.M »3.
»B4s>.
______Samstag üen 16. Februar.
I l l ^ r i e n.
driest, q. Flbr. Die durch das heute ein» getroffene Dampfdool ..Erzherzog Johann« elhaltcn^n Vricfe ems Athen vom 27. v. M. lauten all« sehr beluhigenb. Die Berichte aus Constanlinopel melden nichts Neues von Belang ; eiN russisches Kriegs' dampfboot kam am 21. v. M. daselbst mit Depeschen <ws Odeffa an, und eine englisch» Korvette wurde erwartet. — Iy A lexa^-dri e n ist leider ein Pest' fall'Vorgekommen; außerdem lebt man daselbst in politischer Beziehung in der bangsten Erwartung. D«l Vicekömg hat definitiv crklart, von k,inen neuen Bedingungen hören zu wollen, wofern ihm nicht sein« Forderungen bewilligt würden, und in der Tkat zeigt er, daß es ihm jcht Ernst ist, es aufs Aeußtlste kommen zll lassen. Alc^indlien wird in Verlhcidigungszusiand 9«setzt, und erhält 25,000 Mann Besatzung-, bei Me-halid Klbir wird cm Lager für 60,000 Mann auf' geschlagen i sämmtliche Stadt» längs d,r Küste werden stark besetzt und befestigt, und außerdem sollen 20 wegimenter Miliz, jedeS zu 3200 Mann, gebildet werden, lib«r weiche Seid Achmet EI - Garbi den Oberbefehl erhält. AL'cS. was waffenfähig ist. wird unter daö Militär gesteckt, und in den Straßen Ale. randrienS lieht man fortwährend die Soldaten exer° ciren. Ibrahim Pascha soll Bef.hl vorzurücken erhalten hadcn.
Tritst, l0. F?dr. (Handelsbericht.) Baum« wolle: Letzte Woche wurden 565 Lallen Macedo-bische zu st. 25 und 25 B. Levarner ss. Zz _^ ZZ^ pro Centn. begeben. In andern Sorten geht noch nichts um. — Kolonialwaren: In vergangner Woche fand ein regelmäßiger Verkehr in Kaffeh Etats, und es sind noch Bestellungen auf ordinäre Sorten auszuführen; auch sieht man elner Gesuchs, zuu^hm« für feine entgegen. — Lei dem reducirten Bestund an gestoßenem Zucker wurde ein partieller PceiSaufschlag darin erreicht; 330 Faß Amcrik. g?st. «rhielltn st. 20 und 60 F. Holland, si. 20'/^ In Rohzucker   wird   fortwährend vic! glw.icht und wah-
rend die Kaustusi ssch mehrt, finden sich die Eigner minder geneigt zu Verkäufen; diese bestanden in der Woche in 202 Kisten und 50 Fäßchen weiß« Vahia fl. <5^ — 1?; 325 K. w,iße Rio fl. l6'/g ^ l6'/z; 63a K. und 35 Faßchen weisi« Pernambuk fi. 15^ — 16^ ^h Zgg ^. blond« Havanna!) st- !ä^ — 16, pro Centn. — Ge-lreibe: Der letztwöchenlliche Umsatz beschrankt« sich auf 1500 Star Banaler Weizen ss. 4. 30 — 5; 600 St. ägppt. fi 4. 20,- 8000 St. Mais vom schwarzen Meere und der Donau fi. 4. 20 — a. 20; l200 S^. Levanler ss. <». 20 — q. 25; 2000 St. ägypt ^ ite auf Lieferung fi. 2. 55: !000 St. Croat,   und  Dalmat. Hafer fi. 2. yz,   pro  Star.
Bewegung im Freihafen von'Triest wahrend des  Monats Jänner 2840.
Abgegangene Schiffe. Von langer Fahrt: lS Schiffe nach Griechenland, <j nach den Ion. Inseln, 10 nach England, 8 nach Sicilien, ? nach Smyrna, 6 nach der Verberei, 6 nach dem ungar. Küstenland«, 5 nach Frankreich, 2 nach Constant!-nopel, 2 nach den V. St. Amerika, 2 nach Vene, dkg, 2 nach dem schwarzen Meere, 2 nach Salom'ch. 2 nach Alexandria , 2 nach dem Kirchenstaat, 1 nach Syrien, t nach Genua, ä nach Stettin, 5 nach L>' vor.10. und 1 nach Hamburg;  im Ganzen 9l Schiffs.
Küstenführt: <28 Fahrzeuge nach Venedig, 65 nach Dalmalien, 50 nach Istrien, 26 nach rem Kirchenstaat, lL nach Sicilicn, iq nach dem ungar. Küstenlande, 9 nach den Ion. Inseln und 3 nach Albanienj im Ganzen 22c» Fahrzeug».
Schiff fahrt   in    Tl-icst:
Am H. F e b r u a r. Vtessina: Articr: Manncovich, Oester., n, 7 Tagen,
Gala7^"äftuhl^'Zeccas,  Griech., <" 92 Tage«, mit
Antw/rpen-  Clw,  C'isiian,   Delg.,   in  ö^  T.igcn.
mit Zucker.              ^       .^>     ^  sl        ^    -,
Catania:  V.   E^ciss'!,^.   Wlru^cUa,    ^icil  ,   l« 7
Tage,,, mic vcrsch. N.
50
Valona:  Fedella, Davanzo,  Oester,, in Ha Tag««,
mit Oel. Brail a: Demoflene, Vcazan» . Gciech., in 90 Tagen,
mit Weizen.
Am 5. ditto.
Marseille: Modenele,   Nagustn,  Oester.. in 29 Ta» gen, nut verfch. V5-
Am 6. ditto.
Smyrna: Vilacco, Ncassovich, Qestsr., in »? Tagen, mit Baumwolle.
Am 3. ditto:
Odessa: Merioiano, Ntcolorich, Oester., in 6<j Tagen, nut Mais Ul,0 (Hrdsen.
An» 10. ditto. Constantinopel: Bueno Matllde, Preuissich, Oester.
in 28 Tagen,  mit  Getreide.
Odessa: Oco,   Radimiri, Oester.,  in 63 Tagen, mit Hafer und Weizen.
NM   i   e   n.
Am 5. d. M. Abends nach 9 Uhr ist zum «mpfind« lichsten Leidwesen des Allerhöchsten Hofcs die Frau Erzherzoginn Maria Anna Carolina, Tochter Sr. kajserl. Hoheit deS durchlauchtigsten H«rrn Erzherzogs Franz Carl,   gestorben.
Das feierliche Leichendegangniß wird morgen, b«n 8. d. M., Nachmittags um h Uhr nach der Capuziner« Kirche Statt finden, woselbst der höchste Leichnam mit dem herkömmlichen Gepränge in der k. k. Hofgruft beigesetzt werden wird.                                           (W. Z.) Frankreich.
Sin Schreiben aus Oran vom 10. Jänner im C onstitu tio nn el will wissen, daß Abo»el-Kadec's Herrschaft in diesem Äugcndlick von Süden her ernst-lich bedroht sey. Der Marabu: Tioschini, Herrscher von Ain-Ma.ldi, ftp mic einer Armee im Feld er« schienen. Seine irreguläre Armee besteht auS Mosa-biten, deren Tapferkeit bekannt ist» seine Cavallecie aus Beduinen der mißvergnügten Stämme im Süden. Add'tl-Kader sey eben im Anmarsch gegen Mostaga-nem gewesen, als er diese Nachrichr erfahren. Er habe sogleich seinen Marsch eingestellt, und sey nach -Süden aufgebrochen, von wo man bald die Nachricht eines entscheidenden Treffens erwarten dürfe, welches allem Anschein nach für Tidschini unglücklich ausfüllen werde.
Marschall Valee hat unterm 25. Jänner an d«n Kriegsminister folgenden Bericht geschickt: »DieAraber, welche sich seit dem Gefecht vom 25. Jan. nicht m«hr in der Melldscha gezeigt hatten, erschienen gestern am 2'l. Jan. wieder. Eine Colonne von ungefähr 1500 Reitern überschritt die Chiffa, und näherte sich dem Blockhaus Mcred, um die nach dem Geholze geschick« ten Detaschcments des 22'sten Linien-Regiments zu beunruhigen. Obrist Gucswiller rückt« zum Schutze dieser Detasch,ments von Bussari? gegen den Feind an. Ein Gefecht entspann sich, in welchem uns drei Mann verwundet wurden- Der Feind zog sich zurück, nachdem er einige Leute verloren hatte. General Du-vivier meldet mir,   daß  die arabische Infanterie sich
auf dem nördlichen Abhang des Atlas gezelgt hat. Ein Mann wurde unter den Mauern von Nelida getödtet. Die »rste Division, welche im Westen steht, hat gegenwärtig 10,000 Mann verfügbare Truppen. General d'Houdetot ist demnach im Stand, in allen Fällen den Kampf anzunehmen. — General Guehen, neuc erstattet mir Bericht über zwei in der Provinz Oran yorg«fallen» Gefechte. Am 17. Jan. haben di« Reiter Buhanndl'S den Duairs und ZmelaS Hcervei» abgenommen. General Mustapha nahm dem Feind dies« Heerdtn wieder ab, und mrsolgte ihn. General Guehtnneuc li«ß diese Bewegung durch eine franzö' fisch« Colonn» unterstützlN, welche sich dem Plateau Sidi'Mussa, tv« Vuhamebi sein Lager hatt», näherte. Der Feind wagte nicht, den Kampf anzunehmen; die «inbttchend» Nacht zwang unsere Truppen zuni Rückzug. Am 22. Jan. «schien eine feindliche Ca« vallerilmafse am Fuß» des iiöwengebifgs. Mustapha-b»n-Isma<l btnachrichligte-den General Guthenneul, worauf dl»s«r gcgln den Feind marschirte. Es enl« spann sich «in Reiccrgefecht, welches den Arabern geg»n fünfzig Todt» kostete. Die Arab», zogen sich zurück, ohn« daß unsere Infanterie zum Schuß kam. W.» halt«« «inen Todten und zwölf Verwundete» General Gueh»nn«uc lobt sehr das Benehmen des Generals Mustapha und des Aga's tzl-Mezari. — General Galbois meldet mir, daF in der Provinz Constantin« AlleS ruhig ftp. Der Schcikh El. Arab hat dm Khalifa Add - cl-Kader's in der Wüste geschlagen, und ihm 25 Mann'-getödttt. Zu Dschidschelli zeigen sich di« Kabylen weniger feindselig, als bisher. Zn Budfchia haben die Mcz;a!a seit dem ?. Jan. nichl mehr auf uns,le Blockhäuser geschossen. Obrist Du-baret d« Lince geht heut« nach Budschia nb, um das Commando dieses Platzes zu übernehmen."
Toulon, 29. Jänner. Das Dampfboot Stvx, welches Algier am 25. I5n. verlassen, ist heute aus unserer Rh«de eingetrofscn. Malschall Valee hat, in Erwartung der Eröffnung des künftigen Feldzugs, einstweilen Maßregeln getroffen, die Provinz Algier militärisch zu organisnen. General Corbin übernimmt das Commando über die Stadt Algier und die Besatzungen der festen Plätze der Umgegend, so lang« der Marschall im Feld ist. ^ Es hat sich in Algie, in letzter Zeit durchau-3 nichts Wichtiges zugetragen. Abd-el< Kader'S Truppen stehen fortwährend am Fuß» des südlichen Abhangs des Atlasgcbirgs. In den Provinzen Oran und Constantine herrscht vollkommene Ruhe. Die Truppen Vuhamedi's und Mustapha's stehen zwar fortwährend bei Oran, machten abcr bis jetzt noch keinen Angriff, sondern lauern nur auf jede Gelegenheit, Vieh zu rauben und emzclnc Sol-datenzu lobten. GeneralGueh«nneuc ist aufseinerHul.
51
Bti Mosiliganem,stehen die Feilide In zlcmlicherMachtj «g fielen ader nur «inige unbedeutende Scharmützel dortKvor.                                                    (Allg. Z.)
I   p   a   n   i   e   n.
Den neuesten Nachrichten aus Arragonien vom 25. Jänner zufolge ist das Gerücht von dem Tode Cabrera's d.'st-mmt falsch. Espartero wußte in seinem Hauptquanier am 22., daß Cabrera in Morclla sey,  und sei« Zustand sich gebessert habe.
Großbritannien.
Die Räumung der Festung Passages von Seite ihrer englischen Garnison schein! entschieden zu seyn, indem der Globe anzeigt, die Marinetruppen Ihrer britannischen Majestät, die in Spanien gestanden, seyen in dilslm Augenblick auf dem Rückwege nach England, wodurch die im Courrier fran^ais mitge. theilte Meldung sich bestätigt findet.
Nach den neuesten Berichten vom Cap d,r guten Hoffnung, d. cl. 5. Dec., haben die holländischen Voers in der neuen Ansiedlung Port Natal sich von den Engländern fattisch unabhängig erklärt, indem sie offen die Drohung ausgesprochen, nachfolgenden briltischcn Einwanderern den Eintritt in ihr Ge-diet zu verwehren, g:gcn «ine anrückende englische Truppenmacht über sich aufs Äußerste zu vertheidigen.«
N u ß l a n p.
Französlsche»Nlättlr melden aus Odessa vom 5. Jänner: Die traurigsten Nachrichten kommen uns aus den kaukasischen Provinzen zu. Der Armee des schwarzen Meeres fehlt eS gänzlich an Lebtnsmitteln. Der sehr häufige Schnee hat alle Verbindungen mitTiflis und dem Lande der Kosaken unterbrochen. Vier große mit Mundvorrath beladene, und von Kertsch nach Anapa segelnde Schiff« sind durch die Gewalt der Winde an die tscherkessisch, Küste geworfen worden, wo sie gescheitert smd, und später eines derselben mit seHer Ladung gesunken ist. Ein Theil der Mannschaft dieses Schiffs ist in den Flehen umgekommen, und dcr Ueberrest, dem es gelang, siq, ^^ Land zu retten, ist von den Tscherkessen gefangen worden. Man bereitet zwar zu Sevastopol eine neue Sendung von Lebensmitteln vor, allein mittlerweile wird die Armee des schwarzen Meeres sichln «mem beklagens-werthen Zustande befinden, und diese Armee wird, sollte der Winter noch so strenge fortwähren, wie er bisher war, Gefahr laufen, sehr bedeutende Verluste in Folge der Kälte und Krankheiten, welche die außerordentlich niedrige Temperatur stcls in diesen Landern veranlaßt, und vielleicht auch in Folge cincs zu langen Mangels an Ledenömilleln zu erleiden. Die Tlchcr-kessen hö'ren nicht auf,   unsere Vorposten  zu necken,
und in den Gefechten, ble darauf folgen, sind die Vortheile stcls auf ihrer Seite, was eine naturliche Folge der großen Ueberlegenheit ist, die sie im kleinen Kriege haben. Die Bevölkerung Abchasiens, die vortreffliche Lehrer in der europäischen Strategie durch die große Anzahl polnischer Offiziere und russischer Ausreißer, die sich ln jenem Lande befinden, erhalten haben, bereiten jetzt einen offensiven Krieg gegen die Nüssen vor, dessen Hauptzweck seyn wird, gegen den Ezar die Georgier und die übrigen Volker zu emvö« ren, die wider ihren Willen dem moskowitischM Reiche einverleibt worden sind.
Gsmanisches    Neich.
Constantinopel, 2l. Jänner.    Die Abstellung des Haradsch   ist   eine   weitete   Entwicklung der Reformen   im   Verwaltungsweftn.     Wie   die Pforte den   dadurch   entstandenen  Ausfall   zu   decken   denke, darüber   hat  sie sich noch nicht ausgesprochen.    Wir fürchten aber, daß ihre Hoffnungen auf die Wirkung dieser  Maßregel  nicht  ihre  volle   Erfüllung   finden, denn das Princip, welches Najas und Muselmänner im türkischen   Reiche scheidet,   liegt likfer,   als daß es durch   den  Haradsch  erreichbar   wäre.    Der  Ha-radsch  ist  schon   im Koran   begründet.    Es ist dieß die Karte,   wodurch  dem   Raja bestätigt  wird,  die Kopfsteuer für  das laufende Jahr bezahlt zu haben, und diese Kopfsteuer war bei der ursprünglichen Einrichtung das Aequivalent,   welches nichlmuselmänni-sche Unterthanen statt des Waffendienstes,  wozu   sie nicht   zugelassen wurden,   dem  Slaale   darbrachten. In den   lehlen  Zeiten   betrug   diese   Steuer 60,  22 oder 15  Piaster für den Kopf,   nach Maßgabe als der Räja der wohlhabenden,   mittlern oder armen Classe angehörte.  Kein Naja war ausgenommen von diesem Beitrage, der jährlich entrichtet wurde. Verlor  er den  Zettel,   und  konnte  also   denselben auf Begehren nicht nachweisen, so mußte er ein zweiles-mal bezahlen.    Die  Art  der  Perception   machte die an sich wenig drückenden Abgaben zu einer lastenden. Sie wurde von dem Dzezzie Emini aus dem Finanz-Ministerium   jährlich  provinzenweise   verpachtet,  und dem Pächter die Einbringung überlassen.    Durch einen Ferman vom Jahre 185^4 war die türkische Regierung  schon   bcfkeot  gewcsen,   der  Habgier  diescr Steuereinnehmer einen Zaum anzulegen,- aber gegen die gänzliche   Aufhebung   stritt   der Koran.    Neschid Pascha erklärt nun heute,   die Auslegung,  die man seit dreizehn Jahrhunderten dem Koran gegeben, für eine   falsche,   mid in einem Conseil,   gehalten   beim Scheiß-ul-Islam   am 9. wurde die Aufhebung des Haradsch   entschieden.    Kein Naja wird fortan genöthigt scyn,   w!c bis jctzt,    den   Zettel  stet« mit sich herum zu tragen,  und   inmitten seiner Geschäfte je-
52
dem Türken über seine Nationalitat Rechenschaft zu stehen. Da aber über dem Naja der Staat nicht vergessen werden darf, so bleibt die Abgabe vor der Hand noch, doch wird ihre Perception ausschließend den Gemeinden überlassen, und diese mögen sie unter sich vertheilen und hereinbringen wie sie eben wollen. Es ergibt sich auS dieser Maßregel daher eine Erweiterung der Rechte der Municipalität der Najas.                                                             (Allg. Z.)
A e g v p t e n.
Alexandria, 31. Dec. Die V?rthe:lmig der Offiziere von einer Flotte auf die andere hat in folgender Weise Statt gefunden: auf jedes großherrliche Kriegsschiff kamen zwei Iusbaschi, drei Mclasim und vler Aspiranten von Seite der ägyptischen, welche durch eben so viele Individuen gleichen Ranges aus der Mitte der großherrlichen ersetzt wurbeni den ägyp« tischen en Second - Commandanten ist die Schiffspo-li^ei und die Abrichcung anvertraut. Besoldungen und Rationen sind auf beiden Flotten gleichgestellt worden. Dadurch erhält der gemeine Mann der türkischen Flotte etwas weniger Sold als bisher, der Offizier, und namentlich der Commandant aber be» deutend mehr. Die Besoldung des Kapudan Pascha ist auf l20,000 fl. CM. festgesetzt. Der Vicekönlg. molivirt die Gleichstellung der Flotten auch in Ve« HUg der Kleidung durch die dem Klima angemessentlt ägyptische Bekleidung, durch die Unmöglichkeit für ibn, die abgenützten russischen Rocke zu ersetzen und durch den Wunsch der Mannschaft. Er versichert, dcr Pforte einen großen Dienst zu leisten durch die Abrichtung d«r Flotte, und sagt, er zweifl« nicht, die Zeit werbe kommen, wo er Anerkennung finden wcrde.   '                                                          (Allg. Z.)
' Alexandria, l6. Jan. Es sieht hier von Tag zu Tag kriegerischer aus^ der Pascha lst tmhr als je 'entschlossen sich zu vertheidigen, der Angriff lu5ge herkommen von welcher Seile er wolle. Dem Kiamil Pascha sagte er bei seiner Abschiedsaudienz, er gebe der Pforte den Rath, die Gränz«« so bald als möglich abzustecken, denn ee sey des langen Wartens überdrüssig. — Vor einigen Tagen versammelte er dl» Obtroffiziere und Commandanten der Schiffe, und sagte ih,^ unter Andern Folgendes: „Wir sind alle Muselmänner uut> müssen daher unter allen Umstanden zusammen halten. Eine christliche Macht (England) gedenkt uns mit Krirg zu überziehen, w!r brauchen aber diese Macht nicht zu fürchten, da sie unS nur zur S« gefährlich werden kann, Sollte von dieser oder einer andern Macht «ine Landung versucht werden, d>inn hoffe l<h zu Galt,
daß sich alle Muselmänner zum gemeinsamen kläst,-gen Widerstand gegen die Christen vereinen werdcn,« Ein allgemeines donnerndes 5<a war die Antwort. Diese Anrede hat, wie man sich vorstellen kann, ein^ große Sensation unter dm hiesigen Europäern gemacht, und schon sprengte man aus- der englische Consul habe das englische Wappen von seinem Hause abgenommen. Wenn auch die Dinge noch nicht dis auf diesen Punct gekommen sind, so wird «s doch sehr wahrscheinlich, daß wir in etwa zwei Monaten den Wichtigsien Ereignissen entgegen gehen werden. Die Truppenübungen werden auf das eifrigste bctri», bcn, die arabischen und türkischen So!dcten cxerci» rcn jetzt zusammen, und eS wird in Kürze dahin kommen, daß sie gänzlich mit einander vermischt werden. — Aus Syrien ,st ein Theil der bei Nisiv gefangenen Tücken angekommen; sie sind nach Kairo geschickt worden. Man erwartet einige ägyptische Re, gimenter, um längs der ägyptischen Küste vertheilt zu werden! die Küstciisiädte Syriens, wo eine Lan. dung auszuführen wäre, erhallen eine Menge Kanonen, namentlich hören die Arbeiten in St. Jean d'.'lcre nlcht auf. — Der vermeintliche Sieg in F)?' men hat sich nicht bestätigt.                        (Allg. Z.)
V e r s i c n.
Die lebten Ereignisse in Asien geben dem Couriier fr an 5aiß zu folgenden Betrachtungen Stoff: »Die Armee des Schahs von Persien 'st wirklich gegen Herat lm Anmarsch, und zwar auf die Bitte des Herrschers dieser Stadt selbst. Die Häuptlinge der Völker und Horden Central'Asiens fangen an, das ihnen vvrbehaltene Los zu begreifen. Ein« gelngt zwischen England und Nußland, mißtrauen ste beiden gleich sehr. Dost Mohammed, der von* Kabul verjagt wurde, hat Aufregung verbreitet. A«'« unabhängigen Völker von Afghanistan bis Bukhara und Khiwa verbünden sich mit Pcrsicn, weiches di, Politik «ub Haltung Nadir SchcihK wieder annimmt. Zum Gelingen dieseS Plan« ist ader vitl Zeit Hl-loren."                                                             cMg. g.)
<5   h   i   n   a.
Mit der Post aus Malta vom 9. Jänner hat man in London viele Briefe aus Ostindien erhalten, die, mit d,m letzten Einlauf von gleichem Dalum. mit der vorigen Sendung nicht angekommen. Zeitungen von Singapore <^l«. !0. Octob-er berichten nach Brilftn von Houg'Hong clilo. 9. Sept., daß der kaiserliche Commissar ^irl in Canton ein weiteres Edict erlassen, worin er all« Chinesen aufrief, sich zu waffntn und beleit zu hallen, um die Engländer am Landen und Einnehmen von Lebensrnitteln zu verhindern: würden diese aber doch den Versuch macheu, sit entweder zu Mten oder gelangen ;u mkmen.
Mg. 3 )
Verleger:   Iguaz Alms Edler v. Aleinmayr.