I l l y tisch c ^B latt - zum Nutzen und Vergnügen. Nro. 20. Fi-eitäg den i^. May 1619. Flüchtige Pemcrklingen^M elnee fillchtigenMeise v-on Lalba'ch"^lrach"P'ad'ua und Muck innerhalh ^ ' '' e^ilf TaM. ' " . ' (Beschluß.) ^in„ besonders achtungswütdiger Mann, zu Padua 'ft Hyrc ^vooaw ri^n. Ms nur einige Bez,lcl)un,g "uf Pad'ua, hat, findet einen Platz.^n,s^5.un^ baren Sammlung.. '.1 ' ^ ^-^ ^>i ^' Nicht zu gedenken, daß scin Haus und der ^r« ,si V^u,2o in seinem Garten ein wahres italienisches Privatpantheon,ist, darin man nicht leicht cmcu be^ lühnuen Italiener besonders aber Paduancr, es scy "un schon m Antiquen oder meisterhaften P^rtraitcn 'n Pronz,', Gemählden und Kupferstichen, vermissen w'rd, so enthält feine Bibliothek vielleicht Alles, was !e in Padua, über Padua und von Paduanern ge-druckt worden ^t. Er besitzt übcrdieß schätzbare <^"cli. "« N. 88., deren Druck für die historische Literatur "n gro'ßer Gewinn seyn wird. In einiger Zelt kann c^ .woglich werden, einen ausführlichen Bericht über ^das Thun und Streben der Paduanischcn Gelehrten " irgend einem deutschen Blatte zur erfreulichen Kennt-^ß zu bringen, wo dann die Bibliothek des Herrn Doct. Pin-» einen bedeutenden Artikel ausmachen Wird. Hier nur einstweilen folgendes: Die Doct. PiazMie Sammlung zerfallt eigentlich 'N ä 2lbtheklungcn, davon die 1. bei 200 Handschrifte»^l, ^vohlerhalten und mit Miniaturgemcihldcn von bc-tuhmtcn Meistern versehen begreift. Darunter zeiche ^cn sich ausdie'vvn Nozclilui citirtcn paduanischen ^llhrtften deö G'elstlich5n, ^äeol) ^^rroku')'eitle l«to'- l»l-i; endlich der zweite Theil der Geschichte des 0i-5»to, ^ kostbare genealogische Documcnte wie z. B. ein kl. 8, ite I5 — 1797) Die ge» druckte Werket möchtezt slch: auf 2odo belaufen. Dw' zweyto Abtheilung betrifft alle Paduanischen Bü> chcransgadett des »^'.Iahrhuttderts, deren Hcrr DoctI Piazza scho^ 2^2 Theile beisammen hat, und swel^ che einst eine .Geschichte des Pahuanischen Bücher/ drucks möglich machen werden. Das erste zu Padua gedruckte Buch ist von 147«. Die dritte Abtheilung enthält due padua-nffchenund cararischen MünM,'dclz runter bemerkt zu werden verdient der Gslddukatcn der CaraVisH)en Fürsten','älsOörrn von Padua, gs? schlagen in der Münze zu Padua. Die,v i e rte Al^ ^ theilung enthalt alle berühmte Paduaner und die alf tcn Siegel der Stadt, der Magistrate und anderer öffentlicher Körperschaften.'Sie ist fast vollendet und geordner. So MMt ferner der 8i^n. ?«i^i, ein Privst- gelehrter an^einer alten'Geschichte voü'Padua um. ' d. (Auf der Rückreise nach Venedig und Trieft wurde in Erfahrung gebracht, ^ Lcml)^ Geschichte vOt> ro5v»lrm fortgesetzt wird und daß ein Conlo rMllFßi ^ an einer Geschichte von Aquileja arbeite.) M ?8 Eine Merkwürdigkeit, welche nicht in der Knll!» von Nazcliiui steht, war für den deutschen Pilger die kitaney und der Segen in dem kuppelreichen I'sNpic» äel Zauta (vorzugsweise also genannt) oder in der Kir» «he des h. Antonius am Palmtage. «. Die glaub'ge Menge wogte in den Halle» Uno betete in lichtumfloßner stacht; Das Licht schien vom Altare her zu wallen. Darauf das Heiligste in Glanz und Pracht. Nur das Altar ist jene Lichterfüllte Quelle, Daraus für unsre Nathsel quillt das Helle. ». Dort thront der Herr im goldnen Flammenkreise, Dort „um das Heiligste ist reines Licht; Wohl jedem, dem auf seiner Lebenöreise Es nie an jenem Silbcrscheiu gebricht. Wom Wissen kömmt die Nacht, der Tag vom Glauben;-— ^tein Philosoph soll uns die Wahrheit.rauben. 3. Zlnd Kyrie NFmelfs sich bewußt. Der Glaube ist der Menschheit schönste Zierde, Der höchste Stolz, — Bezähmung der Vegkrde. ^ch- August vonKotzebue. (Veschlu ß.) Da nun unter solchen Umstanden feine politischen Hu« ßerungen die Aufmerksamkeit in einem höheren Grade errcqt hatten, so schien er bei der großen Wendung der politischen Angelegenheiten Europa's im Jahre l3t3 ganz der Mann, um die den Franzosen so ungünstige Stimmung der Völker zu u nterhalten. Zum Staats' rath erhöben, folgte erdcm russischen Hauptquartiere, und gab in Berlin ein tcutschcs Volkbblatt het' aus. Sonderbar genug warfen jetzt die französischen Zei" tungen Kohcbue un) Schlegel in Eine Vcrdammniß,? dcnn diese beiden poetischen Gegner begegncccn sich >" der Politik. Daß der letztere bedeutender und würdiget auftrat, ist keine Frage. Kohebue'S Mitwirkung hörte auch bald auf, denn als im Frühjahr »8^3 dicFranzo» >scn vorwärtsdrängend -ging er nach Nußland zurück? wo cr° jedoch nicht aufhörte, durch manche, zum Theil schrwihige und satynsche, zum Thcilschr platte Bro» schüren indie Stimmung dcrZeitcinzuwirlen.' Für solche Dienste blieb er nicht .unbelohnt, nnd kehrte im Jahre 1614 als russischer Genrra'l-Konsul itl Hic preußischen Staaten nach Königsberg znrück, wo er redst mehrcrcn politischen Flugschriften, größeren und kleincrn Lustspielen, auch eine Geschichte des deut« schen Reichcö (i. Band, Leipzig 1614) geschrieben h^t. (ImIahre 1817 wurde er nach Deutschland gestn« det, um cine Art von Controlle,über die Literatur die» scö Landes zu halten, And seinen Monarchen von dem , Zuitande, der Vcschaffcnhci^ den Zwecken derselben in Kenntniß zu sctzcn. Erft/',?b, obwohl 'vielfach ange» fochten, doch mit großein Beifall sein literarische» W 0 chenblat t, Anfangs inWeimar, zuletzt inMan«» Heim-Dortwar rs, wo ihn bekanntlich eine sreveUM Mördcrohal.d zum Tode traf.) Man ficht aus dieser ganzen Schilderung, daß Ko-hebue in gleichem Maße ein Mann von »ngememelt Talenten und wahrend seiner langen sHriftstcllcnschelt Laufbahn ejn Schooßkind des Glückes war. Velnahe möchte ich ihn, um ihn mit zwei Worten zu charaAc-risiren, den deutschen Voltaire nennen, den» 73 öeide haben sich in denselben'Fächern versucht, als Dichter, als Philosophen, als Historiker, als Kritiker, beide haben dieselbe'Leichtigkeit und Fruchtbarkeit, dieselbe Sensibilität und Wärme, denselben Geist, Witz und Ton, dieselbe Leichtfertigkeit und Ungenirtheit.^so wie denselben Mangeln« Tiefe und Vollendung in Her An» 'läge und Ausführung mit einander gemein. Veide ha; ^ben mit Werken ohne Tiefe 'und Vollendung ihren Auhm fast hei allen Nationen ausgebreitet und einen '-glänzenden Beifall erlangt, Hbschon nicht immer den des Kenners, und vielleicht nur an Corrcctheit und Eleganz Nird Kotzebue von Voltaire übertreffen. Zührc die Ver-Ileichung aber weiter aus, wer Lust dazu hat, hier ist der Qrtso wenig dazu, als ,zu einer ausführlichen Eha-rakteristik dieses beliebten Schriftstellers, der eben so oft über die Gebühr herabgesetzt, als erhoben worden 'st. Wenn manSchillcr mit Äschylus, und Göthc mit Sophokles vergleicht, so könnte man ^Kohebue vielleicht mit Euripidcs vergleichen, und in der That hat er viel von dessen.TugendenAnd Fehlern, so wie er auch in A. W. Schl,-gcl seinen Aristophanes gefunden hat. 'MitRecht laumt man ihm ein bedeutendes Talent für das romau-tische und bürgerliche Drama, und ein -ausgezeichnetes für das Lustspiel umd die Posse ein, und niemand ^ kann ihm einenReichthum ÄN Witz und Scherz absprc» Heu, wie wir ihn sonst nicht allzuhäufig finden. Nur Wöchte Jean Paul nicht unrecht haben, wenn er sagt, Hr. v. Kohcbue habe zu v i eL W'h, um ein gutcr Lust» lp'cldichter zu seyn. '^ Zur Geschichte der Zunft - Einrichtungen. (F o r t s e h u u g) In Franrrcich wurden die Zünfte schon unter Ludwig XVI. abgeschafft. Emer der cinsichtvvoUll.n Männer, die je die Angelegenheiten der Nation vcr» waltet haben, veranlagte ihn d^u, dcr Gcn«^l..z I»r»ncl<:3 , et dc»»n»nnHnte3 äe danl»«««, Hrt«, et ^l«ti«r«: clanue ä Ver^uillos an n»c»i« «l»^ revrier, «F^tl-e Ie i, ^»«1776. Wir wollen de» Inhalt derselben l>ier angeben, so wie die V^rstell^.-»-gen, welche ^das Parlament von Paris dagegen maH-te, öie Verbesserungen, welche es bald erhielt, un> 'die Folgen, welche es für Deutschland hatie. D»l angezogene .Oesctz gedenkt zuerst der Ungerechtigkeit«^ und'Mißbräuche, welche die Zunft'.Einrichtungeni» sich schließen, und geht sodann über zur Darstellung Her Art und Weise, wie diese abgeschafft werden sotten. .^Das helligste Recht des Menschen, sagt der Gesetz» geber, ist ^»as zu arbeiten; alle Bürger könne» V2U der höchsten Gewalt dabei geschützt zu werden verla»» gen, besonders diejenigen, welche kein anderes Ei» genthum haben, als ihre Arbeit und.ihren Fleiß. Die Einrichtungen, welche dieses Recht beleidigen , sind sehr alt, aber weder Zeit noch vorgefaßte Meinung, noch Befehle der höchsten Gewalt tonnen solche Em« richtungen rechtfertigen. Iu allen Städten des Ncichs besindet sich die Ausübung gewUer Gewerbe und Handwerke aus; schließlich in den Händen cmer kleinen Anzahl »05 Meistern, die in eine Zunft vereinigt sind; ünd dann .'ein ausschließliches Recht haben, gewisse Gegenstan» de des Handels allein zu verfertigen und zu vertäu» fen. Kein Bürger, ^>er Neigung hat, ein Gewcrbe "zu treiben,'darf es thun, wenn er nicht die Mclster» Schaft erworben hat, und dieser geht eine langwieri» ge, entweder schädliche oder doch überflüssige Pru» fung vorher; nach derselben muß der Eintritt in die Znust doch noch mit einem Theile des Vermögens erkauft werden, das der Anfänger zur Anlegung sei« nes Gewerbes hatte benutzen können. Alle, die nicht so vlel Vermögen haben, diesen Verlust zu ertragen, sind gezwungen, mncr dem Joch« der Meister einen sehr precärcn Unterhalt zu suchen, und ewig in det Dürftigtcn zu schmachten, oder mit ihrer Industrie» die sie dein Vaterlandc so nützlich gemacht habcu könn» te, in fremde Staaten zu z,ehen. Me Bürger sind durch diese Einrichtungen de« Recht« bcrnubt» diejenige» Rcdeiter zu wahlcn, di« 8o sie gebrauchen wollen, und daher auch allen Vortheile, die ihnen die Concu'rrekz'in Absicht des wohlfeil ?cn Preises und der Güte der <2aarc»r geben würde. Sie sind bei jedem Bedürfnisse den Launen und ssbicanen derer ausgesetzt, die das alleinige Recht ha-den, diese V^dürfnffse zu besricdiacn. Die Mlßbräncyc sind nach und nach'entstände.» ; sie sind ursprünglich das Wcrk des Interesse's der Privatpersonen-, vif sie gegen das Publicum errichtet ha-den; erst nach langer Zeit hat'ihn.cn die bald Hintergangene, bald Larch einen Schein von Nutzen vcrlei-tete, höchste Gewalt, eine Art von Sanction gegeben'. M Die Quelle des Übcts liegt in dcr den Hand-werkern gegebenen Erlaubniß sich zu versammeln, zu finem Corps zu vereinigen. Vielleicht führte bloß dic ^-ichtigkeit, die Bürger nach ihren Gewerben zu claft sisciren, zuerst diese Gewohnheit ein-; aber so entstanden aus den> verschiedenen Gewerben eben so vie» lc verschiedene kleine Gesellschaften, die sich jede ihrc Statuten machten und, unter mancherlei Vorwand des ö'ffentlichcn Bestens, sich die Vestattigung derscl-den von Seiten- der PolizeilPehörde erschlichen. Die Basis dieser Statuten ist allemahl: Ausc fchließung aller, die nicht Glieder der besondern Ge-sellschaft sind, von dcm Recht, ein .gewisses Gewerbe zu treiben; und die Hanptidee in allen geht dahin, so viel wie möglich, die. Zahl der Meister einzuschrä'n? kcn, auch der Erwerbung der Meisterschaft für alle andre, als die Kinder der jetzigen Meister, fast un« übersteigliche Schwierigkeiten entgegen ,zu setzen. Da-> hin zweckt dic Vervielfältigung der Kosten und Formalitäten bei der Aufnahme; die Schwierigkeiten h.ei dem Meisterstück, das allezeit ganz willkührlichbc« Urt, eilt wird; die Kostbarkeit und unnütze Dauer her Lehrjahre; d.ie immer verlängerte Dienstdarkeit des ^csellenstandes; Einrichtungen, die nebenher, noch Mn'Zweck haben, dic Aspiranten mehrere Jahre für Wen Vortheil der Meister umsonst arbeiten zu lassen». M Vorzüglich bcmüycten sich-die Zünfte, alle Waa^ Mn der Fremden.aus ihrem Gebiete zu verbannen, un-»r dcm Vorwande, daß sie schlecht gearbeitet wa? «cn. "Vieser ^rund. bewog sie sogar für sich selbst Reglements zu verlangen, welche die G.ite der zu^ verarbeitenden Materien, und die Art der Verarbeit tung vorschrieben.. Diese Reglements lMtcn nicht nur die fremden Maaren zurück, sondern sie unter-warfen auch alle Meister der Gewalt der Häupter der Zünfte, denen die Ausübung dieser ncuen Gesesse, übertragen war. U'ntcr dic vielen unvernünftigen, durch den 6>' - gcunuh der Meister jeder Zunft eingegebenen Statu ten, ist auch eins, welches alle ausschließt, welHc nicht Sühne von Meissern sind, oder Wittwen von 'Meistern 'h'crrathen; ein Anderes schließt allc Fremden aus, urid versteht unter diesem Worte alle, die in einer andern Stadt ^ ^orcn sind. Dcr Gcist des Monopelö ist gar so, weit gegangen, die Weiber von solcher Arbeit auszuschließen, die-doch für ihr Geschlecht die schicklichste ist, wie die Strickerei, die sie für ihre cjgcne Rechnung nicht unternehmen dürfcU' (Fortsetzung folgt.) P e r si s ch er ,S p r, u ch>. Nicht W'sscn und Wissen. (Von dein persischen Gesandten bcl seiner Abreise von' Wien daselbst zurückgelassen.) Wer nicht weiß, und nicht weiß, d^'s; er nicht weiß, Er bleibt für Ewigkeit In doppelter Unwissenheit; Wer nicht weitz. u.'d weiß,, daß er nicht weiß, Er ists, der noch vielleicht Die Wissenschaft erreicht; Wer weiß, und nicht weiß, daß er weiß, Er bringet soso Den Eftl zum Stroh; Wer weiß, und weiß» daß er weiß, Er spornct nicht faul Durch die Hahn der Ehre den Gaul>