K»s«6l,2 in univesiitetnH kniiillicH 104511 Steicrmarks älteste Stadt und ibre topographisch - historisch geschildert von Ferdinand Naizp, Mit einer Axsichl der 5ladt, u»d einem 11lc»>l! derftwen smnml UmgeÜnüg. Graz. Dr»ct »üb Papier von '.'!. ^cükani's Nlb?n, 18 5 8. 3 ^5^ H 'V! ^^ ^ ^ ^ ^ ^? ^ ^ ^ "^ ^ ^ ^ ^ ^ '^ ^^" ^ Südliche Ansicht von Pettau, Steiermarks älteste Stadt und ihre Umgebung, topografisch - historisch geschildert von Ferdinand Naisp, fürstlich LietsichNcinscher Beamter auf dem Schlosse O^er-Pettau. unb Miiglltd dt« historischen Verein« in Sltiermalk. Mil einer Ansichl ber ?l<,dl, und einem plane derselben sammt Umgeßnng. Graz. Druck und Papier von A. Leylam's Erben. 1858. 104511 — Wo der Abendwolle Purpur schimmert, Da liegst Du, Pettau, alte Mmcrstadt! Wie manches graue Denkmal, halb zertrümmert, Zeugt noch vom Noll, das hier beherrschet hat! Wie stolz scheint, hlich von ihres Vergeb Rücken, Die Vestc durch den wcitcu Gau zu blicken! O Pcttuu! Blüh gesegnet, blüh noch lange D»rch Vottrs Schuh ein froh beglückter Ort! Ihr Lieben, Die Ihr Huld seid meinem Sauge, Euch dufte auch der Freude Kelch hinfort, Bis uusrer üebensblüthcu letzte sinket Und uuS des Grabes stiller Rasen winket! — (Prof, I. A. Suppautschitsch.) Vorwort. Zu den wenigen Städten der schönen Steter-mark, die bisher noch immer eine Monographie entbehren, gehört Pettau, eine Stadt, die sich die älteste des Landes in so lange nennt, als das Gegentheil zn Gnnsten ihrer Schwesterstadt killi von den Gelehrten nicht erwieseil ist. Graz, Marburg, CM, Lnttcnberg, Radkers-burg, Fnrstenfeld, Vrnck, Lcoben, Indenbnrg nnd Aussee haben bereits ihre geschichtlichen Denkwürdigkeiten in größere und kleinere Werke verzeichnet und die Stadt Pettan ist so arm, über ihre rühm» volle Vergangenheit und im Üande nicht ganz bedentnngslose Gegenwart Nichts — als Stein-Monmnente und Notizen in zerstreuten Vnchern nnd Schriften anfweiseu zu können. Dies veranlaßte mehrere Freunde unserer va« terländischcn Geschichte, mich zu ermuntern, dem in Pettan längst fühlbaren Bedürfnisse einer Monographie abznhelfen, doch ich fand diese Anfgabc zu schwierig. Wiederholte Anregungen bewogen mich, dein in gewissen Kreisen immer reger gewordenen Wunsche nachzukommen und das ermüdende Ge> schäft der Sammlung des Materials aus den am Ende dieses Buches augeführtcn Werken, der mir von dem Herrn Ernest Fürst.jnn, mit vieler Zuvorkommenheit zur Verfügung gestellten Biblio« thek sowohl, als auch aus den sämmtlichen dnrch viele Fcucrsbrüuste sehr gelichteten Archiven Pet> tau's zu unternehmen. Die Ergebnisse meiner Forschungen nnd meine eigenen Erlebnisse in Pettau sind in der vorlie» genden Geschichte verzeichnet uud ich ließ derselben eine topographische Skizze über Pettau's Gegen-wart — wozu mich der Herr Ueä Dr. Krause mit einer kurzen Darstellung der klimatischen und Gesuudheitsverhältuisse bereichert hatte — voran-gehen, da diese unbedingt nothwendig ist. Wie mühsam das ganze Geschäft für einen Dilettanten war, der nnr seine Mußestuudeu hiezn widmen konnte, uud sich dabei nur der mim is» matischen Unterstützung des k. k. Herrn Stabs-Fcldarztes Dr. Höuisch erfreute — überlasse ich den Fachmännern zur Würdigung, welche auch berücksichtigen wollen, daß ich während dieser Arbeit durch meine Stellung an Pettan gebunden war und von den in den Archiven zu Wkn, Salzburg und Graz etwa bewahrten Denkwürdigkeiten von Pettau keineu Gebrauch machen konnte, daher auch die Lücken, welche in den: geschichtlichen Theile entdeckt werden, entschuldiget werden wollen. Sollte dieser Versuch dem Bedürfnisse genügen, so wird meine, nicht niederen Gewinnes wegen, sondern aus Achtung für den classischen Boden, auf dem ich seit Jahren lebe, unternommene Arbeit, vollkommen entschädiget sein. Pettau, am 1. Jänner 1858. Der Verfasser. I n l) tt l t. Topographie. I. Allgemeine Beschreibung der Stadt »nd Vorstädte mit ihren Pliilm,, Monumenten. Gassen »nd össcutlichen Gebäuden . 8 II. OcffenMche Zllstaude............l4 III. Die Mrchcn: a) Der Dom St, Keora.. Hauptpfarrkirche der Stadt , . 19 d) Die Mmoritenkluster- uud Pfarrtirche St. Peter und PanI............... 24 v) Die uralte Kirche St, Oswald....... 25 <1) Die Kirche St. Rochus.......... 26 IV. Die Pcttaucr Festungswerke.......... 2? V, Da5 Verschloß Ol'er Pettau......... ^0 VI. Statistische Uebersicht über den politischen Bezirt Pettau . 34 Geschichte. Politische Geschichte, I. Enileitmiss, — Vurzeit...........47 II. Petwn's Vlüthc in der Nömerzeit »nd Drangsale während der Pliltermmideluna............. 49 III, Schicksale Pettmi'h von ll,arl dem Großen dis z»r Nefonnation l>0 IV, Geschicke Pettau ö in der neueren nnd ncnesten Zcit bis zn E»de des Iahretz j 856........... 85 K i r ch e n a, e sch>ch t e. I. Al>c>brcitn»g l»,d Untergang dci» Christenthums in der Rö- mcrzeit................103 II, Wirt'crbelcbünn des Christenthums im Mittrlaltcr , . . MU. III. Krastignnq nud Erweiterung des Katholicislnns nach der Ncfm'nmlim!............. 113 IV, Geschichtlich bekauntc Hanpt- und Stadtpfarrcr nnd Vorstadt-Pfarrer u> Pctt^nl.............l21 S p ec i a l a. e schi ch t I i ch c s, I. Pcttau's Zustände in der Nömerzeit....... 124 II Pcttau'Z Enlstehang li»d Denkwürdistleiten im M'ttclalter 136 III, Denkwnrdigfciten ans der »eurn und neueste» Hcit bis zu E"de des Jahres 18',«........... 147 C u I t li r n e s ch i ch t e. I. Pcttan'Z Cliniüninalwesen mit Nachweisunss aller befanntcn Sladtrichtcr >i»d sämmtlicher Bürgermeister niit ihrem Nir> tini^ofreüe.............. 180 II. Pctlan'e Piiilirrwelne» : ll) Das mnfm'mirte bürgerliche Cavallcrie-Corps . . 194 d) Die Natianal^ardc.......... 203 III. Pettau s Handel nnd Gewerbe........ 2ll IV. Pettau's WohltlMgkeitSmistalte,,: ») Das Vurqerspital . 229 d) Der Armenvermi . 2«!^ V. Pettau's Vollsbildung dnrch a) VollMlilcn .... 2^6 d) Theater...... 239 o) Lundwilthschafts > Verein 243 Das Schloß Ober-Pettau und seine Besitzer. I, Ursprung............... 246 II. Die edlen Herren und Burggrafen von Pettau .... 24? III, Zwischenbesiher............. 253 IV, Die römisch-deutschen Meichsqrafen von Leslie .... 256 V, Die Fürsten von Dirtrichstein als Vrafcn van Leslie . . 259 VI, (Geschichtlich bekannte Schloschauptmänner..... 262 Cdrouil für das Jahr 1857........ 2«5 Pcttau's Umgebung Rundschau............... 2?l I. Das Schloß Grohsonntag.......... 272 II. . , Aulenstein........... 277 III. Die Wallfahrtskirche Maria Neustift....... 283 IV. Das Schlaft Mlm5!'crn........... 286 V. . , Wiirmberss........... 28? VI. „ , EbenSfcld........... 294 VII. . . Thimiisch........... 2!)5 VIII. , „ Guikowa........... 296 IX, „ , Dornau........... 298 X. , , Merctinzen.......... 299 XI, „ . Sauritsch........... 23i) Hur^ UoMgraM. I. Allgemeine Beschreibung der Stadt mit ihrer nächsten uorstädtischcn Umgebnng. Die landesfürstliche Kammerstadt Pcttau liegt unter dem 46". 25', 10" nördlicher Breite und 33«, 32"'östlicher Länge, 73ö Wiener Fuß^) scher dem Spiegel des adria-tischen Meeres, 2 Meilen uon der nächsten Eisenbahnstation 5lranichofeld ^ der südlichen Staatobahn - entfernt, im Marbnrger Kreist Stciermarks, nnd besteht mit ihren ^ur-städtischen Gebieten aus: ___ Kir-!Hm,^ Ein-chm scr jw^hner 2) Der am linken Ufer des Dranflnsses innerhalb den Niiupnanern liegenden inneren Stadt, die bis znm Jahre 1848 in den politischen Bezirk des eigenen Magistrates sitnirt war nnd ihre eigene Twdtpfarrc (St. Georg) hat, mit.........2 20? 1769 d) Der vorstädtischen Ortschaft K anischa nordöstlich am link»,'!, Drannfl'r ^n beiden Seiten des Gwjenabacheo gelegsn, bildet sie mit den 2 entfernteren Ort> fchaften Wcrstie und Wudiua die Orts-nnd Stenenzemeinde ^anischa deo> ehe» mali^en Pairilnonialbezirkeo Oberprttall, in der Pfarre der PP. Minoriten zn St. Peter und Paul in Pettan, nnt 1 80 450 Fiirtrag . 3 2872219 ') Neim Stad!pflirrtliurm, 4 Kir. ^i,,-l hi». Uedertraq . . 3 2872219 l>) Dcr in dem nämliche eliemalissen Be-zirke mid in der üälnlichen Pfarre westlich am linken ^'annfer lieqenden Ortschaf! Waitsch a ch mit drin Schlosse Oberpttlau, in dev ^rts- und Htcner-<^kmrinde Kattschowiim, inil ... .-,2«! 150 a) Ter vorstadtischrtl ^rtögnlu'indl- N ciuli. ! südlich am vechtsu Drcinilfer m der Pfarre Nl, Martin zu Hnldin im ehelnciligstt Patmnomal-Vrzirfe TlNlmisch zn beiden Seiten dcs Vrnnnwassers licqend nnd ^ mit der Stadt dnrch eine ftU Klafter lauge liölzerne städtische Dranbriicke l'cr-bnnden, destehend ai>i<'. 1. Der Stenergemeindc D d e r r a u n mit..........,1 55 259 2. nnd der Stenerfteineiiide Nut er-raiin, die mit Ausschluß der entfmNer liebenden Ortschaft Dra-scntwrf zählt......— 49 251 Dalier Pettan niit sriner liorstädlischen Umqel'ünq.........! 4 41V 2879 nnd mit Hin^nrechnnna. einer artigen und IiNialideN'Ganiison lwn , . . — — 450 zusammen . . 4 419^3329 zcil,lt, und nach Gmz luld Mardnrn, wahrscheinlich die voltreichste Stadt dro Bandes ist. Die Stadt liegt nbristenö an, ^»nc des Schloftberges — eines ?lnolänforo der Ptttancr Stodtbevsir der niit dem nnplmivmdm Vrrgschlosst Oberpeilou die Ttcidl lriiot inid ihr allf der Sndftüc eine Ansicht vn'leilN, die in Stcirrmcnf nur von der Hauptstadt Amz iilirrttoficn wird. Das Oriili<>i[N~Moiiimi<>iit Huf rinn Ilaujjtpl« (\ f< \ // Prffa/t. Westlich wird die innere Stadt von de«n Donlinicailer-, nstlich von drill Minoritcn-KIoster zwei ansehnlichen Vantcn - nördlich von dem Vcrgschlossr uud südlich von dem schönen schiffbaren, 80 Klafter breiten Drailflnsse, der zahlreiche bis Belgrad rudernde Plettrn (Czaikcu) vorüber, trägt, begrenzt. Mitten in der Stadt erhebt sich der schöne Dom -die Haupt- imd Stadtpfarrkirche St. Georg — mit einem colossalen 28 Klafter hohen, ganz srei stehenden Thnrm. Die Hänser der inneren Stadt sind meistens ein liis zwei Stockwerke hoch, feuersicher grbant, die Gassen alle gepflastert, die gangbarsten mit Trotloirs nnd Mzngsca-nälcn versehen, lllid säinmtliche entsprechend brlcuchtct. Die Vorstadt Kanischa ^ deren Name daher rühren soll, weil man dllrch dieselbe in die nächst gelegene bedeu-trnde nngarische Haudeloftadt Groß-kanischa gelangt — besteht ans der RMrrobnrger nnd Warasdiner Gasse, wo-selbst gnt gebante Häuser stehen, dagegen die übrigen zer-strent umherliegenden Häuser dieser nnd die meisten Gebäude der Ortschaft Nann - deren Name datwn hergeleitet.wird, weil man dnrch dieselbe in die nächstgelegenc rrzbischöflich Salzbnrger Stadt Nann an der Save gelangte nnd Waitschach in Hinsicht ihreo Ä>aiizl!stande^ einr strengere Handhabnng der Ball- nnd Sanität^orschriften loimschen lasse li. An öffentliche » P l ä l) e n zählt die Stadt acht. ttlld zwar: den Haupt-, Kirch-, Florian-, Minorilen-, Holz», Kürschner-, Wathüten- und Cnscruplah. Der Hanptplah ist mit den zll Ehren de^ römischen Kaisers Septimini< Sevenls für den 0011 ihln im Jahre 194 wider Pcocrnius Niger in Asien erfochteneu Sieg. gesetzten Orphensmonnment, da5 in« Mitlelalter als Pranger benutzt wurde. — geziert. Dasselbe ist 18^ Mß hoch, 5>^, ^uß breit und ^ ssilß dick, Mld ans einem einzige Slnck weißen Marmoi gem ei sielt. Der ss-lorianplatz ist mit der sslm'iansstatne. g^ftht von Pettan's Bewohnern im ^ahre 174',, nnd rruovirt dnrch dir Vilrgerschaft 1856 - nnd 6 Der Minoritenplah »nit einer Marieusänle — gesetzt aus Danlbarkeit wegen der im Jahre 1l!^4 entgangenen Tnttcugefahr dllrch Krorg Friedlich Grafen von Saner, Freiberrn auf Ant'rnstein, lind von srincm Machtominen Franz Anton (Aasen von Saner 1714 renomtt, dann 1791 von Vincenz Grafen von Saner dr» bkdcrm Vnr' gern Pcttano iün'r^'bcn — grschnmckt. Ucbri^ens wird drr Hanpn 16. Jahrhundert hieße» einige derselben die Heyer-, Priin-, Sturzen-, Pi'ier-, Khniir- nnd Renngasse, dann drr Kornmarkt (Herrrngasse) nnd der Nindermarkt (Minoritenplah). Stadtthore sind zwei, nnd zwar: das Steirer-(Draubrncken-) nnd das Uugarthor; besonders aber sind noch vier Alisgänge ans der Stadt, uud zwar das sogr> nannte längst abgetragene Dranpförtel in der nnteren Dran-gasse, der Ausgaug voin Minoritenplah nach oer städtischen Proinenade, das Speckthor, einst Nenthor genailiit, eil» Dm'chgehhans in drr gleichliamigrn Gasse — und der Aus-gang vom Casmiplcch bei der sogenannten neuen Welt, in die Ortschaft Waitschach. 7 Oeffentliche Brunnen sind zwölf in den ver-fchiedenen Gassen zur Bequemlichkeit des Pnblicnms an-gebracht. Die Einwohner der Stadt treiben Handel nnd städtische Gewerbe als Hauptuahruugszweig, dcu Ackerban aber als Nebenerwerb, da jedem bürgerlichen Hanse einige Nckcrparzellcu am rechten Drauufcr unzertrennlich eiuvcr-leibt sind. Der Weinban wird beiläufig von der Hälfte der Bürger in den ihnen eigenthümlichen Weinbergen in der Kollos von Maria - Neustift bis Snuritsch. den Prtwner Stadtbergen nnd windischrn Büheln (Bergcu) betrieben, dagegen der einträgliche Weiuhaudel nnr vou eiuzclnen wohlhabenderen Bürgern ausgrübt wird. Kanischa treibt Gewerbe und Ackerban in fast gleichem Maße gemeinschaftlich, dagegen Rann vorwiegend Äckeroan treibt, da unr einige wenige Gewerbslentc hier ansässig sind. Wmtschach nährt sich vorzüglich vom Taglohne, da die Bewohner dieser Ortschaft meistens Manrer und Zim-merer sind. Sprache nnd Sitten sind in der inneren Stadt ganz, in den Vorstädten znm größten Theil denlsch. Den Handel üben dermalen: ^) in der inneren Stadt: ? Mode- und Schuittwaaren-, 4 Specerei- nnd Farbwaaren-, 4 Visen- nnd Geschmeide-Waaren-, 1 Leder-, 13 Victualieuhändler nnd 3 Trödler; dann 2 Spediteure, zu deren Untersuchung 1 Schiff-mristcr thätig ist; d) in der Vorstadt Kanischa: 1 Gcmischtwaareu-Händler nnd c) am Nailn: 1 Krämer. Städtische Gewerbe werden a) iu der Stadt durch 2 Maurer-, 1 Steimneh- nnd 2 Zimmermeister; 5 Tischler, 2 Drechsler. 3 Faßbinder, 2 Wagner, 4 Schlosser. 2 Uhrmacher, 1 Znlg- nnd Zirkelschmied, 1 Messerschmied. 1 FeillMer, 1 Nagel-fchmied. 3 Hufschmiede, 2 Kupferschmiede, 2 Spengler, 1 Büchsenmacher, 1 Zinngicfter, 1 Gürtler. 1 Silber-arbeiter, 2 Glaser, 2 Hafner-, dauu 2 Zimmrrmnlcr, 8 2 Buchbinder, 1 Siebmacher, b Lederer, 1 Weißgärber, 2 Sattler, 2 Riciner, 8 Kürschner. 2 Handselmlnnacher, 9 Schuhmacher, 5 Kleioermachcr, 2 Kappenniachcr, 2 Hutercr, 2 Färber, 4 Lein- nnd Zengwcber, 2 Seiler, 1 Paraplni- und 1 Kammmacher, 1 Tnchscheerer und 1 Friseur; 2 Brauer, 2 Lebzelter, zugleich Wachs-zieher. 2 Seifensieder, 4 Brallutweinbrenner. 3 Salz» verschleißrr, 2 Barbiere, 2 Caffeesicdcr, 4 Einkehr- nnd Isl andere Gastwirthe, ? Bäcker, 1 Zuckerbäcker, 3 Fleischer, 2 Kälberstechrr und 1 Wurstler; d) in Kauischa dnrch 1 Tischler, 1 Faßbinder, 1 Schlosser, 1 Hufschmied, 1 Nagelschmied, 8 Schuhmacher, 3 Klei-dermacher. 1 Kürschner, 1 Barbier, 2 Hafner, 1 Kaffee-sieder. 18 Gast- und Einkehrlvirthe. 1 Bäcker. 1 Flci-scher. 1 Würstler; o) am Rann dnrch 1 Tischler, 1 Faßbinder, 1 Kürschner 1 Caffersieder. zugleich Gastwirth, 8 andere Gastwirthe. 1 Bäcker, 3 Kleidcrmacher lind 4 Schilhmacher aus-geübt. Für den Gesu ndhei tszn stand sind anßer den Militärärzten — wornnter ein Stabofeldarzt begriffen ist und der Militär-Apotheke. 1 B^irköphysiker. 3 andere Doctoreu der Medici» als practische Aerzte, 3 Wundärzte. 1 Thierarzt nnd 2 Apotheker thätig. Der Rc chtszu stand wird durch 2 Advocatrn nnd 2 Notare gepflegt. Außerdem befindet sich eine ^otto-Collectur nnd 1 Tabak-Hanpwerlag niit 5 Trafiken hier. A>l öffentlichen Behörden befinden sich in der Stadt: a) Civile: 1. Das k. k. politische Bezirksamt mit 93 Catastral-Gemeinden am rechten und l!!i Catastral - Gemeinden am linken Drannfer, zusammen 162 Eatastral - Ge-meinden. die 79 Ortsgemeinden bilden, worin auf einem Flächenranni von 1N'>/,„ Qnadratmeilen 44.4i>2 Menschen wohnen, die am rechten Drauufer zn dem Deeanat Sanritsch, resp, den Pf.uren St. Nieolai in Sanritsch, St. Barbara bei Ankenstein, St. Antnä >» 9 Lcsfoivch, St. Veit an dcr Drann, nnd heil. Dreifal-tigkeit bci Lichtenegg; dcm Decanate Franheiin, resp. den Pfarren M'kowil), Maria-Nrllstift. St. ^oren-zcn, St. Johann mn Dranfrlde nnd St. Martin zn Haidin; — dem Decanatc ^ristnh, resp. der Pfarre in Monsberg nnd dem Decanate Nohitsch. resp. bcr Pfarre Stoperzen; - hin^'^rn ain linken Drannfer zn dem Decanatc Pettan, resp. den Pfarren St, Georg und St. Poter nnd Panl der PP. Minuritcn in Ptttail, St, lliban, St. Wolfgang, St, Andiä nnd St. ^orenzcn in Wmdischbnhcln,' St. Margarethell nnd St. Marxen lin Pettaii, nnd St. Maria'am Wnrm-brrqc; - endlich dem Deeailate Großsonntaq, resp. den Pfarren St. Maria in Pollcilschack nnd St. ^eon< hard nehiiren. Dic Pfarreli Monsbcrg nnd Stopcrzen liegen in dcr Lanantcr — alle übrigen in der Seckaner Diöcesr. Bei diesem V^irfi nischa nnd Rann. d) Militär: 1. Dir f. k. Iuvalidenhaus-Commission mit 1 Obnstm als Commaildantrn dcs Hanfts und Präses dcv Coin» nusswn, 1 Hailptmann als aä laws, 1 Fcldkmgs» Conlmissm-, 1 Auditor nnd 1 Nechmn^s-Officialen. Das Institut selbst ist iu 5 Chamlirccn (Coinpag-nien) rinsscthrilt, wolwu jeder 1 Hanptmauu lnirsteht. In, Ganzen sind 20 Officiere und 280 Mann an Mannschaft im Hanse untergebracht, nnd zur Ad-ministration nnd Gesundheitspflege nusier der obeu an-gedeuteten Hauocommission noch 1 Hansadjntliut, I, Casmnirrwalter mit 1 Stabsfeldwebel; daun 1 Stabs» arzt, 1 Ober-, 1 Unterwnndarzt uud 1 Feldapotheker; 1 Rechnungsacressist, 6 Fonriere nnd 1 Profos; an« gestellt. 2. Das k. k. Mililär-Stationscmnmando. wird lwn dem jeweiligen Major dcr activen Garnison und in dessen Ermanglung von dem rangältesten Hauptmmmc oder Rittmeister geführt. 3. Das k. k. Militär-Plahrommando führt ein Subaltern-Officier dcr Garnison, nnd 4. das l. k. Gensd'armrrie-Zngseommando des 12. Nc-gimcnts, cin solcher dieses Neginients, 5. das k. k. Feldkriegs.Kommissariat aber der beim In-dalidcnhanse angestellte Feldfriegs-Commissär. 6. Die k, f. Militär^Verpflegs-Hailpt'Magazins-Verwaltnng dehnt ihrc Thätigkeit nbcr die Militärstationen Pettau, Nadkersburg, Lnttenberg nnd Friedliu a>ls, und wird durch 1 Militär-Verpflegsbeamten geführt. Die Garnison besteht stabil ans dem Depot des 9. nud 20. Feldjäger-Nalaillons, nnd überdies; abwech. sclnd ans einigen Compagnien Infanterie iu der Stadt 11 und 2 Escadronen Ccwallme in dell Porstädten und Umgebuug. 'Vom Jahre 1824 bis 1851 war, nut klriilru Uu-trrbrrchuugen, immer ein Vatailloil von 4 Compagnien in Garnison. e) Geistliche: Das Decanat und dir Schllldistricts-Ailfsicht Pcttau mit den Pfarrällitcr» ^der Haupt- und Stadtpfarrc St. Georg, uud dcr luiiidischc» Pfarre St. Peter uud Paul, die l.»ou drin Minoriteuconvente adininistrirt wird. Drul Dccauatr n»d drr Hauptpfanr strht dcr Dechant und Hauptpsavrer lwr, dcr von 1 Kurmcister, i oder 2 Stadtcapläuru uud 2 Vrueficiatcu uutrchiitzt wird. I>n Miuoritrn-Cliuvelüe befindet sich 1 Guardian, zugleich Pfarwcrweser, ilud 6 bis 8 Cmwcutualcn, wodou 2 ^aplalu>dieustr vrrrichtru. Die Zahl dcr Cmweutualru darf nur auf 19 steigen. Das Schulwesen besteht alls der städtischen deutscheu Hauptschule mit 4 (5Iasseu, »lit 4 weltlichen Lehrern und 1 Katecheten ans der Zahl der Stadtcapläne, worüber der Hauptpfarrer provisorisch das Dircctorat führt; daun aus der windischen Pfarrschule mit 1 Katecheten ans dcn Miiwriten-Ordcnspriestcrn, 1 Pfarrschullehrer uud 1 Uutcr-lchrcr. Au öffe >l tli ch cll nud geistlichen Gebäude n besindeil sich in der Stadt uud dcr Vorstadt Kauischa: a) das städtische Nan- Vi'chm' schließen sich ^ GlU'derl'brchnilN'r l»nd l D^pusitliri»m an. Das M>zr Gcbändc lvird dnrch erwär»nt^' Luft b i,'hl,'izt. 0) Das städtischr Schnlliaus, rin neucvballtes 2 Stuck-wl'i'tt liobe^ ft^'bände, worin dir Hanptschulr lnun'^c. bvacht nnd siir eine Untri-Nealschulc »wch Nannl lwr> Handen ist. 1) Das ehemalige UnMthm'-Manthhans, ein bedentnn^s-loses Gedände, ß-) Das Vin^eispital, ein an^qedehittev Van. k> Das l. f, Gefällen-Hanptantt, ein großes gerälimi^es Grbällde mit melen Massazincn »nd einem Amwhof. i) Der gräflich Attems'sche ^reibof. worin das f, t. poli« tische Vezirlc'amt dermalen amlirt, das einstige tleine Schlos; der Herren von Pcttan. k) Das f. k. kleine Iiwalldenbmis, früher stand. Pro- manthans. l) Das l, k. grosir Invalidenhalls, einst (Hraf Sancr'. scher Pallast, ,n) Das f. k. ^nvalidellhans-Spital, ehemals dentsches Nitterordenshans, nnt einem zweiten daran stoßenden Hanse, das sogenannte von Veek'schr Hans (Stalisarz- tenswohnnng», nnd n) das k. k. Ironische Hans in der Vrandgasse (Anditors- wohnnnst). o) Die t. f, Militär-Dominicancr-Caserne, ehemals Domi- nicanerkloster, ein großes viereckiges Gebäude mit einem sehen^werthen gothischen KreNMng. Die Facade der einstigen Kirche ist nuch wohl erhalten. 1« Sie enthält einen Velaqoranm für I ^alaillon von 4 lLlMipasiniru. p) Da? k, k. Hanpt-Perpfleczsamt, ehemals Kapuziner. Kloster. q) Der Stadt-Pfarrhof, ein ^eräumi^eo brqneines Hans. r) Die Cholnicister- nnd Caplanswohnuug. ß) 2 geistliche Vcneficiat-Hälifer. l) Das Mlnoritenfloster, ein schloßähnliches 2 Stock hohes viereckia/s Gebäude, worin oaö 1693 erbante Nefec-torinm mit schmien ^re^fe» und Srxlptnren sehens-werth ist. r») Da5 Minorit^'N-Conventsbaus, luorin deinialcn die tvmdische Pfarrschnle nnlng^nacht ist-, endlich v) drr Pfarrhof bei 3t. Oswald, ciu fehr l.,anfä!Iisses Haus. L andtä fl iche ^rei Häuser besitzt die Tladt — außer dem Dominicaner- lind Miuorilent'loster Nr. 25 nnd 138 — nenn, nnd zwar: Nr. 32, Den ssreilws Prttau. einst das kleine Schloß der Herren von Pttlan, bie» 1740 inl Vesitze der Grafen von Wildenst'-in, dann l)ii< 1773 den ^reibcrreil von M^fou nach Mon?l,n'n^ und seit 1773 den Grafen von Altenw nach Wnrmderg qehöriss. ,. 39. Das ssilaferro'sche Hauo. bi^ 17^3 den Grafen oou ^eolie zur Herrschaft i?berpettan, dann dem Frauz Edlen van Korpon gehörig, , 42. Das Poetner'fche Hans, kis 167<> de,n Freihcrrn von Vetter, dann Susanna Gräfin um> Thür» — beide Vefitzer der Herrschaft Thnrnifch — ssrhörig, , 45. Das Invalidenliauö-Tpital oder sogenannte Kreuz-Hans, ki§ zum Jahre l7">2 den dculschkli ssrenz. heneN'Ordeuorittern nach Oros'sunntag qehöri^, „ 79, Das Wiukler'sche Haue, um 1739 dem Besitzer der Herrschaft Sauritsch, Anton v. ^lies. ei^en-thümlich. „ 105. Das kleine Invalidenhauo, l>ik< 175,4 (ti^entlmnl der steir. Stände nnd alo Pron,anthano nn> jene Zeit verwendet. 14 Nr. 121. Das große Invalidenhans, bis 1755, den Grafen von Sauer liach Ankenstcin gehörig. , 133. Das Hauptzollamt, bis 1768 im Eigenthum der Erzbischöfc von Salzburg und im Lehcnbesitz der Herren oon Pcttan, von Stubenberg und Herber« stein, welch' Letztere anch die Gülten von St. Marr,en und Dol'nan besaßen. , 138. Das Miuoriteil-Couventhaus, dennalen Schule für die windische Pfarre der PP. Minoritcn. ll. Oeffentliche Zustände. Seit einen« Deeenninm drängte sich der Stadt eine isolirte Sitnation ans. da sie dllrch tue Eröffuuug der snd-lichen Staatseisenbahn lion der Pulsader des gegenwärtigen öffentlichen Lebens und Verkehrs gleichsam abgeschnitten wurde. Nichtsdestoweniger verkehrt sie ans den mit allein Comfort unserer Zeit ausgestatteten Gasthöfen zum „Lamm" uud zu den „drei Kronen" mittelst Omnibnsse und Separat-wägen täglich zweimal mit den Ei sen bahnten bei der Station Kramchofeld, nud täglich einmal mit der Stadt Warasdiu. Zur Unterkunft für Fremde dienen in Pettau vier Gasthöfe, die den Reisenden jedes Standes befriedigen, worunter die zwei oben angeführten Oasthöfe, dann jene zum „schwartn Adler" uud „Elefanten" gehören. Zum geselligen Vergnügen dienen in der inneren Stadt zwei -^ nud in jeder Vorstadt ein Caffee» haus, wovon aber nnr eines in der inneren Stadt seit dem Jahre 1855 mit einer entsprechenden Anzahl Journale versehen ist. 15 Vine städtische Promenade nnd vier öffent-liche Gasthansgärtcn in den Vorstädten dienen für die Crholnng des Pnblicnms inl Sommer, während cine dreimonatliche T h e a tersaison das Hanptvcrgnngen drs Winters bildet. Das Scheibenschießen im Sommer hat seit dem Jahre 1855, das B olzschie s; e u itn Winter seit dem Jahre 1847 wegen Mangel an zureichenden Thcilnehmern anfa.ehört, und cs wird der früher jeden Fasching von der Bolzschnhen-Gcsellschaft gegebene Ball, der in ganz Unter-steier seiner Eleganz nnd Heiterkeit wegen einen Nnf genoß, noch immer nngern vermißt. Ucberdieß finden jeden Fasching i„ der Restaura. tion der Schießstütte einige CasinobälIe zn,n Vergnügen der Tanzlnstigen statt, die gewöhnlich von den Officieren der Garnison, den Beamten nnd Bürgern gemeinschaftlich veranstaltet werden nnd einen Beweis der guten Harmonie aller Stände geben. Anch Maskenbälle wurden in den letzten Karnevals gegeben. Vcdanert wird, daß das in Privathänden befindliche Redo uten locale — anßcr Sanerbmnn das größte nnd geräumigste in Unterstcier — schon mehrere Jahre nicht bem'cht werden kann, Die Wochcnmärkte an Freitagen nud Sonntagen bieten den Bewohnern der Stadt Gelegen-heit, sich mit allen Lebensbedürfnissen, die sie etwa bei Bäckern, Fleischer», Greislern n. s. w. täglich nicht erhalten, zureichend zn versehen, wie iibcrhanpt Milch, Gemüse n. dgl. anf dem Plahe täglich feilgebotei, wird. Die drei Iah rm ä r tt c sanken hingegen von ihrer noch vor 20 Jahren gehabten Vedentnng zn ärmlichen Krämermärkten herab, da dnrch den mit der Eisenbahn erleichterten Verkehr mit der Hauptstadt das Verlangen nach modernen Waaren in kleinen Städten allmälig immer mehr anfhört. Einzelne Abtheilnngen dieser Jahrmärkte dienen für drn lebhaften Handel mit Ballholz nnd Töpferwaaren, da-gegen der Viehmartt zn allen Zeiten bedentnngslos war. 16 Die H a n d I u n g r n der Stadt bieten in Spreerri-nnd ^arlnnaaren Alles dar, was der Beiuobucr bedarf, (5isr»> und Nürnbergerwaarrn gennge» für den Localbedarf, dagegen ill Mode, Schnitt- »uch Tnchioaaren frit einigen Decennien ein auffallender Nnckschritt zn nierkrn ist. da der Bedarf der Stadtbrwalnicr nur maiu^Ihaft c^deckt lUl'rdl'il faun, wai' auch dir mir weuigeu schönr» Au^la^cu ln'wt'ism. Dir Grivcrbr siud ftvößtrutlicüö mit "sachvrrstäudi-ssl'ü Ä^'istrru ln'sctzt, wm'uutev riuzeluc stii^ir dcr Liwäh-nuug wiirdiss lvärru, wr»» dadurch das l5hl^rfül)l andner uichf qekmukt werdcii wiirdr, Nn-dcu in 3^-zu»i auf die manchmal nicht zrit^mäßr Eutsprcchuuq dcr ?lnfttäi^' dcr blinden hla^-n Iain, sa licgt drr Gi'nnd dafiir nicht in dcm Maii^i au Encr^ic n»d Sachlrlmtuis; dcr ^lcistcr, soudern in dem Umstände, daft dic isolirte Situation drr Stadt rs dcnsrlbrn uft immöglich »nacht, tüchtige Grftllcu aufzutrciln'ii, wril dicsr ^arznlz^nn'isc unr an Eisenbahn-linieu und in l^räßrrcn Ttädtrn arbeite» ivoücn. Für K n n st- n ii d Wissenschaft fehlt rs nicht an Sinn, wohl abrr an Mittrln. Demnngeachttt wird drr T h rat rrd irerto r von der Grmrindrrrpräsenta": und drin Pnblicnm lebhaft nntcrftntzt, daqe^ru die Mnsit im vollsten Sinnr drs Nurtrs vernachlässigt wird. Zwei Bibliotheken, u. z. dco Herrn Ernest Finst .jnn., Rrnticrs, mit 8000 Bänden neuerer Werte, nnd des Minoritenroinicnts mit 4000 Bänden alter Wrrfr, eine numismatische Sammlung des Herrn Stabsarztes i>. Hönisch mit 400N Nummern, wcwo» 800 Stnck in nnd um Prttan ausgegrabene Münzen sind, dann die Consermrnnst der so hänfig anfgefnndenrn riiniischen Mo-nnmente liefer» den Ncweis, daft einzelne Bewohner anch für höhere Wissenschaften empfänglich find, znmal anch dir Landel^eitnng, der steierm, historische u»d landwirthschaft-Verein, so wie die f. f. (5eutra!rommissio!! znr Erforschung und Erhaltung der Bandenfinale hier Korrespondenten und Mitarbeiter habrn. Im Allgemeinen stekt die größere ^alil der Vnrgrr — ungeachtet des Mangels an zureichenden Vocal-Bildnugs-Anstalten - auf einer dein Bürgerstande entsprechenden 1? Bildungsstufe und ist betriebsam im Haudel, Gewerbe oder Weinbau, nährt sich aber auch gut, was dir ^age der Stadt im Herzen des steilischen Weinlaudes. dir Me Viehzucht an der Pesmil) nnd das zahlreiche Geflügel ill den wiudischeu Vühelu begünstigt. Neberdirst ist das Gebäck nleistens mit den Getreide-preisen in entsprechendem V^ihältuisft, da^'iiru das Riud-flcisch, dc'r ^agr der Ttadt au der ungarischen Grenze nach, verhältuisünäsnl', theucr seiu sull, Lurns wird keiurr getnelieu, Gastereien komuien aufter der Weinlese unr bei Hochzeitfciern vor; an soliden jedoch pnluklosen Vquipageu ist die Stadt nicht arm, auch Miethfntscheu stehen in den Gastl,öfen dem Pul'Iieum stets zur ^^erfngun^ uud der ^leidermode wird besonders voil den Damen uicht nnqern gehuldigt. Prnut'oolle Gemacher iverdeu nicht qel'amtt, doch ist au solid möblirteu uild reiulieheu Wohuungeu kein Maugel, wofür besonders jene Zeiten die Ueberzeugung verschafften, als die Militär-Coneenlrirungen zahlreiche Prinzen, Generäle, Stabsoffieiere und Adelige hier vereinten. Der Wohlstand der 2tadt nimmt ab, da seit zwei Deeennien das vermögen vieler sogenannter Palricicr-familirn entweder durch Auowanderuugen »ud auswärtige eheliche Verbindungen ihrer Kinder der Stadt entgeht, oder durch Todfälle in Neinere Theile getheilt wird, dagegen der Erwerb nur sehr »venigen Bürgern eine Erhöhung ihres Vermögens hoffen läßt, W ohIt h ä tigtei to si n n lierrscht viel, G e m e i u si n n aber weilig. An Nohlthätigfei to au stalten besitzt die Stadt: a) ein Viirgerspital, getheilt in eine Vürger-^crsorgungs- Anstalt für 12 Pfri'mduer, riu ^»umigs-^raukeubaus mit IN — uud eiu allgeuieiues Gemeindespital mit 22 Betten; d) kineu Armeuvereiu, der gut dotirt ist, und dermalen 27 Pfrnudner Hal. Dat> ^Iima ist in Nnterstriermarf überhaupt uud in der begünstigten Lage Pcttan's iusbesoudere sehr milde und gesuud, denn nördlich uud nordwestlich gegen rauhe 18 Winde durch dir entfernten stcirischen Hochgebirge geschützt, nach allen Richtungen uüt üppigen Rebenhügcln umgürtet, in der Nähe fast aller steirischcn nnd croatischen Heilquellen, ist die Stadt gegen Süden nnd Südwesten den nnlden Lnftstrmnnngen Italiens offen nnd zugänglich. Die Temperatur erreicht nn Soinincr 24^ R. Wärme im Schatten, nnd im Winter 12« R. Kälte. Dieser beoorzugteu climatischru Verhältnisse wegen wäre die Stadt nnd Umgebung vorzüglich znr Wein-tranbencnr geeignet, da rö an frühreifen nnd edlen Tranbensorten sowohl, als an den übrigen einen Curort empfehlenden Vedingnngeu, malerischen Partien, und zweck« mäßigen Land- nnd Stadtwohunugen nicht fehlt, nnd Pethtau factisch vou deu Aerzten znr Traubeucur nicht nnr schon empfohlen wurde, sondern Curgäste dieselbe gegen Hämorrhoiden, Ueberfülluug des Pfortadersystcms, Auschwel» lnngen der Lcber nnd die daraus hervorgehende Gelbsucht, Gicht nnd Tuberkulose, wenn sie wegen leichter Erregbarkeit, besonders des Gefäßsystems, eingreifendere Mittel nicht uertrngen, dieselbe anch mit sehr günstigem (irfolge benutzten. Pettml dürfte in dieser Hinsicht mit den zur Traubencur empfohlenen Orten am Rhein, als! Viiigen, Dürt'heim, Krelizuach und mit dem österreichischen Meran nnd Baden die Concnrrcnz nm so sicherer aushalten, als der knapp vorübereilcnde Dranfluß gleichzeitig zu Bädern benutzt werden kaun, da die ärztlichen Erfahrungen von iimen lehren, daß sie bei vielen Leiden, besondew aber bei den verschiedenen durch Krampfadern bedingten Zuständen und chronischen Ausschlägen eine äußerst wohlthätige Wirknug äußern. Zudem gehört die (5ur welche iu Pettau in zwei entsprechenden Badeanstalten gebraucht werden kann - zu den durchaus angenehmen, uud ist selbst für den Empfindlichsten aus dem Grunde geeignet, weil das Wasser durch beinahe 8 Monate eine Temperaturhölie r>on 1l> 18« R. erreicht. Dir Grsundheit 5 verhältnisse im Allge>neiue>l sind sehr befriedigend, denn es gehören Herz nnd ^»ugen-leiden, Tuberkulose uud Scrofeln an Einheimischen zu den 19 Seltenheiten. Fremde, mit diesen Uebeln behaftet, geueseu in dieser Gegend anffaUend schnell. Ruhr nnd Typhns konnncn wohl sporadisch vor, erhalten aber selten größere Ansbreitnng oder epidemischen Character. Wechsrlfiebcr ist die einzige dnrch die Veschaf. fcnhrit des Bodens, namentlich dnrch die Anstretungeu der theilweise schlecht eingedämmten Dräu, bedingte Krankheit, welche aber in der Regel leicht zn beseitigen ist. III. K i r ch e n. a) Der Dom 3t. Georg. Unter den vielen schönen Kirchen, die Steiermarks Städte, Verge nnd Thäler schmücken, gebührt der Dercmats-Haupt- nnd Stadt-Pfarrkirche St. Georg zu Pettan ihres historischen Nnhmrs, ihrer erhabenen Banart nnd Schönheit wegen, einer der ersten Plähe. Wenn wir daher diese Kirche einen Dom nennen, so geschieht es darum, weil sie anf diesen Namen nicht nnr Anspruch hat, sondern ihre mit der Einführung uud Ans-breitnng des Christenthums enge verwebte Geschichte sie historisch sogar berechtigt, ihn zn führen, da ihr Ursprung in die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts, als die Bischöfe Aprianuo und Marcus anf dem Pcttaner Bischofstuhle saßen, zurückreicht. Ner in den nns näher liegeudeu Städteu unsere herrliche Metropolitaukirche zn Salzbnrg, den colossalen altrlu'wnrdigen St. Stefansdom in Wien, oder die Pracht-vollen Tempel Venedigs gesehen, der wird unbefangen zu beurtheilen vermögen, daß der Pettaner Dom zwar mit solchen Prachtbauteu uicht verglichen werden kann, doch nach denselben sich wohl in die Reihe der vorzüglichsten 2' 20 altdeutschen Kircheil — besonders jener der Steiermark — stellen kann, obschon er, weil er des äußeren Schniockes elltbehrt, bisher noch immer zll wenig beachtet mW gewür-digt wurde. Traten wir souach auf den röinisch-elassischen Voden der oberell Stadt, so werden wir des ehemaligen Wart-nnd nunmehrigeil ^irchthnrmes schilell gewahr, da scinc siroßüttigen Dlillensione», stinc Höhc, das in, Ncnaissancc-Styl von dem ImM'n Zinlnlenneist^r Simon Hiepfl im Inhve 1792 linfl^rsteüse ?Vich und die ^adlreiche» itni '.!M> gebenden römischen Vonnnn'iite jedem Veschaner nnffallen. Oestlich lion diesem freistehenden Wmne erhebt sich der Dom, dessen Nrsprnnsi >vir ins 4. Jahrhundert znrnck-»erlegte», nnd der äußerlich wohl a,roß nnd erhaben, aber schmncklos anssieht; doch wenn wir denselben betreten, so werden wir inne, deis; er nnsrre liolle Ailfinerksamteit verdient. Dai« Schiff oder Landhaus, dessen Wäilde innerlich und äußerlich mit m'elen Monnmrnten des Mittelalters nnd der neneren Zeit geschmückt sind, lrooon aber nnr einige fnnstlerischen oder historischen Werth besihen, ist ill jenem gemischten dentschen Vanstyl gehallen, welcher bis m die Mitte des 1A. Jahrhunderts herrschte, uud da wir in den Schlußsteinen der 4 Deckengewölbe dao Wappen der Herzoge von Oestreich, des Er^stiftcS Tal^bnrg niid der Stadt Pettan finden, so niiissen wir hieran? schließen, das das Schiff zur Zeit der ersten Vereinigung Steiermarks mit Oesterreich, als die Stadt noch dem ErWftc Tal^bnrg (ftNI—l5>4.'!) nnterthänig war, rrbant worden fei, smnit die Vrbaunng desselben in der zweiten Halste des 12. oder erstell Hälfte deo 1.3. Jahrhunderts erfolgt ist, weshalb hieran von jener Kirche, die 846 an dieser Stelle ciuge-weiht wurde, wob! unr Bruchstücke erhalten sein können. Diesem Schiffe schließen sich zn beide» Seiten Neben-schiffe an, die bereits in reinerem dentschen VanWe ge» halten sind. nnd sammt dem llhor, der cin besonders schönes Werk mittelalterlicher Vanknnst ist ^ wie »ms Gewölbschlnßsteine zeigen 1312 dnrch den Vanmeister Mathias Wand erbant wurden, an welchem Van die Herren 21. tion Pettall sich vorzüglich müssen betheiligt haben, weil unr ihr Wappen in dem letzten Gewölbschlußstein des linken Schisses zu sehen ist. Das Preobyteriinn wurde zwischen 1420 und 1440 erbaut, ist cbeu so lang als das Schiff, in reinem schmnck-losen gothischen Style gehalten, init einer schönen G^>völb> decke oerschen. und wnrde 181l) von Peter Schiffer ganz mit ssresken geziert, die jedoch statt in» gothischen, im römischen Style gehalten sind, wodurch der Maler - so geschickt er seinen Pinsel führte — zn erkennen gab, daß ihm die Aussassuugsgade nm so mehr mangele, als er zur Anoführnng dieser schönen Malerei vou den 5 präch-tigen gothischen kolossalen Fenstern, welche das Pieobyterinm zierten, die drei hinter dein Hochaltar oermnnern lies;. Das von eben diesem Maler gemalte Hochaltardlatt, die Enthanptung des heil. Keorg vorstellei^d, ist ein gnt genxiltes Bild, l>on so großer Dilnension, wie wir wenige Marblätter finden, nnd mit einem breiten Goldrahmen geziert. Der Hochaltar wnrde gleichzeitig 1816 non einem Grazer Vildhaner ans dem verschirdensarlngsten prächtigsten Marnnu' voin feinsten Schliff, leider im römischen statt im gothischen Style hergestellt, steht ganz frei, ist in allen seine» architectonischen Verhältnissen entsprechend allsgrfl'ihrt, die Sänlen-(5apitä!er nnd Fi'isie des Tabernakels sind r>er-goldet, nnd die zn beiden Seiten desselben knieenden zwei großen Engel gnt oersilbert, sonach verdient der ganze Altar die genaneste Würdigung deo Kunstkenners, weschalb Wir bedauern, daß diese manchmal durch eine Uelierladnng des schönen Kunstwerkes mit einem Uebermaß uon gemachten Blumen geradezu nicht möglich ist. Zn beiden Seiten, längs der Wände des Prepbyte-rinms, dehnen sich je 20 Chorstnhle aus — die einzige bildliche Erinnerung an das einstige Ansehen dieser Kirche — von denen der Conservator für steiermärkische Alterthümer sagt: „Cs sind ihrer 40 an der Zahl, nnd da jeder von ihnen einen Vordrrtheil, eine Nüeklehne, ein Dach nnd ein Seitentheil (den zweiten zum nächsten Stuhl gerechnet), da ferners jeder dieser Theile ein eben so schön gedachtes 22 als fleißig und rein ausgeführtes, halb erhabenes oder durchbrochenes Schnitzwcrl ans guter Kunstperiode, von hartem Holze hm, so zeigt sich dem Beschauer auf 160 Tafeln von bedeutender Gröfte eiu Albiun gothischer Vr> namentik, wie wol,l selten ein ähnliches vorkon»nen mag." — Sie uuildru 144l> angefertigt. Das Hauptschiff, welches übertüncht ist, zeigt llus eine schönrreichgeschmückleKan^eIimNenaissancestyl,iuwelcheulanch die 8 Seitenaltäre, deren Oberbau von Holz ist, gehalten sind. In den beiden gleichfalls übertünchten Seitenschiffen finden wir in der Taufcaprllc einen schonen gothischen Migel-Altar vom Jahre 1512, der seiner schönen vergoldeten Gemälde wegen nnserc vollste Würdigung verdient. Die im italienischen Style gehaltenen, erst im vorigen Ialn'hnnderl angebanten 4 Seitencapellen, znm gekreuzigten Heiland, heil. Maria, heil. Alois nnd heil. Dismas, lie-walnen in ihren Deckengewölben 4 schöne Fresken, welche von profanen Händen bereits thrilweise verletzt wurden. Hiernnter ist in der letzteren Kapelle des heil, Dismas das Bild der heil. Magdalena nicht genng zu schätzen, denn es ist das kunstvollste Nerk nnter den Gemälden dieser Kirche nnd ein wahres Meisterwerk. Das Chor birgt eine große Orgel, uud das nnter demselben im Jahre i 840 von nnsercm Vanmrister Johann s^ahr hergestellte guthisäic Haiwtporial wurde auf Kosten des nm Pettau so hoch verdienten Priesters und Historikers Simon Povoden erbaut, während die Facade der Kirche noch immer ihrer Vollendung harrt. Das schöne Fußbodenpflaster ließ Prttau's Rathsbnrger und Handelsniann Anton Marenz mit scineui Bruder Alexander nnd dessen Sohn Hierouymus 1590 alls eigeue Kosteu lrgeu. Die Sacristei zeigt uns in ihreil Wand-schränken eine eingelegte Schreinerarbeit aus der Mitte des vorigen Iahrhnnderts, die uns ein sehr günstiges Zeugniß über heimische Gewerbserzeugnisse jener Zeit bc» wahrt, da sie von dem hiesigen Tischler Mareu',ellcr, dessen Urenkel noch hrnte hier sein Geschäft betreiben, verfertigt wurde worin eine schöne 1618 angefertigte gothische 33 Zoll hohe, ans feinerHiligranarbeit bestehende 23 Monstraoze verwahrt ist; ^- hingegen die in den Gewolb-Nische angebrachten 5 Oelgemälde dir rege Thcilnahnlc dos dainaligen hiesigen und hier begüterten Adels für diese Ku'che beniknnden, denn sie wnrden in den Jahren 1752 und 1755 vom Ürzbischof von Salzburg, dcm Grafen Leslie von Oberpettan, Grafen Saner von Anken-stein, Grafen Attcnis von Wurmberg nnd Frciherrn don Moskon von Monsverg, sonlit von ilnsenn Metropoliten nnd dc» damals nm Pettan seßhaften vier Burgherren gewidmet. Nutcv den vielen in nnd außer der Kirche in den Mauern befindlichen Grabmälern sind die interessantesten: 1. Grorg von Cala, genannt Watzlcr, ^chcnsträgcr der Herren von Pettan, f 8. April 1U95. 2. Gräfin von Wrisibriach, gcborne Gräfin Otting, -f> am St, Lnciatag 1400. .^. Georg von Oproönil). Schloßhanptinann des (5H. Carl zn Pettan. ^ 2^. Jänner 1534. 4. Georg von Regal, Besitzer von Kranichsfcld, 1- 12. Angnst 1546. 5. Martin von Rizansky, Stadtschreiber lSyndike,) von Pettan, -j- 15. März 1585. 6. Sofie Freiin von Herberstein, Gemahlin des Jacob Freihcrrn von Herberstcin, Herrn von Fricdan. ^ 25. Dr-cember 1578. ?. Anna Frcim von Zäckel, Herrin von Fricdan, geborn? Keglevich, 1- 14, September 161l>, nnd ihr Sohn Johann Georg Freiherr von Zäckel. -^ 22. Septeinber 1i;>2. 8. Georg Andrä Freiherr von Herbcrstein zn Ncilberg und Gntcnhaäg. -Z- 8. Februar 1 10. April 1677. 11. Andrä Doringer, Dechant nnd Stadtpfarrer in Pettan, -t/ 1.3. April 1709. 12. Franz Ignaz Graf von Inzaghi, Dechant und Stadtpfarrer in Ptttau, 1> 13. Juli 1768. 24 d» Die Mnmtenklofter-Kirche Zt. Peter und Pant. In drr nnterrn Stadthälste, am südöstliche» (5»de der Stadt, anf del» schölisten Platze derselben, steht »lit eiller sehr anffallenden reichen ^a,ade gegen Westen neben dem großen Minoriteutloster die da^n gehörige Kirche It. Peter und Paul, seit 1?!^!) mich Pfarrkirche für die nördlich lind östlich misn'r der Stadt sich allsbrritmdc» slournischril Land» ^'liiciüd^!. Dir rrichr ^s!'.adc strllt riü^' kolossale Säuknmhe in kuyütlnschl'N! Ttyl nor, zwischen wachen Sänll'ü die Slatncn der hcil. Pctrns nnd Panlns zn briden Scitcil, jrilr drr hril. Maria ill der Mittt', in vnhaltnistniasngrn Diincnsionl'n anf^cstcllt sind. Uülcr dn' Älaririistnlnr ist das Eingmigsthor, durch wclchco Ulan in das Innere der Kirche gelangt. Die Kirche best, lit ans dein Prrsbyterinni, dem Schiff, der ^m'ttto-nnd Antoniocapelle. Das Pre^byterinlli ist im q Mi scheu Etlile lind rührt an5 de»i Jahre I-;l!0, ali< die Herren lwn Petlan den Umoriten eine Kirche und ein Kloster bauten, her. '^) Der hierin bestehende Hochaltar ist von Holz, ans einer korynthischeu Eänleureihe gebildet, zirischeu welcher vier lnehr a>9 lcbeno^rosie Äl'önchstalnen stl'h^n. Dao Marblatt, die ^erklmnn!^ der heiligen Pttrns »nd Panlns l'orstelleild, ist ein ursprünglich >int genialteo Bild, da? durch Nenovi-rnngen litt. Hinter dem Hochaltar ist die schöne Sacristei, nnd ober derselben das (5hor für die Coiweutcchrüder. Dcw Kirchenschiff ist sehr lang n»d breit, vonl Jahre 1620 1M11 nuter den, Guardian Caspar Doctor Dietl inl toseanischen Stlile erbant uud hat eiu flaches Decken-Gewölbe. Drei Seitenaltäre, dem get'renziqien Heiland, dann dem heil. ^rauz Fav. lind heil. Florian der sein Wasser über die Stadt Pettan schüttet geweiht, nnd die Predigt-kanzel zierell diesen Theil der Kirche, der im Hintergrnnde ein Clior oon gnter Tchreinerarbeit lllit einer volltönenden Qrgel hat. ') Die erstr ^irchc w»rdc jedoch schon im I, l2?« ssl'nrüüdct. 25 Diese Altäre wurden alle im Jahre 175,1 nell er-baut. Ali der linken Teile des Schiffes sind zwei Seiten» capellen angrbant, wovon die Maria ^orettoenpelie im Jahre 168? dnrch den Krafen Keorg Friedrich voil Salier, Freihrrrn auf Ankenstein — der auch die Mariensänle vor der Kirche aufstellen lieft ^ llild dir Antouiocapelle durch den Freiherr»! Anton voll Kurti anö Nohitsch 1677 hergc-stellt wurde, mesihalb Knrti's Wappen auch ober der Auto» uiocapelle angebracht ist. Die Kirche hat Grabmäler voll Hartnid von Holleueck (-j- 1428). Ulrich von Pcsmitz (-j- 14.^8) lind von deu Herren von Stnbenberg. Liil schlanker Thurm, dessen Dach im Jahre 1827 im Neuaissaneestyl nen erlmnt ivnrde, krönt den stanzen Tempel nnd daö daran stoßende ansehnliche Kloster.' o) Die Zt. Oswaldkirche. In der Kanischa-Vorstadt, Nadkerölnir^er >(^asse, auf einem Ansläufer der Pettaner StadtbeM, find eil wir eine Kirche, deren Ursprung der Beschauer kaum ahnet. AIs Bischof Oswald anf dem Pettaner Vischofstnhle, saß (855,-859) crbante er zn (5hreu seines Nanieiiopa-trous anf dr>l Fnndamenteli eines einstigen Marstempels ein Kirchlciil, das deu Ursprnna, der Kirche bildet, welche wir vor uns halieu. Jahrhunderte haben jeueu Bail längst zerstört, doch an dessen Stelle entstand - dem Vanstyle »ach im 15,. Jahrhundert ein neues Kirchlein, das hente das Pres-byterinnl der St. Oswaldtirche büdet nlid ini gothisehell Style jener Zeit mit einem schöllen Nippengewölbe erbaut ist. Das viel längere Knchenschiff mit dem Chor und Glockenthlmne ist im Dmdbogenstyle gehalten nnd sein Ursprung dnrftc ano dem 17. Jahrhunderte herrühren, driili die beiden Seitrncaprllen sind in gleichem Style erbant, tragen das Wappen der Grafeu von Leslie und Fürsten doll Lichteiistein nnd sind bekanntlich durch dcu Grafen Jakob von ^eslie uud seiue ttemalin Therese, gclwrne Fürstin von Lichtenstein, die von 1667 bis 1692 im Besih von Obrrpettan standen, erb ant worden. 2« Wir können sonach >nit Grund annehmen, daß da? Schiff gleichzeitig init den Seitencapellen durch den das Patronat auonbenden Grafen von ^eoüe und seine Gemahlin zwischen den Jahren 166? und 1692 erbaut wnrde. Diese Kirche wnrde 16.^7 Pfarrkirche fnr das ganze nntere Pettaner Feld, worauf im Jahre 1676 einige Ge-meinden an die ilen errichtete Pfarre St, Margarethe» abgetreten wnrden. Im Jahre 1759 wurden von dieser Pfarre, da sie noch immer zu anogedehnt war, die Hälfte der Gemeinden abgetrennt und hiesiir ^n Zt. Marren eine neue Pfarre errichtet, während der Nest der Gmlemden dem Petwner Müwritencoiwente zur Pfarr^seelsol ge überantiuortet wurde, wodurch Zt. Oswald eine Filialkirche zur Minoriten-Pfarr-tirche in Pettan wnrde. Die Kirche luurde 18ift dnrch den Miiwriten-Promnzial und Pfarrl^'ri^eser Veit Oiuppauer reiwmrt, hat rinen Hochaltar dee« St. Oswald, 2 Zeitenaltäre im Schiffe ^» 'il. Z.'bastian, nnd 2 Altäre in den Seiteneapellen zu Ehren der heil. Valentin und Ulrich, die nebst der Kanzel alle oon Holz sind. Drei Glocken, worwn die größte nnd kleinste durch Conrad Schneider in (5illi 1706 -- die mittlere aber durch Franz Kaiser in Pettan 1774 gegossen wnrde, bilden das Gelallte. 6) Die It. Nochllscapclle. Gleich anfter der lwrstädtischen Ortschaft Rann, änf einem nor dein alten rechten Draunfer sich ganz isolirt erhebenden, muthmaßlich lwn einer Verschanznng herriih-rcnden Hügel, steht ein non ein paar mächtigen binden beschattetes Kirchlein, so malerisch und so poetisch, wie sich der Maler nnd Dichter eines nnr nurstellen kann. Anf einem sanften Platean, von dein man die Stadt Pettcm sndlich ganz nberschanen kann, steht das freundliche Kirch-lein, das eine Filiale z»r Pfarre St. Martin in Haidin ist, welches der Landmann Johann NaMrh von Haidin 27 ml Jahre 1645 zum Daukc der l'ertilgten Pest auf seiuc ^ostcu erbaute. Jin Presbytrrium steht der Hochaltar zu Ehren des hcil. Nochus, dao Schiff hat zwei Scitenallare zu Ehreu der hcil. Rosalia, dauu der hcil. Philipp und Jacob, uud em niedliches Eapnzinrrthnrnlchen schmückt deu Temprl, drr durch die duntelu Blätter zweier Nlächtigrli slaoischeu liiuden überschattet wird. IV. Die altcn Festungswerke. Nach dem Urtheile Eachverstäudi^er wurdeu die zum grösiteu Theil >wch ^uirhaudeucu, iu ein^'Ineu Dbjrrten so^ar noch gut rrhalteueu Vertlieidi^uusiowerke im 1<>. Iahrhuu-dert, wahlscheiulich durch Erzherzog (5arl II., deu Erbauer des Grazer Schlosiber^es uud drr Festuug Carlstadt — erbaut, da desseu Wappeu uoch heute das äußere Thor des Kastells ziert. Am lmstlicheu Lude der Stadt wird mau am liukeu Ufer der Drall, hinter drr Dominicaucrfloster-Easerne eiueu runden Nrrtheidigullgsthurin (Nr. 1) gewahr, der die Dran beherrschte uud zugleich deu Anfau^ der Pettaner Schul)-nud ^ettheidi>ilin^oli.'erke bildttc. ^ou hier beginnt in nordöstlichrr Richtung lim dai< Domiuicanerkloster die durch einen tiefen Wassergraben geschülUr 1664 crballte nnd 1759 rcuomrte Niussiuauer ihren Lauf, bis über deu Fuß des Schloßberges, auf dessen westlichem Abhang man einen drcieckigeu Thurm (Pull'erthm'iu) trifft, der alo das eiusligc Vertheidignugowerk Nr. 2, welches deu nordwestlichen Ein-yaiig iu die Stadt vertheidigte, betrachtet wrrdr» taun. Nnn dehnt sich in nordöstlicher Richtnng über den Rücken des Schloßberges die Ringmauer ail der nnn der Gut Oberpettaurr Schüttkasteu uud Wriickeller ange-baut ist — bis hinter das Schloß Obrrpettau alls, allwo wir abermals einen rnnden Thurm Nr. 3 (Arrestthurm) 23 antreffen, der den Zugang in das mit einer Allfzngsbrncke versehen geivesene nördliche Schloßthor vertheidigte, zwischen welchem Schloßthor nnd Thurme Nr. 3 die nut Schief;, scharten versehene Ringmauer, die zugleich den obersten Schloßhof einfriedet, noch jetzt ganz wohl erhalten ist. Von diesem Schloßchor länft die Ringmauer - an die der große Äl"arstal! später angebaut wurde — über den Nüeken deo Schloßberges gegen Osten bis anf den östlichen Abhang des Berges fort, wo wir an dem Pfarr-Hofsgarten abermals einen rnnden Thnrni Nr, 4 finden, der gemeinschaftlich mit jenem Nr. 3 die Nordseite der Festung vertheidigte, weßhalb die ganze Linie anch durch einen hohen Erdwall geschützt ist. Vo» deni Thurme Nr. 4 gelangt die Ringmaner in ihrem östlichen Laufe an den Fuß des Schloßberges, wo sie au eiue mit dielen Case> matten versehene hohe Bastei Nr. 5 anstieß, welche über die nordöstliche (i'cke der Stadt sich ausdehnte nnd eine Batterie schwerer Geschütze getragen hat. Zwischen dieser Vastei war das sogenannte Neuthor, das mau heute, dem ssort» schritt des Zeitgeistes zwar entgegen, aber mit Recht, das Speckthor nennt, Vor demselben war einst eine Aufzugs-brücke über den Stadtgraben. Von dieser nordöstlichen (icke ging eine durch einen breiten Wassergraben nnd eine Anfzngsbmcke beim Nugarthor geschützte Ringmaner fast in gerader Linie bis znr südöstliche», Stadtecke, wo wir aber-mals eiue mit (5asemat!eu versehe» gewesene hohe Bastei Nr. li (den PP. Miiwriteu gehörig) treffe», die gleichfalls, wie es noch hente alte Bilder zeigen, eine Batterie schwerer Geschütze trng. Hieraus ersieht mau. daß die ^estuuipwerke ihre vor-zügliche Stätte gegeu Osten, »on wo seit Jahrhunderten die. Feinde immer kamen, hatten. Von der Bastei Nr. 6 ging wieder eiue nun abgc>> traqene Ringmauer südlich längs dem Minoritenkk'ster bis zn dem am Mmoritenplatz stehenden rnuden Zhurm Nr. 7 (Stall des Hr», Postmeisters Zistler). vou dem die Ring-maner südlich bis zn dein an der Dran stehenden runden Thurm Nr. 8 (Üederwertstätte des Herrn Zapp) fortlief, welch beide Thürme die Stadt südlich schützten, während 29 der Thurm Nr. 8 mit jenem Nr. 1 die Dranschifffahrt durch das Pestreichen des Flusses hindern konnte. Hier bei dem Thurme Nr. 8 schlos; die Mauer des t'lciueu bis in die Dräu hiueill gcballt geweseueu sogeuauuten Draupförtl die Vertheidignngoliuie der Stadt. Nach dieser geschilderten Linie läuft auch die Grenze der Pettauer Stadtpfarre, und nach Hinweglassnng des gegen Eüdcn init hoben Esearpmauern abgegrenzten Schlusses Oberpettau — welcheo zur Gemeinde.^artscho»,'iua «u!>Nr. 1 gehört — auch die Grenze der Stadlgemeinde Pettau. Mitten in der Stadt wr der Hauptkirche steht ganz isoürt aber anch ein Thurm von mächtigeu Dimensioneu, der znr Zeit der ersteu Einfälle der Ungarn im 10. Jahr-hundert gebaut worden sein soll, uud daiualö als Obser-uaiioiwchurin (Warte) gegen die ungarische Grenze, die, bekanntüch bio zunl Jahre l 1!>!) an der P^ßnih war, diente. (7) Wahrscheinlicher dürfte der Thurm aber erst im 16. Jahr-hundert mit deu übrigen Festungswerken erbaut worden sein. Als im Jahre 10«4 der 3hunn der Stadtpfarrkirche abbrannte »nd abgetragen werdeu uiußte, ließ die Stadt 3 ueue Glockeli 1l!8? hineinhängen. Nachdem diese Glocken bei dem Vraudc im Jahre I7U5, zerschmölze» nnd herab» gefallen sind, wnroe eine (3tage von 20 Schuh >M)e >,wn diesen, städtischen Wartthurme abgetragen, derselbe mit einen: spitzigen Steiudach versehe» und 170? fünf neue Glocken — die Conrad Schneider von Cilli 1?M> iu Pettau gosi — und wovon eine 55> Ctr,, eine H"» Ltr., eine 20 ütr., eine 12 Clr. uud eine 7 (5tr. sch,oer ist, hinaufgezogen. Im Jahre 1712 winde noch eiu Sterbglöckel „lit 1 Ctr. 57 Pfd, Gewicht, und von dein nämlichen Glocken-gießer gegossen, diesem Geläute beigegeben. Nachdem dcr Thnrm'nn 1.17l)2 schadhaft wnrde, so übergab die Stadt denselben auch in den bisher benutzten unteren Etagen der Kirche, die seit dieser Zeit in dem ungestörten physischen Vesitz desselbeu ist. weschalb der Stadtpfarrer Gregor Plochcl 30 im Jahre 1792 auch MI schönes kupfernes Dach auf demselben aufstellen ließ. Der Thl'nn ist dermalen vom Fundament bis znm Sten, 28 Klafter hoch. V. Das Schloß Obcrpcttau. Brtrachteil wir die Vnrg Oberpettan, so finden wir sie anf einen» sanften Verge in mäßiger Höhe, die ringsum von mächtigen Esrarpmanrrn geschlitzt wird, am linken Ufer der Dran, nördlich von der Stadt Pettan, als die schönste Zierde derselben stehen. Zn ihr fnhren zwei Auffahrten, und zwar westlich lion der in der Geschichte der Herren von Pettan oft erwähnten Doininieain'rtnche nnd nördlich von dem am Fnfte des Schloßbergeo stehenden Maierhofe. Veide Ein-fahrten waren ehedem mit Zngbriicken versehen, die mm freundlicheren Zngängen Platz machten, nnd die nördliche Einfahrt ist ,nit dem gräflich ^eolie'schen Wappen, das westliche oder Hanptrinfahrtothor run der Stndtseite hin-gegen mit dem Wappen des einstigen Besitzers Erzherzog Carl II. von Steiermark nnd Oesterreich, nnd der derma-ligen Vesitzrr Fürsten von Dietrichstrin geziert, nnd dnrch beide Thore gelangt man in den ersten oder unteren Schloß-Hof, in welchem das A mtsgedände nnd der gr^ße Mm stall stehen, wovon in neuerer Zeit ciu Theil zur Aufnahme der leider immer zahlreicheren Sträflinge adaptirt wurde. Von diesem Hofe gelangen wir durch jenes prächtige Mannorportal woranf das ^eolie'sche Wappen, von zwei Greifen gehalten, und das von einrnl römischen Löwen — gleich der Arsenalpfortc in Venedig — bewacht wird, in den oberen oder zweiten, nördlicher nnd bedentend höher gelegenen Schlosihof, der gleichfalls von starken Escarpen getragen wird und ganz mit Casematten nntrrminirt ist, 31 durch die man durch mum unterirdischen Gailg in das kleine oder Schlos; linterpettau einst gelangen konnte. Mitteil i» diesem Hofe steht ein 30 Klafter tiefer Brnnnen, die snd>vestliche, U'estliche und nördliche Seite desselben ist von don 2 Stockwerke hohen hufeisenförmig gebauten Sch!o!',gebäude, die südöstliche gegeu den uuteren Schloßhof gekehrte Seite ^on einer Parapetmaner, nnd du' östliche ^on einer hohcn mit einer doppelte» Neihe l>oil Schießscharten »md eine», Wachtthnrnlr versehenen Maner -dein einziiien >loch lim-handenen Zeichen der einstigen Vefe-stissimg ^ ninqcben. ^,on >uclä,er die nördliche Anffahrt einst vertheidig wurde, Das ails klafterdickem Gemäner bestehende Schloß-ssebällde ist nördlich mit einem (Hlockenthnrm geziert, ent-liält im Crdqeschoße anftrr nielen (Gemächern einen schönen »ffelien Sänlenganq, der nm einen Theil des Hofe«? länft, und eine lireite Steintreppe, die in die oberen Iwckwert'e sMrt. ^»m ersten Stockmerke befindet sich nordöstlich neben dem Moekenthnrme dir schöne geräumige Schloßcapelle zur heil. Familie, dercn Eingang mit dem, mit der Ordens-coliane des goldenen Vließes umhangenen gräflich Leslie'» scheu Wappen geziert ist, nnd die mit dem Nittersaale in Verbindung steht. Dieser Saal sollte füglicher eine histo-rische Negentengallerie des siebzehnten Iahvlnmdetts genannt werden, denn hier finden wir die gangen Porträtgestalten der Kaiser Leopold 1. (^ 1705) nnd Ferdinand II. (-Z- 1l>8?) mit ihreu Geillahliuen, welche den ans England gefiüchteten Leslie anf deutschem Boden ein freundliche ^ls>il gewährten, ferners deren legitime Ionorrains, den nnglncklicheu-Nönig i5arl I. l,'on England nud Schottland ^ l nnd seinen Sohn König Carl II. (-j- 1685) ^ den letzten Stmnl. der als König von England und Schottland starb ^ mit ihren Geniahlmen Henriette mm Frankreich nnd Katharina voil Portugal, dem König Heinrich IV. oou Frankreich (-Z- 1610) mit seiueu 2 Söhnen König Ludwig XIII. ^ 1643) mld Gastou I. Herzog von Orleans d' 1660), den Prinzen Wilhelm oon Oranieu, Statthalter non Hol-land (-j- 1584), uud König Philipp l,V. ^»u Spanieu (1- 1665) »nit seiuer Gemahlin Isabella vou ssraukreich. zn 32 welchen un achtzehnten Jahrhundert die Porträte Iarob Ernst und Carl Cajetan dun Leslie mit ihren Oeinahlineu, dann jeues des jungen Wilheliu, letzteu Grafen von !>/eolie, hin^nkamen. In künstlerischer Vezirhuug sind die Porträte Carlo I. uud seiner Gemahlin al^ Copien von van Dyek's Originalien erwähneuomerth. Zwei Gemächer mit kostbaren Gobcliutapetru und drr Bacchns ^Tpcist.) Saal, tn'r ^anz niit G^nialdrn von Jagd- nnd ^iichcnft^icn anc<^'statttt nnd nnt rincin schon ql,'arbl,'it>,'trn Stxccatnvplafond, worauf dir Wappen der Hänscr ^coli^ uud ^ichtcnstciu aiu^-bracht sind, m'ch'lM ist, bilden den Rest der Appartements von historischem oder künstlerischem Werth, da alle nl.m>M Loealitättn im Lailfe der Zeit modernisirt lvnrden. Westlich vom Echloß^ebändc mit dein nnterrn Schloß-Hof in gleichem Nivean vesindet sich gleichfalls eill von niächtiqen E^earpcn getragenes Plateau, auf welchen, einst der Turnierplatz und dann der Schloßgarteu sich befaud, und dak' nördlich von einem kolossalen Oebändr, das zur Verwahrung der Gaben der Ceres und des Baechns dient, begrenzt wird. Das ganze uutcrc Plateau ist mm der westlichen nnd östlichen Ücke durch zwei mächtige Thürme flaukirt, uui> im ersten befindet sich dao Grabina! Friedrich V., de5 Iei)teu Pettauers, ^ 6. Iäniler 1438, aus rothem Mar-Nwr, 8 Schllh hoch uud 4 Schuh brrit, woranf er iiu Rittercostnm mit der stemschen Marschallsfahnc in der rechten Hand, auf cmcm liegenden Hund (Symbol der Treue) stehend, l>n i^lwf dargestellt ist. Neeht^ liegt das Wappen von Wnrmberg (ein geflügelter ^iudwurm mit einer Schlange) nnd links jenes von Ankcnstcm (ein um-gekehrter Anker). Halten wir vor dem Verlassen dieses Schlosses auf dessen Höhe noch eine Rundschau von Osten über Süden nach Westeu uud Norden, so zeigt sich unserem Auge an der Grenze Croatiens ssriedau, Großsonntng. das herrliche Neingebirge von Sanritsch mit seiner Marienkirche, das malerische Antenstein mit der schönen Wallfahrtskirche St. Anna in semer Nähe, St. Manriz und St, Angustin, dann die Gebirge Croaticns mit dem historisch bemertens- 33 werthen Schlosse Drachenstein, dir olxre Kolos dis nach Maria Nenstift, nut drm alten Donati und Boö, ini Hin-ter^rnndc die Snl;l.»acher Alpen und das Vacher^rbir^c mit srinrn lurlcn Kirchru mid Schlössrrll lüs Marliurst, lmd von Im>r iibcr Wnriiün'rq dir Tchwanl'ttqcr Alprn luld das lvrllriifmmigr Hii^llmid dcr iippi^cn Prltanrr Etadtbcr,^' mid windischcn H^llnln niit drii Kirchen St. Urban, St. Andrä, Polcnschaq nud St. Lconhard, die drn Kranz Über die weite Eln-nr schließen, anf der wir die Kirchen St. Dorothea, St. Mar^artthrl,, St. Marren, St, Vrit. St. Rochns, St. Marlin in Haidin, St. ^orriizen. St. Kn-iWNndr, Zirfowih. Sckleinitz nnd St. Johann, dann die Schlösser Dorna», Meretinzen, Thnrnisch, Kranichofeld und (5bensfeld, wir anf einem grünen Teppich an^-breitrt, nnd dir Stadt Prttan mit ihren Vorstädten nnd Kirchen zn nnseren Fns;en lie^rnd finden. 3 34 Etatistische Uebersicht über den Bezirl Pcttau. Der OrtZgemeinde Der Catastralgemeindc Gehört zur Nr, Name !^ Name ^^ ^arre Deccmat Linkes Trauufer. 1 Pettllu 1593 Pettau 43 1593 St Georg m 2 Klliüscha 695 Kmuscha 930 695 3 Pichcloorf 468 Pichcldorf 822 463 -4 Podonizen ^28 Podvinzen 1049 825 5 Pahing 761 Patzmg 49cl ^ 151 ^t, Peter im? D^mandc'rf 898 ^ 452 Unter.Voloolcgg 749 158 ! 'Mü der b Nitzerberg ^ 50? j Kitzeiberg 436 50? PP Mmoritei« ! ? MaqoZnw ! 624 ! Rdqoßintz 665 361 j Nrudc'rf 459 26i^ ln Pettau ^. 3 Stadrberl, 497 Slndtberc, 932 497 j 9 Kurtschomina ' 841 K«rtschowiiill ' 940 ! 841 z 10 , Wülwberg ^ 1428 ! Grajena ^ 312. j 144 ^ 35 Grajenaberg 766 408 St Mana Klirtschowinll 1640 690 in Wnmbach 844 I 186 Nurmberg 11 Hirschendorf . 363 Hirschendarf 972 363 12 Wmterdorf 310 Wuitcrdorf 543 ZI0 13 Swetinjen 399 Swctinzcn 527 238 Destcrmiil'erg 130 161 14 Deftinzen 155 Destinzen 448 155 15 Lutschilschdorf 415 Lotschilschdorf 58? 176 », „ . Lotschitschberg 140 239 St, "rbm: 16 Ternoveßderg 274 Ternovchberg 48? 274 ^ ^.^,, 17 DolUtschc» 163 Dollitschcn 240 163 °" ^""" 18 Iuwuiizen 322 Iliwanzen 728 196 -Ober Volovleg 461 126 19 Ianschendorf 610 Iauschenberg 261 218 j Illiischcudorf 1022 392 20 Trifteldorf 24? Tnsteldoif 498 24? 21 Wischbeig 385 Nischbcrg 82? 385 St. Wolfgang ^-22 Teli!0veporf 313 Ternovchdorf 104? 318 bci Wisch " 23 St, Ändrä m W. Vüheln 1146 Trebetmß 375 223 Nittmmmsdorf 680 312 St, Andrä Hualctinzen ^ 66? 13? in Ariaf^» 36? 255 Wind. Büheln Slafschma 250 219 Fürtrag , . . 12849........20935 12849 l' ; ; 3 H Pfarre G Wi O '^ «d » »^ !7>I >4« ?<» ^ « ^, <^< ^ !- ?>1 s^ ,^ >? -»< ^! ?>» 5O (X) 5<, -5, «5 -t< ^ >^> >^ lein 'I ^ ^ ? ^ - R «>, «! N ^^« Di U ?<» <2 «? ^ ^ «, »»« ^ <2? t^ « ^ ^1 -f< -!< °3 ^ ^-, >» -!< ^! Ort 3, -«» 2 WO G , ^ « «, «^ ^ 3Ü 37 35 St. Marxen 564 St. Märzen 751 268 I Neudorf 881 296! St, MaicuS Z6 Sabofzen 317! Sabofzen 852 317 ^ 3? ' Woroweß 110! Woroweh 272 110 ^, ^ 38 Perwinzen 447 Perwinzen 446 225> ^ harzen Pettau Subetinjen 488 222! bei 39 Puchdorf 453 Puchdoif 1183 453 Pcttau 40 Stcindorf 452 Steindorf 835 452! 41 lpollenschagg 387 Pollenschagg 278 194 ^, «« , Wratislaweß 676 193 ^' ^"^" 42 Klappendoif 440 Klappcndorf 836 264 in Groß. Rottenmann 288 176 «,, „ ,, 43 Slomdorf 216 Slomdorf 1049 216 Pouenschagg Sonntag 44 Pollanzen 610 Pollamen 1074 37? Prerat 244 233 St. Leonhard Summa für das linke Drauufer .... 20923.........41141 20923 38 Der Ortsgemeinde Der Catastcalgcmcinde Gehört zur «n -s Flächen^ y. .,, Nr. Name ^vo^ ^^ H ttnmg P^rre Deranat Rechtes Drauufer. 45 ! Rann ^ 661 Ober-Raim 373 299 ? Unter-Raun 1450 863 ^ ^, , 46 Haidm 559 bmdi„ 1376 559 ^' ^^^"" 4? St, Martin 905 Wmdischdorf 727 260 zu Eicbei.doif 400 186 . , ^ Skorba 413 170 9"'"" Gcrstarf 1534 289 ' " 43 Sl, Johann 87? Altendorf 769 25? St. Johann " Laack 816 314^ am >-> Golldorf 1049 306l Draufelt'e 49 Ziltoweh 1615 girkmuctz 723 177 Draseiilwrf 454 164 " Michldorf 821 215 St, Maria Ober-Iabling 275 112 NntcrIablmg 885 200 m Ponqcrzen 525 123, !- Schikolla 99? 2l9 Zirkoweß Stawschiiizen 528 177 ! Strliß^oiuzen 1076 22H ! 33 50 St LormzenamDraufelde I2<" St. Lareinen 1509 396' -.. „ Sautendorf 1178 243 ^ Lorenzen Plctterje 1456 330 ^ "'.", ^ 51 Mana Neuftift 12 !> Maria Nmstift 149 14? ^ D^tlcuzcii 758 215 -, Iohamnsberg 872 17? Maria ^ Zwcheldorf . 23« 178 Neuftift Wolletcn 388 44> t^ Podlosch 1229 455 52 MonSberg 1164 Lcschie 73V 341 Ekcrble 904 445 St, Nikolai Nmdisck. Scftcrsche 1346 378 in " ",«, 53 Et, Wolfgang 735 St, Wolfgang 948 261 Monsberg Feistrih Sittesch 1314 474 54 Stopcrzen 859 Slopcrzen 1914 626 St, Antm, c» c ,.^. Swetschll 868 233 in Stoperzen <«°hmch 55 Dreifaltigkeit 5,?Ü Gorzabcrg 1032^ 398 i Dcschna 44?! 172 Neil, -V 56 Dollcna 756 Dollcna 1128 34? Dreifaltigkeit ^ Rndinsberg 662 190 bei " Strajciiu 59? 219 Lichtenegg .>. ! Lchtenegg 41? Lichtenegg 704 41?j ^ ^ Fürtrag . . N540.........^ 36646 1 l54o! ^ 40 -^ 3 j 1 > » I' 3 ^> ^l '^ >^ ^> ?>> «^, ^ 3Z -H «> ast «- 2 - R 2 ? G c'^ nu « kirchen laschegg Vcit resch e V Z S- 41 08 St, Andrä in Lctzkovcß 608 Obcr-Leskowch ! 262 115 Uüttr.Üeskowcß 835 386 Terd^uoißcn i85 10?! ^. », ^ . 69 Skorischnillgg 336 Gradischa 871 15? Storischniagg 229 179 , 70 Gropnmrmtzll 649 Groß-Warnißa 987 501 Klcin Wamitza 384 148 ^ .. ^ ,71 Gioß Okitsch ß?l, Grc>ß Okttsch , 58« 238 ^cökovetz l Reppitsch 313 149 ^. Wclauschegg j 283 173 Klcin-Otitsch 192 ^10 ^ 72 Et. Barbüill 653, Zirkulane 438 179 Dollendorf (Dollane) 407 15? Wresowcy 582 31? 73 Giuschtoveß 554 Gruschkoweh 464 346 St. Barbara ^ Medrioxigg 580 128 -74 St, Elisabeth 488 Pachcrn 274 1?6j ^ ^, ^. Paradcis 422 312> Anfenftem 75 Slattma 48? Slattina 318 369 PnMva 396 118 76 Grad'sch 461 Gradisch 871 461 7? Goienzenberg 581 Gioßbeig 871 135! Fürtrag . . , 22291........59534 ^1846 42 > ! >> N U^ N ?,i V cV « -»< ^? ?>>, "ft <^, ID >^ >1 ^> l^ <^> ^« <^, <^> !^ <^> ^> 3 >-> ^^D^I ^ ^ ^ ^U <^, « ech — lit der L <Ä 43 Unter diesem Flächemnah sind begriffen: Arcker.......... 30,822 Vi« 3°ch, Nichn......... 15.182 ^,, „ Gärten......... 534 c>tavi«»in^ I'rwviun^ ^vil)il, I'Ltavium nnd 1'ota.I)in, dann l^/i^.xov rwrtömml, wosnr anch m'ele nnfgefnndene Eteindrnrniale sprechen. Wir wollen nnn nber die Ansiedlnng der benachbarten Tanrioter (Gebirgsbell'ohner) nnd Vojer (Vaiern) nnd ihre, Nerdrängnng dnrch die ans dem jelugen Siebenbürgen herailsgedrängten Dacier eben so wenig, als über den Nüet^ng der Letzteren in ihre Heimat, uns Schilderungen erlanbrn, denn diese gehören der Weltgeschichte an, sondern bemetten nnr, daß ill den früher von den Bojern besessenen Ländereicn bis an das cctischc Gebirge (Bacher) sich nnn die Pannom'er ausdehnten. Hierunter ist sonach jene an den beiden Ufern der Dran sich anleitende Ebene begriffen, anf der wir den Ort Petovium fanden, der demnach im oberen Pannonien derart lag, daß man — nach der späteren Prornnzenein-theilnng — lwn Norden nach Süden hier die Drallbrücke überschreitend, ans dem oberen Pannonien in das nntere pannonische ^and eintrat. Nnhig nnd friedlich lebten hier die freien Pannonier und beschäftigten sich vorzüglich mit der Jagd, Viel^ncht und dem Ackerban, wo^n ihnen sonderheitlich das wellen-förnlige Hügelland im Norden swindische Mheln) zngesagt haben mochtt-, bio Oetanianns mit dein siegenden Römer-Heere A3 Jahre uor Christo, diesen Voden betrat. 49 n. Pettau's Blüthe in der Nömerepoche und Drangsale wahrend der Völkerwanderung. In dem Kriege der Römer wider dir Illiricr tam das römische Heer nnter seinem Feldherrn Oetamanus — dem nachherigeu Kaiser Angustns - znnt erstell Male anf den Buden der oberen Paunonicr iin Jahre 33 vor Christi und zog uuferu der Stadt Petoviuin mit einer namhasteu Annce den Pannouiern bis an das Ge-birgc entgegen, lvo er sie antraf nnd in eineni hartnäckigen blutige» Gefecht besiegte. Hierauf belagerte drr Consul Statilius Taurus die Ttadt, welche in Folge dieser harten Velagernnss nud der verzweifelnden Gegenwehr der Ver-theidiger fast ganz zn Grunde gerichtet, und ooil den Römern -^ die auch die Wälder oerbraunten ^ erobert wurde, worauf sie durch Jahrhunderte das Standquartier eiuer ^egiou war. Daß den» römischen Senat an der Eroberung dieser Stadt sehr mel gelegen sein mußte, geht aus der persöuli» cheu Theilnahme Octam'auus am .^unipfc hcn.or, der als ein »nächtiger Feldherr bel'auul war, kor dem alle Welt zitterte. So war Pcttau unter rdmische Herrschaft gelaugt, welche die Pauumiier aber bald wieder abzuschüttelu bemüht waren, als sie sich gegeu Kaiser Tibcriuo empörten lind dabei auch Pettan von röuuscher Hoheit befreiten. Tiberius hat aber im 8. Jahre nach Cheisto die Empörer besiegt, unter seiue Botmäßigkeit gebracht und Pettau befestigt. Um das Jahr 14 war die 8., 9. und 15. Legion, beiläufig 24,000 Mann, uutcr dem iu deu Wissenschaften des Krieges wie des Friedens gleich gewandten Feldherrn »nd Statthalter Junius Vläsus. der die höchste Militär-und Cwilgewalt iu sich vereinte, i» einem Sommerlager bei Pcttau vereint, allwo PesceniuS. rin gewesener Schau-spieler, und Vibulenu^. beide gemeine Soldaten, diese Legionen während der Femzeit. in welcher die gewöhnlichen Militärübnngen unterlassen wurden, aufwiegelten, uud mit 4 5,0 ihren Etandreden da^ll vermochten, lwn delll, in Folge, des Ableben? deö Kaisers Angnstns ans deli Thron der rönlischrll Iniperatorell gestiegenen nnilnlehrigeil llenen Kaiser Tiberins größere Vöhnimgrii, liirzcrc^ric^eidieilstc nnd andere Vortheile mit bewaffneter Halld abznnöthigen. Nachdein sie über den Vorschlag ihres Feldherrn Vläslis. dessen Sohli, einen jmissen Obersten, al? ihren Absseordneten lien dieser ^egilinen, die znr Hersteünnq l>^n Prücken nnd Ztrasten ,^'^en Nnnpl'rt sLaib^ich nnd Oberlaiblich) alniesendet waren, sogleich N,in-port geplündert, »nd kehrten in das kager der Legionen znrnek, wo sich die (iinpörnn^ ernenrrte nnd die meisten ihrer ^m-qeseltte!, mißhandelt, inilimter anch qetödtet »,'>llden. Kaiser Merinö sundte ans die von dieser Cnipörnnq erhaltene Nachricht seinen Sohn, del, Prinzen Drnsns, ins Lager, der das schriftliche Versprechen seines Vaters den versammelte» ^e^ione» il» ^a^er vorlas, woinit sich die empmlr» Soldaten weder beschwichtigen liesien, noch ans die Beschlüsse dro> römischen Sencito lcarten wollten, sondern melmehr geneigt wareli, den kaiserlichen Prinzen gefangen zn nehmen, Eine in der Nacht eingetretene Mondessinsterniß vermehrte aber ihren Aberglauben, dasi die (Götter ihrem frerielhasteii ^egilnien entgegeli seien, lind machte sie ^»r Rene nnd ;m» Gehorsam fähig, worauf sie ihre Wünsche Mar ini gntlichell Wege nochmals dllrch eben denselben Oberst Vläsno, dan>, ^neins Apronins, einen Ritter a>,s der (Heleitschaft deo Prinzen Drnsns, nnd Instno Catonins, eineli Hailptina»» der Vorderreihen, dem Kaiser Ziberins vortragen lichen, dcssc» anwesender Sohn Drnsns die beiden Führer der ^nipörnng Pröeenins lilid Vibnlelins aber im ^ager hinrichten liesi — worauf sich der Aufstand dämpfte nnd der Prinz wieder nach Rom znrnettebrte. Innere Rnhe nnd Friede beförderten non nnn an das Anfblühen der Stadt innner mehr nnd mehr, nnd so erhob sie sich anch zn einer der grösiten n»ld schönstell Städte der Nell mit 7 Meilen Umfang znr Zeit, als die römischen Fhronkriege eintraten. 51 Nachdrin Kaiser Nero (68) „nd Eennus st^alba (I. 69) gestorben waren, wnrde Ealmuö Otho zimi Im> pemtor erhoben, uud die in uud um Peltau gestandenen illirischeu Legioueu wurdeu in Rom und Italien zu dieser Zeit znsammengezogeli, nnd wirkten kräftigst mit, die Zügel der Wellherrschaft in die Hände der ^laoier zu lniü^on, wlihicud ln'i dcn deutschen Legionen Vitcllius zun> Niwue bcnlfm luiilde, nnd dicftlbcu bclil'sichtcteu, ulles norisch-pauliouischc Militär und Land mit ihrcr Partei zn orreinen. OberpaiMliuien und soinit ailä) dcsseu Hanptort Pcttan erklärte sich für Ocho, und deshalb warcu zu dessen Un-trrstützuu^ auch alle vamwnischen Krielpliolfer nach Iwlien gezogen, wudei Pettau fast alle illirischcu ^egi^uon, uud zwar die 3., 7. >md 8. Clandische LeWU, die 11., 19. uud 14. (100,N00 Mauu) uach Aqilileja durchziehen sah. Als d'ese Lestioneu später wieder uach Vesiegnng Otho's durch Vitel!iui< (16. April 69) hcimkelitten nud sie l>ou den lwm Letzteren ab^rfalieneu rmnischeil Legiline» zur (5'mpm'nng verleitet wlirdeu, beschllissell die iu Hyrieu und nor Imisalem liegenden Legionen, dcu Würdigsten zum Impcrawr zu wählen, uud so ward der orientalische Feldherr FlcwiW Pespasiauus vo>u jüdischen Kriege zur Regierung der Welt berufen. Aür diesen hat Antouili5 Primus, Befehlshaber der ?. Legion, iu ciurr von deu »nschlnssigeu Herrführern dcr paimonischeu, uorischeu uud Ulösischcu Trxppen zu Peltau, deul Winterquartier der 13. Legion, gehaltenen Versamm« lung l,^. 69) mit feiner hinreißenden Beredtsamü'it dieselben gewonnen uud zum schuellen Aufbruchc nllfgestüruit, um Vespasian's Thron z» befestigen. Nun sammelten sich in Pettau wieder alle illirischen Legionen, die dann ans Vcfehl Vespasians, durch die feu-rigru Redeu Primus aufgemuutert. uach Italien zur Be-sirguug des (Hegeufaiser5 ^itellin«? mit ganzer Macht abrückte», während auch der Feldherr Apponino Satnrninns mit seinen Legionen ans Mosien, uild die germanischen Mrsleu der Quadru uud Markomauen Sido uud Italiens gleichfalls mit ihren Hilfsliölferu iu Petlau eintrafen. 4* 52 Ebe aber noch Vespasians ^lu'rfrldberr Mntianns niit dcn orientalische» Legionen eingetroffen war, hatte schon das von Pettau au^ ansgezogene lllinsche Herr bci Cremona nber den Orgcnkaiser Vitrllins eiucn vollständigen Ticg rrrnngen und ihn am 20. December 69 z>l Nom zn»l Tods geschleppt, wodurch fur Vespasian ill Fol^r dlr Vcschlnssc ^l Pctlau ^aiftrkroiio, Noni »lid Iwlion ^rsickrtt war, Ulld cr als Imprmtor dci< galizcll Nonicrreichls an-erkannt wurdr. (5>n lilnidrltjabril^r ^rirdt'n wirkte ln'cranf anf Pcttail srhr woblthnl'nd, inclcho Ttadt sich in dcr rrst^'n ^rit merklich lu'l'schönctte, in Wohlstand hob, »nd sich ihres höchstl'ii Glands, besonders nntcr der sorgsamen N^irrnnq Vespasianc«. niibcttc. bis nach dem Tode deö -ssaiserö Helving Porti,,ar die Pnitoriam-r dem Mcistbittcndrn Didino I>l> liannö, die ^l'^ionrn in den Rl'ichspnwin'^n, nnd '4) zu Pettan als Baiser auch ans^'rnfen wnrde. Hirranf schritten die ^gioncn vorerst ^nr Vrsiesiim^ des Tlironprätendenten Didins Inlianns in Rom (193) dann des zweiten (Hr>i,nn's Pesccnins Niger in Asien (194), nnd dcs dritten (5!odins Albilüis in ^allicn, woranf dcni Kaiftr an de» ^rt, wo er erwählt wnrde Prttmi — ein schönes noch hentc stehendes Denkmal gesetzt wurde. Nach dem Ichtm Kriege m Gallien flog Scvmis lieucrdings nach Asien nnd'übte (I. 199—202) blutig»,-Rache an den Partlirrn. wl-lchr mit Prscenins Niger der-bunden gewesen waren, nnd nahm ihre Hauptstadt Ctesiphon ein, woranf twn dcn ilürischen Legionen für diesru großen Sieg nicht nur ^u Rom der Triumph beschlossen, sondern ihm zu Vhrrn anch ^n 3>indobona (Wien) nnd Ptttaninm (Pettau) öffeullichr Mmiumente gesetzt wurden, welch' lchtcrcs noch heute zu Peltan zu sehen ist. 53 Nach diesen Vegebmsseu war die Stadt bis zur l5r-mordnng des Kaisers Constant (ssebr. 350) der Illiricnm uild soulit mich Panuonieu und Petlau oon seinem Baicr Kaiser donstaulin dein Großen l25, Juli 335) erbte, aller besoudereu Ereigliisse dar, ulid gelangte zu seiner höchsten Blüthe, bis Con^aus s Mörder und nunmehriger Thronprä» teudent Maguentius mit seinem Heere dein rechtmäßigen Erben uuo Bruder Constant, Raiser Constannuo, bis Milrsl' (Essegli) entgegenzag, dutt ^ber <^I, 351) oon Lchtcrem geschlagen nnd z>uu Riick;i,ge gezwungen wurde, bei welchem Al^ig die Stadt dnrch Mag^cntins^ Truppen sehr mel litt, sich adcr lion diesem rornborgehenden beiden schnell wieder erholte, nnd unter Cmistamins Regierung bis zn dem Zeitpuncte aller Ereignisse ledig >l>ar, a!o dieser Kaiser seinen Neffen nnd Schwager Canslautins Gallns. dem er die Cäsarenwürde gegi'beu, alo Gcueral ^eldlierr nach dein Orient zur ^rtschimg de^ ni^glücklicheil Krieges gegen den persischen König Sapur sandte, welchen er anch glücklich beendete, sich aber als Statthalter rwn 5 großen Diöceseu im Orient viele Unzntömnilichr'eiten erlandte uud selbst anch die Herrschaft und den Haisertite! in jenen Bändern anmasüe, was Constailtiuo ixrankiMe. ihn 'enzeichen abgenommcti, und statt derselben dao Paln-dameut eines geivöhuücheu Osfieiew utit dem Beifügen übergeben — nach einigen Geschichtschreibern aber Fesseln angelegt wurden dnst ihm fernerhin nichts Nebles wider-fahren würde, nur müsfe er sich bequemen, sogleich den nuten harrenden Wagen zn besteigen, der ihu mit Militär-begleituug weiter briugen nxrde. So giug es südwärts bis Flauona (in Istrie»), allwo ihm ein tnrzer Proceß geinacht, nnd il> ssoige desseu er als Hvchuenäther unt ans deu »iückeu gebnndenen Händen enthauptet wurde, 54 wao »»I so mehr allgemeine Ä<'is;fallen erregte, »veil dieser 29jährigs (5asar mit ^ist gefangen genommen wnrde. '^) Als im 4. Jahrhundert dao ^lnistentlmm bereits in nnd nnl Pettan anfblühtc und zn defsen Verfolgung iin Jahre 378 die ariauischen Gothen in Pannonie» eindran-gen, und zu Pettan sich bereito eine arianische Partei 0or-falld, hatten dic ^lnil üithlilischcn Bischof znni Nidrchmidc »uu^x'ifl'rlcli Vcwolnil'r Ptttan'o ihre lion dcn ariaxischcn Gotlic» lnut lu'lugl'tt!,' Stadt nilithvoll ^rtthcidigt, ».'!!rd»,'n aucr dinch dcn dcv ananischen ^chrc anhallgi^'ii Prirstrv Julius Valcns, einen gcbomcn Ptttaner, drrratlie», ilnd in Aol^!' desftu von deuscllicn die Stadt erobert, l^pln»-dert, theilweisr zerstört, nnd dlieb bis z»nt Ilihre 3^l» von ihnen beseht, in welche», Ialive Raiser Gratimms sie mit Waffengewalt verdrängte nnd so die romische Herrschaft ilber Pettan wieder herstelltc, die aber ungestört nur bis znm Jahre 38? dauerte, in welchen, der Empörer Marimo ans Italien über Almileja biö vor Siscia (Sissek) heran-brach, dort zwar vom Kaiser Iheodosim geschlagen wilrde, in ^lilge deo Aumarscheo seines Brnders Mareelli»»^ mit dessen Hilfstrnvpen ans der (5brne von Pettan sich in der Hoffmmg init selbem vereinte, hier in einer zweiten Schlacht den Kaiscr Theodosinö zn schlagen. Pettan war dnrch dieses Anrücke,> der Feinde schwer bedroht n»d belagert, allein der sieggewohnte Kaiser Imtte in einer mörderischen Schlacht seine feinde volltomnlen besiegt, nnd während deren rechter Mlgel sammt dessen (5omma»danten Marcellinno sich ans Gnade nnd Ungnade ergab, gefangen genommen lind begnadigt wnrde, ist der linke M'igel nntcr Marimnö nach Acmileja geflohen, Kaiser lln'odosins verfolgte ihn aber nber Celeja ((^illi) nnd Aeniona ^aibach), wo er überall im Trinmphe mit vielen ^renden anfgcnoilimell wnrdr, wodnrch die rönlische Herr- ') Auf diese Begebenheit, immlich die Entsetzung des Cäsars CoosllMtiuü GallliS »>id dic listissr (5i>c"rtir»üss dl'ssclde» d»lch Olnist Scndilo wurde z>i Pett»» ailch c,» Voüustci,, den, Jupiter ;» (ihvc» ^esc^t. der n» !7, I>i!,r!i!,!>d>,'rt >i»! EtcircrtlM zu Pcttau stliüd, düin« uer-mis't, »üd erst ii» Ililü'l' I«I« i>» Pürgerspttallcller als Smilr eines Gfwoll'cs aüf^rfüüdc» wurde 55 schaft über Pettau fur lange gesichert bli»b, bis im 3ahre 40!l dor arianische König der Gothe» Alariellcl »lit einem großen Heere dnrch Pettau nach Rom zog, nil! diese Stadt zu bezluingen, nach dessen Mißlingen er milder längs der Dran, sonach über Pettan, sich an dir Donau zurückzog. Hiennit filig du- ^ölfenvaudernng nnd auch cinc KrM lwn Leiden fnr Ptttan an, da dich-n Durch^ngcn l>ald jmcr dco hridnisch^n Bönigs drr Ootln'l, NadagaisllS (I. 40ti) Ulit 700.000 Mann fokch'. dcr ans dic rrichc nnd l,Iü-hende Stadt drückend wivttc. Nada^aisno wnrde von dem römischen Feldherrn Stilieu A!a»M5 in der fessnlianischen Enqo ohne Schwert» streich zwar geschlafen nnd nberwnnden, allein der in seinen lirwartnn^en getäuschte .^miig Alarieil^ brach mit srinen WestsscUhen nochnials von der Donan furchtbar über Pettail lior und drang bis Rom, welche Stadt er auch am 24, Aiignst 410 eroberte und knrz daranf starb. Weiß man zwar nicht grnan, ob Pettail bei diesem erschütternden Dnrchzuge mehr oder weniger zerstört wnrde, so ist eö doch nut Gewißheit anznnehmen, das, die Stadt dnrch diese dnreliziehenden Barbaren viel gelitten hat, nach ihrem Abzug aber immer unter lveströmischer Herrschaft blieb. Als bieranf die Römer mit den Hmmen Verbiß dilngen anknüpften, nnd der Letztereu .^önig Attila die Geißel (Hottet dac« byzantinijche Reich hart bedrängte, und selbst in dcn illirischeu Donalilälidern Mösien uud einen Theil von Nnterpannonieu mit der wichtigen Stadt Sirmium sMitrmvit;) bereits eroberte, nnd i)adnrch das blizantinische Ostreich von deill ro'mischeu Westreich treniltc, erbebten auch die, weströmischen Imperatoren vor der Macht Attlla's, der diese günstige Gelegenheit benutzte nnd mit einem furchtbaren Heere von Gepiden, Lmlgobarden, Avaren, Ostgotheu ilnd vielen anderen Wllern, wornilter auch s^alerieni«, ^önig der i)slgothe», nnd Adaricn^, .^önig der Gepiden, waren, im Jahre 451 bis Chalons (in Frank-reich) herauf drang, wo er zwar von den Römern uud Westgotheu geschlagen wurde nnd dann bis an die Theis; seine», Rückzug, naimi, im folgenden Ialire s452) aber mit 56 ' 700,000 Mann desto mächtiger nnd furchtbarer bis vor die Thore Roms vorzndringen strebte. Bci dieseni Zuge schritt er nnaufgehalt^i bis Pettau vor, hier erst traf er den ersten Widrrstaud, dcr so heftig uud nachdrücklich war, baß er sich genüthiget sah, die Stadt mit Verlust einer großen Zahl von Kriegern mit Sturm zn nehmen, wodurch er cin waniriidco Vcispic! c^ben wollte, daß er die größten und festesten Städtc zu beWiinM und zu uerllichn'u liernia^, durch welche Vernichtung Petlan's Glanz anch für iuuüer erbleichte, und diese Stadt sich nie mehr zu ihrer bwherigru Gröfte und Herrlichkeit erhob, deuu Attila l'erließ die Stadt ill Trümmern und Ruinen, nm sein Zerstöruugswerk' ili Celeja, Aeinona, Aquileja u. f. f. bis au die Thore Nouw fortzusetzen, von wo er mit Schäden reich beladen seinen Rückzug über die Alpeu begauu, um auf seinem beabsichtrten Znge liegen den Orient in Pmmonien zu sterben, worauf er daselbst, nämlich in Paunouien, auf einer weiten Ebene anch begraben wurde. Als diese weite Ebene will die Volkssagr das Peltaner Feld bezeichnen, und nennt sogar den Hngel, auf dein ansier Prttan die St. Nochnokapelle sich erhebt, al? die Stätte, iu der Attila, iu einem goldeueu, silbernen und eisernen Sarg verwahrt, beerdigt liege. — ? ^ Kurz nach diesem Vorfall zertrennte sich die Macht der Hunnen und die alte Macht der römischen Baiser erhob sich wieder über Paunouien nnd das verfallene Pettan, allwl» sich schon im Jahre 454 die Ostgothcn, deren Fürst als ein Vasall der römischen Imperatoren an-gesehen wurde, niederließen, nm auch den Verfall der ^an-de5eultnr und Huugerouoth zu bewirkeu, bis sie im Jahre 475, kon ii?doafer, dem Fürsten der Heruien, der das Kand in Vesih nahnl, aus Pettan verdrängt wurde», wobei sie bci ilmm Abzüge das Weuigc, wao während ihrer Herrschaft ans den mm Attila hinterlassenen Nuiuen sich erhob, wieder zerstörten. Da Odoake«- seinen Zug gegen Rom fortsetzte, so hatte der Kaiser Julius Nrpc>5 den Feldherrn Orestes, Schwiegersohn des Grafen Nomnlus aus Pettau. mit stinrm Heere die Sicheruug der Alpenpäsje mwmrmtt, dpr 5? das ihm anvertraute Heer aber dazu benutzte, um den Kaiser Julius 3tepos zur Entsagung seiner Kaiserwürde zu nöthigen, worauf Orestes diese Würde seinem zu Pettau geborenen noch juugeu Sohue Nomulus Mouiillus (Augu-stulus) übertrug der sich aber, als Odoaker Romulus Vater Orestes iu Pavia gefangen uehmcu uud euthaupteu ließ, au Odonler ergab, welcher ihn, da er persönlich iu feiueiu (Odoakrr's) Lager erschien, uud Purpur, Krouc uud Waffeu ablegte verschonte uud nach Campmiieu auf das Schloß Luculliauum scudete, wo der junge Exkaiser fciue Tage verlebte. So rudete inl I, 476 das weströmische so angesehene uud mächtige Neich durch dir Throuentsagnng eiues glbo-rcucu Pettauers, wodurch er wir der gelehrte Hammer-Purgstall sagt — die Geschichte seiucr Vaterstadt für immer adelte. Pettau blieb indessen noch immer in Schntt und Trümmern, bis Theodorich, der Ostgothent'öuig, deu Heruler-t'öuig Oduaker iu Naoeuua uach Ijährigrr Belagerung dieser Stadt i»u Jahre 493 liollkommeu besiegte, worauf Thcodorich die Stadt wieder aus dein Schütte erhob uud erbaute, sie jedoch zu der nuter der Nömerherrschaft gehabten Ausdchuuug uud Ausehen uicht mehr emporheben konnte, Sie blieb sonach nnter der Botmäßigkeit der Gotheu unter Erhöhung ihres Wohlstandes bio zn dem Tode dieses weisen Königs und dem Zeitpuncte, als sein Nachfolger im ostgothischen immer schwächer werdenden Reiche Kömg Vitigis durch den griechischen Feldherrn Brlisar, dcr iu Oberpaunonieu rindraug und Pettan von der Herrschaft der Ootheu befreite, vollkommen geschlagen uud gefangen genommru wurde, worauf Pettau uuter griechische Both-mäsiigkeit gelaugte uud Kaiser Justinian I. (527) die 1?ou-gobnrdeu auwies, hier iu Paniiouiru die Grenzen des griechischen Kaiserreiches zu bewachen, woselbst sie 55? von Totila, König der Gotheu, zwar bedroht, dieser aber von den, griechischen Feldherrn Narses überwunden und getödtet wnrde. Da Narses später von Kaiser Iustiuiauö I. Gemahliu Sophia beschimpft nnd beleidig! wurde, verleitete er den 58 Lollgobardenkö'mg Alboin, dem die Grenzen des entvölkerten Panuonien mit den Rnineil seiner rmnischen S/ädte für srineu thatcndnrstigell Sinn ohnehiil zn engc nnd nrni ivaren, nach Italien lilit seinelil Heere vorzurücken, >vas er 552 auch that, nud bei diesein seineln Abzuge die Longo-barden Pettan — in so writ es durch Hheodorich wieder erbaut Ivurdc — abermals l'ermchtewi, nin nach gänzlicher Zertrnnulirrnng der ostglithischl.'» Herrschaft wieder nach Pannlinirn, nnd sonach anch Pettan, rnckziifehren. welches Land diese ruhen nnd ansschwcisenden Krieger biö ;nin Jahre 5l>8 beseht hielten, während sich Pettan nnr dürftig in diesen Friedensjahren erholte. Da in diesem Jahre s/ittft) die Auaren s.hnnne») anel Asien, die sich bereits an der ^heisi niedergelassen hatten, vertral->oniäs!i!i lion dem nun den Langobarden verlasseneil Paniwnien Vesi^; nahmen, su rückten sie nnd die nnter ihnrn seit 581 als HiMrnppen gestandenen Tlcwen anch in Pettan ein, wodnrch die avaiische Herrschaft hier be-gründet wnrde, und ubwuhl Weiinal durch die Einfälle der Baiern (da deu ss-instei, dieses Landes die Statthalterschaft über nnsrr Gebiet lwn den ssrankenkönige» übertragen war) nnter Herzog Thnsilo I. (595,) nnd (^'ribald II. («!l^) gestört — bis zn dem Zeitpuncte (i!2.'l) dauerte, alc^ die Slaven sich der Botmäßigteit derAnaren elttledigte» nnd den fränkischen.Kaufmann Samo zl« ihrem Könige wählten, wo-durch ans den von den Slaven bewohnten Theilen vou tarnten, Krain nnd Steiermark dao Land Carnittanirn ge-gründet wnrde, da seit der Einwanderung der Avareu der Name Pauuouiru gauz in Vergessenheit gerieth. Hierdlllch wnrdc die Landschaft von Pettan vo» den noch hentc hier wohnenden Slaven bevölkert, deren .König Samo zn Sisset rcsioirte nnd ein tapferer Manu war, unter dcssru weiser Regierung sich Pettau vo» den Leiden der Langobarden- und Avarenherrschafl erholte. Die Slaven solleil dic Stadt Petta (die Fünfte) geuanilt haben, weil sie vom Orient lind Occident die fünfte der vorurhmsteu Städte war, die sie vom Orient folgender-maßen zähl teil: b9 1. Taurunum (Seulliu), 2. Sirminm (Mitrowitz), 3. Singidnumu (Belgrad), 4. Mursia (Esseg) und 5. Petta (Pcttau). ^) Dagegen sie vom Occident 1. Nom, 2. Aqnileja, 3. Aemönä (^aibach). 4. Crlleja (Cilli) uud 5. Petta (Pcttau) zählten. Gegenwärtig nennt der Slave die Stadt 1'tu^o, das heißt: dic Fremde, welches Prädicat sie auch mit Recht führt, denn fremd sah Prtta» ans dein beuachbatteu Pan» nouieu in daö steilische Noricniu herein, inid fremd war dir Stadt mehr a>5 rnmial den, steirischen liande. dem sie nnn wieder annehmt. Indessen hielten die Clanen und die Ävaren iuimer ndlc Nachbarschaft, nnd als Tamo mit Tod al'ging, zcr-fielen die ^änoer seinee weiten Tlalienrciches nnter mehrere Wajwliden, ivadnrch es qanz geschivächt wurde, und die Avaren t>58 abermals anö Ungarn herausdrangen, alle Städte — sonach anch Pettan - ausplünderten und in Schutt warfru, und so alle? uuter ihrer Herrschaft dlirb, biö es dru Slaven gelang, sie nlit den lwn ihnen zu Hilfe gernfeneu Vaiern im Jahre 748 ans Carantauicu hinans-zuschlagen, wodnrch auch Pettau von der Avarcuherrschaft be» freit wnrde, (5aranta»iens Fnrst Bornth für diese Hilfe-lcistimg aber baierische Hoheit anertrilum ulilsite. indessen das Land sich in Cultur nnd Sitten merklich erhob, die Stadt Pettan aber lange noch verödet darniederlag. Nach Vorntho Tode wurde znerst dessen Sohn Cärast und dann der Neffe ^hetnniar als Herzog nach (Ü,araulauien gesandt.----------------- Hält Ulan uuu riuen furzen Rückblick, so schcn wir, dasi Petwll schon in der vorchristlichen Zeit eine große angesehene Stadt war, die damals zu den größten der Zeit gehört, nnd ? italienische Meilen im Umfange gehabt haben sull. nicht selten anch die Residenz der römischen Baiser, eines ihrer ersten und festesten Vorwerke gegen die ') Der geo^rnphische,! LlM >wch sMc die Reihenfolge der Stiidle nwhl I, EiMdmm,», ^, Tinlninm». :^. Sirmim!!, 4, Mursici »nd 5, Petta scin, t'^'ch >i'il folsstr» ^be» ei,!>,'l- ^ülliälili^ün Chil'üif dci» Pl'icstcis Hn»l't!!>a!,!i (Maiü'script) im Stüdtalchivc, so barbarischen Völker des Ostens war. und in der Epoche drr Römerhrrrschaft und Völferlvauderilug in beiläufig « konunen war, fing sie neuerdings aufzublühen an, nahm an Cwilisatiou nnd Wohlstand zu. und erfreute sich sowohl Carl des Große» Schutzes als anch jenes der von ihm abwechselnd mit königlicher Gewalt oder herzoglicher Würde vom ^eech bis an den Znsantinenflnft der Dran nnd Sau eingesetzten carlowingischen Prinzen K. Pipin bis 810, K. Lothar I. bio 817. König Ludwig des Deutschen bis 876. Karlmann bis 879, K. Ludwig III. sdcr Jüngere) bis 882, K. Carl des Dicken bis 887. K. Arnulf bis'899 und K. Lndwig IV. sdeiu Linde) bis 911. Die frohen Tage währten aber nnr bis zum Jahre 825», in welchem die aufrührerischen Bulgaren längs der Dran heraufdrangeu, nnd auf ihrem verheerenden Zuge auch Pettml mit Arner und Schwert verwüsteten. So blieb Pettan nun diele Jahre iu Schutt und Trümmern liegen, bis — wie die Kirchcngeschichtc später erzählt — gegen das Jahr 840 eine neue Kirche gebaut uud eingeweiht wnrde. Die besondere Sorgfalt der Salzbnrger Bischöfe für die An^brcitnng ocs christlichen Glanbens in Cawntauicn vou Pettau aus, hob das Auseheu der Pcttaner Kirche, die wahrscheinlich mit einem Territorium als kirchliches Weichbild rn'rseheu wnrde, und mit diesem hob sich die Bedeutung drs Ortes in so weit, daß 851 der fromme Wojwode der paunonisch-carantanischeu Länder mit herzog-licher Würde, Hezilo, ein Sohn des vertriebenen müluischeu Herzogs Prwina. die uerödetc Stadt wieder erbaute, wo- s!2 durch Ansehen nnd Vedentnng derselben siir das Mittelalter gesichert wnroe, und Pelian wieder rine we»» gleich nicht so bedrntende Nolle ale in der Rönterzeit ^n spielen begann. Wir findrii die Stadt nun im 7wi)re 861 alo ein kaiserliches Fiscalgnt mid königliche Doniäne, und als Ludwig der Dcutschc anl 20. NoM'mdc,- 8l>1 dl'Nl Crzstifte Salzlnirsi allc ftiiic VcsiMlu^'u iu Stcicvliiavk - deren wir, gcnilift dcs mm ^l. ^iidwiji dciit Froiniurn mn 5i. Fcdrnar 81t> an dm (irzbischof Aruo run Ealzlnn^ mis-^strllttii Mlij^stät^iricf, schon cinigr im Besitzr dirscs Crzstiftrs fiildl'n, — In'Mi^tc. ».'ird in dirscni Majrstaw-bricf l^'saiy: „alle V^'il)!ingrll nnd insbrsoudcrc jenr der SwdtPcttan/ Hicdurch ist liicht nnr nrfiiudlich mvim'ii. daft Pettau 8(N lu'rriw wieder einc Stadt war, sondrrn daß sie zn dil'ftr Zl'it mich Ansehen nnd Wichtigfrit gehabt habe, da sie sonst in den Majestätobriefen nicht er».'ähnt worden wäre. Ans späteren Urt'nnden geht jedoch hmwr, das; unter dieser Majestätsbestätigung 0oln 20. Nol'enlber 861 nicht der ganze — bereits in eine obere imd nntere Stadt sHälfte) getheilt gewesene Ort, sondern nnr '^ Theile demselben begriffen war, nnd das (5r;stift diese nnr als kais. Lehen brsaft, während der -il. Theil dem Carantanen-fnrsten strafen (tznndacher?) gehörte; da die ganze Stadt Pettan, mit Kirchen, geheilten Manthbann, mit hundert Hnben nnd zehn Weingärten, zn Zistaneofeld «Erben^seld?) dir ganze Fläche bei Pettan von der Dran bis au die Dran» ini Jahre 890 als eine kaiserliche Staatsdomäne vort'ömmt, worüber am 20. November N. Arnnlph dem Ealzbnrger (!i'!^stifte, bei (Gelegenheit als er in Steiern anwesend war, ans der königlichen Biüa Mattinghofen einen nnifasseudeu Majestätobrief ertheilte, worin es unter Anderen, heistt: „^n Pettail die Kirche mit den Hehenten und ^/, Theile der Stadt mit dem Vanne fnr Mauth und Vriicke, so wie es schon von Miseren Vorvorderu dahin ist gespendet worden, nnd von unserer Seite geben wir anch noch den dritten Theil der Stadt hiezu, welcher ehedem Eigenthum des Carantaners (wahrscheinlich des Grafen Gundacher) l!3 l^rwrsrn, drssril rr abrr wrl^rn offen rril'irsl'llrn Hochvrr» ratlir^ ^rrichtlich vrrlnsti^ lst rrflärt worden; nüt Aus-nalimr dcel ^olqrndrn, wao lvir srinrr ttrniahlin wr^rn trrurr Dirnstrolristnn^ orlassr» hadrn; östlich in drr odrrn Stadt rinr Hofstatt, wo drr Van rinrr nclir» ^irchr br-^onnrn wordrn ist. »nd i>n nntmi wcstüchrn Twdtthcil di»,- Hofftlitlc», wllchc "' dluiia!^ ini Vcsitz ,^'luüit bat, mit IM» .^nbcn nnd ><> Wriiidn^rn i» Zjstnncofcld, lvo nir-nialo niiftrc ^o>v0ldrr» ctiva^ un-schmkt !i!idl'N; so gcl'^n wir wrssl'N til'NN' Dirnstlristiuiss dr<< oon^nmmtrn <5v^n> schoso, so wic dir 2 Üchölinnqru an der Dnwc sind, oon drr Höhe dcr Gnu'^n, wclchr Wa^ivina Ernannt wird, n»d so ivoit dicft Wm^mchöhl,' fortläuft, ln^ »ro dir 5rr-lnna (Dvlinn) in dir Dwvc rinslirsn." .^irrail^ rrsirlN nian, daß dao 'T^lzbnr^'r Hochstift von dirsrr Zrit an, soirohl dns, wao ro disbrr alo Vrliru lirsM!, ale> anch dao, wao cö nn» l'on Köiii^ Arnnlf als (Hrschrxf rilnrll, als frciri^ Ci^enthnnl rrlan^tr, nnd so in drn »in^rtliriltrn Brsitz von Prttan, nnd drn >;riis;trn Thril dc^ obcnn Ptttailcr Frldrs, bis znr Mnndnng drr Drann in dir T'ran fain. ^n dirsr Zrit (894—955) fallrn nnn anch dir rrstrn (5infällr drr Un^am in l5arantanirn, nnd das; dirsr bri >I,rrn l'rrwnstrndrn ^iisirn dir wichtigr Stadt Prttan nicht ^rrschont haorn, ist grwis;, da sich schon alls- dirsrr Zrit hrr — in wrlchrr wir dir öairischr» Marfstrafrn ^nitpold von (5'ndr drc< 9. Ialirlinntn-ttö l'ii< !»<)7 , dann Zirq-frird (^rafrn von Trinpt nnd (^rrcchrr^ >W—!'.^0> nnd drssrn Sohn Ratold hirr trrffrn — drr Vrstalid dcr Vnrq ^ll Prttall gründtt, währrnd dir Stadt doch migrachtct dirsrr ! Kärntnerherzogen völlig unabhängige abgesonderte Markgrafen verwaltet; da die übermächtigen Herzoge Heinrich der Zänker und Adalbero von Eppensteiu und Mnrzthal schon sehr gefährlich waren. Die untere Mark nannte man die Mark an der Saan (Sonne) Cilli — die mittlere die Ostmark oder Mark von Pettau nnd die obere die Mark vou Putten <> znm Herzog drr Steierniark erlwben wurde, welched Herzogthnm ucich smicm ruidcrloftu Ablrbc» 1192 trstaiueiilarisch an feinen Verwandten, dr» Herzog Leupold VI. vml Oesterreich, ans dein Hanfe Vabeulierg, iilierging und nun mit diesen: Lande unter einem Regenten stand. Nach Leopolds Ableben s11l)4) regierte in der Ttcier-mart' dessen Toh» Herzog Friedrich I. ldrr Katholische) bis 1198, dann dessen Brnder Leopold VII. (der Glorreiche) bis 1230, und endlich des Letzteren Sohn Friedrich II. sder Streitbare) bis 1246, da er in diesem Jahre am St. Veitotag in drr siegreichen Schlacht gegen dir Nn-garu bei Wiener-Nensladt ale> der Ichlc Vabenbergrr fiel. Inzwischen hatten aber die uencrwählten röunfch-driitfchen Kaifer dem Erzstifte Salzbnrg imn,er alle ihre Vesihnngen in Steiern, nnd insbesondere jene der Stadt Pettau, bestä-tiget, was Kaiser Otto II. nul deu Nl'aiestälobriefeu ^om 1. October 978, 7. October 97!) und 1^. Mai 982 — Kaistr Heinrich 111. aui 8. Februar 1051 -- nnd Hein» rich IV^ aul 4, Februar 1057 vollzog. Verlor die Stadt dnrch ihre Vereinigung mit Steiern zwar gleichsam das Anseben als Hauptstadt einer Mark-grafschaft, so war sie noch immer die Hanptstadt der Erz-stift Salzburger Besitzungen in Untrrsttiern, nnd soN nnier den Markgrafen von Steiern eine ihrer 6 Residcnzen Steier, Indenburg, Graz, Maiblirg, Cüli und Petwn ge-wl'ftn fcin. wodurch sie inimrvhin noch cine der cmgcse-hrnsten Städte deo Landes war, die slch durch die Crz-bischöft non Salzburg mancher Begünstigungen erfreute und — als deren (5'igenthnm - auch steto des besonderen Schuhes des römisch°dru!scheu Reiches gewürdigt wurde, weshalb es ihnen auch an diesen Nesitznugen immer sehr viel gelegen war, was man daraus erfleht, weil sowohl die Steierer als anch dir Pettanrr und Cillier Mart es 6? dem Erzbischofe Courad vou Salzburg, einem an Geist, Thattraft und Gemüth gleich erhabenen Äsann. wir kaum irgend einer seiner Vorgänger und Nachfolger, zu verdaukeu hatte, daß er — in»em er sah. das, dich' Marken durch die Einfälle der Uugnnl in eine Einöde verwandelt luordcn seien - »lit denl Könige von Ungarn Stephan II. lnm 1120 1130) einen sehr festen Frieden schloß. Unter diese Einfälle gehört vorzüglich der iin Jahre 1041 oder 1042 von Köuig Aba nnteruommene, der danials Pettau :nil einer schweren Velaqernng bedrohte. a»f dem Pettauer ^elde aber d»rch den Mart^rafen (^otlfried lion Piitten total sseschla^en würde. Die? ist die Schlacht bei Vntina, denn noch hente snhrt eine '/^ Etilnde östlich von der Stadt liebende Ortschaft den Namen Vlltina lWlldina). Schon im Jahre 1052 wiederholten sich die Einfälle dieser immer lästiger werdenden ungarischen Nachbarn, zu (Hnnsttn des lierlriebenen Baiernlier^o^^ (ionrad, indem sie bis Harnten vordrangen, sonach anch Pettau eroberteu, >lnd bis zu ihrer Vertreibung beseht hielteu. Unter Allen, welche die unteren Marken bewohutcn, war Erzbischof Lonrad der Lrste, der einen frieden in überaus guter Absicht nnd init großer Klugheit mit den Ungarn abschloß, wodnrch die durch die häufigen Einfälle der Ungarn zu großem Schadeu gekommenen Sliwen viele Vortheile erlangten, da die Ungaru frnher immer Alles, was ihnen an Meuscheu, Nieb und soustigein Gut in die Hände fiel, fortschleppten nnd das ^aud l'erwüstetell. Aus Veranlassung dieses Friedensschlusses lind im Ver» trauen auf diese große Eiutracht zwischeu dem König nnd Erzbischof. lvurde das Gebiet des CrzbisthumS - Pettau uud Umgebung - dein früheren Aubauc zurückgegeben, und es füllte sich die Mart auch mit Dörfer». Vnrgcn und Vewohueru derart, daß das Laud au Fruchtbarkeit ungemei» gewauu, uud die Wegschleppuug uud der Verlust vou Menschen beiderlei Geschlechtes, was früher gewöhnlich war, höchst selteu, ja ganz unerhört wnrde. Dieser Erchischof üonrad. dem Pettau sehr viel uud so zu sagen das Wiedererwachen seiner Cultur verdankte, erbaute an dcr Stelle des bereits schou seit langer Zeit b" 68 durch die Ungarn zerstörten Schlosses, ein neues znm Schntzc gcgen dirselbeli (zwischen 1120 und 1147), und daß bei dieser Gelegenheit allch die Stadt befestigt wurde, ist kauui zu bezweifeln, da nm diese Zeit geschlossene Orte scholl niit Gräben, Erdwällen, Pfahlwerken nnd Maner« dänunrn znr Rettung nnd Vertheidigung gegen feindliche Ueberfälle nmgebeu zu werden pfiegten, Conrad starb zum allgemeinen Bedauern 114? nnd hatte gleichseitig mit dem Schlosse Pettan in der gleich-namigen Mark. anch jenes ober Leibnil) in der Mark Strier, nnd zu Neichenbnrg in der Mark an der Saan, znm Schni)e der rrzbisthnnilichrn Besitzungen erbaut. Seit dem 10. Jahrhundert hob sich inzwischen ein Adclsgefchlrcht, dessen Famillenhänptcr anfänglich alo Castcllane, dann als Burggrafen anf Pettan angestellt gewesen sind ^ als Ministeriale der Crzbischöfe und später anch als Vasallen der Markgrafen von . Steiern empor, nnd nannte sich Herren von Pettan, das im 12, Jahrhundert bereits zn Reichthümern und hohem Allsehen gelangt war, im Jahre 1438 aber schon wieder erlosch. Ihre Thaten und Ge-schichte kommen später bei drin Schlosse Obcrpettan vor, nnd wir wollen hier nur erwähnen, das; als Pettan nach vicljährigem dnrch den weisen Evzbischof Conrad an-gebahnten Fneden, Ruhe nnd Erholung genoß, nnd schon zu einer sehr ansehnlichen Stadt mit bedentender Bevölke» rnng emporgeblnht war — im Jahre 1199 die dein ge« schlagcncn König Andreas lion Croatien verfolgenden Un-gärn unter ihrein Könige Emerich, anch a>l Steierniarks Grenzen frevelhafte Anfälle verübten, lmbei aber von Arie-dnch I. von Pettan anf Anordnung Herzog Leopold des Glorreichen anf dem unteren Pettaner Felde am Oster-sonntage jenseits der Peßnitz geschlagen, dieser Landstrich für immer Steiermark einverleibt, nnd zn dessen Beschn-hnng die deutschen Ordensritter nach Großsonntag berufen wnrdcn. Als nach dem Tode des Herzogs Friedrich II. von Steiern und Oesterreich (1246) über den Befit) dieser erb-losen Länder Kaiser Friedrich II, nnd Papst Inuocenz IV. in Streit geriethrn, und Letzterer Steicrn ohne Recht, an 69 König Brla IV. von Ungar» verschenkte, fiel dieser 124?" m Steirrmark cin, und besetzte bei dieser Gelegenheit auch Petlan vorübergehend, da seine Anmastilngen durch dcu Statthalter Grafen Meinhard von Görz lind Tirol zurückgewiesen wnrden. Nachdem 5iaiser Friedrich II. aber iln Jahre 1250 selbst mit Tod abging, und Steirrn sammt Oesterreich testamentarisch seiucm Cnkel Friedrich zudachte. uud die Landstände von Oesterreich Przemysl Ottokar, den Sohn des böhniischeu Königs Wenzeslaus, zum Negrnten (1251) für ihr Land mischten — konnten sich Steicnnarks Ztände mit jenen von Oesterreich nicht einigen, und wählten den Pfa!zgrafru Hciurich, Sohu des Herzogs Otto von Paicrn und Schwiegersohn des Königs Vela IV. von Ungarn, zum Nrgenten ihres Landes, der oor der Besitznahme des-selben sich aber mit seinem Schwiegervater -Miig Vela berathen wollte, nnd mit dem steiermärkischen Abgesandten Dilmar von Weissenegg au Vela'o Hoflager reiste. Vela bauchte diese gute Gelegenheit nnd wnßte dlirch Ditinar von Weissenegg die angesehensten Stände des Landes zn stimmen, ihn lBela) selbst oder seinen Sohn, den Prinzen Stefan, jnngereu König von Ungarn, znm Landeshanpt-iliann nnd Statthalter von Steiern zu bernfen. Gleichzeitig übertrug die nm den Vesift Oesterreichs nnd Steirrmarks vergeblich bemühte Mütter des vorer-wähnten Prinzen Friedrich, Gertraud vou Viödling, dessen Ansprüche an Vela, der dann von Steiermark Besitz nahm und so 1251 anch die Stadt Pettan besehte, i,n ganzen Lande aber nicht als Negrnt anerkannt wnrde nnd sich dlirch seine harte Regicrnng den Steiermärkcrn verhasit machte, weshalb sämmtliche Stände des Landes am 7. Mai 125,8 zu Leoben anch Ottokar von Böhmen als rechtmäßigen Regenten des Landes anerkannten, und der ungarische Landeshauptmann Graf Ainbold Steicrmark verlassen mnßte, wornach sein Köilig ^ Nela — aber im nämli-chrn Jahre noch mit ansehnlicher Streitmacht nnter dem Befehle des Van Stefan Graf von Selavonrn von Agram wieder iu Stcirrmark einfiel und Pettau belagerte, hier aber dnrch Friedrich 111. von Pettail geschlagen wnrde und sich nach Ungarn flüchten mnftte. Da in Folge des 70 Friedensschlusses zu Ofen zwischen Ottukar und Vela »om 3. April 1254 Steiermarf aber dennoch an Ililgaril sirl, s^' wllldc aus diesein Anlasse Pettan »uieder vou den Uu-garu besetzt, mid Steieriliarf rrfrcute sich eiues im'hrjährigeu Friedens, w^'bei aber durch Erpressuugcu, Slol^ nud Ueber-nmth der Uiliz^ru die Uu^ufticdcuii^t im ^andc sl,^">ft) iltluicr lc^'r luurd^, die Köui^ Otwt'lir vuu Böhulr», d^r dcn Vrrlust dn- St^ittUlark imch iiuun'r uicht 0,'ischun'lzcu konnte, zn crhöhcu iilid l'criurhrcu silchtt. S» wurdc iiüttt' Aildcl'!?»! Zi^gfrird von MM'cubrrss we^'n eiiu's ^crbrcchcu^ oor Gericht dc^ ^aud^olni^pt-inauus!? ss^llidm, und da rv nicht >,'>i'chit'», iu srin^r Vuvg zu Mahn'ulicrg durch dcu Stattlicilt^r Grafc» Sttfcui bc» lagert, L'hlen'r >iln>r durch Hartiiid l'o» Pcttan. dor mle gwßr Zchaiir Edrlhcvrcu u,id Kne^oolf^ dos Draut^Ics hriiulich anf^rbol^u hatt,,', g^'chlm^u, und uillßk' »nit smmi uugavischcli Truppen über Marburg mid Auü'iistm, uach Uugarn ciligst ruttüchcu. Küuig Vl'la, über dieses Erriqmß er^riuiuit, seudete sogleich sciurn Zohn deu Kmti^ Stcfau uiit eiueni sknü-u Henr uach Steieriuavk, Hartuid wurdc iu seiuer Stadt und Veste Prttau eillsicschlusseu llud hart bedrängt. Eben war der neue ErzbisclM Ulrich vrm Salchurq, früher Bischof vou Seckau, aber mit apostolischen Briefen au Kiiui^ V^la ans Noui, wo er vom Papste das Pallium erhielt, nach Ungarn ^ekommeu, uud da Pettan eine Hochstift Zalz« burner Kammerstadt war, welche Hartuid vou Prttan nur zn ^ehen trug, so vermittelte er bei diesem .^öm<^ deu Frieden. - Sciue Vitteu nnd seiu Ansehen retteten Pettan vor stäu^licher ^erstörluisi, uud er vermittelte deu Frieden derart, das; er Pettau für 3000 Mark Silber iu unga-nschen Pfandbcsil) für so lau^c abtrat, bis diese Snmme erlebt sei» wird, wodauu sie lvieder an das (5rzdisthmn zurückfallen sollte, uud Hartmd l'ou Pettan Verzeihung nnd (^nade rrhirlt. Pettan wnrde nutrr diesen Vediuguugrn deu llugarn überqcbeu, uud gelaugte souach wieder unter ungarische Herrschaft, lind der nunmehr zum Statthalter von Eteieru eruanute Sohu Vela's, Herzog Stefan, jüngerer Honig vou Ungarn, nahm mit seiner kumamschen Gemahlin 71 seine Residenz und sein Hoflager in P''tta!l, und ergriff die Regiernng oon Steiermark, während der Erzbischof seili Obereigenthuni nbrr die Stadt sogeartet sicherstelle. To wurde Pettan bis zur königlichen Residenz uud denl S!he des Konigs-Statthalters don Steiernlark (1258) enlporgehoben, was nicht nnr für die damalig Vedelltung, sondern auch für das Ansehe» der Stadt spricht, das abcr nicht Iniu^' währte, da mn dio Mitte des Iahrrs 1259 drr Köniq-Hcr^o^ Stcfan dic Stric>r>nark wicder ».'crlasstil wulltc, ilud dcr l'o» früher l'erhafttc Graf Slchiu Van l'l,u Astra»! abmnals Statthalter vu» Steiern >urrde>l sollte, zn luelchenl Ziuecke Herzog Stefan die ^lnidesedlen nach P'ttan berief, um vou ihneu Abschied zu nehmen. Sowohl die Kunde von der Wiedereinsetzung des l"ib,'rini'i>liisieu Grafen Stefan von Astram als Statthalter in Steiemiark, als die Sage, daß die Steirerherren uur darnill nach Pettau bernfen wurden, um in Fesseln nach llügaru zu wandern, hielt den mit der ungarischen Regie-rung höchst nnznfriedenrn Adel Sleiermarfs ab, in Pettau zu erscheinen, worauf Herzog Stefan nach Ungarn abreiste, der stolze Graf Stefan wieder die Statthalterschaft nlier Steiemiarl übernahm, uud in seinem gewohnten Ueber» muthe abermals schaltete uud waltete, was zum Ausbrnch eiues Anfftandeö für die Befreiung liom uugarischeu Joch Anlas; gab, worauf der steirische Heerbanli die Ungarn binnen 11 Tagen derart ans dein Lande schlug, daß sie nur uoch die Residenz Pettau als eiu erzbischösliches Pfandgut in ihrcn Händen behielten, bis nach der au, 12. Juli 12M) stattgehabten, für die Ungarn unglücklichen Schlacht bei Kroisseubrnnu der zwischen König Ottokar oon Vö!nN','N und König Bela IV, von Ungarn zu Preßburq gefchlofseue Frieden Striermark an König Ottokar über-antwortete lind il, Folge dessen die Ungarn danu auch Pettau au die Böhmen übergaben. Als hierauf Köuig Oltotar im Jahr 1272 nach Friesach iu Kärnten, der zweiten Residenz des Salchnrger Kirchenfnrsten, knin, enlpfing er alldort die Salzbnrger ^ehen in Innerösterreich anch persönlich aus den Händen des Erzl'ischofes Friedrich. 72 Mittlerweile hatte König Ottokar durch Hochmuth. Tyrannei nnd Wortbruch seine Regierung in Steiermark uüd iusbcsoudcrc bei den angesehensten Adclsgeschlechtern durch die Einkerkerung des Friedrich von Prltan, Veruhard und Ulrich vou Pfauuberg, Hartnid von Wildou. Wolfing von Etubenberg und Ulrich von Lichtensteiu, iu Folge der ihnen am Hoflager zu Brcslan s12tt8) angeschnldeten Verschwörnug gegen ihn. nnd die Confiscirnug nnd Schleifung ihrer Schlüsser sowohl, als die nnschuldige Hinrichtung Seifried von Mahreubergs sehr verhasn ge» macht, die dann durch den Hod des Königs Richard von Kornwall (2. April 1272) auch ihre vorzüglichste Stütze verlor. Im August des Jahres 1272 war auch König Stefan von Ungarn gestorben nnd sein Sohn Ladislans folgte ihm anf dem Throne Uugarno, aus welchem ^aude zwei treulose Magnaten entflohen sind, welcher Vorfall zwischen König Ladislans nnd König Ottolar abermals Krieg entzündete und 1273 Einfälle der Ungarn iu Steicr-mark verursachte, die mit großer Heeresmacht im ^hale der Dran — somit über Pettau — bis weit uach KärMeu Vordrangen, nnd bei ihrer Raub- uud Plüudeningosncht sicher die damals ansehnliche Stadt sowohl bei ihrem Vor-dringe», als auch bei dem furz darauf — in Folge des dadurch im Juni 1273 erfolgten Einfalles König Ottokars m Ungarn — bewirkten Rückznge verheerten nud verwüsteten. Durch den bereits erwähnten Tod König Richards von Kornwall wurde Graf Rudolf vou Habsburg am 29. September 1273 iu Frankfurt zum deutschen Kaiser er-wählt nnd am 24. October 1273 zn Aachen als deutsches Reichsoberhaupt gekrönt, welche Wahl gegen die Wünsche Dtwkars war, uud deshalb er ihr vergebens anch alle mög> lichen Hindernisse entgegenstellte, nnd dem nen erwählten Kaiser seiue Anerkenunng und Huldigung versagte. Köuig Ottokar war in Folge dieses gespannten Ver-hältuisses von Kaiser Rudolf auf den "Reichstag uach Nüruberg berufe,,, wo er nicht erschien, während der dem Kaiser trell ergebene Erzbischof Friedrich II. von Salzbnrg der für alle Besitzungen seines Hochstiftes somit anch fiir Pcttau — von Kaiser Rndolf am 4, Angnst 1274 72 zu Hagenau die Bestätigung erlangte, sogleich in Nürnberg erschien, und von Kaiser Nudolf mit Erthcilung aller hoch. stiftlicheu Reichslehru ausgezeichuet wurde. — In ssolge dessen war der Er^bischof der Partei des Kaisers anhängig und drohte dein König Ottot'ar, wenn er nicht auf wieder-holte Mahnung binnen einer Monatsfrist Von verletzenden Übergriffen abließe, uüt deui Banne, uud gegen desseu Land das Verbot des Gottesdienstes nuszusprechell. wor-über Ottokar tieseu Orlü! empfand nnd durch seinen steicr-märkischen Statthalter Milota alle Städte. Märkte uud Burgen des Hochstiftcs iu der uutrren Mark iil Vcsih nehmen, und alles erzbisthümliche Gebiet nut Feuer uud Schwert verwüsten, und die ^ente des Hochstiftcs mit allen Kriegsgräuclu grausam bedrängen ließ. Dah hierbei das Angemurrt anf die befestigte Hanpt-stadt der erzbisthniulichen Vesii)nugru, uämlich Pettan, ge-richtet gcwescil seiu mag, ist kanm zu bezweifeln; dessen-ungeachtet erließ Kaiser Nndolf für den Erzbischof am 23. und 24. November 1274 die urkundliche Versicherung, dah alle diese Handlungen null nnd nichtig seien, und für die Zukunft keine Nechte brgrüuden, Melmehr ihm iu dieser Beziehung uach Austragung dcs Streites mit dein Vo'h. mrukönig, vollständiger (5rsah werden solle. Ottokar verweigerte indessen hartnäckig die Auerkeu-nung Kaiser Rudolfs als deutsches Neichsoderhaupt und wurde vergebeus auf deu Reichstag uach Würzburg lFebr. 1275) uud Augsburg (Mai 1275) vorgeladen, nnd anf dem Letzteren vermochte seiu Abgeordneter Bischof Bernhard pou Srckau, die ihm von den ^andcsabgeorducteu Friedrich von Pettau und Hartnid von Wildon augeschnldeteu Grausauckeitcu cbeusoweuig zurrichrud zu rechtfertigen, als dir Beschwerden des Lrzbischofes von Salzbnrg über Ottokars rohe Gewaltthätigkeiten mit allen salzbnrgischen Läudcru und Lenten, in der steirischen Mark uud Kärnten zu entschuldigen, worauf er iu die Rrichsacht erklärt uud unter anderen Ländern auch Steiermark als heimgefalleucs Rcichsfürsteulehen im Nauien des Kaisers uud Reiches zu-rückgefordert wurde. Ottokar wußte durch seinr Zwing, nnd Gewaltherr- 74 schaft ill Steiermark dir Ail^fschrimg drr Neichsacht in» dessen immer fern zu haltell, und betrirgte s»!bsl dcll <5rz. bischof in dm falzbllrgisch>n Land», der jedoch, de» An-trägen Ottokars entgegen, Baiser Rudolf treu blieb, zahl» reiche Anhänger gcwa»» lllid i»sg>'heim zahlreiche Vasallen und .^eerbaülisschaarcn wider Ottokar für ..!cr!l.'eftr ill tarnten, Hrain und Hteierinark rrnannt, mit cinrr Hrrrrsniacht in dicse Bänder einrückte, überall mit Inbcl einpfangell wnrde, alle von bühinischeil Hanpil^nte» beschtcn Vurgen und befrstlssten Otte erstürniü' nnd so der Herrschaft der Böhmen in Steiermack im October I276 ein (inde machte. Unter diesen bchitl^ttn ^)rten war Pettan einer der ansehnlichsten, und sonach nm die gleiche Zeit von P5H> mens Gewaltberrschaft thatsächlich befreit, nnd da in ^ol^e des am 21. November l27bcr^ zivischeil den Abgeordnete» Rudolfs nnd Ottotars >.,crha»' drlteu Friedens, l»o» Letztereni mich a»f Steicrmark vcr« zichtet wnrde, so will dieses Land sammt Pettan an das Halls Hal'sbnra,, imtcr dessen Nennung die Stadt auch heutc steht. Nochinals versuchte !iDttotar die oerlorenen Lälider wieder zu erwerben, verlor aber bei der zwischen seiner Armee und der Armee des deutsche» Reichs »nd Ungarns uuter Kaiser Rudolf am 26. Anglist 12?« bei Maecheck und Stilifried stattgehabte» blutigen Treffen Ichlacht »nd Ücbrli, wodurch der Besitz Steiermarfs für das Haus Habsblirg vollkolNlueu gesichert war. Hieranf kau« Nodolf ilu September 1279 nach Stciermart', lmd »amcntlich am 2. October nach Ora^, wo er die Hnldignng der Steierniark enlpsing, die Rechte uud Freiheitel! ocs Landes bestätigte uud dann srineu Sohn Albert I. als Statthalter von Steiermatt eriianute. Auf der hierailf eifolgteil Nimdreise Rudolfs dnreh das 75 Land hat er zn Zeirina, anl 25. October 1279 die Ur-knllde gesiegelt, worin er die von weiland Ulrich Bischof von Srckali, dann Erzbischof mm Salzburg, an ^önig Vela IV. von Ungarn llm 3000 Mark Silber verpfän-dtte, nachher an König Ottowr von Böhmen nnd von diesem an Kaiser Nndolf selbst gelangte Stadt Pttlan sanmit der Vnrg dem Friedrich von Pettan fnr 2ll)0 9^!irk illn-rläsit. nnd ilnn dafiir auch auf 2 Ialm bewähr Iriftct. Aüoin lHrzl'ischof Friedrich lwn Sal^bnrg machte seinr ältrren Ansprnchc anf dirse Stadt geltrnd, und so wnrde bci dcr Vrrhandlnng zn Lcibnih am 1. Iänncr 12ft0 nnd lmranf am 14. Inni nnd 17. nnd 18. Inli 1280 zn Sal^'nr^ dieft Ani-scleqeulittt dahin ano^lichl-n, daß Friedrich ^iun Prttan alle vermeintlichen Rechte anf die hochftiftliche Kaunntt-stadt nnd Ving Pcttan, anf die Vo^tci der HochstiftslMer in der March nnd anf das angespro» chrne Necht daß die Salzlinr^er Fnrsteit schnldiq seieil, alle an sich gebrachten ^ehen ihm zn lierleihen, zn Gnnsttn de^ (5rzstiftes Salzbnr^ verzichtete; dagegen gab der Erz» kischof ihm nnd seinen Erben das VnrMafencnnt lwn Schloß nild Stadt Pettan mit Manth nnd Zoll zn Markt-zeiten iliner- nnd alis;er!,alb dl'o Vnrgfriedes. Nndolf«? Solin Albert 1. Statthalter r>on Tteiermark, wnrde im Jahre 1282 zn Ang^bnnz nlit diesem Lande belehnt, welches er dann bis znr Vesteignng des römisch-dentschen Kaiserthronc^ (I2!)8) regierte. ' Welchen Einslns; seine Negiernng, dann die seiner Söhne nnd Enkel Her-Ms Rudolf i. (1298 1306), Friedrich des Schönen s1306—13A01. nnd Albert II. des Weisen (13^0— 1358). dann der E. H, Rndolf II. (1358—1365), Leo-pold III. des Niederen (1365—1386) nnd Albert III. (1386 1395) anf Pettan übte, finden wir in der Schil-demng der-inneren Entwickrlnna. der Stadt nnd in ihrer Handelegeschichtr. Nachdem der Snltan Bajesid I. die vergebliche ?jährige erste Velagernng Eonstanlinopels begoilnen hatte, zerfloß der Neberflnß seiner arabischen Trnppen in die angn-nzenden ^iändl?r nnd fielen 1391 anch in Ungarns Prodinz Syrmien drrwnftend nnd verheerend ein, wodnrch sich zwifchen Ungarn und dem osmanischen Reich ein mehrjähriger Krieg entspann, zu welchen» Zwecke König Sigiomund von Ungarn niit feinem Heere nicht nnr französische, bainschr uud wallachische Truppen, deutsche nnd Iohauuiter.i)rdeusrittcr, sondern mich steiermärkische Kriegsvölkcr nuter dem Grafen Hermann 11, von Eilli vereinte, nnd so geriistet den Feinden der Ehristen-heit bis Nikopolis entgl,'genzog. dort aber in Folge des Uebcrlnnlhrs nnd der Uneinigkeit der französischen Feld» Herren 1396 dnrch den Snltan Vajesid I. total geschlagen wnrde, woralif dieser mit seiner Annre sodann nber Mi-troviß bis nach Pettan vordrang, die Stadt ganz nieder-brannte nnd 16,000 Gefangene fortschleppte. Pettan mußte sonnt das Unglnck haben, im ganzen römisch deutschen Reiche die erste Stadt zn sein, welche dem Halbmonde der Osnianrn erlag, wodurch wobl ihre Geschichte nm ein hoch» Wichtiges Ereigniß reicher wmde.. ihre vielen Leiden sich aber auch dadurch vermehrten. Hierauf war Pettau während der Rrgiernng des Erz« Herzogs Wilheliu des Freundlichen (1395—1406), Erch. Ernst des Eisernen (1414—1424) nnd der Regentschaft Friedrichs von Tirol (1424—1435) ^nn, Wiederaufbau der in Schutt uud Asche liegenden Gebände und Festnngs» werke Zeit gegönnt, bis in die Negieningszeit des Baisers Friedrich IV., der 1435 als Erzherzog die Regiernng Steicrmarks antrat. Friedrich wollte den jnngen König Ladislav von Nn-gärn nicht ans seiner Vormundschaft entlassen, was die Nngarn veranlaßte, dem Beispiele der Tiroler zn folgen, da deren Unwille die Loslassnng ihres jnngen Erbherrn Sig-mnttd aus der Vormundschaft nach Ablauf der geschlichen Frist crzwnngen. Die glühende Asche des Mißvergnügens der Ungarn ward znr hellen Flamme, als sie 1446 in Uutersteiern ver-wüstend eingebrochen waren nud iu Aukenstein. Pettau und Wurmberg sehr übel hansten, nnd diese Vestm berannten, welche Anstrrngnngen jedoch fruchtlos blieben, da von Kaiser Friedrich selbst die kräftigsten Anstalten zur nach-drücklichsteu Gegenwehr getroffen wurden, nnd ^adislav erst 77 über wiederholte Kriegsstürine am 10. September 1452 der Vornmudschaft Kaiser Friedriche cutlasseu wurde. Als Kaiser Friedrich dir römische Pilgerfahrt uuter< nahiu, schloß sich in Strierinark g^'geu den Kaiser eiu Blind, an dessen Spitze Andreas Banmlircher stand, dessen Heeresmacht Städte nnd Schlösser in Steieriuark eroberte, und die Schlösser nn der ungarischcu Grenze unter dem Schutze des Königs Mathias Coroiu von Ungarn (1471) besehe. Unter die Letzteren hat wohl Nadkcrsbnrg — das Schloß in Pettan aber nicht gehört, obqlrich es danmls als eines der ansehnlichsten nnd festesten im Lande galt, nnd fest an der nngcmschen Grenze stand, indem ei^ ein Eigenthum des Salzbnrger Hochstiftes war nnd Johann von Stnlienberg, der Crlie der Herren lwn Pettan, welcher zn dieser Zeit im Lehenl'esih desselben stand, ein Häuptling oeo Vanmtn'cher'schen Bnndes war. Im Juli 1478 entfloh der Primas uon Ungarn und Erzoischof von Gran, Johannes Vrtensloer uiit uetrachtli» chrn Schätzen nnd Geldsummen ans Ungarn nnd fand zu Wr. Neustadt bei dem Kaiser Friedrich dcu bercitwil-ligsten Schuh, wofür König Mathias Lonn'n von Ungarn nnl so mehr Geungthnnng verlangte, als er au dcu Kaiser vou dem lehteu Friedcmschlusse uoch bedeutende Gcldfor-dernugcll hatte, die Friedrich cbcu so wenig befriedigte, als die verlangte Genugthuung wrgeu Ausuahme des slüchti-geu lHrzbischofo vou Grau leistete, vielmehr dcu Erzbischof Bernhard svon Rohr) i>t Salzburg, zur Resignation auf sein Erzbisthum zu Guustcn des flnchtigcu Erzbischofs Bckensloer uüthigeu wollte, was Erzbischof Bernhard vou Rohr nnd feineu Snsiragaubischof (Ihriftof v. Ebron von Seekan ucranlaftte, mit König Älathias ciu Schutzbiinduiß wider Kaiser Friedrich zu schließen, in Folge desscu beide ihre Städte und Schlösser in Stciermark, Kram nnd Kärnten ungarischen Besatzungen offen zn halteu sich ver-bindlich machten. Nachdcnl der Kaiser beharrlich anf die Abdankung des Talzburger Erzbischofs vergebens draug, und denselben feindselig behandelte, so begab sich dieser nnd der Seckauer Bischof nnter dell Schuh des Königs Mathias, und dieser mahnte dm Kaiser an die Bezahlung seiner Geldforderun-gen ans dem Gnmndner Frieden — fruchtlos. Hierauf gad König Mathias den Führern seines Heeres Thomas Tare^ey nnd Jakob Szekelyi nach Oeden» bürg den Vefchl, in Steiermark einzufallen, wcw int Spät-herbste 1479 erfolgte, und schnell nacheinander fiel im Monate März 1480 nebst Fürsteilfeld nnd Nadkersburg auch Pettan in die Gewalt der Ungarn, die hierauf Mar» bnrg so lange belagerten, bis durch die Vermittlung des päpstlichen Legaten Prosper Eaffarclli ein knrzer Waffen-stillstand (vom 13. Mai bis 11. Juni 1481) zwischen König Mathias nnd dem Kaiser geschlossen wurde, worauf jener nicht nnr von Marburg abzog, sondern ans des Lc» gnten Cnnahnung auch deu Waffenstillstand anf weitere 14 Tage mit dein Versprechen verlängerte, nach Empfang von 50,000 Goldgnlden alle eroberten österreichischen Plähe dem Kaiser znrückznstellen nnd den nächsten Nürnberger Reichstag zum völligen Frirdensabschlns; zu beschicken. Al? noch vor Ablauf der Waffenruhe ein starker kai« serlicher Haufe gegeu Marburg vorrückte, zogen die in Marbnrg und der Gegend zurückgelassenen Truppen sich wieder nach Ungarn zurück, da Mathias seine Heere gegell die Türken benöthigte, sonach die diesmalige nngarische Herrschaft in Pettan nnr vom März 1480 bis Juni 1481 ballerte. Während König Mathias mit den Türken in Krieg verwickelt war, benutzte Kaiser Friedrich die (Gelegenheit, sich zn rächen, und ließ mit einem kaiserlichen Heerhanft'N die (Hegend um Oedenbnrg ansranben und wüstlegen, was König Mathias veranlaßte, zwei Heerhanfen, in Oesterreich unter Johann Zeleny nnd in Steiennark nnter Johann Elder-bach von Monioroterek einbrechen zu lassm, wovon letzterer sich mit den dem Kaiser abtrünnigen steitischen ^andherren Maubitz vereinigte nnd liebst vielen anderen Städten und Burgen in Steiermark nnd Kärutrn anch Peltan eroberte (148!), welche Stadt dann in Folge der Eroberung ineh-rerl'r deutschen Erbländer nnd der Einnahme der Stadt Nien durch König Mathias bis nach dessen Tod (1490) unter 79 Ungarns Herrschaft blieb, da derctl Truppen erst in Folge der Fortschritte des Erzherzogs Manmilian sich genöthigt saheu, die sesteu Pläße Steirrmatto von ihren Besatzungen zu räumen (August 1490). wodurch die früher Salzbur-gische Stadt Pcttau an den steiermärkischen ^andeofmsten gelaugte, und so (I4!)l) eilie laudesfürstüche Kamluerstadt wllrdr. Durch 10 Jahre stand Pettan somit wiederholt unter der Henschaft dcr^ Ungarn, welche auch die letzte dieser Nation über die Stadt war, und auf selber sehr drückend lastete. Nälmnd dieser Periode war Iakok Za'ekel. Herr auf Friedau, Statthalter der festcu Plähe Ptttan uud Nad-feroblinz, uud übergab diestllxn auch an Erzherzug Man-miliau, der ihn in Adelsstaud erhob. Erzherzog Maz'iuliliau wurde bekanntlich nach seines Vaters des Kaisers Friedrich Tode (1493) ^cnioesfürst in Steiermarf uud (I5U>) anch rüuiisch-dentscher Kaiser, nnd hat bei Gelegenheit, als der Erchisehos Friedrich von Salz-bürg bei dem ^eichenbegä'uguisse seiucs Vaters iu Wien anwesend war, mit selbem bezüglich der in kaiserlichen Händen gewesenen erzbischöflichen Besihungeu in Käruten und Steiern sich verständiget, in Folge desseu Maximilian nnterm 29. Jänner nnd ^ znu> Iahn-154.-4 zlil.niläßlich slalid. Iuzwischcn war dcr Äüsstalld dcr Vaiioril ini Iahn-15>l<; üln Raxil, dir ilm ^tn,-.'», ^rllv».1l Hiss-mlllid lion Dictnchstciil llnd Oror^ lwn Horlirrstcm il>i Srptrlllbcr 1516 nüt 850 R^itm, u»d 5 Fnhlilrm (500 Mmm) <",ilsnnilf i^'schla^ril, ltlld 1'l6 Grfa»grnc zilr Hiil-nchtlli!^ »ach Cnraz ^schickt irnrdr». Nach Mal'imiliaiw ^. 3^d l!51li) wurdc brkmmtlich Carl V., .^öniss voll Tpmm'!,, röiüisch-drlltschrr ^aisrr, d>,r di,- Ttt'krillal'k lnnl 151!»—1521 lVMrk, lliid für stinril Briidrr lind Nachfolqrr dcn vmii. ^öniss Ferdinand I. tvc-ssril d^s Vrsl'lM voll Nli^avil lilit drill hc>chm!"itlm^>i Eliltau Elllliillail stritt lind »lit ihm drshalli auch in ^ric>^ gcritth. Tlilcilnans Alilirr ^nni 200,000 Mann M ani 25. April 15.^2 alw llili) rückt!,' nbcr Ungarn bii< Oüils vor^ w^lchc ?,cst!i!i^ ^lnahilll Pascha noin 9. bis 28. Mgllst 15.'o» Küno nahlll dae> türkische ^l'ci' st'incn Nückzn^ dlirch Tttirriliark nln'r ^rird brrsi llnd Hartbtt'st gcgen (^raz, wclche Stadt lind ^ftlin^ sic anl 12. Srptmlbrr 15^2 erreichte», ihr abn- nicht bri k^ninirn koiiiltril. slilidn'» dis Marburg writrr zugcil ,i»d hicr am llfcr der Dran laa/rtcn; di>,' Stadt, ivrlchi? drr tapfrrc Siginnnd Wrirrlbrrsscr »rltln'idigtl', drrinial ln'r-grblich ftüilntrn, »nd dailn dlirch 4 3agc übcr dir Dran einc ^rnckr schlogril, i»li ihrcn Rückzlig fortznschr». Anl 21. Srptrnilicr 1532 rücktt' Snlrimail sonach mit ftinrr Ar>nrr längs drin rcchttn Dranilft'r dnich dcn 0 82 Paß bei Pinicza, am Ansgang der Steiennark, aus dieseni ^andr ab; Pettan genoß diesmal die Wohlthat, von den vorüberziehenden Türken nicht beirrt zu werden. Aus dem Geschilderten sehen wir sonach, daß Pcttau, nngrachtet der vielen Unbilden, welche diese Stadt in den Stürmen der Völkerwanderung erdulden mußte, sich im frühesten Mittelaller ab^rnialo crhob, nnd wieder eine — wenn anch uicht so glänzende Nulle als in der Mmrr-epoche spielte, denn sie war nnr eine Zeit lang Hailpt» stadt der Markgrafschaft Pettan, nnd gleichzeitig die größte nnd angesehenste Ttadt der Besitzungen des Erzsliftcs Salz. bnrg in Untersteiermark, deren Regenten Pettan, sobald diese Markgrafschaft mit der Steicrmark vereinigt war. zu einer ihrer 6 Residenzen erhoben, ja selbst der Sohn des Königs von Ungarn wählte — als Statthalter nnd Herzog von Tu'iermark — Pettan zn seiner königlichen Residenz, was alles dafür spricht, daß die Vedeutnng der Stadt zn dieser Zeit auf solche (5hrcn nnd Anozeichnnngen Ausprnch haben mnßtc, die theils dnrch die geographische Lage nnd thrils dnrch ihre strategische Nichtigkeit als Grenzstadt lind Festnng gegen Ungarn, zn begründen sein dürfte. Hier wollen wir noch des Wappens der Stadt ge-denken, weil dessen Ursprnng ins Mittelalter fällt, da im Jahre 12??, als Weterling Stadtrichter von Pettan war, bereits davon Erwähnung geschieht. Das Wappen besteht' ans einen: rothen Krenz im silbernen Felde — nnter dein sich ein Stern befindet — nnd hat dic Bedentnng. daß Pettan blntig für den christ-lichen Glanben kämpfte nnd glücklich siegte. Das BInt bedentet die wthe ^arbe des Kreuzes, den christlichen Glanben dentct das Krenz an, und der Stern erinnert an den glücklichen Sieg. 83 Reihe der in Pellau regierenden ErMschöse von Zchlmrg. 860- 876 Adalbin.^) 873— 874 Adalbert I. . 874— ft9? Diethniar. 897— 913 Pilgrin. 913__ 935 Udclbert. 9Z5 — 939 Lgiloph. 939— 953 Herold. Graf von Scheycrn. 958— 99 l Friedrich 1., Graf von ChiclMM. 991- 1023 Hartwig, Graf von Sponheini. 1023- 102.', Günther, Markgraf voil Meiszen. 1025 1041 Diethmar II., Graf von LcmMn-rn,. 1041—1060 Valdniu ? i06l)__U)ßtt Ocbhard, Graf vmi Hclftnstcin (murdo für sich und i^lllr Nachfolger apost. ^cgat dln-ch ssanz Drittschland). 1090 ^101 Thicnw, Graf von Mcdlma, sin Vaicrn). 110l>—114? Conrad I., Graf von Abmöl'^ (Lrbauer drö Schlosst's Obrrpottan), 1147 — 1164 Eberhard I., Graf von Hippoltstein. 1164—1168 Conrad II,, Sohn dcs Maitgrafen von Oesterreich Leopold des Heiligen. 11^8 —1177 Adalbert II.. köni^l. Prinz von Böhinrn, Sohn des Königs ^adielaus. 1177-1183 Conrad III.. Graf vm, Wiltelsbach. ^mdcr Herzog Otto's ftou Baiern. 1183 — 1200 Adalbert II. abennals. 1200—1246 M'rhard II., von Trilchsen. 1246 1256 Philipp, Graf von Orteulmrg, Sohn Herzog Vernhard's von Kärntcn. 1256-1264 Ulrich ? *) Ad,,!!',!, hlittc 8 Vcn'MMr auf dem Bischofstuhl in ScilMrn, »ud^war! U0ü 58^^^2!-l V'sch^f Nuprtti <>2^ —U4tt Bischof Vital^ 70^ — ?!^!,! Bischof ?M'M'ni,iS; ?!^9 —?45> Vischof I0-ha,,» I,; 74'. —784 Pisch^f Virgili 785 — 82I Ei;l'ischlif Arno^ 82!-8.^« Erzbischof A0,ür^i!!! 83<>-85!) Eizbischuf Luilpam. dci die Pettier Pfarrkirche einweihte 6" 64 1265—1270 Ladislans, John Herzog Heinrich's von Vieolan. 1270 — 1284 Friedrich Is. von Walch^n (wurde für sich und stiü!,' Nachfolger ^nrst des heil. römi- schall Reiches). . 1284—1290 Rudolf von Hoheneck sans Schwaben). 1291—l312 (5onrad IV., von Praitcnfnrt lind Fonstorf. 1312—1315 Weichard lion Polllirini. 1315 — 1338 Nlirdvich III., ».im, ^ribttih. 1338—1343 Heinrich von PyrMuim. 1343 — 13l»s, Ottolf von Miwn'ck, 1365—139l> Pupill ll.., Fvrih^rr von Pnchheim. 1396—1403 Mx'zzov. Schenk von Ostmcitz. 1403-1427 (Gerhard III.. von Ncnl,alls. 1427—1429 M'crhard I V., von Stadrrnü'N'g. 1429—1441 IolMl» II.. von N^ichcnspclg. 1441—1452 ^M'drich IV., Tnlchscs; von Enmmln'rg. 1452—1461 Zilynnnd I., von Wollcnstoi'f. 1461 — 1466 Vmghard von Wch'chriach. (5(ndinal. 1466 — 1482 Vlrnhnrd von No!,r. 1482-1489 Ioliann III., gcnannt Pcckenschlagcr. 1489 — 1494 Friedrich V., von Schmunbmg. 1494—1495 Signlnnd II., von Holmxt'. 1495—1519 Ll'mchard von Krntschach. 1519 — 1550 Mattlnino ^an^ von Wrllcnlnu^, Cardinal. 1550 — 1554 ^rnch, Pfalzgws anl NIn'in nnd Hcrzog in Vaicvn. 1554—1560 Michael Freiherr von Knrnlmvg. 1560—1572 Johann Iacub Freiherr von Knen zn Bclasi. Hier ist stdoch nicht ,zn nbersthcn, dasi die Stadt von 1251 — 1260 unter König Vela IV. ungarischer — von 1260—1276 nnter König Ottotavo böhnlischer — voll 1276 — 1279 nnter König Nndolfo I. röinisch-kaiserl. — von 1480-1490 nnter König Mathias l^^rvinni< nnga-rischrr — nnd von 1491-1511 nnter Kaiser Friedrich IV. nnd Max I. steirischer ^andcöherrschaft stand. 35 IV. Pcttlm's Geschicke in der neuen und ncnesten Zeit bis zn Ende des Jahres 1856. Wir Halm, gesehen, daß dir Stadt Pettan iu der Regiernngsperiode Kaiser Ferdinand I. (1521 1564) bis znm Jahre 154.^ im Obereigeuthunic des Saszburger Crz-stiftes war, worauf wir sic im Jahre 1589 bereits int Besitze dos E. H. Larl II., Herzogs vou Steiern (1564— 15!)0) saunnt Mauth lind ^ollstätte nrtundlich finde», daher in dieser ^mischciiM das Ol>cn'i^'„th,i!il dersrllicu vmi dem Eal^bllrqcr (5rzstiftr a„ jem'ö drr stticnschrli ^and^s-fl'nst^i liln'lMU^'i! ist, ivorülicr zwar »vkiindlich »ichts ror-lic^t, dir ^crnült!)»»^ aber da!,i» >^'l)t, das; d>,'r Salzl'in-grr (5rzbisch^f die Ltadt nnd das Tchlos; an E. H. l5arl II. znr seit seiner Verinählnng (1571) mit der Prinzessin Maria tton Vaiern, oder der zn Indendnrg (1572) erfolgten Gebnrt seines eisten 3»ln!eimd an die windischc Grenze streifte, nnd dadnrch Cnde De-crmber 1575 Steiermark, n»d vornehinlich ihre Greuzfe-stnng Pettan bedrohten. Vald dara>^ tan, eine Horde streifender Zigenner, die znm Ausspähen von den Türken nach der Stciermark gesandt waren, hier an, wnrde gefangen genommen, und hierv'ou 80 zil Pettan (1577) hingerichtet. llnter (5arls Regierung vermehrten sich nnch dic Un-rnlien der Prolestanten in Bteiern, dle ailf Pettan aber teinen besonderen Eindruck übteu, denn Pettan nnd Mar-burg waren in dieser Zeit die ruhigsten Städte des Bandes. E. H. Larls II. Nachfolger, Kaiser sserdiuand II., hat als Herzog des Landes (1591—1U37) znr lLrhaltnug 86 der Landcsgrenzen zu Pcttau, Nadkerslmrg und Warasdin (1595) bedrlitende Streitträstc anfgestellt und dieselben nntcr Signnmd lion Herberstein Cndc August nach Bosnien abrücken lassen, und am 1. März 1622 die Herrschaft Pettau sSchloft mid AlNt Obevpettan) an seinen „lieben getrenrn Haiins Ulrich Freihcrru von Eggellberg auf Lhreuhanseu" grheilucu Rath, Kämmerer, Hofmeister und Landcöhaupt-mauu in Stcierumrk frri rigculhuuilich verkauft, wodurch das Schloß mit Vrncko. Manth und Zull Ürgstättc in Pnvalbcsitz nbcrginl^ während die Stadt Pcttau ciu lau< deöfnrstlichcs Kannncrgnt M'rblicb. Nachdcin F^ldinand II. im Jahre 1618 mit drr Krone Nnssarno ^cschniückt nnd dicsrs Land mit Stcicrn n. s. w. uutcr dcn Tccptn' Cinco 3u'^e»tcn licrcinigt wordcn war, vcrlor Pcttan anch scinc Wichti^cit alö Grrnzftstilu^ sscc^-n Ungarn. Fcrdiumido III. Ncgicrunq (U,.^?—1637) war für Pettau uur insofcrn uon Einflnsi, daß dil> Türkc» lwu Ungaru aui< in> August 1640 bis Lultluln'ra, und Nad-kcrolnn'ss strcift^u. Um das Jahr 1662 hattc dic Türtti die Absicht, das uutcr des Fürsten Apafl/s Ncgirrung gestandene ^o» den Türken harlbedränstte Siebenbürgen, als ein osmanisches Erbland. mit der Türkei zn ^rreiniqen, lvelchcr Absicht sich Kaiser Leopold I., der von 165>? bis 1705 in Steimnark regierte, entgegenstellte nnd mehrere Unterhandlungen mit der Pforte einleitete, die jedoch alle frilchtloo blieben, uud das immer gespanntere Verhältniß zwischen Oesterreich nnd der TnrtVi bis znm Ailobrnch des ^riegcö ivider Ungarn gedieh, der am 19. März 1iA zn Cmistantinopel beschlossen wnrde, worauf die türkische Armee »lit l21,000 Mann nnd 185 Oeschichen i>n Iilni 1 ixrbnndttcn öslcr-rcichlschl'n, französischen nnd NeichotmMn unter deni s^M. Moütcclicnli dei St. Golthard gmizliä) geschlagen (1. Anlinst 1664) ivnrdi'ii, seit welcher Schlacht das Waf-fenglück der Romanen für ininier gebrochen war, und PeNan nie ivieder ein Muselmann in die Nähe kam. Nach dieser Schlacht wurden anch die seit 14. Dec. 1663 im Schlosse Odevpeltail gefangen gehaltenen Türten l'ou hier abgeführt. Kaum halte die Stadt sich l,oi> dieser Gefahr erholt, fo drohte ihr schon wieder nene, da anf dem ungarischen Landtag zu Nensohl 166? roll eiuer großen Partei un^n-friedrneu nnganscheil Adels vorgeschlagen wnrde, Ungarn der Türkei einziweileiben, wofür sich der Palati» Weselenlii, der odrrstc Landeovichter Franz Nadaody, der Vanuo von Kroatien Nitlas Zriuyi, dalin seiu Cruder Peter Zrinyi, Franz Ratoczy. Franz Frangipani, Totöly und Andere au die Spil)r stellten uud ihre Pläue bis ins Jahr 1670 fortsetzten, in welchem Jahre Graf Nadaodli bereits einige Tailsend Mann ^'eiterei au deu (^ren^en Steimnarks auf-stellte, um die ihm von deu Paschas von Boomen und Kanischa versprocheneu Hilfsvölter zu erwarten. Gleichzeitig wnrdr, Erasmus Graf von Tattrubach, Nrgieruugsrath in Steiermarf, llnd Nlit uiehrereu dieser nu-garischeu ^i'agnateu verwandt nnd verschwägert, als ein Mitglied dieser Verschworenen entdeckt, der den Ungarn, welche im Winter U>'6l>/70 bereits Allerheiligen bei ^»tten-berg und Hleinsonntag angezündet nnd bis an die Manern von Pcttau nnd bis gegeil Wnrmberg gestreift imd ge-plündert hatten, Graz, Nadkerobnrg und Prttau hätte übergeben sollen, was Alles theils auf Tattenbachs .^err> schaft Kranichoftld, theils bei Zrinyi zu Czakathllrn verab-redet wurde. 89 Die Stadt war sonach abermals in Gefahr, in die Hände der bereits an Steicrmarks Grenze gestandenen Ungar» nnd Türken zn fallen, wenn diese Verschwörung nicht rechtzeitig entdeckt worden wäre, in Folge dessen Tattenbach in dem Rathhanse zn Graz a>n 1. December 1671 enthauptet ivnrde. Als im Iabre 1703 die mißvergnügten llngarn sssnrnzzen) Steiermarks (Grenzen abermals bedrohten, passirte der Grazer Schloschauptmann Graf Nabatin mit seinen Truppen Petian, nnd als die Ersteren Anfangs 1704 sogar in Friedan plündernd nnd brennend einfielen, mnsite sich Pettan nochnials in Verthcidignngsftand sctzen. Am I.Frbr. wnrden dir Basteien mit Kanonen armirt, die Ningmaner nnd andere Fortificationsiverke anf dosten der Stadl nin 215>1 fl, ausgebessert nnd KM. Tigmnnd Freiherr von Gaymann übernahm das Etadteommando, Nach abgeir'endeter (Gefahr wnrden die Nertheidignngs-werke am 17. Mai wieder deoarmirt, nnd der Stadt vom Aerar eine Ilnterstütznng r>on 15)00 fl. zn den Fortifications-Allslagen anobe^hlt. Pettail spielte als Festung bei dieser Gelegenheit die letzte Rolle, da anch dessen Castells später nie wiederLrwahnnng geschieht, wie überhanpt anch die Stadt dnrch ihre nnn-mehrige geographische ^age im Inneren des Reiche? immer mehr an strategischer Wichtigkeit verlor, in der Steiermark aber noch immer zn de» vornehmsten Städten gehörte, obgleich sie im Jahre 1703 in das Viertel zwischen der Dran nnd Mnr, dessen Hanptort Marburg wnrde, eilige» theilt worden ist. Dir folgenden Regiernugsprrioden von Kaiser Josef I. (1705 1711) nnd Carl Vi. s1711 - 1740). des letzten Habsburgers, waren fnr Pettan'5 änsere Verhältnisse ohl e wesentlichen (5i!!sins,; dagegen ivirkte die Negiernng der gros;en Kaiserin Maria Theresia (1740 17^0) dnrch ihre innere Orgaliisirnng der Administration des Kaiserreiches einflnf'reich anf die bisherige politische Stellnng der Stadt. Als nämlich die erhabene Kaiserin die Kreisämter (1748) schlif. nm die Unterthanen vor der Nilltür der Grund-Herren zn sichern, nnd beider Rechte zn überwachen, wnrdc 90 die Stcirrmarf in füuf Kreise getheilt, und anher der Hauptstadt in der oberen Steierinark Vrnck u»d Iudeuburg, nud in der unteren Steierntart Cilli nnd Marburg als Amtssitze derselben bestimmt. Prttan mnßte sonach seitirr zu nahen geographischen Lage an Marbnrg wegen, dieser an der Hauptheer» und Handelsstraße zwischen der Neichshaupt» nnd Residenzstadt Nicu, ilnd der damals - mit Recht — eine große Zu» knnft versprechenden Seestadt Triest, liegenden Stadt um so mehr weichen, als diese bereits seit 1703 die Hauptstadt des Viertels zwischen der Drall nnd Mnr war, und wnrde dadnrch gleichsam ans der Zahl der vornehmsten Städte des Landes, wozu man außer derHauptstadtnur die vierKrcisstädte rechnete, gestrichen, da in der Folge in allen Beziehungen dir Auf-mert'samfrit mehr den Kreisstädten zugewendet wurde, was besonders das Anfblühcn der zwei untersteirischen Kreis-städtc Marburg und Cilli fattisch erweiset. Vou diesem Zeitpuncte au ging Pettau's politische Stellung im Laudc unter, nul — wie wir später sehen werden ^- nie wieder aufzublühen. Der Kaiserin Maria Theresia entging bei ihrer drei-tägigen Anwesenheit in Pettau im Mouatc Juli 1750 der Verfall der Stadt nicht, und sic war ernstlich gesou-neu, ihre, mißliche Lage, durch die Verlegung einer blci» benden Garnison, indem sie hier ein Militär-Iiwalidenhaus gründete, im Allgemeinen, nnd suuderheitlich durch Anlage neuer Handrlsstraßeu von Pettan nach Wiudisch-Fcistrih und Nadkerslmrg dm gesuntruen Handel zu verbesseru, doch die Straßeuaulagen kameu niemals znr Ausführutig. Als demnach m,f ihreil Befehl im Jahre 175,1 das Militär-Invalidenhans errichtet worden war, mnßte der für dieses Iustitnt aufgestellten Inoaliden-Admimstratiou auch die Oberleitung über die Stadt nnd sämmtliche städtische Anstalten übergeben werden, weshalb der Marburger Kreis-hauptmauu oou Beudl am 9. December 1751 die Stadt au den am 11. September 1751 zum Cantonsprändenten ernannten Grafen Antou vou Inzagby übergab, worauf am 1. October 1752 anch noch der Oberpräsident der Ilwalideuhof'Lomnnssion in Wien, Graf vou Chotcck, in 9!» Pettan eintraf, nm von der Stadt feierlichst Besitz zn ergreifen. Die Bürgerschaft mnßte ihn anf höchste Anordnung vor dem Draubrückenthor mit fliegenden Fahnen und klingen, dem Spiele empfangen und der Stadtrichter die Stadt-schlüssel überreichen. Die Iuvaliden-Adulinistration trng zur Verschönerinlg der Stadt, die sie anch erweitern wollte, wegen des sieben-jährigen Krieges aber daran gehindert wurde, viel bei — wovon wir spüler ausführlicher sprechen wollen — nnd führte diese Oberleitung bis zum Ial,re 1759, in welchem am 14. December der Präsident Graf von Inzaghy dem Magistrate eröffnete, daß die Invalidru-Administration in Pettau wegen des zn geringen Standes des Invaliden-Hauses aufgehoben werde, woranf der Hofcommissär Johann Georg Hellwig am 20. August 1760 die Administration anßcr Thätigkeit sehte und der dnrch dieselbe tief gebeugte Magistrat wieder freier zu athmen begann. In dem Jahre 1760 sah Pettau auch eine größere Zahl preußischer Kriegsgefangene, die in dem sogenannten Krcnzhans (Militärspital) untergebracht waren. Dir Negiernngsperiodcu der Söhue dieser Oesterreich unvergeßlichen Kaiserin. Josef II. (v. I. 1780-- 1790) nnd Leopold II, sv. 1790 ^1792) konnten anf diese Stadt keinen Cinflnft mehr üben, denn sie gehörte nicht mehr in die Zahl derjenigen, auf die große politische Ereig» nisse im Staate eine Rückwirkung nachhaltig verursachen konnten. Kaiser Leopold II. Sohn Franz, als der letzte römisch dentsche Kaiser seit 1792 der Zweite, uud als Kaiser von Oesterreich seit 180« der Erste — Regierungs-Antritt fällt bekanntlich m die Zeit der französischen Re-volntion (1792) nnd er hatte viele Kriege gegen Frankreich zu känipfeii, dessen Anmaßungen nnd Uebcrnmth in seinem wandelbaren KriegSglncke — Oesterreichs immer schwerer bedrängte, worunter Steiermark specifisch die frankst-sehen Invasionen vom Jahre 1797 nnd 1800 treffen, während welchen Peltau von Feinden nicht bescßt wnrde. sondern nur 1799 einen Theil des zu Oesterreichs Hilfe »ach Italieu gerückten russischen Hilftcorps unter dem General 92 Graf Snwarow »nit 14,000 Mann Kosaken »nit zahlreichen Geschützen ain 5. Jinn durchzieheu sah. Dieses (5orps lagerte bei Haidin nnd seierte das Psingstfest im ^ager nach ihreui altgriechischen Nitns. Nachdeni der französische Consul Napoleon Vonaparte am 18. Mai 1804 zum (irbkaiser lwn Frankreich nnd der rmiiisch dl'iNschr ^ais^- am I l. Ail^ust 1804 .zum Cl'bÜiiftr von Ocft^rn'lch sich crllm't liatton, l'nband ll,'tztn'cr sich mit Niißlaüd und (3»^la>'.d, nnd lich durch scinl' Anli»!.' unttt' Ei'zhtt'M Carl di^ ^ändcr dcr mit Z'mutmch alliirtcll süd> deiltschru Fm'stcn 1805 bl'ft^'». Die un^iicklichl'ii (5n'WiM bci Ulm (14. nnd 17. October 180'i) vrranlaßtrn dcn E. H, (5arl znm Nnck^i^, in Ful^!,' drsscll ani 2., 3. nnd 4. Dcrcmbcr 1805 50,000 Mann Orstcrn'ichcr iuit zahlrrich^'n Grschützcn durch Ptttau »ach Nu^ar» marschn'tcn, movo» cl»c fthr ln'dcn-tmdc .iah! ^iankc und ^^'rimiudci^' in dcu hicsii^'N, sowohl im Dominicam'cklosttr al^ im Schlofft Oln'ipcttau cmgmchtcku Fcldspitalcru znruckblicb. Schon am 16. Drcembcr 1805 bcschkn «00 Manu Franzoftn Pcttau, wrlchc Stadt sir sodann aui 2(! Dcc. 1805 wicdn' räuintrii, da an rlxn douftlb^n Tage dcr Prcftbnrgcr ^ricdr q^schlosftn win'dc. Anö Anlas, dirscr fcindlichcn Iilvasiou mußten die wohlhabl'libcu Bürger drr Stadt - 105 an drr Zahl — ein Zwansiodarlchcn an dcn Ä^arburlicr ^rcishanptmaun, zedcr ftparat fnr sich einsenden, dessen Snmme eiu Oe-heillinisi blieb. Als hierauf im Jahre 180? die ^ran^oseu de», 1?!)9 an die Rnssen oerlorcurn Besitz der jonischen Inseln sich wieder erzwungen hatten, marschirte das ganze nissische Corpö, welches diese Inseln ränmeu uinßte. unter dem General Naziuof liom 8. bis 20. März 1808 mit 10.945 Manu und 42 Kanonen durch Pettan über Uugaru uach Rußland heiin. Die immer zahlreicheren Gewaltthaten des Kaisers Napoleon I. von Frautmch »ud sondrilieitlich seine Nsnr-pation von Spauieu uud Portugal, Holland und Italien, Beschränkung der Macht Prensiens. die Httrohung einer 93 KrieaMrasie zwischen Venedig nnd Dalmatien, Vorenthal-tlüig des rechten Iso»^o-Ufers »nd der GrenzfesteVraiinall^e., slöstten auch Oesterreich Vesorguisse ein, die zn erhöhteil Nüstnngen gerechte Veranlassnng gaben. Oesterreich bot alle seine Kräfte a»f und errichtete int Sonnner des Jahres 1808 nnch die Landivehr, ^omntcr der Äiavbnrgcr Kreis 2 Vatailkms aof^nft^üeii hattc, >uu-von dac< ^. in Miublirg dnrch drn Major Oraf ^l,nnb»rss llüd da? 2. in Ptttmi dnrch dcn Major ^iiirrn^ ^irnfni von Sauer, Frcihcrrn anf Ankcnstcin '^) organisivt wnrdc, das am 30. März 1809 anf drin sscldr' ln-i 3l,nr»isch seine ^ahncnwrihc ftterlichst hiclt, Fürst von Dk-trichsimi, drr Vcsitzrr des Tcklosscs Obcrptttan, verehrte den, Va-taillon einc schöne ^ahlN', die der Ptttancr Äreisdechant Franenbrrger weihte, lvoranf er an das Bataillon eine Ansprache in dentscher — nnd der MilloritenGnardian Grübbaiier in wiüdischer Cprache hielt, nnd daöselbe ain 2. April 1809 nnter (^onnnando des Majors Eporniacher über Kärnten nach Italien ansmarschirte, lvohin ihni schon an Infanterie die 2 Neqimenter IeluM»n: Zimlncvinann, Neuter, von Klalncr, Scl'eukl, Pc'Skc'schil! ,md Prc>> ali« HlNipileut^ Winner, uo„ PerilU'ofci,, Iackcl, Pvicgor, Duller n„d Milncvitscl' lüc« Oln'rln'itto'mm^ N^ckei^naiin, Pospichcl. Siippantsäiitsch, Mlnorböstei', Mnrat. plinsn' a uud Nugrut-Iufautcrir, dauu St. GrmMr Oreuzcr, durch Ptttau uach Italicu, wrlchl' großtu Durchiuärfche dcr Stadt mauches Opfor aufrrlc^t!,'!!, worauf sie mit dom ^auzou Aaiscrstaat iu riui'u tiefeu Fricdcu vcrfk'l. auf dm die italieuischeu ErhcbuiMU im Jahre 1821 uur durch zahlreiche Truppeu-Durchmärsche aus llugaru uach Italien eiueu Eiilfluß Men. Als die frauzösische Illli-Ne^olutiou im Jahre 1830 ausbrach uud Oesterreich die Aufstelluuq eiuer uamhafteu Armec im louibardifch-neiletianischru ^mii^eiche oerfn^le, sah Pettau luieder zahlreiche Truppeucolonueu iu deu ersteu Mouaten des Jahres 18A1 ails deu äsllicheli ^äudeni der Monarchie uach Italieu durchzieheu, lvornuter vorzüglich die zahlreichen Bataillone der Warasdiuer-Kreutzer lilid St. Georger, der l^radisemier, Broder, Pl.tenuardeiucr, Deutschbauater Mld Wallachisch.Illyrischeu Grenz- uud der nngm'ischeu Iufanterie°Negiiueutrr Nr. 32, 52 uud 61, dauu das Infauterie-Negimeuts Dou Pedro Nr. 15, das Drmioner-R^imeutVniig oou Bail-rn Nr. 2, uud Artillerie-Abtlieiluugeu des 5. ))iegimeuts gehörten. Kaiser ?franz starb 1885 und still Bohn Ferdinand I. wurde Kaiser vou Oesterreich ain 2. März desselben Jahres. Tiefe Ruhe genosi Pettan von iluu an bis zu dem Jahre 1848, in welchem bekanntlich iin Monate März die Freiheiwbestrevungen iu Frankreich nnd Italien im österr. Kaiserstaat ihren Widerhall fanden, nnd die öster-reichischen (irbländer nlit dein Königreiche Ungarn faetisch nilr »och eine Personal-Union verband, dic sich dnrch das gegenseitige gespannte Verhältniß beider Theile nnd die Bemnhnngen des vereinigten Königreichs Croatien nnd Slavonien - sich von Ungarns Krone loszutrennen, um fömilich in die Reihe der österr. Kronländer zu treten — ganz löste nnd zum offenen Kriege führte. Pettan wnrde dadurch mm plöklich wieder eine wich. tige Grenzstadt der österreichischen Crbstaaten gegeunber llngarn nnd sogeartct anch den Wechselfällen des Krieges ausgesetzt. FZM. Nugent begann am 1. October 184« zu Radtersbnrg ein Obsewation^eorps zn errichten, nnd erschien zu Mrstenfeld mit diesem Corpo t.wn 5000 Manu bereits am 15, October 1848, mit dem er das ungarische Corps uutrr Moriz Perczel, welches bis an Steiermarks Grenze vorgeschoben war, beobachtete, nnd — den Marsch dessel-ben gegeu die Mnrinsel verfolgend — über Radkerstbnrg nach Pettan marschirte, woselbst er am 21. October mit seinem Armeecorps eintraf nnd auf die Befestigung der alten Beste Pettau Bedacht nahm, die jedoch nicht zur Anofnhruug kam. Noch am 2l. October wurden bei Polstern» dnrch einige Compagnien des Infanterie-Negiments Piret Nr. 2? die Vorposten anfgestellt. während ! Bataillon Winipffen Infanterie Nr. 13. zu ssriedan in Reserve stand, nnd das Dragoner-Regiment sis> Main! mit 18 Gcschntzm. dcr ^.iM. schlaftfcrti^ staild m,d sich von Ptttan ans mit drm ^M^. Dahlcn/dcr cin ülinlicht'S Obscn'ationocorps zn Warasdin bcfchligte, in Bcrdindlln^ schtc. Am 23. October wnrde zwischen den beiderseitigen Armeekorps - Abgeordneten cine Uebereinknnft geschlossen, gemäs; welcher die cmmnerziellen Vcziehnngen beider Länder nngeftürt fl'ltznbestelien hatten, die am 27. desselben Monats ihre definitive Bestätigung crhielt. Der Commandant des nngarischen Armeecorps m der Mnrinsel, von den Besorgnissen Steierinarks hinsichtlich einer feindlichen Invasion in Kenntniß gelangt, erlieft am 26. October von Czafathnrn ans an die steir. KrenMdte, nnd namentlich an P^ttan. eine Ansprache, in welcher cr die lebhaftesten Sympathien fnr das Nachbarland Strier-mark nnd seine Bewohner anssprach, nnd letztere verfi-chertr, daß er nnt seiner Anner Zteiermarfs Oren.^n nicht verletzen werde, anf welche Proclainatiol» ss'ZM.Nnsscnt wenig Gewicht legte nnd mit seinen kampfbereiten Trnppen am 26. Oetober 8 Nln' Morgens von Pettan aufbrach, nm gegen Ungarns äußerste Grenze vorzurücken nnd sein Haupt-quartier nach Gwßsountag zu verlegen. Cs war ein herrliches, aber ernstes Schauspiel, als bcim Abmarsch sämmtlicher Truppen die Trommeln wir-bclten nud die Trompeten schallten, nnd die Piouniere, Jäger, lange Coloune Infanterie, die GesclM- nnd Nafeten-Batterien, dann die schwere Reiterei nnd am Schlnssc 99 der greise Feldzeugmcister mit seiner Snitt- von Pl,'lta» auslliarschirtc. Die plötzliche nlilitärische Wichtigkeit Pettan's und die starke Vesatznng der Stadt mid Umgebung erheischte auch große Verpsiegs-Vorräthe und eine ausgedehnte Vc'rwaltnng derselben, weohalb gleichseitig mit diesen Rüstungen da? bisher dein Hanptoerpslegomagazin in Marburg nntergc-ordnete Filial-Verpflegomagazin in Ptttau ^n einem Haupt-magazin erhoben und dcnlselbrn die Militärstatiunen Rad-kcwbnrss, Lnttenberg und Fnedau mit ihren zeitweiligen Wal-VcrpfleMiaqazineu »nttergeordnet wurden, .^anm halte das Anneeempo b''i Grusismuttaq, ^rie-da», Plilstrali seine Ausstelllun^ ^en^inillen, su ist t,a^ nn-^arische Armrccorps unter M»nz Perczel — widrr desseli Zusichernu^en - anch schon am 8. Nlwemder Mor^eno 7/2 Uhr iiber Tteicrinart^ Grenze bei Polstrau eingerückt, drängte die österreichischen Vorposten ans Medall hinaus, und stieß alls die vor Großsonntag in einer festen Htellnng ausgestellten östcrr. Truppen sVrigadc Burits), was zu einem Treffen führte, nach welchem dic Ungarn nm 2 Uhr Nachmittags den Kampfplatz, Friedan und Polstrall wieder ränmen mnßten, und so die Aufstellung drr beiderseitigen Corps wieder die frühere blieb. Die Ttärlc der angerückten ungarischen Truppen bestand beiläufig in 5000 Manu mit 3 thätigen nnd 9 nntbätigen Geschützen, dir durch ihr bedenkliches vorrücken bi? gegen Grosisonntag anch Pettan ln'droblen, und dasclbst Vielleicht allch eingerückt wärm, wenn sie zn Grosisonntag mit Nachdruck lwn deui österr. Observationscorps nicht euipfangen worden wären, wodurch Pettan nach Jahrh»ll-drrten wieder eine, wenn gleich vorübergehend' Ungarn-ssefahr erlebte, da man sogar schon in Pollenschack unga-risches über ^uttcuberg eiugedrungeneo Militär gesehen habm wollte (?), in Folge dessen auch die Vrücken über die Peftnitz bei Dorumi abgetragen »»d uiilitärisch beseht wnrden. Von ^nedan niari'chirte da^ Anneeeorpo dann loieder nach Radfersbnrii. wo es sich anf ll Vataiüons, l0 Esea-drone,,. 4 Geschütz- und l Naketcnbattrrie. getheilt in dic ?' 100 Broaden dcs GM. Varoli Punts, Graf Palffli uud Dietrich. lirrstärfte. uud so am 23. December 1848 deu stcirischeu Boden nuter drui Befehl des FZM. Grafen Nngeut verlies; uud übrr Grosi-Kauischa, Fiiufkirchrn bis Esseqq vorrückt!,', worauf diese ssestnug eapitulirte und be-seht wnrde, und der Fe!dzeua.u»rister znr Lcruiruug von Pctcrwardciu schritt. Währrud dicstr Erri^uisst hattr Prttau uoch ein zwoitcö luilitmischeo Tchanspn'I cigcucr Art, indciu aiu IN. Dctobn' Nachuiitta^o ^r^rn 4 Nhr jclir ^audstunnc^lluiue, wclche van dcr aus Croatiru i^'^'u Uugaru, und daun l^'gcil Wicu uorstcrücktcn croatisch-flalwuischeu Arun'c u»ti.'r driu Vnuuo ^M^. Varou Iellaöio iu dir Heiuiat zurück» ssrftlldct wuldr, u,ld dir rigrntlich aus dcn 5 Bataillons drr GrruvInfantrrirrrssiiurlitrr Nr. ,1, 2, 3, 4. 5, i>, Is». 11 mit 14.300 Mauu mit 6 Kauouru uutrr drut Vcfchl des GM. Throdorowitsch brstaud, von Marburg fouliurud. iwr Prttall ^u Haiuin auf drin ^'wohulichril uiilitärischcu ^a» l^rrpla^ riutraf, hirr übcr ciur Nacht ailf freirlu ^rldc bnwuaquirtc lllid dauu ül'cr Krapiua uud Wara^din hciulkrbrtr. Es war riu ria,mrs Vild, Iünliliusil', Mäuucr uud Greift iu ilirrr lnintrn - nicht iluiunlcnschru ^ Haus-klriduuii und uiit dru t'erschiedrustcu Schuft-, Stech» uud Hieuwaffru rrrsrhru, ^u selie», ir'ir fic znul Schuhe ihres Vaterlandes ius Feld auo^rzogeu wareu. Dieser zahlreicheu Truppe folqte iu weuizieu Ta^en si. Nlw.) das ua6i der Eiunahiue von Wiru uach Croatien zurückgesendete SercssauerLovps lnul beiläusig l290 Manu mit seiueu rothcu Mäuteln, ivelche iu den ^-ordernngeu und Wünschen ihre l'ora»>ie^an^euen ^andolrute weit über-boten, wodurch die Stadtlunölkerung sehr eingeschüchtert uud M Schüeßliug ihrer Gewölbe ueranlaftt wurde, »vorauf diese irrequllire Gruppe uou Petwll abzoq, um theils ülier Wara^din, tliei!^ über D'apnm lu'iillzufehreli. Am 2. Deeember 1848 entsafte ssniser Ferdinand ^n Olun'itz der Krou<-, uud sein jugendlicher Neffe Ei^herzoss Frauz Josef brstieq den Thron als Kaiser lwn Oesterreich. 101 Das ssricMliick war im Lanfc des Winterfcldzngcs 1849 den östcrrcichischrn Waffcn in llugalii nicht hold, denn dir »u^arischr Arniec drängte im Monat März 1«49 bereits wicdcr bis au die Grcnzcn dcr erbläudischcu Pro-m'nzen, sonach anch bis au jcuc Etricrmark vor, und es wurdc von Triner Vsajrstät dir Aufstcllnu^ rinro Nrscrvr-Armcceorps zn 'Peitan an^rordnct, z» drssrn Organisirnlig aln'nnals dcr FZM. Nllgcnt brordrrt wnrdr, und zu diesem Zwl'ck,,' am 4. Mai 1849 iu Ptttan cintraf. Ptttan ivar sonach für dirsrn lchtcn ^'ldzu^ ^r^rn Uu^aril abcinial^ rinn- dcr lmchtigstcn stratcgischrn Pnncte fnr dir D^cnsivstcllun^ dcr östrirrichischru Armer, und spicltr dadurch auch dir IrlNc Nollr von Einfluß auf Stricrmark und drn Kaisrrstaat. Vs wurdr rin ^a«zrr liri Haidin anfgrschlalicn, das als der Knotrnpnnct drr (lailtonnrinrnto dirsrs Ärmeccorps, dcssru commanoirrndrr Grucml abcrmals sriu .))allplPiarticr zu Prttau hattr, galt, iu welchrm, mit grgruscitigrr Ablö-snn^ 4 Vataillons (Vri^adr drö! GM. o. Nossrcui) mit drm Gcschntzparf iagrrton, irährrnd dic Vrigadr drs GM. Zriobrrq (dirsr oridru iu dic Dimsiou dro ML. Grafru Rudolf Schaffgotschc cmgrmht) uach Großsountaq vor^e-schoben lvurdc, dic auch anf der Mnrinscl kurz darauf, als alldort durch cinc Insur^cntcnschaar cinc Erhcbung ocrsucht wurdc, vorüdcr^rhrudr Hxschäfti^nng fand. So mMnisirtc dcr 7vcldirnsimcistrr dicfrs (2. Rrsrrvr-) Arineecorps zu Prttan anf dio odi^cn zwri nnd cinc dritte Brigade uutcr dein GM. Grafru Palffl) nnd orach sodaun am 8. Iilli iu 2 Colonucu untcr ^nhruu^ dc^ l»d nu'h> n'rr Vattrricu unniitlcibar in lliid um Pcltcm cauwnirtcn »nid dirse Stadt passn'ttii. Halten wir noch rimm kurzcn Rückblick i'lbcr Prtwil's Krschlctv in dn' linirrcu n»d m'ücstm Zrit, so trcft'lii >rir sir Aüfmi,^ alo (irzstift Ialzburgcr Kmmm'l'stadt noch kllrzc Zeit, worauf sir ciuc solche dr/stcirischm Laudrsfürst^u wurde, was m uoch hcutc ist — fiudru wir sic noch als mir luichiistl' Orrnzstadt uud Fl'stiilu^ »'jrgrnübcr Ungarn und dcu inimcr auiuas^udcr audrinigrudcu ^ürkru, iu dcr Geschichte Ochenrichi« uud deo osuianischeu Rrichcs ,,'iue Nolle spielend, l'ie> endlich die oolltoinuienr Verrin^nnH Ungarns unt deu österreichischen Vrblanden die lnsheri^e politische und militälische Nichtigfeit schniölerte nnd die Einfnlinmg der .^eeisäniter in Steierulark das Ansehen der Stadt moralisch sehr beeinträchtigte, da von dieser Zeit an nur die Kreisstädte das größte Ansehen im Lande gr» nossen habe», deren Anfblühen besonders in Uutersteierniark gegenüber ihren bisherigen Schwesterstädten Pettau nnd Radker^bilrg, die bisher mit ihnen gleiches Ansehen, Umfang, Volkzahl uud Cultnrsfähigkeit hatteu, innierhaknisimämg mehr gedieh. Airchen-Gcschichte. l. Ausbreitung und UntcrMl, dcs Christenthums in der Riimerzeit. Bis zur Geburt Christi herrscht? ili Pannonien ^ somit auch in Pettan - das Heidenthnm und dir Abgöt-tcrei. aber bald nach drin Tode Christi das Licht seines heiligen Wortes, ii,dem schon i,n Jahre 46 „ach Christo der C^angelist St. Markus in Aqiulrja das Heil zn lier-künden begann, und seine Jünger in die aiissrenzendrn Länder l'on Pannonien entsandle, nm anch hier des Chri-stenthums rcichen Tc^en zn spenden. Sehr zeitlich mögen Bischöfe nnd Priester, dir noch keine bestimmten Sitzc hatten, die Gegenden Stcicrniarks dnrchrcist nlld den Glanben befördert haben. Illlter solche Bischöfe Pannonicns dürfte anch der heil. Antronikns gewählt werden, der ein Blntöverluandtcr des Apostel Panlns gewesen sein soll. Auch soll der heil. CK'iitherillS ans Illyncn nach Aquilcja und von dort nach Ober-Pannonien a/koimnm sein. nin den christlichen Glanben zn oerknilden, in lvrlchem Apostelainte er den Märtyrertod erlitt. Indessen herrschte noch iinmer anch das Heidenthnm fort, ja in der uralten Stadt Pettan, allwo sich der erste bl-schö'ssiche Sitz in Steiermark im 2. Jahrhunderte gründete, wnrden noch nin das Jahr 1!15 dem Jupiter nnd der Göttm Julia Angusta Votwsäulcu gesetzt. 104 Wie erwähut, wurde bereits mi 2. Jahrhundert zu Pettau ein Bischoffij) gegründet, auf den wir ,»n die Mitte des 3. Jahrhunderts dm aus Athen berufeneil Ge-lehrten Victorinns, als ersten uus bcrannteu Bischof, der dem Metropoliten von Aqnileja untergeben war, finden. Nach dein Zeugnisse der Alten, des Vifchofs Optatns von Milevc, des heil. Hierouymns, des Sophronins und Cassiodorus, war Victoriu ^ von Gebilrt ein (krieche —> ein Mann von hervorragender Geistesbildung in griechischer Nissenschaft nud Sprache, nnd nach verschiedene» Geschicken Bischof in der oberpannonischru Stadt Pettau. Piclorinns hatte sich anch als gelehrter Kirchenhirt durch mehrere Schriften gegen verschiedene Irrlehren und iilier andere Gegenstände ansgezeichnct, nnd seinen nnernnidetrn (5ifer für die Verbreitung des reinen Christenthnnis dnrch Lrllä-ruug vieler biblischen Schriften bewährt. In allen diesen Werkcn beuckuudetc er Wisseuschaft, hohcn Geist und edlere Gefühle, wenn auch der Ansdrnek seines lateinischen Vortrages nicht vollkoninien gewandt nnd t'räftig erscheint. Victorin soll aber der!^ehre voin tausend-jährigen Reiche Christi auf Erdeu ^»gethan gelvesen fein. In der dnrch Baiser Diocletian angeordneten lLhnsten-Verfolgung erlitt rr, wahrscheinlich zn Petta» selbst, aul 2. November 303, den Märtyrertod. Ueber dir ersten Vischöfe und Vorgänger des heil. Victorinns in dieser Würde zn Pettau schweigen zwar alle bisher bekannten Grschichtsqnellen, und anch dessen uninit-trlbmeu Nachfolger teuueu wir nicht, obgleich die Christen-Gemeinde zn Pettan ununterbrochen ihre Oberhirtrn ge-habt hat. Kaifer Constnntiu machte dieser schlveren (ühristenver folgung auch hier ein Ende, als rr zu Sabaria in Mösieu im I. 322 das Toleranzrdict erlieft und erlaubte Götter-trmvel zn Kirchen zu umstalteu nnd solche »en zil erbauen, worauf die Bischöfe Apriauus uud MareuS de» oberpau-lwnifchen Pischofstnhl zu Pettau wieder besliegcn. Diese Ausbreitung des christlichen Glaubens wurde jedoch bald getrübt, indem im Jahre 378 die nrianischm Gothen in Pannonien eindrangen, zu Pettau bereits unter 105 dem der arianischeu Lehre angehörigen Priester Julius Valens einem geborenen Pcttaner - eine arianische Partei fanden, und^ die von ihncu hart belagerte Stadt dmch dm Verrath dieses Priesters eroln-rten, den recht-gläubigen Bischof Viarens verdrängten nnd Julius Valens zilm arianischen Bischof von Pettan einsetzten, welche Würde er hier abrr nur bis zum Abzng der Gothen im Jahre Z^0 behaupten konnte, indem er nach dem Abzug dcrselben mm dn' Pettaner Äirchengeni^indr vertrieben wnrde, da rr bn der nm dieselbe Zeit unter dem Patriar-6)en Valerian» im Brisein von 32 Bischöfen, worunter der heil. Ambrosins, Eabinus, Bischof vou Placenz, Phila-strims, Bischof vun Briren, heil. Heliodorns, Bischof von Athen, heil. (5romal vcrbrcitcu l»nd zn taufcn, nn'Ichr ^cvb^iti!i!g j)^ l5liristcn-thnliis illi Iahrc 769 zwar durch mic (tinpörnng dcr Hcidrn, wclchr dic Christcu nm Ptttan auf die niartcrnollstc Wcise Hinri6)tctc», gcstölt, — dicsc Empörn»g abcr ??2 dilrch dcn Hcrzo,i Thasilo II. lwlt Baicrn wicdcv gcdäinpft wnrde, woranf inl Iahrc ??6 dcr Bischof Virgil lwn Salzbnrg selbst nach Pcttan kam, hicr wic cin „irdischcr Gott" vcrchrt wnrdc. nnd sichcrcin Pmmtthcn nach. als cr uon dicscr bis znni Znsa,!N!!cnf!lissc dcr Dran und Donan fortgcsctztcn apostolischcn Nnndrcisc zurückkam, dir Pfarrc in Pctlan gründctc, und cinen Pfarrhof crbancn licß. Dnrch dirsc schnrllc nnd eifcrvollc Thätigkcit dcr Salz-bnrgcr Vischöfe wnrdcu mit dcn Patriarchcn von APulcja wrgcn vcrnicintlichcr Vcrlctznug scinco Patriarchalspicngcls und zn wcitcn Ausdehnung dcr Salzbnrgcr ^irchcngcioalt in Carantanic», Strcitigkcitcn licrbclgcführt, wodnrch Kaiser Carl der Kroßc 812 orraillafzt wnrdc, den Drauflnsi als Gicilze zwischcn dc>i Diöcescn Aqnilcja nnd Salzbnrg zn bestilninen, ron wclchrr Zeit an Pcttan fortwährcnd dcr Salzlinrgcr Cathcdral - nnd späteren Mctropolitan - Kirchc „ntcrgeordnct dlieb, deren Cprcngcl aber so ausgedehnt war, daß er fnr dic persönliche Aufsicht nud Lcitnng dcr Salz- 107 burger Bischöfe zu groß wurde, wrhhalb Aruo, erster (trz-bischof vou Salzbllrg. mit Znstimmuug Kaiser Carl's und seines Sohnes Pipin, im Iahn 7i,8 deu ersteu waudrruden Chor- oder Laudbischof Theodorich fnr Caranlanieu bis an den Einfluß der Dran in dic Donan ernannte, nnd ihm persönlich in Begleituug des baierische>> Statthalters Orafen Gerolo nach Carantanien nnd Pouwuien führte, uin ihn dem Clerus, allen Woiwodcu, Gangrafm nnd christlichen Oeineiüden norznstellen. Zn dieser Ze>t wurden mich in Petta» die Tempel des Mars. Hercnleo, I?is, Velluna nnd Diana zerstört nnd statt selben dann christliche Kirchen erbant. Theodorich (Dietrich) hatte seinen 3itz zu Maria-Saal (Kä'rntcn), doch der nach seinem im ,Vihre 830 erfolgten Tode als Bischof fin- dic Tlovenrn an der Dran eingesetzte Nachfolger Otto nahm seinen Sit) wieder in der frühern römischen Vischofstadt Pettan. nnd nnter seiner ^eit»!,,; wnrde sodann nm das Jahr 840 eine neue Domkirche Mld zwar einen Theil der heutigen Hanptpfarrkirche dnrch dcn von Nentra vertriebenen mährischen Herzog Priwina, ^ denl König Lndwig das frnchtbarc Neingelnnde zwischen der Sau und Dran einräumte, nnd der zn Mosdnrg residille, daselbst »nd auch zn Cilli Kirchen anffnhrte -- erbant, und am 3. Sonntage nach Pfingsten im Jahre 346 uon Lnitpam, Crzbischof lwn Salzbnrg, zu Ehreu dcl^ heil. Georg feierlichst eingeweiht. Auf Bischof Otto folgte nm das ^ahr «55 der Vischof Oswald, der dao cholbischöfliche Amt bis ^5,',) ge» fi'ihrt hat, nnd luährend dieser kurze» Zeit die noch heute hier stehende Kirche Tl, Oswald auf den Fundamenten oes Marsmlirchr iii eine Collegiatstiflokirche umwandelt, der nunmehr ein (5rzprioster vorstand. Hieranf erfrenle sich Pettan am 30. März 1168 einer lirchlichm ^ersammlung hoher .^ilchenfürsten, indrin Erz-bischof Adalbert l'on Salzburg mit dem Bischof Dietrich von „Gurk", dem Probste Eckhardt, dem. Archidiaeun Ortlieb nud inehrere» Ministerialen an diesem Tage die Mnbl'üche am ^ilße der ^reilaiidalpe (^äriiteil), mit der dort ans erz-bischöfliche Kosten erbanten Kirche von der Gerichtsbatteit der benachbarten Pfarre r^imirte, Als Friedrich I. von Pettan. ein Ministerial- nnd Lehenträger des Salzbnrger.Hochstiftes, im Jahre 1222 starb, 109 veranlaßte Erzbischof Eberhardt II, dessen frounne Wiüve Mechtildis (Mathilde) im Jahre 12Z0 zn Pettau ein Doitti-nikauertloster — das erste in Steicrmark ^ zu grüudcn, welche Mrüuduug, ansier der Thätigkeit des (^rzbischofs — der diesem Conventc im Iahn 1231 ein feierliches Privi» legiuin erließ — und der Grosunnth der Edclfrml Mrchtildis nnch diu'ch die fsiminr l^nisuniüh ihres Sohnes Penilniids von Pttlmi, dann Willfin^s nnd seine Gemahlin Gntrudc von Stnbenbr:^ nntcrstiitzt winde Dir ersten Dominiwncr wmden nuter einem Prior, Namens Otto (Gromatika) von Friesach her, in Pettan ein-gescht, und die Kirche nls Nnhestätte des Edelneschlechles der Herren v. Ptttan bestimmt. Dieser Convent erfreute sich hohen Ansehens, deuu nicht nnr der Er^bischof Eberhard von Salzburg, sondern anch der Patriarch von Aqnileja mit den Seinigen, war ihm sehr wohllMwgen lind mit großen Gnaden zn^rthan. Nicht weniger thaten lürich, der Herzog von tarnten ilnd Philipp, Orzbischof von Salzbnrg, dan» selbst Patriarch Vettholo von Aqnilcja, die ihre ganze Hnld nnd Fvei^ebig-feit diesen OrdeiMrüderu fühlen ließen, gleichwie Ulrich der Fürstbischof von Teckau, dem Kloster eiue unbeschränkte Freiheit in seiner qau^en Diöcese iulmer zu predigen, unter einer besonderen Tchrift im Jahre 1248 einräumte, welche hernach im Jahre 125.4 Philipp, der Er^bischof von Salz-bnrg, anf sriu säunutliche^ Kirchspiel erweiterte. Selbst Papst Venroiet Xll. nah,», sich im Jahre 1^Z4 dieses Klosters an, und gab drin (Hnrkel- - Bischöfe die ge> messeusten Vefehlc. es wider die bisherigen Kränkungen des Crzpriesterö Rudolf de Eoiu zn schuhen. Mehrere der Ordensmitglieder sind unter dem allge-meinen Nnf der Heiligkeit zn Pettan verblichen nnd der Conventbrnder Heinrich. Binder des H^ogs Philivp von Kürntcn wllrdc 1252 Bischof von Chiemsre. ?m Jahre 1218 gründete der thätige Kirchenfnrst Erzbischof Eberhard II. das Bisthnm '^eckaii in Ob^steier nnd ivies denselben die Diöeese von der Mür bis n» die Kreli^e von Kärnten ^n, nbertrng d,,n ernaünten Bilchofc nnd seinen Nachfolgern aber anch das (Hem>ral - Picarmt IM ndrr den SalzbnrgcrErzdiöcesan-Antheil in Steiern, wodurch die Petwner Kirchengemeinde miter dieses Oeneralvicariat gelailg, nnd am 26. Jänner 12'i9 Erzbischof Eberhard II. mit dem Bischöfe Heinrich voil Seckan, Otto von Königs-berg. Eberhard von Schöustein, Hermann lion Pcttau, Ortolf von Groisendorf. Heillrich Wolf nnd u. A. zn Pcttan eine kirchliche Vcrsammlunq hirlt, nnd hi^rln'i dcn von Friedrich von Ptttau und smin- Gemahlin am 28. Inli 1235 cmsgcsd'lltsn Vvicf daß er dem Hospitale der heil. Maria zn Jerusalem das Patronatsrecht nbcr die Kirche in Großsonüta^ mi! allen dessen Rechten nnd in dem Vertrauen scheute, das, der Gottesdienst und d^r Re-ligioüi'ililterricht daselbst durch dcn Eifer der Bruder des deutscheu Ordeus nachdrücklich erhöht werden werde — bestätigte. Diesen Vesuch wiederholte i3r^'ischof Eberhard II. als er ans den 13. September 1246 abermals eine Versmnm-lnnsi nach Pettan lniief. wobei er persönlich mit den, Pi-schofr Ulrich non ^eekau, dem Dmnprobsten Otto oon Sal^bnrst, Friedrich oon Leibnitz nnd Algo^. Domherrn von Zalzbnr^, Otto von Königsberg, Windemar voll Wei^cneck (Ditniar von Weisseneck?) Rndolf von Zladeck, Ernest von Rolle, Otto von Purch und Heinrich von Roiuuch erschien, nnd die von deu Vrüderu Friedrich und Hartnid von Pettan erfolgte Abtretung deo Patronatorechtes der Kirche 2t. Georqen unter dem Steine, an das Stift St. Pan! im ^avantthale bestätigte, worauf dieser iv^se Crzbischof (5'berl,ard — der Gründer der ^istlmmer Seckml s12I«) und savant (122^). am 2. December 1246 sein thateureiches Gebell endete, sonach wahrscheinlich die ovige nach Pettan ilnternonnnrne seine letzte Reise gewesen sein mag. Im Iabre 12'59 kanlen die erstell Miuoriten nach Prttail, die Ulrich Valsa, Herr von Petta», gütig aufnahm nild Neigebig unterhielt, während sie theilweisc auch von frommen Aluwse» anfänglich lebten, nnd im Jahre 1276 ein kleines Nirchlein ;n Ehren der Apostelfinsten Peter und Panl nächst der Drall in der unteren Stadt schielten. Ill Nach dem Tode Erzbischofs Eberhard wurde Prin^ Philipp, Sohn des Herzogs Bernhard von tarnten, bisher Probst zu Wyssehrad l>nd böhmischer Kanzler, Sohu einer Schwester des Böhmenföuigs Wenzel s1248) zilln Erzbischos von Salzbnrg erwählt, der bereits auch schon im Jahre 1249 eine große Synodalversmmnluug nach Pcilan berief, bei der an, 13. April er selbst mit dem Bischöfe Ulrich vo» Seckau, Ortolf deui Probstc voll Maria Saal, den Pfarrern Heinrich von Pettan nnd Conrad von Marburg, dann den Edelherreu Rudolf von Stadek, Friedrich nnd Harwid, Brüder von Pettan, Ulrich und Gottfried. Brüder von Marbnrg, Conrad voll Hornes. Ulrich nnd Gottfried, Brüder von Kowaschan, ^nndacher nnd Woboli», Brüder von Königsberg, Ortolf nnd Gliltschall, Briider von Radinödorf, -^ilpraud nnd Ulrich, Ritter von Nohitsch. erschien, wobei die dnrch Sophia von Nohitsch erfolgte Stiftnng eines Nonnenklosters in Studenih, das sie niit lnehreren Nonnen b^ogen hatte, verbriefl lvnrde, welche Urfnnde sodann ain 27. Öetober 1249 zn Scharfenberg^) die Bestätigung deö Patriarchen Berthold von Aqnilejo. erhielt, da das Kloster in seinem Metropolitansprengel stalid. In die zuletzt geschilderten Jahrhunderte, nämlich die 2. Hälfte deö 12. oder 1. Hälfte des 13. ?al,rh»uderts fällt anch die Erneuerung der Peltaner Haliptkirche, da sie in ihrem Schiff anf den Schlnsisteinen der Deckengewölbe das Wappen der Herzuge von Oesterreich, des Erzstiftes Tal^bnrg und der Stadt Prttan trägt, sonach diescr Bau znr ^eit der ersten Vereinigung 2teicrmarks mit Oesterreich, als die Stadt dein Crzstifte Salzburg unterthäuig ivar (851—154^). erfolgt ist. Im 12. Jahrhundert wurde» die Dwccsm i» Archi-diaeouate »ud Erzpriesterthume untergelheilt, deren es in Steiermark ltlehrere, n>ld »amentlich eilie^ in dcr ulittlercu Mark und eines an der Dra» gab. Cines dieser beiden scheint znverlässig in Pettau seinen Sitz gehabt zu haben, weil wir im Jahre 12<>? den ') Stammschloß der Orafci, tio,i Scluirfcnl'cift. deren letzter Sprosse t'lir weinten Jahren zi> Murlnirq stnrb IN Erkiester Conrad als Vorsteher der Prttaner Kirchen-(Gemeinde finden, während ihnl im Änlte 1209 der Dom» Herr Hartnid, 1,202 Heinrich, der Notar des Herzogs Leopold. 1245) Heinrich, 12tt1 Ortolf, drr Probst von Maria Saal. als Vorsteher dcr Kirchengemciilde voran-gingen. In, Iahrr 1285 verrichtete Crzbischof Nndolf dlc canon. Visitation in alkn Kirchen Prttail's, Daft dic Pcttanrr Airchrn^'ilirindc in drr folgenden Zcit ininicr inrhr alifblilhtc, geht ans drm hcwor, wcil ihre Hanpt- nnd Stadtpfarrkirche iin Jahre 1312 durch den Züban der beiden Nebenschiffe vergrößert nnd im Jahre I.'MO Friedrich IV. ^>un Pettan dilrch den christ-lichen Eifer nnd daö segenreiche Wirken drr frommen Bruderschaft der PP. Minoriten dewogcn wnrde, in dcr unteren Ztadt llnfern des Drauslnfses eine Kirche — das hentige Pi-e5bl>teriil!N — saninit Kloster zu erbauen, ihnen dasselbe übergab nnd noch ansehnliche Zchenfungen beifügte, die oon dieser Faulilie in den Jahren 1^86 nild 188? bestätiget und nermehrt wurden. Neberdies; »uerdeil als Wohlthäter dieses Klosters noch gerühntt: Heinrich oon Nanchenstein, Hang von Dibeyn, Landeshanptniann in Krain, Ulrich von Wallsee, Conrad von Pchuih, Haus von Torncr nnd dic Grafen von 2aner, ganz besonders aber Bernhard vo» Pettan, Obristnunschall von Steiern, der 1A99 soivobl den Minorite».Conventnalen alo auch den Brndern deo Doininieanerordens, seine Gnler in Goikowa nnd Lichtcnegg nlit aller Oerechtsaine anf ewige Zeiten gemeinschaftlich geschenkt nnd gleich zugetheilt hat, worüber noch die Schliß- nnd Bestätignngöbriefe von Kaiser ^liedrich IV. vom Jahre 1478 uud von Ferdinand I. voln Jahre l',2l, als cr Oesterreich besam ^ vorhanden sind nnd zengen. Inzwischen haben Ulrich ilnd Berilhard von Pettau auch dir Allerheiligen Kirche 1380 uud die Spitalskirche, zum heil. Veist 1413 erbanen lassen. I,l den Jahren 1420 bis 1440 wurde die Haupt-pfarnirche durch deu Zuban des heutigen Presliyteriums abermals ansehnlich vergrößert. 113 Im Jahre 1443 rerpflichtttr sich dn- Donnnicanrr-Convent nnd die Nmmrn zu Stndenih zu gegenseitigen geistlichen Handlungen ^u,n ssronlmen ihres Seelcnheiles nud iin I. 14<;i nahmen die Domiliieaner und die Minoriten dir Iheilnng ihrer ^iiter in ^ichtenegg nnd (>'0!toua lwr. Alo in ^c,l>io dcr Urbereinkunft zwischen E. H. Man-milian I. und dem (irzbischof ^e^nhard v. Kentschach (nun 14. NlNieniln'r 15> li ^l'ttan wieder au das Salzlnirger Erzstist lil'getrcten llnd durch lehtereu niu St, Ma^daleua» Tag 1513 vou der Stadt feierlich Vrsil) ergriffeu wurde, weihte er bei dieser Gelegenheit auch die linden Kircheu zn Allerheiligeu nud zum heil. Geist im Vürgerspital feier-lichst ei>l. III. Kräfti^unss und Lmcitmmss dcs Katholicismus nach der Reformation. ^urz nach denl Ansaufe des 16. Jahrhunderte de> ssamiru ailch die Crei^uisse der 3u'fm'inatwu dllrch Martin Anther (l51?) nud alö die rl'au^elischr Lehre von Tal^-lillr^ auo (1525) in Steirrmark (iin^nng fand. breitete sich dieselbe — wie iu der übrigen Steiemmrr auch über dao Petwuer Kirchspiel ano, während welcher Perwde das Collegiatcapitel aufgelöst wnrdc, iildem dao Stifwver-mögeu eiuge'Meu ivcndeu lvar. Nähere Äiittheiluugen ano der ^eit der Nef^rmatilN! in Pettml ntangrln, da nian hie^on weiter uur weiß, daß sich die Pettaner nnd Marbnrger Protestanten als die ruhigsten im ganzen ^ande zeigten. Das; sich ;ur evangelische» Religion ^in großer Theil der Vevölteruug betannte, geht auö dem hervor, weil die" Reihe der Vorsteher der Pettaner katholischen Pfarrgrmeinde nun nntl-rbrocheu ist, während gerade zu dieser Zeit zu 114 St. Lorenzen in Windischbi'iheln 1586 eine Pfarre, zu St. Urban 1596 mid zu St. Margarethen 159? Nicariate, dann zn St. Rnprecht 1600 eine Pfarre errichtet winden, wodnrch die Pettaner Pfarrkirche 4 Tochtcrkirchcn erhielt, und so wirdcr V^iittcrkirche wnrde. Nachdcni E. H. Carl die Stadt Pettan von dcm Salchnrger Erzbischof (1571—1572) nbrrkaln. ging anch das Patronatsrecht über die Pettaner Pfarrkirche von dem Erzstifte an den C. H. Carl als Landesfnrsten über, welch Lchtcre dasselbe anch bis anf den hcntigen Tag ausüben. Im Jahre 1585, als dcr Patriarch von AlMilcja seinen hiesigen Diücesanthei! ain rechten Drannfcr bereiste und visitirte, bcslichte dieser Kirchcnfnrst, der zn jener Zeit zu den Ersten der katholischen Kirche abhörte, anch Pettan. Als der streng katholische Erzherzog Ferdinand II. mit allem Eifer bcnmht war. in Stcirrmark die katholische Religion als die allein herrschende wieder cinznführen, sandte er eine ans dem Frcihrrrn Andrä uon Herbers-dorf, dcm Abte Johann von Admont nnd Alban von Moshenu bestehende Conlmission, begleitet von einem Fähnlein windischer nnd dentschrr Knechte, nnter Anfiihrnng Hanns Friedrichs von Paar im Lande nmhcr, mn die Gegenrrfonnation vorzunehnien. Dieselbe kam anch nach Pettan, stellte am 17. Jänner 1600 die katholische Neligio», zn der schon 1599 der Magistrat nnd einige Insassen riickübertrcten waren — als die allein herrschende wieder her, nnd ließ anf 3 öffentlichen Plätzen die Viicher Lnthcr's, Calvin's nnd Me-lanchton's verbrennen, doch mehrere der angesehensten Bürger blieben dem evangelischen Glauben treu, nnd wanderten von Pettan ans. Das Collegiatcapitcl wnrde bei diesem Anlasse aber nicht wieder errichtet, wodnrch das stnhcre Ansehen des Pettanrr Kirchspieles ganz geschwächt wnrde, da hirvon weiter nichts übrig blieb, als daß der erste Hüfspriestcr nnd Pfamnear den Titel „Chormcister" führte, welche Gc-pflogenbeit noch hcntc stattfindet, nnd für die Mitwelt die einzige geschichtliche Erinnernng von dem einstigen Ansehen der Pettaner Kirche bildet. 115 Nun nahm die katholische Lehre wieder ihren nnge-störten Fortgang, zu dereu Uuterstnhuuss uiehrere Jesuiten-Missionen lieraustaltet nnnden nnd auch Capuzinei nach Pettau kaiueu. die 1615 ein Kruudstück erivarbeu. worauf ihueu Hanns Ulrich Freiherr (nachher Mist) Uon Eggen-berg, Kaiser Ferdinand II. Obristhofineister, geheimer Mi-nistcr, Rathsdirettl'r u,,d drr inncwstcn'eichischm Erblnildc wirklich lu'liollinachtisstrr Oonliernrnr, mid Ll-mdeshmiptmamt il> Sttil-nnarf, als Vesihn' des Ichluft^s OberpcttlUl, rin Hlostcr snnunt Kirche ^rüiidetr, wozu am 22. Illli (Hrll. uionat) 1623 dcr Grnndstein qclc^t und am 29. Juni (VrachnllUiat) 1630 die feierliche Einweihimq der Kirche durch Jacob Ebcrlcin, Finstdischof von Seckaü, vorgenom-men wurde. Diesr Capnzmrr predigteu in drr Stadtpfarrkirche, so wie fast überall, hörten in deutscher und windischer Sprache jährlich liei 30.0N0 Seelen Beicht und hatteu bei dem Dominicaner-Nmuienfloster zu Studenih in verschiedenen Iahreözeitrli die sogenannte!! ^oiinonc« <;!i>ufttl'al<'». Inzwischen schenkte Kaiser Ferdinand II. dcu Mino-riten am 28. Inli IN21 die Pfarre iu St. Veit. welche Schenkuu^ Papst Urban III. am 6. August 1628 be-slätigte, Ueberhanpt stand der Minoriten.^oiwent schon im 15». und 16, Jahrhundert bei den ^andesfnrstrn iu hohem An» sehen, da der Guardian ^couhard oou Asbach (1468 —1478) bei Kaiser Friedrich ^V., C'lisclmis ^rrndetlreich lI528 — 1533) nnd Ol'm-g ^utz (l')37 —Il!'»1) bei Kaiser ,>rdi-uand I., nnd Simon Musai tl5.7<:) bei Erzherzog Carl II. als Hofcaplaue funglrtcu. Im Jahre 163? wurde bei der bereits besprochenen Kirche St. Oswald ein ^ieariat, 1670 zu St. Urban uud 1676 zu St. Margarethen auc< den bisherigen Viea-riaten Pfarren eingesetzt uud zlir Abwehr der furchtbar wüthenden Pest wurde im Jahre 1645 durch Johauu »iaja-lueh von Haldilt, die St. Rochus-Kirche iu der vorstädti-scheu Gemeinde Oberrann erbant und im Jahre 1681 durch den Seckauer Vlschof Johauu Evuest Grafcu vou Thuu aufter der Stadt (Friedhof) der Gruudstein zu einer 11« dem heil. Josef zu Ehren zu erbauenden Kirche gelegt, die dnrch niilde Gaben der Bürgschaft lind der ^andbeiooh-ner der ganzen Nlngegrnd 1683 vollendet, über erst am 30. October 170?' dinch den Seckaucr Bischof Franz Anton Grafen von Wagensperg feierlichst ringrlveilit uunde. Die geistlichen nnd weltlichen Bewohner Pettali'o legten schon ani 24. Sept. 16«0 in der Stadtpfarrkirchr vor dem ansgesehtrn Hochwnrdigstell in Gegenwart deö Stadtpfarrers de (5oloria, des Dmninieanerprwrs Doniinik von Mol^lan, und des Minonten-Gnardiano Gregor ^ednik da^ gleich-zeitig M'vln'ieftc Gclübdc feierlichst ab, alljährlich am St. Än-perwtag (24. Septrinber) znr Kirche St. Iuscf cine Pro-crssioit abschalten, bei der als ein Zeichen der Demuth 1^ Vnrger, ivorulltcr anch Nathoherren sein sollen, barfnß 1ä Bettler nnter den Armen sichren nnd sie mit Alüwsen, Speise nnd 3rant reichlich beschenken sollen, dann M>dcrt für dcn oliangclischcn Ootlrs-dienst uc>,'w!.'n5cl wo^cu sein diirfte, Ocst im Jahre !tz40 wnrde darmib ein Wo>),ihanö gl)n,acht, dcheu EiLc»thii»lrr dcvmalcn ein achtbarer euangekscher Viirgcr ist. IIS So wurde die Pettauer Hanpttirche Muttcrkirchc von 9 Tochter-Pfarrkirchen. was sie noch hentc ist, lind wovon deren Vorsteher mit Ausnahme von St. Wolfgang. St. Margen und Minoriten-Pettan, über alle das Patronatorecht a»öübt. In diescui Jahrhundert hatte vom letzten April bis 8. Mai 1743 gleichfalls noch eine Synodal-Versammluug unter dem Cardinal und Fürstbischof Leopold truest Grafen von Fimüan zil Pcttau statt, und das srit 1688 in Pcttan bestandene Decanat lvnrde 1766, als bci der all-gemeinen Dweesau-Negnlimng die Pcttaner Hauptpfarre dem Seckaner Biöthilmc nnmittclbar nntergeordnct wurde, zu ciucm Kreisdecanate über die Deccmatc Lnttcnbcrg, Oroßsonntag und auch über Sauritsch erhoben, indein letz-terrs Drcanat, wie überhaupt alle Pfarren am rechten Drannfer von Sanritsch bis Maria Nast, die einst in die Diocese der Patriarchen von Aquileja und seit 1751 zur Görzrr Erzdwccsc gehörten, 1786 dem Visthnm Seckau zugetheilt wurden. Mittlerweile erhielt die Hanptkirchc nach dem am 8. October 1705 wiederholt angebrochenen großen Brande, bei dem die Stadtpfarrkirche nnd das (5apnzmerkloster ab-brauuten, das jetzige wohltöncndc Geläute von 5 Glocken für 908 st. 20 kr. CM., zu dem manche fionnnc Bürgers-fran ihr Silbcrgrschmeide geopfert haben soll, und das Conrad Schneider, Glockengießer von Cilli, in Pettau goß, indem cr die geschmolzenen 3 alten Glocken auch dazu verwendete. Bischof Franz Anton Graf von Wagcusberg weihte sic Cndc October 1707 in Pettan ein. Das Meß-nnd das Sterbeglocke! hat derselbe Glockengießer 1709 gegossen. Im Jahre 1737 wurden die 2 schönen Seitencapel. len St. Maria uud St. Favcric und die Sacristei znr Hanptpfarrkirchc hinzngebant nnd im I. 1775 wnrde der Frirdhof von dieser Kirche entfernt, nnd die daselbst gestan-dcne ün Jahre 1495 erbante St. Michaclscapclle abgc« tragen, die Dismascapclie aber gegen Ende des 18. Jahr-Hunderts erbant. Im Jahre 1826 übernahmen die Minoritcn ihre Patronatspfarrc m Lichtencgg in eigene Administration. 110 und verlegten sie nach heil. Dreifaltigkeit — einer chema-ligen Er.positnr des Pcttaucr Dominicaner-Conventes mit citier schönen großen Kirche in italienischem Style. Am ?9. Inni 1826 lvnrde der nene Hochaltar der Stadtpfanfirchr dllrch dcn Diöcesanbischof Noman Sebastian Zängrrlc feierlichst eingeweiht, als er das erstemal Pttlan besnchte nnd 3 Tage hier anwesend war, nnd i»c Jahre 1840 waren es tansend Jahre, daß die Pcttaner — 846 — vom Erzliischofe Ünüpann von Salzbnrg eingeweihte Kirche erbant wurde, nud dem Krcisdechantc Franz Zwctko war die Ehrc vorbehalten, die 1000jährige Jubelfeier zn veran» lassen, welche vom 16. bis 23. Inni 1844 abgehalten wurde. Papst Gregor XVI, bewilligte für diese Inbelzcit einen vollkommenen Ablaß am 2, Mai 1844 — dem das a. h. ?1aeotum ro^iuni am 8. Juni 1844 nachfolgte — für die Daner vom 3. bio cinschließig 4. Sonntage nach Pfingsten nnd das Inbilänm wurde bereits am 15. Inni 1844 dnrch den Fürstbischof Roman Sebastian Zängcrle von Seckan feierlichst eröffnet. Zn dieser Inbrlseier waren 50,000 Pilger, wornnter 34,000 Cominunicantcu, erschienen, wobei die 33 Pfarren: Kapellen, Nadkersbnrg, Minoriten-Pettau. St. Veit, Les« kovrtz, Großsoilntag, St. Nicolans bei Ünttenbcrg, Aller-heiligen, St. Lconhard bei Großsonntag, heil. Dreifaltigkeit bei ^ichtenegg, St. Barbara bei Wnrmberg, St. Maria am Wnrmbrrg, St. Martin, St. Urban, Kleinsonnlag, St. Nllprrcht.' Maria Ncnstift. St. Andm. St. Anton. St. Wolfgang, St. Lorcnzen an, Dranfelde, St. Martin in Haidin. Zirkowch. St. Lorcnzen in Windisch-Bnheln, St. Maria aill Pollenschack, St. Thomas, heil. Krenz, St. Marclls in Märzen, St. Johann am Dranfelde, St. Margarethen nnd' Fricdan der Seekancr, dann die Pfarren Monsbcrg nnd Swpcrzen der Lavanter Diöcese in feierlicher Procession eingezogen sind, nnd so dnrch dieses Inbclfrst die rnhmwnrdige Geschichte des Pettaner Kirchspieles mn ein denkwürdiges Ercigniß bereichert wurde. Das Krciödecanat ist dnrch die Ucbersetzung des Kreisdcchanls Zwetko 1850 nach Lnttcnberg, sricher aber nicht wieder znrücka/kommen, da es nach dessen Re- 120 situation 1855 von dort an den niliimehrige» Dechant des Lnttenbergcr Decanates, Dr. Vogrili, Pfarrer in St. Georgen in der Stains verliehen lvnrde. Seither wilrde dir Pettaner Kirchengemeinde aber auch stets der besonderen Sorgfalt der Seckaner Kirchen, fnrsten gelvürdigt, so war Bischof Josef Othmar Ritter v. Nailschcr ant 1. und 2. August 1851 in Pcttau an-wrsmd, und sein Nachfolger Otwkar Maria Graf l,i. Attculs bcohrtc di^' Asarburger nnd Ptttanrr Kirchcngemriudc kurz nach ftincr Constcrining zum Bischof lwn Ccckau mit eincm sprcirllcn Vcsnchr, dcr zu Pcltau n,n 23. August 1854 erfolgt,.'. Die oou Kaiser Josef II. 1781 wieder migeordnrtr Toleranz zwischen Katholiken und Akatholikeu übte zur Zeit in Pettau keiuru besonderen lHinfiuf!, da die Lchlcren nur au? vereinzelten im Pettauer Inoalidenhanse versorgten Militärs bestanden, die erst iu den lehten Deceniiien durch die Hebung der städtischen gewerblichen Verhältnisse, iu Verbindung mit den nmunehrigm leichteren ^oimmmiea-tiousmitteln der (5'isenbahnen, auch iin Vnrgerstande Klau-bensgenossrn fanden, die, obgleich dnrch die diesbezügliche Anordnnng Kaiser Franz Josefs I. vom Jahre 1850 mo-rausch gestärkt, zu Pcttcm insolange zerstreut nnd llnbe-merkt fortlebten, bis das am 1. April 185« erfolgte Lei-chrnbegrälmiß eines evangelischen Zümnermeisters, ihnen — als seinen Religionsgeuosscn - Anlas; gab, bei dem feier-lichen von dem 2. Prediger der Grazer evangelischen Pfarre Hermann Soedel geleiteten Leichenbegräbnis; das erstemal als eine kleine evangelische ^ilial-Kirchengemeinde von 20 Personen dic seit 17. Jänner 1,'!wtt) Mluücipicn uiit rönuschrin Bür^'rn-chte wm'dc» uild si^' sich sehr lan^o uiit ».'i^'ucu Ocfttzcu >uid mit ftlbst grwähltcu, weuu auch mit d>,'u (^alouialstädtcu glrichru Obrigkl'itcn in dm altcu ».'olksthuiulichcu Vnhält-insson rrhirltcn. Jin crstcil Iahrhuudrrt wurdo Pottnuun» schlrchtwsst Ilidcrna I^o^ioiilZ XIII., zuweilen auch blos (^oiania (wß-atn. ^(4i<'ii>) l^'iiaunt, ivao danmf hiudcutt't, daß dic Stadt schou in dicser Zcit cinc Kolonie war, nud mele hier Geborne leiteten ihre Herklluft lwn der papiririscheu Zlu^ft her. Cornelius Verns. dessen Grabmal noch heute, deu Stadtthurm ziert, führte zur Zeit der Ne^ieru»^ des Kaisers Ulpiu^ Trajauns s98 II?) ciue Militärel)-lcmic ein. die au^> verabschiedeten bestand, welche deu 2. Militärdienst entweder vollstreckt oder doch be^onileu hatten, indem diese Kolonisten auf LaudbeH verabschiedet luilrdru, wodurch sie eine Colonie bildetell, die H!^»il>. Ii-i^n^ I'oot<>vl(>n,^l^ genannt wnrde, demnach sie deu Kaiser Trajanus zu ihrem (Gründer halte, oder wie KnabI sagt, m'rlmehr derselbe uilr alo ^erglös;tter dcr ^dionia 125 I'oowvlc'n«^ angesehen werden faun, indenl er dieselbe durch hierhergeschickte nnd eiuzlivürgerllde Militärpersonen vergrö-ßertc, ' was nach römischen Gcschru ganz wohl zulässig war, nnd wozu die Beendigung des dacischen 5uiegcs (Jahr 106 n. Chr.) die schönste Gelegenheit vot, ledig gewordene GruudbesiMugeu bei der erfolgtell Alisdehunlig des Reiches über die Douau hinaus, mit der Msiedlnng ausgedienter Krieger zn brsetzcn. ^un Prtovium haben schon die alten Geschichtschreiber erwähnt, indem sie von der weiten, von der Dran dnrch-strömten Cdcnc sprachen, mid lag bekanntlich n, Obcrpan. nomcu, einer illyrischen Provinz. Ucber den Uinfang der Stadt in dieser Epoche spro chm die zahlreich anfgefnndenen Steinmomimente, Särge, Mnnzen in Gold, Sillier nnd Kupfer, die thönrrnen Vasen, Aschcnkrnge. Thräuenfläschchen. ^ainpen, Vnsten nnd son« stigcn Grräthschafteu aus Broucr. (5isen nnd Stahl. All' die schönen Mannormonnmente, die auf dem altrömischen classischen Voden Petooiums bereitö gefunden wurdeu, aufzuzählen, luiude eine eigene Vroschnrc erfordern, ihre Inschriften wnrdrn bereits voll (Brüter, Hinderlnann, Mllchar nud Kuabel mit tiefer Aachfcuntniß erklärt, und die hiervon anf die Cnltllrgrschichte Pettan's Vezug haben, werden am Echluße dieses Abschnittes geschildert. Besonders ergiebig ist der M,"> uzen fund in Kold, Silber llud Vnn>ee, worliuter vor alleu andereu der Coii' snlanunnzen zu erwähnen ist, die hier von Quinctius (546 v. Chr.) nud Furia (368 v. Chr.) anfgefunden wurden. Reich ist - nach drr gefälligen Mittheilung des Numis> matikrrs Dr. Höllisch — dcr ssülld al> Kaisermüuzen von Octavialins Augustus (1.2? vor. bis 14uach Chr.) Tidenus (14-37). Caligula (37—41). New 54-^68). Vespasiau (69 — 79), Dmuiliau (81—9«), Nerva (!) dianlls III. (238^-244). Philippn? (244 24!)). Otaeilia, Philipplis^un., Trajanlis, Deeiuo (249—251), Trrbmiianns Gallus (251—253). Oallienns (259—268). Salonina. Victorinns (259—267). P^sthnmus 261—267), Trtrieus koninr (267), Claudiu«« Gulhicus (268—270), Qnii'tillus (270). Aurrlinnu^ (270-275), Severina. Tacitus (275— 276), Probus (276—282). Diocletianus (284—305), Constantills Chlorns s292 —80«), Galrrius (292—305), Sevrnls (805 — 307), MaMms (306—312), Liciuil's «onior (207 — 323). Liciluns Filius l'U7-323). Con-statilN's MagilM (303 — 335), Dclmatius (335 — 337), Constantilliis II. (317—337), Lonstmls s335—350). Lon ftautills II. (335 — 361), Iuliauus (361 — 363), Helelw, Iomam,s(363—364», Valottinianilsl. (364—375) Valcns (364) , Graticmus (378—383) , Thtt'dosins Massmis (379-395) FllN'ins Victor (384). 3tmna Gothornm (493), Lco III. mit Coitstmitino V. (717—741). Cu,i-stantiulls XIII., Dilms s1059—1067). Andmuicils I. (1183 — 1,185). — Anch Eolmnalmi'mzrn t'on Acnülianns (Dacia 262 —263). G^ndianxs Vilniinariiu» >md Philippus Vimiuiacilnn (Nlic!8. «up.), dann Trajanns Dccins wcr-dcn Pfunden. Dir nln zahlrcichftsli aufgefimdrn wrrdcnden Münzen sind jt'ne dcs Kaiscr^ Probns. Conswntinns 1. nnd ftiner dn-i Söhnc Clnistaütiniw II., Constant, Coustannns II., dann Valrilliniailns I., sonach alls dm Iahrcn 276 bis 375 und lvnrdcn in dm Münzstättrn zn Aquik'ja, Sißcia (Sißrck) nlid Sillniuiu sMittovih) grpnu^t. Manches dirscr historischen Schätze hat Wien. Manchcs Gra^ an sich si<^oa,eu. Vieles s>iüft durch Unkenntnis,, Niiacht-sanlteit oder Muthlvillm z,l Grilndr und dennoch hat die Stadt eine namhafte Anzahl r»on Denkmälern, die den einstige,, Umfang nnd (^lanz des stolzen Petoln'nm erhärten. Diese weit umher zerstreut aufa/fuudeueu Dentsteixe. Antiken uild Münzen jeder Art, erweisen die einstige Situation der Stadt, dir sich süstwestlich über Haidi», wo in der Nähe der jelMen St. MartinsNrche ein nut tiefen Wassergräben umgebenes Mauth. lind Zollhaus, für 127 die damals sehr blühende Schiffahrt auf der Dräu — die dieses Zollhaus bespülte ~ - stand, südöstlich aber über Thnrnisch. wo mitten in einem Sumpfe riu gewaltiges Festungswerk staud, bis gegen die Drann bei St. Veit auebreitete, während sie sich am liukeu Dranufer, nordöstlich übrr Nagosnih uild nordwestlich über Nabldorf nach dcu aufgesnndclicu Denkmälern, sehr weit ausgebreitet habeu ums;, da der eiustigc Vlarstempcl m der Mitte der Stadt gestandeu sein soll nnd alls den Fundamenten desselben der» inaleu die Kirche St. Oswald steht. Auch emeu Kaiscrpalast hatte Pctomnm dainals, der ans eiucr Anhöhe — wahrscheinlich au der Stelle des heutigen Schlosses Ober-Pettau— gestanden sein soll. in welchen! die Statthalter und Legaten, mitunter auch die Impcratoreu selbst, residirteu. Cine Menge römisch - religiöse, dem Sonnengott, dem Inpiter, dem egyptischen Gotte Serapis und dem Mars geweihte Denkmale befaudcu sich gleichfalls in der Stadt, gleichwie anch die Sage von einem Isistcmpcl spricht. Das Bedeutsamste, und mit Necht der Stolz der Stadt, ist das Orphenomonnment auf dem Plal)e in der oberen Stadt, da die österreichische Monarchie — wenn wir von den römischen Baudenkmälern i» Mailand nnd Verona, Istrien nnd Dalmatien absehen — wenige uder gar keine ähnlichen Mounmente ans der Römcrepochc anfzuweisen haben dürfte Nir haben erwähut, daß Petouinm, ein rölnisches Mnnicipinm wahrscheinlich war, worüber unter einem leiten-den Haupte der Stadtsenat dir Obrigkeit bildete. Diese obrig-kcitlicheu Personen hießen Drcnrioncn, Lurialcn. Hochverehrte. Von solchen Decnriouen finden wir uou Pctooinm 1. Lajus Valerius Tettins Fnscns svocurio-^urlltoi-viarun^ «t ^ontium, lHu^Lwr, ^o^illg, ?illtoot,ug ') Oeourio nannte man cmhei Rmn einrn RlUht'l,cii„ in Muni. cipicn »nd Cnlunien, anch jede oliriMtliche Pcrsmi. <^nrll,t«r viKruni ot palitium war jener, dei die Anflicht über dit Nrncken und Strahen zu führen hatte. 128 2. Cludins Al'itus in densclln'» Acnitorn und Wiirdrn, gloichlrie 3. Aulus Pnblins Crionius l^>«curio ^^oi-äot^liß In dicsrr Zcit bliidto hirr stuv^hl dio Schiffahrt anf dor Drall, als cinch dor Handrl, donn (^riochon nnd Morlackon handolton nach Poknnliin, morans hoivorqoht, dnst dio Stndt ein bodmtolwor Handoloplal) war, da sir ihr cigoncsZollbanS hattc, in wrlchrm wir dcn Martialis Vorinns als Wrstchl'r (Cinnchnicr) finden, glcichwic dic schönsten Handolostmstcn aus Alplilcia nbrr Acniona (Lmbach) und (^olrja (l5illi1, ans Sisma (Sisn'ck) ilnd an? Vindobonn (Wion) übrr Slibana (Stcinnlncuiqor) sich zn Prtovinin ticrcintcn. Dcr Äckttban war scholl don Tanriskiern hior nicht frcmd, denn dir fmchtbarcn Hügcl nln Pctovium lwindi- Hul>,e»wr, die erste Stufe der römischen StnMiimtcr war die <)„a,k«nn-, sie hatten die Aufsicht über den öffentlichen Schaß, die Einnahmen nnd Alanden der öffentlichen Gelder zn l>e. sorgen >i»d in die RechoniMii einzutragen, forderte» Strafgelder ab :c, (zn Rli!») , in der Prumnz hatten sie die Vestiniinniig, den Statthalter in seinen Geschäften zu nntcrsMcn, de„ Proviant der Truppe» zu besorgen, dic Stencrn cinzncassircu u, s, w, ^oä!1i^ war die zweite Ehrcnstcür der Staatiünäinicr, eine Art vmi Polizei - Veanitcn, welche die Aufsicht über die Gebäude, Lcbeiismittcl, Märkte, Welnschäuken ic führten, ?i-8!V>c'tn8 I^üx'oi'nm bedeutet sseld^cu^nieister, d, i ein Vm'stcher der Handweikcr. niclchc iu Metall, Stein, Holz u, dgl. arbeiteten Hnß-m-on <,,c>fiu,detcn künftige Vcssebe,iheitcn nni« dem Finge, Geschrei nnd ssicsse» der Mgcl nnd aus andern Erscheinungen am Himmcl, Sie hattcu nberanb sirosici! Eiuflusi auf den römischen Staat, indem die Römer ohne ihro Anspizicu nichts unternahmen uud daher Vl'geldcuter nnd Weissager waren, Ouinnvi!- jnrl äiül>i,6o nannte man die zur Ai,ö»bung der Gc> richtl'barfeit angestellte» Männer, Da sich bei der Znnahmc der Bevölkerung anch die Crinlinal > Fälle uermehrtcu und es zu lml'eqnem uud zu niuständlich N'ar, daß sich das Valk bci jedem »enen Malle l'ersauinile, sa wurden anfänglich fiiv jeden eiiizelncu Fall außerordentliche Commissare znr llntcrsuch,lüg des Verbrechens brliollmächtigct, welche I»ciuisitc>res,n, IV'ttlus I^u«ou8, zur Änflirwnhrnnc^ drr taiscrl. Standliildcv nnd dcr Pallast^üttcr ein ciWN'ö Gol'ände haln' rrrichN'n lnssnl. Nclchrr Imperator hicr qcmrint sri. wird schwerlich jemals brzcichlu'l ivrrden lönnrn. 1.0.M. NYMPUDOTVS.PRO.SALVTE.SVA. ET. BEX. VALKltl. SEVERIN1. FILL V. S. L. M. Dieser Cippus, welcher dri Oln'rpcttmi 1819 an einer Stelle aiis^e^raben wnrde, wo nian früher schon anch andcre Antiten, Särge, Tln'änrnsiläser, Mnnzeil n. di^l. MISSION AGR. n MILIT. li. COS. ANNOR. L. H. S. E. TEST FIER. IVS.IIERES. C BILLIENVS. VITAL1S. F C. D. i. ,/^'us (üornollu« Veru8, des (^us Sohn, alle> der pontinischeu ^nuft, ^embschiedeter Soldat der 2, Hilfsle^ion, Eiüfülirer der ulpisch - trliiaiiischen Pettailer Colonisten, nach 2 Militärdienste ans ^audbesil) l'rrad-schiedet, eiu Ve^üüstilyer des Consuls, 50 Jahre alt, ist hier bei^esetzt. Er hat (diesen Grabstein) al>f lehtwilii^e Anlndnn»^, ^n errichten befohlen, Sein Erbe <^nju3 IjillioniuZ VitHÜs hat deften Errichtnna besorat," C. RVFIVS. C. F. 0. V. F. MED. MILKS, LEG inn GEM. AN. XXXVI. STIP.XVI.FRATRE. POS. H. E. C. Jtufius, Caji Filius, Oricolana (TribuJ Vir fortis (Fortissimus) Mediolanus , Miles. Lcgionis decimae tertiac Gcmino, antiorum trig-intaScx, Spipen-diorum sodccim, Fratrc pnsito hie (situs) est. Ober dieser Inschrift sind ^wei Relirfsa.cl.nlde, ein Soldat ^n Pferd mit Helm, Tchild nnd Zperr, a» welchen sich ein Vretchen nut dcn Ziegeln befindet: VNX. I^(). d. i. VftxiliH Nqukum, oder Voxllwriu^ VoxullitLr I^uitum, Ztandartenträfter, Anführer, Vefelilohaber. — Hütter diesen scheint ein Soldat zn ^nß zn stehen. SERAPI. AVG. SACRVM. EPAPHRODI-TVS. ALEXANDRI. AVG. DI.SP, ET. TAHVL. V. S. L. M. 134 (Alexandra Seven imperatoris (3. 222—235) augusti dispeiisator et tabularius votum solvit lubeas merito.) Heißt: dem großen 8«i-a^i^ *) hat I^u^Iii-olUt, des Kaisers Alexander Zahlmeister uud Buchhalter, sein heiliges Gelübde frei uud billig eutrichtet. IVLIAE. AVG. MATRI. CASTRO. POE-TO VIEWS. Diese Inschrift gehört demjenigen Denkmale an, welches um die Jahre 182—203, vou den im Lager zn Petuvinm gestandene,, Legionssuldaten, der Gemahlin dcs Kaistro Cept!innMis dem Jupiter zu Ehren uun dem römischen Obristeli Skudilo errichtet. (Mayer, Mnchar, Knabl.) ') 8>^, glciäil'cdciltcnd niit Osiris, ist cmc ccpiptische Gottheit, theils als Sonne, thcilS llll» Herr der Unterwelt, alö c^tt der Todte,,. Vlittr und Herr der Finsterniß angesehen Er ist nebst Annbis der Scclcnfnhrcr »,it einen, Helm, der das Gesicht bedeckt, i,i der Hand dab Mch des Lel'enö, Zteininschriftcn mit dem Namen I^p»,p^rulUtu», mit ähnlichen Bezeichnungen nnd. wie c5 scheint, i» Verwandschaft ,ni! i>cm üp^I.iüocüt!^ unserer Inschrift, koinmen zn Ron, und zll P,itec>li mehrere uor. 125 3, Im Schlosse Oberpettau: NYMPHIS. AVG. SACK. EVCARPV. AVG. LIB. TAB. P. P. S. Nympliis Augustis Sacrum, Eucarpus Augusti Libertus Tabularius Posuit Pecunia Sua. D. i. „Den erhabenen Nyntphen geweiht! ^uoai-^uZ, kaiserl. Freigelassener, Rcchnungsfnhrer. hat (diesen Stein) auf seine Klchcn gcscht." (5r din'ftc dicscs Dcnt'mal wahr-sch^'inlich ill ^olqc scincr Gcncstuist durch cinc Vadrcur, den Nyiüphcn zllin Dantc habcn srtzm lassen. (Kliabl.) I. O.M.L. IVL. MAXIMV. TR1EKAUCH. Oh. FL. PAN.-N0N1CAE. V. S. L. M. Jovi, Optimo, Maximo, Lucius Julius Maximus, Tricrarclia Classis, Flaviae, Pannonicae Votum solvit libens merito. Dieses Denkmal belehrt uns. daß cs ciuc Dmlanflotle mit dem Beinainell der „^lamschcn" ^e^cben hat, aber cs läßt uns auch die nicht ungeMndetc Vmnnthnn^ wagen, das, die in die Donau nnindendc Dran mit dcr d^rti^en Flotte in Verbinduu!^ gestanden sei, nnd das; zn Pet^nnnm einc Schiffsstation errichtet gewesen sein werde, mn die Promcmtirnmz nnd Transporte der Trlippen wenigstens thalal'wärts zn vcrnntteln, denn der Gelnbde-Löser Inlins Marimus nennt sich einen Triarcha, d. >. einen Befehls-Haber oder Admiral dreirndriger Schisse, welcher Titel fnr die Errichtung des Marstcincs eine fnr ihn gan^ nber-flüssige Ve^eichmmg gewesen wäre, wenn cr nicht anch in dieser Dienste^categorie sich zn Petomnm befunden, uud die Thalfahrt bis liach Mnrsa lEssegg) ilnd die nnteren Dmiangegendm zn besorgen gehabt hätte, wie dieß ans der Save von Siftcia (Hißeck) aus. bis nach Taurmmm (Semlin) der ^all war. Dieser Votlvstein wurde 1829 zu Pcttau gefnnden. (Knabl.) I. O. M. D, DIDYMVS. AVGG. N. LIB. EX.-KVMMVL, P. P. S. PRO. SALVTE. SVA. ET. 136 AVRELIAE. ALEXANDIUAE. OONIVGIS. V. S. L. M. PRO. ET. MAX. COS. 'S), i. Jovi Optimo Maximo Dedication. Didynuis Augustorum nostrorum Libertus, ex numnmlariis Provinciac Pannoniae Superioris pro Salute Sua, et Aureliac Alcxantlriac Conjugis, votum solvit libcus merito pro et Maximo Consulibus. Hieraus erwächst ciu klcim-r Gewinn fin- dic altc Gc-schichte der Stadt, denn wir lernen dm'nns: a) Daß in dieser Stadt znr Zeit der Römerhcrrschaft, so wie auch in lindern bedeutenden Orten Olierpannoniens von Änttswe^en bestellte Müuzprodiercr waren, d) daft ilin da^ I. ^07 nach ^l,rist>^ der Distntt von Pettau znr Provinz Oberpannonien gehörte, nnd e) daß nnter den kcidcn Kaiscm 3. Septinnis Tttierns und läaraealla der non diesen freilasse Didynino eine An-stellnng zn Pettail erhielt. (Knabl.) Außerdem befindet sich im Schlosse auch ein Relief II. Entstehung dcr Stadt Pcttan nnd ihre Denl-wllrdisttcitcn im Mittclalter. Nach der Völkmvandernna, beeiferten sich die christ. lichen Bischöfe fur die Ausbrritnna, der christlichen Religion wieder zn sorgen, und waren lirmüht, vorzüglich an jenen Stellen wieder Kirchen zu crbancn, wo unter den Römern Bischofsitze waren. Mit heüigen Prozessionen nnd Weihnngen wurden um diese neu erbauten Kirchen und die Wohnsitze ihrer Hirten 137 Grenzen gezogen und diese Gebiete imler den Schutz des Kirchcnftatrous oder Kirchenheiligen nnd eines Gottesfriedens oderWeihfriedrns wider die rohcste faustrechtüche lind feudale Anarchie und Despotie gestellt und des Tchntzhriligeu ge-weihtes heiliges oder Weih - Bild und vier Kreuze au den Gränzen des Wrihlnldrs aufgestellt. In diesen geweihteu befriedeten Sihcu der Kirche und ihrer Diener cutstand unn ein Schuh gegen das rohe Aaustrecht. Dieser Schutz wurde begründet durch religiöse Schen, durch den Gottrsfneden, welchen da^ geistliche Gericht des Bischofs verbürgte, durch die Befestigungen, welche um die Kirchen gezogen winden, uud durch unterstützende königl. Privilegien, da die Könige den Bischöfen vollständige Immunität über ganze Weihbilder verliehen, wodnrch selbe die ganze richterliche und t'riegsdleuslliche Gewalt über ihre Gebiete erlangten, dagegen aber die iui Neihbilde ihrer Burgeu wohneilden Hörige ilud Dirustnlannen (Burger) dieselbe anch vertheidigen nnißtrn. Dadurch verschmolzen die Bewohner solcher Wrihbildcr zu ciuer Schutz- nnd Wehrgeuossenschaft oder Gesauiiut-bürgschaft - zu einer einzigen Gemeinde — welche durch einen Gerichts - nnd Schnhherrn, durch die Immunität oder das Weihbildsrecht, durch den Schutzheiligen und seinen religiösen Sehnt) uud durch hciligcu Geuosseuschaftseid vcr» bunden waren. Fortdauernd wohlthätig, schützend, heiligend und be-geisternd wirkte auf dieses Gemeinwesen die Religion nnd die Kirche, denn nuter ihrem (5iuflusse und anö frommer Begeisterung entwickelte sich in einzelnen, der so allmälig heranbli'lhendeu Weihbildern auch die christliche Knust m Architects, Malerei, Bildhauerei, Kircheumnsil' uud religiöse Schauspiele, während später Handwerker nuter besondere Schntzheilige auch Iunnngeu gründeten. So entstanden die geistlichen Städte in Deutschland uud die Grüudnug der hentigen Stadt Pettau dürfte dieser geschilderten Entwicklung nicht sehr ferne sein, denn ver-läßlichen Quellen zu Mge, wnrde a»f drin römisch-classischen Boden oe5 zermimmerlen Petovinms nm das 7'ahr 840 eine Kirche erbailt, der der Chorbischof Otto vorstand und 136 die im Jahre 846 durch den Crzbischof Lnitpam voll Salz. bürg, zu Chren des heiligen Georg geweiht wurde. Unl diese Kirche uwgcu nun die Gränzen des Neih< bildes gezogen worden sei», und der Bau der Vefestigmigs-werke und Wohngebäude innerhalb dieses Weihbildes durch den frommen Hezilo, einenl Sohne des vertriebeneu mähri-schen Herzog's Privina unternommen und dnrch die Erz-bischöfe befördert morden sein, dcuu im Jahre 861 wurde der Ort iu dem Majestätsbriefe Küuig Ludwig des Deutschen vom 26. November 861 bereits als „Stadt Pettan" ge-nauut, die fchon (wenigstens mit ^ Theile) im Besitze des Salzburger Erzbischofs samint Zoll nnd Brückenlnanthstätte war, wozu König Arunlph im Jahre 890 dem Crzstifte auch noch den dritten Theil der Stadt schenkte. Das heutige Pcttau erhob sich sonach im 9. Ial,r-hundert, bcsiht die älteste Zoll- nnd Brnckenmmtthstätle in Steiermark, und könnnt in mittelalterlichen Topographien bereits auch schon im Jahre 870 als eine zinu Pulsgan soon Puchensteiu bis Sauritsch am rechten Drauufer) ge-hörige Stadt sammt Schloß vor, obgleich wir glauben, daß sie ihrer geographischen Lage nach zum Potschgau (Gau zwischen der Dran m,d Mnr) gehört habeu sollte. Ueber den Ursprung des Namens der Stadt sind die Meinnngrn sehr verschieden, nnd wir glauben, er sei eine Mischung von Slaoisch nnd Deutsch, denn bei der Viu-Wanderung der Slaven im 7. Jahrhundert nannten sie — wie wir bereits in der pol. Geschichte gesehen haben ^ den Ort „Petta" sdk- Fünfte) daher es nicht uiiwahrschem-lich seiu dürfte, daß die Deiltscheu die zweite Silbe in „An" verwandelte!!, weil die gauze Umgegend aus Auen bestand, nnd deßhalb später auch viele» Ortsnainru ringsherum die Endsilbe Au beigefügt wurde, den» in der Umgegend liegt: Polster-An, Fried-Au. Dorn-Au, Nüsteu-Au.' Sturm-Äu, Pulsg°An uud Ninden-An. Wir föuuen für diese Meiuuug feiueu Beweis liefern, souderu sie ist nur unsere Bermnthnng, die dadlirch a»ch be-stärkt wird, indrin iu neuester Zeit der Name nicht immer Pcttau, souder» auch Pet-au geschrieben wird. 189 Nachdem im Jahre 861 sich schon eine Zoll- nud Brückenmauthstätte in Pcttau befand, so bedarf rs wohl keiner weiteren Begründung, das; uiu diese Zeit Pettan be-reito Handel getrieben haben nuifte, und schon luicdcr einige Wichtigkeit erlangt hatte. Im Jahre 940 befreite Kaiser Otto I, alles salz-burgisch-steierische Saalgnt Kon aller hohen uud niederen Gerichtsbarkeit, uulerlvarf dasselbe allein der Gewalt nnd Auordünug der Vrzbischöfe n»d ihrer Vögte, nnd ertheilte den^rzbischöfen auf all ihrrnt Ttiftgrund uild Vodeu Münz-, Markt- uud Zollfreiheit, so wie die Regalien auf Salz und Metall. Hierunter ist souach Pettcm als die angesehenste crz-bischöfliche Stadt in Unterstrier auch inbegriffen, daher die erzbischöflichc Gerichtsbarkeit über die Stadt bis in das Jahr 940 zurück, nachweisbar ist. Gerade iu der ersten Periode der inneren Eutwicklnng der Stadt hatte sie aber auch durch manche Elemeutarereig-uisse uud UnglnekMille viel zn leiden, denn schon im Jahre 872 kamen so zahlreiche Henschreckeuschwärme aus dem Orieut, das; sie in Pettaus Umgebuug alle Früchte oer-zehrten uud dann aus Nahrungsmangel hier umkamen, wodnrch Hnngrrsnoth nnd Krankheiten entstanden, in Folge deren so mele Menschen starben, das; sie nicht alle beerdiget werden konnten, was eine Pest herbeiführte, die uom Jahre 872 bis 878 währte nud sich in den Jahren «81 bis 8ft2, dann 889 nnd !)l2 wiederholte, während inzwischen im Jahre 880 anch eine enorme, Kälte nnd Hnngcrsnoth hier statt hatte, Kaiser Otto III, hatte unterm 25. Mai 996 nnd Kaiser Heinrich IV. am 28. Angnst 1062 abermals — gleich Kaiser Otto I. — somit anch Pettan — von aller hohen nnd niederen Gerichts-barfeit befreit, dasselbe allein der Gewalt nnd Anordnung der Crzbischöfe nud ihrer Vögte unterworfen uud den Crz. bischöfeu wieder auf all' ihrcu Stiftgnmd nnd Vodru, Münz-, Markt- nnd Zollfreihcit, fo wie die Negalirn auf Salz und Metall ertheilt. 140 Im Jahre l i25 war aberinals eine Hnngersnoth in Pettan, die sich Anno 1221 iviederholte, AIs im Iahrr 114tt der Markgraf Ottokar V. von Steier ans dmi Hause Tranngan, die Marf Pcttau von seinen» Onkel deil» Grafen Bernhard ails dem Hanse Sponheim erbte, soll Pettan eine dcr 6 Residenzen der Markgrafen von Steier griuesen sein, woselbst noch im Frühling 128'> Herzog Friedrich von Steier» »nd Oester-reich, der letzte Babenberger, begleitet von dem (idelherrn Ulrich von Pettan. Bernhard von Schwanbcrg, Nimbert von Mnreck nnd dessen Sohn, Hermann von Kranichs» berg, Berthold von lHmmersberg, Hermann von Snum'N» bcrg, Nikard voil Armstein, Heinrich von Hackenberg. Conrad von Himbnrg nnd v. A. a>n 27. April anwesend war, nnd dem Karthanscrkloster St. Iohannisthal (Teil^ im Namen dcr Matronc Sophie v. Lllrnbach (Lembach) ihre Allodialgnler. 5 Hnben in dcnl Dorfe ^a^nitz, theils als Eaalgeräthe für sie imd ihre Angehörigen, theile als (irsal) fnr die vielen Beschädigungen. welche Lonrad von Lxeiibach, der Neffe dieser Matrone, dem genannten Kartbänserklostcr zngefngt hatte, übergab. Bon hier eilte der Herzog mit drm prunkvollsten Gefolge naä, Dürnstein in die obere Steicrmark, lun daselbst den Baiser Friedrich II., lvelcher ans Italien über Aqnileja nnd Frianl dnrch tarnten heraufzog, zn empfangen, In diesem Verhältnisse blieb die Sladt bis znr Be-setznng derselben dnrch die Ungarn im Jahre 1,258 bis 1259, zn welcher Zeit sie eine besonders erhabene Rolle spielte, indem sie die Residenz des Statthalters von Steiern, Herzog Stefan's jüngeren Königs vo» Ungarn war, wahrend welcher Periode Dionysins Magnno Irnchsesi. Graf v.Magnns Szalavar, Hanptmann (Stadt- n>ld Frstnngscoinniandant) des Königs Stefan von Ungarn anf Pettan war. Als König Stefan die Steiermark verlassen wollte, hatte er im Jahre 1259 anch einen Landtag ausgeschrieben, der in seiner Residenz Pettan abgehalten werden sollte, wobei cr vom ^andesadel feierlichen Abschied nehmen wollte. Allein der steierische Adel war gegen Stefans Absichten ,41 zu mißtranisch lmd erschien auf dem anberauinten Laud» tage uichl, ivodnrch derselbe vereitelt wurde, I,n nämlicheu Jahr (125!)) hat auch Wulfing von Stnbenberg der General-^andrsrichter fauch Provinzial» oder Oberrichter genailnt) der nu Nameu der Landesfürsten richtete und von Zeit zu Zeit Gerichlsverfannulnngeu in dru vorzüglichsteu Ortcn des Landes hielt, ciur d^I^i Gc> richtsvcrsaunuluug uach Ptttau auberaumt uud hin'al'^'haltru. Uu, dirso Zcit war dir Hut oder PerwaÜuuss der wichtigcr>,'u Bursscu und ihrrr Burgfricdcu auch schon cia,rum Vnrgssrafcn, ^ast^Ilauou odrr Präftttru ainu'rttaut, weshalb wir i>u Iahrc Ü24? auch sch»u eiuon Hcnuauu tio» Pttlan als Casttllan a»f dcul uutcru Schlosse trcffru, worauf im Iahrc 12«N rigrnc Bin-sissrascu a>,lisstcllt wurde»; denn i» dicscin Jahre erhielt ano den Händcu des (5rzbisch^fs Fricdrich vou Salzburg sein ?^!üisterial Friedrich III. vou Pettau fur sich uud seiur (irben das Vnr^^rafeu-amt vou Stadt uud Schloß Pettau mit Mauth uud Zoll zu Marktzeiteu iuuer- uud austerhalb des VurMedeus, wodnuu dieses Aiut vou deu hochedleu Dynasten von Pettau bis zu ihrem im Jahre 14!ift erfolgten Aus. sterben verwaltet wurde, obgleich inzwischen im Jahre 1286 und 128? die Edelherreu von Hoheueck uud Outtina,en es durch 2 Jahre, auf Anordnung, des Lehensherrn Crzbischofs Nndolf von Salzburg führten, als Pettan's Vnrgrr bei ihm gcgru den Burggrafen Hnrtuid v. Pettan zu ^eibuitz Klage flihrtl?n, »nid der Erzbischof znr Abhilfe dieser Beschwerden persönlich nach Prttau kaiu. Diese hochedleu Saalherrru von Pettan, wurdeu bereits im Jahre 127? als hochcdle und freie Herren bezeichnet, die im Besitze eines einer Grafschaft gleichen Modes waren, uud aus dereu Fainilie im Jahre 1413 die Briider Udalriko und Bernhard vou Pettau das Pettauer Spital sHospital) gründeten, das auf diese Gründuug gestnht, noch heute besteht. Nie sehr diese Dynasten anf Pettal, Einfluß übten, sehen wir hieraus, weil Herzog Albrecht II. von Steiern dem Herdcgen von Pettau. Marschall iu Steiern, .«oailpt-manu iu Kraiu im Jahre 1842 in dem Streite der Bnrger von Pettau. die ihre Weine bisher nur bis sseistrih führen 142 durften, und daselbst ablegen mußten, mit jenen von W. Fcistrih in Zoll- uud Mallthsachcll, zn ihrem Schiedsrichter wählte, der in dem vorliegenden Streite sodaun crtauntc: „Es sollen die Burner von Feistril) jene von Pcttan in der Berführilug ihres Weiues und ihrer Kanfmaunschaft von Pettan durch Feistril) nicht irren, sie mögen diese Güter führen, wo sie hin wollen; dagegen sollen die Burger von Pcttan nngcirrt lassen-. 1. Den Bürgern von Feistril) an den Markttagen zu Pcttan ihren Loden niederlegen ans Tische, uud der-kanfcn, wem sie wollen. 2. Welcher Bnrgcr von Fcistrih gegen Pettau mit einen Wagen kömmt, der soll 4 dl. Brückengeld im Jahr bezahlen, und wenn er zu Fuß kömmt, nur 1 dl. entrichten für 1 Jahr. 3. Sollen die Feistritzer Bnrger ihre Röcke und Mäntel znm Markttag anf den Tisch legen dürfen und verkaufen, wem sie »vollen. 4. Sollen die Feistriher Burger auch ihr geschnittenes Leder an Markttagen in Pcttau verkaufen dürfeil. Dagegen die Pettaner Bnrger in Feistrih die gleichen Begünstigungen zu genichen haben." Writers wnrdc aber den Feistritzern uutersagt, Wachs. Honig, Felle, Bälge, was gewogene Habe sind und zollhaft ist, hiuter dem Stadtviertel von Gästen zu kaufeil, sondern dieß sollen sie nur von Pettauer Bürgern zu Pettau, und eben so auch die Pettaner Bnrger zn Feistrih thun. Von diesem Schiedsrichterspruch nnd Uebereinkommen sollen aber Lente, die nicht Bnrger von Feistrih sind, ans-geschlossen sein. Dieser Brief ist am St. Bartholomätag (des Zwölf, potten) 1342 ausgestellt nnd zeigt uus, daß der Weinhandel im 14. Jahrhundert in Pettan bereits ansehnlich gewesen sein müsse, weil die Wmiailsfuhr sonst nicht als eine für die Stadt hochwichtige Frage im Anfirage des ^andesfürsten von dem Laidinarschall entschieden worden wäre. Eben so blickt aus dieser Urknnde hervor, daß Jahr-markte nnd Grwerbsbetrieb um diese Zeit zn Pcttau schon eine Bcdentnng haben muhten. 143 ?n dm Jahren 1348 mid 1350 wüthete die Pest auch in Pcttan sehr gräßlich. Im Jahre 1377 war Herzog Leopold III. von Oester-reich uud Steier zu Pettau persönlich anwesend und hat daselbst am St. Simon nnd Judastag den obigeu Schieds-richterspruch dahin bestätiget, das; die Pettaucr Burger ihren Wein dnrch Fcistriß unbeirrt gegen Kärnten nnd gegen Krain führen können, welche landcsfürstliche Bestätigung schon im daranf folgenden Jahr 1378 am Sonntag nach St. Augustinstag von Herzog Albrecht zn Wien gleichfalls bestätiget wnrde. Eben so erhielt dieser Brief writers von Herzog Leopold III. am Freitag Vor Innocenz in der Fasten 1383 zu Wiener Neustadt abermals seine Bestätignng. Herzog Wilhelm von Oesterreich nnd Steier hat am mittleren Franentag 1W9 zn Wien seinen besonderen lieben Frennd Gregor Erzbischof von Salzburg ans Liebe nnd Freundschaft schriftlich verbrieft, daß den Bnrgern seiner Stadt Pettau erlanbt nnd gegönnt sein solle, daß sie ihren Vanwein ohne alle Irrnng nnd Hinderniß nach Feistrit) jährlich verfilhren nnd dort verthnu sverkanfen) können, wobei er besonders den Städten Marchburg nnd Feistrih empfiehlt, die Pettancr nicht zu beirren. Im Jahre 144,5 mußte anf Befehl Kaiser Friedrich IV. in allen Städten nnd Märkten des Landes, das ein-geführte Nonnalmaß, „der steirische Mrz" fnr alles Ein-nnd Ausmaß des Getreides, ans Stein verfertiget, aufgestellt werden, was zn Prttan in der Korn- — nun Hrrrengasse -erfolgte nud das Maß noch hcnte neben dem Stadtthnrm zn scheu ist. Kaiser Friedrich IV. hat am Freitag nach Merheili-gen 1458 zn Wien znr Beseitigung der Zwietracht nud Mißhclligkeiten zwischen seinem Nath' Sigmnnd, Fiirst>(5rz. bischof von Salzburg ciues — nnd Vurghard Domprobsten »nd den» Domcapitel zu Salzburg anderen Theils, für dic willige Abtretnng der an ihn (Kaiser) bereits nm einc mcrNiche Smnme Geldes verpfändeten 4 Schlösser nnd Stift Salzbnrger Lehen Arnfels, Nemnarkt bei Fries ach. 144 Loschrnthal und Lavamnud, aus Innig- und Dankbarkeit deil Bürgern von Pettan dir besondere Gnade gethan, daß sie ihrcu Van- und andercu Wein ohue Irrung durch sseistritz über deu NadI und durch deu Dranwald führen und au diesen Eudpnneten verthun und verkaufen können, nach ihrer Nothdurft, wobei besonders den Vürgeru von Feistril) und Marbilrg bei schwerer Ungnade geboten wurde, die Pettaucr nngeirrt den Weiil führen zu lassen ^ »nd weiters mittelst eines zweiten Majestätsbriefes am nämlichen Tag, anch dem Erzbischof nnd Doiueapitel zu Gefallen ver-bricft, die Bürger ihrer Stadt Pettau iu den Kriegslänfen in seinen Schni) zu uchulen uud damit sie den Schaden an Land nnd Lenten i» solchen Zcitcu desto bcsicr ertragen könne», sollen die Gewerbe nnd Handelsleute, die in der Vorstadt ansässig sind, mit den iu der Stadt gesessenen Bnrgern gleich gehalten uud ius Mitleid gezogen werden, nnd jeder dieser Gewerbs- nnd Handelsleute in der Vor-stadt, der sich dieser Meinung uud Orduung nicht fügen wollte, muß sein Gewerb oder Handel niederlegen. Mit einem dritten Majestätsbrief hat Kaiser Friedrich am Samstage St. Märtyrer 1458 zu Wieu seinen Rath und Mrsten Sigmuud Erzbischof von Salzburg für die Bürger seiuer nnd seiues Gottes ha uses Stadt zu Pettnu, einen Jahrmarkt am Vrichtag in den Pnngstfeirnagen mit Frciuugcn 14 Tage vor uud 14 Tage nach, auch Manch m>d Zoll zu nehmen, uud mit allen anderen Ehren, Rechten und gntcn Gewohuliriten, so zu halten bewilliget, wie bereits der Icchrmartt am St. Oswaldstag *) gehalten wird. Dieses Privileginm bezüglich der ssreiuug 14 Tage vor uud 14 Tage uach dem Markttag wnrde für alle Pettaner Jahrmärkte bis znm Jahre 1848 dadnrch auf-recht erhalten, daß der Markt 14 Tage vor dem Markttag mit der großeu Glocke um 11 Uhr Mittags eingeläutet, Mld 14 Tage darnach um dieselbe Stunde ausgeläutet wurdc. -) Wax» dieser Oswaldsmarkt zum erstenmal entstand, Vermochte nicht ernir< zu werden. 145 Wir seheu ans diesen Urkunden, daß im 14. und 15. Jahrhundert der Weinhandel in Pettnn t'on besonderer Bedentnng, und auch das Gewerbswesen l'Inheuder als jetzt gelreseu seill nmsi, da für dasselbe iu der Stadt zu beschräntter Rain» lvar und es sich drohall' außerhalb der-selben ansdchnrn nülßtr, wodnrch eiue Vorstadt aligelegt und bel'öltert wnrde. dorrn Bewohner mit dcn Etadtbr-wuhncm gleiche Rechte l,nd Pflichten hatten. Diese Zeitepoche uiag deunmch eine der ^iinsti^stel! im Mittelaltcr fnr die innere Vntwickelnnq Pettau^ gewesen sciu, der jedoch dic ungarische Gelvaltherrschaft voii 1481 bis 149N ciuen riupfindlicheu Nachtheil bcigrfnssl hat. Der damalige nngiivische Statthalter lwn ^iadfersbilrg und Pettau. Ilieob Zoäel, hat sodanil letztere Eladt l,l4!)x) anch an den ii. H. Mnnmilian übergeben, wudnrch sie eine landeMrstliche Kannuerstadt wnrde, nnd der Landeo» fnrst anch Richter und Nath wieder einsehen ließ. In Aolge dessen erhielten Richter nnd Rath ^n Pettau am Pfingsttag lwch St. Pangrazirlitag 1492 kom Kaiser Friedrich das Gericht, Umgeld lind Hofamt santmt dcr Mühle, Mauth und Achtzigist auf ein Jahr anf Reitnng nnd nach Ablauf dieser Zeit erhielt am Mittwoch nach dem Sonntage Märe 1493 in der fasten, Mathias Kellenberger, Gegenschreiber zn Pettan, lw» Kaiser Friedrich da?l Achtzigst Pfllnd von allen Waaren und Kaufmann-schaften sammt Manth zu Pettnn, auf .^ Jahre gegen jährliche .300 Pfnnd Pfennige in Nestand. Ain Psingsttag ^or St. Stephanstag invention!» 1494 wurde Georg Moysser zum Pfleger des Schlusses nnd der Stadt Pettan sammt dem Landgerichte mit Alis-wrrfnng von 500 Pfund Pfennige Sold angestellt. Nach Ablauf der obigeu Vestandzeit erhielt Hanns Kollmann lwm Kaiser Marimilian die Ma»th zn Pettau am Mathiastagc 1498 anf Reitnng. Am 26. Februar 1500 hat Kaiser Marimilian zn Innsbruck den Eberhard lwn Pollheim anf 10 Jahre als Hanptmaml »m« Pettau aufgeiloinilien. 10 146 Am 31. Juli 1511 verpfändete Kaiser Maximilian zu Pch-rit dem Georg Leysscr (wahrscheinlich obgenannter Moysser) das Amt Pettan u»n 000 Onlden rhsin.. welche derselbe zu dem Kriege gegen die Veuetiaucr deiu 5laiser dargeliehen hat, worauf dlc Stadt noch ilu uämlicheu Jahre wicdcr au den Salzburger Erzbischof abgetreten wurde. Der im Jahre 1516 um Raun stattgefuudene Bauern-aufstand dehute sich bis Pettau aus, uud wirkte auf den Handel dieser Stadt mit den ungarischen La'uderu, mit Rücksicht auf die durch dieseu Aufstand herbeigeführte Nechlsnnsicherheit, sehr uachtheilig, gleichwie e? überhaupt auch uicht zur Förderung drsselbeu diente, daß traft alleu durch landesfürsilichr Entscheiduugru sanctwuirteu Herkoiu-meus, dir Vürger lwn Prttau ihre Waarcu uicht „gm Huugaru ftihreu," uud die Uugaru eben so wenig ihre Landeopwducte, wie z. V. Häute, Kupfer, Wachs, Honig, Ziuu u. dgl. über Pettau uud deu Karst uach Neuedig führcu durftcu, da die ächteren gehalten wareu, deu Export dieser Artitel in der Nichtnng gegen Italieu, wenu sie schou überhaupt damit durch Steirrmarf zieheu woüteu, über den Semmeriug uach Nieu, und lion dort über Stadt Steyer, Zeyriug und Nenmarkl zu bewrrtstelligeu. Nuu habeu wir uoch ciuiger Elemeutarcreiguisse aus dem 14. uud 15. Jahrhundert zu gedeuten, denn im Jahre 1345 war ein änßerst rauher Winter, der sich im Jahre 1483 mit einer so großen Schneemasse wiederholte, daß sich die ältesten Leute eiuer gleichen nicht erinnern kouutcu. Das Jahr 1473 brachte wieder die nngebctcneu Hcu-schreckeugäste und eine Hungersuolh nach Peltau, Im Jahre 1540 war eiue so große Hitze, daß alle Frldfrnchte verwelkten, und im Jahre 1542 kamen aber-mals Heuschreckcnschwärme, die auch Pestkrankhriten ^r-ursachteu. 147 NI. TenlwUrdissleiten aus der neuen und neuesten Zeit bis Ende des Jahres 1856. Prttan's Schicksale während der Völkerwanderung nnd im Mittelalter waren in Folge des Einflusses der äußereu Kriege anf die Stadt sehr herb nnd betrübend, in der neueren Zeit in dieser Hinsicht zwar etwas erträglicher, dagegen aber diese Zeitepoche eine Kette vou inneren beiden nnd Drangsalen war, denn Pestkrankheiten, Ueberschwrm-mnngcn und Feuersbrüuste mimrten die Stadt nnd ihre Bewohner mehr als einmal. Im Jahre 156? am 1. November ist der Drauflnft ans seinem Bette derart ausgetreten, das; er dir untere Stadt dnrch eiue Wasserhöhe von 16 Echnh über den normalcu Stand überschwemmte, und durch diese Ueber-schwrnlmnng großer Schaden verursacht wurde. Im Jahre 159? besuchte Kaiser Ferdinand II. Pettan nnd nahm bei dieser Gelegenheit wahrscheinlich feierlichen Besitz von seiner Kammerstadt und dem Schlosse, welch' letzteres er nnr bis znm Jahre 1622 besasi, während die Stadt jedoch fortan der laudesfürstlicheu Kammer zugewiesen verblieb. Vom Jahre 1640 bis 1645 war die Pest mehr oder weniger in uud nm Pettan verbreitet, nnd eiu Augenzeuge derselben, der Seelsorger Georg Hauptmann, hiuterlies; uns in lateinischer Sprache über eine solche Seuche die folgende wortgetren übersetzte Erzählung über das gransame Nütheu derselben: „Da wo die weite Dran. keineswegs der letzte Stolz „des stcirischeu Bodcus. im mächtigen Laufe sich „den Weg bahnet, während sie die ihr an Pettau's „Mauern angrenzende Ebene mit ihren Fluthcn reich-„üch bespület- da gingen Tausende in den Cerberus bm-„abstürzend, Krankheit'und P^st Haud in Hand mitein- ift" 148 „ander, so daft wenn ich Hundert Ieligen durch.Wunder-„te »on Federn z>l reden gebieten würde, ich „kaum auch nur cinen Theil dieses grainvolleil Zu-„standes zu schildrru iui Stande wäre. Gestört ist „jede Conversation, gesperrt Mld dir Brücken und Wege, „gehindert sind dir hänolicheu Angelegenheiten, abge-„schnitten ist der Verkehr in der ganze» Umgegend „dilrch die belvaffurteu Wachen, wclch^ dnrch Wort „nnd Waffr i/'dc^ Hcraniiahcn l.n'rl>üt!,'!i und von Weitein „das Vttntcn diescö Ianinierlhale^ verhiudm!, falls „der ans^l'stclltl,' Echcili nichw Giiusti^ro ln'urwu-„dcte. Ic>! an Schcidcnn'^cn nnirdr» Qilcrbaltcn ilnd Nar-„nilüg^tafcln als beständige Wächter aufgestellt, >vo „aber Wachen zu diolaeireu die Ununiglichteit ucr> „baten, da wurden durch angeschürtes Feuer die „Vorstädte uiedergebrannt. Und - welch Aech^en und „Wehllagen erfüllte die Luft aus Hundert Brüsten?! „Nnisanst schrieen sie zum Himmel eniM, sie seien Getreue „des Christus, umsaust, sie srieu seine Vefeuner, mnsaust „sie seien Getaufte! um uur unter der Uerwüüschten „Erde nicht rnhcn zu dürfe«! Alleiu jcne nertaqtc Züch-„tigllug habeu wir uus selbst znge^ageu, jene Geißel ha. „ben wiv lins selbst geflachte», da nur aneh nicht einen „Allgenblick nnser einstiges Cndr übeilrgend, dnrch einen „uichtoiuürdigeu ^ebeuswaudel die Pest fast u,it Haa-„ren all ulis grzogcu haben; und weuu allch die bewaffne» „te Wache r>or der Hausthüre wachet, wenn sie ih-„nen auch die herbe Züchtigung des „göttlichen Zanies zu Gemüthe führet, weuu sie auch fede „Zlisainmrliklilift zll verhüten sich bemüht, so schauderu „sie doch des Wahlbehagens willen vor gar nichts zurück. „Sie wnmun zusammen, zechen an lurunös besetzten Ta> „felu, fagen nerhangnisniolle Echmaüserriru an nnd rileu „so deill lode entgegen, gleich den Schlangen, die iiu „hinterlistig aufgestellten Kader ihr Verderben finden. „Hier fchielt jene böse Seuche uach ihrem Opfer beim „Schmause, dort beim Gezech'; hier beschleicht sie der Todes-„cngel in friedliche,, Gesellschaften, dort raffen sie „bösartige Geschwüre dahin! Amnnthige Haine, üppige 149 „Necker bedecken fast schun in gänzliche Verwesung ge-„rathene Leichen, die ,nan llntrr stetem Abwechseln „ltlid ^ch'tzcn der Todteugräber kaum zur Eide zu „bestatten im Stande war. In fast an Verzweiflnng „grenzende Vestürzlllig bringt der Aliflanf und die Vcr-„wirrnng dcr Aerzte selbst die Sanitätsbehörden, die „Gewalt gegen Gelvalt zu gebrauchen sich bereits rut-„schwssen. Doch Aüeo was ihre physischen nnd geistigen Kräf-„te anzubringen wnsiten, wurde zn Nichte gemacht, denn „der unerbittliche Tud tannte keinen Unterschied des „Geschlechtes—keinen Unterschied drö Alters. Dcr Sang-„ling klammert sich an die welken Brüste der Mnt-„ter nnd saugt vergeblich an den nahrnngök'sen Warzen „mit seinen abgedorrten kippen winselnd - weh-„klagend nnd jammernd nm die Verblichene, alls dcr an „die Stelle seiner vielgeliebten Nahrung ein todten-„deo Gift >eincm jugendlich zarten Körper eingeimpft „wird. Und u lHulseyen! mit zitternden nnd eisernen „Armen nmfaftt die mit dem Tode ringende Gattin „ihren verblichenen Gatten, sie wirst sich an seinen Busen, „bricht in ^erwünschnngen ans, sich von ihm trennen „zu müssen, und sinkt endlich von Tchmerz bewältigt matt „nnd miide ans seinen starren Armen. Dort sieht gegen „den furchtbaren Feind nm Hilfe ein liebender Gatte „feine Gefährtin, der, den letzten Kuß an dessen Wan-„gell drückend, das trübe Auge bricht. In solch vrr-„zweiflnugsvollem Augenblicke scheiden beide dahin, „alo wollte sie das Schicksal in eiuem ^agrr rnhen „wissen. — Doch haltet ein ihr Götter! Es traf nns ja herbe „euer göttlicher Zorn! Schone, wir bitten gnter Iesn nnsre „Gegend, lind wende ab das von Menschenblnt uud Todeoschwei- „sie triefende Schwert, nnd ihr die ihr im Himmelszelte „wohnet, ihr ewigen Seelen und Unsterblichen, in deren „Hände, nnser Heil und Wohl geleg^, nehmt Ursprache „für nns nnd verbannet jene böse Scnche ans nnseren „Grenzen! 150 Daß die wahrscheinlich ans der Türkei mitschleppte Pest sonach in diese» Jahren hier erschrecklich gewüthet hat, ist ano der vorstehenden Erzählnng zn entnehmen, nnd sie soll zur Zeit aufgehört haben, als der Naner Jobauu Rajaveh vou Haidiu anf einein isolirteu Hügel außer der vorstädtischen Gemeinde Oberrauu eine Capelle zn Ehren des heil. Rochus und 2el,astian anf seine Kosten zur Ab-Wendung dieser Krankheit (1645) crbant hat, daher dieser 1669 verstorbene Mann würdig ist, der Vergessenheit cut-rissen zu werden. Im Jahre 1660 wurde Gera Kreinz m Pcttau. wegen augcschnldrter Zauberei, mit dem Schwerte hinge> richtet. Im nämlichen Jahre am 18. October besuchte Kaiser Leopold I. Pettan und empfing die Hnldiguug der Stadt. In dem zwischen dem Besitzer des Schlosses Ober-Pettan, Walter Grafen oon Leslie, wider die Stadt Pettau gefühlten Streit wegen Abtragung des an der östlichen Ecke des Schloßbrrges augebrachten städtischen hölzernen Wach- und Feuerthnrmes entschied Kaiser Leopold I. am 21. Inni 1664, daft der Thurm zn verbleiben habe, und die Jurisdiction über selben der Stadt gegen dem gebühre, daß der Aufgaug zu diesem Thurm durch die Stadt, uicht aber durch das Schloß stattzufinden habe. Später erbante Graf Leslie zur Verschönerung seines Schlosses au desseu Stelle ciueu steinernen Thurm nnd einen gleichen auch an die westliche Ccke des Schloßbcrges im Jahre 1669. Der schlechte» Bewachung der türkischen Provinzen hatte Pettan es zu danken, daß im Jahre 1678 schou wieder die Pest verbreitet war, im Jahre 1679 nnd 1680 sich dieselbe so ausdehnte, daß die Stadt von der übrigeu Landschaft abgesperrt werden mußte, und für diese nnd die Städte Cilli und Marburg, Graf Carl Sigmuud von Gaisrnck — der seinen Sitz auf seinem Schlosse Reifen-stein aufschlug — als kais. Commissar die Sanitätsmaß-regeln leitete, uud Georg Gabriel Prantucr alo Contagions» (Sanitäts-) Inspector für das Draufcld iu Pettau wirkte. Verläßlichen Erhebungen zu Folge sind in der Stadt vom 29. April bis 16. December 1680, 433 Personen 151 von dieser Seuche befallen worden, wovon 64 Männer, 77 Weiber und Mädchen, dann 78 Kinder, somit znsam-men 219 Personen starben, obwohl alls Vefehl Kaiser Leopolds die mnfasscndsten Vorsichtsmaßregeln getroffen waren. So mnsiten sich z. V. die Bürger entschließen, ent> weder in der Stadt zn verbleiben, oder bei ihren Wein-gärten bleibend zn wohnen, damit dnrch ihr Hinaus- nnd Hereinwandern dieses Uebel in bisher gesnnde Ortschaften nicht verbreitet werde, für welch' letztere Uebersiedlnng sich die meisten iin Vesihc von Weingärten gestandenen Bürger erklärten, da in der nach Außen abgesperrten Stadt an Lebensmitteln ein bedentender Mangel war. Gleichso wnrdcn wieder im Inneren der Stadt alle jene Hänser sorgfältig versperrt nnd abgeschlagen, worin die Pest bereits aufgetreten war, dann der Ausschank in den Gasthänsrrn, der Gottesdienst in dem Inneren der Kirchen sowohl als dnrch Prozessionen nnd das Abhalten von Märkten verboten; damit dnrch die bei diesen Anlässen eintretende Zusammeut'nnft größerer Menschenmasscn diese Senche nicht verbreitet werde. lHs mnßtc deshalb die heilige Messe vor den Kirchen im Freien gelesen werden. Nicht minder wurde dem etwas halsstarrigen Mino-ritencouvent von der Landesregierung zum wirderholtenmale nachdrücklichst erinnert, feine Nobolher aus den dem Con» vente »uterthänigrn, von der Pcst noch befreiten Gemeinden ills Kloster zn berufen, nm die Verbreitung dieses Uebels ans diese Art nicht zn veranlassen. Ungeachtet aller dieser Vorsicht währte diese verhcr-rcndc Seuche in nnd nm Pcttan bis zum Jahre 1682, in welchem Jahre nntrrin 12. März die Bewilligung ertheilt wnrde, sowohl den (tzrenzpasi bei Mal)el als die übrigen gesperrten Päftc zu öffnen, daher erst nm diese Zeit das Erlöschen der Pest constatirt wnrde. Mittkrweile bestätigte Kaiser Leopold I. am 12. De-cember 1681 zn Oedenbnrg den zwischen der stririschcn Landschaft eines und den' l. f. Städten Radkersbnrg, Marburg nnd Pettan anderen ^imlb, znr Verincidnng 152 der Unkosten deo schwebn Rechts zn Graz ani 22. Mäl) 1679 geschlossenen Vertrag, bezüglich des unter diesen Kmperschaften langluierig obgeschwebten Streites wegen des zehnten Pfennigs in Bergrechtosachrn bei lHrbansällru, welcher dahin lautete, daß die Ilcbernehmer bergrechwmäßiger Weingärten in absteigender Linie seit 1624 statt zchn nnr fünf Percente an Lalidnninm in (ü'rbaufälleu zn entrichten haben, wenn sie behauste luirtliche Biirgrr einer dieser 3 Städte sind. Kaiser Leopold emenertc anch das Privilegium bezüglich der städtischen Niedcrlagsgcbühr von allen Waaren. Im Jahre 1684 brach an> 8. Mai ein großer Brand ans, der 3 Tage wälMe, die ganze Stadt sammt Kirchen, Nathhanc', Pfarrlwf nnd sämmtliche Archive in Schutt nnd Asche legte, nnd wobei 3l! Menschen zn Ornnde gingen. Noch hrnte sind mehrere Spnren diefto Vrandeo benlertbar, indenl einige Hänser gar nicht wieder erbant, nnd andere nm ein Stockwerk niederer hergestellt, der Thnrm der Stadtpsan'lirche aber ganz abgetragen wurde. Marbmgs edle Bürger gestatteten ans dieser nnglnck-lichen Veranlassung den Pettanern ihre Weine manthfrei in Marbnrg durchzuführen, nnd Kaiser Leopold I. hat ans diesem Anlasse der Siadt 12078 fl. Stenern im I. 1687 nachgesehen. All sonstigen Elementarereissinssrn finden wir im 17. Jahrhundert 1611. 1660, 1661 nnd 1666 Urberschwem-innngen durch den Dranflnf;, wobei jeoeolnal die Vrncke nber das Vrunnwasser weggerissen lvnrde, lind 1658 nnd 1663 große lHicistößr. In, Jahre 1701 am 10. December derfiel Helene Klementschnegg zn beil. Dreifaltigkeit in der Kolles »regen angeblicher Hererei dein Nachrichter als Opfcr blinder Vor« urtheile. Kanm hatten sich die Gebäude von dem lchten Vranoc wieder erhoben, ohne daß die Wnnden. welche dieses Un-glück den Bewohnern geschlagen hat, ueruarbt waren, so brach im Jahre 1705, am 8. October schon wieder ein Fenrr alls, das die Stadt bis ans 4 Bürgerhäuser nnd die 2 Klöster verzehrte, wobei selbst die Glocken d^ Stadtthnr-mes schmolzen nnd herabfielen. Kaiser Josef 1. hat in Folge 153 dieses wiederholten Unglücks der Stadt durch 5 Jahre jähr-lich 1200 fi. Steuern' nachgesehen, ihr mn 26. October 1705 eine eigene Fcuerordnuug gegrbeu, nnd am 6, Inli 1708 die Wegschaffuug der Schicßstättc neben dein Muni-ritentlostcr ailbefohlen. Er licsi anch eine Poststraße von Pcttan über Krapina nach Carlftadt anlegen. Aencr,sbrüustc schienen ill, 17. nnd 18. Jahrhundert in Pettau an der Tagesordnung gewesen zu sein, denn am 20. December 1710 brannten in der damaligen Koru° nnn Herrngassc lind ihrer nächsten Umgebung abernials 32 Hänser ab. Nnr knrze Zeit war der Stadt zur Erholung von diesem Brande gegönnt, denn im Jahre 1712 brach die Pest aus, die durch 2 Jahre wüthete, ungeachtet dic Regie-rnng, der Magistrat, die Bürgerschaft und Aerzte Alles auf-geboten hatten, um dieser Seuche, welche sehr viele Opfer forderte, zn steuern, was jedoch nicht erzweckt werden konnte, sondern erst im Jahr 1714 erlosch sie von selbst. Im Jahre 1717 wurde über die Dran eine neue stehende Brücke geschlagen, sonach der Van eben mit der Zeit zusammcufällt, in welcher Kaiser Larl VI. dnrch seine treffliche Fürsorge für die Communication iu Steieru, anch die großen Herr- nnd Handelsstraßen t'uustgemäß herstellen lieft.'Im Jahre 1741 hat Pettan durch starte Militär-EiiWiartirungen sehr viel gelitten. Die Kaiseriu Maria Theresia befahl im Jahre 1742 diü Verbesserung der städtischeu Walduugen nnd gemein, schaftliche Brnühuug derselben vou der Stadt uud dem Bürgerspitale. ' Das Jahr 1744 war für Pettau's Bewohner wieder ein sehr trübes, deuu am 20. September brannten abermals 79 Häuser in der unteren Stadt ab, welches Unglück die Bürgerschaft veranlaßte, schon im Iabrr 1745 die Statue des heil. Florian anf einem öffeutlicheu Plahc der unteren Stadt aufstelle» zn lassen, welche im Jahre 1761 von einer gauzeu Heiligengruppe umgeben wurde, woruuter der heil. Rochus nnd Sebastian als Vrschüner wider oie Pesl, und St. Johann von Nepomut gegen Wasser, danu die 154 heil. Anna mit der heil. Maria als Sinnbilder der Halls-mniter und Iuugfraueu, St. Josef als jenes der Hausväter, St. Anton v. Padua und St. Franz L. als jenes der Mönche der Stadt Pettan zn sehen waren. In» Jahre 1750 ordnete dir Kaiserin Maria Theresia die Abhaltung einer großen Waffenübnng auf dem Pettauer Felde an, wozu bei Haidin ein Lager aufgeschlagen und hiefür auch diele Brunnen gegraben wurden. FZM- Niese vereinigte hier Trnppen aus Inner» östcrreich nnd die eben nen errichteten Greuz-Infanterie-Ncginienter. Dir Kaiserin kam im Inli selbst nach Pettau, hielt ihr Hoflager bei dem Grafen Leslie auf den« Schlüsse Ober-Pcttan nnd besuchte während ihres dreitägigen Aufenthaltes täglich das Lager, allwo sie persönlich sämmtliche Grenz-Trnppen in Eid nahm nnd anch einer durch den Pettaner Krcisdechaut Ignaz Grafen von Inzaghy vorgenommenen Fahnenweihe beiwohnte. Uebordirß besnchte sie anch die Stadtpfarr- liild die Dominicanrrkirche, lieft sich bei der Tafel dnrch 6 Pettauer Naths-Freiinde bedienen, die sie jeden mit einem goldenen Thaler beschenkte nnd dem Dechant 200 Dncatcn für die Stadtarmen übergeben ließ. Dicser großen Kaiserin entgingen bei dieser Anwesen. IM die durch Kriege, Feuer, Pest und darnieder liegenden Handel mißlich gewordenen Verhältnisse der ganz verödeten Stadt nicht, nnd sie versprach der Bürgerschaft, der Stadt wieder aufzuhelfen und vor allem ihr eine bleibende Garuisou, die — wie sie sich selbst ausgedrückt haben soll — „nie ans-marschirt" zn geben. In Folge dcsseu befahl sie noch im nämlichen Jahr 1750 die Errichtung eines Juvalideuhauses in Prttan und schon gegen Ende des Jahres 1751 kamen die Veteranen hier an nud wurden im stand. Provicutthause (klciucs Inva-lidenhans) uutergrbracht. Gleichzeitig wurde die Invaliden-Administmtiou hier eingesetzt, welcher dev am 11, Sep-tember 1751 zum Kantonspräsidenten ernannte Graf Anton v. Inzaghi vorstand. 155 Dieser Administration wnrdc anch die Stadt nnter-geordnet. weßhalb dieselbe der Marbnrger Kreishauptuianu von Pendel am 9. Februar 1751 an dm genauutrn Präsi-dcnten übergab und letzterer für ihre Vergrößerng und Ver-schönerliug sehr besorgt war. Schon i>u Jahre 1752 wnrdc die Sprcugnllg und Abtragung der alten Basteien und Drmolirnug der Nina/ mauern anbefohlen uud das Project zur Herstellung eines neuen Walles, wodurch die Stadt erweitert werden würde, eutwoifeu. im Jahr 1753 die Anlegimg des ssriedhofes für Invaliden bei St. Josef anbefohlen uud im Jahre 17 54 giug das städt. Mauthgefäll an die Invalidcn-Adnlinistratiuu über. die 1756 die Pflastmuanth einführte und gleichzeitig dem Magistrat das Pflastern dcr Stadt uud die Veseitiguug sämmtlicher Viehstalinugcn und Iancheu ans der Stadt, strengstens anftnig. Im letzteren"Jahr 1756 nlufttcu ueuc Brücken beun Neil- (Speck-) und Ungar-Thor erbaut worden. Da die großen Kosten des 7jährigen Krieges die Anlegung eines uenen Walles anf ärarischc Kosten nicht zuliesten, so wurde i>n Jahre 1759 von dcr Iiwalidrn - Admiuistratiou die Auschüttnug des Stadtgrabeus, Niedrrherstellnng der Niug» l^auer mit eineut Kostcnaufwande von 3006 fl. und Her-stelluug einer steinernen Brücke beim Ilngarthor anbefohlen, die weitere Sprengung der Pasteieu aber (leider!) eiuge» ftellt, weil dabei uiehrere Menschenleben zu Grunde gingen. Dnrch diese vielen Anordunngeu der Invaliden - Ad> ministralion glaubte sich der Magistrat uud die Bürgerschaft sehr bedrückt und der Graf Leslie von Dverpenau ver-wendete sich für diese bei dcr Regierung wegen Enthebung der Invaliden-Administration von der obrru Verwaltung und Beanfsichtignng der Stadt, welche am 14. December 1759 dem Magistrat anch nm so mehr bewilliget wurde, als der zu geriuge Staud des Invalidenhanses die gänzliche Aufhebung der Iuvalideu - Administration veranlaßte, die am 20. Angnst 1760 dnrch dcu Hofcommissär Ioh. Georg Heliwig auch erfolgte. Nun wollen wir aber anch auf die inzwischen stattgc. habte Entwicklung des IuvalideN'Institutcö ciuen Blick werfeu. 156 All« 24, Mai 1752 wnrde von der in Invaliden-Sachen anfgrstellten Hofeommission dem dentscheil oder Krenzritter-Orden uilter Vertretung seines Bandes Comthilr der Vallay Österreich, Grafen Iofef von Harrach. Obristen illur ein Regiment zn ssns,, geh. Ruth und Hofkriegsraths-Präsidenten dao Ordenshans (^renzhaus genannt) n>n 1200 f!. rrkanft und als Inlnilid,'» ^iisn-nc l'mvrndtt. Indessen war noch ini Jahre 175>5i die Anzlilil der Ilwnlidrn eine sseringe n»id selbst im Jahr 1760 konnle diese zweite Hliseme, nänilich das Krenzhans, noch ^nr Ilnterbrinsinn^ der prensnschen ^rie^o^efangrnen cerirendet werden, lvährend inzwischen zn der ersten Kaserne — das frühere Pnwianthans — ein nener Tract niit Offieirrel-wohnnn^en hinzn gebaut lunrde. Mittlerweile hat die Iimalidrn-Hofemnmisswn inl Jahre 175,5. anch die Vvandstätle dcö ehenialo (Hraf ooil Saner'schen Palais, und zwar wahrscheinlich mit einigen Nninen, da ober dem kleinen Thor demselben noch hente das gräflich Saner'sche Wappen angebracht ist—nm 1600 fl. angekauft, für da^ InualidenInstitnl bestinnnt nnd auf-gebant. Inzwischen wurden aber die MilitärTtiftsknaben, wovon einige Hundert bereits seit dem Jahr 1752 in Pettan waren, bis znm Jahre 1777 hierin untergebracht. , Dieses Militar.^rzichnngs-Instintt war mit dem In-validenhanse unter einer gemeinschaftlichen Administration, dessen Vehörde damals den Titel „K. k, Militär Innaliden-und Stiftshans-Commission zn Pettan" bis znr Verle-ynng der Stiftsknaben nach Tirnan inl Jahre 1777, führte. Die Invaliden trngen damals weiße Röcke mit rothen Aufschlägen, weisitnchenr knrzeHosen, weisül'ollene Strünlpfe und deutsche Schnhc, oiu^u Hut », I<^ < 'f'i^o, init einem zinurruen Knopf. Die Stiftsknaben der Officirve trngcu einen frnnzblanen Tnchroek unt poneeanrothen Aufschlägen, gleichfarbige hnngarische Hosen mit hnngarische» Echnhen nnd einen Hnt init lnessingenem Knopf nnd Schnürl; während die Stiftsknaben der gemeinen Soldaten sich nnr dnrch dic Kopfbcdrcknng von jenen der Officierr nnterschieden, da sie eine Kappe von franzblanem 3nch mit pm,eeanfärlngen Um-schlag, statt des Hmeo gelingen haben. Weilers wnrde im 157 uämlichen Jahre 1755 aul 8. September für Iüvalidell-zluecke auch »o» Herrn Johann Friedrich mm Peck sein an das Menzhane anstoßendes Hans (niln Stabsarztwohnnng) um 250 fl. Ulld cuicn Ducateu Laytaus crtauft, lind im Jahre 1770 als cm Verpflegs-Depositorinln an das k. k. Graf Königsegg'sche Nat»ral^^l,'rpsieg^amt verpachtet. Im Jahr 17l!1 erivarb sich dao Inonlidenhans dcn halben Ll'ndplatz l,on dcr Stadt, in dchm Vcsitz es noch hellte ist. An, 15. Anbist 1774 kam Kaiser Josef II. znr Be-sichti^liuq des Stiftfnalien Institutes nach Pettau ul>d schenkte dcll Stiftsinaben IW u>ld den Stadtarnien 2', Dncaten. Im Iahrc 1777 wnrdcn die Tnflowaben vmi Petlan nach Tirnan transfcrirt, das Invalidcnhans i>n folgenden Jahr 1778 erweitert und in 5 Chambröen organisirt, lnid im Krenzhanse ein Inl.it 2 Kranken^mmern errichtet, wozn ini Jahre 177l) noch ein drittes Zimmer sscbaut luurde, soinit dir Gründling des Iiwalidenhans-Spitals in dem erwähnten Hanse, woselbst es »och hentc ist, in diese Zeit fällt. Uni nnn wieder a»f die Entwicklung der 3ladt selbst znrnck zu toilimrn, nlnssen wir znm Jahre 1?s,i) rncktrhren, iu welchem die Stadt Pettau mit a. H. Resolution aill 20. Mär^ das Pril'ileqium erhielt, wn den in dcr Stadt zum Consume Hdndcl nud Wandcl bleibendeil Waaren — »lit Auenahme der Manufaetnr-Waaren — cinc Niederlags' gebühr ab ^nehmen, dic zll Marktzritcn zu St. Katharina nud St. Oswald auf das Doppelte erhöht uud abgenommen werden kann, gleichwie iu diesem Privilegium das Bezugs» recht fnr das Waggeld nnd die Pflastermamh iubegriffen ist, woraus wir entnehme», daß sich der Handel Pcttan's nm diese Zeit schon ctwas l.,ortheilhaftcr gestaltete. Iln Jahre 1762 erhielt die Stadt das Mauthgrfäll von der Invaliden-Administration znrnck. Im Iahrc 17^!l! hatte Pettan wieder eine schwere Prüfling dnrch ciurn sehr gefährlichen lHiostoß zn bestehen, dcr die gal,zc uutcrr dclu Drailflnssr näher l,egclidc Stadt-Hälfte überflnlhete, wcsihalb sich am 22. Jänner der ganze Magistrat und die Brvöltcrnng in feierlicher Prozession 158 mit der Geistlichkeit cms die jeden Augenblick drm Znsam-mensturze drohende Drallbriicke mil 24 Joch begab, worauf die große Gefahr abgewendet wnrde. Ani 15. Juli 1768 erkaufte das Aerar von dem Salz-burger Crzbisthnmc das Freihaus neben dein Miuoriten-Kloster um ,1300 st. zur Unterbringung der Hanptmanth (Hauptzoliauit) und lieft dru 2, Stock' abtragen. Dieses Haus hatte früher zur Gilt St. Margen gehört, war einst im Lchenbosih der Herren von Pcttau, dauu der Stubeu-berge, Herberstein. Frrihcrrn v. Schaflnann und Anna Freiin von Leyersberg. I>u nämlichen Jahr befahl die Kaiseriu auch die An-läge eiuer Straße vonPettan nach Feistlitz und später (1774) uach Nadkersbnrg, doch beide kamen nicht zur Ansführuug. Die städt. Niederlagsgebühr, welche vou Wcin und aller Kaufmannschaft cmgrhobcu wurde, mußte die Stadt 1769 uach Errichtung des k. f. Zollamtes au dasselbe für ein jährl. Acquwalent vou 260 ft. abtreten, Im Jahre 1782 am 1. September kameu die Heu-schrecken mit riserueu Köpfen! auf das Pettauer Feld uud richteten hier dnrch den gauzeu Winter großen Schaden auf den Fluren an, bis sie endlich zn Grnnde gingen. Am 20. Juni 1786 traf Kaiser Iofef II. 'in Pettau ein^ stieg im GastlM „zuui Löwen" ab, empfing die Huldi-gung der Stadt nud verfügte sich sodann nach Cbrusfrld, wo er dnrch 3 Tage Hoflager hielt, um den Waffenübimgen der alldort durch 4 Wochru im Lager versammelten 14 Bataillone Fußvolk unter dem FZM. Carl Freiherr» von Khenl, beizuwohnen. Im folgenden Jahr 1787 warm abermals 16,000 Mann unter dem FZM. Peter von Langlois bei Haidiu durch cineu Monat concentrirt und harrteu der Ankunft Kaiser Josef's, der dringenden Staatsgeschäftrn wegen aber nicht eintraf. Bei dieser Gelegenheit lvnrde auch im auf. gelösten Kapuziner-Kloster ein Verpflegs-Magaziu errichtet. Wir glauben nicht zu irren, wenu wir dieses letztere Truppenlagrr mit der um diese Zeit begonnenen Rüstung der gcsamuiteu österreichischen Armee, für den im Jaln 1788 mit der Tüllei abgebrochenen Krieg in Verbindung bringen 159 und das hier organisirte Armeecorps als das 5. im Frühling 1788 an der türkischen Grenze in Kroatien miter dem General Devius aufgestellt gewesene Corps jener großen Armee be-zeichnen, welche von hier bis in die Bukowina einen Halb-kreis nntcr dem Oberbefehle des FM. Lascy bildete, wovon das 1. Corps nntcr General Prinz vou Sachsen Coburg in der Bukowina, das 2. nnter General Fabris in Sieben-bürgen, das 3. nntcr General Warteuslebeu im Banal, das 4. nnter General Mitrovih in Slavonien, nnd das 5, nnter General Devius in Croatiru stand, als Kaiser Josef im März 1788 diese Armee insfticirte. Im Jahre 1789 crbantc der unternehmende Kaffee-sieder Josef Kipcrz einen großen Tanzfaal, der für jene Zeit so groß nnd luxuriös war. das; er seines Gleichen im Lande suchte. — Cr besteht noch hente. - - Im Jahre 1790 fand die Stadt Gelegenheit, dem knrz ziwor znr Negiernng der österreichischen Staaten ge-langten Kaiser Leopold II. ihre Huldiguug darzubringen, als der Monarch iu Begleitung des Königs von Neapel von Fiume nach Wien reiste. Pettau's Nürgercorps, als Repräsentanz der Stadt, rückte iu großer Galla zil Pferd mit seinen Feldstücken nnter Commando seines Obristcn uud gewesenen Stadtrichter Franz Waßer am 30. Angnst Früh von Pettan ab, nnd harrte zu Nindenan bei Marburg dnrch 9 Tage in» freien Feldlager der Ankunft des Kaisers, l«m seine Ergebenheit und Treue zn bethätigen. worauf Pettan im Jahre 1794 französische Gefangene im aufgc-lasscuen Domiuikanrr-KIostcr zu beherbergen hatte. Im Jahre 1798 ertheilte Kaiser Franz am 1«. Sep. tember dem Minoriten-Convent die Bewilligung znr Ab-haltnng eines Virhmarttes am 6. Angnst j. I., welcher der-malen bei der Kirche St. Oswald auch abgehalten wird. Im 18. Iahrhnndert finden wir 1736 einen Cisstoß, der 4 Iochc von der Draulnücke Wegrist, nnd 1766 einen Eisstoft ohne besondere Beschädigungen, 1707. 1748, 1774 nnd 1778 Drauüberschlvcmmnngen, in Folge deren die vor-städtische Gemeinde Rann jedesmal ganz überschwemmt war. 1708 eine so große Kälte, daß die Mine in den Fässcm erfroren und die letzteren zerfielen. 1709 eine so lauge 160 Kälte, daß zu Pflugsten all? Neben erfroren sind, welche Kälte sich im Jahre 1740 derart wiederholte, daß im Mm der Schnee noch unbelueglich über den Fluren lag, weshalb allch die Feldfrüchtr »icht gedeihen fonuteu. Weiters findru nur 1744, einen gewaltigen Hagel-schlag, der alle Fruchte vernichtete, 1779 clue Viehseuche a„f dem Pettauer Felde uud 17W uochitmls eiue streugc Äälte. Gegen das Ende des achtzehuteu Jahrhunderts hatte Pettan gute Zeiten, da Handel nnd bieiverbsbetriel' sich in dcu letzteu Deeennien nierklich gehoben haben, indem der Spediticmöhaudel l'on Triest nach Uugarn, dem Banat »nd Slavonieil, ja selbst mit den türkischen Gn'nzpwm'uzen mlf> blühte nnd die Nnckluirknugen demselben auf dae> Gewerbs» Wesen sehr nachhältig wareu, doch da<< im Jahr 1805 am 4. Ortaber im Stall des Onsthofes „zmn schwarzen Adler", auf dem Miuoriteu - Plohs aufgebrochene s^cuer richtete großen Schaden an nnd trübte die Verhältnisse tw» 24 Vürger-Familien. Dieser Vrand verbreitere sich nuauf-Haltsaul, ungeachtet aller Austrenguugen nber 24 Häuser ulld alle au der Drall gelegenen ^leischbänfe. Hiernntrr bralintc 1. der Gafthof „zum schwarze» Adler" des I. Prrsmig smmnt Pferd- nnd Knhstall nebst 2 Pferden uud «00 Metzen Oetreide, 2. das Hallt« des Hlttmachers Kraiuer sammt Stall und Wagruschoppe, .'^. jeile^ des Knrschliers Vrugtner salmnt Nerkstättc, 4. des Fleischers Siinuu Earuitz Nitloe, weiche mm nut eineni Neißgärber verehelicht war, 5. des Schlossers Friedrich sammt Werk-statte, 6. des Huterer Habitsch sammt Wertstätte, 6. des Josef dosser, 8. der Witwe Phillipitschin, 9. das schöne ueugebante Haus des Waguermristers, 10. jenes des Tischlers Eißler salinut Wrrtstätte, 11. des Schuhmachers Wolf, 12. die Stalluug der Fuchsn,, 13, das Haus des Josef Huterer, 14, jenes des ^h^l^r Schneider. 15. jeurs des Postmeisters ssrauzky sammt Stalluug, 16. das Haus des ältereu Zisiler, nnd 17. jenes des älteren Kasier, so wie auch 18. jenes des Fleischers Kaßer des jüngeren sammt Stallnug nnd bei 200 Hammel, 19. da? Haus des Wrißgärbero, welcher die Witwe SaruiN geheiratet hat, 20. jeues deS ^ederers Koscheuilla, 21, dao Wirlho- 1S1 haus „zum Elefanten" sammt Stallnng, 22, jenes des Riemers Skllrta. 23, des Fleischers Endel (richtig Nendel) uud 24, die Werkstättc des Wagners Binder nebst den vorerwälnltcil Fleischbänken au der Dräu, ab, uud die Ursache dieses letzten grosien Brandes iu Pettan wurde dem unvorsichtigen Gebrauch des Kerzenlichtes in den Ställen des Adlerwirthshauses gegeben, während die Ausbreitung desselben in dcu Schindelbedach ungen der übrigen HäiljVr ihre Nahrung fand. Die Verunglückten erhielten von nusivärtigen Städten ic. 3381 fl. nnd in Folge der durch den Bürgermeister Neumann mit allein Eifer in Peltau veranstalteten Saunn-lnug 3666 st, an Unterstützung. Im Jahre 1807. als Kaiser Franz in Marburg an-luescnd war. machte er am 23. Septeuwer einen Auslug nach Pettau, um das fnr den Üauantcr Bischof zur Residenz vorgeschlagen gewesene Milmriteu-Kloster zu besichtigen. Der Monarch stieg beim „schwarzen Adler" ab, empfing die Hnldignng des Magistrates nnd nniformirten Bürgercorps, besichtigte die Kirchen, Schulen, Spitäler nnd dac< Invaliden-Hans. hinterließ den Invaliden 200 fl., dein Militärspital 100 fl.. uud dem Bürgerspital gleichfalls 100 fl. alst Gc-schenk und kehrte noch am nämlichen Tage nach Marburg zurück, um die Reise nach Kärnten fortzusehen. Im Jahre 1808 brannten in der vorstädtischen Gc-meindc Rann 10 Häuser auf einmal ab. Am 28. December 1808 hat Kaiser Franz zu Wien der Sladt Pettau das Privilegiuni zur jährlichen Abhaltung dreier Jahr- nnd Pirhmärktc, und zwar am St. Georg. (23. April). St. Oswald- (5. August) nnd St. Katharina-tage (25. November) ertheilt, welche auch bis znr Eröffnung der Eisenbahn in Steiermark, von zahlreichen Handel- und Gewerbetreibenden, ans Steiern, Cwatieu, Krain nnd Kärnten, wie nicht minder von vielen Känfern besucht waren, seitdem aber zu einfachen Krämer-Markten lM>ab-gesuukcn sind. Das Jahr 1808 gab der Stadt und Nmgebnng voil Pcttan auch Gelegenheit mit ihrem Patriotismus mit allen audereu dem Throne und der Dynastie Lothriugen.Habsburg 162 treu ergebenen Ländern nitd Städten zu wetteifern, als dir Organismus der Landwehr vuu Kaiser Franz aubr-fohlen nnirde, Pettau errichtete ein eigenes Bataillon, das am 30. März 1809 seine feierliche Fahnenweihe zn Pettan hatte, nnd dann — wie wir ans der politischen Geschichte ersehen haben — ins Feld rückte. Gleichzeitig wurde ein Feldspital in der Dominikaner-Kaserne errichtet, nnd im Jahre 1810 das Kapuzincr-Kloster um 28,000 fl. vom Militär-Aerar erkanft. Daß die im Frühlinge 1810 stattgehabte Vermählung der E. H. Maria Ludovika mit dem Kaiser Napoleon I. anf die Bevölkerung Pettau's einen frcnöigeu Eiudruck lnachte, darf wohl kaum bemerkt werden, da man hierdurch den Frieden für gesichert hielt, und Pettan's Bürgerschaft sich demzufolge von der vom Monat Juli bis Ende Decem-ber 1809 stattgehabten französischen Invasion zn erholen hoffte. Den 11. October 1810 reiste Kaiser Franz mit der Kaiserin Maria Lndom'ka dnrch Pettan nach Narasdin und in das südliche Kroatien, von wo der Monarch schon am 18. October wieder in Cilli nnd am 19. October in Marburg anf der Rückreise nach Nien eintraf. Sah sich Pettau — gleich allen österr. Völkern — in den FriedenshoffllNligen im Jahre 1810 anch gctänscht, so war der Jubel ihrer Bewohner im Jahre 1814, als hier dao allgemeine Friedenofest am 24. und 25). Inli gefeiert wurde, wie wir ans der politischen Geschichte bereits ersehen haben, desto grösier. In dieser Kriegsepoche war abermals ein Feldspital zn Pettan errichtet, nnd die freiwillige thätige Verwendung des k, k. Distr. Phisikers Or. Josef Wafer als Chefarzt des-selben, mit der goldenen Medaille von Kaifer Franz 1817 belohnt worden. Am 29. October 181? besuchte Kaiser Franz mit der Kaiserin Caroline Pcttan anf eine kurze Zeit, als er von Croaticn nach Nien durchreiste, zum dritteu und lehtenmale und stieg im Gaschofc „zum Hirschen" anf dem Florians-platze ab. lS3 Im Jahr 1920 war ein? so groß? Drannberschwrm-mung, daß am 25. October ein und am 2. November zwei Joch»' der Dranbrnckr ivrggerissen wilrden. Frrndig stimnlte Prttau's Beoölkernng die Nachricht, dast dao 9. Feldjäger-Bataillo», welches dir innerösterreichi-scheu Provinzen zu seiner Ergänzung zugrluiesen erhielt, die Stadt Pettan als Stabsstation erhält, »uoselbst es am 24. November 1824 unter den znvorkoiunlendsten Festlichkeiten dor Ztadt einrückte, »nid in Garnisun blirli, bie« dir franzii. sischr I»li - Nttn'Intioii die Aufstellung riurr österr. Armee in Italiru nöthig machte nud das Batailluu am 21. Frbrnar 18^1 nach dem lmnbard.-reuet. Küuigreiäie abrückte, das Depot mit der Nechnnngskauzlei aber iu Pettan zurück ließ, wosell'st es noch heute steht; sonach Pettau seit 1824 dir Nrchbe^rköstation dro 9, nud seit 184!) mlch dcs au? denl 9.Valai!Ion licttiorsse^ausseneu 20.Iäger-Valaillous, — welches ain 10. Mai 1849 von Pettau ansniarschirte — ist. Im Jahre 1823 hatte Pettan — bisher längere Zeit von epidemischen ssrantheiteu uud ^enersbrnnsten verschont — wieder dnrch Wasser^esahr eine große Prüfung zu bestehen, denn der Dranfluft erreichte dnrch anhaltenden Negen in Tirol nnd Kärntrn eine Höhe, daft die ganze untere Ttadt bis anf den ^loriansplal) ani 15, October 1^2'i derart im Wasser stand, daß man anf dem Minoriten-Platze nnd den am linken Ufer des Dmnslnsses befindlichen Gassen mit Nacheu henimfahreu konnte, während dir in der Niederung des rechten Drannsers iu der lwrstädtischen Gemeinde Ober-rann gestandenen Häuser im Erdgeschoß bis zum Plafond mit Wasser gefnllt waren, welches Unglürk sich im ^ahrr 1827 wiederholte »nd am 10, Inni seinen Höhepunct erreichte. Der Schade am bcwrglichrn Eigenthume der Ufrrbewohner war diesmal namhaft, hingegen aber keiu anderwritigrs Unglück dnrch Oinftnrz lwn Orbändrn nnd Verlust von Menschenleben zn beklagen, da nur oir städtlschc Drallbrücke eine namhafte Bcschädignng erlitt, in ^olgc dessen 2 Joche nett erbaut werden mußtcu. I>n nämlichen Jahre (182?) wnrde anch das alter-thümlirlie ilnd 0l»ch den .iahn der Zeit baufällig gewordene Rathhaus ganz rrneurrt und in rinrr den Bednrflüfsen der 164 Zeit entsprechenden Art md 12 Geschützen beilänfig 7000 Mann. DaS Hanptanarlier lvar ^n Petlan, woselbst das In-fanterie-Negimrnt Wimpffen stand, die übrigen Trnppen waren um Pettan in Cantonnrment. Achnliche Waffennbnngcn wnrdcn dann öfters in Pcttan wiederholt. Im September 1837 abermals nnter dem Oberbefehl des bereits genannten commandircnden Generalen Prinzen von HesseN'Hombnrg nnd nnter dem Commando des FML, Pidoll zn Qnintenbach. Divisionären in Graz: 1. Brigade des GM. Prinz Friedrich v. Hohenzollern-Hechmge,! ans Graz, mit dem Infantcric-Regiment Barsn Wilnpffcn Nr. 13. ans 2 Batmllono. 166 dem ClMaiir-Legers-Regimeut Fürs! Windisch. Graz Nr, 4, 8 Cseadroneu, 1 Cavallme-Batterie uüt 6 Geschützen. 2. Brigade des GM. Grafeu Spauuochy ails Graz uut drin Infanterie-Rrgiment Lu,leu, Nr. 27, 4 Bataillons, dem Infauterie-Negimeut Kiu^ty Nr. 4? s3teu uud Laud-wehr-Balaillon) 2 Patcullons und eiuer 6pfüudigeu Fuß. bMterie uüt 6 Geschühen. 3. Brigade drö GM, Baro>, Pirqnct aus Laibach mit dein Iufmitmr>Nl'gimmt Prohaska Nr, ?. 3 Vataillmls, Iufantrrir-Rc^iiucltt Hol)!.'!!lohe Nr. 17, 2BatailIl'uö, und cinrr 6pfnudistc» ^usibattcvic von 6 Ocschüj^'u; in Allcui 13 Bataillons. 8 Vsccidwucu uud 18 Gcschützr. briläufig 12,000 Manu. Währrlid dcr ganzen 13tägigcu Ucbuugszrit war täglich l'in audcrrs Iufautrrir.Bataillon, ncbsl driu Gcschütz-Parf, in riuriu fn-im Zrltlngrr nächst d^u Haidiucv Frird-hafc, wo Kaiftrin Maria Thmsia iui Jahre 1750 das rrste Ucbungslag^r aiisschla^'ii licß, uutngcbracht, um sich dm Lagcrdirust uud dns ^ag^rlrbc», auzucigncu. Dirsc Wiifft'iiiibnng inspicirte uicht uur dcr Hofkricgs> mtli - Pmsidcut Gciu'ral dl'r Cavallcric Graf Iguaz uou Ha',d>?gg, sondcrn i>n Naiurn Sr. Majchüt dcc< Kaisers Ferdinand auch hochdesscn Herr Vrlider Sr. f. k. Hoheit C. H. Frau.z Carl, der im Gasthofe zum Hk'sehru anf dem Floriansplat) mit zahlreichein Hofstaate, ivoruuter anch dessen Obersthofmeister FML. Graf Tnliö - Zizers, Dieustt'ämmerrr GM. Graf Falfeuhriu, mehrere Adjutanten u. s, w. weireu, in Begleitung des Laudesgoliuerneurs Grofen von Wiekenlinrg abstieg. Pettan's Stadtrepräseutnuz feind während der Anweseilheit deö hoheu kaiserlichen Gasteo iul Hauptquartiere - dom 23. September Abeuds bis 27. Sep. tcmker Morgeus (selegenheit, dem Souoeraiu uud desscu Familie zu hilldigeu und gab ihrer Freude über die fast 4tägigc Auweseuheit des kaiserlichen Bruders durch eiue gläuzeude Stadtbelruchtmig Ausdruck, während der Herr Landeshauptmann Graf Iguaz l>. Atteins zu Ehren des hoheu Gastes ciueu großeu Ball auf seiurin nahen Schlosse Dornau gab. 167 Se. f. f. Hoheit der G. H. Albrecht begann bei dieser Waffeuübnng als 2. Obrist und Comniandaut des 1. Batail-lous des Iusantcrie-Regiments Baron Gimpffcn Nr. 13 seine luilitärischr Laufbahn nnd war sonach — wie es sich von selbst versteht — sammt dem Vorsteher seines Hosstaates GM. Baron Anton von Piret. gleichfalls in Pettau an-wescnd. Pettaus Bewohner halten sich feit Jahren schon eines solchen Glan^ lind ähnlicher freudiger Belebnng ihrer Stadt nicht mehr erstellt, denn sie beherbergten in diesen Tagen 2 Erzherzoge, den Laudesgouveriicnr, 9 Generale, worunter 2 ausländische Prinzeu von Hessen uild Hohen« zolleru, eiuen zahlreiche» Adel aus Steieriuark, Käruten, Kraiu und Kroatien, wie auch ciue namhafte Snitc der hoheu Generalität, nebst dem im Hauptquartier gelegenen Infauterie-Negimente Baron Wiinpffeli. Trnppenmärsche uud ^anouendonuer wechselten heiter mit Trommelwirbel nnd ^eldmusik Tag für Tag, bis die Heimkehr der Krieger in ihre Ninterqnartierc den Bewohnern Pettan's nnr die angenehmen Erinnenmgcn an die der» lebten glanzvollen Tage übrig ließen. Ini September l,841 wiederholte sich dieses groftartige militärische Schallspiel abermals unter dem Oberbefehl des Commandirendeu von Illyrien und Inileröstcrrcich FML. Grafen von Rothtirch, der unter dem persönlichen Commando des ^ML. Baron Wcldcn, Dinisioiun-c< in Graz, folgende Trnppen in Pettan zn einer Waffemibnng vereinigte: 1. Brigade des E. H. Albrecht ans Graz: Prohaska Iufautevie - Regimeut Nr. ?, 3 Bataillons, Köuig Wilhelm Nr. 28. 2 Bataillons, Windisch-Kräz Chevaiy'-Legers Nr. 4, 4 Escadrouen, eiue Cavallerie-Batterie >nit 6 Geschützen. 2. Brigade des GM. Prinz Alexander von Würtem. berg ails Graz: Hohenlohc Infanterie-Negiment Nr. 17. 4 Bataillon, Jäger - Bataillon Nr, 7.' 1 Bataillon. Windisch. Gräz Chevanr-Hegers Nr. 4, 4 Escadronen, eine Ccwallerie - Batterie imt 6 Oeschnheu. 168 3. Brigade des (^M. Graf Tlnirn ans Gm^ Grenadier-Bataillon ans den Divisionell dcr Infanterie-Regimenter Nr. 2? nud 47, 1 Bataillon, ^lM'Nl Illfantcrie-Negiinent Nr. 27, 3 Bataillons. Kuioky Infanterie ° Regiment Nr. 47, (3, mid Laud-wehr-Bataillon) 2 Bataillon, cine s>pfnndige F»s;batterie init 6 Gcschi'chen. In Allem: 16 Bataillons 8 Escadron? mid 18 Gc> schütze — beiläufig 14,000 Manll — wovon da^ Orcila-dicr- lllid das Landwehr-Bataillon von Kinotl, iiu Haupt-qnarticr, das Infantmr-N^imrnt Prohaoka nnd Hohcnlohe znsanmllm nilt 7 Bataillons ncbst drm Ocschühpark alicr im frricn Zrltlagrr dei Haidin lag, wähn'lld dic nbrigril Trnppl'n in alien nni Pcttail liclzrndcnOttschaftsn cantonniltcn. (5iu pitantl'S Schauspiri can fricsscvischl.'» ^clnno ^c-wälutc dirsinal die von 60NU Mann brll-bt^ Zeltstadt, wo Musik und Grsang. Tronnllclwirbrl nnd Troniprtonschall, mit dem crnstcn Bcrnf des Kricgcrs wcchsclt!,', bis Tänze und Fcnmvelk ain 3. October zn Ehrrn dcs 50j!ilirigcn Dicnstjnbilänms des qveisen Conimandirenden FM^!, Noth-kirch, die Waffennbnng beschloft, die mitten nnter dieser Heiterkeit, dnrch das ani 1. October zn Pcttail erfolgte plötzliche Ableben der jngendlichen Geinahlin des G. M. Prinzen von Wiirtemberg, Gräsin Llandine von Hohenstein gebornen (Gräfin von Nhedey, für diesen hohen Prinzen eine herbe Rnckerinnernng bleibt. *) Der Septeniberinonat des Jahres 1843 brachte Pettan abermals eine Waffennbnng, die in einer bisher noch nicht concentrirt gelvesenen Stärke von 1l>,000 Mann rralisirt wnrde, inden, der (ionnnandirende Innerösterreichs FZM. Graf Nngent sänlintlichc mobile Trnppen ans Illyrien nnd Innerösterreichs unter seinen Oberbefehl hier vereinigte. *) Deren Lcichenbcssänssniß war sehr festlich, Pastor Vibrnnier auS Kraz hielt die cvssreiftüde ^u^m'cdc, l'uchlidcl,^!,' Officicie aller Waffcnssattunsicü truqcn dcn Sarg lind die Fackel», daS Glockeügelällte mischte sich in die Trmiettlmissc der Vusil von Luzcm Infanterie nnd. E, H. Aldrccht begleitete den trauernden Wittwcr hinter dem Sursse, dem sämmtliche Me-nerale, Stads- und Ober-Officiere, Militär -Geistliche und Beamte folgten. 169 Das Corps-Commando führte derFML. Baron Welden alls Gra;, dein der sML. Baron Ludwig von Piret aus Trieft als Divisional zur Seite staud. Die Truppen standen mit wechselnder Cintheilnug in den Brigaden der Generale: 1. Barou Spinetti aus Klagcnfnrt mit 4 Bataillons nnd 6 Geschufen, 2. Graf Thurn ans Graz mit 4 Bataillons und 6 Geschützen, 3. Graf Wimpffen ans Trieft mit 4 Bataillons nnd 6 Geschützen, 4. Graf Lndolf ans Laibach (eben beurlaubt nnd durch einen Obristcn vertreten) mit 4 Bataillons nnd 6 Geschützen, 5. Prinz Nlerandcr v, Würtemberg ans Graz (eben beurlaubt uud durch einen Obersten vertreten) mit 8 Csca-drons, 12 Geschützen, nnd bestanden aus dem Infauterie-Regiment Proliasta Nr. ? mit 2 Bataillon, '„ Wimpffen Nr. 13 „ 2 „ „ „ Hohenluhe Nr. 1? „3 „ „ „ Prinz^eopoIdNr.22 „ 2 „ Piret Nr. 27 „ 3 „ „ „ Kinsky Nr. 4? (3. nud Landwehr. Bataillou) mit 2 ^Bataillons. steirischcn Grenadier-Bataillon Karg - Bebcnbnrg 1 Bataillon, 9. Feld-Iäger-Bataillon »nit 1 Bataillon, ClManl, Legers. Regiment Willdisch-Gräz Nr. 4 nnt 6 Escadronen, »ier ^»pfundigen Fnßbattcricn a 6 Geschütze, zwei Camllerie - Batterien ^ 6 Geschütze, Zusamnn'n 16 Bataillons. 8 Escadronen und 36 Geschützen, beiläufig 16,000 Mann. Hiervon stand das Grenadier»Bataillon und Infan- terie» Nrgiment Prinz Leopold im Hauptquartier zu Pettau. die Infanterie-Regimenter ProlMt'a uud Hohenlohe niit 5 Bataillons. 5000 Man» mit dem Geschütz-Park im freien 170 Zelllager bei Haidin, die übrigen Trnppen lagen hingegen in den nnllirgenden Ortschaften. Unter den zahlreichen anwesenden Gästen war Ihre königliche Hoheit die Herzogin von Berrt) Nlit ihrein Gemahl dein Grafen von Milchen, nnd die Gemahlin des Herrn Lan-desgonvrrnrnrs, Gräfin von Wickenbnrg, besonders zn lie-merken, welch ersterer zn Ehren der commandirende Gene-ral - anßer einen, großen Gala-Diner - eines Abende cine von 8 Militär-Panden ali^gefülirte Serenade, wobei üder 300 Mnsiter thätil', waren, veranstaltete nnd eines anderen Abends ein glänzendes Ballfcst anf der Schieß-statte gab. Nir ninssen nnn nochmals anf das Jahr 1841 zurück-blieken, weil in diesem Jahr vom 5. bis 12. Jänner ein hoehanfgetlnirniter Eisstosi ans der Dran, die Häuser an den Ufern dieses ^lnsu's sehr bedrohte, nnd manche in denselben wolmende Fainilir ihre Habe bereits gepackt oder gar ans drin Hanse geschafft hatte, nm der drohenden Gefahr zn entgehen. Glücklicher Weise hatte sich am 12.- Jänner das stockende Eis unfern Ankenstein gelöst, nnd plötzlich zog die von dort bis gegen Wnnnberg angehäufte Eismasse ab, ohne die sehr bedrohte Dranbrücke zn beschädigen. Drr Mangel eines der Stadt nahe liegenden Erho-lnngsortes mit Allern znr Enmickuug für Kranke lind Erh.'iteruug der Gesunden wnrde immer fühlbarer n»d brachte den städt. Ausschuß auf den Entschlns;, den bioher als Zinnnerplähe brnnhten Lendplat) in eine öffentliche Promenade zn nmstalten, was im Lanfe des Winters von 1842 anf 1843 nntrr Leitnng des thätigen Gemeinde-Ansschnsses Anton Schrafl znr Frende der Stadtbewohner auch erfolgte. Das Jahr 1846 führte dnrch die Erüffnnng der Eisenbahn von Graz nach Cilli (2. Juni) für Pettan's inaterielles Wohl einen empfindlichen Schlag, wovon wir näher bei den Handels- nnd Gewrrbsbeziehnngen der Stadt sprechen werden. 171 So überraschten die Ereignisse des 13., 14. und 15. März 184h in Wieu, dir Vewohucr Pcttau's. ohne dnrch mehrere Tage über da? Vorgefallcnc klug zu werden. Die sich drängenden Ereignisse veranlaßten die Vür-gcrschaft nach 8 Tagen zn einer gemeinschaftlichen Vcrsamm-nn grosien Saale des Minoritenklosters. bei welcher der Vürgrrincister Raisp die Lagr der Dingc eindringlich vor-stellte. n»d die Bewohnn der Stadt zu gemeinsamen nnd friedlichen Znsannnrnwirkcil in Momenten der Freude wie der Gefahren erinnerte. Dir Verkündigung dcr Verfassung l.wm 25. April, so wie die Wahlen für den stcierinärkischcu Landtag, den österreichischen Reichstag und deutsche» Reichstag fanden in jeuer Ordnuug nud Nilhc statt, dic die Bewohner der Stadt seit den Märztagcn anszeichucte, wobei: für den steierischen Landtag dcr Bürgermeister Franz Raisp als Depntirter nnd dcr Handelsmann Josef Ianeschih als Ersahmann für die Stadt Pettau, für den österreichischen Reichstag dcr Vezirksrmmnissär der Msibischöflichen Herrschaft Tecka» ^ nachherigcr Vc-zirfohanptmann in Nann und Kreismth in Marburg — Andreas Domint'nsch, für den Wahlbezirk Pettan; nud für deu Frankfnrtcr Reichstag aber dcr Bürgcrmeistcr Naisp — jedoch erfolglos — für den Wahlbezirk Pettan gewählt mnrde, sonach lehterer ^ou diesem Wahlbezirke auch gar nicht beschickt wurde. Die Werbung für die dnrch den Landesgoiwernenl Grafen pon Wickenburg errichteten steierischen Schuhen-Freibataiüuus wurde zu Pcttau am 8. Juli 1848 durch den Ob'lüenlcnant li. Geiter auf dem Floriauplah unter klingendem Spielc vorgcuoimueu, und jedem der Prttancr Stadtgenieinde anständige» freiwillige!! eine Zulage tägli» chrr 4 kr. aus städtischen Mitteln zugesichert, was die gute Gcsinnnna. der Stadt beurkundete. Viel Freude erregte in Prttans Manern dcr Sicg dcr österreichische» Annee bei <5nsto;;a (2:^ Inli 1848), der auch mit einer würdigen Stadtbclenchtuug gefeiert wurde. 172 Das schönst? Bnrgerfest feierte Pettan ani 26. lind 27. September aus Anlaß der Fahueuweihe der National-Garde, wovon gehörigen Orts näher gesprochen wer-den wird. Das Jahr 1849 begann voll Hoffnungen a»f einen glücklichen Ausgaug des nngarischen ^eldzngrs, dessen glän» zrndes Resultat — die Schlacht bei Temeouar ^9. Ailgust) -— anf dcntscheln Bodcn in Pettan znerst durch dril von Te-mesvar zn dem Telegrafeuamte nach Marburg eilenden Courier am 16. Angnst betannt luurde. nnd zur allge-meinen Freude stiminte, worauf zahlreiche Trailsporte der aufgelöston Hoiwed-Bataillone von Ungarn durch Ptttan nach Italien zur Ciureihnug i» die k. k. Armee marschirten. Nicht minder erfreulich wareu die Hoffuuugeu ans die bcvorgestaudene Admiuistratious-Orgauisirung, gemäß welcher mit 1. Februar 1^5,0 zn Pettan eine f, k. Bc;i!^I,a»pt> Mannschaft als politische Behörde 1. Instanz nnter der Leiwng des k. f. Bezirkshauptmanns Carl Greistorfer ius Leben trat, der dir k. k. politische Erpositnr in Rohitsch untergeordnet wurde, und die gleichzeitig errichteten Steuer-Ümter in Pettau uud Nohitsch zur Seile standcu. Der Bezirk dieser Bezirkshauptmauuschaft, deren es in Steieemark 19 gab. dehnte sich über die Stadt Pettau nud 192 Landgemeinden ans, wolwn 15,9 Vemeinoeu nebst der Stadt Pettau mit 44,5)00 Menschen der Ve^irts-hauplmanuschaft unmittelbar, uud 3.'^ Gemeinden mil 12,000 Menschen mitlelbar durch die politische (ir.posilm i» Nohilsch uutergeorduet, uud letztere Oemeindeu zilgleich auch dem Strueramte Nohitsch zugewiesen ivnrden, >vä!)reud die der Be^rt'ohaiiptmanuschafs Pettau unmittelba!' nnlergeordueteu Gemeinden der Alnto>wirtsamkeit deo k. f, Sleueramtes iu Pcttau zugetheilt wurden. Mit 1. Juli 1850 wurden anch die l. f. Instizbehörden eingeführt, und an die,em Tage fand die Einsel)»ng des k. k. Vezirks-Collegialgerichtes und der k. k. Staatsanwalt-schaft in Pettan. nach dem im Beisein sämmtlicher Militär-nud Cilnl-Autoritäteu in der Hanplpfarrtirche abgehaltenen solennen Gottesdienste, in dem großen Saale des Miuoriten-klosters dnrch geistvolle Ansprache des ernannten Bezirksrichters. 173 f. s. Landesgerichtsrath Friedrich Schiller Edlen d. Schil-denfeld, und des Staatsanwalts-Substitnten Franz Nodafchegg auf die feierlichste Weise Statt. Der Bereich des k. k. Vrzirfs.(5ollegialgerichtes als Strafgericht 1. Instanz über gewisse Verbrechen nnd Ver-grhcu war mit jenem der t'. f. Vezirkohanptmannschaft in Pettan lwn gleicher Ansdehnnng, daher in diesen Fällen ihm das k. k. Bezirksgericht in Nohitsch anch untergeordnet, dagegen als Strafgericht 1. Instanz fnr Uebrrtretnngen lind als Cimlgrricht 1. Instanz die Grenzen des k. k, Bezirks-gerichtes 1. blasse in Pettan ulit.jeueu, des Pcttanrr Steuer» amtes nnd resp. den der f. f. Bezirkshanptmannschnft Pettan unmittelbar untergeordneten Gemeinden zusammentrafen, während die hier ausgeschiedenen Gemeinden dein k. k. Be-zirtsgcrichte in Nahitsch in Iustizangelegenheitrn — und dem k. k. Stelirrantte alldort in Sachen der directcn Be-stenernng nnd dlS Depasitenwesens zugewiesen wnrden. Der Amtsbereich der Pettauer Staatsanwaltschaft war mit jenem des k. k. (^allegialgerichtes gleich. So wnrde die Orgauifirnng der l, f. BeHürden rwli-zogen ilud dadurch alle umliegenden Cmmnuual- und Pa-trimonialbehörden, als: Vezirksobrigkeiten, Orts- (Lim!>) und Land- (Cnniinal-) Gerichte überflüssig, die gleichzeitig mit der Ci> fnhrnng der I. f. Behörden anch anfgelöst wurden. Wahrend der, nach der gegebenen Schilderung geglie-drrtc Organismus der BeHürden - mit welchen anch ein am 1. April 1850 zu Prttan rrnchtetrs Vrzirl'sbamimt, dessei^ Wirkungskreis über die Pettauer nnd ^uttcubergrr Bezirkshauptmannschaft sich ausdehnt, thätig wnrde zu Wirten begann, reisle nnsere jetzt regierende Majestät Kaiser Franz Josef am 10. Mai 1850 mittelst Eisenbahn nach Trieft, nm den Grundstein fnr den zn erbauenden Bahnhof zn legen, bei welcher Gelegenheit die Pettaner Stadlreprä-scntanz nnd Behörden dem Monarchen zn Kranichsfeld die erste Huldignug der Stadt darbrachten, wobei eine (5oul' pagnie der Prttaner Nationalgarde mit fliegender Fahne und klingendem Spiele paradirte. Die Verheerungen, welche die Alnthen der Dran vom 1. bis 4. November 1851 in und um Pettau angerichtet, 174 der Vrrlust der oielcu Menschcnlebeu, wklchr theils m dem reißenden Stroiue, theils unter den Trümmern der eiustür-zenden Gebäude ihr Grab fanden, sind traurige Thatsachen, die eintreten mußten, da der Flust als ein entfesselte Elmmit sich am rechten Ufer über die ganze vorstädtische Ortschaft Nanu bis St. Nochns ausbreitete, und in dieser Ansbrei» tuug über die Sümpfe bei Thnrnisch, Pobersch nnd St. Veit bis znv Mündung der Dran seinen ^anf derart bahnte, daß er die ganze Ortschaft Stnrman übersinthete, da er 16^ Schnh über den uormaleu Stand stieg nnd so den grösiten Theil der unteren Stadt >lnd die Ebene gegen Wndina u. s. w. überschwemmte. Eine ehrenvolle Erwähnnng verdienten bei diesem An» lasse jene Männer, welche znr möglichsten Beseitigung noch größeren (5lendes die zweckmäßigsten Vorkehrungen mit Umsicht getroffen nnd mit Anodmier und Energie dni'chge-führt haben, so wie auch Jene, dir zur Rettung so manchen Menschenlebens nnd znr Sicherung des von der Zerstörung bedrohte» Eigenthumes so Vieles beigetragen habeu. Hieruuter gehörte der k, f. erste Vezirk0'(5ommissär Georg Wagner, der ans den gefährlichsten Pnncten zn sehen war, uud durch Anordnungen uud Aufumuteruug die ge-eiguctcn Nettnngsmasiregeln herbeisührte. Josef Pobratinschegg, Müller von Waitschach, welcher für die im Jahre 18W bei der Ueberschwemmnng in Wieu vollbrachte Rettung mehrerer Menschenleben mit der gol-deueu Verdieustmedaille decorirt wurde, hat auch dismal sich besonders rnhililich hervorgethan. Als das Wasser den höchsten Stand erreicht hatte, bestieg er mit den, Schmiedmeister Verghans und Sattler-meister dicker ans Pettan einen nicht ganz sicheren Kahn, und rettete mit der größten (Hcsalir und nach stundenlanger Anstreuguug sechs Meuscheu vom sicheren Verderben. Kanm war diese That vollbracht, so setzten dich drei wackeren Männer noch einmal ihr ^ebeu aufs Spiel, dräu-gen an Stellen, wo die Strömnug ebeu am stättften war, zn einer Neuschs und entrissen abermal? dm Mvuschen ebeu in dem Augenblicke dein 5ode, wo die Heische, cn-r 175 furchtbaren Kraft der heranstünueuden Fluthen erliegrild, spurlos verschwand. Auch Tags darauf, wo das Wasser uoch imuier eine Höhe voll 14 Schuh über den normalen Slaud hatte, ge-lang es den Bemühungen des Josef Pobratinschegg uud Josef Licker aus der sogenannten Bindermühle f! und ans deu, Schuiied'schen Hause ebenfalls 6 Menschen ans der Todesangst z>l befreien, in welcher sie beinahe 2 uolle Tage grschnmchtrt habeu. Sehr verdienstlich wirkte der Gemeindedorstand von Oberraun Andreas Pall. welcher zur Erhaltung des Brücken-kopfcs der großen Drailbrückc — welche mwersehrt blieb — und inehrerer Häuser am Nanu — ebenso umsichtig nud thätig beigetragen, und mit eigener Lebensgefahr ciuen alten Mann vom Untergänge gerettet hat. Ebenso brachte er mit Beihilfe eines Gensd'arnm, die Familie des Sattlers Mit'lanschitsch, ans dessen, vom Wasser schon beinahe nntergrabenen Hause in Sicherheit. Viel Muth niid Ansopferuug bewiesen femers die drei Flüsser Josef Docket, Veit Habicuiitsch und Vnetliolmnäus Wessiaf. Äls näinlich iu der Nacht oom ^l. auf den 4. Äo« denibcr das Kossär'schr Hails ueben der Brücke über das Vrnunwasser zn Nann — deren Oberban gleichfalls spnrlos verschwand — plötzlich zusammenstürzte, und dabei ? Men» scheu zu Orunde gingen, bliebeu noch 8 auf den Trümmern dieses Maneuvers zurück, uud eiu Vierter, der auf eiuem lierabschwinnnrudrt! Dache saß. schwang sich auf den Ast eines in der Nähe stehenden Baumes. Der scharfen Strömuug wegeu hatte es Niemand g» wagt, den Unglücklichen zn Hilfe zn kommen, bis endlich diese 3 Flösser es unternahmen, auf einem Kahne, der jeden Augenblick umzuschlagen drohte, sich jeuer Stelle zn nahen, worauf sie uach eiuer fast übermenschliche» .hraftan-streugnng alle 4 Personen glücklich ans ihrer entsetzlichen Bedräugniß befreiten. Endlich muß der städtische Flosimeister Carl Higers-brrqer ,md der Zimmennristcr Johann Neiszrnegg genannt werden, welche die amtlichen Vortehrnngen auf da^ Tlmtigste unterstützt und durch ihren Eifer es dahin gebracht habe«,, 176 daft die Communication schon am 5, November, und fur schweres Fuhrwerk schon ain l>. November wieder herge« stellt war. Eben so groß als da? Unglück dieser verheereuden Ueberschweunnnng, die anfier den enuähuteu Kebätldcn alle Scheunen der Bürger zu Obcrrauu spurlos wegschwemmte, uud die Draubrüeke selir bedrohte, ebeu so schuell war auch die Hilfe, indem Se. Majestät der Kaiser Seinen zlveiteu Geurral-Adjntanten GM. Kellner Edlen v. Kölleustein -^ Schwiegersohn eiues Pettauer Vi'uP'rs — an dru Ort des UuMcko adsaudte, in» den Bedrängten durch augenblickliche Geldauohilse zn Hilfe zu rileu. Der taiserliche Abgesaudte traf am ?. November 185,1 in Pettau ein uud üoergad einci^ Vrtraq rou 5000 fl. B.V. znr Untevstütznng der lluglücklicheu, welcheni Beispiele der Herr s>!nst M'a»'^ Josef v. Dietrichsteiu. als Besitzer des Schlosses Olierprttau, mit riuer Snmme von 500 ss., der Herr Ztatt-lialter Ritter v. Bllrgcr mit 200 fi., uud die nnbeschädigteu Vewohuer Pettau'o mit 844 fl. LM. folgteu, gleichi^ie die Landeshauptstadt Graz nud das gauze Land iu Nltterstül)»ng der Verunglückten wetteiferte, wodurch das grosie Unglück sehr bedeutend gelindert wurde, da l>un diesen bei der Ttatt-haltrrci riugelaugteu Beträgen abermals 1800 fi. füv die in Pettail Venniglückteu gewidiuet wurden. — Kaiser Franz Josef, unsere jetzt regierende k. k. Ma-jestät, beabsichtete im October 1852 das Königreich Croatieu uud Slavonien zn besucheu, aus welchem Anlasse der Mouarch iu der Nacht ttoni 1. auf den 2. October zn Marburg die Eisenbahn »erließ und in Gesellschaft des ersten Krueml-Adjutanteu ssML. Grafeu (tzniuue über Pettau uach Sauritsch. Wara^diu und Agram welter reiste. Freudig gestimmt war die Bevölkerung Pettau's uud der Umgebung über die Kunde, daft der Kaiser dir Stadt Passiren werde, was am 2. Ortober Morgens 5'/j Uhr erfolgte. Auß diesem Anlasse war die Landstraße von der Bczirkögränze ober 3t. Johann bis Pettan mit Pechpfan-nen und anderen, Fener erhellt, und Stadt und Schloß Pettan belenchtet, welche Beleuchtung - besonders »n 17? Schloss,,' ^berpettan, wo der tais, Nauiruözng in einer Höhe von 4 Piastern in Vrillantfener erstrahlen stillte — sich jedoch nicht oollkommen entfalten konnte, da ein heftiger Etnrill dic ganze Nacht lrüthete. Vor dcr Dranbrüekr war eiu Triumphbogen in dori-schem Sttil auf Kosten säinintlicher Bezirksinsassen und beim Nngerlhur eiu gothisches Portal nüt 3 Ipiljbogeli und 4 Thimnchcii, worauf dir Fahlicu Oesterreichs und Steicr-niarkt« wehten, durch die Gemeinden Ptttan nnd Kanischa ^enleinschaftlich errichtet und reich bekuchiet. Te. Majestät winden uon dein ^olt'e uiit lebbaftein ^n-lhnsiaoinn^ ans dein ^lorianoplah dor deui Posthalise Nr. 11? empfangn, uud reiste nach gewechselten Pserdrn schnell weiter. Die ani 24. April 1854 zll Wie» stattgehabte Ver-mählnng Sr. Majestät des Kaisero Franz Josef mit der verzogn! Elisabeth von Baiern bot der Ttadt Pettan aber-lnals Gelegenheit, ihre an dao allerhöchste Herrscherhans seit Iahrhnndertel! und in den drauglwllsten Zeiten bewährte Treue uud Anhänglichfeit wieder ^u bewähren, indem sie uiit der zur Veglnckwiinschnng des hohen ^rantpaarcs nnter dein Hcrru ^nrslbischof non Seckan Grafen o. Atteuis nach Wien abgegangene» steiennmt'ischen Deplitntioii, als Ver» trcter der Stadt Pettan, den Vürgernleister Caspar Dengg selbst abordnete, der Monarch bei diesem Anlasse die Stadt Pettan aber dadnrch sehr ehrte, das; er dem Stadtpsmrer Jakob Standrgger das goldene Vcrdieustkreuz mit dcr Krone verlieh. Die im Jahre 1850 actwirten I. f. Behörden zeigten sich in nielen Dingen, besonders die zll große Ansdehnnng dcr politischen Ve^rlÄianptmannschaften, nnpractisch, u.>es^ halb Se. Majestät eine »icorgallisirilng derselben anordnete, wobei vorzüglich a»f Errichtung kleinerer politischer Vezirkc Bedacht genommen, selbe nach den bisher beslaudeueu k. k. Bezirksgerichten abgegrenzt, nnd diese Bezirksgerichte illitrr deni Namen „gemischte Bezirksämter" mit dem poli-tischen Wirknngokreis gleichzeitig bctrailt wurden, wodurch sie politische nnd Justizbehörden in 1. Instanz wurdeu. Bon dieser allgemeinen Norm wurden für einzelne Städte und dereu Bezirke, wo die ausgedehnteren eine l2 grösiere Regsamkeit in> öffentlichen 9eben beurkundenden ^oe,alverl,ältnisse es erheischten. Ansnahmen geniaeht, »nd abgesonderte Bezirksgerichte und rein politische (nicht gericht» liche) Bezirksämter activirt. Solche Orte sind in Steicrmark Marburg nnd Pettan, in welch lelUerer Stadt, nm von dieser allein zn sprechen, sonach nnt 30. Octobrr 1N54 statt dcl^ cnn näinlichcn Taqs tinfqrl^strn k. f. P^irt^innptnicinnschnft das f. k. Po-litische Vrzirfsaml -- dcsscn Nirknnipsrris iil'cr dic dl'r bielhrri^cn Vrzilkohciliptnianüschaft nninittclliar nnttl'grm'dnet i^rnn'srnm !k!s> Ocnicindl't! nnd die nnnlinhl' van dcni Bl-zirfr ^m'dan anhcr al'^ttrttcnrn 2 G^nilnndcn Polwn-zrli nnd Pvcrat sich ausdehnt — ins Lrbrn trat. Glcichso trat lnnn nänilichcn Taqr dao f. f, Vl'zirw-, zuqlrich Cnminal-Unttrsnainn^.^wicht ill Pcttan n,it rinnn dem politischen Vl^ivtc ^l^ichcn (^rrichlssprrngrl statt d^ni l'ielini^l'n Pcziits-^alll'^ial^crichte ili Actmilät, während lchterrs sanimt der k. f. Staawanmaltschaft anfqelöst wilrde. Als politischer Bezirksvarstand nerblicb der lnshrrisse Bezirfohanptninun Carl (^rriftorfer, i^Ieichwil' das Bezirks-Gericht drin l'islierigen Vezirtsrichter Friedrich Schiller Edlen von Schildcnfeld alwcrtrant blieb. Das Stellrranlt nnd Veziitobanantt dlieb in den l'is-herigen Verhältnissen nnverändcrt. Wie wir bereits gesehen haben^ war es der Stadt Pettail l'erqünnt, alle ihre bisherigen Monarchen ans dem Hanse Habobnrq-^thringen zn hnldiczen, nnd zwai: Kaiserin Maria Theresia iin Inli 175l) ni Ptttan, Kaiser Joses II,, den ersten Sprossen dieser Dynastie, am 15. Angnst 1774 nnd 20. Iimi 1786 in Prttan. Kaiser Leopold II. am «. September 1790 zn Win-denan nächst Marburg. Kaiser Franz l/den 23. September 1ft07 nnd 11. Oetober l«10, dann 29. October 1817 zn Pettan. Kaiser ss-erdinand ?., vertreten dnrch Huchdessen Herrn Brnder, des (3, H. stranz l5arl tais.Hoheit, am 28. September 1837 zn Pettan; nnr dem jetzt regierenden Kaiser ^ranz Josef I, konnte die Stadt ihre Trene und Ergebenheit bisher noch nicht brzengrn, obgleich ihre 179 Repräsentanten am 19. Mai 1850 zu Kranichsfeld, am 2. October 1852 zu Pettan, und am 27. April 1854 zil Nieu Sr. Majestät auswarteteu. Um so erfreulicher luar der Stadtrepräseütanz und dm Bewohner» l'on Pettau die Kunde, daß Se. Majestät der Kaiser aufHochdesseu und der Kaiserin Rückreise aus Käruteu am 10. September 1856 zu Marbnrg eintreffen uud übcr-uachtcu wcrd^u. Die StMn'pl'äscüwiiwi und riuc Anzahl mm mehr als 200 V^whlU'ru d«-r Stadt neifii^tru sich dcshald uach Marburg, woselbst 6 Dcputittrn'^) dir Ehrr zu Thril wurdc, genie in schaftlich init den Ncpiäsl-ntnutei, der Stadt Marburg 2r. Majestät deui jetzt regierenden Kaiser Frcm^ Josef die Huldigung der altgetrrueu l f. ^aninierstadt Peltau dachriugeil zu tminen, über welche Aüfinertsauikeit der Monarch erfreut war uud der Deputation da5 Per» sprechen zu geben geruhte, auch Seiue Kanunerstadt Pettau bei einem geeigneten Anlasse besuchen zu wollen, in welcher angenehmen Hoffnung wir bis zur Erfüllung diese? a. h. Versprechens fortleben wollen. Das zu Ehrru deo heil. Florian auf dcm Floriansplah 1745 aufgestellte Monument ist dem Zahn der Zeit erlegen nnd cs »msite sowohl die aus 9 Fik»i'rli bestehende Hei-ligengrnppe, alo auch da? Pirdesta! am (>'. September 1856 ganz abgetragen werden, um ein neues Piedestal zu erblilll'n, worauf der heil. Florian am 6. November 1856 verjüngt wieder aufgesetzt wurde, während die übrigen Statnen ihrer Schadhaftigfeit wegen einerseits, nnd znr (Hewmnnng eines geräumigen Plahes andererseits, beseitigt werden mnßte». Kurz darauf eutrift der uuerbittliche Tod der SlM uud de>n Bezirk Pettan an> 17. Nlwember 185s, den po-litische» (5hef, k. k. Vezirl'oliauptman» (^arl Greistorfer, mit wrlchrill (5reigniß wir diesen Theil auch schließen. ') Bürgermeister Feld. Kofflcr, Stadtpfarrer Jakob StaodelMr, Wl'üiciüdcxUH A»lo» Schrafel Äll^schü^llliüncr Cerl Hic^crs-bcrncr. FllN,z Mcittcr >md Ioscf Pcrk^. 12' Cnlturgeschichte. i. Pettan's Commullalwcscu. In dm Denkwürdigkeiten des Mittrlalters haben wir gesellen, daft, sobald die von Kaiser (5arl dem Oros;en einge-führte Ganeuverfassul^g ^u (!inde ging, n,id ans den biohe» rigen Kaiiqrlistn (Rlchtcr iibrr ci>i^,l M^cii Oa,i) ^issl-i^ Hcrn'ii mid Eil^uthnmrl' wilrd^i, auch laiidcofi'irstlichr ^^nd-gcnchtr cing^fiihtt wordr» find, wlwon cilics schon sehr friihz^iti^ in Ptttan lnstlind^n ftin inazi, indl'm dil'sc Land-Errichte später vmi drin Landrkzbischöfc. erblich innc hatten, sorgten fllv die Bcschützung und Vcrthcidiqnnlz dcr Stadt. Die BnMricdcn wmdcn dan» von Zcit zu Zrit lllid zwar bio a,cgcu (indc dco 18. Iahchmidorts bcrittcn, n>n die Gn'nzcn dersclbcn den Nachwntmrn zn zcigm, und so die« selben von ^atcr anf den Sohn mid lion dicscu anf drn Cnkcl ^l ilbrrailtwort^n, Dcrlci Vulftsticdcn-Vn^itnnqcn wan-n stct^ cin Frsttass für die Vcwohncr dcs Burgfricdrilo, b^i welchen dic Grcnzcn von drn Vin'Mncht^P^rsmien init dcr Nin^ermiliz nut flic-qcndcn Fahnen nno tlin^endrni Spick untcr ^roßcnl Zn-drang dcr VmMicdcnobcwohncr bcgangcn, dic Markcn dcr-sclbcll erneuert, und ftlbst entsprechende Münzen ail^qcwolfen wnrdcn, w^lchc in Pettan von Knpfer luarcn, anf ciner Seite das Stadtmappen nnd anf der anderen den l>. Keorg a Is Stadt-Schnt^patron zeigten. Wir finden in Pettan solche Bnrgftieden.Vereitnngen: 1l'7:i. 16^5. 1705, 1712. 1780. 1747, die letzte aber 'am 28. AmM 1769. Die Grenze des Pcttaner Vllrgfriedcns begann west-lich ober Nnsidovf bei dein Weingattrn des kürzlich verstorbl,'-nen Postofficiaten Harin an dcr Dwn ^^eineinde ^arlscho-Wina) nnd dehnte fich westlich über die Wurmbcrgcr Straszc dnrch die Gemeinden Kartschowina und Sladtber^, uon da aber nber die Nadteröbnr^er Straße a,e^en Na>ios»ih, wo die Matte anf den Me» Podwinzen fnhreilden ^»ßsteig bei der sogenannten Nagoöilitzer Mühle zn sehen ist. Von hicr geht dieselbe östlich nber Werstie, die Friedaner Strafte und die Dran dein Schlosse Thnrnisch zu, wo die Grenze dnrch das SchloMchenfenster länft. nnd ill südlicher Richtung sich liber Oberhaidin nach Skorba zieht, wo die Äiarte bei der Mühle steht, nnd von Süden westlich der Dran znlänft, nnd dort mit der am jenseitigen Drannfer in Nuszdorf beginnen-den Gränze znsanunenliwft, wodurch sich der Burgfriedens- 182 bereich fast als cm Viereck darstellt. Die Ansiibnilg der C5e-richt^barkeit innerhalb dee« Vingfriedeno, war während ^V. Otlotars Herrschaft (1265 l27l!) der dentschl-n Ordens-briider mm (Nioßsountasi anvertraut, dir fiir (bericht und Mailth in Pettau 170 Marken bezahlten. Nach diüi Ende der Vöhinenherrschast im Jahre 1277 finden wir schon den erstell Tladtrichtn' W^Ürliü^ in Ptttan, nnd llachd^ln di^' Ungarn ini Jahre 1490 Ptttail an dcil (5. H. Maiiilülian abtrtt^n iln,ßt^'n, hat stitl ^alcr ^Vaiftr ssrirdrich IV. dein Nichts- und Nathc dirscr S^. haltril wnrde — i^'wähltrn Stadtrichlcr, lrar l.'on> I. 1277 an, dic Alli'libnng der (^!uil.)Oerichtsbarkeit innerhalb des Vm'gfliedens anrerlrant, woz>l ihm auch ein rechtskundiger Stadtschrriber zur Seite stand, währrnd das von (i. H. Ma-finiilian, bei dem Wiedettiert'anf der Etadl Pettan an das Salzbnr^er Erzstift ini Jahre 1511, den lehteru anch nber-l^'briil' Malrfiz^ericht durch den erzbischöflichen Vieedmn von Veibnil) >nil Vann und Acht nber Pettan so lanc^' ano>ieübt mnrde, bis Pettan durch die Nebergabe an den E. H. Carl (1571—1572) eine l. f. Kanimerstadt wnrde, !nu^ei-,en der Stadtrichter fnr die Verwaltung der öffentlichen Aiiliclegen-Heiton, jene der städtischen Kan'mer, dcr öwnoinischcn Ve-lurindeansselegeuheiten ^) u. s. w. mit einem stinimfilhiende,,, ans der Mitte der Vlu^er geiviihlten berathenden Ansschnssc nnlgebeu war. der ano 12 Nathofrennde» bestand, wovon später einer dao Amt eines Kännnerers, der zweite jenes eines Stadtbaumeisters, ein dritter das emes Spitalmeisk-rs n. s. w. führen mnf;te, lvährend fnr die polizeiliche Aufsicht in der Stadt besonders 4 Viertler gewählt nmrden. Stadtrichter, ') Die Stadt bcsaft Aichnisss des 16, Ilihrhiiüderts N Hcrrni-gilllci, tt Wl,'il,^a>t!,'!!, 2 Schiff- >md ^lind»,uhlc„, N^ldnU' ge,i, Fischereien >md Ingdbarleitc!' dics> mid jenseits dcr Deau, 183 Kämmerer, Stadtbanmeister und 4 Viertler bildeteil sonach die ausübende Gewalt. Diese Repräsentanz war sonach die Obrigkeit der Stadt, und genoß als solche ein nicht unbedeutendes Ansehen, zumal sie im U;. Jahrhundert nicht nnr die (lilnlrechtspflege, sun-dcrn bereits auch schon dir Crinnnalgerichtsbarkeit, frit sic eine landesfmstliche Kammerftadt wnrde innerhalb ihres Burgfriedens ausübte, welche Aintsgewalt ihr für ihr Anse-hen abrr lioch innnrr zil gering schirn. nnd sie d^halb nlit dcin ^andlicrichtc Pttlan, das dir zeitweiligen Vlsitzer des Schlosse auöüblen, dic Vercinbarnng traf, die peinliche Ge-richtt'barkeit an dessen Statt aliozxnben nnd hirfiir jährlich ein Neuianenz^eld von 90 sl. zn ln ^il,le», welche Verpflichtung, der Stadt dann !.>io zm' Anslösnng dl-r städtischen Gerichts-darkeit oblag. Die betreffende von dem LandeMrsten Ferdinand II. unterill 9. Augnst l5!)7 bestätigte Urtnnde lantet wie folgt: „So gehören in solchen Bezirk drs Landesgerichteö nnsjerhalb des Vnrgfriede»? der Stadt Pcttan alle Gerichts-strafen nnd Verbrechnngen in dao Landgericht, nnd es hat anch keine andere Obrigkeit darein zn greifen, nnd was Ma-ll'fiz-Personen darinneil betrelen, die werden bis auf den 3. Tag im Schlöffe Pettau gehalten, nnd darnach werden dieselben, wie die mit Mittel nmfaugen sein, dem Stadtrichler um dem Schloßthore überanlwortet, der hat alsdann dieselben vor Oci'icht z» stellen, nnd mil ihnen ^u handeln was Recht ist, es wird auch kcmcr in dieses (Hcrichl lion keiueni Ort ge-antwortet, es hat anch keine Obrigkeit darein zn greifen." Diese Vereinbarung sindet man von Kaiser Ferdi-nand II., Herzog lwn Steiem, untenn 1. Mai 1622 wieder-holt bestätiget. Hierdurch erweiterten die Stadtrichter vou Pettau ihr Ansehen nnd ihren gerichtlichen Wirkungskreis sehr bedeu-tend, da das Landgericht P^itan nnnmehr blo? dic Voruil-lersnchuug nber ihre Verbrecher alifzunehlneu und dieselben dem Stadirichler zn übergeben hatte. Als solche Stadtrichter finden wir theils >n Urfunde» nnd theils anf den silberneil Beschläge» des städtischen Nich-terschwcrtes folgende: 184 im Jahre 1277: Wecker!,»^, „ „ 1412: Friedrich Plochcl, „ „ 1440: Hnns Noll, „ „ 1508 : H«ns Zehneterer. „ „ 1553: Ioaäiinl 0. Clang, „ „ 1555: Jakob Nisi. „ „ 1596: Bernhard Marcuz, „ „ 1599: Johann Schwarz, „ „ 1801: Georg Turner, „ „ 1604—1605: Gcorg Wabitsch, „ „ 16i)6: Kror^ Em'^'r. „ „ 1607: Gcor'a. Wabitsch, „ „ 1611: Bartii. Zcnnrr, „ „ 1612: Gcul^ Zimmcrmmm. „ „ 1614-1615: Gcurst Wabitsch, „ „ 1616—1617: Heinrich Tolna»!i. „ „ 162?: Georg Rogrlioplllgrr, „ „ 1628-1630: Andreas Mave»;. „ „ 1633—1634: Christian Tk'inrr. „ „ 1646 -164? : Franz (Znffantr. „ „ 1650-1651: Melchior Nittmaier, „ „ 1653: Silnon Duringrr, „ 1654: ssranz Mnffantt'. „ „ 1655: Alms Maronz, „ „ 1656 : Mathias o. Astins, „ „ 1657: Fran^Koball. „ „ 1658 : Mathias v. Astins, „ „ 1659-1660 : Vincrnz Iosef Caccia, „ „ 1663 —1664: ssrauz (^nffantc, „ „ 1665 -1666: Aloio Marrnz. „ „ 1669 '1670 : Hmatino Caccla. „ „ 1671—1672: Vincenz Ioscf Caccia, „ „ 1673—1674: M. A. G. ^>. P. P. V. G. R. K. M. D,. „ „ 1676: Enssrll'crtns R.. „ „ 1680 : Mathias vun Astins, „ „ 1685. 1686--1687: Mathias Math. ^ „ 1688-1689: Georg Mikrtitsch. „ „ 1690: Johann Tobilschcr, 185 im Jahre 169?: Mathias Mach.. „ „ 171 0- 171 3 - Melchior Epauner, „ „ 1714 1715: Geurg Friedrich Haas, „ „ 1716: Andreas Pistrich, „ „ 1717-1727: Franz Epotscheg. „ „ 1720^-1723: Andreas Pistrich, „ „ 1724—1725: W. A.. „ „ 1728—1729 : Johann Geor^ Psanzelter. „ „ 17.';0- 1733 : I. G. Ltrrnlipr. „ „ 1737—1739: A. V. Gicp. „ „ 1747-1750: ssrnnz Anwn Perscha. „ „ 1752: Damcl Strttnrr, „ „ 1753 1759: stranz Wasser. „ „ 1760 1862: Iosrf Torinsser, „ „ 1763—1772: Franz Wasftr. „ „ 1773—1774: Sebastian Hard. „ „ 1775 —1780: Franz Wolfschak, „ „ 1781 —1782: Gottfried Caccia, „ „ 1783: Wolf Zanner, „ „ 1783—1787: Franz Wasser, ") In dicser ^crfassnnlz nbtt' Ptttan's städtische ^briqkeit, die sich nnn auch schon MmMrat nannte, ihll' Gnichtobar-keit bis zur Nrssicrnngsperiodc der Kaiserin Maria Theresia ans, dnrch welche dir Einfiilmina, der Volkszählnn^ und Netrnlirnnlz iin Jahre 1773 an^m'dnet, und ^leichzl'i^iq l'erordntt wnrde, das; bei dicscm (Geschäfte die Magistrats-deliütteit dt'N Nertüiezilks-Üoinüwndcn Beistand leisten sol< lrn, worails später im Jahre 1779 von denkieiolinnptleutrn die ihncu verordnete politische Bezirks-llutrrtheilnug. an die. nach den Pfarren anfzustelknden Cmiseriptionö l^onnnisslire, vollendet NNlrde, wodurch mit dem MaMratc Pettail ein solches Werdbezirks-Comniissariat snr den Pfansprena,el der Stadt Pettall ^ die innerhalb der Ningmaaer liebende ^e-schlossene Stadt lirreini^t inmde, d^n in Conscriptions-Werdbezirfo- nnd Nefrutirnnge-Angelegenheiten alle innerhalb ') In den Jahren, dic l,icr wahrend dcb >? mid !tt, I«i>)rIn!N' drttZ, nicht ln^fql,'fl!>)rt rvsch^acn, diirftcn wnln'scheinlich dic 00ll,cl^e> hrudc,! Stadllich!cl' wieder l'iu'ühlt N'^cdc» scin. 186 der Ningmauer seßhaften Bewohner der Ttadt sich fugen uinsnen. Hiedurch wnrde der Grnnd zu den nachherigen Bezirks-Kommissariate» (politischen Magistraten) gelegt, da der Wir-kungstreis der Werbbe^irks-läonimissariate sich im Jahre 1?tt.'l auf Auorduuug Baiser Josef's I I. durch dir ^utheilung des Gewerbsioesens erweiterte, und ini ?>ahrc 1?^^ ',ur Kn>ld!»c>ch>l»^ dcr vrrschirdoicn (^rschr mid ^mrduum^u beruft! luiirdcn. Dli Äluscr Iosrf II. allc Magistrate, welchen eine freie InstiMrwaltima, ei^en war, ordentlich organism wissen wollte, so liefahl er, daß ».'on icnrn Magisteatcn, welchen eine freie Instizuerwaltimss Anstehe, erlioben werde, od oic ln-lreffendc Orle>^r!neinde l'erinö^end sei, ans ihre» Ciutnnflen die dosten rine^ or^anisirenden Magistrates destreiteu ^» könne», lvelche mindesten? in dcr Besoldung eines geprüften lechtslundigen Syndicuö und Natli>?nia!lnes nud des erforderlichen Dienst-personalo beständen. War die Gemeinde mwermögend, so mnstte die (^e-richt^barteit an die Obngt'eit (Herrschafl) überlrageu werden, im entgegengefeftten ^alle war der Magistral liach gegebener Vorschrift zn organisiren, was in der Ttadt Pettau anch erfolgte. Am 6. December !?l^7 wurde so,iach auf kaiserlichen Vefelil dao gau^e Magist>atspersonale sammt Nalhosrennden und Viertlern anfgelioben, und stall selben ein nener organi» sirter Magistrat erwählt, irobei m (Hegenwait d>o Malbnrger iireiobanptmannes Grafen von Holloredo die Wahl eines Viugeimeisters, eines 2>)ndicus nnd 2 »latliomänner oor sich ging. ZllM Pnrgermeijttr wnrdr Philipp Heinrich Freiherr uon Cchaller, k. k. pensionirter Hanptmann-Audilor, auf 4 Jahre inil 5,<<0 fl. Iabresgehalt. zum 1>en Nalholuanu uud Syu-dieus Caspar Strauß mit 450 fl. Ilil,>esgehalt. zum 2leu Nathsmann Mathias I»sch'gg mit 100 fl. uud znm dritten Nathsmaun Mathias Mel >uit 1.00 fi. Iahresgehalt gewählt. Von diesen beiden letzteren Raihsmänmrn hatte einer das Aml eil,es^älnmerers, lmd d.'i zweite jenes eines Sladt-bamnelsters zn übcrnehlnell, uebsl welchen noch ein stimmfüh- 187 renter Ausschuß von Is» Bürgern gewählt würde, dessen Wir-klmgsl'reis sich aber nnr a»f ökonomische und finanzielle Gcineiude-Angelegeuheiten beschränkte. In dieser Gestult begann der organisirte V^agistrnt dcr Kauunerstadt Pettau am 1. Jänner 1788 seine Nuttswirk-saml'eit als Livilgericht — mit Ansnahme desAdels und der Geistlichkeit, dessen Personal - Instanz das steirrmärkische Landrecht in Graz war — über alle Bewohner, welche inner-oder anftcrhnlb der Ringmauern in ans städtischen, Grnnd nnd Boden stehende Häuser sefthaft wareu -^ als conventionelles Kriminalgericht (mit Ausnahme dcs vom steiernl. ^andrecht vollzogenen Urtheilosprncheo) statt deei Landgerichtes Oder-Pettan über den ganzen Vcrrich des Landgerichtes non Ober-Pettan und den vormaligen Burgfrieden vm> Petian nnd ale> Werbbezirks - Commissariat blos über die innerhalb der Ringinanern liegende Stadt, anoznnben, worauf im Jahre auch die Cchnlober- aufsieht zugewiesen, und als dir Polizeibehörden im nämlichen Jahre noch eingeführt wurden, erfolgte an diefe Wcrl'brzirkö» ConnnisM'iatc, a>o den bestellten Polizeibehörden nnsier der Hailptstadt, auch die Vesorgnng der Ticherheito-, Titten-, Gesuudheits-, Feuer-, Armen-, Gelverbs- und Dienstboten» Polizei uach der Anleitung des Patentes vom Novem-ber 1789. Weiters crliesien die Dbcrbehördeu die Aufträge, wegen Ttraßen- und Vanfühmuge» aller Art, Verfassung von pe-lindischen und statistischen Anzeigen, Taunnlüngen für Ver-uuglückte »nd Assistenzleistungen an die Werbbezirt's-t5om-missariate, so, daß im Jahre 1793 die Znmeisnng aller politischen Geschäfte an dieselben, und das Bestehen der Bezirks Kommissariate als politische Behörden erster Instanz als vollendete Thatsache angesehen wurde, welchen im Jahre 18N9 die Ciuhebnug der ständischen Gesälle und 1819 anch jene der l. f, Tteuern übertragen wnrde - auf welche Art der Magistrat Pettau — gleich viele» Anderen ^ den Wir-t'ungskreis als politische Behörde erster Justauz für das inliere Stadtgebiet erhielt. Der erste gewählte Bürgermeister Freiherr v. Tchaller stand iuzwifchru vom Jahre 1738 an, über mchrere erfolgte 188 Neuwahlen bis zuin Jahre 1808 drr Stadt Pettau mit Würde uud Alisehen lwr, nnd bat in diesem Jahre nm seine Pei^siouiruug, die auch mit dankender Auerkeuunng l'ou Seile der Bürgerschaft erfolgte, luorauf Carl Josef Ncumaun, Pä6)ter der Herrschaft Oberpettau mid Realitä'tenbesihrr im Ilihn' 1808 mn 12. Ailgnst in A»wcs,'!!hl'it des f. f. Kreis-rconnilssars (5'dk'n ^nni P^rsol,n al^ Wahlcoinnnsslir, z»m Vnr^'rnn-istcr qclväl>It, nnt' als solcher nili nänilichc» Tag allch fcicrlichst eiluzcftht wurd^'. Ncinnann, dcr zwritc in dcr Rrihr dcr Piirlicrnn'istcr don Pcttan, (icr^ich)>lfe der Vnrger niit so mel Klugheit und llmsicht l'r-hanptete, daft Kaiser Aranz 1. sich l'eraulaßt fand, ihnt in seiner Eigenschaft als Bürgermeister nnd Obrist des burger-lichen ClNm!lenc-Cm'p5 von Pttta», Nliterm 2Corps nnd entsprechenden Festlichleiten auf dem Florians-plahe »bergebrll zil lassen. Durch diese Auszeichnung des Itadworstaudes fand sich die Bürgerschaft der Etndt nicht minder, als der Ansge-zeichnete geehrt, da sie es wohl wußte, daß dieselbe dem Bnrgmneister nicht allein seiner persönlichen Verdienste, sou-deru auch ihrer aufopfernden Hingebung und patriotischen Gefiuuuug während des Rückzuges der österreichische» Armee ans Italien nach Ungarn, wegen, dem ersten Repräsentanten der Ttadt uerlirhe» wurde, Neumann stand uuu bis zu seiuem am 16, Juni 1822 erfolgte» Ableben der Stadt oor - während die Rechts-pflege, nach dem oorue genannten Syndicus Caspar Straus 189 dic rechtskundigen Magistratsräthe Johann Hendl, Vineenz Tantscher, Johann Sehmigoz nnd Josef Ierosegg bis in das Jahr 1821 ausnbten. ..... nnd wird von seineli Zeitgenossen als ml fiir da^ Wohl der Stadt höchst besorgter Man», der keilie persönlichen Opfer schritte, wenn es die (ihre der Stadt galt, gerühmt, weshalb es seine Zeitgenossen anch nin so mehr kränkt, daft er die vcm ihm als Repräsentant dcr Stadt getragene, von ihm genieinschaftlich mit der Pingerschaft ver-diente Ehrenmcdaille nicht dcr Stadt als ein historisches Andenken hinterliesz, sondern dieselbe in den Privatbesil) seiner Verwandten überging. Mit Neumann's Tod wnrde anch die Zahl der rechts-nnknndigen Sladttwrstände geschlossen, nnd es erfolgte von »nn an ein Provisorium, dem der bisherige VeM'scommissär, Orts- nnd l^rinünalrichter der Herrschaft Gntenhaag Franz Raisp*) bis zn Ende des Jahres 1824 vorstand, woranf er von dein steiennätfischeii bniderninnl in Oraz eilU^'rsländlich mit dem inneröslerreichischeil Appellationsgericht in klagenslirt zmu sgeprnftcn) Bnrgermeister der ^animerstadt Pettan niit 800 ss. Iahresgehalt ernannt nnd in dieses Amt anch feier-lichst dnrch den k, f. Kreiseominissär Steinhart am 10. Jänner 1825 eingefiihrt ivnrde. (iine Festlase! und ein Vall, dnrch die Pnrgersel)aft gegeben, besehloß den Tag. — Naisp ver-einigte als Bingermeister die Wnrde eines städtischen Bezirks-eommissärs, (5ivil> nnd Crinliiialrichters in seiner Person, wofnr ihin von >mn an anch ein geprüfter Magistratsrath ill der Person des Josef Schusterschih nnd später auch ein rechtst'nndiger Seeretär als Referent in der Person de? Axdreas Nagy nud nach dessen llebersehnng in jener des Ferdinand Singer znr Seite standen, »vodnrch die Ml der geprüften Richier des Magistrates ans drei stieg, was denselben aber ungeachtet der Pemnhnngen des Pnrgenneisters Naiop noch ilmner nicht den Rang eines (5ollegialgerichtes verschaffte, da hiezil nach dem Gesetze vom 27. Jänner 1840 ansier dem Magistrate der Hauptstadt Gra^ nnr jene von Marbnrg, Cilli. Vrnck nnd ^eoben erklärt wlirdell. ') Steht mit drm Vorfussri' in kemcr Vrmniüdtschaft 190 Vürgermeister Naisp war ivahrscheinlich der glücklichste aller Borstände, welche die Stadt Pettan jemals hatte, denn kein wesentliches Mißgeschick nach Außen noch i>n Inilern trübte seine Amtsperiode, lrodnrch er auch ill der günstige» Lage war, eine für die städtische Kammer sehr vortheilhaftc finanzielle Gebahrnng dnrch^nführell, die Geschicke der Stadt in den letzten Jahrhunderten zn prüfeli nud diese Prüfungen znm Bortheil derselben zn bennhen, in Folge dessen die Stadt auch seiner beharrlichen Ttaildhaftigkeit den ge^en-wattiern sehr soliden »nd feuersicheren Vanznstand lierdantt, denn lnehr als hllndert Schindeldächer verwandelte» sich in Ziessrldächer, nnb die Stadt hatte anl (5nde seiner Anns-Periode nnr 8 Schindeldächer noch anfznweisrn. Zn»l Schnhe nor Wasserschäden wnrden anf städtische Kosten niele Wliss^rbanten an den Drannfern an^geführt, die brrgi^e HerremMe >lnd der ssirchplah planirt, Mld die alten Kiichplatz-C'infriednli^^inanern abqetraqrn. Die Smiitätopolizei n,'ar den örtlichen Verhältnissen ziemlich entsprechend, dem Stadtpflaster wnrde schon hie nnd da dnrch ein Tro!t>.nr nachgeholfen, die (Hassenbelenchtnnss wnrde verbessert, die Nanien der Kassen wnrdr» wieder nen anfgl^eichnet, nnd ansier der Nmstaltnng nnd ^'rschönernng dr? Nathhanscc< inl Jahre 1827 wm'dc anch rin qa»; nenes Ililinisitionohan^ l»it eiliem Kostenanfwandt' voi, 11,000 si. CM. im Jahre 1844 erbaut. Die bereits besprochene Einführung der I f. politischen, Instiz» nnd Steuerbehörden in Pettan bedingte anch daö Anfgehru deo Magistrates in diese Behörde», nnd so wurde der politische Senat desselben an die Vezirtshauptlllaunschaft übergeben, und am 8l. Jänner — der Iuftizseuat hingegell an das Vezirto-Collegialgericht überantwortet, nnd am.^U. Inni 1850 — ale> aufgl'Iöst betrachtet, »uodllrch das öffeilt-liche Wirken des orgailisirtcu Magistrates Pettem (1 ?"!-< — 1850) nach 62'/) jähriger Thätigteit beschlossen wurde und der Bürgermeister Nmop in Peisio» trai. Kaiser Franz Josef l. erlirß scholl nnterm 17. März 1849 ei» nenes Oemeindegesetz, in ^olge dessen am 8. Juli 1850 zur Wal,! eiueo »eueu ^emeindeuorstaudes, d>»> von der N>,gierung ein gewisser politischer Wirklmgst'reis übeltrageil 191 wurde, und eiues Ansschussrs für dir Stadt geschritten wnrde. bei welcher Wahl Caspar Dengg, Realitü'lenbesitzer ünd frührr Spediteur in Grc>^, als Bürgermeister, Iuftf Adelsbergrr, bürgerlicher Handelsmann, ilud Antoil Tchrafrl, bürgerlicher ^edereinieister, als (^emrindrräthe im Beisein des f. k. Bezirkshauptmauns Carl Greistorfer als Wahlcom-nüssär nrlist „och 1<> Geniriiidr-Anöschnsi. lind 6 Ctsahnlä»-lu'rn erwählt wurden. Der ncnrm'iililtc Vnr^evlueister nnd die beiden (He-mmiderälhc leiten ani 24. Inli 1850 in der Ewdtpfarr-tirche ini Beisein sännntlicher Velwrdl'n auf die seierlichste Weift den Eid ab, worauf der Vnrczcrmeistrr Abends anf der Schiesistätte einen Vall gab. Das ncne K^neindegesch gestattet den Gemeindevcir-stäliden cine weit ausgedehntere Verfügn»^ nber ihr Ge-nieindevennögen nnd enthub dasselbe von der bisherigen d^ntrole der Etaatobehörde». Hiednrch einerseits in die i^agc verseht, >nit dein (Hmieindruernwgen ohne höhere Veloilli» qinig frei verfügen zn können, anderseits von dem Geiste der Zeit gedrängt, »nd berücksichtigend, das; in der lchl abgttvi-chcnen Zeit hie nnd da etwas dnrchznfiihren verabsäumt wnrde, dieß aber theils in der alten Geinrindeverfassnng, und theils in dem anfgesteilten Princip, nach Erhöhung des städtischen Verinögens ^> trachten, seiuen (^rund hatte, sah sich drr Gl'!neindl'v0rstaud lnni rinrr slilchl'u Äii'ug^ von städlischl'n Bednrfuissen ereilt, daft co ilun fast schwer wnrde, die Wahl i» treffen, wo angefangen werden sollte, deuftlbrn nachzukommen. Mit der Crwirknng dcr Ministerialbewilliqung zur Emch< tnng einer Hanptschule wnrde im Jahre 185,0 begonnen, welcher Beginn fiir den Gemeindevorstand und Anoschnß sehr ehrend' ist, dem der Pan des hierzn erforderlichen Schnllmnfts im Jahre 1853 mit einem Kosteuanfwande von 14,l>00 ss. (5A!', folgte, während inzwischen die Nrlu'r. schweimnnüg inl November 185>i den Va» ciner »cnen Brücke über das Bmuuwasser, nnd die Reparatur der gro> ßrn Brücke über die Dran erheischte. 192 Zur Besserung dcr Gesundhcits- und Neinlichkeits-Polizei ninßte ulit der Aulegilüg von Kasseneailälen be> gönnen uud dieselbe alljährlich fortgesetzt werdeu. Der Zustand des städtischen Theaters - der Maßstab der Volksbiidnug iu Ttädteu — das bisher iu scineul Iuncrcu um vou dc>n ^vtra^ drr Dilcttautcu-Vovstclluugru fmlimn'Iich l'chl'lltcu wurdl', uiußtc i>u Iuun'ru uiit ciurn» Kl'stl'naufwnüdl' lnn, tto«»l> fl. (^M. iui Iahrc 1X53 rcstaimrt uud uichrcreu flriucrru dnngcudru Bcdinfuisstu ab^cliols^u wcrdru, wodurch die städtische» Aiuanzcu, theils durch vor üln'r^'lmldc Vaiuiuslal^'», theils durch pcrmcmeute Ans^a-beu, wie z. P. dir Vesoldu»^ der 4 Schullehrer für dic Hauptschuleu ?e., auch sehr iu Anspruch sseummneu werden. Als mit 80. October 1854 dir Pettaucr k. f. Bezirks-hauptmauuschaft zu einein politischen Bezirksamte orgnnisirt wnrde. wnrde niit letzterem auch der bisher den Gemeiude-Vorständen übertra^eu gewesene politische Wirwül^kreis vereint, denluach der Coniiunne Pettan von nun an nur ein ortspolizeilicher Wirkuugsfreis zusteht. Bnrqerineister Deugg, der sein Amt llnbesoldet ver< waltete, harrte iu diesein Dränge der Bedürfnisse bis iu das Jahr 1«5'i ans, und bat wiederholt um seine Enthebung wegen Mangel an zureichenden physischen Kräften, welcher Vitte die k. k. BeHorden nachgaben uud ihn am 17. Dec. 184.') seines Amtes euthobeu, worauf, am 24, Dec. 1855 von den 2 Oemrluderätheu uud Kl Ausschnhmännmi die Wahl eines ncncn Bin germeisters ans ihrer Mitte, im Beisein des f. k. politischen Bezirksvorstandes Carl l^rei-storfrr vorgenommen, uud hierbei der Ausschuß Ferdinand Hoffler, bürgerlicher Ieifeusieder nnd Weiuhändler, zm» Bürgermeister erwählt, nnd am 1. Jänner 185u 12. Au-gust 1808. 2. Josef Carl Neilmam», erwählt und eingesetzt an« 12. Augnst 1808 unter Verzichtleistnug auf jede Vesol-dung, gestorben am 16. Inni 1822. Besitzer der großen goldenen Cwil-Verdienstmednille. 3. Franz Raisp, ernannt l'oni Onberninni einverständlich »uit dem Apprllationsgerichte, init 800 fl. Jahres-gehalt. und in scin Amt eingeführt am 10. Jänner 1825; enthoben am 30. Juni 1850 mid sodann pensiouirt, (war geprüfter Vczirkoconmnssär, Civil- nnd Criminalrichtcr.) d) Mit der Amtsgewalt über einen übertragenen politischen Wirkungökreis. 4. Caspar Dcngg. erwählt am 8. Juli nnd eingesetzt am 24. Juli 1850 (ohne Nesoldimg), ans sein An-suchen enthoben am 17. December 1655. o) Mit der Amtsgewalt über einen ortspoliMlichen Wirkungskreis. 5. Ferdinand Koffler, erwählt am 24. Deeember 1855 und eingesetzt mu 1. Jänner 1856 lnnbesoldet). Nnn haben wir auch noch der porstädtischen Gemeinden zu gedenken, welche erst durch das Geiuemdegesetz nom 17. März 1849 nach Aufhebung der Pattimonial-Vezirksobrig. keitcn zu Oberpettau uud Thurmsch iu, Jahre 1850 eine 12 194 selbststäudige Stellung nnd politische Bedentnng erhielten, daher ihre Geschichte auch erst ooil dem Zeitpunkte ihrer Constituirung als Ortsgemriudem mi Jahre 1850 beginnt, sonach sich ^ou selben bisher nur sageu läßt, daß für jede vorstädtischr i)rtsgemeiude 1 Bürgermeister, 2 Ge>urludc> rathe, 10 Anöschuß» und 6 ErsatMämicr Erwählt wurden, wobci luitcr Iiltrnmnruug dcs k. f. Vrzirköhauptnianiis Carl Grcisttufcr nlo Wahlcuinniissär, nach tz, 56 dro Gc-meindegcfttzco znm Bünzernicistcr 1. für Kanischai Antml Sohlcr, der bisher schon durch 8 Iahrc als Gcuiciudrrichtcr ssttvnkt hatte, aul 1. Inli 1850 erwählt, nnd sauiuit deu 2 Gemeinde« räthcu mn 7. Juli desselben Jahres in der Pfarr-kirchc St, Peter und Paul beeidet wurde; hingegen 2. f ü r N a u u : Audrcas Pall, der bisher bereits auch schou durch 9 Jahre als Gemeiuderichter grwirl't hatte, aul 2, Juli 1850 erwählt uud saunut' den 2 Gemeinde:ätheu am 7, Juli desselben Jahres iu der Pfarrtirche <ät. Martili zu Haidiu beeidet wurde. Diese Gememdevorstüude übten ».um mm an — sileich jenen der inneren Stadt — den ihnen nom Staate nber-tragenen politischeu NirknnMrcis bis zur Auflösuuss der Bc'zirfshauptmnnnschaft Pettau (30. Oetober 1854) aus. worauf dieser NirkuuMreis an das neu actimrte politische Bezirksamt wieder anheimfiel und die öffentliche Wirksam-feit der Gemeiudcoorstäude lediglich eine ortspolizeiliche wurde. Pcttau's Viirgerwehren. ^. Dag nniftrmilte börgerlicht Caoallmc-Corpz. Als im Iahrr 1663 der Einfall der Tnrkeu in Steiern drohte, uud Kaiser Leopold I, den Pettaueru auftrua,, ihre Stadt in Vcrtheidiczuugszustand zu sehen, ergriffen die Pettauer Bürger unter dem Stadtrichter Franz Guffante ^ 195 unseres Wissens — das erstemal die Naffeu, die sie zur Vertheidigung der Rechte ihres Kaisers und Neschichung ihrer Stadt mit einer solchen Begeisterung nnd solchem Mllth getragen, daß sie die vom FM. Moutcencoli zur Miwertheidignng der Stadt gesandten 4 Compagnien für überflüssig hielten nnd sic in die Stadt gar nicht hinein ließen. Dieser Fall wiederholte sich im Jahre 1704, als sich Pettan gegen die Knrnz^n in Pertheidiguugostaud sehte. Kaiser Carl VI. liefahl ain 5. Ma'rz ' 1739 Bürger uud Handwerksburscheu an Sonn- nnd Feiertagen dnrch das Militär exerciren zu lassen, wodurch eine Laudmiliz entstand, die in Pettan bei den von der Laudesslelle be-willigt gewesenen städtischen Grenz- uud Burgfriedeilsberci» tnngeu zu Pferd, nnt der übrigen Bürgerschaft zu Fuß, in militärischer Ordnung nnter Tromptten- nnd Paukeuschall mit fliegender Estandarte paradirte uud den Ursprung des bürgerlichen Cavallmr-Corps bilden dürste. Als bei einer großen Fenersbruust die Estandartc sammt der Constitution nnd den soustigen Arte» des Bürger > corps verbrannte, wuvdc im Jahre 1769 ourch den nach« herigen Stadtrichter Franz F. Wasser eiue neue Vstauoartc mit dem Sinnbilde des heil. Georg als Schutzpatron »nid dem k. k. Adler wieder augeschafft, welche sodann anch fortan bei jeder Ansrürkung paradirte. Einige Jahre blieb dieses Corps fast verschlafen als solches eudlich im Jahre 17^8 nnter der Leitung des ge> nannten Stadtrichters Franz F. Wasser als Commandanten, Martin Petzl als Hauptmalin, Aloiö Hofmann als Liente-naüt und Jakob Poschingcr als Adintanteu, zn einem nni. fonnirtcn Jägereorps sich bildete, nnd Graf Cajetan von Wiloenstein, k. k. geheimer Nath nnd Commandeur des Leopoldordens, späterhin als oberster Inhaber dazn erwählt wnrde, welcher anch diesem Corps eine seidene Fahne mit dem gräflichen Wappen schenkte, nnd sammt seiner Ge» mahliu bei der Fahnenweihe einen Nagel hineinschlug. Nun hat dieses Corps immer mehr sich ausgebildet, uud war bei der Durchreise Kaiser Leopold II. mit dem sicilia» nischen Königspaar von Fiume nach Wien durch dir Stadt Marburg, im Jahre 1790 beflissen, dem Laudesfürstcn die 13' 196 gebührende Ehrenbezeugung und Huldigung zu erweisen, zu welchem Zwecke ro am .,om allerhöchsten Hofe mittelst eines an das Vandeognberninm gelangten Präsidial-schreibens nom 24, Angnst 1793 eröffnet wurde, die im Wege des Marbnrgrr Krewamtcs dnrch den Pettauer Ma-gistrat drnl Corpoconunando unterm 18. September 1793 19? eröffnet wlnde, welche hohe Geuehmiguug Veraulafsilug war, daß sich in demselben Jahre, noch vor Cinlangnng derselben, das Corps neu nach der Adjnstiruug des k. f. i. Chevaur» legers - Regiments >nit dunkelgrünen Nuckel, hellrothen Aufschlägen und Krägen und gelben Knöpfen, weißen Vein-kleidcrn lind Westen, hohen Stiefeln, Helm mit schwarz-gelben Kamnnoscn, Larabincrn imd simid^n Lavallerie-säln'ln - mit dcm, dcn l.icrschicdclle>^ Chan^-il zufmnmrndm Vlnschriftslnäsn^'u Abzl'ichsn - l>>ufor»ürtt' und die Pferde mit rothe» ChalimPleii, schwarzem Riemzena. lmd gelbrll messingenen Schnallen »ersah. Diese nene Ädjnstirnnq wnrde durch lnonatliche Ab-schla^^ahlnnsscn der Corpo^lieder reaüsirt, nnd das Corps rückte zn dcm am 30. Mai 1793 eingefallenen Fruhn-leichnamsfeste schon in der nenen Unifm'ni ans. ans lvel-chem Anlasse der Lorpscaplan ^ilalis .^aniann an das Corps in Gegenwart des obersten Inhabers Grafen Cajetan lwn Wildrnstein eine gehaltvolle Ansprache nber das Thema: „Gebet deni Baiser ivas des Kaisers, nnd Gott was Gut» tes ist" Math. 22. Cap. 21. Vero) hielt. Während den französischen Äriegen hatte dieses Corps im Jahre 1797 znr schleimigen Transportirnng der bei der k. f. Armee damals höchst nöthig gewesenen ärarischen Na-tnralien, welche die Unterthanen wegen zn vielfältigen ^>or> spannsleistnngen nicht mehr verführen wollten, nach einer, von dem Kreishanptmanne von Vrandenan, dein Verpflegs-Verwalter von Artner, nnd dem Invalidrnhano-Comman-danten Major von Talzberg abgehaltenen Commission, nicht mir Estafetten nnd Ordonnanzen zn Pferd bei Tag nnd Nacht, wie es znr Verpflegung der Armee erforderlich war, dnrch freiwilliges Anerbieten abgesendet, nnd alle sonstigen erforderlichen Garnisonsdienste geleistet, sondern dnrch Ver-Wendung der Corpsordonnanzen wnrden auch in einem Tage 250 Vorspannswägen aufgebracht, wie nicht minder der Corpseommandaut Wasser und alle übrigeu Corpomitglieder, die Pferde hatte», solche gratis zur Verführung der so dringend gewesenen Naturalien dcm Aerar znr Verfügung stellten. 198 Das Corps hat writers auch einen beträchtlichen Militär-C'rgänznngstraiwport von 699 Mann, in welchen unweit Pettau eine Meuterei gegen den Transportseum-lnaudantrn aliöbrach, entwaffnet und zu Pferd bis nach Marburg schmf eseortirt. Vei dein Cinbrilch der Franzosen in Sleiermark nnd deni hierauf erfolgten Anerbot hat dieses Corps mit höherer Oe-nehmigilng nnter Mitwirt'nng des Bürgermeisters Freiherrn v. Schaller auf feine eigenen dosten eine Werbung von Freiwilli-gen znrLandes-Vertheidigilng veranlaßt, ans seinen Mitteln 39 Mann angeworben, dann alier auch ans den benachbarten Herrschnftsbezirken 11? Mann anzuwerben geholfen, nnd sämmtliche Freiwillige des Marbnrger Kreises und ans der Stadt Radtersbnrg mit ihrer Umgebung unter Commando des Oberlientenants Ignaz Anton Andlingrr in die Haupt-stadt Graz abgeführt, worüber das Corps ein ausgezeichnetes Belobnngsdecret ääo. Marburg 24. Jänner 1891 erhielt. Als die Königin beider Sieilien im Juli 1802 anf der Rückreise nach Italien begriffen war, rückte das Corps abermals on ^araäo iu Marburg ein, ritt der Königin entgegen, paradirtr während ihres Aufenthaltes in Marburg und begleitete sie bis zum Scheidewege. Dir Königin legte auf diese Hnldigung der Pcttauer Bnrger, welche vor vielen anderen Städten der Steiermark dao Vorrecht genossen, ein Vürgereorps bilden zu dnrfcn, einen so großen Werth, dasi sie dieselben bei diesem Anlasse mit Ans^eichnnngen überhäufte, welche das Corps auch nicht unwürdig war, denn es bildete um diese. Zeit bereits cinen streng militärisch organisirteu, gut cžrercirtrn nnd be-rittrnen Körper, dessen Mitglieder ans Ehre verpflichtet, für den Kaiser nnd das Vaterland beeidet und an Suboroiua-tion gewöhnt waren. Ailsicr dem reglementmäßigen Exercieren war das Corps auch ans die erforderlichen Uebungen im.Schiesien nach der Scheibe bedacht, und da hiezn die alte Schieststätte im Stadtgraben, lieben dem Fasangarteu des Schlossen Ober-Pettan zn nnbequem war, erbaute der Corpö-Cmporal Peter Wagner, der sich später zum 1. Rittmeister nnd Escadrons-Commandanten emporschwang, im Jahre 1802 199 auf seine Kosten eine neue sehr luxuriöse Schicfchätte am linke» Draunfcr südöstlich der Stadt, wozu der Orliudstein nittcr Paradiruug des gesammtcn Bürgercorps von dem Corpscaplan Allton Koderitsch feierlichst eingeweiht wurde. A»s einer Standesliste (nun Jahre 1804 entnehmen wir, dasi drr Cffectivstand des Corps seit dem Jahre 1790 sich bedeutend verstärkt habe, denn im Mai 1804 bestand der Stand in folgenden: Corps-Commandant: Franz H. Wasser, 1. Rittmeister und Cscadrons-Commandant: Martin Pchl. 2. Rittmeister: Alms Hofmanu, Obcrlientrnant: Izyiaz Anton Andlillger. „ Jacob PoschuMr, lHorpsadjntant, Unterli^ntenaiit: Franz F. Kami, Nechünngsfnhrcr: Math. Josef Miter, Lorpscaplan: Anton Kodrritsch, Lorpschirm'g: Leopold Neckcrmailn, Fourier: Franz Schranzhofcr, nebst 2 Wachtineister, ss Corporate, 70 Geilicine nnd 12 Trompeter. Nach dem gänzlichen Abzng der österreichischen Trnp-pen ails Ptttan iin Jahre 1805 »ersah das Corps vom 5, bis 16. December den Oarmsonsdienst, an wclch' lcß-tereln Taq die französische Bcsatznng denselben übernahin und bis zll deni am 26. Deecmber erfolgten Abzngc versah, woranf das Bnrgercorps delisclben bis znm Ciu-treffen der östcrreichischeil Trnppcn wieder nbernahni. Nach dcnl Ableben des eifrigen nm dic Orgauisirnng dieses Corps viel verdienten Commandanten Franz ^ Wasser, bürgerl. Brannleisters, wnrdc am 2. Juli 1808 der Pächter der Herrschaft Oberpcttall, Josef Carl Ncnmann, zn>n Obersten lind Cm-psconlmandantcn, nnd knrz darauf am 12. Anglist desselben Jahres auch zum Vnrgermcistcr erwählt, wodurch er die beide» höchsten Würden der Stadt m feiner Person vereinte, deren Zweckmäßigkeit während 200 der französisch?,, Juvasiou iu Pcttan vom 30. Juli bis 19. September 180!) il»d vom 10. December 1809 bis 9. Immer 1810 sich erprobte. Bei diesen« traurigen Aulasse bewährte Pcttau's Bür-gercorps seiue Vaterlandsliebe und Treue festen das Hans Habsburg-^othringeu eben so glänzend wie im Jahre 1797 und 1805>, denn es versah nicht nnr den GaruisouMeust uud bewachte die ärarischen Güler Tag uud Nacht, souderu transportirte dieselben mit vieler Mühe nnd Opfern nach Ungarn, uud einzelne Glieder dieses Corps erwiesen der Armee noch weit grös;erc Dienste durch Kuudschaftsnach-richte». Währeud Pettau's Besetzung durch die Franzosen versah das Vnrgrrcorps mit diesen den Garniso nodienst gemeinschaftlich. Von dem Tag des Abmmsches derselben ails Pettau versah das Bürgereui'ps aber allein den Gar-nisouodirust bis zu dem im Mouate Februar 1810 erfolgten Einrücken deo k. f. Infanterie - Regiments Neu - Simbscheu Nr. 48, dessen Obrist uud Commaudaut dasselbe aber auch dadurch sehr auszeichnete, das; er die Negimeutsfah-ueu das höchste Gut eiues 5lriegers - denselben auf seiuer Hauptwache mit deu Worteu überreichte, „daß er sie in die Häude würdiger Bürger übergebe." Um die ehrenhaften Männer, welche in dieser wichti-gen Iuvasiousperiode iu deiu Bürgercorps eingereiht waren, aber anch keuueu zu lernen, lasseu wir deren Namen hier folgen: Stab: Obrist und Eomluaudaut: Josef Carl Neumann. Rittmeister uud Adjutant: Jacob Poschingcr. Corpscaplau: Anton Kodcritsch. Oberlieutenant-Auditor: Andreas Prcah. „ Nechnnngsführer: Mathias Rcitter. Corpsarzt: Leopold Netermann. Nechuuugs.Adjunct: Josef Wanzl von Naiuhofcu. Fourier: Franz Hchrauzhofer. Pwfosi: Anton Springinottee. Corpsschlnied: Josef Dworschack. Corpssattlcr: Vinceuz Mancher. 201 Kapellmeister: Anton Titta. StalMrompetcr: Veit Marin nut 6 Spirllenten. Estandartefnhrrr: Johann Winklcr. Eseadro n. 1. Rittmeister: Alois Thaddäns Hoffman». 2. „ Ignaz Anton Andlingcr. Oberlicntenant: Franz Schrafl. „ Geurg Habisch. Unterlieutcnant: Johann Nep. Mazon. „ Franz F. Ekant. Wachtmnstcr ^ Icirob Marenzcllcr. , Anton ^ll'in. Tromprtcr: Anton Alarin. Corpowlc: Jacob Inrninnn. „ Pctrr Wassnrr. „ Friedlich Tsch^'ch. „ Franz Lridl. „ Iosrf Tl'ist^stin. „ Anton Michclitsch. 72 Gcnicine. Kaiser Fmnz cnt>iitn^'n dic Vcrdicnstl,' dco Prttmicr Bnrgcrcorps, wclchcs ihni ani 2Z. Soptl-nibn' 180? bei scincr Anwescnhrit in Pettan glcichfalls anfioarttte nnd ln'i ihni den Dienst versah, nicht, nnd wiirdilitc dil'selln'N ini Jahre 1810 dadnrch, daft er ihin znni ^ohn!,' für trenc nnd nnt lnelen Anfopfernniien geleistete Dienste das Traben der Mi!itär-(5lirenzeichen, nänilich des goldenen Portc-^pocs nnd der Feldlnndc bewilligte, welche kaiserliche Onadenbe-zcngnng lwll dcn! ^andesgnbennnm nlitenn 28. October 1810 an das Marbnrger Kreiöaint nnd >,wn diesenl am 10. Nooembcr 1810 dein Pettaner Magistrate eröffnet, gleichzeitig aber dnrch Armee- nnd Oencralconnnando» Befehle dcn jälnintlichen Truppen detannt geniacht wnrde. Außerdem erhielt noch der Obrist nnd Lorpscommmi-dant Josef Larl Nrnmallll als erster Repräsentant des Corps am 26, Angnst 1810 die grosie güldene Civil-Verdienstmedaille, nnd stand — so ausgezeichnet - bis 202 zu seinem aln 16. Juni 1822 erfolgen Ableben dein Corps dor — dessen Dieustleistungen in den Frirdensjah-rcn außer den Ansrückungen bei der Anwesenheit des Monarchen, — die 181? abermals erfolgte, oder einzelner Meder des allerh. Kaiserhauses, des ^audesgouverueurs oder commandirruden Generalen, lediglich an? den Paraden bei Hof- nnd .Kirchenfesten, als dcni Oebnstsfeste des Kaisers, dein Frohuleichnamstage und hierauf gefolgten Souutag, dauu der jähvlicheu Musterung bestand, lvähreud bei Be-gräbmssen einzelner Corpsgliedcr nur die reglenleutsmäßige Abtheilung desselben ansrückte. Von dein Tode Neumann's bis zn dem Zeitpuncte, als der neu ernannte Bürgermeister Franz Naisp im Jahre 1825 als Oberst das Corpscommando überualnn, führte der Nittineister (^eorg Habitsch interimistisch das Kommando. Obrist Raisp führte das Corpscommando bis 12. Februar 1828, woranf er auf seine Stelle rrsignirtc und Major Jacob Poschiuger in dieser Eigenschaft das Corpscommando bis zu seinem am 18, November 1835 erfolgten Ableben führte, in Folge dessen der Rittmeister Frauz Moriz Grün znm Major und Corpscommaudanteu vorrückte. Mit den Handels- nnd OrwerbWerhältnisscn Pettau's sank in gleichem Make anch der Wohlstand der Vi'ngcr im 3. und 4. Deeennium dieses Iahrhuuderts, nnd dadurch war es vielen Mitgliedern des Korps schon längst nicht mehr möglich, ein Nrilpferd für den Corpodieust zu halten, was in Friedenszcilen geradezn auch nicht nöthig luar, da zu den Paraden bei Hof- nud Kirchenfesten stets zu Fuß ausgerückt wurde, welche Ausrücknng jedoch im Wider» sprnche mit der Cavallerie-Adjustiruug als Chevaurlrgew war. DicS veranlaßte das ^orps Se. Majestät den Kaiser Ferdinand im Jahre 183? zn bitten, ihre Adjustirung in die Iägeruuiform — da es ursprünglich ein Iägereorps war — mit Vribehalt des militärischen Ehrenzeichens iim» wandeln zn dürfen, worüber die Erledigung erfolgte, daß die Aenderung der Adjustiruug vou (5hevanzlegero zn Jägern zwar teinenl Anstande unterliege, des Tragens des militärischen Ehrenzeichens sich das Corps künftighin aber zu enthalten habe, welche Resolution dem gesammtcn Bürger» 203 Corps bekannt gemacht wurde, worauf selbes nicht mehr ausrückte, wodnrch Ptttau'e Vürgrcorps iln Jahre 1837 sich auflöste mid die Cstanoarte zur historischcll (5>inucrnng in der Haupt- nnd Stadtpfarrkirche au der Seite des Schutzpatrons St, Georg aufgestellt wurde, allwo sie noch heute zu sehen ist. Zmn Schlüsse lassen wir den Staud des Corps zur Zeit der Auflösung desselben folgen: u.) Stab: Major nnd (5mnmaudaut: Franz Moriz Grnn. Adjutant: Franz . snltate erfolgte» : »,) Stab. Comllinndant: Panl Stark. Verwaltnngsrath! Friedrich Dormns, Hanptinann. Adjutant:' Oswald Lakitsch. ^icnteilant, Nechnnngsfiihrer: Ignaz Spriheison., Oberlientenant. Aerzte: Josef Mathans, Dr. der Mediein, nnd Wenzel Hrgcnpart, Dr. der Medicin; dann 1 Führer. 1 Kapellmeister, 1 Dwisions-Tambonr und 14 Hantboistcn. d) Die 1. Compagnie. Hauptmann: Franz Moriz Grim. Oberlientenant: Josef Ianeschitz. Unterlientenant.- Friedrich Carl Schwab. „ Anton Schrafl. 2 Feldwebel. 205 12 Corporate, 2 Tambours, 86 Garden. o) 2. Lompaguie. Hauptmaun: Johann 3erch. Oberlientenant: Joses ^utofnak. Untcvlieutenaut: Iohauu Vauulrister. „ Johann Negscheidcr. 2 Feldwebel, 12 Covporäle, 2 Tambours und 85 Karden. Zusammen 233 Mann. Die tactischen Uebuugrn nahmen hierauf einen so günstigen Fortgang, daß die in dieser Zeit znm Schnhe des Ciqenthlnns nnd Aufrechthaltuug der Ruhe nöthig ge-wesenrn Nachtpatrouillen sogleich Tag für Tag vollzogen werden wliiiten. da die Vallerntlimulte zit Grosiscunlag, Friedan nnd Mallegg dieselben sehr nöthig machten, nnmuif die Division bei dein am 19. April 1848 stattgchmdenen Gebnrtsfeste des Baisers schwarz geNeidet, mit griin-weisien Schärpen ssczint, die Mannschaft mit Hans nnd Iagdge-wehren, die Ossi eiere mit Säbel bewaffnet, auch auorncke» konnte, welche Parade zn den Frohnleichnamofesten am 22. und 25». Imli sich mit dem wiederholte, dasi hiebei bereits ein Zng nntcr Commando des Lieutenants Johann Weq-schrider, nach dem Mnster der Wiener und Omzer Rational-Garde, mit dnnt'elblailen Waffemöckel!, mit rothen Pa^poil und weißen Knöpfen, hechtgrauen Pautalons, schwarzen Czcckos mit Rosischweifen und versilberten Adlern, dann schwarzen Riemenzeug, egal adjustirt war, uud an beiden Seiten des Baldachins Spalier bildete. hierauf sehte die Garde sowohl die Nniformmmg nach der geschilderten Vorschrift, al5 anch die (^ereitien, nlit Fleiß und'Besonnenheit in gesetzlicher Nnhc fort, nnd leitete dle Auschaffilug einer Fahne inl Supseriptionowegc nntcr den 206 Franen Petlan's ein, während 200 Stück Gewehre ans drin städtischen Kannneramte beigeschafft nnirden. So gedieh dao Institut in allen seinen Anfordernngen nnd Bedürfnissen, dnrch wahrhaft patriotisches Znsaninien-wirken, seiner Angabe nollkommeii bewnßt nnd dcm Bei-spiele des so nerdienswollen einstigen Pettatier Viirgereorps nnl so leichter sollend, als der ehenlalige Major nnd Vnrger-corps - ^oinmalidant Fran'^ Moriz Grnn, Hanptniann der ersten, und der ehemalige Rittmeister desselben (5orpo, Iohami Lerch, Hanptinann der zweiten Gardr-^ompagnie war, bis znin Anfang des ?I>l'onats September 1848 der Art, dasi ans den 27. desselben Monats dic Fahnenweihe bestimmt wnrdc. Die reiche Fahne war ans weisiem Seidenstoff mit yrnncr Vordiire — die Farben des Landes — in der Mitte einerseits das Landes-, nnd anderseits das Stadtwappen reich gestickt, das von den Fahnenpathinnen Anna Grün und Vietoria Strebell gewidmete grnne, reich gestickte Fahnenband aber, mit deren Namen nnd dein Datnm der Weihe versehen. So kam de>' 26. September heran, an welchem Tage Nachmittags 5 Uhr, die nor dem Nalhhanse sin die National-garde nen errichtete Hanptwache bezogen nnd »or derselben cine PlalMnsik bio znm Veginne des Theaters anfge-führt würde. D:e !heatervorstellnng, irelche mit dcr Gegenwart der Fran Gemahlin des Herrn Landesgmwernenrs, Gräsin v. Wickenbnrg beehrt wnrde, ist mit einem anf das be^or-stehende Fest deutenden Prolog eröffnet nnd das Stnck non Dilettanten gegeben worden; woranf eil! großartiger Fackel-zng zn Ehren der anwesenden Gäste die Feier des Vor-übendes beschloß. Als Paradeplah für die Fahnenweihe konnte wohl kein passenderes Terrain gewählt werden, als der Garnisons-Crereierplah. Der Eingang war mit 2 Pyramiden gezieret, in der Mitte erhob sich ein Tempel mit dein Altare, nor welchem die Pettaner National-Garde-Dwision. 233 Mann stark -nnter dem Commandanten Paul Stark c« Bronte aufge- 207 steNt, und eine Lonipagnie der Garde oon Marburg nnt fliegender Fahne dir rechle und rim- gleiche (^,„^gnie der Garde von Nadkersburg die linke Flanke bildete, Jäger der f. f. Garnison lukrän^trn den Paradeplah. Nachdem der !i?bercon!mandant General-Aiajor Pinrenz Pürfher »mi Pnrkhain die Rrvne gehalten, die Frau Landes» gonDelurnro-Geniahlin Gräfin do» Wicken burg, die Fahnen-niiltter Amia Onmi inid Victoria Strebcll. der Magistrat, de,- Iiivalideüha»^ ^lniunandant Oberst Rotter von Noseu-schlurrt, niit dem Platz - Commandanten, nnd dcn übrigen Stabs- und Oberofficieren nnd Militärbeamten der Gar-nison, nnd Gardrn von Graz, Laibach, Marburg, Cilli, Radkersburg, Frieda». ?icistril), Elirenliansen. Kötsch, Pol-strail, dann mele Mitglieder drr Wieucv luid Grnzrr acndr-mischen Legion sich in die zn beideu Seiten errichteten Zelte begaben, mid 40 in dcn steirrmärlischen Landeofarben geklei-dete ^ahnenfränlein — dic Vlüthen der Stadt - den Tempel umgeben liatten, eröffnete der steiermärtische geistliche Gnbev» nialrath nnd infnlirie Probst Johann iuanß mit ciin-r gelialt-vollen anf das Fest deö Tages nnd die alten geschichtlichen Erinnerungen der Stadt lnnwrisrnden Rede den Kottcsdienst, worans die (5i!Uoeihinig drr Fahne, daö nnter Assistenz lwn 14 Priesteril crlebrirtr Hochanit nnd das 1« I> lioninuindanten Hauptinann Ludwig Stevens, den gesaminteu Garuisousdieust in der von Militär eutblöstte» Stadt überuahiu uud Iiieruuter selbst die schwierige Veivachuug deo Militär-Stockhanses, Ver» pflegs - Mliga^ins, Hanptzollamtes n. s. w. zu verrichten, sich nicht scheute. Die mchrmonatlichen Anstrengungen im Dienste haben inzwischen dir ph>isischen Kräfte des greisen Gorde-CommaN' dantrn Panl Stark so sehr erschöpft, dasi er wegen seiner Erfraukuug das Garde Eominando an den Hauptmaun Iolianu ^erch im Monate November interimistisch über-grben mustte. Der nunmehrige Intrriins Eomnuindaut ^olmnn ^erch wnsite die bishengr 3rene, Ergebenheit nnd vortreffliche Gesinnung der Gm'de fortzupflanzen, nnd fand sich geehrt, einen so makellosen Körper, wir es die Pettauer National-garde war, vorzustehen, weshalb er es anch nicht versäumte, am 16. September 1849, als die Eisrnbahustrecke von Cilli nach ^aibach dnrch Se. k. k. Hoheit dem Erzherzog 209 Albrecht als Stellvertreter Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef eröffnet werden sollte, dein auf der Eisenbahnstation Kranichsfeld dilrchfahreudeu Stellvertreter des Monarchen, dnrch Paradirnng der Pettanrr Karde, init fliegender Fahne nnd klingendem Spiele zn huldigen, wenngleich dieser Festung — wie wir ans der Handelsgeschichte ersehen — gleichsam der Leichenzng für Pettan's bisherige connner-cielle Wohlfahrt war. Der t'aiserl. Stellvertreter beauftragte den Marbnrger Kreishanptmaun, der Natioualgardc für diesen Beniris von „^iebe uud Anhänglichteit", Treue und aufrichtiger Vater» landsüebe die volle Zufriedenheit nnd den innigen Dank zn erkennen zn geben, was mit Lrlasi des Kreishaupt-»nanncs vom 18. September 1849 nnd durch Intimation des Prttauer Bürgermeisters vom 24. desselben Monats für die ausgezeichnete Haltuug der Pettauer Garde zu Krauichs-feld, anch erfolgte. Bei der am 4. März 1850 stattgefundenrn Feier des Jahrestages der Coustitntionsverleihung wurde die Garde zum ersten Male dem nun eingesetzten politischen Chef, k. k. Przirfichanptmann Carl Greistorfer, vorgestellt, nnd am 24. April hatte sie die Ehre, eine ^ahneneonlpagnie ^nin Empfang Sr. k. f. Hoheit des (5rcherzogs Johann, welcher an diesem Tage Abends ^»r Abhaltung der für den ful» genden Tag bestiunnteu Sihnng dcr Pettaner Landwirth-schafts-Kesellschasts-Filiale eintraf, vor dessen Hotel als Ehrenwache anfznstcllen. Alo bicranf Se. Majcstät der Kaiser Fmuz Josef am 1l). Mai 1^50 anf der N^ift nach ^aibach nnd Trieft die Eisenbahnstation Krauichsfeld passiv, stellte die Pettauer (^arde bei diesem Vahuhofe eine sahnen - Eompagnie als Ehreniuache anf, welche den Monarchen nuler deu Kläügen dcr Voltshymnr empfing, niorallf Hochderselbc sie zn inspiciren nnd drfiliren zn lassen geruhte. Am 15. October 1850 starb der schon dnrch lange Zeit leidende Hanptmauu der 1. Compagnie ^'raui Moriz Grün, ein biederer Bürger, der einst im 4, Dragoner-Regimentr diente, nnd nm das Ge»,einwohl der Stadt Pettan, in der er als Magistratstanzlist, dann als äußerer 14 210 Math, Kämmerer >md 5teuereinnehu>er, Theatcr-Düettant zli wohlthätigen Zlnecken, Major drs nniforinirtcn bnrgerlicheil Cal'allerie »Corps, nnd endlich (Us Hanptmauu m,d Coin-psignie-Commandaut der Nationnlgardr oft initlnaterillleli Opfern -— wirtte, sich mehr al? jeder seiner Zeitgenossen, Verdienste erwarb, Au seine Stelle wurde Franz Kanzler znm .s^anptniauil fl">r dic 1. (5lnnpaqn>^ crlcählt. imch dcsien ll^brrsicdlniu^ nach Graz (5arl Hi^'roln'n^'r Haüptniaiin wnrdl'. Die sich iinmn' frirdlichcr ql,sttiij^,dcn ^crhältnisftmin-dcrtcn nnch dcn Dil'list dcr NlUional^ardl'. wrlcher nnnnirln' lediglich noch in dcn Paraden bei kirchlichen Festen bestand. Nachdem mit dem allerhöchsten Handschreiben vmn 81. Derember 1851, womil die Grundsätze der künftigen Cinrichtnnqei! des Staats lwrlV'V'ichnet wlirden, die »nit dem Patente vom 4. März 184!) bewilligten Zugeständnisse anßer znaft traten, so beendete in Folge dessen die Pettaner (Narbe ihre Wirfsanileit, mit dem beruhigenden nnd ehren» den Vewilßtsein, dasi ihr kurzes Dasein ein Muster twn Trene, Ergebenheit nnd Tliattmlt war, nnd sie wnrdig ist, den Thaten des einstigen Pettaner nnisorniirtrn bürgerlichen lüauallerie-Corps angereiht, lind der Vergessenheit entrissen zn werden, wefthalb wir hier anch noch den Stand der Garde znr Zeit ihrer Auflösimg folgeil lassen, alo: Stab. Interims - Divisions - Commandant: Johann Lerch, .s>anptmallu der 2. Compagnie. Nerwaltnmprath! Josef Adeloberger. Adjutant: Oswald Lakilsch. Unterlientenant. Rechnnngosührrr: Iguaz Tpril>ei ^Ln., ^berlieuteuaut. Chefarzt: Cajrtan Materlle; "daull 1 Fahnrnführcr, 1 kapellmeister, 1 Dwisiouo- !ambonr und 14 Hautbmsten. 1. Conipagnie. .s)anptn>an!l: Carl Higeiöbergrr, Oberlielitenant: Leopold Prieger. 211 Untcrlmltcnant: Friedrich Carl Schwab. Josef Perko; 2 Feldwebel, 10 Corporate, 2 Tambour und 80 Garden. 2. Compagnie. Hauptmann: Johann Lerch, zngleich Interims-Dim-sions'Couiniaudant. Oberlienteuant: Josef Lnkofnak. Uilterlientenant: Johann Vaunieister, „ Courad Mist; 2 Feldwebel. 10 Corporate, 2 Tambours mid 80 Garden. III. Handel und Gewerbe. Die geographische LcM und politische Vedentnna, don Pettcm lierschasstc dieser Stadt anch schun sehr fmhzeitig eiile Wichtissteit für den Handel, was der Umstand er-weiset, daß zn Pettan schon im Ialne ^l^i eine Zoll- nnd Brückenmauthstätte — sonach die älteste uns bekannte in Steiermark — bestand Ob der Handel nm jene Zeit ein Ein-, Durch- oder Ausfuhrhandel war, ist jetzt wohl eben so schwer zu be-stimmen, als die Produete, mit welchen damals hier Handel getrieben wurde, da die näheren Daten erst ans drin 14. Iahrhnndert herrühren, in welche» wir schon Jahr-markte treffen, ans denen Loden, Leder, Kleider. Wachs, Honia,, Felle nnd Väl^e lierhaudelt wurden, während der Änsfnhrhandel mit Weinen nach Kärnten und Kram, schon 14» 2l? im Anfange dcö 14. Jahrhundert's zn Pettan so bedrulend war, das; dee ^oiidec'surst den Pettaner Bürgern Hinsicht-lich der Verführung derselben besondere Privilegien verlieh, bezüglich welcher wir — um durch Wiederholungen nicht zn eriuudrn ^ anf die Denkwürdigkeiten des Mittrlalters (Seite 141) vcriueisen. Im 14. Iahrhnndert besaß Prtwi, ana, da? Pnoi-Icginni, nut Virli dcr Dran »nd Mur r>lt!a»ss lmch Italioi zn hnndclu u»d in5bchmdm „„^nnschro Pich dahi,, ab^u-schei!, wclch^s Privilc^inni dir Prttmn'r Bürger auch ails „schwere Habe" (Kilpfer. Wachs u.) gerne ausgedehnt mid dieselbe über den Karst nach nnd von Venedig verführt hätten, dieöfalls aber über dir Klage der Wiener Bürger von Herzog Albrecht am itt.Inli 18t!8 abschlägig bcschirdcn wnrden, indem die Htädtc ^in^, Enns, Steicr, Nelö nnd Freisladt dem ^andcsfürstrn bekräftigten, daß PeNan nie ein sulches Vorrecht besessen habe, '^nmal solche Waaren über den Semmering, Indenburg nnd Villach nach Venedlg immer verführt wurden. Da ungeachtet dieses Verbotes noch die Straße über Pettan benutzt wurde, so erließ Herzog Albrecht am 25. Inli 1889 abermals rinen Befehl, alle Kanftente mit ihren Waaren auf dirser Straße anzuhalten nnd den weitern l. f. Befehl nbznwarten. Als im Jahre 1393 die Stadt Graz ein Stapel-recht für alle KanfmannoMer anf 7 Jahre erhielt, wurde ihr gleichseitig aufgetragm, darüber zu wachen, daß aus der Straße über den Ämst nud über den Hartberg gegen Pctwn lein Handel getrieben werde, widrigem die betreten werdenden Waaren zn Gnnstcn des LalldrMrsten nnd der Stadt Graz weggenommen werden können, Jin 15. Ialirhnnderl fmdcn wir nicht nur den Handel in Prttan erweitert, sondern anch den Gewerbebetrieb in einem grwisien Aufschwünge begriffen, delni die Handrlo-nnd Grwerbolente waren nm jene Zeit so zahlreich, daß sie in den, engen Termin, den sie heute b>wohnen (immr Sladt), nich! zureichenden Nanm sür ihre Wohn- nnd Ge-weib^stätlen hatten, sondci'.i sich in einer Vorstadt ans-breiteli mnfttr», wodnrch Kainr Friedrich lV, im Jahre 216 1458 veranlaßt war, mit dem Salzbnrgrr Erzstifte das Uebereinkoimneu zn treffen, daß die Oewerb^> nnd Handels« lente iil der Porstadt, den in der Stadt gesessenen Vnrgern gleich gehalten werden sollen. Cben so hat Kaiser Friedrich IV. im Jahre 1458 da? Prioilrgimn ertheilt, in Petlan anch am Crichtag in den Psingstfeiertageil ciiu'n Iahriuackt lnit Fn'ymlg 14 Tagr ^nir und 14 Tlil^' nach, su zu haltl-ii, luie bereits der Iahnnarkt am St, Oswaldstag ^'lialrt'n wnrdo. In Pcttcm malen sonnt nm di^' Mittr dcs 15. Iahlhiuid^tti! 2 Mätttr, lvolion jcd^r 4 Wochl'li ^'schliche Dann' hattr, wao hin-ländlich bcwcist, daß dcr Handr! mn dicft Zcit sich m^klich lni^drlintt', ziinml drr danial^ äiisil'rst mäs;ni/' Zoll iiu Jahre 14!14 um die nanihaftr Tnnimc uon jährlichen .'^00 Pfnüd Pf^nili^'n verpachtet >uar. Im 16. Jahrhundert finden wir Pttlan als Handels» platz fnr Felle, ^oden, Kotzen, Hänte, Ocl, ^'igcn, Mandeln, Neinboerrn, Seifrn, Alail», Zchivcfel. Aalfische, Weinsteil!, Selchfleisch, Tnch, Saninit, Wach^, Schnlecr, Vlei, Visen, Stahl, Steiennesser, Zinn, fische, Äiuschnerwaaren, Piipier, Hoilig, Nnschlitt, Käse, 7>'!ach5. Sal^, Looh. Schmalz Neitter, Siebe, Leilimand, bohnusehe Gläser, dann be-sonders blühend fnr O^treide n,io Vieh nach Italien, neben dem immer ansftcdehnter lucrdenden Handel mit steirischeil Weinen nnd anch ain St. Katharinafest einen Jahrmarkt, wodnrch die Zahl der Jahrmärkte bereits anf drei stieg, welche anch von Kanflenten fremder Bänder mit reichen Waarenlagern besucht wnrden. Der Banernanfstand im Jahre 151.6 beinträchtigte den Handel nnr momentan, doch die l. f. Entscheidung, gemäß welcher die Pettaner Bürger ihre Waaren nicht gegen Ungaru — nnd die Ungarn eben so wenig ihre Lalidesprodncte, wie z. B. Hänte, Kupfer, Wachs, Honig, Zinn il. s. w. nbor Ptttan nach Venedig führen dnrften, da sie gehallnd zwar: „Erstlich von Hnngarn in die Stadt von 100 Fellen 12 dl. Item hinans von 1 Schock Fell.....4 „ Mehr von HnnM'n h^vcin von 100 Kohcn . . 24 „ von 100 Kasttmilch-ll.......6 „ ItclN so man ansfi'ihrt, anf rinrn Wagcn Häntc nach Kärntcn nnd sonst i'llicr die Vrnifrn . . 24 „ Itcni von kin Sänid Pfcffrr ein nnd ans alltvcg . 12 „ Hrrnil von cin Sänlb i?cl „ „ „ „ ^'lgcn „ „ „ Habatiz „ „ „ Mandel „ „ „ Wcinbccrcn „ „ „ „ Srifrn ... „ „ „ „ Alann „ „ „ Cchwrfel „ „ „ llngarfisch „ „ „ Wcinstl'in nnd lnnaus ssk^en Hnngain so ein halber Sämb in ^a^In odcr Säcke........3 „ Von eill Sälnb Voliniischtnch......24 „ „ Sainnlt.......24 „ „ „ „ allerlei Tnch......12 „ „ „ Wagrn, Eantb odcr Ballen Tuch . . 24 „ „ „ Küsten oder Ballen Sainmttuch . . . 12 „ „ „ Ros; sannnt Beschlag geht ans nnd cin . 12 „ „ „ cin Roß . . . /......4 „ „ „ ^chscn...........l „ „ Schniein..........1 „ „ hundert Kastrailn.........24 „ Item in Pfingstfeierta^en, anl Errichtag nnd a>u Nocheiunait! derscll'en Zeit nimmt man von 1 Ochsen, Knh odn Nos;......8 „ von einen Centner Wacho herein.....4 „ „ ein Startin Wache........24 „ 215 Von cm Sämli Waare ails und ein . . . . 12 dl. „ cinen Celitller Schmeer....... 2 „ „ „ „ Vlei........ 2 „ „ eine Platte Vlei ans lind rin..... 3 „ „ einen Centner Eisen heiein ... . . 1 „ „ lwn einen Meiler Eisen...... 10 „ und hinans non cinrn Nuschcn Eisen . . . . .^ „ Hon Stahl nnd dergleichen....... 3 „ „ cilieui Fasil Stahl . >...... tt „ „ „ „ mit Sridetiwnarc ^der Barette . tt „ „ „ !^lisil Eteimnesser...... 12 „ „ Grschnieil) nnd dergleichen...... 12 „ „ einen Rentner Zinn........ 2 „ „ „ Knfrn Hansen ^allsenfischc) . . . 24 „ gesalzene ^isch..... 24 „ „ „ „ Wein........ 4 „ „ „ AemM Maloasier...... 24 „ „ „ ^aß Wein ^....... 8 „ ^, , „ Startill Wein....... 4 „ „ ^ „ Sänlb Rheinfall- oder sonstigen süße» oder sanerrn wällischen Nein ..... 4 „ und hinans l.wn ein Lagel....... 3 „ Von eiilcr Trnhc Kiirschnerwerk...... « „ „ ein Säuib Heideforil herein..... 12 „ n»0 hilians Halbscheid oder Ballen anch . . . 12 „ Vy» Papier nnd dergleicheil, lwn ein Sämb . . 12 „ und hinans uon einer Hallischeid..... 12 „ Von eillcu Startili Honig....... 24 „ „ Weinstein...... 24 „ Sonst voll einrn Centner........ 1 „ Von einenl Stnnipf Safran....... 8 „ „ eineni Säinb Trilifgläser ...... 8 „ ,„ld von einer großen Truhen....... 12 „ Voll einer Sämb Glasscheiben, ...... . . tt „ „ einer Sämb ^imoni........ 24 „ „ rin Lagl Liuioni hinans....... 12 „ „ einenl Wagen Ortreid....... 6 „ „ ein Sämb Cöetmd........ 4 „ „ „ großen lillngarischcn Wagen Gclreid . . 16 „ 216 Item von einen Floß venrtianische Güter zwei Gulden ober 'M'i lingarische Gnlden, nach Gelegenheit der Waare. Vou cine» Startin Unschlitt.......24 dl. Souft hiuans von ein Sämb.......12 „ Sonst centuerweise..........3 „ Von cine» großen Wagen Käs . . 4 oder 5 Käse. Eoust von 20 Käst . . . , . 1 Käs. Was miter 20 Käst ist, nach Gelegenheit . . 2 oder 3 „ Von ein Sä'mb Käst.........12 „ „ „ „ H""r (Flachö)......12 „ Herein lion einen Wagcn Haar......24 „ „und was man am Puckel" hereintragt .... 2 „ Von ein Eänib Wachs , . , ,.....12 „ „ ein Cälnb Nngersalz........4 „ unl> hinano l'on einen (^örz (Korez).....1 „ Von einen Pfnnd dentschrn Salz......1 „ und hinans ^on einen Ttock Ealz.....1 „ Von ein Sämb Pfeffer.........12 „ nnd hinan? von einen Sack........12 „ Von einen Centner Pfeffer........1 „ „ „ Stnck Tuch ........- 2 „ do. rinses......4 „ „ „ Hant, fo verkauft ist worden oder znm Kanf traben ivird ........1 „ Von einer ganzen Kohen........2 „ Von cincr halben Ko^en........1 „ „ ein Fasil Bier..........3 „ „ ein Etartin ^oh.........3 „ Voit eine», krammer und Landlaufer, so er am Buckel sein Arannn tragt..........4 „ Wann man zum Nochenmarkt herein tragt uon einen Häfen Schmalz.........1 „ Von Fetten............1 „ Von Schaffen . ,.........1 „ „ einer Täinb Schäffer.....1 Schaf. Wenn man dringt znm Kirchtag anf Flößen Schäffer, so man viel hat bracht, nimmt man nach Gele-genheu einen Vaud, ist: . - zchn Schäfter. 21? Von Schießeln und hölzernen Tellern nach Gelegen-heit ein Stück geineinweg. Wann einer einen Bnschen Reiter einträgt, gibt man davon: Von Siebe dergleichen. Von einer Eämb rothhöl^ernc Schieße! 1 Schieftel. Von einer Säml) irdene Hafner Arbeit auch 1 Stnck. „ einen Ballen Leinwand.......12 dl. Sonst von einem Ttnk........ 4 „ Von ringln Täinb ^oden........12 „ „ rincni ^odcnrock.........2 „ „ cilU'N Mülilstl'in.........4 „ Wan man sonst allcrltt) srltsanic Waaren oder l^at-tmiH herein od»?r linöträ^t, nach Gcl»,'a,cnhl'it drrftlln'n, wird !^'»onl»n'n. Itcln so man Kmmmem ans den Äütsch^n cin nild anofnhrt, so fra^t nian, >vao rr an^führt. Ist ein jeder schül^il^, alles an^il^ei^en, nnd so er wa^ ucrschweigt, nnj> luird er darüber an ^e-schiiii betreten, ist er daselbst gnt verfallen, sonst nimmt man von den Größten, wie von^cich-net ist, nnd ans allerlei Arainnierei auf ein Dlchend geschüttt nnd angeschlagen , , , 2 dl. Von Tornister, so man ^rammerei darinen trägt am Nuckel, nach Gelegenheit, 1. 2 oder 3Kren^er. So man Ärammerei ans den Rossen trägt, im Tor-nister, als i die wällischen, Agiainer nnd andere trammer, wird dmwn genommen ?,n 8 oder 4 Krentzer, anch nach (Gelegenheit, so sie viel anf-lade», niag ein Melmres genommen werden. Mehr herein von riner Panken oder Krammfaß , , 12 dl. Vo» ein ^agl steirische 9_>icsscr.......12 „ „ Hnnd^bänten ans.........12 „ „ einen Wagen böhmische Gläser.....24 „ Haar s^Iachs)......24 „ 5, „ „ Zluetschlen.......24 „ Itril» solches vowerschnebene Knt oder Waare ninmtt man cin anßerhalb der Freymig wie vorgeschrieben ist, nnd in der ^reinng zu be,den Kirchtagen zu St. Oswald 218 und St. Kathannclltaa,, dicwcilcn dir Frcyung N'älirt, ninlutt »nan alico doppelt cin dic Ma»th. Item dic Vllnv'r zn Pcttan, so amM'sscn scin, qc^>n nicht Maut!), doch waii sic cin, nnd anotra^cn, fiihrcn l'dcr trcibc», scin schnldig an die Manth zu tonnncn nnd anznzci^cn, nnd wo sic cs nicht an^'igcn, mm^ »ilUl ihin lu-hilu'ii dasftlbr Gnt, al^> dl'n Ausländer. Itl'in mchv alle Hiindwl'rf^lcnt odrr ^allffl^iit nigrische, dcnlschc, Il'iüdischc udcr wiillisch^ wic si^ l^'nannt scii', nnd was sic für Gi'itcr bviliss^n sMcn, foinincn an dic Manth axzcigcn, nnd nicht chc al'Iadcn odcr ablcqcu, dco^lcichcn lnie>fül)rcn, anch bis dic Giitcr bcschc» nlö^cn ivndcii. Wu sic cs nicht anzcigon llnd darnbcr l»c» trclcn l^crdcn. so ist ihr Gnt der Mauth oerfaUcn." I», wclchm Prodnctcn dcr Handel Pcttcm's im IN, nnd 17. Iahi'hn»dMc bcsland, crschcn wir ails dirscm Tarif, nnd co bcüaftigct anch dcr Ninstand. daß Ptttall schon Aiifam^ dcs 17. Iahrhilndcrts nichrcrc pril'. Hofban-dcl^Icntc^) haltc, wornntcr wir die „(^nffantc," „Marrcnz" llnd „(^accia" - Nainrn, dic loir nntcr Pcttan'o Ztadttichtcm anch findcn »ainclttlich kclincil, dao bcdcut^ndc Alisblllhcil dcs ^cttancr Handcls, dcr dainals in Etcicnnark nnr uon Illdcnbnr^s cinsti^cin Ä^crlanlilll'csrn übcrlroffcn wnrdc. In glcichcni Vcrhalsmssc standcn dic schan scit drm Iahrc 10.'t2 lictaiiiitcn Wochcniüärktc, auf dcncn vor-ziiz^Iich nnqarischcs tt^ctrcidc für Italicn nur nach dcin Pcttancr Maßc ocrhandcll wcrdcn dlirftc, wcshalb dcr Graf Szclicni fnr scins croatifchcn Untcrthancn »nit dcr Stadt am !0. April 1715 mm, ln-ftnidcrcn ^^crqlcich schlicßcn Nlllfttc, gcmäN luclchcin dic croatischcn ttctrcidrfuhrcr ihrc Waaro nacli ihrcin cil^cncn Masz hicr alisclzcn dnrstcii Dcr Vichhandcl war in dicscr Zcit in scinc hüchstc Vlnthc ^r!a»>it, und cs bcstand ini 17. Ialirlmndcrt hicsiir zn Pcttan cinc cigcnc Handclclcoinpagnic, dcrcil Absatz an da man die illei»oerschll'is,cr Kninler >illn»le. 219 ungarischein Vieh nach Italien sich jährlich bis auf 3500 Stück belief und deren Regsamkeit lveder der durch dao Fal-linlcnt des Vorstandes dieser Compagnie — Bernhard Mosko — mit 42,000 Thalern Passiva, im Jahre 1641 bri den ungarischen und türkischen Viehlieferaitten momcn-tan erschütterte Credit der Pettaner. noch die Bemühungen der uilgarischen Hoftaininer iin Jahre 1^Z7 lind späler selbst des ungarischen Reichstages vom Jahre 1780/91 — directc Handelsverbindungen mit Venedig anzuknüpfen — beeinträchtigten, desto weniger aber anch die Anstrengungen der eifersüchtigen Städte Onus und Waraodin, die dnrch den angebahnten Verfall der Handelsstraße von Oroft-Kanischa nach Pettan diesen Handelsanfschwimg von Pettau abzulenken und ihn entweder über Radkersbnrg oder über Agram, Carlstadt lind Finilie zn leiten be>nüht warcu, cilien lÄnslnsi haben konnten, da P^ttail ein wohlm'gani-sirtcs Speditionswesen ans der Handelsstraße nach Trieft und reelle Geschäftshäuser hatte, welche Pedingnngen anderen Handelsplätzen mangelten, wodurch der Handel nach Italien der Stadt gesichert blieb. Dasi diesc blühenden Handelsoerhältnisse anch anf das Gewerböwesen eiien günstigen i5inslnß übtell, bedarf taum einer näheren Velelichtnng, denn das EmM'blühen der Pct> taner Gewerbe fällt gleichfalls in daö N>, und 17. Iahrhun-dert, fomit in die Zeit, als sich der Handel besonders hob. Den Müllern ertheilte schon (i. H. Ferdinand I., Herzog von Steieru, zn Wien ani 9. November 1542 die Rechte und ssreihriten einer Innnng, welche später vou E. H. Carl II, zu Graz ain 6. Inii 1588, von Kaiser Marimilian II. zu Graz ain 11. Februar 15!>5, von Kaiser Leopold I. zu Wien am 25. Juli KUii, von Kaiser Josef I. zn Wien am ?. September 1709 und von dcr Kaiserin Maria Theresia zn Wien am 11. December 1745 und 17. Mai 1747 bestätiget und ernrnert wurden. Den Hafnern ertheilte Richter nud Rath der Stadt Pettan bereits am 8. Mai 157? eine Handwerksordnnng, welche fpäter von Kaiser Ferdinand III. zn (sraz am 21. Juli 1642. von Kaiser Leopold U. zn Wien am 9. Inii 1701. und oon Kaiser Carl VI. zn Wien am 11. Jänner 220 1719 und von der Kaiserin Maria Theresia ani 8. Mai 1744 bestätigt und ernrnrrt wnrde. Die Faßbinder erhielten schon von dem Ptttailer Richter und Nath am 20. Mai 1601 rinc Handwerks-Ordnung laut steierni. Kammer-Erlaß ääo. Gra^ 5. Juni 1758 mic Vn'rtellade >nr Grazer Innnng, ans Grnnd der Grazer Handwrrkoordmlng des Kaiser (5arl VI. 0. 11. Juli 1714 und seiner Tochter der Kaiserin Maria Theresia vom 5. December 1744. Die öderer erhielten von Kaiser Ferdinand II. ;u Graz am 15. ^clmiar 160Z die Zilnftrechte n»d Freiheiten. Die Tischler erhieltcll don Kaistr Ferdinand II. iln Jahre 1605 eine Handwerfsordnnn,^ die Kaiser Ferdi-„and III. anl 8, Jänner 1l!4:4, Kaiser Leopold I. am 10 Inli 1(,97. nnd Kaiserin Maria Theresia am 6. Angnst 1759 bestätiqle >lnd erneuerte. Die Tchlosser, Uhr- nnd Vnchsenmachcr, Feilhaucr und Zengschnnede hatten schon 1(514 nntcr Kaiser Ferdinand III. ihre eiqene Zunft. Den ^^lnvcln'rn ertheilte Kaiser Ferdinand III, den 22, Juli 1649 eine eigene -^andwerksordmmg, welche lie« züs;1ich der (Zewerbostörer nnd Winkelivel'^r von demselben mittelst Iiesmidrrcm I. f. Patente ans Graz am 5. März 1650 erweitert wnrde. Den Hntl'rern ertheilte Kaiser Leopold l. ^u (Nraz am 8. Juni 1670 dir Rechte nnd Freihalten einer ^nnst, welche dnrch Kaiser Larl VI. zn Gmz anl 4. September 1734 bestätigt und ernenert wurdeu. Die Wagner benl^'n urkundlich ftit 1672 ',n Ptttan eine Viei-tlade. die sich ans dic von E. H. Ferdinand II. smnmtlichen Wagnern in Tteiern zn Graz am 6. Novbr. 1602 ertheilte Ha 'dwcrf^ordnung nnd das zu Graz am 6, Inli 1608 von ihm nx^en Vestrafnn^ und Ab-stl-llnn^ der Geiv^rböstörer erlasftnr Patent gründet, wclchc Rechte und Freiheiten später Kaiser i^'opold l. vom 12. Aü!^. 1666. dann Kaiser Josef I. zu Wien am 12. Inli 1706 bestätigte nnd ernenerte. Die Manrrr erhielten anf Grnnd der von Kaiser Leopold I. den Grazer Maurern nuterm 11, Deeember 221 1u 3, März 1abre 1?i!8 ein f. k. HlUipt^'Ilanit zn Prttan errichtet. il»d Ntit selbem mich rin köni>z>. nngnr. DreißiiMmt ^ereilii^t wurde, lirbst virlcu Speditionöhäusern die 3 pri^i. Orosihaüdlnn^sliänü'r des Thaddäns Stiller, ssmnz Postoschill nnd Ineob Po> schinqer slorirten, und Pettan den ersten Handelspläl)en des Continents, als: Ailistcrdani, Frankfurt, Paris, Wicn !c. zugezählt wnrde. Raiser ^ranz I. crnruertc nnd bestätigte Pettau's Marktprioill-gien untenn 28, Demuber 1808 zu Wieu mit drr Vewilligunst zur jährlichen Abhaltung dreier Jahr-und Viehlnärkte. nud zwar am St. Georgens- (23, April), St. Oswald- (5. Angust) uud St. Katharinas (25. Nov,). welche zn jener Zeit nnd bis zur l5röff»nng der südlichen Staawcisenbahn rwu zahlreichen Handel- und Oeweibtrci-brndru aus Stcier», Kroatien. Krain ilnd Hiäruteu, gleich-wie von vielen Äauflnstigen besncht wurden, seither abcr zn einfachen Kräin^rlnarlten hrwbgesuuken sind. Pettali's höchste Handelobliithe ist auf das 2. Deccu-ninm llnferrs Iahrhundertcs zn l'erlegen, und man könnte das Jahr ,1815 — iu welchem durch Jakob Valleti aus Trieft zn Pettau auch eine lcmdesbefngtc Nosoglio°^abnk errichtet wnrde - - als den (5ulminationsp»nct derselben bezeichnen, denu durch das Anfblnln'n Odessa's verlor Pet-tan's Getreide- und Transitohandel nach Italien lwn dieser Zeit au allmälig so sehr. das, im Anfange des 3. Decm-niums bereits schon das Grof;ha»dl»»gohaus Poschiugcr sich auflöste, nnd jenes dcs Pookoschül zn eineni einfache, Spedilionohanft hmlbsank, während dao ftnoßhandlnugshans Etigler unter dessen nnnmehrigem Lhef dajetan Aichmayer bio zum Jahre 1845 sich zwar dem Nanm, nach erhielt, theils dnrch Geschäftslosigkeit nnd theils durch die gefähr-liche Concilrrenz der emporstrebenden Speditioushäuftr >cs 223 Carl Vanmgartner l,nd Mathias Hattin nnd später anch durch jenes des Friedrich Carl ^chivab aber allmälig der Ait seine Geschäftsthätigkeit verminderte, daß es iln Jahre 1845 nach drin Tode seines Chefs sich gleichfalls anflöste. Der anfmerksanle ^eser wird nun fragen, wie es konnne, das;, während der Handel im allgemeinen nnd niit ihni Pttiail^ ^)l^s'!>a!!dl»ngoliä»ftr ^'sunken, die rbrli gc» naiuiN'» SpcditimiMuscr rmporblillit^» ? — Sie warcn lediglich die Vermittler luährend dcr Ucbrrganqsperiode des Pttmiler Handels von semer Vliithe bis zmn gänzlichen Untergänge, weschalb ihr Grschäf^nnifaüg sich auch mir allf den Transiwhaudel der Binnenländer, Illyriens einer-seits, dann Ungarns nnd des Vanato anderseits, beschränkte, da ans jenen Cckmialniaare» nach diesen ^- nnd ans diesen Nohprodntte nach jenen Provinzen zn befördern nnd anfter-drin den Nohitscher Sänerling, liach welchem der Vegehr in den östlichen Pnwinzen deo ^aiserstaates ilmner lebhafter wnrdc. nnmittrlbar ».wn Pettall ans, dahin zn versenden, ihre Anfgabe war. Demnngeachtet sank die Handelsthätigkeit su sehr, daft inl Jahre I^l9 die Pettaner königl, nngarische Dreisiigst-amts-Legstättc für nberflnsng erachtet nnd anfgelöst — das k. k.' Hanptzollamt aber im Jahre 1841 auf ein k. k. Ge-fällen - Hauptamt' redneirt wnrdr. Die Nachricht der Anlegnng einer Eisenbahn don Trieft nach Wien, war fnr Pettan's dahinsiecheüden Haildel eine Tranrrknnde, die leider theils schon im Jahre 1^46 mit der Crüffnnng der Eisenbahnstrecke oun Graz bis (Mi — noll» konnnen aber im Jahre 1^49 dnrch die (5'röffnling der Vahn-strecke l'on (iilii »ach ^aibach ^lnsdrilck fai^d — denn der erste ^uemiwtiv^ng von Cilli nach ^mbach war gleichsam der Leichenzng fnr Pettail's Transitohandel, der seither sich ledig-lich anf den dnrch dir Nasserstraße der Dran begünstigten Handel mit den RMtscher Säuerlingen nnd einige wenige Colonial» nnd Hiärlner'sche Eisemuaaren beschränkt, in Folge dessen anch die Speditionshänsrr Vanmgartuer nud Kattin nach dem Ableben der Chef's derselben, sich für überflüssig darstellten, und ihre bisdahiuige Oeschästothätigkeit ringe-stcNt wnrde, während da^ Haudlnngshans Schwab indu< 224 sttiellen Nntrrnelmmngen seiile gegenwärtigen gnnstigen Ver-Hältnisse verdankt. Wir erwähnten eben riner industriellen Unternehmung des Handelsmannes F. l^. Schwab, welche in 2 Farbholz-schneide-Maschinen besteht, da ausier diesen l5tab!isftme>!ls nnr die vorne erivähnte Nosogliofabrik, welche I8W i,i das (iigcnthnin de<^ Philipp d'dalo überging, lind einen lebhaften GeschäfM'ett'ehr nach Vviissel, Berlin. Frankfurt u. s. w. voln Jahre I«15 bis 18.'i') hatte, daselbst bestand, später aber dm'ch zahlreiche (5mic»rrenz allnläli^ so beeinträchliget wurde, das; der dermali^e ^abritobesitzer Philipp d'Cala.jun. Ende October 185K das Fabrikobefngnis; anheiinsa^tc. Das; mit dem Verfalle des Handels anch die Gewerbs-thätiqleit sich Jahr für Jahr verminderte, bedarf keiner Näherei, Schildernn^, znmal die Zahl der Gewelbtreibendrll sich aber dnrch Verleihung nener Personal^ewerbe vennehrle, so sank anch der lnaterielie Wohlstand und mit diesen die i^istnmpfähiMtcn des CZrwerbstandes bei rin^-lneu (he-werben so sehr, das; mail über Pettan's heutige Gelverbel^er-hältnissc in Bezli^ anf Geschäftsaiisdehiüing star nichte» -und in Bezllss anf Leistnn^ofahigkeiten nur theilweise Kim-stires zn fa^en uermast, während alö Tpnren des eixst so blnhcnden Trai^sitohandels eine nnverhältnißmäßistc Anzahl Handels- nnd Oasthänser bis anf den hentiqen Tag znrück. blieben, wlNwn erstere sich an de,, ^oealhandei, der dnrch die Eisrnbahn-Comninmeation gleichfalls empfindlich benachthri-liget wurde, theileil, Hina/Hen lrltterc dilrch den Mandel der einft als Gäste so zahlreichen Fnhrlente, znm größeren Theil übcrslnssig wnrdeu. Pettaii'i< änßerer Handel beschränkt sich dermalen sonach lediglich auf den Weinhandel, der besonders iu früheren Jahrhunderten nnd sondrrheitlich in den gesegneten Wein-jähren dieses Jalnl'nnderls. als-. 1802, 1807. 1811, 1819, 1822, 18.W, 1,834. 1839^ 1841. und 1848 ein-zeluen Bewohnern Erwerb nnd Wohlstand ocrschaffte. sein weiteres Gedeihen aber seit dem Fallen der ungarischen Zwischenzollschranlen zweifelhaft ist. In diesem,^nstande treffen wir Pettan's Handels- nnd Gewcrbovechältnisse, als Se. Majestät der Kaiser Franz Josef 225 unterm IN. November 1854 fiir das gesammte Kaiserreich ein Cljeubahnüch geuehlnigte. dessen Allsführung Privat-Gesellschaften überlassen blieb. Hierunter ist dir wegen ihres lebhaften Handels mit ungarischen Nohprodiletrn wichtige südnngarische Handels-stadt Groft-Äanischa als ein Äuotenpuuct für 5 Eisellbahn-linien nnd zwar in der Richtuug gegr>l Ordenburg, Ofen-Pesth, Fünftircheu, Agrani und Marblirg bezeichnet, wodurch sich der Stadt- nnd Haudrls-Norstand oou Kauischa veran-laftt fand, am 16. Jänner 1855 nach Großt'anischa eine Versammlung vou großen Grundbesitzern der dortigen Uni-gebnug, dann Repräsentanten des Handrisstandes von Czafathurn, Warasdin, Pettan nnd Marbnrg, su wie anä, Vertreter dieser Städte, zn berufen, nin über dir Errichtung einer Loe^motio Eisenbahn von GwMuischa nach ^lavbnrg, als derjenigen ^inie, deren Ailsfnhrung den Handelsinteressen der Stadt Gwsikauischa am driugeudsten nöthig ist, zu berathen. Dir Stadt Pettan war hierbei dnrch ihren Gemeinde-ausschnß Carl Higersberger nnd der Haudelsstaud dnrch seinen zweiten Vorsteher Friedrich Carl Schwab vertreten, welche beide auch zu auswärtige Mitglieder des permaueuteu ConM's erwählt wurden. Nachdem bei dieser Verhandlung mit Stimmrumehr-heit rrtaunt wnrdc, das; von jenen Bahnlinien, welche in Großlauischa ihren Kiwtenpunct finden sollen, die nach Marburg auszuführende au, lwrtlirilhafteslrn für deu dorti-geu nach dem adriatischen Meer nnd den an Getreide und Wein armcn Gchirgsläuderu Kärnten nnd Nordtirol sich ausdehnenden Handel ist, so wnrde auch brschlossru, diese Bahnlinie am ersten und so schnell wie möglich zur Ans-führnng zn bringen. Da der, von der Staatsregierung entworfenen Eisen» bahnkarte als auch der uatürlicheu Lage gemäß, von dieser Bahuliuie Pettau berührt wrrdeu soll. so ging gleichsam durch den Veschlnß dieser Versammlung für Pettau's Zu-kunft ein Stern auf, der zwar niemals so leuchten wird, mn Pettau's einst blühenden Handel wieder zn ermöglichen, doch der Stadt isolirte r>cm den heutigen Lebensnerv — 15 226 Eisenbalinru mid Dmnpsschissfalu'teu - ganz abgeschlosseue Lage, gewimlt jedelifallo durch ihre Hinaiirücknng a» eine (iiseubalmlime niid dadllrch — in bescheideneu Oreuzeu — iu der Zukunft vielleicht auch Pettau's Handys- mid Go-wcrbs-Verhältnisse. Da dieses (5iseübahu (iouiit«' auch jeueu gros;e»i (^rund-besihm, Mid Gemeinden der ^teiernlart imd von ^roatici,, w^'Ichc >>lüächst an dcr bcantragtcu Valüiliuio lirgcu, c5 cruu'^lichn! wulltr, sich m> dicsti» l!tttcr>u'Iii»cli ^tth^üigcii und ihre Iutcrcsftn walneu zn fönuru, su bcschlus; rl< scinc zwcilr Ol-ul-wl-^crsauiuilm^ ^li Pcttan aiu 21. Mai 1855 alizichaltou, Dicsor Prschluf, war Pman's Pcmul,u"'u uicht qll-ich. ssiltig uud sic silhltcu sich g^'lm iu iln'^u Malinu cilic Vcr-sanuuluusi von Äi'älNlrvu, >m!chl- sich durch Ilitrlli^cnz, öffentliche Stellung ^dcr alll^ineiiieo Vcrtrauru au^znchiicu, zu oncl Bewtliuug iibcr die Anla^r ciner Eisrubahu, wclche die dm Krolüälidcr Uu^aru, (iroatil'n und Strirruiark ^cr-einen sollte, beisannneu ^u selieu, uud sie beuiühten sich deshalli auch, die Vertreter ihrer steieriuärkischeu, croatischen nud nn^arischeu Nachbarstädte, —cni^edeut ihrer fniheren »nerkantilischen Htellnng würdig zu einpfausseu. Diesen Zweck zu erreichen, wurden die aus eutftmten Gegenden anlangenden Fremdeu schon anf der lehteu (iiseu-bahn- oder Poststation tnittelst eigenö abgesendeten Equipagen abgebolt, iliid ihnen dac^ Absteigen in Privaiwnhnnngen, welche zahlreich angeboten mnrden, oder in Gastliüfen frei-gestellt. Um dem Vorabende uud dein Abende des Versäum»-luuMages den Reiz besouderu Vergniigeus zu gebeu, ließ der Ttadtoorstaud da«? Personale deo st. st. Theatew in Graz ans seine Kosteu tonouen, welches uuter ^ettilug des dortigen ^heater-Directors Valvau^N) zwei Vorstellmigeu gab. gleichwie die Commuue auf der bürgerlichen Schiesistätte zu Ehren der Gäste ein grosies sscstdiner mlter den klängen der städtischen Miisikcapelle und denl Dröhnen der Pöller veranstaltete. Uni nnn von der, in drin grosien Taale dei< Minori-teiikloster^ nuter dem Vorsitze des l>ontit^-^orstandes Carl von Szep, Stadtrichters r>on st'ropkanischa, in Beisein des 227 Pettauer f, k. Vezirfshanptmanns Carl Greistorfer als l. f. Kommissären, abgehalteneii Versammlling selbst zn sprechen, beinerfeil wir, das; vor allem anderen Pettan's Bürgermeister, Caspar Dengg dir Versammlung windig ilud freundlichst begrüßte, worauf znm eigenlliche» ^lvecke derselben geschritten wilrde, und die anwesenden Nepräsentanten der Städte nnd Märkte Marburg, Pettan, Friedan, Polstran, Narasdin, t5zakatl)iirn uud G. Kanischa sowohl, als dic Vcrtrctcr säiunitlichl'r ^rosicn Gr»ndbrsil)n- Tlcinniark^ uud Croati^ns, drrcn Vcsilnlügru di^' ^ahuliinc l.>ciührcu dürfte», mu die Erkläruussl'u aufssrfordltt wor^cu warcu, ob uud iu wclchcm Mas;c fie für das Uutrrm'huu'u ein Iutorrssc fühlcn und darau fich uiatericll ln'chciligeu wollru. Vor allen zcichüttm sich ausier ^anischa hierbei die Städte Marbilr^ uud Pettau ano, die für das Unternehmen die lebhafteste Theiluahiue ä'ußcrteu uud für die drinsteudeu Reftieansla^en des Conlit<"s anch sogleich Vorschüsse ans ihreu bieuieindeinitteln nin so lieber angewiesen haben, als beschlossen wurde, das' die Vahu vorbehaltlich der von den Techxikem zu bestimmenden Terrainlinie — die Städte Marbnrg uud Pettau berühren solle. Auf Ornndlage dieser Verhaudlnugen wnrde von de>n h. Ministeriniu die Vewillignng znr Traeirung der fragliche» Bahnlinie erlangt, znr Anfbringnng der Tracirnngskosten eine Znbseription eröffnet, bei welcher Pettan 24U0 ft. als 3a»geute ^ur OrsalUlUt-Subscriptiou vou 19,670 ss. CM. zeichnete, worauf bei einer an: 26. und 27. Anglist 185>5> zu t^ra^ abgehaltenen Sihuug mit dein Ingenienr Dematteau der Venrag wegen Ausführnng der Traeirling abgeschlossen und dieselbe auch sofort iiurgeucmtUleu wurde. Kurz darauf bildete sich zu Wien ein LonM ^nr Anlage einer (5isenbahu von Ofen nach Kanischa, >nit welchem dao Comit^ der Kanischa - Marburger (ü'ise»bal,u Wege» Verschmelzung beider zu eiuer Ofeu - Äl"arbmger Bahn am A. November 18-»') zu Nien in eine Unter-haudlnug trat, derrli Nrsnltat durch das Comits? iu Gros;-kanischa bei der am 15, November 1855 aüdurt abge-haltenen Tchl»ß!!h»»g die Oenehmiguug erhielt, in Folge dessen das Eiscubahu - Comite Kanischa > Marburg ihre er- 15' 225 worbenen Neelite und eingegangenen Perbindlichfeitei, an das nnninehrige vereinte Ofner-.^anischa-Marbnrgcr Comity überantwortete nnd sich am nämlichen Tage noch anflöste. Hierauf ist diese Cisenbahnfrage in ein neues Stadium getreten, da das mmmehiigr vereinte Comita von Sr. Majestät den, .Kaiser Franz Ioscf unteinl 8. Ocllibrr 1856 die VclMilpMH ^ilni Vauc und Vctricbc einer L^cliinoti^-t5iscnbahli ^u» Ofcu iibcr Großkanischa zniu Anschlilssc an die südliche Staawciseubahu in der Nähr vou Pöltschach — nebst noch 3 andere» Valmlinien zwischen der südlichen Staatseisenbahn nnd der Donmi in Ungarn — erhielt, welches (iisenbahnneh nnter der Benennung „Kaiser F'ranz Josef Oricntl'ahn" ansgefnhrt werden soll. Da die ersterwähnte Vahn von Großkanischa gegen Pöltschach oder Pragerhof die Stadt Pettan berühren wird, so steht der Stadt die Anosicht bevor, cms ihrer bisherigen isolirten Lage zn gelangen nnd selbst an Handels- nnd Gewerbsthäligfeit zn gewinnen, wenn die »on Sr. Majestät dem Baiser Franz Josef unterm 24, October 1856 znni Vanc nnd Vetriebe bewilligte Loeomotil'bahn von Nillach-Klagenfnrt znr südlichen Staatsbahn lm ?^"arbnrg — dnrch eine Flügrlbahn l'on Äiarbllrg bis Pettau mit der Orient-bahn verbnndcn wird. Hierdurch tonnte Pettan eine emnmmielle und indn-strielle Zntllnft erlangen, da dieser Plal) gleichsanl der Knotcnpnnct für diese beiden Eisenbahnen werden würde, was der Stadt auch zu wünschen ist, wenn ihre einstige Bedeutung, als angesehene Handelsstadt, in der Folge nicht eine bloße historische Erinnerung werden soll. 229 IV. ^. Dag Bürgtchttal. Bernhard Edler Herr »on Pettan nnd sein Bruder Udalrico (Ulrich) stifteten im Jahre 1413 zn Pettau das Spital, welches mit einem eigenen Dominimn, der sogc-nannten Epitalgnlt, dotirt wnrdc. Dieses Spital hatte sein eigenes Geliände mit einer Spitalskirche znm heiligen Geist nnd wnrdc deshalb anch das heilige Keistspital in Pettan genlinut nnd erwarb im Laufe der Zeit ^ nebst cinein Maierhofe, ;wei Wiesen, einen Garten, einen Acker mit einer Weide, zwei Wein-gärten nnd eine Mühle mit zwei Läufen, welche Veschnn-gen nnter der Oberaufsicht der Pettaner städtischen Obrig-keit standen nnd dnrch einen ans der Mitte der Vnrger-schaft gewählten eigenen Spitalmeister bewirthschaftet wnrden. Die Bewirthschaftnng der Spitalsgnter lnag nicht immer die beste gewesen sein, da oo» den Stadtrepräsrn-tantcn i>n Jahre 169? ailf eine ^erbessernng der schlechten Wirthschaft angetragen wnrde, nnd im Jahre 1729 dies» falls sdgar eine Untersuchung durch den innerüsterreichischen Hoftammer-Nath Peter Loren; l»on Aposteln vorgenommen und das Spital der Hofcmnmissiou in Stiftnugssachen untergeordnet wurde, worauf im Jahre 1742 die -Kaiserin Maria Theresia die Verbesserung der städtischen Waldungen nud gemeinschaftliche Veni'chnng derselben non der Stadt und dem Spitale anordnete, 12 Pfrüudner erhielten in diesem Spitale, das man eigentlich ein Versorgnngshans nennen sollte, seit der Grnn» dnug Nnterlnuft, Betleidnng nnd Verpflegung bis ins 18. Jahrhundert, in welchem am 31. October 1755, die in Pettan, nachdem sie 1751 die Oberaufsicht über die Stadt erhalten hatte, anch zur Verwaltung des Spitals aufgestellt und nntrr ein ein 230 Johann Gösmer, k. k, Postmeister daselbst, als Spitals» Administrator und Spitalmeister augestellt wllrde. Schou in dem darauf folgeildeu Jahre 1756 am 1. Februar wurde das Domiuinm des heil. Geistspitals mm der Pettaner Mililarinvalideu-Adnliuistratiou au den Grafen Auto» von Oaisruck, Hcrru der Herrschaften Tbur-nisch, Cilli, Cppenslein und Freyspilrg, geheimen Nach nud jläinlnercr, dauu Präsidenten des ^s. O. ^uäio)' Ii,uvi8l)i'^ um 7000 fl. verkauft, nud ebenso am 18. April 1757 dcr Spital-Maierhof denl Provialttlierlvalter Ioh. Arreter zur Anleiyiuss eiucr Teidenplautage uud van diesem im Jahre 1708 an den (trafen ^eapald lwn ^eolie — uud am 25. April 1857 die SpilalWinhIe in 2karba >md cine Wiese an den Postmeister Johann Gösmer hintau-gegebeu. Iin Jahre 1764 wurde Franz Schmidt zum 3pital. meister eruanut uud iln Jahre 1768 der Vertaus der noch filmen Spitalsrealitäten beantragt, der dann auch erfolgte, worauf 1770 Sebastian -värb nnd 17^7 Anton Mar. Äoderitsch zum Spilalmeister erwählt uud am 18. Oetober 1787 das bisherige Slistem dcr eigenen Vewirthschastnng der Realitäten nnd Verpflegung der Pfrüudner vollfonnuen aufgelwben wurde, womnf letzteren nebst der Untertnnft i>u Spitalo^ebäude tägliche Gratificationen im (Nelde aus deu> Spilaiofonde ausgesetzt worden siud. Nachdem schon im Jahre 1760 der Iiwalideu-Admi-nistratiou die Oberaufsicht über die Stadt und ihre An-stalten rutzogcu wurde, so leitete im Jahre 1804 der Sladtma^istrat, dem die Spitals-^beranfsicht wieder über-trageu wae, den Verfanf des Spitalsgebäudes eigenmächtig ein, da die dnrch verschiedene Verhältnisse sehr erschöpften Mittelu des Spitalfoudes znr i5rhalt»ng dieses Gebäudes augeblich nicht inehr zureichten, wofür znr Nuterbriuguug der Pfriindiler das kleiue Haus Nr. 41 in der Herrngasse augetauft wurde. Iu Folge dieser (iigcumächtigkeit wurde uoch im Jahre 1804 anf kaiserlichen Befehl dic Spitalsvrrwaltuug als mm dem Magistrate unabhängig rrtlärt. Valthasar Arto erstand zioar das fragliche Spitalsgebäudc, für dessen 231 Erhaltung jedoch die Vnrgerschaft und namentlich der Groß-häildlcr Ihaddäus Itigler, ^ederermeister Franz Schrafel, lllld Handelsmann Sgardely inl Interesse der Hninaintät sehr besorgt lvaren und deshalb sich persönlich zu Wien bei Kaiser ^rauz bewarbeu, der bei seiuer Anweseuheit iit Pettan im Jahre 180? ain 2.^. September das alte und neue Spltalgrlnindc bcsichti^tc nnd sich fnr dic ErhaltlNlg des alten qrränmi^n Gebäudes ailssprach, das Arko in M>ie kaiserlichen Machtsprnches anch wieder rnckabtreten ninfte, nnd be^i^Üch seiner Ansprüche ^e^en den zn diesen» Perwnf nicht erinächtlqt sieiuesencn Magistrat auf den Rechtsweg gewiesen wnrde. Pettan'S Hilfsliediirftigc und Leidende verdanken dem-nach den drei achtbaren Vnrgern Ttigler, Sehrasel nnd Sgardely, welche die znr Rnckzalck>ng des Gebäudes erfor-devliche Sninnic von 150U fi. ans Cigenein befahlt hatten, die noch ini Jahre 1N0? erfolgte Wiedereröffnllng nild El^altting deo geränniigen nnd in einer gesnnden Lage besiudlicheli Spitalgebändes. dessen Kirche dnrch den bereits ini Jahre 17^4 erfolgten «Linstnrz de? Ge>uölbes znnl Gottesdienst nicht mehr verwendet, sondern als Magazin verpachlct wnrde, da die beschränktet! Mittel des Spital« fondeo ihre Restanrirnng nicht zuließen. Tliaddän^ Itigler wnrde ans Anlaß seiller thätigen Vrrwendnng fiir das Interesse des Bikgerspilals anch znm Spital^verwalter ernannt, welches Antt er bis zn seinem im Inlnr 182l erfolgten Tode bekleidete. lim die gleiche Zeit. nämlich im Jahre 1806. wnrde dnrch die hnmane Sorgfalt des bereits genannten ^ederer-meistero ^ranz Schrafel, die ^erbilidnng eines Kranken-hanses für Handwerksgesellen niit diesem Bin'gerspitale er. möglicht, zn dessen Erhaltung sich alle Ziinftc urkundlich zu jährlichen Beiträgen verpflichteten, die sie — zu ihrer Ohre bisher alljährig eutrichten. ss'ranz Schrat! Ivnrde gleichzeitig znnt Vorsteher nnd Rechnungsfi'chrer fnr dieses Handweiker-Krankenhans erwählt, welchem er bis zn seinem in, Jahre 1821 erfolgte», Ableben vorstand. Nach Thaddäns' Stigler iiberuahm der bürgerliche Handelsmann Audreas Vralauitsch 1821 die Verwaltuua, 232 des Bürgelspitals (Versorgung^anstalt) uud Caspar Reß-mann, bürgerlicher ^ederenneister, nach Franz Schrasl's Ableben 1821 die Rechnungsführung über das Iintuugs-spital, dem 182? Josef Vruderinauu .stin. folgte. Im Jahre 1839 wurde der Handelsmann Ignaz Sprihei «en. znn, Verwalter des Vürgerspitalo (Vrrsor» gnngsanstalt) an des verstorbenen Andreas Vratanitsch Stelle erwählt, der sofort anch auf die Erweiterung des Krankenhauses bedacht war, die durch die Adaptirung der eingestürzten nnd nach iinnier als Magazin verpachtet ge-wrjenen Kirche, dann einiger audercu Localitäten uiöglich wurde. Sprihri's hlnnaneni Eifer ist es zu danken, dasi die Bewuhucr Pettau's zur Erweiteruu^ des Krankenhauses oder eigentlich zur Gründung eiurs Oeweiudespitales mit 22 Betten 1101 fl. sudscrilm'ten, die sie in den Jahren, 1840, 1841 und 1842 einzahlten. Da der gezeichnete Benag zur Deckung der Bau-nnd Eiurichtungs'Anslagen aber nicht hinreichte, sa spendete der edle um Pettau so lnel verdiente Priester und Histo-rikcr Simon Povoden die Snmme vou 800 si. (5M, uud dcr Spitalsverwalter Sprihei dc» mangelnden Rest von 94 ss. CM. zur Deckung der Gesaumttauölagen von 1995, ss. CM., in ss-olge 'dessen Pettau's leidende aller Classen der hnmane» t^ennuuug uud Thatkraft Spritzei's ihre Zussuchtsstätte verdanken, uud Lehtercr sich das faiser-lichc Wohlgefallen erwarb. Im Jahre 1848 wurde der Ledcrcrmcister Anton Schrafrl - Sohn des Gründers des Innnngsspitalcs — zum Spitall^verwalter erwählt uud ihm wwohl die Vcr> waltnng des Bingerpfrüllden-, Iunuugs- und Gemeinde-spitals überantluortet, die er seither auch — getreu dem Vorbilde seines Vaters ^ führt, während dic ärztliche Hilfelristnug seit der Errichtung dro Krankenhauses dic k, k. Dislrictophlisiker I>l'. Josef Waser uud 1^-. Franz Sorger, dermalen aber der Privatarzt Dr. Franz Krause besorgt. Wollen wir noch eiuen Blick iu die innere Einrich-lung dieser Anstalt werfen, so finden wir in dem Bürger- 233 Spital im engeren Sinne des Wortes sVrrsorgnngsanstalt) 12 Pfründiler ans der blasse oerarmter Stadtbewohner untergebracht, die nebst der Wohnung jeder täglich 5 kr. CM.'ans dem in 1490 fl. CM. lind 17.16« si. WW. dermalen bestehenden Spitalssonde nnd täglich 2 kr. Zulage aus der Stadtgemrindeeasse genieße», während für das Innnngsspital 10 Betten bestehen nnd ein Stammoermö-gen von .^125 st. CM. reseroirt ist, dessen Iuteresseit durch die jährlichen Beiträge der Immngen permehrt werden. Das allgeuieine Genieindespital bestht 22 Betten nnd erhält seine Dotation aus der Grmeindecasse Fall für Fall uach Bedürfnis'. Snmmirt mau jedoch das Gesaumtt-Stammvermögen dieser Anstalt, so resnltirt hieraus wohl ein sehr bescheidenes Sümmchen, dessen Zinsen zur Erhaltung eines solchen hu-mauen Institutes jedenfalls ungenügend nnd ein Erkalten der Theilnahme für selbes, oon den sonst so menschen-freundlichen Bewohnern Pettan's erblicken lassen, weshalb wir wünschen, daß der wohlhabendere Theil der Bürger-schaft am Sterbebette ans ihre leidenden hilfsbedürftigen Mitmenschen nicht vergessen uud au dru ebeu so hninauen als frommen Handlungen ihrer Vorfahren Stigler, Schrafel, Sgardely, Reßmanu, Poooden, Eprihei nud Lnkofuak — der erst im Jahre 1856 dieser Austalt ein Legat von 1W0 fi. CM. zudachte — sich eiu Porbild nehmen mögen. Ii. Der Armtnurrcin. Pettan's Nohlthätigleitssiun war lion Alters her ein reger, dem Wohlstaude der blühenden Handelsstadt eutspre-cheuder. Angeeifert durch den in nnd nm Pettau seßhaften reichen Adel, nahm sich die Bürgerschaft diefcn zum Vor-bilde nnd beide wirkten gemeinschaftlich znm Wohle ihrer mit irdischen Mücksgütern nicht so wohl bedachten Mit» menschen. So galt es z. B, für eine Ehrensache des Adels nnd der lwrnrhmsten bürgerlichen Familien, dem 17^5 «Mnm-deten Thcater-Dilettantelwerm, anzugehören, nm als dessen 234 Mi^lied zum Portlmle der Ortsannru oder durch Elc-uiemarereiguisse Beschädigten zu wirkeu. Wir findeu seit dem Jahre 178^ zu dieseu» Vehuft eiu Wohltätigkeits-Theater iu Pettau, welche grositentheils von Prttan's Adel errichtet und ilnterhallen U'nrde, und dein mit Rücksicht aus den edlen Ziveck der .^anpt- nnd Stadtpfarrer als Dirett^v lnirstaud. Dlcj^uissru hiu^M, dic dcr Ehrr uicht würdig lidcr ilircr prrsöulichcu ^üliiftfritcli un'gou uicht (^'ci^uct w^r^'U, diescin Vrmm' auzUl^'hön'U, wlirr» uicht >ui»dn' wMlliäti^ ale jsuc, durch Ptt^'iüftuu^ au allm Hamiu!uuq>,'u uud 5^irsti,'llil»^'n zum ^lMu dcr Aruu-u, was akc Nrchmiu-gru vil'lfältist crun'isru. So untMtüMu Ptttau's Vrwohuer ihre uMikidcu» deu Mitmruscheu dis sse^cn das Endr des 2. Deecuuiulus diescs Ialirluiudrrt^, in welchrin dao Bedürfniß »ach mimi permanriileu auf Statuten l'asirteu Äriuenvereiil — gleich-zeitig lnit der sich t'ergrosu'rudeu Zcchl der Anueu — inimer deutlicher liervurlrat, und die Vürqerschaft delchalb im Jahre I^lü sich veranlaßt sal», eineil m'gamsmeil Ariuen-Vnsor-simiMiereiu iu^ ^eln-n z>l rufen^ an dessm Zpitze sie den Pttlauer Advorateu I)i'. ?,'ranz Duchatsch als Präses setzte, der ftine vorzüglichsten Stützeu in dc>u jewcili^eu Stadt-pfarrcr, Plnisiker uud Anuenfreund fiuden sollte. Der ^m'iu erlügt vou dem h. Laudrs^uberniilm am 31. Juli 1822 seine (^uelimiquu^. Um diesen ^reiu auf eiue entsprechende Vasis zu stelle», lmude» die Veremsstatutei, nach l^esamulelteu l5rsah-runqen über dao Kedeihen desselben, ant 31. December 1^22 entlvorfeu und von tm» t. k. ^reisainte in Mar-lnlrlz aiu 20. Februar 1«23 bestätiget. Oemäs; dieser Statuten begründete der Verein seine» Foud durch Subseriplioneu der Stadtbewohner für mo-natlich, merleliälnig oder ganzjährig rinznzahlelide Beiträge, durch Intensseu der ^rmeniilstitmo-^apitalien. durch die Opfer-stocksammlungen iu der Stadtpfarrkirche, die Sammlnngen nlit dem ^liugelbentel am Ostersonntage und am Weihnacht tage, durch legale und Schenkungeu, durch wenigstens jährlich zwei Theaterei»»ahmeu, durch Beiträge fremder Schauspieler 285 uud Künstler, die für jede Produetion 4 fl, WW. abzn-führen hatte», durch Abstellung deo Neujahrowülischens gegeli ^ösilug rnnl Armeubilleten, und endlich dnrch die Strafgelder, die nach dem Gesehe dem Armenfoilde des Ortes zufallen. Mit del' anf diese Art in den Arme» Versorgnngs-fond eiufließeudeu (Gelder» lourdeu nnfäilglich perniaueute Drtsarme nach 3 Classen mit einer fortdaurrudru Pfründe oon 5, l) oder 14 kr. im Tommer, und (i, 10 oder 15 kr. WW. im Winter betheilt-, zeitlich vmiuglückle n»ben,itteltc Stadtbewolnier nnterstültt. uud die durchll'audernden ^and-luertobnrschen, welche im Orte keine Arbeit erhielten, mit cmem ^iaticimi von 15 kr, VW, betheilt. Um diese Vestinnnuusten duiehfiihren zn können, war besonders der Theater - Dilettantelwereiu sehr thätig nnd wendete dnrch zahlreiche Porttelllui^cn dem Institute all-jährlich eiur nalnhafte l2„,nnie z», welche ini Verein mit den freiwilligen Vciträl^en für dieses Armeninstitut eine so ergiebiqe wurde, das; es del» Vereinsom'staude dadurch uw^lich >r>ar, alle Armen nnd Hilssbednrfti^en ;n iluler-stützen, wl^n da5 eifrige Vesireben de^ Ä^'veinopräsidenten 1)i-. Dnchalsch mrl beitrug, deni die dankbare Bürgerschaft auch das (5lirenbnrgerrecht deshalb ».'erlieh. Wohlthätigfeitosinil der ^tadtbewohuer uud beharr-licher leiser der jeweiligen Stadtpfarrer als Präses, dann der Armenfreunde und der übrigeu Seelsorger bei den monatlich wiederkehreudeu Sammlungen von Hans zu Haus brachten es dahin, das; dieser jnnge Verein vortrefflich gedieh imd einer schmieu Znfnnft entgegen geht, da er dermalen ein Stamüwermögen uon I l,!N>2 fl. CA^. befitzt, dessen Klüsen iin Verein mit den jährlich auf 260 fl. sich belan-senden freiwilligen Sammluugobeiträgen, deu Opfrrstoek-geldern lind Zuflüssen durch die 2 Armeniustitntspiedigten, der Theatervorstellung au> Sylvesterabeud, dell Neujahrs-billeten nnd die eingeheilden Strafgelder hinreichen, um die prrnlaueuten Pfrüudner, zeitlich Vrriluglückteu uud durchioauderndeu Handwerksgesellen betheileu zu könneli, in Folge dessen seit dem 7>ahre 1855 15 Pfründner mit 6 fr. nud l2 Pfruudinr mit .'t kr. t^M. täglich belhcill »nd 3 na »lit Brennholz, Medicameuten, ärztlicher Hilfeleistung und besonoeren Unterstützungen in Krankheitsfällen bedacht wer-den, lvähreud jeder Haildwerksbllrsche 4 kr. CM. als Zehr-Pfennig erhält. Ptttau's Amlemustititt verdient delnnach alle Ancr-kemmng und hat dir angenehine Aussicht, still Stamm-vermögen durch cine Erbschaft des einst hier als Chormristcr angestellt gelvrseuen, iu Graz als Domeustos verstorbenen Canoilieus Fmuz Gnlber, von beiläufig 15,000 ss. CM. in .^ürzc l'crinehrt zu sthcn, wodurch cs m dic Lage kömmt, alleu ihren Armcu cine sursirnfrcic Zukuilft zu bereitcu, ^nlnal u^ä) besondere! eine Iahresreute von 30l» si. CM. lwu drin diesen, Institlltl,' nicht einverleibten L^ate des Gmzer VimM Bernhard Prellt pr. 6000 fl. CM. „zur INttrrstntzllng arinrr Vi'm^r" ailch zur Vcrfü-glinzz slrhl. - V. Pcttau's Vollsbildultg. ^.. Volksschule. Carl des Grofteu Sarsifalt fm- die Heranbildung der Vrwulmn- stilu's wcitrn Rriches, wonlit rr nicht blos au Bischufsitzen uud iu Klöstcru Dom» uud Klosterschulen errichtrtl,-, sondern allch fnr die niedrrn Stand,,' an jcdenl Kirchspiele m>e Hchille zn errichten brfahl, dürste vielleicht der Ursprung der Pettauer Schllle zu daukcu sciu, die dauu lNltcr der Obhnt der Salzburqer Bischöfe in dcr ihnrn ri^cueu Stadt, uutcr der Leitllng des Pettanrr Collegiatscapitels -^- lvcnn glrich ilnr fnr einzelne Schüler znMiM) — sicher anf eiuer höheru Stnfc als hcntc ^e-staildeu sein dürfte. — Kaiser Nildolf führte erst öffentliche Schuleu ein uud Erzherzog Carl l,I., ^andesfürst i" Steieru, hob 1568 die 28? katholischen Schulen m diesen» seinen» Lande auf, dir »ach der Gegenreforination durch feinen Sohn Kaiser Ferdinand II. nili 1N, Deeeinber 1850 von de>tt hohen Iluterrichtoministerium die Bewilligung erhielt. So geringfügig diesc Zchuleinrichtnng nnn auch sses.wn deui Con-licntc mcht inehr gestattet wnrde. Die Hauptschnle wnrde mit dem Schuljahre 1850—51 eröffnet nnd im Sommer 18li^ an die Stelle der bis» henken Meftuerivohnuusi ein neuc^ ^wei Stockwerfe hohes SchnlHel.>ände, da»? anch zilr seinerseitigen Nuterbriugnn,'; einer Nnter-Realschnlc hinlänglich Naum qewährt, mit eiuenl KostenaiifU'ai^de lwn 14,000 si. CM. a»^ städtischen Mitteln erbant, nnd bei dem Veginn de? Schuljahres 18'>^ —54, nach lwrauogegangener festlicher Einweihung dnrch deu Stadt» Pfarrer nnd Schuldireetor Jakob Standegger, auch bezogen. Die Liutheilnug der >>a»ptschule besteht in ^»olge des Ministerial-Erlasseö ^'om 2.'i, März 1855 nnn ans 4 Classen, wozu 4 wellliche »ud 1 geistlicher (Religions-) ^ebrer auge-stellt siud, dnrch deren Wirken die Lehranstalt sichtlich ge> deihet und ihr zi» wünschen ist, das, sie recht bald dnrch eine Unterrealschnle — die zur Ansbildmlg des Bnrger-standes in unserer.ieit nubediugt nöthig ist— erweitert werde, wozu der Pettaner Vürgei'Ssolm Carl Higersberger, Doetor der Rechte nnd unnmehriger ^ande^adooeat zu Rann, bereits ein Capital lwu 500 fl. CM, in Staat^papiereu im Jahre 1855 widmete, wofür ihm, als den ersten Gründer eine'ö 289 Amides für diese Lehranstalt, das Ehrenbürgerrecht der Stadt verliehen wurde, T^ie -vauptschule ^ählt deünalen 300 — und die slove-uische Pfarrschnle 200 Schüler. l^. Theater. Mit dein Wohlstand steigern sich mich die Bedürfnisse der Menschen. Ai,f diese Art fühlten Pettan's Veiuohner, deren Handels-nnd Vl'werber'erkehr gegen (5»de des 18. Jahr-Hunderts besonders blühend war, dat'Bedürfniß nach geistigen Vrrgnügnngen, denn der zahlreiche Adel. — wm'nnter lr'ir Grafen von Leslie, Sauer, Wüdenstein, Vetter, Herlier-stein, ssreiherrn lion MM'on finden, ^ die reiche ^anf. inannschasl, wornnter wir wieder 3 Gwohandlnnqohänser treffen nnd der znni ^r^sn'rei^ Tlieil N'olilhabende t^e,. wert'bswnd konnte ans solche Anspruch machen nnd wollte damit auch Wohlthaten für seine ärmcru Mitmenschen verbinden, Anf diese Art wnrde schon in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein ftädlischeo ^omödienhmio errichtet — fiir dessen Herstellung besonders der Adel ei» lebhaftes Interesse bethätigte — und dasselbe im Jahre 1786 eröffnet. Die Bennhnnss desselben sollte hauptsächlich nur für wohlthätige Zwecke bestimmt sein, zn welchem Behufe auch ein Dilletanteuvereiu gegründet wnrde, in den sich die an-gesehensten Personen der Stadt nnd Umgebnng einver-leiben ließen, denn es galt sür eine Ehrensache, der Anf-nähme iu diesen ^ereili gewürdigt z» Iverden. Nun finden wir nach alten Theaterzetteln den Verein schon in den Jahren 1786 bi? 1790 nicht nur thätig, souderu auch in der Wahl der aufgeführten Stücke, nach dem Geschmack nnd dr» Anforderungen jener Zeit, sehr viel Aesthetik. Es verging kein Sylvester-Abend, fein Kelmrtsfest des Moliarchen, ja fast kein Sonntag des Adm-ntes nnd der ^astcuzeit. an dem sich der Verein nicht bemüht hätte, das Angenehme mit dein Nützlichen zn verbinden nnd dem 240 Publikum mir Vorstellung zu geben, >u» dir Ortsarmen, die Invaliden, irgend einen abgebrannten oder überschwemm-ten Ort zu unterstützen, oder m» für die Nachschassnng nöthiger Theatcr-Oeräthe zu sorgen. Der Perein erwarb sich dadurch einen Nnf, sowohl lu lnnsllerischcr als wohlwollender V^iehnng, denn seine artistische ^eitnng war gewöhnlich Personen anvertraut, die sich iu der Nelt hrrningesehen und dadurch ihren Geschmack uicht rtwa uur iu ttraz, soildcru Wu-u, Paris, Mailand. Neapel ?c. sicläutcrt habcu, -- uud auch übrr Prrriiwtuit-glirdcr vou Vildliug »ud Austand tirrfügen fountcu. Hirrdilrch war cs inö^lich, in Prttan Stilckr anfzn-führen, dic nntnnter noch größere Städte nicht qesehen hatten, denn dein Verein stand anch rinc cifrige 3.Viisikgc-sellschaft, eine bedentende Viuliothek schöne Garderobe nnd entsprechende Decorationen znr Verfügnn^. Reiste irgend ein Künstler von Rnf dnrch Petwn, so wilrde il>ni der Mllsentrinpel berritwilliszst geöffnet, dagegen aber Gnntlern nnd andern Lonwdianten niit eiserner Con> fequenz der Zntritt in selben verioehrt, dcnuit er uicht ent> weiht werde. Su wirkte der Dilettanten - Verein nnansgesetzt bis in's 3. Deccnninm des 19. Jahrhunderts, in welchem wir im Jahre 1826 bereits cine stehende SchanspiclergrMschaft nnter Violas Direetion treffe»,, die gnte Schanspiele nnd ailch Operetten gab, nach einigen Monaten aber Pettan wieder verlieft, woranf im Jahre 1829 das Innere des Theaters nen hergestellt, statt dem bisherigen Schindeldach cine Ziegelbedachnng aufgestellt wnrde nnd der Dilletanten-Verein seine hnmanc Thätigkeit bis znm Jahre 1832 fortsehte. In diesem Jahre eröffnete am Ostermontag der Schan-spieldireetor Gnslav Karschiu. ein Mann, dessen persönliche künstlerischc Fähigkeiten anf großen Bühnen oft geehrt wnrden nnd r.on öffentlichen Vlättern hinreichend anerkannt waren, mit einer ansehnlichen Grselischaft eine drcimonat-liche Theatersaison, für die das Pnbliknm die lebhafteste Theilnahme zeigte, wodnrch Karschin veranlaßt wnrde, schon im Winter 1832-33 eine zweite Saison zn eröffnen, 241 indem or das Pettaner und Marburgcr Theater gleichzeitig mit Umsicht und Sachkenntnis; leitete. Hierdurch trat Pettau's Kunst- und Theatersiun in ein neues Etadiuui, der Dilrttauten-Berein verlor allniälig an Intelligenz und Theilnahme nnd kunntc sich, troh seiner fortgesetzten lobellswcrthen Thätigkeit nicht mehr anf jener künstlerischen Höhe erhalten, die ihm früher mehr als rin halbes Jahrhundert anzeichnete, in Folge dessen er sich im Jahre 1852 anch anflüste, während inzwischen schon jedes Jahr eine Theatcrsaison durch irgend einen Schauspiel» Director, ohne Cinflich der städtischen Behörden, jr nach den Fähigkeiten der Theater-Gesellschaft, mit mehr oder welliger Glück, eröffnet wnrde. Wir treffen nach dem Director Karschin, einen Sold, Hoffmann, Mayerhofer, Schwarz, Mayer, Nömer, Rostock und Becker als Dircctoren, uutcr deren Leitung die künst-lerische», Leistungen Jahr für Jahr, von Stnfe zu Stufe derart herabstiegen, das; die Vorstellungen Rostock's lind Becker's in deu Jahren 1851. 1852 uud 1853 des Pnbli-kum's Interesse uud Thriluahme an den, Schauspiele — mit Recht — gänzlich entbehrten, welche TheilualMSlosigkeit durch die iu Folge ciuer zwauzigjährigeu Ulillutcrbrocheueil Abilützulig, dorzeitig entstaudene Baufälligkeit des Theaters uud den Indifferentismus der Stadt - Nepräscutauz noch vcruirhrt wurde. Mit 1. Jänner 1854 eröffnete der Schauspieldirecwr Johauu Nep. Kock mit eiuer zahlreichen und sehr fähigen Gesellschaft, welche die Tragödie, das feiur Cmwcrsations-stück nnd dir Posse gut vertrat, eine Theatcrsaison. die den alten Knnstsilm und die Thcaterlust der Pettaner plöhlich weckte, uud sich bis 16. März zu der glänzendsten Saison seitkarschin's Zeiten gestaltete, in Folge dessen die Keineinde-Vertretung dem Director auch vou der Bezahlung des bisher üblichen Mirthziuses vuu 2 fl. CM. für jede 'Vorstellung, euthob, da ihr Kunstsinn endlich anch erwachte und siegewahr wnrde, daß „die Bühnenbretter die Nelt bedenten" und elneu Theil der Volksbildung befördern, was uusere Bor-eltern, wie es die geschilderten Thatsachen darthnn, schon vor luehr als eiuem halben Iahrhnndert begriffen hallen. 16 242 In dieser Saison wurden die Leistungen der Gesell-schaft mich z»m ersten Male in den öffentlichen Blattern besprochen, welche Recension sich seither aUe Jahre wiederholte. Von dem Gemeindeansschusse wurde nun der zeit-gemäße Umbau des Theaters beschlossen, zur Ausführung dessen ein Conüt^ ans deu 3 Geuieindeausschnftuninneru Ferdinand Kofflcr, Josef Perfo nnd Carl Higersberger con-stitnirt uud im Lanfe des Sommers 187>4 der Van ausgc-führt, zu dessen Kosteudeckung pr. 6000 fl. CM. vorerst eine Snbseriptiou unter den Stadtbewohueru eingeleitet und der Baukosteu-Mrhraufwand bis ^nr Deckung aus der städtischen Kamniereasse, zum größten Theil von dem Conntü-Mitgliede Ferdinand Koffler vorschnstweise brslritten wnrde. Am 19. November 1654, als dem ersten Namens-feste, welches die neuvermählte jugendliche Kaiserin Elisabeth in Oesterreich beging, sollte der Nenban feierlichst eröffnet werden, doch plöhlich eingetretener Hindernisse wegen, mnßte dir Eröffnung ans den folgenden Tag als den 20. verlegt werden. Dem Fränlein Emilic Edlen von Tigrenberg — Enkelin eines Prttcmrr Kaxfmanues — war die Ehre vor-behalten, den schönen, reich geschmnektrn uud zweckmäßig erbauten Knnsttemprl mit einem Prolog zu eröffnen, worauf Director Köck mit dem gut aufgeführten Schauspiele „Mathilde" die Saison eröffnete, wozu er von der Ge-meinde - Vertretung berufeu wurde, uud dic bis 24. März 1855 währte. Vou uun an wnrde fnr die Unternehmung des Theaters regelmäsüg der Eoncnrs von dem Gemcinderathe ansgeschriebeu und diese für die Saisou 1855 — 56 dem Director Alois Müller verliehen, der sie am 15. November 1855 eröffnete, am 21. Februar 1856 schlosl, u»d sich bereits einer Subvention ans den Gemeindcmitteln echente. Wr die Saison 1856—57 wurde die Unternehmung dem Director Stefan Miller mit einer Subvention von 120 fl. CM. verliehen und selbe am ?. December 1856 eröffnet. 248 C Die steiermülkische Lllndwirthschllstg-Vesellschllftll-Filiale Pcttan. Schon im Jahre 1764 wurde in Steiermark cine Ackcrbaugesellschaft gegründet, an der sich besonders der nnl Vettan begüterte Adel, als: die Grafen von Attems, Sauer nnd Pnrgstall, lebhaft bctheiligten und letzterer sogar einen Entwurf znr Enltivirung des Pcttaner Feldes vor-legte-, doch die bezüglichen Bemühungen der Negiernng bliebcl! (1771) fruchtlos, nnd erst nnserem Jahrhundert thrilw'ise vorbehalten. Durch die Drangsale der ein Viertel Jahrhundert währciden französischen Kriege wurde diese Gesellschaft auf-gelost und Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erz-herzog Iohauu, der Gönner unseres Paterlandes, der För-derer alles Gnten nnd Mtzlicheu, hat am 2«. März 1819 die drmalige steiermärkische Landwirthschaftsgesellschaft ge-gründet, und es wnrde beschlossen, die im Vaterlande do< micilireiden oder begüterten Mitglieder dieses Vereines in Filiale ^l theilen, wovon zn Pcttan eine der 25 Filialen errichtet mirde, dereu erste iu den letzten Octobertagrn 1822 im Schllssc Oberpettan abgehaltene Sitzung durch die tHegenwar" des hohen Herrn Vcreinspräsidenten Erzherzog Johann k. k. Hoheit, beehrt wurde. Bei )er hierbei stattgefnndeneu Wahl eiues Filial-Vorstehers wnrde Anton Helliuger, fürstlich Dietrichsteiu'-scher Wirthchaftsdirector zn Dberpettan uud Besitzer des Gutes St. Johann, erwählt, weil er ein im Dienste der Laudwirthscha't ergranter, theoretisch und practisch erfahrener Maun war, lessen Stellung bei einem der schönsten nnd ausgedehnteste». Gutskörper der Untersteimnark auch Gele-genhrit darbot, weitere Versuche anzustellen und Erfahrnu-geu sowohl im Weinbau dem eigentlichen Lebensnerv der Filiale — as auch im Ackerban, der Niescncnltur nnd Forstwirthschaft znn Nutzen der Filiale zn sammeln. Hellinger stmd nun der Filiale — deren stets im Schlosse Oberpcttm abgehaltenen Sitzungen am 27. März 1824 nnd 18. Mirz 1829 abermals durch die Anwesen-heit des hohen Hrirn Vereinspräsidenten beehrt wurden, 16' 244 mdem er zugleich nnch Gast des Schloßbesihers Fiirsten ^Ull Dirtrichstein mar bis zu seinen» am 7. Angus! 1830 dm'ch einen Dounerschlag im Schloss«' Oberpettau erfolgten plötzlichen Ablebe», »nil ,'on edlen Reben n seinen eigenen Weingärten, znr Crnninternng anderer Ueiugart-besitzer angelegt und hierdurch ein besonders iM'tlnwlles Product erzengt, sondern es mich dnrch seine fcchmäfna.e Ltellerlvirthschaft, die er mit nicht unbedeutende! Opfern für die Auschaffnng von Maschinen nnd Instnnienten lie» trieb, dahin gebracht, daß diese seine Crzem'nisse nur von wenigen iu Steierniark iibertroffen werden, durch den Sanritschrr Tchauunueiu selbst die srailzösischr» nid anderen ähnllchru Fabrikate täuschend nachgeahmt nnd m die Ans-fnhr steirischrr Weine Opfer gebracht, indem er dieselben nach Amenta absendete nnd sich im Jahre 1851 mit ihnen selbst nach London zur Weltausstellung be^ab, um den leidcr i»> Änelande noch immer zu weuig geüuuten Weiuen nnseres Landes einen Nnf nnd Absatz zn erwirken, Wir sehen demnach hierans, das; di' Filiale Pcttau einen für ihr Iutcresse äußerst besorgter, dnrch eigenes Beispiel aueifernden Vorsteher hatte, der iu dieser Eigeu-schaft uud als GutkcheHrr dilrch ein nilleo Vierteljahr, hnndett i,n Bereiche der Filiale thätig mar, nnd am 11. Febmar 1855 plötzlich zn Graz starb, woranf bei der am 245 8. März 1855 zu Pettau abgehaltenen statuteiunäßigen Vor-sihnng zur 33. Hauptversammlung in Graz der k. k. Be> zirkshauptinann Carl Greistorfer zniu Filialvurstand erwählt wurde, welcher dicsent Verein aber nur kurze Zeit vorstand, indein er schon am 17. November 1856 ablebte. Der Bereich der Filial,.' ist mit jenem des Bezirkes Pettan fast gleich nnd ein vorzüglich Weinban treibender, weschalb im Allgemeinen die Änfmcrtsamkeit des Filial» Ausschusses nnd der Mitglieder ans diesen gerichtet ist. Unverkennbar ist demnach bei diesem der Einfluß, welchen die Filiale seit ihrem Bestehen ans selben übt, denn gerade die Weincnltnr hat sich seit einigen Dccennicn so sehr gehoben, daft einzelne WcingartcnbcHer einer ehrenden Crluähnnng würdig sind. Hiernntrr gehört, anßcr dem bereits erwähnten Vor-sicher Anton Ulm, vorzüglich Lanrenz Pneger. einst Guts-lxi'itzer zn Nenstift, nnd dann Nealitätcnbesihrr zu St. Veit an der Dran, dessen beharrliche Brmnhnng >nid Opferwil-ligkeit es dahin brachte, daft er seineu großen Weingarten zu St. Veit nnr mit den edelsten Traubensorten, als: Klcvncr, Nieslinger nnd Traminer besetzte nnd dadnrch ein Product erzielte, das sich nngeschent dein Rheinweine an die Seite stellen darf. Sind übrigens im Ackerban besondere Fortschritte nicht bemerkbar, so wurde derselbe doch dnrch die Uinstal-tnng vieler Hntwriden erweitert, dagegen die Forstenltur dnrch die Anpflanzung des ersten Lärchenwaldes in dieser Gegend in dem Gut Oberpettaner Gm'nawalde (Gemeinde Kitzenbrrg) durch den Waldmeiskr Moriz Serhann. den Beweis liefert, daß diefts kostbare Nailholz hier sehr gut gedeiht nnd eine Vermehrung solcher Anpflanzungen in volkswirtschaftlicher Beziehung sehr wünscheuswerth wäre. Hinsichtlich der Noden-Erzengnisse im Bereiche der Filiale verweisen wir anf den Eingang der nachfolgenden Schilderung vun Pcttau's Umgebung. Pas Schloß Mer-Pettau und seine Deslher. i. Ursprung. Aus der politischen Geschichte des Alterthums haben wir gesehen, daß die Römer, als sie sich Pettau unter-warfen, diefe Stadt bereits als einen geschlossenen wohl-befestigten Ort trafen, und daß Kaiser Tiberiuo, im Jahre 8 nach Christo, in welchem er, in Folge dcr Empörung der Pauncmier, Pettau wieder erobern mußte, die Stadt auch wohl befestigte. Es dürfte sonach kaum einem Zweifel unterliegen, daß zu dieser Zeit zum Schufte dcr wuhlbefesligteu Stadt auch ein Castell erbaut wurde, wenn es nicht etwa schon 33 Jahre wr Christo, als Pcttcm nntcr Nömcrherrschaft ge-langte, gestanden ist, denn es finden sich täglich noch Spuren des weitläufigen römischen CastrIIs in Fnudamell» ten. bei deucn häufig auch römische Münzen gefunden werden. Ob der Kaiserpallast, in welchem Kaiser Valentinia» nus I. im Jahre 372 residirte, innerhalb dieses CastM gestanden ist, bleibt zweifelhaft, obgleich einige Geschichts-forfchcr dieses lx'rnmlhru wolleu. In den Stnrmcu dcr Vülkerluandemng wurde dieses CastcN gauz zerstört, uud erst zur Zeit, als Carl d r Große sich mit'Carantanien auch Pettan unterwarf (788), mag das Schloß ans den rönnscheu Ruinen hervorgegangen sei», da Erzbischof Conrad von Salzburg dasselbe, nachdem es 247 lange Zeit zerstört war, zum Schuhe gegen die Ungarn zwischen 1120 und 114? neu erbaute nnd wohl befestigte. Daß das Schloß gleichzeitig mit der Stadt Pettcm in den Besitz der Salzburger Hochkirche gekommen sei, obgleich K. Arnulph in seiner Schenkungsurkunde »mn 20. November 890 uur der Stadt mit dcm Panne für Mcuith und Brücke erwähnt, scheint eben so nnzwcifelhaft als der Unistand, daß es niemals die Residenz der kärntnerischen Markgrafen von Pettan war, da es seit 890 ein Eigen-thun» des Salzburger Erzbisthums gewesen, uud als Veste gegen die östlichen Provinzen bcnüht worden ist. II. Die edlen Herren und Vnrggrafen von Pettau. Cin Adelsgeschlccht, daS sich „Herrn tiou Pettan" oder „Pettauer" nannte, dessen Ahnherr uach verschiedenen Ansichten der Geschichtsforscher ein eiugeborner Pettauer oder Abkömmling der Stnbenberge gewesen sein soll, besaß als Hochstift Salzbilrgrr Ministerial das Schloß Pettan im 12. Jahrhundert vom Erzbischofe bereits zn Lehen, uud gehörte zn deu mächtigsten nnd anglsehcnstcn Dynastien jener Zeit, das einen einer Grafschaft gleichen Landcrbesih, der sich über Pettan, Wnrmbrrg, Ankenstein, Grosisonntag, Friedan, Wiutersfeld, Herinannsdorf (Henuaneh) Lichtcnegg, Iasicnil), Frcchmn, ssranheim, Wiudisch-Fcistril), Schluanl-derg, Ober.^eibuih, Weiuburg, Sölk, Gleicheuberg, Wöllan und Nabensberg erstreckte, im Besitz hatte, und dem die Herrru von Wähler, HoUencck nnd Peßnitz ^) als Lehen-träger uilterstauden. ') Gcorss von Wähler (f 1095) hat m der Prttaucr Stndtpfarrtirche ein sehr schönes Mmmment, und H^rtiiid uon Hullenecl sf 14'^^) und Ulrich von Peßniß ^ l4lon Meinhard ulid Friedrich erkannt wurde. Frirdrich Pettaner iliachte hierauf im Jahre 119? auf Gruud gesetzlicher Verivaudtschaftsausprüche den» Stifte Adlnont dir bedentendeil Vesihlingeii zu St. Nirolaus iu Mnkernau iut Tansal, welche der carantallischc (5drlherr Gottfried lion Witingau 1150 gespendet hatte, so hart-nackig streitig, das; das Stift mit 40 Mark Silber diese Forderung ab^lllbun genöthigt war, wozu (irzbischof Albert II. zn Leibnil) persönlich seinen ganzen (5iuflnß auf die streitenden Theile geltend machte, um diesen Erfolg zu erzielen. Iu dem hierauf zwischen Leopold dem Glorreichen, Herzog vou Destermch und Steiermark, gcgm König Emerich von Utlgaru 1199 erfolgteu Kriege, trieb er die Ungarn ails der Umgebung l)ou Pettan, welche diese vcr-wüsteten, beschützte die Stadt Prttau uud eroberte deu Landstrich jenseits des Peftnchssnsses. anf welchem er uach 243 geschlossenem Frieden iin Jahre 1200 die Stadt Fried-An gründete, zivischen 1200 und 1205 die dentscheu Ordeus-ritter zur Beschnhung des eroberten Landstrichrs gegen weitere feindliche Einfälle berief und hierauf ilu Jahre 1222 auch eine deutsche Nitter^rdenscouimende stiftete, welcher, da jelie Schlacht au eiueui Ostersonntage, sonach eiueui großen Sonntage, erfolgte, der Name „Groftsonntag" beigelegt wurde, worauf er, uachdcm er inzwischen seinen Thurm zu Ober-Leibnih^) ^u Erzbischof Eberhard II. ab' getreten uud dieser deuselbeu bei der Errichtung des Vis» thuius Seckau iu Obersteieru (1218) a» deu uru eiuge-setzten Bischof zur Vermehrung sriuer Dotatiou geschenkt hatte, uoch im uämlicheu Jahre (1222) ablebte. Seitie Witwe Mechtildis gründele hierauf über Vor-stellung des Erzbischofs Eberhard II. inl Jahre 1230 zl, Pettan das erste Dominicanertloster in Etriermark ain West-lichen Fnfte des Schioftberges, woselbst die Familie der Pettauer auch ihre Ruhrstätte fiuden sollte. Das väterliche Erbe und Lrheu auf Pettau trat Friedrich II. au, der um 120!) bis 125« Icbte, und deu deutschen Ordensbrüdern zu Gmftsonntag zur Förde-rung des Gottesdienstes und der Glaubenslehre unter dem slowenischen ^olke, bei einer zu Pettau im kleinen Schlosse gehaltenen ^ersmnmluug, das von seinem Vater überkom-meue Patronawrecht über die Kirche zn Gros;sonntag mit Znstimmnug des Erzbischofs Eberhard II. abtrat, mäh-rend sein Vrnder Hartnid I., der bis 1259 lebte nnd Landeshauptmann der Steiermark war, das Kloster zu Ober» bnrg 124,'l mit Krnndbesihnngen anf dem Krenzberge — nnd sein Vasall Hermann von Pettan, Besitzer des kleinen Schlosses nnd Kastellan daselbst, den deutschen Ordensbrü-deru iu Groftsouutag, mit seiner Znstimmnng, das Amt Henuannsdorf heute Hrrmaneh genannt - schenkte nnd es dem Präeeptor Eonrad dc Dsterna samutt dazu gehö» rigcn Weingärten übergab. Friedrich II. hatte außer Hartuid I. noch einen Bruder Bernard I, ') Da5 hcuti^c Schluß Seggau obcr Lcibxih, 250 Friedrichs II. Sohn, Friedrich 111., folgte sciukm Vater, war cms diesem Geschlechte der erste ^nndmarschall in Steicrn, welche Würde dann alle seine Nachfolger be> kleideten, und anch Landeshauptmann in Steicrn, schlug die Ungarn unter Stefan, Van von Kroatien, als sie Senfried von Mahrenberg in seiner gleichnamigen Neste hart belagerten, worauf Stefan über Äiarbilrg und Anken» stein zwar schleimigst entfloh; Kuüig Pela IV. oou Ungaru aber diese seinem Statthalter Stefan zngefügten Unbilden rächen wollte und im Iahrc 1258 Friedrich in feiner Beste Pettau schwer belagern lies;, welcher Velageruug er nur durch das Uebereinfommen feines Lehensherrn Ulrich Vrzbischofs r>on Salzbnrg mit dem Könige Vela von Uu> garu dadurch entlediget wurde, daß die Stadt pfandweise an Herzog Stefan, jüngeren Köuig von Ungarn nnd Statt-Halter uou Steiermark übergeben wnrde, worauf Prin^ Stefan mit seiner kummüscheu Geuiahliu währeud der Dauer der ungarischen Gewaltherrschaft iu dem Jahre 1258 und 1259 auf dein Schlosse Pettau seiue Residcuz auf-schlug, und Diouysius Magnus, Truchseß Graf v. Szala-war, Hauptmauu des Köuigs Stefan auf dem Schlosse Pettan war, welche Umstände fnr den damaligen Glanz der festen Vurg Prttan sprechen. Nachdem int Jahre 1260 die Steicrmark uud mit ihr auch Pettau non den Uugaru au den König Ottocar von Vöhlnen abgetreten worden war, winde dieses Schloß, als das erste im ^aiide, »on Ottorar an die deutschen Ordensritter lwn Großsonntag znr Vewachnng übergeben, die es fainmt Gericht nnd Mauth, Meiereien, Gründen uud Zehentru bis znm Jahre 1276 iune hatten nnd hiefür 170 Mark an Oltoear bezahlten, Fnedrich III. begleitete Köuig Ottoear 12L7 auf dem Kreuzige gegen die heiduischeu Preußen, dessen ungünstiger Ausgang den Unmuth des steirischen Adels gegen Ottoears drückende Regimmg oermehrte. Als Ottoear sodann hittwu durch Fricdrich oon P^ttan ill Keuntnisi gesetzt wurde, beschird ersterer die Angeklagten Grafen Bernhard nnd Ulrich von Pfannberg, Hartueid liou Wildon, Wulfing von Stubenberg und Ulriä) l'on ^ichtenfteiu an das Hoflager nach Vreslau, r>ou 251 wo cms sic sammt dem Ankläger Friedrich von Pettau durch 26 Wochen in strenge Haft gesetzt wurdeu, und für ihre Befreiung ihre schönsten Burgen hinopfern mnßten, worunter Friedrich oon Pettcm Nnriubcrg nnd Schwam« berg zerstört wurden. Cr war hierauf mit Hartnid von Wildou 1275 auf dem Reichstage znAngsburg von steierischer Seite als Kläger wrgru Ottocars Vrnchlnen gegeu den Erzbischof Friedrich von Salzbnrg, dem er seine Lande knrz znvor verwüstete. Ini Jahre 127? enthob Friedrich die Carthanse zu Seih lion der Abgabe zweier Theile Zolles, den cr zu Prttau besaß, gleichwie von dem dritten seinem Bruder Hartnid II. gehörigen Theil. Hierauf stand cr mit Heinrich, dem Abte von Admonl, bei der Huldigung Kaiser Rudolfs, als Herzog von Strier-mark au der Spitze der Landstände, und ließ von Rudolf von Habslmrg vor dem eisernen Thore zn Graz aus diesem Anlasse die Rechte und Freiheiten der Steiermark bestätigen. Im Jahre 12ftl) erhielt er vom Erzbischofe Friedrich vou Salzburg das Burggrafenamt über die Stadt und das Schloß Pettau für sich und seine Erben mit Mauth nud Zoll zu Marktzeitcu iuucr uud außerhalb des Burg-frirdens. lebte über das Jahr 12«0 und starb kinderlos als Landeshauptmann und erblicher Landmarschall in Steiern, Burggraf von Pettau,Basall desLandeofürsten von Steicrmark und Ministerial nnd Lehensträgrr des Salzbnrgcr Erzbischofs. Härtn id II. folgte seinem kinderlos verstorbenen Bruder Friedrich III. Er war ein harter Mann, der sich viele Bedrückungen nnd Ungesetzlichkeiten zu Schulden kommen ließ, weshalb die Pettaner Bürger bei seinem Lehenoherrn Azbischof Rudolf von Salzbnrg'im Jahre 1286 zu Leibnitz Klage führten, worauf sich der Erchischof selbst uach Pettau begab uud gegen dcu schwer Beschuldigten das Amt hau-deltc, ihm das Pettauer Lehen entzog, nnd die Edelherrcn von Hochencck und Knttingen als Lounnandanten der Burg Pettau bestellte, sonach Hartncid während dieser Zeit (1286 -1288) des Bnrggrafenamtes snspendirt war. Nach Ablailf von 2 Jahren belehnte der Erzbischof den renigen Hartueid wieder mit dem Pettauer Lrheu, 252 Hartneid lebte bis 1385 mid hinterließ ans seiner »tit Kunignude von Lichteilstein geschlosseueu (ihc 3 Söhne, wovou der erstgeborne Herdegeu ^audeshaupnnaun in Kraili liud cms der windischeu Mark war, die Schlösser Jgg und Weiliegg käuflich erwarb, lvegen dein Bail des Schlosses Rudeneck init Ulrich von Walsee, Ulrich Bischof lion Gnrk, Ulrich von Pfannberg und den Grafen von l5illi lange Zeit iil Fehde war, bis endlich Herzog Albrecht 1345 die-selbe beilegte, nnd bis 1364 lebte, mährend der ihm fol-geude zweitgeborue Brilder Friedrich IV., dein schon in der zweiten Hälfte dcs 13. Jahrhunderts (1239) lion den Edrlherren von Pettan gegründeten Minoriteneonvente zu Pettan, 13(!0 eine Kirche — das henüge Prcsdyterinin — und ein Kloster baute, nnd dein Stifte St. Paul in Kämten von seiner Herrschaft Ehrenhansen 1863 einige Aemter schenkte, sonach noch nber dieses Jahr gelebt haben dnrfte, jedoch kinderlos verstarb, ill Folge dessen sein jüngerer Vrndrr Härtn rid III, dao väterliche, eigentlich brüderliche Erbe antrat, daoselbe durch das Schlofi Sölk. welches er von Herzog Albrecht 1363 für 2030 Pfnnd Pfennig Darlehen lind 60 mit Helmen »ach Vaiern ansgc-rüsteten Kriegslenten erhielt, vergrößerte, 1367 seine Le-hensträger Ännz von Walzer nnd Ulrich von Holleneck belehnte, sicher bis 1381 lebte nnd cinc Tochter Anna, vermählt niit Friedrich von Stnbenberg, «md einen Sohn Vernard III. hiiiterliefi, der sich znerst mit Margaretha von Wnrmberg wodurch dieses Schloß, das die Pettauer Nnfaugs des 13. Jahrhunderte erbanteu, 1268 auf König Ottocars von Vöhmeu Befehl zerstört llnd Anfangs des 14. Jahrhunderts aber wieder erbant lvnrde, wieder au sie zurückfiel, nud dann mit Nalburga, Vnrggräfiu vo» Magdeburg vermählte, die Pettauer Douliuicaner und Miuoritru reichlich bescheukte, zuverläsllich bic< 1425, lebte und zwei Töchter uud riueu Sohu hiuterlicß, wovou die altere Tochter Anna sich niit Hans Grafen von Schaum-bürg nnd dann mit Hauus von Lichtrustciu vermählte nnd die Herrschaft Writerofeld (wahrscheinlich Winterfcls zu Vruunsre) als Mitgift erhielt, während dir jüngere, Agnes — die Wurmberg nnd Auteusteiu erhielt sich mit Meinhard 253 Grafen »on Görz und dann «nit Lnitold von Stnbenberg vermählte, der einzige Sohn Friedrich V. aber das übrige väterlich,.' Erbe auf Pcttau antrat, im Jahre 1423 vom Herzoge Ernst mit den Schlössern Freihcim, Weidberg, Gleichenberg nnd Weinbnrg belehnt wurde, und am 6. Jänner 1438 im 35. Lebensjahre mit Hinterlassung der einzigen Tochter Barbara, die sich mit Ulrich Grafen von Schaumbnrg vcr-mahlte, als Landmarschall von Steieru nnd letzter Herr dieses Geschlechtes ans Obcrpettau, welchen anch der Gra» fentitel oft beigelegt wnrde, ablebte, und gleich den meisten seiner Norfahreu in der Dommicanerkirchc zn Prttan bei-gesetzt wurde, allwo ihm anch ein schönes Grabmonument, das dermalen im Schlosse Oberpettau verwahrt ist, geseht w»rde. So endete das verläßlich vom Jahre 1160 bis 1438 mit dem Schlosse Oberpettau belehnt gewesene, um Stcier» marks Schicksal? mehr als einmal hoch verdiente Edelge-schlecht der Pcttaner, wovon im Jahre 146? auch ein Sprößling — Rndbert von Pettan — als Pfarrer in Nadkersbnrg gewesen sein soll; doch ihre Asche fand in der Dominicancrkirchr nicht für immer die gewünschte Ruhe, sondern wurde im Jahre 1785, als die Klosterkirche entweiht wnrde, auf den Fricdhof von St. Josef über-tragen. ^) lll. Zlmschenbcsitzcr. Nach dem Aussk'rbeu der Dyuasteu „von Pettan" fiel das Schluß als erledigtes Lehen an das Salzbnrger Erzstift anheim und der Erzbischof Johann v. Rcichrnsperg verlieh es im uämlicheu Jahre dem Schwager des letzten Pettaurrs Luitold v.Stubrnbrrg, worauf wir im I. 1471 eiuen Johann v. Stnbenbcrg als Erben der Pcttauer Dynasten treffen. ') Die Pietät hätte es erheischt, daß sie in die Gruft der gleich-falls von den Pettanern ssegnmdeten MinontcN'MostcrNrche übertrage« worden ware, da dicsc Kirche m'ch heute besteht. 254 Johann von Stnbrnbeig war rin verbündeter dcs unglückliche» Andreas VanniNrcher. als diesee sich mit dm Ungarn gegeu Kaiser Friedlich IV. verband, und dürfte ans diesem Anlasse den Ungarn, als sir über Fürstenfeld und Nadkersbilrg in Tteiermark einfieleil, auch den Durch» zng in Pettali (1471) gestattet oder begünstiget ^ und deshalb vielleicht den Lehenbesitz des Schlosses eingebüßt haben, denn wir finden hierauf des (1466) verstorbenen Erzbischofs Vnrghard von Weisibriach Vrndcr Sigmnnd nnd dessen Söhne Ulrich und Andreas von Weißbriach mit diesem Schlosse belehnt, nnd es geben einige Oeschichts» forscher an, daß der (5rzbischof schon bei Lebzeiten seinen Bruder mit dem Schlosse belehnt havr. — (?) — Die Weisibriach hatten es sodann so lange im Lehen» besitz, bis sie im I. 1481 König Mathias Cowinns non Ungarn verdrängte, der es nun durch Iaeob Zäekel, seinen Statthalter in Pettan und Radkersburg, befehligen ließ, wel-chcr es iin August 149N mit der Stadt Pettan anch an den E. H. Mariluiliau von Oesterreich übergab, wodurch es in den Besih Kaiser Friedrich lV. nnd nach dessen Tod iu jruen seiues Sohnes Kaiser Marimilian l. gelangte, der am 14. Nov. 1511 zn Innsbruck das Schloß uud die Stadt Pettau für 20.000 ss. rhn. an den Salzburger Erzbischof Leouhard vou Kelitschach alif ewig verfanfte, wenn in den ? nächst-folgenden Jahren keine Rücklösnug geschehen sollte, während weicher Zeit cr anch am 12. Hännrr 1514 zn Innsbruck bewilligte, daß das Hochstift Salzbnrg an das Schloß 1000 ss. verbanen nnd zur Kanffmnme schlagen dürfe. Im Jahre 15,2^ am Margarethentage wurde zu Salzburg der oben uorbehaltene Wiedert'anf, zwischen dem Cardinal Erzbischof Matthäns Lang von Weüenbnrg nud dclN E. H. Ferdilland I, auf 20 Jahre, somit bis zum Jahre 1543 verlängert. Nährend der Zeit als das Schloß in den Besitz der Kaiser Friedrich IV. uud Marimilian I. staud (14W bis 1511), wurde Georg Moyssrr am Pfingsttag vor dem Stefanstag 1494 zum Pfleger des Schlosses nnd der Stadt Prttau sammt dem Landgerichte nnd der gewöhnlichen Robot mit Auswerfung von 500 Pfuud Pfeuuigc Sold angestellt, 255) der dem Kaiser Maximilian gegen Verpfändung des Amtes Pettan, zu Brir/n am 31. Inli 151 l allch 600 ss. rhn. zu dem Kriege gegen die Venetianer dargeliehen hat. Nachdem wir oben das Schloft im Jahre 1543 im Vesihe des Salzbnrger Erzstifles verlassen haben, so knüpfen wir hier wieder an, um zu erwähnen, daft das Erzstift das Schlaft sammt der Stadt an den C. H. Carl II.. Herzog von Steiermark, abtrat, wofür der Zeitpunct in das Jahr seiner Vermählnng (15,71), oder der Geburt seines ersten Sohnes s15?2) verlegt wird, denn in» Jahre 1589 finden wir ihn urkundlich im Besitz des Schlosses, zumal auch sein Wappen noch hcntc das äußere Schlosiportal ziert. So wnrde das Schloft plötzlich wieder ein l. f. Eiqen-thnm nnd gelangte nach Carl II. Tod in den Vesih seines Sohnes Ferdinand 11., der es bis in das Jahr 1622 besaß, während welcher Zeit, als es ein I. f. Eigenthum war. es im Jahre 1585 der Hoffammer-Präsident, Hans Kisel Graf von Kaltenbrnnn, pachtweise, 1598 Hans Graf von Thnrn Pfand-weise, nnd 1610 Wilhelm von Gera pachtweise innc hatten. Am 1. März 1622 vcrt'anftc Kaiser Ferdinand II. das Schloß an deu damaligeu Freiherrn und 2 Jahre später znm Fürsten erhobenen Hans Ulrich von Cggenderg, — Landeshauptmann in Tteier, - der schon im folgenden Jahre das Kapnzinerkloster in Pettan gn'moetc. Nachdem Fürst Ulrich von Cggenbcrg am 18. October 1634 zn Laibach ablebte, ging es dnrch dir Verwandtschaft seiner Gemahlin. Fürstin Sydonia, qcborncn Gräfin von Thanhansen an den Grasen Balthasar von Thanhansen über, nach dessen Tod es 1642 sein einziger Sohn Ignaz Graf von Thanhansrn, Jesuit in Graz, erbte, der dasselbe mit Zustimmung seiner Mntter Ursula, gebornen v.Hollencek, den Icsiliten von Agram' schenttc. Die Jesuiten von/Ngrant errichteten hier eine Jesuiten« Residenz (Nr. 39), der der Superior Pater Pctirkh vorstand. Da jedoch ihr Collegium in Agram abbrannte und sie in Geldnoth grriethrn, ließen sie das Schloß mit aller Zugehör sammt dem Societäts - Haus in der Stadt 1656 versteigern. 256 IV. Die römischen Rcichsgrafcu u. Leslie. Der dm-ch die Katastrophe Wallensteins in Eger be-kannte Walther Leslie Varon von Palguhane erkaufte don den Iesniten das Schloft nni 62,000 fl,, worauf cs dcr Superior Paul Kaeparitsch im October 16.^6 ihni auch physisch übergab; da Walther ti. Leslie persönlich hier an-lvesend war nnd nni 19. October sich anch don deni Pettaner Magistral huldigen ließ. Walther v. Leslie wnrde ruin, Neichsgraf, war kaiserl. Feldluarschall, geheinier Nath llnd Obrister, lHonlNlandant der slavonischen nnd petnnischcn Grenze. Ritter des spanischen goldene» Vließes nild früher anch Gesandter am päpstlichen nnd türkischen Hofe, allwo er im Nanu'N Leopold I. mit Snltan Mohanied IV., nach der Schlacht bei St. Gotthard (1664) den Frieden abschloß. Er hatte das „Kastell" im Jahre 165? in seine gegenwärtige Gestalt nmbanet nnd armirt, was die Inschrift anf dem prächtigen Marmorportale, welches von drin nntern in den obern Schluschof führt, bezengt, woselbst anch noch hente zwei Greife den Schild der Leslie mit den 3 Schnallen nnd den Sprnch: 6i-ip last - die Embleme fnr die Rittcrthat eines ihrer Ahnen, der, nach einer Sage, einen englischen König ans der Schlacht rettete, indem er ihn an der Gürtelschnalle hielt nnd die Devise: (-rip f^t sgrcif fest) znr Wahrheit machte, während er, nach einer anderen Sage, eine englische Königin ans diese Weise ans dem Nasser rettete — bewachen. Graf Leslie vermählte sich mit Anna FranMa Gräfin von Dietrichstein, Tochter des ssnrsten Mar von Dietrich stein, nnd stiftete fnr oen Mannsstamm seines nrspnmglich von Ungarn nach England ausgewanderten, in Schottland reich begüterten nnd znr ZeitEromwells Protektorats größtentheils wieder auf den Continent rnckgelehrten Geschlechtes mit Testament vom 27. Mai 1668 ans Pettan und Nenstndt an der Mettan in Vöhmen ein ^isl^comi55, das nach dem Anssterben des Lcslie'schen Mannsstainmes an die weiblichen 257 Nachfolgen derselben - die Diellichsteine — übergehen solle, woranf er 1667 am 4. März kinderlos starb und in der Schottenkirche in Wien — in dcr wir noch hrute das Wappen dcr Leslie sehe», beigesetzt wurde. Nach Wallhers 5odc ging das Schloß Pettan. an seines Vmders Al^rauder von Leslie, Baron vo» Balqnhan — den Kaijrr Leopold 1. in den erblichen römischen Neichs-grafenstand erhob, — erstgcborncr Sohn Jakob Graf von Leslie nber, liachdem er schon in seinen Iüugling^alireu von seineln Onkel Grafcn Walthrr v. Leslie ans England nach Deutschland bernfen wurde, Jakob von Leslie, der sich mit Theresia Fürstin von Lichtenstcm vermählte, diente gleichfalls im österreichischen Heere, nnd erreichte glcich seinen, Onkel die höchste Stufe in demselben. Er war ^eldmarschall. Inhaber des 24. nnd des 36. LinieN'Iiifaitterie'Reginmits, nahm an allen Tiirken» kriegen nnd namentlich an der Vrlagenuig von Wien 1686, der Vertreibung der Türken ans Verovih 1684 nnd den Ereignissen in Essrgg 1685, Antheil, vergrößerte das oheim-liche Isiäcioomnn55 durch den ^lnfaiif deo Nanberhofes in GiM, dcr mm der „LeMchof" genannt wurde, gründete für die Secuudogrnitnr seiner Familie durch den Autauf der Herrschaft Väruegg ein I^eicomml«5, das sein Bruder Alexander v. Leslie nbernahm, nnd seine )lachfonnnrn später antraten, vergrößerte die Pettaner Pmstadttirche St. Oswald dnrch einen ansehnlichen Zu bau, anf dem noch heute sein nnd seiner Gemahlin Wappen prangen, stiftete sich durch die Gründnxg eines noch bestehenden, uud nuu den barm» herzigen Brüdern nbergebenen Krankenhauses zu Neustadt an der Mettan ein bleibcndcs Andeuten uud starb als imlrrüstcrr. Hofkricgsraths-Präsident im Jahre 1692 kinder-los, worauf seine Gemahlin im Jahre 1694 das Kloster drr Ellslibethiucriurn in Gra^ gründete. Nach dem Ableben dieses Grasen, folgte ihm in drin Vcsihe von Pettan nud Neustadt seiues Vruders Patrick zwcitgeborner Sohn, Iatob Ernst Graf von Leslie, dcr Präsident der innrrösterr. Hoftaunner nnd geheimer Rath war, sich mit Lonise Fürsüu von Lichtenstein vermählte, das Gnt Rnstenan känflich erwarb, nnd bei seinem am 17 258 7. November 1737 erfolgten Tode den einzigen Sohn Earl Cajetan von Leslie hinterließ, der Oberprttau antrat, in^d dir Herrschaft Ehrenhausen erbte, tvährend sriner Gemahlin Maria Theresia Fürstin von Eggenbcrg — ein Trosleugel aller Armen und Dürftigen — die Herrschaft Nohitsch erblich znsiel. Er war k. k. inneröfterr. Regiernngsrath, empfing im Inli 1750 die Kaiserin Maria Theresia anf ^berpettan, woselbst sie sich <; Tage aufhielt, uud ist iui Jahre 1761 abgelebt, worauf sein erstgrborilcr Sahn, Leopold, gleich, falls innrrö'sterreichischer Negiernngsrath nnd vermählt mit Franziota Oräfin oon Waldstein in den Vesit) des mttt-lerweile dcsannirten Schlosses gelangte; dem — da er 1774 kinderlos ablebtr - sein jüngerer Vrnder Anton von Leslie, k. k. geheimer Ratb, folgte, dessen einziger ans seiner ersten Ehr mit Hemicka Fürstin von Monsheim herdor-gegangener Sohn Nilhelin, im zartesten Knabenalter 17^3 ablebtr, woranf auch er im Jahre 18N2 aln 22. Frbrilar nnt Hinterlassung seiner zweiten Gemahlin, Wilhemine geb. Gräfin von Wurmbrand - Stnpach, starb, nnd mit ihm dieses nm Oesterreich vidverdiente, in der Marienkirche zn Bärnegg rnhende Grasen-Geschlrcht, das aui'.er Pettan nnd Neustadt noch Värnegg, Ehrenhausen, Straß nnd Rohitsch, wovon die meisten Schlösser noch heute da? Wappen mit den 3 Schnallen ziert — besasi, anf drm Continente erlosch — da nur noch Wilhelmine lion Leolie, als Witwc auf dein Schlosse Aiitensteiu bi^ 20. Febrnar I,^<)1 al^ Wohlthäterin der Armen nnd Bedrängten lebte. So erlosch daö Geschlecht der Leslie nnd mit ihm auch der anf Schloß Pettan stattgehabte Glanz, da dasselbe als das Stammschloß der Leslie iu Deutschland betrachtet wnrdr, nnd sie dcschalb einen großen Theil dc? Jahres hier residirten. nnd ihren Aufenthalt stets zur edelsten Geselligkeit und Gastfreundschaft gegen Adel, Geistlichen und Prttauo Vürger veuäkten, ihre llnterthauen mil Milde behandelt« u, n»d mit fromme, Sinn Armen und Nochlridruden Hilfc brachten, — durch das Ableben des Anton von Leslie. 259 V. Tie Fürsten von Dictrichstein als Grafen von Leslie. Nach dem Erlöschen dieses Geschlechtes waren nach dem Testamente Walthers von Leslie, die nächsten Vcr» wandten seiner Gemahlin Anna Franziska Gräfin lion Dietrichstein, znm Antritt der schönen Besitzungen des von ihm gestifteten, nnd von seinem Neffen Jakob erweiterten I^icloic:c»mn!l8868 das erlauchte in Deutschland sonveraine Geschlecht der Fürsten von Dietrichstein zu Nikulsburg ^) berufen nnd es trat sonach ain 22. Februar 1802 Johann Carl, regierender Fürst von Dietrichstein zn Nikolobnrg ge> fnrsteter Graf von Trasp, Graf Kon Proskan, Freiherr von Holleubnrg, Fintcustein und Thalbcrg in den Besih von Pettan nud Neustadt, in Folge dessen er auch den Titel eines „Grafen von Leslie" anualnn. Dieser Fürst war mit Christine Gräsin von Thun« Hohrnstein vermählt, Ritter des goldenen Vließes, Oberst-stall nie ister, längere Zeit östcrr. Gesandter am königlich dänischen Hofe, nnd ein steter Begleiter Kaiser Josefs II. auf allen seinen Ncisen, da er bei ihm in hoher Gnnst stand, ') Da« rcichsa,räfliche Geschlecht Dictrichstcin theilt sich in den: »,) Weichsclstatt . Mabci'stein'scheu Ast, waum, der ji'uiqcre Zweig in Steicniiark inl Vl'sihe von Wildstem, R!il,e,istein »nd Stüliuiq, >md der P!,l3siaüer Ncdciizn'sist in Kümien im Ve-sihe vu>i H^llcnblirg, ^iittcnstl'in, LaichSkron lind Vcldcn, dann Pesi'e^q i» Stcicr». in'ch ssinnct^ dann in dcn d) Hollcul'nrgcr Ast, wov,,'» der H>uiplzwciss zwar l?8'' erlosch, dcssrn Vrsih»iM!l Groß. Arbeebach. Sllniü'erss, Obcrhnllabrun, Siheiidorf, Schwallcndach, Spiß, Hcinrichschlag und Zlnsiy in Ocsterrcich, woher auch die Vcncnmmnm „Oestcrreichischei Zwciss" hc.rührt, abcr cn, dir Seciuidl^icniinr dc5 Nilol^lnirger Züiciges iil'erginsten — „nd >cr Nif»Isl'l!r^er fürstliche Neben-zweig im Vcsiße von Nikolsburss, Kmuh, Lripnik. Weißlirchen und Saar in Mahren, Lüwchomih, Vndin, WlUIischl'irlen, Pomeihl, Pollna, Wo^noumicstcz nnd Neustadt in Vöhmen, Pettau und Miistenan in Stsiermart, dann Dietrichstein in Kärnten und Oberlimbach in Ungarn noch szrimet, 17' 260 mid ein ausgezeichneter Diplomat war, dem es jedoch nicht lange vergönnt war, Pettan zu besitzen, da er am 25. Mai 1808 ablrbte, wuranf sein Sohn Fürst Franz Josef in den Besiß gelangte. Dieses nlit Alexandrine Gräfin von Schnwalott ver> mahlten Fürsten, Gelehrsainkeit nnd Hochherzigkeit ist im gangen weiten Kaiserstaate sprichwörtlich bekannt. Er war Nitttr des militärischen Maria-Thercüeu-Ordens, den er sich als Oberstlieutenant 17!)2 bei Valenciennes in Frankreich erwarb, n»d Ehrenbürger der Neichshauptstadt Nien -^ welches Diplom, worin er als Vater nnd größter Wohlthäter der nothlcidendcn Vevölkernug Wiens vou dem Wiener Ge> meinderathc begrüßt wird — er 1850 erhielt nnd in das goldene Vnch der Gemeinde Wien eingetragen wnrdc. Fürst Franz Josef von Dirtrichstein trat ans den östcrr. Kriegsdiensten alo Genic-General, bcwillkonimte den Kaiser Paul I. 1795 bei dessen Thronbesteigung in Peters-bürg in Namen Oesterreichs, schloß 1800 den Parsdmfer Waffenstillstand mit Mureau, wurde zu verschiedenen diplo-malischen Eendnngen verwendet nnd war 1809 k. k. Hof-commissär in Gallizien. Cr trat im Jahre 1811 den zn seinem Fideicom» misse gehörigen Lcslirhof in Graz an die steiermär-fischen Stände znr Nntrrbringnng des Ioannenms um 30,082 fi. WN. ab, war, wenn auch fern von seinen Gütern zn Wien residirend, stets ein besorgter Vater seiner Unterthanen nnd eifriger Vrschüher der Annen nicht nnr ans Pettau nnd Neustadt, sondern anch anf seinen übrigen Giürrii zn Nifolc-burg, Kanitz, Leipnik, Weißkirchen nnd Saar in Mähren, dann Libochowih, Vndin, Wällischbirken Pomeisl, Palna nnd Woguovm'.chez ill Vöhmeu. zli welchen er anch im Jahre 1827 das bei dem Ableben des ssiafen Anton von ^eolie in den Vesitz seiner hinterlassenen Wilwe Wllhemiüe Kräsiu vo» Wurinbiand gelaugte Allodial-Gut Nüstenal! bei Pettau nnd 1838 die Vnrg seiner Ahnen „Dietrichstein" bei Feldkirchen in Kärntcn känflich erwarb, und statl dieser anf einem hohen Verge gestandenen Veste, deren Rniucii nach sich!bar sind. am Fuße des Berges ein neues Schloß crbanle. 261 Hier auf dieser Burg erwarben üch die Dirtrichsteiue die in ihrem Schilde befindlichen ziuei Windmesser, die ihnen der Herzog von Kärnten bei rineni Besuche des edlen Herrn von Dietrichstein darum verlieh, weil cr dessen im Kriege tapferen und in Frieden der ^andescnltur beflissenen zwei Söhne, im Garten die Neben beschneidend fand. Dieser Fürst suchte stets das historisch denkwürdige Schloß Pettcm zu consewireu und starb plöhlich am 8. Juli 1854 mit dem ausdrücklichen Willen auf dem Kirchhofe St. Marr,en zn Wien beerdigt zu werde», obgleich er auf N'tolobnrg für seine Familienangehörigen eine nüt königlicher Pracht ausgestattete uene Familiengruft ballte. Ihin folgte sein Sohn Fürst Josef »on Dietrichsteiu Proskan-Leslie, der theils zu Wieu, und theils zu Prag residirt und nlit Gabriele Gräfin von Wratislaw-Mitnnnh vermählt ist, nicht nur im Besihe von Oberpettau und seiüeu übrigen Gütern, die er im Jahre 185l> durch deu Ankailf des groheu Gutes Dberlimbach nächst Radkersbnrg (in Ungarn) vermehrte, sondern eifert ihm anch in allen väter-lichen Tugeudeu, als Patriot, Wohlthäter der Dürftigen uud Veschül)er der Künste nnd Wissenschaften nach. Obcrpettan hatte als Herrschaft bis znm I. 1850, außer der civilgeriäitlichen Inrisdittion über ihre Unterthanen, ein Laud- (Criminal-) Gericht, das sich über die pol. Bezirke Oberpettan, Doruau, Meretinzen und den nördlichen Theil von Thnrnisch ausdehnte, nnd einen politischen Bezirk über die 2? Catastral- nnd Stcnergemeindeu-. Kanischa, Pichldorf, Podvinzen, Pcching, Unter-Volovlegg, Kilzerberg, Nagosnih, Nendorf, Stadtberg, Kartschowina, Grajena, Hirschendorf, Winterdorf. Swetinzen, Drfternigberg, Destinzen, ^otschitz-berg, Lotschitschdors, Ternovehberg, Dollitschne, Inwan^en, Obewollovlegg, Ianschenbera,, Ianschendorf, Tristeldorf, Wischberg nnd Ternod'ehdorf, welche säminllich nun im l. f. Bezirke Pettau liegen, ^) *) Im ersten Viertel deß !9 InhrhiindeltS siiidei, wir auf diesem Schlosse al5 Pächter eiiicn L^lcn von Kl'rpon, Nenmann, Cdleil von Neüpmler, und D^elor Okor» 262 VI. Geschichtlich bekannte Schloßhlmptmimner und StadtcoulllllmdlUllcli. 1256 — 1259 Oi0N)'5n,8 HIa^nu8 Graf oon Zzalawar, fönigl. nngarischrr Tchloßhaupunann. 1280^1286 Dic Harren von Ptttan, als Vllrgssrafcn. 1266--1288 Edlcn Hcrrcn oon Hol^ncck l»ld Gnttingcn, fürstci-zdischöfliche Echloßhanptniälnirr. 1288—1438 Dic Hcncn von Pcttan als Vmggraftli. 1428—14^4 Johann ^', Tpan^cnstcili! 1436 Pcullpaz v. Rl'lol'crg ' fürstcr^dischöft. 14>;0 Wilhl,'l,n o. Rriolu'rg ^ Schlosü)a»ptlcute. 1464 ^ Anton o. Hc'llcin'ck ' 1471 ' Siqimmd ^nin W^ißbriach, HanpNnann. 1481—1490 Jakobe.Zückrl, Hcrr von Fricdmi, fön. nliga- rischrr Statthaitcr in Prltan nnd Nadkcrsbnrg. 1494 Groiss Moistr, kaiscrlich^r Schlophanptlnalln nnd Pflcgrr. 1500—1510 Eberhard n. Polllirim, kais. Schloßhanptinann. 1520 Lronhard Kon Harrach, fnrstcrzklschösi. Schloß- haliplinann. 1527 Erhard lwn Pollhriln, dto. dto. 1547 Nicolmis Oraf lnin Talm, kaiscrl. Obrister Fcldlnulplinann zn Pcttan. 1553 Ei^ninnd Tchrattcu l'oii Kucnbnrg. k. k. Kainnn'rrath nnd Hanptinann in Ptttan. 1573 Ocor^ lwn ^prooniz), Schlofchanptiuann dcs Erzhrrzo^ Carl II. 1575—^1595 Gror^ Wazltt- von Kallails, crzln'rzoglichcr Schloßhanplniann. 1601 Si^innnd Aichhorm, rvzlicrzo>^l. Hofqnartirr» nn'istrr, l^rwallttcdicHaupunannschaftPtttan. 1664 Spcck. fais. G^ncral, Siadtconinlandant. 1704 Siginnnd Fn'ihcrr von Gcyinail», Eon>thl»r dcs dcntschcn Rittcrordclu'' in Groszsonittag, lais, Gcnrral nnd Connnandanl von Pcttau. 263 Stammbaum der Herren von Pettau. Friedrich I, — — — — — — Wernherr 1 K,9 —1222, vermählt mit Mathilde, -j- 12,^0. Friedrich II, Bernhard I, Hanneid I. Friedrich I?!, Hailueid II. l255 —1280^,n,dshptm.w 1286—1335, vermahlt mit Steicrn, erster^ and marsch all Kunigunde v, Lichten stein, dieses Geschlechtes imd erster Bluggraf von Pcttau, Hcrdcger, Friedrich IV, Harlneid III. Lndehpim, in Krain. 1309 1360—1^3 1359—1381. Kran,, v q ^lnini. Bernhard Hl,, ' ^ veimählt mit Friedlich 13^9—1425, verm mit: von Stubenderg. 1, Margarciha v, Wurm-lierg, 2 Wall,iircz>i ^urg-Auß« diese» «amilienqli? gräsin V, Magdeburg, An, hl Ml!g,ieder dieses Ete!- A>n,a, Agnes, Fricdnch V, sstsckleibtes, die wir bi» s,bci. vermählt mit: 1. Hansv. vermählt nüt I.Memhard 1423—1438, vermählt mit? ^ Grafen o, ^chaumburg. 264 Ctamlttbaum dcr rüm. RolchsMfcn von Leslie u. cngl. Barone v. Balquhan. Wilhelm IV. v Leslie. Wither Rcichs^raf v Leslie, Alexander II, Varono, P>ila,,han.-j-1671, faisFcldmarschall.-j-166? War Graf v. Leslie, russ General, verniälill mitMuria Buinird, derm, nut Anna Franz. Gräfino. ->- 1677, vcim. mitIohanna -j- ohne Kuwer in England. DiclricWem mid kinderlos. Elphinstmie. Iacol' Giaf u 1!cs!>e. Panik II, Grafo, ^cslie, Ä^riliiic'cr Graf v Leslie, kcns Fcldlnarschall. f 1692. verm in E»^llnid mit: ->-1<^>!. Vrrm mit CreScentia Warvcrm mit MaiiaTliercse 1. Elise Dolisslas, Cl^ift Gf »Hcrbcrstcill.grün---------------------------------------, tziirftin v.Lichtcmtein, fi!dr>05. 2. Maria Irvin, dctc d Nebenlinie o Pernegg. walHal,p,vs.i'rkr C'lliilnb Georss Jacob Ernst. Alezanoer. Acht i^ranz Iar^b, nurtt ^?!5Vis>i-oi v.^ai^ai'. in England. inn.-öst.H^fkaminerpräs., Schwestern. Gllif o.1ietzlle.veim. Da wlr nin. Vcrwanns^fl ^ 1737.,verm, mtt^ouise mit? - ^ 1706. d.rn n!^t ermiit ln tonmen. I°'^ o.LichtenftclnOrun. ^ ^"f^:^.,,,^ so smc wir .„>,. dei der qnni, Hanptliiue ^°"> "9"^".' bäume üdtlgangtn. i,i Ztciermart ""^ "^ Maria Eleonoia Call Cajctan, 1- 176 l. ohne Nachtonlmen. War verm, mit Mana Theresia Fürstin o. Eqgeu^erg. ->- 1774, alb letter Sprosse dieses aiiselmlichei! HansrS. Lcopülc'. 1- 1774, Anlon, -j-^8U!^. Rosalia, Iacub. Iuscsine, Carl vermalilt mit Franziska verm. mit: l.Hcnriette Fürstin v.Mons^ verm, Orasiii f 1738 1- 1783. -j-1759. Gräfin o. Waldstein, heim. ->- 1784, 2 Wilhelnüne Gräfin v, v. AttcmS, ->- ohne Kinder, Vnrindrand-LNipacli, ->- l65l. Wilhelm aus 1. Ehe, 5 als Knabe 1783.' Anhang. Chronik für das Jahr 1857. Mär). 6. Des ehemaligen Peitancr Zimmermristers Johann Stre« bcll Wilwc, Victoria ^ nnd Tochter Ottilie, verehelichte Nedwcd, bcidc in Graz — widlnrn der Ptttaner ^aiipt-schule 1000 fl. (5M.. und dem Pttlaurr Vm'gcrspital 1000 fl CM, als f^'NMiM Orschrnk. 17. Dcr k. f. Pcchki'richtrr in Pcttan, H^rr Landcsgcrichts-rath Fvirdrich Schillcr Edler liun Schildcufcld, wnrdr lxi dcr Porsiwü!^ ^nr .^5>, Vcrsainllililnq d>-r stci^liuukischcn Llindwi>thschaft0'G^sc!lschaft, znnl Vurstandc dcr Filiale Ptttan erwählt. 20. Emlmihmig c>cr l,ion dem ln'shenqcn alla.rmeincn Fnrdbof St. Josef, als prov. Nnhl'stättc für die evaügclischcn Glanbeilöa/liossrn abssrtrcnittsli Parcels, dllrch dcn Prc> digcr Hcvril Hriniann Socdcl cms Graz, worauf die ersle Lcichcubcstattlmg erfolgte. Ipnl. 4. Schlnß dcr Thwtcrsaisoll für dcn abgelaufenen Winter, mttcr dc»n Director Htcfan Miller. 6. Abmarsch dcr bcrcitö am 1. März aufii/lösten Dcpot» Lonipal->nie dcr vatcrlniidischcn Iä^cll,'ntaiIIo»e 3tr. 9 und 20 nach Vologna. DnS schcidrndc Officicrscorps Wllrde von dm Vcwohncrn der Stadt a>n Vorabend, nnd dir Mannschaft von den drei Vnra.crn Stari, Seidl und Wibmer an, Morgen des Abmarsches bewirthet. 266 Mai. 1. Der Pcttaner Bezirksamts.Adjnnct H''rr Adolf Notmidi Cdlrr von Arailza wnrde znm politischen Brzirksvorstcher in Ptttan ernannt. — Activinmg des Pettailer Inspectorates init dm 3 Sec-tionen Pettall, '^riedan lind Kottorie für die k. k. privil. Kaiser Franz Josef Orient-Eisenbahnstrccke von Groß-Kanischa bis zur südliche», Staatsbahn. 3. AIs am Vomdend des El. FkmanfeM. Feicrlichl' Ein-wcihnn^ drr im Jahre 185t» rriuniitteli St, Florian» statue dllrch den Herrn Fürstbischof lnnl Tcckan, Ottoan-Maria Grafen Kon Attcms, intter Assistirin!^ riiics ^ahl-reichen ClrrnS und Paradirmia, der IllUalideN', Iägcr-und Milanen.Oarnison, dann sänuntlicher Ziinfte ülit ihren Minen, in, Beiftin sänlintlicher Civil lind Militär-Antoritäten nnd Geineinderepräsenlanten. Hierauf Fest-predigt lind Pontificalaint dcs Herrn Fürstbischofs, 16. Großer Brand im Pfarrdorfe St. Marz'en, welcher in wetiMN Stinten 3«^ Kebände verkehrte. Die Veluohner Peltau'i< nnwMlMn die Vernnglnck-ten mit einer freiwilligen Gabe von ^!?0 fl. CM. 23. Das Dccanat Zilkowift wird an die Pfarre Franhcim übertrafen, was darnin benirrkt wird, wcil die znr Pfarre Sct. Martin in Haidin sjehöri^e vorslädtische Gemeinde Nalln in diesem D^'anate liegt. Zuni. 15. und 16. Neif anf den ^lnren, welches feltene Natnr-ereigniß von Vielen als eine Fol^e des vu» französischen Astronomen anf den 13. Juni bestimmtrl! Znsannilcnsto-ßes cineo jUnneten unt der Erde, schalten wnrdc. - ? ^ Juli. 1. Anwesenheit des Hcrril Erzherzogs Sigisninnd, FM3. nnd Divisionären in Graz, behnfs der Inspicirilnss der Cavallerie.Garnison des Fürst Carl v.^ichtenftrin 9. Uhla-nrnregiments. V37 23. Großer Brand in Micheldorf und Drasendorf, wacher Nachunttassi« 86 Nohuhänsrr sailunt allen dazu a,elwri-gen Wirthschaftsgebäuden und darin verwahrten Fnttcr-uud Grtrrideoorräthrll nerzehrte. Die Bewohner Pettan's nnterstühten dir Verunglück-ten mit einer freilvilligen Gabe von 400 fl. ^5 fr. CM. uud der Herr Stadtpfarrer Standegger besonders nut 100 fi. CM, *) 31. Durchreise des Herrn Fmanzuünistrrs Freiherr», v. Brück von der am 27. d. M. stattgchabtt'u Ciscubahneröffnung vou öaibach bis Tricst — nach Crociticu. September. 5. Anwesenheit des berühmten römischen Geschichtsforschers Monlsen, Prlijesslir auo Vreslmi, der anf dem su^cnaun. ten Panorama die Ttätte. eine^ römischen Vcgräbniß-places gefunden zu haben glaubt. October. 10. Anwesenheit des Herrn Statthalters omi Tteimnark Grafen ».wu Ttrasoldo auf einer Iiispectilmsreise durch Nntevsteiermark. 11. Erstes Concert für den steiennürk. SchnIlehrer^Witluen-und Waiseufoud durch Grazer uud Pettauer Dilettauten, wobei ein Neiuertrag oon 100 ft. CM. für den Fond erzielt wurde. 15. Ankauf drs ärarischen Lendplahes durch die Commune um 2000 ft. CM. 29. Braud im Dorfe Nutcr-Iabliug. wobei 5 Wohuhäuser sammt Nebengebäuden ein Raub der Flammeu wurden. ') Von dcn ülirigen für die Venmsiüicltcn cingeflnsscüen reichen Gabe» sind bcsmidcrs zn clnilil,,!c„! Se, t k, np^'st M>>jr!M mit^,">0N fl, dic H»lrc>> Stände Steirmunfb »nt 5,Ul> fl. die Vewohücr 00» Mml'lllss »lit 4!5 fl, 49 lr, jein' 0oü Fcistritz mit nut 10« fl, 1A kr,, die Cmiccrtemm'hme des stiii^. <5,,rm'tcS SlN>el1'N»!u mit ^00 fl.. t»ic O„l'c dc«< Hci-rn Vadeilispcclors Dr. S>,icl mit 100 fi, dnn» des Herrn Naro» v, Walteiskuchen, Inhaber des Guies Thurinsch, mit 200 ft, CM, :c. 269 November. 1. Das Pettaucr Haupt-Vcrpflegsmagazin wird wieder zu einem Filial-Verpsiegsmagazin unter Beibrhaltnlig des bisherigen Verpslegsbe^irkes redueirt, da tiach der nrueu Orgauisiruug des Militär ^erpssegowesens in Steiermark nur zu Graz u»d Marburg Hauptmagazme verbleibeu. 8. Papst Pins IX. fertigt zu Rom die Vulle aus, gemäß welcher das Viothum Üauaur über lwrhergegangeue Ge> nehmiguug Kaiser Franz Ioscft wm 26. October 1>^56 doll St. Audrä uach Äiarburg verlegt und die ^cwanter Diöcese über den gauzeu sloueuischeu Theil der Steier» mark (Marburger.ssrci?) aueigedehut wird. Iu Folge dessen wird die Pettaucr Hauptpfarrc mit all' ihre» Tochterpfarren — nnd überhaupt alle Pfarreu des politischen Bezirkes Prttau aus der Seckailer iu die Lavanter Diocese gerückt werden, insofern einige — nämlich die Pfarrru Stoperzen nud Mouoberg — nicht schon dermalen iu der lehtereu Diöeesc liegen. 18. Große PulM'rez'plosiou in Maiuz. Zur Nnterstühuug der Beruuglückteu tragen die Pettailer 78 fl. (5M. als frei-willige Gabe bei. 22. Eroffuuug der Tbeatersaisou durch den Director Stefan Miller für den Winter 1857/58. December. 17. Erster Spatenstich für das Kaiser Franz Josef Orieut-Eiscnbalmurtz, m'beu der Ve^irtc-straße uächst der Nagos-nil)er Schmiede auf dem Grundbesihchume des Frnnz Mallegg in Kanischa. 20, Crdbcbcu, Morgens um 5'^ Uhr. Mtlm's NmMmg. Pettau's Umgebung. Weuu wir ans dein Poineriuin der Stadt heraustreten und über dir Umgebung derselben ciueu flüchtigen Blick werfen, so finden wir, daß die Nebe mit ihrer gold'ncn Traube fast jedeu südlicheu Vergabhang fchinückt uild be> sonders auf deu Pettauer Stadtbergcu, uiu Prerat sbei Großsonntag) uud Cauritsch eiu vorzüglicher Weiu, — Weiden, Noggen, Gerste, Hirs, Hafer. Äl'aio uud Kartoffeln, etwas Hanf mW Flachs — ja selbst Heidet'oru uud Rüben als zweite Frucht — auf allru Flureu üppig gedeiht, ans Kürbiße uud Mohn Oel bereitet wird; Klee uud andere Futtlrgräser riue zwei bis dreiuialiqe Crute gebcu-, Spargel uud ^aruiol, Kohl uud Salat, l5rbse», Liuseu uud Fasolen die Mühe des Kättuers lohileu; Aepfel uud Zwetschken in solcher Fülle gedeihe», das; umn aus ersteru Most. au? letztern Brauutwein bereitet; Birnen, Kirsche», Pfirsiche, Apl'ikosen, Mispel, Pslanmen und Wallnüße, - iu vorzüglicher Meuge aber Kastanien gilt gedeihen; dinch den Fleisi der Biene Wachs uud Honig fast überall gewouueu wird-, Eichen, Weiß- nnd Nothbnchen, L>»de», lllnie». Virten und Föhren, ja auch einige Lärchen, Tannen nnd Fichten der Pflege des Försters obliegen; wohlgenährte Pferde »nd Rinder der Stolz des ^andmaim's an der Pesmitz, schweres Borstenvieh jener des Oberfeld'Iers «Dbercs Pettanerfeld) sind; Truthühner, Kapanner, Gäuse, Hanscuten uud Hühuer jeden Bauernhof beleben — nnd Feldhasen, Wachteln, Waldschnepfen, Neb-Hühner nnd Wildenten die vorzüglichste Vente des Jägers bilden; wäbreud Karpfrn. Hncheu, Hechtcu, Schleien. Grundelu und Knbsrn den Fischer einen nur spärlichen 272 Gewinn abwerfe»; — Nachtigallen. Wasser- und Gold-Amseln, Drossrlsnnger, Schwarzblatteln. -Kohl- und Blau-meiseu. Zeisige und Gimpelu, Finken und Spatzen durch ihreil Gesang dir Landschaft beleben, aus deren Pdoen ^) wir llur Töpfer- nnd Ziegel Thon — vorzüglich bei Nogos-m'tz — Kalk- nnd Sandsteine bei Sauritsch und letztere auch bei Neustift gewinnen. Vi» kl,!ger. nberk-ssender slavischer Volkstamm, — dem man mchr Talent nnd Tapselkcit als Alcm nachrnhiüt nnd der in Sprache, Sitlen nnd Kleidung im Süden lind Wcstrn mehr deln Kminer, nordöstlich abcr nielir deni Kroaten sich hinneigt, l'ei dessen Inqend Tanz und Gesang die Erheiterung bildet, während das reifere Alter das frugale Mahl gerue mit einem Glase Wcin wiuzt. — bewohnt diese Landschaft in änßcrlich meist zierlich getünchten, mit Stroh gedeckten, theils ans Backsteinen nnd theils aus Holz geballten Hänsern, die theils in geschlossenen Ortschaften, mehr aber zerstreut auf Bergen und Miren stehen, welche von vielen Kirchen und Schlößelli geschmückt sind, wovon wir die umliegenden nun näher betrachten wollen. I. Großsonntag. Wer vou Pcttau aus der aufgehenden Sonne entgegen schreitet, geht einer Landschaft zn, wo die christliche Cultur einst einen mächtigen Damm gegen den aus Osten eiu> brechenden Varbansmns bildete, wo Probus Cifer, den er der Nebe, weihte, die besten Früchte trägt, ein schlankes kräftiges Slavelwolk auf üppigen Fluren rührig waltet, nnd die edelsten Pferde des Landes sich tion den würzigsten Gläsern nähren, und cr gelangt nach „Großsonntag." — ') Derselbe besteht im nördlichen Gebirne vorzüglich aus Thon, im südlichen Gelinge aus Mergel, der Obpeltauci Schlujlbcrg auS Konglomerat und daS Pettauer Feld aus Schottergruud mit Dammeroe 273 Oft verwüstet und immer wieder bedroht war diese, ein und eine halbe Meile von P»'ttcm entfernte, östlich liegende Ortend, von den wilden Heereszngen der Ungarn, als Friedrich I. von Pettau sich entschloß, diesen Einfällen und der steten Fnrcht der unter dem Schuhe seiner Burg sOberpettan) >vol»ieudeu Burger ein Ende zn macheu, und znr Uuterstühuug seiner zwar kleinen, aber thatkräftigen Krirgerschaar die eben bevüluut geniordeucu im Jahre 1190 dnrch Herwig Friedrich von Schwaben in Palästina ge-stifteten deutschen oder Kreuzherru Ordeus-Ritter sich erbat. (5k! >val- Charfreitag 11l19, als Friedrich lnni seiner stolzen Vnrg Petta» die deutschen Nitter wohl gepanzert auf schäumeudeu Slreilrossen sitzend, uan Westen fmmneu sah, nnd mit seinen Vurgern freudigst ihneil entgegen zog, nm sie ill die Ttadt zn dem Orabe Jesu zn geleiten, woselbst sie in der Kirche auch ihreu Krirgerschmnck niederlegten und schou Tags darauf mit den Kriegern Friedrich's den plün» oernden nud brennenden Schaaren des Ungarn - Königs Cmerich uach Osteu entgegen zogen, um sie am Oslersonutag so vollkommen zu besiegen, daß sie die blutgedrängte Wahl» statte mit großem Verlust vou Mluscheulcheu verlassen mußten. Au dieser Stätte pflanzte nun Friedrich die dentsche Drdeussahnc mit deu Wurteu auf: „Au eiuem großen Sonntag wurde der Plal; erkämpft und Großsountag soll uu» die Gegeud heißen, dic fortan deutsche Ritter schuhen und schirmen mögen." Da Herzog Leopold der Glorreiche die ganze eroberte Landstr,cke der Steirrmark rnwerkibte uud sie dein Eroberer Friedrich rwn Pettau schenkte, so übergab Letzterer diesen seiueu Eigengrund, der damals freilich uoch uicht sehr be< wohut war, uud die Hälfte des Zehentes im Jahre 12lw dru deutschen Ordens Rittern, die sich hier mm uiederlicßen, wo uach geschlossenem Friedeu auch das Dörfchen Fried-Au gegründet wurde. Friedrichs Sohu, Friedrich II., bestätigte im Jahre 1222 alle jeue Schenkungen, die sein Vater dem Hospital St. Maria des deutschen Ritterordens zn Großsountag machte, uud übergab im Jahre 123', auch das Patronats-recht über die Kirche allda, wozu ihm die thätige Sorgfalt, 18 273 und der fromme Eifer des Ordens zu dem Zwecke reran-laßte, damit der Gottesdienst mid die Manbenolehre unter den Slaven eriveitert werde. Dieser Schenknngs- nnd Bestätignngsbrief wurde in dem kleinen Schloß'^) Herrmann's von Peltan, eines Lehcnsträgers Friedrich's 11., bei einer feierlichen Versamm-Inng, inl Beisein des Priors Otto nnd des Bruders Conrad der Dominicaner in Pettan, der Binder Otto nnd Carl des dentschen Ordens, dann Herrmanns von Prttan, Babo von Treffen nnd Albert von Neichenstein n. in. A. durch Friedrich 11 gesiedelt, nnd am 26. Jänner 1239 zn Pettnn durch (irzbischof Eberhard II. von Salzburg bestätiget. So ist der Ursprung nnd die Mim dung dieser einst fnr Steiern's östliche Grenzen so wichtigen Continende. Schon am X October 124? bath Herrmann seinen Lehcnsherrn Friedrich bei einer Versammlung in Pettan, das nach ihm benannte Amt Herrmannodorf — hcnte Hermaneh genannt, — ivelche^ er von Friedrich zn Lehen trug, dem dentschen Nittrr-Orden in Großsonntag mit allem Zngchör zn schenken, was lehtcrcr anch sofort gewährte nnd dieses Ami mit i^and und Leute an Conrad de Osterua, Pracrptor dieses Ordens in Oesterreich nnd Steiern, nnd den Ordens-Commendator Nernherr von Grostsonntag nber-gab, woranf sich Etinko der Snpan von Hrrrmannsdorf am 20. Juli 1277 zn Pettan im Beisein des Stadtrichters Wekerling nnd mehrerer Ztadtlmrger von Peltan verpflich-tcte, niemals aus der Ordens-Hörigkeit zu treten. Im Iahrc 1283 hat anch ein Marcel von Prtlal,, znm H^ile seiner Seele und aller feiner vorderen, seinen am Berge Schirz nächst Herrmaniwdorf liegende» Weingarten, welchen er von seiner Han^fran .^unignnde, gcborne Frelinkin erbte, fiir ewige Zeiten den dcntschen Ordens > Rittern in Großsonntag geschenkt. Nachdem wir nun den Orden bereits hier reich be-ssiltcrt sehen, treffen wir ihn im 13. Iahrhnndett während Ötwkars Rcgicrnng auch i» der Ansübnng dci Gerichts. ') Nun gräflich Ig,wz Ällrm schc, ^rcihuf. 275 barkeit im Burgfrieden der erzbischöflichen Stadt Pcttau, woselbst die Ordensbrüder auch ciu Haus besaßen. Im Jahre 1549 war Thomas uon Siegersdorf zu Großluinkler», der (5omthnr des Ordens iu Großsonlitag mit den Nachbarn Lucas Freiherrn von Zäckel, Herrn von s^riedau, Lieutenant der windischcn Grenze im einsten Streite wegen der Burgfriedens Grenzen, zu dessen Veilcguug selbst ein kaiserl. Coulmissär erscheinen musite. Im Jahre 1612 wurde durch deu Comthnr Marquard Freihernl mm (3gkh das Schluß abermals erbaut, nou welche,u Vaustyl aber dcr nordöstliche Theil mit den Spuren ciner einstigen Äuf^ig^bnicke vor dem nördlichen Schloß» thore nnd die »icr runden hohen Eckthürme abweichen nnd von einem frühern Van herzmühreu scheine». Im Jahre 1729 und 1805 wnrdc das Schloh rcuooirt. Inzwischen erwarb der Ordens^Großmeister Erzherzog Wilhelm >.wn dem Grafen Maz l'ou Herbersteiu iin Jahre 1652 auch die benachbarte Herrschaft Merctinzem dnrch Tausch für die kommende Et. Johauu bei Herbersteiu, wodurch sich das Vrsihthum im untern PchniMale bedeutend licrgrößertc uud arroudirte. Die dermalige freundliche uud geräumige deutsche Ordens» nnd Drcanatsfirche wnrde im Jahre 1674 erbaut und im Jahre 175>2 daö Ordeushaus in Prttau durch den Comthur Gmfeu Josef uo» Harrach, Obristen über ein Ne-gilncut zn Fnß. geheimen Nath nnd Hoffriegsmths'Präsidenten für Invalidcl'zweckr oevkauft, und aus denselben das hentige Iunalideuhaus > Spital errichtet. z^rcuudlich und impouirrud steht das Schloft, dessen Stätte nach 6'/z Jahrhunderten, anl 8. November 1648 die Ungarn wieder erkämpfen wollten, auf einem sanfte» Alls» läufer deo selnmen wellenförmigen Nebenlandrs, nahe dcr Peßnitzmüudnüg, weuige Schritte oou der do» Pettau nach Friedan führenden Hauptstraße entfernt, geziert dnrch 4 hohe runde L'ckthimne, auf denen das deutsche Ordenskrenz warnend gegeil Osten schaut, zwischen welchen Thürmen sich das zwei Stocktmrfe hohr Gebäude w>stlich mit 13 — nnd südlich mit ? Fenstcrlänge — neu ausgebaut, östlich aber theils IS' 276 M'U nnd theils - ft wie nördlich ...... noch im ältern Ttlile, erhebt. Dic Hanpt-Fa^adc ist nach Enden gerichtet, nber die in mim! Fronton dai< schwarze ^deutsche 5)rdm3>) Kreuz im weißen Felde angebracht ist, wodnrch l5igeulhum nnd Vcdentnng dec< Cehlosics sich dem Fremdling schnell kundgibt. Nördlich hinter dein Tchlosse steht die Deeanats>Pfarr-kirche, dermalen der heil, Dreifalügteit geweiht, ein frenud-licher geräumiger Van inl italienischen Style, mit einem schönen jüngst erst renolmlcn Hochaltar und gnt gemalten Altarblatt. ' Drei Scitenaltärr schinücken das Schiff der Kirche, dic dnrch 2 Teiteneapellen, niit hübschen Tlulpwreu, die Furiu eines Kreuzes erhielt, nnd hinter dein Prcobilerinm mit einem schlanken Tl)»rme geziert ist. Den andächtigen V.suchern des am 96, Mai I«A9 dnrch den Pater Ferdinand Anch, ^imrdian der ^ranziotanrr in Lankainil;, ne» eingeweihten Krelizwege^, wurden vont päpstlichen Ttnhl sch^i, im Jahre 1564, ni,d seither l'^m Papst Klem^ntXII. nnd Vcnedit'tXI V. dieselben kirchlichen Onaden verbeißen, welche den Pilgern am Krrnzlvcg im heiligen ^andr zn Jerusalem zugesichert sind. Nnn hinauf anf den im Hintergrnnde von (^roß. sountag weit lnnher die Gegend dominircndrn Knradifagrl, anf dem sich cine kleine Welt »oll der herrlichsten Bilder öffnet. Weit gegen Osten erreicht das Ange nicht die Grenze der sich verflachenden Ebrnr, anf der wir Warasdin mit seinen vielen Zhnrmen nnd 1000 Hänsern fiudeu. Näher liegt zn des Verges Fi'chcn die nppige Hügelreihe uun Lnltenberg, wa Tlriern'o bester Wein gedeiht - nnd das Städtchen Fricdcm still und friedlich an dem Sülxrband der Dran, deren lannenhaftcn Lanf hiuau, lvir dao wein-gepriesene Sanritsch nud die frste sselsrubnrg der Ansen-steine, ans der i/e^lie'ö letzter ^iucig verun'lkt^ seheu. Mächtig nbcr alle erhebt sich dl-r Dauatiberg, an desse» Fnße jährlieh Hunderte an der Onelle eines vortrefflichen Säln>li»gc< Linderung nnd Erheiterung suchen, während andere Hunderte in der prüchiigen Guadenkirche Maria- 27? Nrnstift Tchüh und Gnadr crflrhrn, worauf dcr Bacher inil srincn lnrlcn wrißgrtnnchtrn .^irchru und Hänsrrn das Vild grgrn Marburg r>rrlängrrt. »lid die Villg auf Wurm-drrg, altrr^grau - wir dir Zrit ihrrc' Ursprungs — rine Nuudschau schließt, drrrn schönste Puncl die allr Nmucr. stadt Pclla» ist, Nn'r dic sich dir Vni^ im Vrmiü'Nsrin, das! ilirr Zchlurstrlbnil^'ii z» Obrl - Varchburq und i)brr-Cilli. dciu Zahn drr Zrit längst rrlcgrn - glrichsani rincm Ialittaiisrnd twl^'nd und an ihrr ^rlgangciir Orösir crin-nrrnd, swlzrr alo jr rrhrl't. G r u ß so n n t a g hattr als Hrrrschaft bis znnl Iahrc 185i0, anßrr drv civilgrlichtlichrn Jurisdiction iilirr ihre Untcrthanrn, rinrn pol. Vrzirk nbrr 29 G^nmiden, wolwn drrnialrn Pollanzrn und Prrr>it in> l. f. P^irfr Prttnu; — dir (^r»,rindcn !crgom l(5ri!ninal>) Grrichlr Frirdan nnd übt das Patronatön'cht nbrr dir Pfarrrn in Großsmmtag, ^rirdan. Polstrran, Tt. Nicolai liri ^llttcndrrg »nd St. Thonias ans. n. A n l c u st t i n. Auf eincin von drn Flnthrn drr Dran lirspnltrn, ani Nfrr schroff rinporstcigrndrli ^rlsrn — rinrr Abdachung drs srnno vortrcfflichl'n Prodnctco wrgrn in allrn (^anrn Inner-Orstrrrrichs wohl brfanntrn Sauritschrr Wringrbirgcs — grlrgrn. ^'ichnrt sich dir rinr Mrilr l'ou Prttan cntfrrntc Burg Antrüstrin, durch !^agr, Uiufaug uud Vau, vor uirlrn anderen Schlösirrn dro ^andrs an^; drun ivährend sir sich 273 in den grnncn Wellen des nnichtigen Drallsinsscs spiegelt, beherrscht sie nicht mir diesen Fluß. sondern auch die einstigen sechs Anen: Polster-, Fried», Dorn-, Rüsten-, Sturm» nnd Pet-An, und wird ini Hintergründe von cinein großen Theile der rd^lst^i Nebenllinderricn llutersteiers, in d^ren Herzen sie gleichsam liegt, überragt, ans welchen zur eilu-n Seite die Mmientirchc in Sa>lritsch nnd znr anderen die Kirche St. Anna wie Hütrrinen der christlichen Cultur an den äußersten Martru Demschlauds sich stolz erhebeu uud wesentlich ^ur ^>l',sehöneru>ig der Landschaft beitrage». Sie grwäbrt besonders im Glanz der Abcudsouue ein lirblichrs Vlld, wenn eben die Glocken d^o Schlossen tönen, die Nel>er-fnhr nber den breiten Dransinß übersetzt, n»d die arbeit^niüde aber frohe b inikehreude Wendenjn^end heitere bieder singt, in die sich nicht selten einige Pöllersaloen der hier oon der schönen Stciernmrk Abschicd nehmenden, bis Belgrad rudern' den Sänfffahrer mischen. Der Ursprung dieses Schloßet liegt, gleich so vielen anderen, im Tnnrel deo tiefen Miltelaltrrs, denn im Jahre 1199, als Friedrich von Pettan ans der den» Cchlof.e gegen nber ain linken Drannfer liegenden Vbene am Ostersouulagc die Ungarn schlng. wlirde es bereits rinr feste Vurg genannt, dir im Vesihe cines Ed^!g>,'schlechte^ stand, das nach da>na!>gcr Sitte den Beinamen „von Ankenstcin" oder melleicht richtiger „von Ai^erstein" fiihrte, wofnr das Wappen dicses Geschlechte? sein umgetehtter Anker) nnd die ^age des Schlosus sprechen. Mil ^ril) von Ankenstein starb dieses Geschlecht im Icihr>- 132Z aus, den die Herren von Pettan beerbten nnd das Seillos; sa lange in ihren Vesih hatten, bis es Bernhard III. lion Pettan im Jahre 1428 an seine erstg^borne. an den Grafen Hamis von Schmimbnrg vennählte Tochter Anna abtrat, die es aber wahrscheinlich in Folge der oou Johann Von (ibersdorf — einen Seitcnvorwandien der Anfi'nsteine . erhobenen Elb^ansprüche. an ihren Vater fnr das Schloß Wintersfeld vertauschte, worauf Bernhard dasselbe mbst Wurmberg nin das Jahr 1441 seiner zweitgeborueu Tochter Agne^. verwitweten (Zräsiu von Görz. nud wieder verehelicht mit Lmlold v. Stnbenberq, als Heiratsgnt abtrat, obgleich 273 Johann von Cbersdorf qegeli Bernhards beide Schlvie^er-söhne, die Grafen vo» SchallNlbnrg uuo Stnbenberg, limn Kaiser Albrocht II Klaa.e erhob, der ihnl auch zn seincm Nechte dadnrch verholfen hat, daß Lnitold von Stnbenberq ihn im Jahre 144.'! das Schlos; Ant'enstein, nach Lmpsang von 3000 Pfnnd Pfennige, abtreten mußte. Wie lanqe es dailil die Cbcrodorfl,' bcscssm habclt nn'chtcn, licgt iiu Dnnki,'!, delm iiil Iahrc 1481 wilrde das Schlosi alls Kmii^ Mathias vc'!! llmM'n Vofchl ^'rstürt und in» Iahrr 149N hatten die daiual^ un buhcil Ailsthcn nnd Vcsihe lion Friedan qe» standl'üen Hcrn'n von Zäckcl die Bnvg Nnkcliftcin von» Aaim ^vicdrlch IV. psic^wl?isc inne, woranf sic die Hcrb^r-steine 1620 mid l'is 1639 die Glnfcn von Thnrn drscsscn haben, nnd sie im IN. Jahrhunderte wieder ernenrit wurde. Im Jahre 1l!89 kam da? Schiost in den ^esih der reichen »ud angesehenen Familien der trafen voll Sauer, von denen wir im 1.1663 den Grafen Georg Friedrich von Sailer von nnd zn Mteustein, ^reiherrn von kosiak, ^ Wellan, Schonstein, Litstenben'l, nnd Dornau, erblichen Trüch-seft in tarnten, Mavschall in Slavonien, Sr. t. s. Majeslät Kämlnercr nnd geheimer Rath, Obrr^espanil in Slavonien nnd Trnchsessen, illl Besitze dieseo Schlosse? finde.!, der ini Jahre 1674 mit seiner Gemahlin Maria Barbara, ^eborne Gräsin oon Trantlnannsdorf die ansehnliche Schloßkirche, den Rittersaal, das Vm^thor n. in. A. nen erbante, n,id schon frnher im Iahrc 1668 anch das herrschaftl. Ankensteiilcr Jagdhaus in Dorna», besas;. lvosclbst 1739 Josef Graf voll Attems da^ jetzige Schloß im lnrilriösesten n»d lnodern» sten Sllil seiner Z.'il, allffiihren lieft, Noch hentc gieren den prachtvollen Saal dc? Schloßes Dornan, das noch im Besitze des Herrn I^na^ Grafen von Attcms steht, dir Nappen des Grafen von Saner n»d seiner Gemahlin, eiller qrbornrn Tranlmailnsdorf, zloischen den lnnstvollen Fresken (der Thaten Herknles) des Plafonds, während an den Wänden deoselben nnn die Ahnenbilder der Attenls pranqen li!,d in dem einst schönen französischen Garteil zweibnnderljäiiri^e Oranqenbänme gleich Altvätern ans ihre jüil^'n Nachtolmnen, die sich anf eine Zahl von 200 Stiick belanfcn, herab sehen 280 Urbrigens besaßen die Grafen von Sailer zn Pettail anch jenen Pallast, der dermalen uutcr dcm Namen „das groftr Inoalidenhalis" eine Zahl altersgrauer nnd glbrech» licher Peteranen birgt und dessen Thor noch hente ihr Wappen ziert, »nid erwarben zn dein ode» geschilderten großen Gnterbesih auch noch die Herrschaft Cbenofelo a>n oberen Pettanerfelde. Bis zum Ialne 18(11 blieb Ankcnstein fortan in dein Vesih dieser gräslichen ^a>'nlie, in welchein Ial,re (^raf Vineenz ^ion Taner diesem Tchloß an den Fnrst^il >3lanis-laus von PoniatovöN) vrrünßerte, der es jedoch menials in wirklichen Vesih genommen haben soll, sondern ant 1. October IW.'l an dir Witwe des letzten Grafen twn ^celie. Nilhelnnne, geb, Gräsiil l,on Wnrmbrand-Ttiippach, weiter l'eränßerte, die, während Graf Vitieen^ non Tauer ani 17. hantier 1819 starb, ailf diesem Schlosse bis zl> ihrem am 20. Februar 1851 erfolgten Ableben wolmte, obschon sie eo schon im Jahre 1848 ihrem Neffen Ferdinand Grafen von Wnrnibrand-Stnppach abtrat. Gräsin Wilhelmine ooil Leslie war während ihres fast ein halbes Iahrhnndert andanernden Anfemhaltes anf Ankenstein eine stete Wohlthäteriil der Armen nnd Bedräng, ten in so reichem Mcche, dasi dieses oft nber ihre Kräfte reichte-, sie war sonach würdig, dao letzte Familienglied der in der Geschichte Oesterreichs überhaupt nnd insbesondere m irncr der Steiennark hen'orragendeu Grafen non Leslie ztl seit,, dir mit Anton von Leslie an« 25. Februar 1802 ansstarben. Ihre Liebe zu dein WcndeiNwlkc, das sie so viele Jahre nmgab, war so groft, daß sie, statt an der Teitc ihres eben genannten Gemahls nnd seiner ersten Gemahlin Henrila, g^bornen Fürstin 0. Monshrim (-s-am 31. Jänner 1784). in der gräslichen Familiengruft zu Pernegg zn ruhen, es vorzog, sich mitten zwischen ihren einstigen Unter-thanen auf dem ^riedhoft ihrer Patrunatskirche zu St. Barbara nächst Antenstein beerdigen zn lassen. Graf Ferdinand von Nnrmbrand. Stnppach, k. f. geh. Rath. Kämmerer, Ovcrsthofmeistrr Sr. k. f. Hoheit des Erzherzogs Franz Carl >md Overst in der Ariuee, ift 2ftl nun jeit dem Jahre 1843 in dem Besitze dieses schönen Schoßes, das er >>n Jahre 1854 mit einenl nicht nn-dedentenden Koste,,a»f>r>a!!de zn einem sehr angenelnneu Sonnnersin restanrirle, zn dem nian nber eine sanfte mil Alleen geschmnekte Ansialnt gelangt niid nordöstlich bei eine»! niächligc», mit dem gräflichen Saner-Trantmanns-doif'schen Wappen geeierten äußeren Vüi^lhlU' in den ein lnu'e^nlärcs Viereck bildenden Tchloßpl^U) tli>t, der mit Gebäuden lwn l,erschiede»ste,' ^xniii n»d .ieit »nd nlit Alleen umgeben, sei ^emiimiq ist. dan man ans dem Platze irgend cinrs kleinen S'ädtchens ,^n stehen ineint, lnm dem man nördlich eist dnrch ein gleichfalls mit dem Saner» Tranlmannodmf'selien Wappen geeiertes Tbor, das eheoor mit einer Anf^uv^brücke versehen war, in das schlaf; nnd den ersten Schluschof tritt, wo die Schloßkirche ailffallt. Sie ist so groß und gerämnig. daß sic in dieser Bo ziebnng manche Land > Pfarrkirche nbertrifft, da sie frülier bio znr (irbannng der Kirche in 2t. Barbara eine Pfarr-tirche war. Ein schöner Hochaltar znr heil. Dreieinigkeit und 3 Seitenaltäre, geweiht der heil. Maria. St. Anton von Padna, nnd dem heil. Florian, schmncken das Innere, das überdies im Plesbliterinm mit Imbschen Sciilpturen, in denen sich cmch die gräflich Sauer-Trainniannodorf'schen Wappen befinden, gebiert ist. Oberhalb der mit einer schönen Sacristei nnd ^ahl-reichen Paramenten versehenen Kirche befindet sich der drrinalige nnbennltte Rittersaal, der mit ersterer eine fronte dieseo Hofes bildet, dessen drei andere fronten, znn'i Stock-werke hoch, die Wohmliigen der Beamten. Kanzleien n.s. w. enthalten, nbcr welchen sich ein Thnrm mit drei Glocken erhebt. Bon diesem Hofe abermals dnrch ein Schlosithor iu den zweiten Schloßhof, in dem eine Cisterne sich befindet, gelaugt, steht man erst in der eigentlichen Herrschafts-wohnnng, die sich hier im ersten nnd zweiten Stockwerke ane breitet. Im ersten Stockwerke wird dem Prsncher das (5'in-tritts- nnd Tafrlzimnier mit wohleihallenen Möbeln ans der elften Zert des 1st. Jahrhunderts nnd zahlreichen erst 282 jüngst restaurirten Porträten der kaiserlichen Familie aus der Zeit Maria Theresirns auffallen. Linko r>oni Speisesaal findet man >>n Billardzinuner die Porträts der zwei letzten Besitzer des Schlosses, ^iliernz Grafen von Saner anf Ankelistein nnd Wilhelmine Gräsiu von Leslie, dann folgt cin schöner (lolil'ersatiolls-Salon nnd ein Dmurn-Cabiurt init rin^n pnichti^c» ^anlin ans ssvancui MarnilN', ober desftil O)esilns ein Porträt der Kaiserin Maria Theresia in die Wand gefaßt ist. Von hier gelangt man dnrch eine Seitenthnr cmf eine liebliche kleine Terrasse, die Rebengeländer der edelsten Rheinländer Tranben nnd eine kleine Grolle gieren. Rechte lioni Speisesaale dehnt sich eine Neihe coin-fortabler Oastzinnner ans. Alle Genmcher dieses Ctock-Werkes, bis anf den Hpeisesaal, silld modern möblirt, dagegen das zweite Stockwert', in langer Zimmcrrrihe, init der Wohnnng des Pnrgherrn mit gilt conserm'rten Möbeln des vorigen Iahrhnndert^ ansgestattet ist. An diesen westlichen Hanptflngel des Schlosies schließt sich eine hohe gedeckte Terrasse an, welche die frenndlichste Anosichl nber den Dranstroin, das am linken Ufer des« selben zn beiden Seiten des Peßnihbaches sich anobrritende untere Ptttanerfeld «nit den wellenförmig sich smift erheben-den windischen Viicheln. »,'on Pettan bis Oropsoiultag, Fricdan m,d Polstran gemährt. Die änsiersten Ocliände des Schloßes, eigentlich des Schloßplatzes. si>td siidöstlich mit einer weitläufigen Terrasse, anf welcher sich der Schll)s;garten mit den Glashäusern n. befindet, nmgrben, nnd das Schloß unterirdisch mit zahl-reichen ausgedehnten Kellern versehen, die, einen Schah des edlen Tranlxnsaftes der nmliegenden herrlichen Wein-gebirge in großen Fäßern bergen, wooon wir nnr des-jenigen Faßes erwähnen wollen, welches 1858 angefertiget, 465 Eimer hält, 2 Klftr. Länge nnd 11 Schnh mittleren Dnrchmessrr hat nnd sicher eines der Heidelberger-Fäßer im steierischen Wendenlande ist. Anken stein hatte als Herrschaft bis z„m Jahre 185,0 anßer drr eidilgerichtlich^.l Inrisdiktion nber ihre Unter-thancn, ein Land- (Criminal-) Gericht u»ld ciueu pol. Bezirk 283 über die 24 Gemeinden : Ober- und Unter - Lessavel), Tcrdoftoihen, Gradischa. Sk^rischlnagg, Gr»ß- und Klein-Naruiha, Reppitsch, Wellanschegg. Gras;- und Kleiu-Ofitsch, Zirknlane, Dollaiie^ Wiesouel), (^ruschtavetz, Medribnigg, Naiueach, Pachern, Paradeiel. Tlatiua, Priswva, G>adisch, D>af;en und Lubstaoa, welch' smnnttlichc nuu iin l. f. Vezivk PctllUl lirqrn; nnd nltt dns Pnttonnisi'l-cht ulnr die Pfarren Tl. Parbaw l)ci Ankcnstciu und Et. Andrä zu Lcskowch ails. III. Maria Ncustift. Wer twn Ptttan auö drn WallfalnMirt Maria Ncnstift l'esnchru will, lcntt srinen Nc^ von drr P^ttancr Draublückc durch dio vorstädtischc Gmimide Naun, l>ci der bcrcits c^cschildcrtcu St. Nuchns-^irchc l'orbri uach Haidiu — welchrr Ort scincu Naiucu lwu dru >,üclru hicr aufgefundenen Hl'idenziräln'rn erhallen hnbeu seil — und mag die daselbst defindlichc uraltc Pfarrkirche 2t, Äiartin, deren vorderer Tbeil (Pre^bytcrillin) auf den Fuudanieutcu eiue^ eillstigcn Isistrlnpcls stehen soll, besuchen. Vis hieher dehnte sich die Nöuierstadt Pettonilüll ans. Vmi hier gelangt uiau über jeue >weite Ebeue, die der Schauplatz vieler blutigen Ereignisse der Nmner. Gothen, Hunnen, Slaven, Ungarn uud 3ürfeu, und iu deu lelzteu Iahrhuuderteu 1750.' 1786, 1787. daun 1833, 1^87. 1841, 1843 und 1849 der Waffenübnngoplah österrei-chischer Krieger war, der gleichsam durch die beideu Pfarr-orte Haidiu und St. Lurcuzen ani Dranfeldc begrenzt ist. Nnn gelangt mau ^u einer türzeu saufteu Kebirgö-kette, welche die Wasserschride des Dräu- uud Drauuthalecl bildet, auf dereu Nucken die weichinschanende Kirche Maria Nenstift, welche mau m einer Meile van Pettali aus erreicht, sieht. 284 Dieses Gotteshaus wird jährlich von Talisenden stmn-lnrii Pilger» der untereu Steiermart und Kroatiens besucht, und gehört liach Maria-Zell zu dcn ersten uud bedeutend» sten WaIIfabr!c't1rchen deo Bandes. Herzog Leopold der Glorreiche soll im Jahre 1230 den Ban dieser schönen Kirche begonlien haben, welchen die mächti^ü Grase» l>ou ^>I!i und die aulioschrncu Hcr> rcn vmi Nl'uhaus und Pchuih auch thätigst fmd^ttru, gl^ichivit' anch Kaiscr Fcrdiimud II,.' zil dru Uutrrstnhcvll dcrMu'N gchmtr, Ulrich lwn N^uhaus hat die Kirche anch furz vor scmrul iul Jahre 1419 erfolgten Tode mit eiuigeu Gülten, ans deuen das nuferu iin Dranuthale liegeude heutige Gnt Nenstift entstaub, beschenkt. Im Jahre 1442 wurde diese Kirche dein Iesuitcu» Collegium uon Leoben einverleibt, wllchci< hier ein Novi-ziateuhails errichtete und bis zum Jahre 1782 wirkte, worauf Kaiser Josef II. daselbst eiue Pfarre errichtete nnd selber mehrere Gemeinden der alten Pfarre St. LoreuM am Draufelde zutheilte, während ans den» bisherigen No> vizrnhaus riu Pfarrhof entstand und das Gltt Nelistift an einen Privaten zu Gunsten des NeligionsfondeB veranftert wnrde. Auf cinem wahrhaft reizenden Verge erhebt sich dic Kirche, an dercu Stätte man eiue schölle Aussicht nber das Pettanrrfeld bis St. Barbara bei Wnrmberg, Wurmberg selbst, St. Urban nnd Pollenschaek gegen Norden, den Donati nnd Wotsch gegen Süden, nnd das Vachergebirge gegen Westen geniesit, nnd ain ^nße des lehteren anch die brausende Loeomotme von Kranich^feld llach Pragerhof stiegen sieht. Die Kirche Maria Nenstift ist aus Quadersteinen im reinsten gothischen Styl erbant nud besteht ans Z Schiffen, deren schön gerippte Gewölbdeckcu 8 gegliederte Pfeiler tragen. Leider wurden die Quader» mit Kalk übertüucht nut> die Pfeiler uud Gewölbrippen sogar mit blauer Farbe häßlich gefärbt. Der Hochaltar ist von Eteiugnsiaibeit uud stellt nuter einem Baldachin dir heil. Dreifaltigkeit vor. Die Mttc 285 des Altars nimmt das Bild der Mutter Mottes ein. die das (^hrislnofind ails dem linken Arn, hält, während ^n ihre» ^nßeu eine große Schaav bcteuder Heiligen sich befindet. <5in im Jahre 1ft52 nen verfertigtes Tabernakel nnd zwei schöne (Ilirrxbinol schnmckrn a»s;ndc>n dicftll Altar. Sritciialtän- bcfiiidm sich 8 in drr Kirche, wlU'on 2 ssnii^ ans 2tcin ^clirln'ittt Ulid ini! dr» Wappen drr Gmfcn vo» Lilli >md Ei^ioilniiid lwn Ncuhails gc^irrt sind. Dil-sc ln'idr» Altäre sind die ältrstrn drr 5lirch>,', die ansu'rdcni mit inrhrn^n H^iligrnsiatiicn lnid 2 Scitcuca» pcllrn q^ictt ist. Die lwrdlichr Sritrncapcllc drs heil. Anton von Padna sol! nralt lind drr Tli>ir nach ans cincnl heidni-schcn T^uipcl, dcr don (5otl dcr Sonnc nnd drs sscnrrs ^l'wcilN ma^ cntsta»d>,'n scin (?); dic wcstlichc Capcllc dcs h»,'il. ^Vlinz ^'av. wurdc nach der Pchzeit von dcn frommen Vcwolinern Nenstifts ini Jahre 1U9U rrlmnt. (5in Klockenthnrn! von mäßiger Höhe »«it rinrin Dachc im Rsnc,issaneestyl zicrt die Kirche ansmlich. »woselbst sic vor Altero nut einer holien »iin^nianer mit drei, mit Schießscharten verschenen !hm>nen nimicben war. welchc Ningnianer nud Thnrme in neuester Zeit aber theilweise abgetragen wnrdcn. Daß diese Vefestilyinsi der Kirche nicht nberslnssig war, erinnert nns dao Jahr 14!).i, in welcheln die Tmken dieselbe zl> vernichlen drohten, alo sie ihrrn oerirnstlnoen Zng nin Nenstift nnd Prttan durch Nenzen, Vrenncl», Hängen nnd Nanben b^eichneten. Diese schöne Kirche umgibt ein ärmlicher Marktflecken, der, obgleich er schon 1578 bestand, nnr ans 36 nieist hölzernen Hänsern besteht, worunter 9 Gasthäuser sind, die zur Aufnahme der vielen Pilger während der Wallfahrts-zeit, in welcher alle Frauentage besondere belebt sind, dienen. 286 IV. M o n s b e r ss. Line Pierlel Stnndc voil Maria Nellstift. in südlicher Nichtnug, steht nils drin nämlichen Gebirg^riickeu, alif dcm die Mrche Maria Neustift steht, das Schloß Mousberg, welcheo zn denl Pttlau nmg^beilden Oürtel eillstiger fester Schlösser gehört, das Dmlnitha! l'chcvrscht, und drn Paß, wclchl'r ails diesem ails daö Pcttali^r Fcld fi'lhrt, ri»st vrrthcidil^l. Di^ !^a>^' dcs Cchl^sscs ist v^iinintisch, ulid di? Alls» sicht ill dir iippMN ^Inrcil dco Dmililtlialcs n'izrnd, dcr ssrgcnwarti^e Vauzlistalld dirftr Burst, derm Thor die IalMzcchl 15.^9 tlästt, sehr stcln'cchlich. I,u 12. und 13. Iahlhniidcrt ssab es riqeue Herren von Vton^bcrst, worlilttn- Hciilvich l,>o» M^nsbcrg nnd Ortolf >.'o» Mmisbmz der Prol'st in Vlana Saal und Sladlpfarrcr ill Prttail war, iiu^ bekannt sind. Später gab es noch rillen Hartwig nnd Almmch >.wn Ä^olioberg. Als völlig Mathias Corlnnns das Schloß besetzte, war 1479 Wilhelm von Wclzer königlicher Pfleger ans der VlNst. Im 15. nnd 16. IabrhlNldert besaßen dieses Schloß auch die Neichsgrafen »on Montfort. Ini Jahre 15,08 finden wir einen Hartmann von Holleneck n»d später die Herren von Lamberg auf dem Schlosse. Nach dcm Absterben Iubst von Lambrrg im Jahre 1570 wurden die sehr ausgedehnten Vesihnilgen dieser Herrschaft nntrr seine 3 Sohne getheilt, wodurch sie a,an^ zerstückelt wurde, nnd einzelne Brsihnngen an die (Mer TlM'nisch, Oberpnlsgan, Freistem nnd Burg Mar-burg sielen. ?m Iahre 1618 nberkani Adam Graf von Schön-lmchel das Schloß, der hiervon wieder einige Theile an das Nonnrutlostrr in Etndeuih abtrat. Des Grafen Vcrn-hard l,on Schönbüchel Tochter Ililiana vermählte sich mit Jacob Freiherrn von Moskon aus Pettan. durch welche eheliche Verbindung das Schloß (1710) an die Letzteren 287 gelangte, in welcher Familie cs nun bis 1801 verblieb. In diesem Jahre aber erkaufte es der Pächter der Hrrr< fchaft Ebrnofeld, Herr Vlagatinschegg, der sich später mit dem Prädieatc „Edler ^on Haisrrfeld" adeln ließ und 180? an seinen Sohn Franz ^iidniig abtrat, der cs 1813 an Carl von H!ar nnd dirsrv 1K2U an Franz ä'av, (3dlrlt lwn Mandelstein l,'cvka»ftc. Dennalen steht cs ini factischen Vcsih dcs Herrn Franz VIam'mtein, Alonol'erss hatte als Herrschaft l>is znin Jahre 1850 anftcr der civü^erichtlichen Ilirisdietion über ihre Unterthanen, ein ^ano- (l5mm»al') Gericht, laq in, pol. Bezirke Stattcnbera,, von welcheln derinalen dic 8 Geinein-den: ^Mosch, ^cschie, Skerble, Scstersche, St. Wolfgang, Sittesch, Stopcrzen und Ewetscha im landesfiirstlichen Be-zirke Pettan liegen, und übt das Patronatsrccht übcr die Pfarre St. Nicolans in Monsbcrg ans. V. W u r in b c r g. Wer von Pettlll» ans einen nahen und sehr lohnenden Ansflna, machen will, lirqilit sich in das von der Stadt nordwestlich gegen Wimnln'rg sich lnuschläxgelnde ftua-jcnatlial. welches ^n beideil Seiten lwn den sanften Hügeln der Pettaner Siadtberge begrenzt wird. A»f diesen Nclienhngeln lvächst Prttan's fenriger Etadtbrrgrr Wein, hier hatten sich einst Pettan's reiche Familien ihre VergnügimiWreingarten mit schönen Land« Häusern geziert, welche noch heute die lachende Landschaft — die man so gerne die windlsche Schweiz nennt, nnd durch die man nach Wnrmberg gelangt — verschönern. Diese anf einem am Ufer der Dran sich hoch erhe» benden Verge tbroncnde, einst so berühmte eine Meile von Pettan entfenitc mittelalterliche Burg, die noch hente zu den ansehnlichsten dcs Landes gehört und in einem mci- 26« lenweiten Iluikreise grseben ivird, soll ihren Nennen von dem vo» einrln fronmien Pilger im nahen Nalde erlegteu. die Gegeild verwüstenden Lindwurm herleiten, und nach rwigeu Geschichtsforschern schon im 12, Jahrhundert, nnd zwai i l.U» in, ^cswe sine? Oümar. 11l)0 eines Cmirad und 12(»<» ci,,^ ^c^p^ld omi W»rniln'i^ ,^'ftandrn srin, was jrduä) zmcifclhafl ist. Gcwis; ist rs himMe», daft Hartnid I. ucm P^ttau, LandcslnnipNNlNin in Ttrin'ii )c,, als rr cint 2. ^ttlilicr 124? ^l« ^ribnih d^'in C'v^isch^ Eberhard 1l, lwil ^lil^ tmrg alil' scinc Eigrn- nud ^chcmMcr ini Lnn^all nnd zu Tmnowc^ ».'^'kanstr nnd da? P^rsprcchrn gab, smn,'» 3ohn mit cincr Hochstift Salchnnsschcn Ministcnalin ^n ttcrche» lichen, das Schlm; Wnl!»dcv^ '^n ^rlirn nnd 225> Silber» marfrn anf ^libüil) lind Pl'tian lingriuirftn crhiclt. A!s Havtnid lindcrl^^ nblrbtr. ging die Vm'ss in dcn V°M saint's Nchcn ^ricdrich III. lwn Pottan nl'cr. dcr — gleichfalls ^andrMüptmann in Htt'in- — König Oltocm' nun Böhnn'n 12l>7 anf dcni Kl'enz;lig!.' nach Prcnsicn ln'gk'ittte, drsst-n Mis;IingsN dcn Unninth des stririschc» ?ldcls gegen Ottocars dnickende Negiernng vcr-mebrte. Als 5)twcar dnrch diesen ^iirdnch von Pettait danon in Kenntniß gesetzt wurde, beschicd er die Änge» klngten Grafen Vernhaid nnd Ullich lwn Psannl'erg, Hartnid von Wildon, Wnlfing non Etnbenbcrg nnd Ulrich von Lichtenstein an das Hof!ager nach Breslan. von wo ans sic samntt dein Ankläger ssrietmch von Pettan durch 2<> Wochen in strenge Haft geftht wurden nnd für ilnv Vcfreinng ilire schönsten Pnrgeil hinopfern nülßten, niornmrr deni Friedrich von Pettan nebst Ichivanberg anch die Burg Wunulicrg, die man 1268 zerstörte, gcnomium wurde. Nachdonl Ottocar 1276 dir Steierniark an König Nildols von Halwbnrg ab^ntrtten genöthigt war, und im Friedensvertrage vom 21, November 1270 festgesetzt lvnrde, daß. wao in Vurgen, Vesten, Besitzungen und Leuten Je« dem derselbe» widerrechtlich ist genommen worden, voll-lommen zurückgestellt werden solle, wurden die Trümmer der Vurg Wurmberg den Pcltanern zurückgegeben, und 2N9 hirranf wirdrrriur urue Vur>i a,rbant,dn' dauu ri^rin' Dynasten „von Wurinbrrg" — dir ».'ahrschcinlich eiur Sritrnlinir drr Prttanrr grwrsrn srin dnrftrn — ini Vrsiyr hattrn, wrlchr mit Viargnrrtha von Wnrinberss, dir sich inn 1392 mit Vrrnhard III. von Prttan vrriuähltr, nm 1409 an?-starbrn, wodurch ro zwar wirdrr in den Vrsch drr Prttliurr gclluisttc, ^'0N VmilM'd III' 19 „ssrrihrrr anf Wnrnibrr^," und 1l^9 u.'ar die ^rrifran Anna Katharina von Wrcholrr, grborrur Haslinqrr, iin Brfihr drr ^cstr, woranf 1666 Kror^ Gnnthrr vou Hrrbrr. strin, dcr zu dirscr Zeit auch das brnachbarte Gutrnhaag brsas;, als Nurgh^r sirtwffru >^ird, uud ll!81 ^ehörtr sir drr Christine Crrscrntia von .^rrbrrstrin, frit 1707 vrrinählte Grafin l>on Attrm?, dir sir an dirsrs nm Strirrmarf so virl verdirntr rrichsMfliche Grschsrcht lnachte, in drssen Vesit) sir noch hrnte »nd nainrutlich srit 1^20 in drni Ei^en-thmur dro l^rafru I^iia^ uo» Attriu^ ErcrUru^, jiih. ^andrs-hauptinaun drr Strirrmark, ist, il'ährrud drssrn uatcrlichrr Vrsitzr^vorfahrrr drr ^a>idr^hauptn,a>in w,nf ^-rrdinand von Attrnls, niit diesrin Schlosse anch drn ^rrihof in Prttan ^ 29« einst das kleine Schluß, mit deut die Nachgeburnen der Herren von Prttau, als deren Vasallen, belehnt wurden, und das schon 1235 Hermann von Pcttall besaß — durch Kanf vereinte. Inzwischen wurde diese Burg bei den verheerenden Einfällen der Ungarn nnd Türken zweimal hatt mitgeuom-men, nnd mau erzählt sich auch, daß die schöne Veronika von Dessenil;, Gatti» des Grafen Friedlich von Lilli nnd deshalb Gegenstand des Hasses nud der Verfolgung seines mächtigen Vaters, Hermann von Lilli, sich hier verborgen hielt, später (1428) aber entdeckt, ergriffen, nach Ostcrwih gefangen gesetzt nnd dort durch Iobst von Helfenbcrg im Bade heimlich ersänft wurde. Durch einen schattigen Buchenhain, den weitläufige« Maierhof zur rechten Seite am Fuße des Berges zurück' lassend uud eineu Blick alif den gegenüber so still nnl> malerisch liegenden Friedhof werfend, gelangt man nördlich den Berg hinan, auf dessen Abhang sich plötzlich ein Pla-tecm ansbreitct, auf dem dir freuudliche, 1776 erbaute Pfarrkirche Maria am Wurmberg mit ihrem weitlcuchten? den blanken Thunue nnd der Pfarrhof sich erheben. Zu beiden Seiten des Kircheueiugaugcs, der mit den gräflich Attems' lind Kaller'scheu Wappen geziert ist, sieht man zwei mehr als klafterhuhe Grabmonnmcntc von wci-hcm Marmor eingemauert, die zwei geharnischte Nitter en reliol vorstellen, luolwn das links angebrachte, knnst' lerisch besser ausgeführte Monument die Inschlifl „Haus August vou Siegersdurf zu Groh-Winklern, gestorben a>n II. Apri! 1587" trägt, wä'hr«'nd dao rechtsrilige Monu» ment zwar keine Inschrift eutlM, dao Wappen ans Fahne und Schild aber vermuthen läßt, daß es ein „Herr uou Hollencck," die in der Nähe begütert nnd Lehensträger der Herren von Pettau waren, fei. Auf der nördlich'ru Langsrite der Kirchrnschiffmauer ist ein ähnliches Monument von dnnfelgrauem Schiefer-stein, daö rinen aus eiuem lügenden ^ölven stehenden 291 jugendliche,! Nitter vorstellt und von „Hans Wechsler, Freiherru auf Wnrmberg, Sr. Majestät Hoffriegsrath und bestellter Obrist, scineut verstorbenen Sohne Georg Seifried Wechsler Freihcrru, zuin immerwähreudeu Gedächtniß" geseht wurde. Dieses Mouumcut dürfte der Verwilterung bald unter» liegen, weuu es dagegen nicht ehestens geschult wird. Außrrdein erinnert eine einfache Marmorplatte in der Kirch» hofmauer an Anna Katharina Wechslerin Freiin, gcbornc Haslinger, gestorben am 24. Juli 1629. Das Innere der überaus frenndlichen nicht überladenen Kirche ist im römischen Sttil, zeichnet sich vor vielen anderen Laudkirchru dnrch sorgfällige Reinlichkeit aus uud ist alißer dein Hochalter mit der Maricustatne, durch zwei Seiten» altäre nnd die Kanzel geziert. Den Gruflocckel schmückt da'd Stnbcnberg'sche Wappen und links neben der Eingangs-thür uuter dcni Chor wird der Knnstfreuud durch ciu iu die Waud cingesehtes treffliches Basrelief vou weisiem Marinor, das die Auferstehung des Herrn vorstellt, über-rascht. Ober diesem Basrelief, das in den beldcn unteren Ecken mit dcu Wappen der Stubenbcrge und Wechsler geziert ist, steht auf grauem Schieferstciu: „Ich biu die Auferstehung nnd das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben.' Ioh. II." Westlich hiuter der Kirche, mitten anf dem ehemaligen Fried- und dermaligen Kirchhof, erhebt sich ein hoher Felsen-kcgel von geringein Dllrchinesser, von wo ans die herrliche Aussicht anf das Silbcrband der Dran, das gegenüber liegende malerische Bachergebirge nnd die zu dessen Füßeu sich ausbreitende,, Fluren, eine wahrhaft übenascheude ist. Von dieser Kirche, deren Luratie 1767 errichtet wurde, noch ein kurzes Stückchen becmemeu Wrges in östlicher Richtnng den Berg hinan, nnd man steht plötzlich vor einem einfachen Schloßthor, das links von einer Batterie von vier Kanonen — die ans Anlaß des Friedeuöfestes 1814 das letzte Mal erdröhnten ^ vertheidiget wird oder Vielmehr einst vertheidigt wurde, als derlei Geschütze zur Vertheidigung von Pest«, noch genügteu. 19' 292 Ueber die nördlich sitnirte Thorschwelle ii, den lintereil, zien>lich regniären, öfllich nod wrstlich dnrch Gebände ilnd südlich dnrch eine anale ^estnn^omailer nut Schießscharten begreozten, eben nicht großen ^orhos gelangt, sieht nian hier einen 38 blaster üefen Vrnnnrn, ans dem dr0sn'n ^rlrades ans dcr Ticfc hrranfg»,'. schasst wird. Ocstlich lnn, da rvlicbt sich cinc 38 Stufen hohe l^anz nnir Stciittrcppc, üln-v dir niaü in dir obrrc (5la,zc drr rbcn nlrähltten Vattrrir, — in drr cnich cinr Stimn^IM' nicht frl>!t — l^'langt, von dcr Nlan dnrch rinr Tin»' lwii nnis;i^rn Dimensionen , nnt Arkaden nni^ibt, in dessen Mitte eine schöne Zisterne sich befindet. Der nordöstliche Tlml deo Schloßen ist alter nnd nach hieran t'msindi^en 'Mi Wappen der Tmkcnberge, lvalir-scheinlich von diesem Ndeli^eschlechte Druschen 1441 nnd 1n die reizendste An^sicht über dao gan^e. düich den Dranstrom in eine snd,oeslliche nnd nordmlliche Hälfte getli'üle Pet!al!er>FeId — die gröstto l^ibene Steicrmarts — liis Warac^din, den Donat. Vor, Va-cher. Marbnrg. Schocke! nnd die windischen Vnheln gcluährt. 2!^ Interessanter fnr den ^renild der ^ililst nnd Geschichte ist das zweite Ttockwerf, dessen l^einächl'r ^iisammen gleich-sam eine Gemälde-Gallerie bilden, luornnter besondere dir zahlreichen Porträts orientalischer Großen, die drei Zimmer füllen, »nter dcneli nlail Achnu'd, Gros>l)>,'rr d«' Türf^i ''') Mrhnicd Adaffi. Prinzrll der Tülkci-, Gregor Gika, Fiustcil drr MV'Idall 1l;<»4-, Tapittta, Gc,ici>il dcr Nalllich^i; Aching (ühlwy, Onicml drr 5aNan'ii; Wassail Paocia, Vccicr vl,ui B»da (^fcu); lHencmI Iriliiiogl'iiko; ^cfcr» hazi^; (5nb!il^ Ainsia, Kolianchi u. s. >v. findet. Zahln'ich^ Porträts dcr Kluscchinnli^' mid dcr Fanlilicn drr rlirilialilicil Vun'chcrn'n, worxntcr Maria Llumaiilin, ^'N'ifrail, !iclwrm' Gräfin l'^ni Wolü'üstciii Nl.'jft, i» schlich!-bi'ir^crlichn' Tracht, ailffällt, dann ssrM' Grniäldc »nt Scenen ans dcr Nmncrgcschichtc und Miitliolo^ir fi'lllcn dic übrigen Geinächcr, in deren lehtcn Siginniid lnni Herber, stein, (5arl V., Ferdinand I. nnd ?)iariniilia i II,, Na!li. Hlifkaininerpräsident nnd Botschafter in Moskan nnd l^^n. stantinupel, iui orientalischen (5ostn>n ab>iebildet erscheint. Ihm zur Seite ist ein orientalisch costüinittrr ^ffieier nnd cm ähnlicher Soldat — wahrscheinlich sein Bereiter iin Orient — nnd i^ennber sieht inan eine Dann' inl ^leichcn Costnin, l'iellcicht seine Geinahlin. Er ».'nrde 15>."iN bci Wnrniberg von den Vanern im Walde erschlagen, da sie ihn fnr einen tnrkischen Spion hielten, indem er inl oiiciltalischen (5ostnm pnnnenirte, Uelirr riin'n mit I.'j ^ die 0ier Nrltlheile l'ersinll-lichenden — Vildern gezierten Galig, gelangt man in den Hintertraet, allwo im ersten Stockwerk eine schöne gothisch gemalte Schlosikapelle mit gemalteil Fenstttscheiben die Sehensimirdigkeiten der Vnrg schließt. Wnrmberg hatte als Herrschaft bis znm Jahre 1850 anßcr der cinilgerichtlichell Iilriodietioil nber dic Unterthanen, ein Land- (Criminal-) Gericht nnd rillen pol. ') Achinot 7. rosiiei'kc l'lN! Ills)!- llüd Iimchte lüit Nüddlf II. ciü?!, zwliii^giähiiz^'ii W,ufl,',>stiIIst,i»P — Ää,,N!,'t ll, n'^icrtc lwn !,!!»! und l'ürllN Gl0ftwlndc>,i, - Achmrt III rc^iclil' >,'o» !?!>.> und bwch 294 Bezirk Mr 18 Gemeinden, wovon dermalen die Genieinden: Grajeuaberg, Karlschowina und Wnmdach int Pettaner; — Saurrdorf, Obertänbling, Untertäubliug, Ziglen^en und St. Martin im Marburger-, — dann Nuter- uud Obrrwnrz, Wintrrsbach, Schikanen, Tschermleuschegg, Selzabcrg, Nagosnil). Etrafche, Sanerberg, Nardwischegg im St. Leon-harder I. f. Bezirke liegen. Aufm diesen Brrgschlößern gibt es noch mchrrre Schl^ßn', »rllmi UrspniNls?, nni Ptttan, dir jedoch — gleich alkü nbrigcn Kuchcn — wcdcr historischrn noch lnnsllrnschcn Wcrth habm, dahcr wir sic auch nur tnvz be-rühren wollen. VI. E b e n s f e l d. Sndwrstlich, von Pettau ^ Meile entfernt, am oberen Pettauer Felde ail der von Petwu zur (5iseuliahnstc>tion Krnnichsfeld führenden Straße gelegen, kennen wir dieses Gilt erst seit dem 17. Jahrhundert, iu welchem es Stuueu-berge, Kiesel uuo Tattenbache besaßen. Im Jahre 1642, als es Monte Don Ooorgio Manirde besaß, erkaufte er dazu anch die Gült St, Iohaun von dem Grafen von Stubcnberg, worauf diese Herrschaft an die Grafeu von Hcrberstein ilild ^rciherrn von Galler gelangte. Im Jahre 16^1 besaß Craonino Graf v. Sauer, — der auch das Gut St. Nieolai damit vcreiute, — nm 1714 Franz Antoil Graf v. Saner uud seit 1740 Friedrich Graf von Sailer, d'escS Schloß, welches 1802 Fürst Stanislaus Pmnatlw5t'y - lind von seineu zwei Söhnen 1847 Graf Clemens vo» Vrandis rrtanfte. Kaiser Joses 11. hatte am 2N.. 21. nnd 22. Iuui 1786 allhier sein Hoflager, als er den Waffeunbnngrn beiwohnte. Cbenofrld hatte als Herrschaft bis znm Jahre 1850 außer der civilgerichilicheu Jurisdiction über ihre Unterthauen, ein ^and> Kriminal-) Gericht nnd eiueu pol. Bezirk über 19 Gemeinden, wovon dermalen die Gemeinden: 295 Nmdischdm'f, Til,'bendorf, Skorba, Gersturf, Altrudorf, ^iaack, Golldorf, Zirfoveh. Micheldorf, Draseudorf, Ht. Lorenzen, Sankendorf, Pletterje, Maria Neustift, Doklcnzeu, Iohannisber^ und Stachcldorf im Pl'ttaner; St. Marqa-rethen und Präpoda aber im Marburger l, f. Bezirk liegen. T h u r n i s ch. Südlich, von Pettau '/y Mcilc entfernt, steht am oberen Pettcmer Felde, an der Straße von Pcttan nach Krapina dieses Schluß, das wir im Jahre 1642 noch als eine unbedeutende Herrcu^ilt unter dem Namen Thurnisch-Hof im Besihe des Haus Wilhelm von Herlierstein treffen. Von seinem Nrnder dem ^andeshauptmaim Marinülian Grafen ti. Herbrrstein erkaufte du'sc, Gült ^l(!5l) Hans Freiherr u. Vetter sanuut dein Freihausc in Pctta», der die Gült St. Veit hiervon abtrennte nnd 1658 an die Grazer» Minoritcn hmtalwerkanfte. Nach Haus ^on Vetter erbie Susanna Kathariila v, Vetter, oerehl, Gräfin von Saner dieses Bcsihthnm, das Snfanua Clife Gräfin uon Thilru, geb Saurau, sammt dein Pettaner Frrihanse mn 33,000 st. im Jahre 1676 erkaufte, und damit die 1676 von dem Grafen Jakob v. Leslie erkauften Aemter Ober- und Uuter» haidin uereiute. Hans Marimüian Graf v. Thurn vergrößerte diese Herrschaft dnrch den Ankauf vieler Gülten nnd erbaute 1694 das noch ssesionwmtisi stehende Schloß. Im Jahre i?29 kam Thuruisch n>n einen ssanfschilling von 34.000 si. in den Besil; des Frau; Anselln Freihrrru uou Fleischmann, 1732 in jenen des Grafen Albert oon Heister, — beide k. k. Hofkrirsisraths. Präfidcuten — und 1735 erkanfte dasselbe Rudolf Aligust Freiherr r>. Krauun um 66,500 ss,, dcsscn T^ä'icr u»d Schniiessrrfohu Anton Graf von Gaismck cs 1,749 übernahmen, von denen es l?69 der Ab: twn Nenbevg in Obrrsteiern eriaufte. 2i)6 Nach der ^lnflösnng dco Stifts Nenlier^ 1787, fiel dic Herrschaft dem steierin. Religionofond anheim, von drm sic 1826 Adols Oraf v. Scho'nfcld — der das Schluß, dir ansehnlichen NiNbschafts^ebäilde nnd> den Park in der l^e^enwmti^en Gestalt 1^27 herstellen lies;, -^ um ^s><),!!<»<> ft. LM. u»d vou dich'N 1851 Wilhrlm Frcihrir vlni Walles-firchcii nin 20'0,000 fi. ^ uhnc dcr Grundliitlastlin^ö- Thnrnisch hattl' alc« Herrschaft bis znin Jahre l^5,0, a»M' drr civü^'richtlichcn Jurisdiction über dic Untn'thancii, rin Land- ^Crintina!-» Erricht nnd cincn pol. Br^irf nbcr dir 15, (^rinrindrn: ^bcr- nnd Uiitn'-^imin, Haidin, ^lnitnnnin^dorf, Wollrtcn, Maibcr^, Dranüln'r^, ^ar^a, Pul'rcsch, Stnrnicm , Lanzcndorf, Oln-r - Priswva, Sl'Ila, Tl-rnoln'k nnd Innwch, wclch' säinintlichc dcrinalrn nn l. f. Vczilt' Plttan lici^'N. VIII. G o i l o w a. Dic Strasic, lwn Thilrnisch ano, s>cgcn .sNapina lvcitcr ocrfol^cnd. erblickt nian linko ain ^nßc des Koloscr-^rbir^'s ain üntcil ^rannnfcr dcu stillcn ivolillzcbantcii Marktsll'ckcn St. ^cit init zl^'ci iNrchci, nud cincni dcin (^razcr Minoritcn-Convcnte gchoristcn bcdcntlinftsloscn Schlößchen, nnd gelaugt, l'mn Pcttmn-r Fclde in dac< zwar en^e abcr rbcli so licblicho als fruchtbare Nl'gatniztlla!, inclchco rechto mit der ansehn. lichen eheinali^en Ptttaner Dominicaner lHrvositnr nnd der-lnalisten Minoiilcn-Pfarre heil. Dreifaltil^cit, die ini Jahre. 1826 oon der link^ stehenden alten Pfarrkirche zn ^ichtcneg^ dahin übertragen nmrde, ^cschnnickt ist, nnd erreicht -in einer (5ntfernnn^ non ^ '/i Meile oon Pettail — das anf cinem inäm^en Ber^abhain^e nialcrisch emporstrebende im Hinter^rnndc dnrch hohe Weinberge nberagte Schloße! ^oikowa bei ^ichtrnr^g. 29? Schon Friedrich IV,, -^err von Pettan, bat nn> das Jahr 1)r>l»dbes>hnngen beschenkt, die lvalirscheiiilich in dieser Gegend lagen; indent sein Neffe Bernhard III,. i7bnst^a»dmarschall in Steier», a>n 12, März 1'iW dir Schenkungen seiner Borvordern bestätigte u»d sic mit seiner halben )l»tznies;»»g drr (^i'itrr bci ^ichtou'^,^ derart ^crmehrte, das; seine Tchenknngen den Do>lünika»ern nnd Minuriten in Pettan ^eineinftlinftlich und zn gleichen Tbeilen Anfallen nnd zugetheilt werden sollen. Deinzusol^e nalnnen die beiden (^mwente i»i Jahre 14<>1 die Tlieiln»^ dieser Gnter mir nnd die Äiinoriten erhielten hierbei das Gut GM'wa, irährend' die Dannnifancr ihre Besitzungen von der oben erwähnten ^rpositnr zilr heil. Dreifalti^'eit ans. beherrschten nnd bewirthschafteten. Zn dein Gnte (Noilowa erwarben die Minoriten anch noch l'on der Herrschaft Mmisberg eine in deren Nähe liegende Mablmühle sainint dazn gehörigen Hrnndbesitznngen, welche Mnhle der (5oiment in einen Hannner ninstaltete nnd dazn ein hübsches Schlößchen bante. Alo der Hannner später abbrannte, wnrde an dessen Stelle wieder eine Mahl- nnd Sägeinnhle erbant, doch die Gescnnmlnalität behielt die Benrnnnng „Hannner" llnd bildet mit dem Gnte Goikowa das liegende Ont des Conl'entes. Goifo».'a hatte, anher der eidilgerichtlichen Inrisdiction über die eigenen Ilntertbanen, bis znm Jahre 185,0 ein Land» (Criminal-) Gericht nnd einen pol, Bezirk nber die 1A Ge-ineinden: (^orzaberg, Deschua, Dollena, Nodinsberg, Strajna, ^ichtenegg, Sakel, ^abloiveh, >N'si!iii>!zen, Slano-schina, Sedlaschegg, Grnschtaberg nnd ^oschina, welche dermaleil im l. f. Bezirke Pettan liegen. ^l»ch übt das Gnt, r<'»s>. der Convent, das Patronatsrecht über die Pfarre heil. Dreifaltigkeit nnd <3t. Veit ans. 23» IX. D o r u a it. Nordöstlich, von Peltan ^ Meile entfernt, liegt auf dem untern Pettaner Felde, an der von Pettan nach Lntlen-berg führenden Straße dieses Schloß, das derinalen als das Schönste in Pettail's Uingebnng n»d eines der Schönsten in Stciermark bezeichnet werden kann. Dornan war einst ein Iagdhans mit einrin Amte, das seit 159? den Hrrbersteiuen, nm 1668 aber schon zur Herrschaft Ankcnstein gehörte nnd im Besitze der Grasen von Eancr stand, die es mit dein Amte St. Margen ver-größerten nnd 1736 an Diomas Grafen von Atteius verkanstrn. Das dermalige lnrnriös nnd geschmcickl.>oll im italienischen Styl an^eleistc Schloß ließ Josef Graf voll Attcins von 1733—1743 erbauen nnd den einst schönen franz. Garten anlegen. Nach Anna Gräfin v. Attems, a/lwrne Gräfin von Wurmlnand (-j- 1803). Witwe des Gwfen Josef v. Attems, fiel es an Ferdinand nnd von diesem im Jahre 1820 an stillen Sohn Ignaz Grafen v. Attems zn. Der proste Saal lnit schönen Fresken anf dent Plafond sdic Thaten Herknleö vorstellend) nnd den Ahnenbildern der Attcms an den Wänden, dann die Gemächer des ersten Stockwerk's und dic ansehnliche Orangerie, worunter 200> jährige Vänmc sind, sind ehenslverth. Dorn an lag vis znm Jahre 18.'>0 im Land-(Criminal-) Grrichtosprengel Oberpettan nnd hatte als Herrschaft, ans;rr der eivilqerichtüchen Jurisdiction nber die eigenen Unterthanen, einen pol. Ve;irk nber die 26 Ge> uieinden: Dornandors, Oorischnii), Foonin. Moschgan^en, Meogoiveh, Norolveh. Trrbrtnih, Nittmannodoes. Hna» letinzen, Ariaf^en, Slcifschiua, Iurschi»;ru, Brückeldorf, Kukoiva, Gradnschngg, Dragovitsch, Gcrünzcn, Sagoreh, Ellitsch^gg. Satnschngg, Wodkowetz. Pollcnschagg. Wralis-laiveh, klappe,,dott, Notteninann nnd Slaindorf, welche de>malen im l. f, Bezirke Pettan liegen. 59Y X. M c r e t i n z e n. Desllich von Pettan '/^ Meile entfernt, anf der von Pettan nach Ankensteii! führenden Straße, findet >na» anf dem nntcr» Pettaner-Felde dieses tleine vierthiirmige Schloß, das 157? noch ein Hof der Freiherren von Zäckcl war. Diese oder die ^n-ilierreii voil Herl'erstein, welche es 1632 crt'aiiftt». sollen das Schlöstel erbaut haben. Hanns Mariniilian Freiherr »on Herberstein, Statt» Halter von Innerösterrcich. Hofinarschall nnd Landeohanpt' mann in Etcirrn, vertauschte es 1652 fiir das Gnt St. Johann bei Herberstein, an den Hoch- inid Deulschnieister Erzherzog Wilhelm fnr den deittschen Nitter-Orden, in dessen Vrsil)e es noch hente ist. Mcretinzen la>^ bis znin Jahre 1850 im Land» (Criminal-) Gerichtosprengel Oberpettcm nnd hatte als Herr« schafl, allster der civilgerichtlichcn Illrisdietion nber dir eigenen Unterthanen, einen pol. Bezirk nber die 10 Gemeinden: Meretinzen, Kleindorf, Gajofzen. St. Marten, Ncudorf, Cabofzen, Perwinzen, Sobetiuzen, Pilchdorf und Ttciildorf, welche dermalen im l. f. Bezirk Pettan liegen. Xl. Sauritsch war ein Amt der Herrschaft Ankenstcin nnd liegt an der ä'nßelsten Grenze Steiermarks qeqc» ^.roalien, 2 Meilen östlich von Pettan, am rechten Deanüfer, allwo einer der vorznqlichsten Neinc des Bandes sehr ergi'.'blli gedeiht. Die Freiherren von Zäckrl besaßen dirseo Antt nm 1626, woranf es Alois Qnillandro besaß, der nnt dem Amte Sanrilsch dal< Aint Goritschagg vereinte. Die Familie Q>li!Iandro, Viirger von Pettau. besaß dieses Vesihthnm sannnt dein Freihans Nr. 79 in Pettau 300 bio 17.'N> nnd ^ran^ Aloi^ von ^nillandro erbante I7l7 auf einein sanften Anolanfer dc^ iippi^'l! Weingebirs>es hart ail der Grenze Croatienö, dao Schlösse!. Hieranf er».'arb dasselbe 1739 Josef Anton l>on .^lies, 1781 dessen Tochler (5iieilia l'erehl. von ^endenf^Id nnd 17!>2 Thoniao Itlln, Pächter dn' Herrsch eft Tt>ittl'>llicl>z (1-1802), desscn Witwr ThrNa 1817 da^ LchlM'l rr-wrilcrtc lliid ail ihrcn Sohn Anton NIni — d^'srn Vrnder Fmnz Froihm- ^un Nlm, dl'nnall'n Oln-rlandcslicnchw-Präsident in Dlilinaticn nnd Johann I. I),-. Ulm. Bün^r-mcistcr zn Gra'^ ist, ^ 182,') abtwt. Al^ Anton Mm 1855 alik'bk-, übcrnnhln scin Sohn Alltoil Ulnl ^jun. dirscs Bcsihthilm nnd ln'ischöiu'rtc cs. Nrln'li dcni Schloße stchl dic hübsche, gothische Decaiuits-kirche St. Nirolai »lit cineni, im 7>ahre l85,", niit l'incnl ucnen, ,^'schniackvollen, gothischcil Dache versehenenKivchthnrni, nebst der Dechantci, und ^ Stnnde davon entfernt, ans einem weitnmher sichtbaren Pnnct die alte Pfan° nnd der-malige '^ilialfirche Et. Maria. Snnritsch hatte bis znm Jahre 1650 anßer der cilülsserichtlichen Inriodiction nber die eigenen Unterthanen, ein Land- ^rinünal-) Gericht nnd einen pol. Bezirk nber dir 10 Krnieinden i (^roscherq, (^oren'^enberq. Prstikenber^, Welscheber^, Tnrkenberg, Äorenjack, ?renon.'etz, d)or,Ischa^, Canritsch nnd HrastlN'etz, nnd nbt das Patroilatorecht nber dic Pfarre St. Nieolai in Sailritsch. *) ') Wer tiic Gemciüdsn dcr rhrnidli^e» Patrinnniii'lbrzirkc dcr Nüigs^cxd lwü Pctln» niit dcr stlUislisäu'ii Ucluisicht l'ri' !, f, Vczirf^S Pcttlni vorglcicht, dol' unrü linlcr dcn 0tn» gcschll^cttc» Herrschaften dic ü (Ncüioindei! - Ol'cr- »»d Nütcr > Ic^'lin^, Pliüssrrzrn, Schü^üa, St'U^schijizs» i,,id T'vaßgoinzc,, l'rr' mißcn, da dicsc fni!>cr i,u Vrzivfc >n>nii>t crschcixt, lucil cö >nc<>t in den Vcrcich mm Pttlail's Umgrl'i!»^ schürt. Vcniitztc Quellen. Archiv, der Stadt Pcttan mid ihrer sämliltlichcn Iinulügen, der H,n>ptpfan!,' Pcttini, — dcr Pfarre iu Pernc^g an der Mur, — dc>3 MiüoritcncoüUcutcS ,ti>er'sche Geschichte und Topographie, 1, 2, 3. Jahr« K(i»l1, 1849. I«5>0, I8.')L, AnlcrshoftN, ^l'ttlicb Freiherr uon, HlNidl'iich der Geschichte dcs Her» z^chums Käriitcu. II, Vaüd. Klli^cnflirt 1851, Prcziczla, ^nü'rl's, Abt zu Liliciifcld, Historisch-topographische Dcirstel> lm^n uu» der Stadt Salzburg »üt bes^nderev Rücksicht mis die (beschichte Orsterreichi« >md der Erzluschi'fe vlü, Ealzbiirg, Wie» I«2!< (?äsnr A^,ili,i Julius, Amuilcu des Hcv^'i^huins Stcicrn. Ueberse^»»- qr>> vo>, >>,-. Höuisch, Clijüs T»l'w»Ü!s Tr>i,,li„i>I,,s, iil'crsettt lw,i Osteitu^, Wienu, Prag j 799, Ti^lUülNtaricn des ^midcb Stcieruxnk. vo» E Fröhlich, Fiedler, I>r. Franz. Geschichte der Römer, ihrer Herrschaft und Cultur, lwn 5er Erblnnmss Nome« bi5 zuiu Niner^aiige des wcstriimi- scheu Reiches, Leipzisi 18,^',, Fuukc, C, P . Reu! ^cnloil Brniüischmei^ 1805, 5, Pde, ^'Vlih-HüffiNlier, A. I„ Geschichte Josefe II, Leipzig I847. Hammrr-PlN'lMll, Josef von, Geschichte des nsmnmschcli Reiches. 4 P>>c ^ A„fl,inc, Neue Al>i>Wde, Pest!, 1,^40 302 Hustler, Leopold, I>r. und Professor, Geschichte des österreichischen Kai- scrswates Wien !842 HcrmllNN, Heiniich, Handbuch der Geschichte des HerzogthumsKärnten. II, Äl'th 1, 2, 3, Vd Klagenfurt !8^9, l85,,^. 185,5,, HerzOss, Josef, Geossrnphie des Hclzagthiinis Steiermark. Giaz 1854, Höllisch, l'l'., Historische Skizze über die Herren von Petta» Manu- script) 185,5. Kiiidcrmaiiii, Josef Carl, Repertonnm der steiernilirkischen Geschichte Geographie, Topographie, Statistik nNatnlhistorie Graz 1788, — Historischer und geographischer Abriß des Hcrzogthums Steicr- mart. Dritte Auflasse, Graz 1787. KnM, Richard. Forschlüigl'» über die Mömermommicutc zu Pettali, in den Mittheilungen dcö histor, Vereines für Sleiermark, Kilr;, Franz. Oesterreichs Handel in älteren Zeiten, üii'z !822 Maria» 0 ttt. 8,), ^u^ti-ia s^ora: Ocsterreichische Hierarchie und Mo? nasterioloM «. Band, Wie» 1780—1784. Mayrr, Carl, Versuch über stcicrniärk, Mcrtl'iimer, Gräz 1782, Mcyncrt, I>r. Hermann, Geschichte Oesterreichs, seiner Völker imd Lander und der Entwickelung seines Staateiwercines l! Vde. Pcstl) 1843 —1847, Mittheilungen des historischen Vereines für Stcicrmark, 7 Hefte Graz 185,0'-185,7 Mllchar, Dr, Albert oon, Stiftscapitnlnr in Admont und Universität«. Professor in Graz. Geschichte deS Hcrzogthums Steiermarl, 5 Vde Gra; 1844 —165,0 Nosscck, 2oh Chr. Geographisch.statistisch.histonsches Zeitungs-Taschen- Lexikon, 5 Vde, Graz 185,0—185^, Pier«, H, A,, Universal.Lexikon Altenbnrg !84N—185)2, 8, Mfi. 4. Ausstabe. Pillwein, Benedict, Geschichte, ^eoczraphic und Statistik de» Erzherzog- thums Oesterreich ob der Enns und des Hcrzogtlmms Salzburg. Neue A»ss>llbe 5 Bde, Linz l84A. Pritz, Franz T, Prufrssor. Geschichte des Landes ob der Enns von der ältesten bis z»r neneste» gcit 2 Bde. Linz 1846—!847. Püvoden, Simon, Denkwürdissleiten vc,n Pettan (Manuscript). Pust, Rudolf, Dr. und Profcsful, Geschichte van Marburg, Graz 1847, Namshorn, Dr. Earl, Kaiser Iosef II. und seine Zeit. Leipzig 1845, Äutteck, Carl o. und Welcker, Carl Theodor, Staats-Leziton. 15 Vde. AI tonn I »84—>344. 303 Schaubllch, Adolf, die deutschen Nlpen 5,, Vand. Jena 1845—1847. Schmutz, CniI,Histor>sch>toplMapI)!schcK Lczikon von Slcicimarl. 4 Vde Gruz 1822 — 1823, Cchriftrn dcs historischen Vereins für Inncrostcrrcich, SchwcicklMdt, F, das HerzogthlllN Stciermall histoiisch'topographisch. stüüstisch, Wim !8,'i9, Geiöl, Johann Gliblicl, Wanderungen durch Tiiol und Steicrmart. 2 Valid (Stcicriuarl). Leipzig. Cpruncr, K von, I>r„ Historischtopogrüphischcr HandailaS, 3, Vde. Stticrmärlischc Zeitschriften des Lcscucreins am Ioanneum, Giaz I«2> —1837, Tangl, i>r. Cailmnnn. Ilnivcrsitü'ts'Piofcssor, Forschungen über die l , Markgrafen von Soune im 4. und 6. Heft der Mittheilungen des historischen Vereins für Stcicrmail. Graz. ^ , YorschniMN über die Mark Pettan im 7. Heft derselben Mit- thcilungcn. Vischcr, ^opu^i-^^lii», äu<:»w» Ltiri«,«. 1681. Wartiugcr, Josef. Geschichte der Steieimark, 1, und !!!!!, Tchnhniachenncistcr in Pcttau..... I , Veruhard, Vamnristcr i,< Pcttan....... I „ Vcr^haliS, Sch'incdincistcr i» Pcttau...... 1 , Vlauensteiner, Glltßdcsihcr in Mcxisbcr^ .... 1 , Br ci iikli l'ich, k. k, Vrzirfi'lnnii'Actiilir in Driichcülun^ . I , Vratdiiitsch, HlindrlKinailn i» Pcttan...... 1 „ Vratuscha, CH>,N!»cistcr an dcr Haliptpfcnre in Pcttmi . 1 „ Vratschku, Epcditcüi' i» ^cttlNl....... . I , Vratkl'0i>", Notar in Frcniz......... 1 „ V a u in q l, r t» cr, Haüdcli'nilNN! in Pcttau..... I, ^ Vll!i!>idcr. k, f, Przilföingruioxr in Pcitaii . . . . 1 , Vliucr, Hut,nachc>»icistcr in Pcttau....... 1 , Baumeister, Apotheker in Pettmi....... 1 , ^agran. SchuIIehrcr z» St, Margarethen bei Petlau . 1 , Deng^, cmer, Biirgeriüeiste,- und Rcalitäten-Bcsiher i» Petwn............... 3 „ Dein arte a u, Inspector dcr l, t. priv, Kaiser Franz Josefs Orient Eisenbahn in Pcttau........ 1 „ D i er may er, Handelsmann iu Fricdml...... ^ ^ Dw l'rscha g g, Echinicdmeister in Pcttau..... 1 „ Ekel, Ha,,dcl^!liann in Pettau........ I , Fcrl, V^nesieiat an dcr Hanptpfarre in Pcttau . . . 1 „ Finder, l, t, Fclddpothekeii'Senior iu Pcttau . . . 1 Fiedler, Tischler in Prtwu . . ,..... j Frau Fri e orich, Iuhabcrii, dcr Scliieslftiittc in Pcttau . . . I W5 Herr Fürst Lanrad, ^andeSpraduetenhändler u,Lcl'ze!terin Pettan l „ Fürst (trncst ^<',,!"r, Rcalitlitenl'csitzcr in Pettau . . . ! , Fürst (irnost !,,,>!.>>-, Pnl'atirv in Pettan ..... ^ , Forstner, k, k, VezirW^erichts-Adinii.t in Pcttan . . . l „ (^a 11 i n a, Stadtwachtnieistcr in Pettau...... 1 „ waßncr, Tischlcriucistcr in Pcttmi....... 1 „ Gerwe», HlNidliiüsii'lnichhaltcr in Pcttau..... 1 , Gfrerrcr. t k, Pczirtt'lnnti'^»nizcllist in Pcttml . . . 1 , Glalinik, Pfinrcr in P^Ilcnschack........ l „ Gregnrz, Docwr der Rechte in Pettau...... 1 „ G l nn Pictcir, in Graz............ I „ Kriinn, Gasthduelicsihcr in Pcttmi....... 1 „ Grünn, k, k. Stcin'ranito Vclnntcr i» Pcttau .... 1 , Gröhlnaun, Rc»t!»cistl,'r des ttnics (5bcnsfeld ... 1 „ HanS, k. t, Lonntatscumnlissär zu Szathmar .... 1 „ Haas, Vnr^cr in Pettan.......... 1 , Hartmaün. Gürtlcrincisicr in Pcttan '...... 1 „ Hcllcr, Pfarrer in Wlirnil'cr^ l'cl Prtta»..... 1 „ Hcntschl, Vür^cr i» Plitliil......... 1 „ Hcrlirr, Caffccftcdcr in Pcltau........ 2 „ H e r ni a n n, t, l. Przil^^crichls Actnar iu Pcttan . . . I Hcssc's Bn chh an 5 l n n H in (^raz....... 2 , Hcytl, nü, Technilcr ^«- f, s priu. Kaiser Franz IuscfS O>icn< Eisenl'al'n in Pcltan........ 1 „ Hickl, Älcitirrnuichei in Pe!tli»........ 1 „ H i si crKp crss er, Schissnil'istl'r in Pettau..... 1 „ Hochockrr. Hlindrli'nilNin in Prtw»....... 1 „ Hoitcr, l, k, Elcnewmtb ^ffil'ml in Pettan . . . . 1 , Holzapfel, Nitter vm>, k k, pcns, Lieutenant in Pcttan I , Hölzer, Mascrmeistl'r iü PrOnn........ l „ H^l;, »tlalituleül'rsihec zu !!)nr»isch anßcr Pettall . . 1 „ Ho neck, Apo>>)ltrl'Asüste,,t in Pct!,n> ...... 2 „ Ho rack, f, k. Slcuerinspector in Pettan...... I Höffler. Vcuniter in Pettnu . . ..... 1 H uß, k, f. Lieulenaitt iln i), Ia^erbataillliu..... l Ilicol'er, Maler in Pcttun......, . . 1 , Iiillnan». Echwettfabritant zu ^lennfirchen in Nieder- Oesterreich.............. 1 20 306 Herr Kaiser, Nealitätenbcsiher in Pttwu....... 1 ^ Kai sere fel d, Heinrich u,, Oeineindc Secretar in Pettun l , Kalligarilsch in Pettmi.......... l „ Kanzler, Pfarrer i,i Heil, Dreifaltigkeit lici Lichtencgg , 1 „ Kantschitsch, Handlung5cmn!niö i» Pcttan . . . . l , Käser, Dichter und Rcalitätcnl'csitzcr zu Et, Urban lici Pcttau............... I „ Kossär. Flcischcr,!icistcr in Pettau....... I , Knher, Hilwun-hcrmcislcr in Pettau....... 1 , Kofl er, Vür^crineistrr lind Nealitüteubesißer n, i» Pcltau I „ K onid reck, Mischer in PettlU! . ....... i , Kramer, Tischlerinristcr in Pcltau....... 1 „ Klause. Doctor dcr Medimi mid pract Arzt in Pcttm, 1 , Kri schan. Doctor der Rechte mid Adwcdtiub Cmuipicnl ill Pcttau.............. 1 ^ Kümmert, Schnncdmcistcr in Pcttai:...... 1 „ La kitsch, Handclionann in Pcttan....... l , 2c>»dwehi, Fardernicister m Pettlin....... l , Lcrch senior, Lcdrrhäiidlel i» Peitail...... l , Lerch ^unioi-, dessen Sohü, in Pcttau...... 1 , Lichen», k, t, VczirkK^erichtK D>»i!iist in Pcttn» . . . i^ , Lie b hart Josef, in (^raz.......... 1 „ Maieri<', KnardilNi dcs VtinoritcncoiN'entcl' in Pcttn» , l , Maister, Tl'pfrrineistcr in Petlmi........ 1 , Vliiterxe, Wnndm'zt in Pcitan........ I , Mrschkli, Stadtl'aplan in P^tan........ I „ M ichailoui«', Handlnn^el^nnnis i,i Pettail , , , . I „ Vtnrkl), Docwr der Theologie, Dechant z» Eanrilsch . . I „ Nendl. Srilcrnieister in Pctt,in........ 1 , Nitribit, Apcühcfer n, P^ttau........ I , Niirnl'cr^el, Bäckermeister in Pettau...... I , Orni^zi, Vackcrincister in Pcttun........ l „ Pavz, t, t, Ste»crcmnehmcr in Pcttan...... I « Pascotini, k, f, Hanptinaiü! im O,af Wiinpffon 22, Lin. Infanteric-Re^inient........ . . . l , Peh arz, f. k, Vcziiko^eri'lits Äe<>ilir in Pettini . ...» ., Pcrl^, Tal'likl'crleqer in Petlau........ 1 Pcttan, Sladtgcincindc............. 8 30? !?,?!, Hcrr Petschko, einer, (Guardian des Minoritenl^nuenie in Pottall 1 „ Pantz, (^astwirth zu Pichcldorf bei ^eltan..... 1 , Pinesitsch, Min^riicn OrdcnSpricstcr in Pcltau . . . l „ Pogatschxi^g, Gast^cl'« in Pcllan....... 1 , Pooll,'schill, Kaufnmiinbsohi! l,i Pcila»..... ^ „ NciOcr, Falln'linrlster in Pctlan........ I „ Rcincle. AmtKdiener del! t, l, pol, Vczittsanucs i>, Pcttan 1 „ !)tc>ucz. Hcif^lsicdcmlcistcr l» Pcltan...... ) „ Zallcck, Dl^cholcnocistcr i» Pmmi....... 1, ^, Slinil'son, t, k. SlcxcrlNnN^Coliil^lol >>> Pciiini ... I „ Ech^ck, Handcli«»uni!i in PciNm........ ^ „ Schilde» fcld, Riitcr ooii, t, k. Üandc^^crichtsiaN) lind Mzult'Nchtt'l i» Ptttini......... 1 , Schcrz. l, t, Licutc,l>utt ilii ^U. Iägcvl'ataülc>>^ ... 2 „ Schiller, Notcn'iütb-i5»»cipicnt >» Pcllau..... 1 „ Schlaffer, Uhnnachcr in Pcttau........ 1 „ Schrafel, Ledclernlcistcr in Pcttan....... 1 „ Schrei, ^chrer in Pctuni.......... I „ Schönl'ichler, Tcchüllcr dcr l, k. prio, Kaiscr Franz Il'scf5 Oric»t°l5iscnt!al)n in PettcUl...... 1 „ Schiuci^cl. Lehrer in Pctlml......... 1 „ Schwab, Handelsmann in Pettcm....... 2 „ Seidel, Vräncl,üe>stoi in Pettml ........ I „ Seidel, zUcidcriiwchcr in Pcttail........ I , Scchliiin, fürstlich Dietrichstein'scher Ncnt- lind W stlidlg^neindc .^anischa außer Pcttan..... I „ Sprißci Ignaz »«lnui-, Privat in Pcltcin..... 1 „ Spril)ci I,;naz ^nnn,r, Handeloinann in Prttan ... 1 „ Spann, t, k, Bczirki'gcrichtZ.^anzellist i,l Petton . . . 1 „ Starri, Bacterincistcr in Pettau ........ 1 „ Elandc ^gcr, Consistorilüratl), Dechant, Haupt» und Stadt- Pfarrer :c, in Pettau.......... 1 „ Stclich. t, t. pens, Nittnicistcr in Pcttau..... I ,, Steint'ach, k, t. Ncchnnngsacccssift i,n !), Ia^erbataillon i 2U' 3N8 Hcrr Stendtc, ss^fü'iüt'rriücistci'in Pl'tlin,....... 1 „ Strafcül,, Dl'ltor t^er Ncchtc >m5 Advcc^t in Prttau . ^ „ Stl>ii,,sack, C>!pl»>i in Smmlsch........ ! „ Strubach, Edlrr o^'li, l, t, plil, Pezirlstamts-Adinnct in Pttta»............... I „ Stroh »Inl)cr, Scilcrlucistcr in Pcttliu...... 1 „ Swoboda, t, l. FiulNlzwiicl'-Obcrailfschcr in Pctt>nl. . l ^ Taozer, Doclor dcr Medicm „„d prlict, Aizt i>> Pctt,,n I „ T eiitfchiii an», HdüdrlsiülilN! in Pl'Nml...... l „ Tschcitscher, ^Ilisrr>ncistcr in Pctt^n...... I 5 TscheSiii ssq, Doctor dcr Mcdili,, »nd k, k. Pczilft'physifcr in PcttlNl.............. l ^ Tschütsclifo, MilN'vitr,! - Ordcil^pliostcr mid Pf,n>crZ- Sill'stitlit l'!,'i St, Pctcr inid PlNil i» Prttcn, . . I „ Verschitsch, Caplan zu St, Loi^iizcn uni Dmufcldc, . l , Wasscl. Viir^er in Pcttall.......... I „ Wlitl'iii^fi. H^ildllinssKconlinis in Pettai,..... I „ W^ltnrr, Äduomt in PrttlHl......... I „ Wciftcllstcin. Pür^cr i» Pottau........ l , Wcisscil cgci, Stddtzliüliicnilcistcr m Pcttan .... l , Mciiil, ard t, !>^iilit>itc!>>,'csltzcr in Pctl>,li..... l „ Wrisch, B^iulliristrr lllld (^»sUwflnMcr i» Pcltan . . ! , Wilklor, (^>ii!int il» ^linm Pil'IiaSta ?. ^inicn- Illflinirlic ^l'^ilncnt........... 1 Berichtigungen und Ergänzungen des Drnllcs. Seite 8 Zeilc 13 soll e? statt 1848 hcistcn: cinschlicßig 184!). „ ! 0 „ lI ist statt l Hanptnmnn H(11u,tus, lNNl !. Major llä 1aw». , 11 nach Zeile ! ^, ist einzuschalten: Das Dccanat erstreckt sich nl'er die Stadtpfarrc St, ttcorg. dann über die ^andpfarren St, Peter und Paul i» Pettan. St. Marren, St, Margarethen, St, ^oren^e», St, Andra, St, Wolfgang, St, Urban und St. Maria ain Wm'iubci'n i'U poütisäcu Vezirfe Pettaui — St. Martin l'ci Wiliinberg i,n politischen Pezirkc Marking; — und Et, Ruprecht im politischen Bezirke St, Leonhard, , 28 Zeile I,'. ist statt! !«,!)'. zu lese» - ! 5>i»5, , (!2 nach Zeile :^! wm'e dcr dess^ren Dcntlichfeit wessen einzuschal-ten i Wir belrafti^en anch dein H,!>zbnr^cr ürzstifte allc j^ne Viiier nnd Höfe ali' ^iqentlinni. welche dasselbe früher nilv ols ^ehcn l'cscssen hat^ nmnlich: „ 8? Zcilc !0 ist stult Walter „Jacob" Graf oon LrKlie zu lesen, „ !N7 , ? ist statt Pmnmncii „Pamwnicn" z>l lesen, „ !>>? „ !« ist statt einen Theil „ein Theil" zu lesen. ., , I! „ .'^) ist statt 6,'>! zu lesen „80!/ „ >^> nach Zcile 20 ist einzuschalten: !4?l Thl'umS Merull (als Stadtpfarrcr) , 132 Zeile 2! statt VK^'OIU^N lese „VI(!^s)IiI^^1i:,* , ,13.^ , 26 „ 8i»!p^n-uin lese „8ti^enäiorum." „134 „ ^8 „ ^ll.^i lese ^^^M." „ ^45 „ 14 „ !4<>» lcsc „I4!>0," , 1 ist »ach: Gräfin von !»ihcdeli „stetmlit" einzuschalten, , 174 , 8 ist statt Dran „Drann" zu lesen, , l?8 , 3 u, 4 ist statt: nicht gerichtliche „nicht gemischte" zu lese». , 188 „ 18 ist statt Inuasioe zn lesru „Iuoasion," ^ I^»2 „ 25 „ 184', zu lesen „Itt,^," , 2!w ,13 , l«5>7 zu lesen „!75>7," , 231 , 15 „ Rückzahlung zn lesen „Rücklösung." , 24? „ 3N , l,!'!,^ zu lesen „ !,'>95," „ 25i» „ 2>! , !8U! zu lese» „!«5l," „ 2<>2 „32 , Speck zu lesen „Sporl," „271 , 28 „ Schleien z,l lesen „Schlrine." , 272 , 4 , Vduc» zu lesen „Boden." , «