Nr. 168. Dienstag, 27. Juli 1886. 105. Jahrgang. OMcher Zeitung. Pr»«nmlll»t!!Mspie!s: Mit Pofiversenbung: gan,ji>hrig fi, :5>, halbjährig fi, ?.5O. Im El'invloil: »annays,^ s>, i,^ haihjähfiss 5.5N, Y«r die ^uftcN»»g in« hn„« N!,n,i"hri„ ft, >, — Insertionsiatbul: ssür llein« Insclote l>>« ,u < Zeilen 25, tr,, grös«re pr. ^cilc « lt. l l>ei ösl.icn Wiederholungen pr. .^eile 3 lr. Die »i'aibachcr.^citiina" erschein! täglich m>< «««nadm,' der Sonn und sseiertage. Die «dmlnlftrntlo« befindet s. die «rbnrt!«» Wienerftrnhe ,5, — Nnftanllertt »r<«fe werde» nicht angenouimcn und Manusrriple nicht znriickgefiellt. Uintlicher Mil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 17. Juli d. I. den Hof- nild Ministerialrathe im Ministerium des kais. Hauses und des Aeußeru Ludwig von Doczy in Au- erkennllng seiner belobten Dienstleistung taxfrei den Orden der eiserneu Krone zweiter Classe allerguädigst zu verleihen geruht. ___________ Se. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Major des ^orpsartillerie-Regiments Pichler Nr. 5 Wenzel W a -lenta deu Adelstand mit dem Ehrenworte «Edler» und dem Prädicate «Walen treu» allergnädigst zn verleihen gernht. ____ Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Professor an der k. f. Lehrer-Nildnngsanstalt iu Mar-^rg Alexander Mcll znm Director des t. k. Blindeu-^rziehuusss-Iustitutes iu Wieu eruauut. Uichtanltlicher Hheil. Die politische Situation in Oesterreich. Mehrfach wurde in letzter Zeit die Vchauptuug aufgestellt, iu dem Eintritte der Herren von Gautsch Ul'd Marquis dc Bacquehem ins Ministerium sei eine »Programm- uud Zieläudcruug des Miuisteriums zu erblicken. Hiezu bemerkt uun ein Wiener Brief der «Nord-dentscheil allgemeiueu Zeitnug»: Zunächst mag es als Wchst auffällig cuustatiert werden, dass es nicht etwa ^wischeufälle sind, die ohue das Zuthun oder wider den Willen der Regierung sich vollzogeu hätteu, die deu Glaubeu au Vcräuderuugeu erwecke», souderu Staats-"cte. bei deueu Graf Taaffe gewiss iu erster Reihe um ^l.ath gefragt wurde, und die' lediglich als der Ausfluss Mller Vorschläge zu betrachteu stud. Der Umstand, ^ass bei der Wahl des ueueu Uuterrichtsmiuisters uud ^es urueu Haudelsmiuistcrs auf die Möglichkeit falscher ^eutuugen keine Rücksicht geuommeu wurde, wird über ^ebür ausgebeutet. Herr v. Gautsch uud Marquis de ^acquehem sind Deutsch-Oesterreicher, uud sie bezeugeu ""rch ihre Gcsiuuuug ihre Nationalität, soweit dirs nur "ucm österreichischeu Minister möglich ist, der die Ge- rcchtigkeit gegenüber deu audereu Nationalitäten nicht verleugueu will. Alleiu iudem mau das zugibt, muss ^ auch darau erinnert werdeu, dafs Graf Taaffe uiemals der Germauophobie zugänglich war, dass alle Beschuldigungen iu dieser Richtuug uur iu dem Partei-Egois-mns nnd nur iu der Parteileideuschaft ihreil Ursprung hatten. Wir wollen der deutschen Gesinnung des Herrn von Gautsch uud des Marquis vou Bacqnehem uicht uahetrcteu, aber sie köuueu iu Bezug auf diesen Punkt kciueu Vorraug beansprucheu vor Herrn v. Chlumecky, Freiherrn v, Horst uud Dr. v. Stremayr, die ursprünglich dein Ministerium Taaffe augehörteu, keinen Vorrang vor Baron Streit uud Herru v. Kremer, die von dem Orafeu Taaffe ins Ministerinn: berufen wurdcu, uud es war ausschließlich die Schuld der deutschen Opposition, wenn diese Repräsentanten der deutschen Nationalität sich nicht iu der Regierung behaupte» kouutcu. Mau muss sich nur hüteu, berechtigte uationale Iuteresscu mit dem Partei-Iuteresse zu verwechseln, um iu dieser Beziehung klar zn sehen. Die Vcrfassuugs-partci, die vereinigte Linke, glaubte eine Verstärkung ihrer Opposition darin zu fiudeu, dass sie das deutsche Element aus der Regierung uud sogar aus dem Präsidium des Abgeordnetenhauses verdräugte. Nicht iu deu Principien des Grafen Taaffe ist eine Aenderung oder ein Schwanken wahrzunehmen, wohl aber bekundet die deutsche Oppusitiou eiue gebesserte Eiusicht, indem sie die That^ sachcu mit größerer Objectivität würdigt uud die Möglichkeit ciuer Verstäudiguug nicht mehr rücksichtslos von sich weist. Das Ministerium kaun es nur als eiucu politischeu Fortschritt, als ciu Zeichcu der Bcsseruug begrüßen, wenn die Parteien die Sprache der Thatsachen verstehen, wenn sie durch die Erfahruug au Eiusicht gc-N'iuucu, weuu sie auf gewisse uatiouale Vellcitäteu vcr-zichteu und auf dem Bode» der wirkliche» Iuteresfeu sich uähcr rückeu. Kommt eine Annäherung zwischen den uatioualeu Partcieu zustaude, dauu wird dem Grafeu Taaffe, davou darf man überzeugt seiu, das Bewusstsein des erruugeueu Erfolges genügen, und er wird keinen weiteren Dank beauspruchcu. Laueru aber hiuter der Maske der Partcicoalitiou ad lim- nur die rxtravagautesteu Parteiforderuugeu, dauu wird deu Iuteresscu der Gesammtheit der uoth-weudigc Schuy nicht fehlen. Wir wiederholen, in dc m Ministerinn! Taaffe hat sich keineNende« rung vollzogen. Das Ministerium beharrt indem energischeu Widcrstaude gegen jede einseitige Partei-Herrschaft uud ist bestrebt, Gerechtigkeit gegen alle Nationalitäten in gleichem Maße zu üben. Wenn das deutsche Element in dem Grafen Taaffe. Herrn von Gautsch, Marquis von Bacquchem, dem Grafen Falken-hayu uud dem Grafen Welsersheimb Bürgschaften findet, dass seine Interessen nicht verletzt werden, so kann die czechische Nationalität vertrauensvoll auf Dr. Prazäk, die polnische mit gleichem Vertrauen auf die Herren von Dunajewski und Ziemialkowski blicken. Das Zusammenwirken dieser Männer, deren Ueber-zeugungstreuc uicht zu bczweifelu ist, in einem Cabinet, beweist, dass das österreichische Staatsgefühl in allen lebendig ist und ein gemeinsames Band ihres Wirkens bildet.' Das Ministerium ist seiner Zusammensetzung und seinem Chai alter nach ein Coalitionsministerium, nur ein solches ist in Oesterreich möglich. Wird eine Aenderung erstrebt, ohne dass man Besseres an die Stelle zu sehen vermag, so wird sich ein solches Streben bitter an den Urhebern rächen. Die Frennde Oesterreichs nnd die Frennde der Regierung werden wohl thun, anf die warucudeu Zeicheu der Zeit Rücksicht zu nehmen und zn bedenken, dass in Oesterreich nicht nur die Ministerien, sondern auch die Parteien sterblich sind. Handels- und Gewerbctammer für Kram. I!. V. Herr Kammerrath Vaso Petricic erstattet folgeudermaßcu Bericht: Geehrte Kammer! Die Schwe-stcrkammcr iu Salzburg hat uachsteheudeu Autrag be» treffs weiterer Ausdehuuug des Check- uud Clearing-Verkehres, uud zwar iu feiuer Auwcuduug als Zahlungsmittel bei Zollzahlnngen, übermittelt und ersucht, bei dcu bctreffcuden Ressortministerien dafür einzutreten. Der Antrag lautet: Ich habe in der letzten Sitzung vom 15. September 1885 bereits Veranlassung geuommeu, die vorzügliche Einrichtung des Check- uud Clearing-Verkehres durch unser k. k. Postsparcasse-nAmt in Wien im Interesse des Handels und erleichternden Verkehres lobend uud daukcnd anzuerkennen, und nehme heute weitcru Aulass, der Aufforderung des k. k. Post-sparcasseu-Amtcs, wie solche in deren Belehrung über den Feuilleton. Gesellschaft auf dem Meere, n. Der Delphin ist in nnserer Adria während des ^Miners ein so gewöhnlicher Begleiter der Dampf-Mfe, dass wohl niemand anf jener blauen Flnt eine Aelse zurückgelegt hc.t, dem uicht eiuer dieser drollige» ^ale zn Gesichte gekommcu wäre. Es ist dem Delphin k'Ne Kleiuigkeit, dem Laufe des Schiffes zu folgen nnd ^ dabei fortwährend zn umkreifeu, so dass er deu ^elfache» Weg des Dampfers zurücklegt. Freilich cut- eat das uüchterue Auge des Meuschcu uuserer Tage ''Ms als die Posse» und die Spiele, welche dieses Puckliche Thier m seinem Elemente treibt. Den Alten "gegen gelang es, den Delphiu iu audercr Thätigkeit ^ seheu. Damals durchzogen die vou Schöuheit strah. undru Nereideu. auf dem Rückeu der Delphiuc sitzend, "le blaue Flut uud saugen baechische Chöre. Ein Dcl-Ul" war es. der den herrlichen Säuger Ariou auf r "eu Rückeu uahm nnd ihn unverletzt durch die Wogen 5"n, tanarischen Vorgebirge trng. .I» nnserer Adria kann er sich freier bewegen, l» m mmlchem audereu Meere. Deuu hier fehlt einer riner schlimmste» Widersacher, der Schwertfisch, vou :^u)cm er anderswo verfolgt wird. Nur selteu stellt Ml der Mcusch uach, wohl aber ist ihm der Haifisch dp N^ ^'M0' uud überaus häufig fiudet mau iu sl/ic/ N"' ^'^"' lingehcuer Stücke' weißeu Delphiu-dips m. ^'^' ^"b"' '" l'"s"er Adria zwei Arte» >>er ^jnle. d,eje»ige. welche vu» den Slave» ,il'^a-^ und zene, welche vylik» ,^l»kllvjoa geuaunt wird. Eine andere Begegnung kann man zwar nicht mit dem Dampfschiffe machen, wohl aber mit einem Boote, wenn man geräuschlos uebeu einem fclfigen Strande dahinfährt, an dem es Spalte. Klüftungen uud Höhleu gibt, iu welche die Welleu hiueiudriugeu. Daun fieht mau nicht selten auf eiuem Blocke, den ein weißer Schaumkrauz umgibt, dcu «Mönch» sitzen, ein Thier, welches die doppelte Länge eines Mauues erreicht. Obeu ist er brauu schwarz, der Unterleib ist weiß, der rundliche Kopf gleich dem eines Hundes. Diefer aber, eine Phoca, das Meerkalb, der il,!.i.',i> unserer Slaven, will vom Anblicke der Menschen nichts wiffen. So wie er seine Gestalt gesehen hat, taucht er mit ciuem Sprimge iu die Flut hiueiu, uud wohl scharf müsste jenes Auge seiu, welches ihu dort zu ver-folgcu vermöchte. Wer einmal das sonderbare Geschrei des überraschten Thieres gehört hat, wird dasselbe niemals wieder vergesseil. Schilling, dem wir manche Kunde über das Treiben dieser braunen Mönche verdanken, befand sich einmal in eiuer Lage, iu welcher er sie trefflich zu beobachte» vermochte. Er erzählt: «Uuter abscheulichem Gebrüllc uud Geblöcke uahm die Gesellschaft uach uud uach die vorderen größeren Grauitblöcke eiu. Immer ue„e Ankömmlinge krochen noch aus dem Wasser heraus, wurden jedoch vou dcu erstere», welche sich bereits gelagert, uicht vorgelassen uud mussteu sucheu, seitwärts vom Riffe das Feste zu grwiuueu. Deshalb suchteu sich cinigc in nnmittelbarer Nähe meiner Tonne ein Lager. Die Lage, in welcher ich mich befand, war äußerst sonderbar. Ich war ge-zwnugeu, mich ruhig uud still wie eiue Bildsäule zu verhalten, wenn ich mich mciuer außergcwöhulicheu Um- gebung nicht verrathe» wollte. Das Schauspiel war mir aber auch so neu uud so großartig, dass ich nicht imstande gewesen wäre, mein bereits angelegtes Gewehr auf eiu ganz sicheres Ziel zu richten. Das Tose» des bcwegtcu Meeres, das vielstimmige Gebrüll der Thiere betäubte das Ohr, die große Anzahl der in unruhigen, höchst eigenthümlichen Bewegungen begriffenen größeren und kleineren Seehunde erfüllte» das Auge mit Stau-neu. Wie von eiuem Zauber ersasst, ließ mich eiu wundersames Gefühl lauge zu kriuem Entschlüsse kommen, uud zwar umsowruiger, da mir zu viel daran lag, diese außcrordeutliche Naturerscheinung in solcher Nähe beobachten zu können, als dass ich sie durch voreiliges Schießen mir selbst hätte rauben mögen. Endlich, nach lauger Zeit solches cigcueu uud sicherlich seltenen Genusses der Beobachtung tam mir das Bedeuteu, dass mciu Freund, welcher auf dem gegenseitigen Ufer die Anwesenheit der Seehunde durch sein Fernrohr wahrnehmen musste, ein Nothzeichen geben uud so die ganze Gesellschaft verscheuchen könne, aus Besorgnis, dass mir eiu Uufall begegue, so dass ich darau beulen musste, meiueu Austand zn beenden. Die mich umgebeude« Thiere waren zum Theile anch zn einiger Ruhe gekommen, nnd außer dem fortdauernden Gcbrülle fanden nur vou einzelueu noch gcgeuseitige Augrisfe statt — ob aus Feiudschast ''der Zärtlichkeit, vermochte ich uicht zu bestimmen. Da ersah ich mir eiueu der größten Seehunde, welche vor mir ans einen» mächtigen lyramt blocke in der behaglichsten Ruhe dahi„gestreckt lageu. zu meinem Ziele, und der gnt gerichtete Schuss aus die Seite seiues Kopfes traf meiu Wild fo stcher uno tödlich, dass das Kiud des Meeres leine Kraft meyr besaß, vou seinem Lager sich herabzuschwtngen.» Laibacher Zeitung Nr. 168 1394 27. Juli 188«. Check- und Clearing-Verkehr an sämmtliche Kreise der schaffenden Elemente der Staatsbevölkernng gerichtet ist, mit nachfolgenden Vorschlägen zu entsprechen! Nach dem «Oesterreichischen Oekonomist» vom 6. September 1885 betrngen die Einnahmen an Zöllen und Nebengebüren in» I. Semester 1885 in Gold 4737958 fl. (—3 44ss 760 fl.), in Silber 18232208 fl. (_j_2838684 ft.), in Noten 108857 fl. (—7029 fl.), im ganzen 23 078023 fl. (— 615105 fl.) gegen 1884. Nlln kritisiert derselbe wie folgt: «Die factische Abnahme des Zollertrages beschränkt sich jedoch nicht anf die angeführten 615105 fl., sie ist vielmehr, in Gold ausgedrückt, doppelt so groß, da bei einer Nc« dnction des ganzen Erlöses auf Goldgulden für 1884 20281278 fl. und für 1885 1904320!) fl., somit um 1238069 ft. weniger resultieren.» Es drängt sich nnwillkürlich die Frage auf, woher es kommt, dass die Zulleinnahmen, im effective« Gold geleistet, gegenüber den Zotteistungeu in Silber mit dem jeweiligen Agiozuschlage so weit gegen letztere in der Ziffer zurückbleiben. Die Antwort hierauf ist leicht gegeben nnd beruht darin, dass das k. k. Finanzministerium den Zollämtern die Annahme der Zwauzig-Markgoldstücke nur mit 9,88 fl. gegen rund 10 fl. in Gold gestattet. Zugegeben, dass diese anscheinend geringe Wertrelation in einem minntiös kleineren Feingehalt der Ausprägung der Zwanzig-Markstücke begründet ist, so ist sie für den Staatssäckel doch ganz irrelevant, da der Finanzminister täglich seinen börscnmäßigen Conrs anf Basis 20 Mark - 10 ft. Gold erhält. Diese anscheinend geringe Differenz von 12 kr. für ein Zwanzig-Markstück. die für den Staatssäckel einen Gewinn bedeuten sollte, rächt sich aber durch das Gegentheil, wornach sich das Minns der Zolleinnahmen des ersten Semesters von 615 105 fl., sämmtliche Einnahmen in Gold ansgedrückt, anf 1238069 fl. erhöht. Der Vcrlnst der Zolleinnahmen in Silber mit Aufgeld (Agio) geleistet, ist aber, in weit höherer, wenn man den hentigcn Silberpreis ins Auge fasst. Ich citiere diesbezüglich einen Artikel des Oekonomisten der «Nenen freien Presse» vom 16. September 1885, betitelt Der Preis des Silbers. In demselben heißt es: «Ans London wird heute ein Silberpreis uou 47,31 Peuce für di? Standard^Unze gemeldet. Dieser Preis eutspricht einer Relation des Silbers zum Golde, uach welcher 90'/. Pfund Silber für 1 Pfand Gold erhältlich sind. Der Preis des Silbers ist also im Vergleiche mit der Wertrelation, welche durch die lateinische Münz-Union festgesetzt wnrde, um etwa 27 Procent gefallen. Das Verhältnis des Silbers zu den österreichischen Banknoten hat sich infolge dessen derart gestaltet, dass der Silbergnlden dnrch die Eigenschaft eines gesetzlichen Zahlmittels iu der Monarchic um fasst 5 Procent mehr gilt als auf dem Weltmärkte, wo lediglich das Quautum uud der Preis des Silbers iu Betracht kommeu. Mit eiuem Kilogramm geprägten Silbers kann man in Oesterreich jede Forderung im Betrage vun90 fl. begleichen, während demselbeu Quautnm Silber im Auslaude nur eiue Zahlkraft vou 85 fl. 50 kr. zukommen würde. Wenn heute iu Oesterreich die Präguug für Rechnung der Privaten möglich wäre, so würde es dnrch Vezng von Silber, welches hier in Gulden umgeprägt würde, leicht seiu, eiueu Gewiuu von miu-desteus 3 Procent zn erzielen, das heißt man könnte nach Deckung aller Spesen, die kaum 2 Procent betragen, jede Forderung auf 100 fl. mit einem Auf-wande von 97 fl. begleichen. Zn solchen Conseqnenzen führen die Valuta-Verhältnisse in Oesterreich, nnd es ist ein wahres Glück, dass die Rückwirknng desselben anf die Effectenprcise vorlänfig nicht wahrzunehmen ist.» Diese Darlegung berechtigt zur Annahme, dass die Zolleinnahmen durch die Valutaschwaukuug weniger Einbuße erfahren, wenn das Finanzministerium die Zwanzig-Markstücke für volle zehn Goldgnlden anzunehmen gestatten würde, und dass auch statt der Beibringung effective»! Silbers Staatsnotcn mit dem jeweiligen Aufgelde zum Wertnnterschiede des Goldes angenommen würden. Hat diese Anschauung höheren Ortes Zustimmung gefunden, so liegt zur Vereinfachung 'des Verkehres nichts näher als die Znlässigkeit der Zoll -entrichtung mittelst des Check- uud Clearing Verkehres des k. k. Postsparcassenamtes, wodurch unendlich viel Zeit uud Arbeitskraft sowohl der Kaufmannswclt als den Beamten des Staates für andere Zwecke erübrigen würde. Jeder Kaufmann weiß. welch lästiger Mühe er sich mit der täglichen Beschaffung des benöthigenden Zollsilbers unterziehen muss und wie sehr der betreffende Zollbeamte geplagt ist, eine ganze Serie der verschiedensten Münzsorten in Empfang und Ausgabe stellen zn müssen. All diese nicht mehr zeitgemäßen und zeitraubenden Manipulationen unterblieben mit einem Schlage, wenn die Zollzahlungen dnrch die Postämter mittelst Erlagscheinen in Gold, die Zwanzig-Markstücke, als zehn Goldgnlden gedacht, zn vorhergehendem Tagescourse berechnet oder in Staatsnutrn zn dem viermunatlichen Durchschnitts Agio des Goldes geleistet werden könnten. Tnrch das Postsparcassenamt in Wien hat nun der Finanzminister täglich genane Kenntnis der wichtigsten Zolleinnahmen und kann über dieselben jede Stunde znr Beschaffung effective,! Goldes verfügen nnd dadurch einen nicht zn unterschätzenden Einfluss anf den Cours der Valuta ausüben nnd den hellte bereits dnrch die Zolleinnahme-Ziffern des ersten Semesters 1885 nachgewiesenen Valuta-Verlust für die Znknnft vermeiden. Der Antrag geht nun dahiu, die Kammer wolle beschließen: «Es sei an das hohe k. k. Finanzministerium unter Hinweis auf meiue Ausführuugen die Bitte zu stellen, die Zullzahlungen für künftig auch iu k. k. Staats-uder Banknoten mit dem allmonatlich bekauutgegebenen Durchschuittscourse des Goldagio oder zum vorhergehenden Tagescourse der deutschen Reichsmark, letztere zur Basis 20 Mark -- 10 fl. Gold. sowie zur Entrichtung der Zollgebürcn mittelst Erlagscheinen des k. k. Postsparcasscn>Amtes für die Mitglieder des Check- und Clearing-Verkehres zu gestatten, ferner eine Abschrift dieses Petitnms an das k. k. Handelsministerium zu leiten, weil dieses die Anregung wegen der Zollzah-luugen mittelst Erlagscheinen tangiert^ endlich die ver-ehrlichcn Schwesterkammern um Unterstützung dieses Gesuches durch gleiche Schritte anzugehen.» Nach Ansicht der Section wäre der Hinweis anf die Relation der dentschen Reichsmark znm Goldgulden nicht zu befürworten, da bei der Einführung der Zoll-zahlnng in Gold als Basis das österreichische Acht-Gnlden-Goldstück (20 Francs) gewählt wnrde. So lange aber 20 Francs höher stehen als 16 Mark. wäre es für deu Staat sehr uuvortheilhaft, eiue Zoll-zahlung auf der Basis von 50 Krenzer -- 1 Mark zu gestatten, und deshalb dürfte ein derartiges, auf eine Reduction des Zolles um 1'/., pCt. abzielendes Ansuchen wohl vergebens sein. Wohl aber glanbt die Section, dass es allgemein mit Frendcn begrüßt würde, wenn die Zollzahlungen auch in Staats- oder Banknoten mit dem allmonatlich bekanntgegebenen Durchschuittscourse des Goldagio geleistet werden könnten. Was aber die Zollzahlnngen mit Erlagscheinen des k. k. Postsparcassen-Amtes dnrch eine diesbezügliche Aus-dehnnng des Check- und Clearing-Verkehres betrifft, glanbt die Section dies nicht befürworten zn können, weil dieser Vorgang mehrere Tage erfordern würde, bis das Zollamt znr Zahlung dcs Zolles gelangen würde, früher aber die Ware nicht ausfolgen darf. Es hatte demnach dieses Nccht nur einen problematischen Wert. Die Section stellt also den Antrag: Die geehrte Kammer wolle den Antrag der Salzbnrger Schwester-kammer nur insofern unterstütze», als er die Zollzah-lungen anch in k. k. Staats- oder Banknoten mit dem allmonatlich bekanntgegebenen Durchschnittsconrse des Goldagio betrifft. — Der Antrag wird anqcnumnieli. Politische Nolwrsicht. (Politik nnd Iulihitze.) Eine Präger Meldung stellt es als bestimmt hin. dass Statthalter Baron Krans vor kurzem über Auftrag des Grafen Taaffe nach Karlsbad gereist ist, um den dort zur Cnr befiudlichen Gouvernenr der Bodencredit Gesellschaft, Baron Besecuy, znr Uebernahme des Finanz» Portefeuilles zu bestimmen. Derselbe soll jedoch abgelehnt haben. Trotz dieses R'fns sehe man in Prag dennoch die Position Dr. Dnnajewski's als verloren an. Der Prager Gewährsmann, von dem die Meldung herrührt, keunt den Grasen Taaffe schlecht, wenn er ihm zumuthet, dass er einen so complicierten Apparat in Bewegnng setzt, um einen neuen Minister zn sncheN. Graf Taaffe geht hiebei viel einfacher znwerke; er besorgt das nämlich ganz allein, ohne irgend eine Mittelsperson in Anspruch zn nehmen. Um mit Baron Besecny zn unterhandeln, braucht Graf Taaffe wirtlich ihn nicht erst in Karlsbad aufsuchen zn lassen. Baron Äesecny weilt ja eilf Monate im Jahre in Wien und ist, wcuu wir nicht irren, einige Schritte vom Minister-rathspräsidium täglich zn treffen. Und gar so eilig scheint es weder Graf Taaffe uoch Dr. von Dnua-jewski zn haben. Dass beide sich noch vertragen können, zeigt ja der gemeinschaftliche Ausflug, den sie zim» Fürsten Liechtenstein nach Schloss Hollenegg in Steier-mark unternommen haben. Uebrigcns vernrsacht auch dieser Ansflng vielen Lenten gewaltiges Kopfzerbrechen. Wenn im «Pester Lloyd» mitgetheilt'wird, dass «Graf Taaffc sich der Unterstütznng des nentralen Beamten-ministerinms seitens der conservative!! Partei vergewissern wollte», so ist nicht einzusehen, warnm denn Graf Taaffe auch Herrn von Dnnajewsti zn dieser Landpartie mitgenommen hat. Man sieht, was für Cuviositäten unter den Strahlen der Inlisonne gedeihen. (Aus dem Tiroler Laud tage.) Aus Iuusbruck wird nuterm 24. d. M. berichtet: Nach der Augelobuug des Fürstbischofs Valussi vou Trient schritt Wollte mau vou jenen Lebewesen sprechen, die, wie stiegende Fische, Mcerschildkröten, Qnallen, so häusig auf der Oberstäche des Weltmeeres iu südlicherm Breiten auftaucheu, so köunteu noch zahlreiche Schaustücke zu diesen Andeutungen über Begegnungen anf der Wasserfläche hinzugefügt werden. Wir wollen aber bei den warmblütigen Vertretern des Lebens stehenbleiben, das uns in jenen endlosen Wasserwüsten vor die Augen tritt. Von dem, was sich in den Tiefen rührt, vermag ohnehin weder Feder noch Einbilduugskraft eine Vorstellung beizubringen. Heinrich Noö. (Nachbrus verboten.) Das Opfer der Liebe. Roman von Max von Weißenthurn. (55. Fortsetzung.) Sie ließ ihn gewähren, als er sie schweigend in ihren Shawl hüllte, und beide traten zusammen hinaus auf den Balkon. Es war etwas Ungewohntes fiir sie in diesem Beisammensein mit dem Gatten, aber hatte Hugo sie nicht gebeten, dem Manne zu verzeihe», desseu Name» sie uuu einmal trng? Schweigend standen sie eine Weile nebeneinander. Wie war alles so ruhig, so still, so friedlich! Plötzlich emporblickend, begegnete Beatrice den glühend auf sie gerichtete» Augeü Heury's; er sah bleich aus; feme Haud, die auf ihrem Arme lag, zitterte. «Leidest du?» fragte sie sauft. «Ist dir nicht wohl, Heury?» Es war zum erstenmal während all der Jahre, die sie nebeneinander lebten, dass sie ihn bei seinem Vornamen anredete, und ein Ansdruck heller Freude verklärte seine Züge. «Beatrice!» rief er voll tiefinnerster Bewegung, sich niederbeugend, bis seine Lippen ihren Scheitel streiften, doch dann sich abwendend und sich an die Ballnstrade lehnend, bedeckte er das Antlitz mit beiden Händen. Beatrice beobachtete ihn schweigend eine Weile. «Henry, auch ich habe gefehlt,» sprach sie leise. «Willst du mir verzeihen? Du bist allezeit gütig nnd nachsichtig mit mir gewesen. Lass uns von heute au eiu neues Lebeu begmueu!» «Ich biu deiuer uicht wert!' stieß er mit heiserer Stimme hervor. «Solches Glück kann mir uicht zu-theil werdeu!» Sie lächelte. Es war sonderbar, wie sehr diese Versöhnnng sie beglückte, und mit welcher Befriedigung dachte sie in späterer Zeit an diese Stunde znrück. «Ist dein Kopf beffer? Hat dir die Luft gnt gethan?» fragte sie, bestrebt, eine Scene zu eud'eu, welche peinlich zu werdeu begann. Dabei strich sie ihm leise mit der schmalen Hand das üppige Haar aus der Stirn. «Beatrice,, flüsterte er in tiefster Bewegung, «willst du zum Beweise, dass dies kein Traum ist, mir nnr einen einzigen Kuss geben?» Si^ erfüllte sein Begehren, nnd es war das erstemal, dass ihre Lippen freiwillig den scinen begegneten. «Lass nns wieder hineingehen, Geliebte!» sprach er nach einigen Minuten, stets für sie be urat 'Es ist zu kalt für dich hier.» ,,.«. ? ste znfammen in den Speifesaal znrnckkehrte". bl!ckte Hngu St. John anf, nnd ans ihren Mienen las er, dass ste Frieden geschlossen hatten. «Der Abend wird so düster,, meinte Capital, Layton, «als wolle ein Sturm hereinbrechen » «Ich hoffe nicht l. rief ängstlich Fran von Vean-llen. «Wie kommen Sie anf diese Vermnthnng?. «Es regt stch kein Lüftchen dranßen, und das ist vor dem Sturme häufig der Fall.. Beatrice blickte lächelnd auf ihren Gatten, dieser aber hatte etwas Unstetes in seinem Blick. War es das Vorgefühl kommender Ereignisse, welches auf ihm lastete l> Hatten des Capitäns Worte eine prophetische Deutung? ^ Ehe viernndzwanzig Stunden verflossen ware", wähnten beide, dass es der Fall gewesen, l ^ ^'ll ^M"g. die Nacht;'hell nnd frenndlich brach der Morgen an. doch die schwüle Atmosphäre, welche stch am Tage znvor fühlbar gemacht, wollte auch hente keiner frischeren Brise weichen. Kein Lilft-cheu regte stch. ^ «Ich wollte, dass ein Stnrm oder Gewitter losbrache., meinte Vettha beim Frilhstück. «Die Hitze ist nnertragllch.» ^" «Wünschen Sie kein Unwetter herbei! Vergesse» Sle nicht, dass Sie mich ja der Gewalt desselbeu aussetze»! würdeu!» lächelte der Major. «So wolleu Sie uns dnrchans hente schon verlassen?» ' «Gewiss! Apropos. Carr, bist du uoch gewillt, eiu paar Meilen weit mit mir zn gehen?» wendete Hngo sich fragend au deu Freiherr». «Wenn dem Weg an der Küste entlang führt, ja.' Laibacher Zeitung Nr. M 1395 27. Juli 1886. heute der Landtag zu dem einzigen Gegenstände der ^agebordnnng, nämlich der Berathung über die Regierungsvorlage betreffs der Ergänzung der Regulierung oes Etschflusses von der Pafscrmüudung bis Sacco, welche vollinhaltlich nach kurzer Spcciäldebattc und wiederholten Aufklärungen des Statthalters angenommen wurde. Es wurdeu auch vier Refolutionen au-genommeu, die möglichste Verkürzung der Bauzeit, die Ergänzung des Negulieruugsfmldes. die Haftpflicht des Landes für die unverzinslichen Staatsvorschüsse und dle Rückzahluug derselben betreffend. Hierauf fchlofs der ^andeshauptniauu deu Laudtag mit einem Hoch auf den Kaiser. w , . (Zur Reform des Unterrichtswesens ln Ungarn.) Der .Pester Lloyd» bespricht die Re-Mm des uugarlschen Uuterrichtsweseus uud meint: ^ls Palliativ gegen das Uebel der Bildmigslusigleit der studierenden Ingeud führe man noch hellte, auch "hue radicaleu Systemwechsel. au unsereu Schulen die lebendige Conversation und uubldingt die ausgedehnteste Lecture der besteu Schriften der ganzen Mensch-he«t ein. Man nehme dem grammatikalischen Unterricht !l> viel Nanm als nnr möglich ab, nm ihn durch Uectüre der besten Bücher zu ersetzen. Bei der Interpretation der Classiker werfe man den philologischen Dallas! möglichst beiseite nnd hebe die phantasievefruch-«nden und moralisch erziehenden Stellen hervor. (Serbien) König Milan hat Samstag die von den Mitgliedern der Stnpschtina überreichte Majoritäts-"dresse entgegengenommcu. Sie erscheint, wie fchon ^gekündigt, als eine etwas kräftige Umschreib uug der Thronrede nnd bcriihrt alle Fragen, die in dieser berührt Worden waren. Dem Monarchen selbst huldigt die «loresse iu begeisterter Weise; sie feiert seme aufopfernde Hingebung in deu Stnndcn der Gefahr, sie dankt ihm für die Wahrung des Staatsintereffes. zn dessen Sicherung die Armee mobilisiert worden sei, *um gegen die Propaganda der Unordmmg an den wrenzen nnd gegen die Propaganda der Ansbcutung auf der Balkan-Halbinsel» zu protestieren. Die Adresse betont wie die Thronrede, dass Serbien seine kampfbereite Armee, «dem einmüthigen Wunsche Europas entsprechend, von der weiteren Kriegführung abgehalten habe», doch sei die Nation jederzeit bereit,'das Staats-Mteresse «gegen eine einseitige Vrrrückuug des Staats-mteresses alls der Balkan-Halbinsel zu vertheidigen». Zur Pflege uud Festigung der freundschaftlichcu Äe-ziehuugen «zu den übrigen Nachbarstaaten, ist die SklipschtinaMehrheit mit Vergnügen bereit. Da sich die Adresse, wie man sieht, genan an den Idccngang der Thronrede anlehnt uud nnr ab und zu etwas stärkere Lichter aufseht, fordert sie kaum zu ncucu Bemerkungen heraus. (Schluss des bulgarischen Subranjc.) Wie der «Pol. Corr.» auf telegraphischem Wege aus Sofia gemeldet wird. cunstatierte Fürst Alexander in der Thronrede, mit welcher die Session des Sobranje geschlossen wurde, dass die Deputierten die von ihm sowohl als von der Bevölleruug auf beide» Seiten des Balkans in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt haben, und gab seiner großen Befriedigung darüber Ausdruck, dass das Sobrailjc alle ihm von der Regierung nnter-breiteten Gesetzentwürfe und Vorlagen angenommen habe. «Gewiss. Lyumouth liegt ja ebenfalls am Strande; es ist beiläufig achtzehu Meilen vou hier entfernt.» Eine halbe Stunde später rüsteteu Hugo St. Iohu und Henry Carr sich znm Weggehen, während die übrigen sie. Abschied nehmend, umstanden. Der Freiherr wollte zu Tisch wieder zurück sein. «Was für einen sonderbaren Stock Sie da haben, ^l- John. Ist er Ihnen nicht sehr schwer?» fragte Lord Elland. «Schwer? Nicht im geringsten; es ist ja Bambus-rohr. wie Sie sehen!» «Aber mit Blei ansgefüllt, wie es mir scheint.» «Nein. nur der Knopf ist ans einem Klnmpcn Sllber angefertigt, welchen einer meiner Freuude aus Südamerika mitgebracht hat.» «Man muss mit diefem Knauf manchen harten, wuchtigen Schlag versetzen können!» meinte Capitän Layton. ' -' ' v . «Ja, trifft mein Stock jemanden au die Schläfe, >o bin ich überzeugt, dass es ihm den Garaus gibt,» emgeguete St. Iohu lachend. «Ich und mein Vambus-lohr. wir sind langjährige Genossen. Ohne ihn unternehme ich hü'chst srlte»' eine Reise. Neuu du bereit vlst, Carr. so wollen wir uus auf dcu Weg machen.» «Gut, ich bin bereit.» Und Sir Henry schwenkte fußend seine Mütze. .Ich hole dich auf dem Pfar» yose ab, Beatrice. Gib uus deine Blumen, damit wir uns damit schmücken können!» Die jnnge Frau lächelte, als sie aus dem Gürtel lyres Murgeukleides eiue dunkelrothe uud eine weiße ^lose nahm uud sie den beiden Herreu reichte, die sie ln den Knopflöchern ihrer Röcke befestigten. (Fortsetzung folgt.) (Irland.) In «Frcemaus Journal» in Dublin wird der Vorschlag gemacht, in Irland eine Ein-Shilling-Sammlung zu ueraustalteu. um Mr. Gladstone gegenüber dem alten Parlament im Collcge-Green in Dublin eiue Statue zu errichten, und zwar als eiu Zeicheu der Dankbarkeit des irischen Volles für den ciuzigeu britische» Staatsmaun, der Gerechtigkeit für Irland befürwortet habe. (Aus dem Sudan.) In Kairo ist die Meldung eines egyptischen Officiers eingetroffen, welcher aus Kaffala entflohen ist und aussagt, dafs große Masfen von Rebelleu im Aumarsch siuo, aber unter sich selbst kämpfen. Der Bruder Osmau Digma'ö wurde in einem dieser Gefechte getödtet. Die Behörden erwarten bloß Ueberfälle vou der Seite vou Dougola. TaMlellilMcu. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Grazer Morgeupost' mittheilt, zur Bestreitung der Auslagen für die bauliche Restaurieruug des Chorherrenstiftes Scckau nnd der dortigen Kirche einen Beitrag von 1500 fl. aus Allerhöchsten Privatmitteln allergnädigst zn spenden geruht. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, der griechisch-katholischen Gemeinde Läbrugy eine Unterstützung uou 100 fl. zu spenden geruht. __________ — (Nadetzky-Denk mal,) Das neueste Ver zeichnis der Spenden weist die Gesammlsumme von 73 5W fl. l)5 kr. aus. Unter den Hauptspendcrn befinden sich: Bank Halls S. M. v. Rothschild mit 2000 fl., Handclsminister Marquis dc Bacauehem mit 100 fl., Cardinal Johann Simor mit 1000 fl., Herzog Wilhelm von Württemberg mit si00 fl., Präsident Karl V. Strcmayr mit 50 sl., Statthalter Graf Schüuboru mit 50 fl., Eduard Wiener v, Welten mit 200 fl., Minister Prazltt mit 100 fl., Familie Miller v. Aichholz mit 500 fl., Anton Dreher mit 1000 fl. — (Das brennende Meer.) In Baku am kaspischcn Meere, dem Hauptsitze der russischen Petroleum Production, sind eigenthümliche Verguüguugsfahrten ins Meer üblich, um Illuminationen auf demselben zu veranstalten oder um «das Meer anzuzünden». Es bergen nicht nur die beiden Ufer (das westliche uud östliche) des taspischcu Meeres in Ueberfülle Naphtha, sondern auch der Meeresboden, und wenn iu letzterem ciue Spalte entsteht, su steigen die Gase au die Mceresfläche, was man daran merkt, dass an diesen Stellen des Meeres sich ein heftiges Brodclu kundgibt. Wenn mau mm diese ans dem Wasser herausströmenden Gase anzündet, so breitet sich eiu eiuc weite Fläche umfasscndes Feuer aus, das so lauge brennt, bis der Wind es verlöscht. Der Anblick des «brcuucudcn Meeres» soll cm eigenthümlich schöner sein, und so werden abends oft Vergnügungsfahrten unternommen, um das Meer anzuzünden. Ein Reisender erzählt in «Moskovstija Vjcdomosti»: «Wir Nlietctcu ciue mittelgroße Dampfbarcafse und fuhren ins Meer hinaus. Nach längerem Suchen war endlich eine erwüuschtc Stelle gcfuudcu; das Schiff begann mm zu mauövricreu, um ciuc güustige Stelle zu siudcn uud das Feuer vor den, Winde zu schützen. Als dies geschehen, warf cm Matrose einen Pack breuueuden Flachses ms Meer, und sofort zerstreuten Ströme von Licht das nächtliche Duulcl. Keiu Feuerwerk, kciuc Illumination können mit dem Anblicke verglichen werden, der sich jetzt unseren Augen bot. Es war, als erzitterte das Meer in taufen den vou brenncudcu, flimmerudcu Flammenzuugcu größeren Umfanges, Bald tauchten fie aus dem Meere, bald verschwanden sie, bald schwebten sie empor uud zerflossen, bald theilte der Windzug sie in dichte brcuncudc Strcifcu, wobei das Wasser mit dcu, Geräusche des Ärodelns die Musik dazu machte. Eiue gauze Stunde laug schauten wir dem originellen Schauspiele des «brennenden Meeres» zu, uud lauge uoch scchcu wir. als wir deu Heimwca. einschlugen, die Flammen im Meere, die der fast täglich auf dem tafpischeu Meere wehende Nordwind cudlich verlöscht habcu mag» — (Eiu Wunder der Uhrmachcrkunst.) In Nuppiner Hall iu Ncwyork ist gegenwärtig ein Uhrwerk ausgestellt, das cm wahres Wunder dcr Mechanik gc-uaunt werden muss. Dasselbe ist geradezu riesig in scincu Dimeusioucu, im Gewichte, im Mechanismus und in den vielfachen und complicierten Auzcigcu, dic es cuthält. Die merkwürdige Uhr ist vou einem gewissen Martin con-struicrl uud umfasst eincu Raum von 5,50 m'°, sie wiegt 700 kx uud enthält 205 Räder. Sie functiouiert durch cm Peudel. welches vou 12 Gewichten iu Vc-wcguua. gesetzt wird. Das Werk bezeichnet die Sccuudcu. die Minuten, die Stundcu, die Tage, die Wochcu. die Mouatc uud dic Normal sowie die Schaltjahre. Es setzt 12« allegorische Figuren in Bewegung, die 50 <>u hoch siud uud die Lebensalter, die 12 Apostel, Christus, sciue Jünger segucud, einen Glöckucr, die Seclen dcr hciduischeu Völker, die vier Jahreszeiten, die Zeiche» des Thier-treiscs :c, :c, repräsentieren. Dic Phasen des Moudcs uud die Drehung dcr Erdc uud dcr Ocstirur sind ganz geuau und bcwunderuugswürdig exact durch kleine Räderwerte ausgedrückt. Ein Hahn kräht mit naturgetreuer Stimme jede Stunde ab, und viermal des Tages spielt ein automatisches Spielwcrl 12 Musikstücke. — (Künstliche Neger.) In einem Pariser Blatte finden wir folgende merkwürdige Annonce: «In einer Fabrik in Belleville werden biuuen wenigen Tagen künstliche Neger erzeugt. Die gänzlich unschädliche Metamorphose wirb mittelst Jod herbeigeführt und jungen Leuten hicdurch einc glänzende Zukunft eröffnet, da schwarze Dieuer, Circusncger u, s. w. stets eiu gesuchter Artikel sind. Mäßige Preise, unter Umstände» auch Credit, Eigene Vrcunscheren zur Erzeugung des Neger-Kraushaares stets am Lager.» — (Postdien st in Chinn.) Sir Robert Hart, der Geueral-Inspccwr dcr Zöllc iu China, hat. wic man sagt, dic chinesische Regierung dazu gebracht, eiue äußerst fortschrittliche Maßrcgcl auzimchmcn, nämlich ein postalisches System, welches, obwohl anfangs in geringer Ausdehnung, doch schließlich zu dcr Einvcrleibung des «Reiches der Mitte» iu die postalische Union führe» dürfte. Wic sscacuwärtia beabsichtigt wird. soll der Postdicnst zwischcu den Vcrtragshäfcu eingerichtet werden uud uutcr der Verwaltung dcs Zollamtes stehen, doch hofft man, denselben allmählich in, ganze» Lande zu organisiere». — (Hungertod.) Nach dem lctzten veröffentlichte» Auswcife sind i» London im vergangenen Jahre dem Wahrspruche dcr Leichenschau Geschwornen zufolge 37 Personen dcn Hungertod gestorben. — (In der Sommerschmiere.) Theater-Director: «Sie habe» wirklich eine sehr schöne Bass-stimme. Jetzt singens 'mal Tenor!» ______________ Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Kaiser-Stipendium) Das von Sr. Majestät dem Kaiser für Schüler der landwirtschaftlichen Lchraustalt zu Mödling gestiftete Stipendium jährlicher 250 fl. ist für das nächste Tricnnium ausgeschrieben, und sind dic Gesuche um dasselbe bis 31. August 1W6 bei dcr Direction des Francisco Josephmums in Mödling einzubringen. Näheres im heutigen Amtsblatte. — (Patriotisch er Landcs-Hilfsverein für Krain.) Dcr Ausfchuss des patriotischen Landes-Hilfs-vereins für Krain hat für zwei infolge Domicilwechsels aus dem Vercinsausschussc ausgetretene Ausschussmitglie-der. und zwar für das Ausschussmitglied uud ehemaligen Vereinspräsidenlen Herrn k. t. Hofrath Rudolf Grasen Chorinsty und für das Ausschußmitglied Herrn Adolf Grafen Ledebur-Wicheln die Ergiinzungswahlen auf die statutenmäßige Dauer vorgenommen, wobei folgende Herren in den Vercinsausfchuss gewählt wurden: k. k, Regicrungsrath und Landessanitätsreferent Dr. Friedrich Kccsbacher uud l. l, Hauptmann i. R. und Commandant der Blessierten-Transportcolonne Nr. 10, Vincenz Hübfchm ann. — (Schulfest.) Aus Mannsburg schreibt man uns: Der U.Juli war für unsere Schuljugend ein Tag dcr Freude und des Jubels. Auf Anregung des um die Schule sehr verdienten Katecheten, des hochw. Herrn A. Koblar, begab sich die muntere Schülerschar unter Anführung des Herrn Oberlehrers Iavorsel und der übrige» Lehrkräfte dcr Mannsburger Schule nach Tersein, wo sie vorerst dem hl, Gottesdienste beiwohnte und auch mit Begleitung des Schulharmoniums den Kirchengesang vorsah. Hieraus folgte die über 300 Köpfe zählende jugendliche Menge der freundlichen Einladung des Herrn Baron Lichtenberg. Auf seiner Besitzung Habbach erwartete er mit seiner Frau Gemahlin die fröhliche Jugend und begrüßte sie recht herzlich. Unter den Anwesenden waren auch viele Mitglieder der Aristokratie. Nun gieng es auf den grünen Rasen, wo sich die Jugend ihrem tindlichcu Vergnügen hingab. Allein bald erblickte» wir miter dc» Kindern die Frau Baronin, welche in Begleitung zweier anderer Damen Brot, Käse, Fleisch und Bier vertheilte. Es war eine Lust, die fröhliche Schar zu bctrachtcu. Nach dcm Mahle fanden Deklamationen, Spiele uud Gesänge statt, und nur zu früh verkündete die Miltags-glockc die Zeit des Abzuges. Den edlen Spendern statteten drei Mädchen dcu Dank ab. Auch wir können nicht umhin, deu, nm die Schule sehr verdienten Hcrrn Baron Lichienbcrg den Dank auszusprechen. Das schöne Fest wird sowohl uns als auch der glücklichen Jugend in angenehmer Erinnerung bleiben. — (Frischauf-Haus am Grintouz.) Den Besuchern des Frischauf-Hauses diene zur Wissenschaft, dass dasselbe von dem neuen Wächter Johann Lutschuunig bereits bezogen ist und bis zum 20. September often gehalten wird. ^ (Handels verkehr mit Serbien.) Da unsere Handelsleute iu ziemlich rca.cn, Verkehr mit verdien stchcu, fo geschieht es oft, dass sic über eine Angelegenheit odcr über die Solidität einer Firma Auskünfte l>e-uöthigcu. und fic wc»dc» sich bei solchen Anlässen an das dortige Consulat. Da aber das dortige Consulat le-diglich aus Grund eigenen Wissens und eigener ^ obachtuuo. grundsätzlich lciuc Ausluufte ertheilt »"d M erst Informationen einholen muss, was schr umMWI'ch und zeitraubcud ist, so wäre es empfehlenswert, da^s sich die anfragenden Parteien direct an die Wlcn^el- Laibacher Zeitung Ni. 1li8 1396 27. Juli 1«86. grader Banquierfirma Brüder Andru edits (Wien, Tuch-lauben; Belgrad, Michaels straße) wendeten, weil sie dann die Auskunft schneller bekämen und die Spesen niedriger wären, als bei Benützung irgend einer Zwischenstelle. Die vom Consulate mit dieser Firma verabredete Gebür beträgt 50 kr. ö. W. (in Marken beizulegen), worans auch das Rückporto gedeckt wird. — (Wochen ausweis der Sterbe fälle.) Dem soeben publicierteu 28. Wochenansweis der Stcrbe-fälle in den größeren österreichischen Städten entnehmen wir folgende Daten: ^^» Gcsammtzahl "^^ ?^B dcr ^^ Städte A ^3° Verstorbenen «Z^3 I3«__________ I 33" ________M > m. ^ «. ^1 Z^Z Laib ach . . , 27296 14 12 26 49,5 Wien..... 780 066 184 154 338 22,5 Graz..... 103 670 23 27 50 25,1 Klagenfurt .. 19401 8 4 12 32,2 Trieft .... 155197 68 83 151 50,6 Görz..... 22 295 6 4 10 23,3 Pola..... 26 353 4 4 8 15,8 Zara..... 12 134 2 1 3 12.9 Was die Art der Krankheit betrifft, starben in Laibach in der Zeit vom 11. bis inclusive 17. Juli 10 Personen an Lungenschwindsucht, 2 an Masern, 2 an Diphtheritis, 2 an Altersschwäche und 10 an sonstigen Krankheiten. In Krankenanstalten sind 14 Personen gestorben. — (Cholera-Nachrichten.) Wie uns aus Trieft gemeldet wird, macht die Cholera zwar in der Stadt keinerlei Fortschritte, greift aber leider im Territorium um sich. Auch in Cattiuara und Longera wurde das Auftreten der Seuche uuter den bei dem Baue der Bahn Herpelje-Triest beschäftigten Arbeitern constaticrt. In San Giuseppe bei Ricmanje, wo die Krankheit mit außerordentlicher Heftigkeit auftrat, kamen abermals mehrere neue Fälle vor. Wie der «Neuen freien Presse» telegraphiert wird, widersetzte sich dort auch die Bevölkerung allen ärztlichen Maßnahmen. Die Angehörigen der Erkrankten weigerten sich, diesen die vorgeschriebenen Arzneien zu verabfolgen. Einer der Bauern gab einem Kätzchen das Laudanum ein, und als das Thier unter allen Symptomen einer Vergiftung starb, hielten es die Bauern für erwiesen, dass die Aerzte gekommen seien, um die Kranken zn vergiften. Sie stnrmten das Gasthaus, in welchem sich die Sanitäts-Commission befand. Dr. Nigo nahm nun selbst Laudanum ein, um die Bauern von ihrem Irrthum zu überzeugen. Alle Bemühuugeu, dieselben aufzuklären, wareu vergeblich, und die Gendarmerie musste eingreifen, um die Aerzte zu schlitzen, — (Ein Gemeinderath zum Lachen.) In einer der letzten Sitzungen des Gemcindcrathes in Görz, wo der eifrige Bürgermeister Dr. Maurovich mit großer Mühe die beschlussfähigc Anzahl von Gcmeinderätheu zusammenhalten konnte, erklärte Gemeinderath Lenassi öffentlich, nachdem er sich zum Worte gemeldet hatte, er sei in die Sitzung gekommen, lediglich um dein Bürgermeister einen Gefallen zu erweisen, und nun, da es bereits tt Uhr ist, müsse er gehen, weil sein Souper um diese Stunde bereitet sei. Alle Gemeinderäthc sollen sich verblüfft an-gefchaut habeu, und Gemeinderath Dr. Venuti erbat sich das Wort, um zu constatieren, dass eine solche ganz nn-parlamentarische Aeußerung kaum in einem anderen ernst zu betrachtenden Vertretungskörper je gehört worden sein dürfte. — (Schulnachrichte n.) Wie wir dem Jahresberichte der vierclassigeu Volksschule inMöttling entnehmen, wurde diese Schule im abgelaufenen Schuljahre von 222 Schülern und 224 Schülerinnen befucht. Der Wiederholungscurs zählte 36 Schüler und 34 Schülerinnen. Als Lehrkräfte fungierten die Herren: Andreas Sest, Oberlehrer und Schulleiter; Anton Iatlic und Alois Pehani, Katecheten; Johann Anzicek (gestorben am 14. April), Wenzel Sturm, Franz Schön-brunn und die Lehrerin Fräulein Johanna Vidic. Die Schülerbibliothck zählt 188 Bücher. Das nächste Schuljahr begiunt am 1. September. — (Beim Baden ertruuken.) Wie uns mitgetheilt wird, ist am vergangenen Freitag der aus Zell-uitz bei Marburg gebürtige Patrouilleführer des 25sten Landwehr-Bataillons, Gottfried Pipus, beim Baden im Laibachflnsse ertrunken, Auch seinem Kameraden Persina, der dem Ertrinkenden nachgesprungen war, nm ihn zn retten, wäre fast das gleiche Los widerfahren. Dem Schützen Starchcnfcld gelang es zwar, die beiden mit dem Tode Ringenden zweimal auf die Oberfläche des Wassers zu bringen, es konnte jedoch nur Persina gerettet werden. Trotzdem sofort Fischer mit Kähnen zur Stelle waren, kouutc der Leichnam des Patrouilleführcrs Pipus bisher nicht gefunden werden. — (Aufhebung des Triester Freihafens.) Nach de» im t, k. Handelsministerium ausgearbeiteten Plänen umfasst das Freihafel,gebiet von Trieft einen Flächenraum von 41,3 n.-,. Die eigentlichen Bauten für Lagermagazine enthalten einen Belcgraum von 210000 m". Di« Ausdehnung der Ufer znr Anlegung von Schiffen foll 4051 m anstatt der jetzigen Länge von 2859 m betragen. Es wären nach diesem Plane für die eigentlichen Hafenarbeiten, Molo, Verbreiterung der Ufer, Anlage eines Holzplatzes und Nangierbahnhofes 9 325 360 fl. und für den Bau der Magazine, Hangars, für Geleise, Straßen, hydraulische Anlagen und sonstige Ausrüstungen 11717 62«; fl. erforderlich. — (Falsches Gerücht.) In Cilli war diesertage das Gerücht verbreitet, dass in St. Paul im Sannthalc ein Manu an Chulern gestorben wäre. Die vom Bezirksarztc Dr. Schcditz vorgenommene Obduction ergab als Todesursache Darmverschlingung. — (Für uusere Hausfrauen) dürfte es interessant sein, von einem Mittel Kenntnis zu erhalten, welches die Japaner anwenden, nm Fleisch im Sommer frisch zu erhalten. Sie legen es in eine Porzellanterrine und gießen sehr heißes Wasser darauf, so dass das Fleisch davon vollkommen bedeckt ist, dann schütten sie Oel auf das Wasser. Die Luft wird auf diese Weise vollkommen abgehalten, und das Fleisch bleibt gut. Das Gerinnen des Eiweißes dnrch das heiße Wasser nnf der Oberfläche des Fleisches scheint dabei ebenfalls mitzuwirken. Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitunq. Trieft, 26. Juli. Eine Commission, bestehend aus dem Leiter der Statthalterei Hofrath Ritter von Rinal-dini, dem Landes-Sauitätsrefereuteu Dr. Buhata. dem Stadtphysicus Dr. Oiaxa und dem Oberinqenieur von Gyra der Herpelje-Vahubau-Ui'ternehmuuss, hat sich gestern nach San Giuseppe, Ricmanje und auf die Bahnstrecke beqebeu, um wegen der dort vorgekommenen Cholerafälle die weiteren nothwendigen sanitären VorkclMnqett zu treffen. Trieft, 26. Juli. Iu den letzten 24 Stunden sind ueuu Personen au der Cholera erkrankt uud zwei gestorben. Fiume, 2«. Illli. In den lehteu 24 Stunden sind hier drei Erkrankungen und eiu Todesfall au Cholera vorgekommen. Warasdill, 26. Juli. Gestern hat im Beisein des Ministors Äedelovic, des Obergespaus Nnbido Zichy. des Couccssiouärs Abgeordneten Iosipovie, des Präsidenten des Gerichtshofes Babi«! und eines zahlreichen Publicums die Geleise-Schließung der Zagoriamr Eiseubahu stattqefuudeu. Die Gesellschaft wurde auf der gauzeu Strecke uou der angesammelten Bevölkerung sympathisch begrüßt. Straßlmrss, 26. Juli. Die Landeszeituug meldet, dass dcr Bezirkspräsideut Back zur Disposition gestellt uud zum Bürgermeister von Straßlmrg eruannt wurde. Rom, 26. Juli. Dcr König spendete 40000 Francs für die Hiuterbliebeucu der an der Cholera Verstorbenen iu Venedig und 100000 Francs für jene iu deu andereu kleiuen Gemeinden Italiens. Paris, 26. Juli. Aus Sofia wird gemeldet, dass die Reqieruug nach dem Schlüsse der Kammersesswn die Miliz zu deu regelmäßigen Uebungen einberief, welche heute begiuueu. Diese Maßregel exceptioneller Natur erregt einiges Aufsehen. Kondon, 26.' Juli. Salisbury ist heute zurück-qekehrt und übernahm die Cabmetsbilduuq. Das Parlament tritt an» 5. August zusammeu, um die Wahl des Sprechers vorzunehmei,, und vertagt sich uach etwa ncuntäqiqer Session bis Oktober. London, 26. Juli. Die Coufereuz zwischen Salisbury und Hartmgtou blieb ziemlich resultatlos. Har-tiugtun widerstand allen. Versuchungen, iu das Tory-Cabinet einzutreten, selbst nachdem Salisbury ihm die Premierschaft angetragen. Nisch, 26. Juli. Die Skupschtina annullierte auf Antrag des Verificatiousautzschusses sämmtliche beau-stäudeten Wahlen, ausgenommen Mei. welche sie fiir rechtmäßig erklärte, worauf die Session l««5 geschlossen uud zugleich die Stupschtina zur Session ittttti auf morgen einberufen wurde. volkswirtschaftliches. Türkische Zölle. Die türkische Regierung hat sich infolge drr Verweigerung der Meistbegünstigung für de» Nirtische» Ha»del seitens Rumäniens veranlasst gesehen, für einzelne Importartikel, wie Hornvieh, Getreue, Mehl, Buhne,,, Nutler, Käse, getrocknete und gesalzene Fische, Bau- und Werlholz, Mohol nnd Petrolem» rumänischer Provenieuz start erhöhte Zolle sestznsche» nnd zn bestimme», d«ss Waren fremder Staaten, welche ans dein Wege der Häfen des Schwarten Meeres eintreffen, mit Ursprnnqs' Certificate» versehen sein «'üssen, die von dein lürlischen Con^ snlate »der, wo ein solches »licht besteht, von der Zollbehörde lega lisierl sein müssen. Später hat jedoch die tüvtische Regierung belcnmt ge< geben, dass sie die oben erwähnte Bestimmung wegen Beibrin-gnng der Urip>»»gs Certificate cms die betreffenden Prouellienzen ! sämmtlicher europäischer Häfen an^iidehüe» beabsichtigt, wie' an5 der usficiellen Cmmnunicatio» hervorgeht, dir nachsolqenden Wortlaut hat. ! Es wurde bestimmt, dass nach Ablauf von 21 Tagen nach Publication dieser Bestimmung die nntcn bezeichneten Arlilel rumänischer Provenienz bei ihrem Importe in die Türlei dtt nachstehenden Zölle zahlen werden, unbeschadet einer spätern etwa noch zn verfügenden Erhöhung dieser Zölle oder der Aus' dehnuug auf uoch andere Artitel. Ochsen und Kühe per Stück 160 Piaster, Hammel und Ziegen per Stück 15; Lämmer und Zicklein 7,50; Butt", frisch, gesalzen oder künstliche, per hundert Kilogramm bru«" 225 Piaster; Tcheroiche 150; Salamonra, Kacher Kachlava!, toulon 150; Fische, trocken oder gesalzen, 125; Getreide (Weizen, Spelz. Mischgetreidc) 15; Roggen, Mais, Gersie, Has"' Hirse 10; Mehl von Weizen 30; Mehl von andern Cerealien 2^! Bohne», getrocknet, 17,50; Alkohol im Fasse 100. drr Alkohol iu Flaschen bezahlt 50pCt. mehr; Petrolenm, roh oder rass' nierl, 40; Werlholz oder Bauholz lohne Rücksichtnahme auf t»e zwischen den mif^cschlichtete» Stücke» entstehenden Zwischenräume)! 3,) geschnitten, gehobelt, ill Pfosten (Gallch), in Brettern, Latte«, Fonrniere per >!>' 30; !)) Masten, Tegelstangc», Stangen tt>, roh oder nur einfach, mit der Axt bearbeitet, 20 Piaster. Die vorstehenden Zölle sind iu türlischr» Lire /l 100 Pi< aster zu bezahlen. Die analogen Artilel, welche aus andern Ländern stammen, müssen mit einem Certificate versehe» se>l>, welches deren Ursprung und Einschisfungshaseu bezeichnet, slMe vom ottomanische!! Cousnl oder Mangels eines solche» von der Loeal Zollbehörd',' legalisiert ist, widrigenfalls sie de» rumänischen Artileln gleich zu behandeln und jenen Zöllen wie diese ZU unterwerfen sind. ___ Lailmch, 24. Juli. Auf dem heutigen Marlte sind erschii' uen: 5 Wagcu mit Getreide, 7 Wagen mit Heu nnd Stroh, 11 Wagen und 2 Schiffe mit Holz. Durchschnitts-Preise. Weizen pr. Hektolit. 6 5l> 7,27, Butter pr. Kilo . . — !)0 —"" Korn ' 4!87 li!10! Eier pr. Stück . . — 2 - ^ Gerste » 3^0 4 W Milch pr. Liter. . — 8 — ^ Hafer . 3,25 3 22 Rindfleisch pr. Kilo - «4 — ^ Halbfrucht »-------6 45 Kalbfleisch » —48 — "' Heide» > 4 57 4 90 z Schweinefleisch » — «0 —^ Hirse » 4 87 4 Ull Schöpsenfleisch » —^ — ^ Kukuruz » 4 87 5 1« Hälldrl pr. Stück . — 35 — -^ Erdäpfel 100 Kilo--------------- Tauben » —^15 — - Linsen pr. Hettolit, 13----------- He» pr. M. 4 — .— -^ Speck, frisch, » - 64------- Mein,roth,. 100üit,-------24 - — geräuchert » — 70 — — — weißer, »-------20,— Augckomlnelle Fremde. Am 25. Juli. Hotel Stadt Wic>l. Sirobl, l. k. Oberstlieutenant; Scham. Kauf-mann, Handlirsch, Herlmg, Leidelmaier, Petermüchl nnd M-lina, Kaufleute, Wien. — Dr. Winller, Aduocat, Wr.NeU' stadt. - Marcns, Inspector, Nozen. - Zuppinger, Ingenieur, Leobersdorf. — Gasparouic, Reisender, Varcs. Hotel ^lcsailt. Vöhm. Reisender. Hambnrg. — Schinidt u"d Ialobi, Reisende, Wien. — Mosch, Reisender, Budapest. -7 von TabajM), Obergespa», sammt Frau, Arad. — Weisz, Nei' sender, Fünflirchen. — Dr. Gregorec, Donlherr, Neutirche». "" Gräfi» Barbo Valerie, G»tsbesil)eri», sammt Familie, Kroise«' bach. - von Wachter, l. l. Hanptniann, Vcldes, — Venus, l. l. Hauptmann, Laibach. — Weber, Privatier, sammt Familie, ssilime. — Schöppter, l. l. Schisfslie»tena»t, Pola. Hotel (5uropa. Wagner uud Zrttler. Privatiers, Chemnil). ^ Pnppo, Kaufmann, Linz. — Piccoli, Commissiunär, sanmlt Fran, nnd Allnagel, Privatier, sammt Familie, Trieft. Masthllf Tiidliahuhof. Teener. Lehrer. Leipzig, - Mathes. P"' uatirr, Chemnil.^. - Küchler, Reisender, Wien. Dr. Berger, l l. Oberstabsarzt, summt Frau, uud uou Feconda, Privatier, Trieft. Mctcorlilogi^c Vcliblchtllugeu iu Laibach. 8 m ßZZ P Wind ^Hchl^ ^^ ?1i.Mg. 733.03 'UO wlWll bewöiss ^"^ 26,2» N. 73l.5!l 30.5 W. schwach fast heiter 0,00 ii » Ab. 731,40 23.0 W. schwach heiter Morgennebel, sehr heißer, wollenloser Tag. Das Tages' »uttel der Wärme 24,1«, um 4,5° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naalii. W Katharina Mallner geborne Nlipprich gibt im W M eigenen und im Namen ihrer Töchter Cophie, W M Adolfiue l»ld Julie alle» Verwa»dte». Frc»»de» W « u»d Belalinte» die betrübe»de Nachricht, dass es dem W ^ Allnlächtigcll gefalle» hat. »nsern innigstgeliebten M M Gatte», beziehungsweise Vater, den wohlgebornen W « Herrn ^ > N» hl. Sterblsacramenten, hente »m 3 Uhr nachniittags W ^ im Alter von 42 Jahren in ein besseres Jen eits W >> abzubernfen. « » Die irdische Hülle des theuren Verblichene» W » wird Dienstag, den 27. Juli. nm 6 Uhr abends im W »> Tranerhanse Römerstraße Nr. 5 feierlichst eingesegnet, > » sodann nach dem Friedhose zu St. Christoph libcr^ W >> führt und daselbst im eigenen Grabe beigesetzt. W « Die heiligen Seelenmessen werden in mehreren W W> Kirche» gelese» luerde». « W Laibach an, 25. Illli l886. D ^W ?'.',r^'>i!!,'n>»>i!!s!<,,< d>'« ssllii!, Tiber's». ^> 1397 Course an der Wiener Dorse vom 26. Iluli 1886. «°«, ^ »«^ «°ur«bÄ'e.......""<> «"" "r»e>r. Nolcmenle. fteuerfrei , ,<>, >»5.l0^ io '' «>el!l> .,!,». l^c> fl. ö, W, S. !54 «0 ,55'- " ^ U'avn-'j l>o,ilr» ,y,,.^ ,^,.5^, « «->"»hn) ,28 .',012!»-. " >„ „" , « ^rm 0, IU70 . I»U — 121 — «"y"ß'Mcg..vVse 4"/., 100 sl, . . !»<., » ° n.edc.ös.en.ichi!che ' ! , °»I,^I '» Nebenbllrg.sche.....jluk'LU lN5 ?<) Veld Wale 5>"/n lemcsei Panat .... »05 ?0,0l> «0 !>,"« unnavische......l«5 zo>0.>> eo Vlndere Vffentl. Nnlehen. Tenn» Meg.-i^sc 5°/,, loo sl. . >>? 5.N1IU-— d!o. ?l»!cil>c 187«, steuerstci . >0«^5>I0!! — A»lcl,c„ d. Eiadtgemcinbe Wicu W5 l!s> U»li 75 Ai,lchen t'. Stablgcnieinde Wici, ^ilbrl unt> ("old) . . . , I»»'- — — Prämien»?!!,!, l, <^ «„blqcn,. lvirn !^4 !»') ll!5>l!, Pfandblicfe ljili loo si.) Vodeiicr.aUst.ösler,,<>/,"/«Gold. »2<> 25. - >- dlo. in 5>o „ ,, «>/,"/" 'UO^Wi^n No. in 5>l) „ « <«/<>, «? — »75«, No. ^ramuN'Echuldverjchr,.1«/^ in« 85. lU0-«5 Qcs!,Hyprlh^llll!a!!l ,0j, s>V,"/,, Id 2l> — - Ol!!,» Prsl in I, Ik,'«l» v>>,l, !>>/,"/„ — — —' — Pliolitätk'Obligntionen ,s>!, >l» f>,) «ilijallth Wcs«l'.ch,i Immission —.. —,— F«>t»,andi>»z>io,tl'>il)n in «lilbcr, W »0 !»!< 80 „>»n,,^'>U^s.B.,h»..... <)7'^ <»7 .<)<, ll cl>'»l, i)ü,'>!-ncsll,nl,'!! . . . ,!)0?b!i<„'»'lü Geld Ware Staat«bahn 1, Emission . . «oil— — — kildbahn k »°/,..... ls,i5N l«l — « 5 5°/,,.....,83--------— Nnn,»ss<,liz, Vahn..... l0l?on»2ic> Diverse Lose (per Stllck). Clcditlosc n»n sl...... 17«>50I7!!'- ,'l'osc «> fl...... 46 ,5 < b0 Palssh i'osc «, fi..... ^4 5.0 45- »iolhcn «icuz. ofi.lycl,^, in,!, ,4«, 1470 Mudo!s-Lojc 1« ft..... ,8 7,, i>, 2» Calm-t'osc «, sl...... 5« ?l, 57 «5 E l,«Oc»oie.t.'ojc «) sl. . , . 55 s,,> 5s..—. Wds!ci,,'i'rse lib sl. ... ^1 75 — — Wiüdijchgray ^l'se zzo j!, , . 4z.,K — — Vanl-Aciien (pcr Slilll), Ä»«lo.Oesl«.',r. ^anl «ou sl, . 114 .^l« «5 Ba»!vc,ci«, il^iniel. Il>0 sl. . 104 »a W4 70 Bd,n».-!,'l»jl,,OlIl,'/!U<»Il.E>,«/>/, ,zo,^ uz» 50 6»b,,.Ansl, s. Hand. u.<». .««s,, z^o^o^^ — 6>l't!!l»»,l, Ä»g UN«, ilUUsl, . ^^—l2ulj5(, !Dcpl's!lc!,l'a,l». 'All^,20U si, . i9o^l>wz<5, !iocompl!>Oej.,j»ilcl>«ö!!,s,nl>ll. 54,-..>»— Hypolhrlcnb,, öst. «u„,i.^Vn.«>. 5lll7, 02^!!»0 Oeslnl. I!,,,,. Ban! .... 8?u-.»?k-- ll»lo»l.,«l l0« sl..... 7010 ?l> «n ^cllchlsdanl. Allg. It0 sl. . ILL — I5b 50 Veld Ware Acticn von Transport» Unternehmungen. (per Slllck), Alblcchl-Bahn «<»0 fl. Silo» . — — — — «liöid stiuni.Vahn »«l, sl. Silb. li»^ —,»2 5« ÄuIsia'Tspl. ltiseüb. «>0fl. LM,__________ Bohm, Noidbah» I5>0 sl, . ,l«b—I««- „ Ncstbahn z<.)!iuofl.S.-------— — Duf, Bot>enl>achci i.lli, «r, >«?»^u(,fi,K. «<»« — z!,^ 5.0 Fc!dlnanb»»Vioidb. iWu fl, «iOi. ^^«u! 2^5, ftiaü^Iojc! <<l»2 75>i>»3 25, GaIiz,zia,l.^l!t>wig'Ä,z!«(»Il.H^i. —---------— Vlaz.5töf>achl'r!i,-/',2.W,----------------- llal!lc»bcra !c,,liahn iuu sl. . — — — — «aschcn! Ql'clv.llijmb, 200 >l, H, —-— —^ — ^cml'l'!0wih»Iajjy Hisei« bah» G^cll:>^ i?4 »'. btv. (lil, Ü) i!00 ,i, S>l!>^r . I,',» 7Ii ,!!!! 25. Prag'Duf« !»l!. I,"», fl, «>>h. 25 ,V) ill! — Nubols». ayu llo0 il. «cnbllra.cr »iijtnv. üuu sl, . .- — —-. ktaalee>,u ! Gelo Ware Stidbahn »00 fl. 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