Vereinigte Laib ach er ZeituW «^«O. 106. Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Dienstag den 3i. Dezember ^3^. Inn land. Wien. ?Im 16. Dezember ist von der f k. Einlö- sungs-und Tilgungs-Deputation von dem Papiergelde, wclckes durch das eröffnete 5 perzcnnge Anlehen eing^efloffon, aber. wabls ein Betrag von 10 MM. Gulden auf dem Glacis öffentlich verbrannt worden. Ausland. Italien. ^?om. Ein Schlff, das am 2. Nov. ans Tripolis abgesegelt, sagt Kolgendcs aus: .,?lm, 20 Oct lief zu Tripoll eln turknchcs Schiff über Konstantinopel und Snnrna mit 2s Passagieren und 2l Vatro'Vn em, mn Hauten und andern Waaren dcladcn. Es wurden zwer Wachter darauf bcsiellt, und dasselbe nlcht zur Pratica zugelassen. Vom29. Ocwber bis zum 3i. starden auf demselben fünf Personen an der Pest und s'cbe-i audere lagen daran krank.. Äm 3. Noocmbcr Zollte nach der vom Bey crtbciltcn Ordre das Schiff sich entfernen, weshalb, um auf der Huih zu seyn, dies EreiHniß in ftNen »talie- niscken Hafen durch Cirkulare 5 ^< * "^ wacl^t wurde." ^ „^.. «^ -, ,Lucian Bonaparte soN d,e N?cis'., halten hab^n, Rom zn verlassen, und .^ « auf seine Villa in Frascatt zu begeben. ^ Mousignor Breß, Gouverneur von Hro-sino'ne, iß von dort zurückdcrufen 'vord-n^ wie man sagt, weil " keme lnnlangllche Vorsichtsmaßregeln bey Verabschiedung der Surren daselbst genommen, ^lele dieser erlassenen Sdirren, ans dem M/!Mtam-scl>en gebürtig, smd dort in Dienst genom- '""^i^Elewtioncn auf öffentlichen Plätzen un5Strass..'n zu Nom mit SwckpruyclN s welcke an die Stelle der Ge^ng'Nßsirafen aetrcten s'nd, fnden täqlich Statt, so daß a>ck bald aegeu diese GleichgünMe zu befürchten siebt, wenigstens 'nsofern a s das Ehrgefühl dabey ins NMl kommt. (G. Z.) Frankreich. 5>er Kaiser v. Marokko kal an den Köniq acsck'rieben, daß er das Barbara Wild, Weih des Burette zu Millkirch, batte eine Schwester, welche bey ihrem Tode eineu einzigen dreyjährigen Sobn als Erben binterließ. Barbara Wild faßte den Entschluß, diesen ihren Neffen zu ermorden und wählte zu dieser Mordthat — was derselben einen besondern Charakter von Verruchtheit gibt — die Stunde, wo die Messe alle Einwohner in der Kircke zurückhielt , und zwar gerade den Augenblick, da die Schelle ben der Erhebung der Hostie anzeigte, daß alle Gläubige« unbeweglich an den Stufen des Altars liegen. In diesem Augenblick stürzte das unmenschliche Weib den Knalln, ihren Neffen, in einen Brunnen, und zerschlug ihm den Kopf mit dem Eimer. Der Assisenhofzu Straßburg vernrtheilte Barbara Wild zum Tode. (Ae hat an das Cassa» tiousgericht apoellirt. (G. 3,) In der Sitzung der Devutirtenkammer verlas ein Mitglied eine Petition der Dlle. Antomette Robert, Heransgeberiun des Journals : der treue Konigsfreund. «Zie beklagt hch in bittera Ausdrücken, daß ihr Vater und ibr Vru^r wegen einer VeosMre, die sie verfaßt haben sollten, eingezogcn und i» Tage obne Verhör gelassen worden; daß man ferner das ihr gebörends Four l«l obne aÄe Veranlassung unterdrückt babe. Sie führte die Dienste an, welche ibre Fcmilie dem Könige geleitet und bildet aus alle« diesen eine schwere Anklage gegen den Polis zeyminister, Herrn de Cazes, de s?n Absetzung sie verlangt. Diese Petition wurde voa einigen Devuticten lebhaft unterstützt, von andern eben so lebhaft bestritten. Der Lärm wurde so unbändig, daß der Präsident selbst die Ruhe nicht mehr herzustellen vermochte. > Endlich verließen gar die rechtssi-tzendcn Deputirren ihre Vänke und gingen aus dem Saal. Die Sitzung mußte aufgehoben werden, und obgleich sie nach einer Stunde wieder zusammenberufen wurde, so nahm das Haus doch Anstand, in Abwcsen-heit so vieler Mitglieder , die Berathschlagung fortzusetzen, und sie wurde deshalb auf den folgenden Tag ausgesetzt. (G. Z.) Spanien. Die Stadt Cadir, welche bereits den Titel „dcr sehr edlen und sehr loyalen" führt, hat von dem König Erlaubniß erkalten, diese m nach wegen der im letzten Kriege gelei«, stetcn Dienste, «och jenen der „sehr heldens müthigen" beyzufügen. (P» 3«) Großbritannien. Zn London stach ein Mezger ein selbst aufgezogenes Schwein ab, das 10 kentner wog. Ein Schlnken wog ioc> Pfund. (G. Z.) Am 23. November trat der König sein 55. Reqierungsjabr an. Er hat also di< bisher längste Regierung seit der Eroberung durch die Normannen, jene Heinrichs lll, überstiegen. Lord Co lrane besteht anf seiner Weigerung , die idm von der Kingsbench auferlegte Geldstrafe zu erlegen. Er behauptet, dah das gegen ihn gefällte Urtheil zu hart und ungerecht sey, weil die Erklärung der Jury von einer Empfehlung an die Gnade des Königs begleitet gewesen wäre. Die Wahlmanuer von Westmünsier, welche eifrige Anvanger des edlen Lords (als Repräsentant von Westmünster) sind> und seiner ! Meinung beystimmen, haben beschlossen, ^ eine Generalversammlung, zusammen zu be< Nlfstt, um eine Subscription zusröffnsn, t nnt deren Ertrag die Geldstrafe und die Pro- ^ zetzkosien für Se. Herrlichkeit bestritten wer- < den sollen; es sindet die Bedingung ^>abey < si«tt, daß ketn Subscribent wehr als einen ^ «hence gebcn darf. Wenn diese Vorschlage ' angenommen werden, bedarf es 24,000 Sud- , scrtbenten, bloß um die Geldstrafe zu erle- 1 gen, welche bekanntlich 100 Pfund St. be- 1 tragt. ' Ein Einwohner von Vrigbton, welcher 1 26 Jahre hindurch in algierischer Sclaverey 1 lebte, i^st nun in Folge von Lord Ermouths 1 Sieg und hierauf abgeschlossenen Traktats ' zurückgekehrt. Nun sindet sich, daß seit sei, ner Abwesenheit drey Stücke Landes, die ihm bey dieser Stadt gehorten, verkauft worden waren, und daß seitdem mehrere Häuser, und namentlich ein Theil des Pavillons > des Prinzen-Regenten darauf erbaut worden sind. Er reklamirt jetzt sein Eigenthum, ' «nd sein Gesuch soll nicht geringe Vcrlegen-beiten verursachen. . (Pr 3.) , ^ Dab Napolcon m enier Insel, welcbe , fedcn Artikel des Bedürfnisses und des Lurus < unr mit grossen Kosten und von Ferne erhalt, von einer solchen Pension, wie wir in unserm Blatt Nro. 102 gemeldet, nur nothdürftig leben kann, w'rd ulcht bezwel-fclt Daß aber dte brtttlschen Munster, die'früher durch Anschaffung der schönsten Meubles, Tafelserviccs, Baumaterlallen und Bedürfnisse des Lurus jeder Art ibre Liberalität gegen Napoleon vor ganz Europa zur Schau trugeu, nu» auf etnmahl sich in Knauser verwandeln, und u»n 12,000 Pfund jahrlich zu ersparen, sich vor der ganzen Welt als Großtuer bewetlen, das laßt stch doch kaum glauben. Es scheint etwas im Hin-terarunde zu liegen, wodurch dte,e.Maßregeln herbeigeführt w^u, "ber wanun scheut die Wahrhelt das Llcht? (KZ.) Seit der in unserm Blatt Nro. 103 gemeldeten Volksversammlung, welche am 19. Noo auf der grossen Wiesen bey Spafilds unweit London Statt hatte, und an welche der Volksredner Herr Hunt vou elner < nmreichenden Bittschrift Bencbt erstattete, versammelten sich am 2. Dez. ganze Schaa-ren von dem niedrigsten Gesindel auf der nemliche» Wiesen, woran aber gedachter He7! Hunt so wenig als andere Männer >on de'r Opposition Antheil hatten. Cm ^1 i^heil dieser Volkshauftn zog unbemerkt nach ^ >er City ab, und verübten unter der An- ^ 'ühcung eines gewissen Watson allerhand ^ frevel. Mehrere von ihnen drangen in La- ^ )en um Gewehre zu fordern. Andere zogen lach der Bank und nach der Börse, an welch letzterem Ort der Lordmajor bereits angekommen war, und einige arretieren ließ. Ausser nn Duzend Gewebr - und einigen Kanonen-scküffen auf den Tower, wurde blos in ei-„em Gewehrladen ein Mann Nahmens Blatt ?, 2urch einen Pistolenschuß gctödtet. Als nun immer mcbrere Konstabler, und ein Paar Patrouillen CavaUerie ankamen , sprengte der Pöbel auseinander, und die Ruhe wurde in: London wieder hergestellt. (W. 3 ) Der Prinz - Negent hat sogleich nach seiner am 2. Dez. erfolgten Ankunft zu Brightor» befohlen, ln den Ausgaben seines Hofstaats die strengste Sparsamkeit einzuführen, un> alles Ueberflüsstge von seiner Tafel unter die Bedürftigen zu vertheilen. General Bloom» field hat demnach Anstalt getroffen, taglich tinige Hundert Arme zu nähren. In dem Schlosse zu Brizhton versammelt sich nach und nach die qanze königl. Familie. In der Gegend desselben ist die Fregatte Se. Maj. der Prometbeus stazio-mrt worden, und wird daselbst solange verbleiben , als der Prinz - Negent dort wohnt. (W. Z.) ^ Eines jener erbärmlichen Geschöpfe, de- 1 ren 3ahl w London größer ist, als w irgend ' einer andern europaischen Stadt, und die zur gemeinsten Classe derselben zu gehören schien, wurde am 26. v. M. vor das Poli--zeygericht geführt, weil sie eine Banknote von 1 Pf. Sterl. gestohlen hatte. Herr Ficlding , der zu Gericht saß erinnerte sich, dieselbe Person vor einigen Jahren im größte« Wohlstände, mit einem reich ,menblierterr Hause, einer elcganwn Equipage lc.. gekannt zu haben, wo sie jährlich 40,000 Pf^ St^M» auf Kosten der durch ihre Rcitze verführte»W^ Thoren ausgegeben hatte. Nun sckeint sie ^ im tiefsten Elende, dem gewöhnlichen Lohne des Lasters, zu schmachten. . i Der Winter hat sich bereits vor mehre- 1 ren Tagen mit unerwarteter Strenge ein- ^ gefunden. In der Gegend von Inverneß liegt der Schnee so hoch 5 daß ein P0M05 feinen Magen stecken lassen mußte. Mehre, »e Personen sind erfroren. Am 26. Nov. Morgens war zu London und in der umliegenden Gegend ein so dichter Nebel, daß mehrere Kutscher von Postwagen vom Bocke steigen, und die Pferde an der Hand mit der Laterne fuhren mußten. (G. Z.) M i s z e l l e. u. Miß Noger, aus Baltimore gebürtig, Schwester des sogenannten unverbrennlichen Spaniers, zeigte in Hamburg, Kassel :c. eine bisher von keinem Frauenzimmer geübte Kunst, und gibt öffentliche chemische Vorstellungen, worin sie unter andern in einem bis aus 120 Grad Reaumur geheißten Ofen mit einer Hammelskcule und Eyern in den Händen, steigt, und in demselben so lange verweilt, bis die Keule gebraten und dlö Eyee gelottcn sind. Ihrer Ankündigung setzt si< noch folgendes kinzu: „Da die Miß von der Natur unt solcher Vollkommenheit verschwend deri«'ch ausgerüstet ist, daß sie eine Schönheit genannt zu werden verdient, so wird sie i>; amerikanischer Nationaltracht ibre Erperi-meute zeigen." (G< Z.) Nachricht bes Verlegers an die ?. 1^. Herren Abnehmer der Laibacher Zeitung. Gerührt danket der Unterzeichnete verbindlichst für die wohlwollende Unterstützung durch die häufige Abnahme dieser Blattec, seit den 3 Jahren als selbe uach der unglück- ! ltchen Epoche wieder erscheinen, und ersuchet dte hochverehrten Herren Leser derselben bey dem Schlüsse dieses Jahres, auch um die Fortsetzung Ihrer Pränumcration in dem anzutretenden neuen Jahre. ' Nach dem erhaltenen allgemeinen Beyfall bleibt die Einrichtung der Zeitung des I?i« ^ telligenz- und des Wochenblatts zum Nutzen und Vergnügen die ziemliche wie bis^ro z mit dem alleinigen Unterschiede, daß letzteres durch gütige Beytrage mehreren schatzbarcl» Gelehrten an Interesse um vieles gewinnen werde. > Der Preiß dieser Blatter ist in Conventionsgeld, und zwar: für die Stadt halbjährig 3 fl. i5 kr. durck Bothen mitCouoert — 3 ss. ^5 kr. durch die Post — 4 fi. 3o kr. - ' " ' ^ ..^.ich versiegelt, wenn man es verlangt, wird hiczu noch bezahlt, halbsabrig 1 st. ^ Jene, die auf das ganze Iabr pranumerircn »vollen, zablcn hieoo'i das Doppelte. Die Pränumeration kann vermittelst der k. k. Postamter und Stazionen, lo wie an das ' Hiesige löbliche k. k. Oberpostamt, oder auch an dieses Zeitungskomptoir selbst gemacht ^ werden —Nnr bitten wir die t>. ilV Herren Pranumeranten, beiond^s jene, dle nen einzutreten gesonnen sind, Ikre Bestellungen mit wo')llesbaren Addre'ftn, Ui,d Einsendung der Tare, ungesäumt zu machen, um die slufioqe dcslimn'en, nn5 die 3'ersendung pünktlick) einleiten,zu lönncn, indem ohne Geld keine Zcimng vcrscndl »rir^ , in d d'<- spater eintreffenden sohin Gefahr laufeu, mit den früheren Blattern nicht mehr bedient zu werden. Bey der Erinnernng , daß Jenen , di? noch im Nuckstande haften , oy!ie vorheriger Gnt-lichtung desselben keine Zcitung zugeschickt wird, zeigt man noch an, daß für jede dreymahlige Eiuschaltuna, die uichr über ,2 bis i5 gedruckte Zeiler, enthalt 1 fi., von 15 bis gegen ^c> Zeilen 1 fi. 3o kr und von grössern Aufsätzen, die jedoch keine ganze Seite «usmH-ken dürfen, 2 ft. bey lleberniachun'« derselben alioiiei.l) -'i'^nsenden sind, weil mau sonst für deren prompte und richtige Besorgung uicht gut stehen kann. Laibach, im Dezember 1816, D < r Verleger.