LmbacherWMtung. Nr. 8U. Pränumerationsprcis: Im Comptoir llnuzj. st. N, hnll'j. si. 5.50. ssür bic.^istclluii^ ini! Hau« halbj.5ulr. Üiilt dcr^ostnanzj.fl.15,, haidj.st. 7.5«. Montag, 9. April Insert! on«g«el!l)» Vieiu Zeilcn: 7mal t!0 l»., lm. solr>, 2m. I st.; sonst p». Zeile i»i. n lv., 2m.«lr., 5m. l0 l». u. s. w. InsertionSstcmpcl icdeöm. 30 l». 1866. Ämtlicher Lheil. 3c. k. k. Apostolische MajcM haben dem Gulsbc->'^r in Tirol Hugo gtiltcr von Goldeng und Lin< ^uburg die t. l. Kämnicrerswürde allcrguädigst zu "ulcilM gcruht. ^ Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-Mlcr Entschließung vom 19. März d. I. den die k. l. ^isularagenticn in Snsa und Golelta bekleidenden ^lob P istorctti und Alexander They für ihrc Per. ^" dcn Titel cincS l. l. Vizelonsuls nllcrgnädigst zu ""leihen geruht.___________ Der Staalsministcr hat dcn provisorischen Lehrer n>< der Unlcrrcalschule zu Udinc Francesco Traversa >nd ^„ ^^^^. ^^ h^. ^„tcrrealschnlc zu Odcrzo Fran» /vco Valdo zn wirklichen Lehrern an der Unlerreal-'Me in Uoine ernannt. Die königl. sicbcnbürgischc Hofkanzlci hat dcn snppli« ^cndcn Lehrer an der griechisch-kath. Lchrerbildnngsanstalt . ^aözod Basil Petri zum definitiven Präparandcn-"Pcr derselben Lehranstalt ernannt. AichlamlliclM THM. Laibach, 9. April. . Die mit Spannnng erwartete Antwort der c l> ßischcn Regierung ans die österreichische De« ^ >")c vom .",1. März liegt nunmehr vor. (Siehe nnter ^cclicstcn Nachrichten.") Die in dcn letzten Tagen ^'Mcnc friedlichere Stimmung erhält durch diese hc>-'^^ !^"^ Begründung. Sie rclapitnlirt die scit-^ !^. ^»schüldignng, daß Oesterreich ohne irgend welche 13 lw'"U der Motive beträchtliche Strcitlräftc seit ^''^'z vorzufchicbcn begann. Die Note sagt: Wir ^. ^>scn noch hellte jcdcu Versuch, den angeblichen f^. ^Makler der österreichischen Rüstungen zn recht« H!^>'. Die Heimlichkeit dieser Rüstungen und daS . ^Ilrclicii, dieselben geringer erscheinen zu lassen, haben .' Eindruck nnr verstärken können, daß dieselben z» slim feindlicher Unternehmung gegen Prcnßeu be« N^'t feien. Dennoch zögerte Preußen bis zum 28tcn ly^,^ 'lnt der Anordnung von Vcrthcidigungsmaßrcgcln, 3rie^ Anhäufung gegenüberstehender Strcitkräfte dcn Ech,s" ^^stcr, als bis dahin durch diplomatischen als <, llhscl geschehen konnte, gefährden würde, Erst °'c Sicherheit preußischer Landcsthcilc von Ent< schlicßungcn des Wiener Kabincts abhängig zu werden drohte, wurden Maßregeln zum LandcSschntzc angeordnet. In diesen Sätzen ist die alte Taktik des Bismarck-schcn Kabincts nnvcrändcrl festgehalten, Oesterreich als dcn Friedensstörer, dcn Hcransfordcrer hinzustellen. Unter diesen Umständen kann die Versichcrnng der person» lichen Friedensliebe des Königs, welch- der Schluß der Note enthält, um so weniger Werth haben, als die „Frcnndschastsgefilhlc" von den „politischen Verhält« nissen" streng geschieden werden. Wenn es ferner in diesem Schlußworte heißt: „Dcn wohlwollenden Gcsin« nnngcn des Kaisers für den preußischen Staat durch Handlungen Ausdruck zu geben, dürfte cS der taiscr. lichen Regierung nicht an Gelegenheit fehlen," so geht daraus klar und nnwiderlcglich hervor, daß die bisherige preußische Politik nnuerändcrt bleibt und daß es der österreichischen Regierung überlassen bleibe, ihrerseits durch Konzessionen dcn Frieden zu erkaufen. Wir glan-ben, daß dicsc Erwartung des preußischen KabinctS sich nicht erfüllen wcrdc. Diejenigen würden sich einer vcr-hängnißuollcn Täuschung überlassen, die glanben könn-ten, Oesterreich suche dcn Frieden um jeden Preis. Wir glanbcn vielmehr, daß unser Kabincl, der cinmüthigen Znstimmung der österreichischen Völker gewiß, keinen Augenblick zögern wird, zu dcn unvermeidlichen Konsc< cmcnzen der Lage zu greifen, und daß wir bereits an der Schwelle der vcrhängnißvollcu Entscheidung stehen, welche wir beklagen, aber nicht fürchten. Wien, 4. April. ^ Die Opposilionsjournalc ergehen sich jetzt fast täglich in langalhmigcn Darlegungen und fchlaucn Actrach« tnngcn, wie die kaiserliche Regierung es hätte anstellen sollen, nm dem Konflikte mit Preußen in der Frage der Elbchcrzogthümcr auszuweichen, oder jenem gleich von vornchcr durch einen tühncn diplomatischen Geniestreich die Spitze abzubrechen. Es wird zwar in dcn ,Orga-ncn der Opposition nicht gcnan gcsagt, wie und wo jener <'lui>» lüploillülllziu' geführt werden sollte, sondern man beschränkt sich blos ans allgemeine Redensarten nnd eine oberflächliche Kritik der bisherigen Vcrhand« lungcn in der schlcswig «holsteinischen Angelegenheit. Das Endresultat aller jmcr geistreichen Betrachtungen der Oppositiousorganc ist selbstverständlich stets der Refrain: Alle Schuld liegt an der leserlichen Regierung, wie cs überhaupt in dcn Opposilionskrcisen als ansgo machte Sache gilt, daß die Negicrnng an allen schlim. men oder nnangcnchmen Dingen Schuld tragen müsse. Man wird bei diesem Treiben unwillkürlich an dcn be-kannten Aussprnch erinnert: „^u!0,nnk>2, ««lomni^, il l>n i-('5tl'l'l» lauMli'5 «M'Iljuo cll«.^." Nehmen wir aber an, die Regierung Hütte wirklich alle jene wohlmeinenden Rathschläge und Fingerzeige befolgt, womit die Oppo« sition bezüglich der Lösung der schlcswig»holstcin'schcn Frage so freigebig, glaubt man dann etwa, der Konslilt mit Preußen wäre thalsächlich verhindert worden? Gewiß nicht. Jene Anschannng und Vchandlungswcisc der Dinge in dcn Elbchcrzoglhümcrn seitens der Opposition wäre höchstens für die österreichische Rcgicrnng beach« tenSwcrth gewesen, die preußische hätte sich aber jenen Rathschlägen gewiß nicht gefügt, sondern gcgcn dicsc vielmehr entschieden Front gemacht. Allcö, was dic Opposition zu Stande gebracht hätle, wäre vielleicht der frühere AuSbrnch dcS Konfliktes gewesen, welcher — wir möchten dics mit Nachdruck bcmcrkcn — nicht in dcn „verfehlten Maßnahmen" nnd „Schwankungen" der österreichischen Rcgicrnng in der schlcSwig-holstein'schcn Angelegenheit, sondern in dem Antagonismus besteht, wclchcr schou lauge vor der Verwicklung in dcn Elbe« hcrzogthümcrn in der Behandlung dcr deutschen Frage überhaupt zwischen Österreich und Prcnßcu die politischen Beziehungen getrübt. Jeder, der vornrthcilsfrci nnd mit ruhigem Blicke dcn Schritten gefolgt, welche die österreichische Ncgicrnng seit Jahren znr Beilegung jcncr bedauerlichen Differenz gethan, wird ihr große Mäßigung, Znrückhaltuug nnd cine durchaus loyale Anschauung dcr Sachlage gewiß nicht absprechen können. Wcnn nun diese würdige, friedliche Haltnng des Wiener Kabincts in Berlin leinen günstigen Einfluß geübt, so ist dics gcwiß nicht die Schuld dcr kaiserlichen Rcgicrnng, sondern nur Jener, wclchc sich beharrlich gcgcu jcdcn möglichen mit dcr Ehre Oesterreichs verträglichen Ausgleich dcr Differenz gesträubt. Dies möge sich nnscrc Opposition mcrkcn, wclchc uuö fortwährend in den Ohren liegt: man hätte d!c Sache nicht so, sondern so anfassen sollen. Es ist in dcr That schwer zu glauben, daß mit dcr Rcalisirung dcs Idccngcmgcs nnscrcr Oppositiousorganc Deutschland und Schleswig-Holstein speziell geholfen worden wäre, und zwar deshalb nicht, weil jcuc Ideen unter dcu Einflüssen, welche gegenwärtig in Prcnßen herrschen, niemals — cs wäre denn nnr gewaltsam — zur Gcltnng gekommen wären. Und so wäre denn schließlich trotz allcr politischen Weisheit unscrcr Opposition dcr Konflikt doch offen und nackt zum Auöbruch gekommen, dcr Konflikt, für welchen dic Opposition mit dcr ihr eigenthümlich sonderbaren Logik nicht den Starrsinn dcr preußischen Politik, sondern die „Fehler dcr österreichischen Regierung" verantwortlich macht. Mlisselon. "s Ehristusideal in der alten Kunst. ^ (Schluß.) n,cr Ehrend abcr dcr Typus dcr Ehristnsgcstalt im. dic z',' . "" Interesse verlor, war cs eigenthümlich, daß ^cntc "^ ""^ ""ö ""'h vcrsuchtcu, cinzclue Mo> bciicil ^ ^"' Passionszcit bildlich darzustellen, von ^lntc/<> ^ ^ schmcrzvollstcn bis gcgcn Eudc dcö Ochste q^> ^"ndcrts sorgfältig vermieden wurden. Das Lhrm.,7^aniß war dcr Wcg zur Schädclstättc, wobei lvlii^ "°u dem, dcr ihm das Krcuz trug, begleitet lllid cils>" ^^'^ ^'"ll "'^^ weiter. Schon das zehnte die ^^ ' "ahrhundcrt gefällt sich gcwisscrmaßcn darin, In !> "'^ ^" ^^ dcS Heilands darzustellen. ^l>cu s' ^ Kochen, wo dicsc Bilder zuerst erschienen, ?.°ch der 9l^'"^"^^ ^^"' gegenüber, die Ehristus ''^ Und - s ^"'s^'liung zcigm. wie er iu eincr Glorie Mt. I "^r „die Lcbcndigcn nnd die Todten" Gericht slch c>uf z^ . ^^"w nlla Eaffarclla in Rom findet "'S dcm s-"'^"" Scitc dcs Portals eine Krcnzignng ^ ci.,cr 9i !"^^°^l)nndcrt. Dcr Heiland steht dort ^dcr ^ "U Vorsprnng, scine Füße, ctwaS von ein-^rnpci^' ^ nnd n" das Holz genagelt; eine leichte ^'"amin ?. ^^ Hüften; rechts hält Ealpurnius dcn ^"ünnis s - " H^)c, während auf dcr linken Scite ^'f de>, ^'"/ ^",ze in die Seile dcS Erlösers stößt, ^gclist sv?" ^^"^" s'ck) die Jungfrau nnd dcr s>> der ^anncs und über ihncn die Schacher, von ^, "ut ni ! """°" nach dem Heiland blickt. Beide """3 d°,^ ^./^"^"l gcbnndcncn Armen in rnhigcr b°lge,tellt. Am Fuße des Kreuzes hält cinc eigenthümlich gekleidete Gestalt, die vielleicht Magdalcna vorstellen soll, cin Tnch nnd scheint dcn Vorsprung stützen zn wollen, anf dem die Füße dcS Herrn ruhen. Ueber dem Heiland sind die Halbfigurcn zweier gcflü-gelter Engel angebracht. Andere Szenen der Passions, gcschichtc finden sich anf dcn bcidcn Seitenwänden. Wagten nnn zwar die Maler schon, die letzten Todesqualen dcs Hcrrn bildlich darzustcllcn, so verbot ihnen doch cinc gewisse Achtung vor den allhktgcbrach» ten Anschauungen dcr Kirchenväter, irgend welche Spur von Leiden odcr Schmerz in dcr Gestalt des Stcrbcn-dcn auszudrücken, und deshalb findet man in dcn ersten Kreuzigungen dcn Heiland gewöhnlich anfrcchtslchend, bcidc Füße an daS Krcuz genagelt, mit offcucu Augeu uud entweder drohendem Ausdruck odcr einem Blick voll Nnhc nnd Frieden. Die allmäligc Modifikation dieser letzten Auffassung kaun man jedoch mit überraschender Genauigkeit in dcn bcmaltcn Kruzifixen von Pisa, Lucca, Siena vcr-folgen; bis endlich dcr heilige Franziskus dic Phantasie dcr Maler mit seinem Wnnocr dcr Stigmata erfüllte, dadurch dcn schmerzzcrisscnen Erlöser in dcn Vordergrund stclltc uud dnrch dicsc Richtung der religiösen Anschauung die Schilderung dcs ErlöscrS in cinc ganz andere Bahn lcnltc. Dic zahllosen Kruzifixe dcS cilftcn, zwölften nnd dreizehnten Jahrhunderts bcweifcn einmal, wie groß dcr Wunsch dcr Gläubigen jcdcs Standes war, ein solches Kunstwerk zu besitzen, und zwcitcns, wic daS Verlangen rcgc wnrdc, die bloße Darstellung auf dcn Wändcn dcr Bauwerke durch cin greifbares Symbol crfctzt zn schcn. Indcsscn genügte cö nicht, nnr dcn Heiland auf dem Kreuz darzustcllcn, dcun um die biblische Gcschichtc vollständiger nnd cinc richtige Vorstellung von dcr heiligen Tragödie zn geben, wnrdc die Gestalt dcS Gekreuzigten mit llcincn Bildern umgeben, für wclchc dic Enden dcr Krcuzarmc, dic Slcllc nbcr dem Kopf und dcr Kreuz« fuß, anßcrdcm dic Seitenflächen neben dem Krenz benutzt wurden. Der Evangelist Johannes nnd die Jungfrau sind in dcr Rcgcl auf dcn äußcrslcn Enden dcr Arme, dcr Erlöser in cincr Gloric Segen ertheilend oben an der Spitze, und Szcncn dcr PassiouSgcschichtc an den Seiten dcs Kreuzes angebracht. Eigcnlhümlich ist die Beobachtung, wie dicsc Art von Komposition mit dcr Konstruktion der Kirchen große Achnlichlcit trägt, welche in Form dcs lateinischen KrcuzcS mit darangcfügtcn Scitcnüipcllcn gebaut sind. Untcr dic frühesten dicscr Krnzifixc zählt wohl das kolossale von San Michclc in Foro zn Lucca, auf dem cin Künstler des cilften Jahrhunderts dcn Heiland in aufrechter Haltung und guter Proportion mit offenen Angcn nnd clwas von einander gctrcnnt angenagelten Füßen dargcstclt hat — mit einfachem, abcr etwas grobem und dunklem Umriß gezeichnet. Dcr ein wenig nach rechts geneigte Kopf ist, sowie die Nasc, etwas lang nnd Mnud uud Augen klein. Dcr Körper, wenn auch unvollkommen gezeichnet, vcrrülh doch nichts von dcr fehlerhaften Anatomie späterer Erzcnguisse. Um ciuen Eindruck von Relief hervorzurufen, hat dic Aildhaucrci dcr Kunst des MalcrS helfen müssen, und während die ganze Fignr in eintöniger, von Zeit und Auffrischung beschädigter Farbe gehalten ist, wird die Rundung dnrch cin Heraustreten dcr Gestalt angedeutet, daS in einer Mittellinie kulmi-uitt nnd nach dcm Halse, dcn Handgelenken nnd Füßen hin sich ins Flache verläuft. Die Füße, schwächlich und spitz zugehend, sind, wic dcr Kopf, anf der Flüche gemalt, nur daß letzterer, um dcn, Beschauer mehr ins Auge zu fallen, mit seinem Heiligenschein etwas anö dcr 542 Oesterreich. Wien, 0. April. Bezüglich dcr russischen Vermittlung in dem Streite zwischen Ocstcrrcich und Preussen wird dem „^>l. Frdbl." mitgetheilt, daß auch in hiesigen diplomatischen Kreisen cincm solchen Vermittlungsversuche Glauben geschenkt wird, indem auch nach Wien direlt ans Petersburg Andeutungen iilicr die Bcrcillvilligkcit des Kaisers uon illußlaud, seine guten Dicnstc auzllbicteu, gelangt sind. — Von verläßlicher Scitc wird demselben Blatte versichert, das; Baron Werther bis znm helitigeu Tage noch leine Antwort auf dic österreichische Notc vom 31. März. überreicht habe. Es gehören demnach alle dic Mittheilungen, welche über den Inhalt dcr angeblichen preußischen Antwort veröffentlicht wurden, in daö Gebiet dcr Erfindungen. ^— 5. April. Eine gemeinsame Note dcr West mächte steht in Aussicht. Sie soll betonen, daß die Hcrzogthümcrfragc im Sinne dcr bereits gegebenen Erklärungen durch Volksabstimmung gelöst wcrdc. — Mau nimmt an, die Wcslmächtc wollen den öslcrrcichisch. preußischen Krieg 'verhindern. Pra<;, 5. April. In dcr heutigen „Politik" findet die jnngst von dcr „Nordd. Allg. Ztg." gegebene pessimistische Schilderung d cr Z nstän d c Ocst e r-reiche i>u Innern und dic von diesem Organe daran geknüpfte Äcmcrknng „es wcrdc in Oesterreich bald cinc Konzeulrirnug nach rückwärts noth thun, denn ab« gesehen von dcm Drnckc, welcher von Anßcn auf dem Staate laste, gestallcu sich dic Verhältnisse immer mehr derart, alö ob alles ans den Fngen gchcn sollte," cinc schr energische Zurückweisung. „Politik" bemerkt nämlich hierüber: „Wenn man in Preußen wissen will, wie die österreichischen Völker die Sachlage aussasscu, so mag man wisseu, das; diese wohl vieles mit Sr. Majc-stät Regierung aufzutragen haben, daß sic das abcr nicht abhalten wird, mit Enlhusiasmnö gegen dic Preu« ßcn ilnd nach Preußen zu ziehen, wcuu es sein muß, nud daß sie inzwischen die innern Fragen nicht zu Gunsten Preußen an-sbeuten würden. Herr v. Bismarck mag in Ungarn nachfragen, wic nian in Ungarn seine Hcgemonicgclüstc ausfußt; er mag bei den Kroaten nach-fragcn, mit wclchcu Gedanken diesc 1<^50 die preußischen Grenzen betrachteten; das preußische Kabiuct inag bei dcu galizischcn Polen Umfragen hallen lassen, ob diese nicht wisscn, wic Preußen mit ihren Stammcsbrüdcru in Po> sen uiugcht, Herr v. Aismarck mag schließlich und ua» mcnllich ein klein wcnig Böhincn besuchen, ilm zu ersah» reu, wic ein Krieg mit Prcußcu hier zu Lande geradezu als ein heiliger Krieg aufgefaßt und geführt wer» den würde. Und wenn dcr preußische Herr Premier dies alles crwogcn haben wird, - ^ dann mag er sci< neu Leiborgaucn fürdcr auftragen, anö dein innern Kon« slikt in Oesterreich Kapital zu schlagen; für seine Sache wird hier nichts hcrcmSschcu als — eine derbe Abfertigung auf cinc unbescheidene Frage." Kvakau, 5. April. DaS Verlangen nach Er» nennnng eines gal «zischen HoflanzlerS, meint „Eza?," sei nicht so ungeheuerlich, wic die Suprc> lnaticgclüslc, wclchc vou deutscher Scitc ebcn in dcr Bekämpfung jenes Verlangens zu Tage treten. Mit dcr Zcnlralisation, wie sie für die Krone, für die Reichs, cinhctt unentbehrlich sei, vertrage sich ein galizischcs Hofkauzlcramt ganz gnt, und von cincm „Srparalis-mn>' diesem Augenblicke 05.000 M. zwischen Bologna nüd Fcrrara konzcntrirt sind; 35.000 M. sollen gegen P'«' zenza hiu aufgestellt wcrdcu. Auch geht fortwährend Kriegs-material in großer Menge von Alessandria nach BologüN» Ninlini, 3. April. Seit einiger Zeit herrscht zN'i' schrn dcr Bcuöllcrnng nnd der Garuifou cinc schr ge< reizte Stimmung, nnd gestern Abends kam cS zu einein förmlichen Kampfe, dcr gegcn ciuc Stunde daucrtc. Heult ^ Ntorgells crucucrtc sich der Kouflii't uud dic 5larabinictt mnßtcn vou ihren iltcuolvcrn Gebrauch machen. Die ^ dcn sin dgeschlosscn und die Stadt verödet. General M<^ zacapo nnd der Staatsauwalt sind von Forli angekommen Nustschuk, 27. März. WaS sich hier Nennet werthes begibt, beschränkt sich auf mililärischc Ocn>e< gnugcn, so kann ich Ihnen berichten, daß der in Schling stationirtc zweite Armeckorps'Kommaudaut, Marsch^" Tschcrleß Abdi Pascha, vorgestern mit zwei Bataillons Infanterie hier eingerückt ist und feierlich empfang^ wnrdc. Die hicsigc Kanonicr-Schalnppcn»Flottillc <>' durch eiuc Panzer Dampf-Schaluppc vermehrt. Bereits frliher sind hier zwci Eskadrons Kavallerie mit cinel Fcldbattcric eingetroffen. Die Einquartierung fi"^ nächst dcr Kavallerie-Kaserne in Ehans statt, die aü«) dic in diesen Tagen noch zn erwactenden Trnppcu aus^ ! znnchmcn bestimmt sind. Dic Starte des an dcr Dona» aufzustellenden Oliscruations-Korpö dürfte nach dcn vcl" läßlichen Nachrichten allerdings bei 0000 Mann ^ tragen, es scheint abcr ciuc gleiche Zahl als Rcsc>^ für Schumla bestimmt zn scin. Dicsc inilitärischcu Ä^ wcgungen gchcn übrigens mit mehr Anfschcn als s'l verdienen vor sich, so wic ich auch die bedauerliche Wahl' uchmnug rcgistrircu muß, daß übcrlricbcnc Mitthcil»'^ gcn nichtswiirdigcr Persönlichlcitcn von dcm linken a"! daö rcchtc Donau-Ufer und nmgckchrt lolportirt wert».'»- Korfu, 27. März. Man kann nnscre ZuM^ kcincöwcgs bencideuswerth finden, das allgemeine Ele>^ ist im Wachsen und die Vcrarmnug dcr Bemittelte" macht entschieden Forlschrilte; dcr beständige Perfols wcchsel in dcr Administration läßt es auch zu lei»cl Folgerichtigkeit uud Ordnung in dcr Verwaltung lo^ men. Wenn dic Vorlagen jcncr Kommission, wcla) zur Rcvidirung der griechischen Gesetze, um sie mit dc> Verhältnissen anf den jonischcn Inseln m Einklang i', briugcu, eingesetzt worden, von dcr nächsten slaM»^ genehmigt wcrdcu, so dürste für dic korfiotischcn GrN»^ . cigcnlhümcr wicdcr cinc glücklichcrc Zeit anbrechen. ^ > dcr wiederholen sich noch immer in fast regelmäßig B Aufeinanderfolge, Gcwaltthäligkcitcn aller Art. Ka"^ daß dcr ötcdaktcur des Tagcöblatlcs „Laudinanuswol^ uon vier griechischen Soldalcu augcgriffcu uild mißh^ dclt wurde, so hört mau schon wicdcr von einer neue' Gewaltthat, indem Herr Dczozzi auf offenem Platz "0 cincm Bauern angefallen und halb todt geprügelt lvM"' Ein Herr Laudoni, Kaufmann nnd Grundbesitzer, wur in gleicher Wcisc von seinem Schnldncr mißhandelt u> erhielt mehrere Wnndcu am Kopfe. Dcr Povel, ^ in großer Anzahl Zcuge dcr Mißhandluug war, llatsa) Beifall und rief: „So sott cö allen Besitzenden ^ Vornehmen ergehen." — Dicbslähle und Einbrüche su, an dcr Tagesordnung, die Angreifer dcö Redakteurs ^ ^___________ ^^ Fläche hcrvorragt. DaS auf dcm obersten Ende des Krcuzcs augebrachle klciuc Bild dcs Erlösers ist Scgcn erlhcilcüd und ein Buch haltend abgebildet, mit grünem Hciligcuschcin uud ciucr Gewandung von traditioneller Färbung. Zu bcidcu Scilcu luicu zwei Engel in an-betender Skllnug. Allf dcn äußersten Enden dcr Arme befinden sich die Attribute der Evangelisten nnd ciu schwc« bendcr Eügtl. RcchlS nnd links vom Krcuz und nutcr dcn Armcu schlicßcn sich drci Reihen kleiner Täfelwerlc an, auf denen „die Jungfrau" und „dcr Evangelist Io» hanucö," „die Kreuzigung der Schacher," „Ehristi Grab-lcgung" uud „Viaricn am Grabe" oberflächlich entworfen sind, und zwar iu dcn alten typischen Formen, wie sic bei dcu Gcmäldcn und Minialurbildern dcr ersten Jahr» Hunderte häufig zu fiudcn siud. Auf einem kleinem Tä> fclwcrk am Fuße dcs KrcuzcS sicht man Petrus sitzend die Fragen der Magd anhören. Ein gleichartig^' Wcrk auS späterer Zeit in S. Guiglia in Lucca, anf Holz gemalt nnd ohne Relief, stellt auhcr dcm Heiland, dcu Evangelisten, einigen Hei» ligcn und Engeln, auch noch dieselben Szenen dcr Pas. siouszcit dar, wic iu S. Michclc; abcr dcr Verfall, dcm auch dicsc Kunstübung erlag, ist sowohl in Form nnd Darstellung, als in dcr Art dcr Malerei wahrzn» nehmen. Dcr Nöiper steht noch aufrecht, abcr dcr Kopf ist schou mehr gebeugt als früher und dcr Umriß nicht fchlcrfrci. Wahrscheinlich geholt dicS Kruzifir dcm Endc des zwölften IahrhuudcrtS au. Auch iu Pisa scheinen, wic in Lucca, Kruzifixe die ersten Mcücrcicu gewcscn zn scin, wovon das ülccslc wohl zwcifcUos daö in Sauta Maria ist. Dcr Leib hängt hicr schon in Bezug auf dic Lage dcr Armc tiefer alS in irgend cmcm cmdcrcu Bildc, abcr dcr Körper steht lwch immer aufrecht, dic Augen sind noch offen nnd drohend und die Füße von einander getrennt; daher ist wahrscheinlich, daß dies ciuc Arbeit dcS cilftcn Jahr-Hunderts ist. Das offenbar vou dcr Spitze dcs Krcuzcs abgcbrochuc Brustbild dcö Erlösers in Glorie ist jetzt unmittelbar über dcm hervorragenden Hciligcnschmi dcs uutcn Gclrcuzigtcn augebracht. Auf dcn Armen dcs Krcu-zcö fiudcu fich wic gewöhnlich dic Figuren dcr Iungfran uud dcr Evangelist Johannes, abcr dic kleinen Seiten« vildcr weichen in Grnppirnng nnd Wahl dcs Gcgcnstau» dcö uon dcncn in ^ncca ab. Auf cincm andern Krnzifir, derfclbcn Zeit angchö-rcnd, nnd erst kürzlich in Scpolcro in Pisa cntdcckt, ist dcr Erlöser noch aufrechter als gewöhnlich nnd in guter Proportiou dargestellt; abcr an dcr Spitze fehlt dcr Ehri-stnö in Glorie uud statt dcs Euaugclistcu uud der Iuug-frau fiudcu sich hier zwci tlcincrc Bilder vom Abendmahl nnd dcr Fußwafchuug, und am Fuße dcs Kreuzes statt S. Pctcr uud dcr Magd das Hcrniedcrslcigcn dcs h. Geistes. Daö Krnzifir in dcr Kapcllc Ntaggiorc dcö Eampo Santo in Pisa, von spütcrcm Datllm, zcigt in dcr magcrcn Gestalt dcs Heilands cinc geschmeidige Elastizität, daö geneigte Hanpt und die geschlossenen Augen deuten schou dic Entwickelung cincr späteren religiösen Auffassung an. Abcr dcr Begriff von ^chmcrz wird noch durch kciuc Uebertreibung im Ansdrnck, sondern bnrch rnhigc Traurigkeit gcgebcu. Haltung nnd Alisdruck dcö Gekreuzigten lassen den Schluß ziehen, daß dics Wcrk zwischen 1150 nnd 1190 entstanden ist. In cincm noch späteren Krnzifir iu S. Piclro in Viuculis, jetzt San Picriuo, von Pisa sicht man dann dcntlich wic die neue Auffassung, dcu Heiland schmerzvoll darzustellen, an Ausdehnung gcwanu. Dic Füße dcö kolossalen Ehrislns sind zwar dort noch vou ciuan» dcr cutfcrnt an daö Krcnz genagelt, abcr dcr Lcib und dic Hüften hängen nach anßcn hin über, nnd gebe»'^ dic Idee dcö Todes mit cincr gewissen Realität. ^ Augcubraucu sind schräger, dic Angcn geschlossen, ",, Stirn ist mit Runzclu bedeckt und gibt dem Gcsichl e finstres Aussehen, gemischt mit dcm Ausdruck drücke'' ^orgc nud uorzcitigcu Alters. Auatomic scheint von " . Küustlcr vergeblich sludirt zn scin, nnd dic AussM'', zcugt dnrch den dlilitlen Umriß nud gelbliche Farbe dcm allmäligcn Untergänge dcr Knust. ..<^t Dicsc traurigcu Darstclluugcn vou dcr ^^^7,^1 ' dcö Erlösers bilden dcn Uebcrgang zu dem «-'»ta^ ^ Stil Giuuta Pisauo'ö, dcsscli Werke in Gemeiuschast' dcucu vou Margaritone die nntcrstc Stnfc ciuucl)' zn dcr die Kunst iu Italieu jcmalö hcrabsauk. ^ ^l Erst Giotto, dcm Erfiuder ncucr Typen »n ^,, florcntiuischcu Schnlc, war cö im vicrzchutcu 2^V. ,^e dcrt vorbehallcu, dcr Gestalt dcö Heilands wicdcr ^ . nnd Erhabcuhcit zn verlcihcu. j>i Dic uou seiner Hand herrührcudc KrcuzigNl'li ^i dcm südlichcu Qucrschiff dcr Basilika uou Asst>l " ^s mit dcm weder verdrehten noch entstellten AnlUV ^,, Heilands, dnrch daö Fehlen dcr blntcndcn Wund"'.^t tcr dcm Dorucnkranz, nnd durch dic große Einsam „ und Schmicgsamkcit dcö Umrisses dcr Foriucn, .^,. gcwaltigcu Kontrast mit dcu vorangegangenen^^! ^^ Obgleich schön nnd dramalifch aufgefaßt, ^i ^^ Kreuzigung in dcr Scrovcgni - Kapcllc in P^a., ^, nicht in dcmfclbcn Grade gclnngcn, wic dic cv ..^ wähnte; abcr dic Proportionen dcS Gekreuzigte'.^ korrekt, dic Form gut gewählt uud der Ausdruck' ^ voll nnd mild. Dc'r dargestellte Moment ist "^ hel Todes, wo dcr Engcl die letzten Ströme Blut cu ^ wundcn Seitc aufsangt. Dic Züge drückcn Schn>c H ^,, und dcr Mnnd ist geöffnet; dic Hände sind ctiv" 843 Mi, der bereits so weit hergestellt ist, um dem Nedak-uonsgcschäst wieder obliegen zu können, sind vor ein Kriegs-lltticht gewiesen, das in Athen Urtheil sprechen wird. Mgesnenigkeiten. Cc!„e k. k. apostolische Majestät haben mit aller« Mstcr Entschließung vow 2. April d. I. dcm Linienschiffs, l'hmich Otto Koczyan die Bewilligung allergnädigst zu ^lhcilen geruht, den ihm vetliehenen kaiserlich russischen ^l. CtaniZlau)-Ordcn dritter Klasse und die kaiserlich rnssi» >M goldene Rettungsmedaille annchmcn und tragen zu dürfen. — Die Werbungen für das österreichische Frei» Willigen lorps in Mexico, welche in Wien schon am ^ d. in der Alsertaserne vor der Assentirungslommission ^ Infantcrie-Negimentes Hoch» und Deutschmeister begon» 'len haben, lassen nach dem Resultate der ersten drei Tage "wrtcn, das, die fur daS Frühjahr 1806 bestimmte Anzahl ^°N 1000 Mann noch vor Ablauf des Monates April zu Stande gebracht werden dürfte, da vom 3. bis zum 0. d. ""eits übcr 200 Mann zu den verschiedenen Wasscngattun« 2e>< angeworben und in Folge dessen schon zwei Transporte ^ je 100 Mann in das Hauptdepot des mexicanischen Frei« ^lligeillorpy nach Laibach abgegangen sind. ^ -» Die Morgenausgabe der „Ostsee>Ztg." vom Itcn "Vlil ist polizeilich mit Beschlag belegt worden, dem Ver» ^khmcn nach wegen eines Artikels unter Paris. Vermuthlich ^ ein Druckfehler die Veranlassung zu dieser etwas auf« Migen Maßregel gewesen: es ist nämlich in dcm Artikel !" ..Ostsee.Ztg." von einer „Trugpolitik" statt „Truhpolitil" "euhens die Rede. » . "" ^uf der Oberschlesi schen Liscnbahn hat .,^ '" der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein schrcä-'^r Unglüclssall ereignet. Mn Mittwoch Abends von Ärcs-^^ abgelassener Gütcrzug ist auf der Strecke zwischen Zabrzc ^ liluda entgleist und den Damm, der dort ziemlich hoch ^ hinabgestürzt. Die Lokomotive soll stark beschädigt sein. uunf Nagen sind mehr oder weniger zertrümmert, nachdem 'k die Maschine hinter sich nachgezogen hat. Das grsammte "Mpersonal ist theils leicht, theils schwer vcrleht worden. . — Aus Neu Häusel erhält „Pcsti Naplo" Nächst über ein Duell, welches dort am 30. v. M. in den ^Mittagsstunden vor sich gegangen ist. Der Hcransfor« lnde war ein kaum 20jähriger junger Nngar und der vttausgcsorderle ein ungefähr 30 Jahre alter ausländischer aron. Der Herausgeforderte, der den ersten Schuß hatte, envundctc den Gegner am Fuhe, worauf dieser, seine ^Undc nicht beachtend, sich der Schranke näherte nnd seinen "egncr durch die Vrust schoß. . -- Zur Pariser Ausstellung weiden von einem Gute l Gräfin Nostih in Ungarn Tabakblätter gesendet, welche "« Länge von 30 Zoll und eine entsprechende Breite von " bis 16 Zoll haben. . ^- Die Kommission für den Strafkodex in Florenz ^ einstimmig die Abschaffung der Todesstrafe Schlossen. fokales. ^ Samstag den 7. April beehrten Se. (irzellenz der Herr '"thaller Baron Bach in Begleitung des Herrn Schul« 'hrs und Propstes Dr. Iarz das l. t. Gymnasium 3ol r'"^ besuche. Hochdieselben unterzogen die sämmtlichen slck»- ^'^ Lehrmittelsammlungen cmer eingehenden Be« ^?'^"g, wohnten in den einzelnen Klassen dcm Schnluntcr- ^ bei und geruhten sich über die wahrgenommenen Lei« , stungen der Schüler und Profenoren in huldvoll anerkennen« der Weise auszusprechen. — In gleicher Weife besuchten Se. Exzellenz in der verflossenen Woche die hiesige k. l. Normal Haupt schule, um sich von dem Zustande derselben und dem Gange des Unterrichtes zn überzeugen. — Im Monate März 1860 haben an I okalp'o lizei li» chen Amtshandlungen des Magistrats stattgefunden: ^ 5 Brodbäclercirevisioncn, 14 Flcischnachwägungcn, 9 Schlacht« lokalitätenrevisioncn, 3 Konfiszirungeu von Wagen und Maßen, 2 Anstände wegen Standausstcllung, und 2 Ve< ^strasungen der Uebertretungen gegen die Rcinlichkcitsvor« ^ schriften. — Das Konzert der p hilharmo nischon Ge-sellschaft, dessen (Wrägniß dem gesellschaftlichen Schul' fonde gewidmet ist, findet nicht, wie wir in der letzten Nummer berichteten, am Mittwoch, sondern erst am nächstkom» ^ menden Freilage statt. Zur Ausführung kommt die Oper „Die Verschwornen, oder der häusliche Krieg" von Schubert nnd die erste Walpurgisnacht von M«n« delssohn'Varlholdy. Für dieses Konzelt wurde das Entree mit 60 kr., das Entree sammt reseruntem Sitz mit 1 si. festgesetzt. Ncservirte Sitze sind vorläufig in der Handlung des Herrn Josef Karinger am Hauptplatze zu haben. Die ^Ausgabe derselben beginnt Morgeu Dienstag den 10. l. M., ohne daß frühere Vormerkungen angenommen werden, und dauert bis ciuschließig den kommen« den Donnerstag. — (Kirchenmusik.) Die gestrige Kirchcnmnsikpro» dnllion in der evangelischen Kirche war von einer zahlreichen Znhürcrschaft besucht; auch Se. Exzellenz der Herr Statt» Halter Freiherr v. Bach beehrte dieselbe mit seiner Gegenwart. Wir halten hier eine jcncr selten gebotenen Gelegen» ! hciten, uns an den weihevollen Klängen wahrer, reiner geistlicher Mnsit in ihren anerkannt vorzüglichen Vertretern aus alter uud neuer Zeit zu erbauen, und in dieser Nichtnng ^ muß die Wahl der Musikstücke sicherlich eine gelungene genannt werden. Den Neigen der Produktionen eröffnete ganz paffend ein Präludium für die Orgel von A. Hesse (gestorben im Iahrr 1«05>), welches wie das später folgende Adagio aus einer Mcndclssohn'schcu Orgelsonatc vom Herrn Theodor Elze recht schön und mit jener Wir» lung vorgetragen wurde, die auf dem zu Gebote stehenden Instrumente, das eben durch cin neues crseljt werden soll, nur immer erzielt werden tann. So erschienen diese beiden Musikstücke selbst als cin treffender Appell an das Publikum, dem gesagt werden sollte: „So will ich nimmer jammern." — Ans den übrigen Musitslüclen, deren Aufeinanderfolge wir bereits in der Ankündigung der Produllion brachten, erwähnen wir die wundervolle Arie für Sopran mit Olchcslcrbcgleitnng aus dem Händl'schcn „Messias": „Ich weiß, dah mein Erlöser lcvt," die von einer ans den Konzerten der philharmonischen Gesellschaft rühm» lichst bekannten Dame (Frl. Edcrhart) vortrefflich gesungen wurde; der Vortrag bekundete eben so sehr die richtige Auf» sassung, wie die gediegene Schule, welche dieser routinirten Sängerin cigcn ist, bei der wir insbesondere die Nnhe be« wundern, mit welcher die Töne in schönem Ebenmaße hervor« quellen. Einen nicht minder glücklichen Erfolg hatte das Damentcrzclt „Bleib bei uns" von M. Hauplmann, welches von Frl. Helene Pcssial, Frl. Cölcstinc Püchlcr und Fran Louise Prücker mit so schönem, wahrem Ausdrucke zum Vo» trage gebracht wurde, daß an einem andern als diesem dcm Gottesdienste geweihten Ottc sicherlich ein lauter Beifall die Leistung belohnt haben würde. Noch smd cs zwei fünsslimmige Chöre älterer Meister („In den Armen dcin" von Melchior Frank, 1L^6, und „Von Gott will ich nicht lassen" von Ioh. Eccard, 1571), welche zu den hervorragenden Nummern zählten. Die eigenthümlichen Formen, denen wir hier begegnen, diese einfache und doch so großartige Erhabenheit des Styles hatten in uns nur den Einen Wunsch wachgerufen, diese herrlichen Wcrkc von einer größeren Masse von Sängern zu Gehör zu bekommen, in welchem Falle die Wirkung cine wahrhast überwältigende sein mußte. Indeß wnrdcn diese, wie auch die weiteren chorischcn Produktionen mit recht lobcnswerther Präzision — eine lleine Schwankung war nur in der Echluß-nummcr, „Gloria" ans der Messe von Ioh. Scb. Bach bemerkbar — aufgcsühlt, und sind wir dcm Arrangeur Herrn Nob. Hornitel, für den genußreichen Abend, den er uns verschaffte, ebenso dankbar, wie wir andererseits mit Vergnügen lonstalircn, daß der wohlthätige, damit verbundene Zweck als vollkommen erreicht betrachtet werden darf, da, wie wir hören, ein Ertrag von 219 fl. erzielt wurde. — Das Mineralbad zu Tö plitz in Untertrain wird am 1. Mai eröffnet. Es werden dort die Inhalations-, Molken« und Mineralwasscrtur, sowie Wannen» und Douche-bädcr eingeführt. — Wir finden in dem amerikanischen Blatte „Milwaukee Ceebote" folgende für das österrcichifche Frciwilligeulorps in Mexico sehr ehrende Mittheilung: Die Besatzung von Mata» moros ist durch «00 Mann Oesterreicher verstärkt worden. Was immer man auch von der Sache denkt, der diese Ocstcrreichcr dienen, so kann man doch nicht umhin, die größte Hochachtung vor ihnen zu haben. Die herrliche Disziplin, die großen, kräftigen, stattlichen Gestalten und die offenen, freien, intelligenten Gesichter dieser österreichischen Soldaten erfüllen einen ordentlich mit Bewunderung. Mit Leuten solchen Schlages werden die mezicanischcn Gurgel« abfchneidcr harte Nüsse zu lnaäen haben. AuS der Hitzunst des Gemeinderathes vom tt. April. Nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung, wel« ches genehmiget wird, eröffnet der Bürgermeister der Versammlung, daß die Sladtgemeindc Laibach die Lokal» Polizei am 10. l. M. übernehmen wird, da die Uebernahme am 1. l. M. vorzugsweise deshalb nicht mög» lich war, weil die Adaptirung der Arrestlokalitäten nicht vollendet werden lounte. Weiter erläutert derselbe den an die Gemcilldcrüthc vertheilten Kasscstandsauswcis und klärt insbesondere auf, welche Posten in dcm in „Zurechmmgs-dolnmenten" bestehenden Kassarcstc inbcgrisfen sind. Ueber eine Interpellation des GN. Blas nil wegen Herstellung eines Durchganges zwischen dem Polizcidireltions« gebäude und dcm Fürstenhofc in der Herrengasse bemerkt der Bürgermeister, daß die Sache zwar im Znge sei und dem« nächst an die Aauscltion gelangen wcrdc, daß jedoch die Ausführung des Projettes wegen dcr uuverhältnißmäßigcn Kosten sehr fraglich sei. Maglstratsrath Guttman im Namen des Magistrates referirt über die aus Anlaß dcr bevorstehenden Ergänzung«« wählen zum Gemeindcrathe nöthigen Verfügungen. Hiebei entspinnt sich nun über die Tageszeit, wann der Wahlalt beginnen soll, so wie über die Wählerliste und deren Zu» sammenstcllung eine kurze Debatte. In ersterer Richtung geht die Meinung der GRN. Debeuz und Dr. Suppan dahin, daß der Wahlakt anstatt um 0 Uhr Vormittag«, wie der Magistrat proponirt, jedesmal schon um ö Uhr Vor» mittags beginnen solle, während GN. Horal den Wahlakt wenigstens für den dritten Wahllörper um 6 Uhr be« gönnen wissen will. Bezüglich der Wählerliste spricht sich l,,^^Mkrampft, aber die Gelenke gut ancinandcrgcfügt sel,r ^"' ^" weitem besseres Werk und dem vou Assist p^ vmum,d^ ist das iu dcm Chor der Serovcgni-Ka-h^ ""fsschängte Kruzifix. Dcr Christustopf dort drückt l>cs!'^ Nuhe lmd Ergebenheit aus uud verwirklicht am Ü, is>!'^" ^,r>ff des Mcusch gewordenen Gottes, die dtt?l "luffussuug dcs Erlösers, dcr für die Sünden Du^!^ l"M Kreuzestod erduldet. Aber nicht allein dic lo's , 9 des gekreuzigten Heilands war es, dic Giot-Kln-!s. ^cgabung verrieth, auch seinc Bilder, iu denen ll>c>'s " Glorie erscheint nnd Segen ertheilt, sind >° glücklich in dcr Erfindnng eines neuen Typus. bc6t. !^""' v"" ihm gemalten nud erst kürzlich cnt-H^Mcölc zu Santa Chiara in Neapel drückt dic Kovf - 6 Heilands Ingcnd nnd Majestät aus; dcrZ schön "°" cdw"- jedoch ciufachcm Umriß, und die I°rn, ^Muctcn Zügc von gefälliger und regelmäßiger ^vvtn ^" dünner flaumarligcr Aart bedeckt Kiuu uud sind ,,' ^ A"acn, uicht mchr in kolwcntioncllcr Form,' Alm ) dm Regeln dcr Natur mit rundem itanthus, zcich "'""'nkcl) und Iris gezeichnet, dcr Typus tcnn-das dc,- ','l "'"b'^""a. dcs altcn in ein neues Ideal, lclgc tu Phantasie künftiger Iahrhuudcrtc zur Gruud« ^lovic , ^'" Vcvglcich mit audcru ChristuSküpfcn iu l ^Nsck^"^'°tto zeigt gerade dieses Bild, welches bahn a/. ^' dialer selbst während scincr Küustlcrlauf. schwort , ^ ^' Iu dcr Halbsigur mit dcm Doppcl-^tcr w, .^ ^" Schlüssclu '" dcm Altarblatt von S. 3°rm ^ ' ^ b,c ans der Zcit Ginnta's gccrbtc kuszcligc , Ilt; z>.,. ?°^^ auf einfache Proportionen zurnckgc-l"ls, h" 'chlccklichc Ausdruck aus dcr Zcit Papst Pas« Ahnten "> . "'^^ ^"' weniger bis gcgcu (5ndc dcS Jahrhunderts erhielt und scsbst in den Bil- dern Cimabnc'S wahrzunehmen ist, verschwand gänzlich und machte cincm natürlicheren, wcnn auch ebenso ernstem Blick Platz. Dieselben Verbesserungen sind bei dcm Christus oberhalb dcr Thür in dein südlichen Qucrschisf dcr Kirche von Assist mit Vmtheil benutzt. In dcr That lchrtc Giotlo zum gvoßcn Thcil zu dcu crslcu Formcu nud Umrissen dcr römischcu Katatom-bcumalcr des fünften nnd scchsccn Iahrhuudcrts uud zu dcucn dcr Mosaikmalcr in dcr Tauftapcllc und S. Apol-linarc ^luouo iu Navcnna zurück. Der scgucudc Crlöscr auf dcm Krnzifix von Ognissanti war cin majestätischer uud jugendlicher Typus, von anmuthigem Umriß nud gemuthvollcr religiöser Anffassnng. Dcr bloßen Ncgcl« mäßigtcit und Erusthaftigtcit fügte Giotto den Anschcin ciucr cigcncn Inspiration hinzn. Majestätische Nnhc, friedlicher Ernst und edle Proportionen tcnnzcichncu dcu „Hcilaud iu Glorie" im Ciborinm von S. Peter in Nom uud iu ähulichcu Darstcllungcu dcr Scrovcn.m-ssa-pcllc in Padua. Das milde, saufte uud geistvolle Antlitz dcs Erlösers zn Santa Ehiara von Neapel scheint jedoch am bcstcn die christliche Idee auszudrücken nnd erfüllt sowohl in Großartigkeit dcS Umrisses als in rich« tiger Proportion nnd Haltnug jede Forderung der Knnst. Dcr tlare offcne Blick dcS regelmäßigen AnqcS vereint weiche Schönheit und Majestät, die breite Stiru bckun-dct ciucu traftia.cn Gcist uud das gescheitelte, in ^ockcu herabfallende Haar gibt dcm Gesicht einen cigcncn Reiz, Wcnn mm Giotto's Werke eine nncudlich vicl größere Energie, Kraft und Gedankenfülle nud cin männlicheres Ideal dcS Heilands verkörpern, als sein Nachfolger Angclico je erreichte, so durchweht sic abcr auch schr vicl weniger warmcS religiöses Gefühl, als die dcs Lctztcrcn. Fra Giovanni, gewöhnlich Angclico genannt, der Letzte dcr GiottcStcr, gab seinem Ehristnsbild am vollkommensten den NnSdruck dcr Resignation nnd Opfer-freudigleit, Der weiche Charakter der Züge, die leichte Beugung dcS Hauptes drückten am schönsten das Gefühl dcr Freude aus, wie sie dcr cmpfnndcn hat, welcher die menschliche Gestalt annahm uud uutcr den größten Schmerzen noch Zufriedenheit im Herzen trug, daß ihm vergönnt war, für dic Sünden der Welt zn sterben. Die Gestalt dcs Gottessohnes am Kreuz ist in edlerer Wcisc ausgerichtet nnd einfacher als die Giotto's, aber da die Gestalt nicht so leblos erscheint uud dcr Schwere deS cigcncn Gewichts wcnigcr nachhängt, ist sie anch weniger kraftvoll wie bei jenem; sie versinnbildlicht zweifellos am besten das erhabene Opfer nnd bleibt das Ideal einer menschlichen Gestalt in solcher ^agc. Es ist schwer, die Werte dieser beiden Künstler zu analysiren, abcr dcr charakteristische Unterschied liegt in dcr Kraft und Energie dcS Einen, und in dcr sanften religiösen Resignation dcS Andcrcn. Giotto gibt natürliche, Angc-lilo idcalisirtc Formen, Die Ausdrucksweise dcs Ersteren entspricht dcr Macht seines Genies, dic dcs Letzteren steht im Einklang mit seinem sanften, nachgebenden nnd freundlichen Wcscn. Vom künstlerischen Standftuukt aus sind bci Beiden die Proportionen gleich schön. Giotto erschuf seinen Typns im vollen Bewußtsein junacr Kraft,' die in cincm hohcn Grade durch daS Aufblühen dcr Kunst uud Religion erregt worden war; Angclico bediente sich dcS von Giotto erfundenen Typns, verlieh ihm abcr cinc intensiv religiöse Anffassnng. Giotto gab als Erster, Angelica als Letzter dcm gekreuzigten Heiland die für alle Folgezeit mustergültigen Formen. Dcr Mönch Angclico aber fand daS bleibende Ideal einer Gestalt, deren Bedeutung zuerst durch Giotto, den Gründer der italienischen Kunst, culwickclt wordeu >war. Joseph Archer Crowe. (Grcnzbotcn). 544 GN. Dr. V. Kaltenegger gcgcu die Umgehung der Be« . siimnmng des tz. 29 lit. clb,tverstä»dliche Sache und ebenso verstehe es sich! von selbst, daß die Nemuneration erst nach beendetem Ge» fchäflc flüssig zu machen sei. Ncserent erllärt, daß er diese Angelegenheit nur von objektivem Standpunkte auf» fasse. Da es thatsächlich schon mehrmals uorgelommen ist, daß wichtige Urkunden und Alten nicht aufgefunden werden lonnten, die in der magistratlichcn Registratur jedenfalls er« liegeu sollten, sei die Ordnung der Alten unbedingt noth« wendig, diese sei jedoch eiu zu zeitraubendes Geschäft, als daß es von ciucm Beamten neben dem gewöhnlichen lurrcnten Dienste besorgt werben lönnte, während so ganz besondere iFachkenutnisse dazu nicht erforderlich seien, daß eben nur ein Ncgistratursbcamlcr damit betraut werocn tonnte. Ucbri« gcns liege es nicht im Sinue des Scllionsanlrages, daß die Remuneration vor der Vollendung des Geschäftes bezahlt werde. Bei der Abstimmung wird zuerst der Autrag des ! GN. Horal auf Erhöhung der Ncmuueration verworfen und der Antrag der Sektion mit der ausdrücklichen Elläutcrung, daß die Remuneration erst nach Beendigung der Arbeit flüssig zu machen sei, angenommen. GN. Dr. Schupp! im Namen der Finanzseltion be« antragt die Flüssigmachung des Vcidieustbetragcs für die vom Stadtmagistrate benöthigten Druclarbeitcn und Infer» tionsgcbühreu mit 531 fl. 22 lr. aus der Stadtlasse und mit 50 fl. 30 lr. aus der Armenfondölasse, welcher Antrag uach vorläufiger Beantwortung , ciucr vom GN. Dr. Orel gestellten Frage seitens des Bürgermeisters auch angenommen , wird. (Schluß folgt.) Neueste Nachrichten und Telegramme. Pra«, 7. April. (N. Fr. Pr.) Gestern Mittag wurde im hicsiacu StaatSliahnhof in dem Momente, wo , cr nach Pardnuitz abreisen wollte, cm elegant gekleideter! Mam, verhaftet. Sem Taschenbuch zeigte cine A u f-nähme der Prager Fcstu ug s w c rlc, seine Berliner Paßlartc lautete auf dcn Namen Grus Waldcrsec. »embera, l>. April. Die Land tag s d cp nta< tiou, welche wegen Errichtuug einer galizischcn Huf« lauzlei an Se. Majestät abgesendet wird, rciot unverzüglich ab, nachdem gestern die Andienzdewilligung eingetroffen ist. Berlin, 7. April. Die „Spener'sche Ztg." schreibt: !Wir sind in den Stand gesetzt, nachstehend die preußische Antwort ans die o st crrci chi sch c N otc .von: 31. v. M., welche in Wien durch dcn preußischen Gesandten übergeben ist, mitzutheilen: !iüiett d«n . , . Der Unterzeichnete ist von seiner Regierung beauftragt, dem l'. 'l'. — dcn Empfang der Hoffnung an« zuzcigeu, welche der lais. Gesandte in Berlin dem Mi« nislclPräsidenten imd Minister der auswärtigen Angele« > gcuhcitcn Grafcu von Bismarck mittelst Note vom 3Ncu^ März d. I. gemacht hat. Der Ministerpräsident hat > nicht gesäumt, diese Note, dem darin ausgesprochenen Wnnschc gemäß, Sr. Majestät dcm Konig, seinem allcr-guadigsten Herrn, vorzulegen, und der Unterzeichnete ist mit Bezug darauf angewiesen, an dcu 1'. 'I'. — die folgenden Vcmcrkuugen zu richlcn: Die Besorgnisse ciucr Gefährdung des Friedens sind ausschließlich der Thatsache eutsprnugcn, daß Oesterreich ohuc crleunbarcn Anlaß seit dcm 13. v. M. begonnen hat, beträchtliche Streitlräftc in drohcndcr Weise gegen die prcnßischc Grenze vorzuschieben. Irgend welche Auf-tläruug über die Motive dieses befremdlichen Verfahrens hat die kaiserliche Regierung uicht gcgcbcu; dcuu der Ao haupluug, daß die IuocutrawaUc diese Nüstnugen nöthig gemacht hätten, steht der Umfang der letzteren eben so entgegen, wie die Totalität der Aufstellung der herbeigezogenen Ncrstärllmgcn an der sächsischen u»d preußischen Grenze, wo die Sicherheit der Inden niemals gefährdet, war. Hätte Oestreich sich voll Preußen bedroht geglaubt, so dürfte nach dcn in ocrNolc ocS Grafen itarolyi auZgcsprc" chenen Gcsummigcn uui so sicherer erwartet werden, daß das Wicucr Kabiuet die bedrohlich erscheinenden That-, suchen init Vczug alif Artikel 11 der Änudcöaktc dem! deutschen Bimd angezeigt ober doch wenigstens zur Keimt-! niß der lmliglichcn Regierung gebracht haben würde.! Statt dessen vermissen wir noch heute jeden Versuch, dcn angeblich defensiven Charakter der österreichischen Rüstungen durch Angabe irgend wclchcu Anzeichens ciucr Gefahr, gegen welche die Vertheidigung sich richten sollte, zu rechtfertigen. DaS Geheimniß, mit welchem die Nü« stnngcn Oesterreichs umgeben wnrocu, und das Äcslrebcn, > ihren der k. Regierung wohlbekannten Unifang gcriugcr! erscheinen zn lasscu, als cr ist, haben dcn an sich natürliche» Eindruck nur verstärken tömicu, daß die seit zwci Wochen täglich vermehrten lais. Truppen an dcr Nord-grenze Oesterreichs zu ciucr offensiven feindlichen Unter" nehmuug gegen Prcußcu bestimmt scicu. Dennoch hat die l. Regierung 14 Tagc lang bis zum 28. v. M. mit dcr Anordnung von Vcrthcidignugömaßrcgcln gezögert, weil dcr Köuig, des Uutcrzcichuctcn a. g. Herr, voraussah, daß die Anhäufuug gegenüberstehender Streitkrästc dcn Fricdcu ernster gefährden werde, als es bis dahin durch dcu diplomatischen Schriftwechsel hatte geschehen tonnen. Erst als vermöge der Zahl > und dcr Stellung der östclrcichischtu Truppen an dcr > böhmischen Grenze die Sicherheit preußischer Landes-, theile uon den Entschließungen des Wiener Kabinets abhängig zu werden drohte, hat Sc. Majestät Maßre-gcln zum Schutze des Bandes angeordnet und gleichztt-tig Alt davon gcuommcu, daß es die kaiserlich östcrrei« chischc Rcgicruug war, welche aus bisher uuaufgcklättcn Beweggründen durch eine militärische Bedrohung der prcnßischcn Grenze einen Zustand dcr Spaummg schuf/ von dcm bis dahin in dcr Politik und in dcm Ver-lchrslcbcn Enropa'ö jedes Anzeichen gefehlt hatte und für welchen die königliche Rcgicruug die VcrautwortM durchaus von sich weisen mnß. Hatte die kaiserliche 9ie-gicruug wirklich nicht die Absicht, Prcnßcn anzugreifen, so vermag die königliche Regierung nicht cinzuschcu. weS-halb Oesterreich jeue lricgciischen Maßregeln ergriff. Wie der Unterzeichnete den jcdcs Grnudes cutbch' rcnden Verdacht einer von Prenßen beabsichtigten Frit' densstorulig in der bisherigen Lage bestimmt zurückweist, so ist derselbe angewiesen, Sr. Exzellenz dem HenN Grafen von McnSdorf in aller Form zn erklären, daß dcn Absichten Sr. Maj. des KönigS nichts ferner liegt, >als ein Angriffskrieg gegen Oesterreich. Au dcn persönlichen Gcsinuuugcn Sv. Majesty des Kaisers hat dcr König, des Unterzeichneten a. g> Herr, um so weniger zweifeln können, als Allerhöchst" derselbe diese Gcsinuuugcu durchaus erwidern und dic cigcncu frcuudschaftlichcll Gefühle für Se. Majestät von den politischen Verhältnissen nndcrührt zu erhalten wis^ sen wird. Deu wohlwollenden Gesinnungen, welche St. Majestät dcn Kaiser für dcn preußische» Staat bcsceleli/ durch Haudlungen AuSdrmt zil gcbeu, dürflc es dcr la>" scrlichcn Regierung uicht au Gelcgcuhcit fchlcu. Iudem dcr Unterzeichnete le. lc. An Sc. Exzellenz dcn Hrn. Grafcu v. Mcusdorff." Hamburg, 7. April. (N. Fr. Pr.) Der Wie"" Korrcspoudent der „Vörscuhalle" meint, die gcwal^ same Auslraguilg der zwischen dcn beiden Oroß" mächten obschwcbcuden schweren Prillzipicn- nud Lebens fragen sei schließlich unausweichlich uud nnr eult Zcitfrage. — Versuche, den König uon Prcu" ßen zur Abdankung zn bewegen, scheiterte» o» dessc» Eutschlosscuhcit, ^ Flensbur^, 0. April. Die hiesige „Nordo. Ztg. ucrnimmt, daßsächsischeP f c r dchändle r hicrselb!' uiclc Pferde für sächsische Rechnung gekauft haben. Paris, 7. April. (N. Fr. Pr.) Es «cht das O^ rücht, dcr rufsischc Botschafter Baron Audbcrg ha" Drouin dc Lhuys bemerkt, Rnßland bclrachle die Hcrzogthümcrfragc alö cinc europäische Augcleac»' hcit. Prinz Napoleon hat keine Mission in Italic»'' ES verlautet, Graf Bismarck sei ernstlich lra n '< Hamburg, Nl. März. DaS Postdampl'fcl)'^ ..Saxouia," Kapiläu Maicr, ging, cxpcdirt vou H"^ August Bollen, William Miller's Nachf., am 31. M^ mit ganzer Ladung von Hamburg via Soulhamplou uach Ncu'York ab. DaS Posldampsschiff „Germania," Kapitän Ehltts, welches am 4. März vou hier und am 7. März vo" Sonthamplou abgegangen, ist nach einer fchnellcn ^t>! uon 11 Tagen am 18. März wohlbehalten in M"' Jork angclommcu. Keschästs-Zeitung. ^aibacb, 7. April, Auf dem heutigen Markte sind ^" schiliisu: 2'i Wagen uud 1 Schiff (li'Z, Klafter) mit Holz. DurchschuittS'Preife. ^^ si. lr. st. kr/ fl^ll^st^!.' Wcizeu pr. Metzeu -^- 8 99 ' Butter Pr. Pfuud - 45 -^!^ Kuru „ — — 2 71 Eier Pr, Stilct — N ^", . Gnste „ . —^- 2^0/ Milch pr. Maß -10 Hafn' „ —!— 17? Nmdfle,schpr,Pfd. ^!«^^ Haldfrucht „ -- 2 95 Kalbskisch „ -16^^ Hcidm „ —,— 2 35 Schlvciul'flrisch „ ^16^^ Hirse „ -^— 2 30 Schöpsenfleisch „ -^^^ Knliiru^ „ —^— 2 47 Hähndcl pr. StUck — 50 - ^. Erdäpfel „ 130 ->—! Taulim „ ^^5-^^. ^,'iussu „ 5-------'—^ Hcu pr. Zcutuer —^ ^ ^, ^rbseu „ 4 50—> Stroh „ —'" "^^ F'sulm „ 5^--------, Holz, hart., pr,Klft. - - ^ Riud^schmalz Pfd. - 52 ^'- - weiche, „ -!'- " Schwciucschmalz „ — 40 —'— Wein, ruthrr, pr. j .»^. Spelt, frisch, „-25-!-! Eimer ^!^!x^ — geräuchert „ —38-,— — weißer „ ^7^-!^ 3Netelirologische 3äeoljuchlu,luen in LaM^ ? KZ Z! Zß ^ 3- ZI 'ß U. Mg. 326,5.! - - 0.7 , wiudstill Nebclrcc,cu o,^ 7. 2 „ N. 327.19 i'1^» NW.s. schw. trilbe gM" 10.. Ab. 32H.04 -j- 7.8 W. schwach stcrucuhcU ,^^^ 6 U. Mg. 327.8» -l- 3 «''windstill Ncdcl' 8. 2 „ N. 327.^ >-14.4 W. schwach heiler "'"" 10 „ Ab. 327.2? l ^j- 8.l W. schwach sicrucnhcll .^ Den 7. Vormittag trübe. Nachmittag theilweisc ausgH' ^ Gcgeu 5 Uhr Ncgcuwollcu. In NW. heiter. Starte "^ scht strahluug. Deu «. Nebel bis 8 Uhr. Milder Frühlingstag. "^,. ^nuahmc dcr Wärme, jtlarc Fcrusicht, die Alpeu »"".'i,jcht, Saufte« Abcndrolh. Um « Uhr VIchc iu SW. ,Z^uU" y. legelförmig, ohuc scharfe Vegrcuzuug, bis zu dcu Plcjade^lc 5^ Vcrautwortlicher Redakteur: Ignaz v. KleinmaYr.