s>ev s. mio s. 3-nbvgatig ut noch vorrätig nnb Rann nachbestellt werben. ■PH '!S&S fr’t tk:ß ” WMO^^^ÄA s.rMtwMMiHWioirtrfiniinpnrtismiiiiiiiinJ S%!c ^afÖo(lstöe-ini5Sioiis-M> TtifscQrife tDer5ööne Des f)(gst. generis Sä lesu. MMr- Orpn öcsTlarien -Derein fürTOTP Lrsclieinc monatlicb einmal und Koster jährlich mit jpostzusendung 2 K —2sibk. = 3 Franken. fllMsftonsbaus sllMUanb bet Briten, Tirol. Btn ganzer AAbrgrmg, einfach gebunden, hostet Ihr. 2.50. Neue oberhirtliche Empfehlung . . . . Zum kommenden Herz Jesu-Monat . . Feldbau und Arbeiter in Lul . . . . Klosterruinen in Oberügypten . . . . Katechese unseres Wilhelm Riaknei . . Aus dem Missionsleben: Unser Katcchumcne Paul Osman........................... Joh. Baptist, der Indianer . . . . Verschiedenes: Wie Klosterfrauen in einen Waggon I. Klasse kamen . . . . Afrikanischer Gugelhupf................ Die Sahara............................. Inhalt. —- = ^— 121 1 Zu unseren Bildern..................140 122 Aus unserem Missionshause .... 141 123 j Rundschau in den Missionen .... 142 127. Gebetserhörungcn und -Empfehlungen . 143 131 j Memento.................................144 Innige Bitte............................144 134 i Gebet...................................144 137 Abbildungen: Katarakt-Hotel in Assuan. — Teilansicht von Assiut in Aegypten. — Mittags- 138 ruhe in der Wüste. — Wanderdünen. — Kloster -138 rinnen in Oberügypten. 138 iSrief&aften ber WedcrkLion. C. K. in R. Die Briefmarken können Sic in jeder Weise und Ordnung schicken, entweder in Schachtel oder, wenn sehr viele, als Postpaket. L. L. S. Leider ist das Buch noch nicht angekommen, hab' nun anderswo bestellt. Kommt dann sofort. — P. S. Ist vergriffen. P. K. in A. Schon mehrmals fragte K. brieflich an, ob Sie heuer kommen, ich weiß es nicht; seit Weihnachten haben sic keine Nachricht von Ihnen. P. in W. Wahrscheinlich kommt unser Bischof im nächsten Monat nach Wien. E. St. in Itc. Herzliches Vergelt's Gott, doch fehlt noch ein großer Teil für die Leviten-kleidcr. Bor zwei Jahren waren Sie ja in ähnlicher Stellung, dort ist's noch beim alten, wenn nicht schlechter; habe persönlich dort mehrmals probiert. Da hilft nur: beten! Redaktionsschluß 15. Mai. ßp a ß c n - "g> e i- 3 c i d) m s vom 2d. April ßio 15. Mcri 1907. -----------In Kronen.------------- Opfcrstock: Altmünster G. 1.—; Arco S. Em. Kard. Gruscha 100.—; W. N. 2.—; Augsburg C. I. 1.17; Brixeie E. Frl. 1.—; Dr. K. 8.—; A. Benef. H. 20.—; Bonn M. W. 2.34; Cortina Pfr. P. 10.—; Corvara R. K. 3.—; Eggenberg L. F. 1.—; Fischeln E. D. 4.66; Fulnek L. R. —.20; Gries b. B. I. U. 2.—; Grins M. N. 20.—; R. W. 5.—; Grillowitz M. W. 4.—; Gmunden (b. D. Salzkammergut) 17.60; Gaspoltshofen mehrere 100.—; Hofkirchen Br. M. 100.— : Klotzing I. S. 3.—; Lassee B. W. 4.—; Lambach d. P. B. Gr. O. s. B. 210.—; B. M. 100.—; Meggenhofcn von mehreren 100.—; Milland I. R. 5.—; R. L. 4.— ; Neckarhausen M. I. 7.04; Oberau b. W. a. %. 1.— (f. d. Marienverein); Pennewang W. W. 100.— ; Regensburg Domv. E. 4.—; Sarns H. H. D. 2.—; Band ans Chr. Schr. 5.—; Weibern d. B. M. 100.— ; Welsberg C. Gr. 4,—; Wien Msgr. Schöpfleuthner 20.—. Für „Levitcnkleider": Ueberliiigen E. St. 4,—; I. Schno. i. W. 1.95. Zur Persolvicrung von heiligen Messen sandten cin: J. Schmid 1.20; Elise Felder 20.—; P. Weillcr 11.75; N, N. Brixen 1.90; Barbara Waraschitz 7.—; Lehrerin Fröhlich 17.64; Klein. Grieser 5.86; Rafael Neuner 5.—; M. Grub-bauer 60.— ; Karl Müller 30.— ; Jos. Ricdls-perger 2.—; Heiur. Schröer 202.—; Magdalena Huber 5.50. Für die Mission: Marg. Nagele 10.—; B. Grüner 10.— ; Kresz. Atzger 8.— ; Kathi Jpfel-kofer 1.18; Karl Müller 3.94; Jos. Riedlspergcr 8.—; Josefa Christ 10.—. Für Bruder Alexander: Bischof Dr. von Schöbet 10.—; Magd. Rauschneggcr 30.—. Zur Taufe von Heidenkindern: R. H. Kältern 20.— (Anton von Padua); I. Rff Milland 40.— (Josef und Maria Antonie); M. P. Innsbruck 20.— (Klara); Al. G. Hörbranz 20.— (Antonius). Effekten: Bon mehreren: viele Briefmarken; Ehriv. Schnlschwestern: Bücher; K. Hobmaier: Stanniol und Spiclwaren; durch die St. Petrus-Claver-Sodalität: Teppich und verschiedene Effekten; Kaplan Tandler: eine Kiste Glaswaren ; aus Vorarlberg: neue und alte Briefmarken. * -i- * „O Herr, verleihe allen unseren Wohltätern um deines Namens willen das ewige Leben!" Der „Stern der Neger" ■fllMssiongtätigfceit der „Söbne des beiligsten Derzens Jesu" und sudbt Verständnis und werktätige Liebe des /ihisstonswerhes in Wlort und Schritt zu kördern. - Das Arbeitsfeld dieser Missionare ist der Sudan (Zentralafrifoa). „Mie schön sind öfe äfüße derer, die den Frieden, die trobe Botschaft des Deiles verkünden"! (IRöm. 10,15.) Der „Stern der Neger" Briicn (Südtirol) herausgegeben. Bbonn ein ent ganzjährig mit postversenbung 2 K = 2 Mb. — 3 Fr. Dett 6. Mit Empfehlung vieler bocbwürötgster Bischöfe. Zun: 1907. X. Zadrg. Neue oberbtrütcbe Empfehlung, Dem Nedakteur des „Stern der Neger" ging unterm 29. April 1907 vom hochwürdigsten Derrn Dr. Ikarl Misnar, Meihdischof von Olmütz, ein Lmpfehlungsschreiden zu, in dem es beißt, „daß diese Zeitschrift ,Stern der Neger' nicht nur wegen ihres Inhaltes, sondern auch wegen ihres Zweckes, den österreichischen Missionen zu Düse zu Kommen, dem DiözesanKlerus empfohlen wird". „Bereitwillig erteilt auch der hochwst. Oderhirt (Mrsterzdischof Dr. Franz Sas. Bauer) dem ^Unternehmen seinen Segen. Olmütz, am 29. April 1907. Der Generalvikar: t Dr. Ikarl Misnar, Meihdischof." Zum Kommenden Derz Aesu-tDonste. YjZ)\\z Geschöpfe unserer Erde brauchen zu Ihrem organischen Heben hie leuchtenden, wannenden Strahlen der Sonne, abgesperrt von der Einwirkung der Sonne, hört jedes Heben auf und an seine Stelle tritt mühseliges, verkümmertes Wachstum. — Huch unser Derz, unsere Seele braucht eine Sonne des Hicbts und der Wonne. Diese Sonne ist das göttliche Derz Fesu. Das Heben, das Gedeihen, das aufblühen der "Rationen und des einzelnen hängt von dem Einbringen dieser göttlichen Hieb es strah len ab. alle, die diesem göttlichen Derzeit näher stehen, fühlen die Segnungen seiner Hiebe, geben Zeugnis von der Drene seiner Verheißungen. Warum ist die Zahl derer, die dem göttlichen Derzeit näher stehen, dennoch so gering? Weil das Derz Fesu nicht genügend gekannt ist. Durch Hbbaltung des Derz Fesu-Monates, durch die feierliche Begehung des Derz Fesu-Festes soll dies göttliche Derz den breiten und breitesten Schichten der Menschheit näher gebracht werden. Dies bezweckt das apostolat des Derz Fesu-Monats. "dm alle, die bet diesem dem göttlichen Deilande so wohlgefälligen Werke mittun, zu immer größerem Eifer zu entflammen, hat ihnen der "Iheilige Vater Papst Pius X. ganz außergewöhnliche ablasse und Privilegien erteilt: 1. Vollkommenen ablaß (toties — quoties) (kann so oft gewonnen werden, als man die vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt) den 30. Juni in allen furchen, wo der Derz Aesu--flbonat feierlich gehalten wird. 2. außerordentliches Privilegium des Gregorianischen altars in der Me sie vom 30. Juni den Predigern und den "Rektoren der Ikircben, wo der Derz Jesu^tlhonat gefeiert wird. 3. allen, die (ich mit der Verbreitung dieser Feier befassen, einen ab laß von 500 Gagen, jedesmal, wenn sie eine diesbezügliche tbandlung vollbringen, und einen vollkommenen, ablaß bei allen Ikommunionen des tlhonats Juni. alle diese ablasse können auch den Seelen im Fegteuer zugewendet werden. Feldbau und Arbeiter Ln Lul. Von Br. Alexander F. 8. C. : bekannt, ist der Neger kein Freund der Arbeit; das trifft auch beim Schilluk zu. Im Gegenteil arbeitet er nur in der Regenzeit und bringt den größten Teil der trockenen Zeit meist im „süßen Nichtstun" zu. Auf die Jagd gehen und Fische fangen, bildet dann die einzige Abwechselung. In der trockenen Zeit ein Feld zu bebauen, ist dem Schilluk noch nie eingefallen, da ohne Bewässerung auf keine Ernte zu rechnen wäre. Damit haben wir aber gleich im Anfang bei der Ansiedelung begonnen und auch erfreuliche Resultate erzielt. Es war eben Charis (Regenzeit). Da galt es, fleißig das mächtig emporwuchernde Unkraut auszureißen. Die Beete wurden hergerichtet und Verschiedenes gesäet als: Salat, Rettich, rote Rüben, Gurken, Bohnen, süße Kartoffeln und anderes europäisches Gemüse. Um den Garten herum mußten wir nun einen Zaun machen, um die Pflanzen vor vielen Feinden zu schützen. Anfangs machte ich einen provisorischen Zaun und setzte Stecklinge von Dornen. Es gedieh alles ziemlich gut und ich freute mich schon mit meinen Mitbrüdern, die bisherigen Mühen bald von Erfolg gekrönt zu sehen. Wir fingen auch schon an, etwas davon zu genießen. Doch unsere Freude sollte bald vereitelt werden. Was geschah? Unser Herr Nachbar, das Nilpferd, das im nahen Fluß wohnt und in der Nacht seine Streifzüge machte, um seinen Hunger zu stillen, fand auf seinen: Spaziergange auch unsern Garten. Da aber der Zaun ihm den Weg versperrte, hob es einfach mit seinen: Kopfe die Stangen in die Höhe und fing dani: an, in: Garten nach Belieben herum zu spazieren. Die süßen Kartoffeln und die Bohnen schmeckten ihn: am besten, das kleine Gemüse würdigte es nicht einmal einer Berührung; jedoch richtete es durch seine großen Fußstapfen eine wahre Verheerung an. Es hat ihm wohl gut geschmeckt und wohl sein Lebtag nie hat es eine so schmackhafte Nahrung gefunden. Neunmal wiederholte es seinen Spaziergang in unseren Garten, ließ jedoch eine ziemlich lange Zeit verstreichen, bis d'ie Bohnen wieder gewachsen waren. Wir hielten oftmals Wache, auch die Schilluk, um seinem Treiben ein Ende zu machen. Es war aber sehr schlau; wenn wir dort waren, kam es nicht, wohl aber in der darauffolgenden Nacht. Da kann sich jeder mein Mißfallen vorstellen; doch ich tröstete mich mit den: Gedanken, daß es nicht mehr so gehen wird, wenn einmal die Dornen gewachsen sind, und wirklich, nach einem halben Jahre mußte sich unser Nachbar gedemütigt zurückziehen und den Bonyo (Fremden) und sein Gemüse in Ruhe lassen. Die Ruhe dauerte aber nicht lange. In der trockenen Zeit kamen andere Feinde, den Garten zu besuchen: die Ziegen. Da im Januar alles trockene Gras verbrannt wird, findet das Vieh nur spärlich etwas zu fressen. In den Kanälen und Gräben gibt es schon frisches Gras, aber das ist bloß für die Kühe und Ochsen; die Ziegen und Schafe läßt man aufs geratewohl laufen, wohin sie wollen, es kümmert sich fast niemand darum; es sind wohl Buben dabei, aber die vertreiben sich die Zeit mit Spielen oder Fischfang. Diese Ziegen machten in die Hecke ein Loch, wodurch sie in den Garten schlüpften und sich an dem frischen Grün ergötzten. Doch dem war bald abgeholfen, indem ich einige von diesen ungebetenen Gästen fing und so lange einsperrte, bis sich der Eigentümer meldete. Dieser mußte dann als Entschädigung ein paar Körbe Durrah bringen oder es wurde dem Buben vom Vater eine Tracht Prügel gegeben. Jetzt halten sie besonders die Ziegen recht weit vom Garten. Außer obengenanntem Gemüse gedeihen im Garten (besser Feld genannt) das Zuckerrohr, Bananen, Maniok, Papayen (s. Bild in: Aprilhefte S. 89), Limonen, Eschta, Gauüf, Pfeffer, Datteln, Tamarinde; auch Weinreben haben wir gepflanzt und sie gedeihen ziemlich gut; bereits im vorigen Jahre haben wir die ersten 124 Stern der Sieger. Heft 6. er s co Geil ansiebt von Asstut Ln Aegypten. bo ox Heft 6. Stern Trauben versucht, doch wird die Weinbereitung hier kaum möglich sein. Der Garten liegt auf einer Anhöhe und so ist er vor einer Ueberschwemmnng durch den Nil gesichert; dieser ist ungefähr zehn Minuten von unserm Hause entfernt. Anfangs war noch keine Straße und so mußte ich oft bis zur Hüfte im Wasser waten, um zum Garten zu gelangen, da in der Regenzeit der Nil viele Gräben in der Nähe des Flusses aufreißt. — Manchmal kam der Postdampfer in der Nacht an: es half nichts, wir mußten durch das Wasser, um die Briefe abzuholen. Stehen solche Gräben mit den; Nil tu Verbindung, so ist es leicht möglich, daß ein Krokodil hineinkommt. Wenn daher unser Diener zum Nil mußte, ging er immer mit einem tüchtigen Messer bewaffnet dorthin, das er im Munde hielt. Jin Wasser hielt er dann die Briefe mit der einen.Hand in die Höhe, mit der andern schwamm er. Das Messer trug er, im Fall sich ihm ein Krokodil näherte, dasselbe unschädlich zu machen. Auf diese Weise versah er den Postbotendienst, so daß sich die Schiffsleute über dessen kühnes Unternehmen wunderten. Es arbeiten bei uns viele Schillnk, manch-ntal hatten wir deren über 40. Die meisten arbeiten bloß drei Tage um ein Kleid, ein Stück Eisen oder Perlen. (Das Kleid ist ganz einfach, es besteht eben nur aus ein paar Meter Tuch, das um die Person geworfen und an einer Schulter zusammengeknüpft wird.) Verwandte arbeiten schon länger bei uns. Man kann hier in kurzer Zeit Bekannter, Freund und Verwandter werden. Wenn man einmal in einem Dorfe gesehen wurde, so wird man gleich Bekannter. Wenn jemand einem Wasser zu trinken gab, heißt man schon Verwandter. War man aber einmal als Gast bei einem Schilluk und wurde man von ihnt mit Bier und Milch bewirtet, so wird man sogar dessen Blutsverwandter und man erhält den schönen Titel: Mada (mein Freund). Sie benutzen dann jede Gelegenheit, ihren Freund zu besuchen, aber bald nach der Begrüßung wird gebettelt: „Mada todyan atabo doka ketz.“ (Mein Freund, gib mir etwas Tabak, mein Mund ist bitter.") Wenn er dann den erhaltenen Tabak kaut und sein Mund „süß" geworden ist, fängt er noch süßer zu reden an, macht eine Verbeugung und sagt:»„Mein Freund, weißt du, was ich brauche? Ein Kleid: sieh, das ich trage, ist ja schon ganz zerrissen und ich will eine Reise machen. Du wirst doch nicht zulassen, daß dein Freund in diesem zerrissenen Kleide umhergeht." Manchmal bekommt einer ein solches, doch in den meisten Fällen wird ihnen kurz geraten, ihre Lanze als Pfand hier zu lassen, damit sie dann, wenn sie freie Zeit haben, dieselbe für dreitägige Arbeit wieder abholen können. Auf diese Art hatten wir bald ein Zimmer voll Lanzen und andere Pfänder. Wir haben schon vieles versucht, um die Schilluk zur wahren Zivilisation zu bringen. Das beste Mittel ist wohl die Arbeit, denn was überall wahr ist, gilt auch hier: Müßiggang ist aller Laster Anfang. Anfangs hatten wir viele Schwierigkeiten gehabt, sie von der Notwendigkeit der Arbeit zu überzeugen, denn sie arbeiten bloß, wenn es gerade nötig ist, sonst vergeuden sie die Zeit in Faulenzerei. Als ich einmal die Arbeiter beaufsichtigte und einen starken Jüngling seine Arbeit nachlässig verrichten sah, sagte ich zu ihm: „Mein Freund, mache doch deine Arbeit besser, denn ich sehe, deine Füße sind schwer" (Aieli pek — so sagt nämlich der Schilluk). Doch was antwortet er frech? „Bin ich denn dein Sklave?" „Ja, mein Lieber, wenn es so ist — kannst du gleich fortgehen — denn ich brauche keine Sklaven. Wenn jemand arbeiten will, den bezahle ich." Als die anderen dies hörten, fingen sie an, meinen Worten Beifall zu spenden und sagten: „Wir sind nicht deine Sklaven, du hast uns ja nicht gerufen, wir sind selbst gekommen," und machten ihrem Landsinanne Vorwürfe. 'Als dieser sah, daß die Sache schief ging, bat er mich um Verzeihung, worauf er natürlich begnadigt wurde und dann fleißig arbeitete. Ein ähnlicher Fall begegnete mir im Garten, wo einige Lacke voll Kalk standen. Ich hatte vier Mann befohlen, einen Sack nach Hause zu tragen. Diese hoben den Sack von einer Seite auf die andere und sagten dann: „Das geht nicht, es ist zu schwer." Da dachte ich mir: Wartet einmal, denen will ich's zeigen, ich werde es probieren. Ich nahm den Sack, schwang ihn auf die Schultern und fort ging's, dem Hause zu. Da blieben meine Arbeiter mit weit aufgesperrtem Munde ftehen und wußten vor Staunen gar nicht, was beginnen. Nach einer Weile liefen sie mir nach und riefen: „Gialdnog umiti Giog.“ Großer Mann, Gott beruhige dich, wir wollen den Sack tragen." Ich ließ nun den Sack unseren braven Schilluk, dann fingen sie an, meine L-tärke bis zum Himmel zu erheben. „Wir essen nicht fünfmal des Tages und wir genießen nicht einmal in einem Jahre soviel Fleisch wie du in einem Tage, sieh, unser Magen ist leer!" und dabei zogen sie ihren Bauch zurück, wie man einen Blasebalg aufzieht. „Gib uns heute etwas Fleisch!" „Nein," sagte ich, „ihr habt euch heute nicht einmal das Salz für die Suppe verdient, ihr Faulenzer."------------ Es ist wirklich keine kleine Aufgabe, diese arbeitsscheuen Schilluk an die Arbeit zu ge- ll! wohnen. Es kostet viel Geduld und wir müssen besonders mit gutem Beispiele stets vorangehen. Shir auf diese Weise können wir sie der wahren Kultur und dein Christentum näher bringen. Die freien Mittagsstunden verwenden wir dazu, für die Arbeiter Katechismus zu halten. (Ein Beispiel einer solchen Katechese siehe unten, Seite 131.) Die Burschen werden in ein Zimmer gerufen und hier ihnen die Gebete und die wichtigsten Wahrheiten ihrer hl. Religion erklärt. Das Werk der Bekehrung geht zwar langsam, aber stetig voran. DieHeiden bekommen nach und nach ganz andere Anschauungen und gleichsam, ohne es zu merken, werden sie Christen sein. Wir tun unser Möglichstes, doch der Segen kommt von oben. Bitten wir also das liebreichste Herz Jesu, es möge auch diese harten Herzen erweichen und ihnen die Früchte der Erlösung zuwenden! n Iklofterrinnen Ln ©berag^pten. #5 |Of)I keiner der Afrika-Reisenden, der Assuan berührt, unterläßt es, von dieser Stadt aus der berühmten Insel Phylä einen Besuch abzustatten. Die vielen Altertümer und Denkmäler aus längst vergangener Zeit lohnen aber auch die Mühen dieses Spazierganges. Ruinen großartiger Tempelbauten bedecken einen großen Teil der Insel. Der größte von diesen und der auch dem Zahne der Zeit am meisten getrotzt hat, ist der große Tempel der Isis. Doch nicht diesen heidnischen Ueberresten wollen wir heute unsere Aufmerksamkeit widmen, wir wollen uns vielmehr in jene Blütezeit des christlichen Oberägypten versetzen, in der dieses Land einst so herrliche Früchte am geistigen Baume der Kirche gezeitigt hat. Wir wollen diesmal nur einen Teil jener zahlreichen Ruinen, Höhlen uni) alten Klöster besuchen, die so vielen Einsiedlern der alten Thebais und den Mönchen zum Aufenthaltsort dienten, die unter der Regel des hl. Pachomius und des hl. Antonius die Welt durch ihr wunderbar abgetötetes Leben, ihren Tugendglanz und ihre außerordentliche Zahl in Staunen setzten. Diese Höhlen und diese Klöster sind größtenteils am Eingang der Wüste, jenseits des bebauten Bodens, fern vom Nil und von der Eisenbahnlinie. Keine Straße führt dahin: die armseligen Dörfer der Fellah (Bauern), denen wir auf den: Wege in der Ebene oder am Fuße des.Gebirges begegnen, bieten dem Reisenden wenig Bequemlichkeit. Touristen besuchen diese Ueberreste der ersten christlichen Zeit überhaupt nicht: sie würden übrigens Stern der Neger. Heft 6. - ; K^-^v v-.:-.. ysp«« •f MML^ KUM Mittagsrube in Der Müste. r .. *■ Z' - M ;"V-~ ■; . - > ■ hier nicht den Reichtum, den Glanz und die kunstvollen Tempel und Grabdenkmäler finden. Die meisten Eingeborenen kennen sie gar nicht und sehr wenig Bücher sprechen davon. Am westlichen Nilnfer, unweit von Assuan, finden wir ein großes altes, zum Teile ganz zerfallenes Kloster. Ueber die Entstehnngszeit und Geschichte desselben ist nichts bekannt; jedenfalls ist dasselbe uralt und es soll schon seit dein iß. Jahrhundert unbewohnt sein. Große Umfassungsmauern umschließen das Kloster. Der untere Teil ist aus Bruchsteinen, der obere aus Nilschlamm erbaut. An den Mauerecken sind noch die Ueberreste von Türmen sichtbar. Die Zellen der Mönche liegen auf beiden Seiten eines von Süden nach Norden sich hinziehenden Ganges in drei Stockwerken übereinander. Die einzelnen Zellen sind ungefähr vier Meter lang und etwa drei Meter breit. Sie haben an der Außenwand fünf fensterähnliche Oeffnungen; die beiden oberen offnen den Blick zum Himmel, aber nicht auf die Erde, die drei unteren sind an der Außenseite mit einer dünnen Lehmschichte verschlossen und dienten den Mönchen als Schrank. Auch die Bettstellen, etwa 30 Zentimeter hoch, sind aus Nilschlamm errichtet. Die Klosterkirche erregt noch besondere Aufmerksamkeit. Ursprünglich war sie drei-schiffig, Gewölbe und Pfeiler sind aber nicht mehr vorhanden und der Boden ist meterhoch mit Schutt bedeckt. Bon den Bildern sind nur mehr Christusbilder und Engelfiguren, alle übrigen sind ohne Zweifel der fanatischen Wut der Mohammedaner zum Opfer gefallen. Im „Leben der Altväter", das Rufinus zum Verfasser hat, lesen wir von einer Stadt von Mönchen, die von zehntausend Religiösen und zwanzigtausend Jungfrauen bewohnt war. „Wir kamen," schreibt er, „in eine Stadt der Thebens, wo die Religion in höchster Blüte stand. Wir haben eine Stadt gefunden voll von Mönchen im Innern und außen ganz umgeben von Klöstern. Die öffentlichen Gebäude, wenn solche waren, und die alten heidnischen Tempel waren Wohnstätten der Mönche. Wir haben dort mehr Klöster wahrgenommen als Privathäuser. Man zählt daselbst zwölf Kirchen, wo sich das Volk versammelt, die vielen Oratorien nicht mitgerechnet. Die Stadttore, die Türme der Befestigungsmauern, alle Winkel bieten einen Aufenthaltsort für die Mönche, die Tag und Nacht dem Herrn Hymnen und Lob singen. Die ganze Stadt scheint eine einzige Kirche zu sein. Es gibt da keine Heiden noch Häretiker, alle Einwohner sind Katholiken; der Bischof kann deshalb seine Funktionen mit derselben Sicherheit auf öffentlichem Platze vornehmen wie in der Kirche. Die Magistratspersonen, die Vornehmen der Stadt und noch andere stellen Leute an den Kirchenpforten auf mit dem Aufträge, achtzugeben, ob sie nicht einen Armen oder Fremden sähen. Sofort lassen sie ihn dann zu sich führen und bemühen sich im Wettstreite, deren Bedürfnissen abzuhelfen." Die Geschichte hat die Namen mehrerer Heiligen von Ossirinko (so hieß die Stadt) bewahrt: St. Senuthins, gemartert unter Diokletian; die Kopten feiern sein Gedächtnis am 14. oder 15. Phamenoth (9. oder 10. März); der Bischof Theodor, welcher von den Luzi-ferianern verfolgt wurde; der Bischof Affy, von dem noch ein Werk existiert, betitelt: Apotegnata Patrom. Vor der Erhebung zum Episkopate war Affy ein Mönch und führte ein sehr abgetötetes Leben. Als er Bischof geworden war, hatte er nicht mehr die Möglichkeit, dieselben Bußübnngen fortzusetzen, und daher beklagte er sich hierüber bei bei Gott: „Hat sich vielleicht deine Gnade, o mein Gott, von mir zurückgezogen ivegen meines Episkopates?" und der Herr erwiderte ihm: „Meine Gnade wurde dir nicht entzogen. In der Einsamkeit, wo dir die Menschen fehlten, war ich es, der dir half, Tugenden zu üben und Abtötungen zu verrichten. Jetzt, wo die Menschen dich umgeben, sind es die, welche dir Gelegenheit zu Tugend- und Bußübungen geben." Es muß jedoch noch erwähnt werden, daß diese so. fromme Stadt nicht von den religiösen Wirren verschont blieb, die Aegypten in Unruhe brachten. Viele ihrer Bischöfen verfielen dem Schisma des Melellns. Ossirinko ist in der Gegenwart ein kleineres Dorf mit Namen Behnesa, das bedeutend nördlicher als Assuan liegt. Um den Weg dahin zu erfahren, wenden wir uns an einen Fellah (Bauer). Doch dieser gibt kopfschüttelnd die Antwort, das; er weder Ossirinko noch Behnesa kenne. Selbst ein guter Kopte kann uns keine sichere Auskunft geben. Auf dessen Anraten fragen wir den Scheich eines Dorfes, der uns zum gewünschten Orte führt. Den Weg dahin kann man auf Eseln zurücklegen. Nach einem Ritte von mehreren Kilometern sehen wir am andern Ufer des Nil eine große Zuckerfabrik, die auf dem Platze der ehemaligen Stadt Kynopolis erbaut ist. Die Einwohner dieser Ortschaft beteten vor alters den Hund an, was die zahlreichen Mumien von Hunden beweisen, die man in den nahen Felsen findet. Die Bewohner Ossirinkos hingegen beteten einen Fisch des Nil an und konnten es nicht leiden, daß man Fische esse. Daraus entstand ein großer Streitpunkt zwischen den benachbarten Städten. In Khnopolis aß man Fische und in Ossirinko tötete und speiste man Hunde. Es kam schließlich zum Handgemenge und römische Truppen mußten den Streit beenden. Wir gehen rüstig vorwärts auf einer sehr-breiten Straße, voll von Fellah und Vieh, das zur Weide geht. Der Weg führt direkt nach Westen, schneidet zwei Eisenbahnlinien, die zum Transporte des Zuckerrohrs in die oben genannte Zuckerfabrik angelegt sind, und durchkreuzt vier Bewässerungskanäle auf sehr festgebauten, hölzernen Brücken. Wir kommen noch durch ein Dorf, das hinter einem Palmenhaine versteckt liegt. Dann führt der Weg beständig durch Felder, bis wir das Dorf Skruba erreichen. An-der Türe des größten Hauses sitzt eine ehrwürdige Gestalt mit weißen Haaren. Bei unserer Ankunft erhebt sie sich und ladet uns ein, in das Haus einzutreten mit einer Freundlichkeit und anstandsvollen Würde, die uns verbieten, es abzulehnen. Wir treten zuerst in ein weites, reich möbliertes Empfangszimmer. Der Boden ist bedeckt mit Teppichen, die Decke ist ein Täfelwerk mit geometrischen Zeichnungen von sehr lebhaften Farben. Unser Gastgeber ist ein schismatischer Kopte, Anna Athanasios. Sein Sohn ist Smideh, d. h. Ortsvorsteher. In Skruba ist weder ein Priester noch eine Kirche. Die Pfarrkirche ist etwa eine Stunde entfernt. Die Familie hat eine Kirche auf den Ruinen eines alten Klosters Herrichten lassen. Der Platz heißt noch Deir, Kloster. Michael, der Bruder Annas, der sich einer großen Achtung in der ganzen Umgebung erfreute, ist vor einem Jahre gestorben und dort begraben worden. Nachdem wir mittelst einer Dahabia einen Kanal übersetzt haben, durchgehen wir ein enges Stück Land, das zu Gärten angelegt ist, und vor uns ist eine weite Ebene von trockenem, wellenförmig liegendem Sande, ganz besäet mit Ruinen, halb eingestürzten Minaretts und muselmännischen Kuppeln. Im Westen scheint sich die Ebene bis zur Hochebene der libyschen Wüste zu erstrecken. Gegen Norden dieser Anhöhe, die sich von Ost nach West hinzieht, sehen wir die lange, zerfallene Mauer von Behnesa; darüber schauen seine Türme und Minaretts hervor. Auf dieser Anhöhe und dieser weiten Ebene stand das einst so berühmte Ossirinko, die Stadt der Mönche. Wahrlich, diese heiligen Mönche konnten auf dem Wege zum Himmel keinen einsameren und doch zugleich passenderen Ort wählen wegen der Nähe des Wassers und des Fruchtlandes. Es ist daher nicht gerade zu verwundern, daß sie zu zwanzig-bis dreißigtausend leben konnten. Zuerst sehen wir gegen Westen auf einem Hügel als einzigen Ueberrest einer Kirche eine alte Säule. Die Aussicht von dieser Höhe aus ist prachtvoll. Jene kleinen Grabhügel dort unten gegen Südwesten bilden den christlichen Friedhof, denn in Behnesa gibt es auch christliche Familien, die jedoch koptisch-schismatisch sind. Eine weite Spalte der libyschen Kette im Westen deutet die Karatvanenstraße nach der Oase Bahriyel an; die Beduinen nennen die Oase auch öfter Oase Behnesa. Im Nordwesten ziehen einige Mauern und ein Gewölbe unsere Aufmerksamkeit auf sich. Es ist das alte Kloster der sieben Töchter Deir sabba banat. Man erzählt, daß sieben Jungfrauen, die von einem muselmännischen Fürsten verfolgt wurden, dorthin von den Engeln übertragen worden seien und daselbst heilig gelebt hätten. Auf allen Seiten sieht man große und kleine Moscheen, alle mehr oder minder Ruinen. Unsere Führer sagen uns, daß alle diese Moscheen auf den Plätzen alter Kirchen gebaut seien und zum Teil auch aus deren Material. Wir glauben dies leicht, da es im Orient allgemein üblich ist, daß ein Ort oder ein Gebäude, das eine religiöse Bestimmung erhalten hat, immer demselben Kult verbleibt. So wurde der Pharaonische Tempel zu einer Kirche, die Kirche wurde in der Folge in eine Moschee umgewandelt. So erzählt uns Makri, daß Ossirinko 360 Kirchen gehabt Habe, und eine Geschichte, die über den ersten Teil des 13. Jahrhunderts handelt, berichtet, daß in Behnesa noch 15 Kirchen gewesen seien. Wenden wir uns gegen Norden, so durchgehen wir mehr als 20 Minuten lang eine Totenstadt, wo vor einigen Jahren Engländer wichtige Ausgrabungen gemacht haben. Die Gräber haben die Form eines Quadrates, sind nur ein bis drei Meter tief und auf gleiche Art gemauert. Außerhalb derselben sind zahllose menschliche Gebeine, die und da zerstreut liegende Knochen, kleine Porzellanperlen und eine Menge irdener Gefäße, deren Grund mit einer krystallisierten, salzigen Substanz von brauner Farbe bedeckt ist. In einer Niederung zeigt man uns eine Grube, in der diese Engländer wichtige Dokumente aus den ersten christlichen Jahrhunderten gefunden haben. Die bemerkenswertesten Ruinen der Kirchen befinden sich im Norden und Nordwesten des Dorfes. Es sind Säulenstümpfe aus Sienit und kalkartigen Steinen der nahen Bergwerke. Auf einem Vorsprunge höher als die anderen sieht man sieben Säulensockel; die Reste der Säulen liegen zerstreut umher. Endlich treten wir in Behnesa ein. Dieser Name bezeichnet im Koptischen den Ort der Ehen. Dieser Name soll ihm gegeben worden sein zum Andenken an die Vermählung einer Fürstentochter mit dem Sohne der vornehmsten Familie dieser Ortschaft. Die Harrptmoschee ist Djemaa Mon Allah; die Pracht der Dekorationen und der verzierten Decken mit Schnörkeln in verschiedenen Farben und in Gold zeigt uns an, daß die Stadt ihr Ansehen unter der Mameluckenherrschaft bewahrt hat. Die an die Moschee angrenzenden Gebäude weisen auch eine reiche Architektur auf. Aber all diese Bauten fallen jetzt in Trümmer, ohne daß jemand daran denkt, sie wiederherzustellen. Von dieser ganzen Pracht wird nur die Erinnerung daran bleiben. Nahe am Ufer, wo die Dahabia uns erwartet, bleibt uns noch eine unvollendete Moschee Dijema Ebu-Saleh zu sehen übrig; sie hat eine große Zahl von Säulen aus Sienit und Marmor, alle gekrönt mit verschiedenen Kapitälen, die ohne Zweifel Ueber-reste von zerstörten Kirchen sind. Wir können jedoch kein Kreuz oder ein anderes Zeichen des christlichen Kultus entdecken, so emsig waren die Muselmänner bemüht, alle Andeutungen an christliche Zeiten zu tilgen. Alle diese Ruinen sind ein sprechendes Bild des ruinenhaften Zustandes des koptischschismatischen Christentums, das, seit 1500 Jahren von der christlichen Einheit getrennt, ein elendes Dasein fristet. In den letzten Jahren jedoch sind viele Verirrte zur heiligen römischen Kirche zurückgekehrt. Gebe Gott, daß bald alle ihre Augen dem Lichte der Wahrheit sich erschließen! f® Ikatecbefe unseres Wilhelm Nmkuei. einem Versprechen gemäß (siehe Heft 1, Seite 18) lade ich die geehrten Leser ein, einer Katechese unseres Wilhelm beizuwohnen. Um jede Enttäuschung zu vermeiden, mache ich gleich hier darauf aufmerksam, daß wir bei dem Besuche die Verhältnisse nehmen müssen, wie sie tatsächlich sind. Es bilde sich also niemand ein, daß ich ihn in ein geräumiges Schulgebäude führen werde, wo er vor den sengenden Strahlen der tropischen Sonne geschützt ist, wo die Schüler in schöner Ordnung auf ihren Plätzen sitzen und mit voller Aufmerksamkeit auf die Worte des Lehrers lauschen. Anstatt eines herrlichen Gebäudes wird ihn der spärliche Schatten eines vereinzelt stehenden Baumes vor den Sonnenstrahlen schützen; die Schüler sind zwar ganz Aug' und Ohr für den Lehrer, hocken aber wild durcheinander vor ihm aus dem Boden, ihre Blöße mit einem schmäleren oder breiteren Lendentuche bedeckt. Es sind meistens schon erwachsene Männer oder bohnenstangenartig in die Höhe geschossene Burschen, vor denen ich mir fast wie ein Zwerg vorkomme. Es war ein herrlicher, von der astikanischen Tropensonne erleuchteter Tag, das Thermometer war, besonders zur Mittagszeit, ungemein hoch gestiegen: wären wir nicht in Afrika, so könnten wir für den Nachmittag ganz bestimmt auf ein schweres Gewitter rechnen, doch hier ist es ausgeschlossen, da wir uns nicht mehr in der Regenzeit befinden. Die Natur selbst war wie ausgestorben, auch nicht das geringste Lüftchen bewegte sich. Die Schilluk und alles, was da kriecht und kreucht, hatte sich in die Schlupfwinkel zurückgezogen. Auch ich wollte mich, nachdem ich die Vesper vollendet, ein wenig zur Ruhe begeben; sonst lieh sich zu dieser Stunde doch nichts machen und zudem bedarf man in diesem aufreibenden Klima etwas mehr Ruhe, um seine Kräfte aufrecht zu halten. Kaum hatte ich mich niedergelassen, da trat ein stämmiger Schilluk in mein Zimmer mit dem Ersuchen, ihnen einige geheimnisvolle Punkte zu erklären. Selbstverständlich verzichtete ich auf die süße Ruhe, nahm meinen Tropenhelm und folgte dem Neger, der mich zu einem Baume führte, in dessen Schatten sich unsere Arbeiter in den Mittagsstunden zusammenfinden, um sich etwas gegen die sengenden Sonnenstrahlen zu schützen. Auch unser Wilhelm Niakuei war bald zur Stelle. Wo es gilt, die Schilluk zu unterrichten und der Gnade zugänglich zu machen, fehlt er eben nie und für gewöhnlich ist er es, der bald das Wort ergreift, um aus die Fragen und Einwendungen seiner Landsleute zu antworten. So kann er manchmal stundenlang dasitzen, ohne auch nur im mindesten zu ermüd en-. Es ist sehr schwer, in die Geheimnisse dieser Schilluk einzudringen, besonders wenn es sich um Religionsangelegenheiten handelt: sie suchen eben den Fremden auf alle Weise hinters Licht zu führen und es ist deshalb auch so schwer, auf ihre Einwendungen die rechte Antwort zu finden. Anders verhält es sich bei unserem Wilhelm: Er ist einer der Ihrigen, er ist in ihrem Jdeenkreis aufgewachsen, kennt alle ihre religiösen Gebräuche und Anschauungen, aber auch in der Schlauheit steht er keinem seiner Landsleute nach. Es ist also sehr schwer für die andern, ihn zu hintergehen. Auch heute war er also bald zur Stelle, um mir beizustehen oder eventuell meine Stelle zu übernehmen. Drei Fragen legten uns unsere Neger vor. Uebrigens sind es fast immer die gleichen Fragen, die sie bei solchen Gelegenheiten vorbringen: bei diesen haben sie auch die meisten Einwendungen auf Lager. Die erste Frage lautete: „Warum ist der Mensch so schlecht, daß er sich manchmal unter die Tiere erniedrigt, und warum stirbt er?" Die zweite: „Wohin geht der Geist des Menschen nach dem Tode?" Die dritte: „Vererbt sich der Cyen (Schuld) von einem Verwandten auf den andern?" Bevor wir die Antwort unseres Wilhelm vernehmen, ist es notwendig, die Fragen und ihren Grund näher zu erklären. Der Schilluk weiß ganz gut, zwischen gut und schlecht zu unterscheiden, er weiß ganz genau, daß das, was er tut, nicht recht ist; dennoch handelt er so, weil er meint, nicht anders handeln zu können, da er so auf die Welt gekommen sei. Er schreibt Gott die Schuld für seinen schlechten Wandel zu. Er sagt, Gott habe es verstanden, alles, was ihn umgibt, gut zu machen, nur bei den Menschen ist es ihm sozusagen nicht gelungen: der Mensch ist nicht geworden, wie er sein sollte. Sie haben die richtige Ansicht, daß der Geist des Menschen mit dem Tode nicht aufhöre zu leben: da sie aber, um mich so auszudrücken, nicht wissen, wohin mit ihm nach dem Tode, so glauben sie, daß ihr großer König Nykang ein Reich gegründet habe, wohin er dann die Guten zu sich berufe, während er die Schlechten zur Strafe verstoße. Das „Cyen“ ist eine Art Schuld, die sich von einem Verwandten auf den andern vererben kann, ähnlich wie die Erbsünde. Infolge dieses „Cyen“ muß dann der Betreffende sterben. Der Sterbende kann diesen Fluch auf irgendeinen oder auch auf alle seine Verwandten vererben. Ich begann also, ihnen die Schöpfung fies Menschen zu erklären; doch kaum hatte ich begonnen, als unser Wilhelm das Wort ergriff: „Gott hatte, wie der Pater ausgeführt hat, alle Wesen, die ihr je gesehen habt oder noch zu sehen bekommt, erschaffen, doch es fehlte noch jemand, der als Herr dieser Sachen auftreten konnte; deshalb beschloß er, auch den Menschen zu erschaffen. Er nahm etwas Lehm und machte dann einen Menschen mit Füßen, Händen, Kopf; in den setzte er die Augen, formte den Mund, bildete die Ohren und Nase, so daß er ganz aussah wie einer von uns. Er konnte aber noch nicht gehen, er lag wie ein Toter auf dem Boden, gerade wie wenn von uns einer gestorben ist, er war auch ganz kalt. War er denn nicht ein Lehmstück?" Alle antworteten: „Ja!" „Aber cuok (Gott) hauchte ihm ins Angesicht und der Atem Gottes bemächtigte sich seiner und gab ihm das Leben: jetzt konnte jener Mensch gehen, sehe», gut sprechen und der Lehm ist zu Fleisch geworden." Wie auf ein Kommando stießen alle ein langgedehntes „Puh, puh“ ans, dann schwor der eine bei seinem weißen, ein anderer bei seinem schwarzen Ochsen, verschiedene andere leierten eine ganze Litanei Ochsennamen herunter, ein Akt der Verwunderung. (Jeder Ochse und jede Kuh hat einen besonderen Namen, welchen sich der Besitzer gut merkt; um die Namen seines Viehes nicht zu vergessen, wiederholt er dieselben bei jeder Gelegenheit. Mit der Zeit werden sie ihm so geläufig, daß er fast unwillkürlich mit der Aufzählung derselben beginnt.) Nachdem sich die Hörer wieder etwas beruhigt hatten, fuhr Wilhelm in seiner Erklärung fort und bald hingen wieder alle an seinen Lippen. „Der Mann," fuhr der Katechist fort, „war aber noch ganz allein auf Erden; er ergötzte sich zwar an allem, was Gott vorher erschaffen hatte, war aber trotzdem nicht ganz glücklich. Es fehlte ihm etwas: eine Gefährtin. Da schuf Gott auch ein Weib und führte es zu ihm; seht ihr, er gab dem ersten Menschen nur ein Weib und nicht zwei, drei oder gar vier, wie wir wollen. Dann sprach er zum Manne: ,Nimm deine Gefährtin!' Der erste Mensch nahm sie voller Freuden an und sie lebten dann lange glücklich miteinander. Sie brauchten an dem Orte, wo sie waren, auch nicht zu arbeiten. Die Erde brachte selbst alles Notwendige zur Nahrung hervor; auch brauchten sie sich nicht vor dem wilden Löwen und schrecklichen Krokodil zu fürchten, denn alle wilden Tiere waren sehr zahm und sie konnten mit ihnen spielen wie wir mit den Hunden und Katzen. All diese wilden Tiere, die wir so sehr fürchten und die uns so viel Schaden zufügen, gehorchten ihnen. Sie brauchten dieselben nur beim Namen zu rufen und allsogleich kamen sie heran, gerade so, wie wenn wir unsere Hunde rufen. Es waren auch viele schöne Bäume an jenem Orte, die große und schöne Früchte hervorbrachten. Von allen diesen Früchten durften die Menschen essen, nur von einer nicht, weil es ihnen Gott verboten hatte. Er hatte ihnen gesagt, daß sie an dem Tage sterben würden, an welchem sie von diesen Früchten essen würden. Der „böse" Gott, welcher nicht so viel vermag wie der „gute", war über den Menschen sehr erzürnt und beneidete ihn um sein Glück. Er sann daher nach, wie er den Menschen ins Unglück stürzen könne. Bald faitb er ein Mittel; er verbarg sich im Leib einer Schlange, welche damals niemandem etwas zuleide tat, kroch auf den Baum, von dessen Früchten die Menschen nicht essen durften, lind wartete hier eine günstige Gelegenheit ab. Als die Gefährtin des ersten Menschen ans ihrem Spaziergang in die Nähe des Baumes kam, redete die Schlange sie an und fragte, warum sie nicht von diesen schönen Früchten essen dürften, die doch so gut mären. Sie brauchten keine Angst zu haben, daß sie dann sterben würden, das sei nicht wahr. Das Weib glaubte dem in der Schlange verborgenen „bösen" Gott und nahm eine Frucht, aß davon und brachte auch ihrem Manu etwas davon, damit auch er die süße Frucht genieße." Jetzt ging wieder ein langgedehntes „Puh“ durch die Reihen. „Die Frau ist schlecht! Wegen der Frau ist auch der Mann unglücklich. Sagen wir nicht immer, daß die Frauen schlecht sind, und sehen wir nicht, daß sie wie die Hyänen sind?" Unser Katechist fuhr fort: „Deswegen ist der Tod in die Welt gekommen, der Mensch wurde gleich unglücklich; Gott bestrafte ihn gleich sehr strenge. Er mußte von jetzt ab beständig arbeiten und schließlich sterben. Seit dieser Zeit ist der Mensch auch schlecht geworden, so zwar, daß er manchmal schlechter ist als die Tiere, wie ihr selbst sagt. - Es gibt aber eine Rettung aus diesem Elend; Gott selbst hat uns gelehrt, wie wir leben müssen, wenn wir trotzdem glücklich werden wollen. Jetzt habt ihr gehört, warum der Mensch stirbtsund wie es kommt, daß er so schlecht ist. Ihr könnt euch wohl noch erinnern, wie Gott dem Menschen aus Lehm, der vor ihm lag und tot war, von seinem Odem einhauchte, wie dann dieser Mensch anfing zn gehen, zu reden, zu essen und zu trinken. Cuok (Gott) hat ihm also den Geist gegeben, er hat ihn lebendig gemacht. Und gerade wie mein und euer Geist von Gott kommt, so kehrt er nach dem Tod auch wieder zu Gott zurück und nicht zu Nykang, wie ihr glaubt, denn auch Nykang war ein Mensch. Er war zwar ein großer und mächtiger König, der die Schilluk weise regiert hat, doch nichtsdestoweniger war er ein sterblicher Mensch und ist auch gestorben. Auch sein Geist ist nach dem Tode zu Gott zurückgekehrt." Jetzt sragten alle auf einmal: „Wo ist ersetzt?" „Wenn der Mensch stirbt, so geht der Geist zu Gott: hat er gut gelebt, hat er nicht gestohlen, hat er niemanden erschlagen oder sonst nichts Böses getan, so nimmt er ihn für immer zu sich. Ist er aber schlecht gewesen, hat er sich die obigen oder noch andere Laster zuschulden kommen lassen, so stößt er ihn in ein Feuer. So ist es auch Nykang ergangen: Wenn er gut gelebt hat, ist er bei Gott, wenn aber schlecht, so brennt er jetzt im Feuer; wo er aber nun ist, das weiß nur Gott. Auch die letzte Frage habe ich euch schon beantwortet. Denn wie ihr grsehen habt, stirbt der Mensch nicht wegen des ,Cyen’, sondern wegen der Sünde, welche der erste Mensch begangen hat." Die Bewunderung der Schilluk kannte nach diesen Auseinandersetzungen keine Grenzen mehr. Viele waren mit der Antwort zufrieden, andere hingegen waren noch nicht im klaren und meldeten sich wieder für ein anderes Mal, da sie noch verschiedene Zweifel hätten. Ihre Kuhnamen herleiernd, begaben sich dann alle zur Arbeit. P. B. *. f. s. c. ' ■ fn -nt 11 Bus dem ctlMfftonsleben. a XHnserlkatedbumene Paul ©sman. In unserer Missionsstation Lul befindet sich seit ungefähr zwei Jahren ein Katechumene, dessen Heimat nicht das Schillukland ist. Sein Vater und seine Mutter find Berberiner aus Oberügypten. Unser kleiner Osman — so nannten ihn seine Eltern — von wilder und unruhiger Natur, wurde frühzeitig in die Schule geschickt, zog es aber vor, auf der Straße herumzulungern, wofür er sich natürlich nicht selten Stafe zuzog. Später begab sich der Vater nach Alexandrien und nahm seinen ungefähr zwölf Jahre alten Osman mit sich. Aber auch hier wollte der wilde Knabe das freie, ungebundene Leben nicht lassen und statt zu arbeiten, spielte er den ganzen Tag auf der Straße und kehrte erst spät abends zu seinen Eltern zurück. Sein Vater, über des Knaben Betragen aufs höchste erzürnt, sparte die Knute nicht. Einmal kam der Knabe mehrere Tage laug nicht mehr nach Hause, bis ihn der Vater in einer Straße fand. Von Zorn ergriffen, packte er das Kind am Nacken und führte es nach Hause. Hier band er es mit Stricken an Händen und Füßen an einen Pfahl und prügelte es derart, daß der Knabe beinahe starb. Auf das Jammergeschrei des Kindes kam ein benachbarter Gärtner hinzugelaufen und zeigte dann den Vater bei der Polizei an. Dieser wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und Osman kam auf drei Monate in das Spital. Die Mutter aber verließ Alexandrien und reifte nach Assuan. Nachdem Osman aus dem Spital entlassen worden war, begann er auch wieder sein Vaga-bnndenleben und arbeitete nur soviel, daß er sein Leben kümmerlich fristen konnte. Das Leben in Alexandrien behagte ihm nicht mehr und er wollte darum nach Kairo fahren. Ohne einen Heller int Sack zu haben, begab er sich zum Bahnhof, wo ein Zug zur Abfahrt nach Kairo bereit stand. Der Spitzbube schlüpfte unbemerkt unter die Achse des letzten Wagens und gelangte so glücklich nach Kairo. In der neuen Stadt hat er aber keine neue Lebensweise begonnen und strolchte einen Monat planlos umher, bis er einen Neger ans unserer Station Gesirah traf. Als dieser seinen unglücklichen Zustand erfahren hatte, führte er ihn unverweilt in unser Negerinstitut. Da er vorgab, keine Eltern zu haben, wurde er sofort aufgenommen. In der Schule machte er geringe Fortschritte und so schickte ihn der P. Obere in die Schreinerwerkstütte. Doch mußte man alles vermeiden, was ihm int geringsten zuwider war, weil er sonst wegen seines unbändigen, leidenschaftlichen Temperaments unerträglich gewesen wäre. Als Negerzöglinge von Gesirah nach Assuan gebracht wurden, war auch Osman unter ihnen. Hier hatte er wieder einige Lust, in die Schule zu gehen, und gab auch sonst sichere Beweise von Besserung. Aber leider fiel er wieder bald in seine alten Fehler zurück, weshalb der Obere ihn auf sein Zimmer rufen ließ. Er stellte ihm die Wahl zwischen dreitägigem Knien in der Mitte der Kirche während der heiligen Messe oder zehn sogleich in Empfang zu nehmenden Peitschenhieben. Osman wählte für sich das letztere und nahm gelassen, ohne einen Klagelaut, die Strafe entgegen. Ja, er dankte nach deren Empfang und versprach aufrichtige Besserung. Und er brach sein Wort nicht. In Assuan erzählte er auch dem Obern seine ganze Lebensgeschichte und bekannte, daß seine beiden Eltern noch am Leben seien. Inzwischen hatte sein Vater die ganze Strafzeit abgesessen und sich ebenfalls in Assuan niedergelassen. Als er erfahren hatte, daß sein Sohn Zögling unserer Schule sei, besuchte er ihn öfters mit seiner Frau und sie waren sehr zufrieden, ihren Sohn bei den Missionären zu wissen. Auch Osman hatte sich dort eingelebt und lernte fleißig seinen Katechismus. Im September vorigen Jahres spendete der hochwürdigste Bischof selbst vier Kate- chumenen die heilige Taufe. Osman bat innig um die gleiche Gnade. Da ihm der Obere entgegnete, seine Eltern würden darüber aufgebracht werden und sich widersetzen, antwortete er: „Sie mögen tun, was sie wollen; ich für meinen Teil will meine Seele retten!" Es kam der Augenblick, wo einige seiner Gefährten in den Sudan geschickt wurden, um in der Mission Dienste zu leisten. Da quälte Osman seinen Obern so lange, ihn mit diesen Auserwählten ziehen^ zulassen, daß dieser schließlich zusagte, obgleich er noch nicht getauft war. 9iad) der letzten Ermahnung, sich fleißig dem hl. Schutzengel zu empfehlen, begaben sich die Knaben mit ihrem Gepäcke auf den Bahnhof, froh über die getroffene Wahl. Sie erwarteten den Zug, als ein großer Mann von dunkler Bronzefarbe, ^citi Bollblntb erberin er, sich ihnen näherte, Osman genau betrachtete und ihn dann fragte, wohin er gehe. „Nach Khartum, mit meinen Genossen," sagte der Knabe. „Nein," entgegnete der Fremde, „du wirst nicht abreisen! Du mußt mit mir kommen! Ich bin dein Onkel.^Hast du verstanden?" Man denke sich das Entsetzen des Knaben! Doch er leistete augenblicklich Widerstand und wollte sich um jeden Preis diesem 91?mm entziehen. Der P. Obere war einige Schritte vom Knaben entfernt, doch dessen Geschrei zog ihn und andere Leute an. Er fragte den Fremden, was er von dem Knaben wolle, doch dieser zog den Widerstrebenden, ohne Antwort zu geben, einfach nach sich. Mittlerweile kam der Zug und die Gefährten Osmans stiegen ein. Bet ihrer Abfahrt grüßten sie nochmals ihren unglücklichen Kameraden, der sich umsonst den Händen seines Gegners zu entwinden suchte. So steht nun der Pater mit dem armen Osman allein in dieser Verwirrung da. Er läßt einen Polizeisoldaten herbeikommen, damit er den Knaben aus den Händen des Fremden befreie und ihn zum Polizeipräfekten bringe, auf daß ihm Gerechtigkeit widerfahre. Der Soldat befreit den Knaben aus den Händen des Berberiners und man verläßt den Bahnhof. Osman jedoch, aufs höchste erregt, hört nicht auf zu schreien, zu stampfen und auszuschlagen und nach der Hand des vorgeblichen Onkels zu beißen, der ihn wieder mit sich führen will. Nicht einmal dem Polizisten will er folgen. Für den Pater war dies ein Anblick, der ihm das Blut in den Kopf i trieb. Wenn er nicht Rücksicht auf sein Kleid i als Missionär genommen hätte, würde er keine > Minute gezögert haben, sich ins Mittel zu legen und den Knaben zu entreißen. Eine ganze Prozession von Neugierigen begleitete uns. Der Missionär ermahnte Osman, sich zu beruhigen und keine Furcht zu haben; er erinnerte ihn an sein Versprechen, stets ein Sohn der Mission bleiben zu wollen, und versicherte ihn seines Beistandes in allen Fällen. So kam man zum Hause des Polizeipräfekten, eines fanatischen Mohammedaners. Zuerst traten der Onkel und der Knabe vor. Jener führte seine Gründe und Rechte an und der ehrenwerte Beamte anerkannte sofort deren Gültigkeit und sprach dem wahren oder falschen Onkel ohne weiteres den vorgeblichen Neffen zu. Der Pater hatte es so erwartet. Doch ohne den Mut zu verlieren, trat auch er ein und legte seine Gründe vor. Er sagte, daß der Knabe unter dem Schutze der Mission stände und zwar mit ausdrücklicher Genehmigung der Eltern, denen er allein den Knaben zurückgeben wolle. Darauf erwiderte der verständige Magistrat: „Onkel und Vater sind dasselbe und du hast gar kein Recht!" „Onkel und Vater sind das gleiche? Seit wann hat die Natur solche Gleichheit in den Rechten aufgestellt?" Doch auf welches Gesetz hätte er sich vor einem solchen Gerichtshöfe berufen können? Es war alles umsonst; trostlos und weinend mußte er den Knaben in den Händen des Onkels lassen. Seit diesem traurigen Ereignis war ein Monat verflossen und der Pater hatte keine Nachrichten von dem Knaben erhalten, als ihm einer unserer Zöglinge Osman ankündigte und gleich darauf vorstellte. Die Freude bei diesem Wiedersehen läßt sich nicht beschreiben. Der Pater ließ sich sogleich seine Erlebnisse erzählen. „Als mich der Onkel in sein Haus gebracht hatte," begann der Knabe, „sing er sogleich an mich zu verwünschen und mich einen Hundesohn zu heißen. Dann verfluchte er die Christen und ihre Religion und verlangte, daß ich mit ihm zusammen Jesus Christus verunglimpfe und Mohammed anrufe. Ich ließ mich auf keinen Fall darauf ein und als ich ihm sagte, ich bekenne Jesus Christus als Gott und verehre die jungfräuliche Mutter Maria, gab er mir Ohrfeigen und schlug mich sonst grausam. Da er sah, daß mit mir nichts anzufangen sei, so i ließ er meine Eltern kommen, mit denen ich ! nach dem Berberinerlande zog. Als wir dort I angekommen waren, wollte auch mein Vater, daß ich mit ihm meine Gebete verrichte und wollte mir die mohammedanische Gebetsformel beibringen. Ich aber wollte dieselbe weder lernen noch auch mit meinem Vater und den übrigen Berberinern beten. Dafür verrichtete ich morgens und abends die Gebete, wie ich sie im Institut gelernt habe. Wenn das die Berberiner merkten, wollten sie mich schlagen. Ich aber ließ es nicht soweit kommen und tat mit ihnen das, womit sie mich bedrohten. In einem fort lag ich meinen Eltern in den Ohren, mich nach Assuan.zurückzulassen. Meine Mutter aber schlug mich immer, wenn ich davon sprach. Eines Tages sagte ich zu ihr, wenn sie mich nicht nach Assuan gehen lasse, würde ich mich im Flusse ertränken. Wirklich warf ich mich an einer Stelle, wo der Fluß nicht gefährlich ist, ins Wasser und tat, als ob ich mich ertränken wolle. Ein Barkenführer eilte herbei, fischte mich auf und führte mich zu meiner Mutter. Sie wollte mich wieder schlagen, doch unterließ sie es ans die Bitte des Fährmanns. Da endlich meine Eltern müde waren, mich mit Anwendung von Gewalt bei sich zu behalten, so beschlossen sie, mich nach Assuan zu meinem Onkel zurückzuschicken. Ich wurde also auf einer arabischen Barke nach Assuan gebracht und meinem Onkel übergeben. Dieser empfing mich ungern; hatte er doch an mir einen Esser mehr in seinem Hause. Von dem Gedanken, mich in die mohammedanische Schule zu schicken, kam er bald ab, da ich durchaus nichts davon wissen wollte. Dann verschaffte er mir einen Dienst; ich begriff aber gleich, daß er mich nur ausnützen wolle, zumal er mir nur äußerst wenig zu essen gab. Mit der Ausrede, ein wenig spazieren zu gehen, entzog ich mich ihm heute morgens und bin nun hier, Pater; ich bitte dich, mich hier zu behalten, denn ich will nicht mehr fortgehen." Der arme Knabe! Der Pater war gerührt bei Anhörung seiner Erlebnisse; doch was sollte er jetzt für ihn tun? Um weiteren Schwierigkeiten mit der Behörde zu entgehen, teilte er dem Onkel mit, daß sich sein Neffe bei ihm befinde und daß er ihn behalten und nur seinen Eltern ausliefern würde. Der Berberiner ließ ihm darauf berichten, daß die Eltern sich um Osman nicht mehr kümmerten und ihn nicht mehr sehen wollten. Er verwunderte sich sehr, warum mau sich mit einem Knaben so sehr beschäftige, der unbezähmbarer ist als ein Tier, und ließ ihn gern bei den Missionären, wenn er nur fort von Assuan in eine andere Gegend geschickt würde. Gerade das war es, was der Pater wünschte, und der Knabe selbst hatte kein anderes Verlangen, als seine nach dem Sudan abgereisten Gefährten einzuholen. Osman wurde anfangs nach Attigo geschickt, doch behagte es ihm nicht in dieser Station, weil einige seiner früheren Kameraden in der Station Lul waren. Eines schönen Tages nahm er Reißaus und machte den sehr weiten Weg bis Lul zu Fuß, wo er ganz zerlunipt und halb verhungert ankam. Hier lebt nun unser Paul, so wurde er von nun an genannt, bereits zwei Jahre lang glücklich und hat jetzt kein sehnlicheres Verlangen, als die heilige Taufe zu empfangen. Gebe Gott, daß dieser sein aufrichtiger Wunsch bald in Erfüllung gehe. if Johann Baptist, der flnbtaner. Wir entnehmen einem Briefe des berühmten Missionärs P. de Smet folgende amüsante Geschichte: Unter, den bekehrten Indianern an der Grenze von Kanada befindet sich ein gewisser Johann Baptist, dessen Familienname mir unbekannt ist. Johann Baptist hatte, als er noch ein Heide war, einem Missionär in der Nachbarschaft zwei Dollar gestohlen. Bei seiner Bekehrung befahl ihm der Schwarzrock, das Gestohlene wieder zurückzugeben. Johann Baptist begibt sich zum Missionär: da entspinnt sich nun zwischen beiden folgendes Zwiegespräch: „Nun, was willst du?" fragte der Missionär. „Ich dich habe bestohlen! Schwarzrock mir haben gesagt: Johann Baptist, gib das gestohlene Geld zurück." „Was für ein Geld?" „Zwei Dollars, die gestohlen durch mich schlechten Wilden: aber jetzt guter Indianer, haben das Wasser der Taufe auf der Stirn; ich nun ein Kind des großen Geistes. Du, nimm dein Geld!" „Das ist brav. Stehle nicht mehr. @uteit Tag, Johann Baptist." „Guten Tag nicht genug, ich will habew etwas anders." „Und was willst du?" „Will haben eine Schrift, daß zurückgegeben die zwei Dollars." „Eine Schrift? Wozu brauchst du sie denn? Hat der Schwarzrock dir gesagt, eine solche zu verlangen?" fragte nun ganz erstaunt der Missionär. „Schwarzrock nichts gesagt; Johann Baptist will eine Schrift haben." Dabei zeigte er mit: dein Finger auf sich selbst. „Aber warum willst du sie denn haben? Du hast mich bestohlen, du hast das gestohlene zurückgegeben; das ist genug." „Nein, nicht genug; du alt, ich jung: du sterben früher, ich sterben nach dir. Verstehst du?" „Nun, was will das bedeuten?" „Höre noch; das will viel sagen, das alles sage. Ich an der Himmelpforte ankopfen; der große Häuptling St. Peter mir auftun und sagen: Bist du's, Johann Baptist? Was willst du?" „Mein Häuptling, ich wollen eingehen in das Haus des großen Geistes!" „Und deine Sünden?" „Der Schwarzrock mir sie nachgelassen." „Und dein Diebstahl beim Missionär? Hast du das Geld zurückgegeben? Zeig' mir die Schrift!" „Nun siehst du das Los des armen Johann Baptist; armer Indianer ohne Schrift! Armer Indianer gezwungen hier, durch das ganze Fegfeuer zu laufen, um dich zu finden und mir die Quittung schreiben zu lassen." dL JD >8 ^ U Verschiedenes. W >> Mie Iklostcufrauen in einen Maggon I. Masse kamen. Vor .einiger Zeit landeten einige aus Frankreich ausgewanderte Nonnen in Folkestone. Eine von ihnen, die allein englisch sprach, leitete den kleinen Zug. Auf dem Bahnhöfe konnte sie in dem abfahrenden Zuge nicht die sieben oder acht Plätze finden, .die für ihre Gefährtinnen nötig waren. Aengstlich und schüchtern sah sie sich deshalb nach dem Stationsvorsteher um, damit er ihr helfe. Da bemerkte sie einen älteren Herrn mit weißer Mütze, näherte sich ihm, erzählte, sie wäre „eine arme Nonne aus Frankreich", und bat ihn, er möchte ihr doch Plätze anweisen, damit sie zusammenbleiben könnten. Der sehr höfliche und wohlwollende „Stationsvorsteher" antwortete, man würde sogleich ihren Wunsch erfüllen, und veranlaßte darauf, daß eilt Waggon I. Klasse an den Zug angehängt und für die Nonnen reserviert würde. Schüchtern bemerkte die Nonne, sie hätten nur Billetts 111. Klasse; der Mann mit der weißen Mütze versicherte aber sehr höflich, das hätte nichts zu sagen . ... Kurze Zeit darauf traf die Nonne in Edinburg einen Herrn, der behauptete, er kenne sie: als sie sich darüber wunderte, meinte er : „Ich erinnere mich ganz genau an den Tag, an dem Sie in Folkestone mit König 'Eduard Vil. gesprochen haben." — „König Eduard? Ich habe ihn nie in meinem Leben gescheut" — „Da irren Sie sich. Sie gingen auf dem Bahnhof an ihn heran, bezeichneten mehrere Schwestern, die mit ihnen reisen mußten, und baten ihn um etwas. Erinnern Sie sich nicht mehr daran? Er hatte eben seine Jacht verlassen und reiste ohne großes Gefolge." Afrikanischer ©uglbupf. Eines Tages machten wir einen Ausflug nach der Udjehe-Nyami oder wie die Leute hier sagen; — es ist schwer zum Nachsprechen und noch schwerer, das Kauderwelsch in Buchstaben auszudrücken. Es sind dies einige von schönem Laubwald bestandene Hügel, in denen es von Affen und Papageien wimmelt. Ich hatte mir schon lange einen Äffen gewünscht und Masut, ein schwarzer Arbeiter, war als hervorragend geschickter Jäger allgemein bekannt. Wir hatten aber entschiedenes Pech an diesem Tage. Kein Affe kam uns zu Gesicht. Mißmutig machten wir uns nach einem der entfernter liegenden Höhenzüge auf, wobei wir ein kleines Negerdorf passieren mußten. Vor einer Hütte standen auf großen Palmblättern bräunliche Gebilde, die unserem heimischen Guglhupf (Napfkuchen) ganz ähnlich sahen. Sehnsüchtig dachte ich an die Heimat: jetzt ist es bald Ostern im lieben deutschen Vaterland, da gibt es Gnglhupf, Eier, Schinken usf. und in dieser sentimentalen Stimmung kaufte ich mir von dem Negerweibe einige dieser Kuchensurrogate. Sie schmeckten mir auch ganz gut, nur konnte ich absolut nicht herausfinden, aus was sie gemacht waren. Endlich begriff das Negerweib meine Frage und zeigte mir grinsend in der Hütte eine Art Backofen, in welchem große — Wanderheuschrecken geröstet und aus deren pulverisierten Leibern die Kuchen gebacken wurden. Gegessen hatte ich, geschmeckt hatten sie ja auch, aber auf weitere Genüsse war mir doch der Appetit vergangen. ir Die Sahara. Wer auch nur flüchtig ein Auge auf eine geographische Karte wirft, die den schwarzen Kontinent darstellt, wird ohne Zweifel in Staunen versetzt über den unermeßlichen Zwischenraum im Norden und in der Mitte, der, ohne den Namen eines Dorfes und ohne den gekrümmten Lauf befruchtender Gewässer, mit einem Worte gekennzeichnet wird: Sahara oder die große Wüstei Der Gedanke schweift dann über eine grenzenlose Sandebene, welche den Weg des kühnen Wanderers so außerordentlich erschwert. Da gibt es keine Flüsse, keine Regen, keine Tiere, keine Pflanzen. Ein unüberlegter Geograph wäre fast versucht, diese Gegend wegzustreichen, überzeugt, damit ein ödes Land verborgen und ein Elend mt§ der Welt geschafft zu staben. Und doch ist dies ein ganz falscher Gedanke. Die Sahara ist eine Gegend, die in Wirklichkeit keinen geringeren Wert hat als viele andere.; ein Land, welches wunderbar fruchtbar werden kann; ihr Wert wird sicher in einer Zeit erkannt, die hoffentlich nicht mehr so weit entfernt ist. Viele täuschen sich über die Beschaffenheit stes Bodens und Untergrundes der Sahara. Es ist kein leichtveränderlicher Sandhaufen, sondern gut neun Zehntel seiner Oberfläche bestehen aus einem festen, kompakten Erdreich. Die Regen fehlen nicht; sie fallen sogar regelmäßig und alle Reisenden, die die Sahara zu jeder Jahreszeit einige Monate durchwandert haben, konnten außer den deutlichen Zeichen kürzlich stattgefundener Regenzeit deren erfrischende Kühlung erfahren und manchmal wurden sie sogar an der Fortsetzung ihres Weges gehindert. Die Sahara birgt neben den vielen Quellen, bie an ihre Oberfläche treten, auch eine Unzahl verborgener Gewässer in ihren Eingeweiden, d. i. ihrem Erdinnern. Die Nomaden gebrauchen das Wasser, das sie einige Meter-tief unten finden, und stellen Brunnen her. Da sie jedoch diese Brunnen dann ohne Schutzmittel zurücklassen, kommt es, daß sie sich entweder mit Erde füllen oder das Wasser infolge der vermoderten Tier- und Pflanzenüberreste in Fäulnis übergeht. Daraus folgern einige, daß es in der Sahara kein trinkbares Wasser gebe., während es doch festgestellt ist, daß man mit sehr großer Leichtigkeit an jedem Punkte der Gegend eine Menge kostbaren Wassers haben kann, das im allgemeinen gesund ist. Die Oasen können in der Sahara vergrößert und vermehrt werden; für sie ist eine dauerhafte Bewässerung notwendig; die Regen allein sind nicht genügend, die wahren Oasen mit ihrer beständigen, üppigen Vegetation zu unterhalten ; sie wären jedoch hinreichend für die Bewässerung großer Länderstrecken, die zur Bebauung geeignet find. Ganze Gebiete in der südlichen, östlichen, mittleren und westlichen Sahara eignen sich für den Ackerbau. Die Vegetation ist dort gerade nicht selten. Man kennt mehr als zwanzig Futterpflanzen, die dort gedeihen. Sträucher und Rasen überziehen nach vielen Seiten hin den Boden. Wirkliche Bäume bilden oft ganze Wälder. Nicht nur bea Palmen, die ihrer Natur nach mehr Wasser bedürfen, sondern auch Gummibäumen und auch anderen Gewächsen von nicht weniger Bedeutung begegnet man im mittleren Teile sehr häufig. Bäume von zwei Meter Umfang sind keine Seltenheit im südlichen Teile. Diese Bäume können jeder für sich bequem eine Karawane von hundert Pferden, ja, wie sich ein Afrikaforscher ausdrückt, ein ganzes Regiment unter ihren Aesten bergen. Die Sahara hat ohne Zweifel nicht die Fruchtbarkeit der Nilufer, aber sicher könnte man sie großenteils in Weideland und bescheidene Pflanzstätten umwandeln, die von Zeit zu Zeit mit lachenden Oasen abwechseln, wo die zahlreichen Kolonisten die frische Luft eines südlichen Frühlings atmen können. Was ist es also, was die Sahara zu einem so wüsten und in der Meinung vieler zu einem so unglücklichen Lande macht? Ohne Zweifel ist der einzige und wahre Grund die schreckliche Einsamkeit, in der man immer verlassen ist, und der Mangel an Sicherheit, der einer solchen Verlassenheit entspringt. Dieser Mangel an Sicherheit beschränkt das Leben in der Sahara, wenn er es nicht vollständig nimmt, und zerstört es. Gebet diesem unermeßlichen Gebiete die Sicherheit, traget in dessen Schoß die Wohltaten der Kunst und Kultur, beutet die überreichlichen Gewässer, mit denen es von der Natur bedacht ist, zum Nutzen aus und ihr werdet in wenigen Jahren die Sahara in den Stand gesetzt haben, daß sie zehn bis zwanzig Millionen Menschen ernähren kann. Wenn man an diese „Möglichkeit" des Ackerbaues und der Viehzucht die Metalle fügt, die die Sahara birgt, so unter anderem Kupfer, Zink, Blei, muß man wirklich bekennen, daß die göttliche Vorsehung auch da mit ihren Schätzen nicht gespart hat, wo es auf den ersten Blick scheint, als ob sie ihre Wohltaten verweigert habe. Zu unseren Wildern. Ein Teil der großen Wilsten Afrikas besteht aus Gebirgs- und Felsmassen, die in unserem Vikariat in den Bergländern von Tibesti eine Höhe von 1400 bis 2400 Metern erreichen. Dieser Teil bietet mit seinen steinigen, wasserlosen Hochstächen ein trauriges Bild. Keiil Wasserlauf, kein Brunnen weit und breit, darum ist hier auch die letzte Spur von Pflanzenleben verschwunden. Der Anblick dieses toten Meeres von Stein und Fels erregt aber doch Verwunderung. gastlich aufnehmen. — Was diese Oasen gefährden, sind obgenannte Wanderdünen. Es herrscht ein ununterbrochener Kampf mit den Wüste, die ihre Sandwellen in die Palmenwälder der Oasen wirft. Großer Anstrengung bedarf es von seiten der Menschen, um diesen fruchtbaren Teil Erde für Pflanzen- und Tierleben ungeschmälert zu erhalten. Das „1Rataraftt=1boteI“. In Assuan wird es Ende März stiller. Die vielen Touristen und die immer mehr wachsende Zahl der Fremden, die den Winter da verleben, sind den Schwalben wieder zurück nach Europa gefolgt. Unser Bild Seite 140 zeigt uns einen andern Teil: es ist die Region der Dünen. So weit das Auge reicht, erblickt es nur Sandmassen, die, vom Sturme gepeitscht, den Meereswogen gleichen. Ans diese Weise bildet sich ein Gewirr von kleinen Tälern und oft auch 100 bis 200 Meter hohen Dünenbergen. Eine Reise durch diese endlosen Dünenberge ist äußerst ermüdend und wirkt auch auf Menschen und Tier überaus drückend und beängstigend. Endlich sind an dritter Stelle zu erwähnen die Oasen, die, gleich grünenden Eilanden des Ozeans, in den Wüsten Afrikas den Wanderer Assuan ist ohne Zweifel im Winter ein Aufenthaltsort für Leute, die ihre Zeit gerne im Freien verbringen. Für Fremde ist durch vorzügliche Hotels ersten Ranges gesorgt. Unser Bild Seite 124 zeigt das „Katarakt-Hotel". Es liegt in idealer Lage auf sanft ansteigendem Terrain, nach Süden zu. Die Salons, Hallen, Terrassen, Bibliotheken, Billardsäle usw. sind prächtig möbliert und der ungeheure maurische Speisesalon wirkt entzückend. Es ist wirklich erstaunlich, an der Grenze von Nubien, 800 Meilen von Kairo entfernt, all beit Komfort und Luxus anzutreffen, den Man sonst in Abbazia, Baden-Baden, Nizza And in der Riviera zu suchen gewohnt ist. Möchte doch überall in Afrika für die katholische Sache ein proportionierter Fortschritt zu verzeichnen sein! ilr Bus unserem fliMssionsbaufe. Der schöne Maimonat brachte uns zweimal eine sehr angenehme Überraschung. nach Wien, wo des unermüdlich Tätigen viele Arbeit harrt. * * Am 14. und 15. Mai verkündeten der Stadt Brixen die Fahnen, die von unserem Missionshause in Milland wehten, daß ein hoher Gast in dessen Mauern weilte. — Dieser war kein anderer als unser hochwst. Bischof Mons. Fr. datier Geyer. Seine Gesundheit hatte bei den äußerst beschwerlichen Expeditionen ins Innere des Sudan bedeutend gelitten und H mjj. " " f r: ; ■ MV * p. n * IRlostemunen in ©betägppten. Am 6. Mai beehrte uns der hochwürdigste Kanonikus Mons. Anton Schöpfleuthner aus Wien, Vizepräsident des Marienvereines für Afrika, mit seinem Besuch. Er war eben auf der Rückkehr von der Rompilgerfahrt. Leider reiste er am nächsten Morgen schon wieder er ist deshalb nach Europa gekommen, teils um seine Gesundheit zu kräftigen, teils auch im Interesse der Mission, worüber wir demnächst berichten werden. it IRunbfcbau Ln Europa. In Rußland gibt es ungefähr 60 Millionen Orthodoxe, welche die eigentliche offizielle Staatskirche bilden. Die Geistlichkeit umfaßt 63.000 Weltpriester, 8500 Mönche und 12.500 Klosterfrauen. Neben dieser offiziellen Kirche gibt es 20 Millionen Dissidenten, die man „Raskolnik" nennt und die sich von der Staatskirche getrennt haben, ohne sich der katholischen Kirche anzuschließen. Der Protestantismus zählt in Rußland 3,800.000 Anhänger, die besonders in den alten deutschen Provinzen und an den Ufern des baltischen Meeres wohnen. — Außerdem gibt es noch 5 Millionen Juden, 24 Millionen Mohammedaner und 7 Millionen Heiden. — Die Armenier, die durch, den Vertrag vom Jahre 1878 mit. Rußland einverleibt wurden, umfassen bloß einige Hunderttausend. Die katholische Kirche zählt in Rußland ungefähr 12 Millionen, die in 12 Bistümern verbreitet leben. Sieben derselben liegen in Russisch-Polen, während die anderen fünf Diözesen sich über Enropäisch-Rußland verteilen. Im vorigen Jahre sind im Bistum Mohilef allein 20.000 Schismatiker in die katholische Kirche zurückgekehrt. In St. Petersburg gibt es vier katholische Pfarreien mit 60.000 Katholiken. Voriges Jahr schworen in der Hauptstadt nicht weniger als 2000 Personen dem Schisma ab. Besonders in Chelm ist der Uebertritt in die katholische Kirche sehr groß. Da dieses Bistum bis zum Jahre 1875 mit Rom vereint war, lebt dort die Erinnerung an die Mutterkirche noch kräftig, während die anderen Bistümer bereits im Jahre 1839-aufgehoben wurden. Als im letzten Oktober durch ein Manifest Religionsfteiheit proklamiert wurde, kehrten ganze Gemeinden samt der Geistlichkeit zur katholischen Kirche zurück und diese Bewegung dauert noch immer fort. Die traurige Lage der orthodoxen Kirche, die völlig abhängig ist von der zeitlichen Gewalt, befördert diese Strömung. den Missionen. Asien. Persien. Mehrmals hatte die katholische Missionstätigkeit in diesem Lande unter grausamen Verfolgungen zu leiden.. Seit 1832 genießt sie jedoch vollkommene Ruhe, Nach und nach konnten sich die Missionen entfalten, so daß im Jahre 1834 eine apostolische Verwaltung in Persien eingerichtet werden konnte. In den Städten Urmia und Salmas, in denen sich eine größere Anzahl Christen befindet, besteht für diese eine eigene Behörde. Im Jahre 1874 wurde die erste apostolische Delegatur in Persien errichtet und Msgr. Cluzel zum apostolischen Delegaten daselbst ernannt, dessen Eifer viele Nestorianer zur katholischen Kirche zurückführte. Das unmittelbare lateinische Bistum Ispahan (Sitz des apostolischen Delegaten in Urmia) umfaßt ganz Persien und zählt neun Missionsstationen unter französischen Lazaristen. Es wirken daselbst 77 Priester, 12 Laienbrüder und 40 Schwestern. Die Zahl der Katholiken beträgt 22.700 vom orientalischen und 200 vom lateinischen Ritus. Vorhanden sind 53 Kirchen und Kapellen sowie 45 Schulen, in denen 1470 Schüler unterrichtet werden. China. In Peking soll eine Universität errichtet werden. Dieselbe wird so der Mittelpunkt des Studiums von ganz China sein und soll acht Fakultäten umfassen: Theologie, Rechtslvissenschaft, eine Fakultät, die Geschichte, Geographie und chinesische, englische, französische, deutsche und japanische Literatur umfaßt, Medizin, Naturwissenschaften, die Fakultät der öffentlichen Arbeiten (Mechanik, Elektrotechnik, Bergbau usw.), Landwirtschaft, Handelskunde.. In deir höheren Lehranstalten wird der englische Sprachunterricht obligatorisch sein; zwischen Deutsch und Französisch steht den Schülern die Wahl offen. Latein ist fakultativ. Am 20, September vorigen Jahres ordnete die chinesische Regierung die gänzliche Unterdrückung des einheimischen wie des fremden Opiums innerhalb zehn Jahren an. Der Gebrauch der Opiumpfeife wie der Anbau der Mohnpflanze sollen durch den Staatsrat verboten werden. Eine wahre Wohltat für das chinesische Volk, welche auch die Missionäre dankbar anerkennen. Hfnka. Abessinien. Aus einigen Provinzen des ungeheuren Reiches des Negus Menelik kamen bis in die neueste Zeit Nachrichten von Verfolgung der Christen. Einzig ihres katholischen Glaubens halber wurden manche in das Gefängnis geworfen und ihrer Güter beraubt. Unser Heiliger Vater Papst Pius X. legte sich nun selbst ins Mittel für die armen Bedrängten und richtete ein Schreiben au Kaiser Menelik. Beim Empfange des Briefes drückte er seine Freude aus, vom Papste, der, wie er sagte, „der Vater aller Christen und auch unser Vater ist", ein Schreiben zu erhalten. Negus Menelik übersandte auf diesen Brief hin dem Heiligen Vater durch P. Bernard O. Cap. ein Handschreiben nebst dem Großkreuz des Ordens „Stern von Aethiopien" mit dem Bande, der höchsten Auszeichnung des Reiches. Obwohl eine Ordensverleihung an den ersten Oberhirten der katholischen Kirche sonst nicht üblich ist, machte der Papst in diesem Falle begreiflicherweise eine Ausnahme. Es dürste vielleicht unsere Leser interessieren, den Wortlaut des Ordensdiplomes selbst zu lesen, weshalb wir ihn beifügen: „Diplom. Der siegreiche Löwe vom Stamme Juda, vom Herrn zum König aller KönigeAethiopiens gesetzt. Allen jenen, welche die gegenwärtige Schrift sehen,. Gruß.! Dem Beispiel ausgezeichneter Herrscher folgend, welche,, gehorchend den Lehren wahrer Weisheit, gerader Erkenntnis und edler Gerechtigkeit sowohl als auch ihrer hohen Herrscherwürde sich bewußt, es zu ihrer Herzensangelegenheit machen, die Tapferkeit ihrer Soldaten, die Treue ihrer Freunde und überhaupt alle jene zu ehren, die sich durch vorzügliche Verdienste auszeichnen — haben wir Sr. Heiligkeit Papst Pius X. den Stern Aethiopiens mit dem Bande verliehen, die Insignien der höchsten Ehre und Auszeichnung unseres Kaiserreiches, und kraft des gegenwärtigen Diplomes ermächtigen wir Se. Heiligkeit, den Orden zu tragen. Geschrieben in der Stadt Addis Abbeba, den 26. Tegamt i. I. des Heiles 1899." (Nach unserer Zeitrechnung 5. November 1906.) Hoffentlich wird nun der Kirche in Abessinien Frieden gewährt. In Deutsch-5üdwe.stasrika ist der Aufstand nun gänzlich beendet. Der letzte Hottentottenführer hat sich unterworfen. Mit dem 31. März hörte der Kriegszustand ans. Was die Ueber-gabe der Hottentotten betrifft, so ist sie fast ausschließlich den Bemühungen der katholischen Mission zu verdanken. Ohne Zweifel hat P. Malinowski von den Oblaten des hl. Franz von Sales sich besondere Verdienste um die Herstellung des Friedens erworben. (Bebetserbörungen und ^Empfehlungen. — Gebetserhörungen und -Empfehlungen, bei welchen Karne- und Wohnort der Redaktion nicht angegeben werden, werden nicht veröffentlicht. — Die-Abkürzung wird durch die Redaktion besorgt. Aus R. bei K. Eine eifrige Förderin des „Stern der Neger" schreibt: „Dank dem hl. Josef, ja tausendfacher Dank sei ihm gesagt für die Verbreitung des ,Stern'; mögen's andere nachmachen, wie viel mehr Gutes könnten sie stiften!" Von For. „Dank dem erbarmungsreichen Herzen Jesu, Maria und Josef für die Gnade, daß ein Sünder nach vielen Jahren wieder die j heiligen Sakramente in der österlichen Zeit ent» I pfangen hat. Ich bitte, seiner im Gebet zu gedenken, um die Beharrlichkeit zu erlangen." L. F. in E. B. „Innigen Dank dem heiligen Josef für Erhörung in einem Anliegen. Veröffentlichung hatte ich versprochen." Ritten. „Dank der lieben Mutter Gottes und dem hl. Josef, da ich in einem großen Anliegen erhört wurde. Bitte ums heilige Gebet in einem andern Anliegen." C. R. in R. „Unendlichen Dank dem heiligsten Herzen Jesu für fast gänzliche Befreiung von einem schweren Kehlkopfleiden; bitte jedoch um ferneres Gebet." * * * I. L. von St. L. bittet um das Gebet der Missionäre und der Leser, um durch das heiligste Herz Jesu und durch die Fürbitte des hl. Josef von einem Magenleiden befreit und, wenn es Gottes Wille ist, wieder gesund zu werden. A. G. aus O. bittet um Einschluß in das Gebet und heilige Opfer um glückliche Abwicklung einer Angelegenheit. I. W. bittet, zum heiligsten Herzen Jesu, zu Maria und Josef zu beten, damit wieder Friede werde mit Mutter und Geschwistern. M. N. in G. ersucht die Söhne des heiligsten Herzens Jesu, für eine kranke Person zu beten um Genesung oder um Geduld und Ergebung in Gottes heiligsten Willen. Vier Geschwister bitten, für F. um Erkenntnis des Berufes zu beten. M. H. bittet, am Altar und im Gebete zu gedenken der Jugend von K., damit sie vor Verführung bewahrt bleibe. R. L. bittet um das Gebet für ihren Mann und ihre Kinder, besonders auch, daß der Sohn das Studienjahr glücklich beendige und ihn Gott zu seinem Diener ausersehen möge. Neue Abonnentin bittet die Söhne des heiligsten Herzens Jesu und die Leser ums Gebet, da sie schon fast zwei Jahre an einem schweren Nervenleiden darniederliegt. Veröffentlichung versprochen im Falle der Erhörung. N. S. empfiehlt sich und ihre Angehörigen dem Gebete. G. W. in S. bittet ums Gebet der Missionäre zum heiligsten Herzen Jesu und zu Unserer Lieben Frau von Maria Zell, daß finanzielle Angelegenheiten bestens geordnet werden. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden die folgenden Verstorbenen empfohlen: Herr Max Glonncr (Jenbach), Herr Anton Kleiner (Hörbranz). „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!" Innige Bitte. Der Bruder Sakristan richtet an alle guten Herzen, die es vermögen, die innige Bitte, beizusteuern, daß wir uns recht bald für die Festtage Levitenkleider beschaffen können. — Jede Gabe nehmen wir mit Dank entgegen und bitten die verehrten Wohltäter, den Betrag unter dem Schlagwort: „Für Levitenkleider" an das Missionshaus zu schicken. Gebet. O Herr Jesus Christus, alleiniger Erlöser des ganzen Menschengeschlechtes, der du bereits herrschest von einem Meere zum andern und born Flusse bis zu den Grenzen des Erdkreises: öffne erbarmungsvoll dein heiligstes Herz auch den unglücklichsten Seelen von Zentral-Afrika, welche noch in der Finsternis und im Todesschatten sitzen, auf daß durch die Fürbitte der gütigen Jungfrau Maria, deiner unbefleckten Mutter, und ihres glorreichen Gemahls, des heiligen Josef, die Negervölker ihre Götzen verlassen, vor dir sich niederwerfen und deiner Kirche zugesellt werden. Der du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 500 Tage Ablaß; vollkommener Ablaß einmal im Monate. IDerantwortlidbec Sdbuftleiter: IRefetor p. Dr. slß. IRaffdner F. S. C. — Vrevvereins-Kuckdruckerei Kriren» südlirol. 3R6onr ernents-Krneuerungen. Bom 20. April bis 15. Mai 1907 haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 3 93 128 134 305 380 665 1255 1358 1815 1855 2356 2364 2398 2559 2560 2763 2836 3019 3196 3235 3398 3448 3485 3515 3614 4019 4095 5186 5414 5453 5562 6071 6417 6501 6643 6935 6991 6998 7019 7142 7336. Jur- WeccchLung. 1. Solange keine ausdrückliche Abbestellung erfolgt, gilt die Annahme der Zeitschrift als Abonnementsverpflichtung. 2. Unter dem Titel Abonnementser-Neuerung werden wir jeden Monat auf dem Umschlag die Schleifennummern jener Abonnenten veröffentlichen, welche während der Zeit, die dort verzeichnet ist, ihr Abonnement erneuert haben. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre Schleifennummern zu beachten und sich zu vergewissern, indem sie dort nachsehen, ob der Abonnementsbetrag zu uns gelangt ist. 3. Um nicht jährlich den Äbonnementsbetrag einsenden zu müssen, möchten einige Abonnenten wissen, wie viel ein lebenslängliches Abonnement des „Stern der Neger" kostet. Zu diesem Zwecke wurde die Summe von 50 Kronen oder 50 Mark bestimmt. 4. Wer mindestens 20 Kronen einsendet, kann als Taufpate eines Negerkindes fungieren und ihm den Namen, den er will, beilegen. 5. Wer unser Missionswerk in vorzüglicher Weise unterstützen will, der suche zehn Abnehmer des „Stern der Neger" zu gewinnen; er erhält sodann, wenn er alle unter einer Adresse bezieht, das elfte Exemplar umsonst. 6. In hervorragender Weise kann unserem Missionswerk auch gedient werden durch Zusendung von Meßstipendien. S3 ; . ! fe i s 1 V ■ •' 11 pr Knaben, welche Ordens- und Missionspriester werden wollen. In unserem BMMiiutn in Milani» mWen werden brave und talentierte Kitaben aufgenommen und zu Missionspriestern herangebildet. ===== Bedingungen der Aufnahme sind: . : = 1. Selbständige Neigung und sonstige Zeichen des Berufes zum Ordensund Missionspriesterstand. 2. Gelehriger, lebhafter, offener Charakter, energischer, standhafter, opferfreudiger Wille; sittliche Unverdorbenheit. 3. Gesundes Urteil und gutes Talent, das befähigt, leicht und ohne Anstand die ganzen Gymnasialstudien durchzumachen. 4. (Sitte Gesundheit und kräftiger Bau, frei von körperlichen Fehlern. 5. Alter von ungefähr zwölf Jahren. Für die erste Klasse wird ein Alter nicht unter zehn und nicht über zwölf Jahre erfordert. 6. Pensionsbeitrag nach Uebereinkommen mit den Eltern oder deren Stellvertretern. Weitere Aufschlüsse werden bereitwilligst vom Obern des Missions- hauses erteilt. Man wende sich vertrauensvoll an die Adresse: P. Obere des Missionshauses in Milland bei Vrixen, Tirol. lv ^#■#0 ilBV: Mr Abonnenten aus allen Ltudentenkreisen wirb eine außerordentliche Dreisermäßigung gewährt Bt. Petrus £ls§~Soiia(Et für die afrikanischen Missionen. Wer aus Liebe 511 den verlassensten Seelen in Afrika sein Leben in den Dienst der afrikanischen Missionen stellen möchte, wird ans die St. petrus Llaver-Sodalität aufmerksam gemacht, eine vom Belügen Stuhle genehmigte weibliche kfilfsmissionsgesellschaft zur Unterstützung der afrikanischen Missionen. Genannte Sodalität hat ihr Zentrum in Rom und eine andere Niederlassung in Maria Sorg bei Salzburg (Besterreich). Fräulein mit sorgfältiger Erziehung, in erster Linie solche, welche die Kenntnis mehrerer Umgangssprachen besitzen sind für dieses apostolische Werk besonders geeignet. Erläuternde Druckschriften stehen zur Verfügung. Man wende sich an die Generalleiterin Gräsin Maria Theresia Ledöchowrta, Rom, via dell' ©Imata t6, oder an die Leiterin von Maria Sorg, post Rasern bei Salzburg (Besterreich). In der Schweiz vermittelt bereitwilligst Auskünfte die Leiterin der Filiale in 3ng, Grwaldgaffe Z5. Das jedem und gemütvollste aller Ijausinftnimcnte: armomums mit wundervollem Orgelton, von ?8Mk. aufm. - Illustrierte Pracht-Kataloge gratis. Alois Maier, Hoflieferant, flliäa. Spezialität: rropenIanäer-Harmoiiinms für Millionen. Export nach allen Weltteilen. H fllMITlOilSfrCUltbC, abonniertnnd verbreitet den „Stern der Aeger". Der „Stern der Neger" erscheint jährlich Zwölfmal. preis pro Jahrgang für Oesterreich-Ungarn Kr. 2. — , für Deutschland Mk. 2.— , für die übrigen Länder des Weltpostvereins Frlr. 3. — . Missionshaus in Milland bei Brixcn in Tirol. M rite KW W- IRongregation der „Löhne des heiligsten Derzens Jesu", ~ - ~ Missionare für Zentralafrika. Außer Priestern und Theologen, welche Neigung und Beruf zum Ordensstande haben und sich dieser Mission widmen wollen, finden in dieser Kongregation Aufnahme Studenten der oberen Gymnasialklassen, welche in entsprechendem Alter stehen und Neigung zum Ordensstande haben; endlich sind auch Laien (als Handwerker, Bauern usw.) als Ordensbrüder sehr erwünscht und für das Wirken der Kongregation von großer Wichtigkeit. — Es werden auch brave und talentierte Kltöben aufgenommen und zu Missionspriestern ausgebildet, sowohl solche, welche noch keine, als solche, welche bereits eine oder mehrere Gymnasialklassen gemacht haben. Wegen der sonstigen Aufnahmsbedingungen wende man sich vertrauensvoll an den Obern des Missionshauses der „Söhne des heiligsten Herzens Jesu" in Milland bei Vrixen, Tirol.