Dinstag den l. Grtober 1^39. A I l y r i e n. "»lagenfurt. Es war den 2l. d.M. um halb » Uhr Abends, als Se. Excellenz, der wirkliche geheime Nach und Kämmerer. Erdschenk zu Trier, Herr Ul,d Landmann in Böhmen, Kärntcn und Krain, Ritter des österreichisch-kaiserlichen Ordens der eisernen Krone erster Classe und Gouverneur in Illprien, Herr Joseph Camillo Fr,iherc von Schmid-burg, in der Eigenschaft als k. k. Hofcommissär, i» unserer Provinzial ^ Hauptstadt ankamen, und in der fürstbischöflichen Residenz das Adsteigquartier nahmen. Am 23. d. M. Vormittags urrl 9 Uhr begab ssch d,r hohe Abgeordnet« unseres altergnädigsten Kaisers zur feierlichen Uebcrgabe der allethöchstni Postulat« im feierlichen Aufzug«, unter VegleilUNg der ständi« schen Herren Kommissare, und unter dem Vorlrilte der Dienerschaft und der ständischen Hausoffiziere, zu Wagen in die Kirche zum heil. Geist, wo Hochder-selbe von der Geistlichkeit im Ornate am Eingang« feierlich empfangen, und wo von dem hochwürdigen Herrn Domprobste, als derzeitigen Landschafts-Kapellane , das »Veni 8clli5tc ^ll-ituz« abgesungen wurde, worauf sich Se. Excellenz unter gleicher Begleitung in das Landhaus begaben, vor welchem eine Compagnie des lödl. k. k. Lilien Infanlecie-Negimentes Freiherrn "on Prohaska mit fliegender Fahne und türkischer Musik Trupp.« wi.d.° zasam-n»chst°.,.«d. <°,"°" °°- ''' ^»«b.r „Uhä, am 15. Ad.«,/ d " A "" '" 2,m«n>. .,,<« -ch U.^.chchr, i.«, -1 "°/" Prä.^«n°m m uns n k"' ^' - " '"' b" eh.ist,,.°« und »°n :r::?/,7:.,r.::'-.7,:''.?>7. Frankreich begebe^ daß es mir alsdann leicht wart/ zu einer Capitulation, welche das Schicksal der Sei-nigen sichern würde, einzuschreiten. Um die Mittagszeit zeigte mir der General? Intendant an. daß der Prätendent im Begriffe sey, einzutreten. Um zwei Uhr erklärte mir Herr de la Lande, daß Don Carlos nicht mehr dazu entschlossen war. Ich ließ dann die Gränze sperren, und um drei Uhr kam man mit der Meldung zu mir, daß Don Carlos so eben eintreten würde. So wie man das Gnvehrfeuer vernahm, kamen bei Tausend nicht kämpfende Flüchtlinge an, und um 41/2 Uhr erschien Don Carlos rm't seiner Familie. Ich führte sie auf der Stelle in einen Sicherheitsort, und kehrte dann nach den Gränzen zurück, um den Eintritt der von Espartero gedrängten Flüchtlinge, bei 2000 an der Zahl, zu leiten. Ich habe den General Espartero gesehen, welcher mir, so wie dem Obersten detz 2?. Regiments, seine ganze Zufriedenheit bezeigte." (W. Z.) Großbritannien. Man redet in ganz London von einem tragischen Eretgniß, das am il. September vorsiel. Ein jun-geS schönes Mädchen, Miß Margaret Moyes, Tochter eines Bäckers, stürzte sich von der Höhe des 202 Fuß hohen «Monuments" herab. (Dieses Monument, eine canellirle Saale dorischer Ordnung, mit einem Aufgang im Innern von 245 Marmorsiufen, wurde von Sir Christopher Wren zum Andenken der großen Feuersbrunst erbaut, die im Jahre l666 alle Häuser vom Fish-Street 5 H!« an, wo die Säule steht, bis Smltthfteld verzehrte.) Die Leiche der Unglücklichen ward in der eisernen Einfassung, die das Monument umgibt, ganz zerschmettert aufgehoben. Das Zuströmen der Neugierigen war so groß, daß der Fish-Slreet-Hill Abends einem Jahrmarkt ähnlich sah. Seit der Errichtung des Monuments haben sich nun vier Personen auf diese Weise den-Tod gegeben. Dem Turnier des Lords Eglintoun wird eine fur diesen Edelmann sehr ehrenvolle Deutung untergelegt. Als der Lord eines Tages sein Schloß und die Umgegend besuchte, gewahrte er mit Betrübniß das Elend des Volks, und erfuhr von den Behörden, die er darüber befragte, daß dieses Elend hauptsächlich daher rühre, weil die meisten Reichen thre Einkünfte in London und auf Reisen verzehren, anstatt die Arbeitsamkeit und Thätigkeit im Lande mit ihrem Gelde zu unterstützen. Da versprach Lord Eglintoun ein prächtiges Fest zu veranstalten, in der Hoffnung, daß die Masse der reichen Leute, die er zu dem Fest einladen wollte, viel Geldes in die Gegend ziehen und dieser ein anderes Aussehen geben würbe. Lord Eglintoun hat Wort gehallen. Die ganze Umgegend seines Schlosses, bis auf die dürstigsten Haushallun- 316 gen herab, hat von dem Turnier außerordentlichen Vortheil gezogen; wurde doch für manche elende Hütte die Miethe für einige Tage mit 20 Pf. St. (200 fl.) bezahlt! Leider haben auch die Taschendiebe dabei eine reichliche Ernte gehalten; einige der Theil: nehmenden wurden um beträchtlich? Werthe an Bank« noten und Prätiosen geplündert. Uedrigens scheinen die Turniere unter dem Adel beliebt zu werden; im nächsten Sommer gedenkt der Marquis v. Waterford eines auf seinen Besitzungen in Irland zu geben. (Mg. Z ) N u H I a n v. Von der Moldauer Gränze,,,30. August-. Nachrichten aus Kischenefj vom 25. d. zufolge, sind seit 14 Tagen gegen 20,000 Russen in Bessarabien eingerückt. Man rechnet jetzt die Donau-Armee auf 70,000 Mann. In der Moldau und Wallache! ist Alles ruhig. Fürst Milosch ist mit seinem Sohne, dem jetzigen Fürsten Michael, noch in der kleinen Wallache,'. (Mg. Z ) Gsmanisches tkeich. Berichte aus C 0 n stan tinopel vom l l. V«