Nr. 25. Freitag, 31. Iämei 1896. Jahrgang 115. OMcher pkinumtralionSprei»: Mit Po st u«rjen d u »g : ganziHhrig st, lb, halbjälirtz ft, 7 üu. Im Comptoir: "Mhrig ft, ll, hall'jährig fl, 5 5U. Für die gustt'llung in« Hau« „anzjührlz ft 1, — IusirtionSgebüs: Für "tine Inserate bi» z» 4 gellen 25 li.. größere per geile a tr,: be! öfteren Wiederholungen per geile 8 kr. Die «Laib. gelt.» erscheint täglich, mit «lusnahme d«i <2°nn° und Feiert««. Ple «bmlnlftratto« befindet sich Congre!«platz Ä5r. ll, ble Ncdaction Nahnhufgc>I>e Nr. 15. Sprechstunden drr Redaction von 8 bi« ll Uhr vormittags. Unfrankierte Vriefe «erben nicht angenommen. Manuscrivte nicht zurückgestellt. Mit 1. Februar beginnt ein neues Abonnement auf die Laibacher Zeitung. 2 Die Pränumerations-Nedingungen bleiben "verändert und betragen: Mit psstvtrsendung: für zaibach: 3°Nzjährig . . z» st. — lr. ganzjährig . . »I fi. — kr. X"bi«b,rig . . 7 » »0 » halbjährig . . » » 5O . "erteliährig . » . 7» » vierteliährig . » » 7» . ""Nlltlich... R . «l » monatlich... — » »» . z. Für die Zustellung ins Haus fiir hiesige °°nnenten per Jahr 1 Gulden. 25 3W" Die Pränumeratwns Veträge wollen ^«lrrt zugesendet werden. Amtlicher Theil. ye. Ce. k. und k. Apostolische Majestät haben mit .""höchster Entschließung vom 10. Jänner d. I. den "Motdentlichen Professor der Land- und Forst« tzMaflslehre an der technischen Hochschule in Wien ^U'do «rafft zum ordentlichen Professor dieses t^'s an der genannten Hochschule allergnädigst zu "lMen geruht. ___________ Gautsch m. p. iZ Ee. k. und k. Apostolische Majestät haben auf ! h/nd eines vom Minister des kaiserlichen und könig-jM Hauses und des Neußern erstatteten allerunter« 3z Men Vortrage« mit Allerhöchster Entschließung vom i„ «?^ember v. I. die Verlegung des k. u. k. Viceconsulates ^v^lfetta nachBisceglie allergnädigst zu genehmigen ^ Handelsmann Karl Hausmann in letzterer Heck? ^ unh^soldeten Viceconsul dortselbst mit dem ^,?",zum Bezüge der tarifmäßigen Consulargebüren ^lchst zu ernennen geruht. ^ ^e. l. und k. Apostolische Majestät haben mit h^chsler Entschii.ßlmg vom 10. Jänner d. I. dem so zü^'^uereinnehmer Franz Felber in Znaim das ^ htti,^ Verdienstlreuz mit der Krone allergnädigst zu "M geruht. __________ ? ^tt^' ^ und k. Apostolische Majestät haben mit 5 5>"an ^ Entschließung vom 18. Jänner d. I. dem ^ ili^ztvach-Oberaufseher Angelo Decarli in Trient ? ^/^^nung der von demselben mit eigener Lebens» ! ^. ^wirkten Rettung eines Menschenlebens vom ^ ÜNi.? Ertrinkens das silberne Verdiensttreuz aller' Z W zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Ungarische Bicinalbahnen. Der «Presse» wird aus Budapest vom 27. Jänner berichtet: Bei uns fpricht man seit einigen Tagen in poli-tifchen Kreisen von nicht« anderem, als von Vicinal" bahnen und ihren ConcessiInären. Die kleine Panama» Affaire des Borsoder Obergespans Miklos hat alle Geister aufgerüttelt, und da es schon seit Jahren zu den beliebtesten Anwürfen der Opposition gegenüber der Regierungspartei gehört, von der Geldgier und Habsucht derselben zu reden, so beeilte sich Graf Albin Csaly, eine Resolution einzubringen, mit welcher die Regierung angewiesen wird: in Hinkunft weder eine Vorconcejsion, noch eine Baubewilligung für eine Vicinal bahn an einen öffentlichen Beamten oder an einen Abgeordneten zu verleihen. Der Antrag Csaky's wurde in Ermnerung an allerlei zweifelhafte Geschichten aus vergangener Zeit und in der momentanen Erregung über den Fall Miklos, der früher als Deputierter zu den rührigsten Mitgliedern der Regierungs» Partei gehörte — einhellig angenommen. Dadurch hat sich nicht nur das Ministerium Banffy wie die liberale Partei eines unangenehmen Zwlschenfalles sehr rasch entledigt, es wurde auch momentan der öffent« lichen Moral genüge geleistet. Die Opposition versuchte wohl, mit viel weitergehenden Anträgen die Regierungspartei zu übertrumpfen, indeffen fielen diese ad, und da sich das Ministerium mit dem Antrage Csaky's identificiert hat, so wird derselbe fortan als Princip zu gelten haben. So groß im ersten Augenblick die Befriedigung über diesen Antrag war, so theilen sich heute schon in camera caritatl» die Meinungen ganz deutlich in zwei Richtlmgen, und zwar im Sinne der puritanisch gesinnten Anticorruptionisten und der Opportunisten. Die ersteren stimmen natürlich mit dem Antrage des Grafen Csaky überein, doch meinen sie, dass das darin enthaltene Princip consequenterweise auch auf andere Gebiete des wirtschaftlichen Lebens ausgedehnt werden müsste. Denn wenn es correct sei, dass kein Beamter oder Abgeordneter aus dem Bau einer Eisenbahn Vortheil für sich ziehen darf, so sollte er sich weder bei der Gründung eines großen industriellen Unternehmens oder einer Bank betheiligen, roch als Director oder Verw^ltungs-rath bei irgend einem finanziell einträglichen Unter« nehmen fungieren dürfen. Freilich foll die Zahl der in letzterer Weise engagierten Abgeordneten aller Parteien mehr als 90 betragen, aber das könnte doch an der Allgemeingiltigkeit des im Csaky'schen Antrage gelegenen Princips nichts ändern, da doch zwischen der Concessio-nierung einer Eisenbahn oder einer Bank kein merklicher Unterschied in der moralischen Nachwirkung bestehen dürfte. In dem einen wie dem andern Falle erfolgt die Honorierung in unmittelbarer Verbindung mit dem Einflüsse und der Stellung des betreffenden Abgeordneten. Wie richtig also dieser puritanische Standpunkt auch sein mag, so liegt es doch auf der Hand, dass das Ziel des Csaky'schen Antrags und seiner eventuellen Erweiterung durch vorgeschobene «Strohmänner» oder durch die Verfassung von Privatvertragen und Ho« norarbriefen illusorisch gemacht werden könnte und auch dürfte. Die Opportunisten berufen sich wieder darauf, dass der ehemalige Handelsminister Baross bei einem passenden Anlasse im Jahre 1890 unter Zustimmung des ganzen Abgeordnetenhauses erklärt hat: es sei nicht zu verdammen, sondern sogar sehr wünschenswert, dass sich Obergespäne uud Abgeordnete an Eisen bahnunter-nehmungen betheiligen, da dieselben vermöge ihrer Localkenntnis wie vermöge ihrer Verpflichtung, die Interessen der ihnen nahestehenden Gegenden zu unterstützen, zu solchen Unternehmungen geradezu prüdeste niert erscheinen. Minister Barojs berief sich damals auf die Praxis anderer Culturländer wie auch auf die Thatsache, dass das Controlsrecht der Regierung vollkommen hinreiche, das Stammcapital einer Vicinal« bahn vor fraudulosen Erhöhungen zu schützen. Die Opportunisten fügen hinzu, dass der Bau einer zweck-mäßiqeu Eisenbahnlinie in der ganzen Welt nicht als ein Crimen, sondern als ein verdienstvolles Werk im Interesse des Verkehrs angesehen werde, und wenn ein« mal ein Fall, wie der Mlklos', drohe, so habe ja der Handelsminister alle Mittel in der Hand, die Fi« nanzierungsvorschläge wie die Baupläne des betreffenden Projectes zu prüfen und dann den Bau der Vicinal» bahn zu bewilligen oder zu verhindern. Nnn es-ge-stattet sei, dass ein Concessionär an den Vorarbeiten ! einer Bahnlinie sein gutes Geld verliere, weil diese aus irgend einem Grunde nicht finanziert oder gebaut werden kann, dann müsse es auch erlaubt sein, von einem solchen Unternehmen einen entsprechenden Gewinn zu erzielen. Der Handelsminister habe dafür zu forgen, dass dieser Gewinn nicht die Quantität des sogenannten «bürgerlichen Gewinnes» überschreite. Fälle, wie jener mit der Boldwathalbahn mögen wohl schon öfter vor« gekommen sein, aber wenn selbst die Actionäre eines solchen Unternehmens einmal liquidieren müssen und dabei also ihr Geld verlieren, so bleibe doch, wenn ! Feuilleton. ^ V!illtertag auf den Höhen der Karawanlen. j ^ '«ei dem Umstände, als nur wenige eine Winter-^l,a "sener Erfahrung kennen, wird die Schil-^thV'niger Wlnterausflüge auf die Berge gewiss , km/lche begegnen. ' ^h^. ^urigen Winter sind selbst in Krain außer- ^ü,f/^ blele Touren unternommen worden. Am 5ten l 'n t//' ^ L^ang es einem Mitgliede der Section > !^a^ deutschen und österreichischen Alpenvereines, ' ? die ?. b bis auf den kleinen Triglav vorzudringen, Xz "f"ere Tour infolge eines furchtbaren Sturm. ^ Hiil?ka.eben werden musste. In den ersten Tagen k!-^n er wurde die Golica von zwei gröh.ren ^ d/n n "" auch Damen) bei günstigen Vrrhält- ^ ^ec.i ^ling aus bestiegen. Am 25. d. M. haben '. «?^lla^''^'i'der, die aus Laibach, Krainburg M !v/^>nt3. '" Mojstrana zusammengetroffen waren, H^en 5°" in die Karawanlen beschlossen und am , tzMtyi^"gk, nachdem sich e,n Sectwnsgenosse aus I ^<>dc °n»eschlossen hatte, mit dem Führer Franz !vl, ha, ,12o Schmerz durchgeführt. Kd ^""lernehmm wild von einem Theilnehmer /. ^f^y,ld". W>r brachen um 6 Uhr früh von ^ d«n°3 ""^ ^ ""lve über Lengenfeld hmaus l " Heustadeln auf den Gereuthtviesen hoch hinaufführender, meist vereister Schlittenweg benützt. Der Morgen war tadellos, mäßig kalt; nach einer purpurnen Morgenröthe erhielten die Spitzen der jütischen Alpen, zuerst Suhipla«, dann der Triglav mit seinen Vasallen den ersten Sonnentuss, der sie mehr und mehr mit herrlichem Roch übergoss. Nach Ver« lassen des Schlittenweges wanderten wir die gut tra« genden Schn»eqänge der Alpennmsen aufwärts und hielten am unteren Waldrande Frühstücksrast, um dann vom bequemen Wäldw'ge bei dem, durch einen Vorberg der Vada gebildeten Sattel auf die steile Waldlehne überzugehen, wo der durchschnittlich 50 bis 60 cm hohe Schnee uns noch trug. W>r erreichten rasch ansteigend den nach Süden ziehenden, freien Kamm der Vuba, wo die Schimvertheilung der Wmd übernommen hatte, denn die Kammlinie war stellenweise ganz abgefegt oder nur dünn überzogen; da wurde der Weg zu einem angenehmen Spaziergang, der um '/,10 Uhr auf der Spitze der Baba (l894 m) endete. Von der breiten, mähigen Schneewächte auf der höchsten Spitze brachten uos einige Schritte zu einem mageren Fleck, gerade hinreichend für fünf Personen. — Da könnte man sich bequem niederlassen, un) ohne zu frieren, Winterpracht gemehcn. Die Städter in Klagenfurt und Laibach, die frostiger Nebel umhüllte, beneideten wir jetzt wahrlich nicht; nicht einmal um den Sonntagsfrühschoppen, den wir hier oben auch ohne «warmen Löffel» viel besser hatten. — Frau Sonne heizt, Bergsrieden hüllt uns ein und ein Riesenlranz weißer Berge schirmt uns. — Doch wir wollen heute noch weit hinüber über Gipfel und Sättel zur Golica« Hütte und der Wintertag ist kurz, besonders wenn unser Zug schon um 6 Uhr abends abgeht! Nach einstündiger Rast (7,11 Uhr) bummelten wir, nach Ueberwindung des obersten Grates der Aaba, deren breiten Rücken hinab, dann über den Gipftl der Rosca (1776 m, 11 Uhr) zum Roscasattel (1595 m 11-20 Uhr). — Noch waren die V.rhältn,sse günstig; der Schnee war nur stellenweise unterhöhlt, man sank nur wenig ein. Statt den Hahnkogel an der Südseite zu umgehen, entschlossen wir uns durch rasche Abstimmung, dessen Sp'he zu übersteigen und um '/.12 Uhr w^r dieselbe (1754 m) erreicht. Die ziemlich geräumige Höhe war mit tiefem angewehten Schnee bed.ckt und nach den Spuren zu schließen scheinen die Gemsen hier obm eine Faschingsunlerhaltung gefeiert zu haben. Jener fesche Kerl, der vor uns über den Roscasattel gezogen war, mag wohl so eine Art verspäteter Ballkönig gewesen sein? Wir hatten keine Zeit, dem nachzuforschen, denn tief unten lag der Iekelsattel, dm wir bald zu erreichen trachten mussten. Per Schnee war anfangs noch hart, zum Absahreu ungeeignet; um rascher abwärts zu kommen, wurden die Stngeisen an« gelegt, — doch Plötzlich bei Beginn des Waldes än« derten sich die Schneeoerhältnisse derart, dass das gerade Gegentheil von Steigeisen, nämlich Schneereifen, gute Dienste geleistet hätten. Der Schnee war tiefer als bisher, zum Th il angeweht, pulverig und weich; man Iaibacher Zeitung Rr. 25. 190 31. Jänner 1696. auch eine entwertete, so doch überhaupt eine Eisenbahn übrig, während bei einer zugrunde gegangenen Bank schon öfter nichts als wertloses bedrucktes Papier übrig geblieben sei. Werde aber jedes finanzielle oder wirtschaftliche Unternehmen mit dem Abgeordnetenmandat als incompatibel erklärt, so würde dadurch mit der Zeit nicht nur die fachmännische Zusammens tzung des Parlamentes, sondern auch der ökonomische Fortschritt des Landes merklichen Schaden nehmen. Der Csaku'sche Antrag, so meinen die Opportunisten, werde entweder durch das Strohmänner-System ausgespielt werden, oder man werde sich mit der Zeit dazu bequemen müssen, die Incompatibilität des Mandates für einträgliche Unternehmungen wieder fallen zu lassen. Welche von den Meinungen schließlich die Ober« Hand gewinnen wird, lässt sich heute noch nicht sagen. In der goldenen Mittelstraße dürfte daS Richtige liegen und es wäre wohl das Beste, wenn man statt mit Principien, lieber mit den praktischen Mitteln der ministeriellen Control« und der überwachenden Administration den Auswüchsen der Habsucht und Corruption entgegentreten, im übrigen aber der Entfaltung des wirtschaftlichen Lebens keine allzugroßen Hindernisse in den Weg legen würde. Der Esaky'sche Antrag ist actuell als Purificationsmittel sehr wertvoll und es kann nicht schaden, wenn er dem Concessionsschwindel für einige Jahre einen tüchtigen Riegel vorschiebt. Momentan wäre nur zu wünschen, dass mit dem Falle Miklos nicht allzuviel Lärm geschlagm und die Debatte diesbezüglich so bald als möglich abgeschlossen würde, da durch die Hervorzerrung scandalöser oft ««erwiesener Details nicht nur das Ansehen des Abgeordnetenhauses, sondern Ungarns in erster und dessen Regierung in zweiter Linie sehr leicht geschädigt werden könnte. Politische Uebersicht. Laib ach, 30. Jänner. Der nieder österreichische Landtag be« fasste sich in seiner gestrigen Sitzung mit Angelegenheiten der Landesverwaltung; zunächst nahm er nach kurzer Debatte den Bericht des Landesausschussts über das Volksschulwesen zur Kenntnis und erledigte sodann einige Subventionsgesuche und mehrere Ausschussberichte. In der gestrigen Sitzung des ober österreichischen Landtages wurde eine Resolution beschlossen, worin die Regierung ersucht wird, strengstens gegen jene vorzugehen, welche ein Verschulden an den Verlusten bei der Versicherungsgesellschaft «Austria» trifft. Die Budgetcommission des böhmischenLand-tagcs hat beschlossen, dem Landtage einen Antrag vorzulegen, dass sich das Land Böhmen mit einem Drittel des von der Regierung veranschlagten Betrages per 12,150.000 fl. an dem Project« der Schiffbar-machung der Moldau und Elbe zwischen Prag und Aussig wtheiligen solle, unter der Bedingung, dass eine gewisse Ingerenz des Landes auf das Project und das ganze Unternehmen gewahrt bleiben soll und die Arbeiten mit Anfang des Jahres 1897, fo wie es die Regierung vorfchlägt, beginnen würden. Es ist ein Executivorgan in Vorschlag gebracht, in welches die Präger und Reichenberger Handelskammer Delegierte entsenden soll, Im mährischen Landtage brachten nach Erledigung verschiedener Localbahn-Angelegenheiten Abgeordneter Zacek und Genossen einen Antrag auf Ab- änderung der Landesordnung nnd der Lanotagswahl-ordnung ein, dahingch nd, der Landesausschuss wird aufgefordert, in der wichsten Session einen Antrag auf Vermehrung der Abgeordnetenmandate der Landgemeinden, entsprechend der Zahl der Bewohner und der Steuerzahlung, im Verhältnisse der Einwohnerzahl des Landes und zur Steuerleistung der Wähler des Großgrundbesitzes, der Städte und der Handelskammer vorzulegen, weiters zu erwägen und Anträge zu stellen über eine gerechte Zusammenlegung der Städte- und Land» Wahlbezirke auf gerechter Basis; weiters über die Ausdehnung des Wahlrechtes in den Städten und Landgemeinden auf alle jene, welche eine directe Steuer zahlen nnd ohne Rücksicht auf die Steuer auf jene Personen, welchen das Wahlrecht für die Gemeindevertretung zusteht, endlich Anträge zu stellen auf Einführung der directen Landtagswahlen in den Landgemeinden in der Weise, dass jede Gemeinde zugleich Wahlort ist. Im schlesischen Landtage wurde nach lebhafter Debatte gemäß dem Berichte des Abg. Menger der Antrag des Finanzausschusses betreffs Maßnahmen anlässlich der Erneuerung des Ausgleiches mit Ungarn angenommen, in welchem die Beseitigung der Uebel« stände insbesondere bei der Consumsteuer, dem Mahl-vertehr, den Veterinärverhält mssen, den Eisenbahn« tarifen und verdeckten Inoustrieprümien verlangt wird; weiters wird eine das kaufmännische, industrielle und landwirtschaftliche Creditbedürfnis befriedigende Löfung der Bankfrage gefordert. Im Norarlberger Landtage wurde gestern ein Antrag seitens des volkswirtschaftlichen Ausschusses eingebracht, wonach die Regierung aufzufordern wäre, bei den bereits begonnenen Ausgleichsverhand« lungen mit Ungarn mit aller Entschiedenheit dahin zu wirken, dass einestheils die gegenwärtig unsere Industrie und Landwirtschaft tief schädigenden Zustände beseitigt und die wirtschaftlichen Interessen und Rechte der diesseitigen Reichshälfte nach allen Richtungen gewahrt werden, endlich diesmal eine gerechte Auftheilung der Beitragsquote zu den Kosten der gemeinsamen Angelegenheiten erfolgen. Im Vukowinaer Landtage begründeten Abg. Tittinger und Genossen ihren Antrag betreffend die Erneuerung des Zoll- und Handelsbündnisses mit Ungarn unter Anführung zahlreicher statistischer Daten und unter Hinweis auf den großen wirtschaftlichen Aufschwung Ungarns. Der Antrag wurde dem Verwaltungsausschusse zugewiesen. Das ungarischeAbgeordnetenhaus setzte gestern die Budgetdebatte fort. Als Abg. Olay die Affaire Miklos besprach, ermähnte der Präsident das Haus, nicht jeden, welcher eine Vorconcession zum Baue einer Vicinalbahn verlangt, einer schmutzigen oder verdächtigen Handlung zu zeihen, doch Handelsminister Daniel erklärte, wer eine Vicinalbahn baue, sei nicht 60 ip30 zu verurtheilen, sondern erwerbe im Gegentheil gewisse Verdienste um den Aufschwung des Verkehres. Der Antrag Csaku bezwecke nur den Verdäch» tigungen ein Ende zu machen. Der Iustizminister er« klärte, ein Crlass allgemeiner Weisungen an die Staatsanwaltschaften sei überflüssig, da das Gesetz die Fälle, wo eine Untersuchung einzuleiten ist, bereits bezeichne. Abg. Szalay zieht seinen Antrag zurück, da er erfahren habe, dass die Untersuchung bereits eingeleitet ist. Die Debatte über den Titel findet sich aber in der Nähe derselben. Es passierte vergangene Nacht Niba. Das Bataillon wird von d^ halben Armee der Abefsynier begleitet und blieb bi» zetzt von derselben vollständig eingeschlossen, wurde abel gut behandelt. Der Staatssecretär für Indien, Hamilton, hielt am 28. d. M. abends in London eine Rede, w welcher er sagte, dank der versöhnlichen Haltung del Bereinigten Staaten hege er Vertrauen, dass die Venezuela-Frage in ehrenhafter und befriedigend^ Weise gelöst werde. Wir wollen die Doctrin auf unse^ Colonien besonders in Südafrika anwenden. Jede andere Nation sollte klar verstehen, dass jeder, der versucht, die Doctrin, soweit unsere südafrikanischen Colonien ^ Frage kommen, zu durchbrechen, auf den Widersta^ der ganzen vereinigten Macht Englands und se'"" Colonien in allen Mittheilen stoßm würde. Ham'lt^ betonte schließlich die Nothwendigkeit der unuutel' brochenen Aufrechthaltung der Armee und Maril^ streitkräfte. ! Wie die «Times» aus Johannesburg vo^ ! 27. d. M. melden, besagt ein von den englischen s^ j wohnern Johannesburgs unterzeichnetes Telegraf die Gefahr der gegenwärtigen Lage fei groß. Die Voelf" seien anmaßend und widersetzen sich den unumgängl^ nothwendigen Reformen. — Rings um Iohannesb^ seien Boeren noch immer concentciert. Ein Ausbr^? der Vollsleidenschafl stehe bevor, wenn die Engla'n^ nicht aus ihrer sllavenähnlichen Lage befreit willde^ Tagesneuigleiten. — (Hohe Gäste an der Riviera.) ^" schreibt aus Nizza unter dem 24. b. M.: Die Ka'st" Eugenie hat gestern ihre Villa Cyrnos aus dem ^ St. Martin bezogen. Hmte stattete ihr Ihre Majestät^ sank bis zum Bauch ein und es gab harte Arbeit, bis wir gegen 1 Uhr am Ietelsattel vor der Golica standen. Dieses Zeitversäumnis zwang uns zur Eile; wir gaben daher, wenn auch ungern, die Absicht, die Spitze der Golica zu übersteigen, auf und machten uns daran, deren Hänge bis zur Sectionshütte zu queren. Wie wir später erkannten, haben wir dabei kaum an A it und Bequemlichkeit gewonnen. Der Schnee trug, von der he«ß herniederbrennenden Sonne erweicht, nicht mehr und die fortwährende Ueberschreitung der vielen steilen Gräben, die von der Höhe herabziehen, wurde zu einem mühsamen, eintönigen Schneewaten. — Der wackere Gefährte, der als der letzte gieng, gestand später, dass nur der Anblick eines kleinen Gemsenrudels auf der Spitze und zweier Rehe unterhalb derselben den Missmuth über diese Eintönigkeit aus seinem Jäger-Herzen verscheucht habe. — Schließlich waren wir alle floh. nach Mistünd'ger Querung der Hänge um 3 Uhr bei der GolicaschutzlMte anzulangen. Die Zeit erlaubte uns nicht an warme Küche, sondern nur an die Be« settigung der letzt, n genießbaren Vor räche unserer Ruck-sacke zu denken. Dann traten wir (V«4 Uhr) den Abstieg an. Im Walde trafm wir einen festen, ziemlich ausgetretenen Weg und kamen so überraschend schnell abwärts. Im Gasthause zu Alpen «pulverten, wir uns mit Glühwein, Wasser u. drgl. auf, eilten dann nach dem Fahrwege abwärts und erreichten Assling (I V« Stunden von der Hütte) um '/»6 Uhr, noch rechtzeitig um Abschied zu nehmen und dann nach ver« schidmen Richtungen heimzufahren. Gin verhängnisvoller Zvrthutn. Roman von Max von Weißenthurn. 18. Fortsetzung. Und Ella war auch in der That unwiderstehlich. Es lag eben heute eine Sanftmuth in ihrem Wesen, die demselben einen ganz besonderen Zauber verlieh; die ihr sonst eigene, zuweilen etwas hochmüthige Koketterie schien sie vollständig verlassen zu haben. Doctor Leonhard, so musste Ella sich gestehen, hatte nichts an sich von der Art und Weise anderer junger Leute; es lag etwas in seinem Wesen, was ihr besseres Ich wachrief. Er verstand es, gut zu sprechen; seine Conversation bestand aber nicht aus sonst in der Gesellschaft üblichen leeren Phrasen, sondern er schilderte mit allem, was er sagte, das Leben, wie es wirklich war. Er sprach von semer Thätigkeit, sowie von den verschied nsten Dingen, und niemals mangelte es seinen Schilderungen an lebenswarmem Eolorit; er machte auf Ella den Eindruck, dass er eine offene und freimüthige Natur sei, der jede Art von Verstellung fern llege. «Vielleicht sehe ich Sie wieder?» sprach er leise, als sie ihm endlich die Hand zum Abschied bieten musste, und in dem Klang seiner Stimme lag eine wortlose Bitte. Ella hob den Blick empor und entgegnete: «Ich hoffe es!» Barhaupt stand er unter dem Portal des M ' als sie wegfuhren; regungslos, in Gedanken verlöre' blickte er ihnen nach, und als auch er endlich s""^ Wagen bestieg, um nach der Stadt zurückzukehren, ,^ stand einzig und allein Ella Wilsons liebliches ^ vor seiner Seele. «Wie gefällt Ihnen mein Freund, der DocA Fräulein Ella?» foischte Baron Cdgar während Heimfahrt. ^ «Er ist ein recht angenehmer Gesellschafter!' .^, widerte das Mädchen lässig, doch sie vermochte »> zu verhindern, dass eine leise Rothe in ihre 23^ «Ein recht angenehmer Gesellschafter! Er ist e^ der besten Menschen des Erdballs», rief Thornton Wärme. «Der edelste Mann unter der Sonne is^.^ hard Grieves, was immer auch sein Leben für SH" bergen mag!» .^ «Ich wusste nichts, was zu seinen UnglH,. sprechen könnte! Es freut mich, das« er dir ^'^ Ella!» mengte sich nun auch der Oheim in das sprach. Klls Eine momentane Pause entstand, dann fcas" anscheinend völlig ruhig: ^ «Welchen Namen nannten Sie, Baron? Ich ^ ! Ihr Freund heiße Leonhard?» ^ßl - «Ja, ganz richtig,» lautete die über das 3"^ des jungen Mädchens lächelnd gegebene Antwort, « ° hard Grieve«!» ^ Laibacher Zeitung Nr. 25. 191 31. Jänner 1896. ^!trln von Oesterreich einen Besuch ab. Der russische ^unfolger Großfürst Georg sieht jeden Tag dem Vin- M« seiner Mutter, der Kaiserin-Witwe Alexandra ^olylVna, entgegen. Seine Gesundheit hat fich in so W« G^h^ gebessert, das« er hofft, an der Krönung ^ Iaren in Moskau theilnehmen zu können. Die Kö- «M ho« England wird Ende Februar das Hotel Cimlez fetzen, welches gegenwärtig schon für ihren Aufenthalt pichtet wird. Die Nachricht einiger Blätter, dass der ^lsche Kaiser Nizza besuchen werde, ist allerdings er- ^°en, dagegen wird der Präsident der französischen ^ublil demnächst in Nizza eintreffen, um den Festen An hundertsten Gedenktage der ersten Einverleibung 'lja'« in Frankreich beizuwohnen. ,. -"(Diagnosen mit Hilfe vonRöntgen- 5tn Strahlen.) Fast jeder Tag bringt neue üb«. "lchenbe Mittheilungen über Erfolge, die mit Hilfe der ^"detbaren Röntgen'schen Entdeckung erzielt werden, und ^ Bedeutung derselben für die Heilwissenschaft tritt so ^ zutage, dass ihr auch die Laienwelt ungewöhnliche Achtung schenkt. Die Wiener Gelehrten sind allrn deut- ?'" 3orschern voran in der raschen und scharfsinnigen Sendung der neuen X-Strahlen. Wie die «Neue Freie ?'>>«» Meldet, gab Proflssor Neusscr auf seiner Klinik ^ Demonstration, die in weiten Kreisen großes Interesse Adnrrusen wird. Der Gelehrte zeigte, wie mit Röntgen» ?°hlen Diagnosen auf Gallen- und Blasenstein gemacht ^«n lönnen. Der Nlafenstein ist als Phosphat jür die ^"lgen-Strahlen vollkommen undurchgängig, so dass man .. Negativ eine reine weiße Projrctionsfläche auf ^rzem Grund erhält. Beim Gallenstein, der aus Fefterin besteht und die Röntgen'schen Strahlen theil« n'« durchlässt, ist das Projectionsbild matt dunkel. Der ^"lchied »st sehr auffallend. Professor Neusser zeigte /" auf einem dritten Bilde einen Gallenstein, der durch h' dier Querfinger dicke Leber hindurchphotografthiert ^ Da man nun bei diesem Vorgange das Negativ »»?' ^ ^^ l>^l^ Verfahren wegen des geringen Zeit- ^7?nbes besonders zweckdienlich. Professor Neusser vcr- z^' in der Klinik selbst eine Durchleuchtung der l»iw^ DlllMe mit den Röntgen'fchen Strahlen vor°> !!>>» ü" wollen. Mit Hilfe derselben dürfte es ge- >>!l^' ^n Patienten bei Unterfuchungen und Operationen b«i ^'"erzen zu ersparen, da man nunmehr nicht nur ^ ^vthandensein pathologischer Körper, sondern auch ^age di^t und genau bestimmen Ikann. ^^ (Reizempfindlichteit der Rassen. lÜil Ü^ ^^ ^^en Hefte der «I^clioloßioai LeviL^» ^tl R. Meade Bache eine Ueberficht der Zeiten, in li»«^ Individuen verschiedener Rassen den Empfang ^ k!^" beigebrachten Reizes registrieren, und es zeigte hnen "pressante Thatsache, dass z. V. Negerlindrr 3>l,l» ^ aus den Reiz antworten, als diejenigen weißer ,»F- In Versuchen, welche Professor Linghtner Witmer ^? hat, verhielt sich die Schnelligkeit, mit welcher Ki". '""er, 2. Afrikaner, 3. Kaulasier auf einen Ge->i .^ antworteten, wie 116.28:130:146,92, ^i!l>l ^ ^"hlen Tausendstel einer Secunde bedeuten. ^ '" iedem Falle höchstens ein Putzend Versuchs« blt tz^ zur Verfügung stand, war die Gleichmäßigkeit ^ 2?^s!lfse doch sehr auffallend, umfomehr, als sie ^Mgten Erwartungen widersprach. Meade Bache lli^' °ass der höhere Intellect der weißen Rasse viel» ^!«it °uf Kosten der Schnelligkeit ihrer Reizempfind-^etp^ erreichen war. Die Ergebnisse fordern zu ^ Versuchen auf. V< ^ gestrandeter Freibeuter-Dampfer.) M^euter-Dampfer «Hawkins» ist siebzig Meilen ' ?«l,e? ^°" Long-Island wrack geworden. Von achtzig Bord wurden siebzig gerettet. Die Kanonen und Schießvorräthe, die sich auf dem Schisse besanden, giengen verloren. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Allerhöchste Sanction.) Se. l. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 17. Jänner d. I. dem vom Landtage des Herzog« lhums Krain in seiner Sitzung vom Ib. Februar 1895 beschlossenen Gesehentwurfe betreffend die Förderung der Bahnen niederer Ordnung die Allerhöchste Sanction allergnädigft zu ertheilen geruht. — (Stempel.) Laut Eröffnung des l. l. Finanzministeriums sind die grundbllcherlichen Eintragungen von Pfandrechten zur Sicherstellung rückständiger Versicherungsbeiträge zugunsten der Arbeiter-Unfallsversicherungsanstalten nach 3 56 d.s Gesetzes vom 28. December 188?,R.G.Bl. Nr. 1 6x 1888, gebürenfrei. —o. — (Militärisches.) Seine Majestät der Kaiser geruhten die Uebersehung des Lieutenants in der Reserve Egon Freiherr« von Aichelburg, des Infanterie-Regiments Graf Iellakic Nr. 69, in den Activftanb der l. l. Landwehr anzuordnen. — (Der Sterbetag des Kronprinzen Rudolf.) Gestern jährte fich der Tag des Dahinscheidens des unvergeßlichen Kronprinzen Erzherzogs Rudolf. In den ersten Nachmittagsstunden am 29. d. M. legte eine O,ficiers«Drputation des Infanterieregimentes Nr. 19, dessen Oberst «Inhaber vormals Kronpnnz Rudolf war. am Sarge in der Kapuzinergrust in Wien einen prachtvollen Kranz mit Schleifen in den Farben des Regimentes nieder. Unmittelbar darauf brachte eine Deputation des Wiener Kronprinz»Erzherzog»Rudolf - Militär - Veteranen» Vereines, geführt vom Obmann Rupert Seiler, gleichfalls einen fchönen Kranz. — (Vornahme von Stempelrevisionen bei Gemeindeämtern.) Es sind Fälle vorgekommen, das« Gemeindevertretungen anlässlich der bei denselben vorgenommener Stempelrevisionen dem revidierenden Functional die Einsichtnahme in bestimmte Kategorien des Nctenmaterials verweigert haben. Aus diesem Anlasse hat das l. l. Finanzministerium im Einvernehmen mit dem l. l. Ministerium des Innern den unterstehenden Behörden und Aemtern mit Erlass vom 24. December v. I. Nachstehendes zur genauen Darnachachtung in Erinnerung gebracht: «Das Recht, die Acten eines Gemeindeamtes (Magistrats, Stadtrathes, Gemeinderathes) in Abficht auf die Beobachtung der Stempel« und Gebürenvorfchriften einer Revision zu unterziehen, ist der Staatsverwaltung durch die Bestimmungen des § 97 des Gesetzes vom 9. Februar 1650 sowie insbcsondere des Artikels XVI des Gesetzes vom 5. März 1862, dem zufolge der Staatsverwaltung gegenüber den Gemeinden das Aufsichtsrecht hinsichtlich der Beobachtung der bestehenden Gesetze überhaupt zusteht, gewährleistet. Infolge § 11 des mit der hierortigen Verordnung vom 3. Mai 1850 hin« ausgegebenen Unterrichtes über die Verpflichtungen, welche das Gebürengesetz den öffentlichen Behörden, Aemtern und Amtspersonen auferlegt, war jeder Stempelreoision bei einem Gemeindeamte ein politischer Beamter zuzuziehen. Diese Bestimmung wurde mit dem im Einvernehmen mit dem l. l. Ministerium des Innern ergangenen hier-ortigen Erlasse vom 17. August 1886 hinsichtlich der Revisionen bei kleineren Gemeindeämtern dahin vereinfacht, dafs die Intervention eines politischen Beamten bei solchen Revisionen zu entfallen hat, hingegen der nach dem daselbst vorgezeichneten Formulare zu versassende Revistonsauftrag vom Vorstande der betreffenden politischen Nezirlsbehörde zu vidieren ist. Bezüglich größerer Gemeinden (Städte, größerer Märkte, Gemeinden mit größerer VermögenS-Verwaltung) wurde diese lehlere Versllaung nicht getroffen, und es wird daher nach wie vor Pflicht des die betreffende Revision anordnenden Vorstandes der leitenden Finanzbehörde erster Instanz sein, sich wegen Delegierung eines politischen Beamten zu dieser Umtshandlung an die competente politische Nezirksbehörde zu wenden. Sofern es fich um eine Stempel'Revision bei den Gemeinde-Aemtern einer Stadt mit eigenem Statut handelt, ist obige Intervention im Wege der Finanz-Landesbehörde bei der politischen Landesstelle anzusprechen. Die Wahrung der Ingerenz der politischen Behörden bei Vornahme von Stempel«Revisionen bei Gemeinde»Aemtern nach Maßgabe der vorstehend erörterten Bestimmungen wird den leitenden Finanzbehörden zur Sicherung der ung-störten Abwicklung dieser Amtshandlungen zur strengen Pflicht gemacht.. *(Eine Specialität in Lalbach) Wenn der harmlose Fußgänger in den Nachmittagsstunden durch die Straßen der Stadt wandelt, bietet fich seinem Auge ein Schauspiel dar, das wohl einzig und allein in Laibach vorkommen dürste und am besten als Specialität bezeichnet werden kann. Wir meinen die Art der Straßmsäuberung, wie sie ungeachtet zahlreicher Beschwerden in rücksichtslosester, gesundheitswidrigster Weise durchgeführt wird. Mehrere Mitglieder der ehrsamen Straßenkehrergilde vereinigen sich nämlich zu einem Bunde, dessen Zweck darin besteht, durch künstlich erzeugte Staubwollen die Luft aus einen weiten Umkreis hin zu verunreinigen, denn einen anderen Zweck kann die sinnlose Manipulation, den trockenen Staub, der sich im Laufe des Tage« auf den Straßen ansammelt, während des belebtesten Tagesver« lehres in Wollen zu verwandeln, nicht haben. Dieser Uebelftand hat aber eine ernste Kehrseite. Die Gesundheit«" Verhältnisse find in der letzten Zeit in Laibach leine gUn-ftigen, Kinderkrankheiten grassierten, denen manch junges Leben zum Opfer fiel. Wie verderblich nun für die zarten Athmungsorgane der Kleinen eine von Staubmiasmen geschwängerte Atmosphäre ist, brauchen wir wohl nicht näher auseinanderzusetzen. Infolge der Demolierungs' arbeiten musste die Bevölkerung ohnehin monatelang Staub in schwerer Menge athmen, ohne darüber zn murren, denn in das Unvermeidliche muss man sich fügen; in das leicht Vermeidliche aber nicht! Wir hielten uns im Interesse der Bevölkerung verpflichtet, neuerding« auf das Unzulömmliche dieser Art der Straßenreinigung hinzuweisen und hoffen, dass die berufenen Organe endlich einmal dem ihr Augenmerk zuwenden werden. — (Demolierungen) Begünstigt durch die trockene Witterung nehmen die Demolierungsarbeiten in der innern Stadt einen raschen Fortgang. Durch die lrainische Ballgesellschaft werden gegenwärtig Gebäude in der Lingergasse abgetragen. — (Zur Volksbewegung.) Im politischen Bezirke Adelsberg wurden im Laufe des 4. Quartals des verflossenen Jahres 83 Ehen geschlossen und 3?b Kinder geboren. Die Zahl aller Verftorbenm belief sich auf 322; darunter waren 146 Kinder im Alter von der Geburt bis zu 6 Jahren; ein Alter über 70 Jahre erreichten 51 Personen, Mord und Todtschlag fiel leiner, Selbstmord ein einziger vor. An Lungentuberculose starben 40, an Typhus 19 und an Dysenterie 14 Personen, die Diphtheritis forderte 28 und der Scharlach 36 Opfer. —o. — (Sanitäres.) Die in der Gemeinde Groß-dolina, Bezirk Gurkfcld, herrschende Diph!heriti«epidenne ist im Erlöschen begriffen; der Krankenstand beträgt der. zeit nur noch drei Kinder. Von den erkrankten 10? Kindern sind 36 gestorben. Die Behandlung mit Hellserum erwies sich in Fällen, wo dieses rechtzeitig in An« Wendung gebracht wurde, günstig. —o. l ^id! !?b 9«nz still, regungslos; kein Laut kam l ? hiem Men. Und ebenso erstarrte urplötzlich alles ! ^!, ." Innern. Alles soeben noch so glutenvolle j^tt H..Hr war gleichsam jäh erstorben. Wie ein ? 'M "> °uf Frühlingsblüten fällt und sie ertüdtet, Mge ^ Hr Herz wie ein Todesstreich. Der erste Me a"^nn im Leben, der ihr wider ihren Willen ?e ^ zwang und nach dessen Gegenliebe bereits eine 3! detje?'"Ht sie dutchloht hatte, er — gerade er X i "'3e, an dem sie den Tod des Bruders zu " ne zu Hasjen gelobt hatte! ^b^ Aauhe, das klügste wäre. wenn ich ihr nie ^e V, Grieves stand in seiner Studierstube und « 5'^adungskarte zu dem Balle in der Hand, ^^ V Sou.h zu geben beschlossen halte; ob- '/l die O' ^H das Fest besuchen solle oder nicht. V^lNen -'"-buna, erhalten, hatte er sie ohne Zögern ^ c^r ^ledoch w der Woche, welche seither ver- > 'wollte es ihn dünken, als habe er Ursache, ^ dem neuesten (IX) Hefte der illustrierten Halbmonats!»^ l «Vom Fels zum Meer» (Stuttgart, Union Deutsche "^ lagSgesellschaft). Der sachkundige Autor kommt, nachdem er ^ ^ heute in Gebrauch befindlichen Rettungsmittel aufgezählt "^ l geprüft hat, zu dem gewiss berechtigten Schluss: Lieber m«t ^ l viel Prunk in den Kajüten als Maugel an Seetüchtigkeit! A l gleichen Heft finden wir eine interessante Studie über Schulmanns, mit dessen Porträt, einer Abbildung deö MA l ner Denkmals und dem Facsimile eines von der edlen ^' > nungdes Schreibers beredtes Zeugnis alilegenden Briefes Pc^A l zis an seine Braut. Glänzende Illustrationstcchnil lst.^l Hauptuorzug dieser Zeitschrift; sie bewährt sich auch hier w>e" » in den figürlichen und landschaftlichen Skizzen zu den ^ ^« ckungsreifen in der .Heimat», die eine Anzahl hervorrage^ U Münchener Künstler im Auftrag der Redaction unternonl^l, hat; desgleichen in den zahlreichen übrigen Kunstblättern, ^>W denen hier nur die beiden Gemälde von H. Lefler, P<^ .^l^> Telegraphic in allegorischer Verkörperung darstellend, ern^l seien. Auch sür die Unterhaltung ist reichlich gesorgt durch ^ l« grijßere belletristische Arbeiten von Bianca Bobertag und ^ ?< »ties, zu denen, wie die Redaction ankündigt, demnächst ^, « neueste Roman Ludwig Ganghofers, eines unserer beliebt^, M, und spannendsten Erzähler, treten wirb. Aus dem reiche« ^ »7 halt des Sammlers seien die antiken Funde in Nemisee, ^, ti, denen wir hier erstmals Abbildungen begegnen, besonders ^ ^ vorgehoben. Auch dieses Heft zeigt die beliebte Zeitschrift ^ ^ dem Weg fortschreitender Vervollkommnung in modernem^» d. h. im Sinne eines vornehmen Familienjournals, bas ^l Grundsätzen eines solchen gerecht wird, ohne sich dabei eng?^' l den Einflüssen der neuen Zelt zu verschließen. »>! Die Geschäftsagenden der l. l. Steuera^l betreffs der Stempel« und unmittelbaren <.,,« büren. Bon Ios. Eissert. Wien, C. Dabertow's ^l Preis 3 fi. Zu den anerkannt schwierigsten Disciplinary^ l öfterr. Finanzrechtes zählt das Gebürengesetz vom 9. T»^^ 1650 sammt Nachträgen, weshalb jede, diesen Gesällszwels M treffende neue Arbeit des E^olges sicher sein dürfte. Dies >H» umsomehr dann eintreten, wenn, wie im vorliegenden F<^ ^H Werf den praktischen Bedürfnissen dient und den Leser ""^Uh, Hand exemplificierter Bemessungsfällc in die Mysterien "/^»< I bührenrechtes einzuführen bestrebt ist. Den Steuerbeamten!^Uk für welche das Merk in erster Linie bestimmt ist, wie auA ^lh, mit der Oebürenfrage sich berufsmäßig beschäftigenden 3'!^!^ bcamlen, den Advocate», Notaren u. f. w. wird das besp^Uh Werk ein treuer Rathgeber sein, weil alle Stadien ^/^5, messungsverfahrenö und der formellen Behandlung unter g^l l lh Angabe des Gesetzmateriales in systematischer Meise z"l ^ j, ftellung gebracht wurden. '«^»^ «Das Neue Illustrierte Blatt», welches '^l^ Burlart's Zeitungsverlags in Brunn erscheint, bringt »"^/M erschienenen Nr. 1, V. Jahrgang 18W, einen äußerst intem!^,M illustrierten Aufsatz über da« neue unterseeische Boot ^, ^Wl Von dem reichen Inhalte dieses wirtlich empfehlenswerte" ^lH milienblattes wären noch «die Italiener in NbcssunieN'^Nh Luegerversammlung in Wien, ein Götzentempel der Asch^!"'i^ld^ und ein reizend durchgeführtes Tableau «Wiener ^ AH^I besonders hervorzuheben. Das Abonnement des «Neue" .^l?^ strierten Blattes», welches bei der Administration ^^/.l?z N-ue Illustrierte Blatt» in Brunn, bei allen ZeitungsversH" ^M, ^ Buchhandlungen und Postämter» abonniert werden l.^/^D^l, sich trotz dieser Reichhaltigkeit nur auf fl. 1-— vierte r^ fl. 2.— halbjährig und fl. 4 — ganzjährig. zFM, Alles in dieser Rubrik Besprochene lann durch °" iel'k7h Buchhandlung Jg. v. Klei nmayrk Fed. Ba"> «^ bezogen werden.____________________________________ Neuigkeiten vom Büchermarkte. ^M Ueber Land und Meer, Octavausgabc, .^s>< 6., 7. Heft il 60 kr. — Hittentofer, Architektonische ^ f^ zum modernen Fa^adenba», 1 fl. 80 kr. — Eisser>^>^ Geschästsagenden der k. t. Steuerämter, 3 fi. —Wache"^! Vom ersten bis zum letzten Schusö, 60 kr. — Stette"^ Humoresten und Satiren, 1 fi. 80 kr. — Wilde""^ Heinrich und Heinrichs Geschlecht, 1 fi. 80 kr. — «o"° ^ i der Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr Angekommene Fremde. ^ Hotel Elesaut. ^ ^' Am 30. Jänner. Mally, Fabriksbesitzer, ^,"""«^ >^> Lenaröic. Landtagsabgeordneter, Oberlaibach. — MM'^ ^ Kornhauser, Fuchs, Pollat, Ksltc,; Küpper. IngeNle'H>, . zweig, Oberingenieur, Wien. — Froon, Rechnungssührer/ ^M r Pirnat, Privat mit Tochter, Gonobitz. — KrW' iH St. Peter. — Hofmann, Kfm., Prag. — Ditrich. ^'M l«, berg. — Nechnitzer, Kfm.. Krdzevar. — Schrötter, M!?^ <« Neumann, Kfm., Fiume. — Ogoreutz, Kfm., RudoN^X ^ , __ ^ "H Verstorbene. ^ V Am 2 8. Ianner. Josef Willner, Inwoh""' 9»Ab. 752 0 -6 6 O. schwach ^Ss< Al» ' 311711. Mg. j 748'0j-9 8 , NO7schwach ^ ^?^' !«^ Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur >^!cs i 3 7" unter dem Normals______________^^H^ ' 4 ^<< «enintwortllcher Nedacteur: Julius Obm-Ia""' ! ^' siitt,r von Wissrhrad. > ^H^Zeitung Nr. 25. 193 31. Jänner 1896. Course an der Wiener Börse vom 3l). Jänner 1896. «««dem 0^^« Eoursbwtte ^«i^?^ ln Noten »»ttTM" - - - lOO 75 100 95 ^" »!l. ^'-«ugust 100 75 100 9» ^,,, '« Hlnner.Iull 100 10 10130 ^^.^«pril-Octobel 101-10180 13 d° "l^"^ boost, 148-149- ^'"t»l'i,. b" »00 fi. 158-160 — ^ ^.^ bo fi. 1»» —198- '""»«Oft,. . 15? 75 — 3>^^. steuerfrei 122 50 122 70 l ^N!' neu«f«l —-------- ^!,, ^"«"NtnNiM. 10005 10085 > , «^ Ultimo . . 100 Sb 10085 ^ll^ ^^?l°m, . 99-100-^, ^!.^^st»b..«ctte«. ^^/^«"'ll.llVl. 2«o-2Ll- »tlb ««« Vo» Vt««t« zur Zahlung über»o«»e«e Gisnll.'Prio».' vbllUatio«». Elljabethbahn 600 u. 3000 M. IÜI 200 M. 4«/,..... 118'— 119 — ülliabethbahn, 40C u, »000 Vl. ÄX) W, 4°/„..... 1L2L5183L5 F> anz-Ioilph'«., Vm. 18»4,4°/„ S9 90 100 90 Gallzljch« lkarl»«udwta' »ohn. 1»«ft.,4l/,°/« 1L5 70 —— dto, bto. Gilber 100 fi., 4>/,°/„ io» — 10» 80 bto. TtaatiObllg, (Ung. Oftb) V, I. 1876. 5"/,...... 121-70 1«L'70 bto^l/.^Ochantregal^bl^bl. 100 - 100 W dto. Plim.-Unl, ^ 100 ft. b. W. 153 - 154 — dto. dto. K 50 ft, b, W. 152-75 153 50 L1,eiß'«e«.-Loss 4"/„ 100 fi, . 142 — 142'75 Grundenll.«Gbllgalionen (für 100 fi, CM.), 4°/« kroatisch« unb slavonische . 98 — 09 — 4"/« ungarische (100 fi, ö.W.) . 9? to 98'io Andere öffentl. Hnlehen. Donau-Reg.'Lose ü°/„. . , . 138 5« 1L9 50 dt«. .Unlelhe 1878 . . l»5 50 — — «nleyni brr Etaot Gdrz, . . lill— — — «nlehen d, Stadtgelncinde Wien 104 50 105 5« «»lehen b. Ltadtgemeinde W!en (Vilber oder Gold) .... 189-— 1L9 50 P^ämleN'Nnl. d. Stabtgm, Wien IS« 50 iß? 50 VerfebllU'Nnlehen. verlosb, 5"<> 100 — 101 — 4" „ Kraint, Lande» Nnlebrn . 98 s0 W 70 Veld «a« Pslwdilks, (für loo fl.). »odcr.allg.öft.in50I.vl.4»/n«. izo-- — - dt«. „ „ in 50 „ 4°/n 99 25 100 »5 dto, Präm-Schlov. »°/„I.100 70 veft.'ung. Van» verl, 4°/^ . . loo-llO 101 — dto. dto, 5Njühr. „ 4°/<, . , 100-20 101 — Vparcasse, 1.Sft,,30I. 5'/,"/, vl, 10150 — — Priorität» > Obligationen (für 100 ft.). sserblnanbs'Norbbahn Em l8W 101 — I01 8« Oesterr. Nordtoestbahn . . . 110 50 11150 Staatsbahn....... »»3— -.— Sübbahn il »«/„..... 1S9-50 1?0 — bto. Kb»/«..... 181-25 132-25 Un«,-gllliz, Bahn..... 107 50!i0«5« 4° » Untertrainer Vahnen , 9950 100 — Divers» zss« (per Stüch, Vudapefl Vafil!« (Dombau) . 725 770 Vreditlose 100 fi...... 197—198 — «Narl!-«ose 40 ft, LM, . , . 5« — 57 — 4"/<,Do»au'Danchssch,lO0ft,LM. l35 — 18»- Ofener Aose 40 fi...... /u 47450 477 — «rdt.-»nst. f. Hand, u,«. ISO fi. — — -- dto, dto, per Ultinu, Septbr. 3?»-25 37375 »reditbanl, «N«. ung., »00I. . 42« —423 50 Depositenbank, Nil«,, 200 fi. . 235 — 237 — VöcompwGes., «dröst., 500 ft. 826 — 840 — Glrvu, Cafsenv., Wiener, 200 ft. 290 — 295 — Hypothelb.,Oeft.,200fi. 25°/<>T. 86— »8 — öünoerbant, vest., 200 ft, . 24525 246 — vtfterr^ungar. Uanl, N00 fi. . 1015 1019 Umonbanl 200 ft...... 310-50 31150 Verlchrybanl, Alia < l« ft 182'— 185 — Hrtien von Zran«port« Knternehmungen (per Ttüll), «llbrecht'Nahn 2"(, fl. Silber . —-- --. «usstg'Iepl. »isenb. »00 fi. . . 1890 171« «Uhm, Nordbatnl 150 ft. , . 27» — 281- - Vuschtieürader llchelE.'Ä,200fi.V, 74— 7475 Ferdlnands«rrbb, lcxxi ft,(5M. 34S0 3470 Lemb,- Vzernow.'Iaffy - Eisenb.. Gesellschaft 2A) fi, s, , . . 2»» —295 — Llovk, Oeft., Trieft, 500 fl. GW. 479 — 481-- vesterr. Nordwestb, 200 fi. S. . 277—277-50 bto, d!ll, t»t, N) «00 fl. D, 27850 279- - Prag.Duxer Glsenb. lbO fi.E. . 9N 25 9« 75 Stllatsellimvahn 80l> fi. C. . . 367-7536875 Eübbahn 200 fi. V..... 100-2» lOO 75 Vübnorbb. Verb.'«. 200 fl. iiM. 21950 22080 Tramwatz'Ges., Wr.,I?c>fi, ö, W. 4W — 49l — bto. Em. 1887.«00Ü. . . . — — — — Ir«m»«y>««f., «eue Vl., Plio- rGt!. 317 — «i — Devisen »mfterdam....... 9« 90 li» -. Deutsch« Plätze...... «»7,5»<^ voiidon........ 13, «5 1 »1-8« Pa»!»......... 4«^>7 «-I5 Tt. Bet«-«!bur«...... —— — — Yaluten. Ducal«,........ 5,7l! h-?z 20-ffrance-Ttücke..... 96«! »6» Deutsche Neichlbanliioten . . 5«»?,! 50» Ilalimlsche Vanwolcn . . . 44-iz 44»» Pap<«««ubel...... 1 «^j l^.