v l.iublj«i,i 1190^3 X Beschreibung des Herzogthums Steycrmarl. ^3on AquilinxZuliHz2. bey Alois Tusch, Buchhändler t .// ^5 ^e^^ Allgemein und neueste des Herzogthums Steyermark. Zweyter Theil. ^ §. l- ^z^er Namen Steyermark ist so alt nicht; ^^ er ist erst in dem zchntenIahrehunderte nach der Geburt unsirs Herrn gebraucht worden, weil ehe das Land Steyermark im Nordgau und Pannonien begriffen war, und keinen andern, als diesen Namen hatte, als deffelt Theil es gewesen; Der Namen Steyermart hatte seinen Ursprung, von dem in Oberösterreich gelegenen Schloße, und Stadt Eteyr, oder vom Flusse Steyr, indem Ot-2ter Lh. A tokar 2 Vom Namen Steyermarks. tokar der erste Markgraf um das Jahr 986. das Schloß, leine Nachfolger aber die Stadt Steyr erbauet, und also ihrem ganzen Gebiete undMarfgrafthume den Namen Stcycr-mark beygeleget haben; der Ursache wegen noch heut zu Tage die Stadt Stcyr in Obcr-vsccrreich, die Hauptstadt Gratz, und das ganze Hcrzogthum Steycrmark ein gleiches Wappen, nämlich ein weißes feucrspcyendcs Panthcrthier, in grünem Felde führet. Die erste Urkunde des Namens Steyermark liefert uns ein Brief Pilgrins dcs VWoffs zu Passau, in welchem er eines Markgrafen von Steyermark/ M?rc/^o^.^ K^-e im zehnten Jahrhunderte gedenket. Lazius hat sich also geirret, da er den Namen Steyermark von Lryriars einer römischen Soldatenstation, oder von den Taurisciern, oder endlich von den Scyren einem gothischen Volke ober der Do-5 nau, herleiten wollte, weil der Namen Steyermark, wenn er diesen Ursprung gehabt hatte, langst ehe zum Vorscheine gekommen seyn tvurde. §.2. HXie Gränzen des neuen Steyermarks sind «^ gegen Aufgang der Sonne Hungarn/ gegen Niedergang Karnthm und das Salj- burger voll deil Grenzen Steyerittarks. 3 burger Gebiet/ gegen Mittag Kram und Slavonien, gegen Mitternacht aber wird es von Oesterreich umgeben; diese Gränzen gegen Oesterreich und Kram sind außer allem Zweifel; gegen Karnthen, in dem Iudenburger Kreise, wird ein kleiner Theil eines Waldes streitig gemachet/ allein gegen Hungarn hat man noch keinen Vergleich treffen können, denn, da bor einigen Jahren die Herren von Deyerlspcrg, von Bendel, als Abgeordnete, die GranzMdung mit Hungarn machen wollten , hatten sie sich mit denselben nicht vergleichen können. Im Jahre 1754. wurde eine neue Commißion abgeordnet, und zwar von dem Königreiche Hungarn, Herr Adelfi Fiscal der Krön Hungarn: vom Herzogthume Stcyermark Herr von Wöbern Fiscal daselbst, nebst diesen waren abgeordnete Com-missairen, von Seiten Hungarn Se. Excellenz Graf von Karoli Feldmarschall, Graf von Erdidy, Herr Kcltz, die Herren Peter und Johann Nagy, von Seiten Steyer-marks aber Se. Excell. Graf von Gaißruck, und Herr von Cerroni, Graf Kajetan von Sauer, Matz Freyherr von Spiegelfeld; allein auch diese Commißion lief ohne Frucht ab, also zwar, daß unsere allergnadigste Landes- A 2 wut- 4 Von den Gränzen Steyermatts. mutter Maria Theresia, von Rusterofzen bis Wistritz, und von danncn an das feste Land bis an den Fluß Dräu eine Interimslinie zu ziehen gezwungen worden. Indessen hanget der ganze Streit noch heut zu Tage dieser Gränzen wegen mit Hungarn und einem Theile von Kroatien, obschon unser Vaterland, jenen Theil, der von Stein am Anger, durch die Lafnitz, und anderer Seits von St. Anna, bis an die Muer gehet, von Hungarn beständig zurück begehret. Die alten Gränzen unsers Vaterlandes sind sehr dunkel, doch muthmasse ich, daß sie sich von dem Kalenberg, durch Kaumburg, hernach über den Berg Scmering, über dm Berg Wechsel bey Vorau, gegen Hartberg, nachmal über Weiz bis an den Schöckl, endlich jenseits der Muer, über die Alpen bey Schwamberg, und beyde Berge Nädl, von dannen über den Drauftuß, durch den Berg Bacher, über die höchsten Alpen von Gono-witz, Seiz und Geyrach erstrecket haben; die Herrschaft Steyr, und Graftchaft Pütten ausgenommen, welche in diesen Gränzen nicht enthalten, spater Steyermark entzogen, und Oesterreich einverleibet wurden. s.2. von berOroßeunb Fruchtbarkeit. 5 §-3. ktXie Lage von Steyermark erstrecket sich von *^^ dem 46. mittägigen Grade bis zum 48. so zwar, daß dessen größte Lange, durch eine gerade Linie von Mitternacht gegen Mittag, zo. von Aufgang aber gegen Abend 20. deutsche Meilen betragt. Man zahlt in Steyermark 20. Städte, 95. Markte, 111000. Häuser samt den Vergholden, und Foooo. Herrengülten. Die Fruchtbarkeit Steyermarks ist also beschaffen, daß es keinem andern gleichen Lande zu weichen gedenket, alles erzeuget es zur Nothdurft, vieles zur Zierde und Lust; Getreide kann es in fremde Lander ausführen; an fruchtbaren Bäumen hat es einen Ueber-fiuß; Eisen, Salz, und andere Metalle hat es auch in der Menge, Marmor, Kieselsteine fast in allen Bergen; an kostbaren Kräutern siebt es auch einen anschlichen Reichthum, den Speick und das Krumholz findet man in dett . großenAlpen. Die weiße und rothe Gamswur-zel, die Epactick in Wechsel und aufm Schöckl, dle Bärntatze wieder in Wechsel, anderer nicht zu gedenken. Wildbrät hat es von allen Gattungen, Gesundheitsbader, und Brünne, unter denen der zu Rochitsch sehr berühmt ist/ daß also einige sehr unvernünftig gedenken A ) und 6 Von den Flüsse,, Steyermarks. und schreiben, daß Steyermark keilte andere Frucht/ als Heu und Haber erzeuge. §4- 6>ie vornehmsten Wasser und Flüsse unsers «^ Vaterlandes sind 1. Die Muer, ^5,^ oder M/^,- diese hat ihren Ursprung im salz-burgischen Gebiete, durchwandert schlangelnd Stcyermark/ und fallt bey Lcgrad in die Dräu. 2. Die Dräu, ^a^, diese entspringt in Kärnthen, stießt sodann durch Untcrsteyer, und stürzet sich bey Esscck in die Donau. 3. Die Raab, ^-er regulirten Chorherrn des H. Auqustins, auf der andern das Iungftrnstift Kirchberg zu sehen ist. Der prebichl, Radnor, der pfaf hohe Berge. Retlsiein ein Berg 2. Meilen lang, aus dessen Klüften noch heut zu Tage Vebeinc von Drachen hervorgezogen werden. Größing ein Berg bey der Stubalpe, der hoh«und niedere Radl, der Bacher ein Berg in Untersteyer, der langer, als höher ist; als dessen Fuß sich auf ^.Meilen erstrecket. Andere Berge umgehen wir, tvie auch die hohe Alpe bey Schwambcrg, an beyden Bergen Radel, am Wechsel, wie auch bey Gonowitz, Seiz, Geyrach:c. In diesen Bergen befinden sich große Waldungen, nämlich jene von welchen das Holz nach Eiscnarzt,Vordernberg geschlagen wird; Und weil auch einige Glashütten in Steyer-mark sind, brauchen auch diese viel Holz, welches ihnen reichlich bom WeM geliefert wird. z.6. von dell weingewachsitt. l I §.6. 0M Weingewachsen ist unser Vaterland, "^ wenn wir Obersteyer ausnchmen, überaus reichlich und gut versehen; die dosten Weine sind der Luetenberger, Radkerspurger, Kcrschbacher, Insulaner; nach diesen schätzet man auch die Gonowitzer, Pulsgauer, Mar-burgcr, Windischbichler, Leibnitz Kogler; je naher aber die Weingärten beyGrätz liegen, desto scharfer und saurer sind die Weine davon ; die Hartberger werden auch nicht viel geachtet, weil sie zu nahe dem scharfen Winde vom Wechsel, wie die bey Gratz, dem Winde vom Schöckl ausgesetzet sind. Was die Metalle belanget, so findet man fast in allen Vergen Eisen, Kupfer, auch et-lvas von Silber und Gold; vor allen aber wacht jenes hausig und kostbare Eisen, welches von Eistnärzt, Vordernberg, Turrach :c. in weit entlegene Länder weggeführet wird, unser Steyermark glücklich, und angesehen. Prevenhueber will aus einer alten Innschrift in der Pfarrkirche zu St. Oswald in Eiscn-arzt behaupten, dieses Eisenbergwerk sey im Jahre 712. erfunden worden; allein ich halte es fast mit Lazius, daß dieß Bergwerk ebett eines mit den leobncrischen und nordgauischen gewe- 12 Von dett Histttbergwerkett. gewesen, oder daß das Eiscnbergwerk in Ei-senarzt und Vordernberg, ehe das leobncrische oder nordgauische gencnnet worden, dessen sich der alte Homer schon n8o. Jahre vor der Geburt unseres Herrn erinnert. In dem andern Theile des Eisenarzter Berges arbeiten die Vordernberger auf eigenen Nutzen und Gewinn, da Eisenarzt ein landessürst-liches Kammergut ist. Das Eisenbergwerk zu Turrach ist im Jahre 1657. erfunden worden ; Turrach ist ein langes tiefes Thal zwi-schen hohen Bergen und Alpen in Obersteyer an den Gränzen Kärnthen und Salzburgs; gehöret samt der ganzen Gegend dem Fürsten von Schwarzenberg; selbes hat im gedachten Jahre Rupert Aigner erfunden, welcher als ein Kupferschmelzer dieß Gebirg bestiegen, und anstatt des Kupfers allda das Eisen fand; er entdeckte solches seinem Schwiegersöhne Konrad Straymayr, mit Vermelden: Er möchte solches seiner Herrschaft zu Murau an--zeigen; hochgedachte Herrschaft säumte auch nicht, selbes anzufangen, setzet es auch noch heut zu Tage fort, weil solche bon Ihro kais. lönigl. Majest. Leopold dem Ersten ein aller-gnädigstes Specialpribilegium erhalten hat. Da nun vom Anfange dieses Bergwerks in» Iah- . von den ieisillbergwerkett. ! 3 Jahre 1658. bis in das Jahr 1726. sowohl die armen Gewerbslcute, als andere Insassen dieses Tkals, anSonn-undFeyertagen, fünf Stunden weit nach ihrer Pfarrkirche Stadt zu gehen hatten, so geschah, daß sie theils von einem so weiten Wege,^>en sie noch dazu über ein hohes Gebirg setzen mußten/ theils von so augenscheinlichen Gefahren, mit denen ihnen Eis und Schnee drohete, abgeschrecket, selten bey dem Gottesdienste erscheinen konnten/ mithin in gefährlichen Krankheiten alles Trostes beraubet ohne die heiligsten Sakramente dahin sterben mußten; dieser Ursachen wegen hat Se. hochfürstl.Gnaden, Hr. Adam Franz Fürst von Schwarzenberg :c. zum Troste seiner Unterthanen, auf eigenem Grunde eine Kirche zur Ehre des H. Josephs An. 1726. erbauet, und einen Leneüciarum (^ura^m mit Genehmhaltung Sr. kais. Majest. Karls des Sechsten, und Sr. hochfürstl. Gnaden, Franz Anton Fürsten von Harrach Erzbischoses zu Salzburg. Die Kirche hat dermal 4. Altare. Die Veneficiaten werden vom Fürsten Schwarzenberg als Patron vorgestellet, von Salzburg aber bestattiget und eingesetzt. Der Glaube ist hier gut katholisch, und so jemand Ms den Bergarbeitern verdachtig scheinet, wich 14 Von Hmcheiklmg Steyermarks. wird stlber glcich durch eifrige llntersilitzung dcs Hrn. Bergverwesers Josephs Augustins Widermann abgeschaffet; ehe, weil fast keine Einwohner allhier waren, tolmtc auch das Gift der Ketzerey nicht einreißen, die Nachbarschaft aber von unten her, wie Predlitz in Obcrsteyer, und von oben her, wie Neichenau inObertarnthen ist nicht gar zu richtig; weil einige aus selben mit derKetzercy behaftet sind; mithin genaue Obsicht Vonnöthen, daß jelbe nicht hier auch cinreiße. Indessen ist es eine ausgemachte Sache, daß, wer die Eisenberg-tverke und Salzpfannen in Obersteyer, und das Wcingebirg in llntersteyer nicht gesehen, von Steycrmark nicht viel gesehen habe. ^ §.7- /Z^tcherinark ist bey unsern Zeiten erstens: ^^ in das obere, und untere Steyermark.^ Zweytens: in fünfKreise eingetheilet worden; Diese sind folgende: Der Grcktzer Rreis/ ehe Mertl Vorau genannt. ÖerpruMrRreis, ehePruggerVicrtl. Der Iudenburger Nreis, ehe Iudenbur-gerWertl. Öep volt den Rreishauptleutett. 15 Der Mahrburger Rreis, ehe Viertl zwischen der Muer und Dräu. Der Citier Rreis, eheNcrtl Cili. Der Prugger, und Iudenburger Kreis find in Oberstci)er. Der Gratzer, Mahrburger, und Cilier Kreis in Untersteyer. Jeder Kreis hat seinen Kreishauptmann, von welchen die Circularschreibcn und höchsten kaiserl. kinigs. Befehle an die Herrschaften, und gerichtsbare Obrigkeiten jedes Kreises abgeschicket werden. Die Herren Kreishauptlcute sind jetzo: Im Grayer Nreise, Jakob Anton Graf von Zehentner. Im prugger Rreise, Johann von Ne-pomuck Matz Freyherr von Spiegelfeld. Im Iudmburger Rreise, Joseph Frey. Herr von Iöchlinger. ^m Mahrburger Rreise, Franz Alltolt Edler von Phillipitsch. Im Cilier Nreise, Joseph Freyherr bon Gallcnfels anstatt des Herrn Franzen Antons Führer von Führenberg. Diesen aUen haben wir die eingeschickten Entwürfe der Kreise schuldigst zu verdanken. Be- Beschreibung der Ortschaften in 5em 5^n diesem Kreise befinden sich folgende Ort-^) schaften: Städte erstens sind 5, deren 4. als Gray, zriedberg, Fürstcnfeld, RadkerspurF, dem Landessürsten, eine Municipalstadt aber, als Hartberg, dem Grafen von Baar zugehöret. Markte zahlet man 24, deren 3. landes-fürstlich, die übrigen aber anderen Herren dienstbar sind. Außer diesen 5. Städten, und Markten sind in diesem Kreise 103. Herrschaften und Schlösser; unter diesen ist 1. Grätz die Hauptstadt unseres Vaterlandes, von welcher wir hier eben nicht viel zu sagen haben, weil schon in dem alt- und neuen Gratz das mehrere gemeldet worden. Sie liegt an dem Mucrfiuße, und emer gegen Wildon sehr angenehmen Gegend; sie hat in der Breite 47. Grade 2. Minuten, in der Länge 39. Grade 40. Minuten; hiemit, wenn der Weg gerade gienge, ware sie von Wien 20. Meilen, jetzo aber ist sie nach der Post- ftraße Beschreibung von GrZy. 17 straßc über 24. Meilen entlegen. Friederich der Vierte römischer Kaiser/ fteng am ersten an diese Stadt zu befestigen; Karl der Erzherzog befestigte d ie Walle und Mauren, machte sie starker, und grub den Graben um die ganze Stadt, außer, wo die Mucr solche beschützet, viel tiefer. Die Stadt zahlet fünf Thore : Das Muerchor, welches ehe an jenem Orte, wo nun die herrlich gebaute Muerbrücke anfangt, gestanden, und doppelt geschlossen war, in welchem auch Andre Pauwtircher enthauptet worden. Das Sackchor, weil nämlich jene Gasse durch die drey Sacke, gleich einem Sacke gebauct, und also das Thor davon benamc. P.P. P. fell-Weiter regnante., auxilimrtibus Prouincidihus con-'siru&um An. a Chrijh nato M.D.LXX1P.' Do-winus fortitudo noflro. Fortes for tuna iuuat. 35ci) in bcm Gnltzer Rreise.' i^ Staatsgefangene gelcgct. Der herrliche TlMM hat cine ansthnliche große Glocke, die im Jahre 1587. aus Befehl Karls des Erzherzoges gegossen worden; das Zeughaus daselbst war mit Gewehren fur^Ooo.Mannverjehcn. Der andere Thurm wird der Bürgcrthurm genennet, allwo eine Uhr und Glocke ist, auf diesem hält man des Feuers wegen Wache; bey entstehendem Feuer wird zu Tags eine rothe Fahne, zu Nachts eine Latern ausge-siecket,und mitKanoncnschüssen das Zeichen gegeben; ist das Feuer in der Stadt, so werden drey Kanonen, in den Vorstädten zwey gelöset. Die Kirchen und Klöster sind allhier sehr zahlreich. Die Hofkirche zum H. Aegidius/ von Friedrich dem Vierten im Jahre 1450. erbauet, wurde der Gchllschaft Jesu imIah-re 1577.übergeben; und da sie ehe die Pfarrkirche war, ist diese indessen in die St.Catha-rilia Kapelle, allwo im Jahre 1614. das herrliche Mausolaum errichtet wurde, übertragen worden. Darnebst ist das Kollegium der Ge-sillschaft Jesu, im Jahre 1573. von Karl dem Erzherzoge gebauet, lind von Ferdinand dem Zweyten mit herrlichen Einkünften versehen worden; gleich daran steht die Universität im Jahre 1586. von eben bemeldtem Erz-^ B 2 her- 2o Vesthreibmig der Städte Herzoge Karl errichtet. Die Pfarrkirche zum heiligen Blute gcnannt, steht bey dem Eingänge von dnn Eismthorc: selbe war ehe eine Klosterkirche der Vatcr des Predigerordens, die nachmals aus der Stadr nach St. Andre verlegt warden. Bey derEtadtpfarre ist nicht nur die Wohnung des Hrn. Erzpricsters des Lorauer Distrikts und Grätzcr Pfarrhcrrn, und das Pricsterhaus/ sondern auch das kaiserliche Spital, ein Werk Ferdinands des Ersten römischen Kaisers. Die Kirche der PP. Fran-ciskaner bey Maria Himmelfahrt gehörte ehe den PP.MinoriteN/ allein um das Jahr 1463. wurden bemcldtePP.Franciskancrzum heiligen Leonhard, wo nun das Iungfernklostcr des H. Dominitus, im Jahre aber 1495. von Kaiser Maximilian in dieß Kloster verleget ; das Kloster liegt gegen der Muerqassc in dem sogenannten Franciskanergaßchen. Die Kirche des H.Paulus mit dem Kloster der Augustiner Einsiedler liegt in der Sporrcr-gasse, welches um das Jahr 1619. ganzlich zu Stande gebracht wurde. Die PP. Augustiner waren schon um das Jahr 1558. hier; fie mußten aber der Bosheit der Ketzer im Jahre 1601. oder eher weichen, bis solche Ferdinand der Zweyte wieder zurückeberief. Die in dem Grayer Rreise. 21 Die Kirche des H. Iojcphs samt dem Karme-litcrklostcr, auf dem Karmeliterplatzl,^lll-wo eine vergoldete Mutter Gottes Säule zu sehen ist. Das Kapucinerkloster und ihre Kirche zum H.Anton b.Padua hat Ferdinand der Zweyte gestiftet, im Jahre 1600. und ^ weil an diesem Orte ic>. tausend ketzerische Bücher verbrannt wurden, ist cs zur Ehre des H. Antonius eingeweihet worden. Die Kirche des H. Leonhard mit dem Kloster der Frauen aus dem Orden des H. Dominikus, hat Kaiser Friedrich der Vierte gestiftet/ und den PP. Franciskanern übergeben; da aber solche nach Maria Himmelfahrt übertragen wurden / wurden diese schon im Jahre 1313-von Hrn. Ulrich v. Walsee gestifteten, und außer dem Eisenthore am Grillbichl wohnhaften Jungfrauen, in die Stadt versetzet; weil wan Mathias Korvin den König in Hungarn fürchtete. Die Kirche aller Heiligen samt dem Kloster der Klarifferinnen wurde um das Jahr 160-3. an eben jenem Orte erbauet/ wo ehe die lutherische landschaftliche Schule gewesen. Die Ursulincrinnen wurden mit der Kirche zum H. Augustin durch Freygebigkeit frommer Gläubigen um das Jahr 1636. in den ersten Sack verleget; Die Karme- V 3 lite- 22 Beschreibung der Städte litcrinnen haben im kälbernen Nertl ihren 1; welche gleich darauf starb. Johann Karl, dm i.Novemb. 1605; starb im i4tm Iahr^jci-nes Alters. Ferdinand der Dritte römijchcr Kaiser, 12. Julius i6c>8. Maria Anna, 13. Iunius i6io; vermahlt an Maximilian aus Bayern. Cacilia Renata, 16. Julius 1611, Ehegemahlinn llladislai Königs in Pohlen. Leopold Wilhelm, den 6.Iän. 1614, jener unvergleichliche Hcld,Bischoff zu Passau, Hal-derstadt, Bremen und Magdeburg; dich zwey letzten Bistthümcr gab er zwar auf, wurde aber hernach Bischoff zu OllmützMdDeutsch-meistsr,wie auch Vischoff zu Breßlau/ starb im Jahre 1662. Das tu dem (sratzer Rreisi. 25 Das Landhaus wurde um das Jahr 1563. da es vorher abgebrannt worden, herrlich erbauet; in diesem halten die 4'Landcsstande, nämlich die Pralalen, Herren, Ritter, und Städte ihre Zuftmmenkünftc. Es liegt in der Herrcngaffe mit seiner ganzen Breite, hat einen feinen Thurm, eincllhrc, viele Wohnungen, herrliche Zimmer, cm eigenes,'Zeughaus und Rüstkammer. Das Nathhaus steht auf dem Platze; in diesem halten die Bürgermeister, Stadtnch-tcr, und Rathsherren ihrc Versammlungen; es hat vier Stöcke: in dem crstcn sind einige Sachen zu verkaufen, da ist auch die Stadt-lnauthe und die Waage, in dem 2ten ist die Kapelle, die Rathsstube, und die Kanzley, im zten ist das bürgerliche Gefängniß, im 4ten sind andere Gefangene, die den Tod oder andere schwerere Strafen verdient haben. Der ganze Prospekt ist auf den Platz, auf tvelchem das Jahr zweymal Markt gehalten !vird, in der Mittfaste, und um das Fest des H. Aegidius. Gegen den Sack hinauf zu Ende des Platzes steht jene herrliche Säule der heiligen Dreyfaltigkeit. Das Nathhaus hatte auch ehemals ein eigenes Zeughaus neben den PP. Franciskanern. B 5 An- 26 Vesihreibung der Städte Andere herrliche Gebäude sind die Universität, das Konvilt/ das Ferdinandaum, das Münzhans, das Graf Attemsische Hails im Sacke, und in der neucn Gasse, eine Menge herrlichster Herrschaftshaustr/ von welchen in dem alt - und neuen Grätz mit mehrcrn ist gehandelt worden. Platze nebst den großen bey dem Nath-hause, sind noch einige, als der Karmeliter-Universitats - Fpanciskaner - Fliegen - und Tummelplatz :c. Gassen zahlet man folgende: dicHcrrengaffe, die Neugasse, die Stcm-pftrgasse, die Sporrergasse, die Hofgasse, die Schmidgasse, die Muergasse, die drey Sacke, nebst andern kleinen Gassen. ^ Die Vorstädte von Gratz sind sehr groß und ansehnlich, besonders die Muervorstadt, welche sich hinauf über die Lend bis an die Schedelstatte, und hinab bis in die Karlau cr-strecket, solche ist wenigstens zweymal großer als die Stadt selbsten. Außer dem Paulusthore ist eine schöne Vorstadt, der Graben genannt, allwo die schönsten herrschaftllchen Lusthäuser samt einem Kapucinertloster stehen. Dieß liegt zur Linken von dem Paulusthore hinaus, zur Rechten aber geht man in das Geydorf, in dw Rosenberg, und nach Maria in dem Krätzer Rreisi. 27 Via Trost. Neben Geydorf liegt die deutsche Ordenstirche Maria am Leech, welche die PP. Kapuciner versehen. Von dem Eistn-thore hinaus geht man gegen St. Leonhard, sp auch eine Vorstadt und eine eigene Pfarre ist; ander Seits qeht man in den Münzgraben, wo ein Kloster der Varfüsser Augustiner steht. Außer der Muervorstadt steht das Schloß Eggenberg, von welchem ein anders-mal soll gemeldet werden. 2. Friedberg eine landesfürstl. Kammerstadt an den Gränzen von Hungarn und Oesterreich, fast an dem Fuße des hohen Ge-dirgs Wechsel; hat das Ansehen einer Stadt nicht, indem sie sehr gering gebauet, auch nur, ohne den Ortgraben und Pingga, die gleichsam derselben Vorstädte sind, 64. Häuser zählet, da doch die Pingga 53. der Ortgraben 25. Häuser inne haben. Sie ist so alt nicht, als Lazms glaubet, welcher hier das alte römische Kardobianea ausgraben will, sondern sie ist nach dem Zeugnisse dctz Unbenannten von Lcoben bey Petz, mit Neustadt in Oesterreich, um das Jahr 1200. erbauet worden, und zwar von dem Lösegelde Richards Königs in England, der von unserm Herzoge Leopold dem glorreichen gefangen, ehe nicht entlassen wor- 28 Beschreibung der Städte worden, bis cs nicht gänzlich erleget worden. Man sagt, cs sey an diesem Berge, wo nun das Städtchen Friedberg steht, ein Friede zwischen einen Herzog von Oesterreich und König aus Hungarn geschlossen worden, und der Ursachen führe die Stadt Friedberg noch zwo in einander geflochtene Hände im Wappen. Bald nach Erbauung der Stadt wurde auch die Pfarre errichtet, denn im Jahre 1252. war schon IllrichPfarrherr zu Fricdbcrg. Die Stadt hatte ehe das Landgericht, die Wild-bahn, Zehcnd, FischwasscrundMauthMe; allein im Jahre 1587. hat solche alle diese Herrlichkeiten an Hrn. Andre Eberhard Nau-ber Bescher des Schlosses Thalberg verkaufet, und sich nur allein das Vurgfricd ausgedungen. Die Stadt hat durch öftere Feucrs-brünste, und in dem berühmten Aufstande der Kruzen sthr biel gelitten. 3. Fürsienfeld eine Gränz - und landcs-fürstliche Kammerstadt bey dem Zusammenflüsse der Lafnitz und Veistritz gegen Hungarn gelegen; Kluberius hält solche für die alte Stadt Salla; Lazius aber für die Stadt Aquä; weil aber diese Stadt in dem Reisebuche Antonins bey Wien ganz nahe gelegen styn soll/ so könnte man solche ehe für Baabcn, als m bem Grntzer Rreise. ^ 29 alsfürFürstenftld halten. ImIahre 1512. habm die Juden allda das heiligste Sakrament des Altars gemißhandlet, indem «ey ihnen eine ganz blutige Hostie gefunden wurde, welche mehr denn zehn Stiche/ deren jeder durch die Hostie gieng, hatte; die Hostie wurde zwar nicht ganz durchstochen, fondern jeder Stich und jede Wunde war voll Bluts: viele Juden flohen, andere wurden mit Schwert und Feuer vertilget. Diese Stadt hat viele Kricgsstürme übertragen müssen, obwohl sie. nicht groß und ansehnlich ist; denn sie hat zwar 700. Schritte in der Lange, 500. in der Breite; doch aber nicht mehr denn ic>8. Hauser, weil zwischen solchen viele große Garten liegen; der Platz hat auch fast 600. Schritte in seinem Umfange; sie ist in den bekannten Kru-zcnrummeln sehr verödet worden, da sie zum Theile die Ringmauer, und Festungswerke, theils auch das Zeughaus fast ganz verlohren hat. Im Jahre 1479. hat die Stadt Mathias dem König in Hunqarn siebenmal den Sturm abgeschlagen. Im Jahre 1663. wurden daher Kricgsvölkcr wider den Einfall der Türken gelegct. 1683. wollten die Rebellen und Türken diese Stadt be- jetzen 3<5 Vesihreibuttg der Städte sel>cn ulld die Kaiserlichen vertreiben; da eben wegen des Pulverthurmes, dm vor wenigen NBchen ein Donnerstrahl zersprenget hatte, die Stadtmaurcn sthr geschwachct waren, und 3. nach Fürstenfcld gebrachte türkische Gcftngene sicher meldeten, daß 6000. Türken mit 1 z.Stücken im Anzüge waren, so hat sich doch Valvasor, der dich Stadt beschützen mußte, zur Gegenwehre gngeschickct, und die Stadtbrücke abgetragen; die Nebelleu zündeten das Dorf Speltenbach vor der Stadt, und einen Stall in der Vorstadt an. Val-vasor gab hierüber mit einem Kanonenschüsse ein Zeichen, auf welches Karl Graf von Sau-rau mit dm Dragonern, und ein Graf von Dicklichstem mit den Küraßicrcrn angekommen/ 300. Rebellen getödtet, und die übrigen in die Fluchs geschlagen, welche unter Wegs Rudcrstorfund Kaltenbrun angezündet haben. Zu Luthers Zeiten wurde diese Stadt sehr vergiftet; allein im Jahre 1588. kam P. Car-danaus aus dcrGchllschaft Jesu daher, brachte die Stadt fast ganz auf den rechten Weg; t>a aber zu den Pradikanten im nahe gelegenen Dorfe ein großer Zulaufgeschah, wurde endlich auch dieser vertrieben. Die Stadt würbe im Jahre 1600. glücklich zum katholischen in dem Grayer Rreisi. 51 Glauben rcformiret; denn als die landes-fürstlichen Commissairen dahin den 7. Iunius 1600. gekommen, machten sie ehe Ansialten auf Kalstorf, damit allda die schöne neue Kirche samt dem hohen mit Bleche gedeckten Thurme Zerstöret werden sollte; die zween Herren Pröbste zu Vorau und Pöllau haben 8oo.de-tvaffncte Soldatm qestellet, worauf den 9. und lo.Iunius diese Synagoge zersprengt, die Fillaltirche zu St.Florian dem Pfarrherrn zu Sccha übergeben, der sektische Kirchhof aber zerstöret, und darauf die Stadt Fürstenfeld ganz ruhig reformiret wurde. Von der Commenthur des Malthcseror-dens, dem Kloster der PP. Augustiner, und der Stadtpfarre, wird an seinem Orte gemeldet werden. . 4. Radkerspurg eine landesfürstl. Stadt, m emer Muerinscl gelegen, ist ihres unver-glelchllch guten Weines wegen aller Orten bekannt; sie liegt 8. Meilen unter Gratz. KaM Sempronius Sumninus, ein alter Römer, soll allhier begraben seyn. Kluvcrius hatt es fur das alte Häclitanum, so zwischen Salla und Petau, nach der Ncisebeschreibung dcs Antomns gelegen war, und er will Rä-clitanllm lesen. Bey Lambeccio wird es nicht Racli- Z2 VesiHreibmig der Sttldte Naclitanm«, oder Nakelspurg, sondern Nad-kerspurg genennct. Ohngeachtet die Stadt viele Gefahren von Feuer, Waffer, und Feinde ausgestanden hat, so ist sic doch ziemlich zu-ftmmgeputzt; Im Jahre 1182. 1185. und 1186. hat sich Herzog Ottokar allhicr cingc-fnndcn, verschiedene Freyheiten den Klöstern, benanntlich dem zu Seiz/ ertheilet. Es war auch diese Stadt ehemals eine Vogtey des Landcsfürscen samt Ober-Nadterspurg, vou welchem im Kreise zwischen Muer und Dräu, oder Mahrburger Kreise mehr wird gemeldet werden. Im Jahre 1418. wurde sie von den Türken belagert, allein von Ernst Herzoge in Steyermark entjetzet/ und 20000. Türke« glücklich geschlagen. Im Jahre 1480. hat diese Stadt Mathias König in Hungarn eingenommen, nach gemachten Frieden aber zurückgestellet. Im Jahre 1278. haben sich allhicr, wie zu Mahrburg und Petau, Juden niedergelassen, über welche hernach im Jahre 1440. Herr Sigmund von Roggcndorf, Iüdenrichter gewesen. Im Jahre 1284. hat Heinrich Abt zu Admont wider die Hungarn steyerische Kriegsvölkcr angeführet, aber also unvorsichtig und unglücklich/ daß/ wenn nicht die Radterspurgcr ihm in dem Gratzer Rreise. g) ihm zu Hülfc gekommen waren, cr nicht nur gänzlich geschlagen, sondern auch von dem wüthenden Volke in Stücke würde zerrissen seyn worden. Im Jahre 1446. wurde allhier und zu Fürstenscld ein großer Landtag gehalten, um Steyermark wider die Hungarn zu beschützen. Im Jahre 1469. wurde die Stadt den Hungarn untcrtham'g, weil damals der Aufstand in Stcyermark vieles beytrug. Im Jahre 1471. war sie schon mehrmal landesfürstlich, weil Sigmund Herr von Polheim hier kaiserl.Weger gewesen. Im Jahre 1579. als das Luthcrthum in Steyermark cinschlich, haben die Lutheraner wider den landesfürst. lichen Befehl in der Vindhütte der Herren bon Herberstorf außer der Stadt eine lutherische Kirche erbauet; Im Jahre 1588. wollte Martin Bischoff zu Seckau seine Pfarre allhier besuchen und resormiren, er konnte aber mchts ausrichten, weil die Bürger so verstockt' waren, daß sie die landcsfürstlichen Commis-smren bey dem Fenster des Nathhauses hinab stürzen wollten; ja, da sie ehe nur einen Pradlkanten hatten, hielten sie nachmals zu Beschimpfung ihres Landesfürsten zween. In einem Jahre waren hier acht Ncairs oder katholische Pfarrherrn, es tonnte aber 2ter Th. C kei- )4 Beschreibung der Stckdte keiner bestehen, bis auf den letzten, der sich obschon mit größter Lebensgefahr doch 3. Jahre hier aufhielt. Im Jahre 1598. wurden landesfürstliche Commissäiren gcjchicket, den Stadtpsarrhcrrn allhier, Mathias Sazi, als landesfürstl. Anwalt einzusetzen, allein es ge-rietyen sowohl die Commiffairen, als der Stadtpfarrherr in einem erstandenen Aufruhr in die größte Lebensgefahr; Da nun mit Güte nichts zu richten war, mußte man tvl-der diese kühnen Kopfe mit Gewalt anziehen. Zu Ende des 1599. Jahres kam die landesfürstliche gewaffnete Commißion mit Hülse eines dichten Nebels zur Stadt; die Thore wurden vom Herrn von Baar und semer Wache besetzet; die Schlüssel abgenommen, alle Gassen, das Rathhaus und Zeughaus durch die Soldaten verwachet, kein Bürger durste ohne Erlaubniß zu dem andern gehen. Indessen kamen mehrmalen 5oo.Spldaten m dle Stadt; Den 23. December wurden dem Rathe sein Frevel und seine Gottlosigkelten vorgestellet, und ihm erlaubet, sich Mder solche zu verantworten; allein die gebändigten Büraer krochen zum Kreuze, und fieheten die Barmherzigkeit desFürsten an; doch es wurde ihnen erkläret/ daß sie wegen vielen Ner- in bem isratzer Hreisi. ^ brechen mit Leib und Leben, Haab und Gut in Ihrer fürstlichen Durchleucht schwere Ungnade und Strafe gefallen seyn; alle Frey. heiten wurden ihnen entnommen, und Waffen und sektische Bücher bey zehn Dukaten Straft/ auf das Rathhaus zu bringen genöthiget ; die Schatzkammer versperret, der Rath mit Katholischen besetzet, und der Stadt-pfarrherr daselbst als fürstlicher Anwald angeordnet. Jene Bürger, die in Hungarn ge-fiohen, wurden bey Verlierung Haab und Guts nach Radkerspurg beruffen; die nicht kahmen ihrer Sachen beraubet; es wurde auch eine fürstliche Wache eingelegt, und die Zeit zur Bekehrung die Ostern des folgenden Jahrs angesetzet. Im Jahre 1600. den 2. Iunius wurde von dem Guardihauptmann die lutherische Kirche bey der herberstorferischen Bmdhütte, wie auch das Schul - Pradikan-ten- und Meßnerhaus, samt dem Kirchhofe lmt solcher Macht zersprenget, daß etliche Stemc bls m die Stadt, und unter die Muer-brücke geflohen sind; also wurde die Stadt vollkommen reformiret, welche sich jetzo so treu, als ehe meineidig gegen die katholische Kirche zeiget. E 2 Pon Veschrelblmg dcr Städte «Von dcr Stadtpfarre allhicr, und dem Kapucinertlostcr wird an seinem Ortc ge-handlct werden. Im Jahre 1635. und bevor haben die Rebellen aus Hungarn dcn auftühriichell Pö' bel treulich geholfen, und viel Schaden zugefügt. Im Jahre 1645. wie auch 1715. wurde die Stadt abgebrennt. Schon im Jahre 1650. wurde dcr Stadt wegen drey' mal entstandener Feuersbrunst lovo. Thaler von einer löblichen Landschaft in Steyer ausgeworfen. Im Jahre 1663. hat Friedrich Graf von Trautmanstorf 7000. Mann M-dcstruppen nach Nadkcrspurg, Mau, Für-stenfcld zum Türkenkriegc abgeführet. ^ Gregor Joseph Graf von Sidemtsch hat um das Lehen über den Freyhof bey Nad-kerspurg angesuchet, aber nicht erhalten. In dcr Dreylinggasse innerhalb der Stadt ist ein Haus nebst andern Gülten, nach der Herrschaft Ober - Nadkerspurg nach Egqenbcrg gehörig. Ein anders Haus simt Gülten wurde dem Hrn. Signmnd von Gleispach im Jahre i66o. verliehen. Ein Hof in Pridigo nach Muregg Stubenbergisch. Am Presserbcrgc wurde ein Weingarten, Zehend, Bergrecht Kem Karl Ludwig Freyherrn von Puchbaum r ' im in dem Gräser Rreisi. Z7 im Jahre 1664. verliehen. Item in der Stadt ein Haus, so im Jahre 1625. der Landschaft in Steycr zu einem Provianthausc verkaufet worden; z.Hofstatte/ 2. Garten bey derMar-kovitjch. 2O. Pfund Gelds auf dem Dorfe zu Murch, das Dorf Eybcrsiorf. Zu Piberaich ein Hof stmt Zins, Maß, Zehcnden, und Bergrechten. 5. Hartbety eine Municipalstadt, dem Fürsten von Vaar gehörig, ist ein sehr alter Ort, an den hungarischen Gränzen unter Friedberg gelegen, in welcher Leopold der starke, Markgraf von Stcycrmark im Jahre 1128. dem Stifte Nein einige Grundstücke geschenket, und An. 1166. die Mark-grafinn Kunegund von Steyermart sich selb-sten hier aufgehalten. Die Lage ist sehr angenehm auf einer Ebene zwisi-hen den Flüssen Lafnitz, Safen, und Lungwitz, nebst dem Berge der auch Hartberg genennt wird. Im Jahre i28c>. reisete hier durch Kaiser Rudolph, und im Jahre 1225. Herzog Leopold, und der Erzblschoff von Salzburg Eberhard. Diese landesfürstliche Stadt wurde im Jahre 1573. von Karl dem Erzherzoge Johann Baptist Freyherrn von Baar versetzet, im Jahre 1624. aber von Ferdinand dem Zweyten Hrn. Ru- E 3 dolph 88 Veschreibmtg der Stabte dolph von Baar gänzlich verkaufet. Von der schönen Stadtpfarrkirche, und von dem Ka-pucinertloster daselbst wird unten gemeldet werden. ' Ulrich Stadtpfarrherr allhier ist im Jahre 1194. dem zu Grätz sterbenden Herzoge Leopold beygestanden, und hat ihn von dem Kirchenbanne losgesprochen. Das Luthcrthum ist aus Hungarn daher gebracht worden; doch wurde die Stadt im Jahre 1600. den n.Iunius ganz leicht zum alten Glauben gebracht, da 120. lutherische Bücher verbrannt wurden, und die Bürger sich zum Eide und Unterrichte ganz willig anschickten. Um das Jahr 1650. hat sich ein lutherischer Pradikant von Hollau aus Hungarn gezogen; er fieng bey St. Johann außer der Stadt, und in der Filialkirche zu taufen, und Beichte zu hören an; der Ursache ergieng an dem Prälaten nach Norau der Befehl, »en Prädikanten aufzuheben, und uach Gratz geschlossener zu liefern. Im Jahre 1633. kam Valvasor mit loo.Mann der Seinigen, und loo. von Radkerspurg daher, um die Stadt wider die Rebellen zu schützen; es wurde aber Friede/ und Hartberg blieb ohne Schaden. Mark- m dem (srätzer Nreist. z^ - Märkte dieses Kreises. z. Anger ein Markt ober Weiz im Gebirge gelegen, gehöret Hrn. Grafen von Khe-venhiller, er ist auch zur Luthcrthums refor-miret worden. 2. Nschoffsborf ein Markt außer Hartberg und Kaindorf gegen Gratz, an der vorigen Strasse gelegen, den Grafen von Herberstein unterthänig; der Markt ist vor einigen Jahren abgebrannt worden; es waren alte Herren von Bischoffsdorf, deren einige in (K6. Diplom. . re-formiret; denn, da die landcsfürstliche Com-mißwn den 16. Märzen nach Iudenburg gezogen / haben sie von dem Wirthe auf der Tratten, von den Bürgern zu Pegga, von dem Tencken, und von dem Wirthe bey Un-gerleuten viele Bücher abgefordert und verbrannt, und weil zu Pegga eme lutherische Kapelle an die katholische angebauet war/ so haben sie solche zerstöret. 16. pirckfeld ein graflich Trautmanstor-fischer Markt ober Frandsperg gelegen. All-hier unter dem Markte am Liechtensteg ist eine Mühle, und am Ofeneck 2.Höfe, neben andern 5. Hifen, 2. Hueben, und ein Gut im Pirckfeld - und Angererpfarre, zu Ticmblern im Ensthale 2. Schwaig, zu Pasail an der Mottnitz und zu Schöngrund 3.Pf. - - 6o.dl. Geldes Herrngült / am Puchberg zwischen Virckfeld und Anger 4.U. zu Kurnbach i.Pf. zu Knitlfeld 3. Pf. zu Seyerstorf 24.Nertl Haber Marchfutter; zu Ursa bey Eckerstorf i8.Viertl, und von dem Katzensteinischen Marchfutter zo.Viertl, an der Pack 58.Pf. Geldes Herrngült,nachderHerrschaftKrembs dem Grafen von Saurau gehörig. Es hat auch Herr Franz von Stubenherg Manns- lchen 48 Vesl-hreibmig dcr U?arkte lchcn über 59. Güter, Höfe, Aeckcr und Wiesen in der Pircffcldcr Gegend; Item einen Wohnzehend ans 5.Huebcn imMörzthale zu Haderdorf, und auf4.Hueben, der Kralhof zu Spiegclfeld einen Wohnzehend zu Posch-burg, zu Goritz und in Traimb, mehr einen Hof zu Mitteraich bey Prugg an der Muer, und viele andere in verschiedenen Orten gelegene Güter:c. den 9. Dec. 1730. recognosci-ret. Der Markt wurde auch zu Luthers Zeiten zu dem alten Glauben reformiret. 17. pölla cm schöner, dem Stifte dieses Namens zugehöriger Markt an der Saue gelegen, die Stiftskirche jamt der Pfarre zum H. Wolfgang liegt im Markte. '18. St. Ruprecht ein fürstlich seckaucri-scher Markt an der Raab gelegen. Der Matkt wurde vom Lutherthume gereiniget. 19. Sembnach ein dem Grafen Dietnch-stein gehöriger Markt, an dem Fuße des Ver, ges Schockt; wo der Herzog Otto der Frö-liche im Jahre 1332. dem Stifte Rein einen jährlichen Zins von 6. March Silber ange-schaft, den Schaden zu ersetzen, welchen ihnen der Herzog durch seinen Krieg verursachet hatte. Diplom, kun. 45. bey Frölich. 20. ill dent Grayer Rreisi. ^ 20. Straß cm an der Muer gelegener Markt, der dem Grafen Leslie zugehöret.. 21. Uebelbach cin nach der Herrschaft Waldstcin gehöriger Markt, 2. Hueben daselbst sind dem Johann Prantner An. 1648. verliehen worden. 22. Vorau ein dem Stifte gleiches Namens gehöriger Markt. 23. weiz ein Stubenbergischer Markt außer Gratz; von welchem mehr sowohl in derDcchandey als in dem Gnadenorte Weiz-berg zu lesen ist. Dieser Markt wurde zur Zeit des Lutherthums auch gereiniget, und den Lutherischen entzogen; den neuerbauten Kirchhof, in welchem niemand zur Erde bestattet worden, hat man mit der Pfarre Weiz vereiniget, und die Schlüssel zu selbem dem Dfarrherrn eingehändiget. Herrschaften und Schlösser dieses Kreises. 1. Acham ein Gut an der Naab gelegen, samt dem Ianhof zu Rohr, neben 6. Hueben, 4. Hofstätten zu Kaag, 3. Wiesen, Holz und Bergrecht, war ehe Joseph Grafen v.Stein-peiß, nun aber dem Grafen Kazianer gehörig. 2terTH. D Es 5o Herrschaften und Schlösser Es besaß dieß Gut auch ehemals GrafSci-bert von Heistern. 2. Adriach Pfarre mit Gülten bey Fron-lciten; siehe Pfarr Adriach. Es ist aber zu Adriach bey Fronlcitm ein Hof mit Zugehir, nach der Herrschaft Nabenstein, und Grafen vou Wagenspcrg gehörig. 3. Adelsbichl ein Hof mit Gülten bey Grätz. 4. Aichberg dieses Namens sind ^Schlösser, eines im Mahrburgcr Kreise zwischen Al-tenmartt und Eibeswald gelegen; der aber in selbem nicht gemeldet worden / vielleicht weil es schon zerfallen, und mit einer andern Herrschaft vereiniget worden; Das andere liegt im Gratzer Kreise, unter Vorau, dem Graf Steinpeiß gehörig, welches ehe die alten Herren von Aichberg, nach diesem die don Montfort, und von Eibeswald innen hatten, wie den Christoph Freyherr von Eibeswald im Jahre 1646. Signmnd Freyherrn von Steinpeiß die Lehen von diesem Schlosse verliehen hatte. Wie lange die Familie der alten Herren hon Aichberg gedauret habe, ist nicht vollkommen bekannt; Im Jahre 1318. hat Konrad der 2oste Probst zu Porau von Wulfing Aichberger das Wäldchen in dem isrätzer Rreift. 5l chcn in Puechegg erkaufet. Im Jahre 1633. wurde dieses Schloß samt Klaftnau von den Rebellen aus-Hungarn zerstöret, welche gar an den Gringwald ein halbe Stunde außer Vorau gestreifet hatten, auch nach Voran gekommen wären, wenn sie nicht allda eine Menge Soldaten und Bauern versammlet gesehen hatten. Es befindet sich allhier nebst der Schloßkapelle auch eine Filialkirche, die zur Pfarre Grafendorf gehöret. Joseph Friederich Graf von Steinpeiß hat über das Gut Aichberg samt Zugehöre d.i i.Iul.1731. Lehen genommen. Zu diesem Schlosse gehören verschiedene Gülten in der Pingga, und ein Thurm zu Friedberg, von welchem diese Thurmgründe gcnennct werden. Es hat auch die Herrschaft Aichberg den kleinen Zehend/ über Lemper, Gennshaar, Köß und Stub-pfenning in Fricdberg - Dechtskirchncr - und St.Lorenzerpfarre, wird auch in Grafen-dorftrpfarre zwischen der Lunkowitz und Laf-nitz, davon 2. Theile erblich nach Aichberg, der ztc aber zu jedem Pfarrhofe gehöret. Verschiedene Lehen als zu Algersiorf, der Fr. Mar. Theresia und Mar. Eleonora von Welz und Leslie, über das ztcl von 2. Theil Getreidezehend auf 64. Güter, dann Mst- D2 ze- 52 Herrschaften mid Schlösser zehend in Amte Payrdorf, und Algerstorf bey 5°.3ehclldl)0ldcn. Item über6.Hucbm,und 2. Hofstätte zu Mötterstorf, M- Herrschast Eggenbcrg gehörig; rccognosciret den Ml, Septemb. 1739. Zu Asch bem Oratzer Rreisi. ^ ^kannten Künstler Adam Weißkircher entworfen ; es wurde von dem Fürsten von Eggenberg erbauet. Kaiser Leopold der Große hielt hier mit Klaudia Felicitas sein Beylager, wie das Chronographikum: ^Vs ci-aVOi» Mlpewcrix bezeuget. Das ganze Gebäude wurde im Jahre 1656. vom Herzoge Ulrich zu vollkommenem Stande gebracht. Mehr davon kann man im alt - und neuen Gratz, und 2n ^nnai. Lt^r. sehen. Ietzo gehöret es dem Grafen Leopold von Herberstein Landeshauptmanne in Steyer. Daher gehören die Lehen der Wein-und Getreidezehcnd zu Algerstorf und Payrdorf, welche dieGrafinnen Mar. Theresia und Eleonora von Welz und Leslie im Jahre 1739. den 9ten September recognoscirct haben. Lehen Ldlbach, welche P. Maximil. Galler aus der Gesellschaft Jesu Rektor über eine ganze, und 4. halbe Hueben, 2. Hauser/ einen Garten, eine Mühle, 2.2leckcr und Wiesen, samt dem Dorfe Edlbach den n. Febr. 1733« recognosciret hat. Hdlsbach ein Hof und Grund, die Schluechten genannt, Rottmanstorfische Gülten, welche im Jahre 1632. Wilhelm von Rottmanstorf zu Lehen empsieng, im Iah- D4 re 65 Herrschaften und Schlösser re 1683. aber 3. Höfe dem Grafen Emcrich von Kollonitsch verliehen wurden. Lbenkreuz Lehen, dem Andre Ranner im Jahre 1648. verliehen. Zu Hdlmg ein Gut, welches im Jahre 1607. der Fr. Elisab. von Wurmbrand verliehen wurde. ltckardhueben bey Khaimbcrg zu Radu-schen, dem Grafen von Dietrichstein gehörig. In Lnzersbach unter Stübming 4. Güter, vorhin Rottmanstorfisch, welche nunEg-genbergisch sind. 11^ Fasoldsberg unter Gratz bey Hauss-manstötten, von welchem sich ehemals die Herren Bruner v.Vasoldsberg gesthrieben haben, jetzo gehöret es dem Grafen von Lengheim, es war vormals landesfürstlich, und hat solches Kolman Bruncr, der An. 1576. gestorben', bon Kaiser Ferdinand mit dem Adelsbriefe gekaufet. 12. Fmckenegg ein Herrschaft unter Wll-don, gehörte ehemals den Grasen von Dle-trichstein, jetzt aber den Vätern der Gesellschaft Jesu in Gratz. 13. Fracheim ein den Herren von Elbeswald, nun dem Hrn. von Kcllerspcrg gehörige Herrschaft, sie ist zwischen Rohr und Labeck ^ ge- in dem Slratzer Rrelsi. " 57 Mgen, don welcher Johann Bernhard Freyherr von Kellersperg die Lehen angesuchet hat. 14. Aisiritz ein Schloß bey Ilz; es gehöret den Grafen von Wildensiein. Es find mehr Orte dieses Namens, von welchen zu gelegener Zeit wird gemeldet werden; Es ist auch ein Fluß Fcistritz, an welchem Biber ge-jaget werden. Es ist ein Mannslehen, nach dem Gütchen Schiehleiten, welches dem Grafen von Wurmbrand gehöret. 15. Aadnitz sind nun zwo Herrschaften, nämlich Ober > Aadmtz, oder 16. Thonhausen, und Uilter-Fladnitz. Veyde gehören den Grafen von KhcvenlMer. Zu Unter ^Fladniy gehören als Lehen : zu Prodmanstorf 2. Hueben und eine Badstube, zu Wunschendorf 5. Hueben, zu Gleystorf ein Hof mit einer Badstube, zu Fladnitz eine halbe Huebe, einen Meyerhof mit seinen Zu--gehörigen, welche im Jahre i«9. den Her-berstcinischen Fideikommiß - Erben verliehen ward. Die alten Herren von Fladnitz sind nun ausgestorbcn. 17. Freyberg ein schönes, ansehnliches Schloß bey St. Ruprecht, dem Grafen von Kollonitsch gehörig, und hat Sigmund Kardinal von Kollonitsch 3. bis 4. Hueben in D5 der 58 Herrschaften Uttb Schlosser der Pfarre H.Kreuz als Lehen : daher den 15. Jänner 1735. und den 5.Iunius 1737. über7.Hucben im Dorfe odcrGnaß, 5.Hue-ben zu Paumgarten, eine im Pilzcngraben, eine zu Mitterbach, eine zu Grabcrstorf, eine zu Maxsiedl, und eine zu Auerspach; eilt herrschaftlicher Weingarten, der Wolssgra-ben genannt, 40. Emmer Bergrecht in Badbrunn / 2. Theile Hiersch, und Zehend am Pilzengraben / Liechtenegg, Hellergrund 5 Badenbrunn / und Worth als Lehen nach Freybcrg erkennet. Item über i6.Hueben^ Mcyerhöfe, Gehölze, und Aeckcr zu Rohr. Diese Herrschaft gehöret dem Grafen volt Kollonitsch. 18. Frausperg ein Gut, unweit dem Schlosse Wachsenegg, mit unterschiedliches bey Angerund Mitterburg gehörigen Lehen, gehörte im Jahre 1693. der Fr.KorolanzilM brüderlicher MrbilM/ nunmehr aber denen von Schick. 19. Friedberg Herrschaft und Schloss. Von der Stadt, und der Pfarre ist an sei--vem Orte zu sehen. Diese Herrschaft Ober. Friedberg gehöret dem Stifte Vorau. Das Schloß war vor Alters der Hrn. von Friedberg/ die sich Kastellane oder Pfleger geschrieben, G in dem Grayer Rreisi. ^ ben, hernach der Hr. von Montfort, vonwel-chen es mittler Icit an die Hrn. Nindtschaidt gekommen, und im Jahre 1599- in 2. Theile abgetheilet worden. Das Schloß war ehe doppelt, doch in einer Maucr eingeschlossen: in das obere und untere Schloß getheilet; Es hatte 10. schön zugerichtete Zimmer und eben so viele Kabinette, wie auch andere Gewölbe, Gemacher, schöne Keller/ und Getreid-bebältniße, zween gewölbte Pferdstalle in beyden Schlössern, und den zten für fremde Leute außer dem Schlosse. Es ist auch zur Gegenwehr ziemlich gut eingerichtc: denn es ist mit einer eisernen Schlagbrücke, mit einem Thurme und Aerkern/ oder Ausladungen unter dem Dache verwahret: denn als die hun-garischen Rebellen einen Einsall in das Land thaten, flüchteten sich viele dahin / und trieben den Feind von dem nächst daranliegenden Städtchen ab, erbeuteten eine ziemliche Anzahl Pferde, und machten viele zu Gefangenen. Dieß bezeugen die Grundbücher dieses Schlosses, welches das Stift Vorau von dem Grafen von Saurau gekaufet hat. Man sieht noch einige Ucbcrbleibsel von selben, und steht an diesem Orte ein schlechtes Haus. Siehe Vöstenberg. 20, so Herrschaften und Schlösser 20. Försienfeld cineKommenda des Nah theserordens. E6 ist ein Augustinerkloster hier, und eine Bruderschaft der heil. Zwöls-bothen, Gülten und Unterthane. Ferners sind hier verschiedene Lehen, als ein Thurm zwischen dem Kloster und mittern Thurme, samt Acckern, Wiesen, Hölzern An. 1633. des Hrn.Ionas von Wilferstorf; ein anderen Thurm, und einem Hause bey dem Oberthore, dann Garten, und zu Prcderstorf 6. Hucben, 4. Hofstätte, nnd am Hainfelderberg Bergrecht. Im Jahre 1681. bekam es Emerich Graf von Kollonitsch, Hieher gehöret auch em Thurm,Pfeilberg genannt. Im Jahre 1648. gehörete es dem Kaspar Ruepp zu, dieser fugte einen Thurm, und 5.Meyerhöffe hinzu, dann ein Landgut zu Wilhelmstorf, sonst das Korn^ bcckische Haus genannt; vormals hatten es auch die Hrn. von Wilferstorf. ^ ^ Die nach Fahrengraben gehörige Lehett fielen im Jahre 1632. dem Graftn Emench von Kollonitsch zu. .. Hicher gehöret auch Anfing, das jahrllch t4.Emmer Bergrecht nach Fahrengraben abgiebt: es gehöret dem Grafen Emerich von Kollonitsch. . Zu tu dem Grayer Nreise. ^ 6t Zu dem Freyhof zu Radkerspurg gehören folgende Lehen: Seiberstorf, Tschettendorf, Hardtmanstorf, Kuttcndorf, Grienwald im Mörzthale. Im Jahre 1663. erbte es Georg Graf von Sidenitsch. 21. Guttenckerg eine Stubcnbergische Herrschaft bey Wciz hatte ehe eigene Herrn, aus welchen Leutold Hr. von Guttenberg war, seine Tochter Ottilia 9te Abtißinn zu Göß hat diesem Stifte viele Wohlthaten erwiesen, fürnamlich sind zu merken die Pfarre St.Dio-nys und fünfzig Huebcn, die sie dahin vermacht hat. Zu dem hat ihre Mutter Elisabeth die Pfarre St.Vcit in Prelep samt vielen Gülten bemeldtem Kloster geschenket; Ottokar der Sechste war im Jahre 1187. in diesem Schloße, und hat gesagte Geschenknisse bekräftiget. Mannslehen zu dieser Herrschast sind die Vogtey zuGuttembcrg, welche Franz Graf von Stubenberg den 9. Decemb. 1730. überkommen hat." 21. Göß ein Frauenstift mit verschiedenen Gütern samt dem Landgerichte Nettstein. 22. Gösting eine Herrschaft und ein Schloß ober Grätz, Franz Anton Grafen von Atthems gehörig, von welchem alten Schloss ft/ welches an dem Berae nebst der Kapelle St. 62 Herrschaften und Schlosser St. Anna noch zu sehen, sich ehemals eigene Herren geschrieben haben, nachmals war cs landesfürstlich. Im Jahre 1476. war Andre Brenner Pfleger daselbst, welchem Friederich der römische Kaiser von Neustadt geschrieben, daß er dem Kloster Rein nicht überlästig seyn sollte, wie m 65. vjpwm. kun. bey Frölich zu sehen. Im Jahre 15t 1. war Pfleger all-hier Hr. Wolfgang von Wcisseneck,wic Kai-nach bezeuget. 24. Gleichmbcrg eine Trautmanstorstsche Herrschaft. Es hatte ehe eigene Herren/ gehörte auch nach Zeugniß dcsLazius den Hrn. von Petau zu, und wurde im Jahre 1268. aus Befehl Ottokars des Königs in Böheim, da er sich zum Herzoge in Stcyermark machte/ qeschleifet. Das Schloß lieqt in einer Höhe unweit Hainftldcn. 25. Grabeichofen ein ehemals Grabne-tisch/ Eibeswaldisch, dann Rottalisch, nun aber den Gratzcrischen Becken gehörige Herrschaft, sie liegt außer Gratz. . 26. St.Gotthard ober Grätz, dem Stlf-te St. Lamprecht gehörig, die Kirche daselbst ist sehr zierlich gebauet, ihre Innschnft ist folgende : ^Fi/>Mmo 6?e/5n' ^>oMs, conzl^la in bem Gräyer Rressi. 6? e^/t He„e^<3^ ^ö5n F. I^m^/i. Dessen Herz auch allhier im Jahre 1662. den 2oten May ist begraben worden. 27. Goldnechof v.^artung mit Gülten, es ist Stubenbergisch. 28. Grafendorf ein Dorf außer Hartberg, gehöret dem Kloster Larnbach in Bayern desOrdens der Benediktiner/ samt Glaggnitz in Oesterreich, welches dahin von Eggebert einen Grafen von Puten geschenket wurde. Der Pfarrherr zu Grasendorf, so einVika-riat von Hartberg ist, hat auch einige Güter. 29. St. Georgen an der Stifing, eine Herrschaft mit einem schönen Schlosse dem Freyherrn bon Egkh gehörig; Max Joseph Freyherr von Glojach war vormals Besitzer von St. Georgen. . In Gray der Hauptstadt hat Karl Joseph Freyherr von Stadl über das unter dem Landhaus liegende alt Städtische Haus den 7. May 1732. Lehen genommen. Auf der Muer das Biberlehcn samt dem Forste zu Feldklrchen, ehemals war es Brandtnerisch. Da vormals Gaberstorf bey Weinburg mit 5.Zehendhueben, 3. Meyerhöffen zu der Herrschaft Eibeswald im Jahre 1690. eigen war/ 64 HerMaften und Schlösser war, gehöret nunmehr dem jungen Grafen von Schrattenbach. An der Gnassen und Ayden etliche Höffe zu Preittenbuch und Reittersperg, verschiedene Hueben/ Weingärten, 2.Thcile Hiersch-zehend zu Hartmanstorf, Katzendorf, Pern-reith/ andere Hucbcn und Weingarten, zu Hostet ein ztel Wein-Getreid-und Hiersch-zchend, alles nach Schiehleuten gehörig; es gehöret dem Grafen von Wurmbrand. , Zu Gnaßbruck, Nunzenau, Scherndorf verschiedene Gülten und Gctreidzehend, nach Grabenhof außer Gratz im Jahre 1669. der Gräfinn von Rottal gebohrnen von Eibes-wald gehörig. zo. Hamfeld, dieses herrliche Schloß M chc Hundsfeld von den Herren von Hund, der es erbauet, geheißen haben; es ist eines der schönsten Landgüter in Stcyermark. Nn dem Ursprünge ist nichts richtiges vorhanden. Hr. Ioh. Jakob Kysl Graf von Gottscheel/ wollte wegen emer von Gott erhaltenen Gnade, auf seinem Grunde den PP. Franziskanern ein Kloster bauen, das hohe Alter aber hat ihn nicht zu Werke schreiten lassen; allein sein angenommener Sohn Georg Bar-tholome Zwickt, hernach auch Graf Kysl genannt/ in dem Grätzer Hreisi. ^ nannt, hat im Jahre 1640. von Kaiser Ferdinand dem dritten die Erlaubniß erhalten, und das Kloster zu Feldbach gebautt. Nachmals haben die Grafen von Purgstall dieß Schloß gekaufet, und es wurde im Jahre 1765. von Ioh. Wenzel Grafen v. Purgstall in einen prächtigen viereckichten Pallast ver-ändert,mit einen 4o.Schritte breitem Wassergraben umgeben, über welchen durch eine gemauerte Brücke der Eingang ist; die Länge auf einer Seite durch die Zimmer halt 130. Schritte, hiemit hat das Schloß im Umkreise 520. Schritte, im obern Stockwerke sind auf jeder Seite 9. wohl eingerichtete große Zimmer; ehemalen stand in der Mitte des Hofes eine Laurctanische Kapelle, mit einem großen Thurme, diese wurde abgebrochen, und eine neue Kirche vom Grunde aufgebauet, mit rinm schönen Thurme, 2. Oratorien, einem Chore; das Laurctabild wurde neben der Kirche, in eine Kapelle gesetzet; es ist auch ein Büchersaal allhier zu finden, die Garten sind recht zum Vergnügen angeleget. Hier sind auch 2.Glashauscr,und der große Meyer-Hof ist mit einer 900. Klafter langen Mauer umgeben. 2ter Th. E Zi« s6 Herrschaften und Schlösser 31. Halbenrain ein dem Grafen Stürgkß gehörige Herrschaft unweit Klech; diese Herrschaft und Bcrtholdstcin haben um das Jahr 1408. Fricderich und Dietig von Ennners-berg, und um das Jahr 1459. Hr.Leutold von Stubcnberg, der Ursula von Emmersberg zur Ehe hatte, besessen. Im Jahre 1536. haben sich die Ketzer hier und zu Klech sekr mausig gemacht, wie in der Pfarre Klcch tveitlaustiger wird beschrieben werden. Z2. Hartberg eine Herrschaft, nebst der Stadt gleiches Namens, dem Fürsten von Baar gehörig. DieHrn.Dechande und Stadt-Pfarrherrn haben daselbst auch eigene Un-terthane. 33. Hartmanstorf eine dem Grafen von Stubenberg zugehörige Herrschaft; allhier ist ein Hof und Geholze in Passcnbach, zu Pern-dorf 4. Meyerhöffe, 3. Emmer Bergrecht, neben mehr andern Gülten zu der Herrschaft Herberstein als Fidelkommiß gehörig, wie auch andere Gülten, zur Herrschast Schich-leuten GrafWurmbrandisch. 34. Herberstein eine GrafHcrbersteinische Herrschast beyPischelsdorf, von welcher Gun-backer Graf von Herberstein, wie auch von tem hohen und niedern Gerichte An. 1732. den in dem Gratzer Rreist. 6^ ben 23. August, llnd von dem Gerichte da-sclbst Maria Ioscpha Gräfinn von Breü-ncr im obigen Jahre und Tag Lehen cmpsien-gcn. Das alte Schloß gleichet einem Thür-' me/ das neue aber ist schön nach allen Regeln gebauet. Man sagt, dieß alte Schloß solle von den Herulern erbauet, und derentwegen Herulsiein seyn gencnnct worden; 7. Ritter sind die ersten Besitzer gewesen. Von Zeiten Otto des Ersten römischen Kaisers soll dieß Schloß bestandig bey der Familie von Hcr-bcrstein geblieben seyn. 35. Herberstorf ein Schloß des Kollegimus der Gesellschaft Jesu in Gratz, von welchem das mehrere bey dem Schlosse Herberstorf im Mahrburger Kreise zu sehen ist. 36. Hochenbrugg Wildenstcinische Herrschaft. Hieher gehören vieleZchende undHue-bm : zu dem der Wcingarte in Mahrbach, dann das Bergrecht, und 15. Emmer, 15. Viertel, 4. Maaß Hcffcn. Anna Theresia Gräfinn von Wildcnstcn hat An. 1740. den 2. April darauf Lehen empfangen. Hmtmfeld über das Gut hat Max Adam Graf von Lengheim Lehen angcsuchet. Hardt mit verschiedenen Gütern nach der Herrschaft Unter-Fladnitz den Herbcrsteini- EH schen 68 Herrschaften u„d Schlösser schen Fideilommißerben An. 1639. gehörig. Eben allhicr, zu Zogendorf, und am Stradm sind unterschiedliche Güter, welche im Jahre 1669. Maria Isabella von Rottal/ gebohr-ne von Eibeswald/ und einer Fr. von Pranck, als gebohrnen von Rottal gehörten. Der Rnornhof zu Hartberg, dem Richter und Rathe gehörig. Zu Hartneidstein, Fronstorf, Teuffenbach sind verschiedene Bauernhöffe, der Herrschaft Weißeneg, und Hrn. Johann von Grienbach An. 1651. verliehen worden. Zu Haußmansiötten unter Gratz die Weidhueben dem von Klafcnau gehörig. Von Heinrichstorf gehören 2. Hueben zu Praderstorf, 6. zu Rieckerstorf, die An. 1670. der Anna Maria Gräfinn von Dietrichstein verliehen warden. Item 4. Meyerhöfe/ samt dem Bergrechte am Hainfelderberge zn Lembach: es ward An. 1526. dem Iob.Frey-stainer zugestanden. 37. Iannersiorf, oder Iernsiorf, auch Ionsiorf, gehörte im Jahre 1661. den Herren von Kapel, nachmals denGrafen v. Gal-. ler, nun denen von Stadl, über welches Gut Maria Cacilia Freyfrau von Stadl Lehen angesuchet. Der in öem isrätzer Rreise. H^ Der Sitz I Herrschaften und Schlösser ben, und eine Meyerschaft zu Rabnitz, cm Weingarten zu Alexberg, Bergrecht auf 5. Weingarten daselbst, und ein Weinzc-hend auf 10. Weingarten; ein Gehölze, und eine Bauercy zu Kaimberg, und zu Rinegg, 2. Wälder bey Edenfels, die sonst das Schwarzwald genennct werden, ein Drittheit im Zehend am Egg oder Payrleiten in der Pfarre St. Radegund, nebst dem sogenannten Assangwald, ein Weingarten anderOeth, Kann Bauernhöfe, Gärten, und Wiesen, über welche Stücke Maria Johanna Gräfinn von Schrattenbach den 22. März 1738. Lehen genommen. 40. Rapfensiem gehörte im Jahre 1415. den Hrn.bon Schlüßler, jetzo aber den Grafen von Lengheim, es gab ehemals eigene Herren, die sich von Kapfenstcin schrieben. 41. Nilbl ein Schloß bey Anger, dem' Stifte Pöllau gehörig. 42. Hirchberg am Wald außer Grafendorf, ein sehr schönes Schloß, das ehemals den Grafen von Trautmanstorf, nun denen von Aucrsperg gehöret. 43. Rirchberg an öer Raab eine Graf Kazianerische Herrschaft, von welcher sich auch die Grafen von Steinpeiß schrieben. Zur in dem Grayer Nreift. . 75 Zur Zeit des eingerMen Lutherthulns hat ein lurherischer Prädlkant die Filialkirche Schlosser Hueben, zu Drassendorf 6. Hueben und eine Mühle, zu Prun 21. Meyerhöfe, zu Natt-wein 1. Hucbcn, im Jahre 1693. bekam es Hanns Prantner. Labull ein Amt, welches nach Weinburz gehöret. Zu Teutersiorf an dcr Raab, ein Edel-sitz, den bekam im Jahre 1685. der Graf Sigmund von Trautmanstorf. 51. St. Martin eine Herrschaft außer Gratz ohnweit Straßgang, dem Stifte Admont gehörig, welche bemeldtes Stift im Jahre 1137. erhielt, weil Günther von Hochew-tvartMarkgrafzu Cilli Wolfolden den Äbten gefangen, geschlossen, umgekehrt auf emen Gaul gebunden, und viele Unbilden zugefüget hat. Da er nun derwegen in den Bann geleget wurde, hat er am Ende seines Lebens, zur Genugthuung, diests Gut (welches sein Vater Pilgrin von Hochenwart dem Stifte entzogen hatte) wieder zurückgestellet, und sich in Admont begraben lassen. Im Jahre 1144. hat gedachter Pilgrin dieses Gut, welches er mit Ottokarn dem fünften ehe verwechslet hatte, dem Stifte Admont zugestellet. Im Jahre 1415. war Hr. Niklas voll Lengheim Probst zu St. Martin bey Gratz, wie Kainach bezeuget. 52. in dem Grayer Nreisi. ^ 52. Müllhausin ohnweit Gleysiorf, über lvelche, und der dazu gehörigen Hofmühle an dcr Raab unter Glcystorf 6.Hucben zu Wunschendorf, samt 14. Vertheilen Haber March-futter, 2. Baurenhöfen im Amte Pürcking, 2.Hueben zuNiedcrftessä, 2.Huebcn zuAhrn-wiesen, hat Sigmund Graf von Kollonitsch Erzbischoff zu Wien, den 5. Iunius 1737. wie auch über das Amt Bauern zu Pürckern, Lehen genommen. 53. Mönichhofen eine Graf Stubcn-bergische Herrschaft be<) Wciz gelegen; die, ser Ort gehörte um das Jahr 1293. den Hrn. v.Kreuspach, Gertrud Witwe von Schönau/ die sich mit Heinrich v.Kreuspach vermahlte, hat ihn hernach mit einigen Gütern zu Glet-dorf, und Münichhof nach Vorau vermachet. Dieses melden die Jahrbücher von diesem Stifte. . 54. Mueregg eine Herrschaft, dem Grasen von Stubenberg gehörig. Es waren ehemals eigene uralte Herren von Mueregg Besitzer dieser Herrschaft, aus welchem Bernhard ion Muercgg um das Jahr 1166. :c. Kämmerer beyOttokarn dem fünften und sechsten nar. Burkhard und Judith von Mucregg Nerden als Gutthater des Stiftes Seckau an- 76 Herrschaften u«,d Schlosser gepriesen. Judith starb auch da als Nonne, gleginbcrt der Erste war im Jahre 1174. Hofmeister Ottokars des sechsten, Reinbert der zweyte Verwalter von Mueregg, hat um das Jahr 1224. gelebet, und Wilhelm der dritte ist Abt zu Rein im Jahre 1139. gewesen. Meyerey Mahrbach!, und zu Gaßldorf 6. Bauernhöfe, zu Ebersperg sind Lehen nach Herberstein. Moßbrun ein Edelsitz gehöret Albert Grafen von Heister. Zu Mahrdorf sind zween Meyerhöfe, zu Oberspitz, der Winkl an der Robau, das Dirfiein Hainfeld, wo nun die Herrschaft ist, einige Aecker; zu Radberg, oder Rappau, samt dem Bergwerke am Steinberge sind den Grafen bon Purgstall lehcnmäßig. Im U7^Maben außer Gratz geHirt das Fideikommißgut Münzgraben dem Frel> Herrn Ioh. Ignatz bon Iauerburg, welcher den 18. May 1737. Lehen empfangen hat. Zu St. Marein am Strade waren ehemals unterschiedliche Bamreyen der Frau bon Pranck gebohrnen v. Rottal unterwürfig. Zu Maychoftn gehörte vorhin das halbe Haus den Purgstallschen Erben. Ml'chl- "m dem Gräser Nreise.' 77 Michlbach, Erlach, Kolldorf, H. Kreuz Md Iglstorf Wein-und Getreidzehend wuri-den An. 1627. Vernarben Freyherr« v. Herberstein verliehen. 55. Neuberg eine Herrschaft der Grafen von Herberstein außer Hartberg / hatte ehe eigene Herren, deren einer im Jahre 1030. denTournierspiclen zuAugspurg beygewohnet hat; sie waren zugleich Herren lion Neudau und Fridau. Johann von Neuberg war im Jahre 1380. Bischoff zu Seckau, als aber diese Familie im i5ten Iahrehunderte ausstarb, hat im Jahre 1480. der Landesfürst diese Herrschaft denen von Hcrberstein gegeben, und solche für Freyherrn zu Neuberg und Guttenhag erkläret. 56. Neudau, eine Graf Kotolinzkische Herrschaft gegen Hungarn, welche ehemals den alten Herren von Neuberg gehörte. Im Jahre 1546. wurde in Gegenwart der Herrschaft von Neudau, Burgau, und Wörth zu Fürstenfeld eine Abhandlung geschlossen, theils wegen einigen Weingärten, Wiesen / und Aeckern, theils wegen dem Zehend. Wie es zur Zeit des Lutherthums hier ausgesehen hat/ i. Probst Benedikt bey dem Kaiser Ferdinand angehalten, dieß Amt, wie im Verkaufe ausgemachet war, lvieder abzulassen, so hat er solches doch nicht erhalten können. Die alte Schloßkapelle, die ehe im ersten Hofe, wo nun der Keller ist, fiand, wurde im Jahre 1488. auf Besorgung Leonhards des Probsten zu Vorau geweihet. Ietzo ist die Kapelle in der Höhe, ganz klein, «nit einem Altare. 91. Trautmansiorf, das Stammenschloß dieser ansehnlichen Familie bey Glcichenberg; diese Herren nenneten sich ehc Stuchs, nachdem sie aber das Schloß Trautmanstorf erbauet hatten, nenneten sie sich Stuchs von Trautmanstorf, bis endlich der erste Namen Stuchs gänzlich unterlassen ward. Thal. m dein Gnitzer Rreise. y, Thallerberg der Sitz war im Jahre 1613. den von Ehrnrcich von Windischgrätz hinterlassenen Erben unterthan. 92. St. Ulrich Schloß unter Ilz gelegen, ward im Jahre 1631. von Barbara Con-stantia Freyinn von Khünburg gcbohrne von Scheldt an Salomon Freyherrn von Malleg verkaufet/welche dieses Schloß im Jahre 1629. von Gall Frcyherrn von Nöcknitz erkaufet hatte. Die Familie von Racknitz aber hat dieß Schloß als ein Lehen An. 1626. von Paul Freyherrn von Elbeswald, und schon ehe An. 1465. von dem Grafen v. Montfort empfangen. 93. Untermaychofen Herrschaft/ untet Hartbcrg gegen Neubau gelegen den Grafen Kottolinski gehörig, und hat Mar.Antonia Gräfinn von Kottolmski An. 1733. den i4ten April über 2. Höfe zu Seberstorf, 4. Höfe zu Nohrbach Lehen empfangen. 94. Vorau Stift des Ordens der regu» lirten Kohrherrn des hul. Augustins. Siehe S. 14. 95. Vösiel,burg ein dem Stifte Vorau gehöriges Schloß am Wechsel, hat einen schönen durchaus gemahlenen Oelberg. Die Kin che zur heil. Katharina gehöret nach der Pfars re 94 Herrschaften und Schlösser re St.Lorcnz; cs ist zu betaurcn, daß dieser sihönc Ort so tief im Gebirge lieget. Einige hchaupten, dieß Schloß sey das Stam-mcnhaus der Grafen von Saurau, mir scheinet noch glaubwürdige^ daß Saurau das alte Schloß als das Stammcnhaus anzusehen si'y, besonders da Vöstenbcrg erst im i4ten Iahrehunderte zur Familie volz Saurau gekommen ist; das Stift Vorau hat es im Jahre 1616. von Andre Sigmund Freyhrn. von Saurau gekauft. In dem Entwürfe über Vöstenburg lese ich folgendes: Das Schloß Vöstenburg hat den Namen mit der That, dann es vor 200. Jahren, wie es die Saurau von denen Grafen voll Mont« fort bekammev/ einvestung genennet wor« den, und gewesin, wie dann die Herren Grafen ihr Asylum ill Nothfall dahin re. servirt/ und der Türck An. 1529* dasselb belagert, und abziehet, müssen, und ein groß Stuck Geschütz, daß ein Mann hinein schliefen kann, darvor gelassen. Im Jahre 1707. wollte Philipp Leisl Abt zu Vorau hier ein Fraucnklostcr errichten, er ward aber, Gott weiß aub was für Ursachen von dielen Unternehmen abgehalten. Dieß Schloß war im Jahre 1529. noch den Gra- / sen ii, dem Grayer Rreisi. 95 sen von Montfort unterthänig. Im Jahre aber 1544. unter denen hon Saurau, von welchen das Stift Vorau auch die Herrschaft und das Schloß Friedberg im Jahre 1635. gekaufet haben, welches Schloß um das Jahr i6oc>. an die Herren von Saurau gekommen, denn da Johann Rupert Hr. von Saurau, Judith eine gebohrne von Nindscheidt zur Ehegemahlinn hatte, hat Seisried Hr. von Rindscheidt, Bruder der Frau Judith von Saurau/ dieß Schloß dem Hrn.Ioh. Rupert don Saurau verkaufet. Zu Veldbach sind im Jahre 1671. vier Meyerhöfe, und ein Gehölze zu der Herrschaft Frcoberg Lehen des Grafen Emerich von Kob-lonitsch gewesen. Zu Veldkirchen ein Muerfeldc zu Prun, rebern, Ruderstorf, Pangern, Abtißinndorf Md Gehölze, das Biberjagen, Meycrhöse, und Vergerechte dem Albrecht Prantner unterwürfig. In, Jahre 1591. wurden die Vergerechte, die Wiesen, die Gehölze, unl> lle 3lecker zu Vogerlein noch hinzugesetzet. Zll Voga und rliedervoga sind verschiedene Lehen, als zu Noga ein Hof nach Brun-see, Khunburgisch An.i68i. Zu Z6 Herrschaften und Schlössir Zu Ursa ill der Eckerstorfer Pfarre tvap das Kapfensteinlsche Marchfutter An. 1651. Städtisch/ zu dem Bergrecht, zu dem Gute Münzgraben An. i66i.Iauerburgisch. 96. Wachsenegg eine Herrschaft bey Anger, ist laut des Äammerpfandschaft-Buchs fol. 64. bcfreyet worden; es gehörte um das Jahr 1331. zu dem Bistthume Scckau, welches ihm Albert, und Otto Erzherzoge zu Oesterreich und Steyermark, samt dem Gerichte und der Mauth wieder gegeben, indem schon, wie das 68te Diplom des Vistthums Seckau bey Frölich meldet, Kaiser Friederich bekcnncte, daß es nach Scckau gehöre; es ist aber nicht lange bey dem Bistthume geblieben, wie es hernach wieder zu dem Lichte gclangcc ist, mag man das 83te Diplom nachschlagen, wo es nach der Lange abgehandelt wird. Es kann aber vielleicht st'yn, daß anstatt unter r0achsei,egg, Vielleicht Weisscmgg zu verstehen ist. Im Jahre 1707. gehörte es den Herren von Wcbcrsperg; jetzo dem Grafeu von Khcvenhiller. Hieher gehören 4. Mcyer-höffe zu Schelbing in der Hartberger Pfarre eine Wiese bey Lesobitz; eine Bauerey im Mörzthale, Unterthane im Glatzenthale, zu Halberstorf, Poldau mit drr halben Herr-. ^ fthaft ill dem Grayer Rreist. y^ schaft McyerhöseN/ die alle im Jahre 1661. an die Herren vonPurgstaU kahmen, ausgenommen dieBaucrey im Mörzthale, die im-" wer bey Hochcnwang blieb. 97. Waldeck, zwischen Licbenthal und St. Georgen gelegen, zu welchem Gute Slg-mund Freyherr von Schwitz An. 1740. den 23. Jänner Lehen erkennet. Jetzt gehöret diese Herrschaft dem Freyhrn. v. Schwitz, tz 98. waldsiem bey Ucbclbach gelegen, "über welcheHerrschaftAn.1732. Franz Gottfried Graf von Dietrichstein den 19. Julius Lehen empfangen. Um das Jahr 1630. schrieben sich die Herren von Windischgrätz noch von diesem Schlosse, welches sie An. 1468. don Wilhelm von Pranck kaufften, und Nu-pert Hr. von Windischgrätz zu einem Stam-lnenhausc seiner Familie machete. Die altelt Herren von Waldstcin müssen also ehe ausgestorben, und das Schloß hernach an die von Pranck gekommen styn. Nach Zeugniß des Baron Kainach, war Johann Leisscr im Jahre 1403. Pfleger zu Waldstcin; es scheinet aljo, daß die Herrschaft nach Ableben der Herren von Waldstein an den Landcsfürstcn, und von diesem an die von Pranck gekommen sey. 2ter Th. G 93* H8 Herrschaften und Schlosser 99. wastn eine Graf Gallcrische Herrschaft unter Fernitz, übcr welche und übcr das Nurgsricd, ilLildbahne, Weingärten, Mcyer-schaft/ Zinsen, Zehendc und Bergrechte Max Wilhelm Graf Gällcr schon An. 1697. Lehell empfangen hat. Es sind auch Unterthane zu Lunckcndorf, zuStainz, und am Stradcn, und zu Gißldorf, die vorhin Lambergisch undi Pranckisch waren. Dieß Schloß hat ehe denen von Holzapfel gehöret, deren einer, der Andreas hieß,Holzapfel vonWasenAn.1534. den 24. Jänner zu Grätz im Landhaus mit Martha von Stadl ein prachtiges Hochzeitfest hielt. Vor den Holzäpfeln haben dieß Schloß im izten Iahrehunderte die Herren don Hannau besessen, wie Lazius lehret. ioc>. Wei„burg, eine Herrschaft ober Brünste, welche samt den geistlichen Lehm über das Veneficium allda, dem Amte Gaberstorf, Schöpfcndorf, Schierdorf, und Labull den Grafen v. Schrattenbach unterthan sind. Im Jahre 1690. aber gehörten das Amt Schöpfendorf, und Schicrdorf nach Fricdau. Weinberg wird glaubwürdig eines mit Weinburg seyn. Im Jahre 1466. war Martilt Spitzer, ehe Schaffer zu Giß, Pfleger zu Weinberg. »Konrad von Hollnegg ist um das Jahr in dem Grcktzer Rreist. ^ Jahr ,494. in Neinburg gesessen, und im Jahre 1441. haben sich die Grasen v^chaum-bürg auch Herren von Weinburg geschrieben. Nie Kainach bezeuget, soll Georg von Sies-senegg Freyherr zu Weitenegg vom Kaiser Maximilian durch Tausch die Herrschaft Weinberg bekommen, und hernach zu dem Schlosse Weitenegg gezogen haben. Doch ist gewiß, daß im Jahre 1630. Ferdinand der zweyte röm. Kaiser, Hrn.Eustachi von Offenheim dieses Schloß Weinburg geschenket, und seinem ältesten Sohne Ferdinand wieder bekräftiget habe: denn also lautet eine Abschrift dieser Ucbergabc. Anjetzo gehöret die? fts Schloß den Grafen von Vreüner. 101. Weitersfeld, unter Brunsee bey Mucrcgg an der Muer, gehörte einst den Grafen von Schaumburg, und im Jahre 1516. hatte Bartholomäus von Weissenegg diesen Ort gepachtet. 102. weissenegg ein Schloß mit einer Herrschaft unter Gray bcy Wildon, welches im Jahre 1245. Eberhard der zweyte Erzbischoff zu Salzburg dem Hartneid von Orth fortnahm,weilcr wider dieKirche vicleSchand-thaten verübte, und dem Herzoge Friederich «egcben hat, welcher es dcm Bistthume Scckau G 2 schm- too Herrschaften und Schlösser schenkte. Es war also ein Salzburgisches Lehen. Im Jahre 1236. hat Herzog Albert solches nach demTode Hartneid bonOrth eingezogen, obwohl es Eberhard der Erzbischoff schon dem Herzoge Fricdcrich,.und dicstr dem Vistthume Seckau gegeben, ohngeachtet sich dieser Hartncid auch mit Waffen wider den Herzog gcsetzet hatte, ja da er von ein Herrn von Stubcnberg bey St.Dionysen gefangen, und zu Neustadt vcrwachet wurde, hat er doch niemals dieß Schloß abtreten wollen, sondem ist also im Kerker gestorben. Da hernach Friederich der Herzog ohne männliche Erben gestorben, fiel das Schloß wieder dem Erz-dischoffe zu; allein Albert wollte es nicht auslassen, theils weil Friederich der Erzbischoff solches von Rudolph dem ersten nicht zurück-begehrct hatte, und also hat es Salzburg verloren. Im Jahre 1734. den 20.Märzen hat über einige daher gehörige Stücke Iohanlb Christoph Freyherr von Webersperg, und den zo.April 1740. über einige andere Stücke Maria Kleopha Freyinn von Rechbach Lehen empfangen. Ietzo gehöret es denen bow Wohlfart. IOZ. welsiorf ein Gut bey Fürstenfeld dem Stifte Pöllau gehörig/ von welchem sich im ^ lit bem Gratzer Rreisi. ^, lm Jahre 1649. die Herren bon Wilferstorf geschrieben. wagerspach im Graben^ allhier hat Ferdinand Graf von Morell den n. April 1731. Lehen genommen. Zu Wagendorf 2. Hueben, samt andern ,u Pöllitz, ehe Eggenbergisch. - Zn webling, Hardt, Krottendorf, Walzerstorf, und Wägern bey St. Martin zu Matz, das Ritterrecht hat zu nehmen nach Lainachhof An. 1668. ist Gallerisch. Die weidenhueben zu Haußmanstöttey ter Witwe bon Klafenau. Zu wilhclntstorf an der Feistritz ^Hueben An. 1648. dem Hanns Friederich v.Wil-ferstorf gegeben. Der Winterhof zu Oberschitz mit 2.Hue-Hen, ist Rosenbergisch. Febnig das Gut an der Raab in St.Mar-Harethenpsarr ist Pranckisch. - Fogendorf, Hardt und am Straden ber, Medene Lehen, ehe war es Eibeswaldisch, jetzo Pranckisch. G ^ Grlst- Geistlichkeit und Kirchspiele. ^as Bistthum Seckau, samt stinen Stif-<^< tern^ Klöstern, Kommenthurn werdm schon zu seiner Zeit beschrieben werden; hier handlen wir nur von den Erzpriestern, De-chanden, und Pfarrhcrren dieses Kreists. Erzpriester ist in diesem herrlichen Kreise nur einer/ nämlich zu Gratz/ der sich auch Erzkaplan durch den ganzen Voraucr Distrikt schriebet; der Erzpriester zu Strass-WNg gehöret nur zu dem Mahrburger Kreise, und der zu Weiz ist nur Erzpriester iltt Meustadter Distrikte. Dechande sind neune, nämlich zu Gratz , zu Weiz, zu Hartbcrg, zu Pirckfeld, zu Rieggcrspurg/ der zugleich Hauptpfarrherr ich zu Straden, zuSt.Velt in Nogau, zu Vorml/ und zu Pöllau. Un--iterdechande sind zween: zu PaWil, und zu St. Ruprecht. Pfarren sind in diesem Kreise 75. Wir nehmen solche nach dem Mphabeth, doch daß wir Gratz gleich Anfangs setzen: 2. Gr<5s eine Pfarre und Oechandey, den allerersten Ursprung dieser Pfarre hat noch Niemand entdecket; einige vermeinen/ die kleine Kapelle St. Jakob bey den Francis- von der Pfarre zu Srätz. z oz. nskanern sey die erste Pfarrkirche in Grätz gewesen, andere glauben, es sey die Kirche St. Paul, wo nun die Allgustiner auf der Stiege wohnen, oder gar die Schloßkapelle St. Thomas in der Fejtung. Dieß ist richtig/ daß dieseMrre schr alt, und wenigstens zu den Zeiten Karls des großen müsse gestanden seyn, doch sind ihre ersten Pfarrhcrm alle unbekannt. Im Jahre 1187. war Heinrich Pfarrherr zu Grätz bey einer geistlichm Zusammenkunft zu Leibnitz gegenwärtig. Man findet wohl zu verschiedenen Zeiten einen oder den andern Pfarrherrn von Grätz zcnennet, allein man kann sie in keine richtige Reihe bringen. Im Jahre 1489. und vielleicht schon lange bevor, war die Pfarrkirche von Grätz bey St. Andre in der Muervor-stadt, wo nun die Väter des Prcdigcrordens ihr Kloster haben, und der allgemeine Gottcs-Nckcr der Stadtpfarre stehet: denn, wie das 94te Diploma des Bistthmns Seckau bey Frölich meldet, hat Innocenz der achte römischer Pabst dem Bischoffc ;u Seckau Mathias Scheid die Erlaubniß ertheilet, die Mrre St. Andre neben Grätz, samt anderw das erstemal und zwar wenn lolche im Jänner/ Märzen, May, Julius, September und G 4 No- HO4 Geistlichkeit und Rirchspiele November leer wurden, zu verleihen, lllti das Jahr 1586. aber ward die Pfarre in die Stadt übertragen, und zwar in die Kirche des heiligen Bluts, wo sie noch heute ist, und von den Vätern des Predigerordens vom Jahre 1466. verwaltet wurde. Meines Er-achtens aber, und wie ich in /mnai. 3c?r. gezeiget, ist die Pfarrkirche von Gratz schon im Jahre 1174. "82. unter Ottokar dem sechsten, und An.i 192. unter Leopold dessenNach-folger, die Kirche zum heil.Aegidius gewesen. Also muß jene Pfarrkirche zum heil.Andreas außer Grätz entweder eine besondere Pfarre gewesen seyn, oder die Pfarrkirche ist aus «der Stadt verleget worden um das Jahr 145^ da Friederich die Kirche zum heil. Aegidius neu und herrlich zu bauen angefangen hatte. Indessen ist gewiß, daß um das Jahr 1586. die Pfarrkirche zum heiligen Aegidius den Vätern der Gesellschaft Jesu übergeben, und als eineHofkirche erkläret worden. Dle Pfarre war Anfangs in die kleine Kapelle St.Ka-tharina, wo nun das Mausolaum steht, nachmals aber in die Kirche zum heiligen Bluts übertragen, und dieVater des Predigerordens in die alte Pfarrkirche zum heil. Andreas übersetzet worden / und war der letzte Städte pfarr- in dem Otntzer Rreise. 105 pfarrherr zum heil. Aedigius Ulrich Lange, der nachmals Probst zu Nottcnmann ward, und im Jahre 1579. den lotcnMay starb. Die llebergabe der Kirche des heil. Aegids an die Gesellschaft Jesu geschah An. 1577, von welchem Jahre die St.Katharincnkapelle bis 1586. als eine Pfarrkirche angeschen wurde, da aber selbe für die Gemeinde zu klein tvar, wurde die Pfarre in die Kirche des heiligen Bluts 5 wo sie noch ist/ übertragen. Die Stadtpfarre ist kaiserlich, doch hat Ferdinand dee zweyte rim. Kaiser dem P. Rettor dcsKollcgiums der Gesellschaft Jesu dasNecht ertheilet, drey taugliche Manner dem kaiserlichen Hofe darzustellen, welcher demnach einen aus diesen zum Pfarrherrn benennet. Und von dieser Zeit fange ich die Ordnung der Pfarrverwescrn bon Gratz an: Im Jahre 1603. den 17. Sept. Matthaus Scholasticus. 1614. hm 1 i.Feb. Georg Hasnm 1621. - - Jakob Abt. '654. - - Jakob Kogler. 1665. - - Sebastian Parth. 1684. - - Mathias Mcjack. !7o5.den ii.Nov.Albert Ignatz Thovanat. G5 I" Ic>6 Geistlichkeit und Rirchspiele Im Jahre 1707. den 8. Dec. Andreas Kra-> nawetvogl. 1722. den 3. März. Iol> Baptist Kurzki. l !735. den i.Februar. Balthaftv Marinz. 1742. im Dec. Aloys. Vertholdi. 1757. im Sept. Anton Ambrosius Khern. 3762. im Nobemb. Joseph Franz Aichmayr. Das Erzpriesterthum durch den Distrikt 5)on Vorau vergiebt Salzburg, und ich finde in den Dokumenten unsers Stifts, daß Herr Jakob Abt Erzpriester im Distrikte Jorau gewejen; daß also schon über loo.Iahre diese Würde den Stadtpfarrherrn eigen getve-ftn ist. Er hat auch 4. Pfarren zu vergeben, NlsFernitz/ St.Lconhard, St.Peter/ St.Veit in Aigen/ alle außer Gratz gelegen. Die Stadtpfarrkirche ist jetzo recht herrlich und zierlich zugerichtet; die Bruderschaft Ves hochheil. Altarsakraments ist An. 1603. «ngefangen worden, in welche Leopold der er-Pe röm. Kaiser An. 1660. Maria von Pfalz An. 1647. Eleonora Königinn in Pohlen An. 1673. Leopold Wilhelm An. 1660. Karl ill dem GrHtzer Nreise. z^ Karl Herzog von Lothringen An^i6?8. sind einverleibet worden. Es wird hier her heilige Philippus NeriB in der von Sr. Excels. Grafen Philipp Nerius vou InzaOi erbauten Kapelle andachtig verehret. Im Jahre .1722. wurde das erstemal das Fest? des heiligen Johann von Nepomuck durch Freygebigkeit Ihro Excell. Grafen von Leslie mit feyerlichem Gottesdienste und einer neu aufgerichteten Bruderschaft auferbäulichst begangen. Die heil.Walburga wird mit einer achttägigen Andacht bey dem von dem Adel hier errichteten Altare herehret. An dem Stadtpfarrhof ist nun das Priesterhaus und nebst solchen das Kaiser'spital, ein Werk Ferdinands des ersten römischen Kaisers zu sehen. Mehrers habe ich hiehon gemeldet in meinem ^nnai. Ltyriae, und in dem alt - und neuen Gxatz. 2. Altettmarkt eine Pfarre der Kommenthur Fürstcnfeld gleich neben ihr gelegen; sie wird von Weltgeistlichcn versorget, die , wo nun ein großer Zulauf des andächtigen Volkes ist. 4. St. Catharina.am Gffemtttt, eine fürstlichSeckauerische Pfarre, gehörte ehe zum Kirchspiele vonPassail, und scheinet um das Jahr 1640. zu einem Pfanvikariate erhöbe« zn seyn; sie lieget im Unterstkyermarke im hohen Gebirge 3. Stunden von dem Mark-flecken Weiz, zwo Stunden von Passail, sie bestehet nur in Baucrnhausern, die sehr zerstreut sind. In dieserPfarre sind sehr hohe Alpen, wo Futter wächst; hiemit wird sth^ kles Hornvieh erzogen, und sehr theuer verhandlet. Auf einem hohen Berge dieser Pfarre entsteht der Weizbäch, der nach Wetz jues-set und schöne Forellen führet. , 5. H. Rreuz am waasitt eine furstllch Seckauerische Pfarre von Fernitz gegenüber gelegen. Waasen ist ein Schloß unter Fernitz und Weiffmeck, von welchen schon oben in der Beschreibung der Herrschaften gemeldet worden. . ^ 6. Oechantskirchen eine Pfarre del Stifts Vorau, die alter als das Stift selbst ist, indem diese Pfarre An. n6i. von Ottokar einem Erzpriester zu Fischa, und Eberharden dem Erzbischoffe zu Salzburg gestiftet/ in dem Gratzer Hreise. log tet, und im Jahre 1163. dem Stifte Vorau übergeben worden. Diese Pfarre war ehe die Muttcrtirche der Stadtpfarre Friedberg und der Pfarre zu St. Lorenzen, wie die Pfarr Borau von Wcnigzell, St. Iatob, Waldbach und Mönichwald ist. Thalbcrg gehöret nach Dechantstirchen. An. 1531. wurde die Pfarre von den Türken abgebrennet; und An. 1621. war Hr. Jakob Textor Psarrherr allhier, der von den Rebellen von dem Kirchthurme gestürzct ward. Das Lutherthum hatte hier auch eingcrissen, wie aus den Taufund Todtenbüchern zu sehen, und da ich als Pfarrhcrr hier das abgebrannte Schulhaus erbauen, und neben der Kirchhofsmauer die Grundmauer führen ließ, hab ich einen großen Todentörper gefunden, welcher, wie im Todenbuch zu sehen eines gewissen Grosser genannt , lutherischen Taferncrs zu Thalberg gewesen, so eben der Ursach, weil er lutherisch gestorben, außer der Freythofmaucr begraben worden. Nebst der zierlichen Laure-tanischen Kapelle sind in der Kirche 5. Altäre/ als der Hochaltar St. Stephan, der Kirchenpatron ist, St. Barbara, St. Apollonia, St.Anna, und des heil.Augustins. Hier ist ,ine Bruderschaft von der heil. Barbara. 7. Kdls« lIO iseisilichkeit und Nirchftiele 7. Hdlsbach unter Khornberg an dem Flusse Raab, wohin der Hauptpfarrherr zu Rieggerspurg den Psarrhcrrn stellet. Siehe mehr in Rieggerspurg. 8. Lbersiorf soll schon dor 6oo. Jahren gestanden seyn, wie einige alte Uebergaben bezeugen. Von ihrem Anfange an bis zu den Zeiten Luthers ist alles unbewußt; allem zu jenen Zeiten als Luthcrsgist eingeschlichm tvar, ist von den Vögten und Lehenherrn zu Neudau der katholiM Pfarrhcrr zu Eber-siorf vertrieben und ein Pradikant cingeM worden, nachdem aber die Pfarrkirche und ihre Töchter zu Vurgau, zu Neudau, zu Eberstorf, zu Werth, und zu St.Vartho-lome rcformirt, und den Katholischen überantwortet worden, ist der Pradikant, nachdem die andern in dasHunqansche sich gefluchtet, am längsten geblieben; es sind noch m dem Schlosse Neubau 3. Briefe, welche von dem "andesfürsten an den Grafen von Rottal als Hrn. von Neudau sind gesckicket worden mit dem Befehle der Landcssursten den Pradikanten fortzuschicken, aber der Graf antwortete nichts. Der 2te kahm mit Bedrohung großer Geldstrafe, den Pradikanten alsobald fortzuschaffen/ der Graf entschuldigte in dem Gratzer Hreist. ^ te sich, daß er, weit die Pfarre so klein, daß sse kein katholischer Priester annehmm wurde 5 den Pradikanten behalten habe. Der zte Brief schaffte den Pradikanten ab, und wenn kein katholischer Priester die Pfarre annehmen wollte, ft Me man solche ver nächsten. Pfarre Walterstorf einverleiben, welches auch geschah: sie blieb auch in diesem Stande bis UM das Jahr 1679. in welchem sie zu einer Pfarre wieder erhoben, und Hr. Andre Sigl Pfarrherr wurde. Nach diesem wurden Pfarrherr Mathias Loibersbeck im Jahre 1728/ Matthaus Wcghoser 1718, Andreas Krenn 1737. Die alle Pfarrkirche wurde 1756. t>on dem sumpfichten Orte in ein trockenes übertragen. 9. ikMrjkorf gehöret nach Seckau, und llegct gegen Gleystorf, wo das Vildniß des H.Franciskus Xaverius mit großem Zulaufe verehret wird. 10. Army, der Vicair dieser Pfarre gehöret nach Gratz, hier wird die Mutter Gottes von uralten Zeiten her einem wundertha-tlgen Bildnisse sonderbar verehret, von welcher mehr am Orte von den Gnadenörtern wird gemeldet werden. Johann v.Kazianee joll in dem Fernitzerfelde/ nach Zeugniß Mc- gi- l 12 Geistlichkeit und Rirchspiele Mrs mit den Gratzcrn wider die Türken ausgefallen, solche angegrieftn, geschlagen, und das Haupt des Obersten BcM mit sich nach Grätz gebracht haben. 11. Fisihbach hängt von Seckau ab, ist auf den höchsten Fischbacher Alpen gelegen. 12. Aadllltz gehört nach Seckau. 13. Feldbach der Markt hat gleichen Namen. Der Hanptpfarrherr von Rieggerspurz hat sie zu vergeben. Zu den Zeiten der im Steycrmarte angerissenen Ketzerey hatten die Pfarrhcrrn dieses Orts vieles zu übertragen: denn zu Ende des i6tenIahrhundertes haben die Feldbachcr ihren Pfarrherrn den Georg Munichius oft überfallen/ den Pfarrhof ge-stürmct/ ihn aus dem Hause verjaget, nnd auf ihn, als er allein gewehrlos sich auf das Dach flüchtete, geschossen; ein andcrsmal haben sie ihn also geschlagen, daß er das Gehör verlohren, ja dieser würdige Mann wurde von den Gerichtsdienern der lutherischen Bürger mit einem Bratspicse gefährlich verwundet , worauf er endlich gar aus dem Markte sich hinweg begeben mußte. Mehrers habe ich oben in Beschreibung des Martts Feldbach gemeldet. Siehe Rieggerspurg. 14. Fe. in dem Gratzer Rreisi. , ^, 14. Hering der Markt führet gleichen Na-znen, wird auch von dem Hauptpfarrherrn zu Rieggerspurg verliehen. 15. Fürstenfeld ist eine Kommcnthur des Maltheserordens,sie wird auch von solchem vergeben. DiePfarre hatt nur in sich dieStadt; außer solcher gehöret alles nach der Pfarre Altenmarkt. Wenn die Stadtpfarre errichtet worden, ist mir nicht bekannt. Im Jahre 1538. hat Fr. Martin Weter, oder Khele^ Kommendeur zu Fürstenfeld mit Erlaubniß semes Statthalters und Kommendeurs zu Fielling u. verschiedene Legaten daher gemacht, welche damals Heinrich Psarrhcrr zu Altcnmarkt inne hatte, derowegen wird auch für diesen Kommcndeur der ite, ?te, zote Tag gehalten, und vom iten bis zoten Tag alle Tage nach der Frühmesse dieVigil mit neun Vektlonen gebethet, die Laubes und das Seelenamt gesungen, und nach der Vesper das rwcebo Mlt dem Ribera, auch den Armen Allmoscn ausgetheilet :c. Zu dem werden auch vermöge des letzten Willens dieses Kom-mendcurs dle Sanger, und in der Pfarrkirche St. Johannes ein Kaplan, der aus demMal-theserorden seyn soll, erhalten. Einen gleichen Stlftbrief finde ich von An. 1332. Von 2terTH. H Ml- l 14 iSeisillchkeit und Kirchspiel« welchem mehr m ^nngi. zu sehen. Wie es zur Zeit der Reformation hergegangen, ist schon oben bey der Stadt Fürstenseld gemeldet worden. 16. FriedberF ist dem Stifte Vorau elW verleibet, und wird auch von den Kohrherrn dieses Stiftes versehen. Diese Pfarre war in der alten Pfarre Dechandskirch begriffen, und wurde mit selber dem Stifte Vorau gegeben. Nachdem aber die Stadt Friedbcrg um das Jahr 1200. beyläufig erbauet worden, ist gleich eine besondere Pfarre hier errichtet worden, und finde ich in unsern alten Urkunden schon im Jahre 1250, daß einer Namens Ulrich hier Pfarrherr gewesen sey. Es ist aber nicht zu behaupten, daß die Pfarre Friedderg samt jener zu St. Lorenzen jemals kaiserlich gewesen, weil nicht Friederich der römische Kaijer, sondern nur Friede-rich der Erzbischoff zu Salzburg im Jahre 1443. diese zwo Pfarren aufs neue und mit vollem Rechte dem Stifte Vorau einverleibet, Friederich aber der Kaiser diese zwo PfarrelZ samt andern Gütern dem Stifte bestattiget hat. In eben jenem Freyheitsbriefe Friede-richs des Erzbischoffs zu Salzburg ist zu sehen, daß die Pfarren Dechantstirchen und St.Ln ren- in dem Grayer Rreisi. 115 renzcn der Pfarre Friedbcrg als einer Haupt-lirche im Jahre 1443. unterworfen gewesene Die Anzahl der Pfarrherrn habe ich im 2ten Theile meiner Jahrbücher beygerückt. Im Jahre 1545. als die gewöhnliche Besuchung der Klöster und Pfarren vorgenommen wurde, war hier Pfarrhcrr Ulrich Altenburger, und zwar wegen den schlechten Zeiten ganz allein, obwohl ehe schon 2. Priester hier gewesen: er beklagte sich aber, daß er kaum leben tonnte, obwohl die Pfarre damals ziemlich gute Einkünfte hatte; er beschwerte sich auch, daß ihm einer der reichsten Unterthanen in der Pfarre Zöber entzogen worden. Hieher gehören das Gnadenort unser lieben Frauen in der Pinqga, und des heil. Sebastians Kirche in Ehrenjchachen. 17. Grafendorf hat einen Pfarrvicair, der nach der Stadtpfarre Hartberg gehöret, ill dcm Dorfe gleiches Namens, sonach Glogg-Nltz "1 Oesterreich dienstbar ist. Die Pfarre wird von dem Pfarrherrn zu Hartberg vergeben. Adalbert der zweyte Erzbijchoff zu Salzburg hat im Jahre 1170. dem Stifte Vorau einen Zehendhof in dieser Pfarre gegeben. si ' H 2 ' 53. , 16 Geistlichkeit und Rirchsinele 18. St. Georgen, nachsi pirckfeld eine fürstlich Scctaucrische Pfarre. 19. St. Georgen an der Stifing eine fürstlich Scckanerische Pfarre außer Wildon, welche um das Jahr 1220. die Grafen von Plaigen besser gestiftet haben, wie das Diploma Lpilc. Leccou. num. 5. bey Frölich bezeuget. Im Jahre 1240. hat Philipp zu Salzburg diese Pfarre Ulrich dem Vischoffe zu seckau für die bischöffliche Tafel geschenket. Viä. vipwm. 25. Konrad Probst zu Speyer, Konrad der Erzbischoff zu Kölln, nnd Hugo der Kardinal St.Sabinä/ apostolische Gesandte haben diese Geschenke im Jahre 1249. 1250. wie auch im Jahre 1263. Uladislaus Erzbischoff zu Salzburg bekräftiget. Dle Pfarre ist schon im iahten Jahre gestanden, weil im Jahre 1215. m coä. Diplom, n. 53. Konrad Pfarrherr von Stiven schon unterschrieben zu sehen war. 20. St. Georgen in Adriach ober Grah außer Fronleiten, eine hochfürstlich Salzburgerische Pfarre, in welcher der heil. Aloysius mit großem Zulaufe geehret wird. Diese Pfarre wurde im Jahre 1103. dem Stifte St. Lamprecht von Heinrich Herzogen m Kärnthen geschenket, wie das O^lolllac.3t^r. 1?'2» ill bem Grätzer Rreisi. ^ ,^ p. 2. 5.271. zeuget. Im Jahre 1324. war M.Ulrich hier Pfarrherr. Vi6.ckr0n.ol2u. Kroneob. 21. Gasse« eine fürstlich Seckauerische Pfarre ober Pirckfeld. 22. Gitäß ebenfalls eine fürstl.Seckaue-i rische Pfarre. 23. Gleichsiorf eine fürstlich Seckauerische Pfarre in dem Markte gleichen Namens. Diese Pfarre ward dem Vistthume Seckau schon bey Stiftung derselben um das Jahr 1219. gegeben, aber ein gewisser Ulrich von Comyn ein Sohn des Hirzmann hat dieser Kirche ihre Stiftungsgüter entzogen; Karl der erste Bischoff zu Seckau hat um das Jahr 1229. derowegen bey dem Hrn.Hartneid volt Orthe geklagt, und die Sache dahin gebracht, daß Ulrich von Comyn das entzogene zurückstellen mußte, wie das lote Diplom des Bist-thums Seckau bey Frölich weiset. In spätern Zeiten ist der Markt wie andere von dem Irrthume des Luthers angestecket won den. Siehe Markt Gleystorf. 24. Hartberg Stadtpfarr und Qechatt-dey kaiserlich, obwohl die Stadt nur ein Mu-nicipium ist. Die uralte, nun aber herrlich «ergestellte Pfarrkirche samt dem schönen H 3 Tbur- ^!8 Geistlichkeit und Rl'rchspiele Thurme und Geläute giebt dcr Stadt ein großes Ansehen. Die Pfarre ist uralt/ und hat schon im i2tcn Iahrehunderte Ulrich ein Mrrherr zu Hartbcrg und dessen Bruder die Pfarre Liesmich dem Kloster Admont ge--schenket. Im Jahre 1194. hat Ulrich Pfarr-hcrr zu Hartberg Leopold den Herzog von Steyermark, als er sich zu Gratz im Reiten den Fuß gebrochen hat, und derowegen sterben mußte, von dem geistlichen Bannc des Pabsten losgesprochen, wie in dem Sendschreiben Adalberts des Erzbisihoffs zu Salzburg an Pabst Cölcstin zu sehell. Im Jahre 1450. war Wolfgang Pfarrherr allhier, der auch Probst zu Neustadt war. An. 1520. hat sich Kaspar Planck mit Gewalt zum Prälaten von Vorau gemacht, er ward aber nicht erkennet. An. 1668. war Christoph v.Kovar zugleich Weihbischoff zu Tina, dcr zu Vorau Altare geweihct hat. An. 1678. den 8.Oct. bis 1687. hat das Stift Pöllau diese Pfarre gehabt. Ietzo steht der Pfarre und Dechan-dey vor der' hochwürdig und wohlgeborne Freyherr Christoph Iöchlinger zu Iochen-stein :c. 25. Hcknnersiorf welche der Pfarrherr zu Waltcrstorf zu verleihen hat. , 26. in hem srätzer Nreisi. ^ i«, k . 26. Hartmaiisiorf dessen Patron der Hauptpfarrherr zu Ricggcrspurg hat sie zu hergeben. Siehe Rieggerspurg. l 27. Hazelldorf von eben deln Hauptpfarr-hcrrn abhangig. » . 28. Ilz im Markte gleiches Namens, welche auch der Pfarrherr zu Ricggerspurg vergiebt. Zu dieser Pfarre gehöret Kahlslorf, allwo die Lutheraner ehemals eine Kirche er-baucten. Als sie um dasIahr 1584.derHerzog Karl durch seine Commissairen einzuziehen befohlen, kam eine Truppe von 30. Reitern, und trieb die Commissairen mit größtem Spotte hinweg. Siehe Rieggerspurg. 29. Ramdorf von dem Pfarrherrn zu Hartbcrg abhangig. 30. Rirchbach eine fürstlich Scckaueri-sche Pfarre, welche einsmals Ulrich Bischoff zuSeckau nachmals Erzbischoff zu Salzburg, wider alles Recht an Gundacker v.Gleit-sau und seinen Söhnen abgetretten. Bernhard der Bischoff zu Seckau hat sie im Jahre 1369. durch Herbard von Fullenstein einem Landrichter in Stcyermark wieder erhalten, wie im 44ten Diplom des Vistthums Seckau bey Frölich zu sehen. H>4 ^^ 520 Geistlichkeit und Rirchlpiele zi. Rirchberg an der Raab auch eine fürstlich Seckauerische Pfarre. Diese Pfarre hat Innocmz der achte röm. Pabst Mathias dem Bischoffe zu Seckau An. 1439. nach Vorschrift Pabsts Bonifacius des neunten also übergeben, daß er auf solche einen Pfarrherrn , den er nach Belieben ordnen könnte 5 setzen könne, wie im 95ten Bisch. Seckauischen Diploma bey Frölich zü sehen. Rosolenz in dem Neformationsbuche von Steyermark schreibet, daß An. 1600. den 4. Iun. Hr. Hanns Christoph von Pranck Hauptmann der Wache der Reformationscommißion, die nach St. Marien gehörige Filiale zu Kirchberg, welche ein Pradikant inne hatte, eingenommen , solche samt einer Monstranze, 3. Kelchen, und etlichen Meßgewanden dem Pfarrherrn zu St. Marien eingeräumt habe. Ob nun diese Pfarre Kirchbcrg ober Feldbach gelegen zu verstehen, oder ob solche ehemal ein Filial von Sumerein oder St. Marein gewesen, kann ich nicht darthun, daß sie schon An. 1489. eine fürstl. Seckauerische Pfarre gewesen/ habe ich oben gemeldet. 32. Rlech eine fürstl. Seckauerische Pfarre, zu welcher auch die Kirche in Halbenrain gehöret: hier haben die lutherische großen Muth- in dem Grayer Hreise. ,21 Muthwillen getrieben, denn, als der Vischoff zu Scckau um das Jahr 1585. diese seine Mrre zu Älech besuchen wollte/ war er unter dem Scheine der Voqtobrigkcit bey dem lutherischen Gerichte der Gewaltthätigkeit beschuldiget, er ward aber vom Herzoge Karl befreyet. Anno 1597. tobte und wüthete das lutherische Pfarrgesinde wider ihrcg katholischen Pfarrherrn Martin Tyferer und seinen Wcairen zu Halbenrain also, daß sie nicht Mein die rechten und alten Stiftbriefe, Meßgewände , Kirchenzierathe und Zehende ihm entzogen, sondern auch den Vicairen zu Halbenrain als er bey dem Altar stand mit Steine zugeworfen und geschrien: Trinks aus! lecks aus! sauf aus pfaff! es gilt meines smch, die Fenster der Kirche eingeschlagen, auf den Freythos geschossen, den Pfarrhof gestürmet, und andere Bosheiten muthwillig getrieben. Als im Jahre i6oO.Radtcrspurg reformiret worden, kam die landcsfürstliche Commißion auch nachKlech und Halbenrain, verjagte diePrädikanten, und setzte den rechten Pfarrherrn Martin Tyferer wieder ein, und zwar also, daß die Kirche und Sacristcy mit Gewalt mußten eröffnet werden ; die Kirche ward gesäubert, die alten Bilder der H5 Hei- 122 Herrlichkeit u,,ö Nirchjpiele Heiligen, die unter dem Dache steckten, her^ abzogen, und mit solchen die Altare ge-zieret. 33. Gt.Teouharb außer Grcktz hat einen Pfarrvicair , der nach Gray qehoret. Die Kirche zeiget ihr Alterthum von sich selbst, die Altare hat An. 1433. geweihet der Bi-schoff von Seckau Konrad Reisbergcr, die Kapelle^Maria Verkündigung ist An. 1713* von den Mitteln der Kirche erbauet worden. DieKirchweihe wird vor Maria Himmelfahrt gehalten. Es hat diese Pfarrkirche viele alte Heiligthümer, als: von dem hfil. Leonhard, Kleidung U.L.Frauen/ von den hcil.Apostelw Veter und Paul, heil. Johann Evangelisten, heil. Mar. Magdalena, des heil.Wenccslaus, und Hieronymus:c. 34. St. Margarethen att der Raab eine fürstlich Seckaueristhe Pfarre, welche das erstemal im Jahre 1489. Inuocenz der achte römische Pabst dem Mathias Scheldt Bischof-fe zu Seckau verliehen, doch nur also, daß er aufsolche, wenn sie das erstemal leer sollte werden im Jänner, Märzen, May, Julius, September und November, einen Pfarrherm einsitzen könne, wie das94teDiploma 3sccciu. LM. bey Frölich weiset; wie sie aber voll- kom- in dem Orätzer Rreisi. . ,23 kontmen dem Bistthume Seckau übergeben worden ist mir nicht bekannt. 35. Miesienbach gehöret dem Stifte Pöl-lau, es wird auch von den Kobrherrn allda besorget. Dieses Orts gedenket schon Otto der große römischer Kaiser in seinem nach Salzburg um-das Jahr 963. gegebenen Diplome, in welchem er der Kirche zu Salzburg die Kirche St. Johannes und alle Zchende in Miessenbach schenket. Siehe Hund. Wie es an das Stift Mau gekommen ist mir nicht bekannt: dieß ist gewiß, daß die regulirtcn Kohrherrn zu Pöllau mit besondern Seelen-eifcr dieser und andern Pfarren vorstehen. Am Festtage der heil. Dreyfaltigteit ist hier ein großer Zulauf des Volks. 36. Mittichwald eine Stunde ohngefthr außer Vorau gelegen, welche samt Gloggmtz in Oesterreich nach Bayern in das Kloster Varnbach des heil. Benedicts gehöret, und von ihnen versorget wird. Schon im Jahrs 1216. erhub sich ein Streit wegen diejer Kirche mit dem Stifte Vorau, welchen im gemeldeten Jahre Eberhard Erzbischoff zu Salzburg gütlich beygeleget hat. Leopold der Probst zu Vorau hielt sich an den Frey-heitsbrief Konrads des Erzbischoffs zu SM bürg, t24 Oeistlichkeie und Rirchss)iele burgl, vermöge welchen solcher alle Kirchen, die in dem Bezirke der Pfarrkirche zu Vorau lägen, (nämlich von der Höhe des Massen-berg, und durch dessen Gipfel bis an dem Ursprünge des Feisiritzstusses, und von dem Ursprünge der weißen Lafnitz, bis solche tt, die schwarze Lafniy rinnet) nach Vorau gehonten, folglich weil Mönichwald in dem Bezirke, wo die weiße Lafnitz jetzo Weißenbach genennet wird, in die schwarze Lafnitz sich stürzet, gelegen, auch nach Vorau gehöre, eben also wie die dermalige Pfarren Wenig-sell, St.Iakob und Waldbach. Der Abt volt Narnbach hingegen hat eine andere Freyheit don Eberharden dem ersten Erzbisihoffe zu Salzburg aufgewiesen/ in welcher Mönich-tvald eine eigene Pfarre, und die zwo Kapellen St. Jakob und St.Margareth in We-nigzell zu solcher gehöreten. Nun aber hat Eberhard der zweyte, diesen Streit aufzuheben, ausgesprochen, daß das Diploma Eberhards des ersten als unvollkommen und vielleicht gar unterschoben keine Kraft habe, sondern daß das Diploma Konrads seines Nachfolgers zu halten wäre, folglich, daß Wenig-zell, St. Jakob, Waldbach nach Vorau ge-hören/ auch der Zehend nach Vorau sollte gegeben in dem Grätzer Rreise. ,25 geben werden: Mönichwald Me bcy dem Kloster Varnbach verbleiben, 2. Theile der Zehende nach Vorau liefern, das Pfarrvolk aber von Mönichwald die Pfarrkirche Voran als ihre Mutter erkennen. In dieser Pfarre, was zu bewundern ist/ ist keine Bruderschaft eingesetzet. 37. Mueregg eine Pfarre des Fürsten don Seckau, in dem Markte gleiches Namens, welcher dem Grafen von Stubenberg gehöret. Diese Pfarre ist auch An. 1599. von dem Lutherthume gereiniget worden, denn als die landesfürstliche Commißion dahin kam, ist der lutherische Pradikant alsogleich entflohen, und hat die Schlüssel dem Schulmeister übergeben ; hiemit wurde Andre Haumann als verbrennet. Khevenhiller und Rosolenz bezeugen, daß im Jahre 1583. der Bischoff zu Seckau diese seine Pfarre besuchet habe, den lutherischen Prediger absetzen, und Gregorius Fligendorfer als katholischen Pfarrherrn einsetzen wollen, allein die muthwilligen lutherischen Bürger machten einen so starken Anlauf, daß der Bischoff samt den Pfarrherrn und den Seinigen sich flüchten, und den lu-therischen Pradikanten allda lassen nmßtl. Von 126 Geistlichkeit mid Rirchspiele Von dem Kapucincrkloster wird an seinem Orte gehandlet werden. 38. Neubau an den hungarischen Gränzen welche der Graf und Herr der Herrschaft Ncudau zu verleihen hat. Auch diese Pfarre wurde den lutherischen Prädikanten abgenommen , und den Katholischen An. 1600. wieder zugestellet. 39. Nösilbach eine Pfarre des Fürsten von Seckau unter Gleichstorf gelegen. 40. paldau eine Pfarre, welche der Hauptpfarrherr und Dechand zu Riegger-spurg zu vergeben hat, von welcher mehr in der Hauptpsarre Ricggerspurg zu sthcn ist. . 41. passail eine fürstlich Seckaumsche Pfarre, dessen Pfarrherrn jetzo llnterdechandc sind. Auch diese Pfarre hat im Jahre 1489-Innocenz der achte röm.Pabst Mathias dem Vischoffe zu verleihen überlassen, wenn solche das erstemal in den 6. Monaten als Jänner, März, May, Julius, September, und November leer seyn wurde, wie das 94.Diploma von Scckau bey Frölich beweijet. Den Ze-hcnd in dieser Pfarre, weil solcher ehe lehen-wäßig dem Hrn.Poppo von Pcgga von Eber. hard dem zweyten Erzbischoffen zu Salzburg verliehen ward/ hat eben dieser Erzdischoff in^ Iah- in dem Grayer Hreise. ,2? Jahre 1245. Ulrich dem ersten Vischoffen z« Scckau mit andern Gütern zu wehen versprochen, und in folgendem Jahre ersetzet: da er an das Bistthum Seckau alien Getreid-und Weinzchend mit andern Gütern des verstorbenen Hrn. Rcinbert von Mueregg, im Sakathale und bey dem Flusse Sulm abge-tretten, wie aus dem 22. und 2zten Diploma des Bistthums Seckau bey Frölich zu sehen. ' 42. Ot. Peter außer Gray ein Vicariat der Stadtpfarre Gratz, zu welcher der Stadt-pferrherr daselbst die Lehensgerechtigkeit besitzet ; die Pftrrc ist sehr alt, doch kann ihr Anfang nicht erforschet werden. 43. picklbach oder insgemein St. Ma« rien in den Dornen, nebst einem in seinen wenigen Ueberbleibseln erkennlichcm Schlosse dieses Namens. 44. Pischelsiorf eine sehr einträgliche hochfürstlich Salzburgische Pfarre in dem Markte gleiches Namens, welcher den Grafen von Herberstein unterthanig ist, ehemals hatte es Herren, die sich von Bischoffsdorf nenneten; es liegt zwischen Glcichstorf und Kaindorf. 45. pirckfeld eine fürstlich Seckauerische Pfarre/ deren Pfarrherr jetzo Dechand ist, in 128 Geistlichkeit Ullö Rirchspiele in dem Markte gleiches Namens gelegen. Diese Pfarre lvurde im Jahre 1489. von Innoccnz dem achten röm. Pabste dem Bi-schoffe zu Seckau verliehen, also, daß er sie das erstemal wenn sie im Jänner, Märzen, May, Julius, September, und November lcer werden sollte, vergeben könne. Wie sie aber nun ganz fürstlich Scckauerisch worden/ ist mir unbekannt. In dieser Pfarre waren die Lutheraner auch sehr muthwillig, denn als im Jahre 1587. Johann Betulet Pfarrherr daselbst, das hochwürdige Gut zu einen Kranken trug, hat ihm solches einer von Adel von dem Halse gerissen, und gewaltthatig zu Boden geworfen. Nachmals aber um das Jahr i6oc>. haben sich die geschreckten Pirckfelder ganz willig der Reformation unterzogen. 46. pöllaberg eine Pfarre des Stifts Pöllau, von welcher und ihrem Gnadenbilde der Mutter Gottes mehr zu sehen bey Meldung der Gnadenorten. 47. pölla Pfarrkirche in dem Markte gleiches Namens zum heil. Wolfgang. Die Stiftskirche heißt zum heil.Ntus, ist dem Stifte Pöllau bey dessen Errichtung zur Mitgift gegeben, und bestattiget worden. 43< . in dem Grätzcr Rnise. 129 48. Puech einc fürstlich Ceckaucrische Pfarre bey Weiz. 49. purgau, welche zu verleihen hat der Herr der Herrschaft Purgau/ in dem Markte gleiches Namens gelegen. 50. St. Ruprecht eine fürstlich Seckaue-rische Pfarre in dem eben sogenannten Markte, dessen Pfarrherr jetzo Dechand ist. Diese Pfarre hat Innocenz der achte röm. Pabst dem Vistthume Scckau An. 1489. verliehen, wie das 95te Diplome von Sectau bey Frö-lich bcstattiget. Die Pfarre aber, ehe Rabe genannt, wurde st-hon bey der Stiftung des BistthumsSeckau selbem gleichsam zur Morgengabe saint jener zu Vanstors, Leibnitz, und Vogan gegeben. 5^l. Ratten eine fürstlich Scckauerische Pfarre fast an den Spitaleralpen gelegen. 52. Rieggerspurg eine Hauptpfarre/welche Graf von Purgstall als Herr der Herrschaft Nicggerspurg zu verleihen hat. Der Hauptpfarre ist nun auch die Dcchandcy zu-gethellet. Der Ursprung dieser herrlichen Hauptpfarre ist zwar nicht bekannt, daß doch solche sehr alt sty, erweisen ihre ehcmaligm Töchter, die nunVicariate sind, nämlich St. Radegund in Hartmansiorf/ dessen vorderer 2ter Theil. I Theil izo Geistlichkeit und Rirchspiele Theil schon im Jahre mo. gestanden : die Pfarre Fering die eben im ntm Iahrehun-derte: zu Feldbach dcrelt anderer Theils wo jetzo das heilige Haupt Christi verehret wird/ um ioo. Jahr ehe erbauet worden; muß also Rieggerspurg noch älter seyn. Wcr der erste Stifter dieser Hauptpfarre gewesen ist, ist auch nicht ausgemacht: in dcm Vesuchungs-buche vom Jahre 1545. liefet man zwar, daß der damalige Pfarrherr Mathias Weinreben solle gesagt haben, es sey eine alte llcbergabe vorhanden, daß die Herzoge von Oesterreich Stifter waren; weil aber die Pfarre schon ehe gestanden, als Steycrmark an Oesterreich gekommen, weil die Herren von Ricggcrspurg das Vogt - und Lchcnrccht dieser Pfarre wechselweise mit dem Hause Oesterreich ausübten, so ist ganz glaubwürdig, daß die Herren von Rieggerspurg die Pfarre gestiftet, die Herzoge von Oesterreich aber solche vermehret haben. Die Herzoge von Oesterreich haben das Lehenrecht wechselweise bis an das i6zote Iahr gehabt, in welchen Ioh.Neichel ehe kaiserl. Hofkaplan der letzte Pfarrherr von Seiten Oesterreichs, nämlich von Ferdinand dem zweyten röm. Kaiser eingesetzet tvorden: von der Zeit haben bestandig die Her- in dem Grayer Rreise. , 2, Herren von Rieggcrspurg diese Hauptpsarr^ Herrn gestcUet/ der Ursache die Herren von Rieggcrspurg alle Jahre den 19. Octob. am Feste des heil. Ferdinands einen Iahrtag in der Schloßkapclle halten lassen. Die alte Pfarrkirche war zwar zur Ehre der heiligen Magdalena eingesetzet, wo nun der Psarrhof stehet, allein ein Herr von Rieggerspurg Besitzer des Schlosses Nieggerspurg hat für jeine Bequemlichkeit ein neue Pfarrkirche erbauet, welche zu St. Martin genannt, und heut die Pfarrkirche ist, die vorige aber zur H.Magda-lena hat einen Kaplan,^er'an den gemcinm Tagen dort die Messe zAalten pfleget. Der vordere Theil der jetzigen Pfarrkirche ist wohl um l oo.Iahr alter, der andere Theil aber im i6ten Iahrehunderte unter Mathias Wein-rebcnHauptpfarrherrn crbauchund An.1636. von Jakob Fürsten und Bischoffen zu Eeckau eingeweihet worden. Die 8.Vicariatpfarren dieser Hauptpfarre waren ehe Filialkirchen, und bekannte Mathias Weinreben zur Zeit der Besuchung An. 1545/ daß chcmal samt ihm 8. Seelsorger diesen Distrikt verschen mußten. Nun aber, wegen zunehmender Heerde der Kirche wurden diese Filialen in Ncariate verändert/ I 2 wel- H )2 Geistlichkeit Mid Kirchspiele welche ehe dem Erzbischoffe nach Salzburg, jctzo aber dem Generalvicaire dem Bischoffc zu Seckau von dem Hauptpfarrherrn zur Genehmhaltung der Scelsorge gcstellet werden. Diese Pfarrherrn müssen jahrlich an dem St. Martins Festtage bey dem Gottesdienste erscheinen, aufwarten, und zum Zeichen ihrer Untergebung dem Pfarrherrn eine bestimmte Summe Geldes erlegen, wie im alten Urbar vorgeschrieben ist. Es gehören aber folgende Vicariatpfarren nach Rieggerspurg, als: Fermg U.L.Fr. m Dorn, 1jlz St.Iet worden. Der i4te 1594. Hr.Mathias Esser Hof-kaplan des Landesfürstcn vom Hofe ernennet, ein für die Ausrcutung der Ketzcrcy sehr cifris ger Seelsorger. Der i5te i599.Hr.SigmundPrielmayr. Der i6te 1612. Hr. Christoph Leemann b.Lechenthal, ehe Pfarrherr zu Feldbach, von Johann Freyherr« von Stadl Hrn. zu Rieg-gerspurg gestellet; gab die Hauptpfarrc auf ^629. und wurde Dohmherr zu Wien. Der i/tc HrHohannReicht der H.Schrift Doktor 1629. von Ferdinand dem Myten römischen Kaiser gestcllct, und zwar der letzte vom Hofe, wie oben gemeldet worden, war zuvor Dechand. Derate 1634. M.WolfgangStroblein Bayer, gesetzet von Margarctha v.Ursenbcck Frau von Nieggersvurg, unter welchem die Filiale zu Vraittenfeld anficng, da er das Gnadenbild des Heilandes der Welt hat ma- I 4 lcll i z6 Geistlichkeit und Rirchspiele len lassen, zu welchem ein groser Zulauf ist, und der Ursach eine herrlicheMirche erbauet worden. Der i9te 1665. Hr. Michael Zierchael, der heiligen Schrift Doktor, ehe Pfarrhcrr zu Fering. Der 2otc 1674. Hr.Anton deGabrielis, der heil. Schrift Doktor, ehe Pfarrhcrr zu Walterstorf. Der 2ite 1683. Hr.Math.Ferd.Schickh/ ehe Pfarrherr zu St. Leonhard außer Grätz/ vom Ernst Grafen v.Purgstall gestellet. Der 22te 1690. M.Thomas Stürzcr, ehe Pfarrherr und Dechand zu Walterstorf, der den letzten Theil der Kirche zu Braitten-feld gcbauet hat. Der 2)te 1720. Leopold Ferdinand Graf t>on Kobenzl, bis An. 1705. da er infulirter Dohmprobst zu Laybach ward. Von -705. bis 1707. war die Hauptpfarre leer, weil die Herrschaft Rieggerspurg keine bestimmten Herren hatte. Hicmit der Hof mit Salzburg der Urftch in einem Streit verfallen war. Der 24te 1707. GundackerHerr v.Stu-benbcrg, hat die Kirche zu Braitcnfcld mit einer neuen Orgel und einem Kohre ausgczicrt, er lieget dort begraben. Der in dem Gratzer Nreise. - 127 Der 25tc 1729. H^ Primus Fclicianus Corpitsch der heil. Schrift Doktor, wurde von P.Albert Purgstall der Gesellschaft Jesu, dcr sich dieß Nccht bis zu stinem Tode vorbehalten hatte, ernennet; starb 1734' Die Pfarre stand ein Jahr leer wegen einigen Streitigkeiten. Endlich wurde es Der 26te 1735. Hr. Karl Ios.Aichinger der heil. Schrift Doktor, und zwar benennet von P.Albert Purgstall von der Gesellschaft Jesu, aufgeführet von dem Grafen Wenzel von Purgstall, bestättiget von Jakob Ernst Fürsten und Vischoffe zu Seckau, eingesetzet am Festtage des heil. Martins vom Philipp Grafen von Inzaghi Erzpriestcr zwischen der Muer und Dräu. Was die Filialen dieftr Pfarre betrist, so hat der Hauptpfarrherr sowohl die Lehen als Vogtgercchtigkciten überIlz, Paldau, Söcha, Hartmanstorf, Hazendorf und Edlsöllch immer behauptet. Die Vogteyen von Fering und Fcldbach sind dem Pfarrhcrrn nach langwierigen Streitigkeiten im Jahre 1663. den 13. April entrissen worden. Wie es in diesem Distrikte zu den Zeiten des Luthers ergangen, ist zu sehen in der Beschreibung der Orte Hainseld, Vcrtholdstcin und Veldbach. I 5 53. 138 Geistlichkeit u„d Kirchspiele 53. St. Radegund eine fürstlich Seckaue-zische Pfarre. 54. Sinnabelkirchen eine neu errichtete und aus der Pfarre Pischelstorf herausgezogene Pfarre, welche auch der Pfarrherr zu Pischelstorf verleihet. Die Pfarre wird um das Jahr 1727. gestiftet seyn worden, in welchen Max Joseph Freyherr von Glojach zu Erhaltung eines Seelsorgers allhier eine ansehnliche Sumlne Geldes beygetragen hat. 55. Sembriach eine Pfarre des Stifts Rein des Cisterzer Ordens zum heil.Aegidius, lieget an dem Fusse des Schöckels. 56. St. Stephatt in Gradkarn sie ge-Höret dem eben gencnnten Stifte Rein, welche, wie Sembriach, von den Geistlichen dieses Klosters besorget wird. 57. Söchau eine Pfarre nach Niegger-spurg gehörig, wo das mehreee gemeldet wor-ben.' Miale zum St. Florian. 53. Stembach eine Pfarre, die der Pfarrherr von Walterstorf vcrgiebt. 59. Straden eine Pfarre und Dechandey die von dem Fürsten von Seckau abhangt zur Mutter Gottes genannt, welche im Jahre i489.Innocen; der achte röm.PabstMathias dem Bischoffe zu Seckau gelassen, also, daß, wenn . in dem Grayer Nreise. , 2^ ' tvenn sie das erstemal im Monathe Jänner, Märzen, May, Julius, Scptemb. und Nov. leer stehen sollte, er solche verleihen könne, wie im 94. Dipl. des Bistthums Seckau bey Frö-lich zu sehen. Die Kapelle U.L. Frauen am Berge Straden hat im Jahre 1468. Friederich der röm. Kaiser dem Ritterorden des heiligen Georg, da er in die Dohmkirche zu Neustadt eingeführet ward, übergeben. Es scheinet also, daß, da der Orden ausgehöret, dieser Ort zu einer Pfarre von dem pabstl. Stuhle erhobenMd nachmalsan dasBistthumSeckau übergeben worden. 60. Stubenberg eine Pfarre, welche von der Herrschaft zu Herbcrstein verliehen wird. Die Pfarre war zu Zeiten Luthers mit einen Prädikanten versehen, aber um das Jahr 16oo. wurde solche, samt der Kirche im Markte Weiz, wie auch jener zu St. Ulrich bey dem heiligen Kreuze dem Lutherthume entzogen, und den Katholischen wieder eingehändiget. 61. Strallegg eine Pfarre des Stifts Pillau, wird von den Kohrherrn daselbst herwaltet. 62. Schöfer eine Pfarre außer Fried-berg, ohnweit dem Schlosse Perncgg, welche samt dem ganzen Distrikte von den Kohrherrn 340 Geistlichkeit mid Kirchspiele zu Rcicherspcrg in Bayern den Weltpriestern verliehen. Diese Kohrhcrrn versehen selbst in Oesterreich in dem Ncustadter Distrikte z.Pfarren, als Edlitz, Putten, und Vram-bcrg, ncbst dem Schlosse Grueb. Zu verleb hen aber haben sie folgende Pfarren: Aspang, Schöfer, Zöber, Mönigkirchen, Hochncukir-chen, Schönau, Krumbach, Wißmath, und Liechtenegg. 6z. Lrautmansiorf eine fürstl4Seckaue^ lische Pfarre, ohnweit Gleichenberg gelegen. 64. Uebelbach zum heil.Lorenz, eine Rei-ncrische Pfarre in dem Markte gleiches Na? lnens, sie wird von den Geistlichen dieses Stiftes versehen. 65. St. Veit in Aige„ ober Gratz, ein Ncariat der Stadtpfarre zu Gratz, deren Pfarrherren auch der Erzpricster von Gratz stellet. Die Pfarre ist uralt, indem hiehcr sihon An. 13OO. gewisse und immerwährende Messen sind gestiftet worden. Zu dem lst ouch ein alter Ctein merkwürdig, der folgende Innschrift hat: Hier liegt begraben Naspar Iager, dieser Rirchen pfarcherr, bessen Seele in dm Frieden ruhet, An. 1484. Im Jahre 1662. ist die Kirche neu erbauet und bergrösseret worden, das Altarblat, ein Kunst- in dem Grayer Nreise. i^ Kunststück des Adams Weißkirchcr, ist eilt GeMnkniß Johanns Scifrieds Fürsten von Eggenberg. 66. St. Veit in Vagau eine fürstlich Seckauerische Pfarre, welche/ wie das erste bischöfflich Seckauerische Diplome bey Frölich meldet, gleich zur Stiftung demBistthume zur Morgengabe gegeben ward. Die Gut-thatw der Nutter Gottes allhier bezeugen die häufigen Opfcrtafeln. Ein Graf von Khün-burg liegt hier begraben, der Grabstein lautet also: Hier uegt begraben der lcoclgeitrenge ^cr^ Naspar von Rhünburg zu Prm,se, fürstlich SalzburgischerRath und Viydom zuL,eib> nitz, der gestorben ist den 27. Tag Februar. im i57o.I dere Hausfrau ist gewest Benigl,a ein ge-^orne voll Tellgheint, ,nit der hat er gehabr rin Sohn, ein Tochter/ Gott der Herr ver? leih Anis taeäiferae Caspar de flirpe creatits He haut: aß petiit fpiritus aflra polu i^H OeiLllchkeit u,,d Nirchspiele leih ihnen ulld Ulw allcn ei» fröliche 3luf. erstehutlg. An:c,7. Die ersten Pfarrherrn sind unbekannt/ dio letztern folgen also: Der erste 1593. M. Johann Scipio. Der 2tc 1603. M. Klemcns Pinter. Der zte 1610. M. Johann Piscator. Der 4te 1611. M. Johann Marticius. Der 5te 1617. M. Johann Strauß.* Der 6te 1622. Hr. Georg Garthofcr. ' Der /te 1625. M. Konrad Holler/ Anfangs Administrator. ' Dcr8te 1627. M. Adam Klanscchekh. Der 9te 1629. N.N. hat sich mit einem jungen Pferde erfallen. Der lote 1630. N.N. nur ein Jahr, hat die Pfarre aufgegeben. Der Ute 1634. M. Martin Strecha. Der i2te 1642. Hr. Johann der Taufer Commißegg, starb An. 1664. Der i3te 1665. Hr. Johann Georg Neu-deregger, ehe Pfarrherr zu Gamblitz, tratt nach 3. Wochen die Pfarre wieder ab. Der i4te Hr. Jakob Mosche, verlaßt die tzWrre in dem nämlichen Jahre. Der i5te Hr. Johann Mosche, der geduB tige Job genannt, hat sich schr eifrig zur Zeit der Pest gezeiget. Der in dem Gratzer Arche. i^ Der i6te 1688. H^N.Leitncr, man weiß nicht wenn er gestorben ist. Der i/tc Hr. Georg Iostph Plesch, war 12. Jahre Pfarrherr. Der i8te Hr. Mathias Bernhard Peckl, dcr Gottcsgelahrhcit Doktor, unter diesem ist die Dechandcy von der Pfarre Mahrburg daher von Ioh. Ernst Erzbischoffen zu Salzburg An. 1702. den 10. Novemb. übertragen worden. Der 19k Pfarrherr und 2te Dechand war Boffin der Gottesgelahrheit Doktor, ehe fürstlich Wagenspcrgischcr Hofkaplan. Der 2ote Hr. Joseph Martin Scheffer der Gottesgclahrheit Doktor, war auch fürstlich Lambergischer Hostaplan. Dcr 2ite Hr. Franz Anton v. Azula. Der 22tc Hr. Ioh. Franz Frcytag, De-chand und Pfarrherr. <. Der 2zte Hr.Harl Plicmbl Apostolischer Protonotair, ehe fürstlich Spauerischer Hof-taplan. 67. Vorau, sie heißt zum heil. Aegidius und gehöret den regulirten Äohrherrn dastlbst. Die alte Pfarrkirche ist zwar die Stiftskirche zum heil. Thomas, weil die Marktkirche viel später erbauet ward; doch wie es vor Alters ge- 144 Geistlichkeit und Kirchspiele gewöhnlich war, dajz man die Pfarren bon dcn Klosterkirchen, geistlicher Ruhe halber, abstnderte, so geschah es auch hier. Diese Pfarre hat Eberhard der Erzbischoff zu Salzburg mündlich, Konrad dessen Nachfolger schriftlich dem Stifte Norau An. 1163. geschenket, und folgende Gränzen gcsetzct: Von der Höhe des Berges Massenberg durch dessen Gipfel bis zu dem UrsprmH der Heistritz ( wo sich St.Jakob von der Pfarre Ratten scheidet) und von dem Anfang der weißen LafmS, jetzo Weißcnbach, bis solche in die sthwarze Lafniy ergießet. Aus welchem zu sehen, daß Wenigzell, St. Jakob, Waldbach und Mönichwald unter den Gränzen der Pfarre Vorau begriefen sind. Die Pfarrkirche zu Vorau zum hcl'l.Aegidt'us im Markte wurde An. i2o2.geweihct; allein ich glaube nicht, daß selbe eher als im Jahre 1306. zu einer Pfarrkirche sty erkläret worden. Die Pfarre verwaltet nun der Dechand des Stifts, und die geistlichen Pfarrdienste werden von den Kohrherrn wochenweise verrichtet. Filialen sind St. Nikolas in Rainbcrg, heil. Kreuz außer dem Markte St. Johann; neben dem Stifte eigenthümliche Vicariaten sind: Wc-mgzell, St. Jakob, Waldbach, und eines TO- in demGratzer Nreise. ,.>< Theiles Mönichwald; einverleibte Pfarren sind Dechantskirchen, Friedberg und St.Lo-renzcn. Im Jahre 1545. alö die Besuchung war, hat solche Hr. Johann Lanckes Kohrherr im i2ten Jahre verwaltet, llm das Jahr i28c>. waren During Äohrherr, und 14/0. Christian Kohrherr Pfarrherrn daselbst, h^ 63. Im Wald St. Iakob gehöret dem Stifte Vorau, wegen der Vogtsgerechtigkeit dieser Kirche haben Gerhard und Heinrich die ersten Herren von Krumbach und Besitzer der Herrschaft Thalbcrg das Stift angefochten, und die Kirche zu St.Iakob gewaltthätig eingezogen. Leutold der Probst zuVorau nahm sich um die Rechte seines Stiftes eifrig an, und erhielt, daß im Jahre 1209. die Kirche dem Stifte zurückgestellet wurde, doch also, daß zu St. Jakob ein Vicair wohnen solle, welcher hier und zu Wenigzell die Seelsorge verrichten solle. Dem Vertrage haben der Herzog und Erzbischoff das Sigel beygedrückt. Im Jahre 134z. war hier Pfarrvicair Albertus Kohrhcrr zu Vorau. An.1498.Hie-ronymus Braittenwaider Kohrherr als Mithelfer zu St. Jakob. An. 1545. lvar Wolfgang Praithofer, nachmals Probst, Pfarrherr ftllhier, und bezeugte, daß schon vor alten Zci-2terTH. ' K ten 146 Geistlichkeit und Kirchspiele ten dahicr auch ein Kaplan gewesen sey. Damals war Waldbach ein Filiale von St. Jakob, sie zählte damals 550, nun aber mehr dann IOO0. Seelen. 69. Waldbach eine Vorauerische Pfarre von welcher erst gemeldet worden. Hr. Martin Volß Xohrherr vonVorau hat den Pfarrhof gebauet, und die Kirche erneuert/ er ist 20. Iayre hier Pfarrherr, und zwar der erste aus allen gewesen. 70. waltersiorf eine hochfürstlich Salzburgische sehr einträgliche Pfarre, sie hat zu verleihen die Pfarren Hännerstorf, und Steinbach. 71. Wemgzell gehöret zumStisteVorau, sie stand ehe unter St.Iakob. ImIahre 1481. war Hr. Georg Kohrhcrr von Norau Pfarrherr hier: hierauf ward es Hr. Ambros, der im Jahre 1496. zumPrälaten erwählet ward. Allhicr wird mit großem Zulaufe der heil.Pa-tritius verehret. 72. wechsl an St. Lorenzen gehöret nach Vorau. Sie war ehemals der Dechantskirchner Pfarre einverleibet, und war niemals kaiserlich. Wenn sie zu einer Pfarre errichtet ward, ist nicht bekannt, An. 1491. ist Thomas Flur Kohrherr von Vorau Pfarrherr in dem Grayer Nreise. , ^ Herr zu St.Lorenzen gestorben.. Im Iah^ 1344. war Otto Nicair hier, der dem Nicaire bon Dechantskirchcn, und dem Pfarrherrn zu Friedberg viele freundschaftliche Dienste erwiesen hat. Im Jahre 1545. zur Zeit der Besuchung war Pfarrherr hier Hr. Gabriel Triebenbach, er hatte bey zöo.jctzo über 800. und mehr Seelen, und hatte von Thalberg einen Zehcnd gemiethet; man erlaubte ihm öffentlich Wein zu verkaufen, weil er mit seinen Einkünften nicht leben konnte. Die Vogtcy gehörte nach Zeugniß des Bcsuchungs-buchs vom Jahre 1545. dem Schloß Nö»ten-burg, allein FriederichHerr vonSaurau wollte auch wie sich Hr. Peter von Leidenslach Dechand zu 1 TZorau 1507. zu Salzburg beschwerte. Der ' Erzblschoff schrieb also diesemHrn. v.Saurau, daß er sich dessen nicht unternehmen solle, weil Schutzherrn diejer Kirche kein anderer, denn dle Vlschöffe zu Salzburg, waren, welche diese Kirche nut allen Rechten gänzlich nach Vorau geschcnket haben. An. 1533. wurde die Kirche zum heil. Üorenz, wie auch die Stadtpfarre Friedberg von den Türken und Räubern zerstöret und verbrennet. K 2 73. 143 Geistlichkeit und Rirchspiele 7). rpilferstorf eine sürstl.Seckauerische Pfarre unter Ilz gelegen. 74. Wolfsberg eine sürstl.Seckauerische Pfarre, welche Kirche samt jener zuSt.Ste-Phan, Kirchbach, undIagerberg Ulrich der Erzbischoff ;u Salzburg ehe Bischoff zu Seckau an Gundacker von Gleitsau und seine Söhne übergeben; Bernhard aber der Bischoff von Seckau hat sie An.1269. durch Hrn.Herbord Truchsesscn von Fulnstein Landrichter in Steycrmark wieder zum Bistthume gebracht. Die alte Pfarre war Iagerberg, jetzo aber Wolfsberg zum heil. Dionysius, doch wird alle Sonn-und Feycrtage zu Iagerberg der Gottesdienst verrichtet. Im Jahre 1391. hat Alexius Pfarrherr zu Wolfsberg etliche Güter dem Hrn. Ulrich Dohmprobsten zu Seckau verkaufet, wie das 192k Diploma von Seckau bey Frölich zeiget. 75. weiz eine fürstl. Seckauerische Pfarre und Dechandcy, sehr alt/ ober dem Markte gelegen, in welcher das steinerne Gnadenbild der schmerzhaften Mutter, ein Werk des heiligen Thiemo Erzbischoffs zu Salzburg, in einer nun herrlich erbauten Kirche mit grossem Zulaufe verehret wird. Die alte Kirche war um das Jahr 1065.00« den Herren von Ratt- man- in dem Grayer Rreisi. , .^ manstorf hergestellet, wie das vorgesetzte Wappen derselben bezeuget. Fast um eben jene Zeit soll die Pfarre ihren Anfang genommen haben, da Gebhard der erste Erzbischoff zu Salzburg den großen Zehend darzu gegeben. DieDechandey ist im Jahre 1636. daher gekommen , indem M. Johann Wampel der erste Dechand gewesen, der An. 1641. den lz. Iunius starb. ^ Das Erzpriesterthum durch den Neustadter Distrikt wurde im vorigen Jahre-Hunderte nach Wei; verleget, und war im Jahre 1690. derwste Hr. Bernardin Biscon, welcher An. 1726. starb; nach solchem war Hr. Franz Leopold Niedlegger, und nach ih)N Hr.PaulHieronymus Schmutz, der itzt noch, da wir dieses Werk jchreiben, beym Leben ist. Der Markt war zu Luthers Zeiten ziemlich angestecket, allein er ward den Katholischen wieder eingeräumt. K 2 Ent- I5 40. Nlingensiem Gut den Edlen v.Pollan.' 41. Hlafenau das Stift Vorau. 42. Nonlberg Herrfthaft den Grafen Stadl. 43. Rroißbachhof den Grafen Gäller. -2ter Lh. L 44* i62 Herrschaften und Schlösser 44. L-aubegg Herrschaft den Grafen Joseph von Atthems. 45. Leech Rommenchur dieMaltheserritter. 46. Lidelhof den Grafen Tattenbach. 47. Liebenau den Grafen Gaisruck. 48. tustbichel den Hrn. v. Aendres. 49^ 8t.Mörten Herrsch, das Stift Admont. 50. Ober > Maychofen den Grafen Gun- dacker Herbcrstcin. 51. Mössendorf den Grafen Lengheim. 52. ürümchhofen den Grafen Stubenberg. 53. Moßbrunt, Gut den Nakitsch. 54. Müllegg Herrschaft den Watmanstorf. 55. Münzgraben den Freyhrn. Iauerburg. 56. Neuberg den Grafen Herberstein. 57. Neubau dktt Grafen Kottolinski. 58. Neudorf den Grafen Ehrenrcich Wurm- brand. 59. NeuhaußdenGrafenFerd.Wurmbrand. 60. pegga das Stift Vorau. 61. pernegg in der Hlsenau Herrschaft den Grafen Rindsmaul. 62. pfannbergHerrsth.denHrn.V.MÜlburg. 63. pirckenjteu, den Grafen Max Traut- manstorf. 64. pirckwieftn den Grasen Gleispach. 65. Pöllan das Stift Pöllau. 664- ^ in dem Grayer Rreisi. 163 66. Poppendorf den Grafen Rindsmaul. 67. premstatten den Grafen Saurau. 68. prendelhof zu Radkerspurg zu Kll'n- genstein. 69. puchensiem den Grafen Rindsmaul. 70. pischoffhofGut denVischoff zuCeckau. 71. pertelstein den Grafen Lengheim. 72. Raabahof den Hrn. von Schrott. 73. Unter. Rattmansiorf Herrschaft das Kollegium des Ges. Jesu zu Leoben. 74. Rein das Stift Rein. 75. Reitteliau den Grafen Wurmbrand. 76. Rieggerspurg den Grafen Purgstall. 77. Rohr das Stift Rein. 78. Rossenhof den b.Bichler. 79. Ragitsch den Grafen Trautmanstorf. 8c>. Schiehleichen Herrschaft den Grafen Ehrenreich Wurmbrand. 81. Sommechof Gut den Wämpes. 82. Sparbersbach den Hrn. Haller Doktor der Rechte. 83. Seizerhof das Stift Sciz. 84. Stadl den Grafen Karl Stadl. 85. Stein Herrschaft den Grafen Baar. 86. Straß Herrschaft den Grafen Leslie. 87. Straßengel probjtey das Stift Rein. 88. Stubegg den GrafenLeopoldStubenberg. L 2 89. »64 Herrschaften und Schlösser. 89. (vber.Thal den Grafen Trautmanstorf. 90. Ihalberg das Kollegium der Gesellschaft Jesu zu Gratz. 91. Thallerhof Gut den Hrn. Wittmann. 92. Trautmanstorf Herrschaft den Grafen Weichard Trautmanstorf. 9). Vorau die regul.Kohrherrn zu Vorau. 94. waldegg Herrschaft den Freyherrn von Schwitz. 95. waldstein den Grafen Dietrichstein. 96. Waasen den Grafen Sigmund Galler. 97. wemburg den Grafen Karl Breüner. 98. WeisseneggHerrschaft den V.Wohlfarth. 99. weiz Dechandey den Erzpriester. 100. weljtorf das Stift Pillau. 101. Weyelstorf den v. Warnhauser. loH. waZenegg den Grafen Khevenhiller. Bc- t65 Beschreibung der Ortschaften des LHn diesem Kreise befinden sich folgende -tz)Orte: Erstlich Städte sind zwo: Prugg und Leoben. Landesfürstl.Markte zahlet man n, deren 5. landesfürstlich sind. Herrschafte,» sind 28, aus welchen der einzige Kammerhof im Eisenarzt dem Landesfürsten gehöret. Nir fangen bey den Städten an. 1. prugg die landesfürsil. Rreissiadt, 6. Meilen von Gratz entlegen, eine sehr alte Stadt. In den Peutingerischen Tabellen findet man zwey alte Orte, eines (^ 5o«i6m) an der Brücke / das andere (^ M^am) an der Muer genannt/ unter welchem aber die Stadt Prugg zu verstehen ist, ist unter den Gelehrten noch nicht richtig. Noch weniger ist es gewiß, daß diese Stadt vor Gratz die Hauptstadt des ganzen Landes soll gewesen styn; denn, obschon bey spatern Zeiten zu Prugg viele Landtage und Zusammenkünfte find gehalten worden, folget doch nicht, daß sie eine Hauptstadt gewesen, sondern nur, daß L z man 566 Beschreibung der Städte man solche Zusammenkünfte und. Landtage zurErleichterung der Landesstande aus Steyer Karnthen und Krain zu Prugg gehalten habe. Indessen ist doch bom i2ten Jahrhunderte her Gratz, und vor Gratz, die nun in Oesterreich gelegene Stadt Stcyr zu Zeiten unserer Ot-tokarn die Vaterstadt des Landes gewesen; von welchen mehr in dem erstenTheile meiner ^nn3i. 3^r. gemeldet worden. Ich höre zwar, die Stadt Prugg soll viele alte Urkunden und Freyheiten aufzuweisen haben, dä mir aber solche nicht sind gewiesen worden, wird mans mir nicht verdenken, daß ich zu ihrem Rukme nicht mehrers beysetzen könne. Ob schon nun Prugg niemals dieHauptstaoc des Landes gewesen ist, so hat sie doch vlele besondere Merkwürdigkeiten auszuweisen: ,m Jahre 1199. wurde diese Stadt, vermöge eines Diploms des Königs Philipps bey dem Author 6erm. 3acr. im 2ten Bande von der zo8ten bis zur zi2ten und 956ten Seite als ein in Karnthen gelegener Ort, der Kirche zu Salzburg bestättiget mit diesen Worten: ^tt^H. M/^2H. /.tt/ö6,n. welche alle Orte noch heut zu Tage unter der geistlichen Gerichts- in dem Prugger Rreist. i6^ richtsbarkeit von Salzburg stehen. Um das Jahr 1293. hat diese Stadt ihre Treue gegen Albert dem Kaiser ihren Landesfürsten besonders gezeiget, denn als Steyermark von Albert abfiel, blieb Prugg doch an der Seite Alberts. Es ward also von dem andern Landesherrn belagert, Hermann von Landenberg bejchützte die Stadt. Albert der Herzog konnte wegen Tiefe des Schnees sein Kriegsheer nicht über den Semering bringen, doch haben die Pruggerischen Bürger die Feinde theils mit Versprechen der Uebergabe, theils mit guten Worten so lange aufgehalten, bis die Feinde unter sich uneinig wurden, und die Belagerung selbst aufgaben, die Bayern und Salzdurger abzogen, Albert aber in die Stadt unter frölichen Jauchzen und Händeklatschen seinen Einzug hielt. Daß die Landesfürsten sich öfters hier aufgehalten haben, bezeugen verschiedene hier ausgefertigte Freyheitsbriefe derselben. Im Jahre 1305. war Rudolph nnser Herzog in Prugg, und mit ihm auch Leopold sein Bruder Erzherzog von Oesterreich, Ulrich der Bischoff zu Seckau, Hermann Marschall von Landenberg, Ulrich von Waldsee Landeshauptmann in Steyermark, Berthold Druch- 3 4 e aus dem Diplome St.Lamprccht bey Fröl.ch «m -ten Theile an der-zi.Scite «-zusehen lst; folglich hat er .„.Jahre "27.«" dwOber-herrschaft über Wenz an unsern Leopold ab« gettetten. Der Markt ist erst zu McrnZ«. mont, liegt an den Gränzen Oesterrechs ober St. Gallen Von der Reformat.^ d.escs Markts wird in St. Gallen gemeldet werden. Die Mauthe und das Gericht m,t andren Spangenstcinischcn Lehen gehörten im Jahre 1685. Georg Sigmund v. Trautmanstorf. 3. Cell gehöret dem Stifte St.Lamprecht, «s hat seinen Ursprung und seine Aufnahme »er Mutter Gottes Maria Cell zu danken, ^ , > , das i,l dem Prugger Nreise. ^79 das übrige von Maria Cell wird im §. 15. crtlaret werden. 4. zeisinarzt ist landesfürstlich/ bongen berühmten Eisenbergwerken bekannt, lieget 10. Meilen ober Gratz gegen Oberösterreich/ mitten unter dem höchsten Gebirge. Diese glückseligen Eisengrubcn wurden um das Jahr 712. gefunden/ wie es etne alte Innschrift in der Pfarrkirche daselbst bestättiget; sie leiden schon seit tausend und mehr Jahren nicht den mindesten Abgang an Eisen. Im Jahre 1668. wurde ein Eisenklumpen in 2. Theile geschlagen, und mitten in solchem ein schönes Bildniß unser lieben Frauen gefunden, das die Natur allein ausgearbeitet hat; Diese Statue wurde in dicSchatzkammcr nachWim geschicket. In diesem Markte befinden sich fast keine andere Innwohner als Bergknappen , derer einige die Eisensteine hauen, andere zerschmelzen, und andere zum ferneren Gebrauche verfertigen. Den Officiercn steht der Kammergraf vor, welcher vom Landcs-fürstcn eingesetzet wird. Die Pfarrkirche des H. Ostvalds ist gleich einer Festung, mit einer starken Mauer umgeben. Uebrigens waren die Eisenarztcr dem Irrthume Luthers sehr stark ergeben, denn als im Jahre 159?? M 2 die 185 Veschreibimg der Markte die landesfürstlichcn Commiffaircn Hr. Peter Kuglmann Kammcrrath/ Hr.Sigmund Rcb-hun Pfarrhcrr zu Pols und Beichtvater der Nonnen zu Goß, Hanns Fuchs Amtmann in Eisenärzt, und Mathias Gartner Amtmann in Vordernberg nach Eisenärzt kamen, den Pradikantm abzuschaffen, und einen katholischen Pfarrhcrrn einzusetzen, erregte sich plötzlich ein Auflauf von Bergknappen, Arbeitern/ Holzknechten, Fuhrmännern und dem übrigen Pöbel, und wollten den Pradikantm mit allen Gewalt erhalten, doch, weil sie häreten, daß der Herzog Ferdinand selbst nach Eisenärzt kommen wurde, entließen sie denselben, und nahmen den katholischen Pfarrherrn an, welcher Sicherheit halber seine Wohnung im Amthause nahm; die Commissairen zogen ab, bis aufHrn. Peter Kuglmann, welcher, nachdem der Herzog nach vollendeter Jagd nach Gratz gezogen, auch den andern Tag abreisen wollte; allein es wurde ein neuer Aufiauf, der Pöbel nöthigte den Commissairen, daß er die Schlüsseln der Kirche herausgeben mußte, er wurde zu Pferde etlichemal um den Pranger geführet, er mußte mit ihnen trinken, und so fort: endlich ließen sie ihn doch fortreisen. Wald hernach zog von Gratz in das Bayern der in dem Prugger Nreise. 18 l der apostolische Gesandte Hicronymus Graf bon Portia, kam in das Eisenarzt, alldort das Nachtlager zu nehmen; um Mitternacht kamen die aufrührischcn Eisenärzter mit Flinten, Säbeln, und andern Waffen ; ein Bedienter des Abgesandten hat ihnen aber mit harter Mühe ausgeredet, daß es nur ein weltlicher Herr Ms Italien sey; worüber sie endlich spottweise sagten : was Erzherzog Ferdinand, wir sind hier Herrn! Also zogen sie ad, nachdem sie der Bedienter des Hrn. Portia ehe tapfer angetrunken hatte. Der Nuntius mußte zu Mitternacht sich heimlich flüchten, weil eine gemeine Sage gieng, daß sich 8OQ0. in Eisenärzt und derselben Gegend verschworen hätten / ihren Pradikanten zu beschützen. Diesen Ungehorsam und Muthwillen wollte der Herzog Ferdinand nicht ungestraft las-stn, bestellte neue Commissairen,als den Freyherrn Andreas Herberstorf geheimen Raths Johann Äbten zu Admont, Alban bon Moß-hnm Kämmerer und Rath, und Ioh.Fridrich von Vaar Postmeister, welcher einen Haufen windischer und deutscher Soldaten zur Bedeckung mit sich führte; den 14. Octob. kam die Commißion zu Leoben an, die Soldaten M 3 aber i tz2 Beschreibung der U7arkte aber besetzten den Prcbichl, damit die Eism-ilrzter den Weg durch den Wald nicht verhauen sollten. Da also die landesfürstliche Commißion mit ihrer Wache zu Eistnarzt ankam, war ganz Eisenarzt in Waffen, der Kirchenthurm und der Berg waren besetzet, und mit Geschütze aus dem Zeughause versehen. Bey erfolgtem Glocknstreiche versahen sich alle mit Gewehren, setzten sich den Commissairen entgegen, wollten die Schlüssel nicht zurückgeben >c. Da also die Abgeordneten in größter Gefahr des Lebens gewesen, kamen unverhofft von Kloster Neuberg un» von Astenzthal 316. wohl bewehrte deutsche Schützen, auf deren Ankunft die Eisenarztee den Muth sinken ließen, die zween Thurme samt den Kirchenschlüsseln übergaben, und sich «um Gehorsam neigten; hiemit gieng die Reformation glücklich von statten, und also tvard dem katholischen Pfarrhcrrn die Klrche und der Pfarrhof übergeben. In den Zeugnissen fand man, daß der Bürgermeister und tie Vornehmsten im Rathe die Anführer dieses Aufruhrs waren. Sie hatten das Unglück für ihre verdiente Straffe in die Ungnade des landesfürsten zu verfallen, den übrigen wurden die Gewehre und Freyheiten abgenommen, und m öem PruMr Nreise. iFz «nd aller Rath und Zusanllncnkünfte in Abwesenheit des landessürstlichen Amtmanns verbothen. Einige Radelführer sind entfio-hen/ andere nach Gratz in die Festung geschickt, und viele aus dem Lande verjaget worden; doch am Leben wurde keiner gestraffet. Um das Uebel bey derWurzel auszureißen, warden die Mischen Bücher aus öffentlichem Platze verbrennet, und jenem, der einen lutherische» Pradikanten ein Untcrschleif giebet, mit der Todesstraf bedrohet. Im Jahre 1600. dm 23.IUN. kam eine neue Commißion in das noch nicht gereinigte Eisenarzt, und mit ihr Martin Bischoff zu Seckau, alle und jede Bürger, Knappen, Bergarbeiter, und umliegende Baucrschastell wurden den 25ten beruffcn, und durch eifrige Ermahnungen so vieles erwirket, daß sich die halsstarrigen alle den Befehlen des Hofes einwüthig unterzogen. Da sich aber im bemel-tcn Markte eine sektische Kapelle befand, in welcher die Pradikanten ihre Trauerprcdigtcn hielten, wurde selbe zerstöret, und ein gute Anzahl lutherischer Bücher den Flammen überliefert. Tvr Markt ist nun gut katholisch. Auf den Gebirgen aber möchte es doch noch hemiliche Lutheraner geben. M 4 Die 584' Seschreibmlg der U^rkte Die Pfarrkirche in Eisenärzt sott, wie Prevenhueber lehret, um das Jahr 1493. erbauet worden seyn, aus dem Legate Georgs Edlen von Nördlinger,welcher im Jahre 1463. Kammergraf allhier gewesen, und im Jahre 1490. starb. 5. St. Gallen unter Altenmarkt gegen Admont, gehöret diesem Stifte. Die Pfarre St. Gallen, im Walde genennct, hat im Jahre 1 i6o.Eberhard Erzbijchoff zu Salzburg bemcldtem Kloster gegeben, solche geweihet, mit einem Taufsteine versehen, zu welcher Zeit diese Kirche noch keine Pfarre gewesen, sondern unter die Pfarre Admont gehörte.^ Der Markt wird spater seyn gebauet worden/ Im Jahre 1600. da man erfuhr, daß hier, wie auch in Landl, Gambs, Palf und Alten-markt eine große Anzahl sektischer Personen sich befände, sind die landesfürstlichen Com-Nliffairen auch in diesen Markt gekommen, und daher auf den 1. Julius all umliegendes Volk bestellet: Johann der Abt von Admont tvohnte der Reformation seiner Unterthanen selbst bey, und wurden auch 400. Lutheraner zur katholischen Religion bekehret, 400. lutherische Bücher wurden verbrennt. in dem Prugger Rreise. 195 6. Napfenberg gehöret denHcrrn v.Stu-bcnberg ober Prugg an der Muer, 7. Mei-lcn ober Grätz, an welchem Orte Lazius das alte c^eH«ttm ausgrabcn will. Im Jahre 1173. war Ottokar der sechste zu Kapftn-berg , und hat bey der Kirche des H.Martins zum Nutzen der Stifter Seckau und St.Lam-. precht gesprochen. Im Jahr n8o. lvar gc-meldter Ottokar mehrmals zu Kapfenberg. Es war auch ein alte Familie der Herren von Kapfenberg/ welche schon im i2ten Jahre-Hunderte in Steyermark bekannt gewesen, und schon in der Mitte des izten Jahrhunderts cmsgcstorben; obschon Ulrich Herr von Stu-dcnberg, von Wulfing den 2ten Herrn von Kapfcnberg, als Erbe eingesetzet ward, ist doch, als Wulfing von Kapfenberg wieder gesund worden, die Herrschaft Kapftnbcrg an Friederich den ztcn und 4ten Herrn von Stu-bcnberg gekommen, bey welcher Familie solche noch heut zu Tage ist. Wulfing der 6te Herr von Stubcnberg mußte in jenen Unruhen des Steyermarks, unter Ottokar den König von Böhmen 4. Schlösser abtrcttcn, und auf solche Weise sein Leben retten, doch bekam die Familie der von Stubenbcrg diese Schlösser wieder, als Steyermark an das Haus Ocster^ M 5 reich ig6 Beschreibung der harkte reich fiel. Im Jahre 1292. da Friederich von Stubcnberg mit andern Landesherren Steycrmarks sich Albert dem Herzoge entgegen setzte, hat es sich eräuget, daß, da sich Herzog Albert zu Prugg aufhielt, Fricdcrich Herr von Stubenberg mit einer zahlreichen Mannschaft zu Pferde und zu Fuß nach Kapfmberg sich begab, Hermann Herr von Landenberg wurde dessen erinnert, eilte ihm entgegen, hollte solchen auch im Dorfe Krau-lvath ein, und bey St. Benedicten kam es zu einer kleinen Schlacht, in welcher der Herr von Landenberg am Veine verletzet ward, dem Herrn von Stubenburg wurde dasPferd unter dem Leibe erstochen, doch wehrete er sich tapfer zu Fusse, und würde von den Leuten des Landenberg niemals seyn gefangen worden, wenn nicht einer von seinen Gefehr-ten Völckl, oder Pichet genannt, von welchen er das Pferd zur Flucht foderte, ihm solches abgeschlagen, unv sich selbst mit solchen ge-fiüchtet hatte. Es wurde also Friedmch Herr von Stubenberg mit seinen Gefehlten gefangen, anfangs nach Knitlfeld, nachmals nach Iudenburg geführet, und allda bewachet. Die Güte des Herzogs Albert hatte dem Stubenberg das Leben geschenket, und nur die it, dem pruMr Nreisi. 18/ die Herrschaften Kapfenberg, Guttemberg, und Katsch eingezogen , welche ihm doch mit der Zeit wieder zurückgestellet warden. Im Jahre 1600. den 20. Julius wurde auch in diestm Markte der Anfang zur. Ne-ftrmation gemacht, weil sich aber die Kapfen-berger einhellig lauten ließen, das Land eher zu verlassen, als den Religionseid zu schwören, haben die Herren Commissairen mit Unterlassung des Eids nur allein die Mischen Bücher verbrennet, den lutherischen Pradi-kanten vcrtriebenMd den katholischen Priester eingesetzet. Mit der Zeit aber haben sich die Kapfcnberger freywillig zur katholischen Religion begeben, in welcher sie noch heut standhaft verharren. 7. Rhindberg landcsfürstlich, lieget ober Kapfenberg an der Mörz rechter Hand. In "escm Markte hat im Jahre 1283. Albert der Herzog Heinrich dem Äbten zu Admont alle vorigen Rechte und Freyheiten bestatti-get. Den 14. Julius des i6ooten Jahres kam dlc landesfürstlichc Commißion auch Hieher, und weil das Volk durch den Pradikan-ten, der sich im Schlosse aufhielt, sehr gestar-ket ward, hielt es schwer selbes zu der wahren Religion wieder zurück zu bringen. End, lich z 88 Vesihreibung der U7arkte lich ergab es sich doch? und wurden alle sektischen Bücher in Gegenwart des ganzes Ortes auf dem Platze verbrennet. 8. Mautern GrasBrcünerisch, zwisihen Khailwang und Kammcrstein eilf Meilen ober Gratz gelegen, ist mit steilen Felsen, und großen Bergen umgeben; die Pfarre daselbst gehöret zu dem Stifte Admont, und ist zu Ehren des H.Nikolas geweihet; es befindet sich in dieser Pfarrkirche ein Kreuzbild, welches unter den Flammen des Feuers unver--letzet blieb; die PP. Franciskaner haben hier ein Kloster, welches ihnen Karl Godfried Graf hon Breüner im Jahre 1669. stiftete, wovon unten wird gehandlet werden. 9. Mörzzuschlag landesfürstlich, unter Neuberg dem Kloster gegen Spital und dem Berge Pfaf gelegen, ist im Jahre 1477. befestiget worden/daman allda denMathiasKor-vin den König in Hungarn fürchtete; man siehet noch heut zu Tage in dem Thurme die Buchstaben ä. 2.1. 0. u..den Denkspruch des Kaisers Friedelichs. Der Markt ist hüpsch, er hat einige Herrschaftshauser, und diele Freyheiten von den Kaisern und Erzherzogen von Oesterreich; den Namen führet er von dem Mrzftusse, welcher da sehr stark in dem Prugger Nreist. 1^9 stark anfällt. Die Pfarrkirche der H. Kune-gund gehöret dem Stifte Neuberg. Im Jahre i6oo. wurde der Markt reformiret, die ' sektischen Bücher verbrennet, und alles nach Wunsch vollzogen. 10. Trofeyach landesfürstlich, unter Vordernberg gelegen. Es waren vor Alters eigene Herren, die sich von Trofayach odcr Treviach schrieben. Im Jahre 1286. war M. Heinrich von Trafeyach Dechand zu Buxen ; Heinrich von Trofeyach der Soldat wurde im Jahre 1258. durch Otto Hrn. v. Haslau Landeshauptmann in Steyermark angehalten , daß er den Zehend dem Stifte Ad-mont zurückstellen sollte. Das Luthcrthunr hatte hier auch eingerissen, der llrsach waren auch die landesfürstlichen Commissairen die Bürger bonVordernberg undTrofcyach nach Leoben bcruffen, und die Oerter reformirten, welche willig zu den wahren Glauben zurück gckehret/ wie mit mehrern bey Leoben gesagt worden. Die Pfarre ist landesfürstlich, und ist im Jahre 1490. Hr. Andre Mctschacher Pfarrherr zu Trofeyach und Goß gewesen/ wie Kainach meldet. 11. VordernberZ landesfürstlich/ ober Leoben an der andern Seit? von Eisenarzt ge- 190 Herrsihaften und Schlösser gelegen; es hat ein trcfliches Eiscnbcrgwerk, welches doch nicht landesfürstlich ist; anstatt des Kammcrgrafcn ist hier cin Amtmann, der die Obsorge trägt, und war im i6ten Jahrhunderte Kaspar Herr von Moßhcim zu Landschach Amtmann hier. Die Pfarrkirche zum heil. Lorenz ist ein halbe Stunde außer dem Markte gelegen, in welcher doch nur an den Aposteltagen Gottesdienst gehalten wird/ der Beneficial wohnet bey selber, und muß täglich da nebst einen Mithelfer Messe lesen. Der Pfarrhof ist zu Ende des Markts bey der Filialkirche U. L. Frauen Himmelfahrt gcbauct, in welcher der Gottesdienst gewöhnlich, wie in einer Pfarmrche gehalten wird. Die Pfarre wird von dem Landesfursten vergeben. DieVordcrnbcrger wurden auch wegen der Reformation zum katholischen Glauben im Jahre 16°°. nach z.co-ben beruffen, und glücklich zu rechte gebracht, wie oben bey Leoben gemeldet worden. Herrschaften und Schlösser des Prugger Kreises. « i. Affenz gehöret dem Stifte St. Lam-precht; siehe oben Markt Afimz. 2.V5» in dem PruMr Nreise. 191 2. Buchet gehört dem Hrn.von Kalchberg im Mörzthale unter Neuberg, von welchem Orte nichts merkwürdiges aufzuweisen ist. z. iLhtttau gehöret dm Grafen v.Breü-ner, unter Mautern und Kannnerstcin gelegen. Leutold Herr von Stubendcrg war im Jahre 1448. und 1464. Lehensherr über des Martins Narringer Güter zuEhrnau, wie Kainach bezeuget. 4. Fnedhofen eine Herrschaft der Herren von Zierenfeld gehörig, sie lieget ober Leoben und unter Trofayach. 5. Gallenstein ein Schloß des Stifts Ad-' nwnt, an den Gränzen Oberösterreichs unter Altenmarkt gelegen. Dieß Schloß hat im Jahre 1273. Heinrich Abt zu Admont gebauet, um sein Kloster wider die damals fast beständige Anfalle der Feinde in Sicherheit zu setzen, wie in dem 8. Diplome zu Admont« bey Frölich 2. Bande 228. Seite zu sehen. Eben diestr Abt hat auch das hiesige Landgericht von Rudolph dem ersten röm. Kaiser erhalten. 6. Gra'schm'tz ein Gütchen den Dilliw-gcrn gehörig, ist von keinem Ansehen, und der Ursach wegen in der Landkarte nicht bemerket worden. 7. Ho» t92 Herrschaften und Schlösser 7. HochenwanF gehöret den Herrn bon Ochaftenberg, zwischen Ärieglach und Mörz-zujchlaq gelegen, welche sie von den Herren von Fladnitz durch Heyrath erhalten haben, wie Kainach lehret, deßwegen sich auch die Fladnitzer zu Hochcnwang geschrieben haben. 8. Ralnmerhof in itisenarzt landesfürst-lich/sonst ist mir von solchem alles unbekannt. 9. Rammersiem ist den Grafen v. Breü-ner unterthänig. llnter Albert dem Herzoge mußte im Jahre 1292. Wulsing bon Ehren-bels Kammer das Schloß/ nun Kammcrstcin genannt, den Verschworenen vonSteyermark übergeben. In eben diesem Schlosse wurde im Jahre 1375. Hr. Albert Vischoff zu Passau von Otto und Heinrich von Ehrenvels bey St. Polten in Oesterreich gefangen, und in dieß Schloß nach Steycrmark geführet, A>und fast ein Jahr gefangen aufbehalten. Im Jahre 1491. wurde die Pfarrkirche zu Kammer , und die Probstey zu Zeyring, die von den Türken verwüstet ward, von Leonhard bon Stcinach Äbten zu Admont wieder erbauet. 10. Naisirsberg eine Herrschaft der Grafen von Breüner, außer Leoben gegen Knitl-feld gelegen / war ehemals der Herren von Pfann- in dem Prugger Rreise. 19; Pfannberg, und hat diese Herrschaft Heinrich von Pfannberg im Jahre 1268. in jenen bekannten Unruhen Ottokars des Königs bon Böhmen abtretten müssen. Im Jahre 1294. hat Ulrich Graf von Pfccknberg, und Margarethe seine Ehefrau der Kapelle St. Walburg bey Kaysersberg einen Hof zu Trebach geschenket, also das Diploma von Admont bey Frölich im 2.Theile 232. Seite. Wie es hernach an die Grafen bon Breünßr gekommen, ist mir nicht bekannt. 11. Gber-und Unter e Rapfenberg eine Herrschaft der Grafen bon Stubenberg, das Schloß wird glaubwürdig nach alten Gebrauch (vber-der Markt aber Unter-Rapfenberg/ samt dem darinn gelegenen Herrschaftshause seyn genennet worden. Johann Drachsler war im Jahre 1449. und 1463. Pfleger zu Unter-Kapfenberg; das mehrere ist bey dem Markte Kapfenberg gemeldet worden. 12. Rrottendorf ein den Huebern gehöriges Gut, zwischen Kapfenberg und Mörz-hofen gelegen, harte ehemals eigene Herren, welche sich von Krottendorf schrieben, und in dem i4tenIahrehunderte ausgestorben sind. Heinrich und Hartwich Brüder von Krottendorf unterschrieben im Jahre 1216. das 2ter Th. N 3Ne 294 Herrschaften und Schlisser 6tc Diploma von Seckau bey Frölich, und Heinrich hatte im Jahre 1277. einen Streit nnt Admont wegen einigen Gülten imEnns-thale, Hermann und Otto von Krottcndorf tverdcn im 56. Diplome von Göß bey Frölich gelesen. Mehrer derselben siehet man in dem Todtenbuche des Stifts Rein. Wer diesen Herren in der Herrschaft Krottcndorf nach-qefolget, und wie solche an die Hueber gekommen ist, istmm'r unbekannt. i). Rrottechof eine Herrschaft der Herren von Scherfenberg, lieget unter Veitsch, und gehörte ehemals nach Zeugniß des Baron Kainach den Herren von Fladmtz, nachher den Herren von Gleispach, wie es aber an die Herren von Scherfenberg gekommen, meldet Kainach nicht. 14. Leopoldsieii, ober Eisenarzt gelegen, ist nun zerfallen. 15. tiechtenegg eine Herrschaft der Grafen von Inzaghi, lieget ober Khindberg und Krieglach; diese Herrschaft und Festung war von Hanns Licchtenegger, und Peter dessen Sohne demHrn.Iohann von Grelßenegg versetzet, und hat dieser solche dem Johann und Peter Greißcnegger seinen Vettern geschcnket im Jahre 1425, wie Kainach aus dessen Testa- ill dem Prugger Rreisi. 195 Hamente erweiset. Iui Jahre 1735. den 30. Julius hat chr. Karl Joseph von Krollolanza über das.Gut und Haus Liechtenegg Lehen genockmcn. Dieß Gut Liechtenegg samt dem Thurm und dem Dorfe Narssendorf war ehemals ein Städtisches Lehen. 16. Massenberg dieHerrschaft und Schloß der Grafen von Wurmbrand/ lieget nahe bey Leoben; von diesem Schlosse haben die Herren von Massenberg ihren Ursprung, welche schon zu Zeiten unserer Ottokarn derselben Hofherren waren. Die Reihe der Herren von Massenberg habe ich im ersten Theile meiner Jahrbücher angeführet. Diese Herrschaft ist bon den Herren von Zollnern an die Grafen von Wurmbrand gekommen. Die Freyhrn. von Zöllner haben es noch im Jahre 1679. besessen, und sich Hr. Sigmund Friederich Freyhr. zu Masscnberg und Stadl geschrieben. Im ^zahre 1730. den 23. August hat Maria Anna verwittibte Gräfinn bon Wurmbrand gcborne Gräfinn von Kollonitsch über dieses Schloß Lehen empfangen. 17. Meel ein Gut der Herren v. Zieren-M, ober Leoben und Freyenstein gelegen/ hat nichts besonders. N 2 18. 196 Herrschaften und Schlösser 18. Nechelheim ober Prugg und Spls-gelfeld im Mörzrhal gelegen, gehöret dem Hrn. von Fraydcnegg, gehörte ehemals den Färber, welche sich zu Necklhaim geschrieben haben. Im Jahre 1730. den 5. Julius hat Herr Franz von Fraydcnegg über einen Hof zu Nechelheim Lehen genommen. 19. Ober khindberg ist das Schloß und die Herrschaft der Grafen v. Inzaghi, welche ober dem landesfürstlichen Markt Khindberg gelegen ist, geHirte vor Alters den Herren bon Schrott, die sich zu Khindberg schrieben; vielleicht sind auch die alten Herren b.Khind^ berg aus diesem Schlosse. Im Jahre 1631. schrieben sich die Herren von Racknitz zu Ober-Khindbcrg. Franz Karl Graf von Inzaghi hat im Jahre 1^33. den 12. August über diesen Ort mit seinem Zubehöre Lehen genommen. , 20. oder unter der Dioces von Satzburg genennet werden, doch solle der Erzbischoff von Salz-bürg als Metropolitan angesehen werden, er M auch das heil.Oel, Nirchen, Altare, die Gelstllche weihen, die Firmung mittheilen :c. Zu dlchm Müllstadterischen Distrikt gehören demnach diese 5. Pfarren, deren St.Lorenzen die Hauptpfarre ist. Im Jahre 1326. wae Hein- 2v6 Geistlichkeit und Kirchspiele Heinrich Pfarrherr allhier. Siehe im 29ten Diplome vom Stifte Göß. 2. Hapftnberg die Pfarre, von welcher sonst nichts zu melden habe, als was ich von der Reformation dieses Orts schon im Markte Kapftnberg gemeldet habe. 3. NrieglachindemDorfediesesNamens. Mhier war Pfarrvicair An. 1478. Stephan Maghaup, an welchem Probst Lconhard zu Vorau als apostolischer Commissair, Richter und Erhalter des Klosters Ncuberg wegen einen dem Stifte Neuberg von Martin an Niederaigen zugefügten Schaden geschrieben daß er diesen schon ehe in dem Bann gelegten weil er dem Kloster Neuberg genug gethan öffentlich von der Kanzel, als von dem geistlichen Kirchenbann schon bcfreyten, verkünden sollte, wie in meinen Jahrbüchern Steyer-marks zten Theile im Jahre 1479.3« sehen. Als nun das Jahr 1599.". die Glaubens-Rcformation in Steyermark vorgenommen tvurdc, sind die Krieglacher nach Mörzzuschlag beruffen, und allda unterwiesen worden. 4. Nhindberg. Siehe Markt Khmdberg. 5. In der Stainz Pfarre an der Fischbacher Alpe, von welcher ich aus Abgang der Urkunden nichts zu melden habe. Mr- ill dem Prugger Areist. 207 Pfarren des Stifts Admont. 1. St. Gallen imwalde. Siehe Markt St. Gallen. 2. I" WaldpfarreSt.Runegund bey Kaihlwang. Wie diese Pfarre an das Stift Admont gekommen, habe ich keine richtige Nachricht erhalten. Im Jahre 1599. war diese Kirche mit einen lutherischen Prädikan-ten besetzet, allein dieser hat die Herren Com-miffairs nicht erwartet, sondern er hat sich ehe geflüchtet. Das Volk wurde demnach unterwiesen, ein katholischer Pfarrherr eingesetzet, und die sektischen Bücher verbrennt. 3* In Lilndl Pfarre zum heil. Bartholomew unter St.Gallen gelegen. In dieser Pfarre hatte das Lutherthum stark eingeris-stn, der Ursachen dann auch die Landler nach i>em Markte St. Gallen sind beruffen, und allda reformiret worden. 4. Palfau Pfarre zu allen Heiligen, an den Gränzen Unterösterrcichs gelegen. Es war auch vom Lutherthume angestecket, und dessen Innwohner nach St. Gallen zur Reformation bcruffen. 5. Wildalben unter Maria Zell gelegen/ Wird auch St. Barbara in Thal genennet; die 208 Geistlichkeit Ulld Hirchspl'ele die Kirche und den Pfarrhof hat der jetzige Abt Matthaus erbauet, und in selbe das Bildnis der schmerzhasten Mutter Gottes in Beyseyn 50OO. Menschen eingesetzet. 6. Mauterit Pfarre. Siehe oben bey Markt Mautern. 7. Bailwang Pfarre des H. Oswalds. Das Dorf Kailwang ober Mautern wurde ehe Chiehelwang genennct, wie denn Otto von Stein ein Hofhcrr des Herzogs Ottokar im Jahre n8i. da seine Ehefrau zu Admont begraben ward, dem Stifte ein Grundstück bey Perchach, und zwey bey Kailwang oder Chiehelwang mitgetheilet hat/ wie im 85ten Diploma von Admont zu sehen. In dieser Pfarre war auch um das Jahr 1599. eilt lutherischer Pradikant, welcher aber bey Ankunft der landcsfürstlichen Commißion die Flucht ergriffen, und also anstatt solchen ei„ katholischer Priester eingesetzet wurde. Hernach aber wurden die sektischen Bücher verbrennet. 8. St. Michaeln bey Ließmch an der Muer außer Leoben, eine uralte Kirche und Pfarre, unter welcher die Pfarre U. L. Fr. am Waasen/ Tragiß, und mehr andere Kapellen standen. ImIahre 1159. ist derErz- bischoff m dem PruMr Rreisi. 2c>9 bischoff von Salzburg Eberhard , da er von Goß rcisete, in diejer Pfarre bewirthet worden. Viäs <^c»6. Diplom, ^ämanc. fol. 705. Diese Pfarre haben dem Stifte Admont übergeben die zween Brüder Ulnch Pfarrhcrr zu St. Mörten in Hartbcrg, und Reinbert Pfarrherr zu St. Mörten in Leibnitz, derer Oheim Neinbcrt Dechand und Pfarrherr zu Vischa ward. Diese Ucbergabe geschah im Jahre 1187. in dem Kapitul oder Synodus zu Leibnitz/ von Adalbert Erzbischoffe zu Salzburg bestattiget; in welchem auch Bernhard der Probst zu Vorau als Zeug unterschrieben. Unter dieser Pfarre standen auch die 2. Kapellen St. Peter und St. Jakob bey Leoben, welche Ottotar der Herzog dem Stifte Admont also geschcnket, daß, wenn auch die Pfarre Ließnich von Admont sollte mit der Zelt entzogen werden, doch diese 2. Kapellen bestandig bey dem Kloster verbleiben sollten. Im Jahre 1197. wm^ Ließnich die Pfarre mehrmalen von Salzburg dem Stifte Admont bestattlget. ImIahre 1210.warFriedcrich Pfarrhcrr nachmals Prior zu Admont. Sich in dem 18. Diploma von Goß. 9. Rrauwach Pfarre außer Lechen bey Kaisersberg; das Dorf Krauwath war schon 2terTH. O vor 2io GeiMchreit m,d Kirchspiele voraltenZeiten bekannt: dcnn im Jahres, war schon Härtung Graf zu Krauwath obcr-stcr Vorsteher oder Landesverwescr von ganz Steycrmark/ und ein Kammcrhcrr des Königs Otto, wie in dem 2. Diploma von Göß bey Frölich zu sehen ist, in welchen Otto der erste röm. König und Kaiser einem Weltpriestcr, Dieprecht genannt, 2. seiner eigenthümlichen Hucbm zu Zurce und im Dorfe Krauwath in dem Distrikte des Hartungs verliehen. Es ist ein alte Familie der Herren von Krauwath gewesen, welche vielleicht von diesen Grafen Härtung abstammctcn. Im Jahre 1138. lese ich in einem Diplome voll Rein Num. 2. bey Frölick Chmirad Chrowachcn als einen Hofherrn Sophia der Markgrafinn von Stcyer-mark, Leopolds des starken Wittwc,Muttcr Ottokars des fünften. Wencher Crowach wird im Jahre 1139. und 1146. im 20. und 51. Diploma des Stiftes Admont genennct. Es wurde aber Krauwath vor Zeiten Kro-wath genennt, wie das 36. Diploma von Admont bezeuget, in welchem Wieland ein Hofherr Ottokars des jcchsten dem Stifte Admont 3. Grundstücke und einen Hof bey Chrowath an der Wuer geschenkt hat. Im Jahre 1243. sturde zu Krauwath ein allgemeines Gericht oder in dem Prugger Rreisi. 211 oder Landtag von Ulrich v. Pfannberg OhU-richter in Steyermark gehalten, und in solchem dem Stifte Scckau der Wald/ genannt Erzwald, wider die Ansprüche dcsHrn.Hart-neid von Rwnmenstein zugesprochen, wie das 58. Diploma von Seckau bey Frölich weiset. Ein gleiches geschah zu Krauwath An. 1245. da den Nonnen zu Admont das Gut Vinster-pels von Witigo dem Landschreiber zugetheilet ward. Sehe in dem 1. Diploma von Admont bey Frölich. Albert von Eppenstcin hat dem Stifte Seckau zu Krauwath, und Landfried von Eppenstein auch einen Hos vermachet. Wie diese Pfarre nach Admont gekommen, davon habe ich keine Nachricht. Pfarren des Stifts St. Lamprecht. 1. Veitsch Pfarre zum H. Veith Wird sur.eme Probstey wie Aflenz gehalten, von welcher oben bey dem Markte Afienz gchand-lct worden. In diestnOrt hat sich auch das Lutherthum eingeschlichcn, der Ursach auch die Pfarrgcmeinde zu Veitsch bey der Refor-matlon des Stcyermarks nach Khindberg be-ruffen/ und alldort reformiret worden. O 2 2. St« 212 Geistlichkeit und Rirchspiele ^ 2. St. Marein Pfarre, welche ich in der Landkarte dieses Kreises nicht gefunden habe. Sehe Spital Pfarr. Pfarren des Stifts Neuberg. 1. Langenwang Pfarre zum H. Andreas neben Mörzzuschlag. In dieser Pfarrkirche haben die Herren von Scherfcnbcrg, und andere adeliche Familien ihr Begrabniß/ also bezeuget Wurmbrand/ daß Fr. Johanna Gemahlinn des Hrn.Ulrichs von Scherfenberg im Jahre 1575. gestorben, und zu Langenwang sey begraben tvorden,sie war einc geborne Frau bon Pollhcim. Zur Zeit der Glaubens - Reformation wurden die Langenwanger nach Mörzzuschlag beruffen und reformiret. 2. Mörzzusthlag Pfarre zur H.Rune-gund. Von welcher in dem Markte dieses Namens gemeldet worden. 3. Spital zur Himmelfahrt Maria a denbildniß zu Spital. Dieses Spital an Zerwaw hatte seine eigene Vorsteher, welche Prafekti genennet, und unter den Geistlichen nach den Aebten dor den Pfarrherrn ihren Rang hatten, also lesen Mr m dem 36. Diploma von Seckau: Seifried den Spitalmeister (/chAts/^m) von Ferwald, nach den Äbten von Rein, vor den Pfarrern eingesetzet; müssen also diese Geistliche gewesen seyn. In Netrol. O 4 von 216 Geistlichkeit und Rirchspiele von Seckau lese ich Hern: pernold von 5em Spital zu Zerwald. Im 2zten Diploma des Bistthums Seckau um das Jahr 1246. Hermamt den Spitalmeisier zu Zerwald ; auch unecr dcr Reihe der Geistlichkeit nach den Dohmherrn zu Salzburg eingesetzet. Wenn dieß Spital samt ihren Spitalmetstern abgekommen, und die Pfarrherrn die ganze Obsorge erhalten haben, ist mir nicht bewußt. Die Gnaden und häufigen Gutthaten, welche noch heut zu Tage an diesem Orte erwiesen werden, sind zu sehen in oben genanntem Buche: Erfreulicher Ursprung des Gnabenbrunnen:c. » 4. St. Stephan Pfarre ober Leobcn, nicht, weit von Krauwath; dieses wird ohne Zweifel jene Kirche St. Stephan in Krauwath oder Chrewer styn, welche An. 1160. .zur Stiftung des obbemcldten Spitals ist gcwiedmet worden. Die Urkunden des Stifts Neuberg melden von einer Kirche und Pfarre Unser lie» ben Frauen Hmpfangniß neben dem Kloster. Die in dem Prugger Rreisi. 217 Die Pfarren der Pruggerischen Erz- dechandey. 1. Raidlnayr Pfarre neben Eisencirzt, deren Ursprung also beschrieben wird: Nicht xveit von Hisenarzt, zwischen einem gar hohen Gebirge, hat es ein Rupfcrbergwerk, in der Radmer genannt, darinlt steckten gar viel mit dem Gift Luthers behaftete Berggenojsine, Roller, Holzknechte/ und Bauren / und unangesehen die landesförsi-lichen Herrn Commisiarien billiches Beden» ten hatten unter diese grobe und unartige Teute zu ziehen, besonders weil sie nur ^ 80. Mann zur Bedeckung hatten, wagtett sie es doch, zogen den 28. "Iun. i6c>o. da« hin, und berussten das Volk in dem grosi ^sen Saale des landesfurstlichen Jägerhaus, in welchem der Bischoff von Seckau scharf Heprediget, und mit der Hülf Gottes so viel ausgewirket, daß fast alle diese Leute frey und gutwillig zur kacholisch alten Religion stch begaben; weil sich aber die hie, sige Bergleute beklagten, daß sie manches -Jahr wegrn tiefen Schnee zu keiner Rirche kommen könnten, die Rinder oft lange un-getauft, die Todte unbegraben verbleibe,, O 5 muß« 218 Geistlichkeit u,ld Rirchfpiele mußten, batten sie um eine Rirche und Gottesacker/ welches auch alsogleich geschehen, und eim sihöne Birche mit zwey Thürmen und Freythof erbauet, ein l.ihr-liches Hinkommen zu Hrhaltung des Vica-riens verordnet, und die Rirche durch Hrn. Visthoff zu Seckau im Jahre 1602. am St. Laurenzelttag, in Beyseyn der fürstlichen Durchlaucht Ferdinand des zweyten, öero Frau Mutter, Gemahl, Brüden, und Schwestern, und eines grossen Volkes ein> geweihet worden. Sieben hartnackige Lu> theraner wurden abgeschaffet/ die übrige haben sich vollkommen zum alten Glauben begeben. 2. Araitenau Pfarre bey Pernegg, in welcher sich das berühmte Gnadenblid Maria Rehkogel, so ein Besingkirche dieser Pfar-^ reist/ befindet. * ^ 3. Hisenarzt Pfarre. Siehe Markt Eisenärzt. 4. Hifiau Pfarre, unter Gallenstein gelegen. Nach dieser Pfarre/ welche auch vom Lutherthume angestecket war/ sind die Herren Commissaircn gekommen, und bey der dort befindlichen Holzrechen den Rechenmeister/ die fürstlichen Officiers/Mhler/ Holz- knech- in dem Prugger Nreisi. 219 knechte und Vauren visitiret, und zurechte gebracht, also, daß sie sich der katholischen Religion wieder mit Freuden ergaben. 5. Vordernberg Pfarre. S. den Markt dieses Namens. 6. Trofeyachpf. S. Markt Trofeyachd 7. Pernegg Pfarre. Von welcher nichls besonders gefunden wird. 8. St.Rathari„c Pfarre/ liegt unweit Kapfcnberg. 9. Micheldorf Pfarre. Von welcher ich keine Urkunden habe. Und dieses hatten wir kurz von diesem Kreise zu melden. ^Entwurf geistlichen, politischen, und Civil- stände, der Landgerichter/und Burgpfründe, die in dem Prugger Kreise begriffen sind. Namen der Städte und ihrer Besitzer. 1. Rreisstadt prugg ift landesfürstlich. 2. Leoben ist auch landesfürstlich. Na- 22o Markte u.Stifter im Prugg. Ar. Namen der Märkte und ihrer Besitzer. 1. Assenz das Stift St. Lamprccht. 2. Altemnarkt das Stift Admont. 3. Cell das Stift St. Lamprecht. 4. Lisenarzt ist landesfürstlich. ^ 5. St. Gallen das Stift Admont. 6. Rapfenberg Herr von Stubenberg. 7. Rhindberg ist landesfürstlich. 8. Mautern Graf von Vreüner. 9. Mörzzuschlag ist landesftirstlich. 10. Trofeyach ist landcsfürstlich. 11. Vordernberg ist auch landesfürstlich. Namen der Stifter. 1. Stift Neuberg des Cisterzienordens. 2. Abtey Maria ZeM nach St. Lamprecht 3. Probsiey Aflenz / gehörig. 4. Das adeliche Stift Göß des Ordens des heil. Benedicts. Namen der Herrschaften und Schlösser und wem selbe gehören. ^ 1.' Astenz probsiey unb Herrschaft gehö^ dem Stifte zu St. Lamprecht. 2. 3. Hhnmu Herrschaft dem Gr.b.Vreüner! 4. Fried. Herrschaften mii> Schlösser. 22 r 4. Friedhofen gehöret demHrn.v.Ziernfcld. 5. Gallenstein dem Stifte Admont. 6. Grerg. St. Dionysen. Spiegelfeld. Stift. Landcsfürstlich. >Gr.v.Breuner. Gr. b. Wurmbrand. Gr. v. Schäftenberg. Gr. V.Leslie. Stift St. Lamprecht. Stift Admont. I Stift Goß. Freyhrn. Mätz v. Spiegelfeld. Be- 225 Beschreibung der Ortschaften des IudenburZer Kreises.. F^n diesem Hreise befinden sich folgende 55) Ortschaften: Erstlich Städte sind 5/ deren 3. landesfürstlich, als: Iudenburg, Nmtlfeld, Rottenmann, und 2. Municipal sind/ als: U7u> rau des Fürsten Schwarzenberg, Oberwöls des Fürsten von Freysingen. NTarkte zählet man 15, deren 5. landesfürstlich sind, die übrigen aber gehören andern Herren. Außer diesen 5. Städten und 15. Markten sind Herrschaften und Schlösser in diesem Kreise 89, deren keines dem Landesfürsten gehöret. Wir wollen Anfangs die Städte s berühren: 1. Iudenburg eine landesfürstl. Nertl-Haupt-und Kreisstadt, ist wegen ihr Alterthum sehr berühmt. Einige glauben, es sey solche tne alte Hauptstadt unseres Vaterlands gewesen, und ich habe auch einen alten Frey-heits-und Gnadenbricf von einem heidnischen Kaiser aufzuweisen; doch, weil wir auf öfters 2ter Theil. P An- 226 Beschreibung der Städte AnsuckM, auch die vor 5. Jahren erlassene Circularicn nicht zu sthcn bekommen, so tollen wir diestm keinen andern Glauben h^ Mssen, als jenem Gnadcnbriefe, den Julias Cäsar der Stadt Wien soll erthei/et haben von welchem bey Petz in öster.Schriftstellern zu sehen. Noch weniger ist zu glauben, daß Iudcnburg einsmals die Hauptstadt v^ Steyermark gewesen, aus eben jenen Grundsätzen , welche wir in unsern alt - und neuen Gratz, hier aber in der Beschreibung ^ Stadt Voitsperg und Pettau gegeben hah^ Indessen ist doch Iudcnburg sehr alt, und eil ne im i2ten Iahrchunderte bekannte Stadt, in welcher Ottokar der sechste An.1182. h^ Seizern, und n^.den Seckauern sich ft^ gebig erwies, wie die Diplomen bey Frolich bezeugen. Kajus Octavius Nepos ein edle^ und alter Römer soll hier begraben liegen; dik uralten Grafen von Aficnz und Mörzthal haben auch bey Iudenburg zu Eppenstein ihren Wohnsitz gehabt. Ob aber diese 14.^ len von Gratz entlegene Stadt das alte ^. 4. Kühehauten 12. Pfeninge, von ioo.Bockshauten 6. Pfenninge, von loo. Schaffellen 6. Pfeninge, von einem Wagen mitGetreid2.Pfeninge, von einem Centen Wax 4.Pftmnge. Aus welchem P 4 klar 2,2 VesihreiblMZ der Städte klar zu ersehen, daß Iudenburg eine rcG herrliche Handelsstadt um diese Zeit ^^ lo) Wird den Bürgern allhier die alte M« EUen, Gewicht gelassen, n) SoU kei„ Soldat oder Einwohner angehalten werd»«. Also hat dieß Diploma. Der Handel ««» Wandel, da die landesfürstlichen Strassen nun ander Orts gemacht, hat nun zu Iud?n« bura sehr abgenommen. Eben aus dicstr Ur« sach haben sich um diese Zeit zu Iudcnburg auch Juden aufgehalten. Im Jahre 1252. da Stcyermark nach dem Tode Friedcrichs des streitbaren keine« Herrn hatte, und viele um dieß Hcrzogthun, stritten, ist Iudenburg der Herzoginn Gertrud von Medling, einer der nächsten Ve-sreundinn des Herzogs, sinnt 2>o,tspn-g i^ dessen zugetheilet worden, wie ocr lliwenannte von Leoben, Hasclbach, und andc« lehren; es hat auch die Herzoginn hier «hre Wohnung gehabt. In eben diesem Jahre wurde z„ Iudenburg der päbstlichc Bann Innocenz des 4ten wider Bernhard Herzogen ,n Kärnthen, weil er die Güter der Kirche zu Freysinge« mit Gewalt eingezogen hatte, öffentlich gemeldet, wie Frölich m ^rclionwi. c»riml>. bezeuget. Im in dem Iudenburger Rrcise. 23z Im Jahre 1270. kam Ottokar der König in Böheim aus Kram nach Iudenburg, allwo ihm gemeldet ward/ daß König Stephan aus Hungarn bey dem Berge Semering seiner erwarte, der Ursach er denn mit seinem Kriegs-heere einen andern Weg nahm, und nach Lilienfeld zog, wie Hagen schreibet. Im Jahre 1269. als jene gefährlichen Kriegsunruhen zwischen Albert unserm Herzoge, und dem Erzbischoffe zu Salzburg vielen Schaden in Steyermark verursachten, wurde den Bürgern zu Iudenburg der landcs-fürstliche Befehl ertheilet, daß sie auf erste Anordnung zu Gewehr greifen, und zur Belagerung v.Vansdorf sich bereit halten sollten. Im Jahr 1292. wurde Hr. Friederich von Stubcnbcrg, welchen Hr. Hermann b.Lan-dmberg gefangen hatte, von Knitlfeld nach Iudenburg in die Gefangenschaft geführet. Im Jahre 1296. war Herzog Albert in dieser Stadt, gab Hrn. Heinrich von Walsee einen Theil seines Kriegsheers, damit er nach vollendetem Stillstand das Salzlmrgischc Gebiet verwüsten sollte. Im Jahre 1303. hat Hr. Albert v.Zey-ring Landschreiber in Steyermark dem Stifte Seckau sein Haus zu Iudenburg geschenket. P 5 Im 2Z4 Beschreibung der Städte ImIahre 1312.wollten dieIüden in der heil. Christnacht alle Christen zu Iudenburg ermorden; die Sache wurde von einem jungen jüdischen Madchen verrathe^ welches sich eines Christen, den sie liebte/erbarmte/ und ihn gcwarnet,er möchte aus der Stadt entweichen ; da die Sache also kundbar war, wurden m eben dieser heil. Nacht alleIüden ermordet, einer war fast entflohen / und schon bey dem Thore des nun also genannten Iüdengaßl erhäschet: aber auch diestr mußte sterben. Im Jahre 1346. haben der in der Stadt nebst dem Franciskancrkloster stehenden Kapelle zur heil. Katharina 14. Vischöffe verschiedene Ablasse nach dem Gebrauche selber Zeiten verliehen. Im Jahre 1362. hat Rudolph der Herzog in Steyermark allhier ein Kloster der Augustiner Einsiedler gestiftet/ in welchen im i5tenIahrehunderteAnna von Pettau/ Gemahlinn Johanns von Liechtenstein/ begraben worden. Man beobachtete ihr Wappen in den Kirchenfenstern nämlich ein rothes Schild, ein weißer Anker/ ein Helm/ und ein weißer Drache mit goldenen Flügeln. Dieß Kloster hat im Jahre 1620. Balthasar Freyherr von Thonhausen und seine Gemahlinn Ursula um zwey in dem Iudetlburger kreise. 235 zwey tausend Gulden gekauft, und solches der Gejellsihaft Jesu für ein Probierhaus übergeben. Im Jahre 1395. wurde dcr Kohr der mindern Brüder von Johann Bischoff zu Seckau zu Ehren der heil. Dreyfaltigkeit, der seligsten Mutter Gottes/ aller Heiligen, und besonders des H.Iohanns des Täufers geweihet. Im Jahre 1420. hat Herzog Ernst / ehe er wider die Hussitcn zu Felde zog, die Stiftung des Spitals des heil. Geistes bestattiget und vermehret. Johann von Greissenegg, der allhier im Jahre 1427. begraben wurde, hat diese Stiftung gemacht, der Ursach es auch vor Zeiten das Greissenegger Spital genennet wurde. DieseStistung gehöret nun nachGratz in das Ferdinandeum. Obschon, wie oben gemeldet worden, nach einer alten Uebergabe die Juden An. 1312. in Iudenburg ausgerottet wurden, so haben sie sich doch wieder eingenistet, und soll, wie Kainach lehret, im Jahre i^o.Hr.Melchior Tymnitz Iüdenrichter zu Iudenburg gewesen seyn. Im Jahre 1451. soll in dem Franciska-nerkloster allhier der heilige Johann von Ka-pistran Oberer gewesen seyn, wie unten bey den 2)6 Beschreibung der Städte den Klöstern mit mehrcrn wird gemeldet werden. Nachdem in dieser Gegend das Lutherthum gewaltig cingcriffm hatte, wurde auch daher die landesfürstliche Commißion zur Reformation geschicket, den 28. Märzen des i6ooten Jahrs kam solche zu Iudenburg an, berief die Bürger von Obedach, Weißkirchen, und Zey-ring, welche alle erschienen, weil aber um diese Zeit ein großer Adel allhier wohnte, wurde die Neformationsmilitz mit einer Mannschaft bon Aussee verstärket, und also 3. Tage die Reformation gehalten; die Stadtthore waren versperret, der Bürgerschaft ihr Muthwillen verwiesen, eine eifrige Rede von dem Nischoffegehalten, aufweiche 104.lutherische Bürger bekehret, die übrigen aber, die sich binnen 6.Wochen und z.Tagen nicht ergeben wollten, wurden des Lands verwiesen, der AnWald zu Iudenburg und Stadtpfarrherr als Aujscher bestellet, der Rath mit katholischen Bürgern besetzet, und ein katholischer Stadtschreiber ernennet, die Kirche zu St.Martin, die den Lutheranern gehörte, eingezogen, und derer Schlüssel dem Stadtpfarrherrn übergeben ; hernach wurde vonHrn.Sebastian dem Probsten zu Seckau zu einem guten Anfange ein in dem Iudenburger Nreise. 2^ ein Amt der heiligen Messe feyerlich gesungen. Es sollte auch der-schöne gemauerte Freythof mit Blöcken zerflossen werden, weil aber die Pfarrkirche mit ihrem Freythof nicht genugsam versehen war, ist er ganz und unverletzt gelassen/ zu der Pfarre angewendet/ und dem Stadtpfarrherrn mit Uebergebung der Schlüssel eingehändiget worden. Die Pradikanten die ehe allhier gelegen / haben sich ein Jahr bevor hinweggezogen. Die Franciskaner/ die im Jahre 1562. aus ihren Kloster vertrieben wurden/ haben selbes glaubwürdig schon wieder im Jahre 1585. bewohnet. Uebrigens ist diese landesfürstliche Stadt 14. Meilen nach der gemachten Strasse / 8, odsr 9. Meilen aber/ wenn man über die Alpen reiset, von Grätz entfernet; sie lieget an einem Hügel/ ist mit Ringmauren und drey Thürmen versehen. An einer Seite der Stadt liegt die landesfürstliche Burg/ und neben solcher das Franciskanerkloster, dessen Kirche dieser Ursach halber die Hostirchegenennct wird. Das Kollegium der Gesellschaft Jesu, das ein Probierhaus ist; und die Pfarrkirche zum heiligen Augustin/ derer Vorsteher Dechand ist. Im Jahre 1711. ist die Pfarre samt dem größten Theile der Stadt abgebrunnen. Ausser 2)8 Vesihreibmig der Städte ser der Stadt an ciner Höhe gegcn die Mued licgct das Paradeistloster der Klarifferinnen, von welchem Kloster anderwärts wird gehandelt werden. Es war ehemals ein Rittmeister im ganzen N'ertl Iudenburg hier wohnhaft, von welcher Stelle im Jahre 1630. im Landtage zu Iudenburg gehandlet worden. An. 1650. war Hr. Johann Hcinricher von Heinrichs-berg Burggraf allhier. 2te landesftrstliche Stadt Rmtlfeld an der Muer gelegen, von Iudenburg 2, von Leoben 4. Meilen entlegen. Von dieser Stadt fällt nicht viel merkwürdiges vor. Die Pfarre ist im Jahre 1311. dem Stifte Seckau ein-berleibet worden, wie das i5ite Diploma von Seckau meldet; denn, weil das Stift schon ehe die Lchensgerechtigkeit dieser Pfarre hatte, wollte Friederich der erste Bischoff zu Seckau kein Bedenken tragen, daß selbe für die Zukunft von zwenen Dohmherren könne besorget werden. Die Lehensgerechtigkeit der Stadtpfarre Knitlfeld wurde doch von Seiten des Stifts St. Lamprecht, und zwar von der Pfarre Lind angefochten, weil, wie das^te Diplom von Seckau meldet, im Jahre 1231. diese Streitsache zwischen den zwenen Prälaten in dem Iudenburger Rreisi. 2^^ laten von Scckau und St. Lamprecht beygeleget wurde. Im Jahre 1440. hat Friederich der römische Kaijer Andre dem Dohmprobsten zu Ceckau die landesfürstliche Jagdbarkeit bey Knitlfeld geschenket/ doch also, daß den Bürgern daselbst ihr altes NechtHolz zu schlagen unberührt bleiben solle. Im Jahre 1296. hat Heinrich Vischoff bon Seckau einige Aecker bey dem Markte Knitl-seld Hrn. Otten bon Geula zu Lehen übergeben, wie in dem i2z.Diploma von Seckau bey Frölich zu lesen. Es wird zwar hier Knitlfeld ein Markt (k'orum) genennet, doch kann man nicht gewiß schließen, daß Knitlfeld keine Stadt gewesen sey, theils weil Forum, wie ich in meinen Jahrbüchern Steyer-marks gezeiget, von den Alten auch eine Stadt genennet wurde, theils weil dem geistlichen Gebrauche nach nur jene als eine Stadt an-gesthen wird, in welcher ein bischöfflicher Sitz anzutreffen ist. ImIahre 1448. sind zu Knitlfeld einige Bürger von Steyr, welche um das Fest St. Oswald zum Markt nach Pettau reisen wollten, mit all ihrem Haab und Gut gefangen und eingesperret worden, weil sie.sich dem Kai- 24" Beschreibung der SttZbte Kaiser Friederich nicht unterwerfen wollten, wic Prevcnhucbcr lehret. Im Jahre 1503. wurde Christoph Zach Stadtpfarrherr zu Kmtlfcld als Bijchoff zu Seckau geweihet. Im Jahre 1600. wurde diese Stadt von dem ciligcrissenm Lutherthume gereiniget, es haben sich alle Bürger katholisch erkläret, bis auf viere, welchen der Termin der 6.Nocheu 3. Tage zum Abzüge ist bestimmet worden. Die Bürger und Einwohner haben den Eid geleistet, die Instruktion angenommen, und sind über 400. sektische Bücher auf dem Platze verbrennet worden. Einige Herren von Kai-nach sind in dieser Pfarrkirche begraben. Im Jahre 1470. hat Kaistr Friederich zu Knitlfeld die Freyheiten des Stifts Goß be-stcittigct/ wie das 28. Diploma von Goß bey Frölich bezeuget. 3te Stadt dieses Rreises Rottenmaim ist landesfürstlich, in Paltenthal 14. Meilen von Gratz gelegen. Lazius glaubet, es sey die alte römische Stadt Montana Castra gewesen, derer Antonin gedenket; sie war auch eine alte Pflege des Landesfürsten, und im 74ten Diploma von Admont bey Petz lese ich unter andern Zeugen, Dietrich den Pfleger oder Wirthschafter (Oeconomum) von Notten- mann. in dem Iudeilburger Rreise. ^^ wann. Im Jahre 1292. :c. wurde sie b in folgendem Jahre bat Kaiser Friederich aus Gratz seinem Pfleger zu Wolkenstein geschrieben, daß er die Zimmer der Kohrherrn außer der Stadt/ 2ter Lh. V auch 242 Beschreibung der Städte auch die Gruft und Mauren der neuen Kirche abbrechen, die Zimmer aber der armen Leute im Spitalc stehen lassen solle. Im Jahre 1579. da die Landstände bon Steyermark die ertheilte Rcligionsfreyheit mißbrauchten, haben sie auch neben Rottenmann auf dem Grunde des Hrn. v. Hoffmann eine lutherische Kirche zu erbauen angefangen, und also das umliegende Volk bethöret, daß die Bürger zu Rottenmann Flaminianisch, Lutherisch, Kalbinisch gemacht wurden: ob nun schon der Uebergang zur lutherischen Kirche verbothen wurde, enthielt sich doch Niemand. Johann Muchitsch Probst zu Rottenmann botlagte sich bey Hofe und es wurde An.i 584^ Johann Hoffmann Abt zu Admont mit andern Commiffairen gesendet, die Pfarren Lie-zen/ Irdning und Oppenberg von den Prädi-kanten zu reinigen, und solche dem Probsten zu Nottenmann zurückzustellen. Allein es war nicht möglich, weil nach einem Auflaufe die Herren Commissairen mit harter Mühe mit den Lebeiz davon kamen. Im Iahve 1599. den 15. Novemb. kam die landcsfürstliche Commißion nach Rottenmann, da aber die Bürgerschaft einen Fußfall gethan, herschonte man ihrer wegen der Ar- in dem Iudenburger Hnisi. 24z Armuth, und nachdem sie den öffentlichen Religionseid geschworen, verbrennte man ihre sektischen Bücher, und war die Hoffmannische Kirche, aus welcher doch etliche begrabeneTod-tenkörper hinausgegeben wurden, in Brand gestecket, und die Mauren mit Pulver zersprenget. Den 10. Julius des 1600. Jahrs ist die Bürgerschaft zu Rottenmann, wie auch die Bauerschaft zu Liezen, Noppenberg und Laßing reformiret worden, die bischöffliche Predigt wurde gehalten, und nach verrichtetem Gottesdienste dieVeftagung in dcrWoh-nung der Commiffairen vorgenommen."Tie Bauerschaft leistete allen Gehorsam, und war nach abgelegtem Eide nach Haus gelast sen, und also die Reformation glücklich geendiget. Zu Rottenmann sind unterschiedliche Lehen , welche nach Trauttenfels dem Grafen Joachim von Trautmanstorf An. 1685. gehörten. Am Rottenmanner Taurn etliche Güter, zu Gutenstein unterschiedliche Huc-ben, unter Himmelberg ein Hof samt andern darzu gehörigen Gütern al^der Gurck, zu Gerstorf und Wincklern gelegen, mehr ein Hofzu Mangerstorf, zu Wuntsch, zuNoyach, «u Eiswegm, zu Idling, zu Walterstorf, Q 2 und 244 Beschreibung der Städte und Heinn'chstorf, ist dcm Georg von Him-melberg im Jahre 1582. verliehen worden. Der Hof zu Mangcrstorf mit emcmGute zu Edling und Royach dcm Kaspar v.Neuhauß im Jahre 1603 : und letztlich An. 1607. der Katharina Frcyinn von Ursenbeck verliehen. 4te Stadt dieses Rreises Murau, dcm Fürstcu vou Schwarzenbcrg gehörig/ licgct nahe an dem Salzburgischen Gebiete, wird von der Muer in zween Theile geschnitten. Klüver haltet dafür, diese Stadt sey ebcn jene alte Stadt ^ /^,em in den Pcutinge-rischen Tabellen genannt, allein, wenn man diese Tabellen einstehet, wird man hart Messen, ob diese alte Stadt <^^», Prugg, oder Murau zu nennen sey. Diese Stadt lst in den Kriegsunruhen, da Ottokar Stcycr-mark überschwemmete, samt dem herrlichen Schlosse geschleifte worden, aus Haß der Herren von Liechtenstein, dem solches ehe gehörte. Im Jahre 1387. hatte Heinrich Bischoff ;u Lavant das Unglück, daß er bey dieser Stadt in der Mucr erlUunken. In der bekannten Glaubensreformation wurde Murau den 6. April 1599» hergenommen/ die Mischen Bücher verbrennet, und die in dem Iudenburger Rreisi. 2^ die Pfarre mit einem guten Prediger versehen. Den 3. Septcmb.kam die Commißion mehrmal dahin, dcr Bischoff von Seckau hielt seine Unterrichtung und Predigten/ und hat so viel gewirket, daß die Bürgerschaft Ihro fürstlichen Durchleucht den Gehorsam, auf Ostern katholischer Weise zu beichten, und zu commUmciren, oder alle das Land zu räumen versprachen. Lehen daher sind: das Gut und Ezt, das Grafenlehen genannt/ welches den 20. Märzen 1734. der Fr. Ursula Margaretha Grös-singinn verliehen worden. Eben diese Frau hat den 22. Märzen besagten Jahrs über einen Theil in der Ezt einen Acker, bey Murau gelegen, Lehen empfangen. Ihro fürstlichen Gnaden von Schwarzenberg aber über das daher gehörige Landgericht den 25. May 1735. und über einen Hof die Muerstatten genannt, dann 2. Seen am Gaißrucke. Es ist auch ober Murau im Untcrbichl ein Gut nach der Herrschaft Hainfeld, welches An. 1697. dem Max Sigmund Grafen von Hcrberstein verliehen worden. Item ein Gut Nußbaum dem Hrn. von Prandegg 1667. Ein Hof der Koglhof genannt bey der Sichbrucken, neben andern Gülten zu Schceder Tadter- Q 3 mann 246 Beschreibung der Städte mann tt. 1674. der Fr. Mar.Kordula bon Pranck gehörig. Oie 5te Stadt diesis Rreisis Oberwöls eine fürstlich Freysingische Stadt nach Rottenfels gehörig, zwischen Murau und Knitl-feld gelegen, von welcher man sonst nichts besonders liest,als daß sie ehemals den^Luther-thume sehr ergeben war. Im Jahre 1579. tvurde neben dieser Stadt bey Altenhofen eine lutherische Kirche erbauet/ und also das Volk von dem katholischen Glauben nach und nach abgewendet; im Jahre 1585. ward Kaspar Mayer, ein abtrinniger Mönch, in dieser Pfarre als Prcidikant eingesetzet, welcher die Leute also bethörte, daß sie ihm unter der Predigt mit erhebten Fingern schwuren, Leben und Blut für ihn zu lassen. An. 1584. als Se. fürstliche Durchleucht in Muerbaden ober Iudenburg auf der Jagd sich befanden, entstand ein Geschrey, als ob der Prädikant bon Oberwöls Ware gefangen worden, gahlmg geschah ein Austauf von Bauren mit Gewehren, Flinten, und Helleparten, ja, es hatte das Ansehen, als wollten sie den Landsfürsten selbst ermorden, ich weiß auch nicht was geschehen Ware, wenn der Pradikant nicht ohn-gefa'hr unter sie gekommen wäre, und das Ge- O in bem Iudenburger H^ise. 247 Getöß gestillet hatte. Im Jahre 1589. hat sich außer Oberwöls eine Anzahl Bauern am zten Pfingstfeyertage versammlet, und dem Pfarrherrn daselbst Martin Lindtmayeß^auf freyer Strasse aufgepaßt, umringet, geflossen, und bedrohet ihm das Leben zu nehmen, wenn er nicht fliehen würde; daher er auch abgewichen: darnach haben dieOberwölscr mit Gewalt einen Prädikanten eingesetzet, weder den Landessürsten, noch den Bischoff von Freysing als Grundherren geachtet, ja, jie haben den Pfarrhof zu Oberwöls mit Gewalt aufgesprenget, inMeinttttg obbenanntenPfarr-herrn anzutreffen, seine hinterlassene Haus-geräthe gänzlich verwüstet ;c. ja diese gottlosen Leute hatten einen frommen gelehrten exemplarischen Priester Michael Memminger ein pabstliches Pfieqkind bey dieser Pfarre ermordet, wenn nicht Hr. b.Perwang Frey-singerischer Pfleger sie abgehalten hatte. Doch wurde nach und nach durch den Eifer der katholischen Seelsorger der wahre Glaube wieder eingeführet. Q 4 Mark- 24« Beschreibung der Markte Markte dieses Kreises. z. Aussee ein landesfürstlicher Markt, nichriveit von Hallstadt an denSalzburgisch-und Oesterreichischen Gränzen, dessen Bürger einsmals sehr tief im Lutherthume steckten; denn es waren zu Ende des i6ten Jahrhunderts bey diesem Salz- und Hallame in der landesfürstlichen Pfarre Mische Prädi-kanten, welche Ihro fürstliche Durchleucht nicht erdultcn wollten, befahlen also Dero Verweser dem Thomas Gerolzhofer/ er solle sie abschaffen, und einen katholischen Priester in die Pfarre einsetzen, der Verweser nahm sich der Sache sehr eifrig an, aber noch eifriger waren in der Widerspenstigkeit die Ausseer, sie liefen zusammen, drohetcn, wenn ihnen ihr Prädikant sollte genommen werden, so soll kein Papist in Auffee übrig bleiben, vcr-lvacheten den Pradikanten, und schwuren zusammen den Verweser samt allen Papisten todt zu schlagen; der Verweser entwischte samt Weib und Gessnd auf das Schloß Wolkenstein, und, durfte sich zu Auffee nicht mehr sehen lassen; dieß geschah um das Jahr 1592. Weil aber diese Pfarre in das Vistthum Passim gehörte, hat unser Erzherzog Karl schon i«t dem Iudettburger Rreise. 249 iM Jahre 1586. nach Salzburg geschrieben, daß der Erzbischoff daselbst als Metropolitan den Bischoff von Passau dahin vermögen sollte , daß selber die lutherischen Pradikanten abschaffen, und einen katholischen Pfarrherrn einsetzen solle, allein auch der Bischoff erwirkte nichts. Im Jahre 1599. kam von Eisen-ärzt die landesfürstl.Commißion nach Auffee, die ungehorsamen Bürger, Pfannenarbeiter/ Holzknechte, und andere, die sich bey dem Salzwesen befanden, zu> reformiren. Den 4. Novemb. wurden in das Amthaus Richter und Rath samt der Bürgerschaft begehret, und als ihnen ihr Ungehorsam und Widerspenstigkeit vorgestellet wurde, wurden ihnen alle gehabte Freyheiten, Schriften, und Urkunden abgenommen. Folgenden Tages thaten sie einen Fußfall, und leisteten den Eid 1) daß sie Ihro fürstlichen Durchleucht künftig gehorsam seyn wollten; 2) keine Rebellion anfangen, auch solche, wenn sie es von andern merkten, anzeigen; 3) sich der Pradikanten, und falschen Lehr enthalten; 4) dem neu eingesetzten katholischen Pfarrherrn Ge-horjam leisten würden. Eben dieß schwuren auch die Urbarsholden/ Pfannenarbeiter, nnd Hohknechte. . Q 5 Im H50 Vesihreibung der ULarkte Im Jahre 1600. den 7. Julius als Irtz-ning reformiret wurde, mußten die Ausseer auch nach Irdning kommen, allein sie ließe« sich auf die MMichen Ermahnungen zu-rechte weisen; doch An. 1602. ließen sie sich durch die Ischler zur Rebellion anleiten, da aber Rudolph der Kaiser seine Commission dahin schickte, und Hr.Ioh.Friedcrich b.Baar mit einer Mannschaft, zu welcher auch einige Trouppen von Salzburg stießen, in Aussee sehen ließ, ward das Feuer gedampfet/ 6.Ischler getödtet, die übrigen in die Flucht geschlagen; jetzo ist Aussee gut katholisch. Im Jahre 1391. war Martin Stolz oder Stolln, der eine Kirchdorferinn zur Ehe hatte, Hofschreiber, oder Verweser zu Auffee, wie Kainach bezeuget. Die Pfarre ist landes-fürstlich, und war An. 1333. Hr. Heinrich bon Polheim Dohmherr zu Freysingen Pfarrherr allhier, wie Wurmbrand beweiset. Lehen zu Auffee ein halbe Salzpfanne, Stattrecht dem Karl Joseph bon Korollanza An. 1689. gehörig. Item: ein Gut, die Knoppen genannt, samt einem Zehende zu Kailwang Georg Grafen von Sinzsndorf An. 1671. gehörig. 2. Ad. in dem Iudenburger Areisi. 25z 2. Admont eilt Markt des Stiftes die. ses Namens, zwischen der Enns undPaltä gelegen, wird erst nach Errichtung des Stifts entsprungen seyn; denn, als imIahre 1091. der H. Thiemo Erzbischoff zu Salzburg die Pfarre St.Amand dem Stifte Admont verliehen, wird keine Meldung des Marktes gemacht, sondern nur der Pfarre durch das ganze Thal. Wann also der Markt hinzugesetzt worden, ist mir unbekannt; glaubwürdig ist, daß es einige Zeit nach Erbauung des Klosters geschah, denn, weil bey einem Kloster verschiedene Handwerker nothwendig sind, st haben sich solche nach und nach dahin gezogen, und also Ursache gegeben, daß die mehr hinzugebauten Hauser zu einen Markt erhoben wurde. Auch hier hat sich das Lutherthum eingeschlichen, denn als die landesfürstl.Com-mißion naher kam, ließ der Abt zu Admont 60c». seiner Unterthane in dem großen Saale ber Abtey zusammen ruffen, damit sie die Predigten des VischoD anhören sollten, den 2ten Julius des 1600. Jahres. Aus seinen Unterthanen befanden sich 307. lutherisch, welche ihren Auslauf gegen Rottenmann undLie-zen hatten, diese alle, bis auf viere, die weggeschaffet wurden, begaben sich zur katholischen 252 Beschreibung der Markte. schen Lehre. Uebrigens hat der Abt zu Admont den 28. November 1731. über das Blut^ gcricht allhier , und über das Landgericht jenseits der Grednitz und Obedach die Lehen genommen. 3. Gröbming ein hochftrstlich Salz. butyischer Markt, nebst dem sehr hohen und vielleicht in Steyermark größten Berge Griming gelegen; dessen Bürger und benach-bartenBauren zur Zeit des Lutherthums clne Reformation gebrauchten; der Anfang der landessürstlichen Reformation wurde hier gemacht, denn auf Anruffen des Hrn.Bischoffs zu Chiemsee schicktenIhro fürstl.Durchlmcht Hrn.DoktorIöchlinger Regimentsrath/ Primus Wanzl Landpfieger zuWolckenstein nach Gröming, mit welchen auch ein Salzdur-gischer Commissair Hr. Christoph Erhard Ll-centiat der Gottesgelahrheit gekommen lst/ damit sie den lutherischen Pradikanten abschaffen, und einen katholischen Priester m dle Mrre einsetzen sollten. Da nun der Pra-dikant auf die Kanzel kam, und dle Predigt anfieng, erhub sich ein Geschrey, er soll von der Kanzel gehen, wenn er nicht wolle erschossen werden. Er mußte also die Kanzel verlassen, den Mantel riß man ihn vom Leibe, den Huth schlug in dem Iudenburger Rreise. 25z schlug man ihn vom Kopfe, er bekam starke Puffstösse und Schlage, er mußte sich auch in ein nahe gelegenes Haus verbergen, und heiln-lich durch das Gcbirg entlaufen; dieß geschah An. 1584. Im Jahre 1599. wurde Gröb-ming reformirt, derPradiNmt abcrmal verjagt, ein katholischer Pfarrherr eingesetzet, und die lutherischen Bücher verbrennet. Im folgenden Jahre wurde ein anderer Pradikant, welcher sich nicht weit von Grobming auf seiner Meyerschaft aufhielt, verjaget, und das Haus in Brand gesteckt. 4. Hauß ein hochfurstl. Salzburgischer Markt, unter Grobming an der Enns gelegen. Unterhauß zum Unterschied des Schlosi ses Obcrhauß genannt. Die Haußcr waren ehe eifrige Lutheraner, denn, als An. 1584. M. Iodock Zellcr Wcltpriester, dahin als Pfarrherr geschickct wurde, ist er von den Lutheranern mit einem Jagdmesser also schwer verwundet worden, daß er halb todt zusammen sinken mußte. Da er einsmals in der Bc-singkirche Effach den Gottesdienst verrichten wollte, wurde er mit Steinen also begrüsset, daß er sein Leben zu erhalten, die Flucht ergreifen mußte. Mehr Ungemach mußte er in seinem Pfarrhofe erleiden. Im Jahre 1600. wur- ^54 Besi-Hreibung der Markte wurden die Bürger, Vauren, Holzknechte, Köhler, Knappen von Hauß nach Schlad-ming zur Reformation beruffen, die meisten legten zwar den Eid ab, allein no. Bauern und Knappen, und 23. Bürgern, die sich nicht ergeben wollten, wurde der Befehl ertheilet, binnen 6. Wochen 3. Tagen sich zu bekehren, oder das Land zu räumen. Zwey lutherische Rathsbürgcr zu Hauß wurden abgesetzet, und anstatt solcher 2. katholische beordnet. 5* Irdming em graft. Raymund Sau« rauischer, zur Herrschaft Wolckenstein gehöriger Markt, samt dem Kapucinerkloster/ von welchem unten wird gehandlet werden. Der Markt lieget an dem Ennsfiusse unter Gröming. Von der allhiestgen nach Rottenmann gehörigen Pfarre wird zu Ende dieses Kreises gemeldet werden. Die Pfarrmenge zu Irdming war einstens auch sektisch, der Ursachen die Herren Commissairs den 7. Julius dahin kamen, und den Reformations-akt in der Kirche ansiengen; die von Aussee, Mittcndorf, Pürck wurden auch dahin beruf-ftn, auf gehaltene bischöffliche Ermahnung haben sich alle und jede zurechte weisen lassen. Es sind auch hier unterschiedliche Gülten, so theils Saurauisch, theils der Fr. Regina in dem Iudenburger Areist. 2^5 gina von Welstrsheim An. 1631. verliehen worden. 6. Rammersperg St. peter/ der fürstlich Freysingischen Herrschaft Nottenfcls gehöriger Markt/ von welchem auch in der Landkarten nichts gesunden wird. 7. St. Lamprecht Markt drs Stifts dieses Namens/unter Murau. Von diesem herrlichen Kloster sich §. 15. Von dem Ursprünge dieses Markts habe ich auch keine Nachrichten. Die lutherischen St. Lamprechter Bauren wurden zur Reformation nach Neumarkt deruffen, sie haben sich aber gleich zum Gehorsam und Eid verpflichtet. 8. Mülle ein gervester Markt luSchloß, vorhin dem Freyherrn b.Duwal/ nun einem Bauern Namens Schriest gehörig. 9. Neumarkt ein landesfürstl. Martt, unter St.Lamprecht gegen Kärnthm gelegen, ^zn diesem Markte hat Kaiser Friederich der zweyte An. 1235. die Freyheiten des Stifts Admont bestattiget/ wie der Kodex im Dipl. bon Admont Num. 8. bezeuget. Die Neu-markter waren im Lutherthume sehr vertieft, gegen lhren Landesfürsten sehr ungehorsam, denn als lm Jahre 1599. etliche Commissai-ren dahin geschictet wurden, den Räch zu re? for- V5s Aesihreibung der lnckrkte formiren, und den Auslauf zu des Iöbstels Kirche einzustellen, gehorchten sie nicht/ wollten auch die mit fürstl. Signatur verfertigte Instruktion nicht annehmen, spotteten der Commissairen, sagten ganz frey, daß sie in Gewisscnssachen nach Sr. Durchleucht nichts fragten; hiemit mußte An. 1600. die landesfürstliche Commißion in diesem 6. Meilen ob Iudenburg gelegenen, versperrten, wohl bewahrten Markte abreisen, wo sie auch den i. April angekommen: Hr. von Pranck hat bey St. Lamprecht zoo. Schützen zu seiner Garde gestossen, und weil bey des Iöbstels Schloß zu Lind zwo sektische Synagogen gestanden, wurden solche durch Pulver und Feuer in die Luft gesprenget. Den zten wurde die Reformation angefangen, die Thore versperret, und den Neumarktern ihren Frevel, Bosheit, und Ungehorsam vorgehalten, folglich erklaret, daß sie in die Ungnade Sr. fürstlichen Durchleucht verfallen waren; die gewöhnliche Ermahnungen wurden gehalten, Ion. Bücher von der Bürgerschaft an zwey Orten des Platzes verbrennet; worauf endlich iO2. lutherische Bürger sich ergaben, 14. aber, die hartnackig verblieben, ein Termin von 6. Wochen 3. Tagen bestimmet, in lvel- in dem Iudenburger Rreise. 257 Welchen, wenn sie sich nicht ergeben würden, das Land räumen sollten. Zu Neumarlt unter St. Marein ein Hof der Reinhof genannt, denPortnerischen Erben gehörig/ und vor Alters lehenmaßig. ic». Obedach ein landesfurstl. Markt, unter Iudenburg, gegen Uncertarnthen gelegen. In diesem Orte will Lazius das alte FeHnam, welches Ptolomaus in Nordgau bestimmet, festsetzen, allein da das alte FeH?c«m eben jener Ort, so in den Peutingerischen Tabellen H^/o, oder F^co genennet wird, zu seyn scheinet, solches aber nur 13. oder höchstens 19. tausend Schritte von dem Inn-. fiusse entfernet ist, so kann es mit Obedach nicht in Vergleich gezogen werden. Von der nach Ct. Lamprecht gehörigen Pfarre zum H. Aegidius in Obedach wird unter den Pfarren gemeldet werden. Die Grafen von Montfort hatten hier einen Zins, aber Johann Graf von Montfort hat solchen dem Kaiser Friederich An. 1415. versetzet, wie Kainach lehret. 11. Seckau Markt des Dohmstifts dieses Namens, unweit der Stadt Knitlseld; der Ursprung dieses Marktes wird auch erst nach Erbauung des Stifts aufzusuchen seyn. Ge- 2ter Theil. R wiß 253 < Beschreibung der ttttcke tviß ist/ daß vor dem Stifte dieser Markt nicht gestanden, denn, da das Stift Seckau erstens in Feistritz gebauet wurde, war dieser Ort wegen der Landstrasse zu unruhig, folglich wuvde das Stift von Feistritz nach Scckau übertragen, und also ist gar glaubwürdig, daß zu Seckau bor Uebertragung des Stifts noch kein Mattt gestanden sey. Das mehrere wird in §. 17. in dem Dohmstiste Seckau und hier unten bey den Pfarren zu sehen seyn. Man liest in der Beschreibung des hochw.Hrn. Jakobs Nosolenz Probstes zu Stainz nichts, daß Seckau jemals im Glauben rcformiret worden, folglich muß es im reinen Glauben verblieben seyn. 12. SchUdming einst eine landesfürstliche Bergstadt, An. 1525. durch Grasen von Dietrichstem belagert, und von dem Fürsten von Salm wegen einer Rebellion wider die Religion, und den Landesfürsten der Erde gleichgemacht: endlich wieder zu einem Markt von Kaiser Ferdinand dem ersten erklaret, dem Freyhrn. von Hofmann, hernach Grafen Ray-mund Saurau, An. 1770. unterm 30. April wieder zum landesfürstlichen Markt erkläret; sie lieget an der Enns gegen den Salzburgischen Gränzen, aus welchem Lazius das alte in dem Iudenburger Nreise. 259 te 5^H^«eH gestalten will. Die oben ganz kM berührte Aufruhr bey Schladming verdienet mit mehrern bemerket zu werden. Da aller Orten um das Jahr 1525. die Bauren narrisch zu werde» anfiengen, haben auch die ohnedem wegen ihrer Grobheit bekanten Ober-steyerischen Bauren zur Rebellion sich ange-schicket. Sigmund von Dietrichstein Landeshauptmann in Steyer mußte aus Befehl Ferdinands des ersten 500. Mann dem Erzbi-schoffe zu Salzburg anführen; die Schlad-minger setzten sich/ weigerten den Durchzug, haben auch fast 100. Mann getödtet. Um das Fest des H.Iohanns des Taufers ;og der Landeshauptmann nach Schladming, und nahm diese Bergstadt ein. Die aufrührischen Bauren sammelten vieles Volk, rückten vor Nastadt, allwo 1200. Salzburger Bauren, looo.Pinzgauer, 9oo.Pongauer, 250. Rau-riser zusammen kamen, und mit den Schlad-mingern bestens verstanden waren. Alle diese versammleten Prügeltrager kamen unter Anführung des Michael Gruber am Sonntage vor St. Ulrich durch den Mandlinger Paß in aller Stille bey Schladming an, die Thire wurden ihnen gleich eröffnet, und in vollen Geschrey drangm sie hinein/ wütheten/ unh R» er- 26c> Beschreibung der Markte erschlugen an der Stelle zooo, einige noch im Bette liegend, der Adrl wurde gefmAl, den Landeshauptmann Hrn.von Diecrichstein sperrten sie zu Werffen ein, behielten ihn bis 8. Septemb. gefangen: vollem übrigen Adel wurden 32. öffentlich auf dem Platze geköpfcl, sie rückten hernach wieder vorNastadt. Michael Gruber der Radclführer bcmühcte sich zwar den Adel auszuhclfcmcr hat auch denHrn. von Dietrichstein, und Hrn. Christoph Welzer beym Leben erhalten, dem übrigen Adel rieth er, sich in die Kirche zu flüchten: allein auch in der Kirche wurde ihrer nicht geschonet, l8. von Adel wurden aller Sachen beraubt, in die Gefangenschaft gcschleppet, einige wie die Hunde mit Stricken zusammen gekuppelt, Und also weggeführet, u. s. w. Als unser Herzog diese viehische Grausamkeit hörete, schickte er Niklas Grafen von Salm mit einem kleinen Heere nach Schlad-ining ; dieser foderte sie zum Streit: als sie selben aber ausschlugen, zündete er die Stadt an, vertilgte sie ganz, und sie verlor das Recht einer Stadt. Nachmals begab er sich zu Bestraffung der Schuldigen; die am wenigsten Schuld hatten, haben Haus, Hof, und Gut Herloren, und sind des Landes verwiesen worden, in dem "Iudenburger Rreise. 261 den: die übrigen auf den öffentlichen Strassen aufgeknüpfet/ einige wurden mit den Köpfen herabgehangen/ also, daß sie. von den Hunden angegriffen wurden, alle Glocken, deren sie sich zur Aufrühr bedienten, wurden nach Gratz geschicket. Kaum war das Uebel gestillet, machten ine Schladminger Anstalten sich in dem Irrthume des Luthers feMsetzen/ es regierten zu Schlädming die lutherischen und fiamianischen Prädikanten so tapfer, daß man Schlädming ein rechtes Ketzernest nennen konnte. Hanns Steinberger aller Prädikanten Abgott saß all-hier, er war Kirchheimerischer Factor? ein böser und in aller Ketzerey verstocktelMann, er kam zwar nach Gratz als Pradikant, allein auch alldort konnte er nicht lange wegen seinen schädlichen Uebertrettungen verbleiben; da nun die Commißion im Jahre 1599. nach Schlädming kam, wurden sowohl seine in einem großen Büchersaale aufbehaltene, als der Bürger Bücher verbrennet, die Prädikanten verjaget, und die Kirche zu Schlädming M.Iodock Zeller Pfarrherrn zu Hauß übergeben. Die Bürgerschaft samt den An-desseern schwur den Eid, die neue Ia-kobskirche in der Au, nicht weit von dem R 3 Schlos- 264 Veschreibmig der Markte Schlosse Neuhauß wurde cingeriM und verbrennet. Obwohl nun Schladming also reformirt wurde, wollte man diesem Orte doch nicht trauen, weil keine einzige Besserukg in Ansehen der Religion vcrspühret wurde, hiemit, ob sich die Schladminger schon verlauten liessen sich zu setzen, giengendoch die landesfürstlichen Commissairen imMhre i6oo.von Ad-mont dahin, welche der Landpfiegcr von Wol-ckenstein mit 200. bewehrten Mannern bedeckte , die Platze und Porten wurden besetzet, alle Zusammenkünfte verhindert, von der.Pfarre Hauß alle Pfarrleute hieher ge-fodert, Wd kamen bis 700. Personen zusam-5nen; no. Knappen und Bauren, 23. Bürger blieben widerspenstig, denen eine Zeit von 6. Wochen und 3. Tagen gegeben worden, entweder zur Bekehrung, oder aus dem Lan-»de zu ziehen. 13* Unzmarkt dem Fürsten v. Schwär, zenberg gehörig, ober Iudenburg gelegen. Dieser Ort möchte vor Alters, und ehe er zu eil^em Markte erhoben worden, Huntesdorf oder Hundsdorf seyn genennet worden; in tnlchem Orte Eberhard der Erzbischoff zu Salzburg einen Zehendhofdem Stifte Seckau ber- ill dem Iudenburger Rreist. 26z versetzet, da ihm solches Geld zu seiner Reise vorgestrecket, wie das 84.Diplom von Seckau in meinenIahrbüchern Stevermarks 2.Thcile bezeuget. Zu Unzmartt haben sich auch lutherische Pradikanten niedergelassen, der Ur-sach die landesfürstliche Commißion von Iu-denburg sich dahin begab, und die Pfarre da-ftlbst zu Fraunburg mit einem katholischen Priester, guten Schulmeister, und Meßner versehen, zu welcher Einstallirung derStu-benbergische Pfleger Remigius Ebener aus Befehl seines Herrn sich ganz willig erzeigte, die Schlüssel übergab/Und die Comissairen wohl bewirthete. Die Bürgerschaft wurde nachher reformirt, und über ic>o. Bücher verbrennt. Zu Unzmarkt ist der Pfannhof mit seinen Zugehörigen, nebst andern Gütern im Mörzthale zu der Stubenbergischen Herrschaft Kapftn-berg lehenmaßig. 14. weißkirchett eitt lattdesfursil.Maret unweit Iudenburg. Einige wollen, man sehe zu Weißkirchen die Begräbnis des Aurelius Candidus eines edlen und alten Römers. In dem Kodex der Diplom.von Admont Num.65. liest man unter den Zeugen einen Namens Ditmar von weißkirchen, ob dieser von dem Markte Weißkirchen als Zeug begehret wor-. R 4 den, 264 Beschreibung der Markte den, oder sonst von einer alten Familie sey, weiß ich nicht zu sagen. Es waren zwar alte Herren von Weiffenegg, Weissenbach, Weisi senberg, Weiffenstein: doch finde ich außer be-mcldtcn Ditmar keinen vonWeißkirchcn, mich dünkt also sehr glaubwürdig zu seyn, er sey nur von dem Orte Weißkirchen als Zeug be-ruffen, und also gcnennet worden. Von der Pfarre dieses Orts, die nach Lamprecht gehöret/ wird zu Ende Meldung geschehen. Die ehemals vom wahren Glauben zum Luther-thume abgefallene Bürger wurden zu Iuden-burg reformiret, und die Lutherische zum reinen Glauben zurückgebracht. 15. Ober. Feyring, zum Unterschied von Unter -Zeyring, der Admonterischcn Probstey, genannt, ein landesfürsil. Markt im Pöls-thale gelegen. Von diesem Orte und dem ganzen Gebiete stammeten die Herzoge von Zaring oder Zeyring ab. Denn, wie Megiser lehret, als Berthold der erste des Herzog-thums Karnthen und Alemannien entsetzet ward, ist solchem aus dem Herzogthume Karnthen ein Gebiet ober Iudenburg, Zeyring benamset, zur Unterhaltung gegeben worden, und hat sich dieser davon Herzog von Zeyring gcnmnct. Es waren allhier ehemals sehr rei- in dem Iudenburger Vreise. 265 reiche Silbergruben, welche aber An. 1153. zerfallen, denn/ da aus allen diesen Gruben das Wasser mit größtem Gewalt hervordrang, sind 1400. Bergleute theils ersoffen, theils durch den Einfall der Wände erschlagen worden. Von welchem mehr im Schlosse Hainfeld zu sehen ist. Im Jahre 1289. entstand ein Streit zwischen dem Erzbischoffe zu Salzburg und dem Dohmstifte zu Seckau einiger Güter wegen in Karberch und Ebenberch, in und um dem Markte Zeyring gelegen. Heinrich Abt zu Admont Landeshauptmann in Steyer war Richter. Erließ 2i.Männernach selberZeiten Gebrauch ruffen, welchen die Nachbarschaft und Gegend wohl bekannt war; aus diese» wurden sieben als Schiedsmanner bestimmet, biere davon mußten schwören, wohin diese Güter ehemals gehörten, und also blieb Seckau im Besihe derselben. Die Zeyringer mußten zur Zeit der Re* formation nach Iudenburg reisen, und wurden 44. lutherisch befunden, die sich aber willig ergeben haben. R 5 Herr- 266 4>K. O ^ Herrschaften und Schlosser des Iudenburger Kreises. 1. Authall ein Baron v.Brandauisches, vorhin dem Baron b.Pfeffershofcn gehöriges Schloß bey Iudenburg. Im Jahre 1739. den 2. Decemb. hat Ioh. Wilhelm Freyherr v.Pfeffershofen über eineHuebe, die Schaf-felhuebe genannt, in der Münzach ob Iudcn-burg, über die Rottenhuebe in derFeistritz, beyde in der St. Peterpfarre, und über die Pretschelhuebe zuÄickdorfimFonstorferpfar<-re, dann über die Koglerhuebe in der Musth< nitz ob Iudenburg Lehen genommen. 2. im Pal-tenthal, von welchem unten zu sehen. 3. Admontbichl ein nach Admont gehöriges Schloß/ bei) Obedach im Iudcnburger Bezirke gelegen. 4. Aigen ein altes Schloß, vorhin den .Grafen von Putterer gehörig, welches nun /abgebrennt ist. Aigen sind mehr Orte m Steyermark, eines St. Veit in Aigen eine Pfarre ober Gratz, das andere unter Straden an den llngerischen Gränzen, das dritte dieß Schloß, von welchem sich auch die Grafen Putterer zu Aigen schreiben. Schlosser im Iudenb.zRreisi. 267 i.dem Stifte Admont geschenket, und von der Pfarrkirche Gröbming gänzlich befreyet hat, mit diesem Bedingniffe, daß in solcher vor dem Altare U. L.Frauen und dem Altare des H.Blasius zwey ewige Lichter sollten erhalten werden, wie der Kodex der Diplomen von Admont Mm. ^.erweiset. Dieser Ort wird die Kapelle des heiligen Martins im Ennsthale bey Aich genennet, er ist doch sehr weit von der Salza entlegen, und lieget vielmehr an der Enns. 5. Vachern von Montspergisch. Schloß bey Oberwöls, ist in der Landkarte nicht zu finden. 6. Richelhof einder EberlinN/Bürgerinn zuNeumarkt,gehiriges Schloß an den Karnth-nerischen Gränzen unweit Neumarkt, ist auch nicht in der Landkarte. 7. Vichelhofen ober Iudenburg, ein dem Herrn von Lackawitz, vorhin den Herren von Fraydenegg, gehöriges Schloß. z. Aenck- 263 Herrschaften und Schlösser 8. »enckhofeindemFreyhrn.v.Brandau gehöriges Schloß unweit Iudenburg, vorhin den Herren v. Heiß untergeben. 9^ Richtern ein Graf Wclsershcimischcs Schloß im Ennsthale unterIrdning gelegen; es war das Stammenhaus der Hrn.v. Pichet. Walther vonPichel lebte um dasIahr 1139. Volkmar aber um das Jahr 119t. welcher als ein Vasal des Hrn.Friederichs v.Stuben-berg denselben verlassen, da er von Hermann von Landenberg gefangen wurde. Wie Kai-nach meldet, war auch ein Hof Pichlcrn im Ennsthale, welcher Hr. Hanns von Kainach Kämmerer Leopolds und Ernstes unserer Herzoge, und landesfürstlicher Pfleger in Wol-ckenstein durch seine FrauMargareth b^irch-dorf erhalten hat, er hat es nachmals an Gandolph von Kainach verkaufet, und dleser der Dorothe gebornen v. Moßheim, des Andre von Stainach Wittwe, um 3500. Gulden lm Jahre 1550. Dieses Gut hat Hanns Kirchdörfer Pfleger zu Radkerspurg An. 1385. von Johann Düemdorfer erkaufetMd seiner Tochter Margareth zur Heurath gegeben. Der halbeTheil dieses Guts war dcmHrn.Iohalm bon Ehrenfels lehenmäßig. Nebst diesem Schlöffe Bichlern soll noch ein anders Schloß 5 Pi- in dem Iudenburger H^ife. 269 Pichel im Prugger Kreise zu finden seyn, das die Herren von Gablkoven im Jahre 1638. von den von Eibeswald zu Lehen hatten; also hat im Jahre 1638. Christoph Ioh.v. Gablkoven zu Pichet bey Hrn. Georg Amelreich Freyhrn.v.Eibcswald Präsidenten in Steyer-mark wegen dem Schlosse Pichet Lehen angesucht, welches ehe Hr. Johann Franz von und zu Pichel zu Forchtenstein inne hatte. Der Fürst von Schwarzenberg hat über ein Gut am Pichet, neben der Kirche zu Scheeder und der sogenannten Mittermühl zuPayrdorf den 25. May 1735 / und über den sogenannten Pichelhof in der Troyacher Pfarre/ dann das Vurgfried in der Lacken, und auf seinen Gründen Lehen genommen. 10. Bayrdorf fürstlich Salzburgisch, ein altes zerfallenes Schloß bey Murau in der Kätsch. Ob von diesem Schlosse, oder dem Dorfe Vayrdorf außer Gratz, das von den alten Bayern soll erbauet worden seyn, die Herren von Baidorf oder Paierdorf herstammen, ist nicht bekannt; glaubwürdiger scheinet, daß sie von diesem alten Schlosse ihren Ursprung genommen haben. Zur Zeit des ausgerotteten Lutherthums ist die Besingkirche allhier den Katholischen wieder zurückgegeben worden. 11. 270 Herrschaften und Schlösser 11. Öirnstei,, ein zerfallenes demFürsten bon Gurt gehöriges Schloß, an den Karnth-nerischen Gränzen. Es war einsmals ein Pfiegamt Ottokars des 6ten, aus welchem er den Seizern ein Almosen angewiesen hat, wie'in dem 9. Diploma von Seiz bey Frölich zu sehen. Aus diesem Schlosse sind zweifelsohne hergestammet die uralten Herren von Dirnstein, welche vielleicht aus der Schweiz in Oesterreich und Steyermark gelommcn, und um das Jahr 1128. schon allhier bekannt waren, deren Stammenregister habe ich in dem ersten Theile meiner Jahrbücher ab-gcfasset. 12. Ooblhofein dem Baron bon Duwall vorhin dem Baron von Putterer gehöriges Schloß bey Neumarkt. 13. Oirnberg ein dem Stifte Seckau gehöriges Schloß. 14. Oonnersbach ein gräflich Raymund Saurauisches Schloß im Ennsthale, unter Irdning, nicht weit von der Sölck gelegen. Die Kirche daselbst zu St. Aegidius war ehe eine Vesingkirche von Irdning, nun aber eilt weltliches Bencficium, so einen eigenen Bene-ficiatcn hat. Das Lutherthum hat noch hin und wieder seine Schliche unter dm Bauren, wel- in dem Iudeilburger Anise. 271 - welche ob sie sich schon zur katholischen Religion äußerlich bekennen, heimlich doch und in Herzen gut lutherisch sind. 15. Hoch-ieppenstein, UNd 16. Nieder - Sppenstein, Ml) ZUsamm gefallene, vorhin landesfürstliche, hernach Grafen von Sidenitsih, nunmebro dem Gra-fen von Gaißruck gehörige Schlösser, unweit Weißkirchen. Man kann noch heut die Ueberbleibsel dieser alten Schlösser bey Iu-denburg sehen, von welchen sich die uralten Grafen von Mörzthal und Afienz auch zu Eppenstein schrieben, wie in Aftenz gemeldet worden ; denn als Heinrich der 4teröm. Kaiser Berthold den ersten von Zaringen oder Zey-ring des Herzogthums Karnthen entsetzte, wurde Marquard Graf von Mörzthal, Aflenz und Eppenstein, Wd nach ihm sein Sohn, endlich Heinrich der 2te Herzog in Karnthen, dieser starb ohne Erben, und hatte dasMörz-tha» und Eppenstein Leopold dem starken Markgrafen in Steyermark vermachet, hie-mit kam Eppenstein samt dem Mörzthal an die Landesfürsten in Steyermark, und also auch das ganze dermalige Obersteyer. Es sind in der Wetterau Grafen von Ep- oder Eppenstein, und da im Jahre 1019. Adal- bero 274 Herzhaften u„b Schlösser bcro Graf bon Eppenstein Mrzchal und As-lenz Herzog in Karnthen bey Ulm geschlagen worden/ wie Hermann Contractus bezeuget, konnte vielleicht geschehen jeyN/ daß diese Wet-terauischen Grafen im loten Iahrehunderte in unser Vaterland gezogen/ und dieß Echloß gebauct haben. Im Jahre 1162. hat Ottokar der fünfte. Markgraf die Alpen Ecodern bey Eppenstein dem Stifte Admont geschentet/ denn die Herren von Eppenstcin in Steyermalk, deren Stammenregister ich im ersten Theile meiBr Jahrbücher Cteliermarts entworfen habe, waren schon ausgestorben, und ihre Güter an unsere Landesfürsten gekommen. Es muß doch noch ein Eppensteinische Seitenlinie verblieben seyn, welche bis auf das Jahr 1227. lebte, deren einer Landslip dem Stifte Scckau Goberritz/ Chrauwath, Landschacherbach vermachet hat, Gerold von Eppenstein war vom Jahre 1196. bis 1220. Probst zu Seckm. Diese Herren von Eppenstein müssen mit der Zeit von unsern Landesfürsten das Schloß Eppenstein wieder bekommen haben / weil sie als Blutsfreunde der Herren von Wildon, diesen das Schloß Eppenstein vermachet haben. Dieß in dem Iudenbu^er Anise. 27z Dieß Schloß hatte verschiedene Herren, denn, wie Kainach lehret, haben Freyberger von Karnthen, Peter Naming, Dietmar und Ernst Lobminger, der. alte und kropfete Saurer, der Äbelzer, der Vreuner, Berthold Krottendorfer/ Hanns Greißenegger, Erhard Oberdorfer, Friederich Welzer, Bernhard Krobathstorfer, Leonhard Harracher, Hanns von Kainach der altere, und sein Sohn Georg von Kainach, Kosmas von Graben, Andre und Georg von Teuffenbach, Bartholome von Pernegg, Georg Winckler, Stephan und jein Sohn Wolf Großbein dieß Schloß besessen. Nach Georg von Kainach hat es Kosmas von Graben aus Befehl des Kaisers Friederichs An. 1478, und An. 1479. Andre von Teuffenbach übernommen, von Maria, Karls des Erzherzogs Wittwe, hat es Pfandweise der Doktor Schranz gewesener Kanzler übernommen. Es scheinet also nach Absterben der Herren von Wildon wieder an den Landesfürsten zurück gefallen zu seyn. Auch Hr. Johann und Georg von Kainach haben dieß Schloß vom Kaiser Friederich um 400. Gulden Pfandweise auf ihr lebenslang erhalten. ImIahre i6z6.hat sichChristoph Alban Graf von Saurau Herr von Eppew 2ter Theil. S stein 5 274 Herrschafteil und Schlösser stein geschrieben, nach solchen ist es an die Grafen von Schidenitz gekommen. Lehen daher sind zu Eppenstcin verschiedene, welche dem Wolf Graswcin An. 1572., und dem Maximilian von Schrattenbach An. 1603. verliehen wurden. 17. Hinödt ein dem Grafen vonGäller^ bey Knitlfeld, gehöriges Schloß. Es ist auch ein anderes Schloss Einödt im Cilier Kreise, von welchem alldort soll qehandlet werden. Dieß Schloß, oder vor Alters Hof Einödt, bey Knitlfeld, hat Hr. Johann der ältere von Kainach und sein Sohn Georg im Jahre 1419. von Georg Äbten in dem Stifte Admont, theils durch Tausch, theils durch Kauf erhalten, und haben sich die Herren von Kainach Freyherrn zu Kainach, Leonrad, und Ainödt geschrieben. Anna Iakobine von Kainach ist im Jahre 1598. den 25. August in Einödt getauft worden. Daß Einödt ehemal dem Stifte Admont gehöret habe, bezeuget das i4.Diploma von Admont beyFrölich im 2ten Theile auf der 2zo.Seite, m'welchem Albert der Herzog zu Prugg an derMuer Heinrich dem Abte zu Admont bekräftiget den Kauf des Hofs Einödt. An wem aber das Stift diesen Hof verkaufet/ wird nicht ausgedrücket. Ob. in dem Iudenburger Areisi. 275 Ob es qn die Grafen bon Gäller, von und nach den Khainachen gekommen, ist.mir nicht bewußt. Lehen verschiedene dieses Kreises sind: Zu Enzerstorf ein Gut/ die Orthueben genannt, An. 1663. des Stifts E eckau. In Lnnschal der Klappcnhof, Purgstall, Seißenstein, nebst andern Gütern zu Gris-horn und Weißenbach An. 1676. dem Adalbert Abte zu Admont verliehen. Item Zu Liezen und in der klein Sölck unter-sthiedliche Lehen, theils Stainacherisch,Sau-rauisch/ und Trautmanstorfisch. 18. Freudenbichl, oder pichlhof, ein der Hrn. v.Freudenbichl vorhin elgenes Cchloß. 19. Forchtenstem ein den Hrn. v.Freudenbichl gehöriges Schloß bey Neumarkt; An. 1638. haben sie sich Herren von Pichet geschrieben. Rudolph Hr. bon Thimnitz war im Jahre 1457. Hauptmann zu Forchtenstein, wie Kainach bezeuget. Es ist auch im Cilier Kreise ein Schloß dieses Namens, von welchem alldort wird gehandlet werden. 20. Fraunburg ein altes Schloß bey Unz-markt ober Iudenburg, den Herren von Stubenberg gehörig, welches im Jahre 1268. m jenen bekannten Unruhen von Steyermarks S 2 wel- 2/6 Herrschaften und Schlösser welche Ottokar dcr König in Vöheim anficng, Ulrich Hr. von Liechtenstein dem Ottokar ab-tretten mußte. Im i5tm Iahrehunderte hat nach Zeugniß des Lazius?8olfgang Herr von Stubenberg, Kapftnberg, Muercgg, El^ rcnhausen und Fraunburg bestffen^ nach solchen im Jahre 1630. Georg Herr von Stubenberg. Von diesem Schlosse schreibet Kai-nach also : Fraunburg ob dem Hundsmarkt ist des Andree von Gtubenberg gewesen, dev um das Iahr 1380. gelebet, das hat er sei? tier Tochter Magdalena, die Wilhelm voll Graben genommen, geschaffen, um welches Geschaff Wolf voll stubenberg, der um das Jahr 146z. gelebet, und die von Leuf> fenbach gehabt, sich mit gedachter Magda* lena vertragen und verglichen, also, daß er ihr die Nuyung von Guetenberg auf 10. Iahr verschrieben, hie sie und ihreHrben auf 10. Iahr intie gehabt und genosien. Von der Reformirung der Pfarre allhier habe ich schon in Beschreibung von Unzmarkt gemeldet. Von den alten Herren v. Fraunburg sind die Herren von Liechtenstein abgestammet ; denn also lese ich in dem alten Nekrol. von Seckau: Den 24. Novemb. iji gestorben Otto der «ltere von Liechtenstein, und in dem Iudeiiburger Rreisi. 277 und seine Voreltern. Ulrich von Frau,,-, burg Vater/ Perchta seine Hhefrau, dessen Mutter;c. 21. Fohnsdorf ein alt zerfallenes hochfürstlich Salzburgisches Schloß außer Iuden-burg / welches Johann von Kainach Hofmarschall von Salzburg im Jahre 1450. :c. von Friederich Erzbischoffe zu Salzburg überkommen hatte. Es war auch ehe ein alte Familie der Herren von Fohnsdorf in Kam-then und Steyermark, welche von dem Von-storfer Hofe in Karnthen nahe bey Wolfsberg also werden genennet seyn worden; denn dieß Schloß Vonstorf hat schon im izten Jahre-Hunderte nach Salzburg gehöretMd An.i 280. sind Rudolph und Otto von Weißenegg Salzburgische Pfleger zu Vansdorf gewesen. Es ist aber dieß Schloß wohl von dem Markte Vansdorf, der auch nach Salzburg gehöret, zu unterscheiden. Sonst ist bey diesem nun zerfallenen Schlosse ehe ein Markt gewesen, welcher seine Treue gegen Konrad von Vanstors dem Erzbischoffe zuSalzburg bezeigte,da er sich wider Albert dem Herzoge von Steyermark setzte, und seine Thürme und Mauren verlor, nämlich An. 1289. Im Jahre 1482. mußte es den Hungarn überliefert werden. S3 Leon- 278 Herrschaften «nd Schlösser Leonhard dcr Erzbischoff von Salzburg hat es doch wieder von Maxilnilian dem Kaiser abgelöset. 22. Friedsiem ein Schloß, dem Grafen Maria Karl von Saurau gehörig, in Enns-thal gegen die Gränzen des Oberösterreichs gelegen. Im Jahre 1672. hat sich Karl Graf von Saurau zu Friedstein geschrieben. 23. Zalkenburg ein alt gräflich v. Stai-nachisches, nun in ein Kapuzinerkloster ver-wandletes Schloß in Ennsthal bey Irdning. Von diesem siehe §. 18. 24. Aisiriy Schlößchen bey St. Peter am Kammersperg ober Murau > der Herren von Pranck, nun des Hrn. Johann Joseph Eichtinger, zu welchem als Lehen gehören: zu Scheeder ein Gut, zu Rottenmann ein Gut/ zu Diernstein eine Mühle, zu Muerau bey Sichelbrucken ein Hof, der Kögelhof genannt , welche An. 1674. Maria Kordula von Pranck besaß. Es ist auch ein OorfFeisiriy ob Iuden-burg, allwo ein Hof mit seinen Zugehörigen der Herrschaft Waldstein dem Ioh. Seifried Fürsten von Eggenberg im Jahre 1662. verliehen worden. In oder bey diesem Dorfe wird der Feisinyhof gelegen seyn, der de« Fürsten von Eggenberg gehöret. in bem Iudenburger Rreisi. 279 25. Fresett ein v. Montspergisch. Schlößchen bey Oberwols. 26. Goltelhof ein kleines Schloß bey Iu-denburg, den Klarisserinnen im Paradeis zu Iudenburg gehörig. « 27. Goppelspach ein der Freyinn v.Ncu-hauß gehöriges Schloß an den Salzburgischen Gränzen ober Murau. Zu diesem Schlosse gehören als Lehen: der Kogelhof zu Muerau, welcher der Kordula von Pranck An. 1674. verliehen wurde.- Item zu St. Georgen ob Murau 10. Unterthane, die dem Hrn. Wilhelm Ernst von Pranck im Jahre 1648. sind verliehen worden. 28. Groß-Lobming ein GrafIosephvon Wurmbrandisch. Schloß bey Knitlfeld. Sig-mund Franz Graf von Welsersheim hat über das Landgericht in Groß-Lobming, dann über die Alpen in der Grakau hinter St. Ulrich in Purckhard den n. May 1737. Lehen genommen. In eben diestr Grakau in der Rantnerpfarre in Obersteyer sind 32. Güter samt unterschiedlich dahin gehörigen Alpen, Waldungen, Fischereyen und Jagdbarkeiten, zu der Herrschaft Pux gehörig / welche im Jahre 1690. dem Hanns Sigmund Freyhrn. Hon Pranck verliehen wurden. S 4 Die 28o Herrsihaften und Schlösser Die Pfarre Lobnich, jetzo Lobming, zum heil. Georg wurde im i2ten Iahrehunderte dem Stifte St. Lamprecht gegeben, nun aber ist sie bey solchem nicht mehr. An. 1419. hat Hr. Moritz von Älels solche mit dielen Gütern besthenket/ wie Wurmbrand lehret, welcher auch bezeuget, daß ehe ein alte Familie der Herren von Lobming gewesen, aus welcher Hr. Ernst von Lobming im i5ten Iahrehunderte noch lebte, dieser hat um das Jahr 1420. Hrn.Kaspar von Saurau seine Erbschaft vermachet, wegen welcher ihm hernach Die-pold von Katzenstein im Jahre 1421. vor Konrad bon Hollneck Landesverwesern in Steyer-mark eine Klage gemachet. Wurmbrand auf der 147. Seite. 29. Gusiecheim ein fürstlich Schwarzen-bergisches Schloß bey Iudenburg in Pölsthal. 30. Grienbichl ein Graf Welsersheilm-sches Schloß bey Rottenmann. Dies Schloß gehörte ehemals den Herren von Hoffmann, welche sich Freyherrn von Grienbichl und Strechau schrieben. Hr. Ferdinand Hoffmann ist im Jahre 1617. wegen entstandener Rebellion sowohl aller Erb-und Ehrenamter, als auch seiner Güter beraubet worden: bey Wurmbrand auf der 29iten Seite. Diese Herr- ^ ill bem Iudettburger Rreisi. »gz Herrschaft gehörte nach denen v.Hoffmann den Grafen von Saurau / welche auch darüber Lehen empfangen haben. 31. Gumpensiein ein Graf Welsershei-misches Schloß im Ennsthale, zu welchen Gut in Ennsthal eine Wiese, der vordere Wert zu Fischern als Lehen gehören. 32. Grubhofen ein Vrandamsches, vorhin Hrn. von Heiß gehöriges Schloß bey Iudenburg. 33. Grafeneck ein altes im Ennsthale liegendes , den Wagnerischen Erben gehöriges Schloß, von welchem sich im Jahre 1616. die Herren von Saurau geschrieben haben. Es war auch ein alte Familie der Grafen bon Grafcneck, die aber in Oesterreich angesessen, wie Wurmbrand auf der 78. Seite meldet ; vielleicht hat eben diese Familie dieß Schloß an die von Saurau überlassen. 34. «rubeck ein dem K. K. Haallamt Aussee gehöriges Schloß in Hinterberg, unweit Aussee, vorhin gehörte es den Herren von Krollolanza. Es hat verschiedene Lehen. 35. Haiilrichfterg Stammenhaus und Schloß der Grafen hon Heinrichsperg beyIu-denburg. Im Jahre 1676. lebte Hr. Hermann Heinricher, der damals den Titel Edl S 5 und 2Z2 Herrschaften und Schlösser und Vest hatte. Im Jahre 1650. war Joy. Heinricher von und auf Heinrichsberg zum Weyr Sr. R. K. Maj. Rath und Burggraf zu Iudenburg. 36. Hautzenbichl ein dem Stifte Seckau gehöriges Schloß bey Knittfeld. Dieß Gut hat im Jahre 1036. Adalbero der 2te Waldgraf im Enns und Goißcrwald, Bruder Ottokars des 4ten Markgrasen vonSteyermark/ dem Stifte Admont zur Schadloshaltung des Schaden, den er zugefüget hatte/ um von dem Banne los zu werden/ geschenket. 116o. kam Werner im Jahre 1274. geleKt, wider diesen, weil er der Kirche der deutschen Herrn in Gratz Unbilden und Schaden zugefüget, tvurde im Jahre 1255. von dem Landrichter in Steyermark der Spruch gemacht, daß alle ftine Güter in Buchau bey 1000. March ge- scha- 284 Herrschaften und Schlösser schätzet, bcmeldter Kirche zufallen sollten; wie bey Frölich in den Diplomen im 2.Thcile auf der 184. Seite zu sehen. 39. Irrenfritzdorf ein der Freyinn von Neuhauß gehöriges Schlößchen ober Murau, die Freyfrazz Maria Elisabetha bon Neuhauß hat über einen Hof allhier Lehen angesucht, aber nicht erhalten. 40. Iagerhausen ein von den Herren von Sidenitsch vor 40. Jahren ndu erbautes, nunmehr zusammgefallenes den Grafen von Gaiß--ruck gehöriges Schloß bey Obdach. 41. RO. Dukaten verkaufet, durch dessen Abfall und Rebellion es dem Landesfürsten heimgefaUcn, und von diesem vielleicht im Jahre 1600. Hr. Franz Godfricd Grafen von Schranzeneck, nach solchen aber dem Fürsten von Schwarzenberg wird seyn verliehen worden. 42. Lindt ein Schloß des Stiftes St. Lamprecht bey Neumarkt. Fr. Mar. Anna von Geilberg hat über dieses Schloß den 25. May 1735. einige Lehen empfangen. Im Jahre 1022. ohngefehr hat der H. Heinrich der 2te röm. Kaiser Egilbert dem Bischoffen zu Freysing, vormaligen Kanzler und Lehrmeister Heinrichs des zten Wels, Lindt und Katsch, samt andern Gütern in Oesterreich, geschenket. Es waren auch alte Herren von Lindt, derer einer Gundacker von Lindt im Jahre 1140. den Stiftbrief von Seckau unterschrieben. Gottfried hat um das Jahr l i8). Marquard im Jahre 1135. gelebet:c. Hr.Wulfing von Kapfenberg hat An. "97. dem 286 Herrschaften und Schlösser dem Stifte Seckau einen Meyerhof zu Lindt geschenket. 43. St. tamprecht Stift des Ordens des heil. Benedicts beyMurau. Sieh §.15. 44. St. Lamprecht das Schloß, von welchem wir nichts anzumerken haben. 45. Liechtenstein ein dem Freyherrn von Konigsbrunn gehöriges Schloß bey Iuden-burg. Johann Freyherr von Königsbrunn hat über die daher gehörige Güter Lehen an-gesuchet, allein er hat sie nicht erhalten. Im Jahre n82.hatHr.Dietmayr von Liechtenstein mit Pernger dem Abte zu St. Lamprecht einen Tausch getroffen wegen einigen bey diesem Schlosse gelegenen Gütern; dieser Hr.Dietmar war ein Hofherr Ottokars des sechsten. Die Stammenreihe der Herren von Liechtenstein zu Murau in Steyermark habe ich in meinen Jahrbüchern im ersten Theile auf der 958. Seite vorgestellet. Das alte Schloß Liechtenstein wird vielleicht An.1268. in jenen berühmten Unruhen Ottokars des Königs in Böhmen seyn zerstöret worden. Dieß Schloß gehörte noch im Jahre 1635. lem Dohmstifte Seckau, und hat in diesem Jahre Hr. Anton Dohmprobst zu Seckau bey Hrn,Amelreich Georg von Eibcswald um die Le- in dem Iudenburger Rreisi. 28/ Lehen dieses Schlosses angehalten, welches das Stift von Hrn.Ioh. Jakob Putterer in Algen, dieser aber ehe von Hrn. Ioh. Christoph David von Urschenbeck erkaufet hatte. 46. Laindsthach ein zusammgefallenes, .der Stadt Knitlftld gehöriges Schlößchen, gehörte ehe den Herren von Moßheim, derer Kaspar von Moßheim sich zu Landschach geschrieben, und Amtmann in Nordernberg war. Vor solchen haben es die Welzer besessen, aus welchen sich Andre Wclzer der jüngere zu Landschach An. 1458. :c. geschrieben. 47. Lerchenreich ein dem Hrn. von Hack gehöriges, bey Aussee in Hinterberg liegendes Schloß. 48. Murau Fürst Schwarzenbergisches Schloß. Dieß herrliche Schloß ist von Ottokar dem Könige in Böhmen imIahre 1268. zerstöret worden, wie oben bey der Stadt gemeldet worden. Das neue Schloß aber ist nicht an dem Orte des alten, sondern gegell über sehr herrlich erbauet; die Lehen daher sind bey der Stadt angesetzet worden. 49. Moßhof vorhin von Freudenbichl, nun aber einem Bauern gehöriges Schlößchen bey Neumarkt. 5o.N7öß- 288 Herrschaften und Schlosser 50. 5Nößweeg ein Schloß des Hrn. boss Lackawitsch bey Knitlfeld. 51. Neudeck ein altes zerfallenes denHer-ren von Neudeck gehöriges Schloß in der Einöde an denKarnthnerischen Gränzen, innerhalb Neumarkt. Die alte Herren von Neudeck haben allen Ansehen nach ihren Ursprung aus Kram, allwo 8. Meilen außer Laybach ein gleiches Schloß Neudeck lieget; weil de-ten viele auch in den Steyrischen Urkunden zu finden sind, so könnte wohl gejchehen seyn, daß eine derselben in Steyermark gewandert/ und dieß Schloß erbauet hatte. 52. Neuhauß ein schloß, das nun Trau-tenfelsisch ist, es gehörte ehemals den Grafen von Trautmanstorf, und den Freyherrn von Neuhauß. Es liegt im Ennsthale, und hat ein Lehen zu Niederdorf im Ennsthale einen Hof, nach Neuhauß gehörig. Es sind mehr andere Schlösser, Neuyauß genannt, im Gra-tzer und Citier Kreise, auch wird um das Jahr 1291. eines Salzburgischen Marktes Neuhauß in Ennsthal gedacht, welchen Heinrich der Abt zu Admont zerstöret hat. 53. Oberndorf ein Schloß der Herren von Freudenbichl unweit Neumarkt. Dieß war das Stammenhaus der alten Herren von Obern- in dem Iudenburger Areisi. H^ Obcrndorf, derer Rudolph, Otto, Günther Brüder um das Jahr 1267. Godfried, Otto, und Grauelm Brüder um das Jahr 1271. gelebet haben. Nach solchen, so viel mir bekannt, haben diesen Edrlsitz die Herren Gra-venauer erhalten, denn An. 1615. da Hr.Mi-chael Gravenauer zu Oberndorf und Oter-Steinach gestorben, ist zwischen Cva seiner Hausfrau, und HrnO.Gulden gegen die Mitte des i/ten Jahrhunderts gekauft. 72. Stainach ein gräflich b. Stainachi-sches Schloß in Ennsthal; es hat verschiedene Lehen, als nach Ober - Stainach, die im Jahre 1639. der Frau Anm Regina von Welsersheim sind verliehen worden; und die zu Unter- Stainach gehörigen hatMax Adam Graf von Stainach angesuchet. Es waren alte Herren von Stainach/ deren einer Hil-tegrin im Jahre 1289. / unter welchem der Thurm zu Stainach/ vielleicht Ober-Stainach/ von den Soldaten von Salzburg zer< störet wurde. Ober - Stainach gekörte ehe den Grafmauern / also war Hr. Moritz von Ober - Stainach auf Grimpen An. 1623. Besitzer davon. Im Jahre 1636. ist es an die Grafen von Saurau gekommen; die Familie der Herren von Ober- und Unter-Stainach hat Kainach in seinen hinterlassenen Schriften mit mehrern beschrieben. V4 ?3. 296 Herrschaften und Schlösser 7z. Silberberg ein alt zerfallenes Schloß und Stammenhaus der Herren von Silbcr-berg, innen Neumarkt gegen Kärnthen. 74. sölck groß, ein den Jesuiten nach Gratz gehöriges Schloß in Ennsthal. 75. Sölck klein, ein den Grafen b. Sau-rau gehörig zerfallenes Schloß in Ennsthal. Wie Wurmbrand lehret, ist den Herren von Siurau um das Jahr 1625. das Oberstmarschallamt in StelMnark, wie An. 1423. dem Hamis Grafen von Schaumburg, samt der Festen Frauhem im Viertl Cili, und dem Amte in der klein Silck in Ennsthal zum Mannslehen verliehen worden. Das Gut Keckenbau ist An. i66i.dem Franz Schreck-MM, An.1672.und 1689. dem Karl Joseph Krollolanza verliehen worden. Nebst anderen verschiedenen Lehen zu ge-shweigen, ist auch die Herrschaft Saurau hie-h?r zu sttzcn/ zu welcher einige Stücke zu Land-sharen, Irdm'ng und Tauplitz gehören. Das alte S hloß Saurau, dessen Kainach in der Fa nilie der Schlüßler gedenket, muß zer-fl'len, uud die Güter zertheilet seyn. Auch Wurmbraid lehret, daß dieß Schloß Saurau ober Zt. Lamprecht gelegen, den Fürstm von Gchwarzenberg gehöre, dessen Ueberbleib- in dem Iubenburger Nr.isi. 297 set noch zu sehen, da es das Stammenhaus dieser Familie war. 76. Leuffenbach alt, zerfallen, und neu Teuffenbach, dem Freyherrn bon Putterer gehöriges Schloß ober Unzmarkt. Die alten Herren von Teuffenbach, so von dem alten zerfaWen Schlosse abstammten, haben auch Ober-und Unter-Mayrhofen besessen, wie auch einige Güter in Oesterreich. Sie lebten schon im 1 iten Jahrhunderte, derer Stammenreihe ich im ersten Theile meiner Jahrbücher gegeben habe. Sie schrieben sich zu Anfangs des iTten Iahrhundertes Freyherrn zu und in Teuffenbach, zu Stattenberg, Kra-nichsfeld, Sauerbrunn und Thann, zu Moß-tveeg, zu Thann:c. 77. Cschackachurn Fürst von Schwar-zenbergisches Schloß ober Unzmarkt. 78. Thann ein vorhin Graf Eaurauisch, nun aber dem Grafen Joseph v. Wurmbranö gehöriges Schloß unweit Iudenburg. Im Jahre 1603. schrieben sich von diesem Schlosse die Herren von Teuffenbach. Die alten Herren bon Thann werden in den Admontenschen Urkunden gelesen. 79. Trauttenfels, vorhin Neuhaaß, ein Graf v.Trautmanstorfis.Schloß in Ennsthal. T 5 so. 298 Herrschaften und Schlösser 80. rhane8g ein dem Hrn.v.Krollolanza gehöriges Schloß in Ennsthal. 81. Traunau eben demselben. 82. Triebendorf ein Dorf unter Murau, alltvo mehrere Häupter der Rcpublick Rom, unter andern Cicero/ eine Zeitlang im Elende sollen gesessen seyn; wie von dem letztcrn die in Stein gehauene Innschriften bcstatNgcn. 8z. Velden, vorhin Baron v.Duwallisch, nun einem Bauern, Namens Schriest/ gehöriges Schloß inner Neumarkt. An. 1636. haben sich die Herren von Dietrichstein dar-von geschrieben. 84. weyer ein Graf Heinrichspergisches Schloß bey Iudenburg. 85. Wusserberg ein fürstl. Seckam'sches Schloß, unweit dem Stifte Seckau, in dem Gaalergraben. 86. rvolckensiei,,, vorhin landesfürstlich, hernach Baron Hoffmannisch, nun Graf Ray-mund Saurauisch, ein alt zerfallenes Schloß in Ennsthal. Die alten Grafen von Wol-ckenstein/ Herren von Villanders und Pradel sind von dem in Tyrol gelegenen Schlosse gleiches Namens abgestammet, zu Ende des 2 zten Jahrhunderts; allein, unsere Herren don Wolckenstein sind viel alter, welche schon im in dem Iudenburger Areift. 299 im !2ten Iahrehunderte bekannt waren, und Hofherren der Ottokarn Markgrafen gewesen sind. Im Jahre 1260. wurde Ulrich dzr Erzbischoff bon Salzburg, da er durch das Ennsthal in Bayern reisen wollte, bey Ad-mont gefangen, und eine Zeitlang im Schlosse Wolckenstein aufgehalten. Dieß Schloß war landesfürstlich, und hat imIah^e 1479^ Frie-derich der römische Kaiser dem Hanns Rach-sperger seinem Pfleger zu Wolckenstein Befehl ertheilet, zur Erbauung des in die Stadt übertragenen Stifts Rottenmann Hülfe zu leisten. Im Jahre 1410. und 1418. wurde Johann Ritter bon Kainach, und im i6ten Iahrehunderte Georg Moßheim Landpflegcr und Landrichter bestimmet, im Jahre 1508. lvar Christoph von Stainach Landpfteger gu Wolckenstein. Wenn es auf die Herren von Hoffmann gekommen, ist mir nicht bewußt; die Herren von Saurau aber werden dieses Schloß um das Jahr 1625. erhalten haben, da die Herren Hoffmann wegen der Böhmischen Rebellion ihrer Ehren, Würden, und Schlösser entsetzet wurden. 87. weißenchurn, vorhin Graf Side-nitschisch, nun Graf v. Gaißruckisches Schloß zu Weißkirchen. Im Jahre 1622. hat Hr. Hie- zoo Geistlichkeit und Rirchfpiele Hieronymus Pircker von und zum Weissen-thurn/ von diesen Schlosse Lehen genommen. . 88. Wmcklern Baron von Pemlerischcs Schloß bey Oberwöls. Dieses Gut hat im Jahre 1243. dem Grafen v. Welz gehöret. 89. Zeyring unter genannt zum unterschiede Oberl Zeynng dcs landesfürstlichen Markts in der Probstey des Stifts Admont, unweit des Marktes Ober - Scoring, von welchem oben gemeldet worden. Von diesem Orte ist mehr bey dem Markte Ober-Zey-ring zu sehen. Geistlichkeit und Kirchspiele dieses Kreises. ^!>b ich schon keine zuverlässige Nachricht ^^ von dem geistlichen Stande dieses Kreises erhalten habe, so wage ich es doch, von solchem nach Möglichkeit eine kleine Abschisde-rung zugeben. Die Stifter Admont, Rottenmann, St. Lamprecht, und Seckau werden nachmals beschrieben werden. Erzpriester sind in diesem Kreise zu Admom, Pils, Seckau. Dechanden: zu Iude„burg, Xottenmann, und Hauß; sollte mir ein oder andere Pfarre, Dechandey oder Unterdechan- bey in dem Iudmburger Rreise. zc>i dey :s. ausgeblieben seyn, so wird der geneigte Leser den Abgang derselben nicht mir, sondern denen zuschreiben, welche von mir auf das höflichste ersucht/ mir dennoch nichts eingesendet haben. I. Erzpriesterthum Admont. Es hat unter sich die eigene Stifts - wie auch die Pfarreyen des Stifts Rottcnmann/ und andere in Enns - und Paltenthal gelegene Pfarren. Pfarren des Stifts Admont. i. 2ldmo,tt die Pfarre im Markte daselbst; sie wird von dem Stifte besorget, welche im Jahre 1091. Thiemo der Erzbischoff zu Salzburg dem AbteGisilbert geschenket hat; um das Jahr 1234. da Eberhard der zweyte Erzbischoff zu Salzburg dem Dohmprobste allhier und dem Dohmkapitul das Erzpriesterthum verliehen, war die Frage: Ob auch Admont unter diesem begriffen wäre. Eberhard bestimmete, daß die Pfarre Admont samt allen Filialen und Ncariaten abgesin-dcrt, ein eigenes Erzpriesterthum ausmachen solle. Für welche Befreyung er dem Dohmkapitul daselbst die Pfarre Nandentin, und St. zo2 Geistlichkeit und Rirchspiele St. Georgen bey der Muer gegeben. Die Pfarre Admont ist zu Ehren des H. Amand eingeweihet. 2. Ia6 , Oeisillchkeit und Kirchspiele der Armen. 2. Zu allen Heiligen. 3. Im Fürst Schwarzenbcrqisthen Schlosse Roifen-stein zum H. Andreas. Pfarren dieses Erzpriesterthums. 1. St. Georgen ober Murau, diese Pfarre soll schon im Jahre 1180. gestanden seyn, wie eine alte Innschrift/ welche im Baue des Thuüns gefundeil worden/ bezeuget; die Mauren, Fenster:c. zeigen bereits ein großes Alterthum an. Die Pfarre hat 4. Besingkirchen : St. Aegidius unter Murau. 8t. Lorenz jenseits der Muer, so ehemals von ei-ilem ausgerisscncnSec vettilgt wurde, nun neu erbauet ist. St. Cäcilia, und St.Ruprecht, gegen Stadl gelegen. Man zeiget noch. zu St. Georgen ein kleines Haus, wo ehehin ein lutherischer Pradikant wohnre,- die Pfarre ist nun auch nicht ganz rein von dem Lu-terthume. 2. Stadl Pfarre ob Murau zum heil. Iohannes dem CAusser, welche An. 157z. erbauet worden; sie stand ehe in Einach, nachmals im Dorfe Stadl, sie ist aber ohne Zweifel in einem Erdbeben verschüttet worden. Der erste Pfatrherr allhier ist um das Jahr 1629. Melchior Stadius gewesen; die vori- in dem Iudenburger Rreise. zcy^ vorigen weiß man nicht. Als Murau im Jahre 1599. reformirct wurde/ ist aus der Pfarre Stadl der Pradikant vertrieben, und ein katholischer Pfarrherr eingesetzet worden. Zu dieser Pfarre sind 4. Filialen/ als Tur. räch und predlitz. Zu Höllenstein und Ro nnngstein im Salzburgischen Gebiete. Zu Prcdlitz haben ehemals bis 1755. zween Geistliche von St. Lamprecht die Mißion gehalten/ allein es wurde ein Weltgcistlicher als Ncair dahin gestellet. 3. Ranten die Pfarre zum heil. Batho» lomaus wurde An. 1523. nahe an den Salzburgischen Gränzen gebauct. Man siehet all-hier ein Wappen, so einen Strauß vorstellet, in welcher diese Innschrift ist : Zu Zeiten - -von Goller Pfarrherr zu Volckenmarkt und Pfarrer zu Ranten, ist dieses lobrvürdige Gotteshaus erbauet worden. Den ersten Psarrherrn findet man erst An. 1620. nämlich Eberhard Engelmayr. Filialen daher sind 1. St. Oswald in Gragau, welche 1756. ein Vicariat wurde. 2. St. Ulrich it, Gra. gau. z.Maria inSchäder. 4.St.Ntttolas ni payrdorf, hier war ehe eine große Wahlfahrt. Es war auch hier ein lutherischer Prci-dikant/ da er aber nicht leben tonnte, ist er U 2 ent- 3o3 Geistlichkeit und Airchspiele entlassen worden, und hat die Pfarre Ranten sich unl diese Kirche angenommen. 4. Hammerspe: F Pfarre zu den heilige,, Peter u.paul. Sie ist um das Jahr 1529. gestiftet worden, wer aber solche gestiftet, und wenn sie eingeweihet worden, ist nicht bekannt. Filialen daher sind St.Bartholome m Alt. Höfen, allwo ehe ein Praditant gewesen ist, der auch allda gestorben. St. Torenz ober Alchofen an einem Hügel. Zu dieser Pfarre gehören auch die Schloßkapellen zu Ratsch, und zu Aisiriy: diese Kapelle wird klein Maria Zell genennt, weil in der Mitte ein Altar mit dem Zcllcrbilde stehet, die Kapelle ward An. 1538. den 28.Iunius von Philipp Vi-schoff zu Lavant geweihet; die Pfarrkinder sinü nun gut katholisch. III. Crzpriesterthum des Dohmstifts Seckau Im Jahre 1145. hat Konrad Erzbischoff zu Salzburg dem Stifte Seckau die Haupt-und Mutterkirche Chumbenz geschenket, und mit solcher zugleich das Erzpriesterthum einverleibet, welches Eberhard der erste im Jahre 1151. bekräftiget hat. Da aber nun ein Erzdechandl.Commissair in Leibnitz, der ehe in in bem Iudenburger Rreisi. zo^ in Hengsperg gestellet ward, hat dermMen die Erzdechandey Seckau nur allein die Stifts-Pfarren unter sich/ doch gehören in diese Erz-dechandey Scckau nach erster Bestimmung folgende Pfarren: Stamz Stiftpfarre der regul.Kohrherrn des heil. Augustins. St. Stephan außer Stainz, die obigen. Heiysperg St. Toren;, Weltgeistliche, verleihet der Fürst von Seckau. St. Margarethen unter Wildon, Stift Guben in Bayern, Kohrherrn. wildolt und preding Weltgeistlichc,ver-leihet der Fürst zu Seckau. Tobt und 5Noßkirchen Weltgeistl. verleihet auch der Fürst von Seckau. Voitsperg Stadtpf. und außer der Stadt die Väter Karmeliter. piber Commissariat und Pfarre verleihet das Stift St. Lamprecht. Röflach. Graden. Stallhofen. D'giA Hdlschrott oder Göllschrott. pack. Sallat. Geisithal. Rhamach. Obedach. Weiß. kirchen. tindt. Hirschögg und Feustntz hangen alle von dem Stifte St. Lamprecht ab, sie werden auch von solchem verliehen. Sieh die Pfarren des Mahrburger Kreises. ll 3 sob. VI5 Geistlichkeit und Rirchspiele tobmlNFzuSt.GeOttzell Weltgeistl. verleihet der Graf voll Nurmbrand. St. Peter in der ^Gail ^Leltgcistl. verleihet der Fürst von Seckau. Seckau im Martte zu St. Ijakob. Chumbenz zu St. Ruprecht. Nnitlfeld Stadtpfarrc. St. Marein bey pranck. St. Margarethen a»l der U7uer. St. Lorenzen an der Mucr. Schönberg zum heil. Joseph. Stift Scckaüeris. Pfarren, welche die Dohms Herrn stlbst verwalten. Ehe ich die Scckauensch.Pfarren beschreibe/ will ich die ander» in dieser Erzdcchandcy liegende kurz bemerken, als Lobmmg, und St. Peter in der Gail, wie auch die viere des Stifts Lamprechts, nämlich: Weißkirchen, Feisiritz, Obedach und Lindt. i. l.obmin8pfarrezuSt.Georgen,dicse Pfarre ist im Jahre 1489. von Innocenz dem 8ten röm.Pabste Mathias dem Vischoffe M Seckau also verliehen worden, daß, wenn selbe in den Monachen Jänner, März, May, Julius, September und November leer sollte werden, ein Bischoff von Seckau solche solle verleihen können. Es wurde aber diese Pfarre in dem Iudeiiburger Rreise. zu re hernach don dem Grafen v.Saurau, jetzo von Franz Joseph Grafen von Wurmbrand vergeben. 2. St. Peter in der Gail, Pfarre bey dem Schlosse Wafferberg, außer dem Dohm-stifte Seckau; sie wird vom Fürsten von Se-ckau vergeben. 3. weißkirchen zu S.Veit,eineLamprech-terische Pfarre/ wo ein alter Römer Aure-lius Candidus soll begraben seyn. Die Kirche Weißkirchen ist schon im Jahre noz. von Heinrich dem Herzoge in Kärnthen dem Stift te St. Lamprecht gegeben worden, wie Petz im Kodex der Dipl. 1. Th.aufder 283. Seite, und Frilich im Dipl.Steyerm.24TH. auf der 271. Seite bezeugen. Diese Kirche lieget, ilt den Gränzen des Bistthums Seckau, wie im 4o.Dipl. von Seckau zu sehen ist. Zu Weißkirchen sind die Prädikantcn verjaget, und den 24. Märzen 1600. katholische Seelsorger eingesetzet worden. 4. Feistritz St. Ioham, ein Vesingkirche, nicht weit von Weißkirchen gelegen, dahin sie auch gehöret. 5. Obedach Pfarre in dem Markte gleiches Namens, von welchen oben gemeldet worden ; die Pfarre ist zu Ehren des H. Aegidius U 4 ge- 312 Geistlichkeit Uttd Nirchspiele geweihet. Es ward auch in dasLutherthuw verwicklet / und haben sich zur Zeit der Reformation inWcißkirchen 17, in Obedach 23, in Zeyring 44. befunden, welche das Luthcr-thum abgeschworely und die alte Religion wieder angenommen haben. 6. LindtzuSt.Martin eine Lamprechtc-lische Pfarre. Heinrich Herzog in Karnthcn hat sie im Jahre noz. dem Stifte St. Lamprecht, eingeräumet, wie bey Petz und Frö-lich zu sehen ist. Stift Seckauerische Pfarren. 1. Seckau zum heil. Iakob. 2. St. Marein oder U. L. Frauen im Paradeis. Diese Pfarre scheinet mir eben jene zu seyn, welche zu Fcistritz an dem ersten Ctiftungsorte von Seckau durch Konrad den Erzbischoff zu Salzburg errichtet wurde; denn als Konrad im Jahre 1142. die Ueber-tragung des Stifts von Fcistritz nach Seckau bekräftigte, hat er zugleich befohlen, daß von dem Stifte Seckau ein Kohrherr nach Fei-stritz sollte gesetzet werden, welcher sowohl' dieser Kapelle zu Feijw'tz, als auch der dar-bcy gelegenen zum heil. Johann die Obsorge haben/ und den Gottesdienst verrichten sollte/ wie in dem Iudenburger Nreise. ^ i ^ wie ein Diploma von Seckau, so mir zugeschickt, und im i. Theile meiner Jahrbücher auf der 795. Seite zu finden, lehret. 3. Rmtlfeld die Stadtpfarre. An. 1311. hat diese Pfarre Friederich der Bischoff zu Seckau dem Dohmstifte auf ewig geschenket, welches schon ehe die Vogtey über diese Kirche hatte, wie in dem 151. Diploma von Seckau zu sehen, von welcher Zeit solche bestandig bey dem Dohmstifte verblieben. Zur Zeit der Reformation haben sich die lutherischen Bürger aUhier ergeben, und sind über 400. sektische Bücher auf dem Platze verbrennt worden. 4. St. Margarethen bey Anitlfeld, welche 3. Filialen hat. 5. Chumbenz zum heil. Rupertus, eine uraltePfarre. Die Kirche wurde von Steinen neu gebauet, und An. 1149. samt der Filiale St.Lorenzcn von Eberhard demErzbischoffe zu Salzburg geweihet. Diese Pfarre hat Konrad der erste Erzbischoff dem Stifte geschenket, und Eberhard An. 1151. bekräftiget ; folglich ist Chumbenz im Jahre 1194.3« dem Stifte gekommen, und der damalige Pfarrherr Waldfried nach Vanstors gesetzet worden, wie im 2/.Dipl. V.Seck.bey Frölich zu sehen. «5 6. Z!4 Heisillchkeit und Rirchspiele 6. Schsnbergzu St.Stephan,ohngeach-tet dicsePfarre sehr klein ist, so gleichet doch dcr Pfarrhof mehr einem Schlosse als Pfarrhoffe. Diese Kirche hat im Jahre 1172. Ottolar der sechste Markgraf dem Stifte Seclau übergeben, mit allen jenen Rechten, welche er dem Markgrafen Gisila von Owsach oder Oßiach übergeben hatte. Andere in diesem Kreise gelegene Pfarren. 1. Iubenburg Stadtpfarre, und De, Hfmdey zum H. Nikolas: sie wird/ so biet mir bekannt, von dem Fürsten zu Seckau verliehen. Wie es zur Zeit der Reformation hergegangen, ist oben bey der Beschreibung der Stadt gemeldet worden. 2. St.peterbey IudenbUty, diese Pfarre hat im Jahre 1489. Innocenz der achte rim.Pabst Mathias dem Bischoffe zu verleihen übergeben, wenn selbe in den Monathe»! Jänner, März, May, Julius, September, Novemb. leer werden sollte. 4. Murau Stadtpfarre, Fürst Schwär-zenbergisch. Wie es zur Zeit der Reformation in Murau gestanden, siehe oben in dev Beschreibung der Stadt. 5. Fro. in dem Iudenburger Areisi: ^ i ^ 4. Froyach Pfarre: diese Pfarre same der Filiale U. L. Fr. in dem alten zerstörten Schlosse Saurau mußte auch von dem Lu-therthume gereiniget werden, und die Prädi-kanten allhier warteten nicht bis die Coln-Mlßion ankam. 5. Oberrvöls Stadtpfarre/ die dem Bist-thume Freysing in Bayern gehöret. Von der Reformirung siehe oben. 6. Fraunburg Pfarre bey Unzmarkt, wo-bon das mehrere bey dem Markte Unzmarkt, und der Herrschaft Fraunburg zu sehen ist. 7. Scheifimg Pfarre zu St. Thomas, eine Lamprechterische Pfarre, wurde den 29. Aug. 1600. reformiret, und die Scheifiingcr samt den Teuffenbachern/ und Unzmarktem nach Pols bestellet. 8. Raltenkirchen. 9. St. »lasen. 10. St. tTlikolas in taßniy. l 1. St. Iohann in Scheiben. Dich sind Lamprechterische Pfarren, bon tvek chm nichts besonders anzumerken ist. 12. Maria Hof ward bor Alters Graslupen genannt, ist eine Lamprechterische Pfarre. Es waren an diesem Orte 2. Kirchen, eine zu U. L. Frauen, die 2te zu St. Michael in zi6 Geistlichkeit u,it> Kirchspiele in Graslupa. Die Kirche zu U. L. Frauen hat in dcm Jahre noz. Heinrich der Herzog in Karnthcn dem Stifte St. Lamprecht übergeben, wie in dcn Dipl.Steyerm.2.Th. auf der 271. Seite zu sehen; allein die Kirche ist dcm Kloster wieder entzogen worden, weil Ottokar der fünfte Markgraf solche wieder im Jahre 1148. dahin geschenkt, samt der Kirche St. Michael. Diese Kirche Maria Hof hat nachmals Beatrix eine Schwester Heinrichs, und Tochter Marquards des Herzoges von Kärnthen, Stifters von St. Lamprecht, um das Jahr 1120. mit vielen Gütern beschenket. Warum der Ort den Namen Hof bekommen hat, weil ehemal hier die Herzoge Hof hielten : sie siegt allda begraben, nnd leuchtet mit vielen Wunderzeichen. 13. D'effenbach Pfarre unweit Scheif-ling, allwo auch ehemals ein lutherischer Pra-dikant gesessen, welcher aber den 5. April im Jahre 1600. von der landesfürstlichen Com-niißion verjaget, und die Katholische in die Pfarre eingesetzet worden. 14. Alteichofen Pfarre ober Tieffenbach gegen Oberwöls; allwo die landesfürstliche Commißion die lutherische Kirche samt dem Freyt- in dem Iude„burger Rreist. z,7 Freythof zerstöret/ und die stktischcn Bücher verbrennet haben. 15. St. lNargarech bey Silberberg. Allhicr ist auch ein lutherischer Pradikant ge-wcsen/welcher aber von der landesfürstl.Com-» mißion vertrieben wurde: die Schlüssel sind dem Erzpriester in Karnthen gegeben worden, damit er einen katholischenPfarrherrn einsetzen sollte. Nicht weit von der Kirche St. Helena wohnte ein Pradikant in einem Bauernhause, und, weil ihm die Kirche versperret worden, pflegte er die Bauern unter der Thürschwelle zu speisen, allein auch dieser hat mit der Flucht seinen Glauben bekennet. 16. Hauß eine Salzburgische Dechandey und Pfarre, von welcher in der Beschreibung des Markts das mehrere gemeldet worden. 17. Schladmmg Pfarre, voll solcher sieh die Beschreib, des Markts Schladming. Um das Jahr 1594. waren die Prädikanten hier wegen der Erbsünde uneinig, sonderlich war Stephan Hasler ein Flamianer wegen dem Doktor Seniger sehr aufgebracht, es wurde also von einer Landschaft in Gratz ein Freyherr und etliche von Adel abgeordnet eine Unterrede zuhalten, allein die zween Prädikanten blieben im alten Irrthume. 18. Aus- zig Geistlichkeit mid Nirchspiele 18. Aussce cine im Passauerischen Bisc-thmne gclcgelic landcsfurstliche Pfarre, von welcher mehr zu sthen iin Markte Aussee. 19. Neu'narkt Pfarre in dem Markte. Siehe den Martt. 20. Fahnstorf eine sehr alte Pfarre, wie schon oben in Chumbcnz gemeldet worden, sie gehöret nach Salzburg. 21. pirck Pfarre bey Sölck dcs Kolleg, dcr Gesellsch. Jesu in Oratz, in welcher noch heut zu Tage fremde Mißionen, als in Wör-scha ^lLald, Tauplitz gehalten werden, weil durch die ehemalige Reformation das Luther-thum nicht ckonnte ausgerottet werden. Iü derTauplitz wird ein Mißionair von dem Stifte Jorau gesetzet. 22. Mitkerdorf eine dem Kollegium der Gcscllsch.Icsu in Gratz gehc>l ige Pfarre; die grobcllBaurcn allhier haben im Jahre 1596. die landesfürstliche Commißion, als Herrn Johann Abt zu Admont, Christoph Staindl Pfarrhcrrn in der Pirck, und Georgen Mayer Landpfleger zu Wolckenstein / da solche den Pradikanten vertreiben, und einen katholischen Priester einsetzen wollten, mit Gewalt abgehalten/ den Schreiber des Landpftegers und zween Admonterische Reitknechte sehr. übel i«, dem Iudenburger Areist. ^ übel geschlagen, daß also die Connmffairs sich hart in die Satristey flüchten konnten, ja sie wurden vielleicht dem Tode nicht entgangen seyn, wenn nicht die Schlüssel der Kirchen den Vaurcn waren übergeben worden. Doch wurden diese Vauren An. 1600. zu Mitterdorf also reformirt/ daß sich alle zum alten Glauben begaben. 2). pranck war im Jahre 1288. schon eine Pfarre, in welcher Otto von Strettwich Pfarrherr gewesen, und mit Ortolf den, Dohmprobste zu Seckau, in dessen Nachbarschaft die Pfarre lieget, einen Handel gehabt, welchen Leopold der Vischoff zu Seckau in Güte beygeleget hat/ wie in dem nZ.Dipl. von. Seckau bey Frölich zu sehen. An.1296. wurde diese Pfarre von Heinrich dem Bi-scl)offe zu Seckau dem Dohmstifte überlassen, daß sie einen aus ihrem Kapitul dahin stellen konnten, wie das 124. Diploma von Seckau erweiset. Doch finde ich diese Pfarre unter desDohmstiftsSeckauerischenPfarreyennicht,. vielleicht ist selbe entzogen, oder einer andern einverleibet worden. Uebrigens muß der geneigte Leser vergeben, wenn eine oder die anderePfarre ausgeblieben, oder nicht recht angeführet worden; denn, da Z2O Benennung dcr Gerter da ich von diesen Pfarren keine richtige Urkunden erhalten habe, und selbe nur aus den Landkarten, und anderen Urkunden habe zusammen setzen müssen, kann gar leichr ein Zehler eingeschlichen seyn. »^^^ Entwurf der geistlichen, politischen, und Civil- stände, der Landgerichts/ und Burgpfründe/ die im Iudenburger Kreise begriffen sind. Namen der Städte, Märkte, Herrschaften, und Schlösser/ und wem solche gehören. 1. Auftee ein landesfürstlicher Markt. 2. Auchall dem Baron von Brandau. 3. Admont dem Stifte des Ordens des heil. Benedicts in Paltenthal. 4. Admontbichl dem Stifte Admont. 5. Alge,, ein alt abgebrenntes Schloß. 6. Admont Municipalmarkt des Stiftes. 7. Bachern ein v.Monspergischcs Schloß. 8.25i. des Iudenburger Rreises. IHi 8.. Richelhof Schloß dem Baron b. Egger. 9. Bichelhoftn ein dem Hrn. von Lackatvitz gehöriges Schloß. 10. Venckhof Schloß dem Bar. V.Brandau. 11. Bichlern ein dem Grafen v.Weljersheim gehöriges Schloß. 12. Vayrdorf ein altes zerfallenes Salzbur- gisches Schloß bey Murau. 13. Oirnstein ein zerfallenes dem Fürsten von Gurk gehöriges Schloß. 14. Ooblhof Schloß dem Baron v.Düwall. 15. Dirnberg Schloß dem Stifte Seckau. 16. Donnersbach ein Graf Naomund Sau- rauisches Schloß in Ennsthal. t/. Hoch^ppenjiein, und 28. Nieder >teppensiein, zwey zusammen gefallene Schlösser dem Grafen v. Gaiß-ruck gehörig. 19. Lmödt Schloß dem Grafen v. Galler. 20. Freudenbichl oder »ichlhof Schloß der Eberlinn, Bürgerinn zu Neumarkt. 21. Forchwistein ein dem Hrn. v. Freuden- bichl gehöriges Schloß. 22. Fraunburg ein altes Schloß dem Fürsten von Schwarzenberg. 23. Fohnsdorf ein alt zerfallenes hochfürstl. Salzburgilches Schloß. 2terLH. H 24. Z22 Benennung der Oerter 24. Friedstein cin dcm Graftn Maria Kart v.Saurau gehöriges Schloß. 25. Falckcnbut^ cin altcs in ein Kapuziner- kloster vcrwandlrtes Schloß. 26. Feistriy eilt Schlößchen bey St. Peter am Kammersperg/ dem Hrn. Johann Joseph Eichtinger gehörig. 27. Fvesen ein v.Monspergisches Schlößchen. 28. Goltelhof ein kleines den Klarisscrinnea im Paradcis gehöriges Schlößchen. 29. Goppclspach ein Schloß der Freyfrau v. Neuhauß gehörig. 50. Groß - Lobming Schloß dem Grafen Joseph v. .Wurmbrand gehörig. 31. Gusierheim ein Fürst Schwarzenbergisch. Schloß in Pölsthal. 32. Grienbichl ein Graf Welsersheimischcs Schloß bey Rottenmann. 33. Gumpenstcin ein GrafWclsersheimisch. Schloß in Enusthal5 34. Grubhofen Schloß dcm Var.v.Vrandau. 35. Grafelleck ein altcs den Wagneris.Erbcn gehöriges Schloß in Ennsthal. Z6. Gröbming ein hochfürsil. Salzburgischer Markt und Schloß in Ennsthal. 37. Grubeck ein dem K. K> Hallamt Auffee gehöriges Schloß. 3.8.Hei,^ des Iudenburger Heists. ^23 38. Heinrichsperg Grafv.Hcinrichspergisch. Stammenhaus und Schloß. 39. Hauyenbichl Schloß dem Stifte Seckau. 40. Hainfelden ein Baron v. Brandauisches Schloß in Pölsthal. 41. Haustein hochfürstl.Salzburgis. Schloß und Markt in Ennsthal. 42. Iudmburg die landesfürstliche Nertl- Haupt-und Kreisstadt. 43. Irrcnfntzdorf ein Schlößchen der Frey- frau von Ncuhauß. 44. Jägerhause» nn jusammgefallenes dem Grafen v.Gaißruck gehöriges Schloß. 45. Irdning ein dem Grafen Raymund von Saurau zur Herrschaft Wolckenstein gehöriger Markt in Ennsthal. 46. Natsth ein altes Fürst Schwarzenhergi- sches Schloß bey Murau. 47. R.iielfeld eine landesfürstliche Stadt.', 48. Nammcrsperg St.peter der Fürst Frey- singischen Herrschaft Rottenfelö gehöriger Markt. 49. Linde Schloß dem Stifte St.Lamprecht gehörig. 50. StHamprecht Stift des Venedict.Ord. 51. - - - - Schloß dahin gehörig. 52. - - - - Markt des Etifts. ^ X2 53. )24 VenenttMtg der Gerter 53. Liechtenstein alt zusammgefallenes/ nnd neu Mutes Schloß dem Freyherrn von Königsbrunn gehörig. 54. Laindschach ein zusammgefallenes der Stadt Knitlfeld gehöriges Schlößchen. 55. Lerchenreich Schloß dem Hrn. h. Hack. 56. Mülle Markt und Schloß einem Bauern Namens Schriest gehörig. 57. Murau Fürst Schwarzenbergis. Stadt.' H8. 5 - - - - Schloß. 59. MoßhofSchlößchen einemBauren gehör. 60. mößweeg ein demHrn.vonLackawitsch gehöriges Schloß. 61. Neudeck altes Schloß denHn.v.Neudeck. 62. Neumarkt landesfürstl. Markt. 63. Neuhauß Schloß nach Trauttenfels. 64. Oberndorf v.Freudenbichlisches Schloße 65. Obedachlandesfürstl. Markt. 66. Offenburg ein Fürst Schwarzenbergisch. Schloß in Pölsthal. 67. Oberwöls ein der Fürst Freysingis.Herr- schaft Rottenfels gehörige Stadt. 68. Puchs alt und neu/ zwey Baron v.Pran- ckische Schlösser 69. pranck Schloß dem Stift Seckau. 70. Pusterwald Schloß demBar.v.Brandau gehörig. 7l.Pstind. bes Igdenburger Rreisis. ^25 71. pflindsperg ein dem K.K. Hallamte Aus- see gehörig zerfallenes Schloß. 72. Ranten ein altes Fürst Schwarzenbergi- sches Schloß. 7z. Rottenchurtt ein V.Klampstisthes Schloß. 74. Rottenbach ein V.Lackawitschisch.Schloß. 75. Riegersdorf ein dem Baron v.Kaiserstei- nisches Schloß. 76. Rottenmann landesfürstl. Stadt. 77- - - - Stift der regul.Kohrherrn des heil. Augustins. 78. Rottenfels ein dem Fürsten von Freysing gehöriges Schloß. 79. RossenbachSchloß demVar.b.Vrandau. 80. Stein Schloß dem Stifte St.Lamprecht. 81. Schsllttenberg ein Fürst Schwarzenber- gisches Schloß. G 82. Scheifling ein altes Fürst Schwarzen- bergisches Schloß. 83. Sauerbrunn ein dem armen Spital ge- höriges Schloß am Pölsthale. 84. Seckau Stift der regulirten Kohrherrn des heil. Augustins. 85. - - Markt des Stifts. 86. Spilberg ein V.Lackawitschisches Schloß. 87. Strechau ein dem Stifte Admont gehöri- ges Schloß im Paltenthale. X 3 88. 326 Nemmnmg der (tarter ^ 88. Stainach ein dem Grafen von Stainach gehöriges Schloß in Ennsthal. 89. Schladming landesfürstl. Markt. ^ 90. Silberberg ein altes zerfallenes Schloß der Herren v. Silbcrberg. 91. Sölckgroß ein den Vätern der Gesells. Jesu nach Gratz gehöriges Schloß. 92. Sölck klein ein dem Grafen v. (vaurau gehöriges Schloß. 93. Teussenbach ein dem Freyherrn v.Düwal gehöriges Schloß. 94. Tschackathurn dem Fürstell b. Schwar- zenberg gehöriges Schloß. 95. Than,, ein Schloß dem Grafen Iojeph v. Wurmbrand gehörig. 96. Trautteufcls ein dem Grafen Id. Traut- maWrf gehöriges Schloß. 97. Thanegg Schloß demHrll.v.Krollolanza. 98. Traunau eben demselben. 99. Triebendorf ein Dorf unter Murau. 100. Unzmarkt ein dem Fürsten v. Schwär- zenbcrg gehöriger Markt. 101. Velden einem Bauren Namens Schriest gehöriges Schloß. 102. weyer ein dem Grafen v.Heinrichsperg gehöriges Schloß. 103. Weißkirchen klndcsfüstl. Markt. 104. bes Iubenburger Kreises, z^ 104. Wasserberg ein dem Fürsten v. Seckau gehöriges Schloß. 105. wolckeilsiein ein GrafRaymund Sau- ram'sches Schloß. 106. Weißenchurn ein Schloß zuWcißkirch. dem Grafen v.Gaißruck gehörig. 107. Wincklern Schloß demVar.b.Pemler. 108. Zeyringober, landesfürstl. Markt. 109. Feyring unter, Schloß und Probstey des Stifts Admont. Aus diesen sind 5. Städte, als: l^ Iudenburg. 4. Oberwelz. 2. Rnitlfeld. 5. Rottetlmalttt. 3. Murau. Märkte aus diesen sind 15. als: 1. Aussee. 8. Mülle. 2. Admont. 94 Neumarkt. 3. Gröbming. 10. Obedach. 4. Hauß. 11. Seckau. <. ?lrdnintt. L2. 8cbl Froyach Pfarr samt dem Filial Sauran wird verwaltet von Wcltgeistl. 5. Oberwöls Stadtpfarre,verw. von Welt- geistl. verl. der Fürst von Freysiug. 6. Fraunburg bey Unzmarkt, verwalt, vost Neltgcistl. verl, von Fürst Schwär- ^ -zcnberg. 7. Scheift )Z2 Venemmng der Pfarren ^ 7. Scheming St. Thomas Pfarr, verwalt. vonBencdictinern/ verleihet ias Stift zu St. Lamprecht. 8. Hallenkirchen. 9. St. Blasen. 10. St. Nikolaus in Laßnitz. 11. St. Iohann in Scheiben. 12. Maria in Hof. Diese Pfarren werden verwaltet bolt denVenedictinern, und verliehen von dem Stift zu St. Lamprecht. 5;. D'efenbach Pfarre. 14. Altenhoftn Pfarre. 55. St.Margarechen beySilberbergPfarre. Diese Pfarren aber werden von Weltgeistlichen verwaltet. Z6. Hauß Dechandey, verwaltet von Nelt-geistlichen, solche verleihet der Fürst von Salzburg. 57. Scheming Pfarre, verwalt.von Weltgeistlichen , verleihet auch der Fürst von Salzburg. '8. Aussee Pfarre, verwalt, von Neltgeistl. landcsfürstl. 59. Neumarkt Pfarre, verwaltet von Weltgeistlichen. 20. Hahn- des IudenburZer Arises. gzz 20. Fahnsiorf Pfarre, verwaltet von Welt- geistlichen, solche verleihet der Fürst von Salzburg. 21. pirck Pfarre, verwaltet von den Welt- geistlichen, wird verliehen von dem Kollegium der Gesellschaft Jesu m Grätz. 22. Mitterdorf Pfarre, verwaltet von den Weltgcistlichen, verleihet ebenfalls das Kollegium der Gesellschaft Jesu in Grätz. 23. pranck zu U.t. Frauen Pfarre/ verlei- het das Dohmstift Seckau. V* zz4 Aeschretblmg der Städte Vcschmdung der Ortschaften des MahrhMM Kreises.. L^.n diesem Kreise befinden sich folgende e^) Ortschaften: / Erstlich Städte sind vier, derer 3. dem Lcmdcsfursten, als Mahrburg, Pettau, Voit-sperg; eine aber Fnedau der Frau Gräfinn von Äönigsacker gehört. ; Markte zahlt man 20, deren Hochem mauth und Wlldoll landcssürstlich, die andere aber verschiedenen Herrschaften dienstbar sind. Außer diesen 4. Städten und 20. Märkten sind Herrschaften in diesem Kreise.92; aus welchen der einzige Gzatchof bey Dobl landcsfürstlich ist. Wir fangen bey dm Städten an: 1. Mahrburg. Wo jetzo die VtadtMahr-burg stehet, war vor Alters ein Edclsitz samt etlichen umliegenden Hausern, welcher füglich ein Dorf konnte genennet werden, und vor-benanntcr Herrschaft den Herren von Mahrburg eigenthümlich war; nach Verlauf vie ler Jahre wurden wegen angenehmer Lage meh- in dem Mährburger Hreisi. zz^ mehrere Häuser hinzugesetzet, und Mahrburg namhaft vermehret; da es sich also empor hob/ hat die damalige Regierung dieser Lander bemeldctcm Orte die Freyheiten eines Markts ertheilet. Und als hernach ein Lan-desftrst in Steyer die überaus schöne Gegend in Betrachtung gezogen, ist dieser Markt mit Ringmauren und Thürmen umgeben, und eine fürsttichc Burg erbauet worden, welche hernach mit vielen Freyheiten beschenket, und zu einer Stadt erhoben worden. Weil dieser Ort ehe ein Marktflecken war, hat wegen Hinzusetzung der neu erbauten Burg der benannte Herzog aus StelM solche Marktburg benamset, und dieses sowohl wegen der angenehmen Jagdbarkeit, als an-dcrn auserlesenen Annehmlichkeiten für einen Lustort erkiesen; darum er sich auch die drey Lustmonathe May, September, und October allda aufzuhalten pflegte. Also lautet eine an mich geschickte Handschrift von dieser Stadt. Daß Mahrburg ein alter Ort, und wenigstens im i2ten Iahrehunderte schon ein Markt gewesen, ist eine aus alten Diplomen richtige Sache, denn also hat Ottokar der erste Herzog in Steyermark im Jahre n8o. allhier ein Streitigkeit beygeleget, welche zwischen ^ . zz6 Beschreibung der Städte schen Wulfing seincw, und Eppo des Kloster Admonts Kammerer sich geäußert hatte, wie der Kodex dcr Diplomen von Admont Nro. 70. lautet; ja, es war zu Mahrburg eine Pflege des Herzogs Ottokar, von welcher er im Jahre 1182. dem Kloster Seiz jahrlich ein March zum Allmosen angeschaffet hat/ wie das yte Diploma von Seiz bey Frilich, und in meinen Jahrbüchern Steyermarks nn 1. Theile aufder 7/8.Seite bezeuget wird. Es kann also wohl seyn, daß Mahrburg von dem Herzoge Ottokar zu einer Stadt sey erhoben worden. Uebrigens will Lazius der Stadt Mahrburg ein gar zu großes Alter beylegen, da er in solcher das alte Marian, 6?/?^m ^?"6< n«m, Q?/?,a M?^«H finden und ausgraben, ja aus diesen Namen Mahrburg herausziehetz will. Andere wollten das alt ^w^««m hier finden, da aber die Geschichtschreiber v.Kraill Valvasor und Schönleben, solches für Krain behaupten, lassen wir ihnen solches erweisen, und sagen nur, daß Mahrburg ein vom 8ten Iahrehunderte bekannter Ort, nun eine schöne Stadt an dem Draustuße 9. Meilen von Grätz entlegen sey. Im Jahre 1189. finde ich, daß Konrad Pfarrherr zu Mahrburg ge-lvesen, welcher nebst dem Pfarrherrn zu Gratz, und in dem Mahrburger Nreisi. zz? und zu St. Ruprecht an der Raab ein Diploma Ottokars des sechsten unterschrieben: siehe in meinen Jahrbüchern Steyermarts im i. Theile 75. Diploma auf der 793. Seite. Ich sage, Mahrburg sey ein vom 8tcn Jahre-Hunderte bekannter Ort/ denn., wie Valvasor und die geschriebene Chronick vonSteycrmark bezeugen, sollen um das Jahr Christi 772. nach dem Tode Chetumars des Sklavcnfürstm in Untersteyer und Kärnthen, die von Adel in Karnthen/und in Steyermark bey Mahrburg, Cili :c. und in der Windischen Markt ihre christlichen Untcrthane so scharf hergenommen haben, daß solche sich bey ihren Landcsfürsten Chetumar beklagten, nnd endlich der Herzog selbst wider diese Adeliche zu Waffen griff/ wie ich in meinen Jahrbüchern Steyermarts im ersten Theile auf der 305. Seite mit mehrern erzähle: ja es soll auch der H.Modcstus bey 17000. in der Gegend Mahrburg, Cili, und Windischgratz zum christlichen Glauben bekehret haben. Es soll ehe seine eigenen Grafefl gehabt haben, als von derer einem, Bernhard genannt, Leopold der starke, Markgraf in Stcyermark, die Herrschaft Mahrburg sollte erkauft haben. Es soll auch Lucius Concius Secundus ein al-HterTH. V ter ZZ8 Seschreibuttg der Städte tcr Rimer allda stinc Grabstatte haben. Ich habe zwar im Jahre 1765. nach Mahrburg geschrieben, um richtige llrkunden zu erhalten, allcin, ich erhielt zur Antwort, daß wegen den vor 50. Jahren entstandenen Feuersbrünsten nichts im Stadtarchive zu finden wäre. Im Jahre 1195. war Leopold Herzog in Steycrmark allhier, und bekräftigte alle Freyheiten des Klosters Seiz. Im Jahre 1316. hat Kaiser Friederich der schöne den 6. May an den Richter und Bürger zu Mahrburg geschrieben, daß sie keinen Zins von den« Hause der Reiner zu Mahrburg abfordern sollten. Siehe bey Frö-llch im Diplom. Steycrmarks im 2. Theile auf der 30. und 75. Seite. Eben dieses hat Otto der Herzog im Jahre 1332. bekräftiget/ bey eben demselben aus der .33. Seite. Im Jahre 1337. war Nikylas Stadtpfarrherr zu Mahrburg/ von Eggenspurg genannt, ein gelehrter Mann/ welchem Albert der zweyte Herzog in Steyermark, den Sohn seines Bruders Otto, in den Wissenschaften zu unterweisen übergeben hat, wie solches der Unbenannte von Leobcn beschreibet. ImIahre 1384. hat ein gcwisserHr.Wil-helm von Schersenberg die Benachbarte mit , Was- in dem Mahrburger Breisi. ^^ Waffen zu überziehen sich erkühnet, Leopold der Herzog wollte Ruhe in seinen Landen haben, belagerte ihn zu Scherfenberg im Schlosse, und da er ihn endlich gefangen hatte, setzte er ihn nach Mahrburg fest. Im Jahre 1440. waren zu Mahrburg noch Juden, ohngeachtet solche aus Oesterreich und Cili schon vrrtrieben waren. Sig-mund von Roggendorf war Iüdenrichter zu Mahrburg, wie Wurmbrand und Kainach lehret. Im Jahre 1445. hat Kaiser Friederich zu Wien, am Samstag nach aller Heiligen, für das Land eine Verordnung wegen den Mau-then, Ellen, Maaß, Gewicht:c. ergehen lassen, in solcher wird von Mahrburg gemeldet: 'Item, als die Bürger zu Marchburg ware,), daß Niemand in einer Meil wcgs keinen Netter noch preß um dieselbe Stadt habe,, soll, mag ein jeder Prälat, Herr, und Rit. ter oder Knecht, Bürger oder Bauer zu seinen Weingarten auf seinen Grund wohl ein Reller und preß seyen tc. Landhandvest Steyermarks erster Theil auf der 23.Seite. Im Jahre 1463. war Kaiser Friederich im Monathe Julius noch zu Mahrburg, um die Lust der angenehmen Zeit zu genießen, da- V 2 hin 94o Beschreibung der Städte hin auch die Abgesandten der aufrührerischen Ocsterreicher kamen. Im Jahre 1475. wurde von Kaijer Friederich zu Mahrburg ein Landtag gehalten, um in seinen Landern wider die andringende Macht der Türken Fürsorge zu thun. Unter andern Mitteln den Türken zu widerstehen, war festgesetzet, daß ein eigener Landobcrster und Generaleinnehmer künftighin solle gehalten werden, damit künftige Zeiten die Soldaten und Unkosten des Kriegs von dem Lande und nicht von dem Landsfürsten selbst qestellct, und bestritten sollen werden. Die Landesherr« konnten sich bey dem Kriege selbst damals einfinden, wenn der Landesfürst selbst erscheinen würde, sonsten mußten sie die ihnen angeschriebene Mannschaft ins Feld stellen. Im Jahre 1480. wurde von Mathias König inHungarn dieStadtMahrburg belagert, aber die Belagerung bald aufgehoben, weil die Türken einen Einfall in Obersteyer und Kärnthen wagten. Im folgenden 1481. Jahre kamen die Hungarn unter ihrem Könige Mathias nach Mahrburg, belagerten die Stadt; der Kaiser schickte der bedrängten Stadt unter Wul-cka Watzla 7000. Mann zu Hülfe, welche die Belagerung aufhoben. Im ill dem Mahrburger Nreisi. z^ Im Jahre 1532. wurde Mahrburg voll Solymann dem türkischen Kaistr eingenommen, welcher sie aber bald b'erließ, und nach GrieckM-Weiffenburg reisete. Im Jahre i6c>o. wurde Mahrburg von dem Gifte des Lutherthums gereiniget; am H. drey König Tage kamen die Herren Com-missairen dahin, und wurden von dem Rathe in die kaiserliche Burg begleitet; der Rath war zwar schon mit Katholischen besetzet/ aber die Bürger hatten wider Ihro fürstl. Durchleucht Befehlen gehandlet, die lutherischen Predigten zu Wintenau besuchet, die Brücke zum Auflauf mit Gewalt eröffnet, und andere Treulosigkeiten begangen; doch wurden die meisten Bürger auf bischöffliche Ermahnung bekehret, andere, welche die lutherische Kirche zu Wintenau bauen geholfen hatten, aus der Stadt geschaffet, die lutherischen Bücher wurden alsdann verbrennet, die neue Kirche zu Wintenau, samt der Schule,Pfarre, und dem Freythofe zersprenget, an diesem Orte aus erheblichen Ursachen ein Hochgericht aufgestellt, und als solches nächtlicher Weile umgehauen worden, ein dreyfacher Galgen errichtet. In des Pradikanten hause wurde nichts, denn sein Heurathsbrief gefunden. Also Rosolenz. Y 3 Im 342 Nesihreibuiy der Städte ImIahrc 1650. oder borhero muß Mahrburg durch Feuersbrunst großen Schaden gelitten haben; denn, wie die Handschriften des Landhauses zu Gratz ausweisen, so wurde der Schaden auf 150000. Gulden gerechnet, folglich wurden ihr zu einer Schadsoshaltuug zooo. Gulden dem Stadtpfarrhcrrn, dessen Schaden sich auf 2000. Gulden belief, 400. Gulden, und dem Herrn Noe Kohrmcister 200. Gulden gegeben. Im Jahre 1660. als Kaiser Leopold der große von Görz nach Gratz reisete, wurde er zu Mahrburg herrlich empfangen, von Anna Maria Kyslinn einer Wittwe, gebornen Gräfinn Perck von Taub und Lcipe, uM in der Burg bewirthet. Im Jahre 16/8. war in einem allgemeinen Landtage zu Mahlburg beschlossen, daß, weil die Erhaltung der Festung Petrinia ehe den Landstanden von Karnthen und Kram viel tausend Gulden kostete, solche künftighin allein von den Ständen des Steyermarks solle erhalten werden. Im Jahre 1728. als der Kaiser Karl den 24. Septemb.nach Mahrburg kam, hat Gott ein besonderes Zeichen seiner Fürsichtigkeit gegen die Gesalbten des Herrn gezeiget; weil der in dem Mahrburger Rreist. ^^ der Kaiser schon in der Frühe zu Mahrburg war, wollte er bey allen flehentlichen Bitten alldort nicht verbleiben, sondern reisete nach Grätz ; eben dieses war eine besondere Gnade Gottes, weil in eben dieser Nacht, in welcher der Kaiser zu Mahrburg hatte verbleiben sollen, jenes Zimmer, so zur Nuhe des Kaisers bestimmet war, einfiel, und also den Kaiser zweifelsohne erschlagen hatte. In eben dieser Reise ist auch ein neuer durch einen Berg gemachter Weg, eine halbe Stunde nach des Kaisers Durchzug, eingestürzet. Man hat nachmals zu Mahrburg die Sache untersuchet, und ersehen, daß durch die Lösung der Kanonen dieser Schaden entstanden war. Von der Burg daselbst, oder Ober-Mahrburg , wie auch von den Herren zu Mahrburg, wird unter den Herrschaften gemeldet werden. Indessen wird die Stadt Mahrburg täglich vergrößert, es befinden sich daselbst nebst der Stadtpfarre die Klöster der PP. Minoriten, der Kapuciner, der Nonnen des Cölestinerordens, welche Maria Theresia unsere gnadigste Landesmutter, deren uner-müdeten Eifer für die Sache Gottes die spateste Nachwelt bewundern wird, eingeführet, V 4 und 244 Beschreibung der Städte und ein kleines Kollegium der Gesellschaft Jesu, in welcher die 6. untern Schulen gelehnt werden. Kreishauptmann ist der hochedel-geborne Hr. Franz Anton Edler von Phil-lipitsch des heil. röm. Reichs Ritter und Sr. kaiserl. kinigl. apostol. Majest. Rath ;c. dem ich das Verzcichniß der geist - und weltlichen Herrschasten und Güter des Mahrburgcr Kreises zu verdanken habe. 2. pettau, die zweyte landcsfürstl.Stadt in diesem Kreise. Von dieser landesfürstlichm Stadt hat mir Se. Hochw.Hr. Anton Sim-binelli der Gottesgelahrhcit Doct. und Stadtpfarrherr zu Nottenmann eine Chronick geschicket, welche um das Jahr 1682. von Georg Hauptmann Seelsorger in der Gegend Pettau ist geschrieben worden; diese wird in dem 4ten Theile meiner Jahrbüchern Steyer-marks angeführt werden. Einige Stücke ziehe ich aus solcher heraus: daß Pettau eine uralte römische Stadt noch vor der Geburt unsers Herrn gestanden, ist eine ausgemachte Sache, die alten Grabschriften, welche allda zu sehen, die Begräbnissen der alten Römer, als des Ulpius Primianus, des Kajus Kon-fius, des Kajus Sempronius, Summ des jüngeren, des Iunian, des Valerius Caeur- da, i,l dem Mahrburger Nreise. 345 da, desPublius Valerius Marcianus >c. bekräftigen dieses, noch mehr abcr, daß der Kaiser August, nach Zeugniß des Appian,25.Iahr vor der Geburt des Herrn, bey Pcttau an dem Knie durch einen Steinwurf sey verwundet worden/ daher diese Verse gemacht wurden 1 ?urpurat ^UZustuz ?6t26 conknia (^etar, ?urpur2t Lc Ol^riliuä proluld sanßuine munäum. Der erste Ursprung ist unbekannt, und billich keineswegs zu behaupten, daß sie gleich nach dem Sündfiusse sey gebauet worden, und also mit Rom selbst um das Alter streite. Da sie an der Dräu i2.Meilcn unter Gratz lieget, war sie zur Handlung sehr dienlich, es sollen auch daher die Griechen und Morlacken ge-handlct haben; ja ihre Größe, Weite, und Feste woUen einige daraus schließen, daß sie sich dem Weltstürmer Attila entgegen gesetzt habcdoch mußte sie seinerWuth weichenMd ist auch von selbem ganzlich eingeäschert worden. Daß sie solle die Hauptstadt von Steycr-mark gewesen seyn, ist nicht glaubwürdig; denn, ehe als Steyermark ein eigenes, also benanntes Ort und Landschaft wurde, und noch in Pannonien und Nordgau gestecket/ war Y 5 kei- )46 Beschreibung der Städte keine andere Hauptstadt, als jene, so in Pan-nonien und in Nordgau gewesen, nachdem aber der Namen, und die Provinz Steyer-mark besonders schon gewesen, ist Steyr, die nun in Oesterreich gelegene Stadt, und M Ende des i2ten Iahrshundcrt Grätz als eine Hauptstadt des Stcyermarts angesehen worden. Namen hat sie verschiedene getragen: /helanl'o, /^eiavis, ^etan/o, /'s//?5,'o, />6wö«m, Ob eine römische Legion jederzeit in Pcttau gelegen ist, ist sehr ungewiß, doch lehret Pli-nius, daß die zte Legion der Römer ihr Winterquartier in Pettau gehabt, und im Jahre Christi 69. die izte Legion auch zu Pettau im Winter ihren Ruhe - und Rastort gefunden habe. Daß sich das Gebiet, oder der Pettaue-rische Acker auf 6. bis 7. Meilen Wegs erstrecket, wird wahrscheinlicher seyn, als daß die Stadt so groß solle gewesen seyn. Die Kirche des H. Ostvalds ist nicht von dem H. Modestus erstem Sklavenbischoffe, sondern von Priwinna dem Herzoge erbauet, von Luipram dem Erzbischoffe zu Salzburg ge- in bem Mahrburger Rreisi. z^ goweihet worden, wie ich in meinen Jahrbüchern Steyermarks im ersten Theile auf der 329.S. gezeiget habe. Zu dieser Kirche ist im zten Iahrehunderte ein Vistthum gesetzet worden, welches zur Hauptkirche Aglar gehörte, im 4ten Iahrehunderte war der H. Nctorin allda Bischoff, welcher viele Bücher geschrieben, und für den Glauben Christi ist gemartert worden. Nach ihm folgte Aprianus, dessen sich der H. Athanasius in seinem zweyten Sendjchreiben an die Mareo-tisthe Kirche erinnert. Der H. Marx war auch Vischoff zu Pettau, welchen die Vater des Aglarisch.Kirchenraths wegen der Heiligkeit und dem besondernGedachtniffe anrühmen. -Diesen hat Julian Valens zu Pettau geboren und daselbst den Afterbischoff durch Hülfe der Gothen, denen er die Stadt in die Hände ge-spielet, bertrieben, allein er wurde von den Bürgern daselbst wieder eingesetzet. Im 6ten Iahrehunderte war Johann oder Virgil Bischoff zu Pettau, und nach diesen ist keiner mehr zu ersehen, zweifelsohne wird dieß Bist-thum zu Ende des 6ten oder /ten Jahrhunderts ausgelöschet seyn, von welchem unten mehr wird gemeldet werden. Im 348 Beschreibung der Städte Im Jahre 1450. war nach Zeugniß Val-vasors Martin Vischoff zu Laybach, Stadt-pfarrhcrr zu Pettau, und Generalbicair des Patriarchen zu Aglar; allein diestr Martin muß nur Bischoff in diesem Theile gewesen seyn, weil das Bistthum payback) erst im Jahre 1460. gestiftet wurde; aber auch zu spateren Zeiten war zu Pettau ein Aglarischer Gencralvicair; zu heutigen Zeiten ist ein Dcchand und Stadtpfarrherr hier, der unter dem Erzbischoffe zu Görz gehöret. Die Abgitterey ist zu Pettau noch im 2tcn und ztcn Ishrehundcrte wenigstens unter den römischen Soldaten üblich gewesen; also bezeugen verschiedene alte Marmorsteine, derer einer in der Herrengassen an dem Wege gu den Vätern Dominikanern dem Jupiter, auch einer in der Pfarrkirche Mauer, andere aber dem Serapis, der Isis im zten Jahre-Hunderte gesetzet worden; die Kirche St.Mör-ten soll nun an eben jenem Orte stehen, wo ehe ein Tempel der Abgottinn Isis war. Wir wollen nun einige besondere Zufalle von der Stadt Pettau bemerken, nach der Ordnung der Jahre: Im Jahr Christi 229. möchte Alexander der Kaiser zu Pettau gewesen seyn, als zu wel- ilt dem Mahrburger Areise. 349 welcher Zeit die Quaden und Alemannier in Pannonicn übel hauseten< Epaphraditus des Alexanders Kriegscolnmissair und Rechenmeister , hat in diesem Jahre der Serapis eine Säule gesetzet, wie ich in meinen Jahrbüchern im ersten Theile auf der 214.S. gezeiget wird. Im Jahre 378. hat Julian Valens ein geborncr Pettaucr den H.Marx Bischoff all-hier vertrieben, die Stadt den Gothen übergeben, welche sie auch zerstöret haben. Er wurde hernach von den Gothen als Ariani-scher Bischoff eingesetzet, er ward aber bald hernach von den Bürgern zu Pettau, die den H. Marx wieder eingesetzet/ verjaget, und fioh nach Mayland. Um eben diese Zeit ist Gallus, der ehe von Kaiser Konstantius Mitregent bestimmet worden, bey Pettau gefangen, in Istrien nach der Stadt Polan gcführet, und getödtet worden ; der Ursach auch die lote Legion der römischen Soldaten zur Danksagung der unterdrückten Parthey des Gallus, dem Jupiter zu Pettau einen Altar gesetzet hatte, wie aus der Innschrift in meinen Jahrbüchern im iten Theile auf der 245. Seite zu sehen ist. Im Jahre 383. da Gratian der Kaiser ermordet wurde, hat Maximus ein Tyrann der 35o Beschreibung der Städte der Herrschaft sich angenommen, und wollte Valcntinian denKaistr vom Throne stürzen; Theodosius aber kam aus Orient, Mug 2,nal glücklich den Maximus bey Pettau, und da der Bruder Marcellinus Maximi Feldherr den Streit bcy Pettau das ztemal erneuerte, auch mehrmalen geschlagen lvuroe, fioh Maximus nach Aglar, wurde alldort gefangen, und gctödtet. Man sagt, daß noch die zwo Schanzen des Marcellin zu Pettau zu sthen sind, cine,wo jetzo die H.Nochus Kapelle steyt, die andere zu Ober - Heydin. Im Jahre 389. soll Alerich der Gothen König mit einer großen Mannschaft durch Pcttau in Italien Rom zu bekriegen gezogen seyn, wie ich in den Jahrbüchern im i.Tyeile auf der 256. Seite zeige. An. 452. ist Attila mit seinem schwärmenden Kriegsheere nach Pettau gekommen; daß er aber Pettau zerstöret, oder demselben grossen Schaden solle zugefüget haben, finde ich nicht angemerket. Obschon unter Dietrich dem Gothcn Könige in Mitte des 5ten Jahrhunderts Pettau samt andern Städten sich etwas erholte, hat es doch um das Jahr 568. an den Longobarden schlimme Gaste gefunden, welche in ihrem Durchzuge auch selbe nicht ver- in hem Mahrburger Rreisi. ^^ i verschonet haben; noch mehr aber schadeten der Stadt Pettau und dem ganzen Untersteyer die Hunnen / wie ich in meinen Jahrbüchern von Steycrmark gezeigcr habe. Im Zähre 873. haben die Heuschrecken ganz Steyermark/ und auch Pettau, und im Jahre 881. die Pest sehr verwirret. Im Jahre 1041. oder 1042. hat Ottokar der zte Markgraf in Steyermark die Hun-garn unter Aba oder Obo ihrem Tyrannen bey Pettau geschlagen, doch gehörte die Stadt schon nach Salzburg, indem die Stadt und Kirche zu Pettau schon im 9ten Iahrehun^ derte Dietmar dem Erzbischoffe zu Salzburg geschenket wurde; im Jahre 950. hat Otto der zweyte diese Geschanknisse Friederich dem Erzbischoffe bestattiget, allein er sagte in seiner Bestattigung nur , daß die Kirche und zween Theile der Stadt Pettau nach Salzburg gehörten, es muß also. das übrige der Stadt wieder von Salzburg fortgekommen seyn. ImIahre 1163. hat sich ein Streit zwischen dem erzbischöfflichen Vogte zu Pettau, und Ottokar dem 5ten Markgrafen erhoben, indem Ottokar diesen widerwärtigen Kopf zu Pettau/ oder wie andere behaupten, zu Leibnitz Z52 Beschreibung der Städte nitz belagerte; allein die Sache wurde in aller Güte zwischen.Ottokar und Eberhard dem Erzbijchoffe beygelegt. Im Jahre 1230. wurden die Vater des H. Dominitus zu Pettau gestiftet. Im Jahre 1255. wurde Pettau von den Hungarn scharf belagert, Friederich oder Hartneid Herr von Pettau beschützte sie im Namen seines Herrn des Erzbischoffs zu Salzburg, und mußte endlich der Erzbischoff diese Stadt im Jahre 1258. um 3000. March Silber dem Könige von Hungarn versetzen. Im Jahre 1425. hat sich Veronika von Cili in einem Thurme oder Castell bey Pettau verborgen, sie wurde aber verrathen, nach Osterwitz geführet, und allda 3. Jahre im Kerker verwahret. Im Jahre 1460. war Herr Konrad von Rcisberg Salzburgisch. Vitzthum zu Leibnitz, und Hauptmann zu Pettau; denn, nachdem die Hungarn aus Pettau und ganz StelM--mark vertrieben wurden, kam die Stadt Pettau wieder nach Salzburg; also hat auch solche Stadt bis in das Jahr 1479. nach Salzburg gehöret, in welchem Jahre solche doch wieder den Hungarn unter dem Könige Mathias mußte eingeräumet werden. Im in dem Mahrburger Areisi. z^ Im Jahre 1441. bekam die Stadt Pet-tau Maximilian der römische Kaiser, welcher, ob cr schon im Jahre 1494. viel von Salzburg entrissene Orte zurückstellete, doch Pettau, Rain und Gmund sich borbehalten, bis Leon-hard von Keutschach Erzbischoff von Salzburg selbe Stadt wieder eingelöset hat im i6tcn Jahrhunderte. Die Stablest landesfürstlich, wie aber solche mehrmal von Salzburg sey gekommen, ist mir nicht bewußt. Im Jahre 1600. kam die Neformatio»! wegen Wiederherstellung dcs katholischen Glaubens auch nach Pettau den 1 ^Jänner; der Richter und Rath waren schon katholisch, und den i/ten wurden der Bürgerschaft ihre Ausschweiffungen vorgetragen, allein auf die Rcde des Bischoffs von Seckau ergaben sich alle; einige Adeliche aber verließen die Stadt. NachdW die Bürger die katholische Religion geschworen hatten, sind die ketzerischen Bücher auf drey Orten dem Feuer überliefert worden. Es waren aber die Bürger zu Pct-tau ehe dem Luther, Kalvinund Melanchton fast gleich ergeben; sie hatMmch dieser drey Erzketzer Bildnisse in ihMgrößte Glocke gießen lassen, welche aber im Jahre 1606. Martin Bischoff zu Seckau durch einen Schlos- 2terTH. Z ser 354 Beschreibung der Sta'bte ser hat wegfcisen lassen, und nach diesem hat er die Glocke gcwcihet. Im Jahre 1663. wurden wegen der Türken Einfälle um Pettau, Radkerspurg, und Fürstcnfcld 7000. Mann Steyerische Landvölker unter Friederich von Trautmanstorf gestellet, ;u denen unter dem Graf Vetter looo. aus Kärnthen und Friaul stießen. Im i682ten Jahre hauscte die Pest zu Pettau sehr übel, und im Jahre 1705. ist die ganze Stadt abgebrennct. Von der Herrschaft Pettau wird unten gehandlet werden. Die Stadt Pettau ist nun von ihrer Brunst glücklich hergestellet, und befindet sich allda nebst der Stadtpfarre und Dcchan-dey das Kloster der Vater Dominikaner, der Minoritcn, und außer der Stadt das Kloster der Vater Kapuciner. 3. Voitsperg die zte landesfürstl. Stadt in diesem Kreise, 3. Meilen von Gratz entlegen. Lazius will diese Stadt in dem alten römischen Vian^finden. Andere glauben: Voitsperg sey Dw (^Nrum Vg^ttenle gewesen / bey welche« im Jahre 630. die Aujtra-sier von den Sklaven geschlagen wurden; allein alle diese Stücke sind sehr ungewiß, noch wcni- m dem Mahrburger Breisi. Z55 weniger laßt sich behaupten / daß Voitsperg die älteste, ja die Hauptstadt in Steyermark gewesen sey; die Ursache habe ich oben in der Stadt Pettau gegeben. In der geschriebenen Chronick von Pcttau lese ich, daß Pri-winna oder Bruno der Sklaven Landesfürst in Untersteyer die Stadt Pettau, Cili/ und Voitsperg aus ihren Ueberbleibscln solle erhoben haben, allein, eben dieses brauchet eines fernern Beweißthumes zu glauben. Kajus Npalambus ein alter Römer soll zu Voitsperg begraben seyn. Man findet Roch heut ein altes römisches Monument in ziemlicher Größe vor dem Kirchthurme in der Pfarre zu St. Margarethen gleich außer den Voitspergerischen Stadtmauren eingemauret, welches also lautet: IVH^. ^. XXXIIl. NXV9LKIV3. ^ILNe. ^010^13. 3L. II'. G XXVNI. Dieß Monument, weil es mir spater ist eingesendet worden, habe ich hier anführen wollen. Im Jahre 1395. wurde der Anfang zur Stiftung des Klosters der Vater Karmeliter Z 2 ge- 356 Beschreibung der StHte gemacht, von Hrn. Walthcr von Hanau, das Kloster hernach gestiftet, an jenem Orte, wo das Spital der Armen zu Et. Elisabeth mit einer Kapelle, welche zu Ehren bemelde-tcr Heiligen Seiftid Pfarrhcrr in Pibcr im Jahre 1332. erbauet har. Im Jahre 1401. wurden die Vater Karmeliter unter dem ersten Prior Theodoricus Aeoftaä. 26 3nl2m eingeführet. Im Jahre 1600. ist P. Iakobus Franck Pfarrherr zu Voitsperg ernennet' worden, und^haben die Karmeliter im Kloster St. Joseph zu Voitsperg die Pfarre zu St. Michael in der Stadt, und zu St. Margarethen außer der Stadt zu versorgen, so nach Piber, folglich nach St. Lamprecht gehören. Diejes ist um die Zeit der Reformation des Glaubens geschehen, denn, am loten April bemcldten Jahrs sind die landesfürstllchcn Comml'ssairen auch nach Voitsperg gekommen, haben über 200. Stück irrige Bücher verbrennt, den Eid don der Bürgerichast aufgenommen, und die gewöhnliche Unterweisung hinter sich gelaffen; Die Pfarren und Filialen zu Pack, zu Hirsch-egg, zu Modriach und zu Ligest, so nun nach St.Lamprecht gehören, hat man erobert, mit katholischen Priestern besetzet, die sektischen Bli- i,l dem Mahrburger Rreisi. z^ Bücher verbrennt; diePrädifanten sind ent-loffen, den Hanns Grabler aber Pfarrherrn und Pradikanten zu Pack hat Hr. Sebastian Dohmprobst zu Seckau unter dem Dache qe-fangen/ und nach Grätz geschickt. 4. Fridau die 4tc Stadt des Mahrburger Kreises, gehöret der Gräfinn von Königsacker; dieses Städtchen lieget an den Gränzen von Kroaten unter Großsonntag und Luttenberg, 16. Meilen von Grätz; sie hat eine besondere Herrschaft, welche auch hochgedachter Gräfinn gehöret, von welchen unter den Herrschaften wird gemeldet werden. Uebrigens haben wir von dieser Stadt keine Nachrichten, außer daß neben der Stadtpfarre sich alldort ein Kloster der Vater Franciskaner befinde, weil aber solches zu Kroatischen Provinz gehöret, haben wir auch dieses Klosters Ursprung und Beschreibung nichts erhalten. Im Jahre 1549. schrieb sich Hr. Lukas Zäckl Freyherr zu Fridau Sr. K. K. Maj. Rath und Lieutenant in Windischland, und im Jahre 1441. gehörte es den Grafen von Schaumburg, wie Kainach lehret. 3 3 Mark- Z58 Beschreibung der Markte Markte diescö Kreises. i. Arnfels ein Markt, dem Grafen bon Schönborn gehörig, lieget zwischen Eibcs-wald und Leibnitz ; einige wollen behaupten, daß es das alte römische >Vlupium gewesen sey. Allein es streiten um das ämpwm auch die Karnthner und Krainer, diese wollen es bey Modrusch, jene bey Aucrsperg in Karnthm finden, jedoch ist alles dieses ungewiß. Es befand sich in Steyermark ein altes Geschlecht der Herren von Ehrcnfels, von welchen ich im 2ten Theile der Jahrbücher Steymnarks gehandlet habe; ob aber diese Hewn in Arn-fels oder in Ehrnfels einem alten Schlosse Kärnthens ihr Stammcnhaus hatten, ist mir nicht bekannt. Dieß Schloß in Karnthen gehörte jemals auch den Herren von Kraig, und unsers in Steyermark den .Herren von Dernbach, von welchen es an die Grafen von Schöllborn kam. Im Jahre 1432. lese ich, daß dieß Schloß Johannes dem Erzbischoffe zu Salzburg sty versetzet worden, welcher es im Jahre 1437. den zween Brüdern Wilhelm und Johann von Reißberg übergeben, wie Kainach bezeuget. Im Jahre 1458. ist das Landgericht von Arnfels und Nildon nach Leib- in dem Mahrburger Rreife. 359 Leibnitz von Friedcrich dem römischen Kaiser übertragen worden, ^mk. (5srm. Lacr. tdm. 2. lol. 57O. 6co. An. 1471. ist ein Herr von Kainach alldort gesessen. Im Jahre 1600. hat der Baron v.Baar in der Reformation des Steyermarks den lutherischen gemauerten Freythof zu Arnfels mit Böcken zerflossen, die katholische Kirche mit Gewalt eingenommen, und als ein Filiale dem Pfarrherrn zu St. Johannes in Sockenthal eingehändiget. 2. Kibeswald ein Markt Josephs Grafen von Schrattenbach, lieget bey Arnfels ; Es war vielleicht das Stammenhaus der Herren von Eibeswald in Steyermark, welche im Lande Steyer Eibeswald, Pegga,Neu-hauß, St. Ulrich, Thürn, Ober-Stainach, Stübing :c. besessen, und im i/ten Jahre-Hunderte ausgestorben sind. Im Jahre i6oc>. zur Zeit der Reformation wurden die Bürger von Eibcswald, Leitschach, und Wildon nach Leibnitz beruffen, und gleich andern reformirt. z. Khrnhausin ein sauberer Markt, der Gräfinn von Leslie gebohrnen Fürstinn von Eggenberg gehörig. Das Schloß daselbst hat im Jahre 1362. den Herren von Pcttau ge- 3 4 höret, z6a Besihreibung ber ttfo. den 28. Jänner zersprengt. Dieß Schloß ist im Jahre 1479. noch nicht unter den Seckauerischen Gütern gewesen, wie in dem 84. Diploma des Bist-thums Seckau bey Frölich zu sehen ist. Bb 2 42. 388 Herrschaften und Schlösser 42. taunach Herrschaft deren Gläubiger des Grafen Joseph v. Gallcr, gelegen in Kainachbaden neben dcm Stifte Slainz. 43. Ligi»! Herrschaft des Grafen Ray-mund von Saurau, zwischen Voitsperg und Stainz gelegen. Im Jahre 1600. wurde die Pfarre dem Prädikanrcn abgenommen, und den Katholischen gegeben, von welcher Zeit sie, wo nicht ehe, beym Stifte St.Lam-precht verblieben ist. 44. l.imberg Herrschaft dem Fräulein von Ortenhofen gehörig. 45. Landsperg Herrschaft des Erzstifts Salzburg. Siehe Markt Landsperg. Ehe tvar es der Herren v.Tättenbach, und Ober-Landspcrg der Herren v. Küenburg. 46. tankovitz eine Herrschaft des Stifts Stainz, liegt neben Voitsperg gegen der Stubalpe. Diese Herrschaft gehörte vormals dem Hrn. Georg Gradner, nach solchen dem unglücklichen Andre Paumkircher, nach dessen Enthauptung es an den Kaiser Friederich gekommen, und von solchen mit der landessürst-lichen Kammer ist vereiniget worden. Hr. Georg Gradner hat der erste die Kirche zu Maria Lankobitz erbauet, wovon an seinem Orte wird geredet werden. Im in den: Mahrburger Rreist. «g^ Im Jahre 1479. war Hr. Georg Lem-bacher kaiserlicher Pfleger daselbst, ehe Iüden-richtcr zu Gratz. Nachmals wurde dieses Schloß der Familie vonHerberstein von dem Kaiser geschenket. Georg Sigmund Freyherr von Herberstein, da er im Jahre 1631. den Predigerorden eingetretten, hatte das Gut Lankovitz seinem Bruder Moritz Christoph Freyhßxrn von Herberstein geschenket; von welcher Familie es nachmals an das Stift Stainz gekommen ist. Von dem Kloster zuMaria Lankobitz wird unter den Klöstern gemeldet werden. Im Jahre 1565. wurden die Franciska-ner aus selbem vertrieben, und An. 1588. wieder eingeführet. 47. keonrad eine Herrschaft des Stifts Stainz, unter Voitsperg und Greissenegg. Dieß Gut hat im Jahre 1442. Johann Herr von Stubenberg Landeshauptmann in Sreyer mit Einwilligung Anna von Perncgg seiner Ehegemahlinn dem Friederich Lygöster Herr von Lygest verkauft. Im Jahre 1468. hat es Hr. Friederich Lygöster dem Hrn. Georg Ritter von Kainach verkaufet; An. 1568. hat es Mathias Freyherr von Kainach ganz besessen. Es haben sich auch ehe die Herren Bb 3 Prue- Z9<> Herrschaften und Schlösser Prueschenk, nachmals Grafen von Hardegg geschrieben ; ich glaube also, daß dieses Gut anfangs die Herren von Guetenberg besessen haben/ von welcher es an die Herren v. Stu-benberg, von danncn an die Herren v.Ligest, und Herren v. Kainach gekommen. Ietzo gehört es dem Stifte Stainz. 484 Ober - Luttenberg eine Herrschast der Gräfinn von Codroipo gehörig, eslieMn der Insul bey dem Flusse Brasica. Dicsts Gut wird das ehegenannte Schloß Luttcnberg gewesen seyn/ in welchem im Jahre i55o.Gan-dolph Freyherr von Kainach mit seiner Ehegemahlinn gewohnet, bis er Äldort gestorben; es hat also ehe im i5tcn Zahrehundcrte Luttenberg dem Schweinpecke gehöret, weil seine Gemahlinn aus diesem Hause war. Die Herrschast Luttenberg ist im Jahre 1686. dem Herrn von Mauerburg und dessen Erben verliehen worden. Hr. Karl Leopold von Gabl-koven Mauerburgischer Vormünder hat über Bann und Acht dieser Herrschaft Lehen genommen den 9.Mrzen 1735, und den 15.Märzen 1738. 49. Lukafzen eine Herrschaft dem Gra-fcn von Kazianer gehörig, so ich in der Landkarte von Sleyermark in diejem Kreise nicht gefunden habe. 50. in bem Mahrburger Rnist. z^, 50. Mallegg eine Herrschaft der Gräfinn don Codroipo gehörig. Es waren ehe eigene Herren von Mallegg, als im Jahre 1636. Salomon Freyherr von Mcillegg Verordneter in Stcyer, welcher im Jahre 1631. von Hrn. Georg Amelrich von Eibeswald Lehen genommen, und von Barbara Äonstantia Freyinn von Küenburg geborne Freyinn von Scheilit die Herrschaft St. Ulrich erkaufet har; er schrieb lsich damals Freyherr voll und zu Mallegg, Herr zu Grottenhofen, Feistritz und Spiegelfeld, Rittmeister des Herzogs in Bayern. Hr. Johann Freyhr. von Mallegg/ oder vielleicht dessenVater hat im Jahre 1629: den Paulafzenhof dem Paul Freyhrn. von Ei-beswald verkaufet. Dieß Mallegg liegt ober Luttenberg. 51. Ober «MuereW eine Herrschaft den Grafen von Stubenberg, sie liegt diesseits dcr Muer, der Markt aber jenseits. Im Jahre 1428. war Hr. Valthajar Prueschenck Pfleger zu Mucrcgg. Im Jahre 1462. haben Wolfgang und Thomas Herren von Stubenberg die Güter miteinander getheilet, Wolfgang hat Kapfen-berg und Fraunburg, Thomas aber die Schlösser Stubenberg, Mueregg/ und Wurmbcrg Vb 4 be- Z92 Herrsthaften und Schlösser behalten, wie Kainach bezeuget. Von dem Markte dieses Namens ist in dem Gratzer Kreise Meldung geschehen. Es war eine uralte Familie der Herren von Mueregg, aus welcher im Jahre n66. Purkard von Mueregg und Judith seine Ehefrau dem Stifte Seckau ein Vermächtnis gemacht haben/ wie in dem 17. Diploma des Stifts Seckau beyFrölich zu sehen ist. * Eben in diesem Jahre lebte Bernhard v. Mueregg. Judith ist nach Ableiben ihres Eheherrn eine Nonne zu Seckau worden. Neginbert der erste von Mueregg war im Jahre 1174. Hofmeister Ottolars des 6ten, er hat dem stifte Seckau Witschein gegeben; Wilhelm von Mueregg war zter Abt zu Rein im Jahre n 89. Vielleicht haben die Herren d.Stubenberg nach Ableiben dieser Herren die Herrschaft Mueregg erhalten. 52. Meretinzen Kommenthur des deutschen Ritterorden/ sie liegt unter Pettau an iber Dräu. 53. Melling Kommenthur des Maltheser-ordens. 54. Mullau ein Gütchen der Theresia Oberlanderinn gehörig. 55.Mel. in dem Nlahrburger Rreist. z^z 5G Melletln ein Gütchen des Grafen Georg von Stubenberg. 56. Neggau eine Herrschaft des Grafen Norberts von Trautmanstorf; sie lieget in Windisch-Büheln zwischen Mahrburg und Radkerspurg. 57. Neuschloß Herrschaft des Grafen Louis von Dietrichstein/ es liegt unter Gratz ober Wildon. Sigmund Friederich Freyhr. von Schwitz als Vormünder des minderjährigen Grafen Ludwigs von Dietrichstein hat Lehen genommen, über einige zu dieser Herrschaft gehörige Lehenstücke/ den n. August An. 1734. 58. Otterspach Herrschaft dem Freyhrn. Zkavier von Hingenau gehörig, unter Stainz und Gleinstatten gelegen. 59. Pettau die Herrschaft dem Grafen Leopold von Leslie gehörig, wird in der Landkarte O ber - pettau genennt. S ie liegt nahe bey der Stadt dieses Namens. Von dieser Herrschaft sind die uralten Herren von Pettau abgestammet, welche viele Schlösser besassen , als Wurmberg, Pettau, Ehrnhaujen, Fridau, Weitersfcld, Fraunheim, Schwam-berg, Weyneck, Hollenburg, Weinberg, Glei-chenberg, und Anckenstm'n. Diese Herren! Bb 5 von 394 Herrschaften und Schlosser v.Pettau waren auch Marschalle von Meyermark nach den Herren von Wildon, lM nach Abgang derselben kam dieß Amt auf die Grafen von Schaumburg durch die Hochzeit der Anna von Pettau. Ich weiß nicht, ob die Hauptmannschaft zu Pcttau in der Stadt, oder im Schlosse gewesen ist.' im Jahre 1464. war Hr. Anton von Hollenegg Hauptmann zu Pettau. 60. purgsiall eine Herrschaft des Grafen Georg Joseph von Schrattenbach Erbinnen , es liegt unter Schtvamberg. 61. planckenwarch Herrschaft des Grafen Leopold von Herberstein, unter Rein bey Straßengel gelegen; es war das Stammenhaus der alten Herren von Planckenwarth ; ehe gehörte dieses an dem Berge Pleß gelegene Gut dem Johann Georg Grafen v. Saurau Oberstmarschall in Steyer/ und scheinet mit diestm Amte gleichsam verbunden gewesen zu seyn, weil auch die alten Herren von Plan-kenwarth sich Marschälle schrieben. In dem Todtenbuche des Klosters Rein sind sehr viele Herren und Frauen von Planckenwarch berzeichnet. 62. piber ein Commissariat des Stifts St. Lamprecht, ober Voitsperg bey Kainach in dem Mahrburger Nreisi. 395 gelegen; es hat verschiedene Veränderungen gelitten. Im Jahre n oz. wie das Diploma Heinrichs des Herzogs von Kärnthen beyFrö-lich im 2. Theile auf der 271. Seite bezeuget, wurde das Gut Piber in Pibcrthal/ samt der Pfarre St. Andre zu Piber, und St. Margarethen bey Voitsperg von bcmeldtem Herzoge dem Kloster St. Lamprecht geschenket. Im Jahre 1260. war Ulrich ehe Bischoff zu Seckau, hernach Erzbischoff zu Salzburg, in Piber; es scheint also dieser Ort dem Vist-thume Seckau eigen gewesen zu seyn : denn, im Jahre 1250. hat Philipp Erzbischoff zu Salzburg, Ulrich dem Bischoffe zu Seckau versprochen, die Pfarre Piber von dem Kloster St. Lamprecht mit Tausch zu erhalten/ um solche dem Bistthume Seckau einzuverleiben, in welchem Jahre aber dieß geschehn, ist nicht bekannt: doch ward diese Pfarre dem Bistthume gleich wieder entzogen; denn, wie das 91. Diploma des Bistthums Seckau bey Frölich meldet, hat Ulrich der Pfarrherr zu Grauschar die Pfarre Piber, gleich als ob solche Ulrich der Bischoff zu Seckau aufgegeben hatte, von dem Kardinal Guido pabst-lichen Gesandten erhalten, welche Vergebung; der Pabst Klemens der 4te im Jahre 1268. wie- 3Z6 Herrschaften und Schlösser wiederruffen hat. Im Jahre 1391. war zu Piber Pfarryerr Hr. Konrad v.Hainach, von welchem in dm Handschriften desKainachs zu lesen, daß dieser Pfarrherr jene alte schon von 100. Jahren gewöhnliche Pfründ in Weizen, Haber, Wein, :c. dem Pfarrherrn von Ligest habe wollen verhalten. Im Jahre 1414. wurde die Pfarre Piber von Ernst dem Herzoge in Steyermark dem Kloster und Stifte St.Lamprecht übergeben, mit diesem Vedingniffe, daß alle Quatember Seelenmessen für die verstorbenenHerzoge von Oesterreich, täglich aber ein Amt zu Ehren der seligsten Mutter Gottes sollte gehalten werden. Diese Pfarre steht noch heut zu Tage unter St. Lamprecht, und ist der Pfarrherr daselbst Commiffair des Prälaten zu St.Lamprecht, welcher in diesem Bezirke die bischiffliche Gerechtigkeit ausübet. 63. pöls Herrschaft des Hrn. Johann Wilhelm von Nitterspurg; ober Honnegg und Prading in Kainach Boden gelegen. Ob von diesem Orte oder von Pöls in Ober-stelier die alten Herren von Pels entstanden/ ist nicht bekannt. 64. peßnitzhofe,, ein Gut demHrn.Nä-gerl von Rosenbichl gehörig. 65. pack in dem Mahrburger Vreisi. z^ 65. pack und Modriach eine Gülte gegen Karnthett gelegen, dem Grafen Corbinian von Saurau gehörig/ darzu auch das Amt Hierscheck als Lehen gerechnet wird. 66. pettau Freyhof des Karls Freyhrn. von Moscon, scheinet das alte Schloß Hermanns von Pettau gewesen zu seyn, wie im 2. Diploma des Teuton, zu Großsonntag bey Frölich im 2. Th. 209. Seite gelesen wird: /« c^o Oam/m //e,'msn»l, und im nämlichen das 4. Diploma 210. Seite: /H^M^ ^e -rg, auf welche es zweifelsohne von den Herren von Pettau wird gefallen seyn; da aber ein Herr von Stubenberg mit in des Andreas Paumkircher Han-bel verwicklet wurde, ist dieses Schloß samt andern vom Kaiser Friederich eingezogen worden, und also dem LaOesfürsten verblieben, wn welchen es sodann an die Herren von Galler gekommen ist. 77. Stemhof Herrschaft des Kais. Fer-dinandaums zu Gratz, bey Ober - Radker-spurg gelegen. 78. Samascheck ein Gut des Hrn. Sig. Karl von Medcm. 2terTH. Cc 73* 402 Herrschaften Uttd Schlösser 79. Trauttenburg Herrschaft neben dcm Markte Leutschach gelegen, dcm Herrn von Bossct gehörig. Wolfgang Sigmund Freyherr von Iabornigg hat über einige von dieser Herrschaft erkaufte, unweit-des Markts Leutschach gelegene Güter Lehen genommen. 80. ^uuau Gut der Freymn v. Genus gehörig, ober Arnfcls und Vischofsegg gcle- ^ gen, wird vielleicht ehe der Thunahof styn genennet worden, welcher mit seiner Zugchör der Frau Maria Salome von Welsersheim gehörte. 81. Tribem ein kleines Gut des Herrn Baron von Vilow, beyNegau in Windisch-Büheln gelegen. 82. Voitsperg Herrschaft Adolphs Grafen von Wagensperg. 83. Victringhof bey Mahrburg, dem Stifte Victring in Karnthen des Cisterzcr Ordens gehörig. G 84. wildhauß Herrschaft dem Johann Anton Grafen vsn Rabatta gehörig, lieget unter Schmiernberg an der Dräu. Von diesem Schlosse stammeten ab die alten Herren von Wildhauß/ bon welchen in einem andern Orte wird gehandlet werden. Diese er-lojchen um das Ende des i5ten Jahrhunderts in i,l dem Mahrburger Rreisi. 405 in Margareth Tochter Erasams von Wildhauß, welche dem Hrn. Kaspar von Roggendorf zur Ehe gegeben wurde. Ein Herr von Wildhauß hat im Jahre 1450. Friederich dem römischen Kaiser in der Reise nach Rom, mit grossem Prachte das Geleit gegeben, von welchen zu sehen ist Wurmbrand m col» leKaneis Oeneal. kiltor. f. 63. kc. Hr.AntoN Graf von Rabatta hat über die zur Herrschaft Wildhauß gehörige Güter den n. Septemb. 1734. Lehen genommen. Im Jahre 1420. schrieb sich Hr. Georg b. Auerspcrg einen Herrn von Wildhauß, wie Hainach bezeuget. 85. Wildon Herrschaft samt dem Schlosse daselbst, dem Ioh. Joseph Grafen V.Stampfer gehörig, war der Ursprungort der uralten Herren von Wildon, welche schon im iHen Iahrehunderte Marschalle in Steyer-mark gewesen bis an das 1324^ Jahr, in welchen ihnen in diesem Amte die Herren von Pettau nachgefolget sind. Leutold Hr. von Wildon hat im Jahre i229.Stainz gestiftet. Hertneid der 3te Hr. von Wildon ist im Jahre 1282. aus einem Pfarrherrn zu Pols Bischoff zu Gurk worden. Nach ausgestorbener Familie der Herren von C c 2 Nil- 4<>4 Herrschaften und schlöfsir. Wildon an die Herren bon Chunring ge-kommcn. 86. wagna Herrschaft des Karl Iojephs Grasen von Lenghcitn, unter Leibnitz gelegen. 87. wildbach Hcrrjchaft desIoh.Max Grafen volt Wildcnstein, von welcher ein eigene Linie voll Wildbach Ioh. Joseph Graf von Wildcnstein in diesem Iahrehunderte angefangen hat. Es waren aber auch alte Steyrischc Herren vonWildbach, derer einer Albert genannt im Jahre 1282.das 65k Diploma des Stifts Goß bey Frölich unterschrieben hat. Dieses Schloß lieget unter Stainz. 88. witjchein Schloß und Herrschast des Dohmstifts Seckau zwischen Ehrnhausen Ulld Mahrburg gelegen. Dieß Schloß und Herrschaft hat nach Zeugniß des alten TA tenbuchs von dem Stifte Seckau, Hr.Reinpert don Mueregg dem Stifte gegeben, damals war es noch ein Mayrhof. Die Pfarre des H. Andreas zu Witschcin hat Adalbert Erzbischoff zu Salzburg um das Jahr 1197. als eine Kapelle eingeweihet, und den halben Theil des bischöffl.Zehends nach Seckau geschenket. Heut steht die Pfarre unter dem Stifte Ad- nwnt, in dem Mahrburger Hreisi. 405 mont, welches dahin allzeit einen Weltpric-ster als Pfarrherrn setzet. Im Jahre 1269. hat zu Witschein Frau Mechtildis Wlttwe des Hrn. Hadmar von Schönberg mit ihren 2. Söhnen Reinbert und Hadmar die dem Stifte Seckau entzogene Gülten in Glanz vollkommen abgctretten. Sieh das 94.Dipl. von Seckau bey Frölich. 89. Wurmberg Herrschaft des Ferdinand Grafen von Attems, es liegt zwijchen«Mahrburg und Pcttau; von diesem Schlosse sind erstanden die uralten Herren von Wurmberg, deren Othmar schon im Jahre nzo. bekannt gewesen, dessen Söhne waren Konrad und Leopold Herren bonWurmberg, deren Schild einen schwarzen Drachen im goldenen Felde an einem grünen Hügel stehend vorstellte, und also den Namen Wurmberg ausdrückte. Die Linie des Hrn. Konrad von Wurmbcrg erlosch, und Margareth von Wurmberg, hat diese Herrschaft durch Heurath an die Herren von Pettau übertragen. Nach den Herren von Pettau kam dieß Schloß an die Herren von Stubenberg, da Agnes von Pettau an Leutold Herrn von Stubenbcrg verheu-rathet wurde. Im Jahre 1463. haben die zween Brüder Wolfgang und Thomas von Cc 3 Stü- 4<>6 Herrschaften utch Schlösser Stubcnbcrg ihre Güter getheilct, und ist Wurwberg an Thomas Herrn von Stubenberg gekommen. Dieses Schloß wurde im Jahre 1268. von Ottokar dem Könige in Böheim, so sich des Steyermarks untersangen, Friedcrich dem Herrn von Pettau genommen, zerrissen, die Mauren eingcstossen, und die Graben angefüllet. Im Jahre 1446. hat dieß Schloß auch viel gelitten/ da die Hungarn Stcycr-mark verherreten; denn bey diesem Schlosse hat Johann Korvin über die Dräu gesetzet, und dic ganze Gegend verwüstet. Ietzo gehöret es den Grasen von Attems, und hat Ignatz Graf von Attems über das Hals-und Blutgericht zu Wurmberg den 6. Febr. 1740. Lehen genommen. 90. wiilterhofen Herrschaft des Johann Joseph Grafen von Galler, zwischen Moß-kirchen und Ligist gelegen. 91. Waldschach Herrschaft des Grafen Karl Adam von Breüner, liegt unter Pra-ding in Sausal, eheMukernau genannt. 92. welspergl Herrschaft des Grafen von Welsersheim, ist in der Landkarte nicht ausgesetzet. Geist- in dem Mahrburger Rreisi. 407 Geistlichkeit und Kirchspiele dieses Kreises. HXic Stifter, Klöster, und Kommenthurn <"^ sind schon an seinem Orte abgehandlet worden; für jetzo begeben wir uns zu der Erzählung der Erzpricster, Commiffairen, und Pfarrherren dieses Kreises. Erzpriesterthum zu Straßgang. Die Pfarre zu Straßgang wird St. Maria im Elende genennet. Sie wird samt dem Erzdiakonate von dem Fürsten zu Salzburg verliehen.' Der.erMIrsprung dieses Ortes ist theils wegen vermiedenen Kriegsempörungen, theils wegen eingerissenen Irrthum und Ketzereyen sehr unbekannt; doch weiß man, daß zween edle Ritter dieses Landes als Hr. Georg Gradner An. 1461. und dessen Bruder Johann An. 1490. sonderbare Verehrer dieses Gotteshauses gewesen sind, deren ersterer dasselbe erneuret, der andere aber mit baarem Gelde und reichen Kirchenzierde geehret hat. Da im Jahre 1529. der Türk von Wien weggeschlagen, durch Steyermark gezogen, Prembstatten und Feldkirchen eingeäschert 5 Cc 4 könn- 4o8 Geistlichkeit und Rirchspiele konnte er sich doch gegen diests Gnadenort nicht wenden. Ja es gereichet dieser Pfarre zum besondern Lobe, daß, da die Ketzer in Steycrmark fast die mehreste Kirchen besetzet, Straßgang dannoch von ihnen unberührt verblieben, also zwar/ daß nicht ein Lutheraner in dasigcm Gottesacker begraben worden. Karl der fünfte röm. Kaiser hat sthr oft dieses Gnadenort besuchet, und wleGuilielm Gumpenberg m ivionrs ^rilino meldet, habe Karl Erzherzog und Maria aus Bayern, Ferdinand des zweyten gottseligste Acltern, solchen Ort als ihre Andachtstapelle angesehen, und mit vielen EhAen und Schankungm begäbet. Eine durchleuchtigste Erzherzoginn Landesfürstinn in Steyer, geborne Pfalzgra-sinn am Rhein, und Herzoginn in Bayern Anna Maria sel.'Angedenkens hat zu diestm Gttadenort ihr ganzes Vertrauen gesetzet, solches alle Samstage zu Fuß besuchet, reichlich beschenket, auch die Krcuzsaulen auf der Strassen, da man von der Stadt Gratz herauskommt, erbauen lassen. Von jenen erstern Zeiten hat die Andacht bey diesem ehrwürdigen Gotteshause über die Massen zugenommen, also, daß benanntlich von Grätz öffentliche Bittgange daher ange- stel- in dem MahrburZer Rreist. 4^9 stellet wurden, die werden, als von den Vätern Franeisianern, vermöge eines Gelübdes, auch von den gesammten Mariamschen Vru-derstliaften, aus dem Kollegium der Ges.I. wit dem ganzen kaiserlichen Fcrdinandäum, welches wegen Befreyung vielerlcy ullsichtbaren nächtlichen Beunruhigungen, so eins-mals sehr lange angehalten/ ihre Dankbarkeit allhier abstatten. Hier eingeführte Andachten sind: Des H. Antons von Padua / des H. Francistus von Paula, des H. Philippus Nerius, sonst wird auch hier täglich vor dem Hochwürdigsten der Rosenkranz gebethet. Es sollte auch allhier ein alte Grabstatt zu sehen seyn, mit dieser Innschrift: O. K5. iv?2lui, .. . ri. . . Ni . . . und eine andere D. K4. (^. I^cimus. I'lionis. ^s. LIbinas. seuerinas. ^olicmas. 1^. Item kompeila. ^ksoäara. /!mn. XXX. ?g. ?. Neben Straßgang ist die Kirche und das Gut St. Martin, nach Admont gehörig, welches dieses Stift auf folgende Art überkommen : Dieß Gut Straßgang nach Admont gehörig, hat Pilgrin von Hochenwarth (Me in (^06. Diplom. ^6mom. n.)). zu sehen) wit Gewalt dem Stifte abgenommen, und Cc 5 Ot- 410 Geistlichkeit und Rirchspiele Ottokar dem Markgrafen in Steycrmark übergeben/ er erkennete aber stine Ungerechtigkeit, nahm cs von Ottokar zurück, übergab solchem ein anderes Lehen, st cr vom Patriarchen zu Aglar, dessen Mundschenk er war, empfangen hatte, gab es in Gegenwart Konrads des ersten Erzbischoffs zu Salzburg dem Stifte Admont zurück. Sein Sohn Günther von Hochcnwarth, der anstatt Ottokars des 5ten noch minderjährigen Markgrafen den Mark Cili verwaltete, nahm es dem Stifte wieder mit Gewalt ab; es begab sich aber, daß um das Jahr nz/.Wolfold «heiligmaßige Abte zu Admont das Frauenstift St. Georgen inKarnthcn, und aus Befehl Konrads des Erzbischoffs zu Salzburg verbessern mußte, da er aber alldort die gewöhnliche klösterliche Klausur einführete, hat er sich den Haß des Adels besonders dieses Günthers Markgrafen zu Cili zugezogen, dieser hatte also dem Abte Wolfold ausgehärtet, ihn gefangen, ungebührlicher Weist auf ein Pferd gesetzet, und viele andere Unbilden angethan, also zwar, daß ihm einige Glieder geschwachet, ja gar zerrissen wurden. Günther wurde also in den geistlichen Bann gesetzet, von diesem sich los zu machen, hat in dem Mahrburger. Rreisi. 41 z Günther einige Güter nach Salzburg dem H. Rueprecht/ die Kirche aber St. Martin bey Oberstraßgang samt dem darzugehörigen Gut nach Admont gegeben, und sich die Ve-grabniß zu Admont auserwählct; die Kirche zu St.Georgen bey Straßgang hat Eberhard der Erzbischoff zu Salzburg nach Admont geschenket, und samt der Kirche St. Martin aufs neue An. 116o. bekräftiget. Die Reihe der Pfarrherren zu Straßgang ist mir nicht bewußt; im Jahre 1274. war Ulrich Pfarrherr zu Etraßgang, wie im 56. Diploma von Goß bey Frölich zu sehen ist. Im Jahre 1146. lese ich einen Adalbero von Straßgang in einem mir von dem Stifte Seckau zugeschickten Diplom. Ob dieser ein Herr des Guts Straßgang, oder ein Pfarrherr daselbst gewesen, ist nicht recht zu ersehen. Im Jahre 1358. war Irmhard Lehrer der" geistlichen Rechte, Pfarrherr zu Straßgang/ wie aus einem Diploma von Vorau in diesem Jahre zu sehen ist. Wann das Erzpriesterliche Amt, so vor Alters an kein gewissen Ort gewesen, daher gesetzet worden, weiß man nicht. Ncariate zu der Pfarr Straßgang sind: !. prembstiltten. 2. Feldkirchen. Dis- 412 Geistlichkeit und Rirchfpiele Diese 2.Ncariate werden bon dem Herrn Crzpriester zu Straßgang verliehen. Feld-kirchen ein Dorf am Grätzer Felde, in welchem im Jahre 1214. ein Zusammenkunst und Landtag des Landesfürsten gehalten worden, bey welchem sich Ottilia die Abtißinn zu Giß cingefunden, wie im 17km Diploma von Goß bey Frölich zu sehen. Von prembstatten ist unter den Schlössern Meldung geschehen; beyde Orte wurden An. 1529. bon den Türken eingeäschert. Die Dcchandey Leibnitz. Deren Dechand, wie unten wird zu sehen seyn, selbst Erzdechandlicher Commiffarius ist, stehet auch unter dem Erzpriesterthumc von Straßgang, und hat unter sich io. Pfarren, als: 1. Die Oechandey Leibm'y, allwo der Hr. Dechand zugleich Commissair über dem Hcngspergisch. Distrikte ist, sie wird von Sr. fürstlichen Gnaden von Seckau verliehen. Filiale von Leibnitz ist Kitzeg,von diesem Orte und Pfarre, besonders zu Zeiten des Luther-thums habe ich schon das mehrere gemeldet, da ich den Markt Leibnitz beschrieben habe. . Im itt dem Mahrburger Breise. 41 z Im Jahre 1187. wurde zu «eibnitz cm Kapitul oder Synodus von Adalbert Erzbi-schoffe zu Salzburg gehalten, bey welchem sich eingefunden Otto Abt von Oßiack, Eke-hard Probst zu Sall, Ortlieb Erzpriester zu Völlcnmarkt, Eberhard Pfarrhcrr zu Neunkirchen, Luitold Pfarrhcrr zu Widiß, Heinrich Pfrhr. zu Merin, Chunrad Pfrhr. zu St. Florian, Cßadiloch Pfrhr. zu Gradwein, Heinrich Pfrhr. zu Gratz, Gerold Mr. zu Mürz :c. In eben diesem Kapitul zu Leibnitz wurde bestattigct die Geschankniße des Ulrichs Pfhrn. zu St. Martin in Hartberg, und Reinbcrt Pfhrn.zu St. Martian Leibnitz , welche zween Brüder die Pftlr^e Laßoder Ließnich dem Stifte Admont geschenket haben, wie der Kodex der Dipl. von Admont aufdcr 722.Seite beweiset. An. 1189. war Adalbert Erzbischoff von Salzburg mehrmalen zu Leibnitz, und hat die Stiftung in Puch-berg, oder Sch,iblikirchen von der Rundte genannt, bekräftiget. 2. Gamblitz Pfarre zu den HH.Aposteln Peter und Paul, unter Seckau nicht weit von der Muer gelegen, welche Se.fükstl. Gnaden bon Seckau verleihet. z.Hhrn- 414 Oeistll'chkeit und Rirchjpiele 3. KhOchausen zu ll.L. Frauen, war ehe cine Filiale von Gamblih; diese Pfarre hat zwcymal nacheinander die bcrwittibtc Gräfinn von Leslie, das ztemal aber der Generalvicair zu verleihen. Siehe Markt Ehrnhausen. 4. St. Nikolas ill Leutschach wird von dem Bischoffe zu Scckau vergeben. Was in der Religionsreformation sich hier zugetragen, ist bey dem Markte Leutschach beschrieben worden. 5. Saggathal zum H.Iohann den Täufer wird auch von dem Vischoffc zu Scckau verliehen. Filialen daher gehörige sind Arnfels und KlHl. Zur Zeit des Lutherthums, als der BiDoff lzu Scckau diese Pfarre visitiren wollte, war er von dem ungcstümmen Pöbel daran gehindert. 6. Libeswald zu U. L. Frauen, diese Pfarre vergiebt auch der Fürst zu Seckau. Wie es zur Zcit der Glaubensreformation zugegangen, ist in dem Mäste Eibeswald gejagt worden. 7. St.Leonharö in Wendisch-Büheln, dessen Filial St. Georgen ist dem Stifte Ad-mont einverleibet, welches solche Pfarr auch doch allzelt einem Weltpriester verleihet. Diese Pfarre hat im Jahre 1203. dem Stifte Ad- in dem Mahrburger Nreise. 415 Admont Eberhard der Erzbischoff mehrmalen bekräftiget. Siehe den Koder der Dips, don Admont Num. 48. 8. Iärmg zu U. L. Fr. ist auch ein Stift Admonterische Pfarre/ doch von Weltpriestern besorget. Filialen daher gehörige sind St. Jakob und St.Aegiden/ von der Pfarr sieh oben Herrschaft Iaringhof. 9. witschem zu St.Andre/ eine gleichfalls Admontcrische von Weltpriestern besorgte Pfarre, neben der Stift Scckaueri-schen Herrschaft Witschein;. siehe die Herrschaft dieses Namens. 10. St. Nikolas in Sausall oder Alters Muckernowe, Pfarre des Stifts Admont, so doch Wellpriester daher stellet. An.i 160. war diese Kirche noch keine Pfarre/ sondern nur eine Taufkirche, welche der Erzbischoff zu Salzburg Eberhard dem Stifte Admont be- . kräftigte. Das Stift Admont hat auch ein Gut zu Sausall, welches solches An. 1197. von Friederich Hrn. von Pettau gegen Erlegung 40. March Silber erhalten haben. Wein im Jahre 1215. erhob sich ein Streit wegen der Kapelle St. Nikolas in Sausall zwischen dem Stifte Admont und dem Pfarrherrn zu Leibnitz, diese behaupteten dieß Ort/ weil 416 Geistlichkeit und Rirchspiele weil es in ihren Pfarrgranzcn gelegen, Ad-mont hielt sich an das Gcschantniß des Gottfried von Wicting und Adila stiner Hausfrau/ welche die Kapelle nach Admont überlassen , der Streit wurde endlich von Eberhard dem Erzbischoffe geendiget, al»o, daß der Pfarrkirche zu Leibnitz vom Stift Ad-montc jährlich 4. March sollen bezahlet wer-dm, hingegen die Kapelle St. Nikolas in SauMl dem Stifte Admont zukommen sollte, mit allen gercchtsamen/ so solche hatte. Bald nach dieser Zeit, glaube ich, wird diese Kapelle zu einer Pfarre seyn erhöbet worden. Die Dechandey Pcttau zumH. Georg, welche eine kaiserliche Pfarre ist/ hat 6. Vicariaten. Von dem uralten VistthumePettau, wie solches angefangen, abgekommen, wie alldort ein Generalvicair des Patriarchen zu Aglar. An. 1452. wohnete, wie die Stadtpfarre, samt 2. Theile der Stadt, und Mauth nach Salzburg geschenket, von solchem Erzstifte aber wieder hindanngekommcn, ferners wie es zur Zeit der Reformation hergegangen, ist in Beschreibung der Stadt Pettau gemeldet worden. Die in dem Mahrburger Rreisi. 41^ Die daher aehöriaen Vicariaten sind: 1. St. Oswald. 2. St. Lorenz. 3. St. Urban. 4. St. Rueprecht. 5. St. Margarethe». 6. St. Andre. Diese Pfarren werden von den Weltpriestern besorget, und zu verleihen hat selbe der Dcchand zu Pettau.. Der Mahrburger Distrikt hat 4. Pfarren; Welche von dem Vistthume Gurk verliehen, und durch Weltpriester besorget werden. Als 1. M'ahrburg Stadtpfarre zum H.Ioh. dem Taufer, von welcher wir sonst nichts, als was in der Beschreibung der Stadt Mähe-bürg gemeldet worden, anzumerken haben. 2. St. Peter unter Mahrburg. Filiale dahin ist St. Martin. 3. Gambs zum H. Martin. Filiale dahin ist St. Kunegund in windischen Büheln/ sie liegt ober Mahrburg. 4. St. Margarethen in Zellnitz Pfarre, lieget bey Wildhauß. Der Distrikt des deutschen Ordens bestehet in 4. Pfarren; Welche von den Weltpriestern besorget, vom deutschen Orden aber verliehen «werden. -terLH. Dd Als: 4il5 Geistlichkeit und Rirch'aen< legte diesm Text aus , zeiqct die Falschheit der Augspurgischen Konfeßion; endlich, da sie ihren Meineid wieder bekannten , wurde lvidcr sie gesprochen, daß sie mit Leib, Leben, Haab, Gut und Blut in Ihro fürstl. Durchleucht schwere Ungnad und Straf verfallen, auch solche gewiß zu erwarten haben; indessen mußten sie ihre Privilegien, Gewehre, und die sektischen Bücher unter lo.Dukatelt Straffe einliefern, die lutherischen Rathsherrn wurden abgesetzet, Katholische ernennet, die Anwaldschaft dem Stadtpfarrherrn übergeben , mit Befehle, daß er dem Rath beywohnen, nichts wider die katholische Religion und. landesfürstl. Abgeordnete zulassen sollte. Den 28.Decemb. nach Ende des Gottcsdienjls wurde die ganze Bürgerschaft begehret, und mußte dem neuen Richter und Rath alles überantworten, und den Eid leisten. Die zwey übrigen Tage sind noch von dem Vischoff Predigten und Lehren gehalten worden. Die in das Hungarn flüchtigen Bürger wurden bey Vcrlietung Haab Ul^Guts nach i„ dem Mahrburger Nreisi. 425 nach Radkerspurg beruffen, da sie nicht erscheinen, ihre Sachen eingezogen, der Termin zur Bekehrung bis Ostern gesetzct, 150. Soldaten zur Besatzung hier gelassen, und die sektischen Bücher an dreyen Orten des Platzes verbrennet. Im Jahre 1600. den 30. May kam mehrmal eine landcsfürstliche Commißion, als der Bischoff zu Ecckau, Doktor Angelus Costedc Negimentsrath, Hr. Hanns Christoph von Pranck Hauptmann der Wache;' weil nuv folgenden Tags das Fest des Frohnleichnams Christi eingefallen, wurde der Anfang dp Reformation mit dem gewöhnlichen, und sehr herrlich gehaltenen Umgänge gemacht. Den i.Iunius wurden von dem Bischoffe zu Se-ckau die Ermahnungen, Predigten, Ausfragen gehalten', und befunden, daß 35. katholisch waren, 40. aber, so meistens geborne Sachsen , Brandenburger, Voigtlander und Hessen gewesen, sind gutwillig abgezogen. Den 2. IuniVs wurde von dem Hauptmanne der Wache die lutherische Kirche bey der Herberstorfischen Vindhüten, wie auch das Schul-Pradikanten- und Meßnershaus samt-dem Freythofmit solcher Macht zersprenget, daß etliche Steine bis in die Stadt, und unter die Dd 5 Muer- 426 Geistlichkeit und Rirchspl'ele Muerbrücke geflogen. Von dieser Zeit all blieb Radkerspurg bestandig in dem katholischen Glauben. Von der Stadt RadkerspurgDwie auch von dem Schloß, und der Herrschaft Ober-Radkerspurg ist oben schon gemeldet worden, von dem Kapucinerkloster daselbst ist das mehrere unten zu sehen. Die Pfarren in der Dechandey Radkerspurg sind: . i. Absiall zu U.t. Frauen. 2. St. Benedict in Nicheln. . 3* Negau zu U. L. Frauen. 4. St. Antone. 5. St. Georgen. 6. H. Oreyfaltigkeit in Rleinsonntag. 7. H. Johann des Tauf. in Luttenbergs 8. H* Areuz inner Radkerspurg. Die Filiale dahin ist St. Michael m Wernste. Alle diese Pfarren werden bon den Welt-Priestern besorget, von dem Generaloilair und Bischoffe zu Seckau verliehen. Die Pfarre Luttenberg wurde An. 1174. bon Adalbert Erzbischoffe zu Salzburg dem Stifte Vorau gegeben/ wie die Chronick von Vorau, und ein alt Stift Voraueris.Diploma weiset. Di- in dem Mahrburger Breisi. 427 Distrikt des Stifts Rein. Das Stift und Kloster Rein hat F.Pfarren, deren 6. in dem Erzpriesterthume bon Straßgang, mU) zwo in dem Gratzerischen Erzpriesterthume liegen. Nach Straßgang gehörey folgende: 1. Gradwein zum H. Rupert. Wenn die Pfarre errichtet worden, ist mir nicht bekannt, doch ist im Jahre 1187. Cadiloch dct Pfarrherr zu Gradwein in dem zu Leibnitz gehaltenen Kapitel oder Synodus schon gegenwärtig gewesen. Im Jahre 1260. hat Ulrich Erzbischoff zu Salzburg den 2. April zu Leibnitz mit Einwilligung seines Kapitels dem Stifte Seckau qeschenket; siehe das /2te Diploma von Seckau bey Frölich. Und im folgenden Jahre hat Ottokar König in Vö-heim, so damals ein Herrn von Steyermark machte, diese Pfarre dem gemeldten Stifte bekräftiget; siehe das 73. Diploma bon Se-ckdu bey Frölich. Ja, im Jahre 1265. folgte die Vestattigung dessen von Rom, auf Ansuchen Gerards Abts von Stt Paul, Gott-schasss von St. Lambrecht, Ulrichs von Ad-mont, Friederichs zu Garsten Aebte, der Erzpriester der obern Märkte/ und Hartneid oder 423 Geistlichkeit und Nirchspiele oder Hermanns Probsten zu St. Virgil in Friesach, und zwar der Ursach, weil das Stift Seckau Ulrich dem Erzbischoffen zu Salzburg und dem Kapitul daselbst in der Verfolgung und Kricgslauften Philipps des erwählten von Salzburg vielfältige Gutthaten erwiesen hatte, auch vieles der Ursach ausstehen und leiden mußte. Allein An. 1263. wurde diese Pfarre dem Stifte Scckau mit Gewalt entnohmen,weil Weriand derDohm-probst zu Seckau im Jahre 1297. im i28ten Dipl.von Seckau betheuerte, daß ihme diese Pfarre, so 200. Goldgulden jährlich ertrag-te, ungerechter Weise seyc entzogen worden. Ob nach dieser Zeit die Pfarre dem Stifte Seckau wieder zugestellet worden, ist mir unbekannt ; nun aber ist sie dem Stifte Rein einverleibet, und wird durch ihre Geistliche besorget. Die Pfarrherrn allhier, da sie noch Weltpriester waren, sind sehr oft Erzprie-ster gewesen, .weil damals die Erzpriester-thume noch nicht an gewisse Orte wie jetzo gehaftet waren. 2. St. Martin in Feisiritz samt der Filiale St. Margarethen beyPeggau, von welcher Filiale mehr in Beschreibung des Schloß und Markts Peggau ist gehandlet worden. 3. St. in dem Mahrburger Rreisi. 429 3. St. pankrayen am Ber-ge plesch. Die Flialc ist U.L.Frauen in Stibol. 4. St. Lorenzen in Uebelbach. 5. St.Barcholome beym Wassir ty. bach. Die Filiale ist St. Ostvald. 6. St. Iakob i,l Lhal. Die Filiale ist St. Sebastian. Alle diese Pfarren sind dem Stifte Nein einverleibet, werden auch von dem Stifte Rei-j nerischen Geistlichen besorget. Folgen die zwey Kommissariaten von Hcngsperg und Piber, samt ihren Pfarren. Commissariat Piber mit den Pfarren ist dem Stifte zu St. Lamprccht gehörig. 1. Pfarre piber zum H. Andreas. Die Pfarre samt dem Gut Piber wurde An.1103. von Heinrich Herzogen inKarnthen dem Stifte St. Lamprecht geschenkt, wie ich in der Herrschaft Piber gemeldet; um das Jahr 1260. aber scheinet diese Pfarre zu dcm Bist-thume Seckau gehöret zu haben : aber auch dem Bistthume Seckau wurde solche entzogen, bis» endlich im Jahre 1414. Ernst der Herzog in Steyermark diese Pfarre mehrmal dem Stifte St. Lamprecht übergeben/ wie oben in 4ZO Geistlichkeit ultd Rirchspiele in Herrschaft Pibcr mit mehreren gezeiget worden. Nun ist der Psarrvicarius allhier allzeit Commissarius des Prälaten zu St. Lamprecht, als welcher in diesem Bezirke die bischöffliche Gerichtsbarkeit besitzet. Zu diesem Commissariate sollen folgende Pfarren gehören: piber St. Anbre. voit. sperg in der St.Michaelcn, außer der Stadt St. Margarethen. Rsfiach St.Magdalena. Rainach St. Georgen. Göllschrott oder iLdelschrott St. Lorcnzen. tigisi St. Ka-tharein. pack St. Martin. Hirsiheggzu U.L.Frauen. Graden St.Ostvald. Stall. Höfen St. Nikolas. Gcistall St. Jakob. In Salat oder Sala St. Peter und Paul. wttßkirchen St.Veit. FeistriySt.Iohann. Obedach St. Aegiden. Lindt St. Martin. Welche alle von dem Stifte St. Lamprecht abhängen. Wir wollen solche hier kurz beschreiben. 2. Voitsperg eine zwcyfachc Pfarre/ die Stadtpfarre zu St. Michael, die andere oder Bauernpfarre außer der Stadt zu St.Mar-garcthen; diese zwo Pfarren haben die Karmeliter zu Voitsperg zur Zeit des reformirten Giaubenswesen in Steyermark bekommen/ und ist im Jahre 1600. P. Jakob Franck/ Prior in dem Mahrburger Areift. ^ , Prior des Klosters, als Pfarrherr daselbst ernennet worden, und werden beyde Pfarren von dem Kloster versorget. 3. Röfiach St.Magdglenenpfarre. Diese Pfarre wurde auch zur Zeit des neu eingeführten katholischen Glaubens mit einem katholischen Priester besetzet. 4. Rainach Pfarre St. Georgen, von ' St. Lamprccht abhangig. renzenpfarre. 6. Ligist Pfarre St. Katharcin. Diese . Pfarre war auch von einem lutherischen Pra-dikanten besetzet/ wurde aber zur Zeit der Reformation eingenommen, und mit einem katholischen Priester versehen. 7. pack oder in der pack Pfarre zu St. Martin. Auch hier saß ein lutherischer Prediger, Hanns Grabler genannt, welcher zur Zeit der Reformation sich unter dem Dache versteckte, von Hrn, Sebastian Dohmprobsten zu Seckau erwischet, und nach Gratz geliefert worden, so aber nachmals aus erheblichen Ursachen ftey gelassen, das Land hat raumm müssen. 8. Hirschegg lt. L. Frauen Pfarre, wurde auch zur Zeit der Reformation erobert, untz mit 4Z2 Geistlichkeit und Rirchfpiele mit einem katholischen Pfarrherrn bcjetzct^ dcll Zehcnd in diestr Pfarre hat An. 1258. Hr.Nusfing von Hanau zu Lehm gehabt, wie in Dipl. Seck. zu sehen. 9. Grade,, St. Ojwald Pfarre ist auch Lamprechterisch. 10. StallhofenSt.Nikolas Pfarre. An diesem Orte ist im Jahre 1210. Leopold Herzog in Steycrmark gewesen/ um die Iagds-lustbarkeit hier zu gemessen, wie im i5.Dipl. von Rein bey Frölich zu sehen. 11. Geistall St. Jakob Pfarre. 12. I« Salat oder Sala Pfarre St. Peter und Paul. 13. weiMrche,, St.Leit«. 14. Aistrly St. Johann. . 15. Wbcdach St. Aegiden. 16. Linde St. Martin. Diese 4. Pfarren sind Lamprechterisch, so aber im Iudenburger Kreise, und alldort werden zu sehen seyn. , Ehe wir das Commissariat Hengsperg, nun in Leibnitz haftend, beschreiben, wollen wir den-kleinen Distrikt des Stiftes Stainz bemerken: 1. Stainz Stift der rcgulirt.Kohrherrn Hes H. Augustins. Die Stift - und Markt- pfar- in dem lNahrburger Areisi. ^^ Wrre ist nicht groß, begreifet nur in sich den Markt, und einige Hauser; allein ' 2. St. Stephan ist desto grösser/ denn sie zählet bey 5000. Seelen, und wird vwl den Kohrherrn selbst versorget. 3. predmg Pfarre im Markte gleiches Namens, gehört auch nach Stainz, so aber von Weltpriestern besorget wird. Commissariat Hengspetg. Dieses Erzdechandliche Commissariat ist vor einigen Jahren, da die Pfarre Hengsperg zu der bischöfflich Seckauerischen Tafel einverleibet wurde, nach Leibnitz übersetzet worden. Unter solchem sind folgende Pfarren. 1. St. Margarethen ob Lebering; diese Pfarre gehöret nach dem Stifte Suben der regul. Kohrherrn des H. August, in Bayern, wird auch von einem Kohrhrn. dieses Stifts besorget«; wie sie dahin gekommen, ist mir nicht bekannt. 2. wildon Pfarre in dem Markte dieses Namens. Ich lese, daß solche Pfarre von dem Hrn. von Wildon verliehen werde, Se. Hochwürd, der Hr.Commiffair von Leibnitz aber berichtet, daß solche von dem Fürsten und Bischoffen zu Seckau vergeben werde; vielleicht har jener das Recht borzustellen, dieser aber Hter Th. E e das 434 Geistlichkeit und Rirchst>iele das Recht zu vergeben. Es befindet sich nun auch ein Bencficium im Markte daselbst. 3. Dobel Pfarre. Diese Pfarre war ehe landeMrstlich, allein im Jahre 1241. hat Friederich der Herzog von Steyermark solche dem Heinrich Vischoffe zu« Scckau geschenket, wie in dem 20. Diploma des Vistthums Seckau bey Frolich zu schen; In den mir zugeschickten Documentcn des Erzdiakonars von Seckau wird solche als landesfürstlich eingesetzet. 4. Hitzendorf Pfarre im Dorfe gleiches Namens, 2. Stunde außer Gray gelegen, sie wird von Sr. fürstl. Gnaden von Scckau verliehen. 5. St. Iohaimes ii, Hocheuburg, ebenfalls fürstlich Setkauerisch/ sie lieget außer Voitsperg. 6. Moßkirchen Pfarre in denu Markte gleiches Namens/ liegt ilnter Söding, sie ist ftrstl. Seckauerisch. 7. predmg Pfarre im Markte gleiches Namens; die Documenten des Erzdiakonats von Seckau melden, daß solche von dem Prälaten zu Stainz einem Weltpriester verliehen werde, die Documenten von Leibnitz aber setzen solche als eine bischöffl. Seckauerische Pfarre. 8. Heng. in dem Mahrburger Areisi. ^^ 8. Hengsperg Vicariat don der Zeit, da die Pfarre zu der bischöfflich Seckauerischen Pfarre einverleibt worden / Schutzherr abcr ist der Fürst und Bischoff lu Seckau. 9. Lang, und is. Wu,idsiHuch, zwey bischöfflich Se-ckauerische Verpfiegungsörter. i i. St. Peter m der Gail in Obersteyer neben dem Fürst Seckauerischen Schloß Was-scrberg. Siehe in Iudenburger Kreis, all-wo solche lieget. 12. Stainz Stiftspfarre. 13. St. Stephan nach Stainz gehörig. Siehe oben. Kommissariat St. Florian, nach dem Bistthume Lavant gehörig. Ob ich wohl an Se. Hochw. dem Hrn.Com-missair selbst geschrieben, um diese Pfarren zu erhalten, ist doch keine Antwort erfolget, oder vielleicht solche verlohnn gegangen. Ich muß also nach andern glaubwürdigen Berichten solche einlegen. 1. St. Florian die Hauptpfarre unter Stainz, allwo die Messingfabrick ist. 2. Gleinsiötten. 3 Ek2 Z.land, 436 Geistlichkeit und NirchspieK z. Landsperg der Markt, ist Salzbur-gerisch. Mehrers hievon siehe in Beschreibung des Markts. 4. St. Andre. 5. Gambs. 6. Freyland. 7. HalleneF. 8. Schwamberg. Siehe die Beschreib bung des Markts. 9. Osierwitz, allwo ein Gnadenort. Die noch übrige Pfarren, als Mchren-berg, St. Oswald, so vielleicht zum Stifte Mahrenberg gehören möchten. . ' Altenmarkt/ und andere, so ausgeblieben, tvird der günstige Leser mir nicht zuschreiben, als weilen ich von diesen keine Nachricht erhalten habe. Kommissariat Gämbs bey Mahrburg, , nach Salzburg gehörig. Die Pfarren zu diesem Commissariat sintz mir unbekannt. 3nt- itt dem Mahrburger Rrsisi. 4^ der geistlichen, politisches und Civil- stände/ der Landgerichter/ und Burg« pfründe, die im Mahrburger Kreise begriffen sind. ^ Namen der Städt und Märkte, wem solche gehören. 1. Arnftls der Markt, gehöret den Grafen von Schönborn. 2. «ibeswstld Markt, den Grafen Joseph von Schrattenbachisch. Erben. 3. Hhrnhause,, Markt, der Gräfinn von Leslie gehörig. 4. Fridau Stadt, der Gräfinn von Königs- acker. 5. St. Flonan Markt/ dem Bischoffe vo» Lavant. . 6. Hochenmauch Markt, ist landesfürstlichä 7. Röflach Markt, dem Stifte St. Lam- precht. . 8. teibniy Markt, demVischoffe zu Veckau. ' 9. tandsperg Markt, dem Erzbischoffe zu «Salzburg. Ee 3 lo. 4)8 Städte und Märkte 10. luttenberg Markt / der Gräfinn Eleo- nora von Codroipo gehörig. ^ 11. Leutschach Markt, dem Grafen von Schönbörn. ^2. Legist Markt, dem Grafen Raymund von Saurau. l 3. St. teonhard Markt/ dem Grafen Ernst von Herberstein. 14. Mahrburg Stadt, ist landesfürsllich. 15. MzHrenberg Markt, dem Klosterfrauen Stifte allda. t6. Moßlirchen Markt, den Glilubigern dei Grafen von Galler. 17. Pettau Stadt, ist landesfürstlich. T8. Polstewu Markt, der Gräfinn von Kö- mgsacker. 19. preding Markt, dem Stifte Stainz. 20. Stamz Markt, dem Stifte daselbst., 21. Schwamberg Markt, dem Grafen Kor«i »binian von Saurau. 22. Voitsperg Stadt, ist landesfürstlich. 23. wildon Markt, ist landesfürstlich. 24. wernste Markt, dem Grafen von Ka- zianer. gehörige Nc^ in bem Mahrburger Rreisi. 439 Namen der geist - und weltlichen Herrschaften und Güter dieses Kreises, und wem jedes gehöret. 1. Arnftls Herrschaft/ den Grafen b.Schin- born gehörig. 2. Altenburg, dem Freyherrn v.Kellersperg. z. AlteiKerg/ dem Grafen von Lamberg. 4. Altenhofen, dem Herrn Baron Anton Moshart. 5. Amchofen, der Maria Iosepha Freyinn hon Senus. 6. 23urg und Ober«Mahrburg, dem Gra- fen von Brandis. 7. Nuchegg Gütchen, der Frauen Kölblinn gebornen von Reinhardten. 8. Rischoffegg Gut, dem Fürst und Bi- schoffe von Seckau. 9. Crembs Herrschaft, dem Grafen Rays « mund von Saurau. «0. Copreim'g Herrschaft, dem Grafen von Küenburg. l i. Dornau Herrschaft, dem Grafen Joseph von Attems. l2. Qornegg, dem Grafen von Schinborn. iH. iLibesrvald, dem, Grafen Joseph von ^ Schrattenbach. Ee 4 14. ^M<> Herrschaften und Schlösser 14. Hhnchausen/ der Gräfinn von Leslie gc- borncn Fürstinn von Eggenberg. 15. ikbisfeld/ dem Grafen Max Joseph von Wildenstein. 16. Fridau Herrschaft/ der Gräfinn von Kö- nigsacker, l/. Feilhoftn, der Gräfinn von Sjeinpeiß. 18. Freydenau, dem Grafen von Stürgkh. 19. FrauHhal, dem Grafen von Zechentncr. 20. Freybichl Gütcheli/ delnHrn.v.Laturncr. 21. Flamberghof, dem Herrn Leopold von Widmann. 22. Freyspurg, dem Grafen Ant.v.Gaißruck. 2z. GutenhaagHerrschaft/dem Grafen Ernst von Herberstein. 24. GreisseneM dem Grafen V.Wagensperg. 25. Großsonntag Commenthur/ dem deut- schen Ritterorden. 26. Gleinsistten, dem GrafeM.Küenburg. 27. Gjadhof kais. königl. ist landesfürstlich. 28. Gamblitz Gütchen/ der Frauen v.Azula. 29. Hollenegg, dem Grafen von Küenburg. 30. 4>on«gg, dem Stifte Stainz. - 31. Hochenburg/ dem Grafen Raymund von Saurau. 32. Herberjlorf/ dem Stifte Stainz. . '^ 33.4o. in dem Mahrburger Nreisi. ^^ 33. Hochenmauthen Gütchen, dem Graftn von Pcrlo gehörig. 34. Harrachegg oder Berghauß in Sausall, gehöret zu der fürstlich Salzburgischen Herrschaft Landsperg. 35. Iaringhof Herrsch, dem Stifte Adwont. 36. St. Jakob Gut, dem Hrn. b.öangenthal. 37. St. Joseph bey Stainz, dem Stifte Stainz. 38. Rainach groß Herrschaft/ dem Grafen von Wagensperg. 39. Rainach alt, dem Baron von Moscon. 40. Remhofen, dem Hrn. von Leobenegg. 41. Rrottenhofen, dem Bistthume Seckau. 42. Launach Herrschaft/ den Graf Galleri- schen Gläubigern. ^ 43. tigisi, dem Grafen Raymund v.Saurau. 44. Limberg, den FraulettHon Ortenhofen. 45. Landsperg Herrschaft, dem Erzstifte Salzburg. 46. Lankoviiz, und 47. teonrad, dem Stifte Stainz. ^ 48. Ober^uttenberg, der Gr. v.Codroipo., 49. Lukafzen, dem Grafen von Kazianer. 50. Mallegg, der Gräfinn d. Codroipo. 51. Gber ^ Mueregg, dem Grafen von Stu- benberg. Ee 5 52^ 442 Herrschaften und Schlösser 52. MeretinzenCommenthnr, dem deutschen Ritterorden. 5Z. Melting Commenthur, dem Mastheser Oröen. 54. Mullau Gütchen, der Theresia Ober-< landerinn gehörig." 55. Melletin Gütchen, ^dem Grafen Georg von Stubenberg/ 56. Neggau, dem Grafen Norbert v.Traut- manstorf. 57. Neuschloß, dem Grafen Louis v. Die- trichstein. 58. Gtterspach, dem Var.Xab.v.Hingenau. 59. pettau Herrschaft, dem Grafen Leopold von i^slie. - 60. purgsiO, den Grafen Georg Ios. von Schrattenbachischen Erben. 61. planckenwarch, dem Grafen Leopold von Herberstein. 62. piber Commissariat, dem Stifte St. Lamprecht. 63. pöls Herrschaft, demHrn.Ioh.Wilhelm von Nitterspurg. 64. peßniyhofen, dem Hrn. Nagerl von Rosenbichl. 45. pack und Modriach Gülten, dem Gra-ftn vou Saurau. 66. pet- in dem Mahrburger Dreist. 44z Ü6. pettau Freyhof/ den Baron Karl von Mosconischen Erben. 67. Radkerspurg. Herrschaft, der Gräfinn Eleonora von Herberstein. 68. Reitteregg Herrschaft, dem Freyherrn von Moscon. S9. Reyhof Gut, dem Glasen Weichard von Trautmanstorf. 70. Spilfeld/ dem Grafen von Ka;ianer. 71. Schmiernberg, dem Gr. v. Schönborn. 72. Schachenchur,,, dem Grafen Max Ios. von Wildenstein. 73. Seggaü Herrschaft, dem Mschoffe zu Seckauz 74. Siding, dem Hrn. von Kellersperg. 75. Schwarzeneg^, dem Grafen v. Galler. 76. Schwamherg Herrschaft, dem Grafen von Saurau. 77. Steinhof, dem Ferdinandaum in Grätz. 78. Samoscheck Gut, dem Hrn. Sigmund Karl von Medern. Stainz, dem Stifte. Siehe oben. 79. Trauttenburg, demHn.v.Trauttenburg. 80. Lunau Gütchen, der Freyinn v.Senus. 81. Tribein Gütchen, dem Baron b. Bilau. 82. VoitspergHerrschaft/demGrafenAdolph von Wagensperg. «3.Vi- 444 Oeifilicheeit und Rirchspiele 83. Victringhof bey Mahrburg, dem Stifte Nictring in Karnthen. 84. wildhauß, dem Hrn. Julius von Gia- comini. 85. Wildon Herrschaft/ den Grafen bow Stampfer. 86. wagna,. dem Grasen Karl Joseph von Lengheim. 87. Wildbach, dem Grafen Johann Max von Wildensiein. 88. witschen. Herrsch, dem Stifte Seckau«i 89. Wurmberg, dem Grafen Ferd.v.Attems. 90. winterhof/dem Grafen b.Trautmanstors 91. waldschach, dem Grahn Karl Adam von Breüner. 92. welsbergl, dem Gr^en V.Welsersheim. Entwurf des geistlichen Standes als Erzpriester, Conimissarien, Dechande, und Pfarreyen, wer solche verwaltet/ und wer selbe verleihet. 1. Gtraßgang Erzppriester und Pfarre, verleihet der Fürst von Salzburg. St. Martin und St. Georgen beyde bey Straßgang, verleihet das Stift zu Admont. O peemb- in dem Möhrburger Rreist. 445 prembsiötten Vicariat, und ^eldkirchen Vicariat, werden verwaltet von Weltgeistlichen, verleihet solche der Erzpriester von Straßgang, s. Leiblliy Dechand und ErzdiakoMommiss. i<. Gamlitz Pfarre; Biese zwey werden verwaltet von Weltgeistl. sie verleihet der Fürst von Seckau. 2. Hhrnhausen Pfarre, verw. von Welt-geistlichen^ verleihet zweymal der Graf 448 Geistlichkeit und 2irchst»iele 3. Voitsperg außer der Stadt, verwalt, von den Karmelitern, verliehen aber von eben denselben zu Voitsperg. 4. Röstach Pfarre St. Magdalcnen. 5. Nainach Pfarre ) schaften: Erstlich, Städte sind viere, alle landcs-fürstlich, als: Clli, Rain, Veisiritz, und Windischgratz. Markte zahlet man 28, deren ^ochenegg, Mettnigg, Rochitsch, Saldenhofen, Oach. scnftld, und Lyffer landesfürstlich sind, die übrigen aber verschiedenen Herrschaften und Stiftern gehören. Wir fangen nun bey den Städten an: 1. Cili. Von dieser Niertl - und Kreisstadt Cili sind drey deutsche geschriebene Chro-nicken vorhanden, welche ich im zten Theile meiner Jahrbücher Stcyermarks beygefüget, zugleich mit etlichen nothwendigen Veobach-tungm begleitet habe. In möglichster Kürze alles zu bemerken, was zur Erkanntniß dieser Stadt und Grafschaft gehöret, ist zu wissen, daß die Gegend Cili, aus welcher nun der ganze Kreis bestehet, gleichwie Pcttau und dessen Bezirk, Ff 2 ehe 452 BesiHreibmig der Städte ehe cine Mark von Karnthen gewesen / welcher ehe eigene Markgrafen gehabt; aus der Familie von Souneck, so sich auch Markgrafen von Karnthcn, wegen Cili und Pettau geschrieben. Im Jahre 1126. wurde diese Mark Starkand und seinem Sohne benommen, Leopold dem starken, Markgrafen von Stcycrmark, übergeben, welcher ohnedem in Unterstcyer von Waldo Grafen zu Rain, und anderen, viele Güter empfangen, der Ursachen auch Markgraf in Karnthen von einigen genennct wurde. Nach dem Tode Leopolds, da Ottokar der 5tc noch unmündig, und diese Harnthnerische Mark, wegen den beständigen Einfällen der Hungarn, einen Mann erforderte, ist Günthern von Hochen-warth dieser Mark übergeben worden; sobald aber Ottokar der 5te erwachsen, und die Regierung von Steycrmark übernommen, ist auch Cili ihm beygeleget worden, weil ohnedem Günther von Hochenwarch mit Wol-fold dem Abte zu Admont verschiedene Ver-drüßlichkeitenchatte, von welchen anderorts wird gemeldet werden. Die Größe dieses Kreises beläuft sich in der Lange auf io, und in der Breite über 4. deutsche Meilen. ^ Im ill dew Citier Rreise. 45z Im Jahre 1341. wurde Cili zu einer Grafschaft erhoben von Ludwig aus Bayern röm. Kmser, und Friederich Freyherr von Souneck als erster Graf erklaret. Die Nachkömmlinge dieses Friederichs, ersten Grafen don Cili, haben die Grafschaft also vermehret , daß im Jahre 1436. diese Grafschaft zu einem Fürstenthume des heil. röm. Reichs von Sigmund dem röm. Kaiser, so Barbara bon Cili, Friederich des 2ten Grafen von Cili Tochter zur Ehe hatte, gestaltet worden. Als aber Ulrich der zte und letzte Graf von Cili ohne männlichen Erben mit Tode ab-gieng, ist die Grafschaft Cili nach viel geführten Krieg endlich an Friederich dem römischen Kaiser im Jahre 1456. gekommen, welcher es dem Hcrzogthume Steyermark einverleibt, nun dessen fünftes Viertl oder Kreis ausmachet. Die Stammenreihe der alten Grafen von Cili habe ich im 1. Theile meiner Jahrbücher gesetzet. Im 6. 7. und 8ten Iahrehunderte war Cili unter der Negierung der Herzoge von Friaul, so auch durch Steyermark regierten. Unter Karl dem großen wurde es Sallacho dem Landpfleger des Unterpannoniens übergeben ; um das Jahr 840. hat solches Pri- F f 3 coin- 454 Beschreibung der Stttbte coinna oder Bruno, cin aus Mahren vertriebener Fürst, als cin Ncichslehen von König Ludwig erhalten, nach welchen Hczilo oder Heinrich sein Sohn, und ferncrs Braz-lavo oder Bratislaus allhier regierten. Folgende Zeiten haben sich die Sklaven um diese Gegend gesetzet, also, daß Cili von ihnen, den Namen des Vaterlands der Sklaven erhalten. Von der Stadt Cili zu reden, ist stlbe uralt / und eine römische Kolonie gewesen. Klaudius Ptolomaus setzet sie unter die Städte des Nordgaues, und mir dünkt ganz glaubwürdig, daß Cili die Hauptstadt des alten Mittelländischen Nordgaues gewestn. Martinian der röm. Landpfieger dieses Nordgaues hat zu Cili seine Wohnung An. 314. aufgeschlagen. Klaudius der 5te röm. Kaiser hat solche von sich Klaudia Celeja genennct, entweder weil er. selbe erbauet, oder, welches wahrscheinlicher ist, weil er selbe vermehret, und gezieret hat. Eine Menge alter römischer Grab - und Werksteine bekräftigen das Alter dieser Stadt, als da von Martinian, von T. Varius Kle-mens um das Jahr 253. welche zu Cili ent-weders gcbohren/ oder als römische Landvögte hier m dem tilier Rreisi. ^^ hier gewohnet hatte. Mehr römische Alterthümer, so noch in Cili zu sthen, umgehe ich hier, damit wir uns nicht zu lange bey dieser Stadt aufhalten. Ob nun schon Cili uralt, eine römische Kolonie, sonst herrliche Stadt gewesen, kann ich doch all jenes nicht glauben, was in dem Leben des H.Maximilian Erzbischoffs zu Lorch bey P. Hieron. Petz im i. Theile scripwr. ^ultr. 5oi. 2Z. num. 2. angeführet wird; noch weniger ist zu glauben, daß der Name Cili von dem röm. Fcldfürstcn Cilla oder Sylla (welcher doch nur Sulla oder Sulla benamset worden) sollte seyn hergeleitet worden; wie auch daß der Aeneas nach der Zerstörung der Stadt Karthago, die erste Kolonie und Völker daher gebracht habe. Wir wollen von dieser Stadt gewissere Sklcke anführen, als nämlich, daß im zten Iahrehunderte Maximin der römische-Kaiser durch das Viertl Cili gezogen, und in dasigen Krieg vieles erlitten habe; das Land war ganz der Abgötterey ergeben, und um das Jahr 284. der Abgott Mars, nebst andern, dajelbst verehret wurde. Es haben zwar die eifrigen Vischöffe und 'Seelsorger von Aglar zu Cili, wie in andrm Ff 4 Or- 456 Beschreibung der Städte Orten Steyermarks, den wahren Glauben' eifrigst geprcviget, auch viele zum Christen-thume bekehret, dass abcr der christliche Glaube sich nicht emporheben konnte, war Ursach die Menge deß römischen Äriegsvolks, welches zu Cili und dieser Gegend verleget ware, welches, weil es der Abgötterey jamt dm römischen Landvögten ganz ergeben gewesen, Ursach war, daß die Abgöttcrey gleichsam die Oberhand erhalten. Ohngeachtet dessen ward doch um das zte Jahrhundert zu Cili ein Bistthum angeleget, welches im 6ren Jahrhunderte Johannes Bi-schoff zu Cili verwaltet, nach welchen es bald wird erloschen seyn, weil im 7ten Jahrhunderte keine Spur vo.n selben mehr übrig war. Ietzo ist zu Cili ein Erzpriestcrthum unter dem Erzbistthume Görz, so ehe nach Aglar gehörtte. Die größte Zierde giebt zweifelsohne dieser Stadt der H. Maximilian Bischofs zu Lorch, welcher in dieser Stadt das Leben gefunden und verlohren; verschiedene Lebens-gcschichten liefert uns Hicron. Petz T'om. i. Lcriptor. /wttr. col. 26. kc. aus welchen wir ganz kurz folgendes ausziehen: Maximilian war zu Cili von adelichen und reichen Ael- tern in öem Citier Breise. ^^ tern gebohren, und /.Jahr alt, Oranio einem besonders frommen Priester zur Aufer-Hiehung übergeben, im izten Jahre seines Alters berlohr er seinen Later, und 6. Jahr hernach seine Mutter, er ergab sich, nachdem er sein Erbtheil unter die Arme ausgetheilet, gänzlich den Tugendswerkcn und apostolischer Arbeit, wurde auch im Jahre 257. Vischoff zu Lorch von Sixtus dem römischen Pabste qeweihet. Es war damals wegen der Verfolgung des Decius zu Lorch alles sehr bestürzt, die Kirchen waren zerstöret, die Christglaubige zerstreuet und verfolget, die umliegende Gegenden von den Barbaren verherget. Valerian der röm. Kaiser um das Jahr 253. war anfangs sehr den Christen geneigt, aber im Jahre 258. wurde er von einem Götzenpfaffen also umgewendet, daß er ein neues Feuer wider den christlichen Glauben erweckte, er wurde aus göttlicher Rache von den Persern gefangen, und Gallien sein Sohn, und Nachfolger war nichts besser. Unter Numerian dem römischen Kaiser entstand ein Krieg, welcher dem H.Maximilian Gelegenheit gab, die Marterkron zu erlangen. Es erfolgte ein kaiserl. Befehl, daß alle und jede, um glücklichen Fortgang der Ff 5 Was- 458 Beschreibung der Städte Waffen, dcm Abgotte Mars ein Opfer ab-zinstn sollten. Evilasius der römische Land-pftcgcr zu Cili ließ der gcsammten Bürgerschaft und Innwohnern zu Cili vermelden, sie sollten um 3. Uhr frühe in dem Tempel des Mars sich einfinden, allda dem Abgotte Mars das Opfer entrichten. Maximilian war damals in Cili/ um seine Landeslcute zu starken und aufzumuntern, welcher demnach mit freyem Gemüthe und Stimme diest Gottlosigkeit bestrittc, und der Ursach außer der Stadt Cili den 1.2. Weinmonats An. 284. für den Glauben Christi enthauptet wurde; aus Furcht der Heiden wurde er . zu Pferd ; allein Gott hat durch Fürbitt des H. Maximilian, welchen der Kaiser bestandig verehrte, dem Kaiser in Sinn ge-lcget, daß er just selbe Nacht nicht in der Stadt, sondern nur in der Feste und Schloß Cili schlaffen wollte, wodurch er auch der Gefahr entgangen: die Hofherren des Kaisers wurden alle in der Stadt gefangen, der Kaiser etliche Tage im Schlosse doch umsonst belagert , und der Ursach hat der Kaiser nachmals seinen Sohn den Namen Maximilian in der Taufe geben lassen. Non dem Jahre 1450. bis 1473. wurde Cili die Stadt mit Ringmauren umgeben, welche sie allem Ansehen, nach Zeugniß des Unbenannten von Leoben,verlohren, als Odoa-ker mit seinen Rugiern durch Cili in das Italien reistte. Im Jahre 1429. und 1452. sind die Türken bis Cili gekommen, allein Herr Georg von Herberstein hat sie glücklich darvon geschlagen. Im Jahre 1448.1502. unq 1534. ist die Stadt unglücklicher Weise abgebrandt. Im Jahre 1575. ist Karl der Erzherzog bon Oesterreich mit Maria von Bayern sei- ' . ner 462 Beschreibung der Gtabte ner herzoglichen Gemahlinn in.Cili gewesen;, und ehe im Jahre 1526. hat Hr. Georg von Herberstein die meineidigen Bauern allhier geschlagen. Im Jahre 1550. war den 2. Septcmb. ein geschwind aufgestiegenes Waffer, wie im Spital verzeichnet ist, gekommen, Getreid, Vieh, alle Stege und Brücken im Saanthal, und was es ergriffen, in-und außerhalb der Häuser hinweggenömmen, und ertränket, darnach ein merkliche Theuerung und Hunger erfolgte. Im Jahre 1579. haben die lutherische Landstande zu Scharfenau außer Cili eine lutherische Kirche erbauet; den 21. Jänner des i)99ten Jahrs sind die landesfürstlichen Herren CommiMren, ohngeachtet der hier graßirenden Infektion nach Cili gekommen,' solche reformiret, sind auch nicht mehr, denn 5. unnütze, und trotzige Personen, aus der Stadt fortgeschicket worden; die Kirche zu Scharfenau, so überaus schön, köstlich, und stark gebauet, mit 20. Pfeilern, und mit Quaterstücken von Marmor erhebet, und in die Runde gevieret, auf die 20000. Thaler gekostet, mit einem biereckigten Freythofe, .Thurme und Streichwehren versehen war, wur- in den: Citier Rreise/c 46z wurde mit Pulver zersprenget, die Glocken von Hrn. Martin von Saurau landesfürstlichen Verwalter zu Cili eingezogen/ und behalten. Im Jahre 1635. wurden die Bauern um Cili wieder rebellisch, und lnachten großen Schaden/ gegen 30. adeliche. Sitze zerstörten sie/ die Klöster plünderten sie. Herr Felix von Schrattcnbach wurde zu Pragwald von ihnen belagert / er aber entrann glücklich / denn 3. Stunde hernach haben die Bauern sich des Schlosses bemächtiget/ und alle Inn-wohner getödtet. Im Jahre 1728. als Kaiser Karl der 6te die Huldigung seiner Landschaften eingenommen/ ist er auch zu Cili über Nacht geblieben. Nebst der Erzpriestorlichen Pfarrkirche, ist auch zu Cili ein Kloster der Konventualen oder Minoriten/ welches die Grafen von Cili im Jahre 1241. gestiftet/ allwo auch die Be-grabniß diestr Grafen zu sehen ist. Ober do* Stadt lieget das Schloß, oder Festung, Ober-Cili der Ursach genannt/ wo ehemals ein heimliches Gericht sollte gewesen seyn. Die viele alte marmorsteinerne qroße Säulen, und andere heidnische Monumenten an der Burgkirche, Rathhaus, Stadtthoren, Thür- 464 Vesihrcibmig der St«dte und Thürmen reden allzuklar das große Alterthum der Stadt Cili; es sind auch noch viele mächtige große Steine vorhanden/welche von einem Pallaste, zu dem jungen Brunn genannt, gestanden, bey welchem die Heiden ih-reNamen und Merkzeichen hinein graben und hauen lassen; diese Steine sind nun meistens zersprengt und verzogen. Im Jahre 1728. wurden solche alte Stücke von Cili nach Wien abgeführet, und in die Stiege der kaiserlichen Bibliotheck versetzet. Lehen allhier sind: zu Cili bey der Lan ein Hof samt der Fischwcid allda, und andern Gülten zu Dobcrstorf und Pletriach : Item 5.Hucben an der Gumpoßgeritzen, 4. Hucbcn an der Lackovitz', neben andern Gülten, zu Mannspurg KrainenscheLehenschaft An.1668. den Strausischen Erben gehörig. ,Item zu Cili in Wtern Gey, unterschiedliche Zeh^nb und Gülten, nach dem Wcichslberger Hof, der Elisabeth Renzin An. 1663. verliehen. 2. Rain, die 2te landesfüvftliche Stadt dieses Kreises, lieget fest an Saufiuße gleichwie Cili oderhalb an der Saan. Schönlcben glaubet, es sey das alte Nobidunum gewesen; gehörte ehemals nach Salzburg, jetzo aber den Landesfürsten; ldann um das Jahr 858. hat Lud- in dem Cilier 2reist. 465 Ludwig der römijche König Luipram dem Erz-bischoffe zu Salzburg das Städtchen Rain in Stcyermark, und Liechrcnwald in Kram g<-schenkct, da aber um das Jahr 1479. die Hun-garn fast ganz llnlersteyrr übcrrascheten, kam Rain/ Pettau u. d. gl. in ihre Hände. Nach gemachten Frieden, obwohl Salzburg anhielt bey dem Kaiser Maximilian um das Jahr 1494, daß es ihre von Hungarn entnommene Orte erhalten möchte, blieb doch die Stadt Rain in Kaisers Händen. Im Jahre 1475. sind die Türken in iln-tersteyrr eingefallen, denen sich die Christen bey lltzthal neben der Stadt Rain , unter Georg Schenk von Ostcrwitz zwar entgegen gesetzet, weil sie aber an der Zahl sehr ungleich, und viel geringer, denn die Türken waren, haben sie zwar Anfangs bey 200. Türken Atödtet, die übrige in die Flucht gejaget haben; da nun dieß Achmet der Türken Vassa gehöret, kam er an die wohl 5mal geringere christliche Heerde mit 12000. der Seinigen, und weil die Christen mit einander leben und sterben wollten, war das Gefecht so scharf, daß 2000. Türken, von Unsern aber, wie einige schreiben, ohngefehr 6000. geblieben, 124. vom Adel gefangen worden; unter die- 2terLH. Gg st» 466 Beschreibung der Städte sen waren 2. Herrcn Schenk von Ostcrwitz aus Rarnthen, so sich mit 18000. Gulden ftcy taufen mußeen, der Sigmund Freyherr von Polhmn kaiserl. Hauprmann zu Nadler-spurg, Ludwig Freyherr von Koßiack, Wilhelm von Saurau, Martin vonDietrichstein, Wilhelm GaU, Georg v. Himmelberg, Mat-thies von Mindorf, Heinrich Pruesthenk, Andre Guttensteiner, Andre HoHcnwarter, und mehr andere,*wurden gefangen, in dle Turkey geschleppet; auf dem Kampfplatz sind geblieben: Christoph Rautcr, Georg Holneggcr^ Kaspar von Neichenburg, Bernhard v. Harrach, Christoph von Rattmanstorf, Martin Kapfensteiner:c. Im Jahre 1480. kamen die Türkische^ Raubvögel mehrmal gegen Nain, aber sie wurden von Hrn. Georg von Schaumburg Vitzdohm zu Bamberg verjaget, und zu^Mfs-berg in Karnthen geschlagen. Im Jahre i5i6.hat sich der Vauernbünd in Steyermark, Karnthen, Kram erhoben, und ist merklich groß worden, also, daß viele Bauern ihre Herren erschlagen, zu Rain, auch Prischatz genannt, kamen bey Zoooo.Bauerll zusammen, schwuren auf die s^r» drgu6a, das ist, aste Gerechtigkeit. Rain, welche _ Stadt in dem Cilier Areisi. 46)7 Stadt Kis Markus ein alt- und bewahrter Hauptmann beschützte, mußte damals in Feuer aufgehen,, denn/weil er die Stadt nicht mehr erhalten konnte,, hat er solche gezun-den, sich mit 6. Reitern entweder tapfer wahren, oder sonst sterben.wollte; die-Bauren fürchteten seine Tapferkeit, haben die Brücke also eingeschnitten, daß er solches nicht merkte, als er an deren Mitte gekommen, brach die Brücke ein, fiel mit den Seinigcn in den Grabm , und wurde in selben von den unmenschlichen Bauern crsihlagen. ^ Im Jahre 1517. war sandesfürstlicher Hauprmann zu Rain Hr. Johann von Nei-chenburg. 3. Veisiritz oder wendisch -Feisiritz, die zte landesfürstliche Stadt, sehr klein, an der Poststrasscn gegen Ganawitz gelegen, hat nebst der Stadtpfarr ein Minoritenkloster. Im Jahre 1292. da alles um das Hcrzog-thum Stcyermark buhlete, wurde Gertraud des Herzogs von Medling Tochter, welche sich auch Hoffnung machte eine Frau von Steyer-mark zu werden, von Bruno Bischoff zu Ollmütz, und König Ottokars Landeshauptmann in Steyermark in den Markt Feistritz, wie der Unbenannte von Leoben lehret, ver? . Gg 2 schi- 468 ' 23csthreibm,g der Städte schicket; andere setzen das Jahr 1252. Diese Gertraud hat auch Iudcnburg undLoitsperg inne gehabt, wie schon gemeldet worden. Im Jahre 1446. wurde diese Stadr von Johann Korvin belagert, denn, weil ihn ehe bey Sonnabcr die Gnlfcn von Cili geschlagen/ kamc er mit 15000. Hunqarn in das Mische Gebiet, belagerte Neistritz/ welche die Grafen von Cili im Jahre 1368. Versatz-weise von Albert und Leopold Herzogen von Oesterreich, weil solchen dieHcrren von Cili 90. geharnischte Manner auf 6. Monate in Italien gestellet/ überkommen hatten. Johann Ntovitz der Grafen von Cili Hauptmann besetzte die Stadt mit 8o. zu Pferd/ und andern Kricgsvilkcrn/ worauf die Hun-garn die Stadt zu stürmen angefangen/ aber glücklich abgetrieben worden; doch geschahe das Unglück aus Nachläßigteit eines Landknechts/ daß die Stadt in Feuer gekommen, die Hungarn wollten sich dieser Gelegenheit zu Nutzen machen, umringten die Stadt, um die Auslausende gefangen zu nehmen, aber der tapfere Nitovitz stellte seine Soldaten zu den Stadtthoren, die Innwohner mußten löschen, erhielt also die Stadt/ der Feind wagte hiemit den zweyten Sturm, aber auch diesen m dem Citier Rreife. 469 ftn berlohren die Hungarn; zogen also gegen Cili, verherreten alles umCili, weil auch diese Stadt gut besetzet war, kehrcten wieder nach Veistritz, allwo endlich Waffenstillstand geschlossen worden. Im Jahre 1599. den 20. Jänner kamen die landesfürstlichen Commissairen in diese Stadt, um solche zu reformiren, weil aber allhier nur 3. Ungehorsam und Widerspenstige gefunden "worden, sind sie nur eine Nacht hier geblieben, und vor Tags, nach aufgenommenen Eid und vorgelesener Instruktion fortgezogen. 4. winblschgratz, die 4te landesfürstliche Stadt im Citier Kreise, gegen Karnthen gelegen ; wird von den Wenden, Vinden/ oder Windischen, so diese Stadt erbauet, oder wieder hergestellet, zum Unterschied von Gratz, oder Bayrischgratz, den Namen erhalten haben. Lazius glaubet, dieses Ort sey das alte Vinundrien gewesen. Publius Quartus ein alter Römer soll hier begraben seyn. Um das Jahr 772. hat sich unter den Sklaven allhier wegen des Glaubdn Christi ein Aufktthr erhebet, denn, weil Chetumar ihr Fürst dahin drang, daß alle, auch Adeliche zu dem wahren Glauben sich begeben soll- Gq 3 ten, 4/c, Beschreibung der Städte ten, haben sich diese Adeliche bey Cili, Mahrburg, und Nindischgratz empöret, und im folgenden Jahre haben Deodor,Drochus, Samo, und Aurclius, adeliche Nindischgratzer, mit Gewalt der Waffen sich entgegen geseyct; sie wurden aber bey Villach geschlagen, Dro-chus ftmt andern Radelführern sehr jchwer hcrgenommell. , Im Jahre 1251. hat Verthold der Patriarch zu Aglar das Schloß und Markt Win-disckgrätz samt dessen ganzen Gebiet der Kirche zu Aglar geschenket/ denn, wie aus dem 22ten Dipl. bon Sciz bey Frölich zu ersehen, gehör-teWlndl'schgratz um dasIahr 1187. und 1204. dem Markgrafen von Meran und Andechs, aus welcher Familie Vertbold der Patriarch qewestn, so hiemit dicsts sein Erbtheil der Kirche zu Aglar gcschcnkct; im Jahre 1271. mußte es Ottokarn dem Könige von Böheim übergeben werden, samt Tüfer, Treven, und Klcmau/ und nach dieser Zeit ist diese Stadt wieder bey Aglar geblieben. Es hat zwar im Jahre 1267., da Windischgrätz noch un-Kr Aglat gestanden, Ulrich der Herzog von Karnthen der Karthaus Seiz einlV Anweisung gemacht, wie im 26. Dips, von Seiz bey Frölich zu sehen, doch kann man daraus nicht schlie,- in dem Citier Rreisi. 4./1 schlicssen, daß diese Stadt nach Karnthen gehöret, sondern nur/ daß der Herzog von Karnthen einige Lehensgründe zu Wistdischgratz von dem Patriarchen zu Aglar-gehabt habe. Im Jahre 1341. da Windischgratz nach Abzug des Ottokars mehrmalen dem Vist-thumeAglar übergeben worden/ hatBertrand der Patriarch dem Ulrich zweyten Herrn von Pfannberg Marschalle in Oesterreich und Landeshauptmann in Karnthen, die Stadt und ganze Gebiet von Windischgratz auf dessen Lebenslang unter gewissen Bcdingm'ssen übergeben, weil er solche als Landeshauptmann am besten wider die Anfalle der Krieger beschützen konnte. Man sagt: Aeneas Sylvius, nachmals Pabst Pius der 2te, soll hier Stadtpfarrherr gewesen styn, von welchen mehr in der Pfarre WindWgrätz zu sehen ist. * Diese Stadt hat zur Zeit des in Steycr-mark eingerissenen Luthcrthums koine besondere Reformation gebrauchet; demnach die landesfürstlichen Herren Commissairen dahin den 24. Jänner des 1599. Jahrs gekommen, hat die Bürgerschaft auf geschehene bischöff-liche Predigt den Religionseid abgeleget, die gegebene Instruktion fleißig zu halten, und die heilige Communion auf Ostern mit An- Gq 4 dacht 47? Beschreibung der Markte dacht zu empfangen versprochen. 2^rbothene Bücher Ad nicht viel gefunden/ doch aber auch die wenige verbrandt worden. Das Schloß, oder wie ckan ehe zu sagen pflegte, der Thurm zu Windischgray, hatte ehe eigene Pfleger/ deren einer Heinrich Stcin-dorfer im Jahre 1432. gewesen/ wie Kainach bezeuget. Die uralte/ hochadeliche, nun in Oesterreich lebende Familie der Herren Grafen bon Windischgratz/ so ehe zu Gratz im Muerkloster / jetzo der PP. Franciskaner, ihr Vegrabniss hatte/ wird von diesem Orte ihren Ursprung haben / von welcher siehe im 2ten Theile meiner ^nna!. 8^»-. annor. 6ipi. 82. Es war auch nach Zeugniß des Wurmbrands rin Hauptmannschaft zu Windischgratz/ welcher Leonard von Prösinq im i Stcn Iahrhun-dkrte verwaltete. Markte dieses Kreises. 1. Fraßlau, Munisipalmarkt des Franz Freyherrn von Curti / lieget an der Saan bey Saanegg. 2. St. George» Municipalmarkt / dem Sigmund Grafen v.Thurn gehörig, bon wel-chcm nichts besonders zu bemerken ist. Z.Go- in dem Citier Rreist. 47z z. Gonowiy Municipalmarkt dcs Klosters Seiz, auf der Poststrassc von Feisiritz gelegen. Im Jahre 1151. als die Karthaus Seiz gestiftet worden, war Gonowitz noch ein Dorf, wie Ottokar der 5te in seinem Dips, von Seiz bey Frölich im 2ten Theile auf der 57. Seite von dem nisten Jahre meldet; wenn aber dieser Ort die Freyheiten eines Markts erhalten, ist mir nicht bewußt. Im Jahre 1529. wurde dieser Markt von den Türken geplündert und ausgeraubet. Im Jahre 1599. aber zur alt-katholischen Lehre reforwiret. 4. Hörberg Municipalmarkt, dem Hannibal Freyherrn von Apfalterer gehörig, ober der Stadt Rain gelegen, 5. Hochenegg ein landesfürstlicher Markt, eine Stunde gußer Cili gelegen. Ob die alten Herren von Hochenegg, welche sehr oft in den Freyheitsbriefen der alten Karthause Seiz und Geyrach ersehen werden, von' diesem Markre, oder von dem Schlosse Hochcnegg in Oesterreich im Kreise Ober - Wienerwald gelegen, ihren Ursprung haben, ist mir nicht gänzlich bekannt; dieses ist gewiß, daß sie in UntersteyerBesitzungen undGrundstücke müssen gehabt haben / weil sie öfters an diesen Gg 5 Or- 474 Beschreibung der Markte Orten Zeugen abgegeben. In der alten Chro-nick von Cili wird Meldung gethan eines Schlosses Hochenegg, welches im 15cm Jahrhunderte von Johann Nitavitz zerstöret worden; vielleicht war dicsts das Stammenhaus der Herren von Hochenegg. Es soll ehemals den Grafen von Cili zugehörig gewesen seyn. » 6. Landspcrg Municipalmarkt des Grafen Joseph von Attems, zwischen Windisch-Feistritz und Rain gegen Kroaten gelegen. 7. Laussen Municipalmartt des Stifts Oberburg, nun dem Bischoffe und Fürsten zu Laybach gehörig, liegt neben Oberburg. 8. Lemberg Municipalmarkt des Grafen Max von Thurn, liegt ober Cili. 9. Liechtenrvald Municipalmarkt des Grafen Franz voll Sermagy, an der Sau bei) Reichcnburg gelegen. 10. St. Lorenzelt Municipalmarkt des Stifts St. Paul m Äarnthcn, diesseits Pet-tau gelegen. 11. Maxau Municipalmarkt des Grafen Franz Anton von Attembs, hat seine Lage bey dem Drännflusse unter Windisch-Feistritz. . 12. Mettmg Martt/ dem Landesfürsten gehörig; er liegt an einem mir unbekannten Or- ill dem tilier Rreisi. ^^ Orte/ als weilen selber in der Landkarte nicht eingesetzet gefunden habe. Es sind hier doch 24. Unterthanen, so dem Hrn.Sigmund von Gaißrpck An. 1579. verliehen worden. 13. Montpreiß ein Municipalmarkt des Hrn. Anton von Prothasi, liegt ober Rain und Reichenburg. Siehe mehr in der Herrschaft dieses Namens. 14. Neustift Municipalmarkt des Grafen Kajetan von Saurau/ liegt nntcr Win-disch - Feistritz bey der Drann. 15. wberburg ein Municipalmarkt des Fürst und Bischoffen zu Laybach, lieget an den Krainerischen. Gränzen. Siehe Stift Oberburg. 16. paillensieitt ein Munichialmarkt des Jakobs Freykerrn hon Winte»shofen, unter Landsperg nicht weit von dem Sulzfiusse gelegen. 17. Praßberg ein Municipalmarkt des Franz Freyherrn von Curti, gegen Oberburg gelegen. 18. Reichenburg ein Markt an der Sau ober Rain gelegen, gehöret dem Grafen Joseph von Attembs. Von welchen mehr in Beschreibung der Herrschaft Reichenburg iu sehen. 19. Ro 476 Beschreibung der Ulä'rkte 19. Rochitsih ein landesfürstl. Markt zwischen Pcttau und Cili; es soll das alte kasanäo gewesen seyn, allwo ehemals die Sonne unter dem Namen Mithra verehret worden, wie eine alte-steinerne, nun zu Pettau befindliche Innschrift erweiset: i'em- plum. l)6i. 8c>1. Inu. Mr. /^urel. 1uliini3nu5. V. ?. vux. I^lldsfgÄatum. rettituit. Lazius glaubet, der Nochitschcr Berg sey der alte Klone ci3u6iu8 gewesen. Mehr alte Inn-schriften sollen an diesem Orte und Gegend vorhanden seyn, wie ich in meinen Iahl bü-chern Steyermark bezeugen werde. 20. Riez cinMunicipalmarkt des Stifts Oberburg, außer Praßberg gegen Obcrburg gelegen, ist^n der Landkarte nur als ein Dorf gezeichnet. Die Lehen gehörten 1687. nach Laybach. 21. Säldenhofencin landesfürstl. Markt bey Mährenberg an der Dräu. 22. Schönstem ein Municipalmarkt des Grafen Franz von Thurn. Im Jahre 1473. haben die Türken allhier sehr übel gehauset. 23. Sachsenfeld ein landesfürstl. Markt außer Cili gegen Oberburg gelegen, so vielleicht seinen Namen und Auskunft den Sach-sen/ welche in die benachbarte Orte des Hun- gam in dem Eilier Rreise. ^^ gam und Sklavonicn gezogen, danket; es solle allda eine alte römische Innschrift, wie Lazius bezeuget, zu finden seyn, nämlich: lt. dl. <^el. 0. II. Vina. K4. I'. 6^ iVsgcewr. 1. Kos. Paulas VV. O. 1-. l^n. Fulius Amianthus ein alter Römer solle hier begraben seyn. Im Jahre 1441. als Cili mit Oesterreich in Krieg verfiel^ hat Hartmann bon Thurn ein Oesterrcichischer Feldherr, als er mit seinen Soldaten zum Entsatz der Stadt Laybach eilete, bey Sachsenfeld neben dem Kreuze dem Grafen Friederich bon Cili alle seine Kostbarkeiten, Silber, Gold, und ans derc Einrichtung in dem Felde glücklich abgenommen , und unter die Seinige vertheilet. Daß aber Sachsenfeld seinen Namen, 2 (^ttro 82XQNUM, Fclb oder Lager der Sachsen, so zu Zeiten des Scipio und Han-nibals sich hier sollten gelagert haben, überkommen, scheinet nicht wahrscheinlich zu seyn. Denn erstlich ist nicht wahrhast, daß Armin der König von Cypern wider den König in Markomannien den Pannoniern Hülfsvölker geschicket; 2tcns ist auch nicht zu ersehen, wie 250000. Sachsen von dem Könige in Cypern sollen geschicket seyn worden. Wir bleiben 478 Beschreibung der Märkte bell also bey dcr ersten Herleitung des Namens Sachsenfeld, nämlich, gleichwie andere Orte in Oesterreich und Steyermark, als Sachsenegg, Sachsendorf, :c. also sey auch Sachscnftld von den durch diese Orte durchwandernden , und nach Hungarn und Stla-vonien ziehenden Sachsen aljo benamset worden, deren sich einige hier hauslich niedergelassen, und also dem Orte diesen Namen gegeben haben. Uebrigens hat schon Ottokar der 6te ein halb Mark Allmosen von Sachsenfcld als seiner Wege der Karthaus Seiz angeschaffet; war also schon An. n8i. landesfürstlich. Es haben die lutherischen Landstände auch zu Sachsenfeld eine Kirche erbauet, welche Karl der Erzherzog im Jahre 1580. verbothen, und zu erbrechen befohlen; die Landstände widersetzten sich zwar dem Befehle, doch mußte er vollzogen worden, und da zu Ende des i6tenIahrhunderts die Reformation auch hier Orts gehalten worden, sind die Bürger dieses Markts nachCili beruffen worden, haben den Religionseid geschworen, die sek)i-schen Bücher dargereichet, und die gewöhnliche Instruktion willig angenommen. ill dcn: Citier Nreise. 479 24. Studemy ein Municipallnarkt des Frauenstifts des Ordens des H.Doml'nikus gleichen Namens; von welchen mehr daselbst zu sehen. 25. TrackenburgeinMum'cipalmarkt des Jakobs Freyherrn von Wintcrshofen, ober der Stadt Rain bey Paillenstcin 'gelegen ; Eiche das mehrere bey der Herrschaft dieses Namens. 26. Tüsser ein landesfürstlicker Markt, unter Cili an der Saan gelegen; soll ihren Namen von Tiberius bekommen haben / welches aber eben so wenig glaubwürdig, als daß Indiana oder das alte Wien von Flavian/ ?Vlonium oder Preßburg von Piso, Tuln von Valerius Catulinus benamset worden. Von diesem Orte hat Ottokar der 6te, Herzoge in Steyermark imIahre nZi.derKarthaus Seiz 19. Maß Honig, so schon sein Hr. Vater angeschaffet, bekräftiget, wie auch ein Mark Allmosen von Tüffet. Es war ehemals Tüffer gleichsam eine kleine Landjchaft, welche im Jahre 1282. den Grafen von Heunburg gehörte, wie in dem 8. Dipl. von Geyrach bey Frolich im 2. Theile auf der 141. Seite zu sehett, in welchen Ulrich Graf pon Heunburg, und Agnes 48o Herrschaften und Schlösser nes scine Ehefrau dem Kloster Geymch im Jahre 1278. zwey Meyerhüfe Küetall und Chalop, in unserer Landschaft äusser gelegen, gcschcnlet haben. Im Jahre 1271. kam Tüffer mit Gewalt der Waffen an Ottokar Könige in Böhcim, nach welcher Zeit der Markt landesfürstlich geblieben. 27. waittensiein ein Municipalmarkt des Bisihoffcns zu Gurck in Karnthen, unter WinM)grätz gegen Gonowitz gelegen; Siehe mehr im Schlosse dieses Namens. 28. wölan ist auch ein Municipalmarkt des Grafen Vincenz von Sauer, hat seine Lage unter Windischgratz gegen Cili; vsn diesem, und der darbey gelegenen Herrschaft Wölan ist mehr in der Herrschaft zu sehen. Herrschaften und Schlosser dieses Kreises. 1. Ainödt Gut, der Theresia Freyinn von Dienersperg gehörig, lieget-ober Töplitz gegen Windischgratz; in welchem Orte im Jahre ,173. Ulrich der 2te Patriarch zu Aglar der Pfarre Gonowitz, mit Genehmhaltung ihres Pfarrhrn.Sigehard ^.Grundstücke in hem Citier Rreift. ^zz stücke zum Tausch gelassen, weil solche Pfarre ihm einige Weingarten, Felder, :c. überlassen, welche er nach Seiz gcschenkct, wie iM2.Dipl. von Seiz bey Frölich zu lesen ist. 2. Altenburg Herrschaft des Fürst und Bsschoffcs zu Laybach in Krain, liegt unter Oberburg bey dem Kloster Nazareth der PP. Franciskaner, von welchen unten wird gehandlet werden. Der Bischoff zu Laybach Felix Graf von Schrattenbach hat über 21. zu diesem Schlosse gehörige Lehen den Ml! Decemb. 1730. Lehen empfangen. Non diesem Schlosse stammeten ab die alten Herren von Altenburg, welche Kainach in seinen Handschriften beschreibet. Im Jahre 1350. haben diese Herren dieses Schloß den Grafen von Ortenburg verkaufet. Im Jahre 1403. haben die Herren von Altenburg, benanntlich Eberhard der erste, von Wilhelm dem Herzoge in Oesterreich den Thurm oder Schloß Feistritz zum Lehen empfangen, wie Kainach lehret. Im Jahre 1438. als der Krieg zwischen Cili und Oesterreich am eifrigsten betrieben wnrde, ist das Schloß Altenburq, so damals nach dem Bistthume Gurck, wie die Chronick von Cili, vielleicht irrig meldet/ gehörte, HterLH. Hh von 482 Herrschaften und Schlösser von Johann Mtovitz eingenommen; nachmals aber den Herzogen von Oesterreich von den Grafen voll Cili eingeräumet worden. Dcr Pfleger von Altenburg joll unter andern der Wittwe des letzten Grafen von Cili treu geblieben seyn. z. Altenmarkt Herrsihaft des Fürst und Vischoffcn zu Laybach bey Windijchgratz. 4. Anderhnrg Herrschaft des Grafen Sig-mund von Thurn/ außer Cili. Dieß Schloß soll, zur Zeit des Menschen Krieges mit Oesterreich, seyn zerstöret worden An.1437. 5. Ankenstem Herrschaft des Grafen N'n-cenz von Sauer, an der Dräu unter Pcttau gegen Kroaten gelegen; wegen welcher Herrschaft im Jahre 1443. Hr. Johann von Eberstorf mit Johann Grafen von ^chaumburg und Leutold Herrn von Stubenberg einen gerichtlichen Proeeß angefangen / welcher also geendet worden, daß Agnes von Pettau und Leutold Herrn von Stubcnberg ihr Ehegemahl 3000. Pfund Pfenning empficngen, und also der Erbschaft, welche ihnen von dm Herren von Pettau zugefallen/ abgekündet hatten. Ankenstein, in windischer Sprache, heißet Borten, dieses Wort aber zu deutsch so viel als eine Ueberfurth, und weil daselbst ein m dem Citier Rreise. 48) ein Ucberfmtl) über die Dräu ist, hat dieser Ort dcn Namen erhaltM,. Dieß Schloß war ehe landesfürstlich, und hat solches Albert der 2te Herzog in Steycrmark im Jahre 1337. dcn Hunqarn übergeben, und von ihnen Soerctzbach in Hunqarn übernommen. Im Jahre 1446. kamen die Hungarn nach Antcnstein, und zogen von bannen gegen Windisch-Fcistritz, selbe Stadt zu belagern. Im Jahre 1481. hat Mathias der König von Hunqarn das Schloß Ankenstein, so damals dcn Grafen von Schaumburg gehörte, eingenommen und zerstöret. 6. Brodi Gut/ der Therese von Curti gehörig. 7. Lbettsfeld Herrschaft des Grafen Ka-jetan von Sauer, diesseits der Dräu/ Pettau gegen über gelegen, allwo das Halsgericht dem Grafen Anton v. Sauer als Vormünder An. 1687. verliehen worden. 8. ierla.Wem Herrschaft, der Gräfinn Christina von Gaißruck gehörig, unter Win-dischgratz gelegen. Vielleicht war es das Stammenhaus der alten Herren von Erla oder Erlach, derer einige in den alten Urkunden von Steyermark zu sehen. Uebri-gens ist das Gut Erlachstein ein Cdelmanns- Hh2 «sitz, 484 Herzhaften und Schlosser sitz, so zu Erlach bcy Plankcnstcin An.1666. dem Sigmund Ludwig Freyherr« von Gaiß-ruck verliehen worden. 9. Faal Herrschaft des Stifts St.Paul des Ordens des H. Benedicts in Karnthen an der Dräu, von welcher nicht weil entfernet das Gnadenort Maria Näst. ic>. Fcldenhofen Gut des Freyherrn Josephs von Sauer. 11. Forchtenegg Hcrrsihaft desFrcyhrn. Leopold von Gabltoven/ unter Winl^ischgrätz gelegen, einsmals der Grafen von Cili dessen Pfieger, Katharina der Gräfinn Wittib des letzten Grafen von Cili treu verblieben, bis die Successonsjach ausgemacht worden. 12. Freystem Herrschaft des Frauenstists Studcnitz des Ordens des H. Dominikus, außer Windisch - Feistritz bey Pulska gelegen, von welchem Schlosse sich An. 1636. Herr Georg Seifried vonAietrichstein geschrieben. Dieser Ort mag das alte Stammenhaus der Herren von Freystein gewesen seyn. 13. Geyrach ein Herrschaft des adelichen Konvicktes der Gesellschaft Jesu zu Gratz, von welchen die /Uumni (3^rienle8 erhalten, und genennet werden, unter Tüffer gelegen. Wie Enenckel meldet, solle Geyrach oder in dem Citier Hreist. 485^ Gejcrau, samt Mahrburg, Tüffer, und Süt-tich das Kloster von Bernhard Grafen von Mahrburg, an Ottokarn dem 4ten Markgrafen in Steyermark gekommen seyn. Gewisser ist es, daß um das Jahr 1174. eine dem H. Moritz geweihte und Hon Heinrich Vischoffe zu Gurck errichtete Karthause hier Ortes gestanden sey. Im Jahre 1564. wukde solche als ein Kommcnthur Zachariä dem Kardinalen von Dauphin, An. 1589. Georg dem Abte zu Nein überlassen, endlich An. 1591. von Ernst Erzherzoge dem Kollegium der Gesells.Iesu zu Gratz, samt Seiz übergeben. Seiz blieb doch nachmals bey dem Orden, Geyrach kam zu Unterhaltung der -Alumnen im Konvickte. Um das Jahr 1209. verfiel Geyrach an einen andern Orden, und in das ganzliche AbWesen, der Ursach Leopold der glorreiche herzog solches ganz neu gestiftet, und dem Orden übergeben. An. 124z. hat Bernhard Herzog von Karnthcn ein Ort überlassen, daß die Karthaus sich zu Laybach ein Haus erbauen konnte, zugleich die Mauth-freyheit verliehen. Im Jahre 1292. wurde ihnen die Zufuhr 4. großen oder ic tlei-ner Eisenbahlen ohne Mauth gegeben u.d.'gl. wie im Diplom, (^lieull bey Frölich in: zwey- Hh 3 ten ^86 Herrschaften ulld Schlosser ten Theile von 135. bis 170. Seite mit mehrern zu sehen ist. " 14. Goerzhof Gut des Ferdinand Tom-schee, unweit Franz gegell Kram gelegen, von welchem Gut Hr. Max Scifricd von Stroßboeg den 9ten Iunius 1736. Lehm genommen. 15. Golitsih Gut, der Iosepha Freyinn von Conti gehörig. 16. Gonorviy Herrschaft dcs Karthaustr Stifts zu Seiz, zwischen Windisch-Feistritz und Cili, neben dem Markte dieses Namens an einem Berge gelegen. Die Grafen von Tattenbach haben sich ehe Frey - und Pan- ' Nierherren von Gonowitz geschrieben. - Es waren ehe alte Herren voll Gonowitz, deren Stammenreihc ich im 1. Theile meiner Jahrbücher Steyermarks beschrieben habe. Leopold Herr von Gonowitz hat Ottokarn dem 5ten im Jahre n 51. das Gut Seiz, unh im Jahre 1164. das Dorf und Gut Gonowitz verkaufet, oder vielmehr mit andern Gütern vertauschet; welches alles demnach Ottokar der 5te zum Stifte Seiz gegeben hat. Es soll auch/ wie Kainach lehret, Friederich der dritte, ein Herr von Hollnegg zu Hollnegg, den Sitz Gonowitz im Anfange in dem Citier Rreisi. 487 fange dcs i6ten Jahrhunderts inne gehabt haben. 17. Gallenhofen Gut des Grafen Sig-mund vonThurn, liegt azlßcr Windischgratz, und hat verschiedene Lehen. 18.- Gradlsth eine Herrschaft, der Frau Katharina von Führnberg, außer Windisch-gratz gelegen. 19. GrieübergHerrschaft des Grafen von Brandts, ober Windisth-Feistritz; gehörte, wie Kainach lehret, ehemals den Herren von Stubenberg, und von Greißencck, als deren Johann von Greißeneck im Jahre 1425. seinem Vetter Bernhard Greißenegger zoo. fi«. und die Feste Gricnburg vermachet hat; aber diese Feste Grienburg, welche Hr.Hanns von Greißeneck An. 1419. von Friederich Fladnitzer erkaufet, war in Karnthen gelegen, folglich von dieser Herrschaft unterschieden. 20. Gutenbichel ein Gut des Freyherrn Xavicr von Gall, lieget unter Windischgratz. 21. Gutenegg Gut des Freyherrn Anton von Adlstein gehörig, bey Töplitz. Franz Joseph Freyherr von Adlstein hat über das Schloß Eggenstein, daher gehörig, Lehen angesuchet. Hh 4 ' 22. 488 Herrschaften und Schlösser 22. Gutenhart Gut, der Fr.Mar.Anna don Conti gehörig, es liegt zwischen Windisch-gratz und Ncukloster. 23. Haillenstein Kommenthur der Mal-theser Ritter, sie lieget ober Cili bey Neukloster. 24. Hartensiem Herrschaft des Grafen Joseph von Attembs, von welcher, oder von folgenden Gut sich im Jahre 1694. die Herren v. Iöchlinger geschrieben; die Herrschaft lieget zwischen Windisch-Feistritz und Rain gegen Kroaten. « 25. Hartmsiem Gut des Freyherrn Joseph von Kulmer.. 26. Hausenbach Herrschaft des Hrn. 3a-dier von Stremitzberg. 27. Hockenberg Herrschaft des Grafen Otto von Schrattenbach, außer Cili gegen Oberburg gelegen, samt der Feste daselbst. Es war ehe eine alte Familie der Herren von Heggenberg, welche öfters in den Urkunden des Untersteyers, besonders von'Oberburg fürkommct; dieser Ort hat im Kriege der Herren Grafen von Cili mit Oesterreich viel gelitten. 28. Hörberg Herrschaft außer dem Markte diesenMamens/ dem Hrn. Hannibal Frey- herru in dem tilier Rreisi. 489 Herrn v.Apfalterer gehörig, allwo Hermann Thurner An. 1416. Pfleger war. 29. Helfenberg Herrschaft des Grafen Otto von Schrattcnbach, zwischen Win-dischgratz und Cili gelegen. Diese Herrschaft gehörte ehe den alten Herren von Helftnberg, welche im Lande Steyer Untermarschalle waren, deren Stammenpeihe im 2. Theile meiner Jahrbücher zu sehen. 30. Hofrain Gut des Franz Iamnigg, ober Cili gelegen. 31. Iämmgg Gut des Freyherrn Joseph von Kulmer/ am Bacher ober Gonowitz gelegen. 32.' Ratzeiistein Herrschaft des Grafen Franz von Thurn, außer Windischgratz gelegen; allwo unterschiedliche Gülten dem Christoph Höritsch und seinen Nachkömmlingen verliehen worden, mit dem Bedingnisse, daß solche in Abgang seiner Linie dem Landesfürsten heim fallen sollen. Dieses Schloß wurde in Mitte des i5ten Jahrhunderts in dem Kriege zwischen Cili und Oesterreich zerstöret. Es ist aber auch in Kram ein Schloß Katzenstein, welches vielleicht in dem besagten Kriege möchte seyn zerstöret worden. Hh5 33. 49o Herrschaften und Schlösser 33. Königsberg Herrschaft des Grafen Mcy Joseph von Wildenstein, an dem Wasser ^ulz gegen Nain gelegen. Ob von dic-ftm Schlosse die alten Herren von Königsberg, so öfters in den alten Urkunden unsers Vaterlandes gelesen werden, herstammcn, ist mir nicht bekannt; sie besitzten ehemals ein Theil der Alpen des Wechsels, und habe dero Stammenreihe im 2tcn Theile meiner Jahrbücher bezeuget. 34. Rranichsfeld Herrschaft des Freyherrn Leopold von Werdcnburg, in Drau-felde unter Mahrburg gelegen, von welcher He^schast sich An. 1603. die Herren von Teuffenbach, An. 1669. die Grafen von Tat-tcnbach geschrieben. In diesem Schlosse war im Jahre 1670. die Zusammenschwörung des Zrin, Frangipan und Tattenbach bestattiget, und hätten in diesem Schlosse alle Stück, so zu einem Einfalle in Steyermark nothwendig waren, binnen 15. Tagen sollen zusammen gebracht werden; der Anschlag wqr: Gratz stlbst zu überraschen, Frangipan sollte 6ooo. Türken, welche ihm der Bassa von Bosnien versprochen, Zrin auf der andern Seite durch das Gebirg einen Theil der Türken gegen Gratz anführen / Tattenbach sollte etliche ber- in dem Citier Nreist. 491 verdeckte Wagen von Kranichsfeld, gleichsam aus Furcht des Kriegs nach Gratz bringen, in welchen aber bewaffnete Türken verstVos-sen seyn Men u. d. gl. die Sache aber wurde ehe entdecket, und Tattenbach gefangen, wie in dem 4tcn Theile meiner Jahrbücher zu sehen ist. 35. Laackh Herrschaft des Ignatz Freyherrn von Apfalterer, an der Sau unter Tüffer gelegen. 36. Laanhof Gut/ dem Grafen Rudolph von Reisig gehörig. 37. tandsperg Herrschaft/ nebst dem Markte gleiches Namens, zwischen Windisch-Feistritz und Rain gelegen, dem Grafen Joseph von Attems gehörig. 38. techen Herrschaft, dem Grafen Sig-mund von Sauer gehörig, außer Windisch-gratz gesegen. 39. temberg Herrschast des Grafen Karl von Groß, neben dem Markte dieses Namens, an einem Berge gelegen; dieses Schloß ließ Friederich Graf von Cili auch zerstören, samt Rabensperg, weil, wie er sagte, solches ihm bey Cili zu nahe gelegen : damals gehörte es den Grafen von Schaumburg/ des Kaisers Friederichs Hofherrn. 40. 492 Herrschaften und Schlösser 40. Lembach eine Herrschaft dcm Stifte zu St. Paul dcs Ordens des H. Benedicts in MMHen gehörig, sie liegt diesseits der Dräu außer Mahrburg. Der Älampfhof ist m lin mit der Kammerprocuratur. Dieß Schloß wurde An. 1621. dem Herrn von Herzcns-kraft von Paul von Eibcswald verliehen. Es war auch ehe eine alte Familie der Herren von Lembach. 41. teßkovey eine Herrschaft des Grafen Vincenz von Sauer. 42. Liechtenrvald ober, eine Herrschaft dcs Grafen Franz von Sermagy, neben dcm Narkte gleiches Namens gelegen. 4). Liechtenwald Gut des Jakob Freyherrn von Wintershsfen. 44. Lindegg Gut, der Fr. Maria Anna bvn Conti, liegt ober Töplitz. 45. Mayerberg ein Gut dcsIos.Daniel Novackh, ober Cili gelegen. 46. Mannsperg Herrschaft, unter Win-disch-Feistritz gegen Neustift gelegen, dem Freyherrn Anton von Moscon gehörig. Dieses Schloß diente« um das Jahr 1206. den alten Herren unseres Steyermarks Namens Blankenstcin. Man findet auch zu spateren Zeiten alte Herren von Mannsperg, so zwei- fels- / in dem Citier Rreise. 49z fclsohne dcs Schlosses inne gehabt, oder vielleicht gar von solchen abgestammet seyn werden ; Wilhelm Welzer war An. 1479. Pste-ger allhier, und im i6ten Jahrhunderte haben sich die Grafen von Montfort von diesem Orte geschrieben. 47. Montpreiß Herrschaft des Anton von Hrothasi, neben dem MaMe gleiches Namens. Im Jahre 1535. ist die Herrschast Montpreiß, welche, wie Kainach bezeuget, damals dem'Hrn. Hannsen Lamberg zu Poppcndorf, und nach seinem Tode dem Herrn Leonhard, Bernhard, und Wolfgang von Lamberg unabgelöst pfandweise gegeben worden für 6500. Gulden. Diese Feste und Schloß gehörte auch nachmals den Grafen zu Cili. 48. Neu - Cili Herrschaft des Grafen Vincenz von Gaißruck, wird zweifelsohne die Burg daselbst seyn. 49. Neu. Rlo der Gräfinn von Molza'gehörig. 54. Oberburg Stift des Bischoffs und Fürsten zu Laybach, gegen Kram samt dem Markte gelegen, war ehe ein Stift des Ordens des H. Benedicts, An. 1140. gestiftet von Diewald von Chagere, und seiner Ehefrauen Trutt/ mit Beyhülfe des Patriarchen . zu Aglar; da aber dieses Srift in Abfall gekommen, und Friederich der röm. Kaiser das Bistthum Laybach errichtet, hat im Jahre 1460. solchkr mit Beyfall des römischen Pabsten das Stift Oberburg dem Bistthume einverleibet, und die Wahl eines neuen Ab-tcn verbothen, ja, da Gregorius dennoch als Abt erwählet wurde, ldcssen Wahl für ungültig erkläret, .endlich auch der Abt die Urkunden des Stifts an Hrn. Signmnd von Lam- i«t dem Citier Rreise. 495 Lamberg übergeben, da ihme der Unterhalt seines Lebens versprochen worden. Siehe bey Frölich im 2. Theile auf der 281. Seite :c. 55. I" Ober-u„d Unter-Amt, mit Gülten, den PH. Dominikanern und Mino-riten zu Pettau gehörig. 56. Opplomtz Herrschaft desKarthauser Stifts zu Setz. Dieses Dorf, Gut^ und Fisch-wasscr hat Ottokar der 6te, ein Sohn Ottokars des 6ten Stifter zu Seiz, dieser Karthause zu einem bessern Behelf derselben im Jahre n82. gegeben. 57. Osierwitz Herrschaft des Grafts Jakob von Gaißruck, außer Cili gegen Kram gelegen. Dieser Ort ist wohl zu unterscheiden 4>on der Feste Ostcrwitz in Karnthen; von beyden Orten sind alte-Herren vonOsterwitz abgestammet, deren Reihe ich im 1. Theile meiner Jahrbücher Steyermarks gezeiget. Diejes Schloß gchörte auch einsmals den Grasen von Cili, und hat der Pfleger daselbst seine Treue gegen Katharina der Wittib des leztverstorbenen Grafen Ulrichs gezeiget, da er dieses Schloß nicht ehe überge^ ben, bis sie mit dem Kaiser Friederich nicht ganzlich vereiniget, und durch der Wittwe Handschreiben darüber gesichert Ware. 58. 496 Herrschaften und Schlösser 53. paillenjlem eine Herrschaft bey dem Markte gleiches Namens/ sie liegt ober Rain, und gehöret dem Freyherr,! Jakob von Win-tershofen. Dieses Schloß gehörte An. 12 56. der Frau Wilburg v.Frcid^lberg Gemahlinn des Hrn. Heinrich v. Helfenberg. 59. packenstein ein Gut des Hrn. Joseph von Sattelberg,.unter Windischgratz gelegen. 60. planckensiem Herrschaft des Grafen Max von Thurn, unter Windisch - Fcistritz gelegen, welche samt der Herrschaft Dobra denen von Windischgratz An. 1556. zu Manns-lehen'verliehen worden. Dieser Ort war das Stammenhaus der altsn Herren von Planckenstein, welches in dem i5tenIahr-5 Hunderte abgestorben, mnd nach welchem sich die Rauber Freyherrn zu Blanckenstein anfangs des i6tcn Jahrhunderts geschrieben, und solches Gut samt Karlstetten, samt andern Gütern an die Herren von Windisch- . gratz abgetretten haben. Zu Zeiten des Kriegs zwischen Cili und Oesterreich wurde dieses Schloß von Johann Vitovitz Hauptmann zu Cili eingenommen, und indessen den Oesterreichern übergeben. 6i. pür- ill dem silier Breise. 49^ 61. pürckmsiein eine Herrschaft, sie liegt neben Tüffer, und gehört dem adelichen Kon-bicktc der Oesells. I. zu Grätz.. 62. pischay ->>errschaft dcsHreyherrn Joseph von Moscon / ober der Madt Rain gelegen. 63. Poglet ein Gut derIoscpha ^reyinn von Conti gehörig. 64. pomckel Gut des Freyherrn Franz von Dienerspepg bey Sciz. 65. pragechof ein Gut, dem Signmnd Pfiegeritsch gehörig. 66. Pragwald Herrschaft des Grafen Otto von Schrattenbach, außer Mi gegen Osterwitz, in welcher Herrschaft An. 1635. zur Zeit des Baurenkriegs Felix Graf von Schrattenbach viel gelitten hat; denn, da er die-gewöhnliche Steuer einfodern wollte, sind über 1000. unsinnige Bauern zusamm-gekommen, solchen zu todten; sehr hart ist er ihren Händen entloffen, denn darauf haben sie das Schloß erobert, solches zerstöret, und alle Innwohner getödtct. ,67! Puchenstein Herrschaft der Iosepha Freyfrau von Senus gehörig, sie liegt an der Dräu bey Mährenberg. Ein anderes Out gleiches Namens liegt im Grätzcr Kreise. 2ter Lh. Ii 68. 498 Herrschaften und Schlssier 68. pulskau Herrschaft, sie liegt außer Windischgratz, und . Dipl. des Bist-thums Seckau bey Frölich zu ersehen. 99. Triebenegg Herrschaft des Karthau-ser Stifts zu Seiz; von welchem Orte sich im Jahre 1669. die Grafen von Tattenbach schrieben. Es war auch eine alte Familie von Triebenegg, welcher Stammenolt, ob es dieß Schloß gewesen, ist mir unbekannt. 100. Lusser Herrschaft des Grafen Max Aseph von Wildcnstein, bey dem Markte gleichen Namens. Diese Herrschaft in zwey Schlössern bestehend an der Saan, allwo eine Brücke geschlagen 7 war ehemals ein Pfieg-amt unserer Ottokarn, wie aus dem Seizerischen Dipl. bey Frölich zu ersehen ist. Das Land - und Blutgericht allhier in 89. Dörfern und 793' bestehend, gehöret auch der Familie von Wildenstein. Ii5 '<"* 5oS Herrschaften und Schlösser ioi. Tüchern Edelthum, der Gemciude von Tüchern gehörig, liegt äußerer Stadt Cill. '102. Thurn Herrschaft, der Frcyinn von Gabltoven gehörig, unter Windischgratz gelegen. Thurn an Hardt gehörte einsmals dem Grasen Alexander von Auersperg. Ob die alten Grafen von Thurn, welche ich im i. Theile meiner Jahrbücher bemerket habe, don diesem Schlosse abgestammet / ist nicht gar richtig. Die Herren v.Eibeswald schrieben sich auch Herrn zu Thurn. 105. Thurnisch Herrschaft des Stiftes Hkuberg des Ordens des H. Bernhardus, welches -von dem Grafen v. Gaißruck erkaufet worden, es ist ein schönes Schloß an der Dräu diesseits Pettau gelegen. ic>4. Veisiriy eine Herrschaft, neben dk StM Windisch-Feistritz, dem Grafen Ferdinand von Attems gehörig, welches Schloß, ehe Thurn Fristritz genannt, Wilhelm der Herzog von Steyermark An. 1403. Eberhard dem ersten Herrn von Altenburq als ein Lehen gegeben. Die Familie der Herrm von Feistritz habe ich im iten Theile meiner Jahrbücher abgehandlet. Es wird auchsonft 25urg Feisiny, zum Unterschied anderer Orten genannt. 105. in dem Citier Rreisi. ^^ !Q5. Ulimie Kloster der PP. Pauliner bey Rain gegell Kroaten. . Ichren sind solche schriftliche Urkunden durch zwey aneinander erfolgte leidige Fcucrsbrünste fast ganzlich eingeäschert und vertilget worden, hicmir sind kcinc Merkwürdigkeiten um die Zeiten des Luthers, außer jenen/ so in No-solcnz zu sehen sind, von dieser Gegend auszuweisen. Es ist zur hiesigen Stadtpfarre einverleibet die infulirte Abtey zu St. Daniel. Von der Reformation des Glaubens ist bey Beschreibung der Stadt das mehrere gemeldet worden. 2. Rain Stadtpfarre, dem Kloster Sittich Cisterzcr Ordens in Kram einverleibet, so auch die Pfarre verleihet. 3. Wmdischgray die Stadtpfarre. Wie Valvasor IH. i^. c^ron. c^rn. mm. 3. f. 250. belehret, soll Nikolas der Patriarch von Aglar die tztadtpfarre Windischgratz, Laybach, Ci-li, und die Pfarre Mansburg, St. Peter m Mansburg dem Hause Oesterreich im Jahre 1355. geschenket haben: und Aenens Sylvius, nachmals Pabst Pius der 2te soll im Iah- 510 Geistlichkeit und Nirchjpiele Jahre 1458. hier Pfarrherr gewesen seyn. Es meldet aber eben angezogener Baron Nal-vasor l^ib. iO. f. 349. daß im Jahre 1533. Strittigkciten wegen diestr Sladtpfarre zwischen Ioffann Bischoff zu Laybach und Wolf Sigmund von Gaißruck entstanden, welche beyzulegen Karl der Erzherzog seine Com-missairen geschicket. Der Stadtpfarrherr all-hier ist zugleich Laybachischcr Commiffarius, unter welches Bistthum sowohl die Stadt-Pfarre als folgende Pfarren gehören. 4. Commissariat Wmdischgrätz haltet in sich in unserm Vaterlande 3. Pfarren, als nämlich: Altenmarkt zu St. Pankratz. Windischgratz Vicair zu St. Elisabeth. St<- Aegiden zu Triack. Sie» stehen unter dem Bistthume Laybach. 5. Commissariat (l)berburg,welches samt dem Stifte gleichen Namens dem Bistthume Laybach An. 1462. einverleibet worden, sie hat folgende 6. Pfarren r U. L. Frauen und der HH.Hermagora und Fortunati, Pfarre zu Oberburg. St. Georgen im Markte Praßberg. Des«H. Kantius und seiner Gesellschaft iuRiez. St. ill dem Citier Rreise. 511 St. Elisabeth zu Laufell. - ^ St. Lorenz zu Leitsch. U. L. Frauen in Sulzbach. 6. Commissariat Fraßlau'hat folgende 7.Pfarren unter sich, als: U.L.Frauen zu Fraßlau: St. Michaeln zu Fränz. St. Georgen zu Wttnich. St. Georgen am Thabor, Ncariat. St. Paul zu Pragwald. St. Pangratzen zu Greiß. . St. Martin zu Trifail. Sie stehn auch mit dem Commissariate unten dem Bistthume Laybach. 7. Commissariat Scalis nach Laybach gehörig, mit folgenden 5. Pfarren: St. Georgen in Scalis. St. Aeglden in Schwarzenstein. St. Michaeln in Schönstein. St. Johann Baptist in Weinberg. St. Martin bey Schallegg.- 8. Neukirchen soll auch ein Commissariat seyn, dessen Pfarren aber sind mir nicht bekannt. 9. Feisiriy Stadtpfarre, bon welcher ich keine Urkunden habe, als jene wenige, so bey der Stadt Veistritz angeführet worden. 10. 512 Geistlichkeit und Kirchspiele 10. St.5Mchacl„ Pfarre zwisi-henTüf-fer^lnd Töplitz gelegen. 11. Rickenberg Pfarre. 12. Rattenbach Pfarre. iz. Sachsenfeld Pfarre St.Pctcr, dnn Stifte Sittichgehörig. Siehe mehr in. dem Markte Sachscnfeld. 14. Gonorvitz Pfarre/ so von der Kar-thause Seiz verliehen wird. ImIahrc.1173. war hier schon Sigehard Pfarrherr. In dieser Pfarre wohnten die ersten Kalthäuser von Seiz, welche im Jahre 1160. Julius Vischoff zu Pränesta/ und Petrus Kardinaldiakon zu St. Eustach, mit Bcrcmund dem iten Prior der An. 1174. Vischoff zu Sistoritz worden, zu Seiz eingeführet/ welche auch imPfarr-hofc so lange verblieben/ bis das Kloster Seiz ganzlich ausgebauet worden. 15. St. Iohann Pfarre. 16. St. Martin Pfarre. 17. Hollenstein Pfarre. . ?8. Mannspurg Pfarre, nach Sittich gehörig, von solcher siehe eben das nämliche,, was in der Stadtpfarre Windischgrätz mit mehreren ist gemeldet worden. i^Neu? in den: Cilier 2 reisi. 5 ^^ 19. lTkeusilft Vicariat, dem Kollegium der Gesellschaft Jesu zu Lcobcn gehörig. Von diesem siehe mehr an jener Stelle, allwo von dem Gnadenorte alltzier gemeldet wird. 20. Tüsser Pfarre. 21. St. Georgen Pfarre. 22. Aerspach Pfarre. 23. Zerzovitsch Pfarre. 24. Taynach Pfarre. . 25. Schressling Pfarre. 26. Reichenburg Pfarre. Siehe Markt und Schloß Rcichenburg. 27. Liechtennmld Pfarre. G Die Urkunden von diesen Pfarren, wie auch mehr anderen hintangebliebene Pfarren kann ich aus Abgang, der zwar von mir höflichst angesuchten, aber nicht erhaltenen Documented gar nichts beybringen. ttterlh. Kk Ettt- 514 Venemmng der Gerter Entwurf der geistlichen, politischen, und Civilstände, der Landgerichter/ und Burg-Pfründe, die in dem Citier Kreise begriffen sind. Benennung der Städte, und derselben Eiamtliumsherrn. 1. Cili, 2. Rain, . z. Neijiritz, 4. WindischZr. Gutenbichl Gut, dem Freyhcrrn lavier von Gall. 21. Gutenegg Gut, dem Freyherrn Anton von Adlstcin. 22. Gutenhart Gut, der Mar.Anna b.Conti. 23. Haillensiein Kommenthur der Mälthe- scr Ritter. 24. Hartensiein Herrschaft, dem Grafen Jo- seph von Attems. * 25. Hartensiem Gut, dem Freyherrn Joseph von Kulmer. 26. Hausenbach Herrschaft, dem Hrn.Xavier von Stremitzberg. Kkz 27. 513 Benennung der Gerter 27. Hsckenberg Herrschaft, dem Grafen Otto von Schrattenbach. 28. Hörberg Herrschaft, dem Freyhrn. Han- nibal von Apsaltcrcr. 29. Helfenberg Herrschast, dem Grafen Otto von Schrattcnbach. go. Hofrain Gut, dem Franz Iamnigg. 31. Iammgg Gut, dem Frcyherrn Joseph von Kulmer. 32. NayensteinHerrschaft,dem Grafen Franz vonThurn. 33. Römgsberg Herrschaft, dem Grafen Max Joseph von Wildenstein. 34. Rranichsseld Herrschaft, dem Freyherrn Leopold von Werdenburg. 35. Laackh Herrschaft, dem Freyhrn.Ignatz von Apfalterer. 36. Laanhof Gut, dem Grafen Rudolph von Reisig. 37. tandsberg Herrschaft, dem Grafen Jo- seph von Attems. 38. Techen Herrschaft / dem Grafen Sig- . mund von Sauer. 39. temberg Herrschast/ dem Grasen Karl von Groß. 40. LembachHerrschaft,dem StifteSt.Paul des Bened.Ord. in Karnthen. 41. des CAier Rreisis. 5i^ 41. teßkovey Herrschaft/ dem Grafen Vin- cenz von Sauer. ^ 42. Liechtenwald ober Herrschaft/ dem Gra- fen Franz von Scrmagy. 43. LieHtenwald Gut/ dem Freyherrn Ia- wb von Wintershofen. 44. LitldeZg Gut/ der Maria Anna b. Conti. 45. Mayerberg Gut/ demIos.Dan.Novack. 46. Mannsperg Herrschaft/ dem Freyherrn Anton von Moscon. 47. Montpreiß Herrschaft/ demHrn.Antotl vonProthasi. 48. Neu. Cili Herrschaft, dem Grafen Vin- cenz von Gaißruck. 49. rreu.Mosier den PP. Dominikanern. 50. Neuhauß Gut/ dem Freyhcrrn Xavier von Diencrsperg. 51. rleujkift Vicarial/ den PP. Jesuiten zu Lcoben. 52. NenstZckl Gut,dem GrafenKarl V.Groß. 53. St. Nikolas Gut/ der Gräfinn V.Molza. 54. Oberburg Stift, dem Bischoff und Fürst zu Laybach. 55. Ober.und Unter.Amt, denPP.Domi- nikanern undMinoriten zuPettau. 56. Opplomy Herrschaft, dem Kalthäuser Stifte zu Ceiz. Kk4 57. 520 AenemtUttg der Gerter 57. Osierwitz Herrsthaft, dcm Grafen Ja-^ kob von Gaißruck gehörig. 58. paillenstein Herrjchaft, dcm Freyhcrrn. Jakob von Wintershofen. 59. packmsici,, Gut, dcm Ios.v.SaMberg>>. 60. planckelisiein Hcrrfthast, dem Grafm Max von Thurn. 61. pirckenstein Gut/ demKonvickte dcr Gc-. stllschaftIesuzuGratz. 62. pischay Herrschaft, dem Freyhcrrn Jo- seph von Moscon. 63. pogletGut, derIosephaFreym b.Conti. 64. ponickel Gut, dcln Freyhrn. Franz von Dienersperg. 65. pragerhof Gut, dem Sigm.Wegeritsch. 66. pragrvald Herrschaft, dem Grafen Otto> von Schrattenbnch. 67. puchenjtöin Herrschaft, der Ioscpha Freyinn von Senus. 68. pulskau Herrschaft, dem Grafen von Dietrichstein. 69. purksial Gut, dem Hrn. Franz von Ho- chcnwart. 70. Rain Hcrrsihaft, dem Grafen Ferdinands von Attems. 71. Rabensperg Herrschaft, dem Franz An-^ ton von Führenberg. 72. Rei« des Cilicr Rreisis. 52^ 72. Rei'chenburg Herrschaft, dem Grafen Joseph von Attems. 73. Reiffensiem Herrschaft, dcm Grafen Franz von Wurmbrand. 74. Rogeiß Gut, dem Grafen Anton boy Nabatta. 75. Rochitsch Herrschaft/.dem Grafen An- ton von Leslie. 76. Rothenchurn Herrschast/ dem Freyhrn^ i Joseph von Kulmer. 77. Rigelshof Gut, dem Mich. Kerschalitsch. 78. Rochwein Gut/demIoseph V.Nosendichl. 79. Ruch Gut, dem Freyhrn. Otto b.Pilla. 80. Sallach Herrschast, dem Grafen Otth von Schrattenbach. 81. Saldenhofen Herrsch, dem Frauenstifte^ des Domin. Ord. zu Mahrcnberg. 82. SchälleggGut/derFreyin v.Gablkoven.' 83. Scheuern Gut, dem Franz Iurkobitsch. 84. Sauritsih Herrschaft, der Anna Johan- na von Kließ. 85. Sannegg Herrschaft, dem Freyherrn Franz von Curti. 86. Schönegg Gut, dem Raymund Novack. 87. Schönstem Herrschaft / dem Grafen l Franz bon Thurn. Kk 5 88. 522 Benennung der Gerter 88. Schwarzensiein Herrschaft, dein Frey- Herrn Anton von Adclstein. 89. Seiz, dem Karthauscher Stifte. 90. Seizdorf Herrschaft, dem Stifte Sei;. 91. Stattenberg Herrschaft, dem Grafen Franz Anton von Attems. 92. Stermoll Gut / dem Grasen Joseph von Pctazzi. 93. Sterilstem Gut, dem Ant. V.PHillipitsch. 94. Stxaußenegg Gut/ dem Joseph von Schröckinger. 95. Studemy, dem Frauenstiste des Ordens des H. Dominikus. 96. SießenheimHerrschaft, demGrafenIo- seph von Petazzi. 97. Schleinitz Herrschaft, dem Grafen Ne-l pomuck von Küenburg. 98. Trackettburg Herrschaft, dem Freyhrn. Jakob von Wintershofen. 99. Triebenegg Herrschaft, dem Kalthäuser Stifte zu Seiz. too. Tüffer Herrschaft, dem Grafen Max Joseph von Wildenstein. »01. Tuchenl Edelthum/ der Gemeinde von ^ Tüchern. 502. Thurn Herrschaft, der Freyinn holt Gablkoben. des Citier Rreisis. .52z lOz. Thurmsch Herrschaft, gehöret zu dem Stifte Neuberg, aus dem Orden des H.Bernhard. * 104. Veisiritz Herrschaft, dem Grafen Ferdinand von Attems. 105. Ulimie Kloster den PP. Paulinern. 106. waittensiem Herrschaft, demBischosse zu Gurk in Karnthen. 107. waldegg Herrschaft, dem Freyherrn Joseph von Kulmer. 108. weichseljlötten Gut, dem Freyherrn Donat von Dienersperg. 109. widerdrieß Herrschaft, dem Freyhrn. Leopold von Gablkoben. 110. wmdenau Herrschaft, dem Grafen von Brandis. in. wisell Herrschaft, dem Grafen Max Joseph von Wildenstein. 112. wölan Herrschaft, dem Grafen Vin- cenz von Sauer. uz. wur^emgg Gut, dem Franz Mä" riaffetz. knt- 524 Benennung der Pfarren Entwurf des geistlichen Standes als Erzpriester/ Commissarien, Dechandc, und Pfarrcyen, wer solche verwaltet, und wer selbe verleihet. l.Cili Erpriest. Inful. Abtcy und Stadt-psarrc wird verwaltet von den Welt-geistlichen. 2. Rain Stadtpfarre, wind auch von Welt- geistlichen verwaltet, solche verleihet das Stift Sittich. 3. windisthgratz Stadtpfarre und 'Com- missariat, verwaltet von Weltgeistl. verlieh, von dem Fürsten zu Laybach. 4. Commissariat windisihgratz: 1. Altenmarkt St. Pankratz Pfarre. 2. Windischgratz St. Elisab. Vicar. 3. St. Aegiden zu Triack. « Sie werden von Weltgeistl. verwalt, und von Fürsten zu Laybach verliehen. 5. Commissariat Oberburg: 1. U.L.Fr. und St. Hermag.u. Fortun. Pfarre zu Oberburg. 2. St. G'eorgen in Praßberg. 3. St. Kantius und seiner Gesellschaft, zu Riez. . .^5 4. St. des Citier Rreises. ^ ^ ^25 4. St. Cacilia in Lauffen. 5. St. Lorenz in Leitsch. 6. U. L. Frauen in ^ulzbach. 6. Commissariat Fraßlau: 1. ll. L. Frauen in Fräßlau. 2. St. Michaeln in Franz. . 3. St. Georgen in Mettnich. 4. Sl. Georgen an Thabor Bicgr. 5. St. Paul in Pragwald. 6. St. Pangratzen in Greiß. . 7. St. Martin zu Trifail. 7. Commissariat Scalie: 1. St. Georgen in Scalie. 2. St. Aegiden in Schwarzenstein. 3. St. Michaeln in Schönstem. 4. St. Johann in Weinberg. 5. St. Martin bey Schallegg. Das Commissariat Oberburg, Fraßlau , und Scalie mit ihren Pfarren werden verwaltet von Weltqcistl. verliehen von dem Fürsten zu Laybach. ^8. Neukirchen Pfarre und Commissariat. Dessen Pfarren sind mir unbekannt. 9. Feisiriy Stadtpfarre. *> 10. st. Michael,, Pfarre. ^Verwaltet bon 11. Rickenberg Pfarre. ^Weltgeistlichen. 12. Rattenbach Pfarre. ^> 13. 526 Pfarren des Cilier Rreisis. 53. Sachsenfeld Pfarre, verwalt. v.Welt-geistlichen, und verliehen aber von dem Stifte Sittich. , 14. Gonowiy Pfarre/ verwalt.v.Weltgeistl^ verliehen von dem Stifte zu Sm: 15. St. Ichaml Pfarre. ^ 16. St. Martin Pfarre. 17. Gallenstein Pfarre. ^ Verwaltet von Weltgeistlichen. 18. Mannspurg Pfarre; verwalt. b.Welt- gcistl. verleihet das Stift Sittich. 19. Neustift Vicar. Verwalt. v.Weltgeistl. solche verleihet das Kollegium der Ve-stllschaft Jesu zu Leoben. 20. Tuffer Pfarre. 21. St. Georgen Pfarre. 22. Nerspäch Pfarre. 23. Zerkovitsch Pfarre. 24. Taynach Pfarre. 25. Schreffling Pfarre. 26. Reichenburg Pfarre. 27. Liechtenwald Pfarre. Herwaltet von Weltgeistlichen. §. 53. Fusitmmenhang aller Oerter. 527 §. 13. 5)sus diesem ziehe ich nun die Anzahl der in ^ Steyermark liegenden Städte/ Markte, Herrschaften und Güter, als: Im Grayer Rreise sind 5. Städte, aus diesen gehören 4. dem Landesfürsten/ und eine dem Fürsten von Baar. Markte sind 24, deren 3. landesfürstlich/ die andern aber besondern Herren zugehören. Herrschaften, und Güter werden 102. gerechnet,- aus diesen sind 20. geistlich. Im Mahrburger Nreise befinden sich 3. landessürstliche Städte, und eine Municipal-stadt. Markte 2. landcsfürstllche, und 18. aber sind Municipal. Aus den Herrschaften pnd Guter,, hat der Landesfürst nur eines, nämlich den Gjadhof außer Grätz; geistliche Herrschaften sind in der Zahl 16. ohne den 7. Städten und Markten, weltliche aber werden 74. gezahlct. Im Cilier Rreise sind 4. Städte, alle lande.urstlich. Märkte 25, deren6.landesfürstlich sind. Aus den 116. Herrschafte« und Gütern hat der Landesfürst keines, geistliche Herrschaften in diesem Kreise befinden sich an der Zahl 29. ohne den Markten, und Welt- 528 Zusammenhang der Ocrter. weltliche Herrschaften werden in diesem Kreise 87. gefunden. Im Prüfer Rreise sind nur 2. landcs-fürstliche stadte. Markte, so dem Landesfürsten gehören, sind 5, die andern 6. Märkte aber Municipal. Aus den Herrschaften, und Gütern hat der Landessürst gar keines zu zahlen, sondern sind geistliche Herrschaften, ohne der 4. Markte, nur 3, weltliche Herrschaften aber 25, ohne den 2.Markten, Kapftnbcrq so Stubcnbergisch, undMauthem so den Grafen Breüner gehören. Im Iudenburger Nreise sind 5. Städte, davon 3. landcsfürstlich. Markte sind 15, unter solche nur 6. d«m Landesfürsten, gehören. Aus den übrigen 89. Herrsihaften ist keine dem Landesfürstcn eigen; eine geistliche Stadt alsOberwelz, /.Markte, und 2z. Herrschaften werden gerechnet, gehören also dem weltlichen Stande 4. Städte, 8. Markte, und 66.Herrschaften. Obschon die Geist-Nchkeit in diesem als auch im Prugger Kreist das meiste zu besitzen gerühmet werde. Aus diesem Zusammenhange ersiehet man in unserm Steyermark2o.Stadte, ^.Markte, und 397. Herrschaften. l. 14. Rlöster in Steyermarf. ^29 §. 14. Klöster von allerhand Orden befinden sich ^ sehr viele in Steyermark; wir geben selbe nach der alphabetischen Ordnung: Augusiinerordens der regulirtett Rohr^ hernt sind 5. als: Seckau, Vorau, Stainz/ Rottenmann, und pöllau. Das erste und älteste ist das Öohmsiift Seckau in Obersteyer, dessen Stifter Adelram von Waldeck war, welcher, da er aus seinen zwoen Gemahlinnen keine Erben er-halren hattet hat um Jahr 1149. Maria die seligste Mutter Gottes zur Erbinn erwah^ let, und diese Stiftung gemacht. Chunrad der Erzbischoff zu Salzburg hat mit Wern-her von Galler dem ersten Probsten von dem Dohyistifte Salzburg die erste Kohrherrn nach Seckau geschicket. Die erste Stiftung ward zu Feistritz gemacht, weil aber dieser Ort allzu unruhig war, wurde diese Stiftung mit Ge-nehmhaltung Pabst Innocenz des zweyten, und Konrad des Erzbischoffes zu Salzburg' im Jahre 1143. nach Seckau übertragen, und hat die Kirche der H. Hartmann Bischoff zu Mixen, aus dem Orden der regu-lirten Kohrherrn, eingeweihet. sterLheil. Ll Im 5ZO ßtiftuiHen und Rlösier Im Jahre 1144. hat Konrad Erzbischoff zu Salzburg dic Pfarre Chumbenzen samt der Erzpricstcrlichen Würde den: Stifte Seckau beygeleget; unter diesem Erzpricsterthume sind folgende Pfarren: Stainz, die Marktpfarre, und zu st. Stephan, gehören nach dem StifteStainz; St.Lorenzen in Heng-sperg, dem Fürst und Vischoffcn zu Seckau; St. N7argarechen beyWildon, nach dem Stifte Suden der regul.Kohrhrn. in Bayern; lviidon, den Herren von Wildon;'predmg verleihet der Prälat zu Stainz, Dobl ist landerfürstlich, und Moßkirchei,H?erleihet der Hurst zu Scckau; Voitsperg die Stadt, pi. ber, Röfiach, Gradell, Stallhofe,:, Dgist, Ldlschrott, pack, Salat, Geischal, Nai. nach, Gbedach, Weißkirchen, und Lindt tvcrden von dem Hrn. Prälaten zu St.^am-precht vergeben. Tobming, ehe von Grafen v.Saurau, jetzo von Sr.Excell. dem Grafen Franz Joseph von Wurmbrand abhangig. St. Peter in der Gail gehöret nach dem Bist-thume Seckau. St. Jakob in dem Markte Seckau, St. Ruprecht zu Chumbenz, Ot. Iohann die Stadtpfarre zu Knitlfeld, St. . ttlarein nächst Pranck, St. Mal^arech^tt an der Muer/ St. Stephan zu Schönberg, und im Herzogthume Steyermark. 5z 1 und St. Lorenz an der Muer gehören zum Dohmstifte Scckau. Im Jahre 1147. ist Adelram bon Waldeck der Stifter ein Kohrherr zuSeckau worden, und Richinza seine zweyte Ehegemahlinn ist in das zu Seckau errichtete Frauenkloster bald darauf eingetretten. Im Jahre 1214. wurde zu Seckau das Bistthum errichtet/ wie anderorts wird gemeldet werden. Von den herrlichen Stiftungen, und dem Alterthume diests ansehnlichen Stifts werden wir vielleicht in einem besondern Theile Meldung machen. Das herrliche Mausolaum, die Grabstatte Karls und anderer Erzherzoge bon Oesterreich, die bischöfflich und Liechtensteinische Kapellen sind besonders sehenswürdig. Dohmpröbste zählte es 39 / Heutiges Tags ist nach Joseph Urban keiner noch er-. wählet worden, llebrigens lieget dieß Dohm-stift im Iudenburger'Kreise 4. Stunde ober Leoben an der Seckauer Alpe. Vorau das Stift der regul. Kohrherrn im Viertl Vorau, oder Grätzer Kreise, liegt 4.Stunden ober Hartberg; es ist von Ottokar dem 5ten Markgrafen in Steyermark gestiftet worden im Jahre n6z, zur schuldigen Danksagung des erhaltenen Leibeserben OK Ll H t0« 5)2 Stiftungen und Rlöster tokars des 6tcn. Der crste Prälat war Leopold, ehe Dcchand zu Seckau, von welchem Stifte, und auch von Salzburg, die ersten geistlichen Einwohner daher versetzet worden; die Stifttirche wurde im Jahre 1257. von Ulrich demBischoffe zu Scckau geweihet; es ist auh gar glaubwürdig, daß auchzuVorau ein Irauenkloster gewesen, so aber nicht lange hi/r bestanden. Einverleibte Pfarren sind: die Marttpfarrc St. Aegidius, die Stadl-pfarre Friedberg samt den Filialen Pingga und Ehrcnftliachen, die uralte An. n6i. gestiftete Pfarre Dechantskirchen, die Pfarre zu St.Lorenz am Wechsel, dieVerpstcgungs-filialc zu Nestenburg im Schlosse, die Pfarren Ct. Jakob, Wenigzell, und Waldbach. Die Pfarre Mönichwald wird von den Bene--dictinern zuVarnbach in Bayern verwaltet, gehöret aber zur Dechandey Vorau. Prälaten hat es 46. gehabt, dermalen regieret Se.Hochw.und Gnad. Hr. Franz Salesius Freyherr von Tauffercr, erwählet An. 1769. den 13. Septemb. er ist zugleich Msitator des Iungftaucnstlfts Kirchbcrg in Oesterreich des nämlichen Ordens. Stamz das Stift der regul. Kohrherrn in dem Mahrburger Kreist/ 5.Stunden außer ' Gratz; im Herzogthume Steyermark. ^zz Gratz; es wurde errichtet im Jahre 1229. von Leutold Grafen von Wildon/ und/einer Ehegemahlinn einer gebornen von Liechtenstein/ und die Stiftkirche der H. Katharina tvurde eingeweihet, und Gerold der ersteProbst aus dem Stifte Seckau eingesetzet. Es hat dieses Stift zwo Pfarrkirchen, eine in dem Markre/ die andere zu St. Stephan , so gegen 50OO. Seelen zahlet. 35. Prälaten sind diesem Stifte vorgestanden, der Zeit regieret Se. Hochw. und Gnaden Hr. Johann Anton de Angelis. Aus den Prälaten dieses Stifts ist besonders zu beloben Jakob Ro-solenz, welcher sich dem einreißenden Luther-thume theils durch seine Schriften, theils durch Einsetzung der PP.Kapuciner zu Rad-kerspurg bestens entgegen gesetzet hatte; er schrieb das Buch ämirunßlus, in welchem ein vollkommener Bericht der Reformation von Steyermark zu ersehen, er war auch Hofkammer Präsident, und starb zu Grätz im Jahre 1629. Rottenmann das Stift der rcgul.Kohr-herrn in dem Iudenburger Kreise wurde von Friederich den friedsamen röm schen Kaiser im Jahre 1454. mit Beyhülfe der Gebrüder Diezburgern zu Rottenmann, erstlich Ll 3 * aus- 534 Stiftungen und Rlöster außer der Stadt erbauet, nachmals aber aus Furcht der türkischen Einfalle in Steyermark im Jahre 1480. in die Stadt verleget. Die Kirche zum H.Nikolaus im Stifte, ft zugleich die Stadtpfarrc ist, hat erstlich Eberhard der Bischoff zu Labant, nachmals Berthold der Nischoff zu Chiemjec gewcihet. Pfarren hat es folgende: die Stadtpfarre Rottenmann jamt 3. Besingtirchm zu unser lieben Frauen und St. Johann, so ehe die Stiftkirche war, zu St. Georgen, und zu St. Michael, nebst den Pfarren Irdning, Laßing, Liezen, und Oppenbcrg. Der erste Prälat war Johann Jung von Dinckenbickl, von St. Dorothe zu Wien, nach welchem noch 17. regierten. Es ist aber dieses kaiserliche Stift in die Administration verfallen, und wurde eine Zeit von Vorau verwaltet; im Jahre 1736. wurde es bcfreyet, 9. von dem Stifte Norau hinaufgestcllet, und mit selbem einverleibet. Nun regieret solches als Administrator und perpetuirlichcr Dekan der Hr. Albin Mayrhofer. Pöllau ein Stift der rcgul. Kohrherm im VorauerNertl, jctzo Gratzer Kreis, es ist wegen seiner Stiftung im Streite, einige wollen / es habe solches Johann Freyhr. von Neu- im Herzogthume Steyermark. 535 Neuberg errichtet, andere geben vor, Maximilian der römische Kaiser habe solches ini Jahre 1484. gestiftet, und anfangs weltliche Kohrherrn dahin gesetzet, deren einer Probst Georg Hauser, der zweyte Alban Kogler gewesen, welcher auch im Jahre 1500. in einem Diplome der deutschen Herrn Num. 37. bey Frölich Djpi. 3rir. part. 2. f. 205. als Probst zuPöllau unter ändern Adelichcn aus Steyer-mark angeführet wird. Dieses ist gewiß, daß im Jahre 1504. Hr. Ulrich von Trautman-storf, Kohrherr zu Vorau, nach Pöllau als Probst, von Christoph Grafen zu St.Geor-gen und Pößing, so Elisabeth eine geborne Freyinn von Neuberg zur Ehegemahlinn hatte, eingehetzet worden. Pfarren zu diesem Stifte gehören folgende: die Marktpfarre zu dem H.Wolfgang, zuPöllauberg, zu Strall« egg und zu Mießenbach. Prälaten waren 14, aus welchen Peter Muchitsch, der Gottesge-lahrtheit Lehrer, ehe Rektor der Universität zu Wien war; Christoph Trückl Erzpriester in Steyermark soll Vischoff zu Regenspurg gewesen seyn. Ietzo regieret das Stift der hochwürdig - und gnädige Hr. Karl Joseph Graf Breüner. Ll 4 Ans 5)6 Stiftungen und Rlösier Aus dem Orden der Einsiedler des hei« «gen Augustins sind folgende Klöster imHer-zogthume Steycrmark: itens: In Gray zu St. Paul an der Stiegen genannt, wurde gestiftet An. 1588. von Karl dem 2ten Eszherzog in Oesterreich, in der Kapelle St. Paul zu Gratz, welche ehe dor An. 1358. war, soll die Pfarrkirche zu Gratz gewesen seyn. Karl der regierende Herzog in Steycrmark hat iicsc Kapelle dem P. Aurclius Mencion von Pergola, der heil. Schrift Doktor,seinemHofkaplane undKapcll-Meister übergeben, um alldbrt ein Kloster zu errichten, welches nachher Ferdinand der erste im Jahre 1601. bestättiget hat. Die Kirche wurde im Jahre 1619. angefangen zu bauen, und im Jahre 1721. wurde solche von Domi-nilus Joseph Grafen von Lamberg Vischoff zu Seckau geweihct; man muß zu solcher über mehr denn 60. Staffel gehen. Mehr siehe in, den Jahrbüchern Steyermarks, und im alt-und neuen Gratz. 2tens : Zur H. Oreyfaltigkeit in wen. disch.Bicheln. Diese ward ehe zur Pfarrkirche St.Leonhard gewiedmet, undAn.i6zi. von der Pfarrmenge zu St.Leonhard zu Ehren des H. Geistes erbauet. Die Erlaubniß er- im Herzogthume Steyermark. 537 ertheilte Jakob dcrVischoff zu Seckau, und Wolfgang der altere Herr von Stubenberg Grundobrigkcit daselbst, oder zu Burgstallberg. Im Jahre 1640. ließ bemeldter Herr von Stubenberg das jetzige gnadenreiche Bild der H. Dreyfaltigkeit mahlen. An. 1663. und 1665. wurde diese Kirche den PP. Augustinern übergeben, und An. 1667. von Maximilian Gandolph Bischoffe zu Seckau geweihet. Im Jahre 1735. wurde der neue Kirchenbau, angefangen, wohin nun viele andächtige Kirchfahrter kommen, und große Gnaden erhalten. ^ ztens: zu Fürsienfeld. Dieses Kloster hatte um das Jahr 1362. ihren Ursprung von dem Magistrat und Bürgerschaft daselbst, und Rudolph der 4te Erzherzog hatte zu solchem Bau die vollkommene Erlaubniß samt Grund und Boden ertheilet. Anno 1368. wurde die Kirche von Ortolf Erzbischoffen zu Aponien geweihet; nach und nach aber durch andere Gutthäter mehrere Stiftungen bey-gerücket, besonders von Hrn. Nikolas Rieger-storfer Stadtrichter zu Fürstenfeld. Da im Jahre 1488. die Stadt von den Hungarn eingenommen worden, sind 15. von diesem Kon-bent auch eingesperret, und alle, bis auf dem Ll5 Prior 5)8 Stiftungen und Rlsster Prior vor Ungemach gestorben. An. 1503. ist das Kloster abgcbrandt. Im Jahre 1549. zur Zeit des Lutherthums wurden die Paters vertrieben, im Jahre 1551. aber wieder eingesetzet, und die Stadt mußte den Schaden ersetzen. Es wird allhicr ein gnadenreiches Vesperbild von Jahr 1400. mit großem Zulaufe verehret. - 4tens: zu Hochenmauch nächst M gewisse Güter und Waldungen beygeleget worden; doch aber waren diese Kirchendiener noch keine Bene-dictincr, wie Frölich bezeuget. Die Klosterkirche wurde von dem jeligen Hartmann Bischoff zu Buxen aus dem Orden der regulir-ten Kohrherrn eillgeweihct. Pfarren nach St. Lamprecht gehören 24: Als zu Kalten-kirchen; St. Blasen; St. Nikolas in Läß-nitz; U. L. Frauen in Hof; St. Thomas in Schcifling; St. Johann in Scheiben; St. Peter in Afienz; St. Veit in Veitsch, diese zwey sind zugleich Probsteyen; St. Andre in Piber, ist zugleich ein Commissariat; St. Margarethen außer, und St. Michael in 544 Stiftungen und NlZsier in der Stadt Voirsperg; St. Magdalenm inKöfiach; St.GeorgeninKainach; St.Lo-reuzen in Göllschrott; St. Katharcin in Li-gist; St. Martin in Pack; U.L. Frauen in Hirschögg ; St. Oswald in Graden; St. Nikolas in Stallhofcn; St. Jakob in Geistall; St. Peter und Paul in Sala; St. Veit zu Weißtirchen; St. Johann zu Feistritz; St. Aegiden in Obedach, und St. Martin zu Lindt. Daher gehöret auch die.Probstey St. Gotthard ober Gratz. Maria Zell ist eine besondere Abtey, tvelche doch nach St^Lamprccht gehöret, und um das Jahr 1200. ihren Anfang erhalten, auf folgende Weise: Das Wcnzthal, so von Heinrich Herzogen in Kärnthcn nach St.Lam-prccht geschenkct worden, war zu groß, daß cin Priester solches gänzlich in geistlichen Sachen versorgen konnte, wurde also cin Priester nach Zell gesthickct, welcher die da-selbstige Gegend besorgen sollte, dieser erbaute eine kleine Kirche, versetzte in solche die hölzerne Statue U. L. Frauen, damit selbe allda sollte verehret werden; Heinrich der Markgraf aus Mahren und Agnes seine Gemahlinn haben, als die ersten, die gnadenreiche Hand der Mutter Gottes erfahren; Ludwig der im Herzogchume Steyermark. 545 der König in Hungarn hat im Jahre 1363. eine neue Kirche erbauet/ weil ihm die Mutter Gottes zu Maria Zcll wider.Amurath den Türken beygestanden ware. An. 1529. kamen die Türken selbst dahin, wollten dieses Gotteshaus ausrauben, allein sie wurden mit Blindheit der Augen bestraffct. Aedte zahlet dieses Kloster 46; jetzo stehet ihm vor Se. Hochw. und Gnad. Hr.Bcrthold/ ehe Schatzmeister zu Maria Zell. Die Cölesimerimien zu Mahrburg sind erst in der Blüthe. §. 16. Aarthaust ist der Zeit nur eine in Vteyer-^^ mark, nämlich Seiz, denn die andere, Geyrach, ist dem Kollegium der Konvicktorn zu Gratz übergeben worden / woher sich die Alumni (^lienlez nennen. Seiz die Karthause, in dem Cilier Kreise gelegen, ohnweit Gonowitz, wurde von Ottokar dem 5ten Markgrafen An. 1151. gestiftet, von ihm und seinem Sohne Ottokar dem 6tel^mit vielen Gütern vermehret. Godefried der Patriarch zu Aglar hat die Kirche geweihet. Beremund war der erste Prior, nachmals Bischoff zu Bisterich m 2ter Lh. M m Frank- 546 ' Stiftungen und Alöster Frankreich, nach welchem noch 78. borge-standen, welche von Zeiten Leopold des großen Kaiser,.auch den Namen eines Prälaten und Prior getragen. Ottokar der Stifter samt seinem Sohne Ottotar dem 6tcn lieget hier begraben. Cisterzienserordens sind zwey Klöster: Rein und Neuberg. . Reit,, die Cisterz hat Leopold der starke Markgraf in Steycrmark gestiftet aus seinen, und Waldons des verstorbenen Grafen zu Rein hinterlassenen Mitteln An. 1123; denn WaHo der Graf des Reinerthals hat dem Leopold dieses Thal samt dessm Gütern vermachet, mit dieser Bedingniße/ daß solche zu einer geistlichen Stiftung sollten angewendet werden. Die Stiftung wurde im Jahre 1138. nach dem Tode Leopolds ganz vollendet von Sophia dessen hinterlassenen Wittib, und die ersten Mönche aus dem Kloster Eborach hieher bcruffen. Ottokar der 5tt l ein Sohn Leopold des Stifters, so zu Rein nebst seinem Vater wollte begraben werden, hat diesem Kloster jenes gnadenreiche Bild Maria aus dem gelobtell Lande mitgebracht, welches noch heut zuTagc zuStraß-engel, einer Probstey dieses Klosters, verehret im Herzogchume Steyermark. 54/ ret wird. In eben'diesem Gotteshause zu Straßengel befindet sich elk Krucifixbild, in einer Baumwurzel von der Natur gestaltet, ß> im Jahre 1255. von demNehe, welches kniend und schreyend allda gefunden worden, entdecket wurde; dieses Pild wollte Kaiser Friedcrich im Jahre 1441. nach Wien mit «sich führen, da er nun schon eine Meile von der Kirche mit dem pabstlichen Gesandten bey dn Peggauer Brücke sich befand, konnten die Pferde, so solches Gnadenbild führten, auf keine Weise weiter gebracht werden, M, ehe der Kaiser gedachte das Bild in die borige Kirche zu bringen, war es schon durch Engels Hände dahin getragen worden. Einverleibte Pfarren des Klosters Rein sind: In dem Markte Gradwein; St. Martin in Feistritz undPeggau; St.Aegiden zu Sembriach ; St. Lorenzen zu llebelbach; St.Pangratzen am Plesch; St.Bartholome an der Lybach; St. Stephan bey Gradkorn, und St.Jakob in Thal. Der erste Abt war Gerlach Graf von Dunckenstein, nach solchem Othmar Graf von Scallach. Gerard der heut zu Tage noch bey Leben ist, ist der 44te Abt« dieses'herrlichen Klosters. Aus dw übrigen Aebten soll Johann Lindelaub Lan^ Mm 2 des- 548 Stiftungen und Rlöjler dcsbauptmann in Steywnark, Georg Fre»> stiftn KammcrprDdcnt/ Allnerich Graffcn-dorfer Bischoff zuLavant, und Martin Dur-lachcr Bischoff zu Kalipoli und Neustadt gewesen seyn. Neubcrg, die Cisterz im Prugger Kreist, hat Otto ein Sohn Albert des ersten Kaisers zu Ehren der seligsten Mutter Gottes Mari^ um das Jahr 1327. errichtet, welcher auch allda beerdet worden. Pfarren gehören daher 7. Als : St. Stephan ober Leobcn ; St. Andre zu Langcnwang; St. Kunegnnb zu Mörzzuschlag; Spital ll. L. Frauen, ehe Zercwald/ welches Ottokar der 5te gestiftet hat; St. Lorenzen in Hörnstcin neben Neustadt; St.Nikolas in Pcrnitz, undU.L.Fr. Empsängniß neben dem Kloster. Es hat nunmehr 36. Aebte gehabt; jetzo aber stehet demselben vor Se. Hochw. und Gnaden Hr. Iosepy Erko der z6te Abt. §..I7. . in Gegenwart des ganzen durchleuchtigsten Höfts das Kreuz gesetzet, und von HicromMus von Portia Bischoffcn zu Adria pabstlichem Ge^ ftndten der erste Stein geleget, an eben jenem Orte, wo ehevor etliche tausend ketzerische Bücher verbrennet worden; die neu-crbaute Kirche hat im Jahre 1602. den 6ten Octob. Martin Brenner Bischoffc zu Scckau zu Ehren des H. Antons von Padua geweihet. Mehrers von diesen siehe in dem alt-und neuen Grätz. Das dritte Kloster ist auch zu Gray aup, ser der Stadt am Graben, dem H. Johann dem Taufer zugeeignet; zu dicstm hat im Jahre 1648. den 28ten August den ersten Stein gelegt Ioh.Marx Bischoff zu Seckau; Stifter war Se. Excell. Sigmund Ludwig Graf von Dietrichstcin, und Anna seine Ehegemahlinn, eine gebohrne Gräfinn von MeZgau; den Grund zum Kloster und Kirche haben freygebigst hergegeben eine Gräfinn von Kunstki, und ein eine Frau von Hany. Mehr siehe im alt-und neuen Grätz. Das im Helzogchmne Steyermark. 55; Das 4te Kloster ist zu Hartberg, eben in dem Grätzcr Kreist, sie danket ihren Ursprung Sr. ExccU. dem Hrn. Wolf Rudolph Grafen bon Saurau um das Jahr 1651; es zeigten sich aber einige Schwierigkeiten, wegen welchen der Bau verschoben, und den i4.Iunius des 1654. Jahrs Martin Singer Prälat zu Vorau den ersten Stein geleget hat, den Grund hat hierzu gegeben ein Graf b.Saurau Herr zu Neuberg; Die ersten Steine zur Einweihung haben getragen die gnädigen Herren, als Georg Christoph Graf von Traut-manstorf, Georg Freyherr von Wurmbrand/ Wolfgang Freyherr von Haag, und Christoph Freyherr von Steinpeiß. Die Kirche und das Kloster wurden im Jahre 1658. den 4ten Julius bon Johann Marx Grafen v. Altring Bischoffe zu Seckau zu Ehren Maria Himmelfahrt geweihet. Das 5te Kloster im Markte Irdnmg in dem Iudenburger Kreise hat gestiftet Se. Excell. Sigmund Friederich Graf von Welsersheim, aus Einrathen seiner frommen Gräfinn Beatrix geborner Freyinn vonTeuf-fenbach, als welche in ihrem Todtenbette 5en H z.Octob. im Jahre i/c>8. das Dchloß Falkenburg/ so ihr verheurathet worden, dem Mm 5 Gra- 554 Stiftungen und Nlösier Grafen wiederum zurückgestellet, doch mit dieser Bedingniß, daß solches in ein Kapuci-nerkloster sollte verwandlet werden. Seine Excell. der Graf hat den frommen Willen seiner verstorbenen Gräfinn alsoglcich erfüllet, und mit kaiserl. und erzbischöffs. Bewilligung An. 1711. die Schlüssel des Schosses den 27. April dem P. Superior der Kapu-ciner übergeben. Im Jahre 1718. den 7ten Hornung wurde der erste Stein gelcget, und hernach die Kirche zu Ehren des H. Nahr-vatcrs Joseph von Sr. fürstl. Gnaden Hrn. Joseph Donlinilus Grafen von Lambcrg Bi-silioffc zu Seckau eingeweihet. Die Vib-liotheck für dieses Kloster hat eingerichtet Hr. Anselm Lürzer von Zechcndthal der 53te Abt zu Admont. Zu Nnitlfeld einer Stadt in dem Iuden-burger Kreise wurde im Jahre 1705. dm ZO. April ein Kapucinerkloster erbauet, da man schon 48. Jahren bevor nach solchen geseufzet, den Grund zu solchem hat anfangs gegeben die Gemeinde der Stadt Knitlfeld, erweitert aber hat solchen Hr. Franz Poitz Dohmprobst zu Seckau, und den i.Novemb. bcmeldten Hchrs hat Se. fürstliche Gnaden Anton Adolph Graf von Wagensperg Bischoff im ^erzogchume Steyermark. 555 schoff zu Seckau den ersten Grundstein geleget, welcher auch die Kirche im Jahre 1709. den i.Septemb.gewcihet. Zu Leibniy in dem bischöfflich Seckaucri-schen Markte wurde im Jahre 1634. der Anfang zu einem Kapucinerkloster gemacht, da man ehe über den Markt öfters ein hellglänzendes Kreuz ersehen, so noch heut zu Tag im Marblate ausgedrücket ist; den Vorschub und die Mittel hat vorgestrecket Seine Erccll. Hr. Otto Gottsried Graf von Kol-lonirsch, welcher schon ehe des Willens gewesen zu St. Ruprecht im Markte nächst seinem Schlosse Freyberg ein solches Kloster zu errichten , und also gleichsam der erste Stifter zu nennen ist, auch allhier in der Kapelle des H. Josephs begraben lieget. Die Kapuciner wurden im Jahre 1637. eingeführet, und im Jahre 1639. den 10. Julius hat Hr. Ioh. Marr Graf von Altring Bischoff zu Seckau den ersten Stein geleget. Im Jahre 1643. aber den 10. May die Kirche zu» Ehren des heiligen Kreuzes und des H.Apostels Andre eingeweihet; ha nach dieser Zeit der Markt ^ibnitz zweymal abgebrunnen, ist doch das Kloster mitten unter den Flammen unver-letzet geblieben. Kein 556 Stiftungen und Rlösier Kein Kloster hatte mehr Anstoß in seinem Gebäude/ als das Kloster zu Leoben in der landcsfürstlichen Stadt in dem Pruqger Kreise; doch ist es endlich durch besondere Hülfe Gottes, aus dm Mitteln der Frau Maria v.Tessalan einer gcborncn Färberinn, im Jahre 1690. zu stehen kommen / und den 18. Märzen der erste Stein geleget worden. Im Jahre 1692. den 2. Septemb. hat Rudolph, Joseph Fürst und Bischoff zu Seckau die Kirche zu Ehren des H. Antons von Pa-dua gcwcihet. Das 9te Kloster war zu Mahrburg einer landesfürstl. Stadt angeleget von Sr. Excell. Hrn. Ioh. Jakob Grafen von Kisel im Jahre 1612, im folgenden Jahre hatTho-mas Krenn Fürst und Bischoff zu Laybach den i.May den Grundstein gelegrt, und im Jahre 1620. den 25. Octob. Se. fürstliche Gnaden Herr Jakob Bischoff zu Seckau die Kirche zu Ehren der seligsten Mutter Gottes geweihet. Fu Muerau einer fürstlich Schwarzen-burgischen Stadt hat Se. Mell. Georz Ludwig Graf von Schwarzenburg ein Klg-ster den Kapucinern gestiftet im Jahre 1643. Den ersten Stein hat geleget Hr. Benedict Abt im Herzogthume Steyermark. 557 Abt zu St. Lamprecht im Jahre 1645. den 4. Julius; endlich hat im Jahre 1648. die Kirche und Kloster zu Ehren der H. Dm>-fattigkeit eingeweihet Se. fürstliche Gnaden Bischoff zu Seckau Johann Marx Graf von Altringen. Im Jahre 1681. hat aus einer der Sakristey näheren Kapelle Fürst Johann Adolph von Schwarzellburg eine Laureta-nische Kapelle errichtet, in welcher er auch begraben lieget. Mueregg der Stubenbergische Markt war von der Irrlehre des Luthers sehr angestecket, hatte auch einen eigenen Pradikanten, so doch die Ankunft der Herren Commissairen nicht ertragen wollte, stnddrn sich ehe alls dem Staube machte. Damit also künftighin kein solches llebel mehr cinreißen-sollte/ hat Se. E.rcell. Wolfgang Herr von Stubenberg im Jahre 1665. ein Ort für das Kloster ausgesehen, in welches sie endlich den 17. Nov. 1667. eingeführet worden, in welchem Orte auch öfters ehe an den Samstagen und Vorabenden der Mutter Gottes ein helles Licht gesehen worden. Den 3. May des besagten Jahrs hat Max Gandolph Graf von Küen-burg Vischoff zu Seckau, hernach Erzbischoff iu Salzburg, den ersten Stein geleget, und sein 558 Stiftungen und RlZsier join Nachfolger Wilhelm Wenzel Graf von Hoftirchen Bischoff zu Scckau den i. May im Jahre 1672. die Kirche zu Ehren dcrun-befiectten Empfängnis eingeweihet, und wird noch heut zu Tag diese Noven allhicr mit gros-ßm Zulaufe des Voltes gehalten. Die Kirche und Kloster wurde meistens burch Testament hinterlassenen Mitteln der Freyfrau Johanna von Breüner gebornen Freyinn bonHollnegg erbauet, den Grund hat theils der Markt Mueregg, theils auch die Knittlischm Erben hergegeben. Das zu prugg einer landesfürstl. Stadt erstandene Kapucinerkloster hat seinen Anfang zu danken dem ehrwürdigst und heiligmäßigen P. Lorenz von Vrundus Generalconnnissair in Böheim, Ocsterrcich, und'Steyermark; dieser, weil er öfters in Prugg eine Einkehre nehmen mußte, hat der Bürger ihre Gemüther also gewonnen, daß sie ihm ein Ort für ein Kloster freywillig angetragen haben, welches er auch im Jahre 1606. angenommen, und im folgenden Jahre den 24. Iunius den ersten Stein legeu lassen. Die Kirche wurde zu Ehren des H. Johann des Evangelistens im Jahre 1611. den 10. May von Martin Brenner Vischoffe zu Seckau eingeweihet; den Grund "N Herzogchume Steyermark. 559 Grund zum Kloster hat hergegeben Hr. Alexius Grotho Stadtpfarrherr daselbst, Ferdinand aber den Erzherzogen nennet dichs Kloster ihren ersten Stifter. Zu pettau der landesfürstlichen Stadt in dem Mahrburger Kreise, hat das Kapu-cincrklostcr im Jahre 1615. ihren Anfang bekommen, den Grund darzu gab Johann Ulrich Fürst von Eggenburg Hr. zu Pettau, im Jahre 162z. den 22. Julius wurde von Fürst Jakob dem Bischoffe der erste Stein geleget, die Kirche aber im Jahre 1630. von hochgedachtem Fürsten den 29.Iunius zu Ehren des H. Vaters Franciskus eingeweihet. Im Jahre 1705. den 8. Octob. ist die ganze Stadt Pettau samt dem Kloster abgebrunnen,.. doch wieder durch Gutthatigkeit vieler Ade- * lichm besonders Sr. Excell. Jakob Ernst Grafen von Leslie, I. Oc. Kammerpräsidenten wiederum hergestellet worden. Das Kloster der Kapucincr zu Radker» spurg einer landessürstlichen Stadt war ehe nach den Urkunden dieses Klosters, ein Stift der regulirten Kohrherrn des H. Augustins, oder wie andere wollen der Einsiedler des besagten Ordens, welche dieses Ort wegen Fcin-desgefahren/ oder wegen der Ketzerey zu verlas- 56a Stiftungen und Nlösier lassen gezwungen worden. Da nun zu Rad-kcrspurg nur ein Pfarrhcrr bnd zwey Gesell-Puester waren, und in der Nahe keine geistliche Hülfe anzuhoffen, ist im Jahre 1614. von Hrn. Jakob Probstcn zu Stainz, dem die Kirche zugehörte, solche dem Kapueincr-ordck übergeben, ja, das Kloster selbst aus den Unkosten des Stifts Stainz erbauet worden, hat auch bemeldter Hr. Probst den 25.Iulius des 1617. Jahrs den ersten Stein, welchen 4. seiner Kohrherren getragen, geleget worden. Im Jahre 1620. wurde die Kirche den 27. Octob. zu Ehren des H. Apostel Jakobs von Jakob Bischoffe zu Seckau gcwcihet; da das Kloster im Jahre 1645. und 1713-samt der Stadt verbrmmen, wurde es doch * jederzeit durch Freygebigkeit anderer christlichen Gutthater wieder hergestellet. Im Jahre 1635. als die Türken bey Nadkerspurg gelegen, wurden 3. Kapuciner P. Augustm 2 Valw'I'eUina, P. Bcnedictus (5aprinenli3 > der Name des Ml ist nicht bekannt, getödtet und in das Wasser geworfen, worüber sich nachtlicher Zeit einige Lichter sthen ließen. Es wird in diesem Kloster verehret ein gnadenreiches Mutter Gottes Bild, welches zu Zeiten Leopold des großen Kaisers bey dem < bei> im HerzoFthume Steyermark. 561 bergichten Bosnien von einem gemeinen Sosdaten gefunden, und zwar unverletzt mitten unter den Flammen, vpn ihm wurde dieses Vild all einem Officier verkaufet, von diesem aber ist es in diese Kirche zur öffentlichen Verehrung ausgesetzet worden. Zu Schwamberg hat im Jahre 1705. dem beruffcnen P.Anton 6s i^ucca Se.Excell. Hr. Ferdinand Graf von Falkenhaupt Statthalter zu Gratz, ein Ort für dem Bau eines Klosters angetragen, auch sein eigenes Haus und Garten zu Schwamberg dahin vermachet; da demnach Kaiser Karl der 6te und der Vischoff und Fürst von Lavant als Ordinarius gnädigst einwilligten, hat hochbcmcldrer Graf den 22. Decemb. 1706. das Ort ganzlich' ab-getretten, und eine Lauretakapelle darzu ge-tMet, allwo er auch begraben worden. Im Iahte 1714. den 8. Julius wurde von Sr. -fürstlichen Gnaden Philipp Karl Graf b.Für-stenberg Bischoff und Labant die Kirche feyer-lich eingeweihet. §.I9. H>er Karmeliterorden hat nur 3. Klöster in ^^ Steyermark, zwey zu Gratz der Bar-füsser, eines der Manner, das andere der 2terTH. Nn Jung- 562 . Stiftungen und Rlöster Jungfrauen, und eines ;u Voitsperg in der Stadt der nicht ResormirtM/ welche noch. Schuhe tragen. Fu Oray an dem sogenannten Karmeliter Platzchen befindet sich das Kloster de^Kar-meliten, dem H.Nahrvater Joseph gcheiliget, innwcndig von einem herrlichen Ansehen, auch sonst überaus angenehm, wegen großer Obsicht und Sauberkeit, welche diesem heiligen Orden so zu sagen eigen ist. Stifter war der damals regierende Herzog zu Kromau und Fürst von Eggenderg Johann Anton im Jahre 1628; des Orts wegen hat es anfangs große Schwierigkeiten abgesetzet / und war schon der Gedanke solche Stiftung nachLay-bach zu übertragen, weil aber.aUdort ein ungesunder Luft ist, so wurden verschiedene Orte in Grätz vorgeschlagen, als vor der Stadt, in der Raubergasse, in dem ersten Sacke, bey St. Kunegund am Lceche, oder an der Kühetratten, doch wurde der Ort, wo das Kloster jetzo stehet, auserwahlet. Die Kirche und das Kloster wurden den 14. Octob. 1633. von Johann Marx Vischoffe zu Seckau ein«, geweihct, der Hochaltar nachmals von den Verordneten und Landstanden gesetzet; es sind hier verschiedene adeliche Begräbnissen, als im HerzoIthume Steyermark. 56^ als die hochgraftich Hcrberstcinische, Dietrich-steinische, Inzaghische, Eibeswald^sche, und Baron Korolanzische. Die PP. Karmeliter, ehe sie ihr Kloster bezogen haben, sind von den PP. Minoriten in der Muhrvorstadt freundlichst zur Behausung in ihr Konvent aufgenommen, auch mit besonderer Liebe und Gastfreyheit bewirthet worden. Eben in der Stadt Gray wurden im Jähre 1641. die Jungfern des Karmcli5er-ordens angenommen, und in das Kloster Maria Verkündigung» im kälbernen Viertl eingeführet. Stifterinn war Elconora die ver^ lvittibte Kaiserinn, denn als Ferdinanh der 2te An. 163/. geworben, befahl er, daß'sein Leichnam nach Gratz sollte geführet werden; Cleonora wollte also den todten Leichnam folgen, und in das Steyermark sich begeben, sie kam auch wirklich den 25. May 16z/. zu Mratz an, und entschlösse sich allda die Kar-Meliterinnen einzuführen; da aber wegen bestandiger Unbaslichkeit von den Arzneyver-stcindigen geschloffen worden, daß der Stelirische Bergluft nicht anständig, folglich höchstgedachte Kaiserinn sich wieder nach Wien begeben sollte, so auch geschehen ist; sie blieb aber doch in ihrem Entschlüsse/ und machte Nn 2 den 564 Stiftungen und Nlösier den Anfang darzu imIahre 1641. Ferdinand der )tc röm.5(aiser, ulld die ganze andere regierende Hofstaat hat alles mögliches zu der Stiftung beygetragen. Im Jahre 1643. folgte die pabstl. Bewilligung Urban des 8ten rom. Pabsten; von der Ankunft der 4. Klosterfrauen von Wien, derer Empfang, Wohnung :c. siehe in dem alt - und neuen Gratz. Der erste Stfin wurde den 10. Sept. 1648. in^Namcn Ferdinand des )tcn röm. Kaisers von Sr. E.rccll. Sigmuni^Grafen von Dic-trichstein gelegt, und von Johann Marx Bi-schoffe zu Seckau geweihcl/ im Jahre 1660. aber den 26. Scptcmb. die Kirche von hoch -bcnckdtcn Vischoffe scyerlich consecriret. Non dem Ursprünge des Gnadcnbilds Maria Schutz siehe das alt-und neue Gratz. Das ztc Kloster dcr Karmelitcn befindet sich zu Voitsperg einer landcsfürstl. Stadt außer Gratz, welches folgender Weise gestG tet worden. Da im 14M Iahrehunderte, gleich außer der Stadt Voitspcrg an dem Wege, so nach Lankovitz, und'so weiter über die Stubalpen in das ObersteM führet, ein kleines St. Josephs Kirchlcin (bey ftelchem jetzo das Kloster gebauet ist) ehe gewesen, und My dieser Väter aus Orient, wo der Or- imHerzogthumeSteyermark. 565 Drdm ehe ftorirto, im Jahre 1395. durch Voitsperg reiseten, sind solche von dem Edlen Hrn. Walther von Hannau in seinem nächst gelegenen Schlosse (dessen Merkmale hieboll neben dem Kloster zu sehen sind) ganz liebreich angenommen, und bewirthet worden; bey welcher Gelegenheit zugleich abgeredet worden, daß für diese Karmeliten das Spital, so im Jahre 1332. von Hrn. Seyfried Pfarrherrn in Piber erbauet, und von Barbara Sefferinn einer gebornen von Hannau mit einigen Stiftungen reichlich versehen wor-deih zu einem Kloster sollte erkiesen und erwählet werden, so auch geschehen, und Herr von Hannau ein anderes Spital in der Stadt iu Ehren deren HH. Georg und Martin gebauet. Die Karmeliten hielten sich indessen beständig in dem herrschaftlichen Schlosse auf, bis sie im Jahre 1401. in das neu erbaute Kloster, noch zu St. Elisabeth genannt, eingeführet worden; im Jahre 1407. wurde von den Edlen Herren Friederich und Georg von Hannau, die von Walther errichtete Stiftung nicht nur bekräftiget, sondern auch reichlich vermehret. Im Jahre 16oo. wurde der Prior P. Jakob Frank als Pfarrherr ernennet, von welcher Zeit an die Priores noch jetzo Nn 3 die §66 Stiftungen und Tlösier die Pfarre versorgen. Im Jahre 1694. den 29. April wurde der Grundstein zur neuen Klosterkirche von Johann Bernhard Probsten zuStamz gelegct/dieÄirchc aber ist AN.17O8. von Franz Anton Grafen von Waqcnspcrg Fürsten und Bischoffe zu Scckau gcweihet worden. Es ist auch hier eine Mauretanische Gnadenkapclle, welche zwischen der Kirche und Kloster gegen dcm öffentlichen Wege von der Freygebigkeit Sr. E.rcell. Karl Grafen von Saurau lais. tön. Generalfeldmarschall errichtet, und nachgchends von Katharma Gräfinn von Saurau durch eine von ihr-ge-stiftete ewig brennende Lampe beleuchtet worden; und weil vormals an diesem Orte der Hochaltar und der alte Kohr stand, wo die hochgrafiiche Familie von Wagensperg ihre Begrabniß hatte, ist hicrinnfalls eine Abänderung geschehen. Mehr andere Merk-würdigkeitelhyund alte Monumenten siehe in Meinem Hnnal. äcir. §. 20. FXer Predigerorden hat in unserm Vater-"^ lande 7. Klöster erhalten, 4. des männlichen , 3. aber des weiblichen Geschlechts; diese sind zu Grätz zwey/ eines der Manner, das im Herzogthume Steyermark. 567 das andere der Frauen/ zu Leoben, zu Mah-renberq ein Frauenkloster, zu Neukloster, zuPettau, zuStudenitz ein Frauenkloster. Zu Grcky in der Muerborstadt zu St. Andre. Dieses Kloster, wie das Diploma Kaiser Friederichs An. 1466. meldet, war ehe in der Stadt Grätz in der damals genannten Iudcngassen, wo nun die Stadtpfarre ium heiligen Blute sich befindet; der erste Prior war P.Alexius Butzl, der lMSchrist Professor. Im Jahre 1586. wurde dieses Kloster in die Mucrvorstadt zu St. Andre, so damals eine Pfarre war, denn, als die alte Stadtpfarre zu Gratz zu St. Aegiden zur Hostirche erhoben worden, wollte man in der Stadt eine andere Pfarrkirche haben; wurde also diese Klosterkirche zur Stadtpfaü'e, und die Pfarrkirche in der Muervorstadt zur Klosterkirche angeordnet, und dem Predigerorden samt dem Pfarrhofe daselbst übergeben, und das Gebäude vollkommen im Jahre 1627. verfertiget, auch um eben diese Zeit ein 3m-6ium ksnerais hier angeleget, so heute noch fioriret. Was für berühmte Manner aus diesem Konvente sich gezeiger, habe ich in dem 3ten Theile meiner Jahrbücher bemerket. NN4 Zu 568 Stiftullgen und Nlösier Zu Lcoben einer landcsfürstlichcn Stadt inOberstcyer ist diestr Orden im Jahre 1230. schon eingeführt gewesen, und hat zum Baue des Klosters die Sbadt selbst Grund und Boden gegeben; da aber die Stadt Leobcn nachmals samt dem Konvente (wie ich aus den Unbenanuten von Leobcn in Beschreibung der Stadt gemeldet habe) abgebrannt/ ist der Orden allhier in große Nothdurft verfallen, besonders da um das Jahr 1291. Bayern und Salzburg Leoben belagert haben; um das Jahr 1330. erholete sich das Kloster in etwas, weil Fnederich Erzbischoff zu Salzburg sich dessen äußerst angenommen hat; mit der Zeit fanden sich verschiedene Gutthater ein, unter welche benanntlich gerechnet werken die 2. Stifter Admont und Goß. Im Jahre 1634. hat Kaiser Ferdinand der 2te eine tagliche Messe in diesem Kloster gestiftet, und An. 1688. wurde eine Laureta-kapelle von der Frau Anna Rosina von Rei-chenau gcbauet. Es wird von diestr Klosterkirche alle Jahre am Fest Kreuzerfindung eine Proceßion mit herrlicher Musik in die Stiftkirche zu Göß geführct, und wenn der Florianstag an einem Sonntage fallt, kommen die benachbarte Bergknappen in ihrer Klei- im Herzogchume Steycrmark. 569 Kleidung mit ihren Herren Officieren wallfahrten hiehcr. Also lauten die Urkunden dieses Klosters. . - Zu Neuklosier im Viertl Clli M das zte Konvent dieses Ordens, welches die Grafen von Cili ehe gewissen Einsiedlern, nachmals aber um dasIahr 1449.FriederichGraf von Cili dem Predigerorden übergeben hat. Dieses Kloster wurde von den Türken zerstöret um das Jahr 1480; Fr. Wolfgang Wcid-«dorfer'cin Konvers, wurde von selben ermordet, und die übrigen Könventualen in die Gefangenschaft geschleppct. Im Jahre 1635. da der Baurcnkrieg alles in Unordnung setzte, wurde das Kloster verwüstet, meistcntheils abgebrandt, und die Brüder in die Flucht getrieben/ der Ursach noch heut zu Tage der Konvent allhier sehr gering in der Anzahl ist. In einem nächst dem Kloster gelegenen Hügel ist eine kleine Kirche des H. Dominikus, zu welcher ein großer Zulauf ist. Das 4te Mannsklostcr dieses Ordens befindet sich in der Stadt pettau, welches von Eberhard dem 2ten Grafen von Trüxen seinen llrsprung genommen, welcher als Erzbischoff zu Salzburg, von Friesach in Karn-then einige Brüder nach Pettau An. 1231. Nn 5 be- 57o Stiftungen und Rlöster beruffen, und also das Kloster gestiftet; nebst diesen ersten Stifter fanden sich gleich neue Gutthatcr ein, als Fricdcrich Herr von Pet-tau undMathildis seine Ehegemahlinn, Bern-Yard und Ulrich Herren von Pcttau, Hr.Var-tholome von Pottendorf, Otto Herr don Stubenberg, und andere mehr; die öftere Feuersschäden, und harte Zeiten waren Ursach, daß die Anzahl der Geistlichen allhier nur in wenigen bestehe. Nun sind auch die Frauenklöster dieses Ordrns anzuführen. Als Fu Gray das erste bey St. Leoicharb genannt; diese Kirche bewohnten vormals die Ehrwürdigen Vater Franciskaner, und hat die Kirche und das Kloster gebauet Friederich der friedsame röm. Kaiser, nachdem er Von Jerusalem zurückgekommen. Die geistliche Jungfrauen, welche es heute bewohnen, lebten vorhero außer der Stadt in dem sogenannten Grillbichl, allwo sie Hr. Ulrich bon Waldsee, Landeshauptmann in Steyer, gestiftet hatte; nachdem aber wegen Ankunft des Königs Mathias alles in Schrecken gesetzet wurde, waren auch diese Jungfrauen genöthigt in die Stadt sich zu begeben, und nahmen ihre WOnung anfangs in einem ge- im Herzogthume SteyermarK 571 geringen Hause, bis endlich im Jahre 1515. dieselbe Maximilian der erste römische Kaiser mit Beystimmung Leonis des loten an gegenwärtiges Ort übersetzet/ und sowohl ill die Kirche als Kloster hat einziehen lassen, am Vorabend des H. Leonhard, unter dessen Schutz das Gotteshaus stehet. Mährenberg das 2tc Kloster der Jungfrauen des H.Dominikus, in dem Mahrburger Kreise gegen Karnthen gelegen; gestiftet von dem sel.Sigeftied Herren vonMäh-rcnberg, und Geisla seiner Frau Mutter um das Jahr 1251. Ottokar König in Vöheim und Herzog in Oesterreich hat es in seinen Schutz genommen, und mit vielen Freyheiten begäbet, welche« auch nachher von Rudolph römischen Kaiser und andern sind bestattiget worden. Geisla die Stifterinn und Seifried ihr Hr. Sohn wohneten im Schlosse ober dem Markte Mahrenbcrg, so noch heut zu Tage stehet, und' die Herrschaft Mahrenberg benamset wird; denn, lvo jetzo das Stift stehet, tvar ehe ein Meyerhof am Fusse des Berges Radl, zwischen Muer und Draa. Die erste Priorinn warAdelheit einrGrafinn V.Klamm, die 2te war Richarda ein Ehegemahlinn Sei-frieds von Mährenberg des Stifters, die jetzige und 572 Stiftungen und Rlöster und 33te ist cine Gräfinn von KHenburg. Die Frau Sophia von Wildenstcin ward 40. Jahr Priorinn um ebcn jene gefährliche Zeiten des Luthers und Einfalle der Türken, so erwählet worden im Jahre 1533 ; mit welcher/ wie die Urkunden der hochadelichm Familie von Wildenstein melden, Christus von dem Kreuze soll geredet/ und sie also getröstet haben : Meine Tochter, fürchte dich incht, ich werde dich nicht verlassen. Nach solcher hat Susanna von Schrattenbach 41. Jahr regieret. Wie Seifried Herr von Mahrenberg Stifter dieses Klosters von Ottokar dem Könige in Böheim mißhandlet und gctödtot worden, habe ich in Beschreibung des Markts Mährenberg 7 und in meinen Jahrbüchern Steyermarks im 2. Theile ab-gehandlet. Sein sel. Leichnam ruhet im gedachten Stifte, und leuchtet mit vielen Gnaden. Frölich m äiplomlu. Oucar. 3rir. p. 2. f, 323. bringet ein Dokument voh in welchem im Jahre 1263. (vielleicht besser 1253.) Gertraud die Herzoginn von Steyermark Hrn. Seifried die Erlaubniß giebt dieß Kloster zu bauen. Gegeben un Schlosse Votsperg. Mehr andereDokumenten dieses Klosters siehe bey gemeldtem Frölich. Stu. im Herzogchmne Steyermark. 57z Studemtz das zte Kloster der Jungfrauen des H. Dominikus, in dem Viertl Cili; es hat den Namen von einem Brünne, welcher fest unter dem Berge Wotsch an einem einsamen Orte entspringet, und von vielen Gnaden berühmt ist. Stifterinn war die gottselige Frau Sophia, Tochter Hrn. Alberts von Nohatsct^Wittib des Hrn. Reichards vonSuneckh/ivelchemit Einwilligung ihres Hrn. Bruders Heinrich von Rohatsch, und andern Geschwisterten, Hrn.Otto v.Khun-sperg, Hrn. Heinrich v. Wiltenhausm, ihr Erbtheil von Slottenberg, und Studeniy mit iO. Sitz, ein Wald und 2.Weingarten dem Dorfe Khroißendorf :c. dieses Kloster gestiftet, auch allda erste Priorinn worden/ so geschehen ist iH Jahre 1263. Studenitz heißet in deutscher Sprache Gnadenbrunn, und war ehemals hier ein kleines auf einer Felsen stehendes Stockwerk oder Schlößchen, Wie bey Frölich Diplom. 3cir. p. 2. f. 304. kc. mit mehrern zu sthen. §. 21. HXie Elisabethinerinnen und Franciskaner "^ nehme ich zusammen, und fange alsogleich von den ersten an. Die 574 Stiftungen und Rlösier > - Die Elisabechinerinnen odcr zte Regelschwestern des H.Francisku's haben zu Gray in der Muervorstadt ein Kloster und Spital, zu St. Lorenzen genannt. Stifterinn dieses in Deutschland und kais. königl. Erblanden ersten Klosters war eine Gräfinn von Leslie, geborne Fürstinn von Liechtenstein; diese hat im Jahre 1690. einige Gckwestern dieses Ordens nach Gratz bcruDn, und ihnen dieses Kloster gebauet; diese waren: Maria Klara Haßinn, Maria Iosepha von Rupe, und Anna Fettweisinn, welche aus dem Spital zu Dürren aus Niederland in dicsemIahre nach Grätz gekommen sind. Sie hatten anfangs große Trübsalen auszustehen, bis selbe durch inbrünstige Andacht zu der schmerzhaften Mutter Gottes (wel^e Andacht jahrlich durch 7. Tage in der vorletzten Fastenwochen gehalten wird) den 12. August 1694. die Installation sowohl von dem Salzburgisch-als Wienerischen Hose erhalten/ der Klosterbau wurde im Jahre 1698. vollendet, und solche den 4. Decemb. eingeführet/ die gewöhnliche klösterliche Klausur erhalten haben. Also geben solches die Urkunden dieses Klosters. Die im Herzogchume Steyermark. 575 Die Vater Franciskaner haben in Steyer-mark 8. Klöster, nämlich zuGratz, Feldbach, Fridau, Iudenburg, Lankovitz, Mautern, Mörzzuschlag, und Nazareth; von Fridau, so schon zur Kroatischen Provinz gehöret, haben wir keine Nachricht erhalten, lassen also solches beyseits. Erstes Kloster der PP. Franciskaner itt Grätz zu U.L.Frauen Himmelfahrt. Dieser heilige Orden ist in unsere Ortschaften um das Jahr 1451. unter Friederich dcm fried-samen eingeführet worden, durch. Johann von Kapistran, Gabriel von Verona, Christoph vonVarrisio, Heinrich von Landshut, Bernhard von Implstadt, und anderen Ordensbrüder ; denn, als hochgcdachter römisch. Kaiser von Pabst Nikolas dem 5ten den heiligen Johann von KapisyM verlanget hatte, ist endlich dieser daher geschicket worden, und durch Karnthen, und Steyermark in das Oesterreich abgegangen; die eifrigen Predigten und apostolischen Arbeiten Johanns von Kapistran haben den Kaiser dahin bewogen, daß er den Franciskanerorden in der Gratzerischen Vorstadt im Jahre 1463. eine Wohnung ertheilet, und die Kirche zum H.Non-hard, wo nun die Dominikaner Jungfrauen be- 576 Stiftungen und Rlösicr scharren, und damals außer der EtFdt qe-legcn lrar, ihnen übergeben. Maximiliall der römische Kaiser setzte sie im Jahre 1495. in die Stadt, und im Jahre 1515. erhielten sie das sogenannte Muerkloster bey Maria Himmelfahrt, in welchem sie noch heut zu Tage verharren. Das Kloster ist groß, zahlet über 90. Geistliche, und ist auch das 3tu6mm 'lkeoiozicum allhier; die Kirche hat 12. Altäre und Kapellen, unter welchen jene desH.Iakobs sich befindet, welche als die älteste Kapelle in ganz Grätz ausgegeben wird. Im Jahre 1620. ward in diesen Konvent eilt Provincialkapitch bey welchem der Erzherzog Ernst, und 3. Erzherzoge, mit dem pabst-lichen Gesandten gegenwärtig waren. Die Bibliothrck haben 4. Schwestern von Holl-ncgg An. 1612. geMet; die St.Anna Kapelle ließ der Hr. Johann Galler Freyherr zu Schwamberg An. 1614. mit kostbaren Reliquien auszieren; und der prächtige Thurm wurde An. 1636. angefangen. Es befindet sich in der Kirche das gnadenreiche Bild Christi des Herren, da er das Kreuz ziehet. Das 2te Kloster ist im Markte Feldbach an dem Raabfiusse. Die Fcldbacher, wie schoa im Herzogthume Steycrmark. 57/ schon gesagt worden, waren der Irrlehre ^cs Luthers sehr stark ergeben ; nun hat es sich zugetragen, daß im Jahre 1590. zween Na-ter Franciskaner von Gratz am Tage der unschuldigen Kinder zu Nachts in Feldbach verblieben, und zwar bey dem Marktrichter da-jclbst/kaum ward dieß kund gemacht: entstand eine Ausruhr des Pöbels, das Hausthor des Marktrichters wurde aufgesprengt, die Fenster zerschlagen, und die zween Geistliche ab-gefodcrt/ mit diesen Worten: Barl ist ge-siorben, Mönche und Pfaffen heraus I die un Hause Belagerten schützten sich nach ihren Kräften, also, daß die zween Franziskaner endlich durch das Dach heimlich entfliehen konnten. Die Rädelführer wurden nachher in Eisen und Band geschlagen/ und in die Festung nach Gratz versperret, und alldorten abgcstraffet. Da nachmals zum Ende des i6ten und Anfang des i/ten Jahrhunderts Cteyermark reformiret wurde, wollte Ioh. Jakob KM Graf von Gottschcc zu Hainfcld ein Kloster den Franciskancrn bauen; da abeo keine rechte Gelegenheit zu solchem war, fieng er an welches nach seinem Tod sein angenommener Sohn und Erb Georg Vartholome Freyherr 2terLH. Oo Zwi- 578 ' Stlftmigen und Rlösler Zwickel ganz vollendet hat im Jahre 1647. Die Kirche wurde An. 1658. von Ioh. Nkrx Bischoff zuScckau geweihet, hat 6. Altare; in diesem Kloster befinden sich gemeiniglich 21. Brüder. Das 3te Kloster ist in der landesfürst-lichen Stadt Iudenburg, uz^ ^j^h ^^nennt bey St. Johannes in der Wiesen. Ist ohne Ausnahm das älteste Kloster des Ordens des H. Franciskus, als in welchem schon im Jahre 1222. einige Schwestern und Brüder des H. Franciskus sollen gelebet haben; dieses ist gewiß, daß im Jahre 1259. Friedcrich der Herzog von Oesterreich unk Steyermark Wisent dem bürgerlichen Fleischhacker zu Iu-dcnburg und seinem Eheweib Adelheid erlaubet habe / ein Grundstück zum Genuß der Mindern Brüder (dessen sie damals noch fa-hig waren) zu erlassen. Im Jahre 1451. ist der H. Johann von Kapistran durch eine längere Zeit in diesem Kloster verharret/ und hier Oberer gewesen, durch welchen auch geschehen, daß dieses Kloster der neuen Reformation des Franciskaner unterwarfen, und bey solcher bis heutigen Tag verblieben; den Genuß der Güter dieses Konvents hat der HHohann vonKapistran meistens den Fleisch- ha- km Herzogthume Steyermark. 579 Hackern und Schuhmachern dieser Stadt überlassen , welche jährlich zum Angedenken dem Konvent noch etwas erweisen; die Fleischhacker pflegen am Frohnlcichnams Tage das Kalbfleisch, welches sie im Vorbeyziehen des Umgangs öffentlich braltcn/ dem Konvent zu reichen; die Schuhmacher aber geben das ewige Licht zu dem Frauenaltar / und 4. Paar Pantoffeln für die Priester zum Altar, welches alles annoch genau beobachtet wird. Zur Zeit des Lutherchums wurde von den Ketzern die Kirche beraubet, das Gebäude zerbrochen, die Brüder verjaget, nnd lutherische PrM-kanten eingesetzet; doch kamen An. 1585. die Drdensgeistliche in ihr voriges Kloster, und Wurde dasselbe wieder durch Freygebigkeit der Erzherzogen Karl und Ferdinand in dem borigen Stande gesetzet. Im Jahre 1711. den 23. Octob. ist die Stadt mit samt dem Konvente abgebrunnen, es stehet nun wieder in dem guten Ansehen. Ihre Kirche ist die Hostirche. Fn Lankovitz ist das 4te Kloster der Fran-ciskaner, welcher Ort 3. Meilen von Gratz entlegen ist; das Kloster liegt in einer angenehmen Ebne an dem Fusse der Stubalpen, bie Kirche wurde im Jahre ,468. gcwcihct Oo 5 von 58<2 Stiftungen lttid Nlöffer von Georg Vischoffc zu Seckau, und wird in solcher das gnadenreiche berühmte Vildniß Maria von Gnaden genannt, unter großem Zulauft des Lolkcs^?erehrct, es werden cmch osters zwo Predigten, eine windische und eine deutsche, gehalten. Die Schatzkammer daselbst hat viele Kostbarkeiten. Es ist hier das Novitiat der Laybrüdcr, und Rcpetition-haus der jungen Klerickcn, und wohnen die Novitzcn in dem Zimmer Ferdinand des ztcn römischen Kaiser, in welchem er sich aufgehalten, da er aus Andacht oder Jagens willen nach Lankowitz gekommen. Von dem Ursprünge dieses Gnadenbilds ist mehr ill /WN21.3rir. zu sehen, wle auch unten, da wir von delt Gnadcnörtern in Steycrmark reden werden. Zu Mauter«, in dem Graf Vrcünerischen Markte im Prugger Kreise befindet sich das 5te Kloster der Franziskaner; Stifter dessen war Karl Gottfried Graf von Breüncr, welcher, da er keine Erben hatte, Gott und Maria ein Theil des Guts überlassen wollte, und der Ursach ein Konvent für 12. Brüder im Jahre 1669. gestiftet; den ersten Stein hat geleget Raymund Freyherr von Rechlw gen Abt zu Admont im Namen des Erz- bi- im Herzogthulne Steyermark. 531 bischoffs zu Salzburg. Es befindet sich auch hier eine Laurctakapelle, welche An. 167z. zur Vollkommenheit gebracht, und im folgenden Jahre mit einem zu Laureta selbst angerührten Bilde ist gczieret worden; da die Kirche und Grusdvor dem Tode des Stifters , so den 23. Julius 1675. gestorben, nicht ausgebauet worden, ist dessen Leichnam nach Gratz zu den PP.Franciskanern in der Iqiobs Kapelle indessen eingesetzet, An. 1676. aber nach crfolgter Kirchweih nach Mautcrn in dieß Kloster gebracht worden. Die Kirche hat hier nebst dem Hochaltar und Laurcta-kapelle 5.Scitenaltärh und etwann tausend Schritte von der Kirche einen Berg Kalvarie und heiliges Grab; es befinden sich auch nun in dem Kloster bey 20.. Geistliche. In dem landesfürstlichen Markte Mörz-zuschlag in dem Prugger Kreise befindet sich das 6te Kloster, gestiftet von Hrn. Wenzel de Patys, besondern Liebhaber der PP.Fran-ciskaner, welcher im Jahre 1641. ein Haus zu Mörzzuschlag nächst dem Marltthore erkaufet hat, und solches indessen dcm Orden übergeben, damit in diesem von Wien und Gratz gleich abgelegenen und 12. Meilen entfernten Markte die Vater eine Einkehre ha- Oo 5 ben 582 Stiftungen und Nlöstev ben sollten. 7. Jahre darnach wurde zum Bau eines Klosters Hand angeleget, und hat den ersten Stein Hr. Balthasar Abt zu Neuberg den 24. August 1643. geleget, zü welchem Gebäude auch der hochwürdige Hr. Johann Wämpel Dechand amWeizberg vieles beygetragen hat; die Kirche wurde im Jahre 1657. von Johann Marx Bischoffe zu Seckau den zten Sonntag nach Ostern zu Ehren des heil. Kreuzes eingeweihet. Nebst obbemcldten Stiftern hat Ferdinand der zte römischer Kaistr zu den übrigen Gebäuden, und Einrichtung 800. Gulden, auch die Landesstande vonZteyermark, Abt zu Neubcrg, eine Gräfinn von Breüner, Ulrich Freyherr von Schärfenberg sich gubthatig erwiesen, und also An. 1654. das Kloster als ein förmliches Konvent erkläret worden, in welchem 20. Brüder wohnen. Die Kirche hat z.Al-tare und eine Kapelle. Das 7te Kloster ist zu Nazareth in dem Citier Kreise und derDiöces des Bischoffs Volt Laybach, lieget auf einem angenehmen Hügel bey dem Schlosse Altenburg, außer Cili gegen Oberburg. Es war hier ehe, wegen angenehmer Lage, ein Lustschloß der Vifthöf-ft zu Luybach, allein An. 1624. den 26.Julius im Herzogchume Steyermark. 583 llus hat Hr. Thomas Krenn 9ter Fürst und Vischoff zu Laybach den ersten Stein geleget zu Ehren der seligsten Mutter Gottes zu Nazareth ; die gebaute Kirche wurde unter der geistlichen Gerichtsbarkeit dem Bischoffe von Laybach einige Jahre von Wcltpriestern verschen; da aber die Franciskaner im i5tm und i6ten Jahrhunderte aus Bofticn öfters von den Türken vertrieben worden / haben sie um dieses Ort oftmals angehalten, doch solches im Jahre 1632. von Rainald Scarlich Vischoffcn^u Laybach erhalten, damit sie all-dort cin vollkommenes Kloster errichten konnten. Das Kloster gehöret zwar in die Kroatische Provinz, weil wir doch von selben Urkunden erhalten, wollten wir es hier einzuschalten nicht unterlassen. Im Hochaltare ist ein gnadenreiches Mutter Gottes Bild, und in einem Scitenaltar der heilige Anton bon Padua. §22. ZXie Gesellschaft Jesu hat in unserm Va-^" terlande 4. Kollegien, zu Gratz, Iu-denburg, Leobcn, und Mahrburg, von welchen wir doch wegen Abgang der sowohl münd-als schriftlich angesuchten, nicht aber erhal- Oo 4 tencn 584 Stiftungen und Nlösier tenen Documentcn, nicht vieles werden melden können. Zu Gnky ist das erste und vielleicht herrlichste Kollegium der Ocstcrreichischen Provinz , welches Karl der Erzherzog An. 1572. gestiftet, um hierdurch dem Luthcrthume einen Einhalt zu thun. ImIahre i577.wur-de die damalige Pfarrkirche zum H. Aegidius zu einer Hostirchc gemacht/ und der Societat übergeben, diePfarre hingegen anfangs in die Kapelle St. Katharina, folgcnds aber in die Kirche zum heiligen Blut übertragen. Der neue Hochaltar ist sehr prachtig, nicht minder die 8. andere Altare und Kapellen, von welchen in meinem alt - und neuen Gratz mehr zu ist. Das Mausoläum Ferdinand des 2ten und Kirche der H. Katharina, m welchem die Marianischc Zusammenkünften gehalten werden, ist auch sehr ansehnlich. Von der Universität wird an seinem Orte Meldung geschehen. Zu Iudenburg ist das 2te Kollegium der Gesells. Jesu zum H. Augustin, in welchem die Vater zum ztenmale geprüffet werden / ehe war es dem Orden des H. Augustins gehörig. Der Stifter war Balthasar Graf von Thonhausen, und Ursula seine Ehegemahlinn. Es im Herzogchumc Steyermar?. 5I5 Es hatten hier cinsmass die PP. Augustiner Eremiten ein Kloster, in welchem Anna von Pettau, des Johann Grasen von Liechtenstein im i5ten Iahrehundcrte begraben worden; dieses Kloster hat Herr von Thonhausen um 20OQ. Gulden gekauft, und das Kollegium der Gesellschaft Jesu an dieses Ort gesctzct. Zu Leobett das Kollegium der Ges. Jesu zum H. Franz Xavier, stehet an eben jenem Orte, wo ehemals die crzherzogliche Burg gewesen, und wurde dieses Kollegium von Ferdinand dem 2ten, ehe er Kaiser worden, gestiftet. Rattmanstorf das Gut bey Weiz gehöret daher. Fu Mahrburg ist der Zeit nur eine Residenz, in welcher die 6. untere Schulen ge-lehrct werden. Wir setzen hier die noch übrigen Ordensgeistlichen in Steyermark, von welchen wir nicht viele Documenten baben. Die PP. Minoriten, von welchen wir ohngcachtet öftern schriftlichen Ersuchen keinen Buchstaben erhalten konnten, haben in Steyermark, wie mir bewußt, 6. Klöster/ als zu Gratz, Prugg, Cili, Feistritz, Mhr-burg, und Pettau. O05 Das 586 . Stiftungen und Nlösier Das erste Kloster zu Gray, samt der Kirche soll Ferdinand der 2te erbauet, und zu solchen Hr. Ioh. Ulrich Fürst von Eggen-berg den Grund und Boden verliehen haben. Es waren aber die PP. Minoriten schon im Jahre 1240. in Grätz, nämlich in jenem Mucrklostcr/ so jctzo die PP. Franciskaner bewohnen; der Namen Maria Hülf ist von dem gegenwärtig wunderthätigcn Gnadenbild der seligsten Mutter Gottes entstanden, welches der kunstreiche Pensel Peter von Pomis und zwar mit der zuerst empfangenen Gnad entworfen, von welchen in dem alt-und neuen Grätz mit mehrern gehandlet worden. Das Gnadenbjld wurde im Jahre 1769. übertragen, und in die neue Kirche und kostbaren Altar übersetzet. Das übrige siehe im alt-und neuen Grätz. Das 2te Kloster ist zu Prugg, von welchem wir außer den Namen keine Kännt-nisse haben. Das zte zu Cili, ist imIahre 1241.V0N den Grafen von Cili, so allhier ihre Begräbnisse haben, gestiftet worden. Das 4te zu Feisiris einer Stadt in Untersteyer; dieses Kloster ist mir nur den Namen nach bekannt. Das im Herzogchume Steyermark. 587 Das 5te Kloster der PP. Minoritm ist zu Mahrburg. Und Das 6te zu pettau; sind mir aber nur den Namen nach bekannt. Ich habe zwar wohl zu meinen ^lmaiwue 8tiri26 verschiedene Urkunden, dieser Klöster betreffend, erhalten, weil aber solche son diesen Orden nicht bestatliget, noch mir etwas hierinn zugekommen ist, so weisen wir den Leser an unsere /wnaies 3cir. in welchen er einige Stücke finden wird. Die barmherzigen Brüder haben in Gratz allein ein Kloster, von welchem ich aus zugeschickten Urkunden folgendes ersehe. Dieses Kloster verehret für seinen Stifter Mathias den römischen Kailer, denn, da der Erzherzog Max Ernst, Bruder Ferdinands der 2ten/ also krank dahin gelegen, daß ihm der Arm sollte abgenommen werden, hat Gabriel Fer-rara Generalvicair dieses Ordens die Wunden also glücklich geheilet, daß der Arm nicht abgenommen werden durfte; die durchleuchtigsten Erzherzoge haben demnach ihre Dankbarkeit zu bezeugen, dieses Kloster gestiftet, und im Jahre 1615. die Geistliche nach Gratz beruffen, allwo solchen die Fürsten von Eg-genberg ein Wohnungsort.fteygebigst mit-- ge- 583 Stiftungen und Nlöster getheilet haben. Von dcm Krucifix daselbst/ st ein lutherischer Künstler verfertiget, von dem gnadenreichen Frauenbild und Annastatue, wie auch von der Lauretakapelle, nicht minder von der nunmehr sihön hergestellten Äirchc hade ich das mehrere m meinem alt-und neuen Gratz vorgetragen. Der Hinsiedlerorden des H.Paulus hat in Stcyermark 2. Klöster, eines außer Gratz zu Maria Trost, das andere zu Ulimie in llntcrsteyer. Mariä L!rosi eine kleine Stunde außer Gratz, ein Gnadenort und sihöncs Kloster dieses Ordens, am Puerbcrg genannt. Der Urheber ist zu rechnen Max Freyherr von Wilferstorf, und seine Gemahlinn Elisilbcth Perpetua gcborne Fräule von Nucssenstcin, hernach Gräfinn von Brankovitsch; die hölzerne Gnadenstatue befand sich ehe in dem Kloster Rein An. 1665. an einem uralten Altar der Kirche, welcher, da er abgebrochen und neu erbauet worden , hat P. Decelin bey seinem Hrn. Prälaten so lange angehalten , bis er ihm diese Statue in das Zimmer geschenket. Diesen P. Decelin besuchte im Jahre 1676. stin Bruder Freyherr von Wil-ferstorf/ und als er diese Statue ersehen, setzte er im Herzogchume Steyermar-k. 589 er nicht aus, bis ihm solche mit Erlaubniß des Hrn. Prälaten gcschenkct wurde; als er nun diesen Schatz erhalten/ versetzte er solchen zur öffentlichen Verehrung in die auf dem Pucrberg erbaute Kapelle, zu welcher gleich ein Zulauf geschah. Das Gütchen Puerberg tam hernach durch Kaufan Ieremias Konrad Vurgseelig Hoszeugwalter in Gratz, an Htn. Grüenbach, an Hrn. Kanduzi von Heldenfeld , unter welchen ungemeine Gnaden bey dieser Gnadcnstatue von Gott ausgetheilet worden. Nun ist eine herrliche und große Kirche erbauet, welche von dem Kloster der PP. Pauliner umzingelt wird. Schon im Jahre 1680. und 1693. wurde borgesagt, daß diejer Ort einstens einer der vornehmsten Gnadcnörter seyn wurde. Der Stifter des hohen Altars war Se.hochfürstl. Gnaden Franz Adolph Graf von Wagensperg als Bi schoff zu Chiemsec, den Altar des H.Paulus ersten Einsiedler hat erbauen lassen Se.Ereell. Ignatz Maria Graf von Attembs, den Altar der H. Walburga Sc. Excell. Jakob Graf von Leslie, den Altar der sieben Zufiuchtcn Karolina Fürstinn von Eggcnberg, den Altar der Freundschaft Christi Joseph Graf von Wurmbrand, den Altar des H.Michaels Graf 59o Stiftungen und Rlösier Graf von Morcll, den Altar des H. Franz von Paula Freyherr von Ziernfeld Kammer-gras in Eisenarzt. Also haben die Docu-mcnten des Konvents. Das 2te Kloster Ulimie lieget zwischen Cili und Rain rechter Hand im Cilier Kreise, gehöret in die Kroatische Provinz. * Die Vater der frommen Schulen kaben in diesem Iahrehunderte zu Gleyjlorf außer Grätz ein Kollegium, von welchem teine Urkunden erhalten haben. Die Serviten haben zu Fronleiten dem landesfürstl. Markte ober Gratz ein Kloster. Stifter dessen war Christoph Freyherr von Abele, und Maria Clara vonVorchenau seine Gemahlinn, welche im Jahre 1687. mit Genchmhaltung Kaisers Leopold und des Erzbischoffs zu Salzburg dieß Kloster von Grund aus gebauet haben. Im Jahre 1763. den 27. Iunius ist dieses Kloster und Kirche samt den ganzen Markt durch Donnerstreiche abgebrennet, doch aber wieder durch gutthätige Hände erbauet worden. Die pp. Lrimtarier haben it, Gray eine nicht langst erbaute Residenz, von welcher mir sonst weiter nichts mehrers bekannt ist. Von im Herzogthume Steyermark. 591- Von den Nlosterjmigfrauen der H. llr« sula in Gräs habe ich auch keine Urkunden erhalten können. Im Jahre 1636. wurden solche theils von Wien, theils von Görz bo-ruffcn, dieses Kloster zu formiren/ in welchem sie zu Ehre Gottes und Dienst des Nächsten besonders in Unterweisung der Jugend rühmliche Dienste verrichten. Mehr siehe in alt-und neuen Gratz. Es befinden sich also in unserem Steycr-mark Stiftungen und Klöster insgesammt folgende an der Zahl: Als Regul.Kohrherrn des H.Augustins - 5. Einsiedler mit den weiten Ermeln - - 4. Varfüffer - - - ^ ----- 2. Aus dem Orden des H. Benedicts beyden Geschlechts ------- 5. Kalthäuser --------- 1. Cisterzienscr -------- 2. Klarisscrinnen ---->---- 2. Kapuciner --------- 15. Karmelitcrorden beyden Geschlechts - 3. Des H. Dominikus beyden Geschlechts - 7. Elisabethinerinnen ------- 1. Franciskaner -------- 8. Jesuiten --------- 4. Minoriten --------- z. Barm- 5Y2 . Von den Gnadsttörtcrll- Barmherzigen Brüder ----- i. Pach den Klöstern wollen wir die Gnaden-^^ örtcr, welche in unserem Vaterlande zahlreich sind, kürzlich beschreiben: Das allererste und ansehnlichste ist zweifelsohne Maria Fell in Obersteycr, von welchem §..15. gemeldet worden. Es liegt diese Mtey, so nach St. Lamprccht gehöret, in den höchsten Gebirgen von Steyermark, an dm Gränzen des Oesterreichs ; den Ursprung »oll es um das Jahr 1157. oder wie einige wollen i20O. erhalten haben, da ein Ordensmann vonSt.Mmprecht, um das Aficnzthal zu besorgen, uttd die Unwissende zu unterweisen dahin geschicket worden, -welcher demnach diese kleine hölzerne Statue unser lieben Fraum, in welcher die Mutter Gottes ihrem Icsukind eine Birne/ dieses aber der Mutter einen Apfel darreichet, auf einem steinernen Altar gesetzet, nächst an der Salza undGol-..«^. rad im Herzogthume Steyermark. 59z rad zu verehren angefangen hatte. Von dieser Marianischcn Zelle hat das ganze Thal den Namen Zellthal erhalten. Weil aber die Bulla Hadrian des 4ten römisch. Pabstes vor Maria Zell das Jahr n 57. führet, weil ferners im Jahre 1757. das 6te Jahrhundert hochfeyerlich zu Maria Zcll gehalten worden, ist nicht zu zweiflcn, daß der Anfang dieses Orts an das Jahr 1157. zu setzen. Im Jahre 1223. wurde Maria Zell sehr bekannt, indem, wie Bohuslaus Balbing meldet, Heinrich der Markgraf von Mahren an der Gliedersucht erkrankend, von dem H.Wenceslaus im Schlaffe ermahnet worden, daß, wenn er seine Gesundheit erhalten wollte, nach Maria Zell in Steyermark eine Äirchfahrt verrichten solle. Eben dieß trau-Mete seine Ehegemahlinn und Markgrafinn, welche mit eben dieser Krankheit behaftet war. Sie reiseten dahin, unter Wegs als sie von der Strassen abgewichen, kam ein Fremdling, den man den H.Wenceslaus oder den Schutzengel gewesen zu seyn glaubte, führte sie glücklich nach Zell, allwo sie nach erhaltener Gesundheit die Kirche neu, und weit größer erbauet haben. Andere setzen dlese Geschichte auf das Jahr 1237. da Burchard i6ter Abt 2terLH. Kp zu 594 ^" den Gnadmörtern zu St. Lamprecht gewesen. Von dieser Zeit an wurde der Ruf dieses Gnadcnorts beständig größer, besonders da im Jahre 1363. Ludwig der König aus Hungarn wider Amu-rath den türkischen Sultan, welcher mit einem erstaunlichen Kriegsheere angezogen kam, glücklich geschlagen, und sich vor der Schlacht, so er nur mit 20. tausend der Scinigcn an-getretten, nach Maria Zcll verlobet, welche ihm auch im Schlaffe erschienen, und den Sieg versprochen hat. Nach dem Sieg ist Ludwig mit seinem Kriegshecre nach Zell gezogen, derMaria alldort gedanket, kostbare Gejchcnke geopfert, und die heutige große Kirche erbauet. Als im Jahre 1529. die Türken des Raubs halber nach Maria Zcll gekommen, wurden sie theils mit der Blindheit gestraffct, theils ander Seits abgeführet, ohngcachtct ober der Kirche eine glänzende Krone zum Zeichen des himmlischen Schutzes zu sehen gewesen. Die häufigen Kostbarkeiten des goldenen und silbernen Schatzes, die unzählige Opfertafeln reden die großen Gnaden der Maria also klar, daß man mit Vernunft nicht zweifien könne. Das 2te Gnadenort ist Maria Hülf zu Gratz bey den PP. Minorite«: den Namen hat im Herzogthllme Steyermark. 595 hat es von den häufigen Gnaden und Hülfsleistungen der wunderbaren Mutter Gottes Maria, deren Bild allhicr verehret* wird, und schon ehe Gutthaten auszutheilen angefangen als es von dem kunstreichen Peter von Pomis ganz entworfen war: ja dieser Mahler mußte der erste seyn, wtzcher die empfangene Gnaden der Welt sollte kundbar wachen; dann, nachdem er im Jahre 1611. ein Wnes Marienbild für diese Kirche nach gemachtem Contrakte zu mahlen angefangen, nachmals aber wegen dem schönen Gemählde bey dem Contrakte nicht verbleiben wollte, auch der Ursach trage und langsam ist der Mahlerey sich bezeiget, hat ihn Gott nnt der Blindheit der Augen gestraffet; er erkannte alsoglcich seinen Fehler, verspricht alle Kunst und Fleiß an das Werk zu legen, und über- . kam alsobald sein voriges Gesicht. Dieses Marianische Gnadenbild hat auch seine Gnadenstrahlen in der Türkey scheinen lassen, da es einem allda gefangenen Adc-lichen erschienen, Band und Ketten aufgelöset, aus dem Kerker auf dem rechten Weg geholfen, zugleich befohlen nach Gratz zu reisen, und sie in ihrer Bildniß zu verehren, welcher denn nach Grätz kommend alle Kir- Pp 2 chen 596 Von den Gnade»iörtern chen durchgesuchet, und endlich seine Esserinn/ noch unter den Handen des Mahlers angetroffen, ihr auch alsogleich kniend Dank gcsaget. Im Jahre 1634. wüthete in Gratz die Pest, die bedrängten Grätzer, bejenders der Handelsstand nahmen durch ein Gclübd ihr ZuflWcht zu Maria, und das Uebel hat sich gleich geleget. Ictzo ist die Kirche ganz neu, erweitert, schön ausgemahlcn, der Hochaltar und andere Altare neu gesetzt, und das Gnadcnbild stehet in einer großen silbernen Rahme, es ist auch im Jahre 1769. auf das herrlichste in einem prachtig durch die Sta?t Gratz gehaltenen Umgänge, den Hr. Probst zu Vorau gcführct, in dem neuen Hochaltar übertragen worden. 3. Maria Trost unter der Obsorge der Einsiedler des H.Paulus, lieget eine kleine Stunde außer Gratz. Dieses Kloster und Gnadenort siehet auf dem sogenannten Puer-berg, und theilet häufige Gnaden aus den vielfaltigen Kirchfahrtern, so dahin kommen. Der Ursprung wird also bcschricbeg : Die Gnadenstatue war ehemals in dem Stifte und Kloster Rein gewesen, in der Kirche auf einem uralten Altar, welchen, da An. 1665. der Abt aus Ursach eines andern Kirchen- ge- lmHerzogchumeSteyermark. 597 gebäudc, abbrechen ließ, hat dicst Statue P. Decelin von Wilferstorf von dem Abte auf vieles Bitten endlich in sein Zimmer zu seiner Verehrung erhalten. Zu diesen P. Decelin kam öfters im Jahre 1676. sein Hr.Bru-der Max Freyherr von Wilferstorf, welchem das Ort Puerbcrg, wo jetzo das Gnadenort stehet, zugehörig war; kaum hatte er diese Statue gesehen, begehrte er solche eifrigst von seinem Bruder P. Decelin, welche er auch endlich mit Erlaubniß des Hrn. Abtes erhielt, und alsogleich in die in Puerberg erbaute Kapelle übersetzte. In nachfolgenden Zeiten hat dieses Gnadcnort bestandig zugenommen , und ihren Trost allen zu ihr fliehenden gnädigst erzeiget. Jetzo stehet dieses Bild in einer großes und herrlichen Kirche, so ganz gemahlen ist, und die Altare sind von Marmor verfertiget. Man siehet auch eine große Anzahl von silbernen und gemahlenen Opfern, und der Zulauf ist sehr groß, wie nämlich schon An.1680. von einem der Gestalt nach alten Bettelmanne bey wahrenden Unchrcn, so gewisse Vorbcy-reisende getrieben, vorgesagt; und von einem An^i69Z. gottsfürchtigen Pilgram, welcher sich'vor dieser Bildniß gegcislet, bestattiget Pp 3 wor- 5Z8 Vott ben Gnadenörter»! worden, daß nämlich dieser Ort cinsmals einer der vornehmsten Marianischen Gnaden-irtcrn seyn wurde. 4. Maria Straßengel ober Gray, UN-- « ter der Obsorge der PP. Cisterzienstr des Stifts Rein. Im Jahre 1255. wurde in dem dasigen Gebirge bey Straßcngel, ehe Straßindl genannt, das wundcrthatigeKreuz- ^ bildniß (so von Natur eine Würzen, aber in Form eines Kreuzes gestaltet ist) erfunden liegend ober einer weißen Thanen oder Feich-ten, bey welcher isters die vierfüßige Thiere, oder das gemeine Lastviche die Knie gebogen, geprüllet/ und nachgehends würd es in diese Kapelle versetzet, aus dem Baum aber wurden die Bildnisse verfertiget, welche die Begräbnis Christi mit den 3. heiligen Frauen, wie auch Nikodemus und Joseph von Ari^ mathia vorstellte, aus diesem ist nun auch der Kreuzaltar gemacht, wo jetzo das Heiligthum lieget und ruhet. Dieses Gnadenkreuz sowohl als die Bildnis Maria ziehet viele andachtige Kirchfahr-ter von weiten Orten dahin; der Ursprung aber des Gnadenorts ist folgender: An.i 149. kam Ottokar derate mit andern Fürste^von dem gelobten Lande zurück, und brachte diese Bild- im Herzogthume Steyermark. 599 Bildniß Maria, so nun zu Straßengel verehret wird, und die 3. jährige Mutter Gottes, wie sie sich im Tempel Salomons Gott aufopfert, vorgestellet, von dorther mit sich, ließ an dem Berge eine kleine Kirche bauen, übergab solches samt dem Bilde dem Stifte Rein, als welches stin Vater gestiftet hatte; von diesem Bilde wurde der Ort Straßmdl, welchen Ottokar schon ehe den Reinern geschenket, nachmals Straßengel benamset. ' Vald darauf wurde eine steinerne Kirche erbauet, und die Verehrung Maria möglichst beförderet: Hartwich Abt zu Nein, ein Herr don Emerberg haben die Kapelle zu einer Kirche erhoben, und Sigefricd von Waldstein vollkommen verfertiget, daß sie im Jahre 1355. eingeweihet worden. Mit dem oben bemeldten Kreuze hat sich im Jahre 1441. eräuget, daß Halser Friederich solches nach Wien wollte abDhren las: sen, allein es konnte auch mit 12. Paar Ochsen nicht weiter als bis zu der Peggauer Brücke gebracht werden, ja als man sich um selbes umsähe, ward es schon durch unsichtbare Hände in die Kirche übertragen. Dieses Ort besorgen die Geistliche dcs Stifts Rein, welche allda einen Superior, Pp 4 oder soo Don den Gnabenörtcrtt oder wie solche ihn nennen, einen Probsren haben. Man sagt auch, man habe vor Alters an diesem Orte Lichter, auch Engel, und an den Samstagen und Vorabenden der Frauentagen gesehen. 4 Von den Gnadetlortern deme dicsts lasterbolle Weib ein solches Ei-tergeschwar im Gesichte, und an jenen Od-ten, wo sie die heilige Bildniß angespien und durchstochen, bekommen, daß sie. unter ver-ztveifictcn Wchegcschrey ihre lasterhafte Seele aufgeben müssen. Im Jahre 1651. wurde dieses Bild nach ehe gemachter Untersuchung von Hrn. Bischoffe zu Seckau als gnadenreich erklaret, in dem neuen Hochalter, welchen Sc. Excell. Graf Wolfgang von Saurau verfertigen lassen, eingesetzet. Im Jahre 1684. wurde dieses Gnadenbild in einem größern, von Fürsten Johann Seifried von Eggenbcrg neu erbauten Altar, durch Johann Ernst Grafen von Thun Bischoffe zu Seckau den 16. April übersetzet. Im Jahre 1731. hat Se. Excell. Sigmund Nu-dolph Graf von Wagensperg einen prächtigeren Thron der Mutter Gottes machen lassen, in welchem sie noch heutigen Tags verehret wird. 8. Maria weizberg ober dem Markte Weiz außer Gratz gelegen, allwo eine De-chandey ist. Die alte Kirche allhler (delm die neue sehr prachtige ist erst voriges Jahr ganz verfertiget worden) haben die Herren von Rattmanstorf unter dem Schutz Maria Him- kw Herzogthume Steyerntark. 605 Himmelfahrt um das Jahr 1065. erbauet, der Ursache auch das Wappen der Herren von Rattmanstorf bey der Kirchthüre zu sehen war. Diese gnadenreiche Bildnisse soll, nach den alten Zeugnissen/ Thicmo Erzbischoff zu Salzburg voll Stein gegossen haben : sie stellet die schmerzvolle Mutter Gottes vor, welche eine allgemeine Zuflucht, zur Zeit der Pest, Krieg, Feuer, Wassersgcfahrcn, und in allen Leids - und Seelcngefahrcn sich erwiesen, und noch heut zu Tage sich hilfreich erweistt. 9. Maria puch, nicht weit von Iuden-burg gelegen, hat in der rechten Hand einm Scepter, in der linken Hand das Icsukind. Friedcrich der 4te Erzherzog von Oesterreich ließ die Kirche zu Puch von eben jenen Baumeister herstellen, welcher Maria Zell gebauct hat. Im Jahre 1492. wurde allhicr zu Ehren Maria Verkündigung und der HH. Fabian und Sebastian eine Bruderschaft errichtet von den nahend gelegenen Adel, und Bürgern zu Iudcnburg, Knitlfcld, Weißkirchen, Obcdach:c. Man siehet auch eine silberne sehr schwere Lampe allhier brennen. Zwey besondere Gutthaten sind hier zu bemerken: 1. Ein von der Pest ergriffenes, und in leiten 6o6 Vo»l den Gnadenortern ten Zügen liegendes Weib wird durch An-ruffung Maria Puch augenblicklich gesund, da für solche bey dem Gnadenaltar Meß gelesen worden. 2. Eine mit zwey todte Kinder gebährcnde Mutter erhaltet solchen das Leben und die Taufe aus gemachte Verlob-niß daher. 10. Maria Rechkogl in Mörzthal, an einem hohen Berge gelegen, ist ein schmerzhaftes Vesperbild, so ihren von dem Kreuze abgenommenen Sohn in der Schoos haltet. Dieses Gnadmbild wurde gleich anfangs berühmt, da es neunmal von dem Berge in die Kirche zu Großnitz getragen wurde, jederzeit wieder durch unsichtbare Hände zurückgetragen, und von einem jungen Rehe entdecket worden/ welches sich vor dem Bildnisse nieder-gekniet. Der Zulauf dcher ist von Ostern bis in dem October sehr zahlreich. Die Kirche steht unter dem P. Rektor zu Gratz als Oräinarmm laci, wird aber von Weltgeist-lichen versehen. Die Kapelle soll An. 1497. seyn erbauet worden, über welche nun eine herrliche und große Kirche hergestellet ist. 11. Maria Hasel i„ der Pmgga, nächst der landesfürstlichen Kammerstadt Friedberg, ist ein Filial desselben, und unter der Obsorg der im Herzogthmne.Steyermart. 607 tcr regulirten Kohrherrn des Stifts Norau. Das Gnadenbild ist nicht groß, es stellet die schmerzhafte Mutter Gottes vor, welche ihren verstorbenen Sohn in der Schoos haltet, auf einer Seite ist der H. Johann Evangel, auf der anderen die H.Magdalena, die Statue ist von Holz. Den Ursprung kann man eigentlich nicht entdecken, theils weil dieser Ort von den Türken und rebellischen Hun-garn öfters abgcbrandt, theils weil durch die Irrlehre Luthers viele alte Urkunden und Schriften verlohren gegangen. Dieses wcistt doch gewiß ein alter Stiftbrief, den ich bey Handen habe, daß im Jahre 1373. diese Kirche mit den 2. Seitenaltären schon gestanden, und daher einige Stiftungen gemacht worden, welche aber zu Luthers Zeiten entzogen worden. Der erste Ursprung wird den Hirten bel)-geschrieben, als welche in der Gegend, wo jetzo das Dorf Pingga mit der Gnadenkirche stehet, das Vieh geweidet, und diese uralte Gna-denstatue allda gefunden. Kein Wunder, daß die Gnadenbilder Maria öfters durch schlechte und geringe Hirten erfunden worden, denn, weil Nlarih die ftligste Jungfrau von 5em königlichen Hirtenstammen Davids ent? spros- 6oF Volt den Gttadetlörtern sprossen, wcil die Hirten die ersten waren, so ihr göttliches Kind in der Krippe angcbethct, wurden auch diese gewürdiget die Gnadmbild-nissen der Maria auf mehr Orten zu erfinden. Die erfundene Statue wurde anfangs in die kleine Kirche oder Kapelle des heiligen Brunns, so noch außer der Kirche stehet, endlich aber in die Kirche der H. Ursula versetzet, allwo sie noch heut verehret wird; die Gnadenstatue wird nun Maria Pmgga von dem Orte, gleichwie ehe, und auch noch Ma> na Hasel, weil sie mitten unter den Haselstauden gefunden worden, benamset. Die Kirche ist eine Besing - oder Filial-kirche der Stadtpfarre Friedberg, welche zwar schon ehe um dasIahr 1250. dem Stifte Vo-rau gegeben, im Jahre 1443. von Kaiser Fric-derich, und Erzbischoffe zu Salzburg Friederich von Emmerberg bcstattiget wurde. Die erste Verehrung und Zulauf wurde zu Luthers Zeiten sehr gehemmet, nachdem aber dieses Unkraut der Ketzerey ausgerottet worden, fieng auch die Verehrung Maria aufs neue an, besonders um das Jahr 166/. in welchem Georg Christoph Pratsch, nach-malsPralat zu Vorau, hierorts Etadtpfarr? Herr gewesen. Nikolas Deltori Handelsmann zu im HerzOZthume Steyermark. ^09 iu Friedberg ließ zu selber Zeit einen neuen Altar der Mutter Gottes setzen. Alte Urkunden geben, daß, als Christoph Pratsch als Stadtpfarrherr im Jahre 1678. am St.Annafeste in der Pingga predigte/ er m Mitte der Predigt stille gehalten/ und im prophetischen Geiste gleichsam vorgesagt habe: Heut hat unser gnädigster Ländesfürsi und 2aiser Leopold einen Thronerben von Gott erhalten. Die Sache hat sich auch klar erwiesen, weil eben an diesem Tage Joseph der erste römscher Kaijer gebohren worden , der ltrsach soll auch Eleonora die heiligmäßige Kaiserinn und Mutter Josephs, als sie dieses gehöret/ eine Kopie von der Gnadenstatue Nach Wien gefedert haben. Die Andacht allhier wird täglich vermehret , und ist der Zulauf besonders an den Frauentagen und den ersten 6. Samstagen zwischen Ostern und Pfingsten, in welchen vollkommener Ablaß zu erhalten ist, ungemein groß, daß öfters wohl 16.Beichtvater zu thun haben, daß sie von Morgen frühe bis 1. und 2. Uhr Nachmittags die häufigen Buffer befördern können. Die Kirche ist fast voll von Opfertafeln, und däs Verhauen daher ist ft Roß, daß man glaube/ Maria in der Pingga 2t'5LH. Qq tön- 6io von dell Gnabellörtertt lönnc nnd wolle nicht einem Kirchfahrter seine Bitte abschlagen. Es sind von dem Ursprünge und Gutthaten Maria in der Pingga 5. kleine Büchcl schon in den Druck befördert worden. Im Jahre 1767. wurde ein neuer kostbarer Gnadcnaltar gesetzct/ und die Gnadenstatue in einem herrlichen Umgänge, bey welchen sich viele tausend Kirchfahrtcr eingcsun-den haben, von Sr.Gnadcn Hrn.Prälaten zu Vorau Lorcn; Joseph, einem gebornen Friedbcrgcr und jubilirten Professen, übersetzet, und zu ewigen Dcnkzeichen dieses Chro. noaravhikum gemacht: 3ü Der Gottesdienst wird allhier alle Frailen täge, wie auch an alle diejenigen Sonntage welche nach dem Neumonde einfallen, hoch feyerlich begangen. Null frage ich: (vder^ DIVa Virgo plnggensIs.eX ara sVa Veterl, In hanC noVaM transLaca fVIt a LaVrentlo losepho praepofito VoraVIensI. Pinggensi toties cur fit renovatio templo? In Divam, credo, turn renovatur amor. Principio lunae fimilis solet exitus else Si noua lun^pluit dona, vecusque pluet. im Herzogthume Steyernmrk. 61 l Zu Deutsch: Es wird nach ncueu Mond der Gottesdienst hier g'halten, Damit Maria Lieb in uns nicht sollt erkalten. Oder: Wenn neuer Mond bringt Negen, regnet der alte auch, Allzeit gutthOg seyn/ ist schon Maria ^ Brauch. i2. Maria pöllaberg ober dem Stifte des Ordens der regulirten Kohrhcrrn gleiches Namens, es ist eine Pfarre dieses Stifts. Von dem Ursprünge dieses alten Gnadenorts und ferneren Begebenheiten ist mir nichts bekannt/ nur allein dieses kann ich melden, daß zu diesem Gnadenorte ein sehr großer Zulauf stye, als benanntlich den Samstag vor Exaudi, den Sonntag und Montag darauf, an welchen eine Menge der Krcuzzüge und Kirchfahrter dahin zu kommen pflegen. In den OpulcuijZ VariiZ des P. Mamspcrg aus der Ges. Jesu lese ich, daß solches Gnadenort schon in das 5tc Jahrhundert stehe, und wurde dieser Ort bor Alters der Frau - oder Bamsiagberg genennet, weil nämlich alle Samstage hier Maria pflegte verehret zu werden. Der Ursprung dieses Orts soll von ei- Qq2 nem 6i2 Von den Gnadenörten» ncm Markgrafen aus Mahren, so das Augenlicht hier gesunden, herzunehmen seyn, welcher sodann diese herrliche Kirche erbauet hat. 13. Maria Rulm in (pberjieyer / m einer Pfarre gleiches Namens des Srists Admont, bey der Enns gelegen. Den Ursprung dieses Gnadenorts schreibet P.Maur-sperg einem krummen, auf Stelzen gehenden Manne zu, welcher mit kindlichen Vertrauen daher gekommen ware, und so oft er Mariam gcgrüsset, soll sie ihm gedankct, und die Gesundheit versprochen haben, wie er denn endlich die Stelzen hintangeleget, und ganz gut fortgegangen ist. Hartneid der Abt zu Admont hat im Jahre 1404. die Kirche erbauet. Die Kirchfahrt dahin aus Hungarn, Steyer-inark und Oesterreich ist sehr groß/ und mall meldet besonders, daß jene, welche in der Beicht etwas verschwiegen haben / in diesen Gnadenort angetrieben werden, dasselbe mehr-nmlen zureichten. 14. Mana Pernehg, an dem Ufer des Muer/ in der Pfarre gleiches Namens. Voll diesem Gnadcnortc erzählet Guilielm 'Gum-penberg auf der 6z5ten Seite, daß dieser Gnadenstatuc Angesicht verschiedenen ungleich in die Augen falle, einigen bleich und traurig, im HttHogchuule Steyermark. 613 dig, andern roth und freudig, wieder andern bald weinend, bald drohend, wie lange? aber die Kirchfahrter selbe betrachten, desto angenehmer und liebreicher fallt sie in die Augen. Man soll auch in der Kirche einen angenehmen Geruch verspühren. 15. Maria Neustift unter Pettau, ein Vicariat des Kollegiums der Gescllsch. Jesu zu Leoben, wird durch Weltprjester versehen. Diese gnadenreiche Statue ist von Stein, 7. Engel halten ihren Mantel, und 2. die Krone; das Ort sollte schon vor 700. Jahren gestanden seyn, die dermalige sehr herrliche Kirche xlber im Jahre 1230. von dem Grafen zu Cili erbauet, und die Stiftung darzu seyn gemacht worden. ImIahrei6i5. hat Hr. Simon Unger, Kaplan allhier, dieses Ort vollkommen dem Kollegium der Ges. I. zu Leoben übergeben, dessen noch heut zu Tage ein Ncariar ist.. Maria Markgrafinn Manrickinn, so vom Schlag berühret ward, und kaum eine Stunde mehr zu leben hatte, tvurde nach gemachter Verlobniß alsogleich gesund. Peter Kobatschobitsch, so bey den Türken zu Kanisa gefangen gewesen, sind auf Anruffung Maria Eisen und Band zersprungen, welche er hernach bey dem Gnadenaltar Qq 3 auf- 614 Doll den Gnadenörtern auffangen. Nikolas Fegetsch, ein Lutheraner, so am ganzen Leib verschwollen ward, ist nach gemachter Verlobniß gesund und katholisch worden. Also schreibt P.Maursperg. Der Zulauf zu diesem Orte ist nicht nur aus Steyermark, sondern auch aus ^ärnthen, Sklavonien und Illyrien. 16. Maria Vrmm ill (l>ssenegg, eine neue aufgekommene Kirchfahrt bey Anqer, wo eine herrliche Kirche samt einem Visariat-haus aufgebauet worden, und einen großen Zulauf hat. 17. Maria Rrunn zu Spital an Se« mering, samt einer Pfarre des Stifts Neu-berg des Cisterzienserordens. Der Ursprung dieses Gnadenorts wird mehrmal den Hirten zugeschrieben,, welche, da sie einstens arbeiteten, und Erden auswürfen, erblickten sie tine Statue, so etwann die Rauber, welche den Semering, ehe Zevwald genannt, besetzten, abgenommen und allda vergraben haben ; es kann wohl seyn, daß diese Statue ehe in dem uralten Gotteshause Maria in Mörzthal gestanden, weil die alten Schriften melden, daß von dieser Frauenkirche ein Gnadenbild von den Räubern sey abgenommen, und entführet worden.' Das im Herzogchume Steyermark. 615 Das von den Hirten erfundene Gnadenbild nmrde an dem Rande eines kalten und hellen Brunnen gesctzct, und ficng allda an reichliche Gutthaten zu ertheilen; es ist der Zellerischen ganz gleich, außer daß das Spi-talerische das Iesukind auf dem linken Arme tragt. Das mehrere von diesem Gnadenorte habe ich in der Beschreibung der Pfarre Spital in dem Prugger auf der 212. Seite zemeldet. Ich umgehe andere Gnadenortcr, besonders der Heiligen, als eines H.Patritius zu Wenigzell, eines H.Franz Xavicr zu Oberburg, Eggerstorf/ :c. eines H. Aloysius zu Adriach bey Fronleiten, wie auch andere, welche nur in Altären ausgesetzet sind, damit mir meine Beschreibung nicht zu groß werde. §.24. H^ic Ritterorden, so in Steyermark Herr-"^ schaftcn besitzen, sind die hochadeliche Deutsche und Malteser Ordensritter, von welchen in Kürze etwas zu melden: Der Deutsche Ritterorden hat ein Theil seiner ersten Stiftung den Oesterreichischm Erzherzogen zuzuschreiben, wie F riedcrich der Qc»4 streit- 616 Von de«t Rommenthuretk streitbure Herzog in Steyermark in Oipiom. Osuran. 1.2N. 1233. bey Frölich meldok. Die erste Rommmchur, so solcher Orden in Steyermark erhalten, war Grojjsonntag, von welcher in Beschreibung dieses Orts im Mahrburger Kreise angedeutet worden. Der Orden hat auch in selber Gegend und Kreis einen Distrikt von 4. Pfarren, als Groß.' sonntag, Stadtpfarre Fridau, Pfarre pol« sierau, und St. Nikolas im Vorgebirge, von welchen allda auch zu sehen ist. Im Jahre 1233. erhielt dieser hohx Orden auch die Rommenchur Leech außer Gratz, wovon in dem Grätzer Kreise mit mehrern ist gehandelt worden. Dem Deutschen Orden gehöret auch Meretinzen, es liegt im Mahrburger Kreist unter Pettau bey der Dräu. Der hochansehnliche Malteser Ritterorden hat gleichfalls 3. Oerter in Steyermark, als die Rommenchur Fürstenfeld, von welcher in dem Grätzer Kreise mehr zu sehen ist ; von dieser hanget ab die Stadtpfarre Fürsienfeld und die Pfarre Altenmarkt, welche dieser Orden verleihet. Dahin gehören auch dic Schlösser Melting im Mahrburger, und Haillensiein im Cilier Kreise. §.25. Die gesummte Geistlichkeit. 617 §.25. lindem die Religion in Stcyermapk, nach ^ dem abgesOlften Lutherthulue/ durchaus (einige hohe Gebirge inObersteyer, )o jetzo mit Mlßionarien besetzet sind/ ausgenommen) gut katholisch ist, muß man hier etwas von der geistlichen Regierung handlen. Ordinairs sind in Steyermark 7. Als: itcns: Das Erzbistthum Salzburg, dessen Generalvicair der Bischoff von Seckau ist. 2tens: Bistt-Hum Seckau, so zloischen Muer und Dräu seinen Distrikt hat. ztens: Das Visttyum 2t. Andre oder Labant in Kcirn-then, Q< 5 Die 6i8 Von dem Blsichume Seckau Die Prälaten sind scholl oben bemerket worden, daß nämlich i'o. sind: als Scckau, Vorau^Stainz, Rottcnmann, und Pollau / diese sind regulirte KohrherrMes Ordens des H. Augustins. Admont und St. Lamprecht sind aus dem Orden des H. Benedicts. Nein und Neubcrg Cisterzerordcn. Seiz aber aus dem Karthäuserorden. . Erzpriesier, und Erzdechantlichc Com-missairs sind: als zu Gratz, zu Scraßgang, zu Prugg, zu Weiz, zu Cili, zu Admont, zu Scckau, und zu Pols. Erzdechandliche Commissairs: zu Hengsperg jctzo Leibnitz, zu St. Florian, zu Pibcr, zu Scalie nach Laybach gehörig, zu.Oberburg nach Laybach^ zu Fraßlau nach Laybach, und das Commissariat Windischgratz ist auch nach Laybach gehörig, von welchen schon oben abgeßandlct worden. Etwas in Kürze hon dem Bistthume Seckau zu melden: Im dem Dohmstifte Seckau der regulir-ten Kohrherrn des Ordens des H. Augustins befindet sich eine an die Dohmkirche angebaute Kapelle der H. Jungfrau und Blutzeuginn Margaretha, welche noch heutiges Tags die Bischoffkapelle genennet wi^ und in welcher im Herzogthume Steyermark. 619 cher die mehresteVischöffe sind bestattet worden. Diese Kapelle hat mit einem neuen Altar und Gemählde der vorigen Bisthöffe An. 1590. ausgezieret Hr.Martin Brenner, Bischoff zu Seckau, und eifriger Apostel unsers Steyer-warks, welcher in der Reformation unsers Vaterlandes von dem Lutherthume vieles gearbeitet. Die Erhebung und Aufrichtung des Vist-thums Seckau wird Eberhard dem 2ten Erz-bischoffe zu Salzburg, um das Jahr 1218. zugeschrieben, welcher, um einen größeren Seelennutzen zu schaffen, unserm Steyermark einen Bischoff stellen zu können, an Padst Honor dem zten geschrieben/ und Karl den PrWft zu Friesach der Ursach nach Rom geschicket hat. Der Pabst bestimmte hierüber üls Commissair Otto den Vischoff zu Freysing , Verthold den erwählten Bischoff zu Brixen, und Gottfried den Abt zu Admont, welche untersuchen sollten: Ob es der Kirche, von Salzburg und dem Kapitul daselbst nütz-' lich und angenehm? und ob solche Stiftung dem Kapitul zu Seckau nicht schädlich seye? auch ob die Einkünften fähig sind, einen Vi-schoffen zu erhalten? Da nun alles dieses erfunden / wurde die Erlaubniß von Rom ge- geben/ 62O Von dem Blsichume Seckau geben, und die Gränzen des Vistthums auf anderthalb Tagreise bestimmet, nämlich von der Pfarre Chumbcnz, in welcher die Kirche Seckau gelegen , bis zu Ende der Pfarre St.Lorenzen in der Lange, und von der Pfarre Pranck bis an das Ende der Pfarre Lems-nitz in der Breite. Die Einkünften wurden bestimmet: die Kirche Vonstorf und 30. Joch bey dem Fluße Gewl, die Kirchen Leibnitz, Vogan, Rab, mit aller Zngehör, einen Zehendhof in Sannach, ein Haus zu Friesach, und eines zu Salzburg, welches zusammen zoo. March abwerfen soll. Es wurde auch vorgesehen, daß der Bischoff zu'Gurkferners, wie ehe, auch in diesem Bistthume Seckau sollte Generalvirmr von Salzburg bleiben. Also wurde das Bistthum Seckau errichtet, und in dem Jahre 1218. von Friederich dem 2ten römischen Kaiser bekräftiget; im folgenden Jahre aber Karl Probst zu Friesach als erster Bischoff ernennet. Im Jahre 1220. wurden dem neuen Bi-schoffe die Gränzen seines Bistthums, wie oben, ernennet, nur allein werden die Kirchen, so in diesem Bistthume liegen, benennet, als: Lindt,Piber, Weißtirchen, Moßkirchen, Do- lm Herzogchume Steyennarf. 621 Dobel, St.Margarethen bey Voitsperg, und St. Margarethen bey Wildon, samt dem Vogtrechte und Zehend daselbst. Unter die oben gerechneten Einkünften werden auch gesetzet 2.Höfe Sovack undCir-'chenitz samt Zehend, der alte Thurm zu Leibnitz, welchen der Erzbischoff von Hrn.Fric-derich hon Pettau zurückgelöset, samt dem darzu gehörigen Platze und dergl. - Andere Merkwürdigkeiten dieses Bist-thums sind in meinen Jahrbüchern Steyer-warks zu sehen. , Die Reihe der Bischöffe von Seckau. 1. Rarl, war ehe Probst zu Friesach, erster Bischof zu Seckau An. 1219. er wird Reichsftrst, und erhaltet die entzogene Pfarre Gleichstorf An. 1229. starb den i z.Decemb. Im Jahre 1731. hat ehe mit dem Stifte Seckau einen Tausch getroffen wegen dem Zehend am Flusse Raab. 2. Heinrich der ite wurde An. 1232. . am heil. Ostertage zum Bischöffe geweihet zu Friesach von Eberhard dem Stifter, er hat von Friederich dem Herzoge in Steyer-wark verschiedene Gnaden und Freyheiten, auch die Kirche St. Peter ober Iudenburg er- 622 Die Reihe der Vischösse erhalten. Eberhard der Erzbischoff zu Salzburg hat das Bistthum Seckau vermehret, Hc'rtmd von Ort aber i oo. March Frieftch^ Geld zu Ersetzung des Schadens wegen der Kirche Gleichstorf erleget. Ihm wurde auch im Jahre 1240. der größere Theil des Zehenhs-in Pasain wtder Wulfing von Stubenberg zugesprochen, auch ein Hof daselbst, Acrzbcrg genannt, von Herzog Fnedcrich geschenket, wie auch ein Haus zu Wien, und die Kirche zu Dobel. Er starb An. 1243. ben 7. Oct. wurde zu Zwcttl im Kloster begraben/ weil er allda gebohren. z. Ulrich der ite, ehe Protonotair des Herzogs Friederichs, würd im Jahre 1244. geweihet. Diesen hat Herzog Friedcrich zum Ersatz des Schadens, welchen Hertnid von Ort zugefüget, daß Schloß Wachsenegg gegeben, und Eberhard der Erzbischoff für jenen Zehcnd, den er Hrn.Poppo vonPegga lehensweis verliehen, versprochen einige Einkünften in der Mark, welche er sich selbst erwählen wurde, zu überlassen, diest waren der Wein - und Traidzehend in Saggathal, bey der Sulm, und zu Kirchberg bey dem Berge Semering. Im Jahre 1248. erhielt er die Pfarre-St. Georgen in Stiven, den Mayr- Hof tM Herzogchmne Steyerlttark. 62z hofWogrinstorf, und den Zehend zu ^asail. Im Jahre 1251. versprach ihm Philipp von Salzburg die Kirche Piber, im Jahre 1253. erhielt er die Gülten und Unterthanen der Grasen von Plain bey Leibnitz und Stiven. Im Jahre 1256. wurde er Erzbischoff zu Salzburg, und blieb in derWürde 9.Jahr, zu welcher Zeit er dem Stifte Seckau die Pfarre Gradwein verliehen. An/1265, gab er das Erzbistthum auf/ gicng nachScckau zurück, da er aber die Stimme Mohren, wurde ihm Ortolph der Dohmprobst zu Seckau, und Ulrich derPfarrhcrrzuSHßgang als Hoadjutores zugestellet, endlich verschied er von dieser Welt den 6. Julius An. 1268. zn Piber, welche er samt dem Bistthume Seckau von Klemens dem 4tzn röm.Pabstclt erhalten hatte. 4. Bernhard Oohmdechand zu passim, OoN. ^ur. c^n. welches er zu Passau auch gelehret,wird zu Salzburg geweihetAn.1268. Unter ihm hat Bruno Bischoff zu Ollmütz, Landeshaupttnann in Steyermark, alles, waS von Ulrich dem Vischoffe von dem Bistthume Seckau weggegeben werden, derselben wieder zugestellet; er hat auch viel andere GeschanF-niffen bekommen. Starb den 20. Jänner des 624 ä^'e Reihe der Vischösse des 12^83. Jahrs. Er hat aus Bcfehs Frie-derich dcs Erzbischoffs und Ottokar dcs Königs in Böhcim die Pfarrkirche Mrchbcrg zu eincr Klosterkirche erhoben. 5. Leopold der i te, ward ehe Ntzdohm zu Leibnitz, und wie einige wollen, ^.fqrrhcrr zu Vogan in Untersteyer, wird Vischoff im Jahre 1283. er hat das Schloß Picklbach von Gundacker von Hausbach erkaufet. Starb amSchlagfiusse zuIudenburg An. 1291.de« 16. Dece^b. als er eben nach Friesach reisen wollte; lieget zu Scckau begraben. 6Memrich der 2te Oohmprobsi zuSalz-burg,^wird Vischoff An. 1292. er verließ das -Zeitliche den i/.Hornung 1297. ' 7. Ulrich der 2te von paldau, er tvurVe Bischoff An. 1^97. bauet das Schloß Bi-schoffsegg in Sauathal bey Eibeswald 1305. Er unterschrieb auch ein Diploma von Setz zu Prugg an der Muer, starb den 4.Hornung izo8. und liegt zu Scckau begraben. 8. Friederich der 1 te voll N7itterskirchen^ Dohmprobst zu Salzburg, wird Bischoff den 6. April 1308. Dieser gab dem Dohmstifte Seckau die Stadtpfarre Knitlfeld, setzte seinem Dohmstifte neue Statuen, und schenkte solchem das Bergrecht und den Zehend in dem im Herzogthume Steyermark. 625 dem Geisfclde, und stirbt dcn 2z. August des iziFtcn Jahrs. 9. rvocho, wurde Bischoff im obigen Jahre, und hat zu der Oblai Scckau viele Stiftungen gemacht, den rechter Hand stehenden Thurm dcr Dohmkirche gebauet; er har die Zahl der Klosterfrauen von 6c>. auf 40. gesetzet, und neue Statuten dem Dohm-stl'fte gemacht. Er war ein Gutthater des Stifts, und verließ dieses Zeitliche den zoten Octob. 1334. 10. Heinrich der zte von purchausen, Wurde Bischoff im Jahre 1334. Starb den lz. Julius 1337. 11. Rudmar vouHaydeck/ Doktor der geistlichen Rechte/ gleichsam Hf 2te Stifter von Seckau, denn, er erhielt von Albert dem 2ten Herzoge in Oesterreich die Pfarre Ct. Marein mit lhren Filialen, und anstatt des Schlosses Wachscnegg, die Oberherr-lichkeit und Landgericht zum H. Kreuze. Er starb den 29. August 1350. 12. Ulrich der 3te von Weifsineck, wurde Bischoff An. 1351. er erlaubte seinen Dohmherren die Almutzen oder Mazzet im Jahre 1357. zu tragen, und er hat zur Vertauschung der Pfarre Muetmanstorf in Oester- 2terTH. Rr reich 626 Die Reihe der Bischofse reich, welche der Stifter der Kirche zu Seckatt verliehen, mit der Pfarre St. Peter in der Gawla seine Erlaubniß ertheilet. Ortolph Erzbischoff zu Salzburg, und Georg Bischoff zu Passan sollen seine Brüder gewesen seyn. Mechtildis Kohrfrau zu Scckau war seine Schwester, welche, wie das Totenbuch von Seckau meldet, den 31. Jänner verschieden ist. Im Jahre 1369. hat er sich einen Iahr-tag zu Seckau gestiftet, er starb An. 1371. den 25. Märzen, und wurde zu Seckau begraben. 13. Augustm, aus dem Einsiedlerorden des H. Augustins, und Pönitcntiar zu Rom/ wurde Vischoff An. 13/1. Friederich von Stadt, Domherrn zu Seckau, hat er zu seinen Vicmr in geistlichen. Sachen bestimmet, Hermann aber der Dohmdechand, nachmals Probst allda, als seinen Rath angesetzt, er war beständig krank, und starb An. 1380. zu Ende des Märzens. 14. Iohaim der ite von lTleidberg, wurde An. 1380, da ein Provincialkoncilium gehalten , ;u Salzburg von Pilgrin dem Erz-bischoffe consecriret. Er hat bey dem Altare des H.Alban für sich einen Iahrtag gestiftet, und diesen Altar gebauet, den Kohr der Mindern im Herzogchume Steyermark. 62^ dcrn Brüder zu Iudenburg gelveihet , ?nd-lich inl Jahre 1398. dem Stifte Stainz Geb-hardm zu einen Prälaten gesetzet. Er starb lm Jahre 1400. 15. Friedench der 2te vc>,, pernegg/ vielleicht ein Bruder des Hrn.Eckart vHernegg Dohmherrn zu Salzburg und An. 1392. Bi-schoffens zu Chiemsee. Er hat das Erzprie-sterthum dem Stifte Seckau bestattiget/ und starb dm ig.Septemb.14^4* 16. Sigmar von Holneck, wurde Vi-schoff An. 1415. Er war dem Kirchenrathe iu Kostanz gegenwärtig. Starb den 15.IU-W'us im Jahre 141/. 17. Ulrich der 4te Graf von Albeckh, Doktor der geistlichen Rechte, ehe Vijchoff zu Verben An. 1408. da er auch von dem Äaijer zu das Koncilium zu Pisis als Gesandter geschicket, und in der 4ten Session bor Grcgorio dem wahrhaften Pabste eine tapfere Rede gehalten, derowegen ihn der Pabst ernannte, daß er mit gleicher Stand-haftigkeit auch im Kirchenrathe zu Kostanz für ihm reden möchte. Er war auch gegenwärtig dem Kirchenrathe zu Salzburg, nach selchen er in seiner Diöees die Statuten desselben vermelden ließ. Er hat auch der Kir- Rr2 . . che ß2g Die Reihe der Aischöfft chc ^u Seckau eine kostbare Inful und göl/ denen Ning mit Diamanten besetzet, dem Büchersaale aber seine gelehrten Werke, eine Auslegung nämlich der geistlichen Rechte, und ein promiuslmm .1^,3 nach dem Alphabete hinterlassen. Starb den'iZ.Dccem. An. 1431* 18. Nonrad voll Reichsberg, wurde ^ Bischoff An. 1432. er war ein Befteundler Johannes Erzbischoffcs zu Salzburg, in dcf-scn Namen er An. 1433. die Prälaten zum Kirchenrathe nach Basel beruffcn; er verließ das Zeitliche zu Salzburg An. 1443. im Anfange des Herbstes. 19. Georg der ite Lembucher, Dohm-herr zu Salzburg, wurde Bischoff zu Seckau An. 1443. und starb den i5.Octob. 1446. lieat ztt Seckau begraben mit dieser Grab- ward im Jahre 1451. gegenwärtig dem Kirchenrathe zu Salzburg, und starb An. 1452. am St. Gertrudmtag. Er war ehe Kanzler zif Salzburg. 21. fd)ttft ♦ Reuerendus heros, Pater in Christo du\-cis 9 cams, Georgius 1. Lembucher , marmore teftus Praeful, Episcopus Seccouienfis in pace qui-esc at. Obiitr Anno Domini MCCCCXLPL die XP. Mens. Octob. <" 4>elI0gthume Steyermark.- 629 21. Georg der 2te Ueberracher, Doktor der geistlichen Rechten, Bischoff An. 1452. war An.1456. gegenwärtig dem Kirchenrathe zu Salzburg. An. 1461. hat er die Kirche des H. Augustins zu Iudenburg, so nun die Vater der Gesellschaft Jesu inne haben, geweihet ; er soll vor Antritt des Bistthums Uarrherr zu Pols gewesen seyn. Er starb im Jahre 1477. den 29. Jänner, und lieget zu Seckau mit einer'schönen Grabschrift begraben. 22. Christoph von Trautmanstorf, ein Dohmherr zu Sqlzburg, wurde Bischoff An. 147/. Er hat im Jahre 1479. Mathias dem Könige von Hungarn, sinnt allen seinen Gütern und Schlössern, in seinen Schutz genommen ; war bestandig unbaslich, und starb An. 1480. den 16. Novemb. 2z. Iohaiin hep 2te Serlmger, wurde Bischoff den 23. Novemb. 1480. Er besaß den bischöfflichen Stuhl nur ein Jahr, darnach gab er solchen auf. 24. Mathias Scheide wird zu Rom zum Bischoffe geweihet An. 1481. Er wurde im Jahre 1485. von Johann Haugwitz hun-garischen Hauptmanne gefangen, und von dem Dohmprobste um 2000. Gulden ausgelöset, Nr 3 im 6zo * Die Reihe der Bisihöffe im folgenden Jahre wurde er mehrmal gefangen, von seinen Dohmhcrren aber wieder ausgelöset, und mußte sich nachmals von seinen Wunden heilen lassen. Im Jahre 1490. stellte er dem Stifte St. Andre an dcrDraa-stn Johann Zwickl, Dohmherrn zu Seckau, als einen Probste bor, welches Stift er An. 1495. mit großen Unkosten erbauete; er stiftet sich auch einen Iahrtag zu Seckau. Ihm hat der König Mathias versprochen, daß die Schlösser Scckau und Bischoffscgg nach gemachten Frieden zurückstellen wollte; und erhaltet von Innocenz dem 8ten römischen Pabste, daß er einen Vicair zu-Leibnitz einsetzen möge. Kaiser Friederich, dessen Gesandter nach Rom cr war, hat ihm verschiedene Hoheiten verliehen. Im Jahre 1489. gab ihm Pabst Innocenz der 8te die Pfarren St. Nikolas zu Iudenburg, St. Peter ausser Iudenburg, U. L. Frauen am Straden, St. Andre bey Grätz, zu Pirckfeld, Pasail, St. Georgen zu Leibnitz, Ober - Lobming, Ct. Margarethen bey Raab, St. Johann in Saggathal, wenn sie das erstemal im Jänner, Märzen, May, Julius, Septemb. und Nov. sollten leer werden; die Pfarren aber Kirch-berg bey Weiz, St. Ruprecht an der Raab, St. "tt Herzogthume Steyermark. 6z i St. Ruprecht zu Vonstorf erhielt er vollkommen. Ein besonderes Lob giebt ihm Maximilian der römische Kaiser An. 1494. w Oi- Plom. Lpilc. äeccou. num. 97. bey Fröllch. Im folgenden Jahre erhielt er die Pfarre St.Ruprecht bey Nadkerspurg von Sigmund dem Erzbischoffcn zu Salzburg. Dieser unvergleichliche Bischoff starb zu Wasserburg in seinem Schlosse außer Seckau den i4.Hor-nung 1512. Er wurde auch Administrator des Patriarchats zuAglar ernennet, aber dieses ist noch zwcifelhaflig. 25. Christoph der 2te Zach, ist Stadt-Vfarrhcrr zu Knitlfeld gewesen, wird Koad-jutor An. 1503. weil Bischoff Mathias das Vistthum aufgab. Er wurde zwar zum Bi-schoffe geweihet/ doch also, daß Mathias den Namen und Würde eines Bischoffs zu Seckau erhalten sollte. Da er im Jahre 1408. von Rom reisete, wurde er inKarnthen am Mittwoche vor Michaeli trank, und starb; sein Netter Wilhelm Dohmprobst zu Gurk, hat ihm in seine Dohmkirche begraben lassen. 26. Christoph der zte Rauber, Bischoff zu Laybach, wurde, weil Mathias Scheldt noch lebete, von Pabst Julius dem 2ten zum Administrator zu Seckau ernennet; er war Rr 4 auch 6z2 Die Reihe der Nlschösse auch Abt zu Admont. Im Jahre 1529. wurde er mit Valentin Abte zu St. Lamprecht als Commissair nach Hof geschicket, um den 4ten Thell der geistlichen Güter Or den Türkenkrieg abzusahnen. Er starb den 18. Octob. 1536. ward begraben zu Seckau in die bischöfflichc Kapelle. 27. Geol^ der zte.von Teßingen, ein Doktor beyder Rechten, wurde Vi.Hoff An. 1536. starb den4.Iunius 1541. 28. Christoph der4teFreyherrvo,l!a,il5 berg, Dohmprobst zu Salzburg, er wurde Vischoffzu Seckau An. 1542. giebt das Vist-thum auf, und gehet nach Salzburg An.i 546. stirbt An. 1579. 29. Johann der zte von Malateitt, Dohmhcrr zu Salzburg und Passau, wurde Bischoff An. 1546. ward im Kirchenrathe zu Salzburg gegenwärtig, er starb An. 1546. und wurde zu Seckau mit einer Grabschrift begraben. 39. Petrus persicus Licentiat der geistlichen Rechte, wurde Vischoff'An. 1550. er hatte sehr vieles für den christlichen Glauben gearbeitet, damit er nämlich die Ketzerey vertreiben konnte. Starb im Jahre 1572. den 8. May in dem Schlosse Seckau bey Leibnitz, iin Herzogthume Stcyermark. 6zz nitz, wurde aber nach Seckau übertragen/ und zur Erde bestattet. ' 31. Georg der 4te Ackermann genannt, Doktor beyder Rechten, kam lion dem Vist-thume Lavant nach Scckau An. 1572. ward auch ehe Erzpriester in llnterkarnthen, und starb zu Leibnitz den 16. May 1584. - wurde nach Seckau begraben mit einer Grabschrift, in welcher enthalten ist/ daß er Bischoff zu SecklM, Administrator zu Labant/ des Erzherzogs Karl geheimer Rath/ und erklärter Ncestatthalter zu Gratz gewesen sey. 32. Sigmund von Arzt / Dohmhcrr und Official zu Salzburg, starb/ che er con-firmiret worden / zu Salzburg zu Ende des 1584. oder Anfang des 1585. Jahrs. 3 3. Martin Premier ein Schwabe, wird den i.May 1585. geweiheh wurde An.1582. von Jakob Erzbischoffe nach Salzburg be-tuffen, damit er ihm in Reformirung seines Landes helfen sollte; er war Stadtpfarrherr zu Salzburg/ und Dohmherr zu Freysingen; er mußte auch einen Gesandten zu dem Reichs-konvent abgeben / allwo er eine deutsche Rede hielt, so noch zu Seckau aufbehalten wird; was er in der Reformation von Steyermark gutes gewirket/ ist in dem Rosolenz zu sehen. Rr5 In 6)4 Die Reihe dcr Visihösse In dem Dohlnstlste hat er die Bischoffskapcllc erneueret. Int Jahre 1615. ^d er weacn Alter das Bistthum auf, und im folgenden Jahre starb er den 14. Octob. im NeWfc. Er lieget zu Seckau in oer Bischoffskapcllc begraben. 34. Iakob Merlin von Rattenbach', ehe Erzpricstcr zu Prugg an der Muer, er hat seine Diöces selbst besuchet, und die Ruhestatt bey den Vätern der Gesellschaft Jesu zu^Grätz erwählet. Starb den 12. August 1633, er wurde aber wegen gewissen Umstanden den 24. August nach Scckau zur Begräbnis abgeführet, bey welcher der Stadtpfarrherr zu Gratz, zugleich Bischoff zu Diocasanea, die Trauerrede gehalten hat. 35. Johann Marx Graf von Altring, wurde von dem Bischoffe zu Salzburg ge-weihet den 23. August 1633. er war ehe Direktor des geistlichen Raths zu Salzburg, und Dohmherr zu Ollmütz. Starb An. 1664. den 3. Hornung. 36. MaI Gandolph Graf voll Rüen, bürg wurde Bischoff den 8. Märzen zu Re-gensperg geweihet/ wurde hernach Erzbischoff zu Salzburg An. 1668. war ehe An. 1654. Bischoff zu Lavant, endlich wurde er Kardinal An. 1686. 57. 5/< imHerzogchumeSteyerttmrk. 635 '. Wenzel Wilhelm Graf von Hoff-kirchett wird Bischoff zu Scckau An. 1669. und stirbt An. 1679. 38. Johann Lrnsi Graf von Thun, Dohmherr zu Salzburg und Passim, wurde Bischoff zu Seckau An. 1679. Erzbischoff zu Salzburg An. 1687. 39. Rudolph Joseph Graf von Thun, Dohmherr zu Salzburg und Passau, wurde Vischoff zu Seckau An. 1690. Starb 1702. und begraben zu Seckau in der Bischoffska-pelle den 25. Septemb. 40. Franz Antoll Graf v.wagensperg, Dohmherr zu Salzburg, wurde Bischoff zu Seckau An. 1702. Bischoff zu Chiemsee 1712. stirbt den 31. Aug. 1723. und wurde zu Voit-spcrg begraben. 41. Joseph Öominikus Graf von tam» berg, wurde Vischoff zu Scckau An. 1712. hernach zu Passau An. 1723. und Kardinal An. 1738. 42. Rarl Joseph Graf von Rüenburg, Wurde Vischoff zu Seckau An. 1723. und im folgenden Jahre zu Chicmsee. 43. LeopoldAnton Freyherr v.Firmian, ehe Vischoff zu LavanAVurde Bischoff zu Seckau An. 1724. und Azbischoff'ju Salzburg An. 1727. 44. 6z6 Das weltliche Regiment 44. Iakob Lrn'si Graf v. Liechte,isiei,t, Dohmherr zu Salzburg undOllmütz, wurde Bischoff zu Scckau 1728. zu Ollmütz 1733. hernach Erzbischoff zu Salzburg. 45. Leopold Brust Graf von Firmian, Dohmdechand zu Salzburg, wurde Vischoff zu Seckau An. 1738. und hernach Bischoff zu Paffau. 46. Philipp Joseph Graf von Spaur, Dohmherr zu Salzburg undBrixen, Probst zu Ehrenburg :c. Bischoff zu Seckau, regieret noch heutiges Tags. §.26. Wachdem wir den geistlichen Stand unseres "l Vaterlandes möglichst beschrieben haben, begeben wir uns zum weltlichen oder Civil-Regiment, welches bey unseren Zeiten sehr abgeändert worden; vor Alters war Die erste die geheime Stelle, welche im Namen des Landesfürsten alle I. Oe. Landschaften' regieret, wurde ehe der Stattrath genennet, als aber Ferdinand der 2te römischer Kaiser nach Frankfurt zur Kaiserswahl gereiset, hat er solchem den Namen der geheimen Stelle ertheilet. Die im Herzogthume Gteyermark. 6z7 Die 15. Oe. Regierung war An. 1565. von Erzherzog Karl eingesetzet, welche ehe zu Innsbruck, Linz, und Wien nach Belieben des Landesfürsten herleget ward. Die Hofkammer, welche die Gefalle des Fürsten und seine Wirthschaft betrieben. Der Hofiriegsrach, so wegen der Gränzen gegen Hungarn ulU Stlavonien einge-fttzet worden. Um das Jahr 1747. wurde eine Abänderung eingeführet, und zwar die Oeputa« tion, welche alle Kameralien, Kommercien, und das ganze Politikum besorgte, und von niemand/ denn der Hofkanzley zu Wien ab-hiengen. Die Regierung/ welche alle Appellationen in Iustltzwesen angenommen, doch konnte von dieser zu dem Rebisorio zu Grätz ein Recurs pro remlione geschehen; die Land« rechte wurden der Regierung unterworfen. Das Vitzthumamt wurde aufgehoben, ein Theil dessen der Repräsentation, ein Theil der Schrannen, oder landesfürstlichen Landrechten beygeleget. Das Generaleinnchmer-amt wurde hon den Landstanden unabhängig , der Deputation aber unterworfen/ erkläret. Im 6)g Das weltliche Regiment Im folgenden i/48stcn Jahre wurde die Deputation aufgehoben, und die Raisirlich. königliche Repräsentation eingesetzet, mit fast gleichen Gewalt, nur allein unter andern Namen. Endlich wurde der HnW/5 5>/ t7ae//K Hz»»?« />/»ch^ eingesetzet, so die Re« prasentatiolw Iustitzsielle gcncnnet worden, bey welchen die cauBs riscai«, und die Klagen der Unterthanen wider ihre Herren an^ gehöret werden. Heut zu Tage ist das Naiserl. Römgl. ItlnerösterreichischeGubernium, UNter Welchem alle jetzige Stellen abhängen. §.27. H>er Magistrat bestehet aus dem Bürger-"^ meister, Stadtrichtcr, Stadtsi/ndikus/ Baumeister, und Kämmerer :c. Der Stadt-rath hat das Land - und Banngcricht nicht allein über die Bürger, sondern über Fremdlinge , so in dessen Bezirk sich befinden, welchen Gewalt alle Jahr die Regierung dem neuen Stadtrichter ertheilet, nach Vorschrift des Kaisers Leopold, mit diesen Worteil: Burgermaisier und Rath von Gray soll das Stadtgericht haben in den Gemcrcken vor der Stadt Gr^ly/ als unten gegen im Herzogchume Steyermark. 639 Nider^Tobl, von Nider-Tobl gleich um unten gegen Teuzendorf ultten alt den Gra. ben/ voll den Graben unten gegen SkLeon-hard, von St.Leonhard unte,: gegen Had-7narjlorf, wieder gegen Nider-Tobl :c. Wegen dieser Hoheit wurden sie ehebor die Herren von Grc. Vermöge diesen Eid kann erstlich kein anderer als ein Katholick Bürger werden. 2tens niemand ein Handwerk treiben, als der nicht Bürger oder mit dem Kommercialschutz versehen ist. Von dem Rathhause ist das mehrere schon oben auf der 25. Seite gemeldet worden. G §. 23. Die Regenten Steyermarks. 641 §.28. H>ie Geschichten der Landesfürsten bon ^ Steyermark habe ich zwar durch meine 4. Theile der Jahrbücher von Stcyermark ziemlich weitlauftig beschrieben/weil aber diese in Latein noch nicht abgedruckt, auch nicht bon allen können eingeschaffet oder gebraucht werden, so gebe ich hier einen kurzen Entwurf der Historie unseres Vaterlandes. Der Namen Steyermark war bor dem loten Jahrhunderte nicht bekannt, weil unser Land in Oberpannonien und im Mittellandischen Nordgau eingetheilet war. Im iten Jahrhunderte nach der Geburt Christi war es samt Pannonien und Nordgau eine römische Provinz, von ihnen besieget, und durch römische Landvögte regieret; der Glaube Christi wurde durch die eifrigen Seelsorger von Aglar geprediget. Also blieb Steyermark unter den römischen Landvögten auch das 2te, zte und 4te Jahrhundert. Im zten Jahrhunderte ist der H. Maximilian, Bischoff zu Lorch, zu Cili gebohren, auch allda für den Glauben gemartert worden ; um eben diese Zeit wird das Bistthum Cili undPettau seyn errichtet worden, in wck 2terTH. Ss chem 642 Die Reihe der Regenten chcm letzteren der H. Victorin zu Ende des 3len Jahrhunderts gesessen, viele Bücher geschrieben, und den Märtyrertod für den Glauben Christi übertragen hat. Aprian war nach ihm Bischoff um das Jahr 347. Markus folgte diesem, wurde aber durch List des Julian Malens, Aftcrbischoffs zu Pcttau, vertrieben, die Stadt den Gothen übergeben, und abgebrannt, doch aber haben die betrübten Pet-tauer ihren heiligen Bischoff Markus zurückgebracht, und auf den vorigen Thron gesetzet. Um das Jahr 259. kam ein Theil unjers Vaterlandes den Markmännern zu, welches ihnen Gallienus gegeben, da er Pipa eine Tochter Attalus des Markmänner Königs zur Ehe genommen. Als zu Ende des zten Jahrhunderts das römische Reich unter vier Monarchen getheilet wurde, hat unser Steyer-mark Valerius Maximianus, im Jahre 311. Licimus, endlich im Jahre 314. Konstantin der große römische Kaiser erhalten. Nach diesen kamen zur Regierung Steyermarks im Jahre 337. Konstans, im Jahre 350. Kon-stantius, 361. Iulianus, 362. Jovian, 364. Valentinian der ite, 375.Valentinian der2te, 394. Theodosius/ und im Jahre 395. Honorius. Von im Herzogchume Steyermark. 643 Von Anfang des 5ten Jahrhunderts bis An. 791. war Steyermark meistens unter dem Joche der Barbarn gcjetzet, doch hatten die Römer noch einige Herrschaft über solches: also ist Steyermark unter dem Kaiser Thco-dostus dem 2ten bis nn das Jahr 42z. Im Jahre 425. unter Valentinian dem zten, welcher im Jahre 450. das Pannom'en / folglich ein Theil unjeres Vaterlandes Martian dem Morgenlandisihen Kaiser überlassen wor.-den. Im Jahre 453. war jener Theil von Steycrmark, so in Pannonien gelegen, unter den Ostgothen/ der andere Theil in Nordgau von öen Nügiern, Herulen, Scyrcn, und Gothen überschwemmet/ welche lezte doch den Römern den Zins gezahlet hatten; und ob-schon die Ostgotbcn im Jahre 473. aus Pannonien , und also einen Theil unjers Vaterlandes gezogen, ließen sie doch ihre Vögte, und Pfleger allhier bis an das Jahr 489. Bald darnach im Jahre 493. hat Dieterich der Gothen König ganz Steyermark sich unterworfen. Im Jahre 526. sind die Longobarden mit Genehmhaltung Kaisers Justinian in das Steyermark gezogen, da sie aber An. 576. Wieder ausgezogen, ist ein Theil von Steyer- Ss 2 mark 644 Die Reihe der Regenten mark den Hunnen, der größte Theil aber samt dem Cilcischen Acker Gisulf, dem Friauler HerzogezuTheile worden. EndlichAn.592. haben die Hunnen und Sklaven sich Meister von Steyermark machen wollen, allein zu Anfang des /ten Jahrhunderts wurden sie vertrieben , und Steyermark kam ganz unter das Gebiet der Herzogen von Friaul, doch also, daß diese von Longobarden Königen abhängen mußten. In dem /ten und 8ten Jahrhunderte regierten also in Steyermark folgende Herzoge von Friaul: Gisulf bis 615. Thaso und Kako bis 622. Grosulf bis 661. Ago bis 663. Lupo oder Wolf bis 664. Warnefrielf wurde in eben diesem Jahre getödtet, Vcctaris bis 695. Laudaris und Rodrald bis 696. Ansfricd auch so lange. Ado oder Aldo bis 702. Ferdulf und Korvulus bls^c>5. Pem-mo bis 734. Ratchis bis 744. Anselm bis 749. Petrus bis 774. Rotgaudus bis 776. nach solchem endlich Markarius. Da im Jahre 774. das Longobardische Reich ausgelöschet worden, kam Steyermark unter Karl dem großen, welcher solches dem Rotgaud und Markarius Friaulischen Herzogen als Lehenstragern überlassen, Im im HHIOgthume Steyermark. 645 Im Jahre 79l. entzog Karl der große das übrige Steyermark den Barbarn / wurde Herr von unserm ganzen Vaterlande/ welcher demnach die Regierung den Markgrafen übergeben, die solches in seinen Namen t^r-tvalteten, deren der erste Gerold Landpsteger in Bayern im Jahre 796. nach ihm Goteram im Jahre 799. gewesen. Im Jahre 806. da Kaiser Karl seine Königreiche zertheilte, ist Nordgau und Pan-nonien, hiemit Steyermark, unter seinem Sohne Pipptnus zu stehen kommen; da aber dieser im Jahre 810. das Zeitliche segnete, kam Steyermark mehrmal unter die von Kaiser Karl angesetzte Markgrafen, deren Gerold der 2te im Jahre 811. Radbod im Jahre 828. Markgrafen gewesen sind. Im Jahre 836. hatPriwinna,oder Bruno, das Untersteyer bey Cili als ein Lehen, endlich 848. als ein Eigenthum von dem Kaiser erhalten, welchem im Jahre 868. sein Sohn Hezilo oder Heinrich nachgefolget ist; das übrige Steyermark hat im Jahre 872. Karlmann als seinen Herrn angesehen, und nach diesen im Jahre 880. Ludwig den römischen König, welcher zugleich das Bayern innen hatte. Ss 3 Im 646 Die Reihe der Regeyteu Im Jahre 882. war Herr von Steyer-mark Karl der dicke röm. Kaiser. 887. Ar-nulph röm. König, welcher nachmals als röm. Kaiser Brazlavo oder Vratislaus Herzogen ick Untersteyer, ein Enkel des Priwinna, auch über das übrige Steyermark als röm. Land-vogten bestellet hat; in jenem Theile aber unseres Vaterlandes, so nun zu Oesterreich gehöret, wurde Arbo und Lnitpold als Pfie-ger bestimmet, nach solchen kam Arnulf dessen Sohn im Jahre 907. uud, da dieser zu den Hunnen sich geflüchtet, Rüdiger von Pechlarn zur Verwaltung anvertrauet. Im Jahre 920. wurde Steyermark vollkommen und ungeschranckt Arnolf dem Herzoge aus Bayern überlassen, doch, daß er den Kaiser Heinrich als seinen Oberherrn erkennen sollte, welchem in der Regierung Eberhard sein Sohn folgte, da aber dieser abgesetzet, wurde.Berthold im Jahre 938, und nach dessen Tod im Jahre 948. Heinrich der erste, Bruder Otto'des großen Herzog in Bayern, Herr von Oesterreich und Steyermark, unterdessen verwaltete doch das Land Nudigcr der jüngere von Pechlarn um das Jahr 920. §. 29. im Herzogchume Steyermark. 647 ^. 29. A>ir kommen auf das 955te Jahr, in wel-^^ chem Steyermark eigene, nur von römischen Kaisern abhangende Markgrafen erhalten hat; denn, weil die Hungarn bestandig in die angelegene Mark Oesterreichs und Steyermarks eingefallen, weil die Herzoge aus Bayern diese Marke nicht genug schützen konsten, weil ferners die tapferen Steyrer in jenem an dem Lech bey Augspurg gehaltenen Treffen mit den Hungarn sich so großmüthig bezeiget hatten, hat Otto der erste röm. Kaiser die Mark Steyer einen eigenen Grafen, mit nur allein von Kaiser ab-hangelcher Unterwerfung, übergeben; dieser war Ottokar der erste dieses Namens, aus Bayrischen Geblüt, in der Gegend der Stadt Steyr gebohren, welcher auch zweifelsohne die Stadt Steyr erbauet, und allda für sich und seine Nachfolger das Hostager geschlagen. Es kann zwar seyn, daß dieser Ottokar nur das Schloß Steyr, seine Nachfolger aber erst die Stadt erbauet haben, weil um das Jahr 985. in dem großen Landtage zu Tuln allen Adelichen erlaubet worden, feste Schlösser wider die Einfälle der Hungarn zu erbauen; Ss4 Ot- 648 Die Reihe der Regentm Ottokar der erste Markgraf starb um das Jahr 991. lind Ottokar der 2te sein Sohn folgte ihm in der Negierung, welcher von Konrad demKai^ str mit dem Bezirke Anasburg ist beschenket worden, mit welchen er in Italien gezogen. Ob seine Ehegemahlinn Vireta von Oesterreich gewesen, ist nicht gewiß, doch war Fro-wiza st'inc Tochter, welche nachmals an Leopold von Oesterreich einem Sohne Adalbert des sieghaften vermahlet worden. Albero der erste oder Adalbero der starke Markgraf genannt, soll ein Bruder Ottokars des 2ten gewesen seyn, dessen Grafschaft sich durch das Ennsthal erstrecket. Die alten Grafen von Wels und Lambach sind auch Blutsbefreunde unserer Markgrafen gewesen, von welchen sie einige Güter bey Traun, Hausruck und Ascha ererbet haben. Ottokar der 2te starb zu Rom um das Jahr 1038/ wohin er mit der Kaiserinn Andachtshalber gereisct. Ottokar der zte, auch Ozy oder Oezo genannt, folgte dem Vater in der Regierung, dessen Ehegemahlinn ist Wilburg gewesen. Dieser hat im Jahre 1042. die Hunnen bey Pettau geschlagen, den Stiftbrief von Admont im Jahre 1074. unterschrieben, und im Jahre im Herzogchume Steyermark. 649 re 1082. das Stift Garsten fur die Kohrher-ren errichtet; starb auch zu Rom im Jahre 1088. Er erzeugte 4. Kinder: Ottokar den 4ten, Adalbero den 2ten/ Atha die Abtisi sinn zu Traunkirchen, und Sophia. Ob aber Bernhard Herr von Steyr sein Sohn gewesen / ist nicht gewiß, w Ottokar der 4te Markgraf, und zweyter Stifter von Garsten, allwo er um das Jahr ! lo/. nach Vertreibung der Kohrherren, den Orden des H. Benedicts eingeführet hat, wurde nach seines Vaters Tod zur Regierung erhoben. Sein Bruder war Albero oder Adalbero der 2te, Wild-oder Waldgraf in Enns und Goyserwald, welcher aber mit seinen Bruder Ottokar beständig im Kriege verwickelt gewesen, bis er endlich im Jahre ic>8c>. bey Leoben getödtet worden. Ottokar hatte zur Gemahlinn Elisabeth, eine Tochter Leopolds des schönen, Herzoges von Oesterreich, welche ihm nach Zeugniß des Enenckels für ein Heurathsgut die Markte Wilhelmspurg bis auf Piestnich, Herzogburg, Keldorf, Rap-poldskirchey, und Gumpoldskirchen solle zugebracht haben; sie starb um das Jahr 1104. Sophia eine Schwester Ottokars war ledigen Standes, welche im Jahre no6.mit ih- Ss 5 ren 650 Die Reihe der Regenten rcn Bruder bcy der Hochzeit des H. Leopolds sich eingcsunden, wie Pcrnold von Lilienfeld bezeuget. Ottokar hatte nur 2. Kinder: Leopold den starken Markgrafen, und Chu-negund, welche an Bernhard den Grasen in Kärnthen vermählet worden. Dieser Ottokar hatte auch das Reinthal von Waldo dem leztcnGrafen zuNein,mit diesem Vcdingniffe erhalten, damit er von diesen Gütern eine geistliche Stiftung machen sollte. Ob Ottokar von dem Grasen Bernhard von Mayrburg das Haus oder Burg, Markt, jetzo Stadt. Mahrburg, ftmtTüffer, Sittich, Geyrach u. überkommen, wie Enenckel schreibet, ist sehr unrichtig. Endlich starb Ottokar im Jahre 1122. und wurde in seiner Stiftung zu Garsten begraben. Haselbach schreibet, er sey in der Jagd von einem Wildschweine getodtet worden. Leopold der starke Markgraf folgte seinem Vater in der Regierung, und dieser hat sowohl aus eigenen, als von Graf Waldo von Rein hinterlassenen Mitteln das Cisterzienser Kloster Rein ober Gratz gestiftet^ Unter ihm wurde Steyermark sehr vergrößeret, weil er von Heinrich Herzoge in Karnthen Eppen-stem/ Mörzthal, und das dermalige ganze Ober- im Herzogchume Steyermark. 651 Obersteyer geerbet, auch das Markgrafthum Kärnthen, so in der Gegend Cili und Pettau bestanden, erhalten hat. Seine Ehegemahlinn war Sophia eine Schwester Wels des Herlogs in Bayern, und Wittib Bertholds des zten Herzogs von Zäringen, aus welcher er Ottokar den 5ten und 2. Töchter Elisabeth und Margareth erzeugte. Er starb im Iah-.re 1129. würd in seiner Stiftung zu Rein begraben / welches Stift erst nach seinem Tode durch die Sophia vollkommen ausgebauet tvordenlst. Ottokar der 5te kam zur Regierung, da er den Tod seines Vaters nicht beweinen konnte/ denn er war erst im 4ten oder 5ten Jahre seines Alters, und Steyermark wäre sehr unglücklich gewesen / wenn es nicht in Sophia der Markgräfinn einen männlichen Großmuth und Vernunft erfahren hätte; toch wurde das Markgrafthum Kärnthen, so in Cili und Pettau bestand/ wegen den Einfällen der Hungarn, dem Günther von Ho-chenwarth indessen anstatt Ottokar anvertrauet. Im Jahre 1136. hat unser Ottokar die Stiftung von demKloster Neuburg unterschrieben ; er war auch sehr glücklich/ indem er von drey Fürsten als Erbe eingesetzet wor- 652 Die Reihe der Regenten tvordcn, nämlich von Otto Grafen hon Naym, Bernhard Grafen von Karnthen, und Eggebert Grafen von Putten, kam also zu Steyer-mark Port Naon, ein Theil des Karnthens (ganz glaubwürdig dessen Markgrafthum um Cili und Pettau) Putten, Neukirch, Steinfeld, die ganze Gegend, wo jetzo Neustadt erbauet ; welcher lezterer Bezirk erst unter Rudolph dem ersten röm. Kaiser von Stcyer-mark entzogen, dem Oesterreich mit Steyr :c. beygeleget worden. Im Jahre 1151. hat Ottokar die Karthause Seiz im Iassre 1163. das Stift Vorau den regulirten Kohrhcrren gebauet, und um fast gleiche Zeit das Spital in Semering oder Zerwald, wo jetzo die Neu-bcrgische Pfarre Spital steht, gestiftet. Seine Ehegemahlinn war Chunegund von Voh-burg, mit welcher er nur einen Sohn Ottokar den 6ten erzeuget. Es Ware sonst Ottokar ein frommer Fürst, dessen Freygebigkeit auch andere Stifter undKlöster,als St.Lamprechty Admont, Rein, Garsten, Seckau, dessen Vogtherr er war, Reichersperg :c. erfahren. Im Jahre 1145. hat er mit Wels dem Herzoge in Bayern das Oesterreich verheeret, und in zwey Jahren hernach ist er in den heiligen Krieg gezogen. Im Jahre 1152. wurde er Vogt- im Herzogthume Steyermark. 65z Vogt-und Schutzherr des Stifts Seckau, und fast um eben jene Zeit des Stifts Bain-berg und Garsten. Im Jahre 1154. zog er mit Friederich dem römischen Kaiser in Italien wider die aufrührischen Maylander, und da der Kaiser mit dem Pabste Alexander sich zertragen, und einen Afterpabsten eingesetzet hatte, blieb Ottokar allezeit auf der Seite des wahren Pabsten und römijchen Kirche. Im Jahre 1163. hat Ottokar den Salzburgischen Pfleger zu Leibnitz oder Pcttau belagert / sobald aber Eberhard der Erzbischoff dahin gekommen, wurde die Sache beygeleget, und der hochmüthige Psteger zum Gehorsam gebracht. ElMch starb Ottokar im Jahre 1164. den leztcn Christmonat zu Fünfkirchen , da er mehrmal in das heilige Land abgehen wollte, und wurde in seiner ältesten Stiftung Seiz begraben. Ottokar der 6te sein einiger Sohn folgte ihm in der Regierung, da er noch in der Wiege lag, und erst An. ,163. den 19. August die Welt erblickte; shunegund die Mark-grafinn und Mutter führte die Regierung, so bald aber Ottokar etwas größer worden, übergab sie ihren Sohn samt der Regierung den Vormündern und Obersthofmeistern/ gieng 654 ^e Reihe der Regenten gicng in das Kloster zu Admont, in welchem sie um das Jahr n8i. gestorben/ und auch zu Sciz begraben worden. Also wuchs Ottotar unter seinen Vormündern auf, und bedauerte in seinen reifern Alter / daß er von bösen Rathen öfters angeführet, viele Ungerechtigkeiten begangen, wie er in den Diplomen des Stifts Traun-kirchcn An. 1191. selbst erkennet. Uebri-gens ist Ottokar weder im Jahre 1173. weder 1180. und 1188. in das heilige Land gezogen. Im Jahre 1175. verfiel er in einen Krieg mit den Herzogen in Karnthen und Oesterreich, stand doch jederzeit für den rechtmäßigen Pabst. Die Freygebigkeit, so er von seinen Vater ererbet, haben die Klöster und Stifter Admont, Vorau, Seckau, St. Lamprecht, Seiz, Garsten, Krembs-münster, Rein, Göß, Wittering, Gleinck, Millstadt und Traunkirchen erfahren. Im Jahre 1180. wurde er zu Rcgen-spurg in dem Reichstage als erster Herzog erklaret, und also S^ermark zu einem Her-zogthume erhoben. Da er aber mit Chune-gund der Herzoginn von Oesterreich vermahlet war, mit solcher aber wegen noch zu jungen Alter der Braut/ und ihm indessen zu- stos- im Herzogthume Skyermark. 655 stossendcr Krankheit des Aussatzes das Vey-lager nicht halten konnte/ und also sich wehe-wüthig in dem 24tcn Diploma bon Seckau An. 1191. beklagte/ daß er keine Erben erhalten / so wollte er Steyermark nach seinem Tode nicht verwaiset lassen, sondern hat solches (ob er schon einsmals dieses Land zu verkaufen dachte) im Jahre 1186. in einem Landtage / welchen er nicht weit bon Lorch am St.Georgenberge gehalten/ Leopold dem Herzoge von Oesterreich übergeben/ er aber hat indessen doch bis an seinem Tode die Regierung verwaltet. Er starb im Jahre 1192. und war zu seinen Vater zu Seiz begraben. §.30. H>achdem also der Stammen unserer eige--^ ncn Herzoge mit Ottokar dem 6ten zu Grabe getragen worden, übernahmen die Regierung Steycrmarks/ nach Anordnung Ottokars/ die Babenbcrgisch-Oesterreichischen Herzoge. Leopold der tugendhafte war delate Herzog in Steyermark und wurde zu Worms von Heinrich dem 6ten römischen Kaiser mit dem Herzoghute belehnet/ welcher auch im Jahre 1192. zu Gratz die Huldigung aufgenommen, und verschiedene Freyheiten benannt- lich 656 Die Reihe der Regenten lich dem Stifte Scckau ertheilet. Von diesen den Namen und Werken nach tugendhaften Fürsten würde unser Vaterland viel gutes zu hoffen gehabt haben, wenn nicht ein unglücklicher Fall ihn aus der Zahl der Regenten ausgetilget hatte. Denn im Jahre n 94. den 26.Christmonal stürzte er zu Grätz von dem Pferde, und starb in wenig Stunden. Dieser Fürst wurde wegen Gefangen-nehmunq des Königs Reichard in Engeland in dem Banne geleget, doch aber bon solchen in dem Todbethe wieder losgesprochen, da er das Lösegcld seinem Sohne anbefohlen zurückzustellen. Leopold der ruhmwürdige folgte seinem Vater in der Negierung/ und ererbte auch von seinen Bruder Friederich das Herzog-thum Oesterreich, er war tapfer und siegreich, besonders wider die Saracenen, hatte doch viele Anstösse mit demPabste wegen Zurückgebung des Lösegelds von Engeland, als von welchem er Neustadt und Friedberg die Städte allbereits erbauet hatte. Er war sehr glltthätig gegen die Geistliche, wie er denn An. 1195. zu Mahrburg den Schern, und An. 1201. zu Admont demselben Stifte, wie auch dem Kloster Gleinck viel gutes er- wie- im Herzogthume Steyermark. 657 Wiesen; er hat im folgenden Jahre zu Gratz am Leech die Kirche St. Kunegund erbauet, so nun eine KommelEhur dcs deutschen Ordens ist. Seine Ehegemahlinn war Theodora eine Griechinn; der Karthause Geyrau hat er so viel gutes gethan/ daß er als dritter Stifter anzusehen ist. Unter seiner Regierung wurde das Bistthum Seckau errichtet; er starb bey St. Germain in Frankreich im Jahre 1230. und sein Leib wurde zu Lilien-feld begraben. Friederich der kriegerische, ein Sohn des ruhmwürdigen Leopolds, batte sowohl Oesterreich als Steyermark ererbet; sein Zuname zeigte seine meiste Bemühung, er bekriegte Vöhcim und Hungarn, in dessen lezttrn Kriege er auch bey Neustadt sein Leben verlohren im Jahre 1246. Er war der Geistlichkeit sehr zugethan, wurde von etlichen Geschichtschreibern sehr schwarz abgemahlen, doch von andern geschützet. Siehe im 2. Theile meiner ^nn2i. Er liegt begraben zum H. Kreuze. §.31. Z>a mitFriederich den streitbaren dieOester- ^" reichische Babcnbergische Linie erloschen, wurde sowohl Steyermark als Oesterreich in 2terTH. Tt die 658 Die Reihe bcr Regenten die äußersteVestürzung gesctzet, weil fast so viele Vuhlcr für diese Herzogthümer, als benachbarte Fürsten waren, jg der Kaiser selbst sich in diese Reihe gesetzct hatte. Die Nachfolge gehörte / vermöge eines Freyhcitbriefs Frie-dcrich des ersten römischen Kaisers, der alteren Tochter des lczt verstorbenen Herzogs. Friederich der streitbare hatte keine hinterlassen ; Heinrich sein Bruder von Mödling hatte zwar Töchter,aber er war niemals Herzog, folglich kam die Regierung, von Rechts wegen, an Margareth der römischen Königinn altere Tochter des Herzogs Leopold des ruhmwürdigen, diese abe? hatte Kaiser Friedcrich ans Apulien nicht entlassen, welche dennoch heimlich in Deutschland gekommen, sich indessen wegen großen Unruhen in Oesterreich zu Trier in dem Fraucnklostcr der heiligen Katharina Predigcrordens in Ruhe aufgehalten hatte. Zu eben dieser Zeit war eine sehr mißliche Trennung des Reichs und des Priesterthums. Der Pabst hatte den Kaiser Friedcrich des Reichs entsetzet, dieser aber bemühete sich den Thron wider den Pabst zu behaupten, und der Ursach schickte er auch Otto den Grafen von Ebenstein in das Oesterreich/ von solchen in- UN Aerzogchume Steyerlnark. 65) indessen sowohl als von Steycrmark Besiz zu nchmm, und diese Herzogthüluer in Namen des römischen Reichs zu verwalten; allein er konnte wegen Uneinigkeit des Adels und der Landstände nicht lange hier verbleiben. Zu gleicher Zeit kam sowohl Margareth die Herzoginn, als Gertraud eine Tochter des Heinrichs von Medling nach Wien; es web aber leine allda, sondern dich gieng nach Medling/ die andere nach Haimburg, bis dte Sachen ruhiger scheinen würden; doch hatte die Königinn Margareth in Oesterreich grösseres Ansehen/ weil sie benanntlich für St. Polten alle vorige Gnaden und Freyheiten im Jahre 1248. Mattiget hatte, in welchen Meinhard Graf von Tyrol im Namen des Kaisers Steyermark verwaltete. Gertraud von Medling ehemals Ehege^ mahlinn Wladislaus Markgraftl^on Mahren / hatte diests Jahr Hermann von Vaaden geheurathet / hoffend dardurch zur Beherrschung beyder Herzogthümer zu gelangen; allein nur ein kleiner Theil Oesterreichs erkannte ihn, und in Steyermark wollte kemer von- Hermann dem Herzoge etwas wlssen, obwohl er sich auch Herzog von Steycrmark schrieb; er starb im Jahre 1250. in nuttm Tt 2 Weins 66o Die Reihe der Regenten Weinmonathe/ und wurde zu Kloster Neuburg begraben. In eben diesem Jahre starb auch Kaistr Fricderich/ und Mcinhard Graf von Tyrol verließ Steyermark, welches denn al-soglcich von den Hungarn undKumanen samt Oesterreich auf das grausamste verwüstet worden, auch Philipp der erwählte von Salzburg fiel auch in Stcyermark ein/ und ver-hccretc jenes. Indessen hntte der Pabst der Königinn Margareth als der rechtenErbinn diestrLander gerathen, sich mit Florenz Grafen von Holland zu verehelichen; allein da die Landleute keinen so weit entfernten Herrn haben wollte, blieb die Sache stecken. Die Oestcrreicher schickten indessen Gesandte in das Meissen, damit ein Sohn Kon-stantia der Markgräfinn daselbst zur Regierung beydWHerzogthllmer anstatt Margareth der Königinn sollte geschicket werden; diese Gesandten wurden aber zu Prag von Wenzel dem Konige in Böhcim aufgehalten / unö ihnen aufgetragen seinen Sohn Ottokar für einen Herzog vorzustellen, wenn sie nicht wollten mit Gewalt solchen aufgedrungen Haben; die Oesterreicher, ob sie schon eifrigst das Recht der Königinn Margareth schützten, wur- im Herzogchume Steyermark. 661 Wurden doch durch den Klang des böheimi-sthen Gelds bethöret, also/ daß die meiste dem Ottokar anhiengen. Nicht viel änderst er-gieng es den Steyermarkern, diese wollten ihr Herzogthum Heinrich einem Sohne Otto des Herzogs in Bayern anvertrauen, und übergeben, schickten auch der Ursach Dietmar Herrn von Weissenect inF Bayern, weil aber der Herzog in Bayern wohl wußte, daß Bela König in Hungarn nach Steyermark trachtete, derowegen ersuchte er den Herrn von Weisseneck, er möchte in das Hungarn reistn, die Einwilligung des Königs Bela für feinem Sohne Heinrich erwirken; Weisseneck rei-sete dahin, allein er mußte gleich erfahren, daß dem König Bela mehr an seinem Sohne Stephan, als an seinem Schwaher Heinrich aus Bayern, gelegen ware: er Mete also dem Weisseneck vor, er beschenkte ihn, und gab ihm Geschanknisse an die Landstande mit, welche so beredsam wqren, daß die Steyri-schcn Landstande einstimmcten, den. König Bela mit seinem Sohne nach Steyermark zu beruffen. Dieses geschah im Jahre 1251. in welchem auch Ottokar der König in Bü-heim mit Gewalt in das Oesterreich eindrang; Margarets), ob sie schon anfangs nicht T t 3 woll- 662 Die Reihe der Regenten wollte, willigte doch auf das Ansuchen der Landstande ein, daß sie Ottokarn ehelichen, und also ihn zum Herzoge in Oesterreich machen wollte. Die Hochzeit wurde im Jahre 1252. nach erhaltener pabstl. Erlaubniß ( denn sie war mit Ottokarn im 4ten Grad Blutsbefreundt) gehaltcn, und also Ottokar als Herzog in Oesterreich erkannt. Ottokar gieng nach Steyermark, von solchen gleichsam Besitz zu nehmen / allein, di( Stande'wollten ihm nicht gehorsamen, noch huldigen; damit er aber doch etwas in Steyermark zeigetc, hat er zu Gratz die Freyheiten des Stifts Nein bcstattiget. Gertraud bon Mödling hatte sich zwar in Steyermark gelagert,, und wurdc ihr indessen Iudenburg und Voitsperg überlassen. Im Jahre 1254. damit beyde Herzog-thümer von den beständigen Einfällen bcfrcyct tvurden, ward Friede zwischen Ottokar und Bela gemacht, diesem das Steyermark, jenem das Oesterreich indessen überlassen, und alsi> wurdc Stephan Herzog in Steyermark ausgeruffcn, welcher aläh sogleich Stephan Grasen von Agram als Landeshauptmann bestimmet; dieser wurde bey dem Steyeri-schen Adel und Landesleuten also wegen seinem im Herzogchume Steyermark. 663 nem Hochmuth berhasset, daß ihn Bela im Jahre 1256. zurück berufen/ und Stephan seinem Sohne als Herzogen selbst nach Gratz schickete, bis die Gemsther etwas besänftiget wurden. Indessen lüsterte es dem Ottokar beständig um Steyermark/ er hetzete demnach in der Stille die Steyerer wider die Hungarn auf, und verstieß seine Ehegemahlinn Mae-gareth die Königinn ; die Hungarn fiengcn auch an etwas schärfer die Steyerer zu beherrschen, hiemit kam alles Mißvergnügen, und Unruhe in das Land, also zwar, daß sich ein neuer HWog in diesen Landern hervor-jeigte, nämlich Friederich von Vaadcn, ein SohnHcrmans und der Gertraud, welcher sich nicht nur Herzog in Oesterreich und Steyer-mark schrieb, sondern auch für das Konvent der damaligen Minoriten zu Iudcnburg ein Diploma verfertiget. Im Jahre 1259. entstand eine Aufruhr in Steyermark wegen der allzugroßen Scharfe des Königs Vela und seines Sohns Stephan, daß alst die Steyerer in größter Geheime dem König Ottokar das Land antrugen, wcnn er sie von Grausamkeit der Hungarn befreyen wollte; keine angenehmere Zeitung konnte Tt4 Ot- 664 ^" 2KHt der Rege,ttell Ottokar hören, und da die Steyerer ehe schon die Hungarn aus dem Lande gettiedcn haben, kam Ottokar zu Ende des Jahrs in Steyermark an. Im Jahre 1260. kam es zu einer Schlacht zwischen Hungarn und Böhcim, die Hungarn wurden geschlagen, und endlich Fried gcschaffct, daß also itens: Vela der König in Hungarn und sein Sohn Stephan ganz Stcyermark abtrelten sollten. 2tens: Die Besatzung von Pettau abziehen, und die Sta'dt an Ottokar übergeben werden sollte, ztens: Vela der jüngere soll Chunegund des Markgrasen vonVrandenburDTochter, und des Ottokars aus seiner Schwester Enklinn zur Ehe nehmen. 4tens: Der den Frieden zum ersten bricht, soll um nooo halb Pfund Silber gestraffet werden. So bald als Ottokar Herr von Steycr-mark wurde, hat er Gertraud dieHerzogtnn nach Feistritz in Untersteyer verwiesen, welche endlich gar in das Meissen abgegangen ist. Er hat- hernach Bruno den Vischoff zu Vll-mütz als Landeshauptmann in Steyer eingesetzet, und also würd durch ihn ganz Steyermark regieret, wie denn davon Urkunden genug vorhanden sind. Endlich aber fieng Ottokar im Herzogchume Steyermark. 665 tokar auch an hochmüthig und grausam sich den Oesterreichern und Steyerern zu erzeigen ; und da er nach dem mit Bayern vollendeten Kriege in das Preußen zog, und mit sich einige Steyerische -von Adel genommen, auch mit jelben auf das schimpflichste handelte, fielen die Hungarn wieder in Oesterreich und Steyermark, und wurde die Unruhe noch größer, denn ehe gewesen, besonders, da er mit Seifried von Mahrenberg gleich einen Tyrannen handlete. " Die Steyermarker sahen eine gewünschte Gelegenheit von Ottokar sich los zu machen. Im Jahre 1273. wurde Rudolph bon Hab-spürg zum römischen Kaiser erwählet/ dieftm wollte sich Ottotar nicht unterwerfen, noch bon ihm Lehen empfangen; die Sache verfiel in die Waffen, und da ohnedem wegen Ver-stossung seiner Ehegemahlinn, Ottokar das Recht in diese Lander verlohren, fielen die Steyerer zu Rudolph dem römischen Kaiser, und also wurde Ottokar imIahre 1273. nicht nur geschlagen, sondern auch in der Schlacht bon den Brüdern und Befreunden des Sei-ftieds von Mahrenberg getödtet. 3t 5 l.32. 666 Die Reihe der Regenten §32. H>urch den Tod Ottokars wurde unser «^ Steyermark ein dein römischen Reiche lcdiges Lehm, welches demnach Kaiser Rudolph in dem Reichstage zu Augspurg im Iahke 1282. Albrecht dem ersten verliehen hat, nicht zwar mit Gewalt, weil Rudolph tvohl wusite, daß den Steyerern kein Herzog konnte aufgedrungen werden / sondern nur cmpfchlungsweise, Albert als. den tüchtigsten vorzuschlagen, wie dann auch dte Gesandten einer löblichen Landschaft in Steyer zu Augspurg / ohngeachtet anderer Fürsten Recht und Ansprüche, Albert als einen Herzog ganz freudig angenommen haben. Albert kam das andere Jahr mit Hermann von Landenberg, und Eberhard von Walsee, zween hochadelichen .und vernünftigen Schwaben, in das Steyermark, wurde allda auf das herrlichste empfangen, welches dem Kaiser Rudolph also wohl gefiel, daß cr den Steyermarkern die Freyheiten auf eine neue und Vollkommneste Art bestättigte. Im Jahre 1234. fielen die Hungarn in das Steyermark ein, Herzog Albert schrieb dem Abte M Admont, befahl ihm die Gran- im Herzogthume Steyermark. 667 zen zu befestigen/ und an gelegene Orte Besatzungen zu legen; der Abt, ft das Kriegswesen nicht bestens verstanden, jagte mit loo. Mann, ohne des Landvolks Hülfe zu erwarten, den mit Raub beladenen Grafen völi Günß über Nadkerspurg nach, wurde aber bon dem verborgenen Hinterhalte also zurückgetrieben, daß, wenn nicht die Radker-spurger ihm zu Hülfe gekommen, der Abt mit nlsen seinen Leuten ware aufgerieben wordei;. Der Abt mußte sich flüchten, und Alath von Feistritz, und Seffner nahmen die Bedeckung dieser Gränzen auf sich; doch wurde Heinrich der Abt im Jahre 1236. wie er verlangte, aus Gnaden des Alberts und Rudolphs Landeshauptmann in Steyer, welcher nachmals zwischen Albert und den bon Salzburg ein großes Feuer angezunden, denn da Rudolph Erzbischoff in dem zu Salzburg im Jahre 1288. gehaltenen Kirchenrathe beschlossen, daß kein Geistlicher ein weltliches Amt mehr vertretten solle, und hierdurch nicht nur der Vischoff zu Seckau, und Abt zu Admont/ als auch der Herzog selbst also aufgebracht, daß er in das Salzburgische eingefallen, und selbes verwüstet hatte,und also wurde Steyer-mark und Salzburg haßlich hergenommen; durch 66z Die Reihe der Regenten durch den Tod des Erzbischoffs wurde die Sache in etwas gestillet, aber bald nachher brach das Kriegsfeuer heller aus , da die Stcyerer selbst um das Jahr 1291. samt den Oesterrcichern begehrten/ daß er alle Schwaben aus dem Rath und Ehrenstellen abschks-fen sollte. . Die Unruhen wurden in Eteyermark leicht haben beygeleget werden können, wenn nicht der unruhige Abt zu Admont den Herzog dahin verleitet hatte, er sollte die Stcy-rer, wie Ottokar gethan, halten; Konrad der Erzbischoff zu Salzburg tratt den Stey-rern bey, doch wurde mit Steyermark Fried, und der Krieg ins Karnthen überleget, und war auch ehe keine Ruhe, bis nicht Heinrich der Abt zu Admont im Jahre 1296. in seinem Bette von einen seiner Befreunden ermordet gefunden worden, worauf im folgenden Jahre der Erzbischoff zu Salzburg mit dem Herzoge sich gänzlich berglichen. Im Jahre 1298. wurde Albert römischer Kaiser, und anstatt seiner Rudolph sein Sohn zur Regierung des Eteyermarks genommen. Albert wurde im Jahre 1308. von Johann aus Schwaben seinem Vetter ermordet. Ru- im Herzogchume Steyermark. 669 Rudolph dcr 2te übernahm die Regierung im Jahre 1298. unter der Vormundschaft seines Vaters/ im Jahre 1302. hat ?r das 33te Diploma von Eeiz als Herzog von Stcyernlart zu Grätz ausgefertiget/ und im Jahre 1305. ist er durch Stcyermark gerei-stt,. im Jahre 13^6. zum Könige in Böheim getrönct, und also in Steyermark Friederich dcr schöne/ ein Sohn Alberts, als Herzog crlläret. Rudolph der König in BöheiM/ welcher ehe Herzog in Stcyermark war, starb im Jahre 1307. Friederich hatte gleich anfangs mit den Bayern zu raufen, als welche einigen Oester-reichischen Rebellen beygetretten tvaren/ doch wurde Friede gemacht »ms Schaden des Lan-dcs Bayern. Im Jahre 1312. ist unser Herzog zu Graß und in verschiedenen Orten des Steyermarks gewesen, um alldortcn verschiedene Geschäfte des Landes zu verrichten. Nach dem Tode Heinrichs des /ten römischen Kaiser wurde im Jahre i3i4.Friedrrich unstr Herzog von Kuhr KöllN/ Pfalz/ Sachsen, und Brandenburg zum Kaiser erwählet, und zu Bonn gelrönet; hingegen aber Kuhr Maynz, Trier, und Böheim erwählten Ludwig aus Bayern, und krönten ihn zu Aich, tva- 6/0 Die Reihe der Regenten waren also zwey Kaiser. Nachdem sich mm. beyde Kaiser 8. Jahre mit einander qchalget hatten, tames endlich bey Mühldorf am Inn in Bayern zu ein Haupttreffen, in welchem unser Friederich von einem General Ninds-maul gefangen, zu Traußnilz fast 3. Jahre eingesperret/ doch im Jahre 1325. auf frcyelA Fuß gesetzet wur^e. Nach seiner Vesreyung verwaltete er St'eyermark noch5.Iahre,da er endlich im Jahre 1330. am Durchbruch gestorben, und in dem von ihm gestifteten Klo/ ster Maurbach begraben worden. Albert der 2te, ein Sohn Alberts des ersten, wurde vor seinem Bruder Otto dem frölichen, so jünger war, Herzog im Jahre 3330. Er führte den Namen des weisen, wegen seinem VernüttO oder des lahmen, weil er nicht gehen konnte. Er hat seinen Bruder Otto den frölichen zum Mitregentcn erklaret, sie beyde haben recht wohl regieret, und Kärnthen und Tyrol von Kaiser Ludwig erhalten. Otto starb imIahre 1339. und lieget in seiner Stift Neuberg begraben. Und Albert der 2te, nach verschiedenen besonders mit den Schweizern geführten Kriegen, nach Verbesserung der hohen Schule zu Wien / und nach Errichtung des Klosters Gamingen starb 1358. Nu- "" Herzogchume Steyermark. 671 Rudolph der großmüthige folgte stillem Vater Albert in der Regierung nach; er wurde von Margareth von Maultasch, als Erbe von Tyrol eingesetzet, nahm im Jahre 1360. die Huldigung zu Grätz; unter ihm kam auch die Grafschaft Görz an die Herzoge bon Oesterreich, wie auch das Herzogthum Kram. Er starb zu Mayland im Jahre 1365. und wurde der erste zu Wien bey St. Stephan begraben. Weil er aber keinen Sohn hinterlassen, folgten ihm in der Regierung seine Herrn Brüder, nämlich Albert der zte, mit dem Zopfe genannt, und Leopold der fromme, welche im Jahre 1376. und t 379. die Länder mit einander theilten , solche aber ehe sehr friedlich mit einander regieret haben. In der ersten Theilung der Lander An. 1376. kam Steyermark au dem Herzoge Leopold, so ihm auch im Jahre 1379. verblieben. Als er aber in einem Kriege wider die cidgenosscne Schweizer sich verleiten ließ, hatte er das Unglück, daß er in einer erschrecklichen Niederlage bey Sembach mit 530. von dem Adel, außer den Gemeinen im Jahre 1386. erschlagen worden. Wilhelm war rechtmäßiger Erbe, als der erste Sohl; Leopolds,, aber dieser überließ das, Steyer- 6/2 Die Reihe der Regenten Steycrmark seines Vaters Bruder Mbert dem ztcn, mit diesen Bedingnissen : Albert sollte lebenslang regieren, doch seinem Vetter Fürsorge all rechtmäßigen Hochzeiten machen, nach seinem Tode sollte Wilyclm, oder der altere von Oesterreich alle Ocjhr-reichische Lander innen haben, und sollte Albert keines Gewalts wider diese Pakten sich anmaffen, so soll ihm Oesterreich allein gelassen werden. Albert der zte kam um das Jahr 138/. das zweytcmal zum Besitz des Herzogthums Steyermark, welches er ehe An. 13/6. seinem Bruder Leopold überlassen hat. Er starb imIahre 1395. zu Laxemburg, welches Schlzß er angeleget hat, und wurde zu St. Stephan begraben. Wilhelm folgete ihm also in der Regierung, wie es ehe ausgesprochen worden, welchem sich doch Albert der 4te, ein Sohn Albert des zten, in Ansehung deä Oesterreichs bestandig entgegen setzte, so aber im Jahre 1404. verschieden; bald nachher im Jahre ,406. starb auch Wilhelm der Herzog in Steyermark. Ernst, »wegen seiner Stärke der Eiserne genannt/ wurde Herzog, und machte den An5 fang im Herzogchllme Oteyermark. 67Z fang zur Steyermarkischen Linie; er war em Bruder Wilhelms/ welchem samt andern seinen Brüdern die Vormundschaft Albert dessen aufgetragen worden, er hat sich aber in dieser nicht vergleichen können; ja es kam An. 1408. zwischen Leopold und Ernst zu einen Krieg; die Bürger zu Wien hielten mit dem Herzog Leopold/ der Rath abcr mit Hersog Ernst; der Nach hatte das Norgewicht, und ließ 5. Bürger topfen, als aber Leopold nach Wieil kam / ließ er gleichfalls einige Rathsherrn um eine Spanne kurzer machen. Endlich wurde im Jahre 1409. Friede, und führten beyde Brüder Ernst und Leopold die Vormundschaft zugleich. Im Jahre 1412. zog Ernst in das gelobte Land, und in seiner Rückreise hat er sich mit Limburgis einer Pohlnischen Prinzessinn das zwcytemal verehelichet, und durch solche den Oesterreich'-, schen Stammen, so sonst erloschen wäre, fortgesetzet. Er hat im Jahre 1418. die Türken bey Radkcrspurg geschlagen, auch hernach wider die Hußiten gestritten. Starb im Jahre 1424. und liegt in dem Kloster Rein begraben. Friederich der friedsame sein Sohn, nachmals römischer Kaiser, war nach ihm Herzog, 2terTH. Uu un- 6/4 Die Reihe der Regenten unter der Vormundschaft Fricderichs bon Tyrol, mit der leeren Taschen genannt, bis an das Jahr 1435. in welchem er schon alleine regierte. In dem andern IHre zog er mit einem großen Adel in das heillge Land. Im Jahre 1439* wurde ihm die Normundschaft des Ladislaus PostHumus bon Oesterreich, so noch nicht geboren war, von Albert dem 2tel, römischen Kaiser im Testament aufgetragen, nach welchem er «auch An. 1440. römischer Kaiser wurde. Nachdem er sichmit Albert bon Oesterreich versihnet, hat er den Steye-rern neue Gesetze gegeben / welche im Landhandfest bon An. 1445. zu sehen sind. Im folgenden Jahre erhob sich der Krieg mit dm Hungarn. Im Jahre 1450. bauete er neu, die damalige Pfarrkirche bey St. Aegiden zu Gratz. Im Jahre 1452. wurde er zu Rom als römischer Kaiser g'elrönet, und in dieser Zeit haben sich die Böhmen, Hungarn, und Oesterreicher zur Rebellion angemaffet, weil Friederich der Kaiser den Prinz Ladislaus ihnen nicht übergeben wollte; Ulrich Graf von Cili und Ulrich von Eizing waren' so verwegen, daß sie den Kaiser in der Wienerischen Neustadt im Jahre 1452. belager- -ten, und ehe nicht abziehen wollten/ bis nicht La- im Herzogthume Steyermark. 6/5 Ndislaus der junge Prinz ihnen ausgeliefert wurde. Im Jahre 1454. hat Friederich der Kaiser das Stift Rottenmann gestiftet/ und erbauet. Im Jahre 1456. wurde Ulrich der lezte Graf von Cili erstochen, und kam nachmals die Grafschaft Cili an dem Kaiser. Im Jahre 1459. wurden dieOesterrcicher mehrmal rebellisch, sie wollten den Kaiser nicht in Wien einlassen / ja im Jahre 1462. erkeck-ten sie sich, daß sie ihw zu Wien belagerten, welchen aber die Steyermarker tapfer beschützten, und Friede machten, und An. 1464. wurde unser Herzog und Kaiser nach dem Tode Alberts auch Herzog in Oesterreich. 2 An. 1468.50g Kaiser Friederich das zweytemal nach Rom, und da entstand jener gefährliche Krieg mit dem hungarischen Könige Mathias, weil der Kaiser die hungarische Krone nicht zurückgeben wollte; die Stcyerer zeigten sich auch gegen den Kaiser sehr widerspenstig, weil ihnen die borigen Kriegsgelder nicht bezahlet wurden, diese Aufruhr wurde durch Hinrichtung des Andre Paumkircher und Andre Greißenegger gestillet, der Krieg wurde auch mit Hungarn beygeleget/ welcher aber nur 2. Jahre wehrete, denn Mathias nahm dem Kaiser Oesterreich und Wien Uu 2 hin- 676 Die Reihe der Regenten' hinweg. Die Christen wurden auch An.1475. bey Rain in Unterstcycr von den Türken geschlagen, aber An. 1480. diese an eben jenem Orte gcllopfct und vertrieben. An. 1490. starb König Mathias zu Wien, und also kam ganz Oesterreich zurück an dem Kaiser Fric-derich und seinem Sohne Maximilian, ^nd^ lich im Jahre 1493. gicng auch der Kaiser Friederich zu Linz den Weg in die Ewigkeit/ und wurde zu Wien begraben. Maximilian der erste wurde Herzog und römischer Kaiser nach dem Tode seines Vaters, und nahm die Huldigung zu Gratz auf im Weinmonatc des 1493.Jahres. Er hat die PP. Franciskaner An. 1495. zu Gratz eingeführet. Seine erste Gemahlinn war im Jahre 1477. Maria von Burgund, mitwcl-chet er auch diese Grafschaft, und fast alle Niederländische Provinzen erhielt, sie starb An. 1482. und i2.Iahr hernachheurathcteer Maria Vlanka eine MaylandischePrinzeßinn/ welche ihm ju einem Brautgut 700000. Dukaten brachte. Er hatte mit den Venetiancrn, und dem ungeschlachten Vaurcnvolke, so sich zur Aufruhr schickte/vieles zu thun. Erstarb im Jahre 1519. und llegt zu Neustadt begraben. Unter seiner Regierung hat der After- im HerzHIthume Stcyermark. 67^ Afterebangelist Luther seinen Irrthum auszusprengen angefangen. Karl der 5te wurde 1516. König in Spanien, er bekam nach dein Tode seines Großvaters die sen, und überdieß noch An. 1520. die silberne, An. 1530. die goldene Kaiserskrone, er behielt aber die Oesterrcichischen Länder nur in das zteIahr, denn An. 1521. verglich er^ sich mit seinyn einzigen Bruder Ferdinand dem ersten dahin, daß dieser die gesammten Oesterreichischcn Lander übernehmen sollte. Ferdinand der erste nahm also zu Gratz An. 1521. die Huldigung, und sieng zu regieren an, um welches auch ein Theil deS Kärnthens, nunmehr Obersteyer genannt, aus ein neues dem Herzogthume Steyermars zugetheilet, und demstlbett soll einverleibet v worden seyn. Er hat sich mit der Erbprin-zeßinn des Königs Uladislaus aus Hungarn und Böheim verehelichet, und also diese zwei) Kronen an das Haus Oesterreich verknüpfet, darüber kam es aber zu einem schweren Krieg mit dem Türkischen Kaiser Soliman, welcher , An. 1529. die Hauptstadt Wien belagerte, Oesterreich und Stcyermark verheerete, doch unvcmchter Sachen wieder abziehen mußte. llu 3 Die- 6/g Die Reihe der Regente«, Dieser gottseligst und ruhmwürdigste Fürst hatte theils wegen beständigen Kriegen, theils wegen der überhandnehmenden Kctzerey eine sehr schwere Regierung, besonders da auch die Vauren im Lande auflahnig und rebellisch wurden. Im Jahre 1531. wurde Ferdinand der erste römischer König, und im Jahre 1556. als römischer Kaiser erwählet; unter ihm hat das Luthcrthum in Steyermark sehr einge-rissen, weil er beständig Kriegs halber, den lutherischen Landleuten, damit sie ihm be-hülftich waren, viel einstehen müssen. Es haben auch die Türken unter seiner Regierung in Stcyermark übel gehauset, llnter Ferdinand Zeiten wurde auch der Kirchenrath zu Trient gehalten; er starb im Jahre 1464. zu Wien den 25. Julius, und ward zu Prag beygesetzet. Sclke 3. Prinzen theilten die Lander : Maximilian der 2te bekam Oesterreich, Böheim, Hungarn, und auch die Kaisirskrone ; Ferdinand die Grafschaft Tyrol, und Vorder - Oesterreich; Karl aber Steycr-lnark, Karnthen, und Kram. Karl der neue Herzog nahm die Huldigung seiner Lander alsogleich auf, und ließ die Hauptstadt Gratz befestigen, er errichtet zu Gliltz den geheimen Rath, die I.Oe. Regie- im HetHogthume Vkeyermark. 679 gierung, und die Hofkammer/ um seinen Ländern möglichste Fürsorge zu thun. Er widersetzte sich äußerst den Lutheranern, welche mit allen Gewalt um sich gegriffen, ja so gar in Gratz eine lutherische Schule und Stift errichtet hatten. Im Jahre 1571. hat er sich nut Maria aus Bayern verehelichet; er verbesserte sodann dieHof-ukd Landrechten / machte eine neue Halsgerichts Ordnung:c. Mit einem Worte, er that alles, wäs-zum Besten des Landes verträglich scheinte. Unter seiner Regierung hatte auch das römische Reich dem Hause Oesterreich die Bcfthützung der Sklavonisch - und Kroatischen Gränzen übergeben, wornach Karlstadt, von unserem Herzoge also benamset, erbauet worden. Da er sich aber am eifrigsten dem Lutherthume widersetzte, und wegen einer in Grätz von den Lutheranern erregten Rebellion von dem Bade zu Manerstorf nach Gratz begab, starb er allda im Jahre 1590. den lo.Iulius, und wurde im Dohmstifte Seckau begraben. Ferdinand der 2teci!l heiligmaßigerSohn des frommen Karls, kam zur Regierung lm i2ten Jahre seines Alters, und stand unter der Vormundschaft Rudolph des 2ten römischen Kaisers, Ferdinand Erzherzogs von Ty- llu 4 wl, 68o Die Reihe der Regcntm rol, Maria aus Bayern seiner Mutter, und Wilhelm Herzogs von Bayern/ welche insgesammt Ernst den Erzherzog von Oesterreich als einen Guverneur des Steyermarks indessen angesetzet haben. Im Jahre 1617. wurde er König in Vöheim, An. 1613. in Hungarn, und in folgendem Jahre römischer Kaiser. Er war ein abgesagter Feind der Ketzer, und hat auch glücklich unstr Vaterland Mn diesem Gifte gcreiniget, durch die Reformationscommißion, welche er in andern Erblandern, auch in Böhmn und Hungarn fortgeseßdt hatte. Der Vaurenkrieg brach auch mehrmalen aus, wurde doch in Steyer-mark ganz ersticket. Mit dem Vethlen Gabor Fürsten in Siebenbürgen, mit den Ketzern in Böheim hatte er alle Hände voll zu thun. Das Ende des 30. jährigen Krieges hat er nicht erlebet, sondern starb An. 1637. in dem 59tcn Jahre seines Alters zu Wien, sein Leichnam wurde nach Gray seiner Gcburts-stadt gcführet, und in dem herrlichen Mau-soläum beygesetzet. Ar hat sich zweymal ber-hcurathct, erstens mit Maria Anna'Herzogs Wilhelm in Bayern Tochter; zweytens mit Eleonora Herzogs Vincenz zu Mantua Tochter/ aber nur mit der ersten lebte er in frucht- ba- im Herzogchume Steyermark. 681 barer Ehe/ mit welcher er 3. Prinzen und so viel Prinzeßinnen erzeuget hat. Ferdinand der zte, welcher noch bey Lebzeiten seines Hrn. Vaters große Kriegsdienste gethan, hat An. i6z4.Negenspurg eingenommen/ und einen herrlichen Sieg bey Nördlin-gen wider die Schweden erhalten. Er wurde An. 1636. römischer König / und im folgenden Jahre Kaiser/ da er schon ehe An. 1625. die Hungarische/ An. 1627. die Böheimische Krone erhalten hatte. Er hat auch die Reformation wider dieLutheraner mit allen Eifer betrieben, und starb An. 1657. im 49ten Jahre seines Alters. Seine erste Gemahlinn war Maria aus Spanien/ die zweyte Maria Leopoldina von Oesterreich und Tyrol/ und die dritte Eleonora von Mantua; er erzeugte aus allen Kinder. Ferdinand der 4te'wurde An. 1646. König in BöheiM/ i647.inHungarn/ und 1653. römischer König/ er hat auch im Jahre 1651. die Huldigung aller Oesterreichischen Landen angenommen/ starb aber vor dem Vater im Jahre 1654. den 9. Julius zu Wien an den Kindsblattern. Hiemit folgte Leopold der große/ ein Sohn Ferdinand tes zten/ und Bruder Ferdinand des 4ten, Uu 5 er ^82 Die Reihe der Rcgente«! er wurde König in Hungarn An. 1655. m Böheim 1656. römischer Kaiser 1658. nnd weil er erst 17. Jahr alt war, da sein Herr Vater gestorben, so wurden seine Vormünder Philipp der 4te König in Spanien, und Leopold Wilhelm Erzherzog Vischoff zu Paffau. Im Jahre 1660. wurde er zu Grätz auf das herrlichste empfangen, und hat die Huldigung aufgenommen. Mit dem Ragoczi, Fürstftt in Siebenbürgen, hatte er bcrdrüßlichc Handel , weil solcher die Türken aufgehetzet, wcls chc aber bey St.Gotthard geschlagen worden. An. 1670. verschwuren sich wider seine geheiligte Person : Graf Wesselini, Palatinus in Hungarn, Peter Zrini, Franz Christ. Fran-gepan, Franz Nadasdi, und Erasam Tatten-bach, welche aber alle, den Weffelini ausgenommen, so ehe eines natürlichen Todes gestorben, gefangen und> enthauptet worden ; der Tattenbach wurde zu Grätz An. 1671. den 1. Dec. enthauptet. Im Jahre 1683. wurde Wien von den Türken belagert, aber von Johann dem 3ten Könige in Pohlen, von Maximilian dem Kuhrfürsten in Bayern, von Georg Kuhrfürsten in Sachsen, und von Karl dem Herzoge aus Lothringen glücklich entsetzet. Gratz wurde ehe unter Leopold mehr befestiget, im Herzogchume Vteyermark. 683 stiget, wie auch nachmals An. 1690. Nach vielen sehr schweren mit den Türken / Rebellen, Franzosen/ und Spaniern gehaltenen Kriegen/ starb er den 5.May An. 1705. in dem 65ten Jahre seines Alters. Er hatte 3. Gemahlinnen: Margaretha Theresia von Spanien; Klaudia Felicitas von Innspruck, mit welcher das Beylager An. 1673. außer Gratz zu Eggenberg gehalten wurde/ und Eleo-nora Magdalena von Neuburg. Joseph der erste sein Sohn folgte in der Regierung/ welcher schon An. 1687. König in HungarN/ und 1690. röm. König worden/ er hat den Krieg wider die Verbundenen mit Frankreich glücklich fortgesetzet; starb sehr .ftuhzeitig/ nämlich An. 17". Seine Gemahlinn war Wilhelmina Amalia/ aus dem Hause Hanover/ und weil kein Prinz vorhanden/ kam die Regierung an Karl dem 6ten noch einzig lebenden Erzherzog/ so An. 1703. König zu Spanien wor-dess/ und der Ursach den Succeßionskrieg ge-fuhret hat; er wurde An. 1711. zum römi-sihen Kaistr/ 1712I zum Könige m Hungarn, und 1723. zum Könige in Böheim gekrönet. Er hatte sehr beschwerliche Kriege mit den Türken/ auch mit Spanien und Frankreich ge- '- 684 ^^ Regenten Steyermarks. geführct; den Türken bcy Peterwardeiu und Belgrad zweymal auf das Haupt geschlagen, und solchen die 2.FcstungenTemcswar undBel, grad abgenommen. Die Huldigung zu Grätz und in den Erblandern hat er Än. 1723. aufgenommen; die Pragmatische Sanktion wegen weiblicher Erbfolge festgesetzet. In dem lezten Türkenkn'ege doch An. 1739. Belgrad samt andern Oertern den Türken wieder zurückgeben müssen. Seine Ehegemahlinn war Elijabctha Christina von Braunschweig-Wolfenbüttcl, so sichzuBamberg An. 1707. zur katholischen Religion begab, und An. 1708. mit dem Kaiser vermahlet wurde; der Prinz Leopold, so An. 1716. gcbohren worden, starb in eben diesem Jahre, der Kaiser aber starb An. 1740. den 20. Oct. und weil kein Prinz vorhanden, kam vermög der Pragmatischen Sanktion Maria Theresia erste Prinzeßinn zu der Regierung, welche glorwürdigste Regentinn und Landesmuttcr der Allerhöchste samt Joseph dem 2ten römischen Kaiser, Mitregenten und Thronfolger aller Oösterreichischen Erblander und Königreiche, in unzahlbare Jahre erhalten wolle. 3. 33. vdn der Macht Ateyermarks. 685 §.33. ^ttachdeln wir in möglichster Kürze die Re--^^ genten und Herzoge unstrs Vaterlandes hergezählet/ müssen wir auch etwas bonder Macht, von den Rechten/ Pratcnsionen, Einkünften / Münzen / und Wappen unseres Stcyermarks melden. Wie groß die Macht des Hcrzogthums Steyermark sey/ wird sich nun am besten erklären/ nachdem die kais. königl. Militar-konscription das Steyermark beschrieben/ und zugleich die dermalige Steyerische Militz m Betrachtung gezogen wird; doch ist richtig, das Steyermark allein in dem lezten Kriege bey 20. auch gegen 30. tausend Mann Rekrouten stellen mußte. Die Rechte der Steyermarkcr/ und ihre Freyheiten waren ehemals sehr groß; Ottokar der 6te/ als er dieses Land an Oesterreich übergeben/ hat im Jahre 1186. den Steyerern vorbehalten/ und zwar 1. Wenn ein Landmann von Steyermark in die Ungnade des Landesfürsten verfallen sollte, soll er doch des seinigen nicht verlurstig werden. 2. Der Herzog von Oesterreich soll zugleich Herzog m Steyermark seyn. 3. Wenn Oester- 686 Die Rechte und Freyheiten Oestcrrcicher und Steycrer unter einander cheurathcn, soll man/ wie auch in Testamenten und Erbschaften, den Gebrauch des Landes, wo er wohnet, beobachten. 4. Es soll einem Landmanne frey seyn,. seine Güter zu verkaufen, wie er will, auch in die Klöster zu stiften was ihm beliebet. 5. Die Truch-sesse, Mundschenke, Marschallen, und Kämmerer von Steyermark sollen den Herzog bedienen, alsbald er in Stcyermark kimmr, und wenn der Herzog zum Kaiser, oder in Krieg reiset, sollen ihm die Steyermartische Erbamter wechselweise mit denOesterreichem Bedienung leisten. 6. Jene Auflagen und Anforderungen, so in Oesterreich gewöhnlich sind, sollen die Steyerer nicht betreffen. 7. Wenn ein Herzog sich als ein Tyrann gewaltthätig erzeigen sollte, wäre es den Steyermarkcrn erlaubet, zu dem Kai>er zu gehen, zu klagen, und einen andern Fürsten nach dieser gegebenen Freyheit zu begehren. 8. Die fürstlichen Kapläne und Geistlichen sollen den nächsten Sitz nach dem Landesfürsten haben, wie zuvor. Alle diese Freyheiten und noch mehrere hat Rudolph der erste römischer Kaiser im Jahre 1277. verliehen, als die tapferen Stet)- lm Herzogchume Steyermark. 687 Steyerer ihm wider Ottokar den König von Bäheim den Sieg erfechten geholfen haben, wie im Landhandfest Steyermarks auf der 4. Seite mit mehrern zu sehen ist, als in welchem er ihre ununterbrochene Treue/ aufrichtigen Gehorsam über alles lobet. Diese Freyheiten sollen vermöge dieses Rudolphl-nischen Privilegiums von jeden Landesfürstcn zur Zeit der Huldigung geschworen werden/ ehe als die Landstandr dem Fürsten schwören, wie es auch die nachfolgende Landesfursten, und Karl der 6te im Jahre 1728. richtig beschworen hat. Die anderen alten Rechte, nach welche« ehe Steyermark regieret worden, befinden sich in bemeldtem Landhandfest von Steyermark ; die neuere besonders jetzo eingeführten Rechte wünschet jedermann in dem schon lang versprochenen Theresianischen Kodex zu ersehen. Die Einkünften des Steyermarks sind ungleich nach den Zeiten, jetzo belaufet sich das ordinair Kontributionale auf n.hundert tausend Gulden, ohne diesen, was von den Kameralgütern, und anderen verschiedenen Gefallen, weit mehrers dem Landessürsten zukömmt. Mün- 6g8 Die Münze» und Wappen Münzen hat Stcl)ermark eben jene, die in Oesterreich und andern Erblanden geschlagen werden, nur wird nach dem Lande, wo es geschlagen wird, in das Herz oder in Mitte der Wappen das jene eingesetzet, aus dessen Land es ist. Es befindet sich auch zu Oratz ciue eigene Münzbank. Pratensionen hat Steyermark keine anderen, als erstlich: daß es wegen den Gränzen von Hungarn ein grossen Strich Landes fordere, nämlich jenen Theil, so von Stein am Anger durch den Fluß Lafnitz, und anderer Seits von St. Anna bis an die Muer sich erstrecket. 2tens: Hat nun Oesterreich einen Theil unseres Steyermarks erhalten, als die Herrschaft Steyr und die Grafschaft Putten, deren diese zu Unter-jene zu Ober-Oesterreich jctzo gehöret, ztens: Durch die An. 1754. gezogene Intcrimslinie gegen Hungarn ist dem Steyermark entzogen worden ein großes Stück Landes, welches zwischen dem Türkischen Kanischa, Opponitz, Ober-und Unter - Lendau lieget. Das Wappen unseres Vaterlandes haltet ein Panterthier in sich, und irren sich viele Skribenten, wenn sie glauben und schreiben, das alte Wappen sey ein Stier geweftn, so mit im Herzogthume Steyermark. 689 Mit der Zeit in ein Panterthier veränderet worden, und also auch den Namen Steyer bon dem Stiere seinen Ursprung habe: sie wurden in diesem Wahne gestartet, da'sie das Panterthier. mit Hörnern vorgestellet sahen, obschon das alte Panterthier in den asten Urkunden und Abdrückungen der Wappen bon Karnthen bey Frölich ohne Hörner zu sehen ist. ' Ob nun schon in den alten Wappen unserer Markgrafen der Ottokarn ein Thier vorgestellet wird, welches entweder ein Panter-thier,eitten Löwen/oder wohl gar einen Greifen, oder Drachen vorstelle, so dünket mich doch ganz Nchtig zu seyn, daß das alte Wappen von Steyermark und Karnthen einen Panter vorstelle; denn erstens haben die alten Markgrafen Steyermarks niemals einen Stier oder Ochsen, sondern stäts em feuerspeyendes Panterthier zum Zeichen ihrer Stärke und Großmuth in dem Schilde geführet, wie zu dessen Beweisthum noch auf den alten Grabmalern der Steyerischen Fürsten die Probe jedermann bor Augen lieget; das Stift Vorau kann auch diese Sigille von Ottokar dem )tcn und 6ten, wie auch das Dohmstift Seckau bon Jahr 1174. ausweisen. 2tens: 2ter Th. X f Hat- 6QO 6>'e lLrbäntter Hatte auch das alte Wappen von Karnthen ein Panterthier. ztens: Hat die Stadt Ctcyr, und die von unsern Ottokarn abstammende hochadcliche Familien bon Stah-rcnberg, Losenstein, Pernegg, Hochcnberg:e. cbcn dasPanterthicr noch in den Wappen, unl> zwar die alte Residenzstadt unjerer Markgrafen Steyr/ eben also wie Steyermark, nämlich ein silbernes Panter im grünen Fcl-de, welches diese Stadt, wie unser ganzes Vaterland, von unsern alten Markgrafen ererbet hat. §- 34- A>ie Erbamter und der Adel unsers steyer-^" mark sind so ansehnlich, als sie immer in einem Lande seyn können. 4. Erbamcer benennet nur die Uebergabe Ottokars des 6ten an Leopold von Oesterreich im Jahre 1186. nämlich die Truchsessin/ Schenken, Ram« inerer, Marjchalle, und dergleichen Beam* te, so unsers Theils seyn ;c. Vielleicht sind die übrigen Erbämter unter diesen Worten des Testaments, und dergleichen Beamte :c. heimlich verstanden worden. In der lezten Erbhuldigung Karls des 6ten den 6.Iunius im Jahre 1728. waren folgende: l. Oberst im Herzogchume Steyermark. 69 z ' !. Oberst Erblandhofmeifier wurden den 16. Julius i54c>.^ie Freyherrn Hoffmann von Grünbichl und Strecha, es wurde ihnen aber dieses Amt den 27. Febr. 1625. wegen denVöheimischen Unruhen abgenommen, und den 25. Märzen bestgten Jahrs den Gralen von Mörsperg, und nach deren Abgang den Grafen von Trautmanstorf übergeben. Dieses Amt hatte ehe zum Nutzen 100. Futter Salz, wie das herzogliche Lehenarchiv zu Gratz meldet. 2. Oberst Krblandkammerer waren !M Jahre 1200. die Herren von Liechtenstein zu Murau, sie erhielten doch dieses Amt erst An. 1525. den 10. Nov. als ein Erblehen. Nach deren Absterben kam es An. 1622. an die Fürsten von Eggenberg, und nach diesen An. 1717. den 13. Sept. all die Grasen von und zu Wildenstein. 3. Oberst Hrblandmarschalle Waren dle Herren von Wildon bis an das ,324. Jahr, in welchem sie abgestorben, sodann die Herren von Pettau bis 1428. da die Grafen von » Schaumderg oder Schaumburg damit belehnet wurden; hierauf betleiteten dieses Amt An. 1560. die Frcyherrn von Hoffmann, die schon ehe die Anwartschaft hatten, da aber Xf2 sol- 692 ' Die HrbssMter solches ihnen wieder abgenommen wurde, bekamen es An. 1625.de« 2H.Marzen die Frey« Herrn von Saurau, welche siit An. 1453. das mit der Zeit erloschene Erblandunter-marschallamt in Steyer vertretten haben. Zu diesem Erbamte gehörte die Feste Frau-Heim, im Niertl Mi, und das Amt Filein-Sölck im Ennsthale. 4. Oberst Lrblandstallmeister sind seit den 27. Iunius 1525. die Freyherren boa Windischgratz, welche vor ihnen dieses Amt beklcitet haben, ist mir nicht bekannt. 5. Oberst Lrblandjagermeister seit den 18. Febr. 1580. warm die Freyherren von Thonhausen, nach dero Stammenserlöschung aber sind es von 6. May 1690. die Fürsten und Grafen von Dietrichstein. 6. Oberst Hrblandstabelmeisier sind Von 1. April 1579. die von Urschenbeck.. 7. Oberst idrblatidmundschenk sind von ersten Zeiten unserer Ottokarn die Herrn von Stubenberg, sie hatten ehe zum Nutzen das Landgericht, die Fischweide, und den Zehend zu Kapfenberg. 8. Oberst Hrblandtruchseß die Von Hal-benrein/ von Emmerberg, und von Waldsee, An. 1482. die Prueschenken, die Herren von Stet- im Herzogchume Steyermark. 69, Stettenberg, sodalm die dermaligen Grafen von und zu Hardest, welche mit diesem Erbamte erst An. 1508. auf ewig sind belehnet worden. 9. Oberst Hrblanösilberkammerer wurden den 16. Octob. 1596. die von Rottal durch ordentliche Belehnung, da sie es schon bor Aw. 1576. geführet haben. 10. Oberst Brblandvorschneider sind seit den 20. Oct. 1596. die Grafen von^chrat-tenbach. 11. ObersiHrblandkbchenmeisied waren die von Emmerberg/ nach deren Aussterbung wurden es An. 1578. den 8. Jänner die Grafen von Wuünbrand neuerdings damit belehnet, nachdem sie es schon bor 100. Jahren erblich bertretten hatten. 12. Oberst Hrblandfalkettmeisier waren bon Jahr 1632. die Freyherren von Eibes-wald, nach deren Abgang An. 1675. wubden es die Grafen von Steinpeiß. Nebst diesen zwölf Erbämtern hat das Oberst Krbhoflssplanamt der Hr. Abt des Stifts Rein ober Gratz An. 1761. erhalten, obwohl einige behaupten wollen, es habe dieses Amt ein Abt zu Rein schon An. 1415. und 1555. löblich vertretten. X?3 I" Aif Der Adelstand Im Jahre 1581. wurde das 13k Erb-/ ihre ber-lorne Freyheit wieder zu erobern. Was aber von jener Schlacht unweit Mi bey Sachsenfeld, wo auch etliche taufend Steyerer solle» geblieben seyn, welches unter Merbad und Ärminius erzählet wird/ scheinet mir fabelhaft zu seyn. Iln 69. Jahre haben die tapferen Steyc-rer unter Petronius ihrem Landvogte für den Kaiser Otto wider N'tcllius gestritten, und durch ihre Gegenwehr erhalten, daß Cacinna der erste General des Ntellius in das Nordgau, folglich in unser Stcyermark nicht eindringen konnte; also haben sie auch nachmals für Vespasian dem Kaiser die Waffen ergriffen. Zu Pettau war das Winterquartier der i zten Legion, allwo vor der Schlacht zwischen Otto und Vitellius die Generalen zu-sammkamen, und sich berathschlagten, ob man mit der noch nicht ganzen Armee sich in den Streit einlassen/ oder dessen Ergänzung erwarten solle. Im Iahre ic>2. hat wider Dceebalus oder -Dietbald den Scythen König, nach Zeugniß des Tacitus, die Iugeild äug Nordgau und Palmomen, folglich auch aus Steyermark tapfer gefochten; die Pannomcr wachten die 2terTh. Pp Ilü- 7o6 Die Heldenthaten Flügel des Kriegsheeres aus, und die ganze Stärke der Ncutem) wurde den Pannoniern zugeschrieben. Ohngefahr im Jahre 230. hat Rutilian Landvogt der Römer in Steyermark mit zehn tausend Steyeristhen Reutern dem Kaiser Alexander Sevcrus von dem Persischen Könige Artaxerxes einen herrlichen Sieg erfochten, derowcgen er auch/wie Lazius lehret, der Stey? nsche Scipio gcnennet worden. Im Jahre 262.'hat Titus Narins Kle-mens, römischer Landvogt in Steyermark, die Gothen, Markmänner und Franken, mit Bel> hülfe der Steycrischen Reiterey, und des jungen Adels also besieget, daß sie sich nicht mehr getraueten in das Land zu satten. Im Jahre 592. als die Hunnen und Sklaven unser Steyermark überschwemmten, hatten die Stcyerer zu fechten genug; die Hunnen wurden zwar nachmals besieget und vertrieben, die Sklaven aber erhielten hier besonders in Untersteycr gleichsam das Bürgerrecht , allwo der Ursach noch die Sklavische oder Windische Sprache meistens üblich ist. Im Jahre /65.und hernach haben die Adelichen bey Mahrburg, und in Kärnthcn, dreymal eine Aufruhr wegen den christlichen Glauben der Ste^ermarker. 727 bett angefangen/ sie wurden aber An. 77z. don Waldung der Sklaven in ltntersteyer auf das Haupt geschlagen, da diesem der gemeine Mann, so eben gut christlich war, getreulich beygcstanden ist. Im Jahre/91, und weiter, haben die munteren Sreyerer Karl den großen geholfen Siegeslorbecr wider die Hunnen bey dem Flecken Naab pflücken, und nach diesem Siege haben jenen StrO Landes, aus welchen die Hunnen vertrieben wurden, zu bewohnen und sich zu vermehren angefangen die Sklaven und Bayern, welche auch die zwo Städte Bayrisch- und Windischgrätz erbauet, oder wenigst ausmauern lassen. " Im Jahre /96. sollen, wie die geschriebene Chronick von Steyermark meldet, die Steyerer, unter Kadolaus den Markgrafen, beyIudenburg die in dasLand gefalleneHun-nen also geschlagen haben, daß nebst den meisten Hauptleuten zc>. feindliche Fahnen gefangen, und 20000. Hunnen auf dem Schlachtfelde geblieben, welche Erzählung doch nicht wahrscheinlich ist. ImIahre876.zoge die Steyrische Mannschaft mit Karlmann in Italien, und half i'hn diese Krone erhalten. VyH Im 7c>8 . Die Heldenthaten Im Jahre 892. stritten die Steyerer wider Zwentibald den unruhigen Herzog in Mähren für den König Arnulph, und solle sie Leopold Grafvon Langfeld in diesen Streit angeführet haben. Im Jahre 933. sind die Steyerer wider die Hungarn in Sachsen abgefordert worden, und sie haben auch bey jmcr Schlacht in Türingen, in welcher bey 36. taustnd Hungarn getödtet worden, fürtreftichc Dienste gethan. Im Jahre 955. da die Hunnen fast gegen 500. Jahr das Deutschland verwüsteten, hat Otto der große mit stillem Kriegshcere, in dessen Spitze die Steycrcr tapfer stritten, die Hungarn an dem Lccchftussc auf das Haupt geschlagen. Im Jahre 984. hat Leopold der Oesterreichische, und Ottokar der erste Steyerische Markgraf die Hungarn aus Oesterreich und Steyermark vertrieben. Im Jahre 1042. hat Ottokar der dritte Markgraf mit seinen Stcyerern die Hungarn bey Pettau besieget. Im Jahre 1146. ist Ottokar der fünfte Markgraf mit einigen Adelichen in das heilige Land gezogen, welche aber, obwohl sie sehr zahlreich gewesen, doch nicht bekannt sind. Im der Steyermarker. 709 Im Jahre 1150. hat eben dieser Ottokar den Patriarchen zu Aglar Peregrin genannt, welchen Meinhard und Heinrich Grafen von Görz gewaltthatig gefangen, mit' Hülfe seiner untergebenen Cteyerern wieder in die Freyheit gesetzet. Im Jahre 1154. ist Ottokar mit seinen Steyerern in Italien gezogen/ um den Kaiser Friederich zu beschützen/ und dje Aufruhr in Italien undInsubrien zu dampfen. 1158. zog er mehrmal dahin. Im Jahre 1175. hat Ottokar der sechste Oesterreich mit den seinigen verheeret. Im Jahre 1192. hat Friederich Herr von Pettau 6.Reisgefehrten des Königs Reichard von Engeland mit seinen Steyerern beyFric-sach gefangen. Im Jahre 1231. zur Zeit Friederich des streitbaren Herzogs mußten die Steyercr beständig in Waffen si'yn, weil der Herzog von allen Seiten mit feindlichen Kriegshccren umzingelt war. Im Jahre 1246. nach Friederichs Tode, da Steyermark keinen gewissen Herzog hatte, und sehr uneinig war, wurde es von den Hun-garn, Kumaura, Philipp von Salzburg öfters verwüstet. Vy 3 Im 7lo Die Heldenthaten Im Jahre 1258. da die Hungarn unter Bela dem Könige und Stephan seinem Sohne in Steyermark sich zu hochmüthig und grau- 1 sam bezeigeten, haben dieStelMer sich erreget, und alle Hungarn aus dem Lande verjagt, und ist ihnen Konrad von Horneck mit loos, zu Pferde zu Hülfe gekommen. Im Jahre 1260. hatte Ottokar der König aus Böheim mit Bela König in Hungarn wegen Steyermark Krieg geführet, in der zweyten Schlacht erobert Ottokar, dem die Steyrer beygestanden, das Schlachtfeld, und König Bela wurde selbst verwundet. Ku-spinian will behaupten, Bcla habe in diesem Jahre die Stadt Gratz belagert, sty aber von der Stadt und aus dem ganzen Herzogtbume vertrieben worden. Im Jahre 12^7. zog Ottokar in Böheim tvider die ungläubigem Preußen, und mit ihm aus Steyermark die Herren Bernhard und Heinrich Grafen von Pfannberg, Fliederich von Pettau, Hartneid von Wildon, Wul-fing von Stubenberg, Ulrich von Liechtenstein ; allein ihre Großmuth wurde ihnen schlecht bezahlet, weil in andern, als sie nach Hause gekommen, aus falschen Inzichten, diese Herren ihrer Schlöffer und Güter beraubet wurden. Im ^ der Steyermarker. 711 Im Jahre 1278. haben die Steyerer mit unermüdeter Treue für den Kaiser Rudolph wider Ottokar gestritten/ und 11000. in das Feld gestellet, den Sieg erfochten, und von zween Brüdern von Mhrenberg mit 17. Wunden getödtet; der Ursach auch Rudolph besondere Freyheiten den Steyermärkern ertheilet hat. Im Jahre 1232. unter Albert dem ersten Herzog aus Steyermark haben die Steyerer ihre Kriegskunst und Erfahrenheit wider Iban den«Grafen von Günß bezeuget/ welchen/ da Hermann von Landenberg und stine Schwaben nicht folgen wollten/ wurden die Schwaden von den Hungarn gänzlich umgeben/ und Albert der Herzog mußte sich selbst nach Neustadt flüchten / bis der Friede geschlossen worden. Im Jahre 1289. m dem Kriege Albert unsers Herzogs mit Salzburg/ haben sich besonders die Bürger zu Iudenburg tapfer bezeuget/doch haben sie hernach/ besonders die Adelichen aus Steyermark wider den Herzog Albert mit Salzburg verbunden, weil der Herzog alles nach dem Rathe seines Schwäbischen Hofherrn, und des unruhigen Abtei zu Admont ausmachen wollte. Yy 4 Im 712 Die Heldcnthate» Im Jahre 1307. hat Ulrich von Walste, Landeshauptmann in Steyer, das Kärnthen dcm Hause Oesterreich unterworfen, mir seinen Steyerern, Konrad Erzbischoffs zu Salzburg, die Städte Klagcnfurt, St. Veit, samt andern Markten und Schlössern zum Gehorsam gezwungen. Im Jahre 1309. hat eben Herr Ulrich von Walste mit den Steyermarlern die auf-rüyrerischen Oestcrreichcr gcdämpfet. Im Jahre 1310. mußten die tapferen Stcycrmarker wieder zu Waffen greifen, und unter Hrn. Ulrich von Walste Landeshauptmann in Steyer wider die Bayren ziehen, ln welchem Kriege das Kloster Mannsee viel gtz litten hat. Im Jahre 1313. wurden die Steyerer und Oesterreicher bey Gamelstorf in Bayern geschlagen, und 500. von Adel gefangen. Im Jahre 1322. da die Schlacht bey Müldorfzwischcn den zweenKaisern Friederich dem schönen und Ludwig dem Bayer vorfiel, wurden die Steycrcr an die Spitze des ganzen Kriegsheers gcstellet, sie stritten anfangs großmüthig, und jagten die Bayern in die Flucht, doch nach wieder hergestellten Streit wur- der Steyermarkcr. 71 z wurden die Oesterrcicher und Steyerer geschlagen, und Friederich unser Herzog und Kaiser samt seinem Bruder Heinrich von Albert v. Rindsmaul gefangen. Im Jahre 1554. mußten die Steycree wider die Zürcher in die Schweiz ziehen, denn Albert unse5 Hrrzog nahm aus Oesterreich undSteyermark bey lOoo.gewaffne^mit sich/ sie hatten aber nicht viel gerichtet. Iln Jahre 1386. erlitten die Ocsterrei-cher und Steyermarker bey Sembach eine schwere Niederlage, indem nicht allein Herzog Leopold, sondern auch bey 124. oder wie andere melden, 180. Adeliche mit ihm von den Schweizern erschlagen wurden. Im Jahre 1396. wurden die Christen, und unter solchen auch unsere Steperer bey Schiltarn dder Nikopolis von den Türken geschlagen. ' ' Im Jahre 1407. mußten 600. Steyerer unter Ernst Lobminger und Kaspar Saurecker tvider die Mahrer unter dem Herzog Leopold von Oesterreich streiten, allwo sie sich auch tapfer bey der Stadt Laa gehalten haben; allein, da hernach die Steyerer zurMschü^ zung der Gränzen gelassen wurden, sind sie unvorsichtiger Weise gefangen worden. O Vy 5 Im 714 ^lk Heldenthaten Im Jahre 1412. sind viel adclichc Stey-rer mit dem Herzoge Ernst in das gelobte Land gezogen. Im Jahre 1418. hat Ernst unser Herzog die Türken bey Nadkerspurg auf das Haupt geschlagen / und Steyermark von solchen wieder befreyet. ' Im Jahre 1420. sind die Steyerer mit ihren Herzog Ernst wider die Hußitcn gezogen, und haben Prag belagert; da er aber nicht viel ausgerichtet, sind sic wieder nach Haus in das Steyermark gezogen.. Im Jahre i^i.sind dieHußiten in Bö-Heim von den Oesterreichern und Steyermar-kern geschlagen worden. Im Jahre 1440. in dem Kriege der Grafen von Cili mit dem Herzoge von Oesterreich haben sich benanntlich die Untersteyerer sehr tapfer gehalten. Im Jahre 1452. sind mit Kaiser Friederich viel adeliche Steyerer nach Rom gezogen. Und in eben diesem Jahre haben die Steyercr unter Andre Paumkircher Neustadt, allwo Kaiser Friederich von den aufrührerischen Ocsterreichern belagert worden, tapfer beschützet, und die kaiserliche Familie nach Wien begleitet. »m der Steyermarker. 715 Im Jahre 1461. wurden die Steyerer tvider die Nebellen in Oesterreich gebrauchet, und Johann Isgra von Gratz mit zoo. Mann dorthin geschicket. ^ Im Jahre 1463. da Baiser Friederich in der Burg zu Wien von den Nebellen in Oesterreich belagert wurde/ haben die getreuen und tapferen Steycrmarker denselben großmüthig beschützet. Im Jahre 1475. wurden bey Nain in llntersteyer die Christen/ und mit solchen auch die Steyerer, mach tapferer Gegenwehr sehr empfindlich geschlagen, und viele von dem Steyerischen Adel in die Türkische Gefangenschaft geschleppet,« Im Jahre 14/9. wurde das llntersteyer besonders bon Mathias König in Hungarn sehr hergenommen, und bis Gratz verwüstet, doch hatten sich dieSteyerer nach Möglichkeit tapfer bezeiget; auch Fürstenfeld allein sieben Stürme abgeschlagen. Zu dieser Zeit sind auch die Türken durch Karnthen in das Obersteyer eingefallen, und selbe Gegend ganzlich verwüstet, sie wurden endlich in Untersteyer bey Rain geschlagen, und bertrieben. Im Jahre 1492. da die Türken mehrmal einen Besuch in Oesterreich machten^ wurden sie /i6 Die Heldenthaten sie von den Steyerern und Kärnthnern unter Georg von Herberstein bey Villach glücklich besieget, 10000. getödtet und 7000. verwundet, obwohl auch von den Christen gegen die 70OO. geblieben sinö. Im Jahre 1504. sind die Stcyermarker unter Rembert Hrn. vonNcichcnburg in dem Bayerischen Krieg gebraucht worden. Im Jahre 1516. hat Georg Herr v. Herberstein die rebellischen Vauren bey Rain in Untersieyer geschlagen. Im Jahre 1525. wurdemeben diese rebellischen Vauren beySchlädming inOberstcyer von Sigmund von Dietrichstein, und Niklas Grafen von Salm gekloyfet, und Schladming der Freyheiten einer Stadt beraubet. Im Jahre 1529. da Wien von den Türken belagert wurde, hat Abel von Hollenegg und andere von Adel die Steyerer angeführet, das Karnerthor zu Wien besetzet, und tapfer beschützet. Im Jahre 1532. haben die Steyerer unter Johann Freyherrn von Ungnad Steyr und Linz wider die Einfälle der Türken bedecket, ja auch die Türken, so 4000. Mann stark Gratz belagerten, darvon abzuweichen gezwunM. Im der Steyermarkcr. 717 Im Jahre 1565. hat Karl der Erzherzog von Oesterreich und Steyermark durch seine Armee und Gegenwart die Türken, als sie Sigeth belagerten, abgehalten, daß sie in diest Orte, nämlich Steyermark, Karnthen, und Kram nicht ein«fallen sind. Im Jahre 1573. da die Bauren lvieder widerspenstig NMden, sind sie mehrmal bey Rain von den Steyerischen Herren von Her-derstcin, Thurn, und Leiser geschlagen, und nach Scharfe gestraft worden. ImIahre 1578. da das christlicheKnegs-heer wider den Türken angeführet wurde, sind nicht allein Steyerische TruppeH sondern auch diele von unserm Adel bey demselben gegenwärtig gewesen. ^ -.. « < Im Jahre 1664. wurden dle Türken bey St. Gotthard von der christlichen Armee, worunter auch Stcyerer dieneten, geschlagen. Im Jahre 1684. wurde nicht allein Gratz wider den Türken befestiget, sondern auch SteyerischeHülfsvöller allerOrten geworben. Wir umgehen hier Kürze halber, andere und leztere Heldenthaten unserer großmüthigen Steyerer, welche ohnedem in andern Büchern zu ersehen, und mit mehreren beschrieben sind. . , §.37. 7i8 Die festen Ortschaften §. 37- «>ach Erzählung der Heldenthaten unseres *" Vaterlandes müssen wir auch der festen Ortschaften des Steyermarks ingedenk seyn. Stcyennarl hat zwar Wdcrzcit nur mit der Tapfkr-und Streitbarkeit stiner Innwohner sich mehr, denn mit den Festzmgen geschützet/ doch sind einige, welche man unter die Festungen zählen kann, nämlich Graß und Rieg-gcrspurg. Es sind zwar die meisten Städte, als Mahrburg, Fürstcnfeld, Leoben,Prugg:c. wie auch Märkte, und sehr viele Schlüsser mit Gräben, Ringmauren, und andern Bollwerken versehen; doch halten wir uns bey diesen nicht auf, sondern, wollen nur Grätz und Nieggerspurg hier beschreiben, obwohl auch diese zwey unter die Hauptfestungen nicht zu rechnen sind, weil Rieggerspurg zu viel abgelegen, Grätz aber zu nahe bey den Bergen gelegen ist. Gray die Hauptfestung Steyermarks an einem hohen Berge in der Stadt gelegen, und Schutzmauer derselben, wie denn An. 15Z2. 4000. Türken in die Stadt gedrungen, dieselbe eingenommen, die Festung doch nicht erhalten konnten / weil ihnen von der Festung in im Herzogchume Steyermark. 719 zu stark zugesetzet wurde, wie denn der Bassa im Abzüge sagte: Er brauche das Zimmer, ohne den Ofen nicht. Mehrers stehe in alt-Md neuen Gratz. Rieggerspurg eine fast unüberwindliche Festung in Steyermark, 5. Meilen vonGratz gegen Hungartt, 2.Stunden lillker Hand von dem Raabfiusse und dem Markte Feldbach gelegen ; der llrsprnng derselben ist nicht bekannt. Dieses weiß man, daß um das Jahr 1393. ein Herr Steinpeiß Burggraf zu Rieggcr-spurg gewesen sey, aus welchem zu schließen, daß die Festung damals landessürstlich gewesen ist; also wird noch zu heutiger Zeit jährlich den iS>.Octob. das Fest Ferdinands mit 2. gesungenen Aemtern, einen weitzn für das hochlöbliche Haus von Oesterreich^den andern schwarzen für die Abgeleibten der durch-leuchtigsten Familie fcycrlichst in diestr Festung abgesungen. In dem Gotteshause allda siehet man annoch in einem kleinen hölzernen Altare des heiligen Nikolas abgemahlener auf einer Seite: Hanns von Reichen-burg, auf der andern: Martha Ungnadinn 1428. Auf dem sechsten Thore aber ist zu lesen : Katharina Elisabeth Gallerinn eine ge-borne Wechslmnn Wittib 1653. mit dieser Bey' 720 Die festen Ortschaften Beyschnft: was ich in :6. Iahren hab lassen bauen, das ist wohl zu sehen und an» zuschauen. Nein Heller Mlch nicht reuen thut, ich mains dem Vaterland zu gut 1653. Vor dieser Frau Gallerinn waren auch an-dcrc unterschiedliche. Herren von dieser Herrschaft, als Stadl, Urschenbeck:c. Diese Gäl-lerinn war eine schlimme Frau, so den Hauptpfarrherrn von seiner Wohnung vertrieb, dessen Tochter Katharina Regina wurdc vermählet dem Johann Ernst Grafen vonPurg-stall Sr. kais. kön. Majest. Kammerherrn:c. welcher den 1. Hornung An. 1691. gestorben. Dieftr hatte 2. Söhne Johann Rudolpy, und Johann Albert Christian; der erste starb, und fielHie ganze Herrschaft an Ioh. Albert, so ein Asuit gewesen; da sich nun ein Graf PurgstaU von der böheimischen Linie gczeigct> wurde ihm die Herrschast nach erlegten hundert tausend Gulden gegeben, von diesem sind dem Jesuiten 80. tausend Gulden zugefallen, von welchem Geld das Kollegium der Gesellschaft Jesu zu Mahrburg zu erbauen angefangen worden. Von diesem Grafen Wenzel Karl Excell. Kämmerer, geheimen Nath, Hofmarschall, und Landeshauptmann in Görz, auch Administrator zu Gradiska und Aqui- leja, im Herzogthume Steyermark. 721 lcja, erbte dessen Sohn Iohank Wenzel/ Kämmerer, und Präses der Agricultursocie-tat An. 1749. diese Herrschaft, welche sehr groß und ansehnlich ist, auch das Recht hat als Patron einen Hauptpfarrherrn einzusetzen, welcher Hauptpfarrhcrr alsdenn 8. andere Pfarreyen zu verleihen hat. Die Festung Ricggerspurg hat nur einen Aufgang, viele Werker, Obst-Kuchel-und Weingarten, es machen diese die große Festungsbastionen fast unüberwindlich, sie hat /.Thore, die Zugbrücke bey den 2. lcztern aus lebendigen Felsen tief ausgehaltenen Graben, ist schreckbar anzusehen, alle Schilderhäuser sind von Quadratsteinen, und dienen ganz leicht einem Menschen jur Wohnung. Der frey stehende Berg hat einen Stein-Wurf von den ersten Festungswerken in sti-nem Umkreise 2600. Schritte, sofern aber dieser sollte an dem Fusse des Berges abgemessen werden, könnte man gewiß schier noch einmal so viel zu solcherZahle nehmen, indem die Höhe von dem Fusse, nämlich von der Haarstuben und den Deichen durch den Markt, bis zu dem ersten Thore ober der Pfarrkirche 950. Schritte ausmachet, von welchem Thore aber bis aus das lezte hinauf eben 95o.Schrict 2terTH. Zi ge- 722 Die festen Ortschaften gczählet wirden, hiemit die ganze Höhe zu besteigen 1900. Schritte erfordert werden; da also dieser einzige Weg hinauf zu gehen ist, weil alle übrigen Seiten abgeschnitten, und den Menschen nicht möglich ist hinauf zu stci-gen/ sind alsogleich zwischen den 3. ersten Thoren 3. starke Bastionen zu betrachten, ober welchem zten Thore ein Schwemteich aus der Felsen ausgehauen, auch der ganze Weg hinauf also beschaffen ist. Ober dem 4ten Thore ist die erste Festung zu sehen, die also Ricggerspurg genennet wird, auf welcher eine Mayrschaft von neun Kühen, einigen Mrden, auch Schwein und Gänse alldorten erhalten werden; sie ist zwar nicht groß, doch mit abgehauten Felsen, und Mauren, nebst einem schönen ebenen Platze, und Cisternbrunn versehen. Lon dem 5tm Thore fanget der schönste ausgehauene Gang an bis auf das 6tc, und ersten Graben, dieser Gang hat in der Länge 25o.und in der Breite i5.Schritte, neben welchem Gange rechter Hand ein Haus aufgebauet ist, und.ein Küchengartcn 145. Schritte lang, und 40. breit, nebst einem 6a. Schritte langen Theile von dem Baumgarten bestens genützct wird / linker Hand aber im Herzogchume Steyermark. /2z Mr ein Ziergarten 40. Schritte lang, und )5. breit, nach welcher Grotta der Wein-Zarten mit 2OQ. Schritt hinauf sich ausbreitet bis zumGlashause, es hat 150. Schritt in der Breite, in welchem man zum meisten bey 4. Startin oder 1600. Maaß bekömmt. Der große Baumgarten hat im Umkreise i5QQ.Schritte, nach welchem allererst neben der schonen Schießstatt der erste aus der lebendigen Felsen ausgehallte Graben mit Verwunderung anzusehen ist, welche die zweyte Festung Liesiemgg von einigen genannt, um-giebt, bey welchem tiefen Graben eine zehn Klafter hohe Bastion steht, auf welcher die Kanonen gepstanzet sind; das Zeughaus und der Pulverthurn stehen darneben. Nach diesen kömmt man endlich zu dem zweyten, lezten und noch größern tiefen Graben, nach welchem mehrmal eine sehr hohe Bastion angesetzet ist, so das obere ganze Schloß umfangt, und diese zu einer Grundmauer hat. Zwischen den zwey lezten Thoren ist ein über die höchsten Stcinfelsen nnt menschlichen Handen (weil das Schießpulvcr zu selber Zeit noch nicht erfunden) gebauter Staffelweg nach Kranegg, so zu einem Ausfall dienet/ und in der Lange 40°.Schritte Zz2 hat, 724 Oie festen Ortschaften hat / nebst einer aufgeführten Mauer mit 4. Thürmen befestiget/ und einer Bastion, so zwar nicht nöthig ware, wenn man nur diesen ausgehallten Weg 8. Schritte breit zcrsprengete. Die Wohnung in dem Schlosse ist groß von etliche Zimmern, 108. Fenstern, und 89. Thüren, aus welchem eben die unteren Wohnungen und Gcwölber abzunehmen sind, der Umfange des Gebäudes machet also aus 45O. Schritt. In dem Zcughausc, welches außer dem Schlosse zwischen den zwey Graben stehet, sind nebst vielen Kriegsnothdurftcn, Fahnen, Trommeln, Schildern, Türkischen Bögen, nnd Pfeilen zu sehen, auch 4. große, und 3. kleine Feucrmörser von Metall, 6. Kanonen, 78. Doppclhacken, 365. Musketen, 12. metallene Feuerspritzen, 33. ganze Panzer , 4. ganze Harnische, 45. Küras, nebst 44. Pickelhauben, z2.Karbiner, 53. Türkische Pistollen. Item eine mit 2, eine mit 3. Läufen gezogenes und ungezogenes Gewehr 153, auch eines mit zwey Röhren, 1. Muskaton, 130. große, 224. kleine, 578. noch kleinere Kanonkugcln, und 6016. Muskctcnkugeln. Zu den Doppelhacken 3118. ohne Steinkugeln, ?25 loo. Patrontaschen, 54. gefüllte Kartetschen, 200. gefüllte Patronen; auf den Bastionen sind 16. metallene, und 8. eiserne Kanonen ge- " pflanzet; in dem Pusverthurme befinden sich 3. große Feuerkugeln, 123. gefüllte Granaten, 89. Pechkranze, 33. ungefüllte Granaten, auch 12. steinerne Kugeln, 8. andere große Kanonenkugeln, und bis ic>. Centen Lunten, welches alles Hideikommiß ist. Die Festung ist auch genugsam mit Wasi ser versehen, ilt welcher allein in der Höhe ober dem 5ten Thore 5. Brünnen zu zahlen sind, und zwar erstens an dem höchsten Theile des Schlosses ist em Cisternbrunn in einer Tiefe don 12. ein halben Klafter, der das ganze Schloß überstüßig versiehet. Da vor einigen Jahren diese Cistern geraumet und ausgeschöpfet wurde, war mit größter Verwunderung die Cistern in ctklchen Tagen aus ei-nerQuelle wieder angefüllet. Der 2teBrunn ist ober dem 4ten Thore in Rieggerspurg, auch eine Cisterne 12. ein halb Klafter tief; der zte im Weingarten; der 4te im Vaumgarten; aus welchem stats Wasser stießet; und der 5te Brunn aber ist ober dem 3ten Thore/ 40. ' c?eztlich wollen wir der Skribenten, und der ^ Landcharten unseres Vaterlandes gedenken : Unter die ersten und mühejamsten Geschichtschreiber unstrs Vaterlandes ist billich zu zahlen der in Gott sel. Hr. Ernst Heinrich des heil. rom. Reichs Graf von und zu Wilden stein, welHer verschiedene Werke in seinen Handschriften verlassen, als: »K^H /H?^/n, 2. Theile. LiUtdessammluttZen, in 20. Theile abgetheilet, ist ein sehr mühe- james Werk. T^ö^^m . deut- scheNcimc versetzet; mehr andre kleineWerke von der Poesie aus der französisch - und Wal-schen Sprache in die deutsche übersetzet. wurmbrand Graf hat die ColleHanea <3ene2i0siico»ttilwrica ex ^rckiuo mciiw« rum ^uttrwL infer, ttaruum an. I7O5. m Mien druckenlaistn, tn welchem vieles von Steyc-rischen Adel enthalten ist. Rainach Freyherr Mathias hat eine Verfassung der Geschlechter von Stcyermark hinterlassen, welche in den Handschriften im landschastl. Archiv kepenorio V. und i5ten Schubladen zu ersehen ist. » Maisier Georg Iosephs Verzeichm'ß einiger Geschlechter von Steyermark/ werden im Landschaftsarchih aufbehalten. Schrott, oder wie andere wollen, von Z>ochenrvarch hat eine deutsche Chronick von Steyermark geschrieöen in 2.Theilen^ ft aber mei- im Herzogthume Steyermark. 7Z5 Weistcns aus dem Bonffn und Megiser entnommen worden, dem der zte Theil als eine Chromck beygesetzet war, welches ich im Zten Theile meiner ^nnai. beysetzen werde. Andere Handschriften von Steyermark haben ausgearbeitet: Herr Roller v.Moh-renfels, Herrv.IandegZ, Herr v.Hueber/ und Herr Peter v. Cerroni Excell. pusth Siglnund aus der Gestllsch. Jesu Kanzler zu Gratz, ein geborner Gratzer, hat 2. tleine Theile (Aronol. 3. vuc2M3 3cili3e, deren 2ten P.Oktavills Bucelleni befördert, und in Druck gegeben hat. Schey Peter aus der Gesellschaft Jesu, Kanjler zu Grätz: 6elw Oucum Lcirias 2b Occoc. VI. Ducs scirille 2^ (7ZroI. VI. Aölich ibraftm aus der Gesellsch.Iesu, ein gcborner Gratzer/ das DjplomgrZnum 3ri- lins, 2. Theile. 6ene2loßi2M Launc^iomm Wr umgehen die kleineren Werke von Steyermark, und wünschen uns Kräfte, Jahre, und Zeit, daß wir nebst unstrn schon verfertigten ^nn3ljbu5 stirige in Wl. 4. Theile, deren zwar der 2te Theil auch bald aus der «Presse kömmt, der zte in der Censur, und der 4te in der Abschrift lieget, auch mit diesem 7Z6 Von der Landkartell. ftm kleinen Werke, und mit dem alt - und neuen Gratz die Ehre des Vaterlands befördern können. Landkarten bon Steymnark sind zwar einige in Vorschein gekommen/ die beste und vollkommenste aber ist jene/ so bey dem Huldigungsakte Karls des 6ten zum Stich und Druck von Christian Dietl zu Gratz befördert worden/und in dcm gedruckten Huldigungsakte allda zu sthcn ist. Gray/ gedruckt bey den Widmanstitterischen Erben. 1772. ?1 N ^,5 ' ^,,