r Hznuiigster JiMericU des KI. STAATS - GYMNASIUMS in G Ö R Z, veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1879. INHALT: A. Neugriechische Volkslieder in deutscher Übersetzung. Von Dr. A. Luber. B. Schulnachrichten, vom Director. GÖRZ, 1879. Godruckt bei Mailing. kgmclnstlu Volkslieder in deutscher Uebersetzung. S t u r n a r i s. (Legrand, recueil de chansons populaircs grecques Nr. 54.) Des Aspropotam’s Bcvgo ihr, mit Schnee so dicht bedecket, lasst ihn nicht schmolzen, wartet nur, bis neuer wieder kommet; es ist ja der Sturnaris krank, so schwor, dass er muss sterben. Die Aerzto lässt er rufen her, ihr Urteil abzugeben, er rufet auch zu sich herbei den Protopallikaron. „0 komm, Phondylis, Bruder mein und Protopallikare, zu meinen Knieen setze dich, setz’ dich zu mir recht nahe. Mein Söhnlein lass’ ich erben dich, das Kindlein, zart und lieblich, noch unverständig ist’s und klein, kann nicht die Waffen führen. Behüten sollst die Dörfer du, sollst den Bezirk besorgen: die Alten wollen Schmeicholwort’ und Geld die Agas wollen; der Hauptmann aber, der versuch’s, sic beide zu regieren.“ Hauptmann D e 1 a s. (Logrand Nr. 55.) Aus seiner Stadt der Sultan schickt ein Briefelein an uns auf woisson Blättern, schwarze Lottern drein: „Die ihr auf hohen Borgen wohnt, ihr Klephten mein, dem Halil-Aga liefert eure Waffen ein, denn Armatolon sollt ihr in don Dörfern sein.“ Auf diesen Iluf die Klephten beugton sich dom Herrn, nur Dolas, er, der Hauptmann, er allein blieb fern und überschritt die Höhen, stieg durch’s Bergesland, bis dass er Klophtenlagor, külilo Wässer fand. Da sieht er auf dem Pfade, dcu er vorwärts wallt, wie ihm ein Greis begegnet, hundert Jahre alt. „An’s Klephtenhandwerk lass uns, Alter, gehn jetzund, dass nimmer Steuern zahlest du dem Türkenhund.“ „Zu alt schon bin ich, Liebster, kann nicht folgen dir, doch nimm den Sohn, den ält’sten, der geboren mir, er kennt die Schlich’ und Wege, alles Bergrevier, hat nie sich unterworfen, vierzig Jahre schier, hat Steuern dargezählet niemals dem Vezier.“ Xepateras. (Legrand Nr. 56.) War nirgends in der Welt ein Mann, selbst nicht in England’s Reichen, der je dom Xepateras tat’ im Türkenkampfe gleichen. Man sendet oftmals Briefe ihm, ihn immer neu zu warnen: „Es rückt ein Ileer gen dich heran, o lass dich nicht umgarnen!“ „Weiss nicht, warum ein feindlich Heer mich zu bekriegen eilet, doch hat’s die rechte Zeit gewählt, die Hand am Griffe weilet.“ Es regnet, blitzt und donnert auch, doch ihm ist gar nicht bange, er hat auf seine rechte Hand gestützet seine Wange. Und Merametis plötzlich ruft: „Es hat anjetzt geschlagen die Stunde, Xepateras, dein, der letzt’ von deinen Tagen.“ „Nicht tapfer ist’s, ihr Kinder mein, kann wenig Ruhm euch bringen, wenn einen Pallikaren will ein ganzes Heer bezwingen. Seid ihr zum Essen kommen her, will Speise ich bereiten, doch mit dem Speer durchstoss’ ich euch, seid ihr nur da zum Streiten.“ „Nach deinem Brot verlangt uns nicht und nicht nach deinen Speisen, gekommen sind wir und du sollst uns deine Kraft beweisen.“ Wie dieses Xepateras hört, erfüllt es ihn mit Grimme, dem Löwen gleich springt er empor, hebt seine Donnerstimme und mit dem Säbel silberblank sieht man die Köpf’ ihn mähen. O Gott! schick einen zweiten Mann, dass gleiches mög’geschehen ! II a u p t m a n n P li 1 o r o s. (Legrand Nr. 57.) Im Schlafe liegt die Hauptmannsfrau, sic liegt im tiefen Schlafe, drum bringet Muskatnüsse mir, dass ich nach ihr sio werfe, vielleicht dass dieser Früchte Duft aus ihrer Ruh’ sic wecket. „Erwach’, des Hauptmanns Gattin du, wach’ auf und schlaf’ nicht weiter, wach’ auf, zünd’ eine Kerze an und zünde an ein Lämpchen, dass wir die Wunden mögen sehn, die ich davongotragen.“ „Sagt’ ich dir’s, Phloros, einmal nicht und dreimal nicht und fünfmal, hoch auf den Bergen geht’s dir gut, o l’hloros, gut im Lager; doch du hast deiner Gattin Wort kein willig Ohr geliehen, was giengst auf Dadi’s Eb’ne du, was wolltest du dort suchen? 5 Im ebnen Tal sind Sklaven nur, die sich den Türken beugen, auf Bergeshöh’n der Armatol’, der Armatol’ und Räuber. Nun bringet Leinwand mir herbei, die Wunden zu verbinden; und lasset Gott genesen dich und Gottes heil’ge Mutter, vergiss’ dann meine Mahnung nicht, nicht deiner Gattin Worte.“ D i m o t s i o s. (Legrand Nr. 58.) Es flogen drei der Yögelein hin nach den Klephtenlagern, sie suchten den Dimotsios auf, zum Hauptmann ihn zu machen. Der aber sprach zu ihnen ernst, er spricht die ernsten Worte: „Ich bin schon alt, ihr Kinder mein, zum Hauptmann ich nicht passe, doch führ’ mein erster Sohn das Schwert, der zweite führ’ die Flinte, der dritt’ und jüngste aber mag und soll die Fahne schwingen.“ „Nur dich zum Hauptmann wollen wir, du bist es, den wir wünschen.“ „Wenn ihr nur mich zum Hauptmann wollt, wenn mich allein ihr wünschet, nach Phersala schickt eine Schaar und eine nach Situni, und Schaaren über Schaaren schickt geschwind nach Larsa’s Brücke; ein Pascha will hinübergehn mit manchem Mann in Banden. Drum lasst die Kette sprengen uns, befreien, die gefangen.“ Er hat vollendet kaum das Wort, er hat es kaum gesprochen, da kommt auch auch schon der Pascha her mit manchem Mann in Banden, und laut Dimotsios also ruft herab von seiner Schanze: „Du Pascha, steig’ herab vom Ross, steig’ ab von deinem Rosse, dass Blut nicht deine Waffe färb’, damit ich dich nicht tödte. Die du als Sklaven mit dir führst, sind, wisse, meine Brüder. Denn hier ist nicht Tripolitza, hier sind nicht Moreoten, Rumelien heisst man dieses Land und hier gibt’s Klephtenflinten.“ Tsolkas. (Logrand Nr. 59.) 0 wehet kühl, ihr Lüfte, doch, o wehet auf der Erde, o weht den Kindern Kühlung zu und ihm, dem Hauptmann Tsolkas, so auf der Eb’ne führet Krieg und lagert in der Sonne, wol ohne Wasser, ohne Brod, olin’ dass ihm Hilfe winket. Ein Yöglein kam und setzte sich hinauf auf Tsolkas Lager, doch sprach es wie ein Vogel nicht, nicht wie die ändern Yögel, es liess sich hören und es sprach mit eines Menschen Stimme: „Steh’, Tsolkas, auf und lass uns fliehn, komm Tsolkas, lass uns gehen, bedrängt sind wir von Türken schwer, die Willens, uns zu tödton.“ Und Tsolkas lächelt vor sich hin, er setzet schief die Mütze, er streicht sich seines Bartes Haar und rollet seine Augen. „Was sagst du da, mein Yögelein, was sagst du, kleiner Vogel? Solango Tsolkas atlnnen mag, er fürchtet nicht die Türken und kämen sie in Unzahl gar, mein Yüglein, selbst noch drüber.“ Drauf rief den Pallikaren er, er ruft die Pallikaren: „Wo seid ihr, Pallikaren mein, die ihr so brav und tapfer? Schiesst, Kinder, eure Flinten ab, ganz ruhig, ohne Sorgen, denn Pulver kommt uns wol noch zu herab von Guras Bergen; die Oberalten schicken es, der Konstantin und Dimos.“ Drauf geben sie zur Antwort ihm, man hört sio ihm entgegnen: „Wie ist doch möglich jetzt ein Kampf, sag’ an, du Hauptmann Tsolkas, in dieser Ilitz’ des Julimond’s und des Augustes Sonne? Die Flinten sind uns brennend heiss, sio fassen nicht das Pulver.“ Es zieht den Säbel Tsolkas jetzt und ruft den Pallikaren: „Schwingt eure Säbel alle hoch und lasst uns vorwärts dringen, dass kennen lerne Stadt und Land den Hauptmann, ihn, den Tsolkas, wie er den Kampf gewaget hat mit dreimaltausend Türken, eintausend Jahr nach Christus wol und siebenhundertsechzig im Julimonat, der so heiss, in des Augustes Sonne.“ Drei Tage kämpfet er den Kampf, drei Tage und drei Nächte, wol ohne Wasser, ohne Brod, ohn’ dass ihm Hilfe winket; doch er durchdringt die Türkenschaar mit allen Pallikaren und gleich dem Sperber flog er auf zu hohen Bergesgipfeln. Rumclicns Klagelied. (Legrand Nr. 62.) Es singet laut die ganze Welt, lässt Saitenklang ertönen, Itumelien und die Inseln nur, sio steh’n in stummer Trauer. „Was singest du, Itumelien, nicht und greifst nicht in die Saiten?“ „Der du im Sklavenjoch mich siehst und in der Türken Banden, wie kannst du es docli wagen mich zum Singen aufzumuntern ? Du kommst wol aus der Ferne her, du scheinst noch nicht zu wissen, was in Itumelien hier geschieht, was in der Stadt geschiehet? Du bist ein Freund der Griechen wol, du wünschest wol zu hören, weshalb ich meide den Gesang, warum ich so betrübet? Schlag’ der Geschichte Bücher auf, wer du auch seist, und siehe, was einst gewesen Griechenland und höre, was es heute, da aufgerieben mein Tyrann das Yolk hat der Hellenen. Wo ist es doch, ach! mein Athen, wo ist Athen wol, jenes, das angestaunot alle Welt und hochverehrt noch heute? Der Froiheit Sonne, sio hat hier zuerst der Welt geschienen, und hier hat Solon sein Gesetz gegeben den Athenern; hier sammelte Europa sich, der Bildung Licht zu holon, und von der Erde fernstem End’ sind nacli Athen gewallet vom Festland, von den Inseln all’ der Yölkerfürsten Söhne. Der ein’ will schau’n, was Meisterhand in hoher Kunst geschaffen, der andre suchet Wissenschaft, in weiser Männer Kreise, er will zu eigen machen sich der Philosophen Lehren. Doch das Athen, nach dem du suchst, das solchen Ituhm erworben, verschlungen von der Sklaverei, magst heut’ du nimmer finden; der Wandrer, so des Weges kommt, der Fremdling, so da kommet, es zeiget nichts sich ihnen hier, sie mögen nichts erblicken als nur ein Dorf, verödet ganz, wo einst Athen gestanden, und auf des Aroopagos Sitz voll Habgier einen Aga. Wer ankert’ in Morea wol, ohn’ Thränen zu vergiessen? Wem das Geschick gegönnet hätt’, die Zeiten der Hellenen zu schauen vor der Sklaverei, er hätte glauben mögen, geschaffen von den Göttern sei das Land der Welt zur Zierde; und jetzo ist es wüst und leer, Behausung wilder Tiere! Wohin den Blick ich schicken mag, wohin ich schau’, ich seho nur Sklaven, Witwen, Waisen nur und Türken, uuheilsinnend. Der Pascha’s jeder, welchen Gau Rumeliens er behersche, er schaltet dort mit Allgewalt, er folget seiner Laune; Familien quält und plündert er, ist eher nicht gesättigt, als nackt und ausgehungert er den Raja mag erblicken. Und ist an Habe jemand reich, welch jammernswert Geschicke! Vernichtung dräuet stündlich ihm an Gut, sowie am Leben. Die Inseln, so beweinenswert, sie freu’n sich nicht des Friedens, es fehlet dort zu keiner Zeit an Räubern auf dem Meere; von Türken, vom Barbarenvolk, von Franken droht Verwüstung. Drum wer Egripos sich besieht, wem sollt’ das Herz nicht bluten? wer über Ilhodos trauern nicht, nicht weinen über Kreta? und sie, die ändern Inseln all’, wer möcht’ sie nicht bejammern? Es kommt der Kapudanpascha, er kommt des Jahres einmal, rund um den Archipelagos die Flotte sein zu führen. Da bebt vor Angst die Inselwelt, wird seine Kunft gemeldet; mit Gold, Geschenken aller Art eilt man ihm aufzuwarten, damit sein Zorn erwache nicht uud nicht an Plünd’rung denke. Und doch, du kennest sie noch nicht die Leiden all’der Griechen: ein jeder Türke ist Tyrann und jeder Grieche Sklave. Der Türke, er misshandelt ihn; doch wer ihm diess verbieten? und macht er einen Ilaja todt, wer zieht ihn vor’s Gerichte? Nicht glaubst du, wie aus Angst uud Furcht mit Füssen sich lässt treten ein Grieche vom Barbaren wol, dess Ziel nur ist zu schinden. Nie fürchtete in Waifon je der Griecho einen Türken; Ergebung nur ist hier am Platz: vergeht er sich am Türken, die Flucht bleibt in die Berge ihm, dort können sie ihn suchen! Doch nie die Türken es verzeih’n, hat sich ein Griech’ vergangen; gen die Verwandten geht es los, es trifft sie jeder Gräuel. Nun weisst du, wie des Rechtes pflegt der Türk’ in der Levante. 0 Stadt, wo ist die Schönheit dein, o Stadt, du jammernswerte? 0 Stadt, so du geleuchtet hast dem Osten wie dem Westen, und heute bist der Wohnplatz du der schlimmsten der Barbaren! Du siehest den Sophiendom in Agarener-Iländen und sitzen siehst du Mahomet wol auf der Griechen Throne, der mit des Sklavonjoches Milch will Hellas Kinder nähren. Was tat ich dooh, Europa, dir, dass du dich freust zu sehen ein wildes Tier auf meinem Thron, das stets nach Blute dürstet? Ein einzig Wink von seiner Hand, so fallen tausend Köpfe. Diess alles muss mein Auge schau’n und weinen bittre Thränen; dooh niemand, leider niemand ist, dem ioh moin Lied könnt’ sagen; es findet keine Seele sioh, mir Tröstung zuzusprechen, als wenn ich Gift gegeben hätt’ der ganzen Welt zu trinken. Wol alles hat vergessen mich, um mich hegt niemand Trauer; der Moskowiter, er mein Freund und meine einz’ge Hoffnung, da in Levante’s Gau’n er war, was bracht’ er mir wol Gutes? Yernichtet hat die Inseln er, um mich sich nicht gekümmert, und Frieden hat er abermals mit dem Tyrann geschlossen. In solche Lage, siehst du wol, bin ich als SklaV geraten durch eine Sklaverei, so hart wie nirgends auf der Erde, ohn’ dass mir je die Hoffnung winkt, von ihr erlöst zu werden, Und du willst, dass ich singen soll und in die Saiten groifen, die nirgends einen Trost ich find’ als nur in meinen Thränen.“ Katzantonis. (Legrand Nr. 63.) Mir war vergangne Nacht im Traum, im Traume, den ich träumte, der Flüsse fünf passiere ich, wol fünfe nach der Reihe, und einer drunter war, so trüb, so trüb und blutgefärbot. Da schrie ich Armer schrecklich auf, so viel in meinen Kräften: „Ihr Kinder, fasset euch ein Herz, lasst uns hinübersetzen, die Türken lasset schlagen uns und sie zu Sklaven machen.“ Und als ich aus dem Traum erwacht’ — eia Hirsch, ein aufgescheuchter,-da hört’ ich eine Stimme hell, so hell und doch so mächtig; es war der Posten, so da rief, der Posten ist’s, der rufet: „Steh’ auf, o Katzantonis mein, o stehe auf, mein Hauptmann! verraten sind wir, überrascht von Albaneserhunden!“ Wie stand ich auf den Füssen schnell, wio griff ich mit den Händen nach meiner armen Flinte doch, nach meinem armen Säbel! „Herbei Georgaki, Bruder mein, das Haupt mir abzuschlagen, dass man’s dem Pascha bringe nicht, dem Hunde, dem Yeziere. Geh’ hin und such’ die Wache auf, o such’ den Lepeniotis. Was wünscht’ ich dir nicht Suph-Aga, du Araber, so niedrig! Yerfluchet sei die Blatter doch, die zum Skelet mich machte, sonst zeigt’ ich dir, du Türkenhund, welch’ Mann der Katzantonis! Doch Kinder hinterlasse ich und ihn, den Lepeniotis, zurtickzukaufen einst mein Blut mit manchem Türkenschädel!“ Photos Ts a veil as. (Legrand Nr. 67.) Welch’ Unglück ist goschehon doch in dieses Sommers Zeiten, dass bitter weint die Klcphtonschaar und keinen Trost kann finden? Es stehen ihro Lager leer und ihre Laubverstecke, denn im Gofängniss sitzt ihr Haupt, der Hauptmann wol Tsavellas. Naoh Jannina ward er geführt von droimaltausend Türken, es schreiten tausend ihm voran und hinter ihm zweitausend. Zum Hause des Ali-Pascha bringt ihn der Dervenaga, dem hoch in Freuden schlägt das Herz, wie er vernimt die Kunde. Er ruft die Tsokataren schnell, den Hauptmann vorzuführen, dass er ihm blick’ in’s Angesicht, dass er mit ihm könnt’ sprechen. Yollendet hat er kaum das Wort, da bringen sie den Photos; es fragt ihn gleich Ali-Pascha, er spricht die Schmeichelworte: „Warum warst, Photos, du ein Tor und hast mir nicht gehuldigt, dass du mein Freund seist immerdar, wie ich es doch gewünschet, damit ich dich zum Armatol’ und ersten Hauptmann mache?“ Drauf gab zur Antwert Photos ihm, er redet ohne Zagen: „Ich will nicht Armatole sein, will keine Hauptmannswürde, zu beugen wol den Pascha’s mich, zu beugen den Tyrannen.“ Als diess vernahm Ali-Pascha, da ward er schwer erzürnet; er rief zu sich den Morembret, er spricht mit grimmem Mute: „Ergreift mir ihn, den Lumpenhund, ergreift mir ihn, den Klephten, werft in den Korker ihn hinab, in eine finstre Zelle!“ Sogleich wird Photos eingesperrt in eine finstre Zelle und einen Brief schreibt er alldort, schickt ihn nach Kakosuli: „0 Mutter! meinen besten Gruss, die Hand sei dir geküsset, ich grüsse meine Chai'do und küsse ihre Augen. 0 lasset nicht vom Kampfe ab, bei Nacht nicht und bei Tage, denn festgehalten werde ich in einem Inselkloster, das Panteleimons Namen führt; in Haft bin ich gefesselt mit zweien Ketten um den Hais, mit vieren an den Händen; die Fesseln meiner Füsse sind an einen Pflock geschmiedet und zweimal neun Soldaten steh’n vor meiner Haft als Wache. 0 Mutter, schick’ die Kinder mir, o sende mir die Gattin, dass ich dem Pascha gebe sie, als Geiseln dem Veziere, um zu entflieh’n der Kerkerhaft, den Banden zu entfliehen, zu gürten mit dem Schwerte mich, zu lösen meine Teuren! — Denn wisst, des Photos Kinder ihr, des Drakos Pallikaren, solange Photos athmen mag, er beugt sioh keinem Pascha! Sein Säbel ist ihm Pascha nur, der türkenblutgefärbte.“ Der Tod des Patriarchen (Jregorios. (Legrand Nr. 68.) Wer sah solch finstern Himmel je, wer solches TJngewitter, wie eines heuer sich entlud im Osten und im Westen P Gregorios erhenkten sie, den frommen Patriarchen, dem elendsten Verbrecher gleich wol vor der Kirchonpforte. Gerade als er Messe las und Segen sprach dem Volke, brach ein der Janitscharen Tross, mit ihnen die Hebraeer. „Da nimm und lies den Schriftbefohl, du hoher Herr und Meister, drin heisst’s, wir sollen henken dich wol vor der Kirchenpforte; zu sitzen auf dem Bischofsthron, das war dir noch zu wenig, du wolltest das Hellenenreich in unsrer Stadt erneuern.“ Die einen sohleppen ihn hinweg ............... Missolonghi’s Belagerung. (Legrand Nr. 70.) 0! wär’ ich doch ein Vögolein, könnt’ in die Luft mich schwingen, um mir ßumelien anzuseh’n, das arme Missolonghi, so mit den Türken führet Krieg, mit vier der Pascha’s kämpfet, mit zwölfinaltausend Kriegern auch der Albanescrfürsten. Geschütze sind am Festland dort und Schüfe auf dom Meere, Kanonenkugeln regnet’s nur, wie Schlossen fallen Bomben, und gar der Flintenkugeln Zahl, sie gleicht dom Sand am Meere. Auch Missolonghi schickt Geschoss, doch sparsam und gemessen, denn wenig Büchsen hat es nur, es zählet nur vierhundert. Man heisset sie ergeben sich, man fordert Unterwerfung, doch sie, sie wollen nur den Krieg, sie wollen kämpfend sterben. „Wir fallen nicht vom Glauben ab, den Hunden gleich von Valtos, wie jene von Xeromero und wie der Türk’ Georgakis, der an den Brüdern übt’ Verrat, dass er sie könnte plündern.“ Mit lauter Stimm’ ruft Gross und Klein: „Ergreifen wir die Waffen, sei’s dass wir sterben, sei es, dass das Vaterland wir retten! lasst diesen Platz uns ehren hoch, die Blume ihn von Hellas, der weitberühmt ist überall, in aller Welt geehret, ihn, der Rumelien’s Schlüssel ist und der Moreas Säule.“ Da sprach der General und Fürst, da sprach zu ihnen Markos: „Ihr Kinder, leistet Widerstand, so viel in euren Kräften, vom Festland und vom Meero her wird Hilfe uns erscheinen. Und lässt man auch im Stiche uns, nichts da von Unterwerfung, lasst unserem Charakter treu, lasst unser Volk uns ehren, denn schwer sind wir mit Schmach bedeckt von den gemeinen Hunden. Es trifft nicht von Xeromero so grosse Schuld die Männer, als ihn, der an der Spitze steht, den Hund Varnakiotis, der überschüttet ward mit Ehr’, zum Führer ward gosetzet, und der in eigener Person, wie Judas uns verraten. 0 dulde solches, Himmel! nicht, ertrag’ es nicht o Erdo, was Schand’ und Uebel hat getan der Türk’ Varnakiotis, der Kareli’s Zerstörung hat sich auf den Hals geladen. Es weint die Mutter nach dem Kind’, das Weib wol nach dem Gatten, um seine Heerde weint der Hirt, der Bauer um den Ochsen und um die Saaten weint das Land, die grausam man zerstöret.“ Nach Markos schroi’n die Türken laut, er möge sioh ergeben; Provinzen will man geben ihm, er solle sie regieren. „Ich falle nicht vom Glauben ab, das ist nicht mein Charakter, denn ich bin Markos Botzaris, der erste wol in Suli. Ich beuge mich den Türken nicht und Albaneserhunden, den Krieg, ich will ihn tragen gern mit Missolonghi’s Männern. Ich habe grosse Truppenmacht, hab’ viel der Pallikaren, die mit den Waffen in der Hand wie Löwen feste stehen.“ Die Schiffsoldaten kämpfen wol mit Büchsen und Kanonen, am Festland die, sie greifen an mit Säbeln hochgezückot. Der Krämer und der Handwerksmann gleich wutgeroizten Schlangen, sie schwingen hooh den Yatagan und Flinten, voll Verdorben. Sie kümmern um den Tod sich nicht, sie greifen an wie Löwen, laut rufen sie den Türken zu und treiben Spott mit ihnen; sie warten nur Verstärkung ab, um sich auf sie zu stürzen. Der Hilfe baar, doch halten sie sich zweiundzwanzig Tage und kämpfen schlaflos Tag und Nacht, nicht kümmert sie die Kälte. Jetzt kommt von mancher Insel her Verstärkung angerücket, aus Pelops Eiland eine Schaar, von Petro-Bey geführet. Die Fähnlein aus Koreas Gau’n, sie wehen auf den Schanzen, und gift’ge Worte tausendfach das Ohr der Türken treffen. Die Trommel wird gerühret jetzt, die Truppen zu versammeln, sie sollen hören, was zu tun die Stund’ von ihnen heische. Es rufet laut Omer-Pascha, er ruft die Albaneser, die Tsokataren wol erprobt, Ali-Pascha’s Soldaten. „Wo seid ihr, Tsokataren mein, Ali-Pascha’s Getreue? Jetzt bringet Ehre der Türkei und werft euch in die Gräben, jetzt bietet euch die Stunde sich, im Kriege Ruhm zu ernten, jetzt machen reiche Beute wir und waschen ab die Schande; denn wahrlich, nichts blieb uns geschenkt von Missolonghi’s Männern uns alle haben sie beschimpft, die Städter und Arnauten.“ Da schwur das ganze Türkenheer, nahm Mahomed zum Zeugen, zu nehmen Missolonghi’s Stadt und alles zu vernichten. Es war der Tag des Weihnachtsfest’s, vor Sonnenaufgang war es, zum Angriff stürmt’ das Türkenheer mit lautem Allah-Rufen. Und sieh! der Stoss bewegte sich gen Missolonghi’s Männer, dass abgeschnitten sie sich salx’n wol von Moreas Kriegern. Es ward gehofft auf leichtes Spiel, mit Fischern ein Scharmützel, befunden aber wurden sie als tapfre Pallikaren. Die Türken legen Leitern an, die Schanze zu ersteigen, doch wie die Frösche fallen sie den Säbeln und Geschossen. Wio viele da gefunden wol den Tod bei diesem Sturme, wer möchte dieses rechnen aus, wer könnte alle zählen? Nur zwei Hellenen, wol bekannt in Missolonghi, fielen, doch fünfmalhundert an der Zahl von Gegen und Arnauten. Des einen Griechen Name war Nikolaos Kakuris, Mikrulis Georg nannte man bei Namen stets den ändern. Wol alle weinoten um sie, um solche Pallikaren, die, hohen Mutes voll, gekämpft wie fürchterliche Löwen. Doch dass den Tod gefunden sie, das wollt jetzt nicht beklagen, für’s Vaterland ja starben sie, und dessen wollt euch freuen. Wie viel der Tod auch holen mocht’, sie sind ja nicht gestorben, es lebt ihr Name herlich noch, mit Ruhm sind sie gekrönet. Besieget ward das Türkenheer, es flüchtete sich eilig, die Griechen aber jubeln laut, sie lachen und sie singen. Der Türken Fahnen liegen noch zerstreuet in den Gräben, die Griechen aber sammeln sie und werfen sie zu Haufen. Drauf werden unter ihnen auch verteilt die Batterien, und jeder, der da ward bedacht, belud damit die Esel. Da hörte man verzweiflungsvoll die Pascha’s allo klagen, weil ihnen war geraubt der Sieg, weil ihre Flucht so schmählich. Viel bittre Thräuen weinen sie, gleich unvornünft’gen Kindern, von namonlosor Wut erfüllt, zerschlagen sie die Brüste. Und als den armen Pascha’s gar die Märe ward verkündet, dass wol mit zwölfmaltausend Mann Odysseus ihnen nahe, verlassen die Kanonen sie, die Mörser und die Zelte und unverwandten Hauptes sieht man sie wie Esel fliehen. Sie machen bei Yrachori Halt, am Ufer eines Flusses, und fürchten ihren Untergang, weil reissend seine Wellen. Welch Mittel sannen sie nicht aus! der Teufel war im Spiele! Sie banden sich an Stricken fest, den Fluss zu übersetzen, doch siebentausend fielen wol dem Wasser da zum Opfer, wie uns berichtet worden ist von unseren Soldaten. Wenn damals hätto aufgehört der Zwist der Offieiere, wenn aufgehört dor Griechen Streit, die Zwietracht mancher Führer, nicht wären wol zurückgekehrt nach ihrem Land die Pascha’s, um dann mit neuer Heereskraft uns wieder zu bekriegen. Kolokotronis. (Legrand Nr. 71.) „Kolokotronis Theodor, o du mein erster Hauptmann, um’s Leben bringe nicht die Bey’s und plündre nicht die Türken; sag’ uns, wie viel an Gold du willst, dein Wunsch, er werd’ erfüllet.“ Als Antwort schreibet er zurück, er schreibt zurück als Antwort: „Ich will von eurem Golde nichts, ich will nicht euer Silber, ich will nur haben eure Köpf, nach Nauplia sie zu schicken.“ „Geduld mein guter Theodoris, Geduld Kolokotronis, es kommt vielleicht Keschid-Pascha und selbst Omer-Yrionis, sie bringen Hilfe mir vielleicht, dass ich dich kann bekämpfen.“ „Wo bist du doch Kiamil-Bey? du Bey der Stadt Korinthos? Versammle nur dein ganzes Iieer, versammle deine Krieger, o komm und lass beginnen uns den Kampf bei Nauplia’s Tore, damit du siehst des Panos Schwert und des Gennaios Flinte, wie sich’s wol kämpft im offnen Feld ohn’ irgend eine Hilfe.“ Es sitzen Türkenmädchen drei wol oben auf der Schanze, ihr Unglück, das beweinen sie und ihren schweren Kummer; die Ställe weinen um die Pferd’, um Türken die Moscheen, es weint die arme Frau des Bey um Kiamil - Efendi. Markos Ü o t z a r 1 s. (Logrand Nr. 72.) 0 hätt’s am Tag geregnet doch und in der Nacht geschneiet, als Markos fasste den Entschluss zu ziehen gen die Türken. In finstrer Nacht erhob er sich, nach Mitternacht drei Stunden, mit starker Stimme rief er da, so viel in seinen Kräften: „Ein jeglicher, der Christum liebt, ein jeder, der getaufet, nicht einen einz’gen Büchsenschuss gob’ er auf diese Perser,“ Sie zogen ihre Säbel nur und tödtetea achthundert. Da rief ihm zu Skodran-Pascha, Latin-Pascha, er sagte: „Nicht meint’ ich, Botzaris, dass du in dieser Nacht könnt’st nahen.“ „Was sagst du da, Skodran-Pascha, der du ein Knecht der Pascha’s? Wie alle Pascha’s will auch dich lebendig ich bekommen.“ Doch in der Nacht, als er diess sprach, da traf ihn eine Kugel, und bitter seufzend liess er laut ertönen seine Stimme: „Wo bist du Kostas, Bruder mein und du, Kitsos Tsavellas? Verschonet mir die Türken nicht, vernichtet sie, die Heiden! Sie haben mir gebracht den Tod, für unser Volk ich sterbe.“ Rumelien und die Iiauptleut’ all’ beweinen dich, o Markos, doch wie die Armen klagen laut, beweint dich keine Seele. Die Araber in Diros. (Legrand Nr. 73.) Der Priester liest die Messe in Diros Wildkapoll’, er hebt empor die Hostie ohn’ Makel, ohne Fehl. Er stimmet an den Hymnus, da brechen plötzlich ein die Türken, nur noch falten kann er die Hände sein. „Dem alle Macht ist eigen, o gib den Christen Kraft, mit Finsterniss deck’ heute das Aug’ der Heidenschaft!“ Doch fort sind alle Männer, sie sind in Armyros, wo schon zwei Tag und Nächte ein schwerer Kampf ist los. Hier sind nur schwache Greise und Kinder nur und Frau’n, sie tragen ihre Sichcln, zu ernten auf den Au’n. Doch lähmt sie nicht der Schrecken, es lähmt die Furcht sie nicht, indess ein Läufer bringet dem Constantin Bericht. Der Polemarch versammelt die Dörfer unverweilt, nach Armyros geh’n Briefe, er selbst nach Diros eilt. Den Feldstein sieht er fliegen hier aus der Frauen Hand, sieht ihre Sicheln tödten den Feind vom Nilesstrand. „Frisch auf! frisch auf! ihr Weiber, glaubt Männer jetzt zu sein, kämpft heldenhaft und hauet gleich Amazonen ein!“ Er spricht es weithin brüllend wie im Gebirg der Leu, mäht nieder mit dom Säbel die Türken ohne Scheu. Wie Adler stürmen jetzo die Pallikaren an, sie halten Stand den Feinden, es kämpfet Mann mit Mann. Und sieh! die Helden brechen der Türken Gegenwehr, sie treiben ihre Reihen wie Schafe vor sich her. Zum Strande bahnt sich metzelnd den Weg ihr starker Arm, ein Türkenheer dort lagert, dicht wie ein Bienenschwarm. In diesem Augenblicke aus Armyros herbei die Pallikaren eilen mit lautem Siegsgoschrei. Der Sohn des greisen Fürsten eilt allen weit voran, er hat wie Flügel Füsse, er ist der bravste Mann. Gezogen aus der Scheide schwingt er den Säbel sein, es sprüht aus seinen Augen wie Funken und Flammenschein. „Nur Mut, (wol gleich dem Donner er diese Worte spricht) sind sie auch ungezählet, die Hunde fürchtet nicht.“ In Armyros auch waren die Feinde in grösser Zahl, sie wurden doch besieget, geschickt in’s Todestal. Und vorwärts stürzt der Führer, des Heeres erster Mann, der kämpfen nnd regieren aufs beste weiss und kann. Er spricht zu seinen Kriegern, er spricht zum ganzen Heer: „Frisch auf und vorwärts, Kinder, wer Treue kennt und Ehr’, dass heut’ ein neues Leben uns allen werd’ zu Teil, dass wir erringen heute uns der Befreiung Heil!“ Da ward ein schweres Kämpfen, des Wettstreits ward da viel von den Spartanersöhnen, wer eher käin’ zum Ziel. Die Türken müssen streiten, sie stehen am Meeresstrand; doch blindlings in die Fluten jagt sie der Schreck am Land. Denn so hatt’ Gott beschlossen: es sollt’ in Erfüllung geh’n des Priesters sein, des frommen, inbrünstig Rufen und Fleh’n. Kara T s k a k i s. . \ (Legrand Nr. 74.) Der Hühnchen dreie sassen einst dort auf Athonens Yeste, die Füsslein waren rot gefärbt, cs waren bunt die Flügel; sie jammerten und klagten laut, sie jammern laut und klagen: „Ein Freitag ist erschienen, ach! o wär’ er nie erschienen! Der Inseln Männer fiengen an, sie stiegen in die Ebne, sie zogen aus zu Kampf und Krieg, zu der Hellenen Kampfe. Doch schaarenweise fielen sie, bedrängt von Schwertes Schneide.“ Karaiskakis hörte das, schwer lag’s ihm auf dem Herzen, er rief nach den Rebellen sein, er rief zu sich die Führer: „Gefallen unsre Brüder sind, zersprenget unsre Krieger, nehmt eure Flinten drum zur Hand, die Säbel an die Seite, denn heute sind geboren wir, heut’ soll uns Rettung werden, wir wollen sterben allzusamm’, den Kotayia zu fangen.“ Drauf schwang er sich hinauf auf’s Pferd, er zückte seinen Säbel, die Schanzen nun durchbrach er schnell, bis wo die Herberg’ stehet; da schossen Kugeln sie auf ihn, die Türken und die Griechen, und bitter seufzend liess er laut ertönen seine Stimme: „Wo bist du, Kostas Botzaris und du, Kitzos Tsavellas? Verschonet mir die Türken nicht und lasst den Mut nicht sinken, dass nicht zu Grund’ die Christen geh’n, lasst uns in Schutz sie nehmen. Ich selbst geh’ nach Koluri hin, zum heiligen Dimitri, denn trefflich sind die Aerzte dort, vielleicht dass sie mich heilen; doch wenn ich, Griechon, nimmer kehr’, dann wollet mir verzeihen.“ Die Hauptleut’ und die Krieger sein, sie weinen um ihn alle, die Armen doch am meisten noch, die Waisen sind geworden. Phlessas. (Legrand Nr. 76.) Des Phlessas Mutter sitzet hoch auf Boliani’s Felsen, sie schauet nach den Hügeln hin, sie forschet aus die Yögel: „Ihr Vöglein, Nachtigallen mein, so ihr die Luft durchsegelt, habt ihr den Priester Phlessas nicht, den Hauptmann nicht gesehen?“ Er überstieg das Hügelland, passirt’ Suloims Dörfer, und was nur auf den Hügeln wohnt, nahm er zu Pallikaren, und wol an die dreitausend Mann bracht’ er um sich zusammen. Yor ihm gelagert, mahnt er sie wie Yater oder Mutter: „Ihr Kinder, vorwärts, lasset uns nach Neokastro eilen, die Araber, den Lumpenpack, wir wollen sie bekriegen; und schaff’ ich euch nicht Gold zu Häuf’, soll ich nicht Phlessas heissen.“ Es sprach zu ihm Kephalas drauf, es spricht zu ihm Kephalas: „Besetzt ist Neokastro schon von Arabern aus Kairo.“ „Kephalas, still, sag solches nicht und sprich nicht solche Worte, dass unsre Obern hören nichts und uns den Sold nicht zahlen, damit die Truppen hören nichts und uns nicht Hilfe senden, dass meine Kinder hören nichts und nicht den Mut vorlieren.“ Der Priester Phlessas redet noch, or hat noch nicht geendet, von zwanzigtausend Arabern sind sie bereits umringet. „Ihr Kinder, schlagen wir uns durch nach Erimomaniati!“ Und jetzo müssen kämpfen sie, vom Morgen bis zum Abend. Es lässt sich hören Ibrahim, er ruft zum Priester Phlessas: „Du, Phlessas, auf! ergib dich mir mit doinem ganzen Heere!“ „Ich fürchte dich nicht, Ibrahim, du machst mir wenig bange, es bringen Schutz und Hilfe mir Kolokotronis Schaaren.“ Die Araber, sie dringen an wol gegen Wall’ und Schanze, doch Phlessas lasset hören sich, er rufet seinen Kriegern, und diese schwingen schnell das Schwert und hau’n sich durch die Feindo. Da fallen bittre Flintenschüss’, sie sind in Gift getränkot, und Phlessas ist dem Tod geweiht, er selbst und auch Kephalas. Ihr Freunde alle, weinet laut, ihr Feinde, könnet jubeln. Elias Mauromichalis. (Legrand Nr. 77.) Die ganze Welt hat Sternennaeht, die ganze Welt hat Sonne, auf Egripos, dem armen Land, allein liegt dichter Nebel. Des Fürsten Sohn, er kam dahin, den Krieg dort zu entzünden; er kam dahin, er schloss sich ein wol in Karystos Mühle, und kämpfte zehen Tage lang mit ihnen, mit den Türken, wol ohne Wasser, ohne Brod, von nirgends winkt’ ihm Hilfe. Da kam ein türk’scher Edelmann und sagte zum Elias: „Elias, du, ein Pallikar, was kämpfst du nicht als solcher?“ Da schwingt Elias hoch sein Schwert, durchbricht der Feinde Reihen, haut nieder zehn der Türken gleich und kehrt zurück zur Mühle. Doch eine Flint’ verwundet ihn, die eine Hand ihm raubet, und bitter seufzend lässt er laut ertönen seine Stimme: „Wo seid ihr, Pallikaren mein, wo seid ihr doch, Spartaner? 0 sehet, wie ein Türke mich getödtet mit der Flinte! Ist nirgends denn ein Vögelein, sind nirgends denn zwei Schwalben, die hin zu meinem Oheim geh’n, dem armen Kyriakulis, damit man bringe Hilfe mir, vielleicht mich auch befreie?“ Yergiesset Thränen, Freunde sein, ihr Feinde möget jubeln, getödtet ist des Fürsten Sohn, der tapfre Pallikare. König Otto. (Legrand Nr. 81.) Gekommen ist der König jetzt, anjetzt ist Otto kommen, der Himmel lächelt freudiglich, in Blumen prangt die Wiese. Drum flieht, ihr Capitäne, jetzt und flieht, ihr Pallikaren, denn nimmer führt das Regiment der alte Yater Jannis; gekommen ist der König jetzt, gekommen ist der Franke. König Otto. (Legrand Nr. 84.) „Du Rebhuhn aus Moreas Gau’n, ich will dir etwas sagen: Den Klepten all’ bring’ meinen Gruss und ihm, dem Schmied Jannakis, sich ruhig halten heisse sie und nicht als Räuber streichen; g jetzt ist vergangnes Jahr nicht mehr, der Gouverneur ist nimmer, ein König ist gekommen jetzt, ein Fürst aus Baierns Gauen, Gerichte setzet dieser ein und straft die Klephtenführer.“ Strip h tombola s. (Legrand Nr. 85.) Der Hühnchen dreie sassen einst an sonndurchwärmtem Orte, mit Klauen, die so rot wie Blut, mit Flügeln blutgefärbet; in Jammertönen sprachen sie, sie sprechen laut im Jammer: „Welch’ Unglück ist geschehen doch, sagt an mir, in Levidi?“ „Umzingelt ist Striphtoinbolas von neumnaltausend Türken; drei Tage kämpfet er hindurch, drei Tage und drei Nächte, wol ohne Wasser, ohne Brod, ohn’ eine Flintenkugel.“ Und eine Türkenmaid, sie rief heraus aus ihrem Fenster: „Lasst ab vom Kampfe, Türken ihr, lasst ruhen doch die Flinten, dass sich zu Boden leg’ der Staub, dass sich das Heer kann zählen; ich will mit Gold beschenken euch, mit Silber euch beladen und wenn das Geld nicht rettet mich, verkauf’ ich meine Kleider“ Das Türkenheer zählt dreimal sich, es fehlen dreimaltausend, die Armatolen zählen sich, nur drei der Tapfern fehlen. Kapodistria’s Ermordung. (Legrand Nr. 86.) Entsetzet euch, ihr Himmel mein, brecht aus in Thränen, Christen, ihr Yögelein, o singet nicht, verstummt, ihr Nachtigallen! Ein Sonntag ist gekommen einst, ach! wär’ er nie gekommen, da macht’ sich auf der Gouverneur, er wollt’ zur Kirche gehen. Als er gekommen war zum Tor und sich zum Kniefall beugte, da fielen ihn Konstantis an und Georgis aus der Maina, zwei Bey’s, wol mit Pistolenschuss und giftgetränktem Dolche. Er schrie und wollte sprechen dann, doch wollt’s ihm nicht gelingen, ein Blutstrom kam aus seinem Mund, und Gift von seinen Lippen; die Zunge sein könnt’ seufzen nur, der Nachtigall vergleichbar: „Wo bist du, Bruder Augustin, mein vielgeliebter Bruder? Bringt diese Mär’ ins Frankenland und bringet sie den Russen, ein neuer Fürst, so bittet sie, er mög’ nach Hellas kommen.“ Und ein Courrier ward abgeschickt, die Botschaft zu verkünden. Da sagte denn Nikolaos, der Kaiser aller Reussen: „Nun bringet, ihr Hellenen, mir, nun bringt mir gute Kunde, erzählt vom Gouverneur mir was, von ihm, der euch gebietet!“ „Wer hat den Mut zu künden dir’s, den Mut dir’s anzuzeigen? es haben zwei Mainoten-Bey’s den Gouverneur ermordet.“ Als diess vernahm Nikolaos, der Kaiser aller Reussen, da rüstet’ er drei Flotten aus, zu segeln nach Morea, auf dass die Maina werd’ verheert, durch Brand zerstört Morea. Nach Russland’s Norden giengen jetzt viel Briefe, voll von Bitten: „0 Herr! lass weichen deinen Zorn! dem armen Land sei gnädig! Nicht tragen Schuld die Griechen ja und nicht die armen Leute, die Schuld trifft jene, die von Neid und die von Zwietracht leben. Man hielt ihn hoch in Ehren stets wie einen schönen Garten, die arge Zwietracht aber hat das Leben ihm genommen.“ Die Kirchen weinten um ihn all’, es weinen alle Klöster, es weineten die Schulen auch sammt den verwaisten Kindern. Denn selbst von Kairo führte er die Kinder weg und Mütter, hat sie erlöst vom Sklavenjoch, mit Freiheit sie beschenket. Helene Botzaris. (Chasiotis, avXloyy) dt](iotixav aGfiärav, pg. 102.) Die Hauptmannsfrauen allzusamm, sie mit den schwarzen Augen, hat man gebeugt in’s Sklavenjocli, zu Sklavinnen gemachet; die Tochter nur des Botzaris, Helen’ mit schwarzen Augen, ward nicht gebeugt in’s Sklavenjoch, zur Sklavin nicht gemachet. Fünf Türken machen Jagd auf sie und fünf der Janitscharen; Helene wendet sich und ruft, sie wendet sich und rufet: „Ihr Türken, müht euch nicht umsonst, verlieret nicht die Mühe, erzeuget hat mich Botzaris, ich bin des Markos Schwester, hab’ eine Damascenerflint’, hab’ silberne Pistolen und lebend falle niemals ich den Türken in die Hände.“ Veli-Pascha und die Kleplitenfrauen. (Chasiotis pg. 113.) Der Yöglein dreie sassen einst auf des Olympos Höhen, gen Jannina das eine blickt’, das zweit’ gen Katerina; das dritte aber, so das kleinst’, cs jammert laut und redet: „Welch’ Unglück hat uns heimgesucht, ach! uns, die armen Klephten, es schlug uns der Yeli-Pascha, er nahm uns unsre Frauen und führte sie nach Turnavo, nach Turnavo er sie führet. Es schreitet Liulaina voran, die Schwäg’rin nach ihr folget, und ganz zuletzt geht Kostaina, ihr Kindloin auf den Händen; ein Apfel ist sie, eine Eos’, ein Baum, der umgehauen. Da kommen Frauen, die sie seh’n, aus ihres Hauses Fenster: „Wer sind doch die, so in’s Serail, so nach der Pforte wandern?“ „Was sprechet ihr, o Frauen wol, was schauet ihr, o Frauen? Von Klephten sind wir Gattiunen, der Lazossöhne Weiber.“ Es steht an seinem Fenster auch der Pascha, der sie fraget: „Wo sind die Hauptleut’, sagt, ihr Frau’n, wo sind sie, eure Männer?“ „Sie sind auf des Olympos Höh’n, wo hoch Cypressen wachsen.“ „Die zweie bringt in strenge Haft, die zwei werft in den Kerker, doch sie, die schlanke Kostaina, wollt in den Harem führen.“ „0 lass mich, Herr, o lass mich doch zwei Worte mit dir reden, erlaub’, dass einen Schmerzensbrief ich schreib’ an Hauptmann Kostas: „Auf dem Olymp weilst, Kostas, du, wo hoch Cypressen wachsen, doch Kostaina in Turnavo in eines Türken Harem,“ Moros. (Jeannaraki, Kreta’s Volkslieder, Nr. 6.) Den Daphnifluss dort unten, wisst, den kleinen Fluss der Daphni, passierten einst der Türken viel, gar viele Janitscharen, und schleppten eine schöne Frau, es war des Moros Gattin. Sie kneipen sie und küssen sie, viel Hohn und Spott sie treiben; die Mutter folget hinterdrein, in Schmerzen aufgelöset. Doch Moros selbst weilt’ im Gebirg, war droben auf der Weide, als sich ihm zeigt’ ein Traumgesicht und einer zu ihm sagte: „Die Türken haben, Moros mein, dir deine Frau genommen, sie kneipen sie und küssen sie, viel Hohn und Spott sie treiben; es rufet laut die Gattin dein, dass du sie mögest hötren: 0 Moros, dass du sähest mich, dein Herz tat’ dir zerspringen!“ Und Moros stürzt’ vom Berg herab mit sechzig Pallikaren, er fand versteckt die Gattin sein, nahm wieder seine Schöne und eilte in den Kampf hinaus, den Säbel in den Händon. Wien’s Belagerung 168 3. (Jeannaraki Nr. 7.) Wer mag um Wien mich fragen, wer mag wissen, wie man die Stadt, die arme, tat beschiessen? Ein König, mutig, tapfer herschte dorten, sein Lob, es ward gesungen aller Orten. Gar schön war Wien, das arme, anzusehen, durch Kampf es drum der Türke woll’t bestehen. Zusammen lässt er kommen viele Heere, dass Wien, das arme, er durch Krieg versehrc: an siebenhunderttausend sich da schaaren, die Pascha’s nicht gezählt und Janitscharen, und hunderttausend, so des Siegs sich brüsten, die nicht verzeichnet in den Heereslisten. Sein Schloss verlässt der Hund, 1) er steigt zu Kosse, zu sehen manches hat er Lust, gar grosse. 1) Sultan, Drum ein Spazierritt wird von ihm gewählet, zugleich sei auch das mächt’ge Heer gezählet. An siebenhunderttausend sich da schaaren, die Pascha’s nicht gezählt und Janitscharen, und hunderttausend, so des Siegs sich brüsten, die nicht verzeichnet in den Heereslisten. Der Türke Kirchen, Klöster bracht’ zu Falle, die Christen fielen seinem Säbel alle. Der Feldherr *) Wien’s erhebet seine Stimme, dem Türken ruft er zu mit hellem Grimme: „"Was willst du, Türke, denn mit mir beginnen? Der Kinder Qual, kommt sie dir nicht zu Sinnen?“ „0 lass sich deinen Zorn, o Feldherr, legen, ich weiss, dass Furcht und Angst dein Herz bewegen; denn siebenhunderttausend sich da schaaren, die Pascha’s nicht gezählt und Janitscharen, und hunderttausend, so des Siegs sich brüsten, so nicht verzeichnet in den Heereslisten.“ „Auch ich hab’ Männer, jung und alt an Jahren, die in dem Waffendienste sind erfahren.“ Zur Schlacht der Feldherr zieht und schlägt die Schaaren, der Aga jammert laut der Janitscharen. „0 lege, Feldherr, leg’ den Säbel nieder, die Stadt zu Wien, sie sei dein Eigen wieder.“ Nannos. (Jeannaraki Nr. 22.) Es gieng der Nannos auf’s Gebirg, auf hohe Bergesgipfeln, und sammelt’ Räuber um sich her, Bulgaren, Albaneser, wol lauter Mora'itensöhn’, gar schmucke Pallikaren. Und wie sie nun versammelt sind, zu ihnen spricht er also: „Ihr Bäuberkinder, nun wolauf, wolan ihr, meine Kinder, wenn ihr nach Geld Gelüste trägt und wollet haben Kleider, so machet euer Herz zu Stahl, zu Eisen eure Füsse, damit wir dreier Tage Marsch in einer Nacht vollenden, dass wir das Haus der Nikolo nach kurzer Frist betreten, die Geld hat aus Walachenland und auch Zechinon, schwere.“ Sie machen jetzt ihr Herz zu Stahl, zu Eisen ihre Füsse, in einer Nacht vollenden sie den Marsch von dreien Tagen. „Becht guten Abend, Nikolo!“ — „Gott grüss euch, Pallikaren!“ „Nun bringe Brot und bringo Wein zur Speis’ den Pallikaren!“ Sie schlachtet ihnen Böcke zwölf und neun der jungen Kühe; es isst und trinkt der Pallikar, er singet schöne Lieder, er suchet auch nach vielem Geld, das er zu sioh kann stecken. Erwähnenswert ist (las in kretensisohen Liedern mehrfach vorkommende Wort xocroAaj (xöao/log) =» lat. consul, was im vorliegenden i’ulle nur „Feldharr'1 bedeuten kann. Boreas und der Ilirt. (Jeannaraki Nr. 107.) Herr Boreas verkündet einst hoch auf den Bergesweiden: „Ihr Hirten, treibt die Schafo ein, denn tüchtig werd’ ich schneien.“ Und wer von Hirten diess gehört, der trieb zu Tal hinunter; der Herr der Weiden nur allein treibt höher noch die Schafe. „Nicht furcht’ ich dich, Herr Boreas, lass du nach Lust nur schneien, die Widder sind drei Jahre alt und kräftig meine Böcke, die Schafe zählen schon ein Jahr, sie sind dem Schnee gewachsen.“ Zwölf Tage schneit’s ohn’ Unterlass, dass hoch der Schnee sich türmet; da wendet gegen Osten sich und schlägt sein Kreuz der Hirte: „Dem Schneesturm mach’ ein End’, o Gott, den Nebel lass zergehen, dass ich die Böcke suchen geh’, die Glocken ihnen nehme!“ Der Mäuler zwölf belastet man mit lauter schweren Glocken, und vierunddreissig andere, sie tragen kleine Schellen. Den Sohn gewahrt das Mütterlein, sie rauft sich ihre Haare. „0 Mutter, schweig’ und weine nicht und rauf’ dir nicht die Haare: sind todt der Schafe noch so viel, wir haben noch dreitausend.“ Die drei Waisen und das wilde Tier. (Jeannaraki Nr. 117.) Drei Waisenkinder brechen auf, zum Drachen hinzugehen, und ihre Mutter bitten sie, sie möge sie doch segnen: „Gib uns den Segen, Mütterlein, zum Drachen hin wir gehen.“ „Was für ein töricht Wort ist das, das sie zu mir jotzt reden, wie leicht doch frisst der Drache sie, wie leicht er sie verschlinget!“ „Gib uns den Segen, Mütterlcin, zum Drachen hin wir gehen.“ „Weil ihr nicht wollet stehen ab, so nehmet meinen Segen, er möge wandeln vor euch her, und ihr, ihr sollt ihm folgen.“ Sie gehen hin, sie gehen her, den Drachen sie nicht finden; sie setzen um zu ruhen sich, da kommt er angeschossen. Zween Bergen sind die Schultern gleich, dem Donner seine Stimme, dem Blitze gleicht’s und Hagelsturm, wie er heran sich nahet. Zu weinen fängt der ält’ste an, es bebt voll Angst der zweite, doch seine Stimm’ erhebet laut und schlägt ein Kreuz der jüngste: „Wolan! der Mutter Segen jetzt! schütz’ meine rechte Seite, dass ich nach meinem Pfeile greif’, nach ihm, dom allerbesten, dass ich den Drachen mache todt, der hin zur Quelle eilet.“ Cliaros und der Jüngling. (Joannaraki Nr. 142.) Ihr Herren, esst, ihr Herren, trinkt, doch ich will euch erzählen, anjetzt will ich erzählen euch von einem kühnen Helden, Ton einem Jüngling, den ich sah im Tal dea Weidwerks pflegen. Auf Hasen macht der Jüngling Jagd, er machet Jagd auf Gemsen, im Lauf holt er den Hasen ein, im raschen Sprung die Gemse, das Huhn mit buntem Federschmuck, er lässt es weit zurücke. Doch Charos kam herbeigeeilt, gar heftiglich erzürnet: „Hie Kleider lege, Jüngling, ab und wirf hinweg die Waffen, la&s’ kreuzweis binden dir die Händ’, dass deine Seel’ ich nehme.“ „Ith lege nicht die Kleider ab und auch nicht meine Waffen, lasa’ kreuzweis binden nicht die Händ’, dass meine Seel’ du nehmest. Ein Mann bist du, ein Mann bin ich und beide wackre Bursche, drun auf und lasse ringen uns auf erzbedeckter Tenne, danit die Berge bersten nicht und nicht zerreiss’ die Erde.“ Unc hin zum Kingkampf giengen sie auf erzbedeckter Tenne und neunmal warf des Jünglings Kraft den Charos hin zu Boden. Doih als es war das neuntemal, Charontas schwer erzürnte, bein Haupthaar er den Jüngling packt, zwingtauf die Knie’ ihn nieder, „lass’, Charos, meine Haare los und nimm mich bei den Armen, wi3 kräftig junge Bursche sind, das will ich dir dann zeigen.“ „Lh pflege bei den Haaren nur die Bursche all’ zu fassen, di3 schönen Mädchen und die Schaar der kampfbereiten Männer; ich fass’ auch bei den Haaren stets die Kindlein sammt den Müttern.“ Dor Solin der Witwe. (Jeannaraki Nr. 263.) Es tafelte der Witwe Sohn an marmelsteinerm Tische, von Golde seine Gabel war, von schwerem Gold der Teller, und Silberketten trug die Maid, so ihm des Weines schenkte. Doch eines Tages schreckerfüllt die Mutter zu ihm eilet: „Du tafelst, tafelst, lieber Sohn, bedränget von den Franken?“ „0 Mutter! geh’ und forsche doch, wie viele tausend kommen; sind ’s Zweimaltausend singe ich und trink’, wenn dreimaltausend; ist aber grösser ihre Zahl, dann sattelt mir den Rappen.“ „Ich gieng hinaus und sähe sie, doch kann man sie nicht zählen.“ „So sattelt mir den Rappen nur, der Gurt sei fest gebunden, ind gib mir, Mutter, auch das Schwert mit Konstantinos’ Bilde, lass ich den Kampf zu schauen geh’, den mir die Franken bringen.“ ,Mein Rapp’ mit schnellen Füssen du, mit Füssen windesschnelle, gerettet hast du mich gar oft aus Stürmen und Gefahren; md rettest du auch heute mich, will ich dich ganz vergolden; vm Golde lass’ ich machen dir die Hufe allo viere, vm meines Liebchens Ringeloin dio Bügel und die Zäume.“ Zim Anfang mäht er tausend gleich, zuletzt zweitausend nieder, urd wie er neu nach Köpfen späht, ist niemand mehr zu finden als nur der Polytrichelos, von einer Bank geborgen. Selon hebt er seine Hand empor, das Haupt ihm abzuschlagen, dodi sieh! der ganze Himmel bebt, die See fängt an zu brüllen und eines Engels Stimme dröhnt herab von Himmels Höhen: „La?s’ ab, o Sohn der Witwe du! es ist der Welten Wille, gebtbet hat der Himmel ja, es hat das Meer gebrüllet,“ Ich komm’ vom Berg, du fragst mich nicht, was ich alldort gesehen? Es kämpft ein Hirt den Todeskampf inmitten seiner Lämmer. Die Schäflein, so nur erst ein Jahr, und all die Lämmlein weinen, ein Widder nur mit schwarzem Aug’, er schickt sich an zum Tanze: „Lasst sterben ihn, er mag als Frass den Hunden immer dienen; er schlachtete die Mutter mein, verspeiste sie als Braten, er hat sich meine Brüderchen als Speise zubereitet; auch euch bedroht der Todesstoss von seiner Hand, ihr Armen!“ Da spricht zu ihm der junge Hirt, er spricht’s im Todeskampfe: „Du schwarzgeaugter Widder, wart! sollt’ ich gesund noch werden, als Strafe will ich allsogleich dein Lämmlein von dir nehmen.“ Scliwalbenlied. (Passow, carmina popularia, Nr. 305.) Schwälblein kam geflogen her, ist gezogen übcr’s Meer, hat ein Nestchen sioli gebaut, sass darin und sang so laut: „März! der uns nur Schnee beschert, Hornung! wo nur Kegen währt, der April, die Wonnozeit, naht und nimmer ist er weit. Hört man doch der Yüglein Schall, Bäume blühen überall, Henne fängt zu glucken an, legt schon Eier dann und wann; Heerden richten ihren Lauf zu den Bergeshöh’n hinauf, Zicklein hüpfen freudiglich, nähren von den Blättern sich. Tier und Mensch und Vogel singt, wie ’s ihm aus dem Herzen dringt; denn das Eis ist jetzo fort und der Schnee und kalte Nord. März! der durch den Schnee nur blickt, Hornung! der uns Schmutz nur schickt, schön April ist kommen schon: Hornung! März! macht euch davon.“ Dr. A. Luber, B. SchulnacMchten. L FniU k Lehrkörpers mi Fachenrertlieilug. a) am Gymnasium: 1. Director Theodor Pantke, fachmännisches Mitglied des k. k. Landesschulrathes für Görz und Gradišča, weltlich, lehrte Latein in VI. wöchentlich 6 Stunden. 2. Professor Josef Frapporti, Doctor der Philos. und Lic. der Rechte, emer. Gymnasialdirector, Besitzer der goldenen Medaille für Kunst u. Wissenschaft, weltlich, lehrte Italienisch in II. bis VIII., Geschichte u. Geographie in VI., zusammen 13 Stunden. 3. Professor Dr. Gregor Tušar, Weltpriester, Classenvorstand der III., lehrte Latein in dieser Classe, Latein und Griech. in V., zusammen 17 St. 4. Professor Franz Iiafner, weltlich, lehrte ^Geschichte und Geographie in III., IV., VII. u. VIII., Sloven. in III. u. IV., zusammen 17 St. 5. Professor Matthäus Lazar, weltlich, lehrte Naturgeschichte in I. A u. B, II., III. (im 1. Sem.) V. und VI., Physik in III. (2. Sem.) u. IV., zusammen 15 Stunden. 6. Professor Andreas Marušič, Weltpriester, Mitglied des k. k. Landesschulrathes für Görz und Gradišča, Exhortator am Obergymnasium, ertheilte Religionsunterricht in allen Classen des Gymnasiums je 2 Stunden, zusammen 20 Stunden. 7. Professor Josef Culot, weltlich, k. k. Bezirksschulinspector, Classenvortsand der IV., lehrte Lat. u. Deutsch in dieser CI., Italienisch in I. A, und im Freicurs, zusammen 13 St. 8. Professor Adolf Baar, weltlich, Classenvorstand der VI., lehrte Griechisch in dieser Classe, 5 Stunden, versieht nebenbei unentgeltlich die Geschäfte eines Custos an der hiesigen Studienbibliothek. 9. Professor An ton San tel, weltlich, Classenvorstand der VIII., lehrte Mathem., Physik u. philos. Propädeutik in VII. u. VIII., Mathem. in VI., zusammen 19 St. 10. Professor Friedrich Simzig, weltlich, Classenvorstand der II., lehrte Lat. u. Deutsch in dieser Classe, Griechisch in VIII., zusammen 17 Stunden; derselbe verwaltete überdies die Gymnasialbibliothek. 11. Professor Gabriel Mitterstiller, weltlich, Classenvorstand der VII., lehrte Lat. u. Griech. in dieser Classe, Latein in VIII., zusammen 14 Stunden. 12. Professor Dr. Alois Luber, weltlich, Classenvorstand der V., lehrte Deutsch im Obergymnasium, Geschichte und Geographie in V., zusammen 16 Stunden. 13. Gymnasiallehrer Johann Jenko, weltlich, Classenvorstand der I. B, lehrte Lat. u. Deutsch in dieser Classe, Slovenisch im Ober-gymnas., zusammen 18 St. (im 1. Sem. nur 16 St., weil das Slovenische der V. u. VI. contrahiert war.) 14. Supplent August Škraba, weltlich, approbiert für classische Philologie, Classenvorstand der I. A, lehrte Lat. u Deutsch in dieser Classe, Griechisch in III., zusammen 17 St. 15. Supplent Gustav Novak, weltlich, approbiert für Mathem. u. Pysik, lehrte Mathem. in den unteren Classen bis inclus. Y., zusammen 19 St. 16. Supplent Franz Vodopivec, weltlich, approbiert für Geschichte, Geographie und Slovenisch, lehrte Geographie in I. Au. B., Geschichte u. Geographie in II., Slovenisch in I. B, II. u. im slov. Freicurse, vom Dezember an Deutsch im III., zusammen 19 Stunden. 17. Supplent Robert Drexl, weltlich, vertrat in den ersten zwei Monaten den damals noch in Gradišča amtierenden Bezirksschulinspektor Professor Culot mit Lat., Griech. u. Deutsch in der IV., Deutsch in III.; nach dessen Wiedereintritt in den Lehrdienst behielt er mit Bewilligung des k. k. Landesschulrathes den griech. Unterricht in IV. bei. b) an der Vorbereitungseiasse: 1. Director Pantke, wie oben a) 1. 2. Religionslehrer Josef Marušič, Weltpriester, Katechet an der k. k. Lehrerinuen-Bildungsanstalt, Director des f. e. Werdenbergschen Knabenseminars, Professor der Katechetik u. Pädagogik im f. e. Centralseminar, Exhortator am Untergymuasium, ertheilte 2 Stunden Religionsunterricht wöchentlich. 3. Fachlehrer Anton Skubin, weltlich, lehrte Deutsch, Rechnen, Kalligraphie und Zeichnen, 20 Stunden wöchentlich. 4. Turnlehrer Alois Kur šen, weltlich, k.k. Uebungsschul-Un-terlehrer, leitete in den Sommermonaten die Turnübungen in wöchentl. 2 Stunden. II. Lelnnfinimg. Vorbcreitungsclasse. Religion, 2 St: Veliki Katekizem ali kerš. kat. nauk. Deutsche Sprache, 10 St.: Grammatik: die regelmässige Formenlehre ; Satzlehre: Der einfache nackte und erweiterte Satz; Begriff des zusammengesetzten Satzes. Memorieren und Wiedererzählen ausgewählter Stücke aus dem Lesebuche. Wöchentlich eine Ilaus- und eine Schularbeit. Rechnen, 5. St.: Die 4 Grundrechnungen in einnamig benannten ganzen Zahlen; Decimaibrtiche; Maasse u. Gewichte. Schönschreiben, 3. St.: Deutsche Current - und lateinische Cursiv-schrift. Zeichnen, 2 St.: Arten der Linien, Winkel, Drei - Vier - und Vielecke nebst der Kreislinie. Darstellen einfacher Figuren im Quadrate u. im Kreise. Turnen (bloss im Sommer), 2 St.: Ordnungs- u. Freiübungen; Freispringen ; leichte Stütz- und Hangübungen am Barren und am Reck; Turnspiele. Erste A und B Classe. Religion, 2 St.: Katechismus — in zwei sprachlich gesonderten Abtheilungen. Abth. A mit ital., Abth. B mit slov. Unterrichtssprache. Für 2 Schüler der A Abth. deutsche Unterrichtssprache. Latein, 8 St.: Regelmässige Formenlehre, eingeübt an den entsprechenden Beispielen aus dem Uebungsbuche. Memorieren von Vokabeln. Wöchentl. eine Schularbeit. Deutsch, 4 St.: Formenlehre: Behandlung des Verbs; Syntax: der einfache erweiterte Satz. Lectüre aus dem Lesebuche: Memorieren und Vortragen poetischer und prosaischer Stücke aus demselben. Orthographische Uebungen. Wöchentlich eine schriftliche Arbeit. Italienisch, 2 St.: Delle parti del discorso, specialmente del verbo de-bole e forte; lettura di pezzi scelti dalla prima parte del libro di lettura, esercizi di memoria; 2 componimenti al mese. Slovenisch, 2 St.: Oblikoslovje, čitanje iz berila, deklamovanje malih pesnij. Vsak mesec dve nalogi. Geographie, 3 St.: Elemente der mathematischen u. politischen Geographie aller fünf Erdtheile. Mathematik, 3 St.: Die vier Rechnungsarten mit unbenannten u. benannten ganzen Zahlen, gemeinen u. Decimalbriichen. Theilbarkeit der Zahlen. — Linien, Winkel, Dreiecke. Naturgeschichte, 2 St.: Zoologie: Säugethiere, Insekten und andere wichtigere wirbellose Thiere. Zweite Classe. Religion, 2 St.: Liturgik (Erklärung der gottesdienstlichen Handlungen der kathol. Kirche) — sprachlich gesondert wie in der ersten Classe. (Für 5 Schüler der italienischen und 1 Schüler der sloven. Abth. deutsche Unterrichtssprache). Latein, 8 St.: Ergänzung der regelmässigen Formenlehre durch Hinzufügen der Unregelmässigkeiten in Declination und Conjugation. Das Unentbehrlichste aus der Casus,- Modus- und Tempuslehre. Acc. c. Inf. und Ablat. absol. Uebersetzung der einschlägigen Stücke aus dem lat. Uebungsbuche. Monatlich zwei Schularbeiten. Deutsch, 4 St.: Formenlehre: Starke u. schwache Conjugation u. Declination, Syntax: Der zusammengesetzte Satz. Lectüre aus dem Lesebuche: Memoriereil und Vorträgen poetischer und prosaischer Stücke aus demselben. Orthographische Uebungen. Monatlich zwei schriftliche Arbeiten. Italienisch, 2 St.: Ripetizione delle regole principali deli’ etimologia. — Sintassi: Uso dei pronomi. Ortoepia ed Ortografia. — Lettura di alcuni brani scelti dalla parte II. del libro di lettura. Due elaborati al niese. Slovenisch, 2 St.: Sklanja in sprega; imenitniša pravila iz skladnje, — čitanje iz Cvetnika II —deklamovanje pesnij. Vsak mesec po dve nalogi. Geographie und Geschichte, 4 St.: Politische Geographie von Asien und Afrika. Vertikale und Horizontale Gliederung Europas. — Spe-cielle Geographie der südlichen u. westlichen Länder Europas. — Geschichte des Alterthums. Mathematik, 3 St.: Einfache Verhältnisse und Proportionen, Regelde-tri, Procentrechnung. Münz, - Mass-und Gewichtskunde. — Eigenschaften, Construction und Grössenbestimmuug geradliniger Figuren, Verwandlung und Theilung derselben. Naturgeschichte, 2 St.: Im 1. Sem.: Zoologie, Vögel, Reptilien, Amphibien u. Fische. — Im 2. Sem.: Botanik. Dritte Classe. Religion, 2 St.: Geschichte der Offenbarung des alten Bundes. Latein, 6 St.: Casuslehre. Schriftl. u. mündl. Uebersetzungsübungen. Memorabilia Alexandri Magni I, VIII, IX, XII. Corn. Nep. Miltiades, Themistocles, Aristides, Pausanias, Alcibiades, Epaininondas. Wöchentlich eine schriftl. Arbeit. Griechisch, 5 St.: Regelmässige Formenlehre bis zu den Passivstämmen der Verba auf ai. Schriftl. u. mündl. Uebersetzungsübungen. Monatlich zwei schriftl. Arbeiten. Deutsch, 3 St.: Satzlehre beendet. Lectüre nach dem Lesebuche, Memorieren und Vortragen poetischer und prosaischer Stücke aus demselben. Monatlich 2 schriftl. Arbeiten. Italienisch, 2 St.: Esercizi su brani scelti dalla III. parte del libro di lettura; resocouti orali mensili sulle letture domestiche. Due compo-nimenti al mese. Slovenisch, 2 St.: Ponavljanje oblikoslovja, sosebno glagola, predlog, prosti stavek, skloni. Deklamovanje čitanje iz Janežič - evega cvetnika II. del. Dve nalogi na mesec. Geographie und Geschichte, 3 St.: Das nördliche und östliche Europa; Deutschland; Amerika und Australien. — Geschichte des Mittelalters. Mathematik, 3 St.: Die vier Rechnungsarten mit algebraischen Ausdrücken und Potenzen; Quadrat -und Kubikwurzel; Permutatioiien. Kreislehre. Construction der Ellipse, Hyperbel und Parabel. Naturgeschichte, nur im ersten Semester, 2 St.: Mineralogie. Physik, nur im zweiten Semester, 2 St.: Einleitung, Schwere, Wärme und chemische Erscheinungen, Vierte Classe. Religion, 2 St.: Geschichte der Offenbarung des neueu Bundes. Latein, 6 St.: Tempus- und Moduslehre. Hauptpunkte der Prosodie u. Metrik. Caes. de bello Gali. V, VI. — Aus Ovids Fasti: Arion, Tarquinius zu Gabii, aus den Motam.: Philemon u. Baucis, Orpheus u. Eurydice. Monatlich zwei schriftl. Arbeiten. Griechisch, 4 St.: Vom regelmässigen Verbum der Perfectstamm und die Passivformen, dann die Verba auf pi und die unregelmässigen Verba. Monatlich zwei schriftl. Arbeiten. Deutsch, 4 St.: Brief - und Geschäftsstil; das Wichtigste aus der deutschen Metrik. Lectüre aus dem Lesebuche, Memorieren und Vorträgen poetischer und prosaischer Stücke aus demselben. Monatlich zwei schriftl. Arbeiten. Italienisch, 2 St.: Lettura e studio dei Promessi Sposi del Manzoni. Due componimenti al mese. Slovenisch, 2 St.: Skladnja — osnovne stvari iz metrike in prozo-dije, opravilna pisma — Veliki Cvetnik — Deldamovanje. — Vsak mesec po dve nalogi. Geographie und Geschichte, 4 St. i Geschichte der neueren u. neuesten Zeit mit besonderer Rücksichtnahme auf österr. Geschichte. Geographie der österr. - ungarischen Monarchie. Mathematik, 3 St.: Gleichungen des ersten Grades mit einer und zwei Unbekannten. Zusaminengesezte Regeldetri, Termin, - Gesellschafts -Alligations, - Kettenrechnung, Zinseszinsrechnung. — Stereometrie. Physik, 3 St.: Mechanik, Magnetismus, Elektrizität, Akustik u. Optik. Fünfte Classe. Religion, 2 St.: Die kathol. Glaubenslehre (1 Thl. allgemeine). Latein, 6 St.: Livius XXI, XXII c. 1—14. Ovid. Metam. II, 1 - 366, III, 511 - 733, V, 294 - 571, 612 - 678. Monatlich drei schriftl. Arbeiten. Griechisch, 5 St.: Casuslehre und Präpositionen. Aus Schenkels Chrestomathie : Xenoph. Cyrop. III, IX, XVI. Anab. I, II, III. Memorab. I. c. 2, 1 - 11, 49 - 55, 62 - 64. II. 1, 21 - 33. Homers Ilias I. II. u. VI. Monatlich eine Schularbeit. Deutsch, 3 St.: Grundzüge der deutschen Metrik u. Poetik. Epische, lyrische, dramatische, didaktische u. vermischte Dichtungsarten. Grundzüge der Stilistik. Declamationsübungen. Monatlich eine schriftl. Hausoder Schularbeit. Italienisch, 2 St.: Studio sui primi dieci canti della Gerusalemme li-berata del Tasso; esercizi di stilistica. Un compimento al mese. Slovenisch, 2 St.: Kulturna zgodovina in narodno pesništvo slovansko > nauk o pesnistvu. (Prim. VI.) — Ponavljanje slovnice, deklamo-vanje; vsak mesec ena naloga. Geschichte u. Geographie, 4 St.: Geschichte des Alterthums bis auf Augustus mit Vorausschickung der bezüglichen geographischen Daten, Mathematik, 4 St.: Die vier Rechnungsoperationen mit allgemeinen und besonderen Zahlen. Zahlensysteme überhaupt und das decadische insbesondere.] Theilbarkeit der Zahlen. Brüche, Verhältnisse, Proportionen. — Planimetrie. Naturgeschichte, 2 St.: im 1. Sem. Mineralogie und Geognosie; im 2. Sem. Botanik in enger Verbindung mit der einschlägigen Paläontologie und einer kurzen Skizze über die geograpische Verbreitung der Pflanzen. Sechste Classe. Religion, 2 St.: Die kathol. Glaubenslehre (2. Thl. besondere). Latein, 6 St.: Sali, bellum lug.; Verg. Aen. I. II. VI. Grammat.-stilist. Uebungen. Monatlich drei schriftliche Arbeiten. Griechisch, 5 St.: Homer’s Ilias IX. X. XIII. XIV.; Herodot. VII. Casuslehre, Pronomen, Artikel. Monatlich eine Schularbeit. Deutsch, 3 St.: Literaturgeschichte von den ältesten Zeiten bis Wieland. Entsprechende Lectüre aus dem Lesebuche. Monatlich eine schriftl. Haus-oder Schularbeit. Italienisch, 2 St.: 1’insegnamento fu dato agli študenti di questa cl. insieme a quelli della V. Slovenisch, 2 St.: Kulturna zgodovina in narodno pesništvo slovansko; nauk o pesništvu. (Prim. V.)—Slovenske narodne pesmi posebej; narodne pesmi druzih narodov; branje iz Cvetnika; deklamovanje; vsak mesec ena naloga. Geschichte u. Geographie, 3 St.: Die römischen Kaiser. Das Mittelalter mit steter Bezugnahme auf die einschlägigen geograph. Daten. Mathematik, 4. St.: Die Lehre von den Potenzen, Wurzeln und Logarithmen. Gleichungen des ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannten. Stereometrie und Trigonometrie. Naturgeschichte, 2 St.: Zoologie mit Inbegriff der einschlägigen Paläontologie. Siebente Classe. Religion, 5. St.: Die christkathol. Sittenlehre. Latein, 5 St.: Cic. orr. in Catilinam I. u. pro S. Roscio Amerino. Vergil. Aen. III. IV.—Stilistische Uebungen. Monatlich zwei schriftl. Arbeiten. Griechisch, 4 St.: Hom. Odyss. VI. VII. VIII. IX. Demosth. Reden xccrä £-Oi03 MQCOCO)h 00 Ü0 to ga OJ I 00 ift- OJ os 03 o< '-‘l—IOi-'tOtOlOCOl—' W03000)tJl«DCOlf>-0' t0tOtOf00Stf>-rf^0303 ■— O —I 05 00 «5 '<—• 05 I—‘ -.1 O O 00 >f*- o> ü< 00 tO 50 H*- 03 to 05 05 co to CO^tOjO 03 tO | I I -4 0\ 03 to I I I I II I 03 IJJJ I lllll I I h--i—* i—ihWWMh1 tO H-* ^ H* CO ^ -1 Ql I I I to W -q C> rf»- CO I i I I >► I -I 05 03 03 03-) OOmi» » fll M f W to Wlolo I-1 M tf^oo-aiocotoiot-oics tO to I MW OT QT OI 03 N) to -a © >»*■ oS o o C1 a s s e. am Beginne des Schuljahres zusammen Stadt Görz *ri Küstenland o -1 CD ö andere Länder (D P N röm.-kath. W (TD a m evangelisch 0Q# rr mosaisch O C3 Ä italienisch ert ^ ? f= p 2 o «7* >-s u- es slovenisch fl* ca x % deutsch CD 7 fl fl Cf? magyarisch. Cb Ä o to co 4— 9' s -1 ausgedrückl Jahren tr< CD er CD D 03 P c- et n o> ca 5* ca fl fl t» ca fl" c» CJD » 63- S e-d. P ö- »-8 Cß (X et* i—* co to o to D CD •-* to to to co C ca Ms Hj (6 63 c+ « 6T ca Cß ca er ss» ca Vorzug 1. Classe Interims-Zeugnis 2. Classe 3. Classe ungeprüft 5 2. ST <5' ►o er Voizug 1. Classe 2. Classe 3. Classe SB. *2 S* zusammen *2 2. f° M d?* i > p2.w 3 » » S* l 5 » o ’p-S'* i it 2 a, i # B j1 PS” 0 oo 5* So G ^ ö S iS*®? ! 5 \ ^ n" ©’ S, 5‘ 0 P »Wa 1 i p CfO* tj o re r1 ■ VI. STATISTISCHE NOTIZEN. a) Schüler. b) Schulgeld, Stipendien. Schulgeldertrag a) am Gymnasium: C1 a s s e Schulgeld zahlten Von der Zahlung befreit | Vor dei Zahlung abgegangenj Schulgeld zahlten Von der Zahlung befreit | Vor der Zahlung abgegangen| Stipendisten Zöglinge des fe. Werdenberg-schen Knabenseminars ganze I jhalbe ganze halbe cn cs « Das öffontl Schülor u. Privatist. im am SohluKHü dos II. Semestors i. 1 II. s e m e s t e r I.A 28 3 12 2 30 1 10 2 I.B 18 2 24 — 16 3 19 6 — II. 22 3 29 2 24 — 27 3 3 5 III. 22* 5 29 3 24 — 29 3 3 11 IV. 10 5 21 — 10 2 24 1 5 6 V. 7 — 22 — 8 — 22 — 10 11 VI. 7 1 20 — 12 1 15 1 6 7 VII. 7 1 12 1 6 — 14 — 4 6 VIII. 9 — 13 — 12 — 10 — 4 4 Zusam- 130 20 182 8 142 7 171 16 35 50 Vorb-Cl. 20 261 12|— 120 10 25 — I. Semester: II. fl. 1112 - 1164 Zusammen fl. 2276 l) an der Vorber.-Classe: I. Semester: II. fl. 165 » 125 Zusammen fl. 290 Totalsumme des eingehobenen Schulgeldes: fl. 2566 Stipendienbetrag im ganzen Schulj. . . fl. 4632.03 *) Einer von diesen Schülern, der von Wien kommend hier später eintrat, hatte das Schulgeld sohon dort gezahlt. 0 Em-Wnng im MttiBgsjab A. Einnahmen. a) vom hohen Aerar : für Regie-Auslagen...............................................fl. „ das physikalische Kabinet.......................... . . . „ „ „ naturhistorische „ ................................. „ Erhaltung des botan. Gartens...................................„ „ Turngeräthe...................................................... b) von den Schülern: Aufnahmstaxen von 98 Schülern a fl. 2.10............................. Lehrmittelbeiträge von 328 Schülern ä 1 fl.........................„ für verkaufte Programme (Schulnachrichten).........................„ c) Kassenbestand vom Venvalt.-J. 1877 „ 600.00 210.00 105.00 50.00 75.00 205.80 328.00 26.20 89.74 Zusammen „ 1689.74 B. Ausgaben. Für Regie - Auslagen................................................fl, 626.20 „ das physikalische Kabinet........................................... 210.00 „ „ naturhistor. „ „ 105.00 „ Erhaltung des botan. Gartens..................................... 50.00 „ Turngeräthe.......................................................... 75.00 „ geographische Karten.............................................. 66.10 „ die Lehrer-u. Schülerbibliothek................................. 161.58 Zusammen „ 1293.88 C. Bilanz. Summe der Einnahmen.............................fl. 1689.74 „ „ Ausgaben...............................„ 1293.88 Blieb Kassenbestand für das Verwalt.-J. 1879 „ 395.86 d) der Unterstützungsfond (Graf Gyulai-Fond) besass am Schlüsse des Schuljahres 1878 nach dem Ausweise im vorjfthr. Programme 2600 fl. Papierrente, ein 1860er Loos zu 100 fl., ein Sparkassa-buch mit der Einlage von fl. 68.84 und einen baren Kassarest von fl. 22.40. Im Laufe des Schuljahres 1878/9 hatte der Fond a) Einnahmen Obigen Kassarest in Barem..........................................fl. 22.40 Sieben Zeugnisduplikate ä 1. fl..................................„ 7.— Zinsen der Werthpapiere im Novbr.................................„ 56.60 » » n n Mai..................................„ 56.60 Beitrag des Lehrkörpers..........................................„ 50.38 Beiträge der Schüler u. zw. VIII. Classe: Cumar, Reggio, v. Schiwizhofen je 1. fl., ein Ungennanter 5 fl............................................„ 8.— VII. CI. Calice Heinrich und Georg je 1 fl., v. Leitgeb 50 kr. „ 2.50 VI. CI. v. Ritter 5 fl., Conte Baldasseroni, Platzer, Lovisoni je 1 fl., Smreker 30 kr........................................„ 8.30 V. CI. Graf Coronini 5 Ü., Graf Attems, Sbish., Schaffenhauer, Ziegler je 1 fl., Suppanzigh 50 kr.............................n 9.50 IV. CI. Blasig, Freiherr v. Lempruch, Ritter v. Marquet, Pon- toni je 1 fl., Pavletič 50 kr., Defranceschi u. StrausgitI je 20 kr.......................................................„ 4.90 III. CI. Freiherr v. Schönberger 2 fl., Ritter v. Wiedemann 4 fl., Buffa, Gatti, Lovisoni, Graf Manzano je 1 fl., Candido und Morpurgo je 50 kr............................................»11.— II. CI. Dolschein, Franzoni, Luzzatto, Pflanzer je 1 fl., v. Flego, Heinzei, Morpurgo, Pitacco, Rajakovich je 50 kr., Spangaro 10 kr..................................................n 6.60 I. B CI. Spongia 50 kr., Cibej 40 kr., Hrast, Križman je 30 kr., Ferjajičič, Kodermac, Trebše, Vidmar Jos., Štolfa je 20 kr., Štubelj, Švigelj je 16 kr., Pipan 15 kr., Batič, Gabnelčič, Gregorčič, Rupnik, Tomažič, Zimec je 10 kr., Leban, Pintar, Zlobec je 8 kr., Burgar 6 kr........................„ 3.87 I. A. CI. Ritter v. Wiedemann 2 fl., Cusmin, Federicis, Zam-bani je 1 fl., Freiherr v. Baselli GO kr., Devetak, Sene-gaglia je 50 kr., Darbo u. Tominz je 40 kr., v. Bosizio 30 kr., Hribar 27 kr., Centazzo 25 kr., Camuffo, Olivo, Krammer, Mora, Mreule, Rubbia, Sbogar je 20 kr., . . „ 9.62 Beitrag eines Schülers zum Ankauf eines Winterrockes für denselben............................................................. 5.00 Spende des Advokaten Herrn Dr. Frapporti...........................„ 5.00 Ueberschuss von den zur Bestreitung der Fackelzug-Auslagen eingegangenen Beiträgen..................................... 31.70 Summa fl. 298.97 b) Ausgaben. Für Bücher sammt Einbänden................................, . fl. 80.03 „ Kleidungstücke................................................. 172.40 „ Unterstützungen in Barem......................................... 6.00 Summa fl. 258.43 Durch Subtraction der Ausgaben von den Einnahmen ergibt sich ein Kassarest von fl. 40.54. Der Unterstützungsfond besitzLjäomit gegenwärtig 2600 fl Papierrente, ein 1860er Loos zu 100 fl., ein Sparkassa-buch mit der Einlage von fl. 68.84 kr. und einen baren Kassarest von fl. 40.54. Die Schulbücher-Sammlung des Fondes erhielt in diesem Schuljahre einen beträchtlichen Zuwachs, indem 65 Baende neu angekauft, 92 dem Fonde geschenkt wurden und zwar: vom Octavaner Prinzen Windischgrätz...............................50 Bde „ nunmehr verstorb. Hospitanten Trampuž..........................9 „ „ Octavaner Olaricini............................................4 „ „ Herrn Supplenten Vodopivec.....................................9 „ „ von verschiedenen Verlagshaudlungen...........................16 „ der Foytzik’schen Schenkung entnommen..............................4 „ Die Sammlung zählt jetzt i. G. 416 Nummern, die zu zeitweiligem Gebrauche an unbemittelte Schüler verliehen werden. Einzelne Gymnasialschüler genossen unentgeltlich Kost in den hiesigen Klöstern und bei wohlhabenden Familien der Stadt. Für alle diese Spenden u. Akte der Wohlthätigkeit spricht der Berichterstatter im Namen der Anstalt sowie der Unterstützten hiermit den wärmsten Dank aus und erlaubt sich den Fond und hilfsbedürftige Studierende auch für die Zukunft der Fürsorge edler Menschenfreunde zu empfehlen. r Til. Zrnci: det Lehrmittelsa&mlssgen. 1. Lelirerbibliothek. a) durch Ankauf: Zeitschrift für die österr. Gymnasien 30. Jahrg. 1879. — id. 26. Jahrg. 1875. — Dr. A. Petennauu, Mitteilungen aus dem Gesammt-gebiete der Geographie, 25. Bd. 1879 nebst Ergänzungsheften N. 55- 57. — Mittheilungen der georg. Gesellschaft in Wien, 22. Bd. 1879. — Verordnungsblatt des k. k. Ministeriums für C. u. U. 1879. — Dr. Fr. Kro-nes, Geschichte Oesterreichs. Schlussliefeiungen. — Biehm’s Thierleben V. u. VI. Bd. — Verhandlungen der k. k. zoologisch - botanischen Gesellschaft in Wien, Jahrg. 1879. — II. Düntzer, Erläuterungen zu deutschen Klassikern, 74.—78. Bdchen. V) durch Schenkung: Vom h. k. k. Ministerium f. C. u. U.: Oesterreichische botanische Zeitschrift, Jahrg. 1879. Die Verwaltung der österr. Hochschulen von 18G8 — 1877 von Dr. K. Lemayer.— Bericht über österr. Unterrichtswesen. Aus Anlass der Weltausstellung 1873 herausgegeben von der Commission für die Collectiv-Aus-stellung des österr. Unterr.-Ministeriums. Vom Verlage Alfred Holder in Wien: Filek, Französische Schulgrammatik. — id., Uebungsbuch für die Mittelstufe des französischen Unterrichts. Vom Verlage Julius Klinkhardt in Wien: Willomitzer, Deutsche Grammatik für österr. Mittelschulen, 2 Exemplare. Vom Verlage Vandenhoeck und Ruprecht in Göttingen: Lattmaun, Lat. Lesebuch für Quinta. Erster Th.—id., Lat. Uebungsbuch für Quinta. Erste Hälfte.— Vom Verlage G. C. Baedeker in Essen: Heilermann & Diekmann, Lehrbuch für den Unterricht in der Algebra. II. Th. Vom Verlage K. Graeser in Wien : Loserth, Grundriss der allgem. Weltgeschichte. II. Th. Vom Verlage Eduard Hölzel in Wien : Kozenn—Jarz, Leitfaden der Geographie. III. Th. Vom Octavaner Prinzen Ferd. Windischgrätz: Hermann. Der deutsche Satz.—Schubert, Stoffe zu deutschen Aufsätzen. Vom Buchbinder Herrn Fr. Michelich: Payer, Die österr.-ung. Nordpol-Expedition. — Weyprecht, Meta-morphoseu des Polarkreises. Friedrich Simzig, Custos. 2. Schülerbibliothek. a) duch Ankauf: Die Naturkräfte XXVI. XXVIII. u. XXIX. Bd.—Letopis matice slovenske za 1. 1878.—J. Weikhard B'reih. v. Valvasor, die Ehre des Herzogtums Krain, 36.—59. Lief.—Fr. Hoffmann, Neuer deutscher Jugendfreund, 1878.—Globus, illustr. Zeitschrift für Länder-u. Völkerkunde, Jahrg. 1879. —Über Land u. Meer, illustr. Zeitung, Jahrg. 1879.—Vrtec, časopis, leto IX. 1879.— Zvon, časopis, V. leto 1879. — Proschko, Oesterr. Jugendschriften zur Hebung der Vaterlandsliebe, No. 8—12.—Verne, potovanje okolo sve-tä.—Emmer, Unser Kaiser Franz Josef I.—Ilellwald, Die heutige Türkei. —Fr. Hoffmann, Erzählungen für die Jugend, Bdchen 34—51. b) durch Schenkung: Vom Octavaner Prinzen Windischgrätz: Reichenbach, Naturgeschichte der drei Reiche, 2 Bdö. — Cooper, Lederstrumpf—Erzählungen mit 16 Stahlst:—Defoö, Robinson Crusoe mit 206 Holzschnitten.— Vom nunmehr verstorbenen Hospitanten Trampuž: Schiller, sämmtliche Werke in 4 Bden., Stuttgart 1871.—Heine, sämmtliche Werke, Hamburg 1876 (incomplet).—Elsner, Umfassende Geschichte des K. Napoleon in 9 Bden., Stuttgart 1835.—Liebig, chemische Briefe, Leipzig 1865.—Ettingshausen, Anfangsgründe der Physik.—Weber, Geschicate der deutschen Literatur, Leipzig 1874. — Das Buch für Alle, illustr. Familienzeituug 1878. — Zvon, časopis 1876 u. 1877.— Ploetz, Auszug aus der alten, mittleren und neueren Geschichte, 1574.— Homer, Ilias u. Odyssee von J. G. Voss. — Thieme, englisch-deutsches und d.-e. Taschenwörterbuch. Vom Secundaner Godina: Verne, Una cittä galeggiante.—Bettoni, Le memorie del nonno. Vom Buchbinder Herrn Michelich. Vernaleken, Oesterr. Volksüberlieferungen.—Umlauft, Die österr.« ungarische Monarchie. ‘ Friedrich Simzig Custos. 3. Geographisches Cabinet. a) durch Ankauf: 1. Fr. v. Stülpnagel, Wandkarte von Europa mit politischer Ein-theilung in Mappe auf Leinwand. 2. H. v. Kiepert, Wandkarte des deutschen Reiches mit politischer Eintheilung in Mappe auf Leinwand. Fr. Hafner Custos. 4. Pysikalisclies Cabinet. a) durch Schenkung: Heizbare kleine Dampfmaschine, vom Septimaner Calice Heinrich. b) durch Ankauf: 1. Widerstandssäule von Siemens.— 2. Bunsen’sche Batterie von 20 Elementen. — 3. Zwei Flintlglasprismen. —- 4. Collection von 12Geiss* ler’schen Röhren. — 5. Ein Phosphoroskop. — 6. Ein Glasplattenheber aus Kautschuk. — 7. Eine Doppelpinzette. — 8. Eine Kohlensäge. — 9. Ein Dutzend Klemmschrauben. — 10. Zwei elektrische Läutewerke. — 11. Ein Mikrophon. 5. Naturliistorisches Kabinet. a) durch Ankauf. Eine Sammlung von 25 Korallenarten. b) durch Schenkung. Chamaeleo africanus vom Herrn* Grafen Carl Coronini.—Coluber austriacus vom Herrn Schulrath Dr. Egid Schreiber. — Vier Fascikeln getrockneter Pflanzen enthaltend 600 Arten nebst Doubletten und Falco tinnunculus vom Fräulein E. Löhr. — Turdus merula vom Herrn M. Kafol.— Abnormes Hühnerei von L. Konnič, Schüler der VII. Classe.—Falco tinnunculus, Pinna rudis u. ein schönes Stück Bergkrystall von W. Ritter, Schüler der VI. Classe. — Quecksilbererz von L. Gulin, zwei Stz-laktiten von J. Kafol u. J. Žepič, Diamantsplitter u. Topas von J. LuSa zatto, Bezoarkugel aus dem Magen eines Kalbes von E. Strausgitl, Schülern der IV. Classe. — Aquila halyaötos u. zwei junge Aquila Chrysaötos von J. Aichholzer, fünf Vogeleier u. petrificirte Zähne von J. Morpurgo, ausländische Finkenart u. Korallenzweig von J. Zandegiacomo, Schülern der III. Classe. — Talpa europaea von L. Batič, zwei Seeigel, vier Seesterne, kleine Krabbe, Seepferdchen u. mehrere Conchilien von J. Ca-muffo, Stalaktit von V. Devetak, Alauda arvensis von B. Federicis, Mus tec-torum von A. Fiegel, Yunx torquilla von E. Hovainski, Stalaktit von J. Križman, zwei Bergkrystalle von P. Mora, Sylvia phoenicurus von J. Paulin, Quecksilbererz von J. Rejec, fünfendiges Hirschgeweih von P. Rub-bia, Vipera amodytes Coluber Aesculapii, Coluber natrix u. Cypraea ti-gris von J. Spongia, Stalaktit von A. Stolfa, kleine Insectensammlung u. Mineralproben von J. Vittori, Vespertilio Pipistrellus u. Regulus ignica-pillus von J. Zian, Kalkspathdruse von J. Tominz, Schülern der I. Classe. Diverse Conchilien und Insecten aus der Umgebung, vom Custos M. Lazar. 6. Der botanische Garten. Der Garten erhielt theils dnrch Kauf tlieils durch Schenkung einen namhaften Zuwachs. Mehrere Schüler der Anstalt namentlich L. Can-dido, V. Lovisoni, Schüler der III. Classe, u. C. Poliak, Schüler der II. Classe, trugen viel dazu bei. Bei Gelegenheit der Excurse wurden aus der Umgebung lebende Pflanzen hereingebracht. Dabei wurden besonders die Alpenpflanzen berücksichtiget. M. Lazar Custos. 7. Die Münz- und Antiqiiitfttensammliing. Zwanzig Kupfer und acht Silbermünzen und zwar von L. Pahor, L. Strausgitl, J. Žigon, Schülern der IV. Classe, L. Buffa, L. Candido, V. Cvek, J. Sedej, Schülern der III. Classe, J. Leban, G. Pitacco, R. Pflanzer, A. Trost, Schülern der II. Classe, L. Batič, N. Devetak, P. Rub-bia u. J. Vittori, Schülern der I. Classe. Ein altes Gewehr von L. Buffa, Schüler der III. Classe. M. Lazar Custos. Zur diesjährigen Maturitätsprüfung hatten sich von den 22. Schülern der Octava 16 gemeldet und überdies ein Externer. Eiuer der Oc-tavaner erkrankte leider noch vor Anfertigung der schriftlichen Arbeiten und musste in Folge dessen von der Prüfung abstehen. Die schriftlichen Prüfungsarbeiten wurden in der letzten Juni-Woche angefertigt und zwar über folgende Themen: 1. Deutscher Aufsatz: Jnwiefern kann und soll die wissenschaftliche Bildung zur Veredlung des Charakters beitragen? 2. Uebersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche: Ovid. Metam. XV. v. 779—821. Talia nequidquam—ultor habebit. 3. Uebersetzung aus dem Deutschen ins Lateinische: Aus Süpfle’s Aufgaben zu lat. Stilübungen, 2. Thl., No. 135 und 136. (Milde des Augustus.) 4. Uebersetzung aus dem Griechischen ins Deutsche: Platon. Phaedon c. LXV. Tavt dncov—TQtrpdrca o av&()