hatte, aus 'Adeligen und Bürgern bestand, anderseits die beträchtliche Reihe heimischer und fremder Jagdfreunde einen neuen Beweis liefert, welch reges soziales Leben in dem „Laibach vor 100 Jahren" geherrscht hat. DaS alphabethische Berzeichuiß, in deutsch-italienischer Sprache ausgegeben *) und von Alois Kappus von Pichcl- stein, Doktor der Rechte, der adeligen Gesellschaft Mit¬ glied und Sekretär, unterzeichnet, führt folgende Namen auf: Großmeister: Se. Majestät Ferdinand von Bourbon, König beider Sizilien; Ihre Majestät Maria Caro¬ lina, Königin beider Sizilien, Erzherzogin von Oesterreich; depntirter Großmeister: Johann Adam des heil. Röm. Reiches Fürst von Auersperg, Sr. k. k. apvst. Maj. Kämmerer, w. g. Rath, des hungarischen St. Stephan-Ordens Großkreutz. Oberster Vorsteher. Franz Anton, des H. R. R. Graf von Khevenhüller, Sr. K. K- Apost. Maj. Kämmerer, wirklicher Geheimer Rath, Ritter des goldenen Fliesses, und Niederösterreichischer Land¬ marschall. Dcputirter Vorsteher. Vinzenz Graf von Thurn Walsassina, Sr. K. K. Apost. M. wirklicher Kämmerer. Kanzler. Franz Frcyherr von Schweiger, Sr. K. K. Apost. M. wirklicher Kämmerer und Verordneter der Krainerischen Herren Stände. Erster Assistent. Reichard Graf von Auersperg, Sr. K. K. Apost. M. wirklicher Kämmerer. Zweiter Assistent, Niklas Graf von Auersperg, Sr. K. K. Apost. M. wirklicher Kämmerer. Dritter Assistent. Maximilian Graf von Lamberg, Sr. K. K. Apost. M. wirklicher Kammerer. Vierter Assistent. Alois Graf von Licchtenberg. Kaplan des gejammten Ordens. Johann Anton von Ricci, Domherr an der Metro¬ politan-Kirche zu Laibach und Kommandeur der Maltheser- Ritter-OrdenS-Kommenda von Pulst. *) Ein anderes in französischer Sprache — aber auch gleich diesem ohne Jahrzahl — gibt um 7 Damen und um 19 Herren wem- ger an, als dieses, welches 25 Damen und 71 Herren nennt, s Damen. Auersperg, Gräfin Beatrix, geborue Gräfin vonFalkenheim. Auersperg, Gräfin Ernestina, geborue Fürstin von Schwar¬ zenberg. Auersperg, Gräfin Josepha, geb. Frciin von Schweiger. Auersperg, Gräfin Winzenzia, geborue Freiin v. Rechbach. Auersperg, Gräfin Theresia, geborue Freiin von Mordart. Cristallnig, Gräfin Josepha, geborue Freiin von Rechbach. Erdödy, Gräfin Barbara, geborne Gräfin von Nadasdy. Gorgo, Gräfin Josepha, geborne Gräfin von Lamberg. Gussitsch, Freiin Theresia, geborne Gräfin v. Lichtenberg. Haissenstein, Gräfin Marianna, geborne Gräfin v. Klenau. Kulmär, Freiin Juditta, geborne Gräfin von Sermage. Lamberg, Gräfin Ernestina, geborne Gräfin von Salm. Lamberg, Gräfin Josepha, geborne Gräfin v. Scharfenberg. Liechte »berg, Gräfin Cäcilia, geborne Gräfin und Herrin von Gallenberg. Licchtenberg, Gräfin Johanna, geborne Gräfin v. Vetazzi. Mordart, Freiin Josepha, geborne Freiin von Hallerstein. Orsich, Gräfin Josepha, geborne Gräfin von Keglewich. Orsich, Gräfin Elenora, geborne Gräfin von Woify. Petazzi, Gräfin Waldburga, geborne Gräfin v. Licchtenberg. Portia, Gräfin Felicita, geborne Gräfin von Seriman. Schweiger, Freiin Hedwig, geborne Freiin von Tauferer. : Strasoldo, Gräfin Aloisia, geborne Gräfin von Lamberg. Thurn, Gräfin Antonia, gebvrne Freiin von Wolkensperg. Wolkensperg, Freiin Marianna, geborne Freiin von Szörenyi. Kavaliers. Altenberg, Freiherr, Obristwächtmeister des K. K. Graf Thurnischen Infanterie-Regimentes. Abfalterer, Freiherr Ignatz. Auersperg, Graf Franz Lavier, Seiner K. K. Apostol. Majestät wirklicher Kämmerer. Auersperg, Graf Johann Nepomuck, Seiner K. K. Apost. Majestät wirklicher Kämmerer, General-Einnehmer der Krainerischen Herrn Stände. Auersperg, Graf Seifrid, Domherr an der Metropolitan- Kirche zu Laibach. Auersperg, Graf Franz, Seiner K. K. Apost. Maj. wirk¬ licher Kämmerer und Gcneral-Feldwachtmcister. Auersperg, Graf Jodok. Auersperg, Graf Alerander, Auskultant der K. K. Land- rechte in Krain. Argento, Freiherr Joseph. Barbo, Graf Dismas. Barbo, Graf Eugen, Hauptmann bei dem K. K. Graf Thurnischen Jnfanterie-Regimente. Barbo, Graf Weichard. Barkozy, Graf Franz, Seiner K. K. Apost. Maj. wirk- i kicher Kämmerer und Rath bei der Königlichen hungari- schen Statthalterei. Brenner, Graf Alois. Brigido, Freiherr Michael, Seiner K. K. Apost. Maj. wirklicher geheimer Rath, des H. R. Reichs Fürst und Erzbischof zu Laibach. 1787—1806. Brigido, Freiherr Wenzel. Cristalnig, Graf Dismas, Seiner K. K. Apost. Majestät wirklicher Kämmerer. Erdödy, Graf Karl, Seiner K. K. Apost. Maj. wirklicher Kämmerer. Erdödy, Graf Franz, Seiner K. K. Apost. Maj. wirk¬ licher Kämmerer. 4 Er dödy, Graf Alerander, Seiner K. K. Apost. Majestät wirklicher .Kämmerer. Gallenberg, Graf Franz Sales, Seiner k. k. Apost. Maj. wirklicher Kämmerer. Gaisruck, Graf Johann, Seiner K. K. Apost. Majestät Kämmerer, wirklicher geheimer Rath, Präsident und Landes-Hauptmann im Herzogtbum Krain. 1791—95. Gall, Freiherr Leopold Ferdinand. Gleischpach, Graf Friedrich, Seiner K. K. Apostolischen Majestät wirklicher Kämmerer und Landrechts - Rath in Steiermarkt. Grimschitz, Freiherr Johann Nepomuck, K. K. Kreis- Kommissär zu Laibach. Gliicciardi, Graf Franz Joseph, Seiner K. K. Apost. Maj. wirklicher Kämmerer und Landeshauptmannschaftlicher Rath im Herzsgthum Krain. Guinigi, Marquis Vinzenz, Seiner K. K. Apost. Maj. wirklicher Kämmerer und Gubernial-Rath zu Triest. Gusich, Freiherr Sigmund. Gusich, Freiherr Sigmund der jüngere. Hallerstein, Freiherr Franz Karl. Heister, Gras Philip, Seiner K. K. Apost. Maj. wirklicher Kämmer und General-Feldwachtmeister. Kaiserste in , Freiherr Johann Nepomuck. Lamberg, Graf Johann Nepomuck, Seiner K. K. Apost. Maj. wirklicher Kämmerer. Lazarini, Freiherr Fran; Lavier. Liechten berg, Graf Kajetan, Seiner K. K. Apost. Maj. wirklicher Kammerer, des Militärischen Theresia-Ordens Ritter und General-Feldwachrmeistcr. Liechtenberg, Graf Franz Lavier. Liechtenberg, Graf Ludwig. Marenzi, Freiherr Anton, K. K. Kreis-Kommissär zu Laibach. Marenzi, Freiherr Hieronimus. Mont een coli, Marquis Raimund, Seiner K. K. Apost. Maj. wirklicher Kämmerer und Oberster der Kavallerie in Diensten Seiner Durchlaucht des Herzogen von Modena. Mordart, Freiherr Joseph. Nadasdy, Graf Thomas, Seiner K. K. Apost. Majestät wirklicher Kämmerer, General-Feld-Marschall-Lieutenan! und Jnnhaber eines Hungarischen Infanterie-Regiments. Orsich, Graf Joseph, Seiner K. K. Apost. Maj. Ritt- meister unter dem Graf Erdödischen Huffaren - Regiment. Orsich, Graf Adam. Pace, Graf Karl. Petazzi, Grat Andelm, Seiner K. K. Apost. Majestät Obristlieutenant. Portia, Graf Ferdinand. Raigersfeld, Freiherr Franz, Weib-Bischof, Domherr und General-Wikär im Erzbisthuni Laibach, fl 1800. Rossetti, Freiherr Bernard, Seiner K. K. Apostolischen Majestät wirklicher Kämmerer und Verordneter der Krai- nerischen Herrn Stände. Sermage, Graf Peter, Seiner K. K. Apost. Maj. wirk¬ licher Kämmerer. Sbrojawacca, Graf Julius. Stern buch', Freiherr Ignatz. Tauferer, Freiherr Alois, K. K. Kreis-Kommissär zu Neustadt!. Tauferer, Freiherr Johann Nepomuck, Domherr an der Metropolitan-Kirche zu Laibach. Tra utma nsdorf, Graf Weichard, Seiner K. K. Apost. Majestät wirklicher Käniinerer. Trautmansdorf, Graf Thadeus, Domherr der Kathedral- Kirche zu Ollmütz. Urschenbek Massimi, Graf Franz Lavier, General-Ein- nehmer der Kärutnerischcn Herrn Stände. Wolkensperg, Freiherr Franz, Kais. König!. Rath. Wolkensperg, Freiherr Franz, K. K. Kreiskommissär zu Marburg. Wolkensperg, Freiherr Vinzenz.*) Man ersieht aus diesen Namen, wie der Laibachcr Verein der Jagdsreunde ein Sammelpunkt war für die weib¬ lichen und männliche» „Nimrode" des Landes, sowie der Nachbarschaft Kärnten, Steiermark, Kroatien und Ungarn. In den Zeitraum von 1719—90 fällt auch das Auf» nehmen der mit der Schützengesellschaft in innigem Zusam¬ menhänge stehenden Laibacher „Bürgerkompagnie", die unter ihrem Stadthauptmanne, besonders in den Zeiten der schlesi¬ schen Kriege, ganz hervorragende Dienste geleistet. Lassen wir immerhin dein Bürger, wenn er in Friedenszeit zu fest¬ lichem Aufzuge unter die Waffen tritt, sein bischen Stolz auf das schmucke Gewand und die blinkenden Waffen, wenn wir bedenken, daß in der Zeit der Noth und des Drang- sals derselbe Rock nicht selten bluttriefend, daß dasselbe Gewehr nach mannhaftem Gebrauche noch von der erstarrten Faust festgehalten wird; und fragen wir, für wen opfert sich in solchen Momenten der brave „Bürger" — so lautet die Antwort: für Weib und Kind, die in jenen Festtagen in hoher Freude auf den Vater, Gatten oder Geliebten in Uniform mit Fingern gezeigt, und am Nachmittage sich an seinem Säbel haltend, oder in seinem Arme hängend, außer die Stadt spaziert; aber er opfert sich auch für die, welche bei jenen feierlichen Anlässen gaffend dastehen, über den Bürgersoldaten schmunzeln und spötteln, aber wenn die „Weckauf" und „Purlepaus" des Feindes der Stadt ihren ehernen Inhalt znscnden, sich in die Keller flüchten lind dort ein Heulen und Zähneklappern anstelle», wie's nur der phantasievollste Kanzelredner von der Hölle ausmalen kannk Den eben entwickelten Gesichtspunkt der hohen Bedeutung und der großen Wichtigkeit einer Bürgergarde — der wir noch den weitern Umstand beifügen wolle», daß der Bürger, der sich im Stande fühlt, seine Rechte vertheidigen zu können, auch gewiß in Erfüllung seiner Pflichten unantastbar dasteht — hielt auch der treffliche nachherige Laibacher Bürger¬ meister Kokail fest, und zwar in dem Augenblicke (1787), da man dem Stadthauptmann und der Büi gerkompagnie von Seite der Regierung ihr Gelddeputat für die Mühe und den Pulver¬ verbrauch an den Festtagen des heil. Josef (Landespatrons von Krain) und des Frohnleichnams entziehen wollte, und deßhalb an den Magistrat die Frage richtete, welches Rechk der Stadthauptmann auf seine Gebühr eigentlich geltend machen könne. Kokail, als Referent im Politischen beim Magistrate, antwortet: daß weder der Stadthauptmann, weder die Bürger¬ kompagnie verhalten werden könne, Pulver mit eigenem Ent¬ gelt beizuschaffen. Im Grunde — sagt er weiter -— ist den. Bürgern das Aufziehen und die Veischaffung der Montur schon Last genug. Könnte man zugeben, daß die Vürger- kompagnie unnütz sei, so würde freilich eine geringe Aus¬ gabe der Stadt durch ihre Abschaffung erspart werden können. Wer aber verkennt den Nutzen ...Während der preußischen Kriege sab man, wie vielfach diese Kompagnie de in gemeinen Besten zum Nutzen gekommen ist. Sonst kann aber weder ihre Anzahl, weder die Art, nach der sie besteht, im mindesten eine Bedenklichkeit erregen. Selbst Se. Majestät sahen ihre Bestehung mit Nutzen an, da Höchst- dieselben vor wenig Jahren dem Stadthauptmann mit einer *) Bibliothek des landschaftlichen Museums in Laibach. 5 goldenen Medaille und das Korps mit einem Vorratb von Gewehren allergnädigst zu beschenken, auch den Offiziere» kaiserliche Portevpee's zu tragen erlaubten. Außer dem allen leistet die Kompagnie in Feuersnöthen ihren Dienst und mußte in Fällen einer Epidemie, wenn kein genügsames Militär vorhanden wäre, ebnermaßen sich gebrauchen lasten. Nachdem Referent so für die hohe Bedeutung der Bürger¬ garde plaidirt, rät- er die Ausfolgung der uralten Gebühren, deren Austastung, wie er meint, nur Unwillen und den Zerfall der Kompagnie zur Folge hätte. So erfolgte dann die Bewilligung des innerösterreichischen Guberniums im Sinne Kokail's unterm 17. Dezember 1787. Zwei Jahre später wird jedoch von derselben hohen Stelle das Aufziehen der Bürger am Frohnleichnamstage im Sinne einer Hof¬ resolution vom 6. Juli 1732 abgestellt, da Schaden und FeuerSgefahr, Auslagen für die Bürgerschaft und Exzesse die Folge wären*); auch waren die Bürger in diesem Jahre noch nicht verpflichtet, die Schießstätte zu besuchen — was später der Fall war**). 1790 (1. Juni) wird von Seite des Laibacher Kreisamtes der Bürgerkompagnis das „Auf¬ ziehen" förmlich untersagt***). Diese Maßregel alterirte aber LaS Bestehen des Bürger¬ korps nicht im Geringsten. Die älteste uns erhaltene Rangs¬ liste der Laibacher Bürgerdivision ff) aus dem Jahre 1793 weist vielmehr den ganz ansehnlichen Stand von 116 Mann mit 2 Hauptleuten, 2 Ober-, 2 Unterlieurenants, einem Fähndrich, 2 Feldwebel, 2 Führer, 13 Korporalen und 6 Stabsparteien, als: 1) Major und Kommandanten (den später noch zu erwähnenden) Johann B. Jäger, Handelsmann; 2) Oberlisutenant und Auditor, Franz Repitsch, Dr. I.; 3) Feldpater Bonaventura Huml, Konsistorial - Sekretär; 4) Unterlieutenant und Rechnungsführer, Johann Georg Licht, Buchhändler; 5) Korps-Chirurgus, Michael Weber, Chirurgus, und 6) Adjutant, Franz Langer, Wirth. Kehren wir zur Schießstätte zurück! Am 1. März des Jahres 1792 hatte Kaiser Franz II. das Erbe seines früh dabingeschiedenen Vaters angetreten; am 3. August feierte unsere Schützengesellschaft das beglückende Ereigniß. Die Scheibe von dem damals abgehaltsnen Freischießen spricht im Chronographikon zu der darauf befindlichen Kaiser¬ krone dis Worte: lUporulorl srun6I«6o II Olo V sV^Vi-tl I^Vtwnnuo VoVebutVr. Aus demselben Jahre ist uns noch eine andere Scheibe erhalten, die das interessante Moment einer Wechselbeziehung der Laibacher und Bischostacker Schützen vergegenwärtigt; (Siehe den Anhang unter 1792) wie denn diese Stadt und die Städte Krainburg und Neustadtl (Rudolfswerth) — letztere noch gegenwärtig — gleich der Hauptstadt ihre Bürger- Kompagnien besaßen. In das Jahr 1792 fällt aber auch — wie bekannt — der folgenreichste Vorgang des XVIII. Jahrhunderts, die Weltrevolution, unter dem enger» Namen der französischen, den Anfang nehmend. Eine ihrer Folgen, das Vordringen der französischen Armee durch die Ebenen der Lombardie und Venetiens nach dem julischen Alpengebiete, dem Schlüssel zu den Thoren Wiens, trat, wie gleichfalls bekannt, im Jahre 1797 ein. Ein Laibacher Bürger, der Viertelmeister und Marktrichter Seisried, merkt in seinem Tagebuche fffi) die *) Stadtakten. **) Freundliche Mittheilung des Herrn Dr. H. Costa. -i-«) Stadtakten. , ff) (Gedruckt) in der Bibliothek des historischen Vereins. ffff) Freundliche Mittheilung des Dr. H. Costa. Ankunft der Franzosen in Laibach mit den Worten an: Den ersten April kamen die „so lieben" Franzosen mit ihrer Iiberlü und exulitü angestochen. Doch war für dicßmal ihres Bleibens nicht lange; am 8. Mai zogen ste wieder nach Italien ab. Inzwischen war i» diesem Jahre ein bürgerliches Schützenkorps neu errichtet worden, als dessen Komman¬ dant ein Freiherr von Codelli genannt ist, welches zwei Kompagnien mit dem totalen Effektivstande von 160 Mann zählte und welches ein eigenes Musikchor besaß. Am 21. Juni (Frohnleichnamstage) zog die eine Kom¬ pagnie unter dem Kommando ihres Hauptmanns, Johann Edlen von Deßelprunner (Tuchfabrikanten) bei der Prozession in der Vorstadtpfarre Maria Verkündigung auf, womit jener Erlaß von 1789 wieder aufgehoben erscheint. Am Abende desselben Festtages gab das Korps einen prächtigen Ball auf unserer, wie wir sehen, schon damals dem geselligen Ver¬ gnügen jeder Art geweihten Schießstätte, zu welchem über 500 Karten ausgegeben und besonders die Herren Offiziere der am 9. Mai und den folgenden Tagen eingcrückten kaiser¬ lichen Regimenter Lobkowitz, Wartensleben, Reisky und Thurn geladen waren! Dor dem Einfalle der Franzosen war (1793) ein bürgl. Jägerkorps zusammeugetreten, dessen Reglement ^gedruckt bei I. Merk, landsch. Buchdrucker 1793) unS noch erhalten ist, und dem wir im § 9 entnehmen: Beschließt das Korps jährlich zu einem Freischießen 9 st. aus der Korpskaffe zu bewilligen und fordert jedes Mitglied auf, bei diesem Jäger¬ schießen zu erscheinen; überhaupt macht sich solches verbindlich, alles b e i z utr a g e n, was i m m e r z u r A u f- nahme und Belebung der bürgl. Schützengesell¬ schaft bei tragen kann. *) Durch den Lauf der Zeiten war dieß Schießstattgebäude derart morsch und baufällig geworden, daß sich ein Nsnbau als nothwendig herausstellte. Im Jahre 1804 schritt man dazu, es trat eine Gesellschaft von patriotisch-gesinnten Aktio¬ nären zusammen und alsbald war das schöne Unternehmen zu Ende geführt. Die Namen der Vaterlandsfreunde, die einem so trefflichen Institute, wie unsere Schießstätte es immer gewesen, zur rechten Zeit thatkräftig zu Hilfe kamen, hat uns LaS Kontobuch der Schützengesellschaft bis heute bewahrt. Wir finden da den Mann, von welchem Uhland's Worte gelten: ' .Das ist das Loos der Besten, daß au sie - 7»^ Vielfacher Anspruch sich begehrlich drängt, Wo Segen quillt, da wallet jeder hin. Den Mann, der sein Haus zum Musenhof Krains gemacht, der unser größter und bester Mäcen gewesen in allen Ver¬ hältnissen des Lebens, den hochgesinnten Freiherr» Sigmund von ZoiS (geb. 1747 — gest. 1819). In gleicher Weise, als der große Patriot de» literarischen Kapazitäten unserer Heimat der geistige Mittelpunkt, der Förderer und Beschützer war, half er dem Industriellen, dem Landmanne, dem Bürger, dem Krieger, allen mit Wort und That. Wie bei Erbauung Les Laibacher Theaters der Freiherr sich neben der Liefe¬ rung des nöthigen Materialbedarfes an Eisen aus seinen Eisenwerken und auch durch Abnahme vieler Aktien auszeich¬ nete, so finden wir ihn beim Schießstattbaue mit der an¬ sehnlichen Aktien-Summe von 2000 st. betheiligt. Nächst ihm lesen wir die wohlbekannten Namen: Graf Dismas Barbo mit 3000, Samassa mit 2000, Valentin Dreo mit 1000, Reßmann mit 1000, Andreas Herlein mit 230 st. u. s. w. *)2 Bände. MS. :m historischen Verein. 3 6 Letztgenannter Herlein, Professor der Zeichnenkunst in Laibach, 1803 Oberschützenmcister geworden, lieb außer der Geldhilfe auch seine Meisterhand zur würdige» Verschöne¬ rung des Neubaues; sein Pinsel hat uns die Köpfe aller damals gewesenen „Milschützen" in schönen Oelgemälden erhalten, und wir erfreue» uns noch heute in den beiden Porträt-Zimmern an den „sprechenden Gesichtern" mit dem biedern AuSdrucke einer einfachen, ehrlichen und für alles wahrhaft Große empfänglichen Zeit! Auch malte Herlein die äußere Fayade des neuen Gebäudes, welcher Schmuck jedoch den Stürmen der Jahre wieder erlegen ist. Der rastlosen Thätigkeit — wie das 1807 eröffnete Schützcnprotokoll beim 'Namen Valentin Dreo anmerkt — mit der dieser den Bau des neuen SchießstattgebäudeS diri- girte, hat man die schnelle, seinen Kenntnissen dessen zweck¬ mäßige, und seinen großmüthigen, vorzüglich durch unzählige Fuhren geleisteten Beiträgen dessen minder kostspielige Er¬ richtung zu verdanken. Der Bau währte vom- 1. April bis 2. Dezember des Jahres 1804 und die Kosten betrugen 18.680 st. 45 kr. *) Am Beginn dieses in der Geschichte der Schützengesell¬ schaft epochemachenden Jahres hatte aber die Gesellschaft einen argen Verlust zu beklagen , es starb am 19. Jänner der im In - und Auslande bekannte Büchsenmacher Karl Rotter **) im 6l. Jahre seines Lebens. Seine Arbeiten sanden nicht allein in Wien bei Hofe, sondern auch bis nach Petersburg und England bedeutende und ehrenvolle Bestellungen. Die Eröffnung der neuen Schießstätte fand erst im fol¬ genden Jahre (>805) Statt. Zur Feier wurde ein großes Freischießen durch 5 Tage, vom 21. —26. Juli abgehalten. Die Beste waren 50 Thaler auf der Haupt- und 25 auf der Schleckscheibe; ersteres gewann Herr Auerberger, magi- strailicher Kaffakontrolor, letzteres der Büchsenmacher Wallner, beide Bürger von Laibach***). Von Fremden hatten sich nach Seifried's Tagebuche Folgende betheiligt: Landrath Wolf und Kreissekretär Wolf von Klagenfurt, Schega 7), Büchsen¬ macher von Klagenfurt, ein Offizier von Kaiser Chevaur- legers, ein Uhrmacher von Klagenfurt, Graf Brigido von Triest, welcher auch das Zentrum auSgeschossen, von Cilli der Kaufmann Tschik, die Herren Dr. Andre aus Cilli, Glaser, Perko, Herr von Spiezelfeld, Herr Serter, ein Tiroler u. a. m. Den Schluß des Festes bildete ein großer Festball, zu welchem 400 Karten ausgeqeben waren. Am letzten Tage, am 26. Juli, wurden auch die er¬ wähnten Porträte Herleins aufgemacht. Nun hatte man den neuen Tummelplatz der geselligen Freude und nützte ihn auch auf's Beste. Jahr auf Jahr fanden da die schönsten Festlichkeiten Statt, theils bloß Kinder der harmlosen Unterhaltungslust, theils aber auch der Zeit, so die Festschießen und Verbrüderungsfeste zwischen Soldaten und Bürgern in den Jahren 1808 und 1809. Im Jahr 1806 feierte man am 4. Mai ein großes Freischießen; das Hauptbest bestand in 20 k. k. Dukaten, das Schlekbest in 20 Thalern; ersteres trug Herr Dr. Andre aus Cilli, letzteres Herr Dreo )un. heim ffff). *) Kontobuch — in den Schriften der Schtttzengesellschaft. **) Gedrucktes Tagebuch von Fr. X. Legat. Carniolia 1843. p. 282. ***) Carniolia 1843. p. 290. ff) Ein Krainer. — Im Anfänge des XVII. Jahrh. war ein Schega in Laibach Siegelschneider; (Anm. des Bischofs Thomas Chrön in seinen Kalendern). Als Münz- und Mcdaillengraveur war A- Schega im XVIII. -Jahr, am baierischen Hofe thätig. ffff) Carniolia I. 0. x. 370. In diesem Jahre (im Februar) zogen auch die, wie bekannt, inzwischen wiedergekchrten Franzosen von Laibach ab; die kaiserlichen Truppen rückten ein und nahmen wieder die bisher durch die Bürger besorgten Wachen auf sich. Bei dieser Gelegenheit erließ der nunmehr Bürgermeister gewor¬ dene Freund des Bürgerkorps eine Bekanntmachung an das¬ selbe, deren Wortlaut für die Angesprvchenen sowohl, als für den Sprecher gleich ehrenvoll ist, und den ich deshalb hier folgen lasse*). Bekanntmachung. Gestern den 27. Februar erschien endlich der frohe Tag, an welchem das kaiserl. auch kaiserl. königl. Militär nach gänzlichem Abzüge der Franzosen in diese Provinzial- Hauptstadt cinrückte und die Wachen übernahm, welche schon seit dem Anfänge des verstossenen Herbsimonates, bei dem AnSmarsch der Garnison das hiesige uniformirte bürgerliche Grenadier- und Jägerkorps, auf hohe Anordnung unter dem Befehl des würdigen bürgerlichen Obristwachrmeisters und Platzkommandanten Hrn. Handelsmann Jäger versehe» bat. Die guten Anstalten des benannten Hrn. Obristwacht¬ meisters, der Wetteifer beider Chöre und ihrer würdigen Herren Offiziers für die Sicherheit dieser Hauptstadt zeigte sich die ganze Zeit hindurch in dem schönsten Lichte; keine Beschwerlichkeit, keine Gefahr scheuend, versahen Sie mit bestem Willen den Dienst auf so mannigfaltigen Posten und unter so verschiedenen gefahrvollen Anlässen, selbst mitten unter den Feinden, deren Achtung Sie sich zu verschaffen wußten. Es ist für den Magistrat schmeichelhaft, bei dem An¬ fänge einer neuen fröhlichen Periode diesen biedern Chören, deren Treue und Anhänglichkeit an unfern allgeliebten Landes¬ vater erprobt ist, das Zeugniß erfüllter Bürgerpflicht geben, für ihre, dem Allgemeinen geleisteten, so wesentlichen Dienste öffentlich danken und Sie höchster Huld und Gnade empfehlen zu können. Eben diesen Dank theilen diejenigen Bewohner Laibachs, welche zur Aushilfe der Chöre bei größerem Erfordernisse Nebenwachen gestellt haben. Laibach den 28. Februar 1806. Josef K o k eil m. p., Bürgermeister. Am reichsten an Freischießen, nicht nur in jenem Cyclus von Jahren, sondern überhaupt in der ganzen Geschichte unserer Schießstätte erscheint das Jahr 1807, wo im Mai, Juni und Oktober solche Feste gefeiert wurden. Das erste begann am 3. Mai und dauerte 4 Tage; es war eine glän¬ zende Feier, bei welcher au 30 fremde Schützen Theil nahmen, welche, wie Seifried in seinem Tagebuche schreibt, recht vergnügt waren und die der Oberschützenmeister Dreo recht aufzumuntern wußte. Auch die „Schwarzenbacher Musikanten" (Böhmen) waren zu dieser Festlichkeit verschrieben worden. Die Beste gewannen Thomas Dreo, 6 Stück 4fache Dukaten (auf der Hauptscheibe); v. Gandin 12 einfache Dukaten auf dem Schleck, und Lieutenant Leis 8 große Thaler, „wegen der meisten Kreisschüsse". Zur Feier des Tages erschien auch die Muse der Dicht¬ kunst, und gab dem Gefühle der versammelten Schützen in einem schönen Gedichte vollen Ausdruck. Ein Manuskript des Nationalmuseums bewahrt uns dasselbe'und ich theile es nachstehend mit: *) Freundliche Mittheilung des Dr. H. Costa. Das Fest -es Frrischießens auf -er Schießstätte M Larbach im Mai 1807. Ms, Hellas! noch dein goldncs Mer blühte, Da wanderte, nach jedem vierten Jahr', Hin zum Olympos, nach der Väter Sitte Der weisen Griechen lebensfrohe Schaar. Hier glüht' die Götterseele dem Hellenen Von seines Kraftgefühles Aetherlüst Und mit des Schiffes Segeln schwoll vom Sehnen Nach ehrenreichen Lorbern seine Brust. Geläutert, wie die Luft, die ihn umwallte, Erhaben wie der Schöpfung Harmonien, Von den sein Vaterland ihm wiederhallte War stets des Griechen reger Lcbenssinn. Der Glückliche, dem in dem harten Spiele Gewandte Kunst den schönen Sieg erfocht, Der war es, dem am schwercrrungnen Ziele Sein Volk die Krone um die Stirne flocht. Zum Ehrcndeukmal setzt' man ihm Statuen Von blendend weißem Marmor und von Erz, Und feuriger begann von Muth zu glühen Dem Enkel bei des Ahnen Bild das Herz. „Doch ach! — so fragt die Muse traurig — flohen Die Braven all zum Orkus denn hinab? Bedecket die Geschlechter der Heroen Schon für die ganze Ewigkeit das Grab?" Nein, hohe Göttin! nein; auf ewig schwanden Die Dir Geweihten nicht in Grabesnacht! Der Griechentochtcr *) L>öhue, sie erstanden Nun am Nauport, geweckt durch Deine Macht. Erhabne! blicke hin, am Bergesfnße, Den schön die ährenreiche Flur begrenzt, Und sieh, wie von des muntern Schützen Schüsse Dein neu erbautes Heiligthum erglänzt. Da glüht in guter Bürger Bruderbünde Der Lcbensfuuken, rein wie Vesta's Gluth Und freudesprudelnd schäumt in Bcchersruude, O Dionysos! deine goldne Fluth. Bekränzt von Rosen, tanzt die leichte Höre Des festlich frohen Tages schöne Bahn; Und laut erschallt das Lied'"*) im muntern Chore Und wirbelt kühn einpor zum Steruenplan. Ha! höher stimmet, Freunde, Eure Saiten, Und lauter klinge Euer Hochgesang Ein Wcihelied dem Biedern***) zu bereiten, Der sich des Festes ersten Preis errang. Es bleibe stets durch Bruderlieb' und Frieden Der Bund, den heute Eure Rechte schloß, Bis Charons düstrer Kahn Euch von hienieden Entführt, gedeihend felsenfest und groß! Ein guter Engel leite Eure Schritte Auf Blumenpfadcn zu dem Sternentanz, Und jeder Tag wind' eine neue Blüthe Mit Götterhuld in Euern Lebenskranz! st) I. Ä. Suppantschitsch- Das große Fest batte am 7. Mai geendet; am 8. gab der Sieger, Thomas Dreo, ein Nachschießen von 4 Dukaten auf der Haupt- und 2 auf der Schleckscheibe. Das zweite Freischießen desselben Jahres fiel, wie er¬ wähnt, in den Monat Juni (23.—23), an welchem Se. *) Den Argonautenanführer Jason gibt eine uralte historische Mythe für den Gründer Aemona's (Laibachs) an. Anm. des Dichters. **) Ein solches ist im Anhänge (VI) mitgetheilt. ***)Herr Dreo, Handelsmann aus Laibach. Anm. des Dichters. st) Laibacher Wochenblatt 1807, Nr. XIX. kaif. Hoheit, der eben anwesende Herr Erzherzog Johann, „der Vater Jnnerösterreichs" persönlich Antheil nahm und wobei Höchstdessen Schußdevise das Hauptbest gewann *). Bei dem am 4. Oktober abgehalteueu letzten Frei¬ schießen des Jahres 1807, für welches an 90 st. im Konto¬ buche verzeichnet stehen, ward zur immerwährenden Erinne¬ rung an jene erste Anwesenheit des geliebten und unverge߬ lichen „Prinzen Johann", dessen Bildniß im Porträtsaale aufgehängt, wo es noch beute inmitten der Schützenfreunde Herrlein, Dreo, General Gavastni und Baron Zois seine» Platz hat. Das bürgerliche Jägerkorxs, das zugleich, wie das Schützenprotokoll (Anhang 2) beweist, fast alle.,,Mitschützeu" in sich faßte, zog bei diesem feierlichen Amte in Parade und mit türkischer Musik auf **). Des Erzherzogs Anwesenheit in Laibach (und Krain) stand aber im innigsten Zusammenhänge mit der Ausarbei¬ tung seines Memorandums zum Schutze der Südwestgrenze des österreichischen Kaiserstaates, die nach dem Preßburger Frieden nothwendig schien — und war der Prinz Johann, von frühester Jugend an, der Terrainskundc, der speziellsten Lokalorientirung der gesammten Alpenkette vom ligurischen Golf, durch Helvetien und Tirol, dis zum adriatifchen Meere, lichtvoll und eifrig gewidmet, so war er jetzt den norischen, kornischen, julischen und Meeralpen um so mehr mit eifrigem Studium zugewendet, als in den ersten fünf Monde» nach dem Tilsiter Frieden eine Invasion der osmani¬ schen Westprovinzen das allgemeine Gespräch der Politiker und Strategen und Jnnerösterreichs mächtiges Gebirg hiebei von der höchsten Bedeutsamkeit war '**). Neben dem wiederholte» Prüfen der zur Verthcidigung am meisten geeigneten Sperrpunkte (als welche der Erzherzog in unserem Lande Laibach und Prewald erkannte) war Sein Augenmerk vorzüglich auf die Wehrkraft unseres Landes ge¬ richtet — denn Seine Idee war es zuerst, die National¬ bewaffnung, das Landeswehrsystem in den innerösterreichi¬ schen Alpenländern durchzuführen. Lange fand jedoch dieser, Seiner volksthümlichen Natur entsprossene Plan die hart¬ näckigsten Gegner bei jener Partei, welcher der Gedanke: das Volk in Waffen zu sehen, ein Greuel ist. Allein die drängende Noth des Augenblicks zwang, den erzherzoglichen Vorschlag anzunehmen und so erfolgte am 9. Juni 1808 die Publikation des Landeswehrpatentes. Am 1. Juli erscheint sodann von dem in Laibach an¬ wesenden Erzherzoge Johann und dem k. k. Hofkommiffär, Grafen Saurau unterzeichnet, die Zirkular-Verordnung zur Bildung der neuen Landwehre (und Reserve) in Krain ff). Alsbald zeigt sich die regste Tbeilnahme für das neue In¬ stitut und es kommt bei den Bergwerksleuten in Eisnern (Oberkraiu) der Fall vor, daß sie bei dem für sie bestimmten Loosziehen bitten, die Zettel in die Luft zu streuen, mit den Worten: „Kein Loos soll über uns entscheiden, wir wollen alle freiwillig unserem geliebten Kaiser dienen" ffff). In Laibach wurden auch die Studenten bewaffnet und der den Reigen unserer nationalen Dichter eröffnende Priester *) Carniolia I. e. p. 382. **) Seifrieds Tagebuch. ***) Das Heer von Jnnerösterrcich unter den Befehlen des Erzherzogs Johann im Kriege von 1809 ... aus offiziellen Quellen . . . Leipzig 1843. p. 29. ff) Gedruckt im Archiv des historischen Vereins für Kraiu. ffff) Carniolia I. o. x. 378. 8 und Professor Valentin Vodnik, seit 1806 Korpspater der bürgerlichen Grenadiere, übertrug Heinrich r>on Collin s Wehr» mannölieder ins Slovenische (als kosmi s» 81 nmbavro Thätige und aufopfernde Hilfe leisteten bei Bildung dieser Landwehren die Kommandanten und Offiziere der im Lande bestehenden Bürgerkorps, und wir haben die Beweise dafür in den ihnen vom Kaiser hiefür gewordenen Aner¬ kennungen. Denn im selben Jahre noch erhielten der Ober¬ schützenmeister Valentin Dreo, zugleich Majos des bürgl. Jägerkorps (26. Oktober) und Johann Bapl. Jager, erster Major des bürgl. Grenadierkorps (20. November), beide die goldene Zivilchrenmedaille. Jäger wurde bei diesem feier¬ lichen Anlässe zum Oberkommandanten des Grenadier- und des Jägerkorps ernannt ***). Im Januar deS folgenden Jahres (1809) ist die krai- uische Landwehr organistrt und es geben am 2. Tage deS neuen ereignißvollen Jahres die Offiziere derselben auf unserer Schießstätte den Offizieren der kais. Regimenter und der Bürgerkorps ein eben so glänzendes, als herzliches Ver- brüderungSfest. Da bringt der Aprilmonat die für die illyrischen Pro¬ vinzen auf so lange hin (1809—-13) folgenschweren Siege Napoleons über den Erzherzog Karl; alle Truppen werde» aus Laibach und dem Lande nach Italien gezogen; am 4. desselben Monats (Abends) besetzten die Bürgerkorps die Wachen; ani 6. reist Prinz Johann zur Uebernahme des Kommando's durch unsere Stadt nach Italien; am 30. wird die Fahne deS Stadtbataillons der Landwehre auf dem Schul¬ platze durch Len Bischof eingeweiht; Wien kapitulirt dem Kaiser Napoleon am 13. Mai; das Laibacher Kastell seinem General Macdonald in der Nacht vom 22. auf den 23. des¬ selben Monats; am 18. Juli erläßt die neue (französische) Regierung den Befehl wegen Ablieferung aller Gewehre un ganzen Lande, welche Maßregel nachher (1810) nochmals eingeschärft und nur wenigen „verläßlichen" Per onen gegen Erlag jährlicher 5 Franken eine Ausnahme davon gestattet wurde. *)Jm Druck erschienen 1809, mit einer slovenischen Vorrede, die in schwunghaftem Style zur Ergreifung der Waffen für das österreichische Kaiserhaus auffordert. **)Die ausführliche Schilderung dieses Bürgerfestes enthält ein Druckblatt im Nationalmuseum, dessen Inhalt also lautet: Laibach am 20. November 1808. Patriotismus, die schönste Bürgertugcnd, lohnt sich zwar wie jede andere Tugend durch das Bewußtsein, und als Pflicht be¬ trachtet, verdiente derselbe nie eine Belohnung. Allein unge¬ wöhnliche Beweise derselben sprechen dafür, den Staatsbürgern gewisse Belohnungen, die das Prinzip der monarchischen Regie¬ rungsform unterstützen, zuzuerkenncn. Solche außerordentliche Beweise von Vaterlandsliebe einer erprobten und unerschütter¬ lichen Treue und Anhänglichkeit an unfern allergnädigsten Landes¬ fürsten hat der hiesige Handelsmann Herr Johann Bapt. Jager, Obristwachtmcister des löbl. bürgl. Grenadierkorps, zur Zeit der feindlichen Invasion in den Jahren 1797, 1805 und 1806 an den Tag gelegt. Dieses Korps, welches die Verdienste dieses edlen Mannes kannte, schritt daher ohne sein Zuthnn bei Sr. Majestät um eine Belohnung für jene ausgezeichneten Verdienste ein, und unser huldvollster Landesvater geruhten, ihm, laut h. Hofkanzlel-Dekretes vom 28. Oktober 1808, die mittlere goldene Zivil-Ehrenmedaille allcrgnädigst zu verleihen. Heute wurde ihm dieselbe feierlich übergeben. Zur großer» Feier der dieserwcgen ungeordneten Funktion zog das löbl. bürgl. Jägcrkorps en pgeacko auf dem neuen Markte, vor dem Landbause auf. Se. Exzellenz unser Herr Gouverneur geruhten hier in Gegenwart beider Korps und einer großen Menge unserer Zuseher dem allgemein Ge¬ ehrten und Geliebten das allerhöchste Hofdekrct vorzulegen, und nach einer kurzen, sehr bündigen Rede die Verdienstmedaille an- zuhe'ten. Der würdige Patriot dankte Sr. Exzellenz für das gnädig übergebene Denkmal der allerhöchsten Zufriedenheit in salzender Rede: Während des raschen und erfreulichen Fortganges der Wehrhaftmachung des Volkes, war zu Ehren der Anwesen¬ heit des allverchrten Erzherzogs Ließ und jenes Fest gefeiert worden — und wir brauchen cs kaum auszusprcchen, daß dem erlauchten Schützen und Jäger auch ein Festschießen gegeben wurde. Am 1. Juli fand es Statt und noch be¬ wahrt die Schießstätte das durch Anlaß und Zeit doppelt werthe Andenken: der laufenden Gemse, welche die Unterschrift führt: Se. kaiserliche Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Johann geruhten allcrgnädigst an die¬ sem laufenden Freischießen Tbeil zu nehmen und Höchstdieselben haben unter dem Nagel Nr. 60 den Bestschuß gemacht. Gegeben am 1. Juli 1808. Am 18. November hält der neue Gouverneur, Mar¬ schall Marmont, Herzog von Ragusa den Einzug in unsere Stadt; Tags darauf wird das kais. französische Wappen und die dreifarbige Fahne auf den Regierungsgebäuden aufge¬ pflanzt — 8 Tage darnach stirbt im Alter von 42 Jahren einer von Oesterreichs bravsten Bürgern, der in Lieser Dar¬ stellung oft genannte Oberschützenmeister Valentin Dreo, ein loyaler Unterthan der babsburg'fchen Dynastie. Der großmüthige Sieger Marmont — selbst Jäger * **) ) und Schütze mit Passion — eröffnet am 10. Dezember ein großes Freischießen auf unserer Schießstätte und trägt seinen Namen in das Schützenalbum ein. Wie wenig Aufhebens die Bürger¬ schaft mit dieser Feier machte, erhellt aus der im Kouto- buche angenierkte», dafür in Ausgabe gebrachten Summe von nur 13 fl. 12 kr. Das Best gewann Büchsenmacher Wolfgang (Schläfer). Die nun folgenden Jahre der französischen Zwischen- Herrschaft 1810, 11, 12 und 13 in Illyrien brachten der Schießsiätte alljährlich zur Verherrlichung des Napoleonfestes (16. August) ein Frcischießen, wiesen aber auch die meisten standrechtlichen Exekutionen und die zwar nie in Anwendung „Euer Exzellenz danke ich unterthänigst und mit gerührtem Herzen für das mir nun so feierlich und gnädig übergebene Denkmal der allerhöchsten Zufriedenheit. War ich so glücklich zur Emporbringung und Erhaltung der BUrgermiliz dieser Hauptstadt, worunter ich Alle und Jeden insbesondere als Freunde und Bürger ehre, durch meine Zuthat etwas beizutragen, und ihre Bestimmung für die Verherrlichung gewisser Zcitcpochen, und für die allgemeine Sicherheit in kritischen Augenblicken ehr¬ würdig zu machen, so habe ich dafür den Lohn schon durch die Anhänglichkeit erhalten, womit Sie mir bishero zugcthan ge¬ wesen ist, und womit Sie mich vorzüglich gegenwärtig in der Stunde der allerhöchsten Auszeichnung überrascht. Aeußcrst be¬ troffen aber fühle ich mich, das Wenige, was ich zu leisten im Stande war, selbst von meinen Mitbürgern zu Sr. Majestät Kenntniß gebracht, von Euer Exzellenz und der hohen Stelle gnädig unterstützt, und von dem allerhöchsten Throne mit Wohl¬ gefallen ausgenommen zu sehen. Mir fehlen die Worte — nur das Bewußtsein bleibt mir übrig, daß unter der Brust, die nun meines Kaisers und Landesfürstcn Bildniß ziert, das Pochen für Monarchen und Vaterland nur mit meinem letzten Athem- zuge aushörcn wird." Ungeachtet seines deutlichen Vortrages konnte es doch keinem aufmerksamen Beobachter entgehen, daß der Bcrehrungswürdige sehr gerührt war — Frcudenthränen perlten in seinen Augen. > Bei dieser Gelegenheit hat auch der Obristwachtmeister des löbl. -a bürgl. Jägerkorps, Valentin Dreo, der freiwillig aus Frcund- L - schäft zur größtmöglichen Verherrlichung der Funktion mit seinem I Korps aufgezogen war, einvcrständlich mit dem Herrn Obrist- Wachtmeister des löbl. hllrgl. Grenadierkorps, im Namen beider Korps den Herrn Johann Bapt. Jager zum Oberkommandanten i über beide Korps gewählt, wodurch die ohnehin allgemeine Freude den höchsten Grad erreichte, und den Vergnügungen dieses Tages zur Zufriedenheit Aller die Krone aufgesetzt wurde. *)Die Bärenjagd in Gottschee, die er mitmachte, beschreibt er in seinen Memoiren. s gekommene, oben doch hieher gebrachte Guillotine*) in die sonst friedliche Nähe des nur der Bürgerlust- und Ehre geweihten Ortes. Bei dem Freischießen des Jahres 1810 (11. August begonnen) bestand das Hauptbest aus 12 Louisd'orS, das Schleckbest auS 6; nebenbei waren noch andere Prämien auSgesetzt; Marmont schoß selbst mit; das erste Best gewann ein Tiroler, Herr Für, das zweite der Laibacher Glocken¬ gießer, Herr Vinzenz Saniassa; das erste Hebgeld Herr von Gandin; bei dem des JahrcS 1811 (ebenfalls am 11. August begonnen) spendete General Bcrtrand die Summe von 800 Franks zur Erhöbung der Feier, um welche Preise sich neben Len heimischen, 16 fremde Schützen, darunter mehrere aus Tirol, bewarben, doch blieben die Hauptbeste den Laibacher Bürgern Herrn Rudolf (Deviseschuß) und Büchsenmacher Wallner (Schleckbest). Der in Napoleons Leben so epochemachende Oktober deS. Jahres 1812 nnt dem Rückzüge der großen Armee ans Rußland und der Februar des folgenden (1813) mit seinem Bündniß zwischen Rußland und Preußen gegen den früher« -Welteroberer haben kaum ihre letzten, Deutschland und Oesterreich neues Leben verbeißenden Wellen in unser, von den Punkten der erzeugter« Bewegung so entferntes Land gesendet, als der freie Bürgersinn sich sogleich zu regen beginnt, und cs ist, wenn auch ein bisher übersehenes Zeichen, die Betheilignng unserer Schützengcseltschaft an dem Freischießen in Baden bei Wien (März 1813) eine — um modern zu reden — bedeutende österreichisch-patriotische Demon¬ stration. Denn noch immer war unser Land im Besitze der eben geschlagenen Fremdenherrscher, die erst am 6. Oktober desselben Jahres nach den bekannten Schwankungen des Krieqsglückes aus unseren Gegenden wegzogen und deren Schicksal am 16. —18. auf deutschem Boden in blutiger Völkerschlacht entschieden wurde. Erst nachdem die Kunde von dieser Leipziger Schlacht, deren Andenken wir Söhne der Labei gewesenen Streiter in den von ihnen überkommenen Kanonenkreuzen auf Enkel und Urenkel vererben wollen, zn den Bewohnern Laibachs ge¬ drungen >var, erst als Zara und Triest wieder österreichisch geworden, konnte und wollte man sich der Freude hingeben. Nachdem im Mai (23.) die goldene Hochzeit Andreas Herleins mit einem kleinen Bestschießen und einer Festtafel im engen Kreise gefeiert worden**), ließ man im Allgemeinen der Lust erst freien Lauf am 21. November, und es ward an diesem Tage dem österreichischen Gouverneur und Feldzeugmeister Baron Lattermann, der später unsere schöne schattenreiche Kastanien-Allee, die zum Schlosse Untertburn (Tivoli) führt, pflanzen ließ, ein prächtiges Schützenfest gegeben; der große Ball versammelte über 400 Personen, und eS fand eine glänzende Beleuchtung des Gebäudes und der Schießstände mit 1300 Lampen Statt. Derselbe Tag war aber auch Herrn Thomas Dreo, des Mitschützen „Ehrentag" — somit das Fest im engsten Sinne ein Bürgerfest. Am 6. Oktober waren die kais. österreich. Offiziere von den Bürgern auf der Schießstätte bewirtbet worden. Das Jahr 1814 bringt den von ganz Europa so sehn- lichst erwarteten Frieden und auch Laibach feiert in den Tagen des 10., 11. und 12. Juli sein Friedensfest. Was die Stadt bieten konnte, war beinahe an den beiden ersten, zur Friedensfeier bestimmten Tagen aufgcbotcn worden, so daß für den dritten nur die „schöne" Schießstätte, der *) Mittheilungen des histor. Vereins für Krain. 1861. p. 95. **) Seifried's Tagebuch. Rcdoutensaal und das Theater zur Fortsetzung der Lustbar¬ keiten mehr übrig blieb. Auf der Schießstätte wurde an diesem Tage das am 10. Juli begonnene Freischießen, zu dem sich wieder aus dem entfernten Tirol renommtrte Schützen eingefundeu hatten, beendigt und die Preisvertheilung in Gegenwart der Exzellenzen (Graf Saurau, Hofkommiffär und FZM. und Generalgouverneur Baron Lattermann) und einer zahlreichen Menschenmenge vorgenomiiien. Nach der Hauptscheibe wurden 238 und nach der Schlcckschcibe 301 Schuß gethan. Sämmtliche Preise gewann Woltgang Schläfer, bnrgl. Büchsenmacher in Laibach *). Don diesem Freischießen sind uns drei Scheiben erhalten , davon zwei ganz gleich gemalt sind, alle beziehen sich natürlich auf die Ereignisse LsS TageS. Die Zwillinggscheiben — wenn wir sie so nennen wollen — führen den kaiserlichen Adler im kühnen Fluge, in der linken Kralle die an einer Kelte hängende Erdkugel, in der rechten einen Palmzweig tragend; unter dieser Darstellung zeigen sie einen Krainer und eine Krainerin in National¬ tracht; sie noch mit der Goldhaube, der Handspindel, dem Messer am Gürtel und den rothen Strümpfen; er in Hcmd- ärmeln, mit Hosenträger, Leder-Kniehose, weißen Strümpfen, dem nm den Leib gerollten Vortuche, am Haupte den runden Hut. Als Unischrift lesen wir: Osircsliinze svet f rstwiusnili nnstlow f rnno krunxovi «pol f xnüvulen je Iw»-. (Die Welt ist von eisernen Aufgaben erlöst, wir gehören wieder Franzen an, Gott sei gedankt). Die dritte Scheibe enthalt die Darstellung des Abzuges der Franzosen vom Laibacher Schloßberqe. In den Lüften erblickt man zwei Adler links (vom Beschauer) und höher gestellt den österreichischen mit der Umschrift: Er kam ersehnt zurück. Um nie von uns zu scheiden; rechts der französische mit der Devise: Er floh ergrimmt von hier, Mit ihm auch unsere Leiden. Laibach am 5. Oktober 1813. Unter diesem befindet sich die Abbildung des Laibacher Kastells von der Südostseite mit der Karl¬ stadter-Vorstadt und die Reiben der abstehenden Franzosen und die der einziehenden kais. österreichischen Truppen. Mit dem österreichischen Adler war Ruhe und Friede wieder eingekehrt in unser schönes Land, und mit dieser Gelegenheit die vielfache Aneiferung für Las Gedeihen von Kunst und Wissenschaft. Doch kehren wir zur Scheibengallerie zurück! Am 19. Mai 1816 kam der geliebte Monarch, Fran; I., nach der Reokkupation das erste Mal in unsere Hauptstadt; am 22. gab die Schützengesellschaft ein Freischießen, wie die Scheibe sagt: „Den Siegern von Aspern" unter welcher Aufschrift ein Engel mit Tibia und Loberkranz Ruhm ver¬ kündend und verleihend abgebildet ist. Nun ging's auf unserer Schießstätte vermuthlich wieder fort in Lust und Freude, doch leider find uns aus dem Zeiträume eines ganzen Dezenniums weder Scheiben noch Aufzeichnungen erhalten. Nur aus dem Jahre 1819 bewahrt die Schützcngcsell- schast die Einladung zum Laad-Best, gegeben unter der Leitung des Schützenmeisters Simon Unglerth am 14. No¬ vember, im Geschmacke jener Zeit, auf blau und weiß, die Farben der Stadt repräsentircnden Seidenstoff gedruckt. Müssen wir bedauern, daß uns ans der Epoche von 1816 — 27 keinerlei Zeugen von dem Thun nnd Treiben unserer Schützen erhalten sind, so ist es um so bedauerlicher, daß wir, die Lücke auszufüllen strebend, nichts anderes ver¬ zeichnen können, als den in einem und demselben Jahre *) Carniolia 1839. p. 87. 10 (1817) erfolgten Tod zweier um die Schießstätte und das Bürgerkorps gleich hochverdienten Männer, des Hrn. Andreas Herlein, penstonirten Zeichnenmeisters, der am 3. Mai im 78. Lebensjahre von dieser Erde schied, auf der er so viel zum Beilen seiner Mitbürger gewirkt hatte und dessen Ableben mit der Notiz angemerkt ist: „ein sehr beliebter Mann; und des Johann Bapt. Jager, der nach 24jähri- ger Dienstzeit'), am 6. Juli, 2 Uhr NM. abging und dessen Leiche, da er Oberster des Bürger- und Jägerkorps war, von dem ganzen (erst wenige Monate vorher, 26. April, nach Laibach übersiedelten) Generalkommando begleitet wurde"). In dieser Epoche (1820, 7. Mais löste sich auch das so treffliche Institut der Bürgergarde auf, in die fremde Elemente eingedruugen waren und ihren weiteren Bestand unmöglich gemacht hatten"'). Gegen das Ende der Zwanziger Jahre trat für unsere Schießsiatte eine ungünstige Periode ein; Lässigkeit der „Mit¬ schützen" , worauf die Devise der Scheibe von 1827: Fasees und die Umschrift: „Einigkeit ist das Ziel" hindeuten, führte so weit, daß dieselbe 1829 daran war, aus gericht¬ lichem Wege erequirt zu werden. Da erstand ihr in der Person des unvergeßlichen Bürgermeisters Hradeczky im wahrc- sten Sinne „der Retter" , als welchen diese» Ehrenmann die Gesellschaft bei einem spater zu erzählenden feierlichen Anlasse offen begrüßte. Dasselbe, anfänglich ungünstige Jabr brachte in seinem Verlaufe auch einen ganz besonderen Freudentag —- ich meine das Freischießen am 17. August zur Verherrlichung der Beendigungsarbciten am Laibacher Moore, dessen theilweise Urbarmachung und Durchschneidung mit einer Fahrstraße auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers Franz 1823 am 17. August begonnen und an diesem 17. August des Jahres 1829 zu Stande gebracht war. Die erhaltene Festscheibe zeigt Len Eingangs der sogenannten kruln sBrühsff), in älterer Ur¬ kunden Prül geschrieben) stehenden und an jenem Tage ent¬ hüllten Dotiv-Obelisk. Das Jahr 1833 bezeichnet den Beginn einer neuen Epoche in der iunern Geschichte der Gesellschaft; es wurde nämlich in diesem Jahre in der Sitzung des 26. Mai auf Antrag des Mitgliedes Vinzenz Freiherr» von Schweiger der Beschluß gefaßt, den Vorstand in der Person eines Direktors, eines Ober- und eines Unterschutzeumeisters, zweier Adjunkten und eines Sekretärs neu zu konstituiren, die jähr¬ lich neu gewählt werden sollten. Als oberstes Haupt wurde außerdem, ebenfalls aus Antrag Baron Schweiger's, ein Protektor auserkoren. Der erste, den die Wahl hiezu traf, und der ihrer wohl vollkommen würdig war, ist der genannte Bürger¬ meister Hradeczky. Des Freiherrn von Schweiger Antrag auf die Erwählung dieses Mannes, erhalten in dem noch gegenwärtig im Gebrauche stehenden, 1833 begonnenen Rohr¬ schützenprotokolle, ist einerseits trefflich motivirt, und zeich¬ net anderseits die Verdienste des Gewählten um unsere Schützengesellschast in so klaren Zügen, daß ich nicht umhin kann, ihn seinem vollen Inhalte nach hierher zu setzen. Er lautet: „Die wesentlich erforderlichen Eigenschaften eines Protektors einer Gesellschaft sind, desselben hoher Stand¬ punkt im geselligen Lehen, und zwar ein solcher Standpunkt, aus dessen Wirksamkeit sich die gewünschte Unterstützung für die Gesellschaft mit Recht erwarten läßt, und das geäußerte *) Freundliche Mittheilnng des Dr. H. Costa. **) Seifried's Tagebuch. ***) Jllyr. Blatt 1848, Nr. 26. (Dr. H. Costa). -j) Vergleiche die Brühl bei Wien. I Wohlwollen für die Gesellschaft. Wer einzig der Mann für diese Stelle wäre, glaube ich Ihnen wohl nicht sagen zu ! dürfen. Wer hat die bürgerliche Schießstätte erhalten, daß ste noch als solche besteht, daß sie nicht ein Raub unge¬ stümer Gläubiger geworden? Wer hat es bewirkt, daß sich die Passiven derselben durch Beiträge von Stadtbewohnern aller Stände so sehr vermindert haben? Wer hat die Ein¬ leitung getroffen, daß bei Ertheilung des Bürgerrechtes für die Tilgung der Schießstatt-Paffiven so bedeutende Beiträge entrichtet werden. Wer bat den ersten Standpunkt unter der Bürgerschaft, aus welchem Standpnnkte kann mehr für diese bürgerliche Gesellschaft gewirkt werden, als aus dem , unseres allgeliebten, hochverehrten Herrn k. k. Rathes, stän¬ disch Verordneten und Bürgermeisters, I. N. Hradeczky, des Mannes, Len Fürst, Land und Stadt hoch ehrt, und dem die Gesellschaft ewig dankbar zu sein verpflichtet ist". Der erste ans Lieser Sitzung hervorgegangene Vorstand war: Protektor: Bürgermeister Hradeczky; Direktor: Freih. von Schweiger; Obcrschiitzenmcister: Andreas Smole; Nnter- Schützenmeister: Handelsmann Josef Karinger: 1. Adjunkt: Karl Moos; 2. ALjunkt: Josef Koß; Sekretär: Anton Samasfa, Diesen Wahlen folgte die Feststellung einer neuen Schußordnung in 18 und neuer Statuten. Im darauffolgenden 1834 Jahre wurden größere Bau- Herstellungen in Angriff genommen und waren dieselben im Mai bereits beendet, so daß wie gewöhnlich Las Schießstatt¬ jahr mit dem sog. Magistratschießen, wo;» das Best von 23 fl. aus der Magistratskassa noch aus dem XVÜl. Jahrh. stammt, eröffnet werden konnte. DaS Haus war nun nach seinen iniiern und äußern Verhältnissen wieder vollkommen geordnet, und wieder der Tummelplatz frohen und frischen Bürgerstnnes. Es ist aber dem echten Bürger so recht eigen, wenn er sich freut, auch Andere an seiner Freude Theil nehmen zu lassen und zwar nicht in vornehm gestattender, sondern in herzlich entgegenkommender Weise. Diese Eigenthüm- lichkeit machte sich auch auf der Schießstätte unserer Stadt mehr oder minder immer geltend, am meisten jedoch in der harmlos gemüthlichen Zeit der 30ger Jahre, wo in unserm Oesterreich bei aller strikten äußern Festhaltung der Standes- unterschiede weitaus mehr Wechselseitigkeit der einzelnen Stände herrschte, als nachher, wo durch die angestrebte Gleich¬ machung erst die volle Abgrenzung nothwendig erfolgen mußte. So sehen wir unsere Schützengesellschaft dem oder jenem Kavalier, der ein Freund des Feuerrohres gewesen, zu Ehren ein Bestschießen veranstalten, worauf derselbe durch Bei- stcllung einer Bestgabs zu einem nächsten revanchirt. Um aus den vielen ein Beispiel herauszugreifen, wähle ich die Ehrengabe des Deutsch-Ordenskommandeurs und Feldmar¬ schall-Lieutenants Erzellenz Eugen Graf Haugwitz, der für ein ihm während seiner Inspektion der in Krain gelegenen Kommenden veranstaltetes Scheibenschießen einen prachtvollen silbernen, mit seinem Familientrappen gezierten Becher spen¬ dete. Die Bedingungen, die der hochgestellte Herr an den Bentz dieses Bestes knüpfte, waren derart, daß nur ein Mit¬ glied der Gesellschaft durch seine eigenen Schüsse denselben erlangen konnte, daß ferner der Becher so lange von einem Schießen zum andern Gabe bleiben sollte, bis ein Schutze ihn in zwei aufeinander gefolgten Bestschießen gewinnen würde. Dieß traf im Jahre 1836 ein, ans welchem Jahre zwei Scheiben mit weißgemalren Bechern erhalten find, auf denen in Len Tagen des 12. und 13. Mai Herr Johann Winkler den Ehrcnbecher für immer gewann. Sehr lebhaft ging es in dem Jahre 1840 zu, aus welchem 4 Bestscheiben erhalten sind, die der Anhang enthält. 11 Die Chronik der Schießstätte verzeichnet weiterhin für das Jahr >84! (2 Mai) das Festschießen zur Ankunft des neuen Landesgonverneurs Freiherr» v. Weingarten Exzellenz; 1844 das Freischießen zu Ehren der beglückenden" An¬ wesenheit der Majestäten Kaiser Ferdinand und Maria Anna, und Höchstderen Besuch der Schießstätte au» 3. September *). Im Jahre 1843 ward Sonntag am 29. Juni, zur Feier des 27., des Tages seines 23jährigen Bürgermeister- Jubileums, deni kais. Rathc I. N. Hradeczky, dem Protektor und „Retter" der Schießstätte auf diesen» durch ihn der Stadt erhaltenen Platze ein glänzendes Ehrenfest von der Schützengeselischaft, in» Vereine mit der Bürge»schatt, ge¬ geben. Dieser Vürgertag ist noch so sehr in der Erinne¬ rung der Bewohner unserer Stadt, daß ich dessen austühr- liche Schilderung hier wohl übergeben kann, indem ich auf Nr. 27 des „Illyrischen Blattes" vom selben Jahre verweise. Doch will ich, der Vollständigkeit meiner Darstellung wegen, die Hauptmomente des Festes andeuten: Dem in feierlichem Znge nach dem Festplatze Geleiteten ward daselbst ein Ehren¬ pokal ans Krystallglas »nit einer passenden Aufschrift und verziert mit den Schützenattributen, und sein von Prinzhoffer in Wien lithographirtes Porträt überreicht, sodann folgte der Vortrag eines deutschen Gedichtes von dem durch seine stets den heimischen Interessen zugewandte Redaktion der Zeitschrift „Carniolin" bekannten Literaten, Leopold Kordesch, darauf die Enthüllung der in der Rückwand des Porträt¬ zimmers eingelassenen Gedenktafel auö weißem Marmor, welche die Inschrift führt: An diesem, vom Kaiser Karl VI. im Jahre 1733 zur Schicßilätte bestimmten, 1804 unter den Schützenrepräsentanten Andreas Herlein und Valentin Dreo erbauten, und 1843 vom k. k. Rathe und Bürgermeister Herrn Johann Nep. Hradeczky, durch Begründung des Schützenvereins neu belebten Orte bringt die Schützengescllschaft ihren« «ielverdienten Direktor am 27. Juni 1845, als am Jahrestage seiner 23jährigen Wirksamkeit als Bürgermeister, dieses Denkmal der Dankbarkeit dar. Hierauf gings zur Enthüllung des vom Maler Stroy auf Kupfer gemalten Bildes des Gefeierten, vor welchem Akte die Deklamation eines slovenischen Festgedichtes (durch Dr. Lovro Tomann) Statt hatte. Ein glänzender Bast be¬ schloß daS schöne Fest**). Die Chronik nennt ferner die Jahre 1847 mit dem Festschießen vom 13. Juni zum Amtsantritte des aut den tiefbetrauerteii Hradeczky gefolgten Bürgermeisters Johan» Fischer; 1830, 29. Juni zum Empfange Er. Erzelieuz des Herrn Statthalters Gustav Grafen Cborinsky. In den Jahren 1848 und 1849 hatte die Erweiterung der Schußregeln dahin stattgefunben, daß jedes Vereinsmit¬ glied an dem Schießen Theis nehmen durfte, während zuvor und nachher bloß die Rohrschützen dazu berechtigt erscheinen, und ferner, daß man die beiden Scheiben bergseits der Nationalgarde zur Uebung und Unterhaltung gegen Erlag gewisser Gebühren überließ. Das durch Gottes weise Vorsehung von dem Haupte unseres gnädigsten Kaisers Franz Josef I. glücklich abge- *) Protokoll der Rohrschützen. (1833). s*) Außerdem sind uns noch zwei deutsche Gedichte erhalten, deren eines die Enthüllung seines Porträts im Jahre 1834, das andere die Deccnmumsfeier seines Protektorats 1843 verherrlichen. wendete gefahrvolle Ereigniß des JahreS 1833, gab in der bald erfolgten Genesung Sr. Majestät dem Schützeuvereine unserer Stadt den Anlaß zu dem Festschießen am 3. und 4. April; die Hauptscheibe stellt die Büste der Austria dar, dar¬ über den Schutzengel. Das folgende 1834, das Jahr der Vermälung Sr. Majestät deS Kaisers mit der Prinzessin Elisabeth von Baiern, ließ unsere Schützen, den für Oesterreich so hochwichtigen und beglückenden 24. April festlich begehen — die Festschcibe vcrstnnllchl die Bedeutung des TageS «n dem schönen Bilde der Personifikation Bavaria und 'Austria, mit den Wappen¬ schildern der Länder Baiern und Oesterreich in Händen, Hutter ihnen Gott Hymen mit Fackel und Myrthenkranz. Zwei Jahre später (1856) hielt — wie noch in Jeder- mann's lebhafter Erinnerung — das Kaiserpaar seinen Triumph- zug durch Steiermark, Kärnten und Krain und dann durch Italien; vom 17.—20. November weilten die Majestäten in Laibach, am 19. geruhten Se. Majestät der Kaiser — be¬ kannt als trefflicher Jäger und Schütze — au dem zu Höchst- deffen Empfange veranstalteten Festschießen selbst Thcil zu nehmen und 6 Schüsse auf die prachtvolle Festscheibe anzn- bringen. Diese — die erste Kaiserscheibe auf unserer Schießstätte — prachivoll gemalt mit der Kaiserkrone, dem Doppeladler und deu österreichischen und baierischcn Wappenschildern ge¬ schmückt, ist ein Geschenk des Gutsbesitzers und emeritirtcn Oberschützenmeisters Herrn Anton Galle*). Mil den Jahren 1860 und 61 treten wir in die jüngste Vergangenheit. In dem ersteren fand am 15. April, aus Anlaß der höchsterfreulichen Annahme des Protektorats Seitens Sr. k k- Hoheit, des noch gegenwärtig hier weilenden durch¬ lauchtigsten Herrn Erzherzogs Ernst, ein großes Festschießen Slatt, an welchem sich der hohe Freund des Waidwerkes zu betheiligen geruhten, und welches Fest mit einem vom gegenwärtigen, um die Schießstätte hochverdienten Herrn Oberschützenmeister, Dr. Emil Ritter von Stöckl, äußerst sinnreich und geschmackvoll arangirten Balle, dem Se. kais. Hobelt ebenfalls duich längere Zeit anwohlttcn, in würdiger Weise beschlossen wurde. Das letziverstossene 1861er Jahr, daS in Oesterreichs Annalen eine einerseits durch maßlose NationalitätS--Aus¬ schi ettuugen sehr betrübende, anderseits aber durch die ruhige unS würdige Haltung des, seines überall durchdringenden und beglückenden Werihes bewußten deutschen Elementes in viel höherem Grade erfreuende, markirte Stellung cinnimmt, dieses Jahr deS größten Fortschrittes in der Ge¬ schichte unseres K a i s e r st a a t c s, der Verleihung einer Konstitution, vereinigte die Schützen der beiden Nach¬ bar st ädte Triest n,id Laibach zu dauerndem Freund¬ schaf t S b u n d e. Wir sehen in solcher Vereinigung eine Wahrung der deutschen Interessen an der äußersten G r e n z m ark des De ut sch! hu m s ; und wie sich auf dem zur Erinnerung an die Page des gegenwärtigen Besuches der Schützen in Triest (19., 20 und 21. Mai) und Laibach (29., 30. Juni und 1- Jul«! von den Triestern den unsrigen gespendeten, schön gemaiien Voiivbilde zwei Frauengestalten, die Personifikationen der beiden Städte, über der Opferstamme die Rechte reichen, so hoffe» wir, daß TrieiVS und Laibach's Schützen für die große Wohlibäterin beider Städte, für ihre geistige und materielle Nährmutter Germania in jedem Augenblicke bereit wären, den geliebten Stutzen zu ergreifen und fie zu schützen treu und männlich, fort und fort! *) Schenkung am 9. April 1859 in der Sitzung angezeigt. Anhang Dieser enthält 1) die Reihenfolge der Ober« und Unterschützenmeister, insoweit dieselbe festzustellen war; 2) die Schützen des Jahres 1807 nach dem aus diesem Jahre stammenden, leider in der Folgezeit nicht fortgeführten Schützenprotokolle; 3) die Aufzählung der „Porträte", und 4) der Scheiben, die noch erhalten und, in chronologi¬ scher Reihenfolge; 8) die Laibacher Schiestrcgeln, und 6) ein Schützenlied des Laibacher SchutzenkorpS. I. Oder- und Untrrschützrnmeister. 1784 Andreas Herlein, U.-Sch.-M. 1803 Jakob Samaffa, bürgl. Glockengießer, O.-Sch.-M. 1804 Andreas Herlein, O.-Sch.-M. 1806 Valentin Dreo, O.-Sch -M.; H. v. Gandin, U.-Sch.-M. 1819 Simon Unglerth, Sch.-M. 1820 Vinzenz Freiherr von Schweiger, O.-Sch.-M. 1833 Andreas Smole, O.-Sch.-M.; Josef Karinger, U.-Sch.M. 1834 Josef Karinger, O.-Sch.-M.; Michael Smole, U.-Sch.-M. 1833 Michael Smole, O.-Sch.-M.; Karl Moos, U.-Sch.-M. 1836 bis 1842 Michael Smole, Ä.-Sch.-M.; Karl Moos, U.-Sch.-M. 1843 I. Ncp. Svetiz, O.-Sch.-M.; Karl Moos, U.-Sch.-M. 1844 bis 1846 Josef Karingcr, O.-Sch.-M.; Karl Moos, U.-Sch.-M. 1847 Dr. Crobath, O.-Sch.-M.; Karl Mooö, U.-Sch.-M. 1848 bis 1831 Michael Smole, O.-Sch.-M.; Karl Moos, U.-Sch.-M. 1862 bis 1863 Anton Galle, O.-Sch.-M.; Karl MooS, U.-Sch.-M. 1834 bis 1868 Anton Galle, O.-Sch.-M : Lenard, U.-Sch.-M. 1859 Dr. Med. Emil Ritter von Stöckl, seil 1862 auch Direktor des SchützenvereinS; Andreas Bruß, U.-Sch.-M. II. Das Zchützenprotokol! des Jahres 1807, ein groß Folioband in rolheni Saffmnleder, goldgeprcßt und mit Goldschnitt gebunden^-fuhrt den Titel: Protokoll der Laibacher Schntzengesellschaft 1807: darauf folgen drei leere Blätter, dann ein Blati mit den Worten: Seiner kaiscrl. österreichisch und königl. Apostolischen Majestät Franz l., den, allergnädigsten Landesherrn gewidmet, doch ist das mit einer Kaiserkrone geschmückte Feld zur Namensuntcrschrift leer geblieben. WeiterS ein Blakt mit der Widmung: Ihren kais. königl. und königl. Hoheiten, den erhabenen Stämmlingen des allerhöchsten österreichischen Kaiserhauses gewidmet, mit 15, in drei Reihen neben einander gestellten und durch Eichenlaub verbundene» Eiuschrcibfeldern, deren nur das 2. in der ersten Reihe im Sinne der Widmung benützt er¬ scheint, da auf demselben die geliebten Züge Erzherzog? Johann zu lesen sind, während auf dem 3. und 4. in der¬ selbe» Reihe die Namen M. M. Duc Raguse und L. E. Bertrand eingetragen waren, aber später bis auf wenige Spuren ausgelöscht worden. Das dritte Blatt führt oval ulnkränzt die Namen Weingarten (Gouverneur), E. Graf Haugu'itz, FML. und L. Graf WelserSheim (Gouverneur). Ein Blatt leer; dann ein Blatt: Der löbl. Stadt¬ magistrat; Franz Pirnath, Magistratsrath; wieder ein Blatt leer, mit der Eriguette: Das löbl. Jägerkorps, weil Kommandant und Mitglieder unter den Mitschützen erscheinen. Nun folgen ununterbrochen 57 beschriebene Blätter mit den Namen: Herlein Andreas, k. k. Zeichnenmeister und ausgetre¬ tener Kapitän des löbl. bürg. JägerkorpS. Er wurde 1783 Mitschütz, 1784 als lliuerschützenmeister, 1803 nach dem Tode seines verdienstvollen Vorgängers Jakob Samassa, bürg Glockengießers, zum Obcrschützenmeister und 1806 zum Schützen-Direktor gewählt. Er verewigte sei» Andenken durch die unentgeltliche Zeichnung aller Mitschütze» und durch die Ausmalung der Fatzade des Schießnatt-Gebäudes. Gavasini*), Graf AloiZ, k. k. General-Major, wurde 1802 Mitschütz und 1803 zum Schützendirektor gewählt. Seine aufmunternde Anhänglichkeit beförderte das gesell¬ schaftliche Interesse. Dreo Valentin, bürg. Handelsmann, Major und Komman¬ dant deS bürg. Jägerkorps. Wurde 1797 Mitschütz, 1803 zum Unter- und 1806 zum Oberschützenmeister gewählt. 'Nun folgt das schon angeführte Lob über seine Thätigkeit beim Neuban 1804). Gandin Sigmund von Lilien stein, krainischer Land¬ stand und k. k. Landrechts -'Auskultant. Wurde 1802 Mitschütz, 1804 Schützenkassier und 1806 Unterschützen¬ meister. Sein nunmehriger Kollege, der Oberschützen¬ meister gibt ihm das Zeugniß, von ibm während des Baues und in andern, daS Interesse der Gesellschaft befördernde» Geschäften nachdrücklich unterstützt worden urvb, bürg. Handelsmanii. Wurde 1790 Mtt- 1802 zum zweiten und 1806 zum ersten Adjunktr» Ist auch Volontär des bürg. Jägerkorps. bürg. Handelsmann, Volontär des zu sein. Appej Jakob schütz, 1 gewählt. Peschka Bernard, bürg. Handelsmann, . bürg. Jägerkorps. Wurde 1790 Mitschütz, 1803 Aus¬ schuß, 1806 zweiter Adjunkt. *)War 1809 Kommandant der Truppe» und Laudwchren in »n strem Lande. Das Heer von Niederöstcrreich. p. 65. 13 Rosmann Johann, der Rechte Dokior, GerichtS-Advokat und Hauptmann - Auditor des bürg. JägerkorpS. Wnrde 1802 Mitschütz, 1803 und 1806 Schützensekreiär. Er hat sich bei Gelegenheit des vorzunehinenden (!) Baues durch Erregung des Gemeingeistes und durch den Ent- wnrf des bereits mit dem erwünschlichsten Erfolg gekiön- - ten Kreditsystems um die Gesellschaft verdient gemacht. Dreo Thomas, bürg. Handelsmann, Offizier-Kapellmeister des bürg. Jägerkorps. Wurde 1800 Mitschutz, !806 Schützenkafsier. Pcßiak Michael, bürg. Handelsmann, Volontär des Jäger¬ korps. Wurde 1798 Mitschütz, 1803 zum Keqelstättc- Direktor und Ausschüsse gewählt. Seiner zweckmäßigen Verwendung hat man die Ausnahme der Kegelstattrevenuen zu verdanken. Schweiger Anton, Baron von Lerchenfeld, krain. Landstand und landständ. Sekretär. Winde 1800 Mil- schütz, 1806 Ausschuß. Alb-orghetti Johann, stand. Kasseoffizier, Volontär des bürg. Schützenkorps, 1806 Ausschuß Kreidl Nikolaus, stund. Kasseoffizier, 1803 Mitschütz, 1804 Schützenkasficr, 1806 Ausschuß. Wagner Josef Friedrich, bürg. Apotheker, Fähnrich deS bürg. Jä'gerkorps, 180! Mitschütz, 18l>6 Kassekoutrollor. Kukh Michael, bürg. Handelsmanti, wurde 1776 Mit- schütz, 1807 als Ehrenmitglied wieder eiNgeircten. Ist auch Volontär deS bürg. Jägerkorps. Zöllner Franz, Magister-Cbirnrgiä und ständischer Wund¬ arzt, 1784 Mitschütz. LVntscher Johann, bürg. Handelsmann, Volontär des bürg. Jägerkorps. 1784 Mitschütz Wagner Karl Leopold, Med.-Dr. 1786 Mmchntz. Alborgetti Josef, bürg. Haudelsniann, k k. Faktor von Jdria , stand, bürg. Ausschuß, ath, Wechielgerichts-Asfessor, SchulortSaufseher und ausgetretener Haupimann des bürg Grenadierkorps. Wnrde 1788 Mitschntz Rastern, Baron Leopold, krain. Landstand. !794 Mit¬ schntz. Schweiger, Baron Vinzenz von Lerchenfeld, krain Landstand und k. k Kreiskommissär. Milichütz 1793. Samassa Vinzenz, hing Glockengießer, Mitglied des Jägerkorps und der Korpskapelle. Mitschntz 1795. Auerperger Franz, städt, Kasse-Kontrollor, Volontär des bürg. Jägerkorps, Mitschütz 1791. Graf Johann, bürg. Glaser meister und Fahnenführer des bürg. JägcrkorpS. Mitschütz 1795. Dollinscheg Martin, bürg. Büchsenmacher und Mitglied des JägerkorpS. 1797 Mitschütz. Eger Leopold, bürg. Buchdrucker und llntcrjäger des bürg. Jägerkorps. Mitschntz 1799. Tauffcrer, Baron Alois, krain. Landstand, k. k Kreis- Koinmissär. 1800 Mitschntz. Pollak Franz, Les Bürgerspitals lind Findelhauses Sub- Direktor. Volontär Les bürg. JägcrkorpS. Mitschütz 1800. Resmanu Anton, Verwalter, Mitglied des bürg. Jäger¬ korpS. Mitschütz 1800. Rudolph Anton, bürg. Handelsmann und Oberlieutenant deS bürg. Jägerkorps. Mitschütz 1801. Herrlein sp erger Georg» bürg. Schmidmeister. 1801 Mitschntz. Wallner An ton, bürg. Büchsenmacher und Mitglied deS bürg. Jägerkorps. 'Mitschütz 1801. Erncr Friedrich, bürg. Sattlermeister. Mitschntz 1801. Göck Christian, bürg. Schneidermeister und Unterjägcr des bürg. Jägerkorps. Mitschütz 1801. Kamenisch Martin, bürg. Kaffehneder und Lieutenant des bürg. GrenadieikorpS. Mitschütz 1802. Jeu nlker Anton, Med.-Dr., ständ. Stadtphystkus. Mit- schütz 1803. Regal li Josef, bürg. Uhrmacher und Mitglied des bürg. JägerkorpS. Mitschütz 1803, RoSmanu Ernst, der Rechte Dr. und Gerichtsverwalter der Kameralherrschaft Lack. Mitschütz 1804. Schwelger, Baron Felir von Lerchenfeld, Oberlieu- tenant des löbl. k. k. Jnfanlcrie-Regiinents Baron Simb- scheii. Mitschntz 1d04. Vanino Vinzenz, k. k. Guberuialregistrant Mitschütz 1804. s Bonazza Anton von, krain. Laiidstand. Mitschntz 1804. s Pagliaruzzi Sigmund. Zois, Baron Karl von Edelstein, krain. Landstand und k. k. Hauptmann. Mitschütz 1805. Er ist ein BruderS- sohn des so sehr oerehrungswurdigen und so sehr ver¬ ehrten Sigmund Zois Freiberrn v. Edelstein, krain. Landstands und Gewerken. Die Schützengesellschaft und das bürg. JägerkorpS, deren Ehrenmitglied er ist, hat auf leine fortdauernde Gewogenheit und seinen Beifall um so größere Ui lache stolz zu sein, weil sein geltendes Urtbeil Las tadelfreie ihrer Hebungen und Belustigungen vollkom¬ men ve> bürgt. Seine immerwährende Krankheit beraubt die Schützengesellschast des Glückes, ibn wie ehemals als geüblcn Mttschützen und geliebten Vorsteher verehren zu können. Spekner Johan», eraminirter Apotheker. Mitschütz 1806. Cl einen t sch i t sch Valentin. Piller Jolef, der Rechte Doktor, k. k. öffentlicher Notar und Gerichtsadvokat. Ehrenmitglied 1806. Lichtenberg Johann Nep., Graf, krain. Landstand. Ehrenmitglied 1807. LnSner Josef, der Rechte Doktor und Gerichtsadvokat. Ehrenmitglied 1807. Vogon Josef, der Rechte' Doktor und Gerichtsadvokat. Ehrenmitglied 1807. Poderschey Thomas, bürg. Bäckermeister. Ehrenmitglied 1807/ Lorberan Josef, Edler von, k. k. FeldkriegSkommiffär. Edren Mitglied 1807. Malitsch Andreas, Bürger, Mitglied deS löbl. bürgl. Ausschusses und Hauptmann Les bürg. Jägerkorps. Ehren¬ mitglied 1807. Mulle Georg, bürg. Handelsmann und Hauptmann des bürg. JägerkorpS. Ebicnmitglied 1807. v. Mannern, k. k. OberpostveiWalter zu Klagenfurt. Mit¬ schütz 1808. Moser Josef, Oberschützenmeister in Klagenfurt und Welzeneck. Mitschütz 1808. ' Bergamin Vinzenz, bürg. Handelsmann in Klagenfurt. Mitschntz 1808. Bayrer Jobann, Verweser in Glanegg und Oberschützen- meister zu Feldkirchen in Kärnten. Mitschütz 1808. Kogl Bernhard D . der Arzneiknnde Doktor, Protome- dikns und Sanitätsrath. Mitschutz 1808. Ans diesem Protokolle geben die zwei äußerst inter¬ essanten Momente hervor: ein Mal, wie die Mitglieder des bürgl Jägerkorps zugleich Len Stand der „Milschützen" bil¬ deten , und dann: wie im Jahre der allgemeinen Gefahr, 1808, eine innige Wechselbeziehung zwischen den Laibacher und Klagenfurter, beziehungsweise Kärntner Schützen eintrat. r> 14 I». Portrüt's. Se. kais. Hoheit Erzherzog Johann. 1. Leopold Eger. 2. Christian Göck. 3. Johann Jakob Samassa, O.-Sch.-M. 1803. 4. Vinzenz Samassa. 5. Martin Dolnischek. 6. Bernhard Peschko. 7. Anton Wallner. 8. Jakob Appei. 9. Nikolaus Kreidl. 10 Friedrich Erner. I I. Ernst Rosmann. 12. Franz Zöllner. 13. Johann Graf. 13. Karl L. Wagner. 16. Vinzenz Vanino. 17. Franz Pollak. 18. Simon Peßiak. 19. Jos. Ferd. Wagner. 20. Thomas Dreo. 21. Josef Alborghetti. 22. Michael Kukh. 23. Franz Auerperger. 24. Michael Peßiak. 23. Anton Reßmann. 26. Martin Kamenisch. 27. Andreas Herlein, O.-Sch.-M. 1804. 28. Valentin Dreo, O.-Sch.-M. 1806, mit der gol- . denen Medaille. 29. Dismas Graf von Barbo. 30. Alois Baron von Taufferer. 3l. Joh. Nep. Rosmann. 32. Anton , Baron Schweiger. 33. Joh. Ev. Wnischer. 34. Anto» Rudolf. 33. Aloiö Graf Gavasini. 36. Sigmund Baron Zois, mit dem Kommandeurkr. des Leopold-Ordens 37. Vinz. Baron Schweiger, O.-Sch-M. 1820. 38. Josef Karinger, i O.-Sch.-M. 1833. 39. Michael Smole, O.-Sch.-M. 1833. 40. Sigmund v. Gandin. 4t. Joh. Otep. Hradeezky. 42. Joh. Baumgartner. 43. Anton Galle, O.-Sch.-M. 1832. 44. Dr. Emil Ritter von Stöckl, Ritter des k. k. Franz Josef- Ordens, O.-Sch.-M. 1839. IV. Die Scheide». 1719 mit drei kreisrunden Oeffnungen ; Darstellung Doppelaar, links Schnecke, darüber: Omni« men meoum porln. 17 T. V. U. 19. 1721 (hat stark durch Nässe gelitten) ein Hund springt durch einen Reif. Umschrift nicht mehr ganz leserlich, der Sinn: man meine, er sei so guter Ding, da er durch einen Reif springe, aber dieß geschehe nur aus Hunger. 1724 H. S. S. Herkules im Kampfe mit dem Schakal. 1731 ein Apfelbaum in einem Kübel, Chinese und Chinesin daran beschäftigt. F. G. 1740 (schwer leserlich) beiläufig: Zeyn reisten leben meine Herrn khuen sie mu(essen) einen guten jun. wein gien herein. Em Pather gießt aus einer Kanne den Wein in ein Glas, hinter ihm ein ganz feuerrsth geklei¬ deter Manu mit rotber Schellenkappe zu Pferde. 1730 Springbrunn, rechts davon ein liebendes Paar, dazu gehöriger Theil der Umschrift: dieser Springbrunn thut mich vergnügen; links ein Mann, der ein Kind wiegt: und ntch verdrießen das soll wiegen. 1761 der Stadllhuriii und Lindwurm darauf an dem Lai¬ bacher Stadtwappen, darüber der schützende Doppclaar. Ober dem Thore des Thurmes steht die Jahreszahl 1761. Zur Seile rechts ein kaiserlicher Grenadier mit Gewehr und Sabel, rolhe Hose, rothe Weste, blaue Jacke, links ein Mann in Roeeoco mit Bcrg- mannsstock in der Rechten. 1763 Diana mit Köcher- und Bogen, ein Schnepf mit Pfeil im Halse fallend. Umschrift: . Willst seyn Diaenae wahres Kind So treffe recht und schieß nicht bliint. (I. kl.) 1763 auf einem Opferaltar ein rotbes Herz, durch das sich eine Schlange windet, ein Roccocoherr im Weggehen begriffen. Umschrift: Wo die Falschheit sich find ein Will ich nicht zugegen sein. 1763 Roccoeoherr, antike Bauten lnr Hintergründe Um¬ schrift : Ein gutes Rohr und scharfies Aug Ein veste Hand Darneben, Wird jedem Schutzen Ehr und Ruhm und auch das Beste geben, sl. ll.) 1765 Vivat der große Adler sucht uns heim Deine wir alle unterlhiinig sein. Doppelaar in den Lüften, unien Roceoeo-Jäger, Ge¬ wehr in der Rechten, den linke» Fuß nach dem alten Reglement vorgestellt. I. B. K. 1768 J. F. E. Ein Schwarzer mit Federbaret und Gurt (blauroth) einen Pfeil auf einen geflügelten Drachen abschießend. 1770 Kanone, die eben abgefcuert wird, ein Mann dar¬ neben , dann Kugeln und Schanzenkorb: über dem schwebt eine im Gerüste hängende Glocke, links aus einem Berge eine Festung. Unischrift: Kanonen Knal und Glockenhal hört mau Perg und thal. 1770 A. Z. Billardspiel zweier Roeeoco - Herren — der unvermeidliche Abbü als Marqueur 1777 Adler Oesterreichs mit Schwert und Scepter in der Rechten, die Erdkugel i» der Linken. Uwichiifi: Tugend und Weisheit ist seine Stärke Ern Mono¬ gramm aus M. A. I. und einem Anker. 1779 Auf Eisbergen die blaue Erdkugel gekrönt, im Dor- ' dergrunde ein Mann in Betrachtung vor einem aus¬ geschütteten und einem zugebnndenen Goldsack Um¬ schrift: Da alle Scheiben fast zu klein, So soll die Welt die Scheibe sein, Der Trieb wahrer Schützen nicht das Geld soll sein Die Ehre ganz allein. I. 6. 1779 Ein geharnischter Mann auf der Bahre. Trommel, Schilde, Kugeln liegen umher oder hängen an der Seite auf Pyramiden. Um das Lager stehen 6 Per¬ sonen. Ein Husar, händeringend, ein Roccocoherr die Hände auf der Brust gekreuzt, ei» anderer die¬ selben emporstreckend; ein Serbe mit einem Fes und in Hcmdärmeln weint und halt ei» Taschentuch voi s Gesicht. Ganz vorne ein Roccocoherr mit schwarzen Gamaschen, die linke Hand zeremouiös erhoben; ei» anderer Roccocoherr schreitet rückwärts die Stufe» tu einer Pyramide, an der Säbel, Gewehre und Pistolen hängen, hinan und hält eine Kanne in seiner Linken Umschrift oben: Du guter Vater Mars, so liegst du hier begraben, Wie elend werden es nun deine Söhne haben. unten: Lex, Ars, Mars sind drei Ding, Die hier die Welt regieren Wenn Mars Feuer scheust (schießt) Will Lex und Ars verfrieren. 1779. Monogramm aus I und einem Anker, z^ Seiten V. und 8. 1780 Stadtthurm und Lindwurm aus dem Laibacher Stadt¬ wappen, darüber der kais. Adler, darauf zufliegu^ der Zeitgott, die Kugel mit der Zeituhr in der Hanc. 1781 Tell schießt seinem Sohne den Apfel vom Haupte, links davon Geßlers Hut auf der Stange. Um>chrN-. Einen artigen Schuß mußte der Tell wagen, Der ihm nach macht der wird das Best davoutragen. -t.- «s. 15 1781 Drei Bauer» entblößten Hauptes, die Rechte zu,m Scbwur erhoben, in der Linken, auf die sie sich stützen, Halle» sie Morgensterne. Unischrift: Sehet hier der Schweitzer Bund die zugleich in einer Stund und zwar in einer Nacht haben das Lande frei gemacht. - I. G. 1782 Kaiserlicher Adler, darunter zwei Engel mit Schilden in den Händen, auf dem links daS Laibacher Stadt« wappen, auf dem rechts die Jahrzabl 1782. 1784 Die 7 Schwaben rücken gegen das Häschen. Umschrift: Michele geh du voro hascht süffele o dosch di der hasch nit beischc ko. 1784 Ein mit den Füßen an eine Kugel gefesselter Greis, hinter ihn, ein holdes Mädchen auf die Fesseln wei¬ send. Umschrift: Kindliche Lieb und Treu daneben hat (manchem) eine Labung geben. 1788 Die alle hölzerne Schießstätte — der Empfang einer hohen Person, welcher die Schützen in aller Ehrfurcht culgegenkommen, rechts im Hintergründe eine Equipage. 17 S. (M) V. Z. 83. 1786 „Gcnuglhuung des Uebels", Göttin Themis. J. F. E. >790 „Solang als diese Schüßstalt stehl Sähe sie noch keine Majestät bis den 5. September dieses Jahr, wo der König von Neapel selbst da wahr. Er bezeigte seine Zufriedenheit Dieses rührte Schützen und alle Leuth". Weltkugel, Zeitgotk, ein Schütze an der Lade Wache haltend. Anno 1790. 1792 Kaiserkrone. Umschrift: lAporutorl kranLIsCo II Oln V' »VnVsl! I^bviinilo VoVolmtVr. 1792 Berge lni Hintergründe (es sind die oberkrainischen) Schreßstatte — ein Schütz im Stande. Umschrift: Das Schießen in Lack War ein rares Ding Die Laibacher haben geschossen Und die Lacker waren fling. (schnell). 1803 Eine Wage, die ltttke Schale, in der sich 3 Säcke mit (angeblich) 89 991, 30.001 und 9000 (Gulden) be¬ finden, ist duich die Rechte, in der ein Bündel mit der Etignettr: „ConrorLia", liegt, ausgewogen. Auf¬ schrift: Otmonriliu rot- psrvuo croseunt.Dr.K.W. 1803. 1803 Enrc. F. 1803 U. 1808 Laufendes; Gemse. Unterschrift: Se. kaiserl. Hoheit der dmchlanchtigste Erzherzog Johann geruhten aller- gnädigst an dwicm laufenden Freischießen theil zu »ebmen und Höchstdicselbeu haben unter dem Nagel Nr. 60 den Bestlchuß gemacht. Gegeben am 1. Juli 1808. 1814 (2 gleiche Scheiben) Adler in Len Lüften, der in der linken Kialte an einer Gliederkette eine Kugel, in der Rechten einen Palmzweig hält; unten Krainer und. Krainei in (aus Odeikrain) in Nationaltracht. Umschrift: Ost ii P- i kp-l, tmlrvuli n )o stow, >814 Laibacher Kastell von der Südostseite mit der Karl- stätner-Borstadk, Abzug der Franzosen; darüber öster¬ reichischer und französischer Adler mit den Aufschriften, zu Ersterem: Er kam ersehnt zurück Um nie von uns zu scheiden. ju Letzterem: Er floh ergrimmt von hier Mit ihm auch unsere Leiden. Laibach, 8. Oktober 1813. (Abzug der Franzosen). I. F. W. 1816 Zwei kleine Scheiben zwischen einem Engel mit Tibia und Lorberkranz, die eine roth, die andere blau. Aufschrift oben: Den Siegern von Aspern; unten: Am Tage der Anwesenheit Franz I. am 22. Mai 1816. 1818 Scheibe mit einem Herzen, rechts 3, links 2 Männer. Aufschrift: DaS Schießen geht nun bald zu Ende Drum reicht euch Schützen jetzt die Hände Zum festen künftigen Freundschaftsbunde Und leert ein Gläschen in die Runde. 1818 Ringeltaube und Ente, gegeben von I. G. 1818 S. U. am 1. Nov. 1827 Fasces Umschrift: Einigkeit ist das Ziel, gegen Ende des Jahres 1827. J. F. S. ot A. R. 1827 Eln schaukelndes Mädchen. Drittes Pendclschießen am 15. Juli gegeben vom Schützenmeister Vincenz Freih. von Schweiger. 1827 Moorgegend — Schütze — das Ziel ein Moorschnepf, im Hintergründe Regenbogen, darauf die Worte zu lesen: Gewidmet dem Stifter des Pendelschießens, Franz Wutscher, unten: gegeben am. . August 1827 von Simon Unglerth. 1829 Pyramide am Morast (17. August 1823 — 17. August 1829) Freischießen, gegeben zur Verherrlichung deS 17. August 1829. 1836 (2 Scheiben). Erinnerung an den von Sr. Erzellenz Grafen von Haugwitz, F.-M.-L. rc. rc. der Gesell¬ schaft als Bestes gegebenen silbernen Becher. Gewonnen auf 2 nacheinander folgenden Bestschüssen am 12. und 15. Mai 1836 von Johann Winkler. 1837 Andreas Hofer; gegeben am 30. April 1857 von A. Cz. 1840 Drei Männer tragen einen Dickwanst zu einer mit vielen schweren Gewichten beladenen Wage. Das Haus in der Nachbarschaft trägt die Nummer 555. 1840 Ein Student mit allen Attributen der Burschen¬ schaft und Czapkaartiger Kopfbedeckung, eine umge¬ kehrte, zum Duell auffordernde Pistole in der aus¬ gestreckten Rechten. Aufschrift: „Deß fordert Geblüt." 1840 Zwei Dame» in Neitkleidern, die eine mit einem Schleierhut, die andere mit einem Barret, schießen nach einem Hase», deni ein Hund zur Seite läuft. Umschrift: „Wie die Damen den Anstand lieben." 1840 Ein Herr in Hemdärmeln, zieht eben einen Stiefel an; der zweite Stiefel, sowie Frack, Hut und Stock liegen zur Seite; darneben siebt eine rosagekleidete Dame mit einem Strohhut. Umschrift: „Wie sich ei» Chevalier anziehend mit einer Dame unterhält." 1841 Freih. von Weingartenffches Wappen. Aufschrift: am 2. Mai 1841. Umschrift: Zur Ankunft Sr. Erz. deS Hrn. Landes-Gouverneurs Jos. Freih. «.Weingarten. 1846 Rother, gekrönter Adler, auf der Innenseite, der aus- gespannien, weiße Blätter, an dem Kopf einen Lorber- krauz; er hält die Schußkreise (einen Eichenkranz), rechts und links davon ei» Tiroler, ersterer mit weiß- grüner Fahne, letzterer auf einen Stutzen gelehnt. 1847 Ein Dickwanst (Pachter Feldkümmel!), im Hintergründe ein Jokey zu Pferd, mit Bleifcder angemerkt: gege¬ ben am 30. Juni 1847 von Augustin Jack. 1847 Laibacher Stadtwappen. Obe» LaS Wort: Festschießen. Umschrift: welches dem hochverehrten Hrn. Hrn. Joh. Fischer beim Antritt als Bürgermeister den 13. Juni 1847 vom Vereine gegeben wurde. 1850 Graf Chorinsky'sches Wappen. Oben: Festschießen. Unten: Gegeben vom bürgl. Schützenverein zu Ehren Sr. dem hochgeb. Hrn. Hrn. Gustav Grafen Chorinsky, 16 Statthalter im Kronlande Kraiu. Laibach am 29. Juni 1830. 18.33 Büste 'Austria, darüber der Schutzengel (Zentrum- schuß unter der Mauerkrone, gerade in der Mitte). Inschrift am Sockel der Büste: Weitschuß deS Herrn Karl Grafen von Hohenwart. Umschrift: Festschießen zur Feier der Genesung Sr. k. k. apostol. Majestät Fran; Josef I. Gegeben an« 3. und 4. April 1833. 1884 .Austria und Bavaria sitzend, mit den österreichischen und baierischen Wappenschildern; hinter ihnen Gott Hymen mit der Fackel und dem Myrthenkranze. Um¬ schrift : Zur Feier der a. h. Bermälung Sr. k. k. Apost. Majestät Franz Joses I. mit Ihrer königl. Hoheit der durchlauchtigsten Prinzessin Elisabeth in Baiern am 24. April 1884. 1836 27. und 28. 'April. Die Schützcngesellschaft ihrem Oberschützenmeister Herrn Anton. Galle. 1866 (19. November). Die Kaiserscheibe mit der Kaiser¬ krone, dem österr. und baier. Wappen und dem Doppel¬ aar. Einfache Schußkreise. Umschrift: Geschossen von Seine k. k- apost. Majestät Franz Joses I. am 19. November 1866. 1868 Bolzschießen; 2 laufende Beste, 1) Eisbär, gegeben von Andreas Bruß, Schuß dcS Fran; MlekuS; 2) Gaus, gegeben von Czerny, Schuß des Em. Ullmann. 1860 Einfache Schußkreise. Umschrift: Geschossen von Sr. k. k. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Ernst, Protektor des Laibacher SchießstanLes. Laibach am 15. April 1860. 1861 Schützen-Embleme, mitten Hirschkopf (Schuß mitten in die Sitrne). Oben: So schießt Vater Lenard. Unten: an seinem 63. Geburtstage. 1861 Gut Kroisenek*) bei Laibach. Oben: Johann Schwarz (Eigcnthümer und Bestgeber).' Union: Festschießen 1861. (S. A.) Laufendes : Schneider fällt vom Bocke herab. (S. A.) Landschaft — Schloß — Fluß im Hintergründe; vorne ein Grenadieroffizier vom Regimente Prinz Hohenlohe Nr. 17. (S. A.) Wiesenplan, Schießstand, ein Mann mit einer Kappe, einfach gekleidet, schießt aus einer Pistole. 'Aufschrift: Wär nicht die Kugel schlecht gegossen, Hätt jetzt das Zentrum ich geschossen. ein zweiter, ebenfalls in Zivil niit großen „Japo- deln" , in der Linken eine Diogenes-Laterne. Auf¬ schrift: . Ich such schon lang mit Mich und Fleiß Einen,. Schutzen der kein Ausrcd weiß. (S. A. weil nicht mehr leserlich) links ein Schloß, rechts ein flammendes Herz mit Flügeln in den Lüften, unten ein Roeeoeoberr, der mit der Linken ein Sack¬ tuch zu den weinenden Augen führt, ihm rechts zur Seite ein Korb. Umschrift: Wo Untreu ist, flieg ich davon, Ten Korb behalt vor (für) deinen Lohn. (S. A.) geharnischter Manu mit schwarz-gelber und weiß- rother Fahne in den Händen. (S. A.) großer Männerkopf, der weitaufgesperrte Mund ist das Ziel. Ai, Ai, Potz Tausend. (S.A.) Einem jeden gefällt seine Weisheit, dessentwegen ist die Welt der Narren voltz Mond am Firmament, *) Kroisen heißt soviel als Krebsen. in seinem „stillen" Gemach fitzt der Sterngucker, mit einem Globus vor sich, auf dem er mit einem Zirkel die Distanzen mißt. Verloren: etwa aus dem Jahre 1833, wo Andreas Smole O.-Sch.-M. war, stammend, eine von diesem gespen¬ dete Scheibe, welche mit Bezug auf Smole's Verach¬ tung der Welt die Inschrift trug: lulle, miaute, lajate Uoj pol mi ne sprebostite. (Heult, miaut und bellt Mein Leben ihr mir nicht vergällst). und auf welcher zur Illustration dieser Verse: Wölfe, Katzen und Hunde den in seinem Gange unverrückten Mond anfeiudend abgebildet waren. Andreas Smole war ein großes Talent, und erfreute sich der besonder» Freundschaft unseres Dichters Preschcrn.') V. S chieß - G r d n n n g, §. 1. Es und vier Scheiben ausgestellt, wovon in der Regel eine als Haupt- und drei als Schleckscheiben be¬ stimmt stad, indessen kann eine Schleckscheibe auch als Haupt- scheibe benützt werden, sobald es bei einer größern 'Anzahl von Schützen uothwendig sein sollte. 2. Auf der Hauptscheibe können von jedem Schützen nur vier oder acht oder zwölf Schüsse n 15 Kreuzer gemacht werden, dagegen findet auf der Schleckscheibe xr. Schuß ä: 7 Kreuzer keine Beschränkung Statt. Jeder Schütze ist aber verpflichtet, eben so viele Schleckschüsse zu machen, als er auf der Hauptscheibe geschoßen hat. §. 3. Jeder Rohrschütze gibt im Laufe des Sommers ein Bestes, bestehend in einem, in Baud eingefaßtem blanken VcreinS-Thaler auf der Haupt-, und einem, in Band ein¬ gefaßtem blanken Vereins-Guldenstücke auf den Schleckscheiben mit einer beliebigen Dekoration. §. 4. Jeder Nohrschütze kann jährlich nur Drei Hauptbeste gewinnen, dagegen bleibt die Zahl der Schleck¬ beste unbeschränkt. Die übrigen Vereins-Mitglieder sind berechtigt, an dem jedesmaligen Kranzel-Schießen Theil zu nehmen, und können jährlich' zwei Beste gewinnen. Bei Gewinnung deS dritten Bestes ist aber Las Mitglied ein Bestes auf der Haupt- und ein Bestes auf der Schleck¬ scheibe zu entgegnen verpflichtet. 5. Jeder Schütze hat bei dem Krauzel-Schießen vor Beginn seines Schießens mindestens Einen Gulden Leg-Geld au Len Schützen-Schreiber zu erlegen, welchen Betrag von sämmtlichen Herren Schützen, der inspektionirende Herr Rohr- Schütze zu übernebmcn hat. §. 6. Nach jedem gemachten Schüsse hat der Schütze, mit dem im Stande angebrachten und zur Scheibe führenden Glockenzuge dem Zieler daS Zeichen zu geben, und sich erst dann aus dem Stande zu entfernen, sobald der Schuß auf der Scheibe angezeigt ist. Wenn Las Gewehr drei Mal versagt, hat der Schütze mit aufrecht gehaltenem Lause den Stand zu derlafsen, ohne Leßhalb deS Schusses verlustig zn sein, und hat das Recht, wenn daö Geivehr wieder gerichtet ist, allen Anderen vorzutreten. 7. Das Schießen beginnt an den hierzu bestimmten Tagen jedesmal Nachmittags 2 llhr, und endet mit Schlag 8 Uhr Abends, die Scheibe darf aber vor 7 Uhr Abend nicht abgenommen werden. *) Diese Mittheilnngcn danke ich der Freundlichkeit des Herrn k. k- Oberamts-Direktors Dr. H. Costa. 17 §. 8. Ein Freischießeu kann nur mit Genehmigung der Direktion stattfinden. 8- 9. Die Bestschüffe werden vom Mittelpunkte der Kugel, die übrigen ober vom Runde derselben gezirkelt. Mit einen» Rohre, für welches nicht dreißig Kugel» nuS einem Pfunde gegossen werden, wird nicht gestattet zu schießen. 10. Wahrend des Schießens Huben alle Schützen unmittelbar den» Anwesende» Ober - oder Unter-Schützen- meister, sowie auch den» lnspektio»ire»ide»i Rohr-Schützens Folge zu leisten, welchen auch die Entscheidung der Best- schüffe obltcgt. 11. Soioobl von Vereins-Mitgliedern als von > Fremden dürfe», außer den gewöhnlichen, von den Rohr- Schützen bestimmten Tagen keine Schieß-Unterhaltungen stalt- finden, wen» nicht früher, für jeden einzelnen Full von der i Direktion die Genehmigung eingeholt wird. § 12. Fehlschüsse auf der Haupischeibe könne» ver¬ legt, aber nicht wieder verlegt werden. 8- 13. Die Schuß-Einlage »vird, nach Abzug vor» zwei Kreuzer» von» Schüsse auf der Haupt - und einem Kreuzer vom Schaffe auf der Schlickscheibe rein zu Leg- Geldern vsriheikt. Auf der Haupischeibe werden die Einlagen nach den» Kaiser'schen Repertorium venhcilt. Auf der Schiessscheibe geschieht die Vertheiluiig derait, daß ein Einser daS Doppelte, der Zweier das Dreifache, der Dreier ' duS Vierfache, der Vierer duS Fünffache und der Nagel schnß, welcher kein Bestes gewinnt, das Achtfache von dem auf den Abzugskreis (Hupfer) entfallenden Ouo- tienten erhält. §. 14. Bei dem gewöhnlichen Kranzel-Schießen stehen der Schützenlads zwei Freilchüssc auf der Haupischeibe zu, welche entweder von den Direktions-Mitgliedern, oder von den hierzu gewählte» Schützen geschossen werden. 8- 1ö. Die eingegangene» Gelder für die Abzüge auf die Einlagen der Haupt- und Schiessscheibe, die in halbe Kreuzer nicht theilbaren Reste auf der Schiessscheibe, sowie der durch die Ladschüffe erworbene Gewinn dienen zur Be¬ streitung der Unkosten, während ein allfälliger Ueberschup nach Beendigung des Kranzel-Schießens zu einen, Schützenlad- Freischießen verwendet werden kann. 8- 16. Gemalte Scheiben find zwar gestattet, jedoch ist von der Direktiv» die Genehmigung einzuholen, derselben die Malerei zur Prüfung vorzulegen, und sich dem hierüber erhaltenen Bescheide zu fügen. Ebenso bleibt cs der Direk¬ tion Vorbehalten, auf der Stelle, wo sich die Kreise be¬ finden, einen sichtbaren, 4 V? Zoll großen Fleck aufkleben zu lassen. 8 17. Vorstehende Regeln habe» als Norm zu gelten, indessen werden jedes Jahr vor Beginn deS Schießens sämmtliche Rohrschützen eingelade», sich über die einzelnen, auf selbes Bezug habenden Bestimmungen zu besprechen, und allfällig nothwendig gewordene Abänderungen zu treffen. Vl. LirL -es fünffacher Schührnkorps. i. Einer. Wer frohe Augenblicke liebt In guter Bitrgcr Mitte, Der komm' getrost zu uns daher Und greife nach dem Schießgewehr Nach hergebrachter Sitte. Alle. Der komm' getrost rc. 2. Er schließ' an unser Korps sich an, Er wandle unsre Pfade, Er leb' als biedrer, froher Mann Und steh bei jedem Feste dann Als Schütz mit in Parade. Er leb' als rc. S. Der Schall der schönen Feldmusik Erheitert Herz und Sinne, Da weht die Fah»»' in Lüften frei, Wir sehn sie an, und stehen dabei Mit froher, heitrer Miene. Da weht die rc. 4. In festgeschloßnen Gliedern dann Marschieren wir, zum Zeichen, Daß biedrer Bürger Harmonie Und sestgeschloßne Freundschaft nie Sich trennen, oder weichen. Daß biedrer Bürger rc. 5. Nur Bruder-Sinn und Eintracht würzt Die Feste, die wir geben, Wir wünschen alle einen Brauch Und wir beweisen dieses auch In unserm ganzen Leben. Wir wünschen alle rc. 6. Wir lieben Fürst — und Vaterland Und üben Bürger-Treue! — Ans! singt auf unsers Fürsten Heil, Ihm werde alles Glück zum Theil! — Singt's Brüder durch die Reihe! — Auf! singt auf rc. 7. Laßt jedem, der es redlich meint, Daß er mit uns sich freue; Er schließ' — er sei auch, wer er sei, Zft er nur Biedermann dabei — ' Sich froh' an unsre Reihe. Er schließ' — er rc. 8. Dann wollen wir-, wenn 's Loos ihn ruft, Zur letzten Brndergabe Mit tiefgedämpfter Fcldinnsik Und einem nassen Freundesblick Geleiten ihn zum Grabe. Mit tiefgedämpfter rc. 9. Drum, wer sich zu vergnügen wünscht Auf dieser Lebcnsreise, Der schließ an unser Korps sich an Und leb' als biedrer, froher Mann In treuer Freunde Kreise. Der schließ an rc. Laibach, I86S. Druck von Jg. v. Klemmayr k F. Bamberg.