^M'll« für Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben Zledigirt vvn Franz Hermann von Hermannsthal. ^ ^I . Montag am ZO. September Von dieser Zeilschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal e,n halder Noaen. Der »Dreis des Blattes ist in 3aibach gan,!ä!>ri>! d, bejah!!. Alle l.I. Dostamier neomen Dränumcraiion yll, in, ersten Nioelc. Amor «l«d Vergißmeinnicht. (Anakrcontisch,) '^olde. süße Vlunicn! Konunt, ich will euch pflücken lind zum Kranze winde» Für Cniheren's Scheitel. Rose», Tulpen, Nelken, Schöne Lieoeskiudcr, Sprecht zu ihre» , Herzen, Huldigt ihren Auge» ! Aber Nosen stachen, Tulpen und die Nelken Hat der Wind zerstreuet Wahrend ich sie pflückte; Lilien und Veilchen Sind im üenz uc> duftet, !I»d doch soll ich Kränze Für tue Wüllln flechten! Sieh, da lispelt Flora Au« den Blumenkelchen Üeise zu Cupido: Freund! an, Nand des Vaches Stehen junge Nlüthen Deutungvollen Sinnes. Davon nimm ein Sträufiche», Weihe es Cylhcreu Als ein Pfand der Treue. Und es spricht beredter Dir als alle Kriinze. Eugen Fürst, von Fr !»!!8 >!>rix) Dieser beim Schiffbau und sehr vielen Tischlerarbeiten sehr geschätzte Baum kommt nur in der Centralkette der julischen Alpen vor, und er­steigt hier eine Höhe von mehr denn Z5U0 Fuß über die Meeresfläche. Die Angabe des um die l>'l<»-» ollsowlieli. so hoch verdienten Dr. Graf : »daß die Alpen sehr reich an Lärchenbäumen seien", ist unrichtig. Ich fand den Lärchen­baum nirgends als an dem angeführten Orte. Oberhalb der Lärche, wo sie erscheint, beginnt die Krummholzregion in einer Elevation von beiläufig 7N00 Fuß über der Meeresfläche. Die vorzüglichsten Pflanzen, die nach Dr. Gräfi n dieser Region, vorkommen, sind: das eigentliche Krummholz (l'lnu» ,»>,z;>>u«), der Zwergwachholder (^»niueru« ullunn), die Alpen­ltide« und die kriechenden »!>iioe,-!. Die Schneelinie beginnt bei der Elevation von 9000 Fuß, und weil die hiesigen Alpen, mit Ausnahme des Tri­glou, keine bedeutendere Höhe besitzen, so erklärt sich auch, warum die Alpen in Krain während des Sommers auf den südlichen Abdachungen nicht mit Schnee bedeckt erscheinen. I n den Schluchten der nördlichen Abdachungen der Hoch­alpen bleibt dagegen der Schnee das ganze Jahr liegen. Die Jahre 1834 und 183» waren ungewöhnlich warm, und doch ist der Schnee am Fuße des Triglou auf seiner nördlichen Abdachung nicht geschmolzen. Die Bäume, welche keine Bestände bilden, sondern einzeln oder gruppenweise auf andern Culturen vorkommen, sind: 1. Die Esche (^invimliu» «xecllüor und urnn» ) Die Esche wird nirgends als Handelsbaum, sondern als eine zweischürige Wiese behandelt. I n Beziehung auf die Laubfürterung steht der Krai­ner weder den Bewohnern von Obersteiermark, Kärnten und Tirol, noch auch den Schweizern ") nach. Denn gleich diesen Bewohnern, besteht bei ihm die erste Mahd der Esche in dem Abblättern und die zweite in dem Schnat­ten derselben. Die Schnatten (Aeste) werden in Wellen gebracht, und diese den Thieren den Winter hindurch vorgelegt. Diese Art der Benützung findet vorzugsweise in Oberkrain statt. 2. Die Erle Olnus lue-»,!» und ^»t»»,^,). Beide Arten der Erle werden gleich der Esche benützt; zum Fär­ben jedoch fand ich die Erle nirgends angewendet. Die ersterc Erlenart erreicht in der Nähe der Bäche eine bedeu­tende Höhe, während letztere in den höheren trockenen La­geil nur klein bleibt. Kasti, ofcr's Alpenreisen in der Schweiz, Vcrn l»>2 und A»r»u R50 3. Die Pappel spni>ulu3 ui«ri» und l»I!i^). Ihre vorzüglichste Benützung besteht in .der Verfütterung des Laubes. 4. Die Ulme, Rüster (lili»,<3 o!,m,,e«!ti-!.<), Sie er­reicht in Unterkrain eine bedeutende Höhe (bis 20 Fuß), kommt aber selten vor. Die schönsten Rüstern sah ich im reifnizer Bezirke. Z. Die Linde ('l'iila plirvitoiia und ßi-lluäilulln.) Aus­gezeichnet schone Linden findet man nur in der Nähe von Ortschaften, Schlössern und Friedhöfen. 6. Die Steinbuche (Nü-nimis KetKi»«). Sie erreicht hierlandZ keine bedeinende Höhe, und bildet die gewöhn­liche Pflanze bei den lebenden Zäunen. ?. Der gemeine Kastanienbaum (On^nen vezen). Dieser Baum erreicht nicht bloß in Unrer- und Innerkrain sondern selbst in Oberkrain eine bedeutende Höhe. Seine Früchte bleiben jedoch im Ganzen klein, und stehen auch in Beziehung auf ihre Qualität den küstenländischen weit nach. 8. Der Birnbaum (i>ie,i5 eommuni«). Der Birnbaum erreicht hierlandö selbst auf einem karstartigen Boden eine staunungswürdige Höhe, und vermag, bei seinem sicheren Gedeihen, mit seinem oft'«» Mirling übersteigenden Er­trage einer Familie das Leben lange Zeit zu fr,sten. 9. Der wilde Apfelbaum (l»iru8 malus). Ohne beson­dere Veredlung erscheint er auch in den Obstgärten. 40. Die wilde Kirsche (l>ruuu» c«erll«u5). Sie er­reicht selbst in Oberkrain eine bedeutende Größe, und ihr Laub wird als Fütterungmaierial benützt. Die Sträucher und Bäume, welche das Unterholz bilden, sind: 4. Der Haselnußstrauch <^<»-M,z »veliun-»). Am aus­gedehntesten kommt dieser Strauch im auersberger-, reifni­tzer-, goicscheer- und weißenfelser Bezirke vor, wo er, mir Ausnahme von Weißenfels, das Material zu der hier aus­gedehnt betriebenen Reuter- und Siebfabrication liefert. Rcifnitz bildet den Marktplatz für die Haselnusistöcke, von wo aus die meisten Siebmacher ihren Bedarf beziehen. 2. Der Wachholderstrauch ^umneru« communis). Die­ser nützliche Strauch ward vor Einführung der Verzeh­rungsteuer vielfältig zur Erzeugung des Wachholdcrbrannt­weines (!,ri„(.v^) benützt. Gegenwärtig hat dieser Er­werbszweig an seiner Ausdehnung der Art verloren, daß man nur hie und da einen sogenannten vriuovx.Brenner antrifft. 3. Die Zitterpappel (pupulu« trsmul-»). Diese Pap­pelart kommt sehr häufig vor, und ihr Laub wird häusig als Futter benützt. 4. Der Hartriegel (c-oi-uu-, ma«cull» und »angine-»). Er wird zu Stöcken und Pfeifenröhren von dem Landvolke benützt, 5. Der Weißdorn (Orata^uz uxi»oantl>l»). Er wird hie und da zu lebenden Zäunen verwendet, obgleich er den Weißdornfalter ziegelt. welcher große Verheerungen bei den Obstbäumen anrichtet. «. Der Verberizenstrauch (L-l,ei-i8 vui^r!«). Die­ser Strauch hat Hierlands die größte Ausbreitung, da er nicht nur an Strassen, Gräben und Rändern der Wäl­der erscheint, sondern auch auf Weiden der Niederungen das läßigste Gesträuch bildet. Zu lebenden Zäunen wird er nur selten verwendet, obgleich er hiezu sehr geeignet erscheint; eben so selten werden auch seine Früchte gesammelt. ?. Die Schlehen (1'ruuiü- spino««,). 8. Die Schneeballen (Viliurnum lnut»»» und upu­ I>18). (Beschluß folgt.) Bilder aus der Ferne. 2. Neisebilder. Von Eduard Sil e sius. (Als Hroße aus dem noch unZedruckte» Werte: »Spaziergang in die Alpen Vom Traunsicin bis zum Montblanc.") (Fortsetzung.) Die Felsschlucht bei Isella und die Galerie scheidet gleichsam den Orcus von der Vorhalle Elysiums, Italiens Sommerlüfte und Vegecaiionfülle von den Stürmen und der Hochdürre der Alpen. Während am südöstlichen Ab­Hange schon der Weiostock blüht. Blumenrevpiche die Wie­sen bedecken und die ganze Natur, mächtig reifend, dem Sommer entgegen schreiter, beginnen in der gegen Nord­westen austlctterndcn Schlucht erst die ersten Regungen .des Frühlinges, der Schnee im Mittelgebirge schmilzt, zahl­lose Wasserfälle stürzen auf allen Seiten aus ungeheurer Höhe von den schwarzen Granitwänden herab, und die Al­pennatur ringsumher ist dann am allergroßartigsten, leider aber auch, so wie im Sommer bei Hochgewittern und kurz nach denselben, am allergefährlichsten. Solche Contraste in der Natur — mitunter auch in der Menschenwelt — wenige Schritte von einander, findet man nur in der Alpenwelt, und sie gehören allerdings zu ihren größten, überwältigendsten Reizen. Bald hinter der Galerie, bei dem anmuthig gelegenen Dorfe Dovedro, eröffnet sich in nordwestlicher Richtung das von der Eherasca durchrauschte, von vielen Wohnhäu­sern und Alpenhütten belebte EeitenthalVegero gegen die ewigen Eismassen des Kaltwassergletschers, Breit- und Bar­lelhorns. Hier erweitert sich das Vedrothal zu einem ziemlich breiten Kessel, in welchem die zahlreich zerstreuten Wohn­häuser, üppigen Nebenpssanzungen und beschränkten Korn­felder einen schonen Comrast bilden zu den hoch darüber herdräuenden Schneekuppen. Noch überraschender wirkt die nachfolgende plötzliche Verengung des Thales, welches, nach der bisherigen mehr ostlichen Richtung, sich nun ganz nach Süden wendet. Wilder gestaltete und steiler abstürzende Felswände, als noch auf der ganzen übrigen Straße, umdräuen uns von beiden Seiten; der Thalkessel ist allmählich wieder zum Schlünde, zu einem wie vom Blitze des Allmächtigen ge­spaltenen Bergrisse geworden, durch welchen der Dovedro tobend daherbrauset. Auf der beengtesten Stelle, wo die 27Ä Natur jeden weiteren Ausweg zu verweigern schien, hat ihn die Kunst durch die letzte und tiefste Galerie von Cre­vola erzwungen, welche in einer Länge von 30 Klaftern bei, ig Fuß dreit und 13 Fuß hoch, durch den Granitfel­sen gesprengt ist. Scenen gleich wilder Art begleiten de» Wanderer noch eine gute Strecke weiter hinab unterhalb der Galerie, wir erkennen in ihnen ganz den dem südlichen Alpenabsturze im Allgemeinen eigenchümlichen Charakter, welcher durch­gängig in wilderen, abgerissenen Formen auftritt und ein gewaltigeres Gepräge uraller Zerstörungen an sich trägt, als die sanftere und allmählichere Abdachung gegen Nor­den. Hier kommen wir an den Steinbrüchen vorbei, aus welchen der we,ße Marmor für die l>n!-l->,8emp><>»e in Mai­land bezogen wurde. Bald darauf folgt die Brücke von Crevola, das größte Prachtstück seiner Art auf der ganzen Eimplonstraße. Unmittelbar vorher übersetzt d.ie Siraße einen tiefen Abgrund mir einer 30 Klafter langen Auf­ dämmung von bewunderungwürdiger Bauführung. Die über 120 Fuß lange und 22 Fuß breite Brücke, leider schon etwas gesenkt, ruht an beiden Ufern auf zwei massiven, t« Fuß dicken Landjochen aus Quadersteinen, in ihrer Mitte aber auf einem 1« Fuß breiten Pfeiler, welcher 81 Fuß über den mittleren Wasserstand der schäumenden Do­veira emporsteigt. Nicht ohne Schauer blickt man aus dieser Höhe in das tief heraufbrausende Getöse des lär­menden Alpenstußeö hinab, und verfolgt mit dem Blicke, sein Felsbeic entlang, die in malerischen Krümmungen al­penanklenernde Timplonstraße, deren Schrecknissen, so wie denHochgebirgsseenen überhaupt, wir hier Lebewohl sagen, um uns durch die wunderlieblichen Mitcelgebirgsgegenden OberitalienZ seinen blühenden und fruchtbaren Flachen zu­zuwenden. Diesen Uebergang bezeichnet die Einmündung des Ve­drochales in das Osolathal, des Doveira in den Tosafiuß. Dieses Thal, welches sich vom Griesgletscher, der es vom oberen Wallis scheidet, gegen 18 Stunden lang, bis zum I.?>8n Mn^iu''«- hmabziehi, ist eines der weitesten, schönsten, belebtesten und vegetationreichsten in der ganzen Alpemvelt. Eine Wanderung von Obergestelen in Wallis durch die ganze Länge des Thaies wäre um so genußrei­cher, als man in dem obersten Thalgrunde an dem un­streitig herrlichsten Wasserfalle der Alpemvelt, dem Tosa­sturze, vorüberzieht, der den Rheinfall bei Weitem mehr an Höhe und Großartigkeit übertreffen soll, als er von ihm an Wasserfülle üdercroffen wird. Das Tosathal zerfällt seiner Benennung nach eigent­lich in drei Abcheilungen, zuoberst das v»i t,-«^!^,», dann das v»l Hlüisurio und <,' n««oln, (Eschenthal). Der Ein­druck des weiten schönen Thalzuges und des Anblickes von vnmo 6' ««zu,», das, in der Entfernung herdämmernd, viel mehr verspricht, als das alce finstere Städtchen in der Nähe hält, ist jedem fühlenden Wanderer gewiß unvergeß­ l>ch; die Mannigfaltigkeit der häusig bis gegen die Gipfel hmcin reich culciuirten Berge, vom nahen Grün in's fern­duftige sehnsuchivolle Blau verdämmernd, so wie ,ene der von noch üppigerem Segen strotzenden, sie weit auseinan­derrückenden Thalebene, spottet jeder Wortschilderung. Baumgartnergiebt jedoch in seinem früher erwähn­ten verdienstvollen Werke eine recht lebendige Charakceri­sirung hievon, die wir, hauptsächlich ihrer treffenden Kürze wegen, hier anzuführen uns nicht versagen tonnen. „I n dem breiten Thale — so malt er mehr, als er erzählt — durchschneiden Baumpflanzungen die üppig grü­nenden Wiesen nach allen Richtungen; an den Bergen stufen hohe Weingärten hoch hinauf, und halbversteckce Häuser werden von den dichten Laubgehölzen beschattet, die sich bis gegen die kahlen Gipfel erheben.» Steht nicht, wenn wir diese einfache Schilderung sich zum inneren Bilde gestalten lassen, die südländische Gebirgslandschaft natur­getreu vor uns? Bei schon sehr vorgerücktem Abende in dem alten Städt­chen 0»m« c!' 058<>I» angelangt, dessen düsteres Ansehen ge­gen die lächelnde Umgebung wunderlich concrastirt, um so mehr aber mit so manchen blutig grellen mitteralterlichen Ereignissen, deren Hauprschauplatz es war, im Einklänge steht, war die durch den Gensdarmeriecommandanten mit aller Humanität und Artigkeit bewirkte Schlichtung der früher erwähnten verdrüßlichen kleinen Paßdifferenz meine erste Angelegenheit, meine zweite aber, bei hereingebrochener Nacht, die Vorweisung meines Passes im Wirihshause, da in ganz Sardinien die Aufnahme eines Reisenden ohne vorhergegangene Besichtigung seiner Reiseurkunde jedem Gastwirthe unter schärfster Ahndung unrersagt ist. Zum Glück war die meinige in Ordnung; der Wirch im trefflich bestellten und billigen Hotel s> L^pn^ue war so höflich und zuvorkommend, wie ich beinahe fast alle Piemonteser fand, und der bald darauf folgenden trefflichen Nachtruhe Nichts auszustellen, als daß sie, dem Reiseplane zu Folge, schon vor Tage endete. 3. Das untere Ossola- oder Eschenthal. - Die ober­italienische Alpenwelt. — VM». — All«»»», — Vn. 8<,zu!l Gedankenflug zum .Vlunte N«5ll, — «rnvel­«»!!«. — I?ori»in, — Nimm keinen alten Italiener zum Reisegefährten! — «üvl'nn. — Der l.-^n Mi>«. ^u,-«, — Jean Paul ohne alle Absicht sein schädlich­ster Feind. — Charakterißrung des Langensees gegen andere Seen. — Er trägt zuvörderst den Charak­ter des Altclassischen. — Die borromäischen Inseln. — Seefahrt nach l^nveul», — n -Uri!l! — Nacht­fahrt über v«!-n«e nach Omu, Der weitere Zug des Eschenchales hinter Domo 6' N85«i!l gegen den i.«^» ivia^iure ist von einer Pracht und Na­lurherrlichkeit, mit welcher ich in der ganzen südlichen Al­penwelt, so weit sie mir bekannt geworden, nichts zu ver­gleichen weiß. Eine so kurze Strecke lag zwischen mir und der wolkennahen Felsenburg des Simplon, und doch befand ich mich in einer ganz anderen Welt; ich hatte nicht etwa bloß eine politische, ich hatte eine natürliche Gränze überschritten, als ich aus der Schweiz nach Pie­mont übertrat. Es umgab mich wohl noch eine großartige Gebirgs­landschaft, aber wie war sie unendlich verschieden von allen früher gescheuten'! Nicht nur die Thalebene war ein wah­rer Garten, in welchem die mannigfaltigste Feld- und Gar­tenculiur durcheinander blühte und reifte, sondern auch die Berge ringsumher waren, soweit nur die Menschenhand h,nanzureichen vermochte, frucht- und urbar gemacht, und noch höher hinan, bis an die höchsten Spitzen, schienen die üppigen Laudwaldungen, die Alpentriften, ja die noch immer mit dichtem Moose übersponnenen äußersten Zinnen, englischen Parkanlagen ungehörig, die sich an die Frucht-, Wein-- und Gemüsegärten der reichgesegneten Tiefe anschlie­ßen. Ja wohl bist du von der Nacur reichgcsegnet, schönes Piemont! aber keineswegs ist deine Culcur ohne Verdienst dei­ner Bewohner; ihre Heimath ist kein Marschland, welches blind und sorglos hineingeworfene Samenkörner von selbst vervielfältigt; nur großer Fleiß vermochte diese steilen Berg­gelände so reich und so hoch hinauf zu beurbarcn, so wie nur großer Fleiß die allerdings noch weit mehr gesegnete Fläche der Lömbardie in den größten und fruchtbarsten Garten Europa's umzuwandeln vermochte. (Fortsetzung folgt.) Zteues. (Dampschifffahrt aufderSave und Culpa.) Briefe e.u» Eissek melden, schreibt der ^Humorist", daß sich daselbst eine Acnengesellschaft zur Einführung einer regelmäßigen Dampfscyifffahrr auf der Save und Culpa bilde, welche schon nächsten Frühling in's Leben treten soll. Die hiezu bestimmten Schiffe sollen eine regelmäßige Ver­bindung zwischen Semlin und bisset, und dann zwischen Karlouitz und Agram unterhatten, und so gebaut sein, daß selbst der niedrigste Wasserstand ihnen nicht hinderlich sein soll. — (Ein Elephantenbad.) Der bekannte Thierbän­diger und Menageriefuhrer van Amburgh kündigte kürz­lich zu Weymouih, wo er verweilte, an, daß er seinen Elephanien öffentlich ein Bad in der Bucht werde nehmen las­sen. D,e Kunde hievon verbreitere sich wie ein Lauffeuer in der Scadt und Umgebung, und so strömten Tausende herbei, um diesem in jener Bai noch nie gesehenen Schauspiele beizuwohnen. Kaum war der Elephanc am Strande ange­langt, als er, wie freudetrunken, der Meeresbucht zu­stürzte , und sich dann wacker in derselben herumtummelce. Die drolligen Stellungen und Bewegungen des Riesen­thiere», zumal sein behagliches Rollen und Wälzen im Ge­wässer und sein häufiges Untertauchen, erregten das schal­lendste Gelächter, und als er sich das erste Mal unver­ sehens mit dem Rüssel eine Douche gab, und die ihm näch­ sten unier den Zuschauern tüchtig bespritzte, wollte dasselbe gar kein Ende nehmen. Er blieb über drei Viertelstunden im Bade, und tonnte von seinem Treiber nur mit vieler Mühe zum endlichen Verlassen desselben bewogen wer­ den. — (Gegen die S kroph elkr an kh e it.) I n diesen Tagen erschien zu Bonn eine Schrift, welche ein neues treffliches Mittel gegen die Stropyelkrantheir in den Blär­lern des einheimischen Walnußbaumes erörtert. Der Ent­decker dieses Mittels ist der französische Arzt Negrier , welcher damit von 40 mit Stropheln behafteten Menschen 31 gänzlich geheilt hat. l)r, Nasse, dem keine neue Ent­deckung in se,nem Fache entgeht, ließ dasselbe in der bon­ner Klinik mit dem besten Erfolge anwenden, worüber obige Schrift Nachricht eriheilc. — (Affenspital.) In Ahmedäbad, einer volkreichen Stadt in Vorderindien, befindet sich ein Spital, in wel­chem alte tränke Affen lebenslänglich versorgt werden. — (Neue Art zu malen.) I. Schloctha uer, Pro­fessor an der Akademie zu München, hat, in Verbindnug mit dem Oberberg- und Salinenrath 0r. Fuchs, eine neue Art zu malen erfunden, die in Bezug auf äußerste Leich. tigkeit, Gluch der Farben, Unveränderlichreit und Unzer­störbarer der Malerei selbst Alles, übertreffen soll, was bisher in Oel, al Fresco und in der Entaustit nach der gewöhnlichen Weise geleister werden tonnie. — Gorrespvlldenz aus Graz. Von Narciß Moithal. Moli« i .»Greift nur hinein in's volle Menschenleben, Em Jeder lebl's, undWcn'gcn ist's belannt, U»t> wo ihr's packt, dort i!i 's inlerrcssanl. Gc the's »Faust.« Geschützte Freundin Carniolia! Wie das menschliche Gcniülh nicht zu allen Zeiten gleich aufgeregt ist, so auch das Talent ci,ies Referenten nickt immer gleich fruchtbar, pro­ducliv und präcis sein sann. Wenn des Winters schnccichte Scheitel rings von den Gebirgen in die Narre Landschaft frostig hernicderglotzcn, wenn die ganze Naiur im Flockenkleide eingehüllt ist; dann, ja dann, im Winler, rcferirt man am meisten, am uernünfligsten im Lenze, weniger und mal­ler im Herbste; im Sommer schweigt die Fama, zur Ehre der Damcnweli, ein inhaltsvolles Schweigen! Man beliebe nur Redacleure, welche duich c,ne längere Erfahrung einen sichern Taci besitze», darüber zu befragen, ihre Unparteilichkeit (?) wird es offen gestehen, daß im Winicr und Früh­jahre die Correspondenzen am lebhaftesten, derlei Artikel aber im Herbste und insbesondere im Sommer sehr flau und geringfügig sind. Der gefällige Leser wolle nun Nachfolgendes durchgehen, um diese Bchaurlung richiig zu finden. -— Es fleußt in diesem Jahr Durch Sinna's Naiur, I°urch's biedre Alpenland, Ein Strom des Segens nur. Lyaeus, Ceres, Pomona, und wie die Frcudcnspender aus der >ny> lhologische» Aera alle heißen, scheinen auf unfern rebenumkränzien Hügeln, un> ler der Früchienfülle unserer Gärten, in, wogenden Golde strotzender Äeh­rcnfelder, unsere Steiermark in, thätigstcn Vereine zu beglücken. Es darf unser Landmann, es darf der Oekonom mit freudiglr Erwartung einer goldenen Zeit— für seine Börse — entgegen sehen, während, wie wir ver­nehmen, andere Provinzen viele unter den loihrechcen Strahlen der Sonne schmachlen. Der Sommer mit leine,» glänzenden Gefolge, niil s.inem blülhcn­reichen College, mit seinem würzigen Parfüm herrschte verschwenderisch zwischen und auf unseren Alpen, unier de»! losstiomenden Jubel einer be­geisterte» dankbare» Bevölkerung, und freundlich scheint er cnich von uns Abschied nehmen zu wollen, denn bald Nimmt der befiederte Sänger sein Hcrbstlicd au , es kehri der Naturfreund von, Lande, die Dame aus dem Bade und der arme Referent zun, Hchreibpnlte zurück. Jetzt, da die Liagion heranrückt, welche die Nadcsaison schließt, und der Sl^ff der Conversalion, wie es in der Natur — der Gewohnheil ^ begliffen ist, sich noch durch einige Zeit um Reminiscenzen aus dem mehr «der minder angenehm verlebien Vadcleben drehen wird, dürfte es auch für Sie, gcschaizie Freundin, von nicht ganz geringem Inieresse sein, über un­ sere Bäder «in Näheres zu vernehmen. D er Sauerbrunnen nächst Nohitsch, der Matador unserer Bäder, der sich stäts einer lebhaften, ungctheilten Frequenz erfreut, wucde auch in de» dieojährigen Touren durch eine gewisse elegante Einfachheil und ein doch dabei joviales Zusammenleben, worauf die zahlrcil) hier anwesende h>aule volee nni besonderen. Na hdruckc einwnkie, vorzüglich ausgezeichnet, un> so mehr, da es die Munificenz der steir. Herren Stande an vielseiligcni Comfort zur Erholung der Curgäste nicht ermangeln lies!. (Beschluß folg!.) Laib ach. Druck uud Verlag des Joseph Blasuik.