MM« issenschalt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ÄO. Freitag am Z5 . Juni I.G4K. N»,i dieser Zeilschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, icdes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibach aanziiihriab, baibiädrig ii >l. Durch dle s. f. Post «nler «Dnuverl >„>l roriosreicr Zusendung ganzjährig u, balbiäbria , il. C.M., und wird ba^bjährin u»r»u«> ^ M^l^^'^^ bezahlt. Alle k. l. Postnmler nehmen Pränumeration an. I» Abendgebet «eierlich und stille goß der Abend Seinen Frieden nieder auf das Thal, Mild der Herzen banges Weh begrabend, Freundlich lindernd jede herbe Qual. Tröstend aus den unumwölkten Fernen Schaut dein Auge, Vater! klar und mild. Denn es blitzt aus Millionen Sternen» Den» es funkelt aus dem Lichtgefild. Und dies Auge, freundlich, tlar und helle. Dieses milde Vaterausse wacht. Sinlt auch düstrer Schmerz auf meine Seele, Liegt auch rings die Welt in öder Nacht, Nimmer wird mein Herz im Sturm verzagen, ^ Und lein Leiden raubt den Glauben mir; Bist ja du mein Trost in Leidenstagen. Und auch Stürme tomnien ja von dir. D u hast tausendfach auf meine» Wegen, Guter Nater! Blume» ausgestreut, Engel führen sanft mich dir entgegen. Und bei dir, bei dir ist Seligkeit; Ewig werd' ich deine Lieb' erkennen, Dankend preisen dich mit Herz und Mund, Wenn auch heiß des Leidens Flammen brennen, Nitzen Dorne» auch die Seele wund. Jetzt, d» dunkle Schatten mich umfangen. Jetzt, da müdessch mein Auge schließt, Ist ein Slern im Herzen aufgegangen, Das mit heil'gen Seufzern dich begrüßt; Dieser Stern, o laß ihn freundlich glänzen Mit des Glaubens müder, heil'ger Glut, Bis mein Herz mit seinen Dornenkrnnzen Endlich sanft im stillen Grabe ruht. Einst sinkt auch mein Lebensabend nieder, Und er bringt das arme Herz zur Ruh', Jammernd deckt mit nächtlichem Gefieder Dann der Engel Tod mein Auge zu. Kraftlos wird mein müdes Haupt sich neigen, Meiner Hand entsinkt der Wandcrstab, Rings um mich liegt dumpfes Todesschwcigen, Und vor dem gcbrochnc» Blick das Grab — ! Dann sei du mir nah', du guter Vater! Blicke nieder aus dem Sterngeffld, Sei mein Gott, mein Tröster, Freund und Nalhcr, Und im letzten Kampfe sei mein Schild; Laibach „ränumeriil man beim Nerlruer am Naan, Nr.lyll, im crnen Nlockc, Dann wenn ausgekämpft der Kampf hieniedcn. Nenn das Herz im letzten Schmerze bricht, Gott, dann nimni mich auf in deinen Frieden, Führe mich durch Nacht und Tod zum Licht.— G. Schellandcr, Pauperillo, der wohlthätige Straßenbettler. Erzählung oon I. L. Bucht«. (Beschluß.) «So fuhr er fort, Worte des Trostes und der Be­ruhigung zu mir zu sprechen; er sprach so überzeugend, so nachdrucksvoll, so ergreifend, daß ich dem heiligen Manne an die Brust sank, und unter heißen Thränen mein Ver­gehen bekannte. „Sie haben« — sprach er dann, — ihr Geheimnis; in meine Brust ausgegossen, hier bleibt es auch begraben. Ihre Schuld ist groß, sehr groß, aber Sie können sie ver­ringern durch Reue und gute Werke. Leben Sie, so lange es Ihnen der Unendliche gestatter, leben Sie im Verbor­genen, und kehren Sie dann erst zur Menschheit zurück, wenn Ihr Name schon verschollen ist. Viel bleibt Ihnen noch zu thun übrig. Sie haben Kinder, befördern Sie im Stillen ihr Wohl, und üben Sie so viel Gutes, als es Ihre Kräfte gestatten. I n der Nähe ist eine Höhle, wo einst auch ein armer Büßer gelebt; hier können Sie, ab­geschieden von der Welt, Ihre Sünde beweinen, und ich werde für Ihren Lebensunterhalt sorgen.« Er führte mich zu eben derselben Höhle, welche ich zu Henriectens Grab bestimmt hatte; wir trugen den Leichnam hinein, legten ihn in diesen Sarg, und beteten die ganze Nacht an demselben." Bei diesen Worten warfen sich Pauperillo und Arthu r auf den Sarg hin, und vereinigten ihre Thränen. »Also ist es mir doch gegönnt«,— seufzte Arthu r — „bei den theuern Ueberresten meiner verklärten Mutter Thränen der Wehmuch zu weinen; ruhe sanft, du geliebte Asche, und du, heiliger Schatten, umschwebe versöhnt das kummergraue Haupt meines unglücklichen Vaters!« »Fünf volle Jahre«, begann Pauperill o neuerdings, 62 „lebte ich meinem Schmerze in dieser Höhle, von dem from­ men Mönche gepflegt; nahm hierauf einen Bettelstab, nannte mich Pauperillo, und trat in die Welt, wo in den gealter­ ten, schmerzzerstörten Zügen Niemand den Baron Stah l erkannte. Ich umschwebte dich und Lina wie ein schützen­ der Genius, und forderte euer Wohl. Ich sammelte Al­ mosen, um sie wieder zu vertheilen, und war der Wohlthä­ ter aller Armen und Kranken. So glaube ich, wenigstens doch einen Theil meiner Schuld aus dem Buche der Ver­ geltung hinweggelöscht ^zu haben. — Verdammst du, mein Sohn, deinen Vater? Wirst du ihn nicht zurückstossen, wenn er dich noch einmal umarmen, noch einen seligen Au­ genblick an deiner Brust verleben will?" Arthu r antwortete nicht, sondern schloß den Greis in seine Arme. Er theilte mit ihm sein Strohlager, ver­ließ am andern Morgen die Höhle, schwang sich auf sei­nen Rappen, und ritt fort. — Lina war beschäftigt, im einfachen Morgenklcide ein Mahl zu bereiten; sie war so liebenswürdig, so reizend, wenn sie sich das Ansehen der Alles besorgenden Hausfrau zu geben suchte, daß das Auge des alren Wol f oft mir Wohlgefallen auf ihr ruhte. Aber er schüttelte bedenklich den Kopf, wenn er die gebleichten Wangen Lina's sah, und die Seufzer vernahm, die ihrem Busen entstiegen. Er fragte sie um die Ursache ihrer stillen Trauer, und eine Thräne war die Antwort. Da stieg vor dem Hause ein junger Herr von einem stattlichen Rappen, band diesen an den Gartenzaun vor dem Fenster, und trat zur Thüre herein. «Ach, der Herr Baron!" rief der Müller, und bewill­kommie den hohen Gast. Aber Arthur's Blicke suchten Lina ; diese erschrack, den Jüngling so blaß und kummer­voll zu erblicken. Wie gerne wäre sie an seine Brust ge> sunken, wie gerne hätte sie ihn mit ihrem Feuerkuße be­lebt! Sie zitterte, als er sich nahte, ihr die Hand zu drü­cken, und sein Blick so bedeutungvoll auf ihr ruhte. „Wollen wir, gute Lina, nicht eine Morgenfahrt auf dem Strome machen?" fragte Arthur, und Lina er­glühte wie eine Rose. — »Es ist ein schöner Herbstmor­gen, vielleicht der letzte, den wir hier im Thale verleben. Aber ich wünsche mit Lina allein zu sein, habe ihr eine wichtige Mittheilung zu machen, die ihr, guter Alter, spä­ter erfahren sollet." — Bei diesen Worten wurde Lina noch unruhiger, und Franz , der sich bei des Barons An­kunft in eine Ttubenecke zurückgezogen hatte, knirschte mit den Zähnen und ballte die Faust. vLina, nimm ein warmes Kleid, es ist kühl",-sprach der alle Müller. »Soll erst kühl, recht kühl werden", murmelte Franz für sich, und verließ die Stube. Arthur und Lina bestiegen einen Kahn, und fuh­ren stromabwärts. Nun begann Jener zu erzählen, welche Schicksale er im Hause seines Onkels erlitten habe, sein Bekanntwerden mit Pauperillo , und dessen Unglück. Lina hörte mit gespannter Aufmerksamkeit zu, und wischte manche Thräne aus dem holden Auge. Als Arthu r aber sagte, daß sie seine Schwester sei, sank sie, von ihrem Gefühle überwältigt, an die Brust des Jünglings, der den Bruderkuß auf ihre Lippen drückte. I n dem Augenblicke war ein zweiter Kahn heran gerudert, Franz sprang hin­über in die Gondel Arthur's , entriß diesem die blaß« Jungfrau, stürzte sich mit seiner Beute in die Fluten, und verschwand Arthur's Blicken, während ihm des Mühl­rades Niesenarme ein Grablied nachdonnerten. Arthu r saß einige Augenblicke schreckuersteincrt da; als sein Be­wußtsein zurückkehrte, sprang er dem liebeswahnsinnigen Franz nach, ihm sein Opfer zu entreißen; zu spar; wie sehr er auch in die Tiefe tauchte, sein Bemühen war ver­gebens; bald mußte er auf Selbsterhaltung denken, weil sein wüthender Schmerz und die Kälte des Wassers ihm die Fähigkeit zum Schwimmen zu rauben drohten. Arthu r vermählte sich nicht mehr, kein Tag begrüßte ihn heiter, Schmerz war sein ganzes übriges Leben. Man sah ihn oft dem dichtverwachsenen Walde in der Nähe der Waldmühle zuwanken, und wenn der Mond wehmuthvoll auf die Leichensteine des Friedhofes herniederschaute, kniete er mit gefalteten Händen am Grabe Lina's, während ne­ben ihm ein Bettler mit silbergelocktcm Haupte in Thrä­nen schwimmend lag und schmerzerfüllt mit dumpfer Stim­me die Worte sprach: „So verzweigt sich das Verbrechen mit seinen schreck­haften Folgen in endlosen Graden, so sinkt Alles, was mit ihm in Berührung kommt, und selbst sein Hauch schon mordet die Unschuld." Hie Thermopylen der karnischen Alpen. (Beschluß.) Mit dem frühesten Morgen (17. Mai) begann ein Neuer Angriff. Noch in derselben Nacht hatte der Feind zwei Batterien, eine von zwei Kanonen und einer Hau­bitze, die andere von zwei Kanonen, am Fuße des Ga­losch aufgeworfen, und beschoß, so wie der Tag zu grauen begann, aus derselben das Fort, jedoch mit geringem Er­folg. Sparsam antworteten die Oesterreicher, später schwie­gen sie ganz, und jeder feindliche Schuß wurde nun ein Gegenstand ihrer Kritik und ihres Gespöttes. Als es aber dem Feinde gelang, einige Granaten bis in das Blockhaus zu werfen, da donnerten um so heftiger alle vorder» Bat­terien, und vor ihrem Feuer verstummte gar bald das feind­liche Geschütz. Jede Nacht wurde bisher noch vom Feinde benützt, Truppen über das Gebirg zu senden; das Fort war nun völlig umringt, und von allen Seiten näherten sich feind­liche Scharen. Es war die Division Fonsanelli, die sich jetzt zum Sturme rüstete. Gegen eine Stunde hielt sie das Feuer mit Kanonenkugeln aus, bis auf ein gegebenes Zeichen gegen ein Uhr alle Massen zugleich vordrangen, während die Division Grenie r zu ihrer Unterstützung an­rückte. Wütheno stünmen die Soldaten, von starkem Branntwein befeuert, vorwärts; gräßlich wüthete das Feuer unter ihnen; ganze Züge stürzten zugleich, und zwei hef­tige Stürme wurden auf zwei Punctcu von den tapfern «3 Oestcrreichern abgeschlagen. Die feindlichen Generale, er­zürnt über den Widerstand, und besorgt wegen des Ver­lustes, den sie nur durch das Gelingen ihrer Unternehmung entschuldigen konnten, befahlen den Sturm zu erneuern; der Sieg mußte ihnen zu Theil werden: er kostete sie nur Menschen, und sie hatten die Ueberzahl. Noch einmal werden die feindlichen Truppen von ihren Anführern vorwärts zum Kampfe getrieben; doch der Wi­derstand bleibt derselbe, und frische Bataillons rücken vor, um über die Leichen ihrer getödceten Brüder zu stürmen. Zuletzt gelingt es einer Schar, die vom Gebirge gegen die Blockhäuser vordringt, den Berg zu erklimmen. Ein mor­derisches Gewehrfeuer empfängt sie auch hier; doch jeder Verlust wird durch neue vordringende Haufen schnell er­setzt. Da stürzte der Hauptmann H en se l, von einer Flin­tcntugel am Kopf getroffen, bei der Wiesenbatterie zu Bo­den. „Muth, Cameraden!" ruft er der Mannschaft noch zu. Doch mir seinem Falle Hort die crdnungvolle, standhafte Verteidigung auf; die Feinde erstürmen die Batterie und stofsen ihre Nercheidiger nieder. Der tapfere Hensel, der wehrlos am Boden liegt, wird von demselben Officier, der ihn zweimal vergebens aufgefordert, durchbohrt, und durch Kolbenschläge und Bayonneijtiche völlig getödtet. Der Feind dringt nun in den bedeckten Weg, erobert die Batterie zwischen den Blockhäusern mit den zwei Zwölf­vfündern, und gleich darauf die sogenannte Schachtelbat­terie; ein furchbares Gemetzel beginnt; die erbitterten Feinde geben keinen Pardon; selbst der Unterarzt Hutzler wird gemordet, gerade bei Erfüllung seiner heiligsten Pflicht. Nun kämpft Verzweiflung auf der Seite derOesterreicher, und theuer verkauft jeder sein Leben, da er dem Tode nicht entgehen kann. Jetzt stürmen die Feinde den Waf­fenplatz, und da sie durch die verrammelten Thüren nicht einzudringen vermögen, so laufen sie auf den Sturmpfäh­len herum, und einige Waghälse versuchen durch die Schieß­scharten einzudringen. Noch wehrt sich die Besatzung und unterhält ein lebhaftes Musketenfeuer. Der Oberfeuerwer­ker Rauch, der mit seiner wenigen Mannschaft die mal­borghetter Batterie auch ohne Fußvolk vercheidigte, greift zu dem letzten Mittel, die Fnnoe noch einige Zeit aufzu­halten, und setzt durch Granaten Maldorghetco in Brand; schnell kehrt die feindliche Reiterei und Artillerie durch das Dorf zurück, und ein Theil des Fußvolkes eilt zum Löschen, doch auch diese Batterie wird vom Feinde erstürmt, einer ihrer heldenmüthigsten Vertheidiger, Hauptmann Kupka mit mehr als 30 B?yonnecstichen durchbohrt, und gleich darauf die Besatzung in den Blockhäusern überwältigt. Gefallen waren noch der Hauptmann Wochetich, der Lieutenant ?^ )ser, der Fähnrich Sorbich, mit ihnen noch ?5 Mann vom Feldwebel abwärts; gefangen wurden Hauptmann Cäsar, die Oberlieutenants Szale und Schulledich, und der Fähnrich Iahnschich von den Ogulinern, der Oberlieutenant Nehm vom Mineurcorps und der Oberarzt Voch, sammt dem größern Ueberreste der Mannschaft, unter welcher 22 Artilleristen sich befan­den ; nur wenige entrannen im allgemeinen Gewühle. Doch selbst die Gefangenen wären der Wuth ihrer Feinde geopfert worden, hätte nicht gerade der Zufall den Vicekönig herbeigeführt, der über die Vertheidigung des Forts einige Erläuterungen zu wissen verlangte. I m Ge­wühl des Sturms sollte der Oberfeuerwerker Rauch, von der Menge überwältiget, eben niedergestossen werden, als ein französischer Hauptmann herbeisprang, und ihn der Wuth der Stürmenden entriß. Doch nur zum Zeugen, daß er der erste die Batterie erstiegen, sollte ihm der öster­reichische Artillerist dienen; denn bald darauf wurde Rauch vorgeführt, um auf Befehl des französischen Generals von drei Schützen mit kaltem Blute hingerichtet zu werden. „Widersinnig", rief der General, »sei die Vertheidigung gewesen, und zwecklos das Blut so vieler Braven geflos. sen; 1300 Mann wären heute allein beim Sturme gefal­len, schwere Rache fordere ihr Tod. Zwei österreichische Befehlshaber hätten ihren Lohn; der dritte werde ihn jetzt erhalten, kein Gefangener dürfe heute auf Schonung zäh­len." — Schon schlugen die Schützen auf den wackern Rauch an, als ein Adjutant herbeieilt, und inne zu hal­ten befiehlt: »Der Vicekönig wolle den Gefangenen spre­chen.« — Dieser, als er von Rauch die Stärke der Be­satzung erfuhr, rief mit Heftigkeil aus: „Wie konnte eine so kleine Schar den Kampf gegen ein ganzes Heer wagen!« — „Der brave Soldat", erwiederte Rauch, „denkt nur an seine Pflicht, aber an leine Uebergabc." — Mit der männlichen Antwort zufrieden, schenkte der Vicekönig dem Tapfern das Leben. „Der Befehlshaber des Geschützes", äußerte ein General, „habe diese Gnade am wenigstens verdient.« — Rauch, nur kühner gemacht durch diese Be­merkung, die schönste Lobrede auf ihn, bat sogleich um die­selbe Begünstigung für seine Waffenbrüder, und der Prinz, der warme Lobredner ihrer Tapferkeit, befahl sogleich, die Gefangenen so zu behandeln, wie es unglückliche, doch braue Krieger verdienen. So fiel das Fort Malborghetto an demselben Tage und in denselben Stunden, als auch bei Urfar den Oestcr­reichern der sichere Sieg entrissen ward. Noch bewahrt den Ruhm Hensel's und seines am Predil unsterblich gewordenen Freundes Herr mann die gerechte Stimme der Geschichte, und eine auf den Namen dieser beiden Leonidasse errichtete Stiftung in der k. k. In ­genieur-Akademie in Wien. " L. Neues. (Der Gesuchte.) Vor einigen Monaten kam ein Herr Penkel nach Paris, ein Deutscher, der sich lange Zeit in Rußland aufgehalten, später nach Italien gerei­set war, und sich dorr verehelicht hatte. I n Paris ange­kommen, steigt er in der >uo u<-ic><->- ab, und wohnt dort in der Nr. — so lange, bis eine Wohnung im d'uui.mirz 8l>,iut.e!e,rm!>!n für ihn hergerichtet war. Sobald er end­lich seine feste Wohnung bezogen, erinnerte es sich, daß er, als er vor etwa 10 Jahren in Paris gewesen, einen Bruder daselbst zurückgelassen, und von diesem seit der Zeit Nichts mehr geHort habe. Er begiebt sich zum Herrn Polizei-Präfecten und ersucht ihn, die geigneten Nachfor­schungen anstellen zu lassen. Zugleich giebt er ihm seine Wohnung in der rue . Briefe: »Bei Manchem hat eine Kraut­heit den Tod «erzögert, und es hat zu ihrer Erhaltung gedient, daß sie verloren zu sei» schienen." So paradox dies auch klingen mag, so wahr kann es in gcwißcn Fallen sein, wie man den» wohl nicht mit Unrecht in dieser Aeußerung Sencca's eine Anspielung auf eine Erfahrung aus seine», ei« Zcnen Leben erblickt. Denn da er sich die Ungnade des Kaisers Coligul a zugezogen hatte und schon sein Tod von diese»! beschlossen war, wurde er, »ach Cllssius Di» I.IX. ly,, durch die Bemerkung einer Freundin des Kaisers: daß Vener a ohnehin bald nn der Lungenschwindsucht sterben müsse, am Leben erhalten. Hu »neben und Kaylafa, zwei berühmte Kämpfer mtter den durch Geschicklichkeit in Leibes­übungen ausgezeichneten ursprüngliche» Bewohnern der Canarien-Inseln, forderten sich eins! im Beisein einer Menge Volkes zum Zweikampfe heroris. Sie waren einander an Geschicklichkeit und Stärke so gleich, daß die Zu­schauer sie auseinander brachten. Aber Hu a neben , welcher wohl fühlte, daß seine Kräfte erschöpft und die seines Gegners ungcschwächt waren, rief diese», zu: „Bist du im Stande zu thun. Was ich thu» werde?" Dies ge­sagt, lief er auf einen Berg, und stürzte sich in einen tiefe» Abgrund hin­ab. Kaylofa , der ihm nicht nachstehen wollte, lhal ein Gleiches, und so kamen Neide um's Leben. Historisches Tagebuch Zusammengestellt «on einem Londpriester. 22. Juni 15Y2 war die entscheidende Schlacht vor Sisset, wo sich Andreas Allers ­ ber g — ein Krainer—vorzüglich auszeichnete. lüiz Napoleon entsagte neuerdings der Krone Frankreichs. 22. Juni VÜ4 wurde Rom »on Kaiser Ott o I. erobert. I7üu wurde das preußische Heer unter Fouq uet von Laudon bei Lands, Hut aus seinem auf Bergen verschanzten Lager geschlagen, 70M Mann gefangen, und 5? Kanonen und 24 Fahnen erobert. 24. 2u»l »24«, wurden die Tataren bei Olmütz von Iaroslaw «on Sternber g geschlagen. 1812 in aller Frühe gingen die Franzosen unter Marschall D a v o u st ,c. über den Nicnien, wodurch der denkwürdige Feldzug der Franzosen gegen die Russen begonnen wurde. 1815 wurde Erzherzog Rudolp h zum Coadjutor uon Olniüz erwählt. 185? wurden die Türken unter Hafi z Pasch» bei Nisib — jenseits »on Aleppo in der Nähe des Euphrats — von den Acguptiern unter Ibrahim und So lim an Pascha (letzterer ein geborner Franzose) gänzlich geschlagen. Uni eben diese Zeit herum ging auch der Capu­don Pascha als Nerräthcr mit der gesammten türkischen Flotte zu den Aegyptiern, über welche Mc he m cd Ali, Ibrohim's Vater herrschte, über. Von den Mächlen Ocsierreich, England, Rußland und Preußen gedrängt, ließ sich Mcheme d Al i im Jahre 184! herbei, die türkische Flotte der Pforte wieder zurückzugeben. 25. Juni l8U7 kamen Napoleon und Alexander, Rußlands Kaiser, auf ei­ne»! Flosse in der Mitte des Flußes Nlemen das erste Mal friedl,ch zusammen, und dann am 2ü. und 28. Juni wieder. 1813 unterhandelte Fürst Mettcrnich mit Napoleon zu Dresden wegen der Pacistcirung der kriegführenden Mächte» und wegen der Wiederabtretung mehrer, «o» den Franzosen,crobcrten Provinzen an Oesterreich, bei welcher Gelegenheit sich Napoleo n so ereiferte, daß ihm der Hut auf den Boden fiel, der dann u»n ihm selbst wieder aufgehoben werden mußte. «815 «erließ Napoleo n Paris, und ging vorerst nach Malmaison. 1821 wurden in Strochain, im Bezirke Michelstetten zu Krainburg, zwei Jünglinge vom Blitze erschlagen. 1821 zeigten steh die ersten Spuren der asiatischen Cholera in Ungarn. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.