M /^ ^^» ^^ . '^^M> « ^D ^2 >W °W ^ ^. 8O. ^ M M^ M.V'NK^ Uatbachev Aeitnng. Dinstag den 5. Getober. Wt i e n. ^3e. k. k. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 21. September l. I., den überzähligen Gubernial'Secrctär zu Venedig, Paul Gra--fcn Coudenhoven, zum überzähligen Rathe bei dem küstenländischen Gubernium allergnädigst zu ernennen gnuhct. Se. k. k.Ma,. haben mit Allerhöchster Entschlle. ß»ng »om 21. Sept. d. I., dcn Venediger Hono-rär^DelegationS'Adjunctcn, Ludwig Grafen Eavriani, zum überzähligen und «»besoldeten Gubernial-Secre-lär in Läldach allergnädigst zu ernennen geruhet. (W. Z.) G e st e r r e i ch. Wicn, 23 Sept. Die Kaiser Ferdinands Nord-b«hn, welche im Laufe weniger Monate drei n.'ue, 17 deubschc 3^cilcn lange Bahnstrecken, nämlich nach Hradisch, Stockcrau und nach Prerau in Betrieb gesetzt hat, schreitet nun abermals zu einer neuen Eröffnung der drei Meilen langen Flügelbahn von Preran bis Ollmütz, welche am 17. Ocl. zur Vor» feier des Iahrstags der Schlacht bei Leipzig Scatt sinden soll. Es ist dieß eigentlich der zweite Abschnitt diescs großartigen Unternehmens, und die Verbild dung mit jener Hauptfestung der österreichischen Monarchie, welche nun der Residenz so enge ver> schwistcrt wird, mit einer Stadt, die selbst, einen ^deutenden Handel har, ist rückst b des Verlchi-s mit Böhmen, Schlesien, Polen ^ _ Nußland noch «Mt wichtiger, als jene mit Brunn, är den Eröffnungstag werden daher von den Kreisen, durch welche die Bahn passirt, namentlich aber von den Städten Prerau und Ollmiltz, große Feierlichkeiten vorbereitet. In Prerau soll die Einweihung der neuen Bahnstrecke durch den F»rst.Erzbischofvon Ollmütz voll-iogen worden. In Vllmutz werden die Behörden und das Viii-germilitä'r die Ankommenden feierlich st empfangen. Ein Banket, Th.atcl pare, Beleuchtung der Stadtund c>n Festball in dem Redoutcnsaalc werden daselbst Statt finden. — Unmittelbar nach Ankunft dcr TiainS wird cin Zug nach Wien abgehen, und so die Hin- und Rückfahrt __ 56 deutsche Meilen — in eincm Tag zurückgelegt werden. Die geladenen Gäste aber werden jener Feierlichkcitcn wegen erst am andern Morgen zurückfahren. Von Seite des Magistrats ward eine namhafte Summe für diese Festlichkeiten bestimmt. Dem Vernehmen nach wird am Eröffnungstage außer dem Festzuge für die geladenen Notabilitäten und Behörden auch ein Train für zahlend« Passagiere nach und von Ollmütz abgehen. Frankreich. Einem Bciefc aus Algier vom 13. Sept. im Journal beS Debats zufolge war General Negrier in Constantinc bedenklich erkrankt. General Gußweller, welcher den Bezirk von Setif befehligr, war im Begriff nach Frankreich abzureisen, um sich von den Beschwerden zu erholen, die seine Gesundheit aufs tiefste angegriffen haben. Marseille, 21. Sept. Diesen Morgen ist das tuuistsche mit 4 Kanonen bewaffnete Kriegs-dampfschiff Benzied, welches zu Anfang dieses Monats mit Depeschen und dem ersten Minister des Bey, dem Cavalier Naffo, aus Tunis hier ansangre, wieder nach dieser Stadt zurückgekchrt. Die Besaz, zung des Schiffes, meist aus Europäern bestehend, war Mlt Ausnahme der rothen türkischen Mütze ganz europäisch uniformirt, auch herrschte auf dem Verdeck und im Innern des SchiffeS d»e größte Ordnung und Reinlichkeit, ganz im Gegensatz zu ftcn türkischen und ägyptischen Schiffen, wo man, wze bekannt, überall nur Schmutz und Unordnung 638 gewahr wird. Dieses Dampfschiff langte von TuniK in 2V2 Tagcn dahier an. — Die Unternehmer der Dampfschifffahrt zwischen hier und Algier finden ihre gute Rechnung dabei; auf jedem abgehenden oder ankommenden Schlffe befinden sich immer 50 bis 60 Passagiere, abgesehen von den bedeutenden Wa« rensendung?n, wclche nach Algier gemacht werden. Die Prclse sind freilich ein wenig hoch angesetzt, denn der erste Platz kostet 125 Franks, der zwe,te 80 Fr., der drttte 50 Fr. und der vierte auf dem Verdeck 30 Fr., die Verkostigung nicht mit inbe-griffen, aber man macht die Reise in 48 Stunden, und findet von Seiten des Capitäns und der Matrosen eine weit größere Aufmerksamkeit und Zuvorkommenheit, als dieß der Fall auf den Kriegs-dampfschlffen in Toulon ist. — k. 8. So eben ist in unseren Hafen die tunisische Kriegsbrigg Chein, mit 8 Kanonen bewaffnet, eingelaufen, neue Depeschen überbringend. Handlungsbriefe, welche wir Mit derselben erhalten, melden, daß am 6. Sept. auf Andringen der Engländer die Neger-Sclaverei in Tunis abgeschafft worden sey. __. Bei Abgang die? ses Schlffes (am 8. Sept.) befanden sich auf der Rhcde der Goletta vor Tunis 3 engllsche und 5 französische Kriegsschiffe. — Es schemt, daß der bisher in Tunis obwaltende Einfluß Frankreichs nun auch von der brirtlschen Polmk verdrängt werden wird., (Allg. Z.) Der Messager sagt unterm 21. September: Gestern Abends bildeten sich abermals Zusammenrottungen an dem S. Martinsthore; sie wurden zersprengt, ohne daß sie versucht hatten, den mindesten Widerstand zu leisten; einige Lärmmacher warfen sich in die nächsten Straßen und sangen dle Marsaillaise. Die Vorstadt Sl. Ancoine und dcr Chateletplatz blleben ruhig; auch in den Straßen St. Denis und St. Martm wurde die Ordnung nicht gestört. Die Nationalgarde hat mitgewirkt zur Erhaltung der Ordnung. Die Untersuchung über die Unruhen zu Cler-mont ist vor den Gerichtshof zu Niom gezogen worden. Das Journal duPeuple ward am 43. Sept. mit Beschlag belegt. Der Eclaireur de la Mediterranöe bemerkt, daß die m dem gegenwärtigen Augenblicke zu Toulon versammelte Flotte 16 Segel stark ist, und eine 14,000 Mann starke Bemannung zählt. Das Elsaß vom 21. September enthält eine Veschrelbung der Festlichkeiten, durch welche die schon in d»r Mitte des Augusts eröffnete Straß- burg.Vaseler Eisenbahn am 19. feierlich eingeweiht wurde. Die Vahn beginnt, .oie schon früher mitgetheilt wurde, in Königshöfen bei Straßburg und endet in St. Louis bei Basel. Der Minister der össent" lichen Arbeiten, Hr. Teste, wohnte dcr Feierlichkeit bei. Zehn Minuten vor 7 Uhr Morgens ging der lange Wag?tizug von Königshöfen ab. Nach der Ankunft des Zugs in Mühlhausen, dem Wohnsitze des Hauses Köchlin, das die Bahn unternommen und glücklich beendet hatte, flog ein Theil des Convois nach St. Louis, um die Gäste von dort und von Basel abzuholen. In der Zwischenzeit begab sich der Minister auf der Seitenbahn nach Thann, UtN die dortigen Fabriken zu besichtigen. Die Feierlich' ke,t in Mühlhausen begann mit der kirchlichen Weihe durch den Bischof von Straßburg, welcher nach kurzer Rede und Gebet die Locomotive«, die, eilf an der Zahl, in majestätischer Ordnung an ihm vorüberzogen, mit Weihwasser besprengte und segnete. Vom Bahnhofe begab man sich in die glän-zende Ausstellung der Industri» - Gesellschaft, wo durch ein originelles Gemälde die Fortschritte der Verbindungsmittel versinnlicht waren. Dasselbe enthält folgende Schilderungen-, 1500. Ein Fußgänger unter Weges von Basel nach Straßburg. 155d< Dia ersten Kutschen legen den Weg in acht Tagen zurück; 1600 dle crstcn Diligencen in sechs Tagen; 1700 rollkommene Diligencen in vier Tagen; 1sv9 die Eilwagcn in 2V2 Tagen; 1841 die Locomotive« in zwei Stunden; 1900 ein Ballon, gezogen durch eine beflügelte Maschme mit einem Regulator, der, wenn cs Gottes Wille ist, dcn Weg in i'/z Minuten durchstiegen soll. Abends war ein Festmal, bei welchem sich Trinkspruch an Trinkspruch,. Nede an Nede an-rechn. Aus derjenigen des Hrn. Teste, des Ministers der öffentlichen Arbeiten, heben wir folgende Stelle hervor: »Die Umstände hatten vorübergehend den Aufschwung gehemmt, welcher für uns den Frie-den so fruchtbar machte und in zehn Jahren die Gestalt des Landes umwandelte. Hinfort wird Frank-reich, im Schatten eineS ehrenvollen Friedens, zurückkehren auf diese Bahn und raschen Schrittes darauf fortwandeln; wie es sich ziemt für sein« Stellung in dcr Welt. Seine Nachbarn gaben ihm ein Beispiel durch zahlreiche gemeinnützige Werke-Auch m dieser Hinsicht kann und will cs keine UN' tergeordnete Stufe einnehmen." (W. Z-) Am 22. Sept. wurden von der Zuchtpolizc» wieder viele in den letzten 10 Tagen Verhaftete ad' geurtheilt. Ein Perückenmacher, Namens HaquiN, . 539 25 Jahre alt, wurde zu 15 Monat Gefängniß und und 1000 Fr. Strafe vcrurtheilt, weil er mit einer langen Scheere die Schnüre mehrerer Laternen abgeschnitten hatte. Am 24. wurden unter 52 Verhafteten 39 zu fünftäglgcr, drei zu zweitägiger Haft verurtheilt und 10 freigesprochen. Der Temps meldet, Quenisset habe über das Attentat vom 13. Sept. Enthüllungen gemacht. ES soll ein Complot geblldet worden seyn, die Mit« glicdcr der königlichen Familie überall, wo man sie finden konnte, zu todten, hauptsächlich sey es von Seite der Verschwornen auf den Herzog von Orleans abgesehen gewesen. Acht Mitglieder einer geheimen Gesellschaft härten geschworen, zugleich mit Quenisset zu schießen. Der Tod des HerzogS von Orleans würde zu einer Regentschaft geführt haben, und die Zeit dcr Regentschaften sey immer eine Zeit von Unruhen und Revolutionen, die man ausbeuten könne. 'Zur Vollziehung des Complots habe man sich in das Lager von Compiegne begeben sollen. Dic Ankunft deS 17. Regiments aber und das verbreitete Gerücht, daß der König und alle Prinzen dem Herzog von Aumale entgegen gehen würden, sey den Verschwörern alS ein Glücksfall erschienen, den man nicht dürfe entschlüpfen lassen. Der Ba-siilleplatz sey von den Verschwörern gewählt worden, weil dort das größte Zuströmen von Menschen zu erwarten gewesen, umcr denen sie am leichtesten hätten entwischen können. Quenisset habe sich jetzt durch die Feigheit der sieben Mitverschwornen, die ihren Eid nicht gehalten, seines ihm gegebenen Worts entbunden gehalten, und diese Angaben gemacht. (Mg. Z.) Großbritannien. Am 16» September suchten alle die Blätter, von denen man glauben kann, daß sie über die Absichten Sir Robert Peels und seiner Partei unterrichtet seyn dürften, die Meinung zu verbreiten, 'daß Sir Robert eine theilweise Modification dcr Korngcsctze ernstlich beabsichtigte; die Morning Post" sagte: »Ein vorsichtiges, aber entschiedenes Fortschreiten zu einer liberalen Handels-Politik kann von dem gegenwärtigen Ministerium erwartet wer-dcn; der Unterschied zwischen ihm und seinen Vorgängern in dieser Hinsicht »st nur, daß der Fort-schritt vorsichtig seyn und mit der Zustimmung der Vertreter der großen Interessen Statt finden wird, welche solcher Fortschritt am nächsten angeht." Der »Morning Herald" sagt: »Wir glauben, daß Sir N- Peel, während er sich rüstet, die Handels-Ge-setzgcbung seines Cabinets auf die Grundsatze des freieren Handels zu basiren, dieß mit Vorsicht thun wird und mit möglichst geringem Nachtheile für bestehende Interessen." Der »Standard" stimmt diesem auch bei, indem cr bemerkte: »Daß in den Fa-briks-Districten bedeutendes Elend herrscht, läßt sich, nicht bezweifeln, daß aber die Ausdehnung dieses Elends zu parteiischen Zwecken stark übertrieben^ wurde, ist gleichfalls wahr. Sir R. Peel bedarf keines Stachels von dem Antr-- Korngefttzv-crcin und dessen Betrogenen, um ihn zu bewegen, die möglichst' nächste Gelegenheit zur Anwendung eineö Mittels zu suchen; abcr die Folgen der langjährigen schlechten Whig-Verwaltung tonnen nicht in einer Woche vertilgt werden." Der Stand a r d erklärt sich ermächtigt, die vom Morning Herald gegebenen Nachrichten über die Verhandlungen mit Frankreich zu bestätigen, und fügt hinzu, daß sofort eine Entwaffnniig der französischen sowohl wie der brittischcn Marine Statt finden werde. (W. Z.) Gsmanisches Neich. Die neuesten Berichte aus Constantinopel vom 15. September melden: ,>Ein unangenehmer Vorfall hat sich am 9. d. M. gegen Abend, auf dem nahe an der Scala von Tophana geankerten österreichischen Handelsschiffe »Constantine," Capitän Giovanni Voinovich, ereignet. Ein Türke ging nämlich aus Neugierde über eine zur Ausschiffung der Ziegel, mit welchen jenes Fahrzeug beladen war, geschlagene Brücke, um sich an Bord desselben zu dcgcben. Ein Matrose des SchiffeS verwehrte ihm den Eintritt und hierüber entspann sich ein Streit, welcher eine große Anzahl Kaiktschis (Schiffer), Kaf-fehwirthe, Lastträger, auch einige Kawassen und türe kische Soldaten herbeilockte, die augenblicklich für ihren LandSmann Partei nahmen. Es entstand eine Schlägerei, wobei einige Matrosen des österreichischen Kauffahrers leicht verwundet wurden- — Der k. k. Inrernuntius säumte nicht, sobald er Kenntniß von diesem Vorfall erhalten hatte, von dcr Pforte strenge Bestrafung der Schuldigen, Genugthuung für die der k. k. Flagge zugefügte Beleidigung, und volle Entschädigung für die Verwundeten oder zu Scha-den Gekommenen j« verlangen, welchem Begehren auch von der Pforte aufs Vollständigste Genüge ge. leistet wurde. — Gestern Morgens verfügte sich zu dlescm Ende, auf Befehl der Pforte, der Ferik von Tophana, Mchmed Ali Pascha, als derjenige, in dessen Amtsbezirke der Exceß verübt worden war, zu dem k. k. Intcrnuntius, drückte ihm daS Bedauern und die Mißbilligung der Pforte über diesen 640 Vorfall aus, und versicherte ihn, daß die Rädels. führer eingekerkert seyen und einer strengen Strafe unterzogen, auch den Verwundeten oder sonst Be» schädigten volle Schadloshaltungen geleistet werden würden. __ Heute wurde vor Tohpana, m G?gen- wart des k. k. Inrc,nuntius, des Internuntiaturs-Personals und einiger Officiere des in Bujukdere stationirten k. k. Kriegsbriggs >»Montecuccoli," dann ciner großen Anzahl der hiesigen österreichischen Nationalen und Handels,Capita'ne, so wie Mehmed Ali Pascha's/ mehrerer türkischer Stabs- und anderer Officiere, dlö auf dem großen Platze, wo sich die Batterie befindet, versammelt waren, unter klingendem Spiele und dreimal wiederholtem Hurrahrufe der Anwesenden, die k. k. Flagge auf dem „Constantino" aufgehißt. — Hiemit hat die ottomannische Regierung die verlangte Genugthuung auf die vollständigste Weise gegeben, und dadurch cinen neuen Beweis ihrer hohen Achtung und freundnachbarlichen Rücksicht für den österreichischen Kaiserhof geliefert." Das Echo dcl'Orient meldet in einer Nachschrift aus Beirut vom 29. August: ,>Die österreichische Fregatte „Vcnere," an deren Bord sich der k. k. Contreadmiral Freiherr von Bandiera befand, welche dieser Tage nach St. Jean d'Acre ab. gesegelt war, ist gestern Morgens auf einer Sand«-bank zwischen erstcrem Platze und Saida gestrandet; nähere Details sind bisher nicht bekannt. Ein so eben angekommener Tatar bringt die Nachricht von diesem unangenehmen Vorfalle. Das englische Dampfboot »Pho'mx," das Linienschiff „Cambridge," so wie die französische Corvette »la Creole" werden sogleich abgehen, um dem gestrandeten Schiffe.ftilfe zu bringen." (Oest. 2)!) S ü v a m e r i k 2. Englische Blätter enthalten Nachrichten aus Buenos'Äyres bis zum 24. Juli. Das argentx Nische Geschwader lag harr bei Montevideo vor Anker, und wartete nur noch auf einige im Hafen zu> rückgcbliebene Schiffe. Auch zu Lande scheinen die Unitaricr mehr und mehr zu unterliegen. General Nasario Venavidcs, Gouverneur von San Juan, schlug und tödtete den ungarischen General Brezacla. (Allg. Z.) V r a s i l i e n. Vi'icfe aus Nio^Ianeiro vom 20. Juli Nicldcn über die Krönung des Kaisers: »Am 16. Juli zogen der Kaiser und die Prinzessinnen aus dem Pallaste San Christova! unter Voraustreten eines glänzenden Cortege und ciner zuströmenden Volksmenge aus. Ihr Einzug in die Hauptstadt ward von den Batterien dcr Festungswerke und von den brasi, lischcn und fremden Kriegsschiffen begrüßt. Bei seiner Ankunft vor der kaiserlichen Cavclle ward Se. Maj., von dem ganzen Hofe begleitet, von dem Bischof von Nio und dem Clerus empfangen. Hierauf ward ein Tedeum gesungen, und Se. Mai. be» gab sich dann in den Pallast in der Stadt, wo der Kaiser wiederholt von dem lebhaftesten Jubel der daselbst versammelten Deputation der beiden Kammern und der verschiedenen Staatskö'rpcr begrüßt wurde. Die Mitglieder des diplomatischen Corps waren ebenfalls in den Pallast geladen. Baron Rouen, der außerordentliche Gesandte und bevoll' mächtigte Minister Sr. Maj. des KönigS der Fran» zosen, hatte die Ehre, in seinem und im Namen der Repräsentanten der fremden Mächte deren Glückwünsche auszudrücken. Abends ward die ganze Stadt illuminirt; der Kalscr blieb mir seiner Familie im PaUast zur Erfüllung der religiösen Pflichten, welche der Ceremonie der Krönung vorausgehen mußten. Am 18. standen alle Truppen unterm Gewehr; der Kaiser, im Co« stüm und im Mantel des Großmeisters des Ordens de Cruzeiro und die Prinzessinnen in, größten Staate, kamen auS ihren Gemächern, unter dem Vorantritt der Minister und Großwürdcnn-äger, welche die Krone, das Schwert, den Mantel und andere Krönungsinsignien trugen und sich in die Cavelle des Palla-stes begaben. Dcr Elzdischof von Bah.a und sein Clcrus empfingen den Kaiser an der Kirchenthüre und fuhrren ihn an seinen Thron im Chor worauf cr sich niedersetzte. Zu seiner Rechten stand der Marquis v. Paranegua als Großconnetable. Der Gottesdienst begann sogleich, und die Ceremonie, die vier Stunden dauerte, wurde, trotz dcr ungeheuern Menschenmenge, in tiefster Stille vollbracht. Dcr Kaiser nahm, nachdem cr den Eid geleistet und geschworen hatte, die Constitution zu beobachten und die Iinegricäc des Reichs aufrecht zu erhalten, mir demselben Cortege seine Richtung nach der prachtvollen, für dicsc Fcier m,t grasten Kosten besonders errichteten Galleric und s.-tztc nch im kai-sevlichen Mantel und mit der Krone auf ixm Haupte auf semen Thron nieder. Kurz darauf crhob cl sich wieder und trat auf cincn Balcon, wacher dett Platz beherrschte, wobei er in der Rechts seinen Scepter und :n der L.nken die H^d der O..-.ch"'g-kett hielt. Er ward von dem lebhaftesten Iudelruf bcgrupt. 5->e. Ma). begab sich dann m den Bankei-saal, wohin eme Menge Personen eingeladen waren und Zutritt erhalten hatten. Am 19.'fanden andere Feste Statt, und der Kaiser vertheilte Gunstbezeigungen und Dlcorationcn, unter andern an die Mitglieder des diplomatischen Corps, die schon ftü-her von ihren Souveränen mit Uebcrreichung ?oN Insignien und Orden beauftragt worden waren. Aü demselben Adend wohnte die kaiserliche Familie in Gala dcr außerordentlichen Vorstellung im großen Theater bei, wo der Zudrang so groß "war, daß die Logen mit 500,000 ReiS gemiethet wurden. Am 22° unterbrach ein entsetzliches Eleigniß diese Feste: del kleine Pavillon, welchen Don Pedro im CaMpo Santa Anna hatte errichten lassen, und worein verschiedene Gegenstände zu dem Feuerwerk niedergelegt waren, das am 23. Statt finden sollte, geriech 'N Brand. In Folge einer heftigen Erplosion wurde« der Feuerwerker und zwei Arbeiter unter den Trusts mern begraben und 15 Personen schwer verwundet. Dieses Ereignis; betrübte den Kaiser auf's tiefste, der den Unglücklichen alle mögliche Sorgfalt und Pflege erweisen ließ. In diesem Saale hatte dcr Kaiser Dom Pedro den Eid auf die Const'tutlon geleistet." (Allg. Z-) Verleger: Iguaz Alois Edler v. Kleinmayr. Vvot -, .Meisch- Uttd ^lNerkssederwaaren-Tariff W''' 4 5° in der Stadt Laibach für den Monat October 164 l. " ^ Gewicht I Preib I , G c wi ch t f P rclö! Gattung der Feilschest ^s Gebäckes Galtung dcr Feilschaft dcr Flcischgattung ^^^^^^^^^^^^ Pf.^Ltt) I Qtl-l: kr. Pf. s LrD l Qtl. j lr. ! B r 0 t. k ! ' ^ j Mundsemmel . ^ ' ' ' " ^ . '^ F l e i s ch. ! Ordin. Semmel^' -'- H 92 /^ Rindfleisch ohne Zuwage »- - 7^! ^aus'Mund'-^ — lg 2 5 Fleckfieder - Waaren. > ^! iMdil««.N.«t )^^"^^^ ' 3^3 Weck, Lunge und Bries . , — >_ ,»/ ! We»zen-Vl0t. / ,^ ordin. i - 25 2 3 lZungenfleisch..... . ,— - 2 ! k'.Semmelteig^ , lg ^_ ^ Leber und Milz . . . . ! > » — — 3 ! ^a. V^Wei-),^ 2 6 Herz .... I ..',-- 5 Nocken-Brot )zen- «. ^> / „ ^ ^se, Obergaum und Unter- ! ) Kornmehl ) 6 ga«m...... 1 _^ _> 2 i Oblafibrotaus Nack-'? ... ^, 5 32/^ 3 !Ochscnfuße..... , !^. — 1'/ ! ,^>._ ^77^--------^ ..._. __________^ —^----------^- ^ '/'^_^.».^_ >>----------------'--------------1^^ . ,___^,________ ^„. Vc>^stch>:,idc Sa<)ill,g kommt durch dcü ganzen Verlauf des Monats vo» dcn betreffenden Gewerbsleiitei, l>ci Ver! mcidling sir^nqstcr Ahndllng a»f 0as Genaueste zu beobachten, und es Hat Jedermann. Lcr sich durch die Nichtbefclgung ^eü! Seite irgend eines Wewcrbmannes bevortheilt zu seyn erachtet, solches dem Stadtmagistrate anzuzeigen. ! Daä Veiüverk mus, rein geputzt scyn. Frische und cingcpöckcltc Zungen sind sahfrei. j Bei einer FleischiAbnahme unter 3 Pfund hat leine Zugabe vom Hinterlopfr, Öbcrfüsien > Nicru und den vcrschicds:j nen b«t der Allöstftrottung sich ergebenden Abfällen von Knochen, Fett und Mark Statt; bci einer Abnahme von 3 bis 5» 'pfund^ dagegen sind die Fleischer berechtiget, hicvon 8 Loth, und bei 5 bis 8 Pfund ein halbes Pfund und sofort verhaltnismwsuq znzuw.i-j >qeü, dech wirdausdvu^A.ch vcrboccn, sich bci dicscr Zlnvagc frciidartiger MischthcUc, ali: Kalb-, Schaaf-, Schwcinficisch :,. dg z ^zu becicue»._______________________^________________________________________________________ <5our5uom 27. Ve^tember 184l. Miltelvre^. Vlaaleschul,i>verschreibung. zu 5 p^t. (in CM.) »ob M detio ditto zu H „ (in CM.) 96 ij2 Verlost« Obligation. , Hofeain-.^zu5 ^Ct,. > »o5 2^4 me? > Üdli>zalic»n. d.Z^vanu^,/il ^^ / — D«rletttn» ,n ^raii, u. A«ra.<^zu4 ^ ^> — lial' !)bl,«at. v.Turo!, Vor-/zuH,^» ^^ ^ — ar.lberg uud Salzlmrg s > D.,rl. mit Verlos, v. I.lß39f,':r 25o ff. sin CM'.) »?3 lj8'^ dctto detto U.I. i329ftlr 5a fi.(in EM.) 5H 5>» Wien. Stadt- Banoo-Qbl.zu 2 st'd. (niCM.) 22' 1^2- Qbligat. deraNgc'n.ui,dUngar, i zu3 v. H. ) — H!)fkammer, der älter» Üc>m» X zu 2 il2 v-P. s «3 H4 bardischen Schlll^n. der in < zu2!.»4v. H. ? — Florenz und Genua aufge- ) zu 2 o»H^ V -uommenen Anlohcn' f zu!»2^v.H. ) -^ Aerar. Domest^. ^dl.qarivn^ d«, Stände' .(V- M.)(E.M.) " l>1itrrt!ch until^und^zu? 1?^^/ "' "" 0^ d«, F„n^ yo„ Noh.^^,2iiH^,. s 63 ,j» — ^«n. Mäy?en. Gchl«.-> zn 2 l>^ ., > ^ ^ »t«,,Nleytrmart.Kärn«^zn 2 ». ^ — — ^"' Nrain, Wö?^ undszui2^ », H — — ^2W^Qb Octlsder <8^,l. Hr. Graf Alois 0. Sanvitali, Kämmerer Ihrer Majestät der Frau Erzherzoginn Maria Louise, und Ritter mehrerer, Orden, sammt Familie und Die, Nlrschaft. von Gratz nach Tri^st. — Hr. Nicolaus'> Pribeck . '1'. 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Professor deö Natur» «no 0es österreichlschen Cnminal» Rechtes an 0er Uniuersität zu Innsbruck. gr. 8. Wien 1339. Preis: 2 st. 30 kr. C.M. Die vielen zum Strafgesetze über Verbrechen nach' träglich erschienenen Verordnungen machen unbezwei« felt ein Handbuch wünschenswerlh, welches «ine vollständige und zugleich bequeme Uebersicht aller gesetzll» chen Bestimmungen über die Bestrafung der Verbrechen gewährt. Die Verlagshandlung glaubt in dieser Hinsicht das oben bezeichnete Handbuch sowohl den Studierenden, alSauch denpractischen Criminalisten vorzüglich empfeh-len zu können , indem darin nicht nur die bis zum Ma> 1L2U kund gemachten Verordnungen mit möglichster G»' nauigkeil gesammelt, sondern auch die im SllafgeseIbu" che vorkommenden Paragraphen wörtlich aufgenolN' men, und bei jedem einzelnenParagraphen die dahin ge^ hörigen Verordnungen in chronologischer Ordnungeinge« schaltet wurden. Durch diese zweckmäßige Art der ZU' sammenstellung zeichnet sich dieses Handbuch vor allen bisher erschienenen aus, und erhält durch dieftlde eine erhöhte Brauchbarkelt, besonders, da auch das Aufsin/ d.n einzelner Verordnungen durch ein chronologisches und durch ein Sach . Register erleichtert wirb. Die Beziehungen der Verordnungen auf verschiedene Paragraphen werben durch kurze Noten angedeutet.