Christlich bedencken/ -Hhvnywicftrnciir jglicher Lßrist / die Ronen tznd Gecken/ auch allerlei) öffentliche Ir- thumen vnd Religionstreitte/beide von Rechts wegen / vnd auch mit der Hat/ zu rich- tenvndzuanakhematiziren/ schüldig sey. Mer etlicher EpicurischenTßeo logen vnd Llam-tttett fttrgeben/als sotten die Leien nicht schüldig sein/ öffentliche Ketzereien zu verdammen. Pnd zur nötige« Sermanung, an alle Lhristen / anch itzt alle schwe¬ bende Setten vnd Corruptelnzu rich¬ ten/ vnd weder dicselbigen zu streikten» Gampt einer Vorrede O. LMaciGpangenberH. ANNS 1562. Z427S8 Morrcdc. An die Lßrwirdkgen bnd wolge- lerten/ Germ M. Lpriacum Dpangen- berg/ vnd Herrn M. Zachariam Prctorium/ beide krewe Diener Ihesu Christi/vnd seiner Kirchen / in der löblichen Graffschafft Manofelt. Je Verheissung vnsem ersten ^ÄO^^WEltem im Paradis gegeben/ SN FÄHwird nicht vnbillich / als für Christlicher Beli- ^^^^giongehalten/vnd möchtauch wol ein vnausschöpfflicher Brun Göttli¬ cher Weisheit gerhümet vnd gepreiset wer¬ den. Es wird zwar darin die ganeze form vnd wesen des Beichs Lhristiabgemalet/ vnd für die äugen gestelt/Älber vnter an¬ dern dasamkleresten gemelt vnd ausge- druckt/das wie zwischen Lhristovnd Ga- ttzan/alsGeubtkönigen/ist/also müsse auch zwischen beider Damen vndgeschwornen Vnterthanen / eine vnauffhörliche feind- schafft/krieg vnd ssreit/bis zum endegegen wertiger Welt sein vnd beharren, äas demnach nu nicht möglich sein kan/das die rechte Ltzristliche Gemeine vnd Gespsns A ij Lhri- Vorrede. Lhrrsti/mitdem Haussen vnd Braut des Gathans/ köne/ viel weniger solle/vm- ei¬ nigen punct/was die Religion vndGeelen seligkeit -etrifft/in eine Vergleichung vnd friedestand tretten. Wiewola-er erliche falsche vnd faule glieder derselbigen/sol¬ ches fass zu allen Zeiten / sonderlich in ge- fehvlichen sichtungen / listig vnd schedlich sich vneerstanden/gerhan vnd noch rhun. Go hats doch mit der waren Kirchen die Meinung nicht/ Golte auch diesel-ige die¬ ser Nachrede -illich entnomen werden. Weiter vnd v-er das / weil auch ein fg/ lichs (eil der feinden vnd Heuhtsachern/ den durch not gezwungenen -rauch zu ha -en pfleget/das es zu erhaltung vndaus- -reittung seines Reichs vird Namens/ die allermecheigste krasse vnd macht ansetzet/ Vnd a-er Irthumen/ Ketzereien vnd Ge¬ rten des Gathans/ der allersterckestekrie- gestzauffen wider vnsere Religion sind/ wie solches in der erfarung zu sehen. Go kan ein feder -ald vnd nur leichelich schlief sen/wie fast zu allen zeiten(sonderlich weK die krafft der Kirchen am sterckesten ) der Gattzan/die lie-eBraut Lhristi/durch die¬ se seine macht der Gerten pflege zu-estreie ten. Vorrede. ten / Md wie jm dagegen die Kirchen mit bekentnis der warheit/vnd Widerlegung der lügen begegnen müsse. M derhalben auch vnmöglich/das nicht Rotten vnd Ge- cten sein vnd streitten/wider die Gemei¬ ne / so die warheit rein hat vnd bekennen. LSie solche der heilige Paulus klar thut bezeugen/ M müssenLspricht er ) Rotten vnter euch sein / auff das die so rechtschaf¬ fen sind/offenbar-nter euch werden. Wiewol aber Gott in seiner Göttlichen weisheit/solchs alles weislich vorgesehen/ vnd die vnuersönliche feindschafft/aus vie¬ len vrsachen/als nemlich vmb seiner ehre/ seines reichs vn seiner lieben Christen ver Mehrung vnd erhaltung willen geseczt/vn bestetigt Hat/Auch der Widerpart/ Gachan mit allen seinen gliedern / darob fest noch Helt. Go finds sich doch/leider / in vnd be- dem Haussen so sich Lhrrsti rhümen/in¬ nerhalb der maur der stad Kierusalem/die se schendliche/verrettzerische vnd Mariotr sche vntrewe/das fr viel/vnd zwar von den gelertesten vnd gewaltigsten/zum teil ent¬ weder nichts wider die Gecten warhafftig streitten/oder auch wol vnterm hütlin mit den Gectarien spielen/vnd also des (eufels N iij Reich Vorrede. Bleich heimlich Helffen fortschieben. teil so vnachtsam sind/ vn ein so grosses ver trawen auffden Gathan vnd seine schwer- mereien haben / das sie der zuuersicht sind/ dieselbigen können wol / entweder frep in der gemein sein vnd schweben / oder fa mit eim schein derAmnistien bedeckt/rhuelich Hin vn her schleichen. Kum teil endlich/las sen sich jr viel/ sonderlich ftziger zeit/ nicht an jrem eignem verretherischen gemüt er- settigen/faren tzeraus/wsllen noch andere bereden/sich für dem gifftigen saurteig der Lorrupteln nichts fürznsehen/viel weni¬ ger dawider mit Lebet vnd bekenrnis zu kempffen.Diss greulich vbelvnd erschreck lich vngewitter pflegt zwar/ in Politijs mercklichen schaden zu thun / Aber in der Christenheit ists so viel schedlicher / so weit das reich Lhristi dem weltlichen kan billich vorgesetzt werden. Eö möchtim ntt ein Christlich gemüt nicht vnbillich grss wunder darob nemen/ vnd nachforschen/woher doch diesegrewli- che plag sten vrsprung habeEber worümb es Lott lest geschehen/ tönen wir aus dem oben gesetztem Gpruch Pauli leichtlich ab neme.ES redet auch der liebe Gimeon von solchem wesen vn cribration sehr weislich/ Vorrede. vnd spricht endlich/das solche alles furnem lichdarümvgeschehe/vnd sich solche aler- men in der Kirchen begehen / auff das vie¬ ler hertzen gedancken kund vnd offener werden/Mmlich/LZstte/der Kirchen/ vnd der»gantzen Welt/ Welchs dan auchvns Lhristen zu wissen hoch von nöten thut. Senn wenn alles Ml ist/vnd keine Hitz vnd Verfolgung vnd Gecken ist/so weis man schier nicht wer Lhristen vndVnchri sten sind / allerlei hudelmansgesinde rhü- mec sich des Euangelions/ jderman wil bü cher schreiven / vnd summa alles in einen Gamaritischen klumpen gerache/Aast wie im Winter allerleien Materien / oder wie die Phisrci sagen / »ereroZenea, vber einan¬ der gefrier»/ vnd ein vnnutzer Qiobus wer- den/aber wen dieGonne mit jrer Hitz kom¬ met/ so (reibet sie den klumpen / vnd schaf¬ fet/das sich die ttomoZenes, die materi ei¬ ner art /ein jedes auff sein ort versamle rc. Ach weis mich auch noch zuerinnern / das Vnlangst/ein sehrgelerter Mann/gesagt/ vnd ist an jhm felbs war / das SGLA die¬ ses lest auch darümb geschehen / damit die Kirchen vnd alle Lhristen erkennen mö- gen/das sie nichtgeschützt/regiert vn erhal ten Vorrede. een werden/vsn vnd durch menschliche ge- ivald vnd Weisheit / von diesem Mrsten/ oder jenem Hochgelarten/sondern allein von Lhristo dem König des Berges Aon. Vnd dieser dingen hat zu allen zeiten die kirche viel merckliche exempel gehabt/ so Haben wirs zur zeit des Interims vnd Adiaphorn auch erfaren/wie da» im welt¬ lichen streit/beK dem tzochberümbten löbli¬ chen Lhürfürsten/Ishans Friedrichen rc. sich dergleichen eines zugetragen/damit je¬ nes Geistlich desto ansehenlicher würde. Wber dis aber sind andere vnd mehr ei- aendlichere vrsachen / Äs des Gachaus ge- wald vnd list/ menstbli che klugheit(die al¬ les nach jhrersteischlichen wagepensiren/ vnd als einer Lchbien Regel richten wil/ weil sie sich an der einfalt der Religion er- 7 gerodet alten Adams furcht für deLreu- tze. Gumma das man Sott nicht mehr lie¬ bet denn die Menschen/vnd das man ewige Geistliche dinge/nicht wie gebürlichen/ den fleischlichen zeitlichen kan fürseczen. Aber es ist -nser furnemen nicht / die¬ ses weiter vnd nach der lenge zu handeln/ Hab aber darümb furnemlich/ de vrsprung meiner rede hieuon nemen wollen/auff das Vorrede. das ich zugleich/beide der Leser hertzen an, regen/vnd auch mir/zu nachfolgendem Han del / einen bequemen zutrit vnd eingang vorbereiten köndte. Damit ich nu die Vorrede volbringe vnd beschliesse/ mus ich kürzlich anzeigen/wor ümb ich diese meine geringe arbeit/euch lie -en wolgelertenKerrn hab zuschreibe wol- len/Nemlich darüm/das weil jr für vielen andern / ein reche trewesMd Lhristliches Hertz zur warheit Lhristi/wider alle itzt schwebende Gecten/habet/ich euch darümb billich ehre/v6 deshalben vrsach suche/mer nes^gemüts vn liebe anzeigung E.E. kund zu machen / Gonderlich aber hat mich zur dedicaeion beweget diss/ das ich gehoffe/ir würdet durch dis mein schreibe desto mehr erhitzt/ die warheit / wie ihr rhümlich vnd nützlich angefangen/hinfort zu verfechten. Es sind klegliche zeit/vnd werden on zweif fel allererst grewlicher vnd femerlicher fsl gen/ Vn wie hat es Gathan imgewündsch ter machen können/denn das er aus den Predigern etliche zu verfürern vnd Patro nen der Lorrupteln / viel zu stumm Gum dengemachet.Kum teil die jenigen/so bijz- her die liebe warheit zum tod verteidingr/ B fast Vorrede. fast dergantze welt(nach dem spruch Lhri- str / Zrlli8 oäio ommdug Iiommibus ) verhaffet gemacht. teil etliche / in solche verre- eher verkeret/ das sie öffentlich dürsten den Christen rachen/sich vmb die Religion- streittevndirchumen nichts anzunemen. G famer/Darümb so sihet man/wie es not thut/das fr etliche trewe bestendige Rech¬ ter der Christlichen Kirchen auffwachen. Vnd ruffauch ich den lieben Sott an/ das er durch seine gnade verleihe/ das viel son¬ derliche diener des worts/durch diese mei¬ ne Gchrifft vnd vermanung/ zum streit wr der die itzt schwebenden Eeeten vnd Rot¬ ten/ erweckt mögen werden. Bitte endlich E.E.sie wollen mein Lhristlichs vnd ein- feltigesgemüt/gegen derselbigen gutwil¬ lig erkennen/ vnd dieser meiner schrifft/so sie der warheit gemeß/ trewe Patronen sein/ Amen. GebastianusKrellius Glauus. LI.Lpn'a- LöXLyriac.Spangenbtl^,. S) Eerch wie es m Krtegolettssten -er- des zum höchsten not ist / das man erstlich die Kreigsleuk/ beide Reuter vnd Fußkrechte/trew- lich ermane/vnd erinnere/das sie nicht nackend/blos vnd wehrlos sich in den Jug machen / sondern nach vermö- gen/ein jglichcr/sich mit seiner rüstung/ wehre/vnd was- fen/zur nokdutsst wol verware / vnd darnach im anzug/ auch nicht wetterwendisch werdc/noch zurück trette/vm^ kere/vnd dauon ziehe/sondern getrost vnd freidig fortfa- re/vnd bey dem Hellen Haussen sich verhalre.Auch letzlich aussder wache / im lager oder besatzung / seiner schantz/ stell vnd orts/mit vleissiger auffmerckung der losung/vK feldzeichens/sein/ vn anderer schaden zu verkomen krew lich warneme. Vnd das man fürs ander auch/wo es die not/ im sturm/ S chlachtcn/oder andern angrissenerfo- dert/die brüdcr anschreie / jrer huldung vnd pflicht erin- ncre/vcrmane/vnd anhalte/auch mit trummel/pftiffen/ trometen/ posaunen / vnd anderm feldgekümmel vnd ge- schrcy/ behcrtzt vnd freidig mache/ vnuerzagt Hinnein zu setzen/drein zu schlagen/tapsser hinan zu gehen/vnd leib/ blut/ vnd gut/ hals vnd bauch an den feind zu wagen/be- bcstendiglich auszuherren/ vn sich weder drewen noch gu te wort abwendig machen/noch flüchtig zu werden/ oder die wehre von sich zu werssen bewegen lassen. Eben also wil beides auch von nöten sein/in dem Geistliche kampff vnd kriege/den wir gleubigen/vnd rechtschaffne bekener der warheit/vnterdem Blutfehnlin vnsers grosmechtig sten hcrrn/des Königs der chren/wider den -Teufel/welt/ Eyrannen vnd Ketzer ausstehen müssen. Da mus man diessoldneridcs Herßogen von Bethlehem/ die gleubigcn Christcn/beide hohes vnd niderstandes/erinnern vn ver- manen/das sie ja nicht blos / one den Helm des Heils/ mit E> ij vnbes D-neöe. vnbedeckkem heubt/nach jrem gutdüncken/one dm krebs vnd pantzer der Gerechtigkeit/mit blosser brust böses ge- wissens/ für jederman barfuss/vnd loss gegürtet/sich cm den feind machen/one schwerd vnd schrld/sondern das sie nach der lcre des H. Pauli / jhre lenden vmbgürken mit warheit/vnd ungezogen sein mit dem krebs dergerechtig keit / darzu gestieffett an süssen / mit dem Euangelio des frr'edes.Darnach das sie für allen dingen crgreiffen/den schilt des glanbens/vnd nemen den Helm des heils/auch zu beiden feusten fassen/das schwerd des Geists/ welches ist das wort Gotkee/Als dan folget weiter die erinerung an solche gerüstet vnd wol gewapnct Christen/das sie im glauben vnd reiner crkentnis bcstendig bleiben/ vn nicht in creutz vnd leiden abfallen/noch sich das böse vngcstüm me wetter/bcwegen lassen/ widerümb in die alte schue zu tretken/nach Egypten vmbzukerc/ gen Jericho hinab zu steigcn/odcr in Adams garten sich zu verstccken/sondcrn den angefangenen guten lauffwol zu vollenden/vnd bey dem heufflin Christi zu beharren/vn das sie auch wacker vnd munter sind / in betrachkung/ wie der Teufel gleich als ein brüllender Lewe vmbhcr gehet/ vnd versuchet/ob er jemands finde/ den er verfchlinge/derhalbe auffsehens allenthalben von Nöten / das ein jglicher seines standes vnd beruffs/ vnd vergaben/ so jm Gott darzu verliehen/ beincbendem aufferlegten befehel/vnd aller Atkickeldes glaubens bekentnis wol warneme/ für sich selbst fursich- tig sey / vnd auch andere für Irthumb vnd verfelschung warne.Hierauffsol dan fürs ander auch folge/das man die lieben Kcmpffer Christi mit predigen/ keren/ vermag nen/anhalten/schreien vnd schreiben/ auch reitze vnd er- r'nncre/mit den falschen brüdern/Secten/Rotten/vn ver felschern der Rcligion/keine gemeinschafft zu haben/son dem denselben zu widersprechen mit Gottes Wort/jhre Argu- M.GpangetiöerH. Argument dawider zu schlagen vnd zu verdamm / vnd jnen nichts recht sein laffen/gleich zugehen/nicht jre fal¬ sche opinionen Helffen beschönen / bementeln / vnd zum besten deuten/sondern dürre vnd rund heraus sagen/ wie der handel an jm selbst gelegen/ sich auch nicht jren gros¬ sen anhang/ vermeinte weisheit/g'eschickligkeit/kunst vn verstand/noch jhre gute wort oder bedrcwung/ bewegen laffen/zu jren verfelschungen still zu schweigen/ sondern den ernst mit Göttlicher widersprechung gege sie gebrau chen / der sich in solchen hohen wichtigen Rcligions fa¬ chen vnd Artickeln/der Seelen seligkeit belangend/ gebü ren wil.Dieses haben die licbenVeker im anfang der kir chen wol betrachtet/ vnd derhalben in solchen stücken al¬ lenthalben / als die krewen Heubtleuk / Befelchshaber/ Fehnrich/Leukenanten/vnd «Trabanten vnsers HErrn Christi/jr ampt trewlich vnd vlciffig verrichkct/selbst wol gekempfft/vnd andere auch Ritterlich zu fechten verma- net- Dieweil dan in diesen letzten vnd fehrlichen zelten/ die feinde vnserer Religion nicht allein von aussen / vns mit Tpranney anfechkcn vnd verfolgcn/Sondern auch der teufel vnter vns seine Rotten vn Sccten/ vnd solchs vnter einem gleissenden schein sendet vnd erwecket/wil sich allerding gebären / das man solche nicht verachte/ vnd geringschetzig in wind hinschlage/vncwie leider viel thumalso gedencke.Was gehet michs an wer recht oder vnrecht habüch verstehe es nicht/gebüret mir auch nicht etwas dawider zu reden etc.Sondern ein jglicher Christ wes stands er auch ist/sok erstlich seins glaubens vnd Re ligion guten gründ haben/darnach aus dem heiligen Ca techismo / vnd der Predigt des Göttlichen Werks so viel gelernet habcn/das er einem andern auff sein beger/ gu¬ ten bericht/vnd rechenschafft seins glaubens gcbcn/vnd den widerwerkigen jre falsch angezogene opinionen/vnd B iij Gott- Vorrede Gottlose Lere verlegen /vnd verwerffen könne / vnd im fall/ das solches einem jcderman / mit scharffen vnd ge¬ tanen Disputationen zu thun / vnd die Sophistischen Argument der Gecken auffzulösen nicht wol möglich/ Sollen doch alle Christgleubige hertzcn / der falschen Lere / mit klaren Hellen Sprüchen vnd Zeugnissen der Schnffk zu widersprechen / vnd das was vnrechtist/ zu vermeiden/ auch andere dafür zu warnen/ sich schül- dig vnd pflichtig erkennen / vnd sich darzu mit vleissiger auffmerckungvnd bewarung Göttliches Worts gefas¬ st machen / vnd schaffen offtmals solche guthertzige Christen/ mit jrer einfältigen Glaubens bekenrnis/ vnd Excmpel mehr nutz / denn etliche Hochgelarken mit jren weitleufftigen Disputationibus. M sich aber jtziger zeit der vnrath findet / das etli¬ che Theologen/die furwar eins teils/noch selbst nicht eigendlich bey jnen beschlossen haben / wo bey sie endlich zu bleiben bedacht / sich öffentlich hören vnd vernemen taffen / das den gleubigen Leien/ ja auch den gleubigen gelarten vnd Predigern/ so nicht Dockores noch grosse Superintendenten sind / keins weges gebüre / ja auch nicht gestattet werden solle / von den Rotten / Gecken/ vnd jtzt schwebende Rcligionsstreiktcn / nach Gottes wort zurichten oder zu urteilen / viel wcniger den einen teil zu verdammen. Wie dan dieselbigen wunderlichen Philosophi / mit jhrer zusammen geflickten / vnd mit menschlicher vernunffk gutdüncken gespickten Lheolo- gia/fur grosser weisheit/schier nicht wissen/was sie doch newes / oder auch alt schimlichs auff die ban dringen wollen.So ists hoch zeit/vnd erfoderts die cufferste not/ vnd Christliche liebe/ das man gegen solche sichere Gei- fter/vnd fleischliche Theologen/ die einseitigen aus Gok tes wort/eines besseren/ vnd was jnen in solche fellen zu thun - . MGPMMHevA. chun zustehe vnd gebäre / zum trewlichsten vnttmclM Derhalben ich dan auch lenger dan für zweien jaren be- wegt ward / hicuon cm klcins Büchlin in Druck zu ge¬ ben. Des -Titel also lautet. Etliche hohe vnd wichtige vrsachen / wor- ümb ein jglichcr Christ/ wes standcs er auch ist/schüldig vnd pflichtig sey/ zu jeder zeit / sonderlich aber jtzt/ seines Glaubens vnd Lere öffentlich bckentnis zu thun/ mündlich/vnd da ers vermag auch Schrifftlich. Als mir nu auch folgende büchlin zukommen vnd zugestclt worden / darinnen des andern stücks gedacht/ vnd daflelbige mit vleis vnd gutem gründe gehandelt wird/das ein jeder Christ neben seiner bckentnis auch schuldig sey/den Rotten vnd Secken/vnd also aller ver- felschung der Lere zuwidersprechen / habe ichs bcyneben andern meinen geliebten Mitarbeitern am Wort/für gut/nütz/vnd auch not angesehen/ daflelbige in Druck zu geben / vnd also menniglich mit zu teilen / Des verhof- fens/ es solle damit vielen gedienet werden. Das es aber nicht allen wird gefallen/sichtet mich nicht gros an/ Denn ich auch nicht darauffbestalt / das ichs einem je¬ den / wie ers gerne hette / machen solle / vnd hake auch zwar für mir keiner gekunt / wird auch wol nach mir al¬ so verbleiben. Christliche hertzen vnd gemüter/pflegen cancköe,das ist redlich vnd auffrichtig/von anderer teu¬ re arbeit zu vrteilen/sehen dahin/das die fache an jr selbst gut/ vnd nicht bawfellig ist / vnd das die Meinung dahin gerichtet / wie Gotte seine ehre alleine / vnd der Kir¬ chen die Lere reine/vnd den glcubigen/ wes Stan¬ des sie sind / was ihnen CHRIS I VS besche¬ ret / gemeine/ bleibe. Die andern aber / so kein gut Ge¬ wissen haben / bedcncken dieser dinge keines / Karümb jncn Vorrede. jnen auch nichts gefallen mag/denn was sie selbs fttkge- benj dadurch sie vermeinen in ansehen vnd ehren zu kom men/Derhalben sie auch den Menschen zu gefallen/in die Thcologiam/ diethörichke Philosophin/ vernunfft/vnd weltlicher Weisheit gutdüncken mit einfürcn/vnd durch¬ einander vermischen/vnd also die Religion fchendlich ih¬ res gefallens verkenn/ vnd darnach alle/ die damit nicht stimmen / als störrige / eigensinnige / vnd auffrhürische köpffe/feinden/hassen vnd verdammen / auch nicht wol dulden noch leiden können/ vnd lctzlich in den vnsin gera then / das sie auch den seligen Luthern in denen stücken/ da ers mit snen nicht Helt / als einen Ketzer verdammen/ vnd vnuerholen sich vernemen lassen / Er habe in vielen dingen gesrret/vnd zu dem sich verwundern/das noch lcu te sind / die so viel vom Luther halten / das sic sich lieber vnd mehr nach desselben schrifften vnd verklcrunge rich¬ ten / denn nach anderer / weis nicht was/ wetterwendi¬ schen Theologen Meinungen. Aber las solche Flattergeister hinfaren/vnd bedenck rinjedcr/ welch ein edles kleinot/ vnd werde bcylage/vns der hertzliebe Man vnd holdselige Lerer/ D. Mark. Lu- ther/in seinen Schrifften gelassen habe/vnd brauche ein jglicher derselben/ in bekentnis reiner Lcre / vnd ernster/ stider/widersprechung/aller Halbhössler/vnd Wettcrha nen/Damik man nicht für solche heilsame Gottes gäbe/ in Verachtung oder mißbrauch derselben vndanckbar er¬ funden werde. Gott sihet wol eine zeiklangzu/wird aber gewißlich zu seiner zeit schwer rechenschafft fodern.Dar ümb sey gewarnet / wem seiner Seelen seligkeit lieb ist/ Itzt ist auffsehens am nökigsten.Gotk gebe vns allen gnade / seinen willen zucrkennen / zu lieben vnd zu vollbringen/durch Chri¬ stum/ Amen. Ob -Hbvnvwttftrncm Lbrrsi Genen bnd Zntznmbcn/ Herde äe iure Sc kaöio, von vcchta wtgttt/ vnd mit der chak/ richten vnd anathema- tiziren solle vnd möge» G ist meniAchen kund/ wie das jtzigcr bösen zeit nach / vnd wegen so vieler Setten vnd Cor- diese frage fast gemein/vnd auch von Gclerten in vnfcren Kirchen/ «uff vnd abe getrieben vnd gehandelt wird. Oh auch alle Thorsten sollen vnd mögen / dre Reli- gions streikte/vnd allerleien öffentliche Hrthumen / vrteilen vnd verdammen. Aufs welche frag/ werc zwar nicht so gar schweer/ oder auch gefehrlich/ recht vnd Christlich zu ankworken/auch sich in dem fall Gottseliglichen zu verhalten / wenn an¬ ders eine wäre furcht Gottes in vnscrn mrgen were/ vnd die rechte Richtschnur Gottlichs Worts / nicht der fleischlichen Weisheit Regel/hicrinnen gefolgt vnd ge¬ braucht würde/Aberweil die bosheit/welche allezeit mit eigensin Gott verachtet/ etliche Epicurische Lerer vnd Prosopolcpkcn/ das istansehcrdcrpersonen/besesscn/jh- ren verstand vnd Hertz cingenomen vnd verblendet/müs¬ sen wir/ leider/ so gar verkette/ja Epicurische vrkeil vnd Rathschlegc/ von vnd in so wichtigen sachen/allenthal- ben in der kirchen anhöreN/vnd mit grossem schaden des Reichs Christi in der that leider erfaren. C Denn Gb vttd wie fevtt/ Geceen M d Denn es sind etliche Lerer/ welche auch mit gcdruck ren Schrifften/diss vngerennpte Epicurische geschrcy/ in dergemein Gottes/vn vntcr die einfelkigen/on gründ erschallen lassen / das keines weges alle Christen mögen oder auch sollen / die Religion/ spalkung vnd Irthumen richten vnd schlichten. Vbcr die sind etliche/so gleichwol mehr schäm haben / welche der Setten vnd Cormptcln vrkheilung/entweder nur allein auff dieGelarten/oder ja aussden wenigsten keil der Christen Ziehen vn anbinden. Etliche sperren das maul noch weiter auff/ vnd sagen/ das dieeinfelkigenLeien allzumal/die ausserdem Predig - ampt sind / gantz vnd gar nicht schuldig sind / auch nicht sich mit dem geringsten cinerleien Religionstreitten an- Zunemen/noch sich damit bekümmern sollen / Sondern kep ihrem einfeltigen Catechismo bleiben/vnd sich die zenckischen Pfaffen mit den Schwermereien bemühen lassen/ one nachdencken vnd anzeigung/ob eine Lere mit jrem Catechismo streikte oder vbereinkome/ sollen solchs gleich gelten laffen/vnd nichts darZu sagen. Endlich vr- keilen andere anders / doch fast alle Vnchristlicher wei¬ se / Welche vngleicheit / ja viel mehr Gottlosigkeit / der -Opinionen/von den Propheten Zu Jerusalem herkom- menden/vnter andern grewlichen vbeln auch den Jam¬ mertals jren eigenen esse LL legibus conliitucis parebo , alh's Drchtttn-ett / zu richten vnö vrteilen» ^uibu8cun

uoc^ pLrnX colam, b^orum milli Olj telbe8 3^ conlcij sunro. Auff deutsch möchte Mans also geben. Ich wildle heiligen Waffen nicht besehen- den/nsch verlassen meinen beysteher/mit dem ich werde verordnet/Wil streikten für die Religion vnd Weltliche sachen/allein oder mit ander mehren / Das Vaterland wil ich nicht lassen in einem ergern stände/ sondern in einem bessern / als ichs bekommen. Ich wil allzeit der Dberkeit fursichtig gehorsamen / vnd den gesehen / so bestimpk sein / auch allen von der gemein angenommen satzungen. Vnd so semands ist/derdie Gesetz entweder zunichk machen/ oder denselbigen nicht vnkerthenig sein wolle/wil ichs nicht zugeben/sondern einsehen darin ha¬ ben / so wo! für mich selbst/ als mit andern vielen. Die VeterÜche Gottesdienst wil ich auch halten / dessen sollen mir die Götter gezeugen vnd ingedenck sein. Siehe lieber / was die armen vngleubigen Heiden/ so nichts von Gott vnd dem ewigen leben gewust/in sol¬ chen fellen/fur eine/wolt schier sagen/Goktscligere ord- nung gehalten / Pfü an vnsere schedliche nachtessigkeit/ Sölten wir nicht tausend mal mehr ein solchen ernst in vnserer Christlichen gemeinschaffk fürwcndeMDar- ümb / so möchte vns Christen einer auch wol jtzt gen A- thencda sie noch verhandelt) senden (Wie Gott im Ie- remia Heist die Juden / in die Insulen Chitim vnd Ke- dar ziehen/ vnd da sehen/ wie sie vber srcm Gottesdienst steiff halken) das wir von den armen Heiden lerneten/ wie wir vns in bewohnung vnd mehrung/desReichs vn fers Erlösers Christi/ gebürlich verhalten sollen. Aber -Ursache. Anj Es GH vnd wie fem / Teeeen vnd Es haben die alten Christlichen Lerer . Der ersten Kirchen / vbcr die massen fein gesagt / als die °ber- keit Mthtttnhett / M richten vnö vrteilen. krit hat? Auch nicht. Das so grosse Verfolgung ist/Dder man keinen zeitlichen fried hat? Viel weniger» Wor- ümb dan? Darümb/ das der meiste teil/nicht allein kei- nen tust zur warheit hat/ sondern noch vber das / mit be- gird allcrleien znuor tausendmal verfluchten Irthumen beyfelt/vnddie Gelcrken vnd Gcwaltigen/beidemit Ex- empel vnd lcre andere darzu rcitzcn.Abcr D ein gerech¬ tes vrteil Gottes kömpt darzu/ dervns weidlich allerley krefftige schwermercien zuschickt / vnd das endlich so grewliche Verwirrung vnd Vermischung der warheit vnd lügen geschehen / vnd wir zu letzt einen Samaritischen/ aus allen Setten gcschmidken klumpen werden haben müssen/ weil wir die liebe zur warheit nicht gehabt/auch den Setten nicht haben cintrechtiglich widerstehen wol len. Go haben wir nu biß anherMunAsanr/ wie ich nicht zweiffcl/,gehört/ vom ersten stücke der oben fürgelegken frag/vndhst nugewisvnd bcwisen/ das von Rechts wegen alle Christen schuldig sind/ vnd mögen al lerley öffentliche Irkhumen vnd Setten erkennen / vr¬ talen/ richten/ verbannen vnd anathematiziren. Denn ich bins gewis/ das die gründe vnd vrsachen bisher nach einander klar gesetzt/ so klar/ öffentlich/ vnd darümb vn- beweglich sind/ das ich/ als mir Gott heisse/ itzt nicht se¬ he / was doch möchte oder auch köndte warhafftig hiezu widerauffgebracht vnd gesetzt werden / viel weniger be- stehen.Darümb/an stak etlicher losen geringen furwürf- fen Widerlegung / möchte ich wol alhie mit den Christen beweinen / die grosse boshafftige blindhcit vnsercr Wi¬ dersacher/vnd auch daneben beklagen die scheden/so gleichwol die Christenheit von diesen erleiden mus. F iij Ach Gb vnd wie fevtt/ Gectett -nh Ach dtt elende Kirche/ wie mustu ft al¬ lezeit von deinen eigen doch vermeinten Dienern gepla gek werden / Es ist aber auch dein jammer vnd not desto gröffcr/das man solch vbcl nicht sehen/ viel weniger dem in der zeit zuuor kommen will Nu es tregt allwegen eine plage die andere am rücken/Aber D der grcwlichen vn- danckbarkcit dieser Epieurcr/ beide gegen Gott/ vnd vn- sere liebe Mutter die Kirchen/die mit ihrem Epicuri- schem maul / Gottes vttwandelbarcs Wort vnd Gesetz auffzubinden/vnd die einigkcit der gantzen Christenheit/ zu dieser sonst jemmerlichen zeit/trennen. Das/das sind mir nemlich die starcken posaun vnd alerman geschrey/ zu dem grewlichen vnd erschrecklichem Epieurischcn wescn/so kurtz für der letzten zukunfft in vollem schwang allenthalben gehen sol/wie dan solchs auch der Herr sel¬ bes? geweiffagek vnd verkündiget hät/Den last vns jtzk trewlich bitten/ das er ja nur sthier komme/ vnd vns er¬ löse / damit wir nicht auch mit der Gottlosen vnd argen Welt vcrfürt vnd verdampk werden» Lieber das du so kün magst sein/ wider so Helle warhcik zu streitten?Fürch siu dan nicht Gottes des Allmechtigen gericlM Ach das du bcdencken köndtcst / was für ein grausam ergcr- nie du anrichkest/das du auch zugleich mit erkennen vnd empfinden mochtest/wie in vielen mwhertzigcn Chri¬ sten du den heiligen Geist betrübest/wi! geschwcigcn/ das du den leidigen Leufel/seine Hcuptleut die Ketzer/ in jhrcr wüktcrey bekrefftigest/ Ia/so zu rcden/allcn Hel lischen Wolffen thür vnd fenstcr auffsperrcst/ nur nach jhrem wundsch in den Schaffstall Christi zu platzen/ vnd darin jhres gefallens zü rhumorcn. Allmcchtiger Gott / der wahnsinnigen verführer/wer treibet sie doch zu solchem vbel i Was haben fie doch fur freude darzrtt Was Mchtttnett/zu richten vnd vrteilen. Was für lüft / nutz oder gewinst/ bep solchem vnchristli- chemgeschrcy^ Mer das klaren gelassen/so wollen wir fort/vnd zum andern stücklin/ der oben furgelcgten fra¬ ge vnd proposition / mit Gottes hülff schrcitken/ vnd sa¬ gen/ GH vnd wie fern äe ^ero/der (hat nach/ ein Micher vernünfftiger Lhriss / in die¬ sem leben / die Gecten vnd Beligionssreit richten solle vnd möge.Bey diesem andern stück wollen wir vns nicht lange seumen / sondern kurtz vnd richtig hindurch gehen/ damit die vcrdrieslichc wcirleuff leufftigkcit dem gütigen Leser nicht vngcdült bringe/ Sonderlich aber / weil auch dieser teil seine krafftvnd macht oder verstand / zu gutem keil von dem ersten / wel¬ chen wir weiklcufftig gnug gchandclt/empfahek. Denn das wil ich den Leser erinnert haben / das wir die gründe vnd vrsachen in dem ersten stück/also auch in gemein ge¬ handelt vnd ausgebreittet haben/ das sie /gebürlicher massen/auch zu diesem andern teil können gebraucht werden/vndjre frasst dahin erstrecken. Worümö ich aber sonst auch von diesem stück alhie mus reden/manet mich nicht allein der obgemclten frag nötigkeit / sondern auch anderer fachen bcdcncken / vnd nutzbarkcit/vnd endlichcn/damit ich mit einer arbeit zu¬ gleich vielen entgegen würssen zuuorkommen/vnd sonst auch viel jrriger gedancken abschneiden möge »Ich halte nicht / das jenrands vntern verstendigen Christen ist/ der nicht wüste vnd sehe/wie so gar em grosse vnglei- cheik vnd einfelkigc schwacheit ist / vieler Christen/ja des Oh vnd wie fem/Tecten vnd des grossen hauffens in der streikkenden Kirchen hie anff Erden. Vnd dagegen/wie gewattigwnd auchkrefftig der Sachan in den seinen Setten sey. Därümb so kans in solchem stand der Kirchen nicht geschehen / das die Christen allezugleich/so wol die Vawrn als die Lerer/ so wöl Kinder als Menner / one allen vnterscheid sotten vnd möchten die Irkhumen vnd Rcligionstrcite rich¬ ten. Vber das/ so wissen wir auch/das die Kirche in die¬ sem zeitlichen leben/vieler vrsach halben/ mue gleichwol zier vnd ordnung hatten.Darümb gibt auch Gott darzn den Menschen mancherlei) gaben/Ist derhalben auch ein sonderlich Geistlich Regiment das Prcdigampt/ nicht one seine sonderliche form vnd Gesetz gcstifftet» Wil geschweigen des alten Adams bosshcit/vnd der Heuchler vngesiümigkeit / welcher halben schier allein einer solcher ordnung vnd Regiments von nöten thuk. Dcrhalben/ wie gesagt / so ist vnser Meinung nicht al- hie/ das wir entweder wollen/oder auch andern da steti¬ ge riethen/das es on alle vnterscheid/ als in einer Demo cratien zugienge / vnd so wol die Weiber als die Men¬ ner / so wol Vawrn als Weltherrn / so wol Schneider vnd Schuster/als Kirchendiener sotten Synodos an¬ stellen/vnd mit den Ketzern /mik munde oder feder dis¬ putieren / Dn ausgenomen die eusserste not / welche wir damit gleichwol nicht wollen ausgeschlossen haben/ son¬ derlich weil man dabey vberaus viel Excmpel/ vnd auch zeugnis hak. Wie? möcht ein einfeltiger sagen / gild denn nu nichts mehr/was du zuuor im ersten keil/so kün vnd nach der leng asseriert vnd bezeuget hast? Ist das war / so be¬ stehet noch / das mcht alle Christen/ sondern ekliche/nur die machtvnd krafft Haben/Religionstreitke/Rottm vnd Setten Drthrrmett/zrr richten mV vrteilen. Secten zu richten vnd zu verdammen / vnd sich deshal- bendiecinfeltigen damit nichts zubekümmcrn haben? Höre lieber freund/wirsind noch bey vns selbe/ vnd wif fen/ wie vnd was wir reden.Ich streite nicht wider mich selbst/weil ich alhie nur davon rede/ was ein jglicher ver- nünfftiger Christ/ de facto / vnd nicht was von schuldi¬ gen pflicht wegen / ein igli eher in diesem stand der Kir¬ chen thun solle vnd möge» Denn es ist/ wie alle versten- dige wissen/e:n grosser vnterschcid/was einer von rechts wegen thun/vnd dagegen was er mit der that selbe/ vmb etlicher vmbstende willen/thun möge. So ist noch vbe- rig zu sagen von diesem stück/ was ein jglicher Christ in Rcligionspaltungen vnd.vcrdammung der Irthumen/ mit der that zu thun schüldig / welches wir nachmals/ wie gesagt/kürtzlich wollen verlauffen. Der Leser wird aber darauff vleissig achtung geben/ vnd alles recht vnd Christlich auffnemen vnd betrachten/ Es were wol not vnd nütz / das man von diesem teil sonderlich nach der lenge hctte handeln mögen/vnd so viel möglich/ alle vmb siende begreiffen/ Aber was vns gehindert/ ist verstendi- gen leicht zuerrathen/Vielleicht/ wenn Gott mehr Ver¬ stands vnd zeit verleihen wird / werden wir von dem gründlicher vnd weitleufftiger reden/ da man auch wird besser anzeigcn können weise vnd form / wie man Ir- khumben erkennen / vrtheilen/ vnd Anathemakiziren solle» Es sind (Has Wir zur fache kommen) fünff Grad der Chrifien/oder wie ichö nennen sol/ Glie der der Christlichen Kirchen/wie die jtztindcm zeitli¬ chen leben ist vnd bestehet. Nach diesen Graden vnd ab- keilung der Christen/wollen wir nu fehm/was einem jg- GH mH m'e fem / Geetm Md liehen Christen Menschen / seine Person/gaben VN¬ stand nach anzuschen/ auch nothalben/ in diesen fachen/ Nemlich in vrkeilung der Rotten vnd Setten / gebüre/ vnd aller ding/von wegen der ehre Gotkee/vnd der Chri stenheit wolfart zu khun sey, Im ersten Grade sein alle die einfelti- gen / vnd wie sie Paulus nennet / schwachen Christen/ wie alle die sind / so kaum die ersten Elementa oder Al¬ phabet des Catechismi gelernet / von vnmündigen Kin- Vern/so noch der sprach vnd verstände nicht gebrauchen. Item/ von Lhoren vnd stillosen / ist alhie nicht not viel zu sagen / weil wir von verstendigen vnd vernünftigen Christen reden. Wiewol ich zwar mehr zweiffclc/denn das Gottcweil der aufsondcre art in jnen durch den H. Geist vnd Sacramenke kreftig ist) sie wundcrbarlicher vnd vnaussprechlicher weise/durch seine kraft vn Geist so rege vnd bewege/damit sie nicht allein ob der wachest gefallen haben/ sondern auch für den Leufclischen Ge¬ cken vnd Sehwermereien/sich gleich als für den Ge¬ spenstert schewen / Weltklugen halte ich/werden des mit den Gottlosen in die fausttachen / Aber Christen / die mehr aufs Gott vnd seine macht / denn auff ihr Witz vnd verstand sehen/solten vber dem nicht viel zweifeln/ son¬ derlich weil crfarne Exempcl verhandm. Die nu im ersten Grade gesetzt / sind nicht gantz vnd gar / ihrer schwachen vnd vnuermogen halben/ mit der khar genötigt vnd dazu gezwungen/Nemlich die Re^ ligionstreitte zu vrteilen/damitfle nicht/wie Paulus ver beuk/in Verwirrung der Gewißen gerathen / Sondern pre sollen vnd mögen der cinfeltigen Lere / ihrer cinfale nach/ sich halten/ vnd in derselbigen warhafftig vnd ge- MH MchumettM richten -nd erteilen. wie also bleiben / doch das sie auch darinnen zunemen/ nicht stets Nieodcmi/ oder Kinder bleiben/ sondern für- bas in die andere grad kommen mögen / Mik embsiger bitt/das sie Gott nicht in Versuchung füren/sondern bey warcr erkentnis erhalten wolle / welches auch der krcwe Gokt/wie daran gar nicht zu zweiffcln/thut/ vnd sie also in seiner Hand vnd Vekerlicher Versorgung hat / damit sie sich dem Seelischen Haussen vbcral nicht anhengig machen / sondern in dem Haussen der auserwelkenwun- derbarlich bleiben vnd bestchen.Des kan man viel exem- pcl sehe/da osst eine arme einfeltige Magd oder Knecht/ oder auch Knabe in eines Ketzers hauss ist / vnd doch glcichwolvon seinem gisst vnuerlctzt bleibet/ja das es auch seinen Irthumb mcrcket/vnd darob keinen gefallen tregt. Denn sie müssen sich doch zuletzt / zu voraus/ wenn verendcrungcn vnd Verfolgung angehen/zueinem/es sey welchem es wolle/hauffcn schlahencich rede von gantzen Kirchen vnd es mit jme zuletzt halten. Vbcr das so ist auch glcichwol von nöken/dae man vber das Gebet sic stettiglich mane vnd ermane / das ob sie wol dre Controucrsim nicht recht zu vrteilen noch zu entscheiden wissen/sie glcichwol nach vermögcn/ein ern¬ stes abschewcn darob tragen/vnd wo sie nur können flie¬ hen vnd vermeiden allcrley einigkeit / Gcseüschafft vnd Gcmeinschasst der Ketzer vnd vcrfürer / damit sie nicht durch die bcywonung an jrcr Seelen verwund vnd ver¬ gisst^ werden. Denn jr reden schleichet wie der Krebs vnd allein fr gegenwmigkeit ober auch schattcn/schadck dm Christen. G jj Vnd GH dttv wie fem/Gectttt Md Vnddarffsjhm einer nur nicht trewmen lassen/ wider die öffentliche erfarunge zu allen -eiten/ das die¬ se nicht könten oder möchken/mit Irrhumen verschmitzt vnd verfürt werden. Denn in der KirchenHistori/erze- len die Seribenten ein feines Historichen/von den bin¬ dern einer Stad/ welche als sie nach gewonheit ein mal das Balspiel spieleten/ ist der Arianischer Ketzer Lucius auff einem Esel furüber geritten / da aber der Ball nur einen des Esels fuß ongefehrangcrürct/ haben sie mit grossem geschrey zugelauffen/dcn Ball/als were er ver¬ unreiniget genome/durchs fewr geworffen/vnd also dan wider gereiniget/vnd gemeihet.Hreocko.li.^.ca.is^o- Lom.lib .s'.cL.is.So grosser hass war in der ersten kir chen wider die verfürer. Also auch sehen wir dagegen Exempel an etlichen groben Leuten / Mcnnern / Wer¬ bern vnd Kindern/ welche nur menlich vnd grobitttisch/ den bestendigen reinen Lcrern vnd Kirchendienern kön¬ nen fluchen / vnd sie Flacianer vnd Judas vcrmher le- stern. O wehe jnen vnd denen die sie teren/ cs were bes¬ ser das ihnen ein Mülstein an hals gehenckt / vnd sie in der Elbe / Elster/Saal oder andern Wassern ersoffen/ da es am tieffsten rff Ia/möchstu sagen/was dan? Sie werden darümb nicht verdampk?Lieber/weise mir brieff vnd siegel dafür/Verfürk vnd verdampt sind in «ehester eonsequentz/wo das liebe Bekerct nicht darzwischen köm met. Ja vnd wenn schon gewis were/ das sie nicht ver- dampk würden / so ist doch Vnchristlich/das sie sotten also die warheik vnd Diener Ihesu Christi lcstern vnd fchnichen.Aber wo der Geist Gottes ist/da ist nicht mög lich/das ein solcher mutwil sein könne. Ach wie viel fin¬ det man hemische lose Verfürer / vntcr den Schulmei¬ stern allenthalben itzt in den Schulen/welche der armen Jugend Mtzttkrbeir / zu richten vnd -rteikn. Jugend fhr gisst einpflantzen / das fhnen darnach nicht leicht;» heissen; Werter itn andern Grad setzen wir die ftnigcn/so ftzt uu den Cakechismum volend gelernet/ ha¬ ben auch die gnade von Gott / das sie nicht allein die Schriffk lesen / sondern bereit wissen können/ was für ein vnterschcid des Gesetzes vnd Euangelif sey/ wie vnd worünch wir allein durch den Glauben in Christo Je¬ su gerecht vnd selig werden etc- Solcher sind viel in den Schulcn/vicl Bürger in Stcdken/etliche auch Bawrn an Dörflern vnd andere vnzelige mchr/fast in allen ord nungen vnd stenden» Diese sollen vnd müssen warlich die Seeren / vnd öffentliche schwebende CorruptclnvndRcligionstreitte richten / was war vnd recht ist loben/ annemen vnd fol¬ gen / Was vnrechk vnd falsch / so viel sie auch für sich aus jrem Cakechismo/ vnd verstand Göttlichen Worts vermögen/widerlcgcn/vnd auch wo vnd wie es not thut/ vcrdammen. Sie müssen vnd sollen auch die halstarrigen vnd er- klerten Sectarien/Ketzer vnd Schwcrmer mit volkom- lichen hass/das ist/kecht/von hertzen vnd mit der rhat Has sen/sie fliehen vud mciden/fa sie auch nur nicht grüssen/ vnd dagegen die reinen bestendigen Bekenner vnd Die¬ ner Jesu Christi (als die auch darümb furnemlich mit gefahr lcibs vnd lebens streitten/das sie vns/durch Got¬ tes gnad / die algcmeine Religion vnd warhcit des heili¬ gen Euangelif erhalten)Christlich ehren/heben/vnd fo¬ rmen» Aber wie thut man fm jßk? Die so man in ehren halten ssl/die Helt man für vnflak vnd gestanck der welt/ pro anitrlltzmLM Ü5 cLtll^rmÄtis. Aber die reissenden Wolffe vnser Seelen / wil jederman küssen / vnd ihn schier zum hindern einkricchen. G iif Wo . GH -nh wie fem/Tectett vnö ? Wo kömpt auch die schalckhaffkige klugheit/etlicyc so da die Sccten also wollen urteilen/dieJrchumen von den Personen weik vnkerscheiden / den Jrchumb nicht hillichen/aber doch den Personen als andern Lerern an- hangenS Die Sophisterey ist newüch erdacht. Aber ein jglicher soltgewis wissen/das nicht mögliche sey / einem jrchumb oder Ketzerey warhafftig feind sein/vnd gleich- wol dem / der denselbigen halstarrig verkeidingk / hold sein / vnd ihn nicht mit sampk seinem Jrchumb verflu¬ chen/ wenn er gleich ein Engel vom Himmel were / ge¬ schweige dan ein armerKalmeuser / Bonifacius / k>rs-- cepror,oder weis nicht was. Sonderlich aber gebäret diesen zweien Graden der Christen das Gebet / welche also zu reden die aller- stcrckestePastey oder festung ist/so da kan wider der Ge¬ cken anlauff vnd der Corrupteln seuche gesetzt/vnd auch durch dieselbigen ihnen abbruch vnd Hindernis gethan werden. Darümb auch der heilige Apostel Paulus in feinen stetken kempffen/widerdie Ketzer vnd falscheVrü der/so embsiglich vnd hertziglich bittet/vndbcy seinen ge¬ meinen anhalket / sie wölken jme mit gebet zu Gotk bey- siand leisten / vnd mit kempffen Helffen. Aber es kan nicht hie mit Worten gesagt werden / was das Gebet der Pusillen/zu Widerlegung vnd einkreibung dcr Rotten vnd Gecken für kraffk bringe. Was ist heutige tags die meiste vrsach / das auch die Jrkhumen vnd Corrupteln/ so vberhand nemen/vnd man so schwerlich / oder mit weniger frucht denselbigen mag widerstehen^Denn das Vie Christen dic Mittende Diener GOMES ver¬ lassen/ vnd jhnen nicht mit jhrem Gebet zu hülff kom- Mchutnett/zrr richten -ntr vrterken. Das aber sie solches zu thun schüldig sind / vnd also öen Setten sollen ein widerstand thun/ist offenbar/Erst lich aus dem ersten teil/ vnd den in demselbigen so vielen vrsachen / wclche.auch alhie / wie oben gesagt/ jhren ort vndapacht haben. Darnach das sie die gnade vnd kreff- ten/ von Goktdarzu verliehen haben/nicht die in die Erde oder Neministcrey zu vergraben vnd zu verhal¬ ten / sondern reichlichen / beide zu Gottes ehre / vnd der Religion erhaltung/zugebrauchen. Ium dritken/das sie sonst verführt/oder zum wenigsten Epicurer werden. Ium vierden / das es nicht möglich ist / das einer in öf¬ fentlichen erklerten Religionstreitten / Neutralist sein könne. Solche bezeuget allein die tcglicheUfakung/den dieselbige/so die schöne kunst brauchen vnd versuchen/ gemehlich von der warheit wenden / bis sic zuletzt durch die vcrfolgung/wider die bekennerder warheit / vnd aus liebe gegen die verfürer/ die rechte Gottseligkeit gar aus dem hertzcn verlieren / vnd zu letzt in Irthume fallen« Endlich / so weisets die erfarung aus / das Gott/ wenn er eine gantze Gemein von wegen der Abgöttcrey straf¬ fet oder ausrottck / oder sonst derselben krefftige Irthu- men vnd lügen zuschickk / solcher nicht schone / sondern sie viel mehr mit andern zugleich in straff neme /als schüldige / Wie er dan klar solchs Deuker, zr. drawet/ vnd mit der Hak allezeit bewiesen hak. Schüldig aber weren sie nicht/ wo sie nicht betten sollen / oder auch gar nicht mögen die öffentliche Abgöttern) vnd Irthumen fliehen vnd meiden. Lieber Gokk/wie war doch in der ersten kirchen / ei¬ ne hcrtzliche cmmütiakeit vnd brüderliche trew vnvleis/ da man für einen Mann / wider die Setten gestan¬ den vnd gestritten / auch eintrechtiglichen die warheit bereu- Gb vnd tvie fem/Geeten vnd bekennet Hat/ wie solchs vnrer andern so viel Markyria bezeugen / Lese man allein die Histori von der Ariani- sehen Ketzereien vnd streitten. Es war auch eingros schrecken der Lyrannen / da die sahen wie die cinfelti- gen Christen vbcr ihrem Glauben so eintrcchtig vnd fest hielten. Des wil ich ein sehr feines nützliches Ercmpel hiezu schreiben/ aus der KirchenHistorien/so man tri- parkitam nennet/aus dem ^^Bllch/az.cap.Au Edessa in Mesoporamia sind viel Christen gewesen / die bey der warheit wider die Arianische Setten bcstcndigbncben/ dahin als ein mal der Arianische vnd tyrannische Kei fer Valens kam/gab er dem Heuptmandcsselbigcn orts ein backenstreich/das er solche da gelitten. Darüber er¬ grimmet dcrsclbige Heuptman/vnd gicng mit seinen Kriegsknechten zu einem tempel / da die Christen vcr- samlek warcn/sie darin alle vmbzubringen. In dem nu/ fo siher er ein armes Weiblin ein kleines Kind an der Hand füren/ vnd eilend zu der Kirchen zulauffen/ fragte sie/wo sie doch hin wolle? vnd als er sic warncte/vnd an- zeigte/wie man alle die jtzk wolle tödten/ antwort sie/ Ja darumb eile ich auch. Da sprach er / sie solke doch das Kindlin da lassen.Nein/sagte sie/ich mus es mit mir fü- ren/damit es auch ein MartererGottes werde.Solches als der Heupkmandem Keyscr lies ansagen/hak dieses Weibes bestendigkeit beider tyrannen sren willen vnd furnemen brochen / das sie die Christen vnangekastek liessen. Sihe solchen eiffer vnd liebe hatte man dazumal zur warheit wider die Ketzerischen lügc/wie auch zur zeit des Anriochi die Maccabeer mit srer Mutter. Es schrei bet auch Philo von den Esseern eine fast dergleichen Histori. Nu aber haltet man stziger zeit/ cs scy ein köst¬ lich Irthtttnett/ztt richten -nö vrteilen. lich ding/ vnd damit gar ausgericht/ wenn man nur viel Bücher list/ vnd eine schlechte wissenschafft des Glau» bcns hat.Es ist ncmlich war/wie vnser Illyricus der ei» nige Kempffer wider die Setten offt saget / das wir jtzi» ger zeit die warheir des heiligen Euangeli/ / viel Keller vnd reiner haben/ denn die in der ersten Kirchen. Aber gleich wie wir sie in demselben vbertresj en / also thun sie es vns mit dem eiffer bcweisung / vnd krafft des Glau» bens weit beuor. Nu mus wol beides bey einander sein/ Aber es ist viel besscr/vnd Gott on zweiffel angenemer/ ein grosser eiffer bey einer geringern/doch reinen wissen schafft/denn eine grosse Engclische wissenschafft bey ei» ncm gar geringen eiffer. Es möcht aber einer achte ein solche Einrede fürbringen/vnd sagen / Ja die Arianische vnd andere Ketzereien waren grob vnd greifflich. Nu sind aber die jtzigen Sectcn vnd Irthumcn/soweis vnd sub» ticl/das auch die Gelerten sich nicht wissen darein zu sehr chen.Wer wil sich doch in die Caluinisterey/Maioristc» rcy / vnd Synergistische subtilitet richten; Darümb so redest» nerrisch/ in dem du haben wilt/ das auch die ein» sclkigen Leien diese Selten vrtcilcn vnd verdammen sollen. Antwort. Es dünckk dich / vnd zwar andere mehr/die Arianische Ketzereien oder desgleichen schwer» mcreien sind so grob/das sie federman schier greiffen/ge» schweige denn vrkeilen könne / weil sie jtzt nicht mehr im schwang gehen/wie für zcitcn / sondern hingelegt sind vnd v erurtcilct / Weik sie auch der Teufel nicht treibet vnd krefftig nracht/vnd wir endlich die Ketzer selbst nicht Horen. Aber das sie subtiel gnug / vnd so verwirret/ wo nicht verwirtcr gewescn/als eine mag sein/zu vnsern zei H tcn/ Gb httd wie fem/Geeten vnh ten / weisen vns beide jrc schritten/ die Histor ^er Ki> chen/vnd so grosse schcden/dic sie so lange gcthan .)aben« Das aber arrch dievrtcilungder chtshwcbcn^n. Seelen vnd Corrupkeln / nicht schwer oder den cinfclti- gen vnmöglich/ist erstlich daraus klar/ das sic allein aus dem kleinen vnserm Catechismocden die vnscrn kirchen frrr heilig halten / vnd alle vcrnünfftige Christen wissen sollen) können gerichtet vnd widerlegt wcrdcn/was den Heubtpunct des Irthumbs belanget/wic solches wir al- hie nur leicht könten beweisen/ wo es nicht zulang wcre. Aum andcrrr/so haben wir Lutheri seligen vrkcil vnd schrifftcn / fast wider alle Mgcn Setten/darin nicht allein seine blosse Meinung/ sondern auch gewaltige aus Gottes Wort genommene Zeugnissen vndDcmonstra- tiones sein» Nu wissen wir ja / was Luchems gewesen« Es haks auch der auegang der suchen in der that betreff tigk/was wir an jure gehabt/ vnd was wir jme zutrawcn sollen. Ich geschweige / das sonst gewaltige krcfftige schrifftcn / von andern bcstendigcn gelerten Leuten ge¬ schrieben sind / so klar vnd liecht / das man wol beide die liebe warheit vnd auch die lügen mit henden tasten könd- re/ wo man anders zum Euangelio siebe vnd tust hette» Ja das Euangelium vnd Wort Gottes ist jtzt anjm selbst klar gnug/ vnd gibt einem /glichen krafft gnug/ al¬ lerlei) -Teufels schwermereien zu erkennen vnd zu vrkei- len/ wenn man nur die äugen auffthun / vnd dazu thun wolte. Es mangelt warlich am wissen vnd Zeugnissen nicht/sondern am guten willen. Kum drtttelr/wiewol die Teetett/fhrev Draconischcn art nach sich krümmen/vnd alles verwir¬ ken / so ist doch jhr Haubt jrthlrmb / daran andere han¬ gen/ Kyttzuttren/D richten -nö rrter'len. 'Zen /arob vnd augenscheinlich / das er von Christen i<"Mtchcn mag erkand vnd gerichtet werden» Sehe eie «er nur selbe einer /glichen Gecken Irthumb an / vnd bedcnck in den / das sie bcyncben andere fachen zum schein vnd betrug cinmengen / sollen sich die einfeltigm sonderlich nicht lasten jrr machen / viel weniger vind dcrsclbigen willen/den fundamentalischcn ^)aubtIr- thumb an jnen billichen vnd anncmen / wenn der gründ vnd ziel nicht gut ist / so ist auch alles das gebcw darauff verloren / vnd kan die lenge nicht bestehen. Aum Vier¬ den / so sind fast alle die M schwebenden Corrupteln ein mal von vnscrnKirchen geurkeilek/wie solche anderswo bewiesen istr Kum füttfften vnd letzten / so hat auch Gotton zweiffel allen Gecken hindcn vnd forn etliche Merkzeichen angehengek/dabep man wo man nur wol¬ le / leichtuchcn den Wolff vnterm schaffepeltz erkennen kan / Denn erstlich haben sie den Mcrckflcck an der fa¬ chen selbe / das ihre Lere vnd schriffken / ein lauter ver- wirtee widersinnisch contrallicliionum ellaos VN gründ suppen ist/ heut Ia/morgcn Nein/diss jhar schwartz/cin andere weis / wie solche alle fren sehrifften klar ist / vnd habens auch die/so dawider schreiben/ reichlich bcwisen. Es har nervlich Shcodorue Beza ein nachkcm Calui- ni / eine sckrifft w^dcr den bcstcndigcn Lerer Eileman- num Heßhusittm/Supenntendenterr der löbliche Christ llchen st 'dr Maadedi-rg laDn ausgehen / darintich ge¬ schweige des vncrhortcn kestckcns / vnd Sathanischen Hoffart) ob sich wol dcr gifftige Wurm drehet vnd zwinget / so gibt er doch im Heubtpunct scin giffk klar gnug an tag/ das man des Teufels kopff wol tasten H y msch- Gb vnö wie fern/ Gecten mH möchte. Denn da er seine Meinung vom Sacrament/ oder gegenwertigkeit des Leibs vnd Bluts Christi / für- gelegt/sagk eralso/Es wird vns ja der leib/so am Creutz gehangen / warhafftig gegeben / vnd von vns cmpfan- gen/denn er sey warhafftig im Abendmal gegenwcrtig/ so wol als die eusserlichen Elementen/ Brod'vnd Wein ekc.Bald darauff aber sagt er widerümb/ Ja wir empfa hen Christum allein durch den Glauben/denn er sitze im Himmel an einem gewissen ort/weik von der Welt/wer- de auch nicht auff die Welt kommen / denn am Jüng¬ sten tage/wir müssen jhn vnd seine wolthaten/-allein durch den Glauben empfahen. Ddsr Spitzbübischen - schalckheit/ da man mit einer Hand gibt/ vnd mit der an¬ dern widernimpk. Besitze sein Bnch / Fol.2o1.2o2.2oZ4 Darnach haderr ste auch sonst arrswem dige Missliche schandfleckcn / dabey sie jederman erken¬ nen solte/ Als das Bapsttzumb ist gar worden zu einer grewlichen Vnmenschlichen -Tyranncy vnd blutgirig- kcit / Die Inkerimisterey gereth in Epicuristerey/vnd eine Samarikische Vergleichung allerleien Secken vnd Corrupkcln. Andere Secken in ein Ptzanatrsmum/vnd zugleich auch in auffrhur etc. Andere noch wol gröbli¬ cher schandfleck lasse ich andere bcdencken. Ich meine ja/man köndte noch die Secken vrkei- len vnd hinrichten/wo man anders lust vnd guten willen dazu her. Aber worümb nicht allein etliche einseitigen/ sondern auch die Gelerken klagen / ober der Verwirrung vnd schwerheit der Secken / sind vnter andern diese vr- sachen/Man hak nicht lust darzu/ Man list die streitbü- cher nicht/ die bostzeik ist gros / vnser alter Adam kützelk Drchntnöerr / zu richten vnö vrteilen. die Ham/ nach den schwermcreien/vnd cckelt shn an dem Hellen Riecht des Euangelij.Man hengt etlichen Hoch¬ gelarten blindlings an / crgcrt sich dagegen an den Be- kcnnern der warheit/ so cinfeltig vnd schwach/ auch mit stetem Creutz vnd Verfolgung geplagt werden/hassekdie- sclbigen. Man veracht auch jyk Luthcrum vnd seine schrifften/ Manhetke gern zeitlichen fried / vnd ein gut ruhcsams Epieurisch leben. Man vcrmanet die Leute zum Gebet nicht/die Gelertcsten schweigen entweder/ oder Helffen auch heimlich denSccten fort.So hak man sonst tust zum jamer vnd schwcrmereien/dazu dan köm- met/dasauch Gottvnskrefftige betriegereyzuschickt» Ich schweige der grewlichen vndanckbarkeit Deutsches Landes / nicht allein zur zeit des Interims begangen/ sondern auch hernach durch vnbusfertigkeit gcheuffet/ das/das hindert das vrteilen» Ich habe etwas zu lange hieuon gered / muss aber thun / denn dis ist ihr furnempst Argument oder gegen- wurff. Ehe ich aber glcichwol wider zur sache komme/ mus ich jnen den gründ dieses srrens doch nur anzcigen/ wo nicht aus dem hertzen reissen» Sie / ihrer Weisheit nach vrteilen vnd argumentiren also / In Weltlichen Philosophischen suchen / können arme einseitige Leute/ Bawr vnd Ledrer nichts wissen oder recht vrteilen» Ergo/in Göttlichen fachen auch also. D lieber freund/ du scheust weit vnrer den Berg/ gleubstu nicht/ das Gott gibt den mund vnd weishcik/wie andere ding zu richten/ also auch die Irthumen zu widerlegend Vnd wem gibt ers gemeiniglrchenMen vnmündigen/ seuglingcn/Pu^ sillen Christi. Sihe an die erfarung zu allen zMn/die wir dichs lcren ^u zur sache. S rij Me GH Md wie fem/Gectm vnd Wie nuk Gölten dan diese einfeltiZM durchaus in allen gleich den Gelcrten die Gecken vrtci- leni Nein zwar/ dieses so bisher gesagt/ mus gleichwot mit Christlicher vnd gebürlicher bescheidenheit vnd maf fe verstanden werden/damit wir nicht vnmögliche dinge der grossen schwacheit der einfcltigen aufferlegen / denn sie können nicht gezwungen sein/die Religionstreitte/ welche in andern nicht benachbarten Gemeinen schwe ben zu vrtcilcn / wo auch dieselbige jhncn nichts sched- lich/oder so verwirrt sein/ das sie nicht leicht oder etwas schwer können gerichtet werden. Auch dürffen vnd sol¬ len sic nicht eben so/ wie die tüglichen/vnd so sic verhan¬ delt/Diener der Kirchen mit den Ketzern disputiren/vnd sich in kampff cinlcgcn mit mund vnd federn/sonderlich vnd da auch alle not hinden rst. Gleichwol aber sollen sie furandere Kirchen in gemein vnd insonderheit beten/ vnd so viel möglich ff bckentnis thun/da sie darumb an¬ gesprochen werden. Ich mercke/es wil mir einer begegnen / vnd zu mir fagen/Ss vcrneme ich/du wiltgleichwol haben/ das die einfcltigen Christen die Irthumen sollen vrtcilcn vnd vcrdamen/dercr stifftcr vnd forderet si doch sclbs nicht mögen vbcrzeugen vnd widcrlcgeniDas ist mir ein eben keurisch ding / wider alle rechten vnd vcrnunfft streit¬ end / Denn wer einen straffen vnd verdammen soll/dcr Mus auch können vnd mögen dcnsclbigcn vbermögen vnd eonfutiren. Antwort. Ia er sol ja vbcrzcugen/wo Nicht durch seine krafft/doch durch feines ernes Mit- hrudcrs/ Pfarherrs/ oder andern Christen beystand/da auch wie jtziger zeit nicht Synodi v.rd Coitciliagchal- ren werden / Aarümb auch Golt jtzt bckknncr der war- Dvchutnett/zu richten vnd vrtetten. heit schicket / so die Ketzermeister vberzeugen vndvber- winden/vnd wcnns einer auch gleich der thai nach nicht zu thun vermag / so ist ers doch äe lure schüldig. Vnd wird nu aber darümb nicht die freihcit gelassen / sich nichts für den Irthumen zubewaren / oder sic nicht zu¬ verbannen/ denn wo ers niclffthut/wird erverfürt/ vnd weicht also von Christo zum Sathan. Denn wie auch oben gemeldet/es nicht möglich ist/ das einer in öffentli¬ cher schwebenden CorruptelnvndReligionstreitten/ die lenge könne Neutralis / keinem part zugethan bleiben/ Nicht Christus / nicht der Sathan leidet einen solchen- Darümb das Hr viel furgebcn/sie wissen die anfenger vnd Patronen der Irthumen nicht vbcrweltigen / wer¬ den damit nicht ensschüldigt / sonderlich weil jrcr nach- leffigkcit gemeiniglich die gröste schuld ist/das sie erstlich den Irthumb lassen einrcissen vnd einwurtzcln/Stellen die fache nicht dahin/ da man als bald zusammen kunfft hielte / vnd da liesse aus Gottes Wort die fachen erken- nen/vndwas jrrig istvcrdammen/Wo man solche thct- te / würde keine fördcrung von schwerheit die Secten zu richten/ stat haben/ sonderlich weil auch Gott jhnen den einfeltigen in dem zu hülffe kömmet/das er beide die rei¬ nen Lerer / mit lauterkeir im Glauben vnd lere/ bcsten- digkcit/auffrichtigem bekentnis/ creutz/ feinem gnedigen schuß / crlösung / vnstrefflichem leben etc. vnd dagegen die falsche Lerer vnd Brüder / mit groben lügen / vnbe- ^stendigkeit / die jtzt ja / bald nein reden / mit vnordentli- chem brauch des Predigampks / Verfolgung der reinen bestendigen Lercr/jres anhangs Gottlosigkeit vnd Epi- curistercp zeichnet. Gümma GH vnö n>re fem/Gectett vnd Gumma/ so können die einfelttgen als gemein Volck / wenns schon verfüg wird/mehr ent- schuldigt werden? Es kan warhaffkig nicht enkschüldigk werden/ denn/ durch Gottes Vorsehung vnd schaffungj geschichks / das / wenn eins inst vnd liebe zur warbcit hak / Gott dem reine Lerer vnd Prediger zuschickek vno erhelt/auch allen Ketzerischen Wolffen wehret. Wenn aber dem die ohren rücken nach schwermcrcien / oder sonst nicht tust zur warheik Hat / da kans bald geschehen/ vnd geschieht gemeiniglich/das jm Gott krefftigc betrie- gereien vnd Verfürer zuschicket» Aber gnung von dem andern Grade der Christen/von welchen wir etwas lcn- ger gehandelt/wcil sichs hie am aller meisten stosset. Nu wollen wir fort. Fm dmttett Grade sind die fettigen/ welche zimlichen die Heubkartickcl Christliches Glau¬ bens wissen oder verstehen / Als da sind / oder ja sein sol- len/alle Pastorn/auch alle Diaeon oder Diener der Kir ehencdie Superintendenten hie ausgenommen)viel auf ser dem Prcdigampt/der meiste teil Studenken/sonder- lieh der Theologien auff den hohen Schulen etc. Diese sollenvnd müssen/ von wegen der ehre Gottes / vnd we¬ gen derAlgemeinen Religion/vndvon wegen jrer selig- keit die Seelen/ vnd öffentliche Irkhumen/ nicht allein die / so in jhrer Gemein vnd Kirchen sind/ sondern auch die Auslendischen/ mit vleis vrteilen/ ihrem vermögen/ Person vnd Vocation nach/wo vnd wie es not thuk/wi- derlegcn vnd verdammen» Wolle der liebe Gott / das dieses etliche Studen¬ ten hin vnd wider in Vniuersiketcn /nen liessen;uge- müt gehen/vnd in Gottes furcht die fachen ein mal recht Drthutnett/zu dichten md vveerrm. recht bcdechttn / furwar sie würden nicht so blind vnd rasend in fr eigen Verderbnis vnd Seelen schaden lauft fen/ würden nicht so mit einem vnmenschlichen hass vnd bnkerm hertzen wider die reinen / vnd vmb die gan- tze Kirchen / woluerdiente Bekenner Jesu Christi ren¬ nen vnd brennen/Würden auch nicht solche Epicuri- sche ja Leufelische wort reden / vnd sagen/ Wenn ich mich schon vmb diese Relionstreitte nicht bekümmere/ wil ich dennoch selig werden / Ich willieber mit diesem Preceptor in die Helle faxen / denn mit jenem im Him¬ mel sitzen. Ich hetke auch lust vnd vrsach alhie die stummen Hunde anzusprechen / vnd sie mir dem stecken Göttli¬ ches Wortes zu wecken/wo sie mehr zuuor offkweren vergebens geruffen worden/ vnd auch so treff einschlieft fen / das kein schreien noch vermanen mehr Helffen wil» Ach der Wechter / wie gar sind sie schlummend? Wie dencken sie an den Eid / GO-TL / Christo vnd seiner Kirchen gethan? Haben gar vergessender vermanung Pauli/ so er khut / Aeko. r