Laibacher W Mum. Nr. 7. Pr»numel«tionepreisi Im «lomptoir ganzj. f> >', halbj, fi. 5'5o. Mr die Zuftcllung in» Hau» h»lbj, 50 lr. Mit der Post ganzj, fl, ,5., halbj. ? 5>0, Freitag, 10. Jänner. Inrung zu stürzen, sei keine Politik des Patriotismus, sondern eine Politik der Rancune. Es sei nothwendig, daß die Völker Oesterreichs sich verständigen, mit Bündnissen der Parteiführer sei Oesterreich nicht geholfen. Nach der Ansicht des „Potröt" wären alle Äe-mühnngen fruchtlos, wenn man sich nicht über ein gerechtes Prinzip zu verständigen vermöchte. Die Czechen tonnen als unbefriedigtes Element keineswegs in den Neichsrath eintreten, und deshalb müsse vorerst ih.en l,mmschen Bedürfnissen entsprochen werden. Die ..Epoche" macht auf große Widerjp.üche aufmerkfam. an denen die ganze Versöhiinngsaction laboriere. Entweder mnsseii die Czechen dem Hrrrn Dr. Herbst in seiner antislavischen Orientpolitlk den erwarteten Heerbann leisten oder sie gerathen mit dem deutschen Parteiführer gleich bei der ersten Frage in Hader. Wenn sie Herrn, Dr. Herbst ihre Unterstützung m der Orientvolitit verweigern, wie wollen sie von ihm Unterstützung im böhmischen Landtage verlangen? Unterstützen sie aber den Herrn Dr. Herbst in seiner Opposition gegen den Grafen Andrasfy. wie können W "" d'e Krone appellieren, welche die Politik des Grafen Andraffy deckt? Die „Montags-Revnc" bezeichnet den deutsch-czcchychen Annäherungsversuch als eine unter dem Mmlstennm Aueisperg gezeitigte Frucht, d,e dem Reiche jetzt in den Schuß fallt. Das Ministerium Auerspcrg habe durch seiue Beharrlichkeit den Czechen den Beweis geliefert, daß das Staatsleben auch ohne chrc Muwnlün.i mcht stille zn stehen brauche. Das ^llatt hält den Conipromißversuch für discuticrbar nntcr der selbstverständlichen Voraussetzung dcs Er. schemens der Czechen ,m Reichsrathe. Der „Czas" ruft den Czcchen ein /Qmeu Ou-nlM8" zu und befürchtet, die Czcchen könnten in diesem lhnen angebotenen Bunde die Rolle dcs Mohren spielen. Die Stimmung in Bosnien. Ueber die Stimmung in Bosnien und speziell den Cmpsang deS mit der bosnischen Hnldignngsdeputation aus Wien und Pest heimgekrhrten Bürgermeisters vou Zwornit wird der „Presse" aus Zwornil, 28. v. M, geschrieben.- „Die Huldigung der Bevölkerung Bosnient und der Herzegowina, die vor vierzehn Tagen vor dem Allerhöchsten Throne stattfand, ist ein Act, der, aus eigeuer Initiative dieser Völker hervorgegangen, nicht verfehlen wird, hierzulande einen Umschwung zu unseren Gunsten, zugunsten der Kultur hervorzubringen. In einigen die Occupation perhorreKcierenden Organen, besonders in serbischen und russischen Ionrnalcn, wurden Stimmen laut, welche es sich nicht nehmen ließen, die Provenienz dieser loyalen Manifestation zu verdächtigen und deshalb ihr jede Bedeutung abzusprechen. Man konnte und wollte sich nicht mit dem Gedanken vertraut machen, daß die Muhcnnedancr, die mit den Waffen in der Hand fich unserer Occupation widersetzten, jetzt plötzlich ihren Sinn ändern und vollständige Unterwerfung und Treue dem Herrscher Oesterreich-Ungarns geloben werden. Diese Thatsache ist aber dennoch erfolgt, und zwar aus Gründen, die für die Muhamedaner allein maßgebend waren und durch teiue wie immer gearteten Einflüsse provociert wnrdri'.. Der Mnhamrdaner. im allgemeinen grausam gegen den besiegten Feind, konnte, gestützt aus diese eigene Charatlercigrnlhümlichteit, sich des Mißtrauens nicht erwehren, welches ihm der christliche Sieger als solcher ungcachlet aller friedlichen Proclamations»! mi' geflößt halle. War dirsc Anschauung bei dem intelligenten Theile der muhamedamschen Ärvölternng auch nicht vollends getheilt, so stieg dagegen der Glaube zur Gewißheit, daß nunmehr die Tage des Islams gezählt feien nnd das Aufgeben der tiieligion der Väter ebenso znr Nothwendigkeit werden würde, wie es in umgekehrter Weise vor vier Jahrhunderten der Fall war. Und von welchen Gcsühlen wurden die Begs beschlichen. jene stolzen Grunoherren, deren Genüssen mit emcm endlosen Sündenregister belastet war? Daß sie im günstigsten Falle aus den gänzlichen Verlust ihres ausgedehnten BcsitzthumK gerechnet hatten, beweist die' Theilnahme an dem Widerstände gegen unsere Truppen, ja in vielen Fällen, wie im Zwor-niker Sandschat, die schnelle Flucht nach Serbien aus dem einzigen Grunde, um, obwol keine Theilnehmer an dem Aufstande, jedoch als bestgehaßte Unterdrücker der Rajah, der gefürchteten Vergeltung zu entrinnen. „Welch' ein Umfchwung in den Befürchtungen und Anfchuuungcn der Mnhamedanrr hat sich seither vollzogen! Welch' eine Ueberraschnng ward ihnen von einem christlichen Sieger znthell, dessen freiheitliche, kulturelle Intentionen sie nicht begriffen haben! Ein Feuilleton. Hlna oder auf dunklen Wegen. Noman von Ed. Wligncr. (Fortsetzung.) nabte^rm^"^ Estrichen, das Ende des dritten naite h^an. D,e Be,orgms nnd Angst der Leute A5"^lch aus höchste. Geschichten vou der f.uM-ba ' G.Misamkeir Sp.ridwus gm.,en von Mund z» M»nd m,d wurden mit den üblichen Ausschmückungen m den Zeitungen abgedruckt. Man erinnerte sich. daß er erst vor einem Jahre di Ohren emes Gefangenen zu dessen Verwandten gejäM hatte well diese gezögert hallen. das Löjcgeld l/ f.'/^/"c ^"" er'MM'te sich, daß er zwei >h,n ver. Yakte Personen, die in seine Hände gefallen waren, zn Tode geinavtert halle. Kapitän Wilbraham entschloß sich endlich, das segelt» zn nehmen uud nach Athen znrückznkehlen U" 'Mle Freunde zu befreien. Der Ma.qms von Middleton und der Agent des Grafen ve» halfen ihm zu dem Gelde. Während dieser Zeit hatten die Gefangenen fnrcht-bar von der Feuchtigkeit, Kälte nnd nngefunden Luft nicht nur, fondern auch durch allerlei Ent. behrungcn zn leiden, fo daß ihnen das Leben in dirfer Höhle bis znm Uebermaße znwider war. Sie waren matt nnd entkräftet nnd fehntcn sich nach frischer Luft. Schon vor längerer Zeit hatten sie sich entschlossen, das Lösegeld zu zahlen und später auf Mittel zu sinnen, die Räuber zu züchtigen und sie für die Hukuuft unschädlich zu machen. Lord Kingscourt hatte zwei Briefe an Kapitän Wilbraham geschrieben. In den einen derselben hatte er eine Anweisnng von zwanzigtunsend Pfund gelegt, welche er ihn bat. mit den fünftausend Pfnnd für Kollys fogleich zu bringen. Dieser Brief lvar nnlerweg« durch Znfall irgendwo liegen geblieben, und Wilbrnham empfing ihn erst an dem Tage, an welchem er nach Athen aufzubrechen im Aegr,ff stand. Er erhob das Geld und reiste in Be-glettnng zweier anderer Offiziere ab. Die Zeit war kmz l'l'.m-ss!',,. nnd die gerinaste Verzögerung konnte W s"»c F"u»de gefährlich werden. ung eingetreten, denn wie sie es anch anfangen muchlen, sie mußten im günstig,ten Falle Athe» zwei Tage später erreichen, als sie es beabsichtigt hallen. Kapitän Wilbraham war in Verzweiflung; er wnßle. daß er nicht mehr zur rechten Zeit ankommen konnte, und nur cm Wunder konnte seine bedrängten Freunde retten. Der Tag, an welchem das Schicksal Lord Kingscourts und seines Frcnndcs Kullys entschieden werden mußte, war endlich angebrochen. In ihrer Höhle harrten die Ränder in finsterer Erwartnng der lommen-den Dinge. Einige spielten Karten, andere erzählten stch Geschichten, nnd wieder andere rauchten nnd tranken. „ Briggs saß auf einer Bank, den Kopf auf beide Hände gestützt. Der Graf ging mit seinem Freunde Arm in Arm in der Höhle hin und her. „Nun, Berlin," sagte Lord Kingscourt. das längere Schweigen brechend, „Misere drei Monate sind heule zn Ende." „Gott gebe, daß Wilbraham mit dem Gelde in Athen ist," erwiderte Kullys. „Spiridions Vertrauter ging gestern aus, um ihn aufzusuchen. Wenn er das Geld bringt, werden wir heute Abend frei sein." „Wir haben weder frische Luft genossen noch das Tageslicht gesehen, seitdem wir diese Höhle betraten." sagte Klngscumt „Wir sind beide schwach nnd leidend. Ich fürchte, oiefes Abenteuer hat mir bleibenden Rhenmatismns eingebracht. Ich fühle mich sehr nnbeh,«glich." „Kingsconrt," sprach Kollys ernst, „ich habe ein schrecklich ängstliches Gefiihl. Der Bote des Haupt' m inns Spiridion mnß jeden Augenblick zurückkehre". Wir, weiüi er mit leeren Händen kommt? Wie. wenn Wilbraham nicht anqetommen ist?" „Du machst Dir unnölhige Sorge. Berlin. Nr hat Zeit genn^ gehabt, zn kommen. Er ist in Athen nnd wallet jedenfalls nur nnf die Gelegenheit, mit Spiridion zn linkehren." „Aber wenn er Anfenlhalt gehabt haben sollte/ Ich habe eine schreckliche Ahnnng. Wenn er trank geworden wäre? Es gibt der Möglichleiten s" viele —" „Daß wir gar nicht an sie denken wollen," untei-brach ihn der Graf. „Laß uns das Beste hoff"', Berlin. Wenn etwas passiert und WilbralM' "'^ in Athcn ist, oder wenn er zu sicher aus die H"''""'^ gebaut hat, die Soldaten würden uns befreien, "n. allerdings wird das Schlniunste eintreten. SP'""'"« 5« Generalpardon für alle, die gegen den Sieger die Waffen geführt, gleiches Recht und gleicher Schutz für Christ und Türke, Nichtantastung der geheiligten Gebrauch? in Haus uud Moschee und Wahrung des Be» sitzes des Grundherrn — diese Acte waren es, die den Turtelt mit unserer Herrschaft versöhnt und ihm den Glauben au uusere humanitäre, zivilisatorische Mission in Wirklichkeit beigebracht haben. Daß die An-erkeuuuug uud der Dank für solche Wohlthaten nicht fremden Impulsen, sondern dem Herzen des Volkes selbst eulsprunge» ist und sich dann bis zu den Stufen des Allerhöchsten Thrones manifestiert hat, bedarf teiues weiteren Beweises. „Es dürfte demnach nicht uninteressant sein, die Art uud Weise keuneu zu lerueu, wie der Abgesandte von Zwuruit seiue Mission aufgefaßt uud sein Benehmen demgemäß geregelt hat. Schon die Gelegenheit der Nameusfeier uuserer allverchrten Kaiferin be« uützteu die Muhamedauer Zworuiks, um ueben den besten Wünschen für das Wohl des Allerhöchste» Kaiserhauses ihre Hoffnungen dahin auszudrücken, daß es ihucu vergönnt sein werde, ihre Treue uud Huldigung dem mächtigen und großmüthigen Kaiser Franz Josef in Wien zu Füße» zu legen. Als die Nachricht betauut wurde, daß eine Deputation aus Serajewo an das Allerhöchste Hoflager abzugchen beabsichtigt, wurde der Bürgermelster vou Zworuik, Mujaga Ali Spaic, seiteus der Gemeinde auserkoren, um sich der nach Wien abgehenden Deputation aus Bosnien anzuschließen uud deu Dank der Bevölkerung für die humane Behaudluug auszusprechen, welche der Stadt Zworuit vou deu kaiserlichen Truppe» zulheil wurde. Mujaga wurde blaß vor innerer Erregung als die Wayl auf ihu fiel. Er konnte kaum Worte finden für die Gefühle, die ihn bestürmten, vor dem Throne des großen Mvuarcheu von Oesterreich zu erscheinen, er, wie er sagte, ein einfacher Türke, den großen Kaiser zu schauen. Als sich die erste Erregung gelegt hatte, trat Stolz au deren Stelle. Majaga erzählte, wer es wissen wollte, er gehe uach Wien zum Tjesar. „War schon Mujaga's Stolz durch die Ehre er< wacht, die ihm bevorstand, so steigerte sich derselbe sogar zum Hochmuth, als er vou Wien und Pest zu« rücttchrte. In dem Orte Kozluk, zwei Stunden von Zworuit, hielt Mujaga au uud entsendete ciuen Boten nach Zwuruit mit einem förmlichen Auftrage au deu Kalinatam, ihm eine Empfangsoeputatiou eutgegeu-zuschickeu, weil er „vom Kaiser komme". Der Kaima-tam säumt auch nicht, dem Bürgermeister, der eben vom Kaiser kommt, mit einer Deputation eutgegeuzu-retten, uud touute seinen Augen wum trauen, als der früher heitere Mujaga ihn uud alle Deputierten mit eiuer Grandezza empfängt, die des stolzesten Paschas uicht unwürdig wäre. „Ich tomme vom Tjesar" — redete er die Devutatiou au, — „ich habe mit ihm gesprocheu, au einer Tafel mit ihm gespeist. Der Tje-far war sehr guädig mit mir, weil wir nicht gegen die kaiserlichen Truppen gerauft, sondern sie gut empfangen haben. Der Tjesar läßt Euch grüße» und Euch sageu, wenn Ihr treu uud folgsam bleibt, wird Euch seine Gnade fortan erhalten bleiben.— Hajde!" ruft cr sodaun dem Kutscher zu, und die Deftu« tiertcu weiche» ehrfurchtsvoll aus, folgeu zu beideu Seiten des Wagens und blicke» mit einer Art Be-wuuderuug auf Mujaga, der iu strammer Positur da< sitzt und gnädige Blicke auf seiue Umgebung wirft. Am Eingänge der Stadt war die ganze Bevölkerung von Zworuik versammelt, welche den Bürgermeister sehen wollte, der vom Kaiser kommt. Jung und Alt streckte ihm die Hände entgegen, aber nicht alle wurden der Ehre theilhaftig, von ihni berührt zu werden. Mujaga spielte mit der linken Hand au seiller Uhrkette, die er sich in Wien gekauft, die rechte streckte er nur einigeu Auserwählten entgegen. „Durch zwei Tage war Mujaga für niemanden zugänglich; erst der dritte Tag brach das Eis seines Stolzes, und jetzt läßt er sich schon herab, von Wien, Pest, vom Kaiser zu erzählen und dabei zu betouen, daß er ein Andenken vom „Tjcsar" erhalten habe, welches zu seheu aber uicht alle würdig sind. Es ist bies eine Bonbonniere von der Hoftafel mit dem Bilde oer Kaiserin, die nur die Vertrauten Mujaga's zu Gesicht bekommen. Nachdem Mujaga numuehr den bisherigen Stolz abgelegt, der jede zutrauliche Au-lläheruug im vorhinein illusorisch machte, und sich jetzt herbeiläßt, auch unter dem Volke zu erscheiueu, so ist ein jeder Puukt iu der Tscharschia, wo er sich gerade postiert, gleich voll eiuer arußen Menschenmenge umringt, die mit Svannuug seinen Erzählungen vou den Wundern Wiens uud Pests lauscht und mißvergnügte Miene macht, sobald Mujaga zu erzählen aufhört. Mujaga versteht aber auch gut zu erzählen, nämlich eine Sprache zu führen, die den Begriffen seiner Mitbürger vollkommen entspricht nnd durch dazu gehörige Gesten den Eindruck seiuer Rede erhöht. Wenn er mituuter Erlebnisse erzählt, welche die Grenzen des Wahrscheinlichen überschreiten, oder aber deu groß-mächtigen Tjesar Franz Josef — wahrscheinlich schwebte ihm der Sultan vor Angen — mit dem Nimbus der Unnahbarkeit umgibt, vor welchem alles im Staube liegt, während er (Mnjaga) neben ihm kerzengerade zu Tische saß, so hatte diese Darstellung, weit entfernt, etwa ungläubigen Mienen zu begeguen, vielmehr für seine Person eine Ehrerbietung erzeugt, die keiner der hiesigen frommen Hadfchis bisher zu erringen im stände war. „Die Muhamedaner fühlen sich daher durch die Auszeichuuug, die ihr Glaubensgenosse vom Kaiser genossen, sehr gehoben, und man sieht es ihren Mienen an, daß sie sich glücklich fühlen. Es crschieueu auch infolge dessen vier der hiermtigen Honoratioren vor dem Militärstationskommandanten , Oberst v. Blaschke, nm ihm im Namen der Stadt den Dank ansznsvrechen für die Ehre, die ihrem Mitbürger am Allerhöchsten Hoflager zutheil wurde. Oberst Blaschte drückte ihnen seine Freude aus, daß es ihm vergöuut war, ihueu Gelegenheit zu bieten, durch deu Bürgermeister vuu Zworuit uuser Reich, uuserc Hauptstädte, unsere Sitten und Einrichtungen keuueu zu leruen, wobei er die Hoffnung aussprach, daß die hohe Ehre uud die Gnade, die dem Bürgermeister seitens nnseres aller-gnädigsten Kaisers zutheil wurde, sie anspornen werde, als gleichberechtigte Unterthanen treu uud aufrichtig zu uuserer Regierung zu stehen uud alle Anordnungen der Behörde» in ihrem eigenen Interesse Pünktlich zu vollziehen." Vom Bosporus. Am 28. v. M. fand iu Konstautiuopel in der kaiserlichen Resideuz von ^ildiz-Kiosk das, was die Türken „Rikiab" nennen, nämlich der offizielle Emftfaug sämmtlicher Minister und hohen Würdenträger der Regierung statt, welche sich bei dem Sultan eingefnn- ist ein Teufel in Menschengestalt. Es würde ihn, das größte Vergnügen machen, unsere Ohren vom Kopfe zu trennen und sie nach England zu schicken. Ich bin gerade nicht eitel," fügte er gezwuugeu scherzend hinzu, „aber ich möchte doch mein Sortiment Ohren nicht auseinandergerissen sehen. Ein Paar scheint mir zur Erhöhung menschlicher Anmuth durchaus nothwendig." „Mir auch," pflichtete Kollys bei; „aber ich habe eine dunkle Ahnung, daß ich eins von dem Paar verlieren werde. Wenn wir heute verstümmelt würden, und Wilbraham käme morgen an, gäbe es keine Sprache der Welt, in der ich meine Empfindungen auszudrücken vermöchte." In diesem Augenblick trat Spiridion aus seiner luxuriös ausgestatteten Privatzelle uud fragte Laros, ob seiu Bote uoch uicht zurück sei. Der Gefragte autwortete verneinend. „Er hätte schon längst zurück sein sollen", sagte der Haufttmann, uud seiue Stirn runzelte sich. „Ich kann mir nicht denken, weshalb er so lange bleibt, es sei denn, daß er dumm genug gewesen ist, sich von den Soldaten fangen zu lafsen." Spiridion ging nachdenkend mit über der Brust zusammeugeschlageuen Armen auf uud ab, vou Zeit zu Zeit eiueu ungednldigen Blick nach dem Ausgang der Höhle werfend. Plötzlich wurdeu hastige schwere Schritte iu der äußeren Höhle hörbar, und im nächsten Augenblick erschien der Abgesandte. Es war der Licuteuaut der Baude, der Bruder und Vertraute Spiridions. „Nun?" fragte der leHtere. „Es steht schlecht", lautete die Antwort. „Der Engländer ist nicht uach Atheu zurückgekehrt." „Nicht? Was ist das?" rief der Hauptmann erbost. „Geben die Engländer so wenig anf Körperschönheit? Achtell sie den Verlnst eines Ohres so gering? Nein, das muß ei» Irrthum sein! Du warst uicht'im rechten Gasthaus -" „Ich bill iu jedem Gasthaus oder Hotel iu Atheu geweseu. Ich ging verkleidet auf das Konsulat und erkundigte mich' dort. Kapitän Wilbraham ist uicht angekommen." „Dann, beim Teufel! will ich mich nicht um meiue Rache bringen lassen, wenn ich auch das Lösegeld einbüßen sollte!" rief Spiridion. „Vielleicht dachteil sie, ich würde meine Drohung uicht auszuführen wagen", und er lachte dämonisch. „Aber vor allem sage mir, wie es in Atheu aussieht. Gibt es etwas neues?" ..Man spricht davon, daß heute die Frist des Wartens abgelaufen und keine Hilfe für die Gefangeneu augekommen ist. Es herrscht furchtbare Auf-reguua. u'uter der gauzeu Bevölkerung. Die Truppeu durchstreifen das' Land mehrere Meilen füdwärts vou uns." „Setze dich uieder, Lieutenant, und fchreibe zwei Briefe, welche die beiden Ohren begleiten sollen, — nein, drei sind es, denn wir dürfen den treuen Diener des Grafen nicht v^gessen. schicke den Ver wandten der Gefangenen mein Eompliment, - die Adressen wirst du m ilneu Taschenbüchern finden, — und schreibe ihnen, daß ich das Lösegcld für jeden der Gefangenen anf das Doppelte erhöht habe." (Fortsetzung folgt) ben batten, um, dem Herkommen gemäß, demselben 5Us Aulaß des Mounts Muharrem, welcher das mu-selmanische ueue Jahr beginnt, ihre Glückwüusche dar zubringen. Nach dieser Ceremonie, welche dnrch rille Allsprache des Großveziers eingeleitet wurde, auf welche oer Sultan antwortete, und nach einigen der Gelegenheit angepaßten Worten desfelbrn an jeden der An wesenden, was eine Neuerung bei dieser Art von Festlichkeiten ist, traten die Minister in einem der Salons des Palastes zn einer Berathung über die Frage des Papiergeldes zusammen, dessen Entwerthung täglich mehr und ill geradezu besorgniserregender Weise vor-schreitet. Ueber das Ergebnis dieser Ministerkonferenz nun theilt eill der „N. fr. Pr." aus Pera, 31. V.M., zugehender Brief folgendes mit: „Am 28. Dezember war der Preis der Goldlira gegen Kailnes auf 428 Piaster gestiegen, und der Sultan wie seine Minister konnten nicht mehr umhin, sich mit einer für die öffentliche Ruhe fo verderben-schwangeren Situation zu beschäftigen. Auch wurde -denn zur Stuude eiue Kommission uuter dem Vorsitze des Grohveziers eingesetzt, welcher die Aufgabe zufällt, ! die Mittel zu erforschen, um diesem anormalen und gefahrdrohenden Sland der Dinge ehestens ein Ende zu machen. Kommissionen uuu siud leicht zu erncunen, und mau ernennt deren hier bei jedem Alllaß; aber in der brennenden Frage der Kaimcs können derartige Maßregeln zn nichts führen, so lange in den Staats« lassen nicht Gold und Silber genug vorhaudeu ist, um jene Werthzeichen ganz oder theilweise aus dem Verkehr zu ziehen. Es wurde also am Samstag sehr viel discutiert, uud die Kommission iul Iw«: trat schon am nächsten Morgen in Fuuctiou; aber, wie Sie sich leicht denken können, das Ergebuis all' dieser Berath-schlaMlgen ist gleich Null gewesen. Uuterdesseu war der Preis des Brodes auf 8 Piaster per Oka aestie< gen, was die Befürchtung vor einem Volksaufswnde nahelegte. Es war keine Zeit mehr zum Hin- uud Herredcn, souderu es galt zu haudelu, um eiuem ver hängn isvollen Ansbrnche oder doch einer Kuudgcbuug des Vultsuuwillcus vorzubengen, nnd die Regierung beeilte sich deun, selber den uothleiocudeu Klassen zuHilfe zu kommen, indem sie ein Ucbercinkommen mit den Bäckern dahin traf, daß diese die Oka Brod um li Piaster liefern, wogegen die Stadlpräfeetur gehalten sein soll, ihnen die Differenz zwischen dem Verkaufs uud dcnl Erzeugungspreise mit 2 Piaster per Oka nachträglich hinanszubezahleu. Die Stadtpräfectur hat deu Auftrag, die vou jeder Bäckerei iu den Verbrauch abssegebeuen Mengen Brodes zu coutrollieren und den Bezugsberechtigten die Differenz auf Grund vou An Weisungen, welche durch die Imams uud Muthtars jedes Stadtviertels ausgestellt werdeil, zu vergüten. „Diese Maßregel ist gestern dein Publikum durch eiu iu deu hauptstädtischeu Blättern veröffentlichtes Mitgetheilt bekanntgegeben worden, in welchem auch bemerkt wurde, daß die mit der Sorge für eine Verbesserung des Kurses der Kaimes betraute Kommissiou ohne Unterlaß thätig sei und bald an die Erfüllung ihrer Aufgabe werde fchreiten können. Gleichzeitig kündigten die türkischeil Blätter von Stambul uud die halboffizielle „Turquie" iu Pern au, daß die Rc^ gicruug sich eifrig uud uuablässig mit der finanziellen Frage beschäftige, und fügten hinzu, daß das Publi sum, welches uicht iu der Lage ist, das Ergebuis der über die wirlhschaftliche Lage des Laudes angestellten Studien zu beurtheilen, in Gednld uud ohne Äe umuhigung abwarten solle, bis die Regierung sich für die eine oder andere der Combinationen, welche sich darbieten, nm das Finanzsistem des Reiches zu rcfor^ micren nnd deu Störungcu im Geldumläufe auf hie^ sigem Platze ein Ziel zn fetzen, entschieden haben werde. Diese Eomblnationcn verlangten alle die Mitwirkung answärtigcr Fiuauzkräfte, uud es sei daher uicht möglich, biuuku wenigeu Tagen einen Stand der Dinge zu verbessern, der scholl seit so langem all-dauere. Derartige Versicherungen sind indes; weit entfernt, die mit Recht über die Wendung, welche diese leidige, ewig wiederkehrende Fiuanzfrage inl Lande zu nehmen droht, erschreckte öffentliche Meinung zu beschwichtigen. Der Arme hat allerdings für den Augeublick Brod zu einem verhältnismäßig billigen Preise; das macht aber uoch immer uicht die Gefahr der Situatiou verschwindeu. uud uiemaud vermag abzusehen, durch welches Mittel die Regicruug ihre so sehr gesnnkencn Fiuauzeu wird wieder heben oder auch llur, bei ihren bekannten unzulängliche» Hilfsquellen, zur allmäligeu Einziehung der Kaimes wird fchreiten können. In nnserer Geschäftswelt schreibt man der hohen Pforte das Projekt zu, die Verwal tnug der Zölle in die Hände einer europäischen Kom-mission zu legen lind die bezüglichen Einkünfte alö Garantie eines neueu Anlehens von fünf Millionen Pfnnd anzubieten. Diese Combination ware übrigens nur eill Palliativmittel, und das Uebel würde im Grunde unvermindert fortbestehen. Die Türkei ist kein Land. daö wirthschaftlicl) sich selbst genügen kann. Es muß sehr viel einführen, nnd mit einer Armee von l(X),00<) Mann auf dem Kriegsfuß wären jene fünf Millionen bald erschöpft. Was diesen, Lande, iwththnt. das ist eine vollständige nnd gründliche Re organisation seines wirthschaftlichen Sistems; das sind 57 Einrichtungen und Gesetze, welche unter Darbietung der nöthigen Bürgschaften fremde Kapitalien heran-U^' «^ lind Erleichterungen filr die Industrie uno den Ackerbau, Eisenbahnen und alle Arten von ^ommunlcatwnswegeu: lauter Dinge mit einem Wort, oie mcht von heute auf morgen geschaffen werden rönnen, selbst angenommen, daß sie denjenigen in Ge-oanlen vorschweben, welche unsere Geschicke lenken, « ^, ^" deren Verwirklichung das Land noch manche harte Prüfungen durchmachen kann. Dieses smanzübel lst eine fressende Krankheit, die allzusehr vernachlässigt worden und nun auf einen Pmikt qe-s^ « «F/. daß hente zu ihrer Bekämpfung ein hero,, ^s Mtt e er orderlich ist. Wer aber wird dieses V^, M'ttel >n Anwendung bringen? Noch dazu auf der Stelle seine Wirkungen Sache'' ^ da» Allerschlimmste an der GcWsnmtgkeiten. Unt.^^'>."^^^°^ der Stadt Villach.) ^ ^ ^ ^' "'" »er ,N. fr. Pr." geschrieben: .Dle me.sten Blätter brachten jüngst die Nachricht, daß der letzte aus dem gräflichen Hause der Widmann ge-Q^l"s '"^ daß der Stadt Villach eine großartige Erbschaft bevorstehe. Ueber letzteren Punkt sei?n Ihnen tttt w?^ z'werlässige Daten zur Verfügung ge. stellt: Nach dem am 4, April 1634 errichteten Fidei-^"Ä ^k H""les Widinann hat der letzte Widmann ?^,. ?ii,""5 ^'" Fideiconunißvermögeu 1,00.000 li.l'1. .,. . ^/'. ^'"^ ^"M" fl. an jemanden be-d.. ^)?s ^^m""'' °"^ kb'l'tte derselbe aus der Linie w7l^ ^'"«?'"""'"""'" """l Nachfolger ernennen. N '^ ^°.'"7 ^^».ann anzunehmen und das 3^ "„muß fortznsetze.i habe. Graf Johann Abundins Wdm.nn welcher am 27. November v.J. zu Venedig .""ltarb, hat keines von beiden gethan men si "di.s '' ^'" ^""»nten Fideicommiß-Instru-A" v^sehenen Stiftungen ein. oder 12 0<) sl "s ^'^nerischen Gütern «000 Thaler " folgender Weise gewidmet: Vllacv vm'" ^manniches Collegium in der Stadt «iwach von zwölf deutschen Zöglingen, welche die Land-i. a « ^ dcn Landeshanptmann nnter Beiziehung Un .^? "^"^ ""a h"ben der jeweilige Bürgermeister ^/i^'^^ ^^"ler uud die übrigen Gemeinde-v.n ?<»^ 3?""' '" 6"'""'" zu bekommen. Der Rest von 2000 Thalern bildet das am Fidcicommiß-Drittel von Paternmn sichergestellte Fundationskapital für den^ ^"Mn Nenesiciaten und für die bereits bestehenden zwei grafl.ch Widlnann'schen Haudstipendien. Es sind sonach fnr die in Villach zu creierenden Stiftungen lammt Honoraren jährlich 0000 Thaler --- 9000 fl gewldmet. Der derzeitige Stand des Fideicommiß-Ver. X"k '^ "" derartiger, daß die obigen Summen lahrlich geleistet werben können." den 3^.?"^lleehandel Tri ^^^ ^^ so cm.s. .^^ ^" ''" abgelaufenen Jahre betrifft, l " "^"'^' 6"u"a." daß derselbe ein d chste^V"' ""> ^igt die Exportsum.ne von 187« d r 2 ? l'. ? a""icn Decennium, ein Umstand, .u >.sH is,"'^^^'^ ^" politisch"' Verhältnissen we ^. ^V"' ,?." I'""°" ""' "icht so bedeutend M,r k ^1"« ^^'' "^ etwas größer als 1677. ^ sbed ^ ^ ^" 6"^ des eben abgelaufenen 2 n ^ 7^ ^"'^" ""'' "s in den be.den Vor-N l^^s) ^'" ^"? 3")re 1878 die Einfuhr an ^6.^.0 Qumtale im Vorjahre. Das Lager stellte sich "'"^ somber 1878 auf 18.300 Quiutale gegen ^" ^"'"tale .m Vorjahre. Die „Triester Zeituug" YoM. daß. wenn Deutschland in seiner Tar.fpolitit wettere schritte wle die in den vorhergehenden Jahren uutcr-"'""^ und wenn die heimischen Bahnen fortfahren. Tr.cst diesbezüglich zn begünstigen, dann die nördliche Eminenz völlig von Tr.est verdrängt wird und diesem Artikel nicht nur der österreichisch-ungarische Consum-rayon, sondern auch ein Theil der angrenzenden Länder gesichert bleibt. — (Ueber den Ausbruch der Pest) in der Gegend von Astrachan meldet der ..St. Petersburger Herold" nach einer offiziellen Regierungsmittheiluiia. folgendes: „Vom astrachanschen Gonverncur lief am 16./28. Dezember 1878 beim Ministerium des Innern telegrafisch die Nachricht ein. daß im Ienotajcwst'fchcn Kreise in der Kosakenstaniza „Wetljanla" unter den Einwohnern eine sehr ansteckende Krankheit epidemischen Charakters aufgetreten ist, welche sich durch eine bedeutende Sterblichkeit bemerkbar machte. Die Krankheit sing mit einem Wcchselfieber und mit Anschwellung der Drüsen an. Die Aerzte sahen zuerst in der Krankheit ein Wechfelfieber; später jedoch, als der Fleckentyphus hinzutrat, erklärten einige Aerzte die Krankheit für die Pest. Infolge dessen ließ die Kosaken-Heeresverwaltung den Ort sofort isolieren, traf Quarantänemahregeln und trennte die Erkrankten von den Gesunden. Zu gleicher Zeit wurden seitens des Ministeriums des Innern alle nothwendigen Maßregeln getroffen, sowol um die Epidemie zu lokalisieren, als auch um dcn Personalbestand der Aerzte im Gouvernement Astrachan zu verstärken. In der ersten Zeit, als Wctljanla isoliert wurde und die Communication auf der Wolga und auf der Straße noch nicht vollständig eingestellt war, gelang es einigen Einwohnern, sich in die benachbarte Staniza Prischib, anderen, sich auf die Wicsenseite der Wolga zn flüchten. Von den „ach Prischib Geflüchteten erkrankten vier und starben vier Personen. Der Gouverneur von Astrachan berichtet vom 20. Dezember, daß nach der Meldung des Mcdizmalinspektors und des örtlichen Isprawuits die Krankheit mit dem pestartigen Charakter nach dem Eintreten des Frostes plötzlich schwächer geworden und daß seit dem 15. Dezember in Wetljanla weder eine Person weiter erkrankt noch auch gestorben ist. In dein Dorfe Prischib jedoch, wohin die Krankheit durch die Psalmleser am Sarge der Verstorbenen verschleppt wurde, sind alle Erkrankten gestorben. Aus einem Telegramm des Hctmans Io^umt.6uou» vom 20. Dezember ist ersichtlich, oaß in der Staniza Wetljanka die Pest nicht geherrscht hat und auch nicht herrscht, daß aber wol daselbst der Flcckentyphus aufgetreten ist, gegen den alle vom Gesetz vorgeschriebenen Maßregeln ergriffen sind. Im ganzen betrug die Zahl der Erkrankten während der Epidemie vom 9. November bis zum 20. Dezember 195, von denen 143 Personen starben und 18 genasen. Die Epidemie begann bei Frauen und Kindern mit einem EllältuugSfieber. welches in den Typhus überging. Quarantänemaßregeln werden noch mit aller Strenge getroffen." fokales. — (In Audienz) Die Herren: Landeskom-mandierender FZM. Freiherr v. Kühn. Graf Hohenwarth, Sectiunschcf Freiherr v. Schwegel uuo GM. Ritter von Schauer wurden am 7. d. M. m Wien von Sr. Majestät dem Kaiser in Audienz empfangen. — (Ernennung.) Der Nechnungsprakticaut Viucenz Ieric wurde zum Rechnungsassistentrn beim t. t. Finanz - Rechuungsdepartement in Laibach ernauut. — (Uebersctzungen.) Die Lieutenants in der Reserve Otto v. Fladnng und Alois Poljancc des Ot^aner Infanterieregiments Nr. 79 wurden, ersterer ill den Stand des steiri,chen Landwehr-Schützcnbataillons Cilli Nr. 20. letzterer in jenen des fteirische» Landwehr - Schützenbataillons Marburg Nr. 21. und der Afsistenzarzt Dr. Altton Zizet des Garnisonsspitals Nr. 8 in Laibach in den Stand des steirischen Land-wehr'Schützenbataillons Graz Nr. 22 überseht. — (ConstitutionellerVerein.) Uebernwrge» um 11 Uhr vormittags findet im blauen Casinosaale die diesjährige ordentliche Generalversammlung des cou-stitutionellen Vereins für llrain statt. Auf der Tagesordnung stehen die Vorlage des Geschäftsberichts, des Rechnnngsllbschlusses. des Schulpfennigberichts, die Neuwahl des Ausschusses uud der Rechnungsreoisoren sowie allfällige Anträge. — (UebcrreichungberEinkommensteuer-Vekeuntni sse.) Einer in unserem heutigen Amtsblatte veröffentlichten Kundmachuug der Steuer-Lolal-lummisjion in Laibach zufolge sind die Eintommcn-betenntnissc behufs Bemessung der Einkommensteuer pro 1879 bis Ende d. M. bei der obengenannten Kommission zn überreichen. Die gedruckten Blanquette zu den Bekenntnissen werden unentgeltlich verabfolgt. — (Statistischer Bericht der kraini-schrn Handelskammer.) Die Handels- und Ge-Werbelammer in Laibach hat vor kurzem ihren vor» schriftsmähial'!, statistischen Bericht über die Voltswirth-fchaftlichrn Zustände in Krain für daS Jahr 1875 dem l. t. Handelsministerium erstattet. Der sehr c.usführlich gehaltene uud instructive Bericht ist im Drucke rr. lch'cuen nnd liegt nunmehr in einem stattlichen, 5^4 leiten », Großuctav umfassenden Buche vor. dessen vielseitiger, äußerst sorgfältig redigierter Inhalt es zu einer für unser Heimatland s^hr interessante» statistic schcn Uebersicht von bleibendem Werthe gestaltet. Die Grnndlage des Berichtes bildeten die von der Kammer geführten Gewerbcregister. die von den BezirtShaupt-mannschaftc», Gemciu^ämtern und vuu den Industriellen selbst übermittelten Ausweise „ud — sofcrne diese nicht ausreichten oder gänzlich lnangclteu — die vom Handelskammer-Sekretär Herrn I, Murnil gepflogenen Erhebungen, welch' letzterer auch die Zusammenstellung nnd Redlgierung dcs ganzeil Berichtes mit Sachlcnntnis und Ansdaner besorgt hat. Der genau im Sinne der Instrnctiou der statistischen Ccntralkummission ausgearbeitete Bericht beginnt mit einer Schilderung des Kammer, bezirtes, über dessen Umfang, politische Einthcilung. Stand und Fluctuation der Bevölkerung. Straßeuwesen. Berg« werlsbetrieb und landwirthfchaftliche Productionsverhält-nisse er ziffermäßig das Wesentlichste mittheilt. Der größte Theil der statistischen Nachweisungen ist den manmchsaltigen Gewerbs- und Industriezweigen gewidmet, und zwar: dem produktiven Kleingewerbe, den unproduktiven Gewerben und der Großindustrie, letzterer in der bekannten Eintheilung in neun Gruppen, Eine besondere Abtheilung bespricht die trainische Hausindustrie, unter der vor allem die für unser Land wichtige Rohhaarsieb-Erzcugung, die Spitzenklüppelei, die Strohflechterei und die Holzwarenerzeugung einen hervorragenden Platz einnehmen. Hiezu gehören ferner auch noch die Er^ zeugung von: Lodentuch (Bezirk Idria), Laufteppichen (Naklas). Kotzen (St. Georgen). Flanell (Veldes). Haus-leinwand (Lack u. a. O.), gestickten Kopf- und Taschentüchern, Häubchen und Jacken, Strümpfen, Leinensatfchen, Patschen. Bürsten. Pinseln, Löffeln und der landesüblichen Kopfringe (zum Tragen von Wasserschäffern). Eine sehr eingehende statistische Behandlung finden ser» ner auch die in Krain vorhandenen Unterrichtsanstalten für Handel und Gewerbe, die Krebitinftitute, Spar-und Vorschußkassen, die Actiengesellschaften. das gesammte Vcreinswescn, die MarttdurchschnittKpreise in Laibach für das letztversiossenc Quinquennium 1871 bis 1^75. fuwie der Post- und Telegrasenverlehr. Der äußerst reichhaltige und für jeden an der voltswirthschaftlichen Entwicklung Krains theilnehmenoen Heimatssreund sehr interessante Bericht schließt mit eincr aus Grund der neuesten Erhebungen zusammengestellten tabellarischen Uebersicht aller in Krain üblichen Jahr- nnd Vieh-märlte, die der Geschäftswelt um so willkommener sein dürfte, als sämmtliche bisher in Kalendern u»d selbst offiziellen Publicationen hierüber veröffentlichten Daten zum Theil ganz unrichtig, zum Theil lückenhaft oder veraltet sind. —li. (Theater.) Am 7. d. M. trat Frl. Ella Bechler, Schülerin der Frau Emilie Müller (zuletzt Mitglied des landschaftlichen Theaters in l»)raz), als „Anna Birlmcier" in Anzengrubers Vollsftück ..Der Pfarrer von Kirch feld" cmf der hiesigen Bühne zum ersten male vor die Orffentlichkeit. und setzte vor« gestern ihr glücklich begonnenem Debut als „Röschen Grimminger" im Schauspiele „Rosa und Rösche»" der Charlotte Birch-Pfeiffer fort. An beiden Abende,, machte die Leistung der jugendlichen Anfängerin einen angenehmen Eindruck, und stellte der freundlich gespendete Beifall ihrer Laufbahn ein günstiges Prl,'g»ost,lon, Die treffliche Mitwirkung ihrer Meisterin als „Bligitte" i» Anzengrubers unvergänglichem Erstlingswerke und als „Gertrude Grimmiuger" in der Birch-Pseiffcr'fchen Komödie erhöhte die wohlwollende Stimmung des Publikums, da3 sich an beiden Abenden verhältnismäßig zahlreich eingefunden hatte. Die Debütantin besitzt alle Eigenschaften, die ihr nach entsprechender Entwicklung und Ausbildung eine glückliche Carriere zu sichern im stände sind: Eine reizende, gewinnende Erscheinung, ein wohlklingendes, biegsames Organ, ein warmes, schön und leicht erregbares Gemüth, ein sichtbares Streben nach Verständnis und Charakteristik, endlich ein liitschiedmes Talent für die mimifche Aeußerung dieser Potenzen. Zur technischen Fertigkeit und Sicherheit fehlt ihr allerdings noch manches, jedoch nichts, was sich nicht durch eifriges Studium und richtige Uebung erreichen ließe. Ihre derzeit, besonders im tragischen Effecte. ,wch zu wenig freie und natürliche, mitunter spröde Declamation bedarf der Eliminierung des falschen Pathos, ihre nicht ganz eorrecte Aussprache jener der Prouinzia-lismen, die Betonung einer maßvolleren Vertheilung der Hebungen, das Geberbenspicl fowie die Bewegungen einer erhöhten Grazie. Nahezu tadellos zeigt fich jetzt fchon iyr immer passendes Miruenspiel und spricht deutlich für ihre künstlerische Gegabung. In beiden Stücken gelangen ihr die heiteren Szenen bessrr als die erusteu, uud machte sich in jenen die Gezwuugrnhcit und Unselbständigkeit der Schülerin weniger bemerkbar, oa» her war auch ihre Leistung als „Röschen" die bessere, während sich als „Anna Birtmeier" ihre Erfchlinuug vor-theilhaftcr geltend machte, — Frau Müller fpielte ihre oben genannten, im Charakter einander ahnlichen Rollen vorzüglich uud erzielte namentlich mit der drastischeren, von der Dichterin mchr ausgeführten schlun'bicoeren „Gertrud Glimminger" eine bedcuteube Wirtuug. Unter den hiesigen Darstellern zeichnete sich im „Pfarrer von Kirch feld" Herr Direktor Ludwig «Murzelscpp) durch vorzüglich poilitiette und ergreifend liaturwahre Charakterisierung aus, welche in der gioheu Szene des dritten Actes einen überwältigendeu Ein-druck hervorbrachte. Herr Waldburger gab die Titelrolle mit aller nöthigen Innigkeit, bis auf dcn Monolog des letzten Actes ourchwegs maßvoll und edel, Herr Friedmann brachte die nicht in fein Fach einschlan/iide Partie des „Michel Berndorfer" glücklich und sehr ansprechend zum Ausdrucke, Eine überaus gelungeue, ruhrend schlichte u»b gemüthoulle Erscheinung wur der „Pfarrer Vetter" des Herrn Ehrlich, eine treffliche und efsectuolle Carricatur der „Schulmeister von Allotting" des Herrn Kelus. Die Ausführung der Nebenrollen ge< nügtc nur theilweise. Im allgemeinen minder befriedigend erwies sich ^ Vorstellung von „Rosa und Röschen," Diele» Originalschauspiel der Birch-Pfeiffer ist cffcctvoller u»o sorgfältiger gearbeitet, als die Mehrzahl ihrer ul'r'g", Bühnendichtungen. Thalia lächelte ihr bei der «"sin 58 dung des Stoffes zu und hielt die anmuthspenbende Hand schützend über die Composition des Stückes — biS zum Schluß des dritten Actes. Von hier an aber hört der vorwiegende Werth des Dramas auf, und es tritt die sprichwörtlich gewordene übereilte Schnelligkeit des Machens mit der ganzen traurigen Mangelhaftig« leit unpsychologischer und widernatürlicher Charakterentwicklung fühlbar hervor. Besonders mißlungen sind die Gestalten des Banquiers und seiner Gattin, allein auch die übrigen Personen drängen lächerlich zudringlich zum Schlüsse und verlieren dabei die in den früheren Acten einsig und verdienstvoll gewobene Hülle der dichterischen Plastik. Auch diesmal producierte sich Herr Waldburger (Felix von Warden) anregender und sympathischer als sonst. Während der ganzen Vorstellung versetzte er sich nur noch einen einzigen Faustschlag auf die Brust, Wenn auch dieser wegbleiben und die nunmehr die Oberhand gewinnende Natürlichkeit der Gefühlsäußerungen gänzlich durchdringen wird, kann der im hohen Grade leistungsfähige Schauspieler der allseitigen Anerkennung gewiß sein. Frl. Wilhelmi (Rosa) und die Herren Direktor Ludwig (Saldau), Ehrlich (Baron von Hermenstein) und Friedmann (Iustizrath Bellmann) wirtten vollständig befriedigend, und auch die Nebenpersonen genügten. — (Zur Heimat stunde.) Im Ui. Jahrhunderte — schreibt die Grazer „Tagespost" — herrschten noch recht arge Sitten in Deutschland, worüber, wie bekannt, gleichzeitige Chronisten zur Genüge berichten. Auch Steiermark, Kärnten und Krain machten natürlich keine Ausnahme davon. Insbesondere war damals die Unart des übermäßigen Zutrinkens sowie des Fluchens und Schwörens verbreitet, wie die nachfolgend erzählte, bisher ganz unbekannte Thatsache am besten erweist: 15!.? war Sigmund von Dietrichstein „Lands-hauptman in Steir", ein hochgebildeter Kavalier, dem die rohen Sitten, insbesondere das Fluchen und Zutrinken, lange cin Greuel waren, welchem er auf folgende Weife zu steuern versuchte: Er gründete eine adelige Gesellschaft, von dem Grundfatze ausgehend, daß derartiges „dein Adel am maisten wider ist, der doch ein Vorgang (Vorbild) des gemainen volckhs sein soll"; diese Gesellschaft hieß nach dem von ihr erwählten Patron die St, Christophsgesellschaft und setzte sich ans den Edlen der „Fnrstenthumb Steir, Kernndten vnnd Crain" zusammcn, „ein yeder in dieser geselschafft" — hieß es in dem bezüglichen Aufrufe — „mag ain oder iner man Frawen oder Iunckfrawen von Adel vnuerleymbt darein-nemen." Es wurde darauf eine „Ordnung" (eine Art Statuten) entworfen und ddto, 22, Juni 1517 in Druck gelegt. Nach derselben muhte jeder Aufzunehmende „an ains gcsworen Aidstat geloben", die darin aufgesetzten Punkte zu halten, St. Christophs Bild „an ainer Khetcn oder schnuer am Hals" zu tragen, nie „bey gottcs-leichnam, Marter. Bluet" lc. zu schwören oder zu fluchen, nie jemandem zuzutrinken, noch „yemants zuetrinthens anmuetten", falls er jemanden zutrinken sieht, es der Gesellschaft anzeigen, auch seine Dienerschaft von dergleichen Unsitten abhalten. Wer Einen der angedeuteten Punkte übertrat, der muhte eine Strafe zahlen, die bis zu einem „gulden Reiuisch" stieg. Wer sechsmal in einem Monate sinchte, wurde ganz aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laib.Zeitung.") Berlin, 9. Jänner. Dem Bundesrathe ging vom Reichskanzler ein Gesetzentwurf betreffs Strafgewalt des Reichstages über Reichstagsmitglieder zu. Die Strafgewalt würde von einem zehngliedrigen Ausschüsse ausgeübt, welcher auf Verweis vor versammeltem Hause, auf Verpflichtung zur Abbitte, auf Ausschließung für die ganze Legislaturperiode, auf Verlust der Wählbarkeit zum Reichstage erkennen kann. Paris, 9. Jänner. „Havas"-Meldung: Heute erlischt die der tunesischen Regierung gestellte Frist zur Beantwortung der französischen Note. Cagliari, 9. Jänner. „Avvenire Sardegna" meldet: Der französische Konsul in Tunis übertrug seine Functionen dem spanischen Konsul; die Situation wird als ernst betrachtet. London, 9. Jänner. Lord Veaconsfield ist gänzlich wieder hergestellt und nahm seine amtliche Thätigkeit wieder auf. __________ Prag, 8. Jänner. Se. k. und k. Hoheit der Kronprinz besuchte gestern abends den Ball der adeligen Societät und nahm heute seine dienstlichen Func-tionen beim Regimente Ziemiecti auf. — Die Kundgebungen gegen Schönerer seitens der deutsch«böhmi-schen Gemeinden dauern fort. — „Narodni Listy" plaidieren für den Ausgleich zwifchen den Czechen und Deutschen auf gleicher Grundlage wie der Ausgleich zwischen Kroazien und Ungarn. Pest, 8. Jänner. Der „Pester Korrespondenz" wird aus Wien telegrafiert: In der heute mittags abgehaltenen Sitzung des Bank-Schiedsgerichtes wurde, wie wir bereits voraus signalisierten, für dieses Jahr Ritter v. Schmerling zum Präsidenten gewählt, während nächstes Jahr im Sinne der im Bantstatute geforderten Parität eine hervorragende Persönlichkeit der ungarischen Iudicatur das Präsidium übernehmen wird. Serajewo, 2. Jänner. (N. fr. Pr.) Die Re« patriiernng der nach Serbien geflüchteten und seit drei Jahren im Uschizaer Kreise sich aufhaltenden christlichen bosnischen Flüchtlinge erfolgt diesertage durch das Stationskommando Visegrad, an welches sich die Flüchtlinge mit der Bitte um die Erlaubnis zur Rückkehr in die Heimat wendeten. An jenen Orlen, wo dieselben zuständig sind, werden Lokalkommissionen gebildet, welche die Regelung der Pachtverhältnisse zwischen den Grundherren und den rückkehrenden Grundholden vorzunehmen haben. Die Vertrüge müssen auf Grund der Verordnung vom 14. Sefer 127l> schriftlich abgeschlossen werden. Arolsen. 7. Jänner. Die Vermälung des Königs der Niederlande mit der Prinzessin Emma von Waldeck hat heute um halb 7 Uhr abends in sehr feierlicher Weise stattgefunden. Als Trauzeugen fungierten der Herzog von Sachsen - Coburg und Prinz Wilhelm von Württemberg. St. Petersburg, 8. Jänner. Die „Agence russe' erklärt das Telegramm des „Newyork-Herald" bezüglich des Emirs von Afghanistan für richtig, die Nachricht jedoch von der Anwesenheit seiner Truppen auf russischem Boden sei falsch. Keine Truppen begleiten den Emir, der die Verwaltung des Landes seinem Sohne überlassen zn haben scheint. Konstantinopel, 8. Jänner. (Frdbl.) Die Pforte inacht Hussein Pascha den Vurwmf, daß er gegen die Albanesen nicht energisch genug aufgetreten fei. Derselbe erhielt neuerdings die kategorischesten Instructions, nm die Mitglieder der Liga aufzuklären, daß der Sultan unter keiner Bedingung cinc Unterstützung des Widerstandes der Bewohner von Pod-goriza und Spuz gegen die Abtretung an Montenegro dulden werde. Telegrafischer Wechselkurs. vom 9. Jänner. Papier-Rente »»2 15». — Silber »Rente 6535. — Gold iNente 74 , — 1860er Staats-Anlehen 115 50. — Banl-Nctien 789. — Kredit - Actien 225 .".0, — London IIS 50. - Silber 100—. K. t Münz-Dulaten 5 51. — 20 - Franken - Stücke 9 32. Wien. 9. Jänner, 2'/, Uhr nachmittags. (Tchll'hkurse.) Kreditactien 225'20. 1860er Lose 115 75. 1864er Lose 141-75, österreichische Rente in Papier 62 l2. Staatsbcchu 250 75, Nordbahu 208 75, 20 «Frankens» ,'lcke 932'/,. uuaar. K«d,lact>c» 21675. österreichische Francobans - — österreichische Anqlolianl 99 80. Lombarden 67 50, Nmonbant 63 25. Llaudacticn 5U4 —, türkische Lose 20 50, Lommniial'Aulehcn 90 30. Eayptlsche — Goldreute 74 - , ungarische Golorente —'^- Gehalten. Kaudel und Wlkswirtljschaftliches. Verlosungen. Lose der Stadt Trieft. Bei der am 2. d. in Trieft vor-genommenen 19. Verlosung fiel der Haupttreffer mit 10,000 fl. auf Nr. 3615; ferner gewannen je 1000 fl.: Nr. 6344 und 19183; je 200 fl.: Nr. 1929 8499 14398 15774 und 18506 Lose der Stadt Kratau. Bei der am 2. b. in Kralau vor» genommenen 20. Verlosung fiel der Haupttreffer mit 30,000 sl. auf Nr. 63566 und der zweite Treffer mit 3000 fl. auf Nr. 52957; ferner gewannen ie 500 fl. Nr. 11864 und 53488. Donauregulierungs Anleihe. Bei der am 8, d. M. vorgenommenen zehnten Auslosung wurden nachstehende Obligationen gezogen, und zwar rückzahlbar mit dem Betrage von 1000 fl. ö. W.: Nr. 18« 597 88» 914 1228 1249 1508 1577 2019 2258 2512 2610 2923 2955 2987 3252 3278 3286 3362 3441 354« 4024 4102 4194 4238 4553 4628 4634 4635 4640 4694 4695 4803 4844 4874 4911 4997 4998 5017 5047 5246 537l 5431 und 5841 ; mit dem Betrage von UX) fl.: Nr, 12 87 233 329 340 516 530 777 857 1184 1584 1625 1765 1842 1910 2069 2079 2243 2339 2349 2376 2828 3040 3052 3197 3256 3372 3594 3612 3926 4024 4175 4290 4320 4591 4614 4708 4766 4802 und 4940. Die Niickzahlung der vorbezeich netcn Obligationen erfolgt vom 1, Juli 1879 angefangen bei der Kasse des Donauregulierungsfonds in Wien. Der letzte Wochenausweis der k. l. priv. österreichisch ungarischen Bank weist im Verhältnisse zu dem der Vorwoche fol gende Veränderungen aus: Metallschatz fl. 153 860^72 «u nähme fl.2.05<67?, iil Metall zahlbare Wechsel fl. l 1,549.570 Zunahme fl.27 740; escomvtiertc Wechsel und Effekten Gulden 1«9.181,7?5, Abnahme fl. 5.267,205; Darlehen gegen Hand> Pfand fl. 32.018,700, Zunahme fl, 1.785,30»; Forderung aus der lommissionsweisen Besorgung des PartialHypothelar-An- weisungengeschastes sl......, Abnahme sl......; Staats» noten fl. 1.601,3l9, Zunahme sl.4,!<:«,682 ; Hypothekardarlehen sl, 106,010.492. Abnahme fl, 25.632; börsenmäsüg angekaufte Pfandbriefe der ö. u. Bank sl. 2.835,855. Abnahme Gulden 128,359; Effekten des Reservefonds fl, I2.220,3<)5, Zunahme fl, 184,!»55; Aailknotciiumlaus sl. 283.799.000, Zunahme Gulden 3.560,65)0; Giro-Einlagen fl. 1,195.489, gunahme fl. 911.400: Pfandbriefe im Umlaufe sl. 105.264,470. Zunahme fl. 9,000. Verstorbene. Den 9. Jänner. Lcopoldinc Schcga, Südbahn-Condm- i teurs'Tochter, 2 I. 2 M., Petcröstraßc Nr 21, Keuchhusten. l Im Zivilspitale ^ vom 21. bis 31. Dezember 1878. « Den 21.: Maria Iammtar. Bahnluächirrssrau, 2« I , Scp< » ticämie; den 2?.: Georg Subelj, Äctllcr, 60 I., mm-idmi«!^ lMktiitt o»t; Gertraud Gcrkman, Inwohnerin, 46 I., Kachexir. — Maria Kauött, Dienslbotcnkind, 4 I,, (>iltln-rll. mt.«8tin. Angekommene Fremde. Am 9. Jänner. Hotel Stadt Wien. Sachse und Arnstein, Kaufm,, Wien. — v. Zaschtcndors, Untertrain. — Margetil, k. l. Professor, (5attaro. Hotel Europa. Smola, Trieft. — Weiß. Sissel. Hotel Elefant. Mihek'n'. Kausm,, Sanor. — Slube, Reisender, Marburg, - Kraus;. Ingenieur. Nndaprst. — Streiz, Stc^ Uouschef, Rcichcubura -^ Albrecht. Kaufm., und Lotter, l f, Oberlicutenant, Graz. — Moschner s. Frau. Littai. - Bu-kovec, Pfarrer, Tarvis. - Lohr, Kaufm., Wien. — Endler, Reis., Gablonz. ^ Varon Schweiger v. Lcrchcnfcld, Cilli. Vaienscher Hof. Koschier, Trieft. — Venigar, Kaufm., Trieft, - Grilc. Kaufm., Wat,ch. Mohren. Strefel. Podobuik und Trco. Lack. — halrajsek, Ober bürg. — Smola und Strukelj. Kraiuburg. — Schneider s. Familie, und Mayer. Wien. Theater. Heute (ungerader Tag)- Ja, so sind wir! Lustspiel iu ___________ 4 Auszügen von Julius Rosen. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. n ZL'5 A « « «» "/üL « 'Z W N « N W ^^Ü.Mg. 728-04 "^50 "^fchwäch^s' bewölkt > . s,,,^ 9. 2 „ N, 727 99 — 5 6 O. schwach Schnee 'V" 3 „ Ab. 727 42 6 0 NO. mähig Schnee ^"" Abends Schneegestöber mit NO., tagsüber Tchneefall. Das Tagcsmittel der Teinperatur — 5 »", um 3 3» unter dem Nor» male._______________________ Verantwortlicher Redacteur: Otto mar Vamberg. 33l)l'^Nl^llU)!. Wien, 8. Jänner. (1 Uhr.) Sehr fest in ihrer Gesammttendenz, kauflustig für Anlagewerthe, entwickelte die Börse doch nur wenig speculative Thätigkeit. «elb Ware Papierrente........ 6215 62 25 Eilberrcnte........ 63 35 63 40 Goldrmte......... "" " ^ Lose 183? . .... 316— 318 - '' 1854 ....... 10875 10925 5 I860........ 115 70 115 90 . 1360 (zu 100 fl.) . . . 125— 12525 " 1864 . . . ... . . 14150 14175 Ung. Prämien.Anl..... 80 25 80 50 lkredit.L.......... 16025 16075 Nudolss-2......... 1550 16 - Pramicnaul. der Stadt Wien 90 40 90'60 Nonau-Rcgulieruugs'Lose . . 10480 105 — Domänen»Pfandbriefe . . . 143— 143 50 Oesterr. Schatzscheine 1881 rück« zahlbar......... 98-. 98 50 Oestcrr. Tchahschcinc 1882 rückz. 97- 97 50 Ungarische Goldrente .... 8455 8465 Unaarische OisenbahN'Anleihe . 101 25 101 50 Ungarische Eisenbahn-Anleihe, Cumulatiustückc...... 9960 9990 Ungarische Schatzanw. vom I 1874.......... 116 25 ll67t> slnlehen der Oladtgemeinde ^'-en iu V, V...... 9550 96 - «elb Waie Vrnndentlaftungs Dbllgatisnen. Vöhmen.......101 — 102^, Niederösterreich......10425 10475 Galizicn.......8430 8480 Siebenbüraen.......73 75 75 25 Temeser Vanat .... 75 25 76 ~ Ungarn..........7925 80 25 Actlen von Vanlen. «selb llvare Anglo«österr. Bank ... . 100'- 10025 Kreditanstalt ....... 224 50 224 75 Depositenbank....... igi 162- Kreditanstalt, uugar. .... 216 50 21675 Nationalbaiit....... 788 — 790 - Unionbauk ........ 6g-25 6850 Verkchrsbank....... 105— 10550 Wiener Bankverein..... 108 25 108 50 «lctien von Iraubvsrt Nnterneh mungen <»«ld waic Alföld-Vahn .......117 75 118 25 Douau-Dampfschisf.'Gesellschaft 500- 501--Elisabeth-Westbahn.....160 - 160 50 W«e Ferdinands-Nordbahn . . 2090-2100 — Frllnz'Ioseuh'Gahn .... 12850 »29 Galizische Karl. Ludwig. Bahn 23175 2^2 Kaschau-Oderberger Nahn . . 102 — l02 25 Lembcrg-Czernowiher Bahu . 123 75 !24 — Lloyd ' Gesellschaft.....591 — 592 ~ Oefterr. Nordwestbahn . . . 11150 112 - Rudolss-Äahn.......N7 - 117 50 Staatsbahn........250— 250 50 Südbahn.........6750 68 - Theiß-Bahn........18575 18625 Ungar,-gllliz, Verbindungsbahn «<: 82 50 Ungarische Noroostbahn . . . 116 50 l17 — Wiener Tramway'Gcsellsch. . 166 50 167- Pfandbriefe. Allg.öst. Vodenkreditanst.(i.Gd.) 110 75 111 „ „ „ (iA.-V.) 95- 95-25 Natiunalbank....... 99 75 100- Ung. Äodcnkrcdit»Inst. (N..V.) 94 75 95 25 Prisritiits-Dbllaatlsnen. Elisabeth.A. 1. Em.....92 50 92 75 Fcrd.-Nordb. in Silber , . . 103-50 104'— ^ill»z-Ioscvl,.Äalm ... 8480 85 — «selb wais Gal. Karl.Ludwig'A,. 1. Em. 100 - 100 50 Oestcrr. Nordwe,l»Äal»n . . 8490 8,', 10 Sicbcnbiirgcr Nahu .... 6375 64— Ztaatsbahn 1. Em , , . . 15825 15875 Südbahn »3«/,...... 10950 «10 . ü«/«...... 9? - —' . Devisen. Aus deutsche Plätze..... 56 90 57 10 London, kurze Sicht .... 11675 lI665 London, lauge Sicht .... 1l675 II685 Puris.......... 4630 4635 «eldssrten. Dukaten .... 5 fl. 54 kr. 5 fl. 55 kr. Napolconsd'or . s» 32'/,.. 9 „ 33 . Deutsche Reichs- banknote». . . 5? « 55 „ 5? „ 65 . Hllberguldcn , . 100 „ ., l00 „ — . Kraiuische Grundentlastungs^Obligationcu, Lrivalülisirrunss! Mpsi, »150. Ware —-— Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papicrrente 6215 bis 62-25. Silberreute 63 35 bis 63 45. Goldrente 74 10 bis 74 20. Kredit 224 50 bis 224 60. Anglo 1« 0 - bis 100 25. London N6-55 bis 11685. Napoleons 8 32'/, bis 9 33. Silber 100— bis 100' .