Nr. 142. Freitag, 24. Juni 1892. 111. Jahrgang. Oailmcher Zeitung. ?""«»tr»,ioneprtls: Mi» P o st v erse n du » g - ganzjährig st, 1ü, halbjährig fl, 7 50. Iln «omploir: ""Wrig st, l,, halbjährig st, 5 ü<». ssür bie Züstcllnng in« Hau« aanjjähri« st, 1. — I»srrti°n«ntbür: ssür '"we Injerale b<« zu 4 Zeilen 25 lr., größere per Zeehr einfach; wenn die Regierung jetzt gleich mit c:^ Auswechseln anfangen würde, so würde alle Welt , ^ Guld statt der Noten geben lassen, und dann hätten cbVf ^^' das Gold nach London oder Amerika weg-^Men wollen, leichtes Spiel. Die Regirrung hätte h"" kein Gold mehr und das Publicum auch nicht, kann erst geschehen, wenn so viel Gold "' "nde ist, dass jeder seinen Thcil hat. Vie soll denn mehr Gold in das Land kommen? ^" Das Münzamt wird wieder, wie es früher der AH war, Münzen prägen, wenn sie jemand bestellt, ^lls war früher so mit den Sillicrmünzen uud ist in ^llen Ländern so. Bei uns hat das Münzamt seit den, ^hre 1879 keine Bestellung anf die Silbergulden ^,hr angenommen. Jetzt wird man goldene Kronen-Nunzen prägen lassen können. Wenn jemand Gold, sei ^ 'n soh<>n Stücken oder in fremden Münzen oder ^"ldsachen. in die Münze bringt, wird die Münze 10 M 20-Kronenstücke ausprägen. Da nnn alle Welt ^!e Goldmünzen benöthigen wird, so wird es genug Me geben, welche etwa Francsstücke oder Markstücke klommen haben und dafür lieber Kronen haben wollen. '^>e werden ihre Münzen zum Münzamt bringen , «o dafür Kronenstücke bekommen. So wird allmählich 'Mcr mehr und mehr goldenes Kronengeld in den -Umkehr kommen. H Was hat es denn mit den Banknoten für eine ^andtnis? — Lesen wir wieder, was anf den Bank- noten steht, z. B. anf einer Zehnerbanknote: «Die östcr-! reichisch-ungarische Bank bezahlt sofort auf Verlangen dem Uebcrbringer gegen diese Anweisung bei ihren Hauptanstalten in Wien nnd Budapest zehu Gulden ö. W. iu gesetzlicher Münze.» (Auf den Noten zu hundert Gulden nnd tausend Gülden heißt es natürlich: .hundert Gnlden» und «tausend Gulden».) Das steht nun auf dcn Noten; geschieht es aber wirklich? Nein; nnd das hat wohl mancher noch nie bedacht, der eine Zehnguldennote eingenommen hat. Warum löst die österreichisch ungarische Bank die Noten nicht ein, d. h. warum bezahlt sie nicht dem ^Uebclblmger wirklich Silbcrgulden, wenn sie es auf jeder Note verspricht? — Ein besonderes Gesetz erlaubt ihr, ihre Noten so lange nicht einzulösen, als die Staatsiwten im Umlanf sind. Das hat aber auch seiucn guten Grund. Die Bank bekommt selbst Staatsnoten bezahlt und kaun daher nicht Silber auszahlen. Wird die Bank ihre Banknoten einlösen, wenn einmal die Staatsnoten eingelöst werden? — Ja, dann muss sie sofort auch ihre Noten einlösen — wenn es nämlich jemand begehrt — und zwar wird sie für zehn Gulden 20 Kronen in Münzen, für 100 Gulden 200 Kronen in Münzeu, für 1000 Gulden 2000 Kronen in Münzen bezahlen. Das heißt die Aufnahme der Barzahlungen. Die Aufnahme der Barzahlungen findet nicht gleich statt, weil die Staatsnoten nicht gleich eingelöst werden können, wie wir bereits gesagt haben. Ist schon bestimmt, wann die Aufnahme der Barzahlungen stattfinden wird?» Nein, noch nicht; es wäre auch höchst gefährlich, da einen Zeitpunkt voraus zu bestimmen. Was geschieht, wcnu einer bekannt macht, dass er gerade an dein und dem Tag so und so viel Weizen oder die uud die Papiere kaufen mufs? Man hängt ihm den Weizen und die Papiere recht theuer an, weil mau weiß, dass er iu der Bcdräugnis zuletzt jeden Preis bezahlen muss. Dasselbe könnte dem Finanz-minister oder der Bank geschehen, wenn sie jetzt znm voraus sagen würden, wann sie ihr Gold nothwendig brauchen. Zu was brauchen wir denn überhaupt die gauze Valuta-Regulierung? Kann denn nicht alles beim alten bleiben? — Wir brauchen die Valuta-Regulierung vor allem deswegen nothwendig, weil unser Papiergeld jetzt nicht eingelöst wird, und das ist eine sehr gefährliche Sache. Wer einen Silbcrgulden oder Goldstück hat, dcr hat ein Stück Metall, das an und für sich seinen Wert hat. Er kann daraus eiue Kette, einen Löffel, einen Ring machen lassen. Er kann das Gold- oder Silbcrstück mitnehmen, wohin er will, es bleibt immer das gleiche Gold- oder Silberstück. Er kann es ver graben oder aufheben, nach 20 oder ilX) Jahren, wenn es seine Enkel finden, ist Gold oder Silber immer noch etwas wert. Wenn man Papiergeld hat, das jeden Augenblick eingewechfelt wird, so ist das Papiergeld gerade so viel wert, wie das Gold oder Silber, was man dafür kriegt. Wie abrr, wenn man ein Papiergeld hat. das nicht eingelöst wird"? Das Stück Papier für sich selbst ist gar nichts wert. Wenn man es ins Ausland nimmt, kann man es nicht brauchen, beim Wechsler verliert man eine Menge. Man kann es auch nicht vergraben oder zu lange aufheben, denn man ist nie sicher, dass es nach vielen Jahren noch gilt. Unser heutiges Papiergeld ist nur deswegen etwas wcrt, weil man weiß, dass die österreichisch-ungarische Bank in Ordnung ist und dass den Staatsfuianzen keine Gefahr droht. Geschieht aber heute irgend ein Unglück, so kann das Papiergeld über Nacht weniger wert sein als der Silbergulden. Ja, es braucht nicht einmal wirklich etwas zu geschehen. Wcnn sich die Leute nur ein-biiden, dass etwas geschehen könnte, so kann das Papiergeld schon im Werte fallen. Kann denn das viel austragen. um was dasPa piergrld fällt? — Da haben wir die traurigsten Beispiele erlebt. Im 1866er Krieg ist der Papiergulden bis auf 75 kr. herabgesunken, vor dem Kriege im Jahre 1859 auf 66 kr. Wenn wir aber weiter zurückgehen, so gibt es noch viel schrecklichere Sachen. Mancher hat l noch vom alten Scheingeld gehört, der Gulden Schein odcr Wiener Währung war ungefähr 42 kr. wert, das war auch ein Papiergeld, was früher im Jahre 1812 1 fl. CM. wert war. Und nun gar anno 1811? Da ist der Vanlozettel, der ehemals 1 fl. CM. galt. auf den fünften Theil oder 12 kr. altes Geld herabgesetzt worden. So etwas kann mit Papiergeld geschehen, wenn es nicht eingelöst wird. Bei solchen Ereignissen steigen wohl auch die Preise im gleichen Verhältnis? — Ja wohl, wie der Papiergulden im Wert sinkt, steigen alle Preise; wenn der Papiergulden nur 80 kr. wert ist, muss man alles um ein Viertel theurer bezahlen. Und würde eine Vermehrung des jetzt umlaufenden Papiergeldes auch eiue Entwertung desselben nach sich ziehen? dürfte mancher fragen. Gewiss. Eine Vermehrung der Staatsnoten um hundert Millionen Gulden würde gewiss schon bewirken, dass das Papiergeld bedeutend weniger wert wird. Eine Vermehrung desselben um tausend Millionen Gnlden würde voraussichtlich eine ähnliche Katastrophe heraufbeschwören, wie in einem der Kriegs» jähre. Eine ungeheuere Theueiung der Lebensmittel müsste die Folge sciu. Feuilleton. Ueber die Feuerbestattmlss h"bs" sich ein soeben im preußischen Abgeorducten-^">e dcrtheilter Bericht der Petitionscommission, wel-n? eine von 14.911 Personen unterzeichnete Petition, ven der Beerdigung die Feuerbestattung zu erlauben, Mlegen hatte. Hii^s- ^ie Feuerbestattung wurden geltend gemacht ^"?'.'chte,l anf die Gesnndhritspflege. insbesondere dcr . rylnderuilg eiuer Vcrbreituug von Infectiouskrank-ll'i»,'?. ^"lch die Kirchhöfe. Der Vertreter des Cultus-der^ . ""6 resümierte dahin, dass vom Standpunkte ü^ ^'utätspolizei aus weder Gründe für noch Bedenken erUV^k Zulasfung der Fcuerbestattuug in irgend irullchem Maße vorwalteten. 3e>i foldings könne bei einer guten Einrichtung des lcher - ^""'M"^ms' welche aber sehr kostspielig sei, "lid >!" ^ Leiche vorhaudene Krantheitskeim zerstört ^rni !"'^ die Ausbreitung ansteckender Krankheiten ^rdb s, ""den. Aber solche Gefahr ist auch bei dcr ^chtiatt ""^ nur eine sehr geringe. Die Keime dcr ^Nril l ^"fectionskrankheitcn '" der Leiche sterben ^>i> N. - ' '""' wk'm in der Einrichtung nnd in ^"Nü'l?bk ^ Vcgräbnisplatzcs ganz absondcrliche »vklch^ bestehen, kann in der kurzen Zeit, während sitld °j ^ Krankheitskeime der Leiche noch lebensfähig ' 'u schaden entstehen Erfahrungsgemäß aber geheu, mit verschwindenden und wcnig sicheren Ausnahmen, von den Begräbnisplätzen Schäden für die menschliche Gesundheit nicht aus. Hauptsächlich wendete sich die Discussion in dcr Commission der strafrechtlichen Seite der Frage zu. Die Fcuerbestattuug schließt, wie die Vertreter des! Cultus- und Justizministeriums hervorgehoben, aus, dass nachträglich Secierungen und Untersuchungen dcr Leichen wegen Verdachtes eines Verbrechens vorgenommen werde». Häufig entstehe aber der Verdacht einer verbrecherischen Veranlassung des Todes erst längere Zeit nach demselben. Die Fenerbcstattung köune für verbrecherische Naturen den Antrieb zum Morde verstärken. In der Commission wurde hicgegeu erwidert, man dürfe deu Wert der Feststellungen an einer wieder aus- , gegrabenen Leiche nicht übertreiben. Vorgefundenes Gist, könne auch aus dem Erdreich, den Metalltheilen des Sarges u. s. w. entstanden sein. In manchen Fällen, besonders bei vegetabilischen Giften, führe die chemische Untersuchung zu keinem Ergebnis. Jedenfalls könne man aus den außerordeutlich seltenen Fällen von Ej> humierungen und deu noch selteneren Erfolgen der-selben in strafrechtlicher Hinsicht keinen Grund eilt nehmen gcgcn dic Fcllerbestattung im allgemeinen. Ist es doch jetzt schon gestattet, Leichen außerhalb Pr.u-, ßens zu schaffen und verbrennen zn lasscu. Man braucht ja die Feuerbestattuug nur solcher Lcichcn zu gestatten, deren Identität festgestellt ist. In England müssen vor der Feuerbestattung zwei uberemstunmende ärztliche Atteste belllnIe^T^s^die Todesursache eme natürliche und welcher Art dielet^ gewcseu ist. Aehnlichc Vorkehrungen bestehen in Paris ^","'^ und in der Schweiz. In Gotha müsse der Phyftkatsarzt auf Gruud der von ih.n ansgeführten vollständigen und genauen Nesichtignng der Leiche chnftl.ch besche.ntgt haben, dass auch nicht der entsern este Verdacht da..r vorl.cge, dass der Tod durch ver-brechcnsche Thät.gke.t eines Dritten herbeigeführt sein könne und müse ferner die seitens der Ortspol ' bchorde actenmäßlg stattzufindende Erörterung der Um- ande. unter welchen die zn bestattende Person ve storben se. dasselbe Resultat ergeben haben >«. Maaten stehen Preußen in der Cultur und in de Fürsorge sur d.e Sturheit, für Leib und Lebn b Staatsbm-ger n.cht nach. Die Einführung der bliaa tor.sch.n Lc.ckMschau, von der man die F?uerbrstat una abhang.g machen möge, würde in manchfrle B ,ch ^ cm großer Gewinn sein. <"z,eynng Endlich machte der Vertreter des Cultusministers "'s? ."°^"°?o ^?"sen Staudpunkte gcltend. Die Erdbestattlmg stimme mit oen Gr tz l üV^i'^^7 "nmtlichcr Konfessionen "berew ' u"d b"" entsprechend allenthalben ^rchl ch-n eingerichtet. Es handle sich hi.b i m m'c chr.stl.chc Sitte, welche mit d"n religiös Anschä ungcn mt engsw, Zusammenhinge stehe. Di Bestatt m. M- Erde entspreche der Pietät, die das Chris n f«r d,e .rd.schen Ueberreste der Verstorbenen hege ^ , den Munde. . helle" Und Esther? Auch sie schien "nter »er ^ Beleuchtung verändert, aber der gewiegteste ^ „h und Schönheitskenner hätte nicht entscheiden "" ^lle diese Veränderung zu ihrem Vortheile oder ^ " Ae war. Sie sah älter aus als beim 2anM«^' ^-Sonnenstrahlcn zeichneten mit uimachNA-^ ""d uauigkeit die feinen Fältchen «m Mmdwi ^ Augcll und die scharfen Conturen des wei'A^Me die Farbe eiucr halbverwelkteu MarcWl " hatte. ^ Israels" Francisca musste immer wieder ö"" Schlage"" hiuüberblicken. Ihr fielen, während ste o" Latdachrr Zeitung Nr. 142. 1223 24. Juni lll»2. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben anlässlich Ar Aementarereignisse, von welchen die Kronländer Fiederösterreich, Oberösterreich und Mähren in jüngster Alt heimgesucht worden sind, zur Betheilung der vufsbedürftigen im eigenen und im Namen Ihrer "aiestät der Kaiserin die Summe von 12.000 fl. °us Privatmitteln zu spenden geruht. ^-(Hochzeit auf dem — Friedhofe.) Eine ^er seltsamsten Trauungs Ceremonien wurde vor kurzem in Mtimore vollzogen. Dort lleften sich nämlich der Oberst Vendrick von Stamp, früherer dänischer Gesandter bei °en Vereinigten Staaten und Ritter des Danebrog-^rdens, und Fräulein Mildred Hammond, Tochter des verstorbenen Generals Hammond, auf dem Friedhose ^elich mit einander verbinden, was des eigenthümlichen ^rtes halber, an welchem die Handlung vollzogen wurde, elbslverständlich das größte Auffehen hervorrief, Braut Ivlvohl als Bräutigam standen während der Ceremonie ^uf den Gräbern der Eltern der Braut, und es war dieser Ort von Fräulein Hammond wegen der ganz be-wnberen Liebe gewählt worden, welche sich in ihrem Herzen zu ihren Eltern noch erhalten hatte, obwohl diese bereits vor etwa zwanzig Jahren gestorben sind. ^- (Process Ravachol.) In Montbrison er Aen vorgestern vor den Assisen Ravachol mit zwei -^schuldigen unter der Anklage, im Departement Loire llinf Mordthaten verübt zu haben. Seitens der Behörden Mrden große Vorsichtsmahregeln getroffen. Ravachol bc-lannte sich nur bezüglich eines dieser Morde für fchuldig "nd wiederholte die anarchistischen Theorien, die er gelegentlich seines Processes in Paris entwickelt hatte. Die Verhandlung verlief ohne Zwifchenfall. y -^ (Von Emin Pascha) sind der «Neisser Mitung» zufüge in Neisse Briefe eingegangen, welche die Mlt vom März bis zum December 18!N umfassen. Diese b Seiten starke Corresponds enthält Schilderungen der unsäglichen Mühsale und Hindernisse, die der Expedition n den Weg traten, vor allem des völligen Mangels an "bensmitteln und des Verrathes eines Theiles der mit> »egangenen Aequatorialleute. .. — (Vom Blihe getüdtet.) Aus Marburg «"b geschrieben: Am 17. d. M. stieg die 33jährige ^lchlerin Ursula So dec in Smolinzen während eines ^.""'tters in der Absicht, Kirschen zu pflücken, auf einen "llichenbauiu und wurde hierbei von, Blihe getroffen, so M sic leblos zu Boden stürzte. Ihr fünfjähriges ^Welchen, welches beim Baume stand, blieb unversehrt. — (Bierbrauerei bei Co nstantin opel.) "M Dorfe Ferilöi bei Constantinopel wurde in der ver-^ngencn Woche eine von einem italienischen Unternehmer Neu erbaute Brauerei den» Betriebe übergeben. Dieselbe Desert täglich viertausend Liter Bier. Die dort erzeugten horten werden als «Wiener», «Pilsener» und «Miin-Hener. bezeichnet. . ^- (Viertes österreichisches Bun des-'^'eßen.) Die Auzahl der bisher für das iu Brunn "^zuhaltende vierte österreichische Nundesschießen ein-Alaufenen Ehrengaben belauft sich aus 407. Fürst Hugo ?alm-Reifserschcidt spendete als Ehrengabe eine Mne Bronze-Uhr mit zwei Armleuchtern. Bei dem ^undesschiehen werden auch Tiroler und Vorarlberger flitzen in möglichst großer Anzahl vertreten sein. H ^ (Aus Monte Carlo.) Ein seit mehreren "lonaten an der Riviera weilender Engländer Namens ^herhat sich, nachdem er in Monte Carlo 40.000 Pfund Sterling verloren, erschossen. Es ist dies der zwölfte Selbstmord wegen Spiclverlusten in diesem Monate! — (Gedenkfeier für Galileo Galilei.) Heuer im September werden es dreihundert Jahre, dass Galileo Galilei zum Professor der Physik an der Universität Padua ernannt wurde. Das dortige Municipium hat beschlossen, diesen Tag durch Feste zu feiern und zu denselben alle Universitäten der Welt zu ladeu. — (Sechzeh u Mörder!) Sechzehn wegen Mordes, beziehungsweise Mordversuches, zum Theile abgeurtheilte, zum Theile des Urtheiles harrende Personen befinden sich gegenwärtig im Berliner Untersuchungsgefängnis zu Moabit, eine Anzahl, welche bisher noch niemals erreicht worden ist. — (WaskeinVcr st andderVer ständigen sieht.) «Mama, wenn man in der See badet, dann braucht man ja nicht angezogen zu sein.» — «Gewiss uicht, mein Kind.» — «Aber warum hast du denn so viele Kleider mitgenommen?» Das Gähnen als Cur. Noch gestern erschien es unpassend, vom Gähnen überhaupt zu sprechen; von heute ab aber müssen wir uns an der Hand einer hübschen Arbeit des Doctor O. Naegcli im «Corrcspondenzblalt für Schweizer Aerzte» sogar mit der therapeutischen Verwertung des Gähnens beschäftigen, da Naegeli dem «Tiefgähnen» mannigfachen Heilwert indiciert. Derselbe schreibt: Das Gähnen ist als physiologisches Tiesathmen die natürlichste Lungengymnastit. Da das große Publicum kaum je dazu zu bringen sein wird, nach Schrcbers System ein- und doppelseitig tief zu athmen, so follen wir Aerzte jedermann den Rath ertheilen, unbekümmert um sogenannten Anstand, morgens und abends so oftmal als möglich dnrch Gähnen und Recken die Lungen tüchtig auszulüften und die Athmungsmusculatur zu üben. Es wird dadurch vielleicht manchem chronischen Llmgcnlciden vorgebeugt werden können. Gestützt auf die weitere Erfahrung, dass beim Tief» gähnen die Schlundmusculatur sich hebt und streckt und die knorpelige Ohrtrompete ausgequetscht wird, habe ich versucht, das Gähnen auch therapeutisch zu verwerten« Zncrst hatte ich wiederholt Gelegenheit, dies an mir selber zu thuu. Ich leide häufig an Schluckwch, das gewöhnlich von einem plötzlich anftretenden, heftig stechenden Ohrenschmerz (Tubcnschmerz) begleitet ist und manchmal mitten in der Nacht mich aufweckt. Forciertes Gähnen, acht- bis zehnmal wiederholt, hat mir stets fofort den Schmerz genommen. Seither habe ich in allen Fällen von acutem Rachenkatarrh, Entzündung der Gaumenbögen und beginnendem Tubenkatarrh die Gähncur verordnet, fast ohne Ausnahme mit dem Erfolg, dass Hals- und Ohrenschmerz rasch sich besserte und bald ganz verschwand. Es wurde den Patienten nicht schwer, nach meinen Angaben dnrch schlürfendes Einathmen, durch einfache Autosuggestion, wenn sie für fich allein waren, oder durch Imitation, wenn ich es ihnen vormachte, zu jeder Zeit zu gähnen. Ich verordnete ihnen, so oft im Tage als möglich, wenigstens fcchs- bis zehnmal nacheinander dies zu thun und gleich nachher zu schlucken. Ein paar kurze Krankengeschichten mögen meine Erfolge illustrieren: 1.) Mühlbach Johann, Cartonfabriks-arbciter, 42 Jahre alt, bekam infolge zu starkeu Schneuzcns plötzlich mitten in der Nacht einen ungemein heftigen Schmerz im rechten Ohr. Stellte sich frühmorgens mit großen Klagen in der Sprechstunde. Kein Halsweh, etwas chronischen Nachenkatarrh, hört meine Taschenuhr rechts nur noch auf 6 Centimeter Distanz. Ordination: Gähnen, sogleich ausgeführt, Patient geht fehr erleichtert fort; nach drei Tagen sind alle Schmerzen durch vielfach wiederholte Oscitation, die den Schleimpfropf von der Tube ausquetschte, verfchwuudeu und die Hörfähigteit ist wieder eine normale geworden. 2.)M.H., 23 Jahre alt, Hauspatienlin, leidet fehr oft an Ohrenfchmerzen infolge Entzündung im Rachen und an der Tubenmündung. Unter meiner Controle wird suggestiv gegähnt, in einer Sitzung kann jedesmal durch sechs bis acht Gähnacte der Schmerz beseitigt werden. — 3.) Seiler Franz Triboltingen, 24 Jahre alt. Wie durch einen Schuss — ohne Schmerzen — bekam Patient auf einmal so heftigen Schmerz im rechten Ohr, dass er jammern und weinen musste. Schmerz, ohne zu inter-ulittieren, steigert sich täglich; alle Hausmittel, Dämpfe und Fomentationen helfen nichts. Die Sackuhr wird nur uoch beim Andrücken gehört. Am 4. Mai d. I. beginnt die Gähncur, sofort Erleichterung, Schmerz geht auch aufs linke Ohr über. Fortsetzung des Verfahrens mit demselben Erfolge. Am 13. Mai stellt sich der Patient als vollkommen geheilt, mit normaler Hörschärfe, Es ist gar lein anderes Mittel als Gähnen angewendet worden, und dies auch anfangs, wie begreiflich, mit etwelchem Mifstrauen, bis der Erfolg über das Eigenthümliche der Procedur Hinwegfehen machte. In einer ganzen Reihe anderer Fälle von Ohrenschmerz, der sicher auf Rachen und Tuba zurückzuführen waren, habe ich Gähncur verordnet; kein Patient tonnte diefelbe nicht ausführen, und wenn die Indication zutreffend war, fehlte es auch nicht an Erfolg. Local- und Provinzial-Nachnchten. — (Herb st manöver.) Die diesjährigen großen Herbstmamwer werden im Beisein des Kaisers Ende September in der Nähe von Fünfkirchen stattfinden. Anlässlich des Besuches des Monarchen wird in Fünfkirchen, woselbst der Kaiser in der bischöflichen Residenz wohnen wird, ein großes Fest geplant. — (Aus dem Landessanitätsrathe.) Der k. t. Laudessanitätsrath für Kram hielt diesertage eine Sitzung ab, in welcher nebst mehreren Personalangelegenheiten nachfolgende, allgemeines Interesse beanspruchende Gegenstände zur Verhandlung gelangten. Sanitätsrath Regierungsrath Prof. Dr. Alois Edler v. Valenta trug sein umfangreiches Referat über die Durchführung der allgemeinen Impfung im Jahre I8lil vor, welchem wir folgende Daten entnehmen: Die Impfung wurde von 33 Aerzten auf 394 Impfsammelplähen. in 13 Städten, 20 Märkten und 361 Dörfern, und zwar ausschließlich mit animaler Lymphe (aus dem Impfinstitute Moriz Hay in Wien, im Adelsberger Bezirke auch aus jenem des Dr. Heinrich in Wien), auf Kosten des Landes-fondes durchgeführt. Von 10.738 impfpflichtigen Kindern, abzüglich der durch Tod und Auswanderung in Abfall gekommenen und zuzüglich der im Jahre 1890 ungeimpft verbliebenen 4057, alfo von 20.38tt Impfpflichtigen, wurden thatfächlich 11.803, also 57"/,., geimpft. Bei 784 wurde leine Haftung erzielt, bei 3036 ist der Erfolg wegen Nichterscheinens der Impflinge bei der Revision unbekannt, bei 7910 war der Erfolg echt, bei 28 unecht. Es betrug daher die Haftung, wenn alle nicht revidierten Kinder als mit Erfolg geimpft angenommen werden, 93"/.,, ein Erfolg, der mit dem des Vorjahres gleich als relativ günstig bezeichnet werden muss. Außerdem wurden 2126 Revaccinationen vorgenommen. Die Hles Gatten beobachtete, die Sphinxe im Belvedere-nrke in Wien ein. Es wird gesagt, Prinz Eugen, ""ter dem die Anlagen erstanden, habe den graueu ?a.ndsteinfigureu die Physiognomien damaliger Hof-«, "en gehen lasfen. Zwar hatte Frau von Löwe's Dtlch nicht den feinen Rococo-Schnitt jeuer Hofdamen-Mnx-Gesichter, aber derselbe uicht zu erklärende oder 3" deutende Ausdruck verschleierte wie diese dasjenige ^ Jüdin . . . Nächst den tiefen, nachtschwarzen, Msphoresciercuden Augen war es gerade diefer rä'thfel-FNe. uudrfinierbare Ausdruck, der ihrem Gesichte das Mutende verlieh, uud während jetzt die Reflexe des ^.""nrnlichtes das wechfclnde Spiel der intelligenten Wc markiertcu, trug diefer charakteristische Fraucnkopf ^ Gepräge einer eigenthümlichen fiustereu Schöuhelt. ^" Musste sich das' Böse verkörpern, wenn es, auf t>e, " wandelnd, die Menfcheu zugleich erschrecken und "wch mit magnetischen Fäden anziehen wollte, llnl Senatorin hatte eben das Spiritusflämmchen derV" Maschine «löscht und füllte die Tässcheu als s' ^ ""^ ""t dem brauneu Trank der Levante, sich ' b"lch ein Räuspern au ihrer Seite erschreckt, ^"'"wandte und in das fahle Gesicht der Ver-"Hseneu blickte. »ial '^ öWk die gnädige Frau Seuatoriu tauscnd-'Nllri^" ^erzeihnng wegen gestern,» murmelte Anne-e- 'Es war... ich war krank — ich glaubte...» rrjchf ."sse" Sie!» sagte die juuge Frau gütig und 'H , l Alten die Hand, nach der diese haschte. "> glaube Ihnen, dass Sie es nicht so böse meinten Ich habe den Vorfall des gestrigen Abends bereits vergessen» Annemarie murmelte einige Dankesworte und berührte die weiche, weiße Hand der Herrin mit ihren Lippen. Ihre Augen aber bohrten sich mit demfelben starreu, entsetzten Ausdruck wie gesteru iu das Gesicht Francisca's uud von diesem in das unter dem Sonne-geflimluer wie brennendes Gold aufflammende Haar. Ja, für die Dauer eines Momentes schien es, als wollte sich der blasse Mund der Greisin wieder zu einer Flut leidenschaftlicher Anklagen erfchließen, aber der fest auf sie gerichtete Blick des Senators wirkte hypnotisierend. Sie verbengte sich, so tief es ihre verkrüppelte Gestalt zuließ, und holperte dann eilig mit ihrem Krückstock aus dem Zimmer. «Nun, Francisca, was meinst du? Wollen wir der Alten für diesmal noch Gnade für Recht ergehen lassen?» fragte der Senator, als sie verschwunden war. «Willst du der Annemarie einstweilen gestatten zu bleiben?» «Danach fragst du, Friedrich?» gab Francisca mit leisem Vorwurf zurück. 'Ich sagte dir schon gestern, sie soll nicht meinetwegen das Halls verlassen.» Der Senator nickte beifällig und trank seinen Kaffee. «Apropos, Esther,» wandte er sich au seine Schwägerin, «ich wollte Sie schon gestern danach fragrn . . . Wie geht es Ihrem Vater?» .Ich danke für die Nachfrage, Friedrich,» erwiderte die Witwe, «es geht ihm ziemlich gut. Jeden» falls ist er in der Besserung. Als ich Ihnen im März die Nachricht von seiner Erkrankung zugehen ließ, hatten wir wenig oder fast gar keine Hoffnung auf sein Genesen.» «Nein, wir hatten keine Hoffnung., grollte Emil Es war feit dem mürrifchrn ,Guten Morgen' das erstemal, dass sich seine fest aufeinander gekniffenen Lippen öffneten. «Der Großvater hätte zehnmal be-graben sein können, ehe du kamst. Freilich hielten dich wichtige Geschäfte zurück!» fügte er fpitz hinzu Der Senator zuckte nachlässig die Achseln; er hielt es offenbar fur überflüssig, auf die Bemerkuna seines Sohnes zu antworten. «Es ist hier während deiner Abwesenheit alles drunter und drüber gegangen,» fuhr Emil verdrießlich fort. «Wir haben vlele Kalamitäten im Geschäft aeliabt uud da ich nicht die Procura habe, konnte ich nicht so dremfahren wie ich wohl hätte mögen. Am britt n April landete der .Fliegende Holländer^ und brachte zwc« Rentner Kaffeebohnen zu wenig . . «Man wird die Notiz auf den'Wechsel schreiben . meinte der Senator gleichgiltig i^c.orn, -Auf den Wechsel? Wieso auf den Wechsel? Das geht nicht von dem Haus aus. Die Lente stehlen beim Loschen. Das kennt man! Hier ein paar Bohnen und da em paar Bohnen ans den Säcken. Da haben sie ,hre Kunstgriffe, da sind sie fingerfertig. Aber wenn's ans Arbeiten geht, kriechen sie wie die Schnecken Das Gesindel! Stell' zu jedem Arbeiter einen Aufseher und ne betrügen dich doch noch!, (ssortjfhnnss folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 142 1224 24. Juni 18»5. Kosten der Impfung betrugen außer dem Pauschale von 800 st. für den Impfstoff an Diäten und Reisekosten der Impfärzte 3609 fl. 49 tr., Summe 4409 st. 49 kr. Die Kosten der einzelnen Impfung betrugen daher 38 kr. Nachdem der Referent die Anträge auf Prämiierung der Impfärzte und Belobung der am Impfgeschäfte hervorragend Vetheiligten gestellt hatte, wurden auch folgende Schlussanträge desselben: 1.) Einführung des Impfzwanges, 2.) Vertheilung der Impfzeugnisse nur bei der Revision; 3.) Vermehrung der Impfsammelplätze; 4.) strengere amt« liche Eontrole der Impflinge am zehnten Tage; 5.) Belehrung über Vaccination und Revaccination mit ani-maler Lymphe in Erinnerung zu bringen; 6.) Abfassung statistischer Tabellen über die bei den Assentierten vorgefundenen Haftungsresultatc — nach eingehender Debatte angenommen. Sanitätsrath kais. Rath Dr. Adolf Eisl berichtete in einem sorgfältig ausgearbeiteten Referate über ein Gesuch des Herrn Alois Praschniter in Stein um die Bewilligung der Concession für dessen Bade-Anstalt sowie um die Bewilligung, daselbst auch das sogenannte Kneipp'sche Verfahren in den Heilapparat einfügen zn dürfen, und stellte den Antrag: 1.) Herrn Alois Praschniker sei die Concession für seine Wasserheilanstalt zu bewilligen; 2.) da der Landessanitätsrath das Kneipp-sche Heilverfahren nicht als ein neues Curverfahren betrachtet, sondern nur als ein laienhaft modificiertes hydrotherapeutisches, so wird die k. k. Landesregierung ersucht, dem Bittsteller die Einführung des Kneipp'schen Heilverfahrens unter der Bedingung zu bewilligen, dass die Leitung der Anstalt und die Behandlung der Kranken einem gewissenhaften, zur Praxis berechtigten Arzte übergeben und dieser vom k. k. Bezirksarzte überwacht werde. Nach eingehender Debatte, in welcher Regierungsrath Professor Dr. von Valema die Ansicht vertrat, dass es jedem praxisberechtigten Arzte zustehe, seine Patienten auf die ihm geeignet scheinende Weise zu behandeln, wurden die Anträge des Referenten einstimmig angenommen. * (In der Zeit der Vipern.) Das häufige Vorkommen von Vipern lässt an das Jahr 1881 denken, da dieses Thiergezücht auch nicht zu rar war. Damals kam dieses Umstandes wegen auf dem Karste der echte Alant (.sinlln l1c;I«i,lum), welche Pflanze man dort ^«ti-n inonwnu zu nennen pflegt, zu Ansehen. Um Lipizza bereitete man nämlich aus dieser Pflanze eine Tinctur, in welcher man das beste Mittel gcgen das Vifterngift erblickte. Es diirfte Karl Deschmann gewesen sein, der im bezeichneten Jahre auch die Publicist»! auf diesen Umstand aufmerksam machte und dazn beitrug, dass sich mehrere Blätter mit dieser Angelegenheit befassten. Das Hauptverdienst um die Entdeckung dieses Gegenmittels erwarb sich vor etwa vierzig Jahren der damalige Pfarrer von Zagorje, Anton Mlakar, später Canouicus im Rudolfswert. Häufiges Sterben von Menschen und Eingehen von Hausthieren, die von Vipern gebissen worden waren, veranlassten ihn zu vielfachen Versuchen mit der ^ti^l inontium, und so wurde dieses Mittel gegen Schlangengist endlich gefunden. Was den hilfsbereiten Priester eben auf diese Pflanze brachte, war eine Volkssage. In mehr als dreihundert Fällen wurde von ihm das Mittel mit durchaus gleich befriedigenden« Erfolge angewendet. Auch Dr. Holub soll fich vor seinem letzten Abgänge nach Afrika mit einer entsprechenden Menge von Alant-Tinctur versehen haben, und es wäre vielleicht nicht unschwer zu erfahren, wie sich dieses Mittel auf seinen Reisen gegen Schlangengift bewährte. ^ — («Matica Slovenska^.) Der literarische Verein «Matica Slovensta» hielt vorgestern nachmittags in« hiesigen Rathhaussaale seine diesjährige Hauptversammlung ab. Nachdem der Vorsitzende Herr Canonicus Professor Märn die Versammlung begrüßt und in längerer Rede die erfolgreiche Thätigkeit der «Matica» geschildert hatte, wurde zur Berathung und Veschlussfassung über den Rechnungsabschluss pro 1891 und den Voranschlag pro 1K92 geschritten und deren Genehmigung ausgesprochen. Bei der nun folgenden Ergänzungswahl wurden in den Ausschllss entsendet die Herren: Anton Bartel, Dr. Johann Ianezic, Dr. Anton Iarc, Johann! Majciger, Max Pletersnit, Andreas Scnekovic, Dr. Ja-j kob Stet, Franz Auklje, Johann Vilhar, Wilibald! gupancic und Dr. Äarthelmä Suppanz. Ueber Antrag! des Hcrrn Bürgermeisters Grasselli wurde Herri Landespräsident Baron Winkler in Anerkennung seiner! Verdienste um die sprachliche Gediegenheit des slovemschen ^ Landcsgesehblattes für Kram unter lebhaftem Beifall zum Ehreumitgliede der «Matica Slovenska» gewählt. Sodann wurde die Versammlung geschlossen. ! — (Gegen die Schleppe.) In der jüngsten Sitzung des Samtätsrathes für Krain stellte Sanitüts-rath Prof. Dr. Edler von Valenta den Antrag, es sei den Damen das Tragen der Schleppen auf der Straße aus sanitären Gründen zu verbieten, da durch das Auswirbeln des Staubes Infectionsstoffe den Menschen und den Wohnungen zugeführt werden. Nach langer Debatte wurde mit drei gegen zwei Stimmen beschlossen: Es sei der Laibacher Stadtmagistrat auf die sanitäre Schädlichkeit der Schleppen aufmerksam zu machen, damit derselbe in der ihm geeignet scheinenden Weise das Er. forde» liche zur Hintanhaltung dieses gesundheitsschädlichen Unfuges veranlassen möge. — (Die Nickelmünzen — abgelehnt.) Im Valuta-Ausschusse entbrannte gestern ein heftiger Kampf für und gegen die Einführung von Nickelmünzen. Das Resultat war, dass die Einführung von Nickel in die neue Währung mit 20 gegen 11 Stimmen abgelehnt wurde. Hiemit erscheint die Regierungsvorlage in einem wesentlichen Punkte abgeändert. Die Aenderung wurde gegen die Einsprache des Finanzministers Dr. Steinbach vorgenommen. Man glaubt daher, dass der Beschluss schon heute vom Ausschusse reassumiert und die Regierungsvorlage wieder hergestellt werben wird. — (Sanitäts - Wochenberi cht.) In der 24. Iahreswoche, d. i. vom 12. bis 18. Juni, ereigneten sich in der Stadtgemeinde Laibach 23 Lebendgeburten und 19 Todesfälle, unter letzteren 7 in Krankenanstalten. 5 Personen starben an Tuberculose. — (Serenade.) Gestern abends brachte der Gesangverein «Slavec» dem Herrn Pfarrer Johann Vrhovnit anlässlich seines Namensfestes eine Serenade. Die Solis sangen im Ipavec'schen Chore «klnviinuku j)68uili> die Herren Mede'n und Mamcar mit gewohnter Präcision. — (Todesfall.) In Pölland ob Bischoflack ist vorgestern der Mediciner Franz Ramovö infolge Tuberculose gestorben. Neueste Post. Original - Telegramme der „Laibachrr Zeitung". Wien, 23. Juni. Fürst Bismarck besuchte heute das Rathhaus, woselbst er vom Bürgermeister empfangen wurde, und besichtigte das Innere; er sprach sich über den Bau sehr lobend ans. Fürst Bismarck reiste um A V^ Uhr nachmittags mit dem Courierzuge nach Salzburg ab, von wo er ohne längeren Aufenthalt mittels Separatzug die Reise nach München fortsetzen soll. Wien, 23. Juni. Bei der Durchfahrt in St. Polten überreichten deutsch-nationale Studenten dem Fürsten Bismarck einen großen Blumenstrauß und hielten eine Ansprache. Der Fürst antwortete dankend. In Linz, wo Graf Herbert Bismarck und Gemahlin den Zug bestiegen, fanden bei Ankunft und Abfahrt des Zuges Ovationen statt. Prag, 23. Juni. Die Schlussverhandlung betreffs der Przibramer Katastrophe beginnt am 2. Juli. Fiumc, 23. Juni. Das k.'nnd k. Geschwader trifft am Samstag hier ein. Bei dieser Gelegenheit werden große Festlichkeiten stattfinden. Berlin, 23. Juni. Wie verlautet, erfolgt die Abreise des italienischen Küniqspaares morgen mittags von Wildpark aus nach Frankfurt. Heute mittags unternahmen der Kaiser und die Kaiserin mit den italienischen Majestäten einen Ausflug nach der Pfaueninsel, wo das Dejeuner eingenommen wurde. Montbrison, 23. Juni'. (Process Ravachol.) Der Generalprocnrator beantragte für Ravachol die Todesstrafe wegen gemeinen Mordes und ließ für Bl?ala mildernde Umstände gelten. Nach den Reden der Vertheidiger erfolgte die Urtheilsfällnng. Ravachol wurde zum Tode vernrtheilt. Nio dc Janeiro, 23. Juni. Regiernngsboote eröffneten am 19. Juni ein Bombardement auf Porto Allegre. Die Drahtverbindung mit Rio Grande ist nnterbrochen. Chicago, 23. Inni. Cleveland wurde im ersten Wahlgange zum Candidate» der demokratischen Convention für die Präsidentschaft gewählt. Angekommene Fremde. Am 22. Juni. Hotel Elefant. Weiher. Fabrikbesitzer, Wien. — Mayer, Kfm., s. Frau und Cronset, Trieft. — Rambelli, Gutsbesitzer, Ma-venna. — Milde, Fabritsdirector, ssiume. — Hämisch, Haas» berg. — Cadore, Vischoflact. — Stajer, Notar, Mottling. — Tlldot, Paris. — Malli, Sagor. — Vidergar, Pfarrer, Sanct Georqen - Weber, Kfm., Veusen. — Segala, .Nfm., Nalet. Hotel stallt Wien. Weift, Beamter; Meiman. Reitler, Fall, M.I Klinger, Baller, Reis.; Ritter v. Luschin, Wien. — Ebhard, Reis., Dresden. Pfeiffer nnd Dürr, Agram. — Nießer, Ttcinmetzmeister, sammt ssrau, Reifnch. — Orosz, Lehrer, sammt Familie, Suhorje. — Kolaric sammt Tochter, Wrz. ^ Mayliud, Linz. - Schegula, Aduocatensgattin, sammt Familie, Nudolftwert. — Friedrich, Leipzig. — Haus;« man, Memmingen. — Duglas, Priu., Frankreich. — Cos-quin, Vitry. — Senitza, Reis., Cilli. Hotel Sliobllhnhof. Schiener, Eisenbahnbau'Nccordant, Essegg.— Satori s. Tochter und Sohn, Oleichenberg. Gasthof Kaiser von Oesterreich. .Mein, Wien. Hotel Vailischer Hof. Verger, Kftn., Wien. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 3 "^ ^ ___^^ «"I «__ ___^" " 7U. Mg. ?:l?0 1b-« windstill Wliel 23.2. N. ??!4 5 26-4 SN. mäßig heiter 0 00 9 . Ab. ?A4 1 20 6 SW. schwach, bewollt Morgens Nebel, tagöuber heller, gegen Abend zunehmende Vewültung. — Das Tagesmittel der Temperatur 21-l), »m .'l 1 liber dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Nagli? Verstorbene. Den 22. Iuni. Josef Tercel, Arbeiter, 3l I-, Polana« dämm 50, Tuberculose. Den 2 3. Iun i. Maria Golob, Arbeiters-Gattin, 68 I-, Burgstallgasse 13, allgem. Wassersucht. ^ Nach neuester Pariser und Wiener Mode aufgeputzte Damenljnte g. fi. 1 80, st. 2 '56, st. 3-50, fi. 4 50, fi. 5 50 und fi. 6 80 bei (2373) 4 Heinrich Kenda. Laibach. Illustriertes Wodehut-Iuurnal gratis und franco. Soeben erschien: Fragen und Antworten über die Valuta-MeguNerung. Preis 10 lr., nach auswärts 12 l». Diese tleine Broschüre bespricht in kurzem llar Ul»d deutlich, für jedermann verständlich, dao Wicktlsts" der neuen (Heldwährung. (Wl)2) A—1 Vorräthig in Jg. u. Kleinmayr ^ Led. Bamberg's Buchhandlung in Laibach. ! Telegramm! Den geehrten 1'. T. Kunden gebe bekannt) dass ich meinen Confections - Damen - Salon zur grösseren Bequemlichkeit im I. 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Im Sommer ein wahrer Labelrun • (2806) 1 ^--------------------- < Zur Ausgabe ist gelangt: [ Hand I, II und III von i Levstikovi zbrani spisi- ! Uredil * Franöiiek Leveo. 5 Levstiks gesammelte Schriften werden f"» ) Bände umfassen. , -.,rt i Subscriptionspreis für alle 5 Hände brosc"» 3f ö. W. fl. 10 f)O, in Leinen gebunden sl. }•' ' in Halbfranz il. 14 50, in Kalbloder, Liebtia» 3 einband, fl. l;V50. . yer]ags- Subscriptionen nimmt entgegen die / handlung \ lg. v. Kleinmayr & Fed. BamW \ in. Lal"bacb- Laibllchcr Zeitung Nr. 142. 1225 24. Juni 1892. Course an der Wiener Börse vom 23. Juni 1892. N°ch ^ oM^n loursbiaue Oelb War, Slant».Anlehen'. z^°'nheillichc Äenle in «oten »b'55 »6/5 ^beilmtr....... »5,5 95 »5 ,^r 4°/„ 2taa<«lose, 250 fi, 140 5>» 14, bl> >»«n ^> ' y°n;e 500 st, 14170 142-20 !»«^ ^ ' .fünftel 100 sl. 151'— ,52 - °«i Ltaatilose . . 100 fl, 1K2-K! 182 «<> », «, » , . 50 fi, 182-2!', 182 76 /»«om.'Pfbbr, Ki«0st. . , 151-152- 0e?»<5^' Voldrente, steuerfrei 113 20 1^,,4l> >"N, Notenrrnte, » ,100 80,0!- ^tantlerlc <5lsenbahn- l'^bechbahn i» G, stcnersrei . 1,5 - 1,5-40 ß'^^»leph-Bah» in EÜder . 118 - ,18 ü< ll!i^ . ^ ^°l>„ in Silber . 100 8» nil ^l» ' ° «s/^al»! A»<> si, , W. 21«- - »19 2" Meihbllhn für 200 Warl . 112- ,,8- 1 °„ "r «<«» Marl 4°/, ... II? 25 ,,8 ^ VZosePH-Vabn «m. 1884 . Wli0 97'ÜO ""llberger Nahn «miss. llU»4 «« »ü »7 25 "^ ^°ld«nte 4°/« . , . . ,,^.!0 1I110 d!n' 3,?p«ren!e b"/„, . , . 10,1 50 100 70 '°- ««rnb.'Nnl.inost.o.W.L. IIÜ-70 120 70 ü!n ^ ° rnmul, Stulle ION ,5 101 10 d!o ^."bahu.Prior!<ä>. ' '«k nzehenl-Nbl »Ob.lMfi. 9»5N 100 ko prHm.Uül. tl10N N, g.W. 142 25 1« 7n tl,e!k<^° l^ 50fi. «. W. 142— l42 l»N '"»'««.-Lose 4°/<, 100 st, «, W. 1»ü — 182"/5 Veld Ware Grundtntl.'Gbliglltionen (für 100 fl, CM,), b°/„ «llliz- 5°/l, unzarlsche...... »485 u5»5 Hnde« üsstnll. Anlehen Do»llu Ncn,L<,se l,'V„ 100 fl, . 122 — 12^-50 d'— «»^!»rn d, ?» Vsandblies» (für 100 fl.), Bobrncr, allg. «st. 4"/„ «. . II72K - - dtl). dto. 4'/,°/». . 100 20 lOI-- - bto. bto, 4°/» , , . »«95 W-75 dto.Präm,°Echulbverschr, l«°/l, 111 2« N2- l)est, Hypotbelenbanl I0j. 5»>>> »9- »9«. Nanl Verl. 4'/,°/» . 10! — 1^-5» betlo » 4°/„ . 9»?» 1«0'20 dotto üOjHhr, » 4°/„ . , 9»-7N 100-20 Psiolltäl»'Vbliga!ionen (für ,c«> ft.), ' sserbinand« Nordbahn 9 «> Valizlschc «arl-Ludwig Wahn «kni, 1881 »00 st. O, 4>/,°/„ . —'—! — — 2eH War, Oesterr. Norbwestbahn . . . 107-50 l0«-5o Stllalsbllhn.......187 7» I«» 7l< Vübbahn lt »«/s,.....14/-50 148 — ' ^ 5",v,.....121.V» 122 l!> Ung,-ll<»^ > Vllhn.....i 103— 104 — Diverft Loft (per Stück), LrebiNose 100 fl...... »8»- - 15» bo ! Kreuz, öst, Ges, v . 10 fi, 1740 1/60 Nudulph Lose 1!' fl..... 28'l>0 25- Lalm liose 4„ fi...... 88'— 64 — <2>, Wiilvi« Lose 40 fl, , . . «3- 64'— WaldNnü L°!s 20 fl..... 40'5', 41 üt» W!nd>Ich Gräh Lolo 20 fl, . , 64-50 «5 75 «ew,Gch. b, 3"/„ Prilm,Schult» vrrjchr, der Vobencrebitanstalt «— »» ?5 HllNk'Alti,» (per Eiiicl), N,inlo vst,!t!anl200fi, !«>"/„ -5'i Cib!.-A»st. f, Hand, u, G, 1«Nst. 31» — 3<8 b>> Creditbanl, «llss, ung., 2lX»ss, . 3«1 — 8615,' DepoNteübaul, Ällg,, 200 fi. . «0/ — 20850 lticomple Ves,. Ndrüst,, 500 ff, «83 — «8/-— Viro- u. Lafseno., wiener 200fi, «lü — «19 — > Geld War» Hypothelenb., «ft. 20«ft iü°/„8 iuui Unionbanl 200 fi......24« 2 b 2:8- Verlehr«banl. Nllg,, 140 ..> 1«2'— 162-75 Klti»n von Granoporl« zlnttrnthmnngen (per Stück). lllbrecht-Aahn 200 fl. Silber . 91— ßll — Nlfüld'ssiuman. Vahn 2(10 fi, T. 2W— 2«, ü« Vühm, Älordbahn 150 fl. . . 190— 191 «0 » Westbahn 2(10 fl. . , 35<> »58 - Vuschtiehtllder Vis, b0« fi. ft. Lllb. 21550 21S50 bto. (lit, u.) 200 ft, B, . , 289 «1 «40 " Prag-Vuxer ltisenb, 150 fi Sill>. 9i — 9i '^ Etallt«e. W. «3?-- «38 — » neue Wr., Prioritüt«. «ctien 100 fi......S4 — »« — Nng.°«aliz.Visenb. «00fl.Silber «00— »00 ü0 Veld Ware Ung, Norbostbahn 200 fi, Silber 197' - 1l»5-i!0 Un8,Westb,(Raab-«raz)2(Dfl,E, 200— «X>»0 Industrie-A ctien (per Stück). »auges,, «ll«, Oeft., ,«1 fi, - <«'- 11» bv ltgybiel Glsrn- und Vtahl^Ind. in Wien ,00 fl...... b»-- 8» — Eisenbahnw,-Leiha,. erste, 80 fi. "»'«b lf.»^b .«lbemuh!» Papiers, u, ».-«, "75 «'/b Lirsinqer Uraueiei 100 fi, . . w» '"'- Vtoittao Velsll,, österr,-alpin, s» — «»'^ Präger Eisen Ind.»es 200 fi, , 408 - 4'>V.b0 Valgo - larj, Vteinlohlen 80 fl, 584- ,585' — «Vchlöyelmlihl.. Papiers, »Wfi, « " - ^«'- «Vteyrermühl..Papiers u«.-«. is« . I»?'- Tris»llrr»ohlenw,°Ves, 7U fi, . <»» — l?o-- Wassenf,-«..Otst,