MITTHEILUNGEN des Musealvereines für Krain. Jahrgang VIII. 1895. Heft 5 und 6. 0) +■ (0 Das Klima von Krain. Von Prof. Ferdinand Seidl. (Fortsetzung des IV. Th eil es.) io. Die Zahl der Tage mit Niederschlag. Von besonderem klimatologischem wie auch von praktischem Interesse, namentlich für die Landwirtschaft und den Wasserbau, ist es zu wissen, auf wie viel Tage sich die jährlich herabfallende Niederschlagsmenge vertheilt. Es ist offenbar nicht einerlei, ob dieselbe in seltenen heftigen Güssen oder in häufigen schwachen Regen niedergeht. Es fragt sich zunächst, was man einen «Tag mit Niederschlag» nennen will. Bei der Fassung dieses Begriffes ist das Augenmerk auf zwei Dinge zu richten. Es ist erstlich nöthig, sich über die geringste Niederschlagshöhe zu einigen, welche ausreichen soll, einen Tag als solchen mit Niederschlag zu bezeichnen ; alsdann ist für die Messung desselben, da sie nicht um Mitternacht stattfinden kann, eine Stunde zu wählen, welche dem Tagesanfang doch möglichst nahe liegt, überdies aber mit einem Minimum in der Tagesperiode des Niederschlages zusammenfällt, und nicht wenig ist auch auf die Bequemlichkeit der Beobachter Rücksicht zu nehmen, da ihre Leistungen freiwillige, unentlohnte sind. Im Hinblicke auf diese Forderungen, die nicht alle gleich gut erfüllbar sind, ist es in Oesterreich üblich, als Tage mit Niederschlag alle zu zählen, an welchen für die Zeit von 7 Uhr morgens des laufenden bis zur gleichen Stunde des folgenden Tages min- Mittheilungen des Musealvereines fiir Krain. Jahrg. VIII,. H. 5 u. 6. 12 destens 0-1 mm Wasserhöhe im Ombrometer gefunden wird. (Die gemessene Menge wird selbstverständlich für den Vortag in den Beobachtungsbogen eingetragen.) Nun hat sich diese Gepflogenheit erst in den Achtzigerjahren allmählich eingebürgert; früher wurde der Niederschlag zumeist gelegentlich der Nachmittagsbeobachtung um 2 Uhr gemessen. Wenn vor und nach derselben Regen fiel und er von dem Beobachter ohne Bemerkung jedesmal zu dem Tage der Messung notiert wurde, so erscheint der Niederschlag eines Tages auf zwei vertheilt. Nebst diesem Uebelstande wird das Ergebnis der Zählung der Niederschlagstage immer auch bis zu einem gewissen Grade beeinflusst durch den Eifer und die Gewissenhaftigkeit der Beobachter in der Wahrnehmung und Ver-merkung der Witterungserscheinungen. Es kommt nicht allein darauf an, dass die Tage mit ganz geringfügigem Niederschlage, welche die Aufmerksamkeit des Menschen nur wenig erregen, nicht übersehen werden, sondern auch, dass in einer zusammenhängenden Reihe von Regentagen jeder mit seinem Quantum zur Eintragung gelange. Durch einen Wechsel des Beobachters kann daher die Art der Beobachtung eine Aen-derung erfahren. Von Einfluss sind ferner die rein localen Verhältnisse der Aufstellung des Regenmessers und die Aen-derungen derselben, welche durch das Heranwachsen von Bäumen oder durch die Entstehung von Gebäuden in der Umgebung des Regenmessers herbeigeführt werden, selbst wenn der letztere seinen Platz unverrückt beibehält, indem der Zutritt des Windes und des Nebelniederschlages zu dem Auffanggefässe des Regenmessers sich ändert und damit die Menge sowie die Häufigkeit nicht allein der schwachen, sondern auch der stärkeren Niederschläge. In Anbetracht der Möglichkeit, ja zum Theile Unvermeidlichkeit von mehrerlei Beobachtungsfehlern wird man sich eine kritische Prüfung der Aufzeichnungen besonders angelegen sein lassen. Zum Glücke lassen sich einerseits Hilfsmittel finden, durch welche sich namhafte Aenderungen in der Art der Notierungen einer Station zu erkennen geben XXII. Laibach. Zahl der Tage mit Niederschlag von mindestens o'i mm mit Ausschluss der Tage mit blossem Nebelniederschlag von weniger als i'omm. Jänn. Febr März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr 1851 (5 4 12 16 17 9 11 9 14 13 19 7) (136) 1852 7 6 4 4 10 9 13 12 21 17 14 10 127 1853 14 20 16 14 17 18 9 6 6 13 9 15 157 1854 10 3 1 7 21 15 10 11 4 13 17 9 121 1855 11 16 19 12 18 16 13 8 13 17 17 7 167 1856 13 8 7 12 14 9 18' 9 16 8 9 13 136 1857 9 3 9 11 10 8 12 • 8 8 19 9 3 109 1858 5 9 11 14 19 12 14 15 7 17 15 16 154 1859 6 7 9 12 24 17 8 10 14 19 14 18 158 1860 12 10 11 22 14 11 17 9 14 8 14 16 158 1861 6 11 9 6 15 15 13 3 11 5 15 3 112 1862 13 9 13 (12 11 12 10 10 13) 7 12 (6) (128) 1863 (13 5 14 7 11 15 9 6 8 10 18 7) (123) 1864 4 16 12 8 8 17 16 12 12 13 17 10 145 1865 16 7 13 2 4 13 12 10 1 18 13 8 117 1866 9 15 22 13 15 9 15 11 8 6 12 4 139 1867 21 9 14 9 10 13 13 10 8 12 7 13 139 1868 12 1 5 10 11 14 20 12 11 13 11 11 131 1869 9 2 15 11 14 14 9 8 8 12 9 19 130 1870 4 10 12 4 9 10 9 22 5 14 17 15 131 1871 18 2 10 13 15 17 9 12 7 9 20 2 134 1872 10 12 13 15 12 18 10 13 10 15 10 16 154 1873 11 16 14 17 15 10 10 5 9 13 11 3 134 1874 5 5 4 13 17 14 9 15 5 7 4 18 116 1875 5 4 6 7 16 17 10 9 9 13 13 6 115 1876 9 7 18 14 19 14 11 12 13 5 13 17 152 1877 11 6 12 16 16 8 14 8 14 3 12 9 129 1878 9 1 8 14 12 14 18 10 12 20 20 16 154 1879 14 21 7 17 16 6 13 8 12 6 7 6 133 1880 4 8 2 11 14 15 8 21 7 14 ii 9 124 1881 16 7 13 15 13 16 8 10 16 24 4 12 154 1882 3 4 11 9 8 14 13 15 19 19 11 12 137 1883 10 6 15 8 15 15 14 7 14 10 15 6 135 1884 1 9 7 16 10 26 17 11 10 13 8 14 142 1885 9 7 12 13 22 11 8 16 13 22 16 12 161 1886 21 12 7 15 6 19 10 13 9 14 12 19 157 1887 1 9 6 12 6 18 13 11 6 13 15 21 17 147 1888 I 3 13 18 13 8 12 18 11 9 ii 10 8 134 1889 10 10 10 18 12 19 12 12 13 21 9 11 157 1890 ! 9 6 10 17 16 15 11 9 8 10 13 7 131 12* XXIII. Laibach. Zahl der Tage mit Niederschlag von mindestens i'omm. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. Jahr 1851 3 2 10 14 14 6 9 7 12 ii 17 4 109 1852 6 5 3 3 10 9 11 10 17 15 12 7 108 1853 13 19 14 14 14 17 9 5 6 13 8 15 147 1854 9 3 1 6 21 13 8 11 3 13 17 7 112 1855 11 15 17 8 14 13 10 8 9 14 14 7 140 1856 13 7 5 10 12 6 15 5 14 1 9 11 108 1857 8 3 8 10 9- 6 11 6 7 15 6 3 92 1858 2 8 8 10 13 9 12 12 5 14 13 12 118 1859 2 6 9 10 20 15 5 9 13 19 10 15 133 1860 8 7 10 14 10 7 15 9 12 7 13 16 128 1861 5 11 9 5 11 12 9 2 8 5 15 3 95 1862 12 5 9 (10 8 9 8 8 11) 6 12 (4) 102 1863 (11 3 12 5 8 12 7 4 6 8 15 5) 96 1864 2 11 9 7 7 13 9 10 11 11 16 9 115 1865 15 6 12 1 3 10 10 6 1 17 11 5 97 1866 7 14 18 12 12 6 10 10 5 5 8 5 112 1867 21 8 13 7 9 10 11 8 8 9 6 10 120 1868 10 1 5 7 5 10 16 12 9 10 9 8 102 1869 6 2 14 7 9 10 9 7 8 11 8 16 107 1870 4 7 8 3 7 10 7 17 3 12 16 14 108 1871 14 i 9 10 ii 12 5 12 6 7 16 2 105 1872 11 9 11 11 ii 13 6 13 12 14 8 11 130 1873 9 14 11 17 12 8 9 4 8 12 10 3 117 1874 5 4 3 11 15 14 9 10 5 7 4 18 105 1875 5 4 6 7 10 13 10 8 7 14 13 6 103 1876 8 7 16 13 19 13 10 12 10 4 11 16 139 1877 10 6 11 13 10 7 10 5 14 2 11 8 107 1878 8 1 7 11 10 9 15 9 12 20 20 13 135 1879 11 20 5 17 13 5 13 7 11 6 6 6 120 1880 3 7 2 10 10 15 7 21 7 13 11 10 116 1881 15 6 11 12 10 12 6 10 14 21 3 10 130 1882 3 4 10 9 7 12 11 14 19 16 13 10 128 1883 9 5 13 6 10 12 13 6 13 8 13 5 113 1884 1 7 6 14 7 18 14 6 8 13 4 14 112 1885 7 6 12 11 15 9 5 15 11 19 15 9 134 1886 18 7 6 14 4 18 8 13 8 13 12 18 139 1887 7 5 9 4 15 9 8 6 12 14 19 16 124 1888 3 13 17 12 6 12 18 5 5 10 11 7 119 1889 7 10 6 14 9 13 10 10 10 20 7 8 124 1890 5 1 7 12 11 14 10 7 4 9 11 6 97 (Prüfung auf Homogenität), und anderseits solche, durch welche die Unvollständigkeit einer in sich homogenen Reihe zutage kommt (Prüfung auf Vollständigkeit). Da fehlerhafte Messungen der Niederschlagsmenge leichter zu entdecken sind, als mangelhafte Aufzeichnungen von dessen Häufigkeit, so ist es klar, dass in Bezug auf diesen letzteren Factor nur solche Stationen in Betracht kommen, wider deren Niederschlagsmengen Bedenken nicht erhoben werden konnten. Die Methoden behufs Kritik der Vermerkungen der Niederschlagsfrequenz sind zum Theil dieselben, welche sich für die übrigen klimatischen Elemente (Temperatur, Feuchtigkeit, Bewölkung) bewährt haben. Man vergleicht zunächst etwa die Jahressummen der Niederschlagstage. Von irgend einem Orte betrachtet schwanken diese Zahlen von Jahr zu Jahr anscheinend ganz regellos auf und nieder. An voneinander nicht zu entfernten Orten aber vollzieht sich die den gleichen Reihen von Jahrgängen zukommende Reihenfolge von Hebungen und Senkungen der verglichenen Zahlen in nahezu parallelem Gange. (Vgl. hierüber § 15 dieses Theiles des «Klima von Krain».) Wenn sich bei einer Station namhafte Abweichungen von diesem Gleichlauf einstellen, so vermuthet man eine Unterbrechung in der Homogenität ihrer Aufzeichnungen und wird zu eingehender Prüfung aufgefordert. Die rechnerische Vergleichung des Beobachtungsmateriales durch correspondierende Differenzen (vgl. hiezu den später folgenden § 14) deckt desgleichen Aenderungen der Eintragungsweise auf, mögen sie sprungweise oder in stetigem Anwachsen hervorgetreten sein. Während der Ausführung der graphischen wie der rechnerischen Vergleichungen stellt sich die Noth-wendigkeit heraus, dieselben nicht nur im allgemeinen, sondern gesondert für die Häufigkeit kleiner und grosser Tagesniederschläge zu bewerkstelligen, da erst dadurch Ungleichmässig-keiten in der Messung der einen oder der andern erkannt werden. Schreitet man die Controle fortsetzend zu einer kartographischen Darstellung der Niederschlagshäufigkeit über dem uns interessierenden Areale, so erwartet man ein Bild) welches Beziehungen zu den Quellen des atmosphärischen Wasserdampfes und den Fördernissen sowie den Hemmnissen der Condensation aufweist, also Abhängigkeiten von der marinen und continentalen Lage, von der verticalen Gliederung des Landes sowie von der Luv- und Leeseite der Gebirge hervortreten lässt. Verzerrungen im Bilde erregen Bedenken, und man sieht sich veranlasst, ihren etwaigen Ursachen nachzuspüren. Ein treffliches Hilfsmittel ist der Kritik endlich durch das Gesetz an die Hand gegeben, welches die Ergiebigkeit der Niederschläge beherrscht. (Vgl. den später folgenden 17. Abschnitt.) Darnach sind die geringfügigsten Niederschläge, welche nur 0'1—09 mm Regenhöhe binnen 24 Stunden bringen, die häufigsten; die Frequenz stärkerer Niederschläge nimmt mit wachsender Intensität zuerst rasch, dann langsam ab, und zwar in einer ganz bestimmten Art und Weise, welche auf dem ganzen von uns untersuchten Areale zwischen der Adria und dem Becken von Klagenfurt vorwiegend nur geringe und dann leicht in ihrem Wesen erfassbare Varianten erleidet. Man kann die Vertheilung der Niederschlagsstärkestufen, wie sie etwa im Mittel für die drei sehr vollständig notierenden Stationen Cilli, Tüffer und Poljana sich ergibt, als Basis für die Vergleichung der meisten unserer Beobachtungsstellen wählen. Es zeigt sich, dass an einigen dieser verglichenen Stationen die schwächeren Niederschläge etwas häufiger, die stärkeren etwas seltener werden, als in Cilli-Poljana-Tüffer oder umgekehrt, oder aber es werden sämmtliche Intensitäten hier etwas seltener, dort häufiger. Die Differenzen sind in allen Fällen nur kleine Zahlen. (Tabelle XXVII.) So ist beispielsweise die beobachtete jährliche Zahl der Tage mit Niederschlag von DO — +'9mm im Mittel der Stationen Klagenfurt, Krainburg, Laibach, Cilli, Tüffer, Poljana, Rudolfswert, Tschernembl, Gottschee, Fiume, Pola, Triest und Görz 42-7 und schwankt dieser Betrag durchschnittlich um + 2-0. Die Gesetzmässigkeit besteht auch für die einzelnen Millimeterstufen der Gruppe DO—4-9 mm und entsprechend auch für die höheren Intensitäten. Wenn XXIV. Durchschnittliche Zahl der Tage mit Niederschlag von o r mm und darüber . Klagen- furt Saifnitz Laibach Cilli a) Cilli *) Agram Rudolfs- wert Gottschee Fiume Pola Triest Görz December. . . 8 1 10 7 ii 8 10 0 13 1 10 2 10 8 12 7 12 3 ii 9 9 9 n 1 Jänner .... 7 6 9 8 n 2 9 5 11 8 9 6* n 0 12 5* 11 8 n 6 9 8 10 2* Februar . . . 6 6* 9 1* ii 0 8 8* 10 7* 9 7 10 4* 13 1 11 6 10 8 9 4* 10 8 März .... 9 4 11 1 12 2 11 4 12 3 11 4 12 8 13 8 11 3* 10 6 9 9 11 3 April .... 11 6 13 3 12 9 12 1 13 1 11 9 12 6 14 2 13 1 10 8 10 9 13 2 Mai 13 7 14 8 14 3 14 3 16 0 12 9 14 3 15 2 14 9 10 6 13 9 16 2 Juni 15 3 16 5 13 9 13 4 15 4 12 4 12 9 14 8 13 1 8 4 12 6 14 8 Juli 14 2 15 4 12 7 13 4 16 1 10 4 12 6 12 7 9 5* 7 2 9 5 11 8 August .... 12 5 13 4 11 6 11 5 16 5 9 4 10 4* 11 0* 9 9 6 7* 8 4* 10 8* September . . 10 8 12 6 11 6* 10 2* 19 1 9 3* 11 i 10 9* 11 1 8 6 10 3 12 1 October . . . 10 2* 12 2* 13 1 11 3 19 5 11 0 12 3 13 0 13 4 11 7 11 8 12 8 November. . . 11 1 12 8 14 6 12 4 15 7 12 9 13 9 14 9 15 3 13 3 12 7 13 1 Winter .... 22 3* 29 7* 34 0 28 6* 35 8* 29 6* 32 3* 37 8* 35 7* 34 3* 29 2* 32 1* Frühling . . . 34 7 39 2 39 4 37 5 41 2 36 2 39 8 43 6 39 3 32 34 7 40 7 Sommer . . . 42 0 45 3 39 3 38 0 47 8 32 1* 35 8* 38 7 32 4* 22 2* 30 5* 37 3* Herbst .... 32 0 37 5 37 8 34 0 54 6 33 1 37 2 38 7 39 8 54 6 34 7 38 0 Jahr 131 2 151 8 150 9 h-4 CO 00 4 179 6 131 0 145 1 158 7 147 3 122 0 129 0 148 2 165 man dann bemerkt, dass die Stationen Cilli und Poljana im Mittel 32'5 Tage mit Niederschlag von 0'1—0'9mm verzeichnen — Cilli allein 33‘2 Tage —, die übrigen aber durchwegs eine geringere, manche eine sehr geringe Anzahl, so wird man in Anbetracht des Umstandes, dass die ganz schwachen Niederschläge der Notierung leicht entgehen, schliessen dürfen, dass an diesen übrigen Stationen die Zahl der Tage mit Niederschlag von CM —0'9 mm durchschnittlich im Jahre ebenfalls nahe an 32'5 beträgt, und zwar um ein geringes mehr oder weniger nach Massgabe der Differenzen für die nächsten Stufen DO— 1-9, 2-0—- 2-9, 3-0 —3-9 und 4'0 — 4-9 mm gegenüber den Vergleichsstationen, als welche zumeist Cilli-Poljana-Tüffer, zu einem Mittel vereinigt, gewählt wurden. In gleicher Weise kann man einen Abgang in der Zahl der Tage mit Niederschlag von l-0—D9 mm entdecken und seinem Betrage nach mit grosser Annäherung an die Wirklichkeit schätzen. Der rechnerische Vorgang kann hiebei durch die graphische Darstellung der Niederschlagsstärkecurve (siehe §17) eine willkommene Hilfe finden. Es mag manchem gewagt erscheinen, dass man es unternimmt, beobachtete Werte durch interpolierte als wahrscheinlichere ersetzen zu wollen. Thatsächlich ist jedoch das eben kurz begründete Verfahren analog der bereits vielfach erprobten Methode der Reduction kurzer Beobachtungsreihen auf langjährige mittelst correspondierender Differenzen oder V erhältniszahlen. Da die ganz schwachen Condensationen von 0 • 1 — 0 • 9 mm Wasserhöhe im Ombrometer der Aufmerksamkeit des Beobachters lejcht entgehen und auch die relativ stärksten Verluste durch die Benetzung der Wände des Regenmessers sowie durch Verdunstung aus demselben erleiden, an der gesammten Niederschlagshäufigkeit aber mit ziemlich hohem Betrage theil-nehmen, indem sie in unseren Gegenden an mehr als 30 Tagen im mehrjährigen Mittel auftreten, so wird man zum mindesten keine Station für die Darstellung der Niederschlagsfrequenz verwerten wollen, ehe man sich durch dieses oft entscheidende Zünglein von der Vollständigkeit der Notierungen überzeugt hat. Nicht gering ist die Zahl der Stationen, welche auch die nächst höhere Niederschlagsstärkestufe, jene von TO—l'9mm, oder gar auch jene von 2-0 — 2-9 mm anscheinend unvollständig notiert. In diesen Fällen wird man annehmen dürfen, dass die beobachteten Häufigkeitszahlen dieser Stufen durch Verluste infolge Verdunstung aus dem Regenmesser, oder der Benetzung seiner Wände, oder infolge ungünstiger Aufstellung Einbusse erhalten haben und Niederschläge von TO, bezw. 2’0 mm oder wenige Zehntel darüber mit einem Betrage von weniger als TO, bezw. 2-0 mm gemessen wurden, so dass man die beobachteten mangelhaften Frequenzzahlen aus der nächst niederen Stärkestufe zu ergänzen versuchen wird. — Minder leicht ist es, in unserem weitmaschigen Stationsnetze einen anderen Uebelstand in der Handhabung der Notierungen zu erkennen, wenn nämlich ein Beobachter öfter kleine Niederschlagsmengen mehrerer Tage zusammen vermerkte. Jedenfalls kann der Spielraum der Beobachtungsfehler ohne namhafte rechnerische Correctionen im allgemeinen dadurch wesentlich vermindert werden, dass man die ganz unbedeutenden, leicht zu übersehenden Condensationen von der Zählung absondert und dieselbe mit einem höheren Schwellenwert als Ol mm durchführt. Bei der Prüfung der Aufzeichnungen unserer Stationen gelangt man zu der Ueber-zeugung, dass es genügt, die Tage mit Niederschlag von Ol—0'9 mm ausser Betracht zu setzen, um ziemlich befriedigende, theils rein empirische, theils durch rechnerische Nachhilfe nur unbedeutend geänderte Resultate zu erlangen. Damit begegnet man aber erfreulicherweise einem bei der internationalen Meteorologen-Conferenz zu München (1891) von Hann gemachten und zur Annahme gelangten Vorschläge : neben der üblichen Zählung der Regentage noch besonders die Zahl der Tage anzugeben, an denen mindestens l’O mm Niederschlag gemessen wurde. Indem wir den besagten Prüfungsbefund zur Richtschnur nehmen, wollen Durchschnittliche Zahl der Tage mit Niederschlag von i'omm und darüber. Mittel für den dreissigjährigen Zeitraum 1851 —1880. — Gleichlange Monate von je 30•44 Tagen. Klagen- furt Obir Raibl Arnold- stein Saifnitz Krain- bürg Stein Laibach Hötitsch Tüffer Cilli Agram December. . . 6 1 9 2 8 4 6 5 8 0 8 3 8 8 9 1 7 7 8 3 7 7 7-5 Jänner .... 4 9 8 4* 7 3* 5 7* 7 1 7 8* 7 8 8 6 7 7 7 7 7 0 67* Februar . . . 4 8* 8 7 7 7 5 8 6 9* 8 0 7 0* 8 2* 7 4* 6 3* 6 1* 7-0 März .... 6 8 10 3 9 6 7 4 8 4 9 6 8 3 9 5 8 9 8 4 8 7 84 April .... 8 4 12 1 11 8 8 8 10 6 10 1 9 3 10 1 9 7 8 2 8 9 8-4 Mai 9 8 13 0 13 1 10 4 11 8 11 6 11 3 11 4 11 2 10 6 11 0 96 Juni 11 6 14 3 14 7 12 3 13 3 11 5 11 4 10 9 11 1 9 4 10 2 89 Juli 11 0 12 8 13 2 11 6 12 3 10 6 10 4 10 0 10 4 9 7 10 5 7.7 August .... 10 0 11 2 11 6 10 5 10 9 9 4 9 2* 9 0* 9 1 7 9* 8 7 7-3* September . . 8 9 10 0 10 8* 9 2 9 9 9 2* 9 2* 9 0* 8 6* 8 1 8 0* 7'5 October . . . 8 1* 9 6* 10 8* 8 4* 9 6* 10 7 10 9 10 6 9 1 8 9 8 6 88 November . . 8 9 11 4 11 7 9 3 10 3 11 7 12 0 12 0 10 2 10 2 9 5 10-1 Winter .... 15 9* 26 4* 23 4* 18 0* 22 1* 24 1* 23 7* 26 0* 22 7* 22 3* 20 9* 21 3* Frühling . . . 25 1 35 3 34 5 - 26 6 30 8 31 3 28 9 30 9 29 8 27 3 28 7 26'4 Sommer . . . 32 4 38 2 39 5 34 3 36 4 31 5 30 9 29 9* 30 6 27 0* 29 3 23'9* Herbst .... 25 8 30 9 33 2 27 0 30 1 31 6 32 0 31 6 28 0 27 2 26 1 26 4 Jahr 99 5 131 1 130 7 106 1 119 5 118 4 115 6 118 5 111 0 103 8 105 1 98'0 168 Gurkfeld Poljana Rudolfs- wert Tscher- nembl Gottschee Herms- bürg Fiume Pola Triest Görz Krekovše Idria December. . . 79 7 7 88 9-4 9 7 12 4 9 4 9 1 7 5 8-2 10 1 10 0 Jänner .... 7'2* 7 5* 8-2 9-3 9 6* 12 3* 9 2 8 9 7 4 7 ■ 9* 10 0* .9 9* Februar . . . ■ 7 3 7 9 7-7* 9-2* 9 9 12 6 9 2* 8 4 7 i* 80 10 3 10 2 März .... 9-0 8 5 10-0 9-5 10 9 12 7 9 2 8 1 7 2 8-8 11 0 11 6 April 9'2 9 2 9-4 9-4 11 0 14 2 9 6 7 8 8 3 10-5 11 8 11 8 Mai 10-1 10 7 11-1 10-8 12 0 15 6 11 0 7 8 10 3 12-6 13 0 12 5 Juni 9'3 10 0 10-3 10-0 11 5 13 2 9 3 5 8 9 0 11-6 12 0- 11 4 Juli 8 ■ 1 8 4 10-1 8-6 10 2 9 6 6 9* 4 6* 6 6* 91 10 2 9 9 August .... 7-6* 7 7 8-3* 8-1* 8 8* 8 7* 7 i 4 7 6 8 8-7 9 6* 9 3* September . . 8-0 8 2 8-6 8-8 9 0 9 9 8 6 6 2 8 1 9-4 10 6 9 8 October . . . 95 9 4 10-0 10-4 10 9 12 5 10 8 8 6 9 4 10-5 12 3 11 7 November. . . 10-6 10 6 11-3 12 0 12 4 14 0 11 8 10 9 9 8 10-7 12 9 12 6 Winter .... 22 5* 23 0* 24-7* 27-9* 29 2* 37 3 28 1* 26 5 22 1* 24 i* 30 5* 30 2* Frühling . . . 28-4 28 5 30-5 29-7 33 8 42 6 29 5 23 8 25 9 31-9 35 8 35 8 Sommer . . . 25-0* 26 1* 28-7* 26-8* 30 5* 31 4* 23 1* 15 1* 22 4* 29'4* 31 30 5* Herbst .... 28:1 28 2 29-9 31-2 32 3 36 3 31 3 25 7 27 3 30-6 35 7 34 3 Jahr 103-8 105 9 113-9 115-6 125 8 147 7 112 0 90 9 97 6 116 1 133 7 130 7 169 wir diese Zählweise, da sie befriedigende, durch Einwände viel weniger belastete Ergebnisse verbürgt, zum Ausgangspunkte für die Herleitung normaler Mittel der Niederschlagshäufigkeit acceptieren. Demgemäss wurden für die Stationen des uns interessierenden Areales zuerst die Monats- und Jahresmittel der Tage mit Niederschlag von mindestens l'O mm für den 30jährigen Zeitraum 1851 — 1880 abgeleitet und in die Tabelle XXV zusammengestellt. Von den Orten, welche nicht diese ganze Jahresreihe hindurch beobachteten, wurden die Durchschnittswerte durch Reduction in Anlehnung an die Normalstationen gewonnen nach dem gleichen Verfahren, welches bereits zur Herleitung der dreissigjährigen Temperaturmittel (Tabelle VIII, Theil I) willkommene Dienste geleistet hat, nachdem es für das in Rede stehende klimatische Element noch besonders erprobt worden war. (Im später folgenden Abschnitt 14.) Da die Aufzeichnungen der Tage mit Niederschlag von 0-1 —0 9 mm an den meisten Stationen nicht homogen und vollständig sind, so werden die Mittelwerte für diese Tage aus den Jahresgruppen abgeleitet, welche die weniger mangelhaften Beobachtungen aufweisen. Ihre Jahressumme wurde hierauf durch jene ersetzt, welche sich durch Differenzbildung der nächst höheren Millimeterstufen gegen eine Normalstation als die wahrscheinlichste ergibt. Es zeigte sich so, um wie viel die beobachtete Jahreszeiten- und Jahressumme der Niederschlagstage von Ol —09 mm zu erhöhen ist, um die anscheinend correctere zu erhalten. Für die Erhöhung wurden alsdann bei einigen Stationen die Tage herangezogen, an welchen vom Beobachter «unmessbarer Niederschlag» verzeichnet ist. Das geschah also unter der Annahme, dass die Regenhöhe entweder an allen diesen Tagen oder doch an einem aliquoten Theile derselben dennoch OT mm erreichte. Andere Stationen aber, welche solche Vermerkungen nicht führten oder deren Originalacten dem Verfasser nicht mehr Vorlagen, erhielten öfters die Ergänzung für die Tage mit Ol — 09 mm Niederschlag nach eben demselben Verfahren, wie die anscheinend mangelhaften Häufigkeitszahlen der nächst höheren Millimeterstufen. Die Ergänzung, welche für jede Jahreszeit als passend befunden wurde, vertheilte man in die Monate thunlichst gleichmässig und unter Vermeidung von Sprüngen bei dem Uebergang von einer Jahreszeit zu der anderen. Die Reduction auf die Normalperiode 1851 — 1880 fand stets für die Zahl der Tage mit l'O mm Niederschlag statt, den so gewonnenen Mitteln wurden dann jene für die Condensationen von Od—0-9 mm hinzugefügt. Allerdings haben die derart hypothetisch vervollständigten Werte, strenge genommen, nicht das Vorrecht für die gewählte Normalperiode zu gelten. Allein sie dürften nicht mit auffallenden Fehlern behaftet sein, und bessere sind dermalen wegen der erwähnten, zum Theile unvermeidbaren Beobachtungsfehler kaum zu erlangen. Unsere nachfolgende Darstellung der Niederschlagsfrequenz Krains und der Nachbargebiete muss unter den obwaltenden Umständen verzichten, den natürlichen Sachverhalt völlig getreu abspiegeln zu wollen. Sie ist dafür keineswegs eine illusorische. Denn ebenso ergeht es den exacten Wissenschaften auf allen Gebieten der Erfahrung; nicht absolute, sondern nur relative, durch die fortschreitende Verbesserung der empirischen Grundlage vervollkommnungsfähige Wahrheit ist erreichbar. Einen wesentlichen Zweck hätte die vorliegende Untersuchung erfüllt, wenn es ihr gelänge, eben zur Vervollkommnung der ombrometrischen Aufzeichnungen anzuspornen. Eine unbedeutende Vermehrung der anerkennenswerten Mühewaltung, welche die Beobachter der meteorologischen Stationen der Wissenschaft im allgemeinen, der Landeskunde im besonderen opfern, würde hinreichen, in den Vermerkungen des Niederschlages einen namhaften, willkommenen Fortschritt herbeizuführen. Eine vorschriftsgemässe Wahl des Aufstellungsplatzes für den Regenmesser und peinliche Sorg- fait in der Notierung des Niederschlages, welcher binnen 24 Stunden von einer Morgenbeobachtung zu der anderen stattgefunden hat — mag er stark oder schwach gewesen sein —, wobei für die Verluste durch die Benetzung der Wände des Ombrometers eine Correction anzubringen wäre, das sind unerlässliche Anforderungen, welche allerdings nicht immer leicht erfüllt werden können. Unmittelbar vor der Aufnahme in die Tabellen XXIV und XXV wurde der Einfluss der verschiedenen Länge der Monate als ein die Vergleichung störendes Element ausgeschieden. Sämmtliche Zahlen wurden für Monate von 365'25:12 =3044 Tagen umgerechnet. Die Monatsmittel für den Februar wurden zu diesem Zwecke mit D077, jene der Monate von 30, bezw. 31 Tagen mit L015, bezw. 0-982 multipli eiert. Der Vorgang ist nicht völlig exact, daher stimmt die Summe aus den Monatsmitteln nicht immer mit der Jahressumme überein, doch ist der Unterschied ganz unerheblich. Die Werte für die Jahreszeiten sind für sich besonders auf gleiche Länge reduciert worden. Statt die mittlere Zahl der Regentage anzugeben, ist es vielfach üblich, die Regenwahrscheinlichkeit mitzutheilen, oder die Zahl von Niederschlagstagen, welche durchschnittlich auf 100 Tage des betreffenden Monates entfallen. Man findet diese Werte für die Niederschlagsstärken von >0'1 und ^l’Omrn in der Tabelle XXVI. Sie wurden aus den Zusammenstellungen abgeleitet, welche für die Kalendermonate eingerichtet worden waren. Da es erwünscht ist, auch über die Häufigkeit der stärkeren Niederschläge, etwa jener, welche mindestens 10, sowie jener, welche mindestens 50 mm Regenmenge binnen 24 Stunden bringen, unterrichtet zu sein, so wurden die hiezu nöthigen Aushebungen gepflogen und deren Ergebnisse in der Tabelle XXVI niedergelegt. Die Tabellen geben gleichfalls die Zahl solcher Tage, welche durchschnittlich auf 100 Tage des betreffenden Monates und des Jahres entfallen. Eine Reduction auf die Normalperiode 1851 — 1880 ; Dec.ljänn. ! I FebrJ Marzi April 1 1 Mai Juni Juli Aug.jsept. Oct. Nov. Jahr Wahrscheinlichkeit (in Procenten) eines Tages mit Niederschlag: a) Von mindestens 0 1 mm. Klagenfurt. 26 25 22 31 38 45 50 47 41 35 34 36 35 9 Saifnitz . . . i 35 32 30 36 44 49 54 51 44 41 40 42 41 6 Laibach . . 39 37 36 40 42 47 46 42 38 38 43 48 41 3 * — * — Cilli .... 33 31 29 37 40 47 44 44 38 33 37 41 37 9 * — * — Agram . . . ! 34 32 32 37 39 43 41 34 31 30 36 42 35 9 Rudolfswert 35 36 35 42 41 47 42 41 34 36 40 46 39 7 * — * — Gottschee . 42 41 43 46 47 51 50 44 37 37 42 49 44 0 * — * * — Fiume . . . 40 39 39 37 43 49 43 31 33 36 44 50 40 3 Pola .... 38 37 39 34 36 34 28 23 22 29 38 44 33 5 Triest . . . 33 32 31 33 36 46 41 31 28 34 39 42 35 4 * — * — Görz .... 36 34 * 36 37 43 53 49 39 35 * 40 42 43 40 6 W Von 1C mm und darüber. Klagenfurt. 20 16 16 22 28 32 38 36 33 29 26 29 27 3 Obirgipfel . 30 27 29 34 39 42 47 42 37 32 31 37 35 5 Raibl .... 27 24 26 32 39 43 48 44 38 35 35 38 35 8 Saifnitz. . . 26 23 23 28 35 39 44 40 36 32 32 35 32 7 Arnoldstein 21 19 19 24 29 34 40 38 35 30 28 31 29 0 Krainburg . 27 25 26 32 33 39 38 35 31 30 35 38 32 4 Laibach . . 30 28 27 31 33 37 36 33 30 30 35 39 32 4 * — * — Hötitsch 25 ■ 25 25 29 32 37 36 34 30 28 30 34 30 3 Cilli 25 23 20 29 29 36 33 35 28 26 28 31 28 8 * — * — Agram . . . 25 22 23 27 28 32 29 25 24 25 29 33 26 9 Gurkfeld . . 26 24 24 30 30 33 31 27 26 26 31 35 28 5 Poljana. . . 25 25 26 28 30 35 33 28 25 27 31 35 28 9 Rudolfswert 29 27 25 33 31 36 34 33 27 28 33 37 31 2 * * — Dec. Jänn. Febr. März j April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Tschernembl 31 31 30 31 31 35 33 28 27 29 34 39 31-7 Gottschee . 32 32 33 36 36 39 38 34 29 30 36 41 34'5 Hermsburg 41 41 42 42 47 51 43 32 29 32 41 46 40-5 Fiume . . . 31 30 30 30 32 36 31 23 23 28 36 39 30-7 Pola .... 30 29 28 27 26 26 19 15 16 20 28 36 24-9 Triest . . . 25 24 24 24 27 34 29 22 23 26 31 32 26-7 * — * — Görz .... 27 26 26 29 35 41 38 30 29 31 35 35 31-8 Krekovše . 33 33 34 36 39 43 39 34 32 35 40 43 36-6 Idria .... 33 33 * 34 38 39 41 37 33 31 * 33 38 41 35-8 cj Von 10' 0 mm und darüber. Klagenfurt. 7 4 4 6 7 10 11 14 12 11 11 11 9-0 Obirgipfel . 8 7 6 10 13 15 20 20 17 15 17 12 13-3 Raibl .... 13 10 9 15 18 20 21 21 19 17 25 18 17-3 Saifnitz. . . 13 8 6 12 15 16 17 16 17 16 19 15. 14'2 Arnoldstein 12 8 5 5 11 12 10 17 17 16 13 19 12-0 Krainburg . 12 8 9 14 13 14 16 15 15 16 22 15 13'8 Laibach . . 11 10 9 11 10 15 13 13 14 14 17 16 12-8 Hötitsch 8 5 3 9 12 8 16 13 14 13 16 11 10-7 Cilli .... 9 7 8 10 9 10 13 14 12 12 14 10 10-6 Agram . . . 10 4 6 7 8 10 11 8 9 9 10 10 8-3 Gurkfeld. . 6 5 4 * 7 11 9 16 11 13 10 14 10 9-7 Poljana. . . 7 5 5 8 9 10 17 11 14 12 16 12 10-4 Rudolfswert 9 5 6 9 9 11 14 11 11 12 13 11 10-2 Tschernembl 10 7 5 14 14 11 16 8 12 13 20 15 12'2 Gottschee . 14 8 11 14 15 13 19 12 14 18 21 16 14-6 Hermsburg 13 15 11 * 15 28 26 21 14 12 22 35 24 19 6 Fiume . . . 15 10 * 11 13 14 13 14 7 12 15 21 18 13'5 Pola .... 8 5 4 8 8 5 8 5 7 10 14 13 7-9 * — Dec. Jänn. Febr. März April Mal Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Triest . . . 9 8 8 8 10 12 11 8 9 13 15 14 10 •3 Görz .... u 6 9 11 12 15 21 14 14 16 22 17 14 •1 Krekovše . 16 12 * 15 22 20 18 21 17 18 22 33 22 19-6 dj Von 50- 0 mm und darüber. Klagenfurt. 0 •2 — — 0 4 0 3 0 2 0 7 0 7 0-3 0 3 0 27 Obirgipfel . — — 1 4 0 5 1 4 2 1 0 5 0-9 0 2 0 59 Raibl .... 3 0 1 1 1-4 2-6 2 8 1 9 1 0 1 7 3 3 3 2 61 3 4 2 64 Saifnitz. . . 1 5 0 5 0-2 0 • 8 0 2 0 5 0 7 0 8 1 6 1 5 1-6 1 3 0 93 Krainburg . 1 1 0-2 0-6 0 5 0 7 0 7 1 1 1 3 2 0 2-1 0 5 0 90 Laibach . . 0 5 0 2 0 3 — 0 1 0 4 0 7 0 7 1 0 1 3 1/8 0 8 0 66 Cilli 0 3 01 — 0 2 0 2 0 9 0 3 0 7 0-5 0 1 0 28 Agram . . . 0 1 — — 0 1 0 3 0 2 0 3 0-6 0 15 Rudolfswert 0 1 0 1 — o-i 0 1 0 2 0 6 0 7 0 9 0 7 0-5 0 2 0 35 Gottschee . 0 2 0 •3 0-2 0-2 1 1 0 5 0 8 0 5 1 4 1-2 0 6 0 58 Hermsburg 4 8 2 •2 3 • 6 4-8 9 3 5 5 4 0 0 5 2 2 5 0 12-3 7 7 5 15 Fiume . . . 1 3 0 •9 0-4 0-4 0 7 0 1 1 3 0 3 1 0 2 5 3-9 3 6 1 37 Pola .... 1 3 — — 0 3 0 2 0 2 0 6 0 8 1-0 0 2 0 38 Triest . 0 2 0 1 0-3 o-i 0 3 0 4 0 4 0 3 0 7 1 7 1-5 0 4 0 55 Görz .... 0 6 0 3 0 ■ 2 1-3 0 8 1 0 2 2 0 6 1 6 3 5 3-2 1 8 1 44 Krekovše . 4 1 0 9 2-4 3-7 4 0 2 2 3 6 1 7 2 2 6 2 95 6 9 3 93 wurde hiebei nicht vorgenommen. Die Jahrgänge, aus welchen diese zwei Abschnitte der Tabelle XXVI abgeleitet wurden, sind in den auf der drittnächsten Seite folgenden «Anmerkungen» angegeben. Diese letzteren enthalten eine Kritik des verwendeten Beobachtungsmateriales und geben Rechenschaft über die angeführten Reductionen und sonstigen Massnahmen, damit dem Leser ein Urtheil über die Leistungsfähigkeit des ersteren und die Berechtigung der letzteren ermöglicht werde. Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Jahrg. VIII, H. 5 u. 6. 13 Mittlere Zahi der Niederschlagstage mit oi—0 9, 10 —19 . . . mm für die Stationsgruppe Cilli-Tüffer-Poljana und die Differenzen der Häufigkeit derselben Stärkestufen an den einzelnen Stationen gegen diese Stationsgruppe Cilli-Tüffer-Poljana (C.-T.-P.). 1 mm C.-T.-P. Tage Klagen- furt Obir £ *3 P4 Saifnitz j Laibach i Tscher- nembl Gott- schee Pola 1 :0 O Kre- kovše Winter. O'l—0-9 8-0 11-3-4 -5-1 -61 -3-4 -3-8 -0-7 -2-3 -3-3 -1-9 -6-4 1-0—1-9 4-7 -1-8 -0-9 -2-7 -2-4 -1-3 -0-5 -0-9 o-i -0-8 -2-5 2-0—2-9 2-8 -1-2 11 -0-1 -1-1 o-i o-i 0-4 0-3 -0-9 -0-5 3-0—3-9 2-1 -0-6 o-i -0-9 -o-i 00 0’5 00 0-4 -0-4 -o-i 4'0—4'9 1-6 -0-5 0-8 o-o -0-5 0-3 -o-i 0-5 -0-3 -0-6 -0-2 5-0—9-9 4-8 -1-0 1-7 -1-2 0-5 0-3 2-7 1-5 1-2 -0-2 -0-6 10-0—19-9 4.4 -1-5 0-2 -0-5 -0-2 0-8 -0-2 1-7 -1-0 -0-7 0-3 20-0—29-9 11 -0-2 o-o ro 0-8 11 0-5 1-2 -0-3 1-0 1-7 30-0—399 0-5 -01 -o-i 0-9 0-7 0-6 o-o 0-5 o-o 0-5 1-3 40-0—49-9 o-o 01 0-2 0-7 0-5 0-3 0-5 0-4 o-i 0-7 1-0 50'0 und darüber o-o o-i o-o 1-7 0-7 0-3 0-1 0-2 o-i 0-3 2-2 Frühling. 0-1—0-9 9-0 -11 -4-8 -6-4 -3-3 -2-4 -2-4 -3-4 -3-8 -2-0 -6-9 1-0—1-9 5-4 -0-7 -1-2 -2-6 -1-4 -1-5 -1-0 -1-3 -1-6 -1-4 -3-5 2-0—2-9 3-6 -0-4 0-5 -0-2 -1-0 -0-4 -o-i o-o -0-6 0-8 -1-1 3-0—3-9 2-8 -0-8 0-7 -0-7 -0-6 -0-2 -1-2 -o-i 0-2 -0-2 -0-8 4-0—4-9 2-3 -0-4 -0-2 -0-4 -o-i 0-2 -0.2 0-6 -0-2 -0'2 -0-3 5-0—9-9 6-8 -0-5 2-5 0-4 0-3 -o-i 0-7 1-7 -0-4 0-3 0-7 10-0—19-9 6-3 -2-1 0-5 0-7 1-0 0-2 0-5 2-0 -1-9 o-o 0-2 20-0—29-9 2-3 -0-7 0-4 1-5 0-4 0-2 0-7 0-4 -11 • 0-7 2-0 30-0-39-9 0-5 0-3 0-6 1-5 1-2 0-9 0-9 0-7 o-i 0-9 2-1 40-0—49-9 0-3 o-o 0-2 1-0 0-5 0-3 0-2 o-i -0-2 o-i 1-4 50-0 und darüber o-i 0-0 0-3 2-1 0-4 o-i o-i 0-3 o-o 0-9 2-9 Sommer. 0-1—0-9 8-5 -1-0 -4-6 -6’4 -2-4 -2-2 -3-9 -2-5 -4-3 -2-3 -5-5 1-0—1-9 5-0 -0-3 -0-9 -2-2 -0-9 -1-2 -0-3 -1-5 -2-0 -1-0 -2-5 2-0—2-9 31 0-7 0-3 0-5 0-3 -0-1 0-9 -0-5 -1-1 -0-2 -0-2 3-0—3-9 2-4 0-2 0-6 0-8 0-9 -0-3 0-2 o-i -0-8 -0-4 0-6 4-0—4-9 2-1 0-3 0-6 01 -o-i -0-4 -0-5 -o-i -0-9 -0-4 -0-4 5-0—9-9 7-0 0-5 1-2 0‘6 1-2 -0-6 0-2 0-4 -3-3 -1-0 -0-6 10-0—19-9 6-9 -0-2 2-8 2-0 2-3 -0-9 -1-1 0-3 -3-6 o-o 0-4 20-0—29-9 2-8 o-o 0-9 1-8 0-5 0-5 0-7 0-8 -1-3 1-3 1-5 30-0—39-9 1-6 -0-3 0-4 0-6 -0-2 -0-3 -0-6 -0-4 -1-1 0-3 0-8 40-0—49-9 0-6 -0-4 0-3 0-7 o-i o-i -o-i 0-2 -o-i 0-2 0-6 50-0 und darüber 0-5 -0-1 0-7 1-4 0-5 0-2 o-o o-o -0-2 0-9 1-8 mm C.-T.-P. Tage Klagen- furt Obir Raibl Saifnitz Laibach Tscher- nembl Gott- schee Pola Görz Kre- kovše Herbst. 0-1—0-9 7-8 -2-6 -4-4 -6-7 -4-5 -3-5 -3-8 -4-1 -2-9 -2-2 -6-7 1-0—1-9 4-4 -0-6 -0-7 -2-5 -1-2 -1-1 -0-4 -1-8 -0-2 -1-3 -2-6 2-0—2-9 2-9 -0-2 0-7 0-3 -o-i -0-6 0-2 -0-3 -0-4 -0-4 -0-7 3-0—3-9 2-3 -0-3 o-o -0-4 -0-7 -o-i 0-2 o-i -0-6 -0-5 -1-2 40—4-9 1-9 -0-3 0-8 -0-3 o-o -0-2 -0-6 o-o -o-i -0-3 -o-i 5-0—9-9 5*6 -o-i 0-9 -0-5 10 1-1 1-3 0-3 0-8 -0-3 -o-i 10-0—19-9 6-7 -1-4 0-8 -0-7 0-4 -0-2 11 1-6 0-6 -0-4 -0-4 20-0—29-9 2-8 -0-2 0-6 0-5 11 0-9 0-5 1-4 -0-5 1-2 2-7 30 0—39-9 1-9 -0-7 -0-6 1-5 0-3 -o-i -0-5 0-4 -1-0 0-6 0-8 40-0—49-9 0-6 -0-2 -o-i 0-9 0-3 0-7 o-i 0-4 -0-3 0-5 1-5 50'0 und darüber 0-3 o-i 0-2 3-6 11 0-9 1-0 0-7 0-3 2-3 6-6 J ahr. mm % «, H 5f Uh Hötitsch Krain- bürg Weissen- fels Arnold- stein Idria Rudolfs- wert Gurkfeld Agram Fiume Triest 0-1—0-9 33-2 -14-9 -16-8 -29-9 -20-1 -12-5 -15-9 -10-7 -6-3 2-1 (-7-0) 1-0—1-9 19-5 -1-4 -5-0 -9-8 -7-5 -61 -7-3 -5-0 -2-2 -5-4 (-3-8) 2-0—2-9 12-3 -1-0 -2-5 -5-0 -1-5 -1-5 -0-5 -2-1 0-7 -1-8 -2-3 3-0—3-9 9-6 2-4 0-4 -3-3 -2-1 -2-9 o-i -0-3 -o-i -1-6 -3-2 4-0—4-9 7-8 0-2 0-5 -2-7 -0-7 -o-i -1-1 o-i 0-2 -2-1 -1-3 5-0—9-9 1241 3-4 0-9 -4-7 -0-5 1-6 1-5 -1-5 0-7 0-2 -2-4 10-0—19-9 24-4 -0-4 1-6 2-6 -0-2 2-9 -2-4 -11 -4-6 -0-8 -4-5 20-0—29-9 9-0 -1-2 3-0 3-4 21 6-0 -0-3 -1-6 -2-3 2-6 0-4 30-0-39-9 4-5 -0-6 1-3 2-4 o-o 3-0 -0-6 -2-1 -2-2 1-7 -0-3 40-0—49-9 1-5 0-7 1-8 1-5 0-8 4-0 0-2 o-i 0-6 1-5 0-4 50-0 und darüber 1-0 01 2-3 3-6 0-7 9-0 0-2 -0-4 0-5 4-0 1-0 Den allgemeinen Uebersichten gehen in den Tabellen XXII und XXIII die Zusammenstellungen der Niederschlagshäufigkeit Laibachs, der wichtigsten Beobachtungsstelle Krains, voraus. Die hier mitgetheilten Zahlen sind aus den Notierungen abgeleitet, nur die eingeklammerten sind interpoliert. Auch über diese Vornahme gibt die Anmerkung zu Station Laibach Aufschluss. Beigegeben wurde endlich die Hilfstabelle XXVII, welche die durchschnittlichen Häufigkeitszahlen der Niederschläge von verschiedener Grösse im Mittel der Stations- gruppe Cilli-Tüffer-Poljana enthält und die entsprechenden Differenzen einiger Stationen gegen diese Vergleichsnorm. Die Werte dieser letzteren sind etwas ausgeglichen, und zwar auf graphischem Wege, die Originalzahlen der drei compo-nierenden Stationen folgen im späteren Abschnitt 17. Als mittlere Zahl der Tage mit Niederschlag von OT—09 mm wurde jene von Cilli als anscheinend vollständigste angenommen. Auf diese Tabelle berufen sich unsere «Anmerkungen» wiederholt. In die Mittelbildung traten Cilli, Tüffer und Poljana mit gleichem Gewichte ein, obwohl Cilli die längste Beobachtungsreihe hat (30 Jahre gegenüber 10, bezw. 15). In diesem Falle entscheidet eben vor allem die Aufstellung des Regenmessers und die Art der Führung der Aufzeichnungen. Gerade in Cilli aber wechselten diese Momente öfters, und insbesondere über die Exposition des Ombrometers sind dem Verfasser keine Angaben bekannt geworden. Anmerkungen zu den vorstehenden Tabellen. Es werden hier folgende Abkürzungen angewendet: ZOT—0’9 mm bedeutet die Zahl der Tage mit Niederschlag von 0 • 1 — 0 • 9 mm, Z 1 ■ 0 —1 ■ 9 desgleichen mit l'O—1-9 mm u. s. w. ; Z^l'Omm desgleichen mit mindestens 10 mm u. s. w. Ferner bedeutet I, II, III...............VIII die aufeinander folgenden Lustra 1851—55, 1856—60 ................., 1886 — 90.— N. = = Niederschlag, NH. = Niederschlagshäufigkeit. — Gern. . . h == der N. wurde gemessen um . . Uhr. — MVD. == Mittlere Veränderlichkeit der Differenzen der correspondierenden Jahressummen der Niederschlagstage von mindestens 1 • 0 mm. — Nstc. = Niederschlagsstärkecurve. Klagenfurt, Mittel 1851—80. Für 1851 sind nur drei Tage mit N. von O'l—0'9mm eingetragen, es wurden daher noch acht Tage hinzugenommen , an welchen im Beobachtungsbogen nur das Niederschlagszeichen steht (wodurch wahrscheinlich unmessbarer N. von weniger als 0- 05 mm angedeutet sein will). Man erhält dann als ZO'l—0 9 mm für 1— VIII die Beträge: 109, 117, 138, 143, 124, 124, 144, 138 als Lustren-summen. Die ersten zwei Posten sind auffallend niedrig, die übrigen befriedigend gleichmässig. Ebenso beträgt Zl’O—1'9 mm für die De-cennien 1851—60, 1861—70, 1871—80, 1881—90 in Summa 136, bezw. 146, 201, 180, desgleichen Z 2 • 0 — 2 • 9 109, 116, 115, 126, Z 3 0 —3 9 mm 94, 80, 70, 98, Z4'0— 4-9 mm 74, 57, 76, 75. Es fällt auf, dass ZIO—19 mm für 1851—60 um 40 niedriger ist, als das entsprechende Mittel der folgenden drei Decennien. Der Vergleich mit Laibach und Cilli lässt diesen Abgang als möglicherweise thatsächlich erscheinen. In diesem Falle würde das Mittel der Z 2t 10 mm um 1-3 zu erhöhen sein. Auch der Verlauf der Differenzen der Nstc. gegen jene der Stationsgruppe Cilli -Tüffer-Poljana in Tabelle XXVII spricht zugunsten einer solchen Correction. Daher wurden, um dem Leser das Zurückgehen auf die beobachteten Mittel zu erleichtern, in roher Ausführung dieser Verbesserung die beobachteten Monatsmittel um je 0'1 erhöht und so in die Tabelle XXIV aufgenommen. — Das Mittel der Z 0'1—0'9 mm ist in der Jahressumme, wie Tabelle XVII es als wahrscheinlich hinstellt, um etwa 6'5 zu klein ; es wurde daher eine Erhöhung um ebensoviel durch Zuschuss von 50% der Tage mit «unmessbarem Niederschlag» nach deren 18jährigen Mitteln 1877— 94 vorgenommen. Die so erhaltenen Werte wurden den 30jährigen Mitteln der Z 2: 1 ■ 0 mm hinzugefügt. Vor Aufnahme in die Tabelle XXIV fand noch die Reduction auf gleiche Monatslänge statt. Nebelniederschläge sind als solche nicht vermerkt, sie scheinen nicht gemessen worden zu sein. Was endlich die Z 2; 10‘0 mm anbelangt, so variieren deren Summen von Lustrum zu Lustrum gleichartig wie in anderen im Folgenden betrachteten ein wurfsfreien Stationen. Sie betragen in den Reihen I—VIII: 157, 149, 141, 170, 168, 197, 169, 180. Der Niederschlag wurde stets um 7 h morgens gemessen und scheint in neuerer Zeit dem Messungstage zugeschrieben zu sein. Obirgipfel, 1880 — 93, 14 J., gern. 7 h a. m. Eintragungen wohl unvollständig. Gemäss Tabelle XXVII dürften die Jahressummen der ZO'l—0'9 mm um etwa 21-0, der Zl'O—1*9 mm um 5'0 zu erhöhen sein, um die Differenzen gegen unsere Vergleichsnorm Cilli-Tüffer-Poljana mit denen der nächst höheren Millimeterstufen in Uebereinstimmung zu bringen. Die Zl'O—19 mm wurde für die Jahreszeiten folgendermassen erhöht: W. 13, F. 16, S. 1'4, H. 1'0. Nach Vertheilung dieser Ergänzungen auf die Monate fand die Reduction der Z 2t 1 • 0 mm nach Klagen-furt statt. Differenzen hiebei ausgeglichen. Arnoldstein, 1880 — 94,15 J.,gern. 7 ha.m. Unvollständig;Z^.1'0mm wurde in folgender Weise erhöht: W. 2'0, F. 1'6, S. 1'4, H. 1 ■ 1, Jahr 6 1, alsdann nach Klagenfurt reduciert. Die Reduction von acht Jahren nach Saifnitz ergibt für Z 2t 10 mm in guter Uebereinstimmung 104 7 Tage als Jahresmittel. Die Stationen Arnoldstein, Poljana und Krekovše sind forstlich meteorologische Stationen des k. k. Ackerbau-Ministeriums. Der Verfasser verdankt die Gestattung, die Beobachtungsjournale zu benützem der ausserordentlichen Güte der Direction der forstlichen Versuchsanstalt in Mariabrunn bei Wien. Raibl, 1864 — 92, 29 J. Als Messungszeit findet man im August 1865 9 h vorgemerkt, im December 1884 ist dafür «7 h morgens» eingetragen und scheint dieser Terrain wenigstens seither beibehalten worden zu sein. Aufzeichnungen nicht vollständig; in den ersten fünf Jahren wurden durchschnittlich 23 Tage mit N. = 0‘1—0-9mm eingetragen, im Jahre 1866 sogar 37 Tage, später fast gar keine. Die Nstc. hat von Z2-0—2'9 an einen gut bestimmten, glatten Verlauf. Es wurden für Z 1-0—1'9 folgende Correcturen angebracht : W. 2'4, F. 2'2, S. 2'7, H. 2'3. ZOT—0'9 wäre in der Jahressumme um etwa 25 • 0 zu erhöhen. Die Reduction auf das Mittel 1851—80 fand nach Klagenfurt statt; Differenzen ausgeglichen. Während die directen Mittel Raibls das herbstliche Maximum der Z 2t 1 • 0 mm im October aufweisen und auch die gleichzeitigen von Klagenfurt, wird durch die Reduction die grösste Zahl auf den November verschoben und hiedurch die Uebereinstimmung mit den übrigen Stationen unseres Gebietes hergestellt. Die Lustrensummen der Z 2t 10 • 0 mm schwanken ziemlich so wie in Klagenfurt, sie betragen: IV 296, V 317, VI 341, VII 296, Vili 341. Saifnitz, die Beobachtungen 1853 — 87 anscheinend erst seit 1861 verwendbar, da vorher zu wenig N. eingetragen wurden. Verwendet 1867—86, 20 J., gern. 2 h, seit 1881 7 h vormittags. Wenn vor 1881 auch vor dem Tage der Messung das Niederschlagszeichen im Beobachtungsbogen steht, so wurde willkürlich angenommen, dass an beiden Tagen je die Hälfte des Niederschlages fiel; dies geschah an 8 — 9 Tagen im Jahre durchschnittlich. Zu der beobachteten ZTO-1'9 mm wurden hinzugezählt für W.2-0, F. 1-0, S. 1-2, H.0'9, Jahr 5'1 Tage. Die so corrigierte Z 2t 1 • 0 mm reduciert nach Klagenfurt. Z 0 • 1— 0-9 mm beträgt nach dem 20jähr. Mittel 1867 — 87 ohne 1882, wo nur drei solche Tage eingetragen sind, 20'1; es wurde erhöht um 12'2, und zwar: W. 2'8, F. 2'7, S. 2-7, H. 4’0. Die so restaurierten Werte wurden dem Mittel der Z 2t 1 ■ 0 mm hinzugefügt, um angenäherte Mittel der Z 2t 0 • 1 mm für Tabelle XXIV zu erhalten. Weissenfels, Privatstation des Gewerksdirectors Herrn J. Weiss, welcher die Journale dem Verfasser gütigst zur Benutzung überliess, wofür dem Herrn auch hier der Dank abgestattet wird. 1888 — 94, 7 J. Z 0'1— 0 ■ 9 nicht verwendbar, auch die höheren Stufen bis 9 • 9 mm weisen gegen unsere Vergleichsnorm auffallend grosse Differenzen auf. (Vgl. Tabelle XXVII.) Reduciert man nach den corrigierten Werten Krainburgs, so erhält man für Z 2i 1 • 0 100 • 0 Tage, nach Arnoldstein ebenso 97 • 6 Tage Es ist angezeigt, die Bestätigung dieser Ergebnisse durch die fortgesetzten Beobachtungen abzuwarten. Veldes, nicht verwendet, wegen ungünstiger Aufstellung des Regenmessers. Assling, nicht verwendet, die Zahl der Niederschlagstage offenbar unvollständig, die Originalacten anscheinend nicht mehr vorhanden. Kronau, Woch.-Feistritz, St. Katharina beobachteten zu kurze Zeit, um die Ableitung verlässlicher Mittel zu gestatten. Leider entfallen so alle Stationen Oberkrains nördlich von Krainburg. Krainburg. Dem Verfasser lagen die Notierungen von 1872 — 91 zur Verwertung vor. Messung seit 1886 um 7 ha. m., vorher um 2 h p. m. MVD. der Z ^ 1 • 0 mm gegen Laibach, 1872—91, beträgt 7 ■ 6 ; gegen Klagen-furt, dieselben Jahre, 8 ■ 6 ; gegen Saifnitz, 1872—87, 7'6. Die Abweichungen der Differenzen der jährlichen Z 2; 1 • 0 mm gegenüber Klagenfurt, Saifnitz und Laibach variieren ohne einseitige Tendenz, so dass die Aufzeichnungen sämmtlicher vier Stationen in dem verglichenen Zeitraum keine Andeutung von einer einseitig zunehmenden Aenderung der Homogenität wahrnehmen lassen. Der Vergleich der Nstc. mittelst Tabelle XXVII zeigt, dass ZLO— 2'9 mm zu erhöhen ist, und zwar in allen Jahreszeiten um etwa je 1 ■ 8. Diese Ergänzung wurde angebracht, hierauf Z 2i 1 ■ 0 nach Laibach reduciert. Die Reduction nach Saifnitz ergibt als Jahresmittel der Z^IO 115'7, nach Klagenfurt 116'1 in guter Uebereinstimmung mit jener nach Laibach. Auch der jährliche Gang harmoniert. Z OT—0'9mm unvollständig, es fehlen etwa 17 Tage. Stein, Beobachtungen 1871—81; verwendbar 1871—77, 7 J., red. n. Laibach. Die Vermerkungen empfehlen sich durch einen hohen Betrag der ZO'l—0'9 mm, nämlich 3L6 + L5 in den fünf Jahren 1871—75. Ausserdem werden in den einzelnen Jahren 3 bis 37 Tage mit blossem Nebelniederschlag gemeldet. Laibach. Mittel für 1851—80. Im Jahre 1851 wurde der N. nicht gemessen. Die Zahl der Tage, die als solche mit N. vermerkt sind, beträgt 109. Durch Interpolation nach Klagenfurt erhält man Z 22 1 • 0 mm für dieses Jahr = 118. Es wurde daher angenommen, dass nur die Tage mit annähernd 22 l'O mm Niederschlag notiert wurden, als ZO'l—0'9 wurden die Mittel aus den übrigen Beobachtungsjahren eingesetzt. April bis December 1862 sowie das ganze darauf folgende Jahr fehlen in den Beobachtungsbogen Laibachs infolge Abwesenheit des eigentlichen Beobachters, und mussten nach Cilli und Rudolfswert interpoliert werden für Z 2t L0 mm, wogegen für ZO'l—0'9mm die mehrjährigen Mittel eingesetzt wurden. Vom Juli 1861 bis März 1862 ist der Niederschlag in die Journale Deschmanns nach den Messungen eines anderen Beobachters, die in der «Laibacher Zeitung» veröffentlicht wurden, eingetragen und es fehlt aus dieser Zeit die Witterungschronik. Sie beginnt mit 1. Jänner 1864 wieder. Sie erscheint seitdem, wie vorher, mit aller Sorgfalt geführt, so dass jeder Tag durch seine auffälligsten Witterungsmerkmale kurz gekennzeichnet ist, bemerkenswerte Erscheinungen aber in entsprechendem Umfange beschrieben werden. Gemessen wurde der N. 1852 — 57 dreimal des Tages, 6 h, 2 h, 10 h ; bei den Aushebungen für unsere Tabellen wurde die Messung um 6 h morgens dem Vortage zugezählt. Später findet man als Messungszeit angegeben: seit 1858 10 h (abends?), seit 1871 6 h und seit 1876 7 h morgens. Aus der Witterungschronik ist ersichtlich, dass der Niederschlag nach Thunlichkeit immer dem Datum zugeschrieben wurde, an welchem er sich ereignete. Der Regenmesser stand 1855 — 65 im «kleinen Hofe» des Lycealgebäudes, seitdem ist er im Garten zu Deschmanns Wohnhause aufgestellt. Daselbst stand er zuerst etwa in der Mitte, vor «etlichen 20 Jahren» aber ist er gemäss brieflichen Mittheilungen des Fräuleins Seraphine Deschmann auf seinen gegenwärtigen Platz überstellt worden. In dessen Nähe, auf der Westseite, wurde vor «etwa 15 Jahren» ein Nussbaum gepflanzt, der sich unterdessen zu einem «ziemlich grossen Baume» entwickelt hat, so dass die Aufstellung des Ombrometers eine geschützte geworden ist. Die objective Prüfung der Aufzeichnungen führt zu folgendem Befunde. Die Lustrensummen der ZO'l—0 9 betragen: I 92, II 136, III 120, IV 120, V 94, VI 75, VII 112, Vili 123. Die Zahl der Tage mit * Nebelniederschlägen ist hierin nicht einbezogen, da diese offenbar unvollständig und ungleichmässig beobachtet wurden. Denn man findet ihrer im Jahresmittel nur 4-8 verzeichnet, wobei die Quantität des Niederschlages meist nicht gemessen erscheint, indem nur «stark nässender Nebel» eingeschrieben wurde. Da Cilli über 40 solcher Tage im Jahre zählt, so ist kaum anzunehmen, dass deren Laibach wesentlich weniger habe. In den spärlichen Fällen, in welchen der Nebelniederschlag 1 • 0 mm oder darüber betrug, wurde er gleich anderen Condensationsformen in die Aushebungen für unsere Tabellen mitgezählt. — Von obigen Lustrensummen der ZO'1-0’9 sind wohl einige auffallend gering, sie setzen sich jedoch aus Jahressummen zusammen, die auch in den übrigen Lustren zerstreut Vorkommen, daher können sie nicht von vornherein als unvollständig angesehen werden. — Es betragen ferner die Decennien-summen der Z 1-0—1-9 mm 1851—60 162, 1861—70 111, 1871—80 157, 1881—90 160, desgleichen diejenigen der Z 2-0 — 2-9 in gleicher Folge 117, 107, 117, 142, ebenso Z 3-0 —3'9 mm 84, 89,97, 111, und Z 4 0 — 4-9 mm 82, 59, 81, 80. Alle diese Werte halten sich ähnlich wie in Klagenfurt und Cilli in ziemlich gleichem Niveau, desgleichen die analogen für die höheren Stärkestufen der Tagesniederschläge. Dieses Verhalten spricht zugunsten der Gleichmässigkeit und Vollständigkeit der Messungen. Vergleicht man endlich die correspondierenden Differenzen gegen Klagenfurt und Cilli, so ergibt sich folgender Befund. Es betragen die Differenzen der Z ^ 1 • 0 Laibach-Klagenfurt für die Lustra I bis VIII der Reihe nach 113, 123, 66, 76, 49, 53, 95, 73. Die ersten zwei Beträge sind auffallend hoch und bleiben es, selbst wenn Zj>l'0 für Klagenfurt im ganzen Decennium als um 40 zu niedrig angenommen wird. Die übrigen Beträge schwanken verhältnismässig wenig. Die entsprechenden Differenzen Laibach - Cilli sind: 74, 85, 63, 19, 49, -15 (0), 8 (2), (-4); die eingeklammerten Grössen sind die Differenzen Laibach-Tüffer (hiebei Tüffer 1890 nach Poljana interpoliert) für die Lustra VI, VII, Vili. Die Decennien-Differenzen sind danach 159, 82, 34, 4, wobei in Lustrum VIII Tüffer an Stelle von Cilli eingesetzt wurde. Der stetige starke Abfall der Differenzen erregt Bedenken. Es scheinen aber die Differenzen gegen Cilli von minderer Bedeutung zu sein, da die Lustrenunterschiede von Cilli gegen Klagenfurt sehr stark variieren, jene von Laibach gegen Klagenfurt wenigstens für die Lustra III—Vili nur halb so stark, trotz grösseren Unterschiedes der klimatischen Lage. Für die Kritik des Beobachtungsmateriales der drei Stationen bildet die Constanz der Zl-0—1'9, Z2’0 — 2’9, Z3 0 — 3• 9, Z4'0 — 4’9 für die Decennien gegenüber der bemerkten Aenderung der Differenzen der Z I> 1 • 0 mm einen ungelösten Widerspruch. Es bleibt nichts übrig, als die Zahlen hinzunehmen, wie sie sind, zumal das Verhältnis der Jahressummen der Niederschlagsmenge für Cilli - Laibach eine stetige Verschiebung nicht zeigt, ja sogar das Attribut auffallender Constanz verdient. Es lässt sich auch ein zunehmender Einfluss der in jüngster Zeit allmählich entstandenen Aenderung in der Umgebung des Regenmessers von Laibach nach keiner Seite hin erkennen. In dieser Beziehung muss das Verhalten der Z 5t 10 ■ 0 mm in Laibach besonders vorgeführt werden. Sie beträgt für die Lustra I—Vili der Reihe nach in Summa 255, 214, 189, 255, 235, 242, 246, 210. Die ersten fünf Lustra variieren in Laibach ganz gleichartig wie in Klagenfurt, Saifnitz, Cilli, Agram und Triest. Während aber ZJilO’O mm an allen diesen Stationen in Lustrum VI beträchtlich anwächst und den höchsten Betrag der ganzen Reihe annimmt, um dann wieder abzufallen, jedoch so, dass die Summe für Lustrum VIII in Triest wie in Klagenfurt immer noch jene für V überragt und die kürzeren Reihen von Gottschee, Krainburg (V—Vili), Obirgipfel (VII, Vili) das gleiche Verhalten aufweisen, bleibt der Betrag in Laibach für Lustrum VI um etwa 50, für Lustrum VIII um etwa 30 Tage unter dem erwarteten, während jener für die zwischenliegende Jahresgruppe in einem entsprechenden Niveau sich hält. Der Abgang ist also kein stetiger, und er stellt sich bereits zur Zeit der früheren angeblich freien Exposition des Regenmessers ein. Geht man übrigens von den Lustren auf die einzelnen Jahressummen zurück, so zeigt sich, dass der Abgang nur die Jahre 1876, 1877, 1889, 1890 trifft. Es sind nämlich die Differenzen der Jahressummen der Z 5; 10'0 mm gerade aus diesen Jahrgängen gegenüber Krainburg ganz extrem hoch, desgleichen die ersteren zwei gegen Cilli (woselbst die Beobachtungen 1885 aufhören) und die letzteren zwei gegen Hötitsch (woselbst sie 1883 beginnen). Auffallend gross sind dieselben Unterschiede auch gegenüber Gottschee, ferner jener von 1890 gegenüber Tüffer und Rudolfswert. Trotz dieser Discordanzen bleibt Laibach als Vergleichsstation recht gut verwendbar, wie es in den vorliegenden «Anmerkungen» mehrere Beispiele von Reductionen dieser oder jener Station einer- seits nach Laibach und anderseits nach sonstigen Vergleichsorten verbürgen. Auf die Frage, ob die Laibacher Aufzeichnungen der Niederschlagsfrequenz vollständig sind, verräth es ein Blick in die Tabelle XXVII, dass ZO'l—0 9 mm im Jahresmittel um etwa 11 -0 Tage zu gering sein dürfte. Demgemäss fällt es nicht auf, dass ZI O — L9 mm ebenfalls einer Ergänzung von etwa vier Tagen bedarf. Diese wurde auf die Jahreszeiten in folgender Weise vertheilt: W. 1-2, F. 1-4, S. 10, H. 0 8. Die so erhöhten Mittel sind schliesslich auf gleiche Monatslänge umgerechnet und in die Tabelle XXV aufgenommen worden — Um für ZO'l—0'9 mm wahrscheinlichere Werte zu erlangen, wurden zu den beobachteten Mitteln noch jene der Tage mit «unmessbarem Niederschlag» nach den 40jährigen Notierungen aus dem Zeitraum 1852 — 94 hinzugefügt. Man findet deren im Jahresdurchschnitt 8 3, während als Ergänzung, wie bemerkt, etwa 11'0 Tage zu erwarten wären. Es wurde daher Z 0 • 1— 0 • 9 + Z <( 0 T mm mit 1 ■ 1 multipliciert, um so als corrigierte ZO'l—0'9 mm die Beträge: W. 6'8, F. 9'9, S. 9'5, H. 6'2, Jahr 32'5 zu ergeben, welche aber in die Nstc. nicht passen. Sie wurden daher durch die gänzlich interpolierten W. 8-1, F. 9 0, S. 8'0, H. 7'5, Jahr 32'6 ersetzt. Mit deren Verwendung resultierten schliesslich die Mittel, welche für Laibach in der Tabelle XXIV vorgeführt werden und in Ermangelung besserer als Nothbehelf zu nehmen sind. Hötitsch, 1883 — 92, 10 J. Z^l'Omm red. nach den corrigierten Werten Laibachs. Die Reduction nach Poljana gibt in guter Ueberein-stimmung als 30jähriges Mittel der Z >_ 1 • 0 mm 1111 Tage. Gern. 7 h a. m. Regenmesser in Nordost von einem Baume etwas geschützt, in Nord der Pfarrhof in entsprechender Entfernung. Tüffer. Zžl'O red. nach Cilli aus 1876 — 84 = 103■ 8, nach Laibach 1876 — 85 = 114'0! die Ursache dieser beträchtlichen Verschiedenheit ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Die erstere Reduction wurde angenommen. Mittel der ZO'l—0'9mm aus 1876 — 85 ohne Nebelniederschläge ist 30'3, später unvollständig. Gern. 8 h a. m. Der Regenmesser war «in einem Garten nahe dem linken Sannufer in entsprechendem Abstande von den meist niedrigen Obstbäumen, insbesondere mit Bedacht auf die herrschende Windrichtung, aufgestellt. Der Garten selbst in windschützender Umgebung». (Briefliche Mittheilung des sehr sorgfältigen Beobachters während der Jahre 1876 — 85, Herrn Landesgerichtsrathes J. Caste Uh.') Nstc. von Hötitsch und Tüffer von Z^l'Omm an verläuft gut. Cilli. Beobachtungen 1852 — 84. Jahrgang 1851 wurde daher interpoliert nach Klagenfurt, wodurch ein correcteres Mittel für 1851—80 entsteht, als wenn dafür der Durchschnitt von 1852 — 81 gewählt würde. Die Beobachter, die Aufstellung des Ombrometers und die Messungszeit wechselten wiederholt. 1851. — 56 beobachtete das Telegraphenamt, etwa vier- bis sechsmal findet man an Niederschlagstagen in den Journalen die Bemerkung: «Kein Regenmesser aufgestellt» ; hierauf beobachteten 1858—60 «Zöglinge des Convictes»; 1861—66 Herr Castelliz sen. (während einiger Sommermonate auf dem nahen Leisberge), in den ersten Jahren unterstützt von Herrn Tomšič und Dirmhirn; 1867 — 75 Herr Castelliz jun. (gegenwärtig Landesgerichtsrath), in den ersten Jahren unter Mitwirkung der Herren Pasch und Seidensacher; 1876 — 80 Herr Professor Deschmann; endlich verschiedene Beobachter mit Unterbrechungen bis März 1885. Als Messungszeit findet man 1869 angegeben 10 h abends, von 1870 an 12 h mittags oder 1 h darauf. Tage mit blossen Niederschlagszeichen finden sich nicht vor ; es scheint der Niederschlag stets dem Tage zugeschrieben zu sein, an welchem er vorkam. Ueber die Aufstellung des Regenmessers sind Angaben nicht vorhanden. Die Qualität des angesammelten Beobachtungsmateriales in Bezug auf das behandelte klimatische Element kennzeichnet sich nach folgenden Merkmalen : Es beträgt Z 1-0—1-9 mm für die Decennien 1851—60, 1861—70, 1871—80 nacheinander in Summa: 174, 160, 148, ferner Z2-0 — 2'9 mm desgleichen 115, 100, 100, Z3'0 — 3'9 mm ebenso 89, 74, 91. Es zeigt sich hierin eine befriedigende Uebereinstimmung, wie eine solche Laibach und Klagenfurt ebenfalls aufweisen. Die Lustrensummen der Z 2? 10'0 mm variieren völlig gleichsinnig und auch in gleichartigem Masse, wie in guten mehrjährigen Stationen unseres Gebietes. Die Gleichmässigkeit der Aufzeichnungen aus den Jahren 1866 — 85 erhellt noch besonders aus folgendem Umstande : Der ausserordentlich sorgfältige Beobachter, Landesgerichtsrath J. Castelliz, welcher 1861—75 in Cilli die Station versah, setzte die Aufzeichnungen infolge Uebersiedlung nach Tüffer daselbst fort. Die gleichzeitig in (dem wenige Kilometer entfernten) Cilli gemachten Aufzeichnungen stimmen mit denen in Tüffer recht gut überein, wie man es als naturgemäss erwartet. Prüft man endlich die Differenzen der jährlichen Z (5; 10 mm Cilli-Klagenfurt, so zeigen sich für dis aufeinander folgenden Lustra I—VII folgende Werte: 39, 38, 2, 57, 0, 69, 87. Da die Lustren-Differenzen trotz der verhältnismässig geringen MVD. = 82 noch stark durch Zufälligkeiten beeinflusst sein können, so ist es angezeigt, sie in Gruppen zusammenzufassen; alsdann erhält man als Differenz der ZjjtlO mm für 1851 — 65 im Mittel 7'9, für 1866 — 80 12'6 Tage. Die positiven und die negativen Abweichungen der einzelnen Jahrgänge von der mittleren 30jährigen Differenz halten sich sowohl durch ihre Zahl als auch durch die Stärke der Extreme in jedem Decennium für sich fast genau das Gleichgewicht ; eine Tendenz zu einseitiger Zu- oder Abnahme des Unterschiedes ist demnach nicht ausgeprägt. Angesichts aller dieser Umstände wird man nicht zögern, die Aufzeichnungen der Zil'O mm in Cilli als gleichförmig und voll- ständig anzusprechen. — Von minderem Belange ist es, dass ein gleiches Urtheil über die Eintragungen der Z 0 • 1— 0 • 9 mm nicht gefällt werden kann. Es beträgt Z O E—0'9 mm für die aufeinander folgenden Lustra in Summa: I 99, II 190, III 145, IV 245, V 384, VI 138, VII 110. Wesentlich gleichförmiger werden die Beträge, wenn man die Zahl der Tage mit Nebelniederschlägen aussondert, da diese von einigen Beobachtern mit mehr oder weniger Consequenz eingetragen werden, von anderen nicht. Man erhält dann als Z 0-l— 0'9 mm: I 92, II 105, III 102, IV 169, V 163, VI 119, VII 94. Da die Beobachtungsfehler sozusagen ausschliesslich nach der Seite des Zuwenig liegen, so wird man die Zahlen der Lustra IV und V als die vollständigsten anerkennen. Man darf wohl einen Schritt weiter machen und das aus ihnen hervorgehende zehnjährige Mittel 33 2 als annähernd 30jähriges annehmen. Die Berechtigung dazu erhellt einerseits aus der ziemlichen Beständigkeit der zehnjährigen Mittel für Z 1 • 0 —1 -9, Z 2 • 0 — 2 9, Z3'0 — 3'9 mm, anderseits daraus, dass die Aufzeichnungen des Beobachters während der Jahre 1866—75 in Cilli, des Landesgerichtsrathes Herrn J. Castelliz, während der nächsten neun Jahre in Tüffer (ganz nahe dem Ausgange des Cillier Beckens, gleichfalls an der Sann) fast die gleiche Z01— 0 9 mm, nämlich 30'3 ergeben. Da nun die Beobachtungen der 20 Jahre 1852 — 65, 1876 — 81 als Jahresmittel der Z0T—0'9mm (ohne Nebelniederschlag) 20-6 Tage ergeben, so sind sie sicherlich nicht völlig zu übersehen. Es wurden daher die Monats- und Jahresmittel dieses Zeitraumes durch Multiplication mit 33'3 : 20'6 in Uebereinstimmung gebracht mit den Vermerkungen aus den 10 Jahren 1866—75 und die so hypothetisch corrigierten Werte mit letzteren zu 20jährigen Mitteln der Z0-1—0'9 mm vereinigt. Die erhaltenen Zahlen wurden zu den Mitteln der Z ^ 1 • 0 mm hinzugefügt. Die Summen, auf gleiche Monatslänge umgerechnet, sind in die Tabelle unter Cilli« aufgenommen worden. — Es gilt nun noch, die Tage mit Nebelniederschlag zu berücksichtigen. Sie sind in den fünf Jahren 1870—74 am vollständigsten zur Beobachtung und Vermerkung gelangt; darnach erscheinen 40 % aller Nebel als nässend mit 0 • 1— 0 • 9 mm Niederschlag, und schwankt diese Zahl nur um + 4 % in den fünf Jahrgängen. Auch die analogen Verhältniszahlen der Monate sind annähernd constant; man kann dies aus deren regelmässigem Verlauf schliessen. Ausgeglichen nach der Formel (a -)- 2 b + c) : 4 wurden sie an die befriedigend homogenen 25jährigen (1856 — 80) Mittel der Nebelhäufigkeit von Cilli angebracht, und es giengen so die gesuchten mehrjährigen Durchschnittszahlen der Tage mit blossem Nebelniederschlag von 0-l—0-9 mm hervor. Sie wurden den Z ^ 011 mm hinzugefügt, die Summen auf gleiche Monatslänge umgerechnet und schliesslich in die Tabelle unter Cilli b eingesetzt. Agram. Beobachtungen seit 1862; Jahrgang 1861 nach Cilli interpoliert. Es beträgt ZO'l—0 9 mm für III—VIII 98, 127, 135, 147, 150, 137, ebenso Zžl'Omm 404, 504, 545, 521, 528, 519, letztere variieren also ganz abweichend von Cilli, Laibach, Klagenfurt, Triest. Ferner beträgt Z ^ 10 ■ 0 mm 137, 164, 156, 180,142, 135, die ersten vier Posten anscheinend gut, die letzten zwei wohl beträchtlich zu niedrig. Aufstellung des Regenmessers ungünstig: auf dem westseitig offenen Hofe des Realgymnasiums zwischen schattigen Bäumen, welche im Laufe der Jahre herangewachsen sind. Niederschlagsstärkecurve, von ZI O—l-9 mm angefangen, nicht namhaft unregelmässig. Decennien-Differenzen der Zil'Omm Cilli-Agram 67, 76, 175. Verwendet wurden 1861—80 und reduciert nach Cilli mit nicht ausgeglichenen Differenzen. Die beobachteten Mittel der Z0-1—0 9 mm aus 1862 — 91, in der Jahressumme 26'9 betragend, wurden um t/3 der ZL0—l'9mm erhöht und so zur Ableitung der mittleren Z j> 0 • 1 mm verwendet. — Das Materiale verdankt der Verfasser der ausserordentlichen Freundlichkeit des Professors A. Mohorovilić in Agram, welcher so gütig war, die Niederschlagstage, nach Stärkestufen geordnet, eigens auszuheben. Gurkfeld, 1885 — 94, 10 J. (Jänner — März 1885 interpoliert nach Poljana), gem. 7 h a. m. Anscheinend unvollständig. Zl'0 — 2-9 mm erhöht, und zwar W. 2 0, F. 1 • 2, S. 2 • 2, H. 0 • 9, alsdann reduciert nach Agram. Die Reduction nach Laibach ergäbe Z ^ 1 ■ 0 mm 99 • 8. Poljana, forstlich - meteorologische Station, siehe Arnoldstein. 1880 — 94, 15 J., gern. 7 h a. m. Aufzeichnungen sehr sorgfältig, anscheinend vollständig und gleichmässig. Z (L 1 • 0 mm reduciert nach Laibach 105 7, nach Agram 106 0, Mittel beider Reductionen angenommen. Auch die Monate stimmen gut überein, mittlere Differenz 0 • 5. In den Jahren 1887—94 sind auch die Tage mit Nebelniederschlag verzeichnet, im Mittel 10-8 jährlich. Die Mittel der ZO'l—0'9 werden zugunsten der nahen Station Rudolfswert verwertet. Rudolfswert, 1861—75, gern. 2 h p. m. Die Lustrensummen der Zàl'Omm sind 475, 513, 519, 540, 548, sie variieren im allgemeinen ähnlich wie in anderen Stationen, doch auffallend wenig. Lustrensummen der Zit 10 0mm III—VII sind 185, 203, 170, 191, 191. Die Zahlen für die Lustra III und IV sind auffallend hoch, man erwartet für III den kleinsten, für VI den höchsten Betrag der Reihe. Die Differenzen der Z^l'Omm Rudolfswert-Laibach für dieselben Lustra sind: (-32), -36, -43, -77, -69. Aehnlich, jedoch beachtenswerter, sind die Unterschiede Rudolfswert-Cilli: 28, -17, 6, -93, -61. Die Aenderung der Differenzen in den beiden letzten Lustren VI und VII ist um so auffallender, als selbst die Differenzen Cilli-Fiume constanter sind; sie betragen nämlich: V-3, VI 22, VII 37, Vili (Tüffer-Fiume) 35. Ebenso sind die Lustrenunterschiede Rudolfswert-Fiume V 3, VI -71, VII -24, und die Differenz Stauden- (1 km südlich von Rudolfswert) Fiume 1889 — 93 beläuft sich wieder auf 35 Tage, also einen positiven Betrag. Nach solchen Befunden ist es angezeigt, von den Beobachtungen in Rudolfswert nur die Reihe 1861—75 zu verwenden. Auch diese scheinen einer Correctur zu bedürfen. Es wurden gemäss den Hinweisen in der Tabelle XXVII folgende Erhöhungen der mittleren Zll'O mm angebracht: W. 2'2, F. 1'5, S. L5, H. 2'4, Jahr 7 6, und hierauf nach Cilli auf 30jährige Mittel reduciert. Die Reduction aus 1861—85 nach Laibach ergibt für Z > 1 • 0 mm als Jahresmittel 110 • 0 und den gleichen jährlichen Gang. — Um einigermassen angenäherte Werte für Z 0-1—0'9 mm zu gewinnen, wurden die beobachteten Mittel mit ZIO—19 vermehrt und mit ZO'1-0 9 mm von Poljana, bei doppeltem Gewichte der letzteren, zu einem Mittel vereinigt und so der Z > 1 ■ 0 hinzugefügt. — Trotz der grösseren Sorgfalt der Aufzeichnungen Polj anas dürfte doch der Station Rudolfswert der Vorzug einzuräumen sein, da sich die Reduction der Z j> 1 • 0 mm auf eine verlässlichere Grundlage stützt. — Der Regenmesser stand in Rudolfswert im Klostergarten etwa 7 m östlich von der meridional streichenden Mauer des Klostergebäudes, dessen Dachfirst etwa 14 m über den Erdboden sich erhebt. Stauden bei Rudolfswert, Beobachtungsreihe seit 1889 zu kurz, um verwendet zu werden, insbesondere in Ermangelung einer guten benachbarten Vergleichsstation. Aus dem gleichen Grunde, bleiben einige andere in den letzten Jahren ins Leben getretene Stationen unberücksichtigt. Gradatz. Diese Station hat sich bei der Untersuchung der Niederschlagsmenge (sowie auch der Temperatur und Bewölkung) als unzuverlässig erwiesen, wurde daher nicht weiter beachtet. Tschernembl, 1882 — 92, 11 J., gern, seit März 1885 um 8 h a. m, vorher 2 h p. m. Z ^ 1 • 0 reduciert nach Gottschee 114 ■ 8, nach Agram 116-4, Mittel beider Reductionen, die in den Monaten nur eine durchschnittliche Differenz von + 0 • 3 aufweisen, angenommen. Gottschee, 1872 — 92, 21 J., gern, seit März 1886 um 7 h a. m., vorher 2 h p. m.; die Zählung der 2 h-Messungen wurde so durchgeführt wie bei Saifnitz. ZLO — 2-9 mm erhöht, und zwar: W. 1-2, F. 1 • 2, S. 2• 2, H. 2'1. Zil O mm reduciert nach Laibach. Die Reduction nach Fiume ergibt hiefür das Jahresmittel 130-2, jährlicher Gang recht gut übereinstimmend. Das beobachtete Mittel der Z 0 • 1— 0 • 9 mm 20 • 8 dürfte, wie nach Tabelle XXVII schätzungsweise beurtheilt werden kann, um etwa 13 Tage zu erhöhen sein. Es wurde als ZLO—2-9+73 Z 0 • 1— 0 • 9 mm gerechnet und so der Z it 1 • 0 mm hinzugefügt. Hermsburg, 1889 — 94, 6 J., gern. 7 h a. m. Z + 110 reduciert nach Fiume. Fiume, 1869 — 93, 25 J., gern. 7 h a. m. Beobachtungen gleich-mässig und vollständig. Die Lustrensummen der Z + l 0 sowie der Z + 10-0 variieren wie in Klagenfurt, Saifnitz, Cilli, Görz. Z > 1'0 reduciert nach Triest. Reduction lohnend, indem dadurch die in Triest und Fiume gleichsinnig für 1869 — 93 bestehenden Ungleichmässigkeiten des jährlichen Ganges ausgeschieden werden. Z O'l— 0'9 mm nach' den Beobachtungen der Z 1'0 mm hinzugefügt. Pola, 1875 — 94, 20 J., gern. 7 h a. m. Z > l'O anscheinend ziemlich vollständig, reduciert nach Triest; Differenzen nicht ausgeglichen. Directes Mittel 92 6. ZO'l—0 9 anscheinend unvollständig, 19 0 im Jahresmittel einschliesslich der vermerkten Tage mit Nebelniederschlag; es wurden, um wahrscheinlichere Werte zu erlangen, die beobachteten Monatsmittel um je l'O Tage erhöht und so der Z j> 1 • 0 mm hinzugefügt. Triest, Beobachtungen erst in neuerer Zeit etwas vollständiger. Es betragen die Decenniensummen der ZO'l—0-9 mm 54, 79, 122, 207, der ZIO—19mm 77, 98, 148, 177. Von jenen sind also mindestens die ersten drei, von letzteren die ersten zwei zu klein. Sie wurden durch wahrscheinlichere ersetzt, indem zu den obigen notierten Beträgen 70 % der zugehörigen Z 2 • 0 — 2 ■ 9 mm (als sicherer bestimmte Werte) hinzugefügt wurden. Unter Einbeziehung dieser ergänzten Grössen leitete man das 30jährige Mittel der Zit l'O mm ab. Direct ergibt sich dafür 92‘8. Die Jahre 1883 — 94 ergeben als Jahresmittel der ZO'l—0'9mm 26'2, also zufolge Vergleiches in Tabelle XXVII um etwa fünf Tage anscheinend zuwenig, Diese Ergänzung wurde durch Heranziehung der Tage mit «wenigen Tropfen oder Flocken» aus den Jahren 1880 — 95 im Jahresmittel 10'2 gewonnen, indem die Hälfte desselben nach einiger Ausgleichung zu den obigen Mitteln der Z0T—0'9mm hinzugeschlagen wurde. Es mag noch bemerkt werden, dass in den Jahren 1851—68 zu 3 bis 34, im Mittel 15 Tage mit nicht gemessenem Niederschlag verzeichnet sind, das sind wohl ebenfalls Tage mit «wenigen Tropfen», worunter indessen vermuthlich zahlreiche mit i O'l mm Regenhöhe einbegriffen sind. — Unerwartet ist das Ergebnis des Vergleiches von Triest mit Laibach in unserer Angelegenheit. Es betragen die Differenzen der beobachteten Lustrensummen der ZilO Laibach-Triest I—VIII der Reihe nach: 98, 113, 107, 109, 113, 99, 98, 101. Sie sind sehr constant. Durch die oben begründete und durchgeführte Ergänzung der Z l'O—1'9 für 1851—70 in Triest wird eine Störung der Gleichmässigkeit der Differenzen hervorgerufen. Wir haben für unsere Zwecke auf die Restaurierung des Anfangstheiles der Niederschlagsstärkecurve mehr Gewicht gelegt, als auf die Constanz der Differenzen gegen entfernte Stationen wie Laibach, Cilli, Klagenfurt. Ob in richtigem Takte, wird eine eingehendere Untersuchung entscheiden, als sie uns hier ermöglicht ist. Die Nstc. für die einzelnen Decennien variiert in Triest von Z 2'0 mm an gleichartig wie in Laibach und Cilli. Die Lustrensummen der Zi 10 0mm schwanken ebenso auf und nieder, wie in Cilli und Klagenfurt. Nur die Zahl für Lustrum I ist ganz auffallend hoch. Görz, 1870 — 94, 25 J., gem. 7 h a. m., reduciert nach Triest mit ausgeglichenen Differenzen. Um Zl'O—1-9 mm etwas zu vervollständigen, wurden die Monatsmittel der ZllOmm um je 0-2 erhöht. ZO'l—0'9 mm = 24'9 im Jahresdurchschnitt, wenn man 1880 — 82 ausscheidet, wo augenscheinlich viel zu wenige Tage dieser Kategorie vermerkt sind. Man erwartet ein um etwa zehn Tage höheres Mittel, und scheinen alle Jahreszeiten ziemlich gleicher Ergänzungen zu bedürfen. Es wurden daher die beobachteten Monatsmittel um je 0'6 Tage erhöht. Krekovše, 1880 — 94, 15 J., forstlich-meteorologische Station, siehe Arnoldstein, gern. 7 h a. m. Unvollständig ; die Monatsmittel der Zl'O—1-9 mm wurden um je 0'9 Tage erhöht, die Reduction nach Triest gibt das Jahresmittel 135'3, nach Krainburg 133 7, Mittel beider Reductionen, die in den Monaten bis auf +0'25 übereinstimmen, angenommen. Idria, 1886 — 94, 9 J., gern. 7 h a. m., Aufstellung des Regenmessers nicht ganz frei. Nebelniederschläge nicht vermerkt. Z ^ 1 ■ 0 dürfte um etwa vier Tage im Jahr zu erhöhen sein. Es wurden in erster Annäherung die beobachteten Z ^ 1 0 von Idria nach den ebensolchen von Krainburg mittelst ausgeglichener Differenzen reduciert. Bringt man an beiden Stationen die angezeigten Erhöhungen an, so wird das reducierte Jahresmittel der Z j> 1 0 127 ■ 0. S. Magdalena bei Idria, nicht verwendet, da die Messungen der Regenmenge nicht correct zu sein scheinen. (Fortsetzung folgt.) Aufruf zur Organisation der Erdbebenbeobachtung in Krain. Wohl auf wenigen Gebieten ist der Forscher so sehr auf die Hilfe weiter Kreise angewiesen, wie behufs Erforschung der Erdbeben. Denn zur Untersuchung jeder einzelnen solchen Naturerscheinung bedarf es zahlreicher Einzelbeobachtungen von möglichst vielen Stellen des erschütterten Flächenraumes. In mehreren Ländern der alten und neuen Welt ist daher die Erdbebenbeobachtung gegenwärtig planmässig organisiert und die Wissenschaft hat dadurch bereits wichtige Resultate gewonnen. Nachdem im April 1895 eine furchtbare Erdbeben-Katastrophe unser engeres Heimatland betroffen hat und die Aufmerksamkeit Aller auf die finstere unterirdische Naturkraft gelenkt wurde, fühlt sich der Musealverein für Krain dazu berufen, die Erdbebenbeobachtung in seinem Wirkungskreise derart zu organisieren, wie es dermalen in unseren Nachbarländern, in Kroatien (seit 1881), in Kärnten und in der Steiermark durchgeführt ist zum Nutzen der Wissenschaft und — man darf es zuversichtlich hoffen —• wohl auch zum allgemeinen Frommen der Menschheit, wie ja bereits vielfach rein wissenschaftliche Untersuchungen zu ungeahnten praktischen Erfolgen geführt haben. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien hat, von ebensolchen Erwägungen geleitet, gleichzeitig den Beschluss gefasst, die Beobachtung der Erdbeben in sämmt-lichen im Reichsrathe vertretenen Ländern durchgreifend und dauernd zu organisieren. Der Musealverein für Krain tritt somit in dieser Angelegenheit in die Dienste der kaiserlichen Akademie und wird von derselben in seinem Unternehmen gefördert werden. Es ergeht somit an alle diejenigen, welche dem übereinstimmenden Vorhaben der kaiserlichen Akademie in Wien und Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Jalirg. VIII, H. 5 u. 6. I4 des Musealvereines in Laibach beistimmen, das höfliche Ersuchen, dessen Ausführung durch ihre Mitwirkung zu ermöglichen. Die Aufgabe jedes Berichterstatters besteht nur darin, in Hinkunft jedesmal nach einem Erdbeben die durch dasselbe hervorgerufenen Erscheinungen, soweit sie von ihm selbst oder auch von Bekannten wahrgenommen wurden, zu notieren und den Bericht sobald als möglich an den «Musealverein für Krain in Laibach» zu senden. Derselbe wird dafür Sorge tragen, dass die einlaufenden Meldungen in den Publicationen des Vereines der ersten wissenschaftlichen Verwertung zugeführt werden. Zugleich sollen die gesammelten Berichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien jederzeit zur Verfügung stehen. Möge unser Vorhaben den zum Gedeihen nothwendigen Anklang finden! Der Ausschuss des Musealvereines in Laibach. A. Senekovič, k. k. Gymnasial-Director, als Vorsitzender. Anleitung zur Berichterstattung über ein Erdbeben. Für die Berichte genügt in zahlreichen Fällen eine Correspondenzkarte, seltener werden dieselben auf den Umfang eines Briefes, anwachsen. Die Angaben, auf welche bei diesen Berichten besonderer Wert gelegt werden möge, erledigen sich durch die Beantwortung folgender Fragen, welche soweit als thunlich zu berücksichtigen erbeten wird. Auch eine bloss theilweise Beantwortung dieser Fragen ist willkommen. 1.) An welchem Orte, an welchem Tage, um welche Stunde und Minute wurde das Erdbeben verspürt? Die Uhr, nach welcher die Beobachtung gemacht wurde, muss möglichst bald mit derjenigen der nächsten Bahn- oder Telegraphen-Uhr verglichen werden. 2. ) Wie viele Stösse wurden verspürt und in welchen Zwischenräumen? Wie lange schienen die Stösse und wie lange etwa nachfolgendes Erzittern zu dauern? 3. ) Welcher Art war die Bewegung? (Schlag von unten, kurzer Seitenruck, langsames Schaukeln, wellenförmig, blosses Zittern etc. etc.) War sie verschieden bei den verschiedenen Stössen? 4. ) In welcher Richtung wurde die Erschütterung verspürt gemäss Angabe des Gefühles und nach der Schwingungsrichtung in Bewegung gerathener Gegenstände, z, B. Hängelampen? 5. ) Welche Stärke hatte die Erschütterung, d. i. welche Wirkungen brachte sie hervor? Sind Beschädigungen an Gebäuden entstanden? Welcher Art waren sie? Wurde das Erdbeben im Freien oder in Gebäuden verspürt, in welcher Lage und bei welcher Beschäftigung? 6. ) Wurde ein Geräusch vernommen und welcher Art war dasselbe? (Donnern, Klirren, Rasseln, Knall oder anhaltend etc.) Gieng das Geräusch der Erschütterung voran oder folgte es ihr nach und wie lange dauerte dasselbe? 7. ) Welche sonstige Nebenerscheinungen wurden wahrgenommen? (Versiegen oder Trüben von Quellen oder Neu-hervorbrechen von solchen, Waldrauschen, Ablösen von Felsen, heftige Windstösse, auffallende Witterungserscheinungen oder sonstige Erscheinungen in der Atmosphäre, Bewegungen an Seen, Benehmen von Thieren u. dergl.) 8. ) Können Sie noch weitere Beobachtungen Ihrer Bekannten oder aus Ihrer Umgebung anführen, oder uns Adressen von Personen notieren, welche in der Lage wären, uns ihre Wahrnehmungen mitzutheilen? Auf welche Umstände es bei der Beantwortung der fünften unter obigen Fragen ankommt, zeigt die nachfolgende Erdbebenstärke-Scala, welche dermalen in Europa sowie in Nordamerika vielfach in Verwendung steht. Erdbebenstärke-Scala. I. Mikroseismische Schwingungen, nur durch die feinsten Instrumente und für geübte Beobachter erkennbar. II. Ausserordentlich schwache Bewegungen. An Seismometern sicher, für Menschen nur ausnahmsweise unter günstigen Umständen erkennbar. III. Sehr schwache Stösse, für in Ruhe befindliche wachende Personen unschwer erkennbar, auch nach ihrer Dauer und Richtung zu schätzen. IV. Schwache Stösse, auch für in Bewegung befindliche Personen erkennbar. Erschütterung beweglicher Gegenstände, Auf- und Zuschlägen von Thüren und Fenstern, Krachen der Fussboden und Decken. V. Stösse mittlerer Stärke. Alle nicht mit ihrer festen Unterlage verbundenen Gegenstände, Möbel und dergleichen, beginnen zu schwanken. VI. Starke Stösse. Allgemeines Erwachen schlafender Personen, Ertönen aller Hausglocken, Hin- und Herschwanken von Spiegeln Bilderrahmen, Stillstand der Pendeluhren, deutliche Beugung der Bäume. VII. Recht starke Stösse. Umstürzen von beweglichen Gegenständen, Ablösen von Stücken des Anwurfes der Decken und Wände, Anschlägen der Kirchenglocken, allgemeiner Schrecken, aber keine Beschädigung der Mauern. VIII. Sehr starke Stösse. Herabfallen der Schornsteine, Aufreissen der Mauern. IX. Ausserordentlich starke Stösse. Theilweise oder gänzliche Zerstörung vieler Gebäude von solider Construction. X. Allerstärkste Stösse. Vollständige Zertrümmerung aller Gebäude, Bildung langer Bodenspalten, Bergstürze. Kleinere Mittheilungen. Einberufung1 der Landwehr in Krain 1809. Als im Jahre 1809 in Krain die Landwehr einberufen werden sollte, ergieng an die im Laibacher Kreise gelegenen Werbebezirke von der Kreiscommission Neustadtl folgende Verordnung: «Se. kais. Hoheit der Erzherzog Johann haben neuerdings die schnelle Organisirung der Landwehr befohlen, und da Se. Excellenz der hiezu bevollmächtigte Herr Gouverneur diese dermal als wirkendes in Krain bestimmt haben, und der Kreiscommission die Aufstellung der Mannschaft, die Aufstellung der Battailons Comandanten und Offiziere, ihre Verwendung und Eintheilung bis zur Ernennung eines Generals übertragen worden, so haben die W. B.* mittels der Richter und Geistlichkeit am nächsten Sontage bei vor und nachmittägigen Gottesdienste allgemein verlässlich, dann jedem Landwehrmann individuel kund zu machen, dass alle Landwehrmannschaft, alle Offiziere ohne Unterschied, ob sie Kriegsgefangen, ob sie zu andern Landwehren gehören, mit allen Montours und Rüstungssorten auf dem Hauptsamelplatz Neustadtl all-sogleich eintreffen müssen. Diesem zufolge hat jedes Dominium die Pflicht allenfalls mit Assistenz des W. B., welche er geben muss, alle zu Hause befindliche Landwehrmannschaft, die sich nicht freywillig stellet, einzufangen, und auf den ersten Samelplatz sie zu schaffen. Auch ist kund zu machen, dass derjenige, der an bestimmten Tagen weder erscheint, noch sich stellet, oder gestellt wird, in der Folge gefangen zum Militär oder Fuhrwesen abgegeben werden wird, dann dass alle Einlagen, Beschwerden etc. an mich persönlich stilisirt seyn müssen. Um aber die Verpflegung der Mannschaft zu erleichtern, ist St. Märten bei Littai als lter Samelplatz aufgestellt, wo sich die Mannschaft einzufinden hat, wo sie aufgenohmen und in Transport getheilt wird. Jeder W. B. hat in 24 Stunden nach Empfang dessen eine Nominallista seiner Mannschaft mittels des Bothenkurses nach Slatteneg einzusenden, alle Gewehre, Monteuren etc. sind einzusenden, und zu sorgen, dass die Mannschaft selbe gewissenhaft mitbringe, alle im Bezirke befindlichen Offj sind mittels einer Abschrift zur schnellen Ein-treffung in Neustadtl bei Ehre und Reputazion einzuladen. Endlich werden die W. B. für die Bindlichkeit der Befolgung unter den bereits bekannt gemachten Strafen verantwortlich gemacht, da man beauftragt ist, in einem Augenblicke, wo es sich um das höchste Staatsinteresse * Werbebezirke. handelt, keine Saumseligkeiten zu dulden. Die Mannschaft selbst hat aber an nachfolgenden Tagen, an welchen ein W. B. Koär* mit ihr in St. Martin bei Littai eintreffen muss, zu erscheinen, und sich vor dem diessämtl. Amtspraktikanten Hr. Freyh. v. Flödnig und Lieutenant Suppantschitz zu stellen den 24len Juli W. B. Ponovitsch, Gallenberg, Lustthal, Tufstein, Egg bei Podpetsch; den 25ten Juli W. B. Kreutberg, Stein, Münkendorf, Kreuz, Sonnegg; den 26ten Juli W. B. Michelstetten, Stadt Krainburg, W. B. Egg ob Krainburg, Görtschach, Lack ; den 27ten Juli W. B. Komenda, Pfalz (der vom Feinde nicht besetzte Theil), Kaltenbrun, Weissenfels, Radmansdorf, Veldes, Neumarktl. Die zween Hr. Kreiskommissäre Bar. Taufrer und B. Schweiger sind beauftragt auf die genaue Befolgung zu sehen, und die W. B. haben der Mannschaft auf dem Marsche täglich 14 Kr. zu verabfolgen, welche ihnen gegen Bescheinigung loco St. Märten rückvergütet werden wird. Schliesslich haben noch die W. B. besonders die in wirklichen Felddiensten gestandene und zu Hause befindliche Militär Mannschaft auf gleiche Art aufzufordern, dass sie sich hieher stellen soll, und zu wachen, dass dieses geschehe, ich behalte es mir übrigens bevor, die thätigen und unthätigen Beamten Sr. Excellenz dem Herrn Landesgouverneur besonders anzuzeigen. Kreiskommission Neustadtl am 14. Juli 1809. Franz Gr. v. Hohenwart m. p. k. k. Kamerer und Kreishauptmann.» Mir sind nur die Daten aus dem Werbebezirke Veldes bekannt. Dieser stellte die 3. Compagnie des 2. Bataillons unter dem Befehle des Oberlieutenants Berthold v. Höffern in der Stärke von 110 Mann, und zwar bestehend aus 1 Feldwebel, 7 Corporälen, 3 Spielleuten, 1 Zimmermann und 98 Gemeinen. (Veldeser Archiv.) Vlad. Levec. Prähistorische Funde. Der Schulleiter Franz Šetina in Tschernembl fand beim Wein-berggraben in Loka, knapp vor der Stadt, mehrere Tumuli, aus welchen er dem hiesigen Musealvereine folgende Gegenstände zusandte: einen bronzenen Halsring von 12 cm Durchmesser; eine gerippte Kahnfibel, 10 cm lang; den Bogen von einer Knotenfibel, 6 cm lang; drei eiserne Armringe von 5 bis 6 cm Durchmesser; Bruchstücke von einem stark ver- * Werbebezirkscommissär. rosteten Armband, innerhalb aus Eisenblech, ausserhalb ca. acht Drahtspiralen; neun Bernstein- und eine Glasperle vom Halsschmuck; den Knauf einer bronzenen Haarnadel; eine Gürtelschliesse und Stücke von Gürtelringen. Alle diese Gegenstände haben eine grosse Aehnlichkeit mit jenen von Podzemelj. Aus Loka waren bis jetzt nur römische Funde bekannt. Die Grabungen werden von Sachverständigen fortgesetzt. S. R. Literaturbericht. Oesterreiehisehe Reiehsgesehiehte. (Geschichte der Staatsbildung, der Rechtsquellen und des öffentlichen Rechts.) Ein Lehrbuch von Dr. Arnold Luschin von Ebengreuth, Professor der Rechte an der k. k. Universität zu Graz. I. Theil: «Die Zeit vor 1.526.» Bamberg. C. C. Buchners Verlag (Inhaber: Rudolf Koch). 1895. — 324 Seiten 8°. — Die dieser Zeitschrift gesteckten Grenzen gestatten mir leider, so gerne ich es thäte, nicht, auf eine Besprechung dieses vortrefflichen Werkes seinem ganzen Inhalte nach einzugehen, und ich muss mich hier darauf beschränken, die unser engeres Heimatland Krain betreffenden Stellen herauszugreifen und daran einige Bemerkungen zu knüpfen. So wäre hervorzuheben die Schilderung der deutschen Colonisation in Krain (S. 9), die Geltung des baierischen Volksrechts in Krain (S. 32), die Entstehung des Herzogthums Krain (S. 92ff.); ob sich jedoch die vom Verfasser festgehaltene Ansicht von einer Zweitheilung Krains in «marchia» und «comitatus» gegenüber den Ausführungen Hubers (Mitth. d. Instit. f. österr. Geschichtsf., VI.) und Hasenöhrls (Archiv f. österr: Gesch., Bd. 82) behaupten kann und wird, ist wohl fraglich. Prof. Luschin beruft sich hiebei auf die analogen Verhältnisse in Istrien, allein auch hier ist ja nach Hasenöhrl (a. a. O.) kein Unterschied zwischen «marchia» und «comitatus» zu machen. Freilich muss erwähnt werden, dass die Schrift Hasenöhrls erschien, als der betreffende Theil Luschins bereits gedruckt war. Auf S. 140 bespricht der Verfasser die ständischen Privilegien und auf S. 170 ff. die Entwicklung der Landstände in Krain. Dann wären noch kleinere Notizen hervorzuheben, z. B. über das Ungeld in Unterkrain (S. 210), über die Edlinger in Krain (S. 253) und über die Beschwerde der Krainer 1518, dass der Kaiser «auf unförmlich und streng (an)halten der Pawrn» Befehle ergehen lasse, «das die Landleut gegen iren armen und aigen Leuten vor dem Landshaubtmann oder Commissarien zu Verhör sten muessen, was wider die Landesfreiheiten sei», worauf der Kaiser erklärte, dass er «solichs zu thun wohl Macht habe, auch solichs not sey», um Empörungen wie der kürzlich erlebten vorzubeugen (S. 269). Einige von diesen Notizen stammen aus noch ungedruckten archivalischen Quellen. Die Behauptung des Verfassers, die heutigen Slovaken seien die Ueberreste der alten Grossmährer (S. 13), lässt sich gegenüber den sicheren Ergebnissen der neuesten Forschungen auf dem Gebiete der slavischen Philologie keineswegs halten; die alten Grossmährer gehörten grösstentheils dem slovenischen Volksstamme an, während die Slovaken die allernächsten Verwandten der Čehen, also Nordslaven sind. Allein solche kleinere Mängel und Versehen mindern den grossen Wert des seinem Inhalte und seiner Ausstattung nach sehr gut gediehenen Buches nicht im geringsten. Der II. Theil des Werkes wird im Laufe des Sommers 1896 erscheinen, und ich behalte mir die seinerzeitige Besprechung desselben vor. vi. L. Literatur über Krain. Johann Sima, Alpenwanderungen. Laibaeher Bieyele-Club, Wegweiser durch Krain und Küstenland für Radfahrer. Dieses Buch bietet mehr, als sein Titel besagt, indem es eigentlich ein Führer durch Krain und Küstenland ist, für jedermann brauchbar, der zu Fuss, zu Pferd oder zu Wagen die Strassen des Landes benützen will. Sein reicher Bilderschmuck (82 Landschafts-, Städte-, Schlösser- und Denkmäler-Bilder) sowie eine Strassenübersichtskarte erhöhen den Wert des Buches und lassen es z. B. jedem Gutsbesitzer als einen sehr wertvollen Behelf schätzen. Die Genauigkeit der Strassenschilderungen (der Steigungen, Gefälle, gefährlichen Stellen, Kreuzungsstellen), der Entfernungsangaben in Kilometern, der Angabe von guten Gasthöfen und Schmiedewerkstätten u. s. w. im ganzen Lande wurde von Kennern des Landes als eine tadellose und in keinem der bisherigen Führer durch Krain (Baedeker) auch nur annähernd vergleichbare bezeichnet. Es dürfte dies Werk den Fremdenverkehr bedeutend heben, umsomehr, als es zu diesem Zwecke auch verfasst und hinausgegeben worden ist. Die Erwerbung dieses patriotischen Buches, welches von Ihrer k. u. k. Hoheit, Kronprinzessin-Witwe Erzherzogin Stephanie eine doppelte Auszeichnung erfuhr, nämlich durch Höchstihre Mitarbeiterschaft und durch Höchstihre Anerkennungsspende eines silbernen Lorbeerkranzes mit Widmung an den Club, ist an eine Bedingung geknüpft : wer dies Buch vom Club zugeschickt erhalten will (es ist weder käuflich, noch im Buchhandel erhältlich), der muss sich als unterstützendes Clubmitglied (unter Beischluss des Jahresbetrages von 2 fl.) bei Herrn Rudolf Bayer, Laibach, Alter Markt Nr. 5, anmelden, worauf ihm der «Wegweiser» mitgliedsgemäss unentgeltlich gebürt und auch kostenlos zugesendet wird.