-59. Dienstag den 23 Null 1833. Kundmachung. hen See gesehen. Alle Schisse, welche mit der Rcfolue daS Geschwader der Dünen bildeten, sind jetzt auf de.r Rhcde von Cherbourg, da auch die Korvette Creole seit dem 2. von der englischen Küste zurück ist. Dieses Geschwader besteht aus drei Fregatten und drei Eocvetten, die, wie es scheint, im Begriff sind, zum Theil nach Brest und zum Theil nach Toulon abzusegeln. Das Militalrgeniewesen hat während der Heuernte zu Algier die zur Bewässerung der Ebene von Mitidscha von den Römern erbauten Eanäle ent« deckt. Man könnte sie mit einem Aufwand von 25,oa<) Jr. leicht repariren. So widerlegt sich die Angabe des Generals Berthezcne von der Unmöglichkeit, diese ungeheure Ebene, die so viele Ncich' thümer des Bodens in europäischen und indischen Prokuctcn darbietet, anzubauen. Eine königliche Ordonnanz vom 6. Juli ver» fügt: »Während der Abwesenheit des Marschalls Herzogs von Dalmatien, Präsidenten UnscrsEon-scils, Kriegsministers, soll das Interim des Kriegt» Ministeriums durch den Minister Gcnerallieutenant Grafen Sebastian! besorgt werden. (Unterz.) Lud» wig Philipp. Durch den König: der Marschalt Herzog yön Dalmatien," Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat von Seite der Höfe von Neapel und Sardinien die Notification der von den Botschaftern dieser zwei Mächte zu M.i^rid erlassenen Protestation gc-gen die von der spanischen Regierung in dem sali" schen Gcseye vorgenommene Aenderung und gegen die Versammlung der gegenwärtigen (Hortes mit dem Zwecke, der Infantinn den Eid der Treue zu leisten, erhalten. Der Minister hat in einer Ant« wortsnote auf ciese Mittheilung erklärt, daß er sie nur unter dem Titel einer Urkunde annehme. Man schreibt aus Or an vom lg. Juni: Die Araber in der Umgegend von Oran sind in bestän» diger Feindseligkeit gegen unsre Truppen; die Be» satzung ist blockirt und die Eommumcationen sind selbst zwischen der Stadt und dem Fort Mers el Kebir nicht sicker; die Soldaten werden daselbst, so wie sie einzeln gehen, ermordet. Man kannte glauben, daß nach dcm Trcsscn vom 23. und 27. Mai unddcn Scharmützeln vom 4. Juni riefemd, lichen Stämme uns nicht mehr beunruhigen wür^ den; dem isi aber nicht s<5. Genera^ Desmicheli 237 erfuhr am 7. Juni, das eine beträchtliche Zahl von Kabylen daS Blockhaus, und nach Ginnahme desselben die Stadt angre>fen würoe. Zur Vere-i^ ttlung dieses Plans rückten gegen 5ooo Mann Infanterie, Eavallerie und Artillerie am 10. in der Nacht mit Munition auf zwei Tage aus. Dlese Kolonne nahm zuerst ihre Richtung gegen den Stamm der Duairen, ttieb die Beduinen vor sich her, und verbrannte ih e Ernten. Unsere Truppen kehrten am 12. nachdem sie z.ehn Stunden Wegs gemacht, zurück. Die Feinde nccklen sie zwar, machten aber nie einen ernstlichen Angriff auf die Eolonne. Bei diesem Ausfalle entdeckte man das Gebiet von Breda, einer kleinen Stadt, sechs Stunden von Oran einwärts. Diese Stadt liegt in cinersehr lachenden Gegend. Man trifft überall Bäche und Quellen, Früchte aller Art und die reichsten Ernten. Die französischen Journale führen neuerlich nieder grausame Mißhandlungen und Verstumme« lungcn an, die an einzelnen Militairen von Ohou-ans in ber Vendee vorgenommen wurden. (Allg. Z.) Das Journal du Commerce cnchalt Folgendes Über dic Errichtung von Lagern in Frankreich: «Als die ministeriellen Journale die Bildung vo,n 5 Lagern ankündigten, sagten sie mchts über die Stärke ihrer Streitkräfte. Man schreibt uns, daß 120,000 Mann zu Rocray versammelt werden sollen, und eg ist wahrscheinlich, daß mit Ausnahme des Kavallerie «Lagers von Luneville/ die anderen ungefähr eben so stavk seyn werden. Eü soll die Adstcht des Marfchall Soult in dieser Beziehung seyn, nachdem BeispiclePreußens halb« jährig Uedungslager einzuführen, denen die eine Hälfte der Soldaten, welche nach dem neuen OD ganisationsplane der Armee die Reserve bilden wer< Ven. jedes Mal beiwohnen soll. Auf diese Weise werden die Reserve. Mannschaften, nachdem sie in ihre Heimath zurückgekehrt sind, alle Mal in dem Zeiträume von zwei Jahren einem UebungZ-lager beiwohnen müssen, wobei sie den Revuen beiwohnen welch.' die Militär«DiMons« O'ommandanlen besonders für jedes Departement organisiren sellen." Spanien. Madrid, 27. Juni. Unsre Fcsie sind nun geendigt. Sie waren alle ausnehmend glänzend und von einer Masse von Zuschauern besucht. Bei den milicairiscken Festen und Manouores cntzün« detc sich ein Pulverwagen, wobei drei Personen getodtct und zwei verwundet wurden. Alle Umtriebe der Apostolischen zur Aufwiegelung von Un« ruhen waren vergeblich. Man versichert, die nächste Hofzeitung werde außer der großen Zahl von Gnadenbezeuguna.cn, die bereits erfolgt sind, auch ein Amncsticdccret bekannt machen, das hauptsächlich den bei den letzten Bewegungen zu Toledo ver« hafteten Personen zu gut kommen soll. Die Briefe auS den Provinzen bieten nichts Interessantes dar. Ueberall wurden die Feste in größter Ruhe gefei» ert, und selbst an den Orten, wo wie zu Vitto« ria eine mächtige Partei fur Don (Carlos vorhan» den ist, hat nicht die geringste Bewegung statt ge» funden. - (Allg. Z.) Portugal. De? Corresp on dent der Times schreibt aus Oporto vom 16. Juni: »Die Expedition, die jetzt abgehen wird, ist ganz politischer Art; ihre« Stärke ist zu unl^oeutend, alS daß man sie mil,-tärisclx nennen konnte. Ihr Zweck ist, 'sich zu vcr< sichern, ob die Provinzen im Süden des Tajo ge» neigt sind, für die junge Königinn und die 6on« stltution aufzustehen. cl)t sehr ^disciplinirt, aber ihre nunierische Ueberleqendeit und ihr Fanatismus wer-den mehr als hinreichend seyn, diese beiden Pro« vinzen zu vertheidigen uyd tie 2600 Mann der ExpcdilionSarmee in die gefahrvollste Lage zu brin. gen. Ucberdich weiß hier Jedermann, daß die Cholera furchtbar an Bord der Cöcadre wüthet, und daß vor ihrer Abfahrt aus dem Douro eine bedeutende Anzahl von Soldaten und Offizieren daran starben. Diese traurigen Thalsachen sind nur allzu gcreiß, und ich setze mit Bedauern hinzu, daß die düstersten Befürchtungen all die Stelle der freudigen Hoffnung treten." Die Times melten aus Lissabon vom 25. Juni: „Gin .gewisser Henry Ioncs, ein Amerikaner, der', wie man glaubte, das (Zommando von Don Miguels Geschwader übernehmen sollte, schien, nachdem er dasselbe inspicirt hatte, keine sonderliche Lust mehr zu haben, und ging mit dem letzten Packetboote nach Falmouth ab. Don Mi» guels Schiffe sollen zwar sceferlig, Offiziere und Mannschaft aber nicht sehr geneigt seyn, auszu» laufen. Don (Zarlos ist noch nicht von «Zoimdra zurückgekehrt. 5noo Mann spanischer Truppen sol» !en an dcr Gränze stehen ; einige glauben, um Don Miguel lm Falle einer Niederlage Hülfe zu leisten, andere, seinen Rückmarsch nach Spanien zu ver» hindern. In und um Lissabon stehen nachfolgende Truppen: ein Bataillon vom »sten Infanterieregiment 5c»a Mann; fünf Bataillone vom i^tcn In» fanterieregimcnt, unvollzählig, boo Mann; fünf BataiNone Jäger 25ao Mann; vier Bataillone Royalistcn 1200 Mann; regulaire Kavallerie 20« Mann; zusammen Hyao. Lissadoner Polizei ,600 Mann. Viele sind krank, und täglich reißen welche aus. Es ist ein Befehl erlassen worden, daß wäh. rend der Nachl kein Schiff in den Tajo einlaufen solle, und die Polizei ist äußerst thätig, diejenigen aufzuspüren, welche sich für Don Pedro günstig zeigen sollten. , (Allg. Z.) ekvas)liritannictt. Ein prächtiges Oampfscdiff, das größte, wel« chcs bis jetzt in England gebaut worden ist, wurde auf den Werften dcr Themse vom Stapel gelassen, es heißt: der Monarch, und ist zur Fahrt zwischen Lcn5vn und Gdinburg bestimmt. Man berechnet, daß 'diese Reise in 3o Stunden gemacht werden wird/ und diese Geschwindigkeit verschafft eine Ersparung von 3c> Scuncen an der Zeit, welche die schnellsten Dampfschiffe zu di-eser Fahrt brauchen. Die Schnelligkeit dieses Dampfschiffes übcrttifft um vieles die so gepriesene Schnelligkeit der Gisendah« nen. Das Schiff hat in seiner größten Länge,20a Schuh; das Verdeck ist 3-? Schuh, und auherhalb den Rädern das Schiff 55 Scl)uh breit; der Schiffsraum ist iä Schuh tief. Die äußerste Länge des neuen Schiffs kommt bis auf 2 Schuh jener de5 größten englischen Linienschiffes glcicl). Gs trägt ,2s,,» Tonnen; es enthält Betten für 1^0 Passa« giere. An der Tafel haben über ,ao Personen Platz. Jede seiner Maschinen hat die Kraft von 200 Pferden. (B. v. T.) London, vom 2. Juni. Berichte aus (Zal< cutta in Ostindien vom 2I. Februar enthalten sehr interessante Angaben über die Armee, des Maha Nalal) Rudschit Singh. Sie besteht aus 73,00» Mann, worunter 5auo Mann regelmäßiger 6a" vallcrisien unter dem französischen General Allaro, der eine Dame a^ö dem Volle derHchcil's geheira«. thet und die Nationaltracht angenommen hat. Ein Italiener, General Ventura, der unter Eugen Bcauharnais gedient, befehligt die regelmäßige Infanterie. Uniform und Bewaffnung dieser Trup« pen werden als sehr glänzend geschildert. ^ - ^ . (Slzb. Z.) O r l e ch e n I a n v. Briefe aus Zante vom ,9. Juni geben einige näheren Details über den neu errichteten griechischen. Salvator» Orden, welcher vom Konig Otto zum Andenken der wunderbaren Befreiung Griechen» lands gestiftet wurde. Der Orden umfaßt fünf (Zlasscn, und zwar: 1) Ritter des silbernen Kreu« zes; 2) Ritter des goldenen Kreuzes; 5) 6om« nMdcurs; /4) Groß. (Zomthurc und 5) Groß« kreuze. Die Anzahl für die erste blasse ist unbi." schränkt; die zweite ist auf 120; die der Homman« deurc auf 3o; die der Großcomlhure auf 2u und d