für Annst, Wijjenschalt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ / OK. Montag am K3. Mär) Ä.843. tV^ ^ Von dieser Zeilsckrifl erscheinen wllchcniüch zwei Nummern, iedes Mal ein laiber N»aen. Ner Greis ües Nlallej ist in Laibacb nanzlähri^» !>a!bia!)rla z ft. Iiurco ixe t. l. Pos! »nler l)nu»ere »lil pl,rli!!reier ZuieiidiiNl! «anziabria », dülbilibr!« 4 >!. C. M., UN» wiri> dalbjäbrin »»rc,u»< be!l. Alle l.l. P»siä»!ier neomen Dranunieraiion nn. In 3»>baco pränumeriri man beim Nerirstcr am staan, iNr. lyu, im «rslen Oiolie, Die Bewohner von Krain» N»n Professor Dr. Hlubek. (Beschluß.) Um dem Calcul mehr Zuverlässigkeit zu ertheilen, soll auch die factische Zunahme der Bevölkerung zum Maßstabe erhoben werden, wie sie in den Cacalogen des Clerus der Laibacher-Diöces von dem Jahre 1809 — 1839, also durch einen Zeitraum von 30 Jahren, ausgewiesen wird. Nach diesen Angaben beträgt die jährliche Durchschnitts­zunahme der Bevölkerung 2,333. Drückt man die anfängliche Bevölkerung, im vorlie­genden Falle die von 1808, durch « und die jährliche verhältnißmäßige Zunahme durch 2 aus; dann ist die Be­völkerung im nächstfolgenden Jahre: « -r> x ; im dritten » -j- 2 1, im vierten « -l> 2 X lc.; also allgemein u ^. c» - 1) x. Da dieses allgemeine Glied für die Verdopplung der Bevölkerung oder für 2 n gesucht wird; so muß: L ^. c. u — 1)2 — 2« sein. Aus dieser Gleichung folgt: n —— ^-1 als die allgemeine Formel zur Berechnung der Verdopplung irgend einer Bevölkerung, deren jährliche Zunahme bekannt ist. Wendet man diese Formel auf den vorliegenden Fall an; so ist L — 323,33? und 2 — 2335. Werden diese Werthe in die obige Gleichung substi­tuier, dann hat man: U ^1 353,33? d. h. es werden zur Verdopplung der Bevölkerung in Krain 152 Jahre erfordert, wenn die Be­völkerung von 1808 zur Basis angenommen wird. Da von diesem Zeitpuncce bereits 30 Jahre verflossen sind; so werden noch 122,3 Jahre erfordert, bis die Population von 1808 verdoppelt erscheint. Geht man von der gegenwärtigen, kirchlich ausgewie­senen Population mit 469,06? Seelen aus, dann werden 199 Jahre erfordert, bis Krain eine Bevölkerung von 938,13 t aufzuweisen vermag. Nach den biostatischen Verhältnissen der nachfolgenden Staaten soll die Verdopplung ihrer Bevölkerung erfolgen: I n Nordamerika in 23 Jahren, » Preußen »39 » » Oestcrreich » 44 » » Rußland » 48 » » Frankreich »5 0 » » Dänemark »5 0 » » Großbritannien 34 <,, und » Schweden nach 100 Jahren^) Bei dieser großen Differenz der Jahre, die zur Ver­dopplung der Bevölkerung in Krain gegen die eben ange­führten Staaten erfordert wird, sollte man glauben, daß die Sterblichkeit in Krain weit größer sein müsse, als in irgend einem Lande von Europa, da zur Verdopplung sei­ner Population fast ein 3 mal größerer Zeitraum erfordert wird. Da sich jedoch aus der Vergleichung der Fruchtbar­keit und Sterblichkeit in Krain und den schon oben ange­führten Staaten ergibt, daß hierlands weder die Frucht­barkeit geringer, noch auch die Sterblichkeit größer ist, als in den meisten Staaten von Europa; so liegt der Grund dieser großen Differenz keineswegs in der großen Sterb­lichkeit der hiesigen Bewohner, sondern in der Unrichtigkeit eines Calculs, welchen die Plusmachcr anwendeten, und denen Statistiker, aus Mangel mathematischer Kenntnisse, folgten. Um die Unrichtigkeit des Calculs nachzuweisen, soll der Zeitraum, in welchem in Frankreich die Bevölkerung ver­doppelt erscheint, nach dem »nnunire ure!>u ä«5 wnzni» UxiLs i»>ur i' »n 1825 berechnet werden. ^) Hietzinqer's Dt»lis!if der Militairqrnnze, Wien l«l? V, l. S. l2N, u,,!> Schnabel o. o. O. ,2. l. S. lü7. 33. 125H— I<»8. 1243 — 0,3010300 ^.1^^124, d.h. 3,098643? — 3,098214« in Frankreich erfolgt die Verdopplung der Be­völkerung erst in 124 und nicht in 50 Jahren. Um ein Beispiel der Unrichtigkeit des Calculs der Statistiker auch nach der zweiten Berechnungmechode zu geben, soll der Zeitraum der Verdopplung der Bevölkerung in Oesterreich berechnet werden. Die gegenwärtige Bevöl­kerung der österreichischen Monarchie beträgt in runden Zahlen 34 Millionen. Die jährliche Zunahme der Popu­ ation beträgt ebenfalls in runden Zahlen 400,000 ") . Werden in der Gleichung: l>— — ^- 1 die Werrhe für « — 34,000.000 und für 2 n^ 400.000 subüicuirt, so har man: 34, 000.000 u — 5 1 — 8s, d. h. 400 . 000 in der österreichischen Monarchie werden nicht 44, sondern 86 Jahre zur Verdopplung ihrer Be­wohner erfordert. Wird dagegen der in Rede stehende Zeitraum für Oesterreich nach dem Verhältnisse der Geburten und der Sterbefälle, also nach einem viel richtiger« Maßstabe, be­rechnet; dann ist die verhällmßmäßige Zunahme oder II 1 ^ 3 ^^33 3L N88 ' Dieser Werth für — in die Gleichung 1°,. l^l 4- ^) gesetzt, gibt: 0,3010300 -k-1 — 0,3010300 . , u — 1 ^-1^ lux. 1191 — i°3, 1188 3,0759118—3,0748^64 — 273,. . ^. 1 — 274, d. h. die Ver-Kopplung d er Population in der gesammcen öster­reichischen Monarchie erfolgt erst nach 274 Jah­ren, während in Frankreich, bei dem Bestehen " ) Nach Schnabel, 0. «. 2 . 2 , «ü? beilägt die Zunahme 425,000. des physiokratischen Systems, hiezu nur 121 Jahre erfordert werden. Man sieht hieraus, daß der Grund der großen Dif­ferenz, welche zwischen den Jahren der Verzweifachung der Bevölkerung in Krain und den der übrigen Provinzen von Europa Statt findet, nicht in der großen Sterblich­keit der Bewohner Krains gesucht werden könne, sondern in der Unrichtigkeit des Calculs gesucht werden müsse. Mag der Zustand der Verdopplung oder gar der Ver­vierfachung in der Wirklichkeit weiter hinausgerückt erschci. nen, als es die Rechnung lehrt; so winkt doch immer eme düstere Zukunft der Menschheit entgegen, wenn die Ver, mehrung diese? Geschlechtes keine Störung erleidet. Demi da nach 2061 Jahren die Muttererde in Europa selbst dann nicht mehr vermag das menschliche Geschlecht zu er. nähren, wenn auch alle Aecker, Wiesen, Weiden, Wal­der, Wein- und andere Gärcen mir Kartoffeln bestellt werden;') so eilen die Bewohner dieses Weltcheils m,i Riesenschritten einem Tode entgegen, der allein das Bild des schrecklichsten Entsetzens zu geben vermag. Mag sich Süßmilch von religiösen Gefühlen hinreiße» lassen, und in der allmählichen Vermehrung des menscbl,­chen Geschlechtes einen erfreulichen Beweis für die unfichc bare Sorgfalt der Realisirung der Sprüche der Bibel ei. blicken; mag Colquhou n vor der düstern Zukunft erbe­den und über die Entdeckung eines ercragsfähigern Sola ­num» brüten: so wird doch der ruhige Denker erfreulich fragen: Wer vermag die Weltordnung, die ihatsächliche Harmonie zwischen der Prcduclion und Consumtion, zwi­schen den Geschlechtern sowohl organischer ats unorganischer Wesen zu stören? Wer vermag es nachzuweisen, daß das Budget des Tode», welches gegenwärtig in der Erblassung von 80,000 Antlitzen in jeder Stunde besteht,*^ unabänderlich bleiben werde? Steht nicht die Fruchtbarkeit des weiblichen Geschlecht tes in dem innigsten Zusammenhange mit der Fruchtbarkeit des Bodens 5^) , der Stärke der vorhandenen Bevölle­rung »«-) und der Ausdehnung und Intensität der Seuchen 5) ? Haben die verschiedenartigsten Epidemien, welche gleich feindlichen Heeren Staaten und Weltiheile durchziehen und verheeren, um das, durch einseitig berechnete Eingriffe g» 5) Mit dem Kartoffelertrage von , Ouadrat-Meile können 71,420 Mc„ schcn ernährt werden. Da Europa ??2ic> Quadrat-Meilen landwill!» schafttick henutzten Bodens besitzt; so tonnten auf diesem Flächcnraume, 5,5<4,5ö»,2nu Menschen erhalten werden. Ta nun bei der geaenwär l,l!cn Bevölkern,,!, von Europa mit 225,483,iwu d,e jährliche Zimolnm iioch IU«r»üu U5 beträgt, so muß selbst in u„au»° sw,enFä!Ien die Bevölkerung von Europa in Wut Jahren 5,514,552,2«» betrauen. Also gerade so viel als die Karioffelnpolitik zu ernähren vermag," " ) Geaenwärtiq wird die Bevölkerung der Erde mit Ylw Millionen o,r? anschlagt. Nimmt man die mittlere Lebensdauer zu 55 Jahre» >m, dann sterben jährlich 2Y Millionen und stund!,ch »c>,uun Menschen, "' ) Wer vermag die außerordentliche Fruchtbarkeit der Frauen in Notd­anierira anders zu erklären? "" ) Bei jeder Kraft sieht die Extension mit ihrer Intension in einem ,eei> proten Verhältnisse. s) Man werfe nur einen fluchtigen Blick auf d,e Geburten nach den C!>° lera-Iahren. und man w»d finden, das, dort die Fruchlbartc,t de« we,bl,chcn Geschlechts Verhält!!,„mäßig großer war, wo die Ch°!e>a furchtbarer auftrat. 3«3 störte Gleichgewicht herzustellen, ihren letzten Grund nicht in dem tief durchdachten Plan der Welterhaltung*)? Wenn das jugendliche Amerika das Mannsalter er­reicht haben wird, wird dann das übersättigte Europa nicht an der Fülle seiner Säfte erschlaffen, und dem Ge­setze der allseitigen Vergänglichkeit erliegen? Solche und ähnliche Fragen wird sich eine heitere, von Schwärmerei und einseitigerstaatswirthschafclicher Pro­jecrenmacherei fern gehaltene Lebensphilosophie aufwerfen, und auf Den vertrauen, der den Welten wie der Milbe das Licht verleiht, damit sie dem kurzsichtigen Verstände den Weg der Bescheidenheit beleuchten. VII. Physische Beschaffenheit der Bewohner. Obgleich alle Gebirgsländer, die zu der Kreideforma­tion gehören, ausgezeichnet schöne Bewohner aufzuweisen vermögend, so nimmt doch der Krainer in Beziehung auf seinen großen, schlanken und festen Körperbau, so wieseine, Verstand beurkundete Physiognomie unter ihnen den ersten Platz ein. Daher ist die Schilderung des tiefdenkenden Dichters dieses Landes sehr richtig, wenn er über den Krainer sagt: 8u vuk li rirsdrilun« zlüve I'i» xkiäuk! NU t«ri!ll« PUHtAV«"'').? Ohne mich in eine physiologische Erörterung dieser Er­scheinung einzulassen, glaube ich für ihre Richtigkeil den triftigsten Beweis in den Assencirungergebnissen suchen zu können. I n den letztuerflossenen 10 Jahren, mir Ausnahme von 1831, betrug die Durchschnittszahl der zur Assentirung Vor­geführten 2,04«. Von diesen sind jährlich 520 Mann als Recruten abgeführt worden. Es wird Diesem nach jeder 3,93 oder näherungweise jeder 4. Mann für tauglich befunden. Hebt man aus dem letzt verflossenen Decennium das Jahr 1838, wo zur Completirung des heimischen Regimen­tes blos 40? Mann assenrirt, und das Jahr 1831, in welchem wegen der italienischen Unruhen 2,098 Recruten gestellt wurden, heraus; so erscheint im ersten Falle jeder 5. und im 2. mehr als jeder 2. (unter 3 Vorgestellten 2 Recruten) Mann diensttauglich. Wenn man nun bedenkt, das; in Fricdenszeiten die Diensttauglichkeit im Allgemeinen erst unrer ?—14 "" ^ Vor­geführten angetroffen wird; so folgt hieraus , daß der Bewoh. «er von Kram eine ausgezeichnete Constitution besitzen müsse. °") Millionen habe« über eine, Lnroeo und andere Welttheile vor weni­gen Jahren heimsuchende Seuche nachgedacht. Und wer ist unter den Millionen, der steh rühmen lönnte, mehr »ls die bloßen Snmpiome "' ) Wem der Zusammenhang zwischen dem Anorganismus und dem Ol ­gonismus besannt ist, der muß die 'Preisfrage: Oh die Erdarlen, als Kall« Kiesel- Thon- ic. Erde, zur uolltommencn Ausbildung der Wan­zen absolut notbwendia erscheinen? im Vorhinein bejahend I'canlwortcn. Denn d» einerseits die Nildung der Knochen durel, de» iu der genos­senen Nahrung entbaltencn Kalt bedingt ist, und andererseits das Knochen systcui eine absolute Vcdinouna des höhern thieriscken Lebens erscheint; so muß auch die Aufnahme der Erdarten «°» i?i!Ie der Pflanzen als absolut noihwendig erscheinen. Wo die Pflanzen viel Kalt aus dem Noüen erhallen, wie es in Ländern der Kieidcformotion der Fall ist, dort ist c>„ aroßes, Narles Knoebensnstcni eine natürliche Folge einer solche» Gebirg'/formalion. '^' ) ?ili»e 2Z r,c>l<.ull>ln<,. v' l^ut>I<»ui lüun, S. 2. "") I n der Nachbarprolnnz Kärnten. Die ausgezeichnete körperliche Beschaffenheit des Krai­ners ist die Ursache, warum die Provinz selbst bei der sorg, fältigsten Auswahl jährlich 4,125 Recruten stellen kann, und warum bei eingeschränkter Willkühr unier 442,000 Menschen 8,2Zo zum Militärdienst taugliche befunden werden.^) Eine Neise von Laibach nach Wien. Mit Genre-Bildern. Von Heinrich Schm — tpfl. (Fortsetzung.) „NnLmi» ist schlechtes Weiter!" brummte mir zur Seite im Salon ein kleiner Mann mit einem Rlesenschnurrbarte. — »Wie weit werden Sie reisen? schnurrte mich diccctto. risch vil-.^-vi« eine breite Gestalt im Kalmuk an, eine spitze roßhaargepflochtene Sommermütze auf einem unge­heuren Kopfe, mit einem Gesicht voll Unebenheiten, und einer zerstreuten unculcivirten Backenbartanlage — »Ick," fuhr er fort, ohne meine Antwcrr zu erwarten, »ich hätie leicht mit der Ertra-Post fahren können, sehr leicht! mir ist aber nur wegen der Gesellschaft." Der Serbe sang wieder »U» cnuie « inai r><>«5it>ile« — Ein anderes vi«.!l.vi» in der zweiten Ecke schliarchte in tiefen Baßcönen, und war in einen Scaubmantel bis an den Hals verhüllt, der Kopf stack in einer weißen Nachtmütze, und man sah eigentlich von der ganzen Ge­stalt Nichts, als eine bedeutend große, vermummte Nase. Der Türke war bis jetzt immer stille gewesen, was mir nicht auffiel, da er keiner der anwesend gesprochenen Spra­chen fähig sein mochte; eben stieß ich die schlummernde Nase, welche sich zu bewegen anfing, und wollte die Be^ merkung machen, wie der c!i!el den Mund weit aufihat, und mit vernehmlicher Stimme im wiener Dialekt? anfing zu singen: »Und bei,» Sperl sitzt ein Herr!, Und das Herr! hat fein Geld, Aber's Essen prächtig b'fiellt.x — Der vermeintliche Serbe siel in seinem Baritun ein: »»Nu cum« e mai rinzsidile, »üu^mö, >st schlechtes Wetter!" brummte der Schnurr­bart. »Ich Härte leicht mit der Ertra-Post fahren können!» betheuerce der Großkopf, — da erhob sich, wie aus tiefem Schlafe, die Nase, und sang: «Ihr Männer in Sarastr»« Neich!" — Während lch mu wunderlichem Gesicht m das singende und brummende Quodlibet meiner Umgebung hinein starrte, klopfte mir Etwas auf die Achsel, ich wandte mich um, und sah aus dem Vordersitze, durch's Fenster, einen kleinen kohlschwarzen Baschkirenkopf herabgucken — »Spatz hat Haber gefressen;" kickerte er — ' ) Es ist oben gezeigt worden, daß in den l l Alterrlassen lü,5no Mili­ tairpflichiige vorkommen. Wird nun der 4. und 2. Mann donsilaug- Ilch befunden, so erhält man im 1, Fall die Zahl 4, >?z und »» letz­ ten 8, >>50. „ , ,.^ 5,. ,, Wäre die Diensttauglichl.il in der ganzen österlich,!"«» Monarch« eben so groß wie in Kioin, dann ronnle fie selbst <„ <5"edcnsze>Ien jährlich 4NN,c»,ll Man» ossenliren, »hne die Vermehrung der Bcuol­ lllung zu bcirrlu, 3M» cnme e in»! pozz'iblle« -^ Die Nase secondirie w,e vorher: »Ihr Männer in Sciraslros Reich!» — Und: »beim Steri» fiel der Türke ein. ^l!<,KMll!" brummte der Schnurrbart. «Ich hätte sehr leicht mit der Errrapost fahren können, < perorirce di ^ Groß top f. (Fortsetzung folgt.) Krainische Literatur. Bei Joseph Blasni k in Laibach ist kürzlich ein Werk­chen erschienen, welches zwei poetische spenden in traini­scher Sprache enthält, und den Herrn Vicar, ^uzes /ernl^a, zum Verfasser hat. Die erste der beiden, in dem Gebiete der vaterländischen Literatur willkommenen, Gaben, „8e6i«n «inuv" betitelt, behandelt in 41 achtteiligen Stanzen (oicave nme) eine bedeutsame Thacsache mir poetischem Talente >n durchaus lobenswercher Form, die zweite: liefert eine gelungene Übersetzung von G^HH^s bekannter »Elegie, geschrieben auf einem Dorftirchhofe.« Wir wün­schen dem Herrn Verfasser recht viel Lust und Muße, das Feld der vaterländischen Literatur ferner zu bebauen, und glauben, daß ihm erfreuliche Erfolge nicht ausbleiben wer­den. Sein hier angezeigtes Werkchen, das jeden Freund des bessern Strebens im Heimathlande erfreuen wird, ist in der Buchhandlung des Hrn. I. A. Edlen von Klein­mayer für i2 kr. C.-M. zu haben. Die Ausstattung des Büchleins ist so elegant und correct, wie Alles, was wir aus der Off>c,n des Hrn. Verlegers dieser Zeitschrift her< vorgehen sehen» /X Neues aus der Monarchie. Unglücksfall. Ein bedauernswerrher Vorfall störte unlängst die Vor­stellung des ersten Acte» der Oper „Norma" im pesther Nat,onaltheater. Es stürzte nämlich so plötzlich Etwas vom Schnürboden herab, daß man im ersten Augenblicke den Gegenstand nicht zu unterscheiden vermochte. Es war leider ein Arbeiter , der im betrunkenen Zustande das Gleich­gewicht verlor und mit Blitzesschnelle auf die Bühne stürzte. Er fiel gerade unter die singenden Druiden, von denen er zwei schwer verletzte; der Sturz war so heftig, daß unter ihm die Dielen brachen. Der Unglückliche blieb lautlos liegen, und kehrte selbst, nachdem man ibm zur Ader ge­lassen, nicht zum Bewußtsein zurück. Man zweifelt an seinen Aufkommen. Die Familie Dessane. Herr Ludwig Dessane, der Erfinder und Verbesserer der Melophone, gab am 26. v. M . um die Mittagsstunde in, ständischen Rirtersaale zu Graz ein Concerr. Er selbst ernieie vielen Beifall nach einer mir Ausdruck vorgetrage­ nen Variation in r mineur, wo sein Instrument den Zu­hörern die Glanzseite wies. Anton Dessane trug ein Contabile mit vieler Zartheit und Wärme vor; Hippolyt, spielte kunstfertig Variationen auf dem Flageolet, und auch der siebenjährige Desirö, der sich auf einer Melophone producirte, fand Anerkennung seines Fleißes. (Siehe einen ausführlichern Artikel in Nr. 2? der „Sriria«). Die deutschen Naturforscher werden sich dieses Jahr in Graz versammeln. Auswärtige Neuigkeiten. (Tapeten aus Glas.) I n Paris werden jetzt Ta­peten aus Glas gewoben. Sie sind schöner, eleganter und um das Zehnfache wohlfeiler, als die feinsten gewirl'. ten Gold- und Silberstoffe. — (Die Noth in England) dauert noch immer fort. Fast täglich enthalten die Journale Berichte von den To­desfällen, die nach dem Ausspruche der Todtenschau aus Mangel an hinreichender Nahrung und Pflege entstanden sind. Wiederholte Vitien um Unterstützung der Localar­menpfiege hat die Regierung aus Mangel an Geldmitteln für diesen Zweck abgewiesen. — (Aus der Schweiz.) Die ersten Wirthe in der Schweiz wollen sich über feste Preise vereinigen, wie es die rheinischen gethan haben, damit die Fremden die Schweiz wieder mehr besuchen. — (Hölderlin.) Der geschätzte deutsche Dichter Höl­derlin , im Jahre 1770 im Würcenbergischen geboren, seit fast vierzig Jahren wahnsinnig, ist kürzlich gestorben.— (Gußeiserne Königsburg.) I n Liverpool ist eben ein dreistöckiges, 29 Schuh hohes, gußeisernes Haus, zum Palast für einen afrikanischen König bestimmt, fertig ge­worden. Das Staacszimmer mißt Zo Schuh in der Länge und 30 in der Breite. Das Haus wird begreiflicher Weise in zerlegrem Zustande verschifft. — (Zur Warnung.) I n Cork starb kürzlich ein Mäd­chen von 19 Jahren ganz plötzlich. D,e Aerzte fanden, daß eine Ader gesprungen sei, weil sie sich zu fest ge­schnürt habe. — Mannigfaltiges. Alle französische Moden. Die Mode in den Kleidungen der höheln Stände in Frankreich während der IctztenRegierungjahre Lud wig's XV. und der ersten 3u dwig's XVI. maßte sick politische und satyrische Beziehungen an, absonderlich im Kopf­putze der Namen, den man Pouf nannte, welcher, aus Flor, Band, Viru men und dcrgl. bestehend, einen unmäßigen Umfang hatte. So erfand die zu ihrer Zeil berühmte Modistin, Madame Berti,, , bei dem Tode Lud» wig's XV. eine» puut' » circnnztuuce; auf diesemstand eine schwarze Cy» presse, mit schwarzen Ringelblumen behängt, deren Wurzel» von Farben aus Crepssor gebildet waren. Auf der andern Seite lag eine Garbe auf eiucm Füllhorn, aus welchem Feigen, Trauben, Melonen und andere Fruchte, aus weißen Federn gebildet, herausfielen. Als die königliche Fa­milic sich die Blattern impfen ließ, erfolgte ein pouk ä 1'illuculatiuri, des« sen Aufputz aus einer aufgehenden Sonne bestand, unter welcher ein Oliven» zweig lag, um den steh eine Schlange wand, die eine Keule, mit Blumen bekränz!, im Munde trug, als Sinnbild der Arzneiwisseuschafi, welche die Seuche erschlagen. Nie Anspielungen auf den Kleidern der Herren waren nicht minder bezüglich; sie theilten jedoch die Mode der Damen, Vlnmen und Obstgärten, so wie Waldpartien, an sich zu tragen, aber nicht auf dem Kopfe, wie diese, so„dcrn sie waren gedruckt auf den Gilets, gemalt und graoirt auf den tbalergroßen Knöpfen zu sehen. Ein Elegant mußte durchaus auf de,» Taschcntuche den Plan »on Paris haben; die merkwüedi­gen Webäude der Stadt bcfa„den sich ebenfalls auf der Weste und den Knöpfe», die gelegentlich auch Viidnisse uon Äelehete», Schauspielern, Tän­zerinneu u. f. w., oder auch naturhistorische Gegenstände, aufzuweisen hatten. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.