DARSTELLUNG DES i GEHIRNES, des RÜCKENMARKES, m UND DER SINNESWERKZEUGE von. Dr. AUGUST CARL BOCK. Ijcs Cf' 1 Mit fu.nfzch.it Kupfertafeln. Leipzig, irtnerschei 1 8 2 4* in der Baumgärtnerschen Buchbandlung. v%! % t■" 5H 'X, ^ ' &-C:?;: •/ H; ^ ^ j£ ff i '^V_;C'-or.j- £ ■r^:f v--P^. "■.. - ,' ' 1 '* - r jffi& ■: ALLGEMEINE ENCYCLOPÄDIE DEU* ANATOMIE EIN BEITRAG ZUR GENAUEN KENNTN1SS DER STRUCTUR UND DER VERRICHTUNGEN DES MENSCHLICHEN KÖRPERS IM GESUNDHEITS-GEMÄSSEN ZUSTANDE VON Dr. AUGUST CARL BOCK PROSECTOR. AM HIESIGEN ANATOMISCHEN THEATER ACHTEN BANDES EßSTE AßT HEIL UN G DAS EINGEWEIDE SYST EM. LEIPZIG IN DER BAUMGÄRTNERSCHEN BUCHHANDLUNG 18 2 4. DARSTELLUNG DES GEHIRNES, des RÜCKENMARKES UND DER SINNESWERKZEUGE SO WIE AUCH DES MENSCHLICHEN KÖRPERS ÜBERHAUPT NACH SEINEM ÄU S6ERN ÜMFAN&E ZUM UNTERRICHT FÜR ÄRZTE, WUNDÄRZTE UND ZUM STUDIUM FÜR JLN GEHENDE «k- '*'■ ' ■ vV x MEDICIN ER VON Dr, AUGUST CARL BOCK IRO SECTOR AM HIESIGEM ANATOMISCHE» TU MIT FÜNFZEHN KUPFERTAFELN GEST. VON SCHRÖTER. LEIPZIG IN DER BAÜMGÄRTÄERSCHEN BUCHHANDLÜJSÖ 182 4* (j yo 03 2. SR. KÖNIGLICHEN HOHEIT DEM PRINZEN FRIEDRICH AUGUST HERZOG ZU SACHSEN ETC. ETC. ETC. IN TIEFSTER UNTERTHANIGKEIT gewidmet V o s Dr. AUGUST CARL BOCK. DARSTELLUNG DES GEHIRNES, DES RÜCKENMARKES UND DER SINNES WERKZEUGE, SO WIE AUCH DES MENSCHLICHEN KÖRPERS ÜBERHAUPT NACH SEINEM ÄttSSERN ÜlMFANGE. -L^afs das vorliegende Werk „Darstellung des Gehirnes, Rückenmarkes und der Sinnes werk zeuge, so wie auch des menschlichen Körpers nach seinem äv f s e rn U m f a n g e, mit fünfzehn Kupfer tafeln etc. etc.“ welches die erste Abtheilung des achten Bandes der allgemeinen Encyclopädie der Anatomie bildet, vor den, in der Vorrede zur Darstellung der Venen versprochenen Saugadern erscheint, ist auf Veranlassung des Verlegers wegen den häufigen Nachfragen nach der Eingeweidelehre geschehen, daher auch die zweite Abtheilung dieses Werkes, deren Bearbeitung bereits angefangen ist, unmittelbar folgen wird. Wenn ich die topographische Beschreibung der in diesem Werke darge- stellten Organe mit der Beschreibung der Kupfertafeln verband und dieselbe so viel als möglich in die Nähe der letztem brachte, so glaubte ich dadurch und durch Vermeidung der überflüssigen oder zu vielen Bezifferung, das Studium derselben, so wie die Auffindung der einzelnen Theile der hier dargestellten Organe bedeutend zu erleichtern, indem von jeher zu den meisten Kupferwerken nur die Erklärung der Kupfertafeln gegeben, und dieselben mit Bezifferungen so überladen sind, dafs für den Anfänger der Anatomie die Aufsuchung der benannten Theile höchst ermüdend und dadurch das Studium derselben sehr erschwert wird. Die Sinnesorgane, welche von jeher für den Anfänger der Anatomie der schwierigste und verwiclielste Theil derselben waren, sind auch in den schätzbarsten Kupferwerken nur einzeln aus ihrer Lage heraüsgenommen dargestellt worden; da es nun den Ungeübten sehr schwer wird, sich dieselben in ihrer Lage und Verhaltnifs zu einander gehörig zu denken, so fügte ich die erste Figur T ab. VI., die erste und zweite Figur'Fab. IX. und die erste Figur Tab XIII. diesem Werke hinzu, welche nicht nur eine Ansicht von den äufsern zu den Sinnesorganen gehörigen Theilen, sondern auch von den innern Theilen, dem Verhält-nifs derselben zu einander, und den Höhlen, in welchen sie sich befinden, im Zusammenhange geben. Ebenfalls fügte ich der topographischen Beschreibung des Gehirnes, die Zergliederung desselben von oben herein, wie sie im practi-schen Leben gewöhnlich bei der Untersuchung oder Sectionen vorkömmt, bei. Die in diesem Theile enthaltenen hundert und eine Abbildung auf fünfzehn Kupfertafeln dargestellt, sind theils aus den vorzüglichsten Kupferwerken entlehnt, theils nach der Natur von dem längst bekannten Herrn Schhö- ter gezeicimet und gestochen worden, und so gewählt, wie ich glaubte: dafs die in diesem Werke beschriebenen Organe, auch bildlich deutlich dargestellt sind. Die erstem sind nicht nur zum Theil verbessert, sondern auch durch die letztem mehrere neue Ansichten zu den Abbildungen der Eingeweidelehre geliefert worden. Die drei Figuren Tab. T. versinnlichen nicht nur die in der gewöhnlichen Bedeutung genommenen Abtheilungen des Körpers, sondern auch die verschiedenen Gegenden dieser Abtheilungen, aufs deutlichste, mehr als bisher durch die in ändern Werken vorkommenden Abbildungen geschehen ist, indem von und zu den erhabensten Puncten Linien gezogen sind, welche die verschiedenen Gegenden abgränzen. Die dritte Figur Tab. IV. zeigt nicht nur die Lage der Schleimdrüse, sondern auch, vorzüglich das Verhältnifs des vordem und hintern Lappens derselben zu einander. Die drei Figuren Tab. V. sind nicht nur nach neuen Präparaten, sondern auch in der Art neu dargestellt, dafs bei der ersten Figur das Gehirn nicht ganz in der Mitte, wie es gewöhnlich geschieht, sondern etwas mehr links, dicht an der Hemisphäre des groüen Gehirnes senkrecht durchschnitten worden ist, wodurch die durchsichtige Scheidewand, der Fornix, die Pinealdrüse u, s w. theils ganz oder gröfstentheils in ihrer Form erhalten werden, so wie man die Richtung der Fasern des kleinen Gehirnes, die den Schenkel zu dem Vierhügelkörper und den zu dem verlängerten Rückenmarke bilden, deutlicher wahr-nimmt« Die zweite Figur zeigt in dieser Ansicht, den durchschnittenen und zurückgelegten Hirnbalken, die durchsichtige Scheidewand, den Fornix und die dadurch geöffneten grofsen Hirnhöhlen, dargestellt wie es beiSectionen geschieht. Die dritte Figur, welche die Richtung der Fasern von dem Riickenaparke aus, woraus sich die übrigen Hirntheüe entwickeln, zeigt, ist ebenfalls in ihrer Art neu. Die erste Figur Tab. VI. giebt vorzüglich von den äufsern zu den Sinnesorganen gehörigen Theijen und von der Lage des Gehirnes in der Schädelhöhle, und überhaupt von den im Antlitze und an dem Halse oberflächlich liegenden Theilen eine Ansicht. Di e zwölfte und dreizehnte Figur Tab VH geben eine genaue Ansicht von der natürlichen Lage und Verhältnis der zu dem Gehörorgane gehörigen Th eile; besonders aber ist die dreizehnte Figur sehr instructiv, indem man hier das V er* hältnifs und die Lage des äufsern Ge-hörganges, des Paukenfelles und die Eu-STACHische Röhre, welche gleichsam, einen, von aufsen nach innen und nach oben gerichteten Bogen bilden, zu einander, so wie das Labyrinth und die in dem innernGehörgange liegenden Nerven, sieht. Durch die erste Figur Tab. V11L sind die zum Gehörorgan gehörigenTheile noch freier mit den benachbarten Tliei-len, besonders die Nerven daigestellt. Die erste und zweite Figur Tab IX. gehen eine instructive Ansicht von den Augenhöhlen, der Nasen- und Mundhöhle und den darin enthaltenen Thei-len, so wie von den sogenannten Nebenhöhlen des Geruchsorganes. Die erste Figur Tab. X. stellt nicht nur die meisten zum Sehorgane gehörigen und in der Orbita liegenden Theile dar, sondern zeigt auch den Uebergang der Verbindungshaiit von den Augenliedern zum Augapfel und den der Periorbita zum untern Augenliedknorpel aufs deutlichste. DieersteFigurTab. XIII. giebt nicht nur eine seitliche Ansicht von dem Geruchs - und Gesclimacksorgan, son- dem auch von dem Zusammenhänge derselben unter einander, mit dem Gehörorgane und dem Schlundkopfe, so wie vorzüglich von den Nerven der erstem. — Die zweite Figur dieser Tafel ist ein Theil der Abbildung (Fig. 4.) der fünften Kupfertafel aus meiner Beschreibung des fünften Hirnnerven etc. Die dreizehnte Figur Tab. XV. stellt nicht nur die bestimmten Nerven der Fingerspitzen und ihr Verhältnifs in denselben, sondern auch den Verlauf der Nerven unter der Haut dar; hier blos deshalb an der Hand, weil an den übrigen Theilen ihr Verlauf und Verhältnifs diesen ganz ähnlich ist. — Die sechste Figur dieser Tafel zeigt vorzüglich die gröfsern und kleinem Furchen oder Linien, so wie die Struetur der Nägel und der Haut unter denselben. Die zweite Figur Tab. II. und die erste Figur Tab. III. sind zwar nach Meyers Abbildungen (Meyers anatomischen Tabellen) im Allgemeinen darge- stellt, unterscheiden sich aber von diesen dadurch: dafs hei der erstem, der Ropftheil der festen Hirnhaut, und bei der letztem das Meine Gehirn mit der vierten Hirnhöhle nach einem neuen Präparate dargestellt sind. .Desgleichen ist die zweite Figur Tab 1V\ die Basis des Gehirnes, nach Meyers Abbildung genommen, aber nach einem Präparat verbessert, indem der graue Hügel, der Trichter, die Sehnervenwurzeln, die Sehnervenvereinigung und die Siebplatte des Gehirnes in ihrer normalen Form dargestellt worden sind, Theile, welche zum Theil an der MeyerscIicii Abbildung fehlen. Die zweite Figur Tab. III. ist aus meinem Werke: „Beschreibung des fünften Hirnnervenpaares etc. Fig. 2* Tab. III, genommen worden. Aufser diesen erwähnten Abbildungen sind die übrigen aus folgenden Rupferwerken entlehnt worden: Aus Mfyers anatomischen Tabellen: die erste, dritte und vierte Figur Tab. II., die dritte und vierte Figur Tab. III. und die fünfte Figur Tab. 1Y. Aus Reils und Meckels Untersuchungen des kleinen Gehirnes: die fünfte bis achte Figur Tab. III. und die erste Figur Tab. IV. Aus Rosenmüllers „Descriptio anatomica -partium externarum oculi humani etc.“: die zweite und dritte Figur Tab. VI. und die dritte Figur Tab. IX. Aus Loders anatomischen Tabellen : die vierte Figur Tab. IV. die dritte bis eilfte Figur Tab. VII.; die achte Figur Tab. VIII.i die fünfte und sechste Figur Tab. X.; die zehnte und vierzehnte Figur Tab. XI. j die erste, fünfte und sechste Figur Tab. XIV.; die erste bis fünfte und siebente bis zwölfte Figur Tab. XV. Aus Sömmerrings Abbildungen der Sinn es Werkzeuge: die vierte bis sechste Figur Tab. VI.; die erste und zweite Figur Tab. VII.; die zweite bis siebente Figur Tab. VIII.; die zweite bis vierte Figur Tab. X.; die erste bis neunte und eilfte bis dreizehnte Figur Tab. XI.; die sämmtlichen Figuren Tab. XII.; die dritte Figur Tab. XIII.; die zweite bis vierte und die siebente und achte Figur Tab. XIV. Der Seite 250. von der sechsten Zeile an erwähnte und nicht benannte Muskel, ist ein Herabzieher des Ohres (Depressor auricillae). Ich glaube es hier nicht am Unrechten Ort zu erwähnen: dafs sich, der mir sehr Hochachtungswerthe Herr Geheimerath Rudolphi in Berlin, welcher in seinem „Grundrifs der Physiologie 2. B. 1. Abth. S. 116.“ den ursprünglichen Mangel der Geruchsnerven an einem Gehirn, zu bezweifeln scheint, von der Wahrheit desselben, durch das Präparat selbst, überzeugt hat. Dieser Fall ist nicht nur von mir aufgefunden, sondern auch die übrigen Nerven der Geruchshaut, die von dem fünften Hirnnerven kommen, untersucht worden. Schlüfslich bemerke ich noch, dafs ich sowohl bei der Bezifferung der Abbildungen als auch bei der topographischen Beschreibung der Organe alle Weitschweifigkeit aufs sorgfältigste zu vermeiden gesucht habe, und in wiefern mir dieses gelungen, mag der unpartheiische Leser selbst entscheiden. Leipzig, den 17. Aug. 1824* Dr. Book. Die Eingeweide, (Viscerä) sind Apparate, welche mehr oder weniger durch das Zusammentreten einzelner einfacher Organe entstehen, daher die zusammengesetztesten und verschiedenartigsten Organe des menschlichen Körpers, die meistens aus Absonderung^ - und Ausfüh-rungsgefäfsen und Häuten, Muskelfasern, Zellgewebe, Blut - und Lymphgefäfsen und Nerven bestehen, von beträchtlicher Gröfse, und in größere und kleinere Höhlen eingeschlossen sind. Sie sind nicht nur durch ihre Gestalt und Struetur, sondern auch durch ihre eigentümlichen Functionen verschieden. Gewöhnlich versteht man unter Eingewei-den nur diejenigen gröfseren Organe, welche sich in deu drei grofsen Körperhöhlen, des Kopfes, der Brust und des Unterleibes befinden ; dagegen denkt man sich in der gemeinen Lebenssprache bei dem Worte Eingeweide, zunächst nur die in der Brust- und der Unterleibs— hohle liegenden 0»gane. lü der Lehre vou denEingeweiden (Splancli-nologia) werden aber nicht blofs die Organe, dem Sinn des Wortes nach, welche in den drei Körperhöhlen liegen, sondern gewöhnlich alle Organe, welche nicht Knochen, Bänder, Muskeln, Gefafse oder Nerven sind, betrachtet-, daher kömmt es: dafs man nicht nur die Sinneswerkzeuge, insofern sie auch äufsere Theile sind, die des Halses, insofern sie mit den Ein-geweiden der Brust und des Unterleibes in nächster Beziehung stehen, und die äufsern Genitalien, so wie die FoetiisLiJdung, die Nabelschnur mit der Placenta, sondern auch die äufsern Hautdecken (den völligen Gegensatz der Eingeweide) mit den Haaren und Nägeln, mit zu der Eingeweidelehre gezogen hat. Die Drüsen, welche den Eingeweiden am nächsten kommen , selbst einen Theil derselben ausmachen, hat man zwar für eine eigne Lehre (Adenolo— gia) geschieden, allein sie werden gewöhnlich mit den Eingeweiden im Zusammenhange betrachtet. Indem mehrere Anatomen Haupteingeweide, die mit solchen Orgauen, welche in eignen Lehren betrachtet worden sind, in nächster Verbindung stehen, zugleich mit diesen Theilen in ihren Handbüchern beschrieben, namentlich das Gehirn mit den Nerven in der Nervenlehre, das Herz mit den Gefäfsen in der Gefäfslehre , so ist vollends der Begriff eines Eingeweides als Gegenstand der anatomischen Wissenschaft schwankend und unbestimmt worden, In den drei, im Allgemeinen gesonderten Höhlen, bietet sich nach der dreifachen Seite des thierischen Lebens, der Reproduction, der Irritabilität und der Sensibilität, auch ein dreifacher materieller Apparat dar. In der Unterleibshöhle befinden sich vorzüglich: die Organe der Reproduction, welch® doppelt sind und theils zur Erhaltung des Individuums, theils zur Erhaltung des Geschlechtes bestimmt sind-, zu den erstem gehören: alle diejenigen Organe, welche primär zur Ernährung des Körpers, zur Aufnahme der in den Körper gelangenden Nahrungsmittel und zu ihrer Verarbeitung zu assimilativen Stoffen dienen, sie sind namentlich: der Magen (in welchen sich der hinterwärts von dem Mund am Hals und durch die Brusthöhle herabsteigende Schlund einsenkt, der daher seiner Bestimmung nach zu diesen Organen gehört), der Darmkanal, die Milz, die Leber mit der Gallenbjase und das Pankreas, nebst dem diese Organe nmkleidenden Bauchfell und dessen Dupiicaturen, die Netze und die Gekröse. Zu den zur Erhaltung des Geschlechtes dienenden Organen gehören, nämlich, heim Manne: die Saamenbläschen mit der Prostata und die aufserhalb der Bauchhöhle in dem Hoden sacke liegenden Ho den; heim Weibe: der Uterus mit den Ovarien den Fallopischen Böhren und seinen Bändern und die den Uebergang zu den äufsern Genitalien bildende Vagina; diesen Organen fügen sich noch die Harnorgane bei, namentlich die Nieren mit den Nebennieren, die Harnleiter und die Harnblase, welche durch die Harnröhre den Uebergang zu den äufseren Theilen macht. Tn der Brusthöhle, als der mittleren gro— fseti Körperhöhle, sind vorzüglich die Organe der Irritabilität enthalten, nämlich: das Herz, welches sich als Centralorgan andeutet und die Lungen, in welche sich von oben herab die Luftröhre einsenkt. Das Herz wird vermittelst des Gefäfssystemes, das Centralorgan des ganzen Körpers, indem es durch das von der Leber aus zu ihm zurück gelangende Blut und durch den aus dem thoracischen Gange, als dem Stamme der Chylus führenden Gefäfse, aufge-nommenen Chylus, den Stoff erhält, den es bedarf, um das Reproduetionsgeschäft gleichsam in rnem zweiten Ačt übernehmen oder es vielmehr auf die einzelnen Theile, zu denen durch seine Thätigkeit Blut gelangt, übertragen zu können, während es zugleich mittelst der Zuleitung des Blutes zu den Muskeln durch die Arterien, die Muskelthätigkeit von der materiellen Seite her primär vermittelt. In der Schädelhöhle und in dem damit verbundenen Bückenmarkskanal ist das Organ der Sensibilität enthalten, in ersterer: das Gehirn, als der besondere Ceutrallheil, und im letztem: das Bückenmark, als ein ergänzender Theil des sensibeln Organes, welches nur der Lage nach, nicht physiologisch , der Brust und dem Unterleibe angehört. Die Nerven haben denselben Bezug auf das Gehirn, den die Ge-fafse auf das Herz haben; durch sie wird auch die Irritabilität, und zwar als aufregende Potenz und immer nur secundär zur Thätigkeit gebracht. Auch die Beproduction ist mit dem Nervenleben in nothwendiger Verbindung, ob sie gleich noch weiter als die Irritabilität gegen sie zurückgestellt ist. Die Sinnesorgane selbst, welche mehr nach aufsen in kleinen Höhlen liegen, sind eigentlich nur vorgeschobene und nach aussen getretene Gehirntheile, daher auch nur relativ als Eingeweide zu betrachten. Die Organe, welche das Drüsensystem bil~ den und ihrer Struetur nach mit den Eingewei-den die gröfste Aehnlichkeit haben, liegen zerstreut in verschiedenen Gegenden des Körpers, nicht nur in Höhlen eingeschlössen, sondern auch mehr oder weniger gegen die Oberfläche des Körpers zwischen den Muskeln und der äufsern Haütj und sind rücksichtlich ihrer Struetur und Bestimmung so verschieden, dafs es sehr schwer, fast unmöglich ist, eine Definition von ihnen zu geben, die weder zu eng, noch zu weit genannt werden kann. Die Drüsen* Gl an dein (Glandulae) sind Organe Von verschiedener Gröfse und Struetur, von mehr oder Weniger rundlicher Gestalt Und bestehen aus einer Menge von Blut— und Lymphgefäfsen, einer eigentümlichen Substanz und wenig Nerven, von einer eignen, oft mehreren Hüllen umgeben und in lockeres, reichliches Zellgewebe eingesenkt; sie sondern eine von dem Blute und den unmittelbaren nächsten Bestandteilen desselben, so W'ie von ihrer Substanz verschiedene Flüssigkeit ab, Wel-fcliß auf keine mechanische Weise mit den Fune-Uönen eines Organes in Beziehung steht und nicht lütiSrhaii) des Organes, in Welchem sie gebildet ^Vürde j ikre Wirksamkeit äufsert« \ Nach dieser Definition von Meckel gehören zum Drüsensysteme: die Schleimdrüsen, die Talgdrüsen, die Leber, die Mund - und Bauchspeicheldrüsen, die Mandeln, Hoden, Eier stocke, Vorsteherdrüse, die Cooperschen Drüsen, die Nieren, die Saugaderdrüsen, die Schilddrüse, die Milchdrüsen, die Milz und die Nebennieren. In manchen Drüsen sind zwischen den Blutgefäfsen und den Ausführuugsgängeu, kleine Erweiterungen oder Säckchen vorhanden, in welche die abgesouderle Flüssigkeit abgesetzt wird, (wie nach Malpighi’s Ansicht); in ändern Drüsen aber sind die Ausführungsgänge unmittelbare Fortsetzungen der verschlungenen Arterien (wie nach Buy sch). Ihre Gestalt ist im Allgemeinen, besonders in der frühem Lehensperiode, mehr rundlich und lappig-, einige kommen nur einmal vor und diese sind, einfach oder doppelt; wie die Leber, Vorsteherdrüse uud die Thränendrüsen, Nieren, Ovarien u. s. w.; andere sehr häufig: wie die Saugaderdriisen. Auch ihr Bildungstypus variirt sehr, indem sie fast in jedem Körper mehr oder weniger verschieden sind. Die Drüsen erhalten eine grofse Menge von Blut- und Lymphgefäfsen , welche sich äus-serst vielfach verzweigen und in den meisten Drüsen Knötchen oder kleine Knäuel (Adni) bilden. Dagegen sind die Nerven sehr gering, die meistens von den Gaoglieunerven kommen, welche die Arterien begleiten; weuigere aber kommen von dem Cerebralsysteme, und diese gehen nur zu denen, welche Ausführungsgänge haben und umstricken sie. Die Drüsen sind bestimmt, verschiedene Flüssigkeiten aus dem Blute abzusondern, oder manche Stoffe zur Vermischung mit dem Blute geschickt zu machen, sie machen daher die Haupttheile der Apparate, mit welchen sie in Verbindung stehen, da die übrigen Theiie derselben nur einen mechanischen JNutzen haben. Im Allgemeinen zeichnet sich das Drüsensystem dadurch aus, dafs ihr Volumen in den frühem Lebensperioden stärker, als in den spätem entwickelt ist; sie erhalten in jener Zeit mehr Blut und sind im Verhältnifs gröfser, als später hin-, bei einigen ist dies Verhältnifs gröfser z. B. derLeber, der Thymusdrüse, den Nebennieren, als bei den übrigen. Die meisten bestehen das ganze Leben hindurch, nicht so die Thymusdrüse, die schon um das zwölfte Jahr im regelmäfsigen Zustande fast ganz verschwunden ist. Manche Drüsen, welche eine Masse bilden, sind anfangs aus einer grö-fsern oder geringem Anzahl von Lappen zusammengesetzt z. ß. die Nieren. Die Drüsen werden in Hinsicht ihres Baues und ihres enthaltenen Saftes in verschiedene Gattungen getheilt. Das ganze Drüsensystem läfst sich eigentlich in vollkommene und unvollk omruene Drüsen abtheilen. Zu den erstem gehören die, welche mit eignen Ausführungsgängen versehen sind; zu den letztem diejenigen, welche keine Auslührungsgänge haben und wo die Lymphgefäfse die Stelle derselben vertreten. Die vollkommenen Drüsen stehen entweder mit der Schleimhaut, oder mit der äus-sern Haut in Verbindung. Sie zerfallen in drei Klassen: i. in einfache D r üsen (Glandulae simplices s. cryptae). Sie sind von plattruudli-cher, linsenförmiger Gestalt und bestehen aus einfachen Verwickelungen feiner Arterienzweige, oder es sind kleine hohle Bälge, oder kleine blinde Vertiefungen, an deren Umfange sich die kleinsten Verwickelungen von Gefäfsen befinden. Man unterscheidet folgende Arten: a) Körncheu (Acini), sind kleine plattmndUche, Hirsenkörnern äknliche Körpereben, welche aus Verwickelungen von ßlutgefäfsen und Ausführungsgängen bestehen, und vorzüglich zur Bildung gröfserer Drüsen dienen, 6) Schleimsäckchen (Folliculi) kleine, mit kurzen Ausführungsgängen verseheue, häutige Säckchen-, mit ihnen ist besonders der ganze Speisekanal besetzt. c) Schlei mbäige (Lacunae) sind wie die vorigen, häutige Säckchen, nur dafs der abgesonderte Stoff durch kleine Poren herausdringt, W'ie z. ß. in der Harnröhre, der Mutierscheide u. s. w. d) Schmier-höhlen, Talgdrüsen (Cryptaes. Cryptae scbaceae) sind weiche, aus Verwik— kelungen von Gefäfsen bestehende Körperchen, die aber von keiner eigentümlichen Haut umgeben sind und einen schlei-migöhligen Stoff in kleinen, offnen Höhlen, absetzen, z. B> in der äufsern Haut-, auch die Meibom’sehen Drüsehen gehören hierher. , In zusammengesetzte Drüsen (Gl. agglutinatae s. Gl. e simplicibus compositae), Sie sind aus einer Menge einfacher Diusclien, welche durch Zellgewebe zu einem Körper Verbünden, zusammengesetzt, mit einer eignen Haut umgeben und mit mehreren Mündungen versehen", sie sind von rundlicher Gestalt und haben eine glatte Oberfläche. Solche sind die Mandeln (Tonsillae) und die Vorsteherdrüse {Prostata). 5. In zusammen gehäufte Drüsen (GL conglomeratae). Sie sind mehr oder weniger deutlich aus verschiedenen Läppchen (Lobuli), die durch Zellstoff mit einander verbunden sind, und diese wieder aus Körnchen (.Acini) zusammengesetzt. In diesen Lappen entstehen mit mehreren Würzelchen, Ausführungsgänge, die sich alle in einen oder mehrere gemeinschaftliche Ausführungsgänge (Ductus exeretorii) vereinigen, die mehr oder weniger Canäle bilden und aus zwei Häuten, einer ä u f s e r e n festen, die nicht überall gleich ist, und einer innern, der Schleimhaut bestehen. Einige dieser letztem Drüsen, wie die Speicheldrüsen , die Thränendrüseü und die Hoden, sind deutlich aus mehreren Lappen zusammengesetzt, welche in immer kleinere zerfallen und nur mehr oder weniger lok- lier durch Zellgewebe zusammengehalten werden; sie können daher gelappte Drüsen (Glandulae lobuloscie) heifsen. Andere dagegen zeigen diesen gelappten Bau wenigstens nicht in allen Lebensperioden deutlich und bilden im Innern ein zusammenhängendes Ganze z. B. die Leber und die Nieren, welche aus einer doppelten Substanz, einer äufsern und innern zusammengesetzt sind. Diese sind mit einer eignen Hülle versehen, welche ihre Substanz umgiebt und ihnen dadurch eiue einförmige, glatte Oberfläche gibt und sie strenger von den übrigen Organen absondert. Manche haben eiue doppelte Hülle, wie die Hoden und die Eierstöcke, wovon die äufsere zu den serösen, die innere zu den fibrösen Häuten gehöret. Im völlig entwickelten Zustande sind diese Drüsen die vollkommensten, welche auch am meisten als eigne für sich bestehende Organe, die nur einer bestimmten Function vorstehen, erscheinen. Manche dieser Drüsen haben nur einen gemeinschaftlichen Ausfuhrungsgang, wie die Leber, die Nieren, die Speicheldrüsen,* audere mehrere, wie die T h* r ä n e n d r ü -s e n, die B r ü s te; hei manchen tritt der Ausfuhrungsgang schon gebildet und einfach aus der Drüse liervor, wie beiden Speicheldrüsen, bei ändern z. ß. der Leber, den Nieren, treten die zwei bis drei gröfsern Aeste desselben erst aufserhalb der Drüse zu einem Ganzen zusammen, beim Hoden dagegen, tritt eine sehr grofse Menge von Gängen, getrennt hervor, die sich erst spät zu einem Ausführungsgange vereinigen. ^ Die meisten A usfübrungsgänge entstehen durch das allmähliche Zusammentreten kleinerer Würzelchen zu einem Stamme und verlaufen ohne merkliche Veränderung in ihrer Struetur und Umfange his zu der Stelle, wo sie sich öffnen, in mehr oder weniger gerader Richtung und die in der Drüse gebildete Flüssigkeit gelangt daher unmittelbar durch sie an den Ort ihrer Bestimmung, wie die Ausführuugsgange der Milchdrüsen, der Speicheldrüsen, der Thranendrüsen. Die Ausführungsgänge anderer Drüsen dagegen, unterscheiden sich von ihnen, insofern, als sie in einen erw eiterten Behälter übergehen, in welchem die Flüssigkeit, ehe sie ausgestolsen wird, ganz oder zum Theil verweilt und Veränderungen erleidet z. B. die der Leber, der Hoden, der Nieren, deren Behälter wegen ihrer Weite den Namen Blasen (Vesicae) erhalten. Der Zweck dieser Blasen ist entweder Vervollkommnung der m ihnen verweilenden Flüssigkeit, vorzüglich Concentration derselben, durch Wegnahme wässeriger Bestandteile z.B. die Gallen- und Saame nblasen; oder Aufbewahrung derselben, um nicht durch beständiges Auströpfeln Beschwerden und Nachtheil zu verursachen z. B. die Harnblase. Die Ausführungs^ gange bilden im Allgemeinen mit der Substanz der Drüse, aus welcher sie entstehen, einen ununterbrochenen Gang, nur die der Ovarien , die Muttertrompeten, sind getrennt und öffneq. sich mit einer wreiten Mündung in der Unterleibs-hölile und sind nur während dem fruchtbaren Beischlafe an die Ovarien angelegt, um die in den Grasisclien Bläschen secernirte Flüssigkeit aufzu— nehmen, und verhalten sich nun als Ausführungs-r gang zur Drüse. Die unvollkommenen Drüsen, welche keine Ausführungsgänge haben, stehen mit dem Saugaderstamme in einer ähnlichen Beziehung, als die vollkommenen mit dem Hautsysteme, indem sie durch sehr grofse und zahlreiche Saug-ad^rn mit demselben Zusammenhängen *, vorzüglich gilt dies von den Saugaderdrüsen (Glandulae conglobatae). Die übrigen, welche in Hinsicht der Struetur und Form zwar abweichen, ma-r chen diese Ansicht sehr wahrscheinlich, wegen ihrem Reich tim ni e anS&ugadern und wegen ihrer Lage in der Nähe des Saugaderstammes {Ductus thoracicus)•, die Nebennieren liegen an seinem untern, die Schilddrüse und die Thymusdrüse an seinem obern Ende, folglich wird die in ihnen bereitete Flüssigkeit auf kurzem Wege dem Saugaderstamme zugeführt. Zu dieser Klasse von Drüsen gehören noch; die Schleimdrüse des Gehirnes- (Gl. pituitaria), die Zirbeldrüse (GL pinecilis) und die Milz (Lien s. Spien), sobald mau diese als Drüse betrachtet. Die Eingeweide zerfallen in Bezug auf ihre Function wesentlich in zwei Klassen, in die Sinn organe und die eigentlich so genannten Eingeweide. Die erstem vermitteln zwischen dem Organismus und der Aufsenwelt vorzugsweise eine geistige Beziehung; indem sie thätig die Eindrücke der Eigenschaften des eignen Körpers und der Aufsend inge aufnehmen, empfinden sie und veranlassen durch die mittelst ihrer Nerven zum Gehirn fortgepflanzten Eindrücke, Vorstellungen, Veränderungen des geistigen Princips, dessen unmittelbares Or«* gan das Gehirn ist. Die eigentlichen Eingeweide nehmen theils fremde Substanzen von aufsen auf, theils entfernen sie entweder durch den Lebensprocefs, unbrauchbar gewordene, oder zur Hervorbringung neuer gleichartiger Organismen , mithin zur Erhaltung der An nothwendige, aus dem Organismus. Einige dieser Or-gaue stehen, wie Darmkanal und Lunge beiden Functionen zugleich vor, andere, wie die Nieren und Genitalien, nur der Auswurfsfunction. Alle haben das gemeinsame Geschäft, neue Substanzen zu bilden und dadurch den normalen Zustand des Individuums fortdauernd zu erhalten. Die durch die Genitalien gebildete Substanz bewirkt aufserdem und vorzugsweise das Bestehen der Art. So verschieden auch die Resultate und die Wirkungsweise der Sinnorgane und der eigentlichen Bildungsapparate sind, so sind doch die erstem dem Geiste dasselbe, was die letztern dem Leibe sind. Auch machen die niedern Sinne: der des Geruchs, des Geschmak — kes, und des Gefühles, in welchem alle wurzeln, von den höhern, denen des Gesichtes und Gehörs einen unmerklichen Uebergang zu den eigentlichen Eingeweiden, fowohl der Form und Lage als der Wirkungsweise nach. Alle Sinneswerkzeuge kommen darin überein , dafs sie alle am Kopfe liegen und stehen mit dem Gehirn durch starke und kurze Nerven im Zusammenhänge und erhalten ihre Ner- ven wenigstens aus zwei Paaren. Der eine, stärkere, von diesen Nerven führt den Namen deš Sinnesnerven, der andere, schwächere, den des Hülfsnerven. Der Sinnesnerv der drei ersten Organe ist ein eignes Paar, nämlich: der Hörne rv, der Sehnerv und der Geruchsnerv, ah er bei den Geschmacksorgan, ist es ein Ast des dreigetheilten Nerven. Die gemeinschaftliche Quelle der Hülfsnerven ist der drei-g et heilte Nerv (Nervus divisus); aufserdem aber auch, der Zungen bewegende Nerv (N. hypoglossus), der Zun gen schlundkopfnerv (N. glossopharyngeus), der Antlitznerv (N, facialis) die drei Augenbewegenden Nerven und der Ganglien nerv. Diese Hülfsnerven sind vorzüglich der Sinnesorgane bewegende Nerven oder wie beim Geruchsorgan für das Gemeiugefühl bestimmt, indem sie sich in die Schleimhaut der Nase verbreiten. Zwischen den meisten Sinnesnerven und den Hülfsnerven findet keine Verbindung statt, wie in dem Organe des Gehörs und des Gesichtes, eben so ist sie in dem Organe des Geruchs nicht zu erweisen und nur in der Zunge, welche dem allgemeinen Gefühlorgan ähnlich ist, ist sie deutlich entwickelt. Die eigentlichen Sinnesnerven breiten sich mehr oder weniger deutlich als eine 2 18 - 4| v * weiche Membran aus, welche emweder von eine Feuchtigkeit oder von einem, der Oberhaut ähnlichem, Gewebe bedeckt wird. Alle Sinneswerkzeuge stehen durch engere oder weitere Verbindungsgänge, Fortsätze der Schleimhaut, weiche einen Theil von ihnen ausmacht und desto mehr ihre Grundlage bildet, je niedriger sie sind, in. Verbindung. Je ähnlicher sie, wie das Organ des Geruches und des Geschmackes, einander sind, desto freier ist die Verbindung. Die äufsere Haut, (oder die allgetn einen Bedeckungen) schliefst sich in so fern den Sinnesorganen an, als sich in ihr der Sitz des Gemeingefühles oder des Getastes befindet. Sie bildet mit der Schleimhaut der Eingeweide, welche als Fortsetzung derselben angesehen wird, im Allgemeinen das Haut sistem (Systemci cu~ taneum) und umgibt als ein in sich selbst um— geschlagener Sack, als eine allgemeine Hülle alle übrigen Organe. Daher iheilt man das ganze Hautsystem: in das äufsere, die Haut oder Integumente, und in das innere oder System der Schleimhäute (Membranae mucosae) ein; beide kommen in Hinsicht der Struetur , Eigenschaften und Thätigkeitsäufserungen im Wesentlichen mit einander überein und bilden überall nur ein ununterbrochenes Ganze, indem sie an allen Oeffnungen der Oberfläche des Körpers in einander übergehen. Die Schleimhäute können als Verlängerungen der Integumente angesehen -werden, welche von den obern und untern Oeffnungen des Körpers sich im Innern fortsetzen , einen langen, engen, mit blinden Fortsätzen versehenen und ununterbrochenen Kanal, den Speisekanal und andere blinde Fortsätze bilden. Indem die Schleimhaut von den obern Oeffnungen, der Nasen-und Mundhöhle, diese und die Nebenhöhlen überzieht, hangt sie durch die Thränenwege mit den Augenliedern zusammen, senkt sich in die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen und von dem Schlundkopfe aus, wo die der Mund-und Nasenhöhle Zusammenkommen, durch die Eusta^* chische Röhre in die Pauckenhöhle; in dem Schlundkopfe spaltet sie sich in zwei Fortsätze: der eine überzieht die Höhle des Kehlkopfes und dehnt sich als die gröfste obere blinde Verlängerung in die Luftwege aus; der andere Fortsatz dringt in den Schlund, überzieht den ganzen Speisekanal, dringt unterhalb des Zwrergfel-les in die Gallengänge und den Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse und endigt sich an dem After oder der untern Oeffnung, in die äussere Haut übergehend. Aufser diefem allgemeinen Schleimhautsy-sieme, bildet das Hautsystem nach ihnen, sowohl obere als untere eigne untergeordnete blinde Verlängerungen, nämlich: die in n e r e Be k 1 ei-dung des äufsern Gehörganges, der Innern Fläche der Augenlieder, der Ausführ u u gsgän ge der Milchdrüse und unten: die Schleimhaut der Zeugungs-und der Harn organe. Das Hautsystem ist überall mit einer fes ts itzen d en und einer freien Oberfläche versehen; die erstere ist durch kurzes Zellgewebe gröfstentheils mittelbar oder unmittelbar mit Muskeln verbunden; die letztere bildet überall verschiedene Falten, Her-vorragungen und Vertiefungen, wodurch ihre Oberfläche mehr oder weniger ver— grofsert wird; bei der äulsern Haut ist die freie Fläche nach aufsen, bei den Schleimhäuten nach innen gewandt. Das äufsere Hautsystem, oder die eigentlich so genannte Haut (Cutis s. Integumenta communia) besteht aus mehreren Schichten , 1) der Lederhaut (Derma, Corium), 2) der Fetthaut (Panniculus adiposus) welche als ein Theil der erstem angesehen w ird; o) dem Warzengewebe (Textus papillaris), 4) dem Gefäfsgewebe oder Schleimnetz (Rete Malpighii, 5) der Oberhaut [Cuticula s. Epi-dermis); iuit ihr sind noch Haare und Nägel in Verbindung. Die Lederhaut ist der stärkeste und festeste Theil , die Giundlage der äufsern Haut, welche durch ihre innere Fläche vermittelst der Fetlhaut meistens an Muskeln geheftet ist. Sie besieht aus weifsem, dichtem und elastischem Zellgewebe, mit welchem eine Menge von Ge-fäfsen, Nerven und gröfsern und kleineren Talg-drüschen (Cryptae) verwebt sind, das nach innen lockerer ist, und die Form von Maschen hat, nach aufsen dichter ist. Sie ist elastisch, einer beträchtlichen Ausdehnung und Zusammen ziehung fähig z. B. bei der Schwangerschaft, Brüchen u. s. w. aber weder beträchtlich reizbar, noch empfiudlich. Ihre Vitalität ist nicht hoch gesteigert, und zerstört, ersetzt sie sich wieder. Auch ihre Dicke und Consistenz variirt in verschiedenen Gegenden beträchtlich; an dem Schädel, Bücken, in der Hohlhand und Fufssohle ist sie am dicksten und festesten; dünner und zarter dagegen an den Augenliedern, Lippen, dem weiblichen Busen, dem Hodensack, den Schamlefzen und der Ruthe. Sie hat eine Menge von Falten oder Runzeln, welche von den Ausdeh- nun gen oder Zusammenziehungen der darunter befindlichen Muskeln oder vom Mangel au Fett? •wie im Alter abhängen. Die Fetthaut besteht aus lockerem Zellgewebe, welches meistens mit Fett angefüllt ist, in welches die innere Fläche der Lederbaut übergeht; nur an einigen Stellen fehlt das Fett und hier ist sie mit lymphatischer Feuchtigkeit durchdrungen z. B. an den Augenliedern, dem Bande der Lippen, dem männlichen Gliede, dem Hodensacke, der weiblichen Schaam; mittelst dieser hängt die Lederhaut mit den unter ihr liegenden Organen zusammen. In diesem lockeren Gewebe verlaufen die Gefäfse und Nerven, von welchen Zweige in die Lederhaut eindrjngen und sich bis an die Oberfläche verbreiten. Das Warzengewebe befindet sich an der freien Oberfläche der Lederhaut und ist nur eine weitere Entwickelung derselben, besteht aus festem, dichtem Zellgewebe, Gefäfsen und Nerven, welche kleine, regelmäfsig gestaltete Hii-gelchen (Granula) bilden, deren Gröfse und Gestalt in den verschiedenen Gegenden des Haulsystemes äufserst vielen Verschiedenheiten unterworfen sind, und in welchen besonders der Sitz der lebhaften Empfindlichkeit der Haut ist. Das Sch leim netz oder Gefäfsgewe-be ist eine eigentümliche, schleimige, mit sehr fein verzweigten Gefäfsen durchwebte halb-flüssige Substanz, die zusammenhängend sich über das ganze Warzengewebe ausbreitet; in diesen beiden Geweben gehen vorzüglich die lebhaftesten Vegetationsprocesse vor. Die Oberhaut als die äufserste Schicht, ist weifslich, fest, spröde, gefäfs- und nervenlos, ganz unempfindlich und entspricht genau allen Ungleichheiten der von ihr bekleideten Haut; sie verdickt sich durch Reibung beträchtlich, und zerstört ersetzt sie sich vollkommen wieder. An den Stellen, wo das äufsere Hautsy-stem in das innere übergeht, wird es beträchtlich dünner, glatter und zarter, zum Theil auch, W'ie z. B. an den Lippen, röther. Es unterscheidet sich von dem innern Schleimhautsy-stem im Allgemeinen durch gröfsere Derbheit, Festigkeit, Trockenheit und geringeren Ge fäfs reicht hum. u Durch das Hautsystem werden alle übrigen Organe umhüllt und zu einem Ganzen vereinigt, der Organismus auf der ändern Seite aber am unmittelbarsten mit der umgebenden Körperwell in Weehselberührung gesetzt, beständig Stoffe von aussen aufgenommen und ausge-stofsen. Es bildet die Gränze so wie die Brücke zwischen dem individuellen Organismus und der übrigen Natur. Aus ihm besteben in der That, ihren wesentlichen Theilen nach, alle Organe des bildenden Lebens; daher die Häufigkeit von Krankheiten in diesem System, der wichtige Einflufs desselben auf die allgemeine Gesundheit, seine Theilnahme an allen Veränderungen im Organismus; daher auch genaue Sympathie der einzelnen Theile desselben unter einander im gesunden und kranken Zustande. Das innere Hautsystem oder die Schleimhäute, welche der äufseren Haut ziemlich analog sind, bestehen nach aufsen aus einer ziemlich dichten und festen Schicht von Zellgeweb , in welcher sich die gröfsern Ge-fäfs- und Nervenzweige und viele Schleimdrüsen verbreiten, und mit ihrer äufern Fläche sind sie an die benachbarten Organe, meistens au Muskeln, seltner an Knochen oder Knorpel, mehr oder weniger fest angeheftet; diese Lage von Zellgewebe erhält den Namen, Nerv enoder Gefäfshaut (Tunica nervea, s.vasculosa s. propria) und soll nach Bichat die Gestalt des Organes bestimmen, dessen innerste Lage die Schleimbaut bildet; nach Meckels Versuchen aber ist es offenbar die Muskelhaut, welche die Gestalt dieser Organe bestimmt. Die freie innere Fläche der Schleimhäute ist stellenweise mehr oder weniger ungleich, welches von Entwickelungen der Zotten oder Nerven-Wärzchen z. B. an der Zunge und im dünnen Darme, oder von Falten, Runzeln und Klappen z, B. die Kerk ringschen Falten im Darmkanal, die Fallen der Gallenblase, die .Runzeln des Magens, der Scheide, die Pförtner- und die Grimmdarmklappe, herrührt, und ist stets mit einer scbleimigten Flüssigkeit he-feuchtet, die dazu dient, dieselbe vor dem Eindrücke sie berührender Körper zu schützen. Die Schleimhäute unterscheiden sich in Hinsicht des Gewebes nicht nur von dem äus-sern Hautsysteme sehr bedeutend, sondern auch unter sich in verschiedenen Gegenden von einander, weil ihre Functionen W'eit verschiedener sind, als die des äufsern Hautsystemes. Die verschiedenen Schichten der Schleimhäute können nicht überall deutlich von einander getrennt werden und sind gröfstentheils wie zu einer Schicht verschmolzen, z. B. die Schleimhaut der Harn organe, der Genitalien und des gröfslen Theiles des Darinka na 1 es-, dagegen ist eine der Oberhaut ähnliche Schicht, die innere Haut in der Mundhöhl e, der Speiseröhre, an der inuern und äufsern Fläche der Eichel, im Gehör-gange, überhaupt an den meisten Uebergangs-siellen in das äufsere Hautsystem, sehr deutlich zu erkennen*, sie ist hier aber weicher und weniger leicht im Zusammenhänge darzustellen, als die Oberhaut der äufsern Haut; an den übrigen Stellen der freien Fläche der Schleimhäute läfst sich nur: ein der Oberhaut ähnliches Gewebe annehmen. Von etwas dem Schleim netz der äufsern Haut analogen zeigt C? O sich keine Spur. Die eigne oder Gel’äfs-haut (der Lederhaut analog) besteht im gröbstem Theile ihrer Ausbreitung, nur aus einer einfachen Schicht, welche manche Verschiedenheiten darbietet, indem ihre Dicke sehr va-riirt z. B. die der Harnwerkzeuge, der Genitalien, der Respiration ist im Allgemeinen sehr dünn; dicker die des Darmkanales, .des Magens und der Speiseröhre und noch weit dicker die des Gaumens, des Zahufleisches und der Nasenhöhle. Die an der freien fläche der Schleimhaut sich erhebenden Hügelchen oder Zotten () werden von Bichat den Gefühlwärzchen der äufsern Haut gleich gestellt, welche ■wie diese aus Zellgewebe, in und auf welchem sich Blut-und Lymphgefäfse und Nerven verbreiten, bestehen und das Warzengewebe bilden. Die Zotten sind an der Zunge und dem dünnen Darme weit stärker entwickelt und daher sichtbarer, als an den ändern Stellen; an den Lippen und Eichel aber von der Oberbaut verdeckt; an den übrigen Stellen sehr klein, ja unmerklich. Die Drüsen der Schleimhäute sind im Allgemeinen slärker entwickelt, als die der äus-sern Haut, jedoch auch an den verschiedenen Stellen mehr oder weniger deutlich, und erscheinen theils als blinde Säcke und als eigue Organe, theils und zwar im gröfsten Tbeile der Ausbreitung des Schleimhautsystemes, nur als blinde Vertiefungen. Die beständige schleimige Flüssigkeit, welche die innere freie Fläche der Schleimhaut überzieht, hängt von der eigentümlichen Thä- tigkeit ihrer Gefäfse und den vön den Drüsen abgesonderten Schleim (Mucus) ab. Die Schleimhäute sind im Allgemeinen weifsröth-lich, hetrachtlich weicher und weit gefäfsreicher als die aufsere Haut. MENSCHLICHE KÖRPER NACH SEINEM ÄUSSERN UMFANGE ODER DIE EINTHEILUNG UND DIE REGIONEN DESSELBEN. «- f- ■ *'iv' - Vi- . : i ; v ■ ■" ■/ ,, ‘ ; ;*■ ' . - u,:. ,/" - / \ : ' v ■ r'.' >\^}h V*:"-', :' ü . . •; ' lvH 1 -V* , • , ■' . -/vrt 1 i’’' '■ ,V ; j' . ■viy'': 1 ' v'-'; ;: ‘v " ■ rf: • -V H' äv~: ' " i- ’ ‘ ' ' ’ — ■ . ' V;;::. - ■ ‘ ■' - ....‘ ' / v.i ' v 'v r- ... M ■ , ' - Mik, ■ BESCHREIBUNG DER ERSTEN KUPFERTAFEL. Enthält die Abtheilung und die Gegenden des menschlichen Körpers, welche an seinem äus-sern Umfange angenommen werden. An dem ganzen menschlichen Körper, welcher vor allen übrigen Säugthieren (womit er in Hinsicht der Verrichtungen des Körpers eine Aehnlichkeit hal) symmetrisch gebaut ist, unter-* scheidet man: einerechte und linke Hälfte, welche wir uns durch eine Perpendiculärlinie, die von der Mitte des Scheitels über die Stirn, Nase und Kinn, von hier über die Brust und den Bauch bis zu den Genitalien und so hinten, über den Hinterkopf und die Dornfortsälze der Wirbelsäule bis zum After berabgeht, abgetheilt denken , und die sich an der Oberfläche des Körpers durch die vollkommenste Symmetrie am deutlichsten aussprechen, aber auch im Innern, in- dem die meisten Organe doppelt sind, oder wenn sie einfach sind, mehr oder weniger so in der Mitte liegen, dafs eine vou vorn nach hinten durch sie gefällte Ebne sie in zwei Hälften trennt. Aufserdem unterscheidet man: die vordere und hintere Fläche; die obere und untere K örperhälfte, zwischen welchen das Zwerg-feil die Scheidewand bildet und sie gewissermafsen abtheilt; diese Abtheilung bezieht sich auf die Eingeweide und nicht auf die ganze Länge des Körpers ; es ist daher die obere die kürzere, die untere die längere Hälfte. Noch wird der männliche und weibliche Körper und zwar durch die absolute Verschiedenheit der Ge-schlechtstheile und durch gewisse relative Verschiedenheiten anderer Theile unterschieden. Die allgemeinste Eintheilung des menschlichen Körpers ist, in den Kopf, den Rumpf, oder Stamm und die Gliedmafsen, zwei obere und zwei untere. Diese Abtheilungen denken wir uns in der gewöhnlichen Bedeutung durch gewisse angenommene drei Hauptlinien anatomisch getrennt; die erstere (Fig. I. II und III. A.), welche den Kopf von dem Rumple trennt, unter dem Hinterkopfe von derNak— kengrube anfängt, unter dem Ohre und dem Winkel des Unterkiefers in der Richtung des ZungenknocheOiS nach vorn bis zum Kinu lauft und sich hier mit der auf der ändern Sehe des Halses auf dieselbe Art gezogenen, vereiniget. Diese Begrenzung des Kopfes deutet sich auch durch andere tiefere Organe an, z. ß. durch die Spaltung der gemeinschaftlichen Carotis- den Zu sa mmen flufs der vordem und hintern Kopfvene zur gemeinschaftlichen Kopfvene und der oberflächlichen und tiefen Saugadern des Kopfes zum Halsgeflechte (Plexus jugularis) ; das K11 o -tengeflechte des Liwgenmagennervens (JV. vagus) j den obersten Knoten des Gan-gliennervens u. s. w. Die zweite Linie (Fig. II. und III. ß .) trennt den Rumpf und die untern Gliedmafsen, geht von der Gegend des jjrofsen Trochanters der einen Seile, vorn unter den Genitalien, hinten unter den Gesäfsen weg, zu derselben Stelle der ändern Seite. Die dritte Linie (Fig. II und III C. C.) ist doppelt, scheidet auf jeder Seite den Rumpf und die obern Gliedmafsen, geht vorn und hinten von der Achsel, als die Uebergangsstel/e von dem Rumpfe zur obera Gliedmafse zur Achselgrube herab. Die beiden erstem Linien sind nicht ganz horizontal, sondern mehr bogenförmig, Diese einzelnen Hauptabteilungen haben wieder besondere Unterabtbeilungen, an welchen wieder einzelue Gegenden von einander unterschieden werden. Fig. I. Der Kopf, (in einem gröfsern Mafsstahe, als die beiden folgenden Figuren) von der Seite mit den verschiedenen Abtheilungen und Gegenden dargestellt. A. Die erste oder oberste allgemeine oder Hauptlinie, welche den Kopf von dem Rumpfe trennt (k Fig. II und III. A.) Der Kopf als der oberste Theil hat im Ganzen eine rundliche Gestalt, und insbesondere eine knöcherne Grundlage, deren einzelne Theile (nämlich: acht Schädelknochen und vierzehn Antlifzknochen), mit Ausnahme des Unterkiefers, unbeweglich mit einander verbunden sind, und zerfällt in den Schädel - lind Antlitztheil (B). Das Verhältnifs zwischen Schädel (Craniurn) und Antlitz ( Facies) unterscheidet die menschliche Bildung von allen übrigen Thieren durch das bedeutende Ueber-gewicht des erstem über das letztere. Der Schädel ist vorzugsweise der Behälter des Gehirnes, odor das Organ der Empfindung-, das Antlitz der Sitz der Sinnesorgane, des Sehens, des Ge- ruches und des Geschmackes; das Gehörorgan befindet sich zwar im Schädeltheil, ist aber doch von dem Gehirnbehäher zu trennen, indem der Felsentheil des Temporalknochens, worin es enthalten ist, sich in der ßasis des Schädels befindet und durch die Eustachische Röhre mit den übrigen Sinneswerkzeugen zusammen-fliefst. Der den obern und hintern Theil des Kopfes einnehmende Schädeltheil ist rundlich, der untere uud vorn liegende Antlitz-theil unregelmäßig viereckig; ersterer ist immer beträchtlich gröfser als letzterer. B. Die quere schi efe Lin ie, welche dicht über der Nasenwurzel anfängt, unter dem obern Orbitalrande und dem äufsern Gehörgang weg bis zur IVackengrube (Nucha) schief nach hinten herab- und so auf die andere Seite geführt, trennt den Schädel-und den Antlitz theil des Kopfes, a. Die vordere Perpen d iculär-Linie des Kopfes, gezogen von dem Uuierkie-ferwinkel der einen Seile, vor dem Ohr herauf und in gleicher Richtung über den Schädeltheil weg, auf die andere Seite bis zu derselben Stelle herab, trennt oben: den vordem und mittlern Theil des Schädels; unten: im engem Sinn, das r Antlitz oder Gesicht*, worunter man auch die Stirn mit begreift, so dafs das Ansesicht meist eine ovale Form hat. Die zweite oder hintere Perpendi-culärlinie des Kopfes, von dem Zitzenfortsatz des Temporalknochen der einen Seite über den Kopf weg, zu denselben Fortsatz der ändern Seite gezogen, scheidet den mildern und hintern Theil des Kopfes. Eine Horizontal - Linie von der Stelle dicht über die Glabella (5) über die Schläfe weg bis hinten dicht über den Occipi lalhöck er, trennt nicht nur den obern Theil (Caha) und den untern Theil (Basis cranii) des Schädels, sondern auch die drei Abtheilungen des Craniums zerfallen dadurch in mehrere Gegenden. Der Theil vor der vordem Perpendiculärlinie ( a ) und über der der untern Horizontallinie (B) zerfällt in: Die vordere Kopfgegend (Sinciput. s. Regio sincipitalis) au welcher man: Die Stirn gegen d (Regio frontalis) und unter dieser: Die Stirnglatze (Glabella) unterscheidet; und seitlich in: 4. 4. Die Schlafgegend, Schläfe (Regio temporalis s. Tempora.) Der mittlere Theil des Kopfes zwischen der Linie a und b zerfällt, in 5. den Scheitel (Vertex), als den obern Theil, und auf jeder Seite in: 6. Die obere Ohr gegen d (R. auricularis) und 7. die untere Ohrgegend (R. subau-ricularis). % Der hintere Theil des Kopfes hinter der Linie b zerfällt in: 8. Die Hinlerhauptgegend (Occiput. s. R. oc-cipitalis) und g. Die Nack eng egend (jR, nuchae). Unter und hinter den sämmtlichen Gegenden über und unter der Linie c. mit Ausnahme der Naekengegend, liegt in der Schädelhöhle das grofse Gehirn und in der Nackengegend (9) das kleine Gehirn und verlängerte Riik-kenmark, umgeben von ihren bedeutenden Ge-fäfsen. Ungefähr in der Richtung; der Linie c. fällt im vordem und mittlern Theil: der Hirn-halken (Corpus Callosum) und unter dieser: die zu den Hirnventrikeln gehörigen Theile. In der untern Ohrgegend (7), welche hinten und unten zwischen die Linie A und B fällt. liegt die Ohrspeicheldrüse mit den durch diese gehenden gröfsern Aeslen des Fa-cialnervens; hinter dieser: die hintere Facialvene, die äufsere Carotis, welche die vor dem Ohre zur Schläfe herauf steigenden Teraporal-Vene und Arterie gehen. Aufserdem liegen tief iu dieser Gegend: der Zungenschi und köpf nerv, der Lunge n-magennerv, der Willisische ßeiuerv, der Zu ngenfleischnerv und der oberste H als** knoten des Gangliennerven mit seinen Aesten. d. Die perpendiculäre Antlitzlinie auf jeder Seite, vorn, unter dem äufsern Winkel senkrecht herabgezogen, theilt die mittlere und die Seitengegenden des Antlitzes; und durch: c. Die transver seile Aatli tzli n ie wird der obere uud untere Aotluztheil geschieden. Die mittlere Autlitzgegend zerfällt wieder, in: 10. Die Nasengegend (Reg. nasalis') , in diese fällt nahe neben der Perpendiculär-linie der JHorvortritt der Infraorbital - Arterie und des Nerven, welche sich in dieser bis zur Mundgegend ausbreiten. 11. Die Mundgegend (Reg. oralis). 12. Das Rinn, die Kinngegend (Men- tum s. R. mentalis). Diese Gegenden Hegen in der Mitte über einander- die Leiden seitlichen Gegenden zerfallen, in: i5. Die Angengegend (Reg. orbitalis) 14. Die Wangengegend (Reg. jugalis s. Gena), welche der gröfsten Breite des Antlitzes und den vorspringenden Jochknochen entspricht, und in 'welche hinten das Kiefergelenk fällt. 15. Die Back engegend (Reg. buccalis); in "welcher hinten nahe unter der queren Antlitzlinie (e): der Ausführungsgang der Parotis, die stärkern Aeste des Facialnerveus, und die quere Fa-cialarterie liegen. Unten nahe neben der perpendicnlären Antlitzlinie (d): treten die Unterlippennerven mit einer kleinen Arterie durch das Mentalloch aus dem Unterkieferkanal hervor und ungefähr in der Mitte des untern Randes dieser Gegend, wendet sich: die äufsere Maxillar ar terie um den Unterkiefer zum Antlitz. Fig. II. Der vordere Umfang des ganzen Körpers. A. A. Die erste oder obere Hauptlinie, welche Kopf und Rumpf B. die zweite oder untere Hauptlinie, welche den Rumpf und die untern Extremitäten , und C, C. die seitlichen allgemeinen oder Hauptlinien, die den Rumpf und die obern Extremitäten ahgreuzen, deren Verlauf S. 5a. angegeben sind. Der ganze Rumpf oder Stamm (Truncus) welcher in der gewöhnlichen Bedeutuug zwischen die drei angegebenen Hauptlinien fällt, hat zunächst die Wirbelsäule zur knöchernen Grundlage, welche aus übereinander liegenden 29 Knochen besteht, und in ihrer ganzen Länge von Muskeln bedeckt ist, sie liegt hinten in der Mitte von oben bis unten durch alle Abthei— luugen des Rumpfes, und an ihr hängen oben die Rippen und der Brustknochen, unten die Beckenknochen; die erstem sind beweglich, die letztem unbeweglich mit ihr verbunden und von übereinander liegenden Schichten breiter und langer Muskeln bedeckt. Der Rumpf zerfällt zunächst in drei Theile, den Hals, den Oberleib und den Unterleib. ci. Die obere Q u e r.Ii n i e,' welche den Rais von dem Oberleihe oder Brust trennt und von dem Acromion <^er Schul- ter der einen Seile über die Schlüsselkno-chen weg zur ändern Seite gezogen wird. b. Die Linie, welche den Oberleib von dem Unterleibe scheidet, verläuft am untern Ende des ßrustknochens der Quere nach auf beiden Seiten hin. c. Die unterste Querlinie, die das kleine oder eigentliche Becken von dem Unterleibe scheidet, geht über die Schaamknochensym-pliyse von einer Leistengegend zur ändern herüber. Der Hals, auf welchem der Kopf wie die Krone eines Baumes aufsitzt, ist der engste, zu-sammengezogf nste und kürzeste Theil des Rumpfes, weicher von der Gegend des Lingualknu-cheus und des dritten Halswirbels, wo er am engsten ist, sich allrnälig in den Oberleib und die&er hinwieder bis zum obern Theile des Unterleibes erweitert, worauf der Unterleib sich wieder ißit dem Becken bis zum Ende zusarn« menzieht. Uebrigens bilden der Ober- und Unterleib did zweite und dritte grofse Kör-perhöhle, welche mehr oder weniger .beträchtlichen Veränderungen ihrer Ausdehnung und Gestalt fähig sind; in der erstem sind vorzüglich die Organe der Respiration und des Kreislaufes, in der letztem die der Verdauung, der Harn ab sonderung und der Fortpflanzung enthalten. Der Hals bildet eigentlich keine Höhle, sondern die hier liegenden und zu allen Systemen gehörenden Theile, werden vom Zellgewebe unter einander und von der, dieselben überziehenden äufsern Haut verbunden und zusammen gehalten. Der Hals (Collum), welcher zwischen die Linie A und a fällt, dessen hinterer Tbeil noch als Nacken oder Genick (Cervix s. Nucha) s. Fig. III.) unterschieden wird, ist der Zwi-schentheil, der Kopf und Oberleib in Verbindung bringt, weder dem einen noch dem ändern ganz beigerechnet werden kann und sich, bei manchen Menschen, im Verhältnifs zu dem Kopfe: als ein langer und dünner, bei ändern als ein kurzer und dicker Hals auszeichnet. Am vordem Umfange ist er am rundesten, bildet mit dem Kinn fast einen rechten Winkel und geht allmählig in die Brust über; hinten ist er unter dem Hinierkopfe am breitesten und verliert sieb in den .Rücken; am schmälsten ist er zu beiden Seiten und geht in einem Winkel in die weil austretenden Schultern aus. An dem vordem Umfange desselben unterscheidet man: i, Den Adamsapfel (Pomurji Adarni), er ist die stärkste Hervorragung des KehlkopfeSj welche durch die Haut deutlich fühlbar und sichtbar ist und nur heim Manne diesen Namen führt. 2. Die Kehl grübe (Jugulum) entsteht, indem sich die äufsere Haut über dem Brusilinochenzwischen den untern Endender Kopfnicker oder in den untern Theil des mittler n Tria n gulär raumes (Interstitium triangulare s. jugulare) einsenkt. In diesem Raume liegen in der Milte: die Schilddrüse, welche sich schon äufserlich über der Kehlgtube, besonders heim Weibe, als eine rundliche Anschwellung zeigt; am höchsten: der Lingualknochen, der schon be~ zeichnete Kehlkopf (i) und die sich von diesem fortsetzende Luftröhre; hinter diesen Theilen: oben der S c h 1 u n d k o p f: unten: der Schlund: auf jeder Seite dieser Theile und hinter dem Kopfnicker (Sternocleidomastoideus): die gemeinschaftliche Carotis, die innere Jugularvene, umgeben von den Drüsen und Saugadern d es Jugulargeflech-tes; zwischen beiden: der Lungenraagen- nerv (TV. vagus s. pneumögastricus) und hinter diesen: der Stamm des Ganglienner- ven und der lange Herz nerv. Oben in der Gegend des Lingualknochens befindet sich, die erste Spaltung der genannten Gefäfsstämme und die ersten daraus hervorkommenden grö-fsern Aeste; unten in der Tiefe: die un- tere Schilddrüsen arte rie und der Zwergfel 1 n e r v. 3. Die seitliche Halsgrube (Fossa su-praclavicularis) ist auf jeder Seite und entsteht, indem sich die Haut über dem mittleru Theiie des Schlüsselknochens zwischen dem hintern Rande des Kopfnickers und dem vordem Rande des Cucularmus-tels einsenkt j unter und hinter ihr befindet sich der äufsere oder sei tliclie Triangula r r a u m (Interstitium supracclavicu-lare). In diesem Raume liegen: die quere Schul— terbl attarterie und Vene, die quere Halsarterie und Vene und zur Achselhöhle herabsteigend: die Axillararterie und Vene umgeben von Saugadern und Drüsen, und die vordem Aeste der vier untern Hals — nerven, welche sich hier zu dem Brachialge— flechte vereinigen; aufserdem wird dieser Raum durch vieles Zellgewebe und Fett ausgefüllt j daher die seitliche Halsgrube *) bei fetten Personen und Weibern -weniger deutlich ist. Der Oberleib (Thorax) als der obere breite Theil des Rumpfes, fallt zwischen die Linie a. und h., enthält die Brusthöhle als die zweite grofse Körperhölde* man unterscheidet an ihm den vordem Umfang als eigentliche Brust (Pectus) und den hintern Umfang als Rücken (Dorsum) Fig. III.), welcher oben seitlich in die Achseln oder Schultern übergeht Er hat die zw7ölf Dorsalwirbel, vier und zwanzig Rippen und den B rustk nochen zur Grundlage. Die zwischen den Rippen befindlichen Raume sind durch die Intercöstalmus-kein ausgefüllt, wodurch und durch das unten und innen liegende Zwerg fe 11 die Brusthöhle gebildet wird. Oben wird der mehr zusammen gezogene Thorax durch die ihn umgebenden Achselknochen und die zu diesen hingehenden Muskeln verdeckt, wodurch er oben eine eigne breite Fo rm erhält. Der weibliche Thorax ist im All— *) Diese Stelle ist für den Chirurg besonders wichtig, indem hier die erste Rippe fühlbar ist, auf welcher die Schlüsselhnochenarterie und wenn man mit dem Finger den innern Rand der ersten Rippe vor dem vordem Rippenhalter umfafst, die innere Brustarterie (Art, mammetria interna) zu comprimiren sind. gemeinen schmäler und kürzer, besonders nach. Verhältnifs des breitem Beckens und das untere Ende des Brustknochens ragt nicht über die Schamknochen Symphyse hervor, wie beim Manne. An dem vordem Umfange oder dem Sprachgebrauchs nach, an der Brust unterscheidet man: 4. 4. Die ßrustgegenden (Regiones mammillares) an welchen sich auf jeder Seite, besonders beim weiblichen Ge— Schlechte, ungefähr in der Mitte die Milchbrust, die Zitze (Mammae) erhebt, auch im edlern Ausdruck der Busen genannt*, im engern Sinne wird mit dem Namen: 5. Busen (finus), die mittlere vertiefte Gegend zwischen den Brüsten belegt. Die Brüste, Zitzen {Mammae s. TJbera), welche dem grofsen Pectoralmuskel, beim Manne in der Gegend der fünften, beim Weibe zwischen der dritten und sechsten auch siebenten Bippe ansitzen, erreichen ihre Bestimmung und Vollkommenheit nur bei dem weiblichen Geschlecht, indem sie yon dem Anfänge der Mannbarkeit, etwa von dem zwölften bis vierzehnten Jahre im Verbältnils stärker, als die übrigen Theile wachsen und allmälig erhabener und kugelförmiger werden. Aus der Mitte derselben tritt die Zitze oder Warze (Papilla mammae) als ein rundes Knöspchen von bräunlicher Farbe hervor, welche mit einem rundlichen Flecke, dem Hofe oder Ringe (4reola) umgeben wird; bei Männern ist dieser, so wie der mittlere Theil zwischen den Brüsten, bei Weibern selten, mit Haaren besetzt. Die Milchbrustdrüse ( Glandula mammae), welche hinter der Papilla und Areola liegt und dem grofsen Pectoralmuskel unmittelbar aufsitzt, bleibt bei dem Manne unentwickelt und ist das eigentliche Milch absondernde Organ. In der Brusthöhle liegen hinter den Mam-millargegenden: die Lungen, welche auf beiden Seiten wahrend der Einathmung den ganzen Baum ausfüllen und zum Theil die mitt-lern Theile der Brusthöhle bedecken; diese welche hinter und von dem Brustknoehen nach hinten liegen, sind, oben: die Thymusdrüse, die aus dem Herzbeutel hervortretenden gemeinschaftlichen Jugularvenen, ungenannte Arterie, Carotiden und Schlüsselknochenarterien, bedeckend; unten: der Herzbeutel mit dem darin enthaltenen Herzen, welches aber mit der Spitze zur linken Mammillargegend bis zur Verbindung der sech- sten Rippe mit ihrem Knorpel reicht; ferner die in der Gegend des vierten Rippenknorpels hinter dem Brustknochen aus der Basis des Herzens kommenden Gefäfsstämme, nämlich: die obere Hohlvene, die aufsteigende Aorta, die Lungen - Arterie und Venen; neben dem Brustknochen dicht hinter den Rip— penknorpeln: die innern Br ustgefäf se; tiefer zwischen dem Herzbeutel und den Brustfellsäcken: die Z we rg fellnerven . Hinter dieseu Organen liegen oben: die Luftröhre und Bronchien; längst herab: der Schlund, die Lungenmagennerven; dicht auf der Wirbelsäule rechts: die Az y gosven e, links: die absteigende Aorta; zwischen beiden: der Speisesaftgang( Ductus tlioracicus); seitlich die Stamme des Gangli en nerven. Der Unterleib {Abdomen) fällt eigentlich zwischen die Linie b. und B. ist der untere und gröfsere Theil des Rumpfes, welcher im Allgemeinen länglich, nach vorn gewölbt, nach hinten und an den Seiten oben flach vertieft, unten weiter erscheint, sich aber in seiner Form, nicht nur nach der Stellung des Körpers, sondern auch nach verschiedentlichen Verhältnissen des Lebens, besonders vorn z. B. abwechselnd, wahrend des Alhmens, dauernder in der SrhWangerschaft, beim Feuwerdeik u. s. w. ändert-, und Lat die fünf 'Luinbarwirbel und die Beckenknochen zur Knöchernen Grundlage. O Mau unterscheidet aber noch den tiefsten Theil des Unterleibes, das Becken (Pelvis) zwischen der Linie c, und JB.) als einen eignen Theil des Si ammes. Im engern Sinn wird unter Abdomen oder Bauch (Venter) blos der vordere Umfang desselben verstanden, der hintere Theil, werden die Lenden (Lumbi) Fig. IIf. 5) und die seitlichen TheiJe, die Hüften (llia) g.) genannt. Das Abdomen (b und c) besteht nächst der äu/sern Haut aus einem muskulösen-aponeurotischen Apparate (Cingulum musculo-aponeuroticum), welcher die Abdominal-b öble als die dritte grofse Körperhöhle, mit der Becken höhle, 211 einer ununterbrochenen Höhle bildet; dieser MuskeJgürtel macht mit der ausser n Haut, die sogenannten Bauclibedek-ku ngen aus. Vorn am Unterleibe oder Bauch unterscheidet man drei über einander liegende Gegenden , iudeiii wir uns: d. eine Querlinie, von der untersten falschen Rippe der einen Seite zu der, der ändern Seite, und e. eine zweite, von dem einem obern Vor— dern Hüftknochensiacliel zum ändern herüber, denke m Der obere Theil zwischen der Linie b. und d. ist die obere Baue hg egend (Regio epigastrica); der mittlere, zwischen d, und e. die mittlere Baucligegend (R.cgt meso— gostricä) und zwischen e* und c* die untere B a u c h g e g e n d (Reg. hypogastricä). — Denken wir uns uoch auf jeder Seile: /■ f- eine senkrechte Linie i von der stärksten Biegung des letzten wahren Bippenknorpeis oder des Rippenrandes bis neben die Schaamknochenvereinigung herab, so wird jede Gegend wieder in drei Ab~ theilungen gebracht* Die Ober-Bauchgegend zerfällt in; 6. Die Herzgrube (Scrobiculus cordis s. Reg. gastrica) ist der mittlere Theil unter dem Bruslknocben, und 7. 7. Die Unter ripp engegenden, H y -pochondrienj (Regioneshypochondriacae s. Hypochondria') die Seitentheile. Die Mittelbauchgegend in: 8. Die Nabelgegend (Reg. umbilicalis) als ihr mittlerer Theil, worin sich der Nabel (Umbilicus) befindet, und in: g. q» Die Darm - oder Hüften ge 2 en - den (Regioiies iliacae■welche sich auf jeder Seite der senkrechten Linie befinden und nach hinten in die Lendengegend übergehen. t)ie (J n te rbaüchgeg eryä in: lOi D ie eigentliche U nter hauch gegen d (Heg. hypogastrica stricte sic dicta) und ii. li. Die Weichen^ Leisten - oder Weichengegenden (Regiones inguinales) die Seitentheiie derselben, g. g> Die H üften (Ilia), die ünterti seit+ liehen Theiie des Abdomens, da Wo der Oüft-lamm (Crista ilii) am stärksten hervoi tritt; In der Umbilicalgegend (8) befindet sich Ungefähr in der Milte an dem Abdomen über-hauptj beim Manne etwas tiefer, als beim Wei.be* der Na bei, weicher bald eine erhabene^ ftieh-Tentheils aber eine vertiefte, rundliche, fettlose* gefaltete Narbe der Haut ist; Unten unter die Linie c.j wo sich diese mit der der senkrechten Linie f. durchkreuzt, fällt der Bäuch ring (AritiU* lus abdominalis) durch welchen beim Manne: der Saameusträng; beim Weihe : das ruudö M litt er band aus dem Leistenkanal hervor-« tritt. Gleich unter die Enden der Linie e. fällt der Selienkelring [Annulus cruralis)durch welchen: die Cruralgefäfse unter dem Schenkelbogen, Poupartsches Band, dessen Richtung äufserlich durch eine von den Genitalien ge<>en den Hüftkamm, zwischen dem Abdomen und Oberschenkel, aufsteigende Furche angedeutet wird, hervortreten. In der Richtung unter der angegebenen Furche, liegen deutlich fühlbar: die Inguinaldrüsen. In der Bauchhöhle, welche mit dem Bauchfelle, das im Yerhähnifs zu den Verdauungsorganen um diese einen geschlossenen Sack bildet, ausgekieidet ist, liegen in der Oberbauchgegend und zunächst in dem rechten Hv-pocliondrium: der rechte LeberJappen mit der Gallenblase und der obere Theil der Pfortader und der ändern Lebergefäfse, so wie das obere Ende der untern Hohlvene j — in der Herzgrube (6): der linke Leber — lappen, der rechte Theil des Magens mit dem Anfänge des Zwölffingerdarmes; hinter diesem: die Bauchspeichel- drüse, welche aber von dem rechten bis zum linken Hypochondrium (7. 7.) herüberreicht; hinter und über dieser: die Eingeweidear — terie (Art. coeliaca) mit dem Anfänge der licken' obern Magen-, der Leber- und der Miizarterie, worin sie sich spaltet und auf welcher das Solargeflechte des Ganglien-systeines ausgebreitet ist; der Anfang der Pfortader und mehr links, tritt durch den liier liegenden Theil des Zwergfelles: die absteigende Aorta aus der Brusthöhle hervor; — in dem linken Hypochondrium: der linke und weite Tlieil des Magens*, nach hinten und aufsen die Milz, so wie das linke Ende des Pankreas und Milzgefäfse. In die Richtung der Linie d. oder der Grenze der Ober-und Mittelbauchgegend fällt: der Verlauf des Quergrimmdarmes, der jedoch Biegungen zur letztem und vor dem Dünndarm herab macht, und der Ursprung der oLern Gekrösarterie. — In der rechten Hüfigegend liegen: der aufsteigende Grimmdarra; oben hinter diesem: der Z wo I f-fingerdarm und die rechte Niere; — in der linken Hüftgegend: der absteigende Grimm d arm mit seiner S förmigen Biegung {Flexura iliaca) hinter diesem oben: die linke Niere; — in der Umbiiicalgegend (8): die stärksten Windungen des Dünndarmes, besonders des Leerdarmes (Jejunum), welche zwischen dem Grimmdarme von der einem Hüftengegend (g. 9,) zur ändern herüber liegen und von dem grofsen .Netze bedeckt sind; hinter diesem; der gröfste Theil der .Aorta und der untern Fl oh 1 ve ne umgeben von den Saugadern und Drüsen des L u na b arg efl echtes, ihre Spaltung fällt ungefähr hinter die Linie e oder der Grenze zwischen dieser Gegend und der Unterbauchgegend, so vvie in der Richtung der senkrechten Linie der Harnleiter und beim Weibe; der Saamenstracg nach innen zum Recken, der letz-r tere, beim Manne, nach aufsen, sich mit ihr durchkreuzend zum Leistenkanal, herabsteigen. In der Unterbauchgegend (10) liegen vorzüglich; die Windungen des gewundener* Dariwes (lleon) bis in das Becken herab, die Innern Genitalien bedeckend; hinter diesem : der Anfa 11g des Mastdarmes und die Hüft — gefäfse; jn der rechten Juiguinalgegend*. der Anfang des Blinddarmes niit seinem Wurmfortsatz; — in der linken; zum Theil die S förmige Flexur und in beiden hinter diesen Theilen: die Cruralgefäfse und nach aufsen neben diesen; der Cruralnerv. Das eigentliche oder kleine Becken, welches] vorn und hinten (Fig. III.) zwischen die Lhiie f. und J3. fällt, von welchem sich die untern Gliedmafsen, zwischen denen es hci’fthsenkt, fortsetzen, ist der unterste Theil des Rumpfes. Es bat den Kreutz - und Steifsknochen und die ungenannten oder Hüftknochen zur Grundlage und trägt zur Yergrö-fserung der Bauchhöhle bei. Es hat eine schiefe von hinten und oben nach vorn und unten gerichtete Lage, so: dafs der vordere tiefe oder niedrige Umfang während dem Stehen nach unten, der hintere nach oben, während dem Sitzen aber nach vorn und hinten gerichtet ist. An dein vordem Umfange unterscheidet man: }2. Die Schpamgegend (Regio pubis), l/velche den aus einem dieten Fettpolster und der mit den Schaamhaaren (Pubes) besetzte Haut, bestehenden Schaamberg (JVTons veneris) und die äufsern Geni-talien enthält. Die äufsern Genitalien sind beim Manne: die Ru the (Penis) und der Hodensack, in welchem sich der untere aus dem Bauch* ringe hervor tretende Theil des Saamenr stranges und der Hoden zu beiden Seiten befinden-, beim Weibe: die äufsere Sc ha am (Vulva), welche sich von dem Schaamberg bis zum Mittelfleisch erstreckt und aus den gro-fsen und kleinen Lefzen (Labia externa interna), dem Kitzler ( Clitoris) y der B a r n r ö h r e n - und der S eh ei d en m ii n d u n g (Orificium urethrae et vaginae) besieht. In der Beckenhöhle liegen, unmittelbar hinter der vordem Wan.d: die Harnblase* unten vor und hinter derselben, beim Manne: die "V o rstehe rd rüse; hinter dieser und der Harnblase: die Saamenbläsch en und die Saamengänge (Vasa deferentia), welche hinter deij Jeztern herabsteigen und von dem untern Th eil des Bauchfelles bedeckt sind; beim Weibe die Gebärmutter, die Fallopischen Röhren und Ovarien, welche aber in dem Bauchfellsack heraufsteigen und von dem untern Theil des Dünndarmes, welcher einen Theil des Beckens ausfüllt bedeckt sind; hinter diesen; der Mastdarrn, seitlich: die ßeckengefäfse mit ihren Aesten und das isoldatische Nerven-geflecht. Die Gliedmafsen oder Extremitäten sind zwei obere und zwei untere; beide haben eine längliche runde Gestalt, bestehen aus melirern unter einander beweglich verbundenen Abtheilungen, die von dem Rumpfe aus, mit welchem sie beweglich verbunden sind, in der Läugenrichtung auf einander folgen. Sie sind wesentlich aus Knochen, welche durch faserige und Synovialbänder vereiniget sind, aus Muskeln und Sehnen, welche diese gröfsten-theils bedecken und bewegen, Nerven, Gefafsen und der alle umgebenden äufsern Haut zusam-mengesezt. Die obern und untern GliedtUafsen entsprechen einander durch die Zahl und Gröfse ihrer Abtheilungen und die Anordnung ihrer einzelnen Systeme im Wesentlichen. Die erstem zeichnen sich aber durch Gelenkheit und Beweglichkeit, die letztem aber durch Gröfse, Festigkeit und Stärke aus, diese sind zum Tragen und Fortbewegen des Körpers, jene zum Betasten , Ergreifen und Behandeln äußerer Gegenstände geeignet. Die o b ern Gliedma fsen , oder Brustglieder (Extremitates s. Artus superiores) hängen auf jeder Seite dem Rumpfe beweglich an und reichen in der gewöhnliche« Bedeutung genommen, von der Achsel (h) ungefähr mit den Fingerenden bis zur Milte des Oberschenkels herab, und werden mit Ausschluß» der Schulter, oder Achsel in den Oberarm, Unterarm und die Hand gelheilt. h. Die Schulter, Achsel {Axilla), weiche den Uebergang von dem Rumpfe zur obern Extremität macht, wird besonders durch die Vereinigung des äufsern Endes des Schlüsselknochens und des Acromion des Schulter- hlattes gebildet. Die dieser, unten gegen über, zwischen dem Thorax und dem Ober-r-arni liegende Grube, ist; i. Die Achselgrube (Fovea axillaris), welche entsteht, indem sich die äufsere Haut zwischen dem grofsen Pectoralmus— kel und dem breiten Dorsalmuskel einsenkt. Die Haut ist hier nach Anfänge der Mannbarkeit mit kurzen Haaren, den Achsel-Haaren ( Glandehalae s. Hirci) besetzt, und ihre Talgdrüschen sondern eine öhlig fettige Feuchtigkeit von specifjschea Gerüche ab, der bei manchen Personen sehr durchdringend ist und in vermehrter Absonderung eine schmutzig - gelbe Farbe hat. Die eigentliche Achselhöhle liegt über dieser Grube, zwischen dem großen und kleinen Pectoralmuskel, dem breiten Dorsalmuskel, dem Subscapulai muskel und dem grofsen vordem Sägemuskel und bildet einen dreieckigen, nach vorn breiten Raum. In ihr liegen: die Achselvenen und Arterien mit ihren Aesten, die erstere ist besonders mit s den Saugadern und Achseldrüsen des Axilla rgeflechtes, und die letztere, besonders mit dem hier absteigenden JNeryea - Brachialge-flechte umgßbeii? Ji. Der Oberarm (Brachium s. Humerus), ■Welcher bis zum Ellenbogen herabreicht; und an welchem man die sich hier darstellende Beuge-und die Streckfläcbe (Fig. III.«) so wie eine vordere oder abzie•? bende und eine hintere oder anziehende Seite unterscheidet, hat den 0beiv armknochen zur Grundlage, An der Beugeseite desselben liegen unter der Haut, nach aufsen: die cepha 1 is ch e, nach in-pen: die basilische Y e q e, begleitet von Saugadern, und die innern Hautnerven; nach innen ijnter dem iqnern Rande des Bicepsmus-jkels: die Brachialarterie, und Venen und (der Mediann erv längs herab; oben nahe unter der AxillßrhphJe: sämmtliche Ner venstäm mß der ohern Extreijiitätj um die ßrachialarte-rie herum, von wo sie ihre Richtung zu den verschiedenen Seiten nehmen: am äufsern un4 innern Rande verlaufen: die Collateralger fafse. /, Der Ellenbogen, die Armbiegung (Cubitus) die Vereinigungsstelle des Ober-und Unterarmes, an "welchem man hinten; den Ellenbogenknorreu (Fig. XII» 8.) and vorn; io. Die Armvertiefung (Fossa s. Plica cubitalis) bemerkt. Diese entsteht, indem sich die Haut zwischen dem innern Brachialinuskel, dem laugen Supinator und dem runden Pronator, zwischen weichen eine Vertiefung oder Raum (Interstitium cubitale) gebildet wird, etwas einsenkt; seitlich, mit ihr in gleicher Richtung stthen der äufsere und noch mehr der innere Oberar mkuor — ren hervor. In der Mille unter der Haut dieser Vertiefung, liegt: die Median vene; unter dieser und der Aponeurose des Biceps: die Brachialarterie umgeben von kleinern Venen und Saugadern*, neben ihr nach innen: der Mediannerv, welche in den Cubitalraum zum Unterarm treten und sich hier in größere Aeste spalten. Nach aufsen tritt hier: der äufsere Haut-oder Muskulocutannerv an die Oberfläche; vor dem äufsern Oberarmknorren liegt: der Radialnerv, hinter dem inuern Knorren, tritt: der Ulnarnerv nach voru hervor. m. Der Unter- oder Vorderarm (.An-tibrachium) hat den Radial- und Ulnarknochen zur Grundlage und man unterscheidet an ihm: die innere oder Beuge-uud die äufsere oderStrecke- O seite (Kg. III. g) so wie den vordem oder Radialrand und den hintern oder Ul narr and. Au der ßeugeseiie liegt unter der Haut: ein starkes, ausgebreitetes Venennetz, Saugadern und zahlreiche H au tnerve n; zwischen den Muskeln in der Richtung des Radialknochens: die R a d i a 1 a r t e r i e und Nerv, in der des Ulnarknochens: die Ulnararterie und Nerv, welche vou gleichnamigen V e n e n lind Saug-adern begleitet werden, in der Milte zwischen den gemeinschaftlichen Fingerbengern : der Media n-nerv; ganz in der Tiefe: die innere Zw i -s c h e o k n ochen a r t e rie, Vene und Nerv; alle diese Arterien und Nerven mit Ausnahme der liefen, kommen am untern Ende zwischen die Mnskelsehnen und uahe unter der Haut zu liegen. n. Die Hand (Marius), an welcher man die H o h i h a n d fl äche (Facies volaris s. Vold) und die Rücken l'l äche (Fac. externa s. dorsalis); den v ordern oder Sp eichen -ran d (JVIargo anterior s. radialis) und den hi n tern oder Ellen hoge n ra n d (Marg. -posterior s.ulnar is), unterscheidet, zerfallt in: 14. die Han dwurzel (Carpus) die acht Handwurzelknochen, 15. die Mittelhand (Metacarpus), welche fünf Mittelb andknoclien iur Grundlage hat und 16. die Finget* (Digiti)i deren fünf sind, tiämliohs der Daum (Pollex), der Zeigefinger (Index)$ der Mittelfinger {Digitus medius) der Ringfinger (Digiti annularis') und der Ohrfinger (Digit* auricularis s. minirhus)/ der* Daumen hat zwei; die übrigen drei einzelne Glie-« der (Phalanges). Die angegebenen Flächen und Ränder gelten von jeder dieser Abtheilungen der Hand* Die Haut, -welche in der Hohlhand dickerj fe-* ster und gespannter, als am Rücken ist, ist mit mehr oder minder tiefen Einschnitten oder gefurchten Linien* welche großen individuellen Verschiedenheiten unterworfen sind und welchen die Chiromantie eigne Namen gegeben hat, Versehen: sie biidet zwischen den obern Enden der Finger: die Ž w i s c h e 11 f i n g e r -falten (Plicae inderdigitales)wodurch dieselben untereinander verbunden -werden* An der Vo~ laifläche nach au Isen f befindet sich: der Ballen (Therar) durch kurze Muskeln für den Daumen gebildet* Unter der Haut und der Hohl*-hand - Aponeurose liegen: der arteriöse tind venöse oberflächliche Hohlhand« bo geri und die aus diesen heraushommenden und zu den Fingern verlaufenden F in ge r arte rien und Venen, von Saugadern begleitet; die Endäste des Median nervehs, welche als Hohlhand fingernerveü zum ersten bis vierten Finger verlaufen; die Aeste des oberfläcblichen Hohlhandastes des Ulaarvensj welche als F i n g e r n e r v e n zur innern Seite des vierten und zum fünften Finder D gehen; hinter den nun folgenden Sehnen der gemeinschaftlichen Fingerbeuger und den Lum-bricalmuskeln; der arteriöse und venöse tiefe H oblhandbogen, und der tiefeAst des H ohlhandastes des U ln annervens nebst den aus diesen entstehenden Aesten für die tiefem, kurzen Muskeln der Finger. Die untern G li e d m a f s e n, ß a u c h g 1 i e -der [Extremitates inferiores) gehen dem äufsern Ansehn nach, unmittelbar unten aus dem Rumpfe hervor und sind mit demselben so verbunden, dafs gleichsam durch die von diesem herabgehenden und sie bewegenden Muskeln äu-fserlich ein allmähliger Uebergang bewirkt wird. Sie sind die Organe des Stehens und Fort-schreitens und um den Körper nicht nur sicher, sondern auch mit Leichtigkeit zu tragen und im Gehen zu bewegen, mufsteu sie eme dieser Bestimmung angemessene, bei Vergleichung mit den obern Gliedmafsen, eine grö-fsere Höhe, stärkere Muskeln und gröfsere und festere Knochen erhalten. Sie bilden bei dem Erwachsenen, noch etwas mehr als die Hälfte der ganzen Körperlänge, aber dem Aeufsern nach, fällt die Spaltung des Kumpfes in die beiden Schenkel, etwas tiefer, genau in der Mitte der Körperlange, zuweilen etwas darunter. Sie weiden in den Oberschenkel, den Unterschenkel und den Fu 1 s abgetheilt. Der Ober - und Unterschenkel werden auch zusammen der Schenkel genannt, welcher noch, in Beziehung auf den Arm, die Kniescheibe als Zwischenknochen zur leichtern Bewegung-des Ober - und Unterschenkels, eigenih ihn lieh hat. Der PJattfafs (Pes extimus), welcher wesentlich der Hand entspricht, wird gewöhnlich der Fufs im Gegensatz vom Schenkel genannt. o. Der Oberschenkel (Femur) hat den mit der Gelenkpfanne des Hüftknochens verbundenen Oberschenkelknochen zur Grundlage, dessen grofser Trochanter oben, und die Knorren desselben unten, durch die Haut sichtbar und deutlich fühlbar sind. Aufseo von der Hüfte herab, scheint er länger als innen und hinten , wegen den tiefer herabgehenden ßek-ken, zu seyn. Er besteht vorzüglich aus starken, dicken, von der Schenkelbinde umgebenen Muskeln- unter der Haut liegen von aufsen nach innen: der äufsere, der mittlere und der innere vordere Hautnerv des Oberschenkels: und vorn und innen: die innere Rosenvene saphena r/iogn«), begleitet von zahlreichen Saugadern; vorne und ganz oben (über der Linie B): die Ing u i na Id rii sen und hinter diesen, tritt: die Cruralarterie und innen neben dieser: die Cruralvene aus dem Schen-ieJring hervor, welche von Saugadern begleitet, von hier etwas nach innen und hinten zur Kniekehle herabsteigen; nach aufsen neben der Arterie, aber von einer Aponeurose geschieden, kömmt: der Cruralnerv, sich sogleich in seine Aeste spaltend, unter dem Schenkelbogeu aus der Bauchhöhle, so wie hinter den Cruralgefäfs-stämmeu: die tiefe Schenkelarterie und Vene bald nach hinten sich wendend liegen; etwas mehr nach innen und oben, treten aus dem Hüftloche des Beckens: die Hilft loch — arterie, Vene und Nerv zwischen den Ad-ductoren des Oberschenkels. p. Das Knie (Genu) oder die Kniegege 11 d bildet die Verbindung des Ober - und Unterschenkels, also den Uebergang von dem einem zum ändern. An dem vordem und mildern Umfange liegt die sehr bewegliche Kniescheibe (Patella), welche vorn und seitlich von der gemeinschaftlichen Sehne der vier Unterschenkelslrecker umgehen ist und so wie die Tibialknorren äufseriich deutlich fühl - und sichtbar ist; hinten ihr gegen über befindet sich die K n i e k e h 1 g r u b e (Fig. III. 12.). q. Der Unterschenkel (Crus), an welchem hinten und oben sich die Wade (17) befindet, reicht von dem Knie bis zum Fuis herab und hat den Tibial - und Fi-bnlarknocben zur Grundlage. Aufser den Tibialknorren und dem Kopfe des Fihular-knochens in der Kniegegend, sind seitlich an dem untern Ende desselben: die Knöchel (Malleoli) und die vordere Fläche des Tibiulkuochens, durch die äufsere Haut deutlich fühlbar. Unter der Haut am vordem Umfange nach aufsr n und unten , liegen: der F u f s r ii c k e n -nerv} innen längs herab: die inuere ßosen-vene und jNerv (N. saphenus) begleitet von zahlreichen S a u g a d er n; lief zwischen den M uskeindie vordere T i b i a 1 a r t e r i e, Vene und Saugadern, so wie der Muskel- oder tiefe Ast des Fibularnervens, 17. Die Wade (Sura). 18. Der innere Knöchel (Malleolus internus). r. Der Ful’s (Pes) als die unterste Abtheilung der untern Extremität, hat seine Lage so unter dem Unterschenkel, dafs er nach hinten nur wenig, nach vorn aber weit liervörtritt und von der abgerundeten Ferse ^22) an etwas dicker, dann etwas schmaler, hierauf bis zum vordem Ende des Mittclfufses immer breiter wird, worauf er sich wieder verschmälernd, den Bogen der Nagelglieder bildet. Man unterscheidet an ihm: die obere oder ß ü c k e n f 1 ä c h e (Facies dorsalis s. Dorsum pedis), die untere oder Fu Ts s o h 1 e (Facies plantaris s. Planta pedis) den i nnero oder S c hie n-b e i n r a n d (Margo tibialis) und den ä n s -sern oder W adeobe i n r a n d (Margo ßbularis). Von dem Unterschenkel an ist der Rücken des Fufses oder das Fufsblatt gewölbt und nach aufseu abhängig; die Fufssohle (Fig. iif. m) von der Ferse bis zum Ballen der grofsen Zehe ausgehöhlt, so dafs sie den Boden nicht ganz, berührt. Der Fufs wird eingetheilt in: 19. Die Fufswurzel (Tarsus), welche die sieben Fufswurzelknoclien, 20. den Mittelfufs (Metatarsus), der die fünf Mittelfufsk n och en, und 21. die fünf Zehen (Digiti pedis), welche, die erste (Halux) und zwei, die übrigen aber drei Z e h e n k n o c h e n (Phalanges) zur Grundlage haben. 22. Die Ferse (Calx), welche der durch den Fersenknochen gebildete hintere runde dicke Theil des Fufses ist. Auf dem Fufsriicken befindet sich unter der Haut: ein bedeutendes Venennetz, vou welchem an dem innern Bande, die grofse und an dem äufsern, die kleine Rosen vene entsteht , welche von zahlreichen S a u g a d e r n begleitet werden, und die Verbreitung der beiden Aeste des Fufs rücken nerve ns, welche als Bücken nerven der Zehen auf denselben enden- aufserdem an dem innern Rande: die Endzweige des innern (N saphenus), und au dem äufsern: der äufsere II aut nerv des F u f s e s. XI nter der Fufsrückenbinde liegen: din Sehnen des langen, und die kurzen Zellen Strecker; innen: die Sehne des vordem Tibial- und aufsen: die des kleinen Fibularmuskels; in der Richtung des innern Randes, die Fu fsa rterie {Art. pediaea), Yene und das Ende des tiefen Muskelastes des Fibular nerve ns. f i g. m. Der h intere Umfang des menschlichen Körpers. A A. Die erste oder obere Hauptlinie, 13., die zweite oder untere Haupt-1 i n i e, und C. C., die seitlichen Hau ptlinien, welche zusammen den Rumpf von dem Kopfe, den untern und den obern Extremitäten abgrenzen und deren Verlauf S. 5:2 angegeben sind. a. Die obere Querlinie, welche von dem Acromion der einen Seile über die Schulterblätter weg, zu dem der ändern Seite geht, scheidet den Nacken (Cervix) von dem Rücken*, an welchem man oben: 1, die N a ek e n g r u h e (Fossa nuchae) bemerkt, die dadurch entsteht: indem sich die Haut in der Gegend des ersten und zweiten Halswirbels oben zwischen die zwei bauchigten JNackenmuskeln eiuseukt und in ■welcher Gegend sich in dem Bückenmarke die Durchkreuzung der Bündel desselben befindet. Der Nacken oder der hintere Th eil des Halses enthält eigentlich die sieben Halswirbel als die knöcherne Grundlage desselben und wird besonders aus dicht übereinanderliegenden, zahlreichen, verhältuifsmäfsig kleinen Muskeln gebildet, wodurch eine freiere Beweglichkeit des Halses als an den übrigen Theiiea des Rumpfes bewirkt wird. Jn der Milte sind die Domforlsälze des zweiten bis siebenten Halswirbels fühlbar und der des letztem selbst bei fetten Personen sichtbar, b. Die hintere zweite oder mittlere Querlinie des Rumpfes, welche von dem untern Rande der eilften linken Rippe schief gegen den der zehnten Rippe gezogen wird, scheidet hier den Rücken (Dorsurn) als den hintern Umfang des Oberleibes von den Lenden. Sie liegt tie- fer als die vordere, indem die in drin Rumpfe enthaltenen Höhlen nicht gleiche Ausdehnung gegen Leide Flächen haben, daher diese Linie hinten die Grenze der Brusthöhle bezeichnet. In der Mitte des Rückens, welcher zwischen die Linie a und b fällt, treten die deutlich fühlbaren Spitzen der D o r n fo r ts ät ze der zwölf Brustwirbel oder des ßrust-theiles der .Wirbelsäule, und in: 2. 2. den Sch ul te rgege n den (Regiones scapulares), die Sch ulte r blat t er hervor. c. Die dritte oder untere Q u e r 1 i n i e, über die Gesafse von einer Seite zur ändern gezogen, bezeichnet hier den Anfang des kleinen Beckens und scheidet dasselbe von dem hintern Umfange des Abdomens oder den Lenden. Die Lenden (Lumbi) zwischen der Linie b. und c. ist eigentlich der hintere ausgehöhlte Umfang des Unterleibes, welcher unter dem Rücken anfängt, nach unten in den gewölbten Theil des Beckens oder das Kreuz (5), seitlich in den Bauch übergeht, von den Hüften (4. 4.) hegränzt wird und die fünf Lumbar- Wirbel, die stärksten dev Wirbelsäule, zur Grundlage bat, deren Dornfortsätze ebenfalls in der Mittellinie fühlbar sind. Man unlerscheidet noch au diesem Theile: 5.5. die L e n d e ngegende 41 (Regiones lumbales s. renales) vor welchen in der Bauchhöhle die Nieren am nächsten liegen-, und seitlich: 4 4. die Hüften (Ilia). Au dem hintern Umfange des Beckens, welcher zwischen die Linie c und B. fällt, bemerken wir eine, von den Lenden zwischen den Hüften sich herabstreckende und zwischen den Gesäfsen spitzig endende, plane dreieckige Fläche, welche im gewöhnlichen Leben: 5. das Kreuz {Crux pelvis) genannt wird und den hier höher gelegenen Kreuzkno— chen (Os sacrum) und Steifsknochen zur Grundlage hat, die durch die Haut deutlich fühlbar sind. C. 6. Die G e s ä f s e oder Hinterbacke 11 (Nates s. Clunes), welche durch: 7. die Kerbe getrennt werden, erheben sich hinter und unter den Hüften als rundliche und dicht an einander liegende Hügel, an deren untern Ende nach innen: die Sitz-knorren fühlbar sind. Zwischen den Gesäfsen ist der After (Anus) ■verborgen und gehört zu den Theilen, dessen Anblick das Schamgefühl stets zu entziehen gebietet; zwischen ihm und den äufsern Genitalien befindet sich das aus Haut und Muskeln bestehende Mittelfleisch oder der Damm (Perinaeuiri), welches heim Weibe kürzer ist, als bei dem Manne. D ie o bern Gliedmafsen oder die Arme in der gewöhnlichen Bedeutung genommen, werden durch die Linie C. C. von dem Rumpfe geschieden und nur in so fern als das Schulterblatt und der Schlüsselknochen an der Beweglichkeit der obern Gliedmafsen wesentlichen Aniheil nehmen, werden sie zu denselben gerechnet. Die Eintheilung derselben ist bereits bei der zweiten Figur angegeben worden. d. Die Achsel (Axilla). e. Der Oberarm (Humerus). An der Streckeseile desselben liegen unter der Haut nach innen: ein Hautnerv von dem zweiten Costalnerven kommend; Venen und Saugadern wenden sich nach aulsen und innen zu den Stämmen herum, welche an der Beugeseite liegen. Tief ungefähr in der Mitte, dicht auf dem Knochen, liegt: der Radialne r v , die tiefe Brachialarterie und V ene; am innern Bande: der Ulnar nerv und ganz oben: die hintere Kranzarterie und der Axi 11a r nerv. f. Der Ellenbogen (Cubitus), an welchem hinten: 8. 8, der Ellenbogenk norren (Olecranon) deutlich hervorragt. g. Der Unterarm („dntibrachlum). Unter der Haut der Streckefläche desselben, befindet sich ebenfalls ein weitmaschiges Venen netz, in welchem die Hautvenenstämme der Beugefläche ihren Anfang nehmen, so wie die angegebenen Hau merken zum Thell mit ihren Aesten hier ver laufen. Zwischen den Muskeln, liegen: die äufsere Zwischen — kn o che na rterie , Veue, Saugadern und Nerv’ einander begleitend. h. Die Hand (Manus), ihre Abtheilungen sind : g. die Handwurzel (Carpus), i.o. die Mittelhand (Metacarpus) und ii. die Finger {Digiti). In dem durch die Haut durchscheinenden Ye. nen dorsal gefleckte des Rückens der Hand zeichnet sich nach aufsen: die Hautvene des Daumens, nach innen: die Haut vene des kleinen F i n g e r s (V. salvatella) durch Rröfse aus; aufserdem sind: die Verzweigungen des Dorsalastes des Radial - und des Ulnarnerve ns, welche als F in g er rü ckenu erven au den Fingern enden, und die Sehnen der sämmilichen Streckemuskeln der Finger und Hand zu bemerken. Der hintere Umfang der untern Glicdrnafsen. i. Der Oberschenkel (Femur). An dem hinlern Urafauge unter der Hautliegt: der g e m e i n s c h a f 11 i c h e hintere H n nt nerv; tief zwischen den Muskeln: der H ü f t n e r v (N. ischiadicus) längs herab und die von vorn nach hinten kommenden: durchbohrenden Arterien und Venen als Aeste der liefen Schenkelarterie und Vene, von Saugadern begleitet. A. Das Knie (Genu) an welchem hinten: jt2. die Kniekebalgrübe (Fossa genu s. jjoplitaea s. Poples) zu bemerken ist. Sie wird gebildet, indem sich die Haut zwischen den deutlich fühlbaren Sehnen der Beugemuskeln des Unterschenkels und dem Oberschenkelknorren einsenkt, und den Kniekehl-raum (Interstitium poplitaeuni) zwischen diesen und den obern Köpfen des Wadenmuskels bedeckt. In diesem Raume liegen: die Knie — kehlarterie, Vene, Saugadern und Drüsen und der innere Knie kehl nerv; dicht neben einander und nach aufsen: der äufsere Kniekehl nerv, sämmtlich von vielen Zellgewebe und Fett umgeben. I. Der Unterschenkel (Crus), an dessen hinterer Fläche sich: 13. die Wade (Sura), welche besonders von dem dreiköpfigen Wadenmuskel gebildet wird, und unten und aufsen, der deutlich sichtbare: 14. äufsere Knöchel (Malleolus externus) befindet. Unter der Haut des Unterschenkels am hintern Umfange liegen: die äufsere oder kleine Rosen vene (V'. saphena parva), welche durch das hintere Venennetz mit der imiern Rosenvene zusammenhängt, zahlreiche S a u g a d e r n j in der Mitte: der äufsere oder lange Haut-nerv des Fufses und aufsen der äufsere H aut nerv des Unterschenkels. Zwischen den liefern Muskeln liegen längs herab: die hintere Tibialarterie, Vene, Saugadern und der Ti bi al nerv neben einander in der Richtung des Tibialknochens} in der Richtung des Fibularknochens: die F ib ulararterie, Vene, Saugadern und ein langer Faden des Tibia 1-nervens. m. Der Fufs (Pes), an welchem die Fufs-sohle (.Planta pedis) hier sichtbar ist. 15. Die Fufswurzel (Tarsus). 16. Die Ferse (Ca/x). 17. Der Mittel fufs (Metatarsus) mit den Zehen (Digiti). In der Fufssohle ist die Haut, besonders an der Ferse und vorn an den Ballen, schwielig, so wie die erstere eine sehr dicke Fetthaut um den Fersenknochen bildet. Zwischen der nun folgenden Aponeurose und den Sehnen der gemeinschaftlichen Zehenbeuger und Lumbrical-muskeln liegen: der kleine oberflächliche arteriöse Plantarhogen, die Aeste des innern und äu fsern Plantarnervens, wel- che als Hohlfü fszeh en nerven (Nervi digitales plantares) zu den Zehen verlaufen, deren Summe hinten zwischen dem Abzieher der gro-fsen Zehe, dem kurzen gemeinschaftlichen Ze-heubeuger und dem viereckigen Fuismu kel, von der innern und äufsern Plantararterie und Vene begleitet, liegen; die Hohli'uis-z e he n a r terien treten vorn zwischen den Sehnen der Zehenbeuger aus der Tiefe hervor, w'O sich der arteriöse und venöse tiefe Plantar bogen von dem tiefen Ast des äufsern Plantar nerven begleitet, befindet. DARSTELLUNG DES ORGANES DES GEISTIGEN PRINCIPS NÄMLICH DAS RÜCKENMARK UND DAS GEHIRN. BESCHREIBUNG DER ZWEITEN KUPFERTAFEL. Enthält die Tiarsteilung der Tim - und Rückenrnarkshäute. Die feste oder harte Hirnhaut (Dura mater s. rheninx encephali) ist eine fibröse Haut von glänzender weifs - bläulicher Farbe und deutlicher Faserung, welche das Gehirn undRiik-kenmark, als den Centraltheil des ganzen Nervensystems, überzieht und einen ununterbrochenen Sack (Fig. 2.) bildet, der die Gestalt dieser Theile hat und daher in den Kopftheil (Fig .2. A.) und in den Riickgratstheil (Fig- 2. R.) ein • getheilt w ird, welche in dem grofsen Occipital-loche zusammen hängen. Der Kopftheil (Pars cephalica) (Fig. 1, und Fig. 2. A.) überzieht die innere Fläche der Knochen, welche die Schädelhöhle bilden und hängt mit diesen durch zartes Zellgewebe und Gefafse, welche aus ihr in die Knochen ein-dringen, besonders längst den Suturen, so fest als die Knochenhaut (Periosteum) am äulsem Umfange zusammen. Je jünger das Subject ist, 6 desto gefäfsreieher ist die harte Hirnhaut lind hänut desto fester an, besonders hängt ste in den frühesten Lebensjahren an den Stellen der noch nicht verwachsenen Knochen mit der Knochenhaut zusammen. Sie dient daher zugleich den Schädelknochen als Periosteum und dem Gehirne als Decke oder Hiille (Fig. 5. A.A.) und senkt sich überall in die Fissuren, Kanäle und Löcher des Schädels ein ; bildet besonders um die hier durchgehenden Nerven Scheiden oder kurze so genannte falsche Fortsätze (Processus spurii), welche sich nach aufsen in die Knochenhaut verlieren. Ihre äufsere Flache ist rauh und nicht so deutlich gefasert als die inuere dem Gehirn zugekehrte und an ihr findet man Öfters besonders längst der grolsen Hirnsichel, an .Zahl und Gröfse verschiedene, kleine rothliehe Körperchen, die Pac h ionischen Drixs — hen (Fig. 5. b.b.) Die inuere Fläche ist glatt, von einem feuchten Dunst schlüpfrig und ihre Faserung deutlicher und mehr in der Quere bemerkbar. Man unterscheidet auch an der festen Hirnhaut zwei Blätter, ein äusseres und ein inneres, die aber meistens so mit einander verweht siud, dafs sie nur künstlich ' getrennt werden können uud nur an manchen Stellen weichen sie aus einander und bilden die zwischen ihnen verlaufenden Blulleiter (Sinus durae matris) (s. Fig. 1. i — 5. auch Darst. der Venen). Das innere Blatt erzeugt Verdoppelungen, die wahren Fortsätze (Processus veri durae matris), welche nach innen dringen und dadurch die Schädelhöhle in besondere Baupt-abtheilungen für die vorzüglichsten Theile des Gehirnes theilen. Die Fortsätze, welche an der kreuzförmigen Erhabenheit des Occipitalkno-chens in einander übergehen (Fig. i. a, a.) sind, als ein gemeinschaftlicher, der kreuzförmige Fortsatz (Processus cruciatus durae matris) anzusehen, desseu Aeste sich nach oben, unten und vorn ausbreitem Der obere Schenkel oder die g ro/se Hirnsichel (Falx cerebri s. Proc. falciformis major) (Fig i. b. b.) ragt von der Mute der- festen Fliruhaut und des Schädelgewölbes zwischen den beiden Hemisphären des grofsen Gehirnes als eine Scheidewand, nur an seiner hintern Umbiegung den Hirnbalken (Corpus callosum) (Tab. IV. Fig. 5. d.) berührend, herab; er geht von der kreuzförmigen Erhabenheit des Occipilalknoehens und der Mitte des Hirnzeltes (c.) breit anfangend, zwischen den Leiden Hemisphären des grofsen Gehirnes, nach oben und vorn, längs der Sagittalsutur und dann an der innern Stirnleiste immer schmäler werdend bis zum Hahnenkamm (G) herab.— Die seitlichen Schenkel, der quere Fortsatz oder das Hirn zeit (Tentorium cerebelli) (Fig. i. c. c.) hat eine halbmondförmige Gestalt und breitet sich längs den Seitenschenkeln der kreuzförmigen Erhabenheit des Oecipifalknoehens und dem obern Winkel der Felsenknochen (E. £) von hinten nach vorn in horizontaler fiiehujng aus und endet mit einem vordem concaven freien Rande, welcher sich auf jeder Seite mit zwei Spitzen (d. e.) an dem vordem und hintern Keilbeinhöcker ansetzt und die Saltelgrube (II) von beiden Seiten bedeckt. Durch das Hirnzell wird der untere Theil der SchädelhohJe von den übrigen bis auf die OefTuung, welche von dem vordem Rande desselben gebildet wird, völlig geschieden. — Der untere Schenkel des kr e u zf ör riiigen.Fo r tsa-t-zes oder die kleine Hirnsichel (Falx cerebelli s. Processus falci formis minor) (Fig. !•£•) steigt von der untern Fläche des Hirnzell es (ci. c.) an dem untern Schenkel der kreuzförmigen Erhabenheit schmäler werdend und dann in zwei Schenkel (K) sich theilend zum grofsen Oecipitalloch (2) herab; senkt sich zwischen die beiden Hemispliärien des Weinen Gehirnes und sichert dasselbe in seiner l^a^e. An der äufsern Fläche der festen Hirnhaut, besonders längs der grofsen Hirnsichel, findet man in derselben öfters, an Zahl und Gröfse verschiedene in Haufen beisammen liegende kleine röihliche oder gelblich weifse, plattrundliehe Körperchen, welche Pachionische Druschen (GlandulaePachioni) (Fig. 3. b, b.) genannt werden, welche milder äufsern Fläche der Ge-fäfshaut zusammen hängen, die äufsere Hirnhaut nach aufsen durchdringen, hier Eindrücke im Schädel hinterlassen und eben so nach innen in die grofse Hirnsichel und ßlutleiter (Fig. 5. g.) ein dringen; sie werden daher auch Gehirngran u/ationen genannt. Sie sind homogen, nur in spätem Lehensperioden und nur hei Menschen vorhanden, weshalb sie als krankhafte, durch häufigen Andrang des Blutes zum Gehirn veranlafste Erzeugnisse, angesehen werden; übrigens hält man sie auch für Saugaderdrüschen. Die Arterien, welche sich als Hirnhautarterien {Art, meningeae) in der harten Hirnhaut verbreiten, sind auf jeder Seite: eine vordere , von der vordem Ethmoidalarterie, eine mittlere, von der innern Maxillararterie, und eine hintere, von der aufsteigenden Schlund- kopfarterie kommende Aeste. Die Yen en derselben gehen in den benachbarten Bluileiter der harten Hirnhaut über; und die Sau ga dem geben theils durch das Spinailoch, theils durch das Jugularloch zu den Saugaderdriisen des Halses herab. Nerven erhält sie nicht. Die h a r t e R ü c k e n ni a r k h a u t, der R ü k -kenmarktheil der festen Hirnhaut (Dura mater spinalis s. Pars spinalis durae matris) (Fig. 2, B. B.) ist die Fortsetzung der hurten Hirnhaut, indem sie unmittelbar durch dasgrofse Occipitalloeh in jene über geht und einen sehr langen rundlichen Sack, der den ganzen Spinalkanal einnimmt, bildet-, von oben nach unten sich allmählig bis zum Sacraltheil bedeutend erweitert, danu aber im untern Theiie des Sacral-kanales stumpf zugespitzt endet. Oben in dem grofsen Occipitalloche, wieder durch einen seh-nigtes King, unten, im Sacralkanal, durch ein sehnigten Bändchen und seitlich durch vier seh-nigte Fäden (c. c. c.) befestiget. Dieser Sack ist enger als der Kanal der Wirbelsäule, (Fig. 2. b. b.) daher nur locker durch Zellgewebe mit den Wänden desselben, besonders zur Seite und hinten verbunden; hier findet sich vorzüglich in dem untern Theiie, eine gelbrölhliche, fettähnliche Substanz; vorn ist er enger mit der vordem Wand des Wirbelkanals vereiniget. Die feste Rückenmarkhaut umgibt das Rückenmark nicht genau, indem sie nicht nur weiter, sondern auch länger als dieses ist; nach aufsen bildet sie um jeden Nerven eine Scheide, welche ihn bis aufserhalb des Intervertebralloches begleitet und sich in die äufsere zellige Hülle des Knotens desselben verliert. Sie ist an der aus-sern und innern Fläche glatt, dünner als die Hirnhaut und besteht regelmäfsiger, aber weniger bestimmt als diese, aus Längenfasern. Ihre Arterien erhält sic von den aufšen an der Wirbelsäule liegenden Arterien, nämlich: von den Vertebral-, Dorsal-, Lumbal - und Sa-craiarterien, von welchen die Spinaläste durch die Iutervertebrallöcher zu ihr eindringen. Die Venen sammeln sich in die ßlutleiter der Wirbelsäule (s. Darst. d. Venen). Eben so gehen die Saugadern zu den an der Wirbelsäule liegenden Drüsen über. Die Spinnwebenhaut oder mittlere Hirnhaut (Tunica arachnoidea) ist eine dünne durchsichtige, seröse Membran, w'elche zwischen der harten und weichen Hirnhaut, das Gehirn— und Rückenmark (Fig. 5. u. 4.) umgibt und wie alle serösen Häute einen geschlossenen Sack ohne Oeffnung darstellt, welcher sich über die ihr angehörigen Organe und über die Wände der Höhlen zurück schlägt. Sie wird in den Schä -del - und den Rückgratstheil eingetheilt, welche in dem grofsen Occipitalloche in einander übergehen. Der Schädel-oder Hirn t heil (Pars cephalica) überzieht das grofse und kleine Gehirn und verlängerte Rückenmark, doch so, dafs die Spinnwebenhaut sich nicht in die Furchen und Gruben desselben einSerikt, sondern brük-kenförmig, besonders an der Basis des Gehirnes deutlich drüber hingeht, die Gef'äfse und Nerven scheidenartig bis zu ihrem Austritte aus der Schädelhöhle umgibt und sich hier gegen die innere Fläche der festen Hirnhaut umschlägt und fest mit ihr verbunden ist. Sie dringt auch durch die Hirnspalten im Iunern des Gehirnes und geht in die innere Haut der Hirnhöhlen über, wo sie wahrscheinlich in Verbindung mit der Gefäfshaut, das von mehrern Anatomen angegebene Markblatt (Epithelium) ausmacht. Der Rückgrats - oder Rückenmarktheil (Pars s. Membrana arochnoidea medullae spinalis) (Fig. 4. B. B.) ist im Wesentlichen von dem des Gehirnes nicht verschieden; umgibt im Allgemeinen das Rückenmark uud die Nerven desselben bis zu ihrem Austritte lockerer, ist von der Gefäfshaut, welche das Rückenmark eng umgibt, weit entfernt und bildet um dasselbe und den Schweif, einen Sack, der unten blind endet; an der Stelle, wo die Nerven aus dem Kanale treten, ist die Spinnwebenhaut mit der festen Rückenmai khaut genau verbunden. Sie ist das Organ der wechselweisen Ausbauchung und Einsaugung der Gehirnfeuchtigkeiten, indem sie immer einen lymphatischen Thau aushaucht und einsaugt. Im krankhaften Zustande entstehen Wasseransammlungen; nach Entzündungen scblei-migie Ausschwitzungen, Verdickungen u. s. w. Das b e z a h n t e oder s ä g e f ö r ni i g e Band (Ligamentum denticulatum s. serratum) (Fig. 4. a. a. b. b. und Tab. III. Fig 1 und 3.) befindet sich auf jeder Seite des Rückenmarkes zwischen der Spinnweben - und Gefäfshaut als ein eignes Baud, welches unter dem Ursprünge des zwölften Hirnnerven (Tab. III. Fig 1. 7.) als ein schmaler dicker Faden anfängt, zwischen der vordem und hintern Reihe der Wurzeln der Nerven bis zum wahren Ende des Rückenmarkes herabgeht; es bestellt aus einer Reihe, durch sehr dünne, fast silberweifse Streifen vereinigte; und zwischen zwei Nerven liegender dreieckiger Zacken (Fig. 4. c. c.) welche mit ihrer Basis aui der Gefäfshaüt aufsitzen uud sich mit einer rundlichen festem und dickern Spitze an die Spinnweben - und nocb. fester an die harte Rückenmarkshaut anheften. Es ist ein eignes für sich bestehendes Band, gehört weder der Spinnweben - noch der Gefafshaut an uud befestiget das Rückenmark, wegen seiner Jöckern Lage und Kleinheit zum Kanale. Die Ge f ä f s h a u t, e ig e n th iim 1 i c h e Haut des Gehirnes oder weiche H irnb aut (Pia mater s. Tunica vasculosa cerebri) (Fig. 3. JB. B- und Tab. IV. Fig. 4t.) ist von der vorigen Baut bedeckt und umgibt genau und unmittelbar das Gehirn - und Rückenmark und setzt sich an die JNerven als Neuralem fort. Sie ist eine dünne, zarte aus Zellgewebe bestehende, reichlich mit Gefaben durchflochtene Membran, in welcher die für das Gehirn und Rückenmark bestimmten Gefäfse verlaufen und aus ihr in diese überall eindringen. Ihre äufsere freie Oberfläche ist glatt und feucht, ihre innere dagegen rauh und zottig von dem Zellgewebe und den Gelafsenden, welche in die Substanz des Gehirnes und Rückenmarkes eindringen und wird dadurch an diese befestiget. Der Gehirn-theil (Pars cephalica piae matris) wird in die äufsere und innere Gefafshaut getheilt; erstere überzieht die Oberfläche des ganzen Gehirnes genau und dringt in die grofsen wie in die feinsten Vertiefungen ein*, an ihr kommen Läufig den Pachionischen Druschen ähnliche Körpereben vor. Die innere Gefäfshaut, weiche weit zarter und feiner, ist eine Fortsetzung der äufsern , die überall durch die Hiru-spalten zu den verschiedenen Gehirnhöhlen dringt, deren Wände sie theiis überzieht, iheils fi eie Verlängerungen indenseiben, die Gefäfs-netze (Plexus choroidei) (Tab. IV. Fig. 5. i) bildet. — Die G e f a fs haut des R ii c k e n -mark es (Tunica propria s. vasculosa s. Pia mater medullae spinalis) umgibt d;is Rückenmark genauer, dringt in die hintere und vordere Spalte desselben ein, und hal eine gröfsere Dicke, Festigkeit und Härte, als die des Gehirnes, die von oben nach unten zunimmt. Ihre äufsere Fläche ist glatt und frei und mit der Spinnweben haut nur in Berührung; übrigens von mehr gelblicher Farbe. Am untern Ende des Rückenmarkes geht sie, den Rückenmarksfaden (Tab. III. Fig. 1.5.) umgebend, zwischen den Nerven des Schweifes bis zum untern Ende der festen Rückenmarkshaut herab und verschmilzt hier mit dieser. Fig. I. Der Kopf, an welchem die rechte Hälfte der Schädeldecke (Calva) weg - und das Gehirn v ^ herausgenommen worden ist, damit man, indem man von der Seite hinein sieht, die Ausbreitung der festen Hirnhaut, besonders aber ihre Fortsätze, welche sie nach innen macht, erblickt. A. Der rechte Ternporalknochen. JB. JB. Der zersägte Frontalknochen. C. C. — — Occipitalknochen. jT). — — Parietalknoehen. JE. E. Der Felsentheil der beiden Temporalknochen innerhalb der Schädelhöhle. JF. F. Die Orbilaltheile des Frontalknochens. G. Der Kamm (Crista galli) des Ethmoidal-knochens. H. Die Vertiefung der Sattelgrube des Sphe-noidälknochens, worin die Schleimdrüse des Gehirnes liegt. I. Ein Theil des gro/sen Occipitalknochens. a a. Stelle, wo die wahren Fortsätze der harten Hirnhaut in einander übergehen oder der kreuzförmige Fortsatz. b. b. Die grofse Hirnsichel (Processus fcilciformis). c. c. Das H i r 11 z e 11 (Tentorium), d. der vordere und e. der hintere Zipfel desselben, unter welchem der Zellblutleiter liegt. /■ Die ringförmige Falte der festen Hirnhaut, welche die Schleimdrüse des Gehirnes umgibt und worin sich der Riedley-sche Bluileiter befindet. g. Die kleine H i r n s i e h e 1 (Falx cerebelli) und h. der linke Schenkel derselben. i. Die Oeffnung, w7o die grofse Galen’sche Yene des Gehirnes in den perpendiculären Sinus (4) tritt. 1. Der grofse oder obere Längen-B! u 11 e i l e r (Sinus longitudinalis superior.) 2. Der rechte Quer bla tl eit er (Sinus transversus dexter). 5. Der k i e ine oder u n t e r e L ä n g e o b 1 u t -lei ter Sin. longitudinalis inferior s. Vena falcifortnis ). 4. Der gerade, oder senkrechte oder Zellblutleiter (Sin. perpendicularis s. tentorii). 5- 5. Die beiden obern Felsenblutlei-ter (Sinus petrosi superiores.) Beschr. der Bluileiter s. Darst. der Venen Tab. IV. Fig. II. Der von hinten aufgebrochene und bis auf die vordere Wand weggenommeue Rückenmarks- lanal und Schädelböhle, so dafs man die barte Hirn — und Rückenmavkshaut mit den Anfängen det' Rückenmarknerven sieht. A. Die eigendliche feste Hirnhaut (Dura mater cerebralis). jS. B. Die feste Rückenmarkshaut (Dura mater spinalis). a. a. Die Querfortsätze des ersten Halswirbels. b. b. b. Der Raum, welcher zwischen der festen ßückenrnarkshaut und dem knöchernen Kanale bleibt. c. c. c. Die Faden oder kleinen Bändchen, welche unten den Sack der Rücken-markshaut befestigen. 1 — l. Die acht Paar Cervicalnerveo. 2 — -2. Die zwölf Paar DorSainerven. 5 — 3. Die fünf Paar Lmnbaruerven. 4 — 4. Die fünf Paar Sacralnerven, 5. Der in zwei Aestcheu gelheilte und aus der Rüekenmarkshaut hervortretende Pi i'i ck e ti rua r k s faden. 6. Ö. 6. Der Knoten, welcher allen Rük-kenmarksnerven eigen ist. Fig. III. Der obere Umfang des Gehirnes mit seinen Bauten-, auf der linken Seile befindet sicli noch die feste Hirnhaut, welche auf der rechten weggeschnitten "worden ist, um die folgende Spinnweben - und Gefäfsjbaut zu sehen. Die ^ordere Hälfte des rechten Hemisphäriums ist mit. der Spinnwebenhaut und der durch diese mit ihren Gefäfsen durchscheinenden Gefäfshaut, bedeckt. Die hintere Hälfte ist ganz entblöfst und mau siebt hier die Windungen des Gehirnes frei A. A. Die feste Hirnhaut, welche die linke Halbkugel des Gehirnes bedeckt und durch welche a. a. a. die Windungen desselben durch-scbeine n. b. b. D ri'isen der harten Hirnhaut (Glandulae Pachioni). c. c. Eine Vertiefung der festen Hirnhaut, welche die Richtung des unter ihr liegenden obern Langenblutleiters und der grofsen Hirnsichel andeutet und dadurch entsteht, dafs sich die Hirnhaut etwas einsenkt. d. Der an einer Stelle geöffnete obere Läti-gensinus, # e. das zurückgeschlagene Stück des äus-s ei n Blattes der festen Hirnhaut. f f- s e hnigte Querbalken (T rabecu— lae Wilusii) oder Falten, welche in den grofsen Längensinus, von einer Seite zur ändern herüber gehen, und an g. den Pach ioni sehen D ruschen ähnliche Körperchen häufig angetroffen •werden. h. h h. Der Durchschnitt der harten Hirnhaut, welche auf der rechten Hemisphäre des Gehirnes weggenommen ist. B. B. Der vordere Theil der rechten Hemisphäre, welche noch mit der Spinn webe uh aut und der Gefäfshaut, welche durch die erste durchscheint, bedeckt ist. i. Stelle, wo die Spinnwebenhaut weggenoni-men ist und man sieht: dafs sich die Gefäfshaut mit ihren Gefäfsen zwischen die Windungen des Gehirnes einseakt. h. k. Der Durchschnitt der Spinnweben - und Gefälshaut. I. I. Arterien und m. m. m. Venen des Gehirnes, welche in der Gefäfshaut verlaufen. > C Der hintere Theil des rechten He-misphäriums von allen Häuten enlblöfst und an welchem man: n. n. die einzelnen Windungen oder Wülste [Gyri) des Gehirnes und o. o. die Furchen (Sulci) die zwischen den erstem liegen, wahrnimrut. Fig. IV. Ein Stück des Ruckenma\ kes, von dom Ursprünge des achten Cervicalnervens bis zum dritten Dorsalnerven j von hinten und in der natürlichen Gröfse dargestellt. Die feste Rückenmarkhaut ist aufgeschnitten und zurückgelegt; an der rechten Seite befindet sich noch die Spinn wehenhaut, an der linken ist sie weggeuommea und die hintere Wurzel des achten Halsnervons herubergelegt worden, damit man das sagef’ör-mige Band deutlich sehen kann. j4. -A Die innere Fläche der festen Rük-ieomarkshaut. B. B. Die Spinn weben h aut des Rük-kenmarkes. a.a.a. Das bezahnte oder sägeförmige Band (Lig. denticulatum) der rechten Seite, welches durch die Spinnwebenhaut durchscheint. b.b.b. Dasselbe Band der linken Seite, ist durch die Wegnahme der Spinnwebenhaut frei und deutlicher dargesiellt. Ct c. c, Die Spitzen oder Enden dieses 7 Bandes, welche sicli ati der testen Rücken-* marksbaut anhefien. d. Gegend, wo sich die Spinnwebenhaut vom Rückenmarke am weitesten entfernt. 1. i. l. Die Wlirzeln desachteuHalsnervenpaareSi 2. 2. — — des ersten Rückennei venpaares. 5. 5. — des zweiten — 4. 4. — — des dritten — 5. 5. 5. Vordere Wurzeln dieser Nerven. AJIe diese Nerven der rechten Snie sind noch riiit der Spltinwebebhaut bedeckt und scheinen durch dieselbe durch. C C. Das Rückenmark der linket! Seite Vött der Spinn webenbaut entblöfst; t. c. Der Durchschnitt desselben, an welchem man: f. die kreuzförmige Ausbreitung der grauen Substanz innerhalb der Marksubstanss sieht. BES CHREIBUNG DER DRITTEN KUPFERTAFEL. Enthält vorzüglich die Darstellung des Ruh» henmarh.es und des kleinen Gehirnes. Das ganze Gehirn (.Eticephalum) ist nicht nur der CentraltheiJ des Nervensystemes, sondern auch das Organ der geistigen Thätigkeit (der Vorstellungen, der Gefühle und Willens-äüfserungen und also des BeWustseyns überhaupt) welches von den vorher beschriebenen drei Hirnhäuten umgehen wird, und mit ihnen die Schädelhöhle und gröfstentheils den Rückenmarks-kanal einnimmt. Das Encephalüm besteht aus dem eigentlichen Gehirn Und dem Rückenmarkes Das Gehirn wird in das grofse (Ce-* rehrutn) und kleine Gehirn C Cerebellum) Taf. IV. Fig. 2. E. D.) und in den Hirnknoten öder Brücke (Pons Vuroli) eingetheilt. Das obere Ende des Rückenmarkes, welches in der Schädelhöhle liegt, wird noch als verlängertes Mark (Medulla oblongata) unterschieden» Vermittelst des Hirnknotens werden diese ein-» zelnen Abtheilungen innig verbunden und so vorgestellt, dafs das Gehirn eine Entwickelung des Rückenmarkes sey; daher man das Centralorgan nach dieser Richtung beschreibt und mit dem Rückeoraarke den Anfang macht. Der eigentliche Anfang des Rückenmarkes (Medulla spinalis) ist demnach in der Gegend des ersten Lendenwirbels mit einer rundlichen stumpfen Spitze, welche zunächst in einen za-pfenfÖrrnigen Theil den Rückenmark z a p fe n (Conus medullae spinalis s. Extremitas conoi-deus) (Fig. i. a.) anschwillt, welcher zuweilen durch einen Quereinschnitt eingeschnürt und wodurch noch ein Kuötchen gebildet wird. Von diesem steigt das Rückenmark (Fig. i. b.b.) als ein etw'as plaltg ed rückier, walzenförmiger Körper von der Gefäishaut fest umgehen, in die Höhe und breitet sich, von der Gegend des ersten Halswirbels in der Schädelhöhle als verlängertes Mark (e) aus. Zwischen dem Ursprünge des fünften Lumhar - und des dritten Sacralnervens ist es ziemlich dick und bildet die untere oder Lendenanschwellung (d.d.); worauf der ßrusttheil bis zum ersten Dorsalnerven dünner und zusammengezogener ist; dann bis zum zweiten Cervicalnerven wieder bedeutender anschwillt und die obere oder Halsanschwellung (e. e.) bildet, dann erst sich wieder zusammenzieht und sich hierauf in dem verlängerten Rückenmarke ausbreitet. An der vordem und hintern Fläche des' Rückenmarkes verläuft in der Mittellinie der ganzen Länge desselben, eine von aufsen nach innen, nicht bis zur Mitte der Tiefe dringende feine Spalte: die vordere und die hintere Mittelspalte des Rückenmarkes (Fissura mediana medullae spinalis anterior et posterior) (Fig. 2 und 3 a und b) in welche die Gefäfs-haut ein dringt und durch welche das Rückenmark in eine rechte und linke Hälfte getii eilt wird. Aufserdem befindet sich noch auf jeder Seite etwas mehr nach hinten: eine flache Seite n spalte (Fissurü lateralis) (Fig. 2. e.), welche sich nur bis in die obere Gegend des Brusttheiles deutlich verfolgen läfst und wodurch jede Hälfte des Rückenmarkes in eine gröfsere vordere und eine kleinere hintere Portion abgetheilt wird. Man unterscheidet aufser diesen Spalten noch: eine vordere und hintere Seiten furche (Sulcus lateralis anterior et ■posterior) welche an dem ganzen Rückenmarke herablaufen und aus welchem die Kückeumark-nerven hervortreten. Das .Rückenmark besteht aus grauer und weifser Substanz/, die erstere, welche de» Kern bildet, ist von der letztem umgeben. Die graue Substanz (Fig. 2 u. 5* d.) besteht aus einem queren mittler 11 und zwei Seite n-tbeilen, die in einem vordem und hintern flü— gelförmigen Fortsatz gegen die vordere und hin— tere Seitenfurche auslaufen und höchst wahrschein— lieh mit dem Ursprünge der Nervenwurzeln in Beziehung stehen. Die weifse oder Mark-substanz (Fig. 2 u. 3. c. £«) ist nach aufseq und innen gewölbt, nimmt wie in einer Höhle den grauen Kern auf und ist auf den Seiten am dicksten. Die der rechten und linken Hälfte des .Rückenmarkes hängen durch den mittlerq Theil des Kernes oder die mittlere, graue oder Riudeucommissur und vorn und hinten: durch ein dünnes Markhiatt die vordere und hintere weifse oder Markcommissu r längs dem ganzen Rückenmarke herab, zusammen* Durch diese letztem Coramissuren wird die vordere und hintere Rückenmarkspalte von dem grauen Kern geschieden. In dem untern Theile des Rückenmarkes ist im Allgemeinen die graue Substanz weit beträchtlicher als in dem obern gröfsten Theile, so dafs in dem Zapfen, wo die weifse Substanz immer dünner wird,, die Abtheilungen der grauen zu&amraenlaufen und sich zuletzt in eine einzige Walze vereinigen und hier das Rückenmark zu erlöschen scheint; allem in dem Rückenmarkfaden setzen sich die Substanzen noch eine Strecke fort, indem, wenn man die Scheide desselben spaltet, sich eine dünne, kaum bemerkbare Lage weifser Substanz und zu innerst die graue Substanz zeigt. Aus der hintern Furche jeder Hälfte des eigentlichen Rückenmarkes entstehen : die hinter n Wurzeln uud aus der vordem Furche desselben; die vorder« Wurzeln der Rük-k e n m a r k s n e r v e q mit mehreren Bündeln (Fig. i. 5. u, 4.) weiche durch das gezahnte Band (Fig. i. D. u. Fig. 4. c. c) geschieden sind, und es nehmen ihre Richtung die obern unter mehr rechten, die untern und je tiefer sie entstehen: unter desto spitzigem Winkeln, zu den Inter verlebraHöehern. Bis zum Austritte der festen Rückenmarkshaut bleiben die Wur-r zeln getrennt, worauf sie sich vereinigen u,n. II. Fig. l. c. c.) durch dieses von den Li me in Lappen des grofsen Gehirnes geschieden-, ist an seiner Oberfläche von bräunlich blafsrother Farbe und. von rundlicher Form. An ihm unterscheidet man: den Kö r p e r und die Schenkel, •welche auf jeder Seite drei weifse oder markigte Bündel sind, wodurch es sich mit den übrigen Abtheilungen des Centralorganes verbindet! — Der Körper (Fig. 5. 6, u. 7.) ist länglich rundlich, an dessen Umfange sind die Windungen , welche das Ansehn von übereinander liegenden Blättern haben, durch flache, scharfe Einschnitte geschieden, übrigens ist die obere Fläche (Fig. 5. g.g. und Fig. 6. k. c.*) dachförmig, die untere (Fig. 7.) stark gewölbt und letztere durch eiue von vorn nach hinten «e-liende längliche Vertiefung, das Thal (Fig. 7. Die Buchstaben bezeichnen zwar die einzelnen Lappen, bilden aber die Oberfläche des kleinen Gehirnes, um aber die zu starke Bezifferung zu vermeiden, werde ich im Texte die Flächen mit denjenigen Buchstaben bezeichnen, welche an diesen stehen. n — i) welches auf dem verlängerten Mark liegt, in z w e i H emisphärien getheilt. Yorn wird der halbmondförmige Ausschnitt (lnci~ sura semilunaris) welcher gegen den Vierhügelkörper sieht, hinten der b eu t el förmige Ausschnitt (Fig. 7. i) in welchen sich die kleine Sichel der festen Hirnhaut legt, bemerkt. Aus-serdem unterscheidet man noch: die Seiten-t h e i 1 e und den m i 111 e r 11 T h e i 1, welche wieder durch tiefe Einschnitte in verschiedene Lappen getheilt sind, die aber erst nach weg-genommener GeCafshaut deutlich unterschieden werden. Eine tiefe Furche, die grofse seitliche Horizontalfurche (Sulcus horizoiitalis magnus) (Fig. 5. J.f. und Fig. 6. e.e.) welche sich vorn, von dem Seitentheile des Hirnknotens (Fig. 5. c.) der einen Seite an dem hintern Umfange (Fig. 6. e. e.) bis zur ändern Seite herumzieht, theilt das kleine Gehirn in eine obere und untere Hälfte. Durch tiefe bis auf den Markstamm oder Kern dringende Furchen wird jede Hälfte wieder in verschiedene Lappen getheilt. Die Seitentheile der obern Hälfte, zerfallen: in die vordem vierseitigen Lappen (Lobi anteriores quadrangulares) (Fig. 5* & — š u' ^8* 6* C‘ c*) unc^ in die hintern obern Lappen (Lobi -posteriores superiores) (Fig. 5. h. h. u. Fig. 6. d. d.) beide werden durch die obere Furche des kleinen Gebirnes geschieden. Die untern Seitentheile werden ge-theilt: in die hin lern untern oder halb-, mondförmigen Lappen (Lobi posteriores inferiores) (Fig. 6. f. f. u. Fig. 7. d. d.) welche durch die^ seitliche Horizontaliurche von den vorigen geschieden werden; in die zarten Lappen (Fi^T 6- g-g- u. Fig. 7. e.e.) welche durch halbmondförmige Einschnitte von den vorigen und folgenden Lappen getrennt werden; in die zweibäuchigte 11 oder keilförmigen Lappen (Lobuli biventrcs) (Fig. 6. h. h. u. Fig. 7. f. f.) die nach innen schmal, gegen den äußern Umfang sich ausbreiten und durch einen von hier gegen die Spitze verlaufenden Einschnitt in zwei Abtheilungen getrennt sind. Zwischen diesen letztem Lappen und den strangförmigen Körpern bildet sich eine eigne Vertiefung, das Schwra 1 heunest, in welchem die Mandeln oder die Marklappen (Tonsillae cerebelli s. Lobuli spirales) (Fig. 7. g. g.) liegen; beide liegen an ihrem hintern Umfange dicht an einander und auf dem verlängerten Mark. Endlich hängen an dem hintern Lande der Seitentheile des Hirnknotens die Flocken oder Läppchen des Lunge nmage 11 nerven (Flocculi) (Fig. rj. h. h.) als -welche, zackigte Fortsätze, welche auf jeder Seite sich zwischen den Mandeln, dem verlängerten Rackenmarke und dem milllern Schenkel des kleinen Gerhirnes hervordrängen. Der mittlere Theil des kleinen Gehirucs wird der Wurm oder die Naht genannt; an der obern Fläche macht er den erhabensten Theil aus, an der untern liegt er im Grunde des Thaies, und wird in den ohern und untern Wurm gelheilt. Der obere Wurm besteht aus dem C e n-tr a 11 a p p e n (Fig. S. i,) (hier im Durchschnitt zu sehen) weicher in dem halbmondförmigen Ausschnitte und auf dem vordem Marksegel (Fig. 8. c.) liegt; aus dern eigentlichen obern oder vordem Wurm oder Berg (F'ermis cerebelli superior s. Monticulus) (Fig. 6. k.) der erhabenste Theil an der obern Hälfte, der die vordem vierseitigen Lappen (c. c. und Fig. 5. §• g.) mit einander verbindet; und aus der einfachen Quercomraissur l^ig* 6. /.) welche die hintern ohern Lappen vereiniget. — Der untere W ü r m (F'ermis cerebelli inferior) (Fig. 7. i — n) besteht von hinten bis vorn aus den kurzen und sichtbaren Querbändern (Fig. G. m. u. Fig. 7. k.) welche tiefer als die vorige Commissur im beutelförmigen Ausschnitte liegen und die hintern untern Lap- pen (/./.) vereinigen*, aus den langen verdeckten Querbändern, durch 'welche die hintern untern und die zarten Lappen vereiniget und die von der Pyramide bedeckt sind; der Pyramide (Fig. 6. n. u. Fig. 7. I.) welche der erhabenste Tlieil ist und in die zarten und zwei-bäuehigten Lappen übergeht; hierauf folgt der Zapfen (Fig. 7. m.) welcher an die Basis der Pyramide grenzt und an den beiden Seiten mit den Mandeln (g. g.) zusammenhängt; und endlich das Knötchen (Nodulus Malacarne) (Fig. 7. n) als das spitzig zulaufende Ende des ganzen untern Wurmes, von welchem das hin terc Marksegel (Velum medullare posterius') (Fig. 7. 0.0. u. Tab. IV. Fig. 1. g. g.) als eine dünne, weifse, markigte Platte zu den Flocken hingeht und die vierte Hirnhöhle nach hinten schliefst. Die Schenkel des kleinen Gehirnes oder die Arme desselben (Crura cefebelli) gehen zunächst aus der Marksubstanz, welche sich vorzüglich stark im Innern der beiden He-mispbärieu ansammelt und im Allgemeinen drei Abtheilungen oder Mark stamme, zwei seitliche und einen mittlern bildet, hervor. Die Marksubstauz ist in den Seitenhälften (Tab. V. Fig. 5. I.) stärker, häufiger, in dem mittlern Theil, dem Wurm (Fig. 8. d—e) verhältnifs- mafsig geringer, breitet sich im Innern blattartig, mehr oder weniger wellenförmig (Tab. Y. Fig. 3. /. g.) bis ge gen die Oberfläche aus und jedes M arkblatt ist mit Rindensubstauz umgeben. Wird daher jede Abtheilung des kleinen Gehirnes senkrecht durchshnitten, so erscheint die ganze Durclisclinitlsfläche (Fig. 8. d — e und Tab. IV. Fig. i. G.) aus Aesten, Zweigen und Blättern bestehend und wird daher der Lebensbaum (Arbor vitae) genannt. In jeder Seitenhälfte ungefähr in der Mitte, aber mehr nach innen, liegt der Kern der Hemisphärie, der sogenannte C i lia rkörprr, oder Zickzack oder ge-franzte Körper (Corpus ciliare s. rhomboi— deum) (Tab. Y. Fig. 3. e.) ein länglich runder markiger, mit einem gelbbraunen gezackten Rande umgebener Körper, der von gröfserer Harte oder Festigkeit ist, und wenn die ihm aufsitzenden Blätter herunlergebrochen werden, hüglicht, und im verticalen Durchschnitte (Tab, V. Fig. l. 2.) gezackt erscheint. Die Marksubstanz setzt sich auf jeder Seite mit drei Schenkeln fort: mit einem aufsteigenden obern Schenkel des kleinen Gehirnes (Crus ad corpora quadrigemina) (Fig. l. n. 72.) zu den Vierhiigelkörper; einem seitlichen oder inittlern Schenkel (Crus ad pontem) (Fig. 5. d. d.) zu dem Hirn- knoten; und mit einem absteigenden, untern Schenkel (Crus cerebelli ad medullam oblon-gatarn s. Corpus restiforrne) (Fig. l. i. u. Tab. V. Fig. 3. <2.) zu dem verlängerten Marke. Das vordere Marksegel oder die Klappe des kleinen Gehirnes (F^elum medullare anterius s. Valvula cerebelli) (Fsg. i* o. u. Tab. IV. Fig. i. d.) ist ein dünnes, zarles Markplättchen, welches den Raum zwischen den beiden obern Schenkeln des kleinen Gehirnes (Fig. 1. n. n.) ausfüllt; oben schliefst es sich dem Vierhügel-korppr (p) an, unten geht es (Fig. 8. c.) hinter i den Cenlrallappen unmittelbar in den Markstamm des Wurmes über. Der Markstamm des Wurmes besieht aus einem stehenden und liegenden Ast, welche sich zu den verschiedenen Abthei-luugen desselben verbreiten (Fig. 8. d. e.) Dem vordem Marksegel gegenüber liegt das hintere Mark segel (Tab. IV. Fig. i. g. g.) welches aus einem mittlern, an dem Knötchen (e) an— gehefteten und zwei halb-tnondförmigen freien Seitentheilen, die mit ihren äufsern Enden an die JTlockeu (/./•) angeheftet sind, besieht. Der Vierhügelkörper (Eminentias. Corpora quadrigemina s. Pons Sylvii) (Fig. l. p. u. Fig. 8. a.) liegt hinten auf den Schenkeln des grofsen Gehirnes, iheils von dem vordem Rande des kleinen Gehirnes und dem Hirnbalken des grofsen Gehirnes (Tab. V. Fig. l. p. u. Fjg. 2. o.o.) bedeckt und ist briickenartig über den Vierhügelkanal oder Wasserleitung des Sylvins (.Aquaeductus Sylvii) (Fig. 8. b.) gewölbt. Er besteht aus zwei Paar weifsen mar-kigten Hügeln, welche innerhalb röthlich graue Substanz enthalten: von denen das vordere Paar (Nates; (Fig. i. q.) etwas gröfser, als das hintere (Testes) (r) ist, die durch eine kreuzförmige Vertiefung von einander getrennt sind. Die vordem ruhen auf einem Markstre/fen, •welcher beide Sehhiigef hinten verbindet. ■ die hintern, welche die obern Schenkel des kleinen Gehirnes aufnehmen, sind durch einen schmalen Markstreifen (Trabecula medullaris cerebelli) begrenzt, an welchem das vordere Marksegel an geheftet ist. Die Wasserleitung oder der Kanal des V i e r h üg elk ö r p e rs (Fig. 8. b,) hat die Länge des Vierhügelköpers und ist die enge Verbindungsstelle zwischen der Höhle des kleinen und denen des grofsen Gehirnes, indem dieselbe von der erstem zunächst in die dritte Hirnhöhle (Tab. V. Fig. 2. F.) übergeht. Fig. V. Das kleine Gehirn von dem vordem Umfange fast in der Lage wie es im Schädel liegt, dargestellt, so dafs der Hirnknoten die beiden mildern Schenkel und die äufsern Enden der Lappen der obern und untern Fläche des kleinen Gehirnes, welche sich in der Horizonlal-furche begegnen, zu sehen sind. a. a. Die beiden abgeschnittenen grofsen Hirn schenke!, welche hier den halbmondförmigen Ausschnitt des kleinen Gehirnes bedecken. b. Die tiefe Grube zwischen denselben, aus welcher 1. i. das dritte Hirn nerven paar hervortritt. c. Der Hirn knoten. d.d. Die mittlern Schenkel oder Arme des kleinen Gehirnes, die in der Horizon— talfurche liegen und durch welche: 2. 2. das fünfte Nerven paar hervorkömmt. c. Das abgeschnittene verlängerte Rük- k e n m a r k. f'f'f'f' Bis gt ofse Horizontalfurche auf beiden Seiten. £’ S' §S' vordem oder vierseitigen Lappen des kleinen Gehirnes, welche mit ihren Läppchen oder Windungen in der Horizontal furche, so wie die folgenden Lappen , enden. h. h. Die hintern oberen Lappen des kleinen Gehirnes. i. i. i. i. Die hintern untern Lappen desselben. Ä. k. Die zarten und zweibäuchigten Lappen. Z. Z. Die Flocken oder die Lappen der Lungenraagennerven. Das kleine Gehirn von seinem hintern Rande, mit welchem es an der kreuzförmigen Erhabenheit des Occipitalknochens anliegt, dargestellt. a. a. Der hintere Rand des Hirnknotens. b. Das kurz abgeschnittene verlängerte Rückenmark. c. c. Die vier sei tigen oder vordem Lappen, welche mit ihren hintern Windungen an den obern VYurm (£) stofsen. d. d. Die hintern obern Lappen. e. e. Die grofse Horizontal furche von hinten, welche hier sehr eng ist. f. f. Die hintern untern Lappen. g. g. Die zarten Lappen. h.h. Die hintern Enden oder Spitzen der z w eibäuchigten Lappen. Fig. VI. i. i. Die Mati dein. k. Der hintere Theil des obern Wurmes. I. Die einfache Quercommissur der hintern obern Lappen. m. Die kurzen und sichtbaren Quer-b an der. n. Die Pyramide. Fig. VII. Die untere Fläche des kleinen Gehirnes, mit dem Hirnknoten; das verlängerte Mark ist gröfs— tentheils weggeschnitten, um den untern Wurm in dem etwas ausgedehnten Thale deutlich zu sehen. A• A. Die abgesclmittenen grofsen Hirn-Schenkel. a. Die Grube zwischen diesen, in welcher: 1. Das dritte Hirn nervenpaar am Ursprünge aus den Hirnschenkeln zu sehen ist. B. Der Hirnknoten oder Va rolsbriicke. b.b. Die mittlern Schenkel des kleine n G e h i r n e s. 2. Die kleinen vordem und 3. die grofse hintere Portion des fünften Hirn ner venpaares. 4. Das s,echs te, 5. das siebente und 6. das achte Hirnnervenpaav. C. Das abgeschnittene verlängerte Mark, c. c. c. Die äufsern vorstehenden Windungen des vierseitigen Lappen der obern Hälfte des kleinen Gehirnes. d. d. d. Die liintern untern Lappen desselben. e. e. Die zarten Lappen. /• /• Die keilförmigen Lappen. e- s- D ie Mandeln. h. h. Die Flocken, an welchen ihr Mark- st a mm, der von den Mandeln herab kömmt, zu sehen ist. i. Der beutelförmige Ausschnitt. k. Die kurzen und sichtbaren Querbänder. /. Die Pyramide, welche die versteckten und langen Querbander bedeckt. m. Der Zapfen. n. Das Knötchen. o. o. Das bi nt e re M a r k s eg e 1 oder die vordere Wand des Zeltes der vierten Hirnhöhle. Fig. VIII: Die Ansicht des verticalen Durchschnittes des kleinen Gehirnes von der linken Seite, der gerade in der Milte von vorn nach hinten durch den obern und untern Wurm, den Vievhügel-törper und den Hirnknoten gemacht worden ist. yl. Das verlange rt e'Ma rk. 23. Der Hi rnknoten. C. Der linke abgeschpittene grofse Hirnseben k e 1. a. Der Vierhiig elkörper. b. Die Wasserleitung des Sylvins. c. Das vordere M a r k s e g e 1. d. Der stehende Ast und e. Der liegende Ast des Wurmes; zu dem erstem gehört noch: 1. Der Centrallappen. 2. Vier kleinere und ein grölserer Zweig des liegenden Astes, welche zu den obern Wurm gehen. ?>. Die Q uercommissur der hintern obern Lappen. 4. Der Zweig, welcher zu den kurzen und. sichtbaren Quer bändern geht. 5. Der Zweig der Pyramide, 6. der des Zapfens, 7. der des Knötchens. f. Die vierte Hirn höhle durchschnitten. BESCHREIBUNG DER VIERTEN KUPFERTAFEL. Enthält noch zum Tlieile die Darstellung des Deinen Gehirnes, besonders aber theils die der Basis des Encephalum’s, theils die des grofsen Gehirnes nach seinem äufsern und innern Umfange, wovon die folgende Tafel die Fortsetzung desselben ausmacht, daher beide Tafeln zusammen gehören. Fig. I. Das Heine Gehirn von unten dargestellt, an welchem das verlängerte Mark stark nach vorn übergebogen ist, um besonders die Marksegel zu sehen. A. Das stark nach vorn übergebogene verlängerte Mark, so dals man die obere Fläche desselben sieht. ci. ct. Die untern Schenkel des kleinen Gehirnes, welche zu den verlängerten Marke gehen. b.h. Die mittlern Schenkel desselben, 'zum Hirnknoten. c. c. D ie innere Fläche der obern Schenkel desselben, zum Vierbügelkörper gehend. d. D as vordere M a r k s e'g e 1, oder die Klappe des kleinen Gehirnes, dessen innere, gegeu die vierte lliruhöhle gekehrte Fläche hier zu sehen ist. t. Das Knötchen. f. f. Die Flockeu. g g. Das hintere Marksegel; die beiden Seitentheile sind halbmondförmig, der linke, unter welchem eine Sonde steckt, ist ganz, der rechte aber nur zum Theil von den auf ihnen liegenden Mandeln entblöfsl; der mittlere Theil, dessen vordere Hand hier nur zu sehen ist, hängt der Innern Fläche des Knötchens an. Das innere Ende der Seitentheile ist in zwei Lamelien ge-theill, wovon die eine: 1, Die hintere, in die Marksubstanz des Knötchens und des Zapfens übergeht; die andere 2. die vordere, an der oberen Fläche des Knötchens in die der ändern Seite übergeht und an dieses angeheftet ist. h. Der Zapfen. i. Die Pyramide. h.k Die Mandeln; die linke ist ganz, die rechte nur zum Theil nach aufsen gedrückt und aus der Lage gehoben, um das Marksegel in seiner Ausbreitung zu sehen. I. Das in die Höhe gehobene stumpfrunde untere Ende der linken Mandel, welches in der Normallage die äufsere Fläche der Seitemheile des hintern Marksegels bedeckt. m. Das quergefurchte Band, welches von der Wurzel der Mandel zum markigen Seitemheile des Zapfens gehl. 72. Die Marksubstanz des rechten Hemis-ph äriums an der Stelle, wo der zarte und zweibäuchigte Lappen weggebrochen sind, damit die Mandeln mehr zur Seite gedrückt werden konnten. F I G. II. Stellt die untere Fläche der verschiedenen Abheilungen des ganzen Gehirnes in Zusammenhänge oder die Grundfläche des Encepha-lums {Basis encephali) dar, an welcher mehrere weifse, sich auszeichneude Theile und die eigentlichen Iiirn - oder SchädeJnerven hervortre-ten; auf der linken Seite ist so viel von dem grofsen und kleinen Gehirne weggenommen, dafs man die in sie tretenden Schenkel ödes Arme sehen kann. A. Das ab geschnittene obere Ende des eigent JB. i 'as verlängerte Rückenmark oder der Markknopf (Medulla oblongata) (s. Besclir. Tab. III. Fig. i u. 2. und S. io5.) a. Der vordere Rückenmarkspalt (Fissura mediana medullae spinalis anterior). b. i er linke Py r a miden körjp er und c. der 01 i v e n k ö r p e r'des verlängerten Markes. Ans dem verlängerten Rückenrnarke trete” mehrere Hirn - oderSehädeJherven hervor, welch liier blos auf der rechten Seite bezeichnet sine nämlich: 1. Das zwölfte Hirnnerven paar ode der Zungenfleischnerv (Nervus hypo glossus) welcher aus drei Bündeln, di< mit mehreren Fädchen zwischen dem Pyramiden - und dem Olivenkörper hervor-treten, besteht. 2.2. Das eilfte Hirnnerven paar oder dei W i 11 i s c h e ß ein erv (N. accessoriu. Willisii s. spinalis ad par vagum acces-sorius) entsteht eigentlich von dem hinten: Strange des Rückenmarkes über der hintern Wurzel des vierten Hal&iervens (Tab III. Fig. 1. 6. 6.) und nimmt während ei liehen Rückenmarkes (s. Tab. III. Fig. 1 — 4.) zur Schädelholile und dem Iugularloche Leraufsteigt, mehrere Wurzeln von dem Rücken-und dem verlängerten Marke auf. 3. Das zehnte H i r n u e r v e n p a a r, der Lungenmagen - oder Stiramnerv (IV. pneumogastricus s. vagus) erscheint an dem obern Ende des verlängerten Markes und tritt in fünf bis zwölf nebeu einander liegenden Bündeln, aus der Furche, zwischen dem Oliven - und dem strangförmigen Körper, hervor. 4. Das neunte Hirnnerven paar, oder der Zungenschlundkopfnerv (N. glosso~ ■pharytigeus) tritt über den vorigen, blos dun h eine kleine Arterie von ihm getrennt, aus derselben Furche hervor. 6, Dis achte Hirn nervenpaar oder der Gehörnerv (N. acusticus s. auditorius) erscheint an dem hintern ßande des mitt-lern Schenkels des kleinen Gehirnes, entsteht aber zunächst mit breitem und schmälern weifisen Streifen auf den Boden des vierten HirtiventrickeJs (Tab. III. Fig. l. k.) welche sich nach oben und aufsen in ein Bändchen sammeln und indem sich dieses nach unten um den mittlern Schenkel des Uleinen Gehirnes herumschlägt, nimmt es von diesem noch Fasern auf. 5. D as siebente Hirnnerven paar oder der Antlitznerv (N'. communicans faciei s. facialis) liegt an der innern Seite des vorigen und entsteht mit zwei getrennten Wurzeln, einer innern grofsen, welche als ein markigles flaches Bändchen von dem mittlern Schenkel des kleinen Gehirnes, und mit einer kleinen äufsern Wurzel, die nach aufsen, neben der erstem entspringt. 7. Das sechste Hirn nerven paar oder der äufsere Augenmuskelnerv (iV. abducens s. oculo - muscularis eocternus) tritt aus der Furche zwischen dem obern kolbigten Ende des Pyramidenkörpers und dem hintern Bande des Hirnknotens hervor; entsteht eigentlich mit einer gröfsern ä u fs e r u Wurzel aus dem Pyramiden-und dem OlivenkÖrper, und einer kleinern innern Wurzel aus dem Hirnknoten. C. Der Hirn knote n oder die Varols-britcke oder die ringförmige Erhabenheit (Pons Varoli s. Protuberantia annularis) (s. Tab. III-Fig. 2. auch S. 107.) j d. d. Die m i 111 e r n S c h e n k e 1 oder Arme 1 des kleinen Gehirnes, e. Die Furche des Hirnknotens, welche als Eiudruck der Basilararterie erscheint. 8. Das fünfte Hirn nerven paar oder der dreiget heilte Nerv (ZV. trigeminus s, divisus) tritt eigentlich mit einer vordem kleinern und einer hintern gröfseru Portion aus einer Spalte des mittlern Sehen* kels des kleinen Gehirnes nahe am Hirnknoten hervor; die letztem kann man rückwärts durch den genannten Schenkel (Tab. Y. Fig. 5. l.) und seitlich durch das verlängerte Mark bis zur Durchfcreutzung seiner Markbündel als eine schmälere und schmäler werdende Binde verfolgen, g. Das vierte Hirn nerven paar oder Roll-rouskelnerv (N. brochleciris s. patheticus) welcher eigentlich mit ein auch zwei Fäden dicht am hintern Paare der Vierhügel (Tab. III. Fig. i. r.) von der Hirnklappe und dem queren Markstreifen, welcher dieselbe begrenzt, entsteht, tritt an der Basis des Centralorganes zwischen dem Hirnknoten, dem kleinen und grofseu Gehirne hervor. JD. D. Das kleine Gehirn (Cerebellum) (s. Besch, Tab. III. Fig. 5 — 8. S. 115.) dessen untere Fläche hier zu sehen ist*, f. der beutelförmige Ausschnitt, und g. g. die gr ofse Ho rizontalfurche desselben. E. E. E. E. Der untere Umfang des gr ofse n G e h i r n e s. h. Der halbmondförmige Rand oder Hilus der rechten Hemisphäre. Das g r o fse Gehirn (Cerebrum) füllt den ganzen übrigen, obern Raum der Schädelhöhle (Tab. II. Fig. i.) über dem Hirnzelte (c. c) aus und liegt theils vor dem Hirnknoten und dem kl einen Gehirne in der vordem und mittlern Schädelgruhe, theils über dem kleinen Gehirne auf dem Hirnzelte. Es besteht aus zwei Halbkugeln (Hemisphaeria) (Fig. 2 und 4. und Tab. V. Fig. 1.) die oben und hinten nur durch den grofsen Sichelfortsatz der festen Hirnhaut ( Fab. II. Fig. 1. b. b.) getrennt, unten aber mehr aus einander weichen und mit einem halbmond — fö r m i g e n R a n u e oder II i 1 u s (h) versehen sind, an welchem mehrere, zwischen den Halbkugeln liegende Tlieile hervortreten. Diese sind von hinten nach vorne gerechnet: z. i. Die grofsen Hirn Schenkel (Pedun-culi s. Crura cerebri) welche aus starken Bündeln von Nervenfasern bestehen, die am vordem Rande des Hiruknotens, eng zusammen gedrängt, zum Vorschein kommen, dann nach vorn aus einander weichen und ein jedes breiter werdend, sich in dem gefalteten Theile seiner Halbkugel (A) verliert. Ä. D ie Ausbreitung des linken greisen Hirnschenkel. Schnitt, wo ein Theil der Hemisphäre ■weggenommen ist. I. Die tiefe Grube, wodurch die grofsen Hirnpedunkeln hinten getrennt sind• der G rund dieser Grube ist grau und von vielen Gefafsen durchbohrt, bildet den Boden der Sylvischen Wasserleitung und wird auch die mittlere durchbohrte Stelle (Substantia perforata media) genannt. io. Das dritte Hirnnervetipaar oder A n g e n m u s k e 1 n e r v (N. oculo - motorius) tritt kurz vor dem vordem Rande des Hirnknotens aus der inuern Fläche der grofsen H irn schenke! hervor, dessen grofse Wurzel meistens von der grauen Substanz, welche die obere Fläche der Hirnschenkel bedeckt, entspringt. m. Die Markkügelc hen, weifse oder brust förmige Erhabenheiten (Corpora tnamrnillaria s. candicantia) sind kleine kugelförmige, dicht an einander liegende Körper, welche sich zwischen den bei den grofsen Hirnsclienkeln befinden. Vor diesen liegt: . Der graue Hügel oder Erhabenheit (Tuber cinereum), ein flacher, grauröthli-cher, sehr -weicher Hügel, welcher sich in; den Trichter (Infundibulum) einen mehr röthlichen Cylinder fortsetzt.. Dieser senltt sich in einen rundlichen Körper, den H i r n a n h a n g, die S c h 1 e i m d r üs e (Glandula pituitaria) (Fig. 3. a. b.) ein. Der Hirnanhang, welcher auf dem Sattel des Sphenoidalhnochens (Tab. II. Fig. l. H.) von dem Ridleyschen Sinus umgeben, liegt, besteht aus einem vordem höhnen-oder nierenförmigen, hartem undaus einem hintern rundlichen, weichem Lappen; letzterer pafst in den hintern ausgeschnittenen Rand des erstem, welcher um das doppelte gröfser ist. Der vordere Lappen besteht aus einer äufsern röthlichen, und einer innern weifsen gemischten Substanz; in der Mitte befindet sich ein unregelmässiges Grübchen, in welchem mehrere Ge-fafschen zusammentreten und der Trichter (Fig 5. c>) sieb einsenkt. Der hintere Lappen ist, einfarbig, mehr oder weniger grau und beide hängen unter sich und mit dem Trichter unmittelbar zusammen, p. Die Sehnervenvereinigung (Chiasma nervorum opticorum) liegt vor dem grauen Hügel und entsteht, aus dem Zusammentritte: q. q. der Sehnervenwurzeln oder Sehstreifen (Thalami s. Tractus optici) welche vou r. dem knieförmigen Körper (hier auf der linken Seite zu sehen) und dem vordem Paar der Vierhügelkörper entstehen, sich von hier bandartig nach vorn und innen, schmäler werdend, an der untern Flache der grofsen Hirnpedankeln her-umschlagen und in dem Chiasma zusam-menfliefsen, aus welchem 11. das zweite Hirn nervenpaar oder die Sehnerven (Nervi optici) entstehen. S. s. Die Siehplatte (Lamina crihrosa s, substantia perforata antica cerebri) umschlingt und bedeckt vorn die grofsen Hirnschenkel; sie ist von vielen zum Durchgänge der Blutgefäfse bestimmten Löchern siebförmig durchbohrt und geht in die Gefäfsgrube über. Wenn man oben beide Hemisphärien des grofsen Gehirnes (Fig. 4. b. c.) von einander zieht, so wird man tief zwischen denselben, einen weifsen, marhigten Theil, den callose n Körper, den Balken, die R i r n -schwieie, oder die grofse H i rncom missu r (Corpus callosum, Trabs cerebri, Commissura magna) (Fig. 5. C.) wahrnehmen, welcher beide Hemisphärien verbindet. An jeder Hemisphärie unterscheidet man drei Flächen: die äufsere convexe Fläche (Superficies externa) (Fig. 4.) ist nach der Sehädeldecke gewölbt, ihr äußerster Theil zeigt vorn eine von unten aufsteigende Spalte, die sich oben in zwei Spalten theilt, von denen die eine nach vorn, die andere nach hinten bogenförmig ausläuft und dadurch diese Fläche, die Hemisphäre, in einen kleinen vordem, mittler 11 und einen grofsen hintern Lappen theilt. Die innere Fläche (Superficies interna) (Tab. Y. Fig. 1. Af) ist gerade und geht senk-’ frecht herab, sie ist oben von der äußern Fläche, durch einen convexen Rand geschieden, unten aber ruht sie mit ihren miltlern Theil auf dem Ballen (B)', hinter diesem ist sie mit einem tiefen Einschnitte oder Spalt (c), der von dem untern Rande einfach ausgeht, sich dann aufwärts in einen Einschuitt, der nach vorn :d) und einen der nach hinten (e) bogenförmig verläuft, spal- / tet; so dafs dadurch au dieser Fläche die Hemisphäre in einen vordem gröfsern {f. f.) und zwei kleinere, den mittleren (g.) und hintern Lappen (h.) getheilt erscheint. Die untere Fläche (Suberficies inferior) (E. E.) ruht auf der Basis des Schädels und dem Hirnzelte und ist deutlich durch eine von innen nach aufsen querlaufeude Grube oder Furche, t. t. die Gefäfsgrübe, die Sylvische Grube (Fossa Silvii), nach ReiL das Thal des grofsen Gehirnes, in einen vordem (F.) und hintern Lappen (G.) getheilt; sie fängt in der Gegend der Seh-uervenvereinigung (p) und der Siebplatie (s.) an und wird in ihren Verlaufe nach außen eine enge lieie Spalte; sie wird zunächst durch den scharfen Rand des kleinen Flügels des Sphenoidalknochens, hervorge-hracht. F. F. Der vordere Lappen ist kleiner, und liegt in der vordem Schädelgrube, ist flach ausgehöhlt und hat: u. eine längliche F urche, welche nahe am innern Rande desselben von hinten nach vorne geht. In dieser liegt: i‘2. Das erste Hi r » ne r v en paar, der Riechnerv (N. olfactorius), der mit drei Wurzeln oder dünnen "weifsen Markfäden, entsteht: iS. einer langen, welche aus der Gefäfs-grube ( b) bogenförmig von aufsen nach innen geht; 14. einer mittlern und 15. einer innern Wurzel, welche sich von der Siebplatte ($.) aus der erstem eut-gegen Diese drei Markfäden vereinigen sich in der hintern Windung des vordem Gehirnlappens zu dem Stamme des Geruchsnervens (12), der als ein dreiseitiger jNerv in der langen Furche des vordem Lappens (u.) und auf dem innern breiten Theil des kleinen Sphenoidalfli'igels bis auf die Siebplatte des ElhmoidaJknochens verlauft und hier in einem ovalen hellgrauen Knollen, den R iech n e rven k n ol 1 en (16) anschwillt. Der Geruchsnerv ist in seinem Verlaufe durch die Spinnwebenhaut, welche über ihn hingeht, in der Furche befestiget und beide nähern sich einander so, dafs sie nur durch den Hahnenkamm und dem Anfang der grofsen Hirnsichel (Tab. II. Fig. 1. G. b.) geschieden sind. 16. Der Riech ne rven Im ollen (Bulbus nervi olfcictQrii s. Qinereus.) beugen. G. G~ Der hintere Lappen der Hemis-pharien des grofsen Gehirnes ist vorn, wo er an der Seite des Türkensattels die mittlere Schädelgrube einnimmt, keulenförmig, bildet nach vorn einen freieu slumpfen Theil Qv) , der die Gefäfsgrube, nach innen einen Vovsprung, den Haken (iü) der die Sehnerven wurzel (q) bedeckt; nach hinten breitet er sich mehr aus, ist concav und ruht auf dem Hirnzelte. Es -wird auch der keulenförmige Theil als der mittlere und der * übrige Theil als der hintere Lappen der Hemisphäre angesehn. Oeffhet man die S_ylvische Grube durch Auseinanderdehnen der beiden Lappen, so sieht man in der Tiefe einen dreieckigten, mit Hirnwindungen versehenen Wulst, die Insel (Insula) von drei Furchen umgeben. v. Das vordere stumpfe Ende oder Theil des hintern Lappens. w. Der Haken des Gehirnes. F I G. III. Der obere und vordere Theil des Sphe~ noidalknochens mit der Schleimdrüse des Gehirnes in ihrer Lage dargestellt, von einem erwachsenen Manne. A. A. Obere Fläche des Körpers des Sphe-noidalknochens oder der Türkensattel. £. B. Die kleinen Flügel des Sphenoidal-kuochens. a. a. Der vordere und b. der hintere Lappen des Hirnanhanges oder der Schleimdrüse. c. Der dicht am Gehirne abgeschnittene Trichter (Infundibulum). s. Beschreibung bei der vorigen Figur. Fig. IV, Die beiden Halbkugeln oder Bernisphärien des grofsen Gehirnes, wie sie nach Wegnahme der Calva und der festen Hirnhaut erscheinen, von der rechten Seile dargestellt. Sie sind noch mit Gefäfshaut, in welcher sich unzählige Ge-fäfse verbreiten und der Spinnwebenhaut, die wegen ihrer Durchsichtigkeit nicht zu sehen ist, a. a. Der Durchschnitt des Schädels b. b. b. Der obere Rand der linken Hemisphäre c. c. c. Der obere Rand der rechten H emisphäre. d. Der grofse Sichelfortsatz (Tab. II, Fig. l. b.) welcher sich zwischen beiden He- überzogen misphärien einsenkt, ist zurückgelegt worden. e. e. e. Die Windungen (Gyri) des Gehirnes, welche durch Einschnitte oder Furchen (Sulci) von einander geschieden werden. (Die nicht bezeichneten, so w ie überhaupt die Windungen an den übrigen Abbildungen sind leicht zu erkennen.) D ie H e m i s p h ä r i e n si nd von grauröthli-cher Farbe und an ihrem ganzen Umfange mit Windungen oder Wülsten (e. e.) versehen, (wie noch Fig. 2. und Tab. V. Fig. i. zeigen), welche einen schiangenförmigen, gewundenen Verlauf nehmen und durch die, zwischeu ihnen liegenden Furchen (Sulci) bezeichnet sind. Sie werden eigentlich von der Marksubslanz gebildet und äufserlich von einer eine, bis eine und eine halbe Linie dicken grauen Substanz, die Rin — densubstanz (Fig. 5. e. e.) bekleidet. Fig. Y.y Das grofse Gehirn, an welchem die Substanz von oben bis mit dem Hirubalken in gleicher Höhe weggeuomrnen und die linke seitliche Hirnböhle, indem die Decke zurückgeiegt worden, geöffnet worden ist. A. Der vordere rechte Lappen des grofsen Gehirnes. JB. JB. Der linke rechte Lappen desselben, welche hier durch a. a. einen tiefen Einschnitt, als die Fortsetzung der Gefäfrgrube geschieden sind. b. b. Der vordere und hintere Spalt, welche beide Hemisphären des grofsen Gehirnes trennen, und in welchen die beiden Enden der grofsen Hirnsichel (Tab. II. Fig. l. b. b.) liegen. e. Das Hirn zeit, welches unter dem hintern Spalt zu sehen ist, C. C. Der Hirnbalken, der callöseKör-per (Corpus callosum) (s. Besch r. Tab. Y.) d.d. Die Naht (Raphe s. Chorda longitu-dinalis Lancisii) des Gehirnes. JD. Der rechte halbeinförmige Mittel — p u n c t oder das Dach der Seiten höhlen des Gehirnes (Centrum semiovale Vieu-senii s. Tegmentum ventriculi.') e. e. e. Die Rinden- oder graue oder Gangliensubstanz (Substantia cortica-lis s. cinerea). f. Das vordere Horn (Cornu anterius), g. das hintere Horn (Cornu posterius) und h. das absteigende Horn (Cornu descendens) des linken Seiienventrickels. i. i Das seitliche Gefäfsnetz (Plexus choroideus lateralis), ist etwas nach innen gedrückt. k. Der gestreifte Körper oder das grofse vordere Hirnganglion (Corpus Striatum s. Ganglion cerebri anterius). I. I. Der Sehhügel oder das hintere Hi r n g a n g 1 i o n ( Thalamus s« Colliculus nervi optici s. Ganglion cerebri posterius), m. Der Hornstreif, der Grenzstreif, auch li alb Vre is form i ge Saum (Stria cornea s. Centrum semicirculare Vieusse-nii). ■72» Die fingerförmige Erhabenheit, die Vogelklaue oder der kleine Seepferd fufs (Eminentia digitata s. Calcar avis s. Fes hippocampi minor), o. Das A m mo nsho r n oder der gr o fs e S e e p f e r d f u fs (Comu ammonis s. Pes hippocampi major). p. Die üN e b e nerha h e n h e i t (Em inentia collateralis), c/. Das Ende des hintern Schenkels des Gewölbes, wo dieses in das Ammonshorn und den Saum, welcher hier von dem Gefais~ geflecht bedeckt ist, übergeht. BES CHKEIBUNG DER FÜNFTEN KUPFERTAFEL. E nthält die Fortsetzung der Darstellung und Beschreibung des grofsen Gehirnes der vorigen Tafel, so wie die der Struetur und Bildung des Gehirnes im Allgemeinen. F I G. I. Ein senkrechter Durchschnitt des ganzen Gehirnes, welcher etwas mehr links neben der Mitte gemacht worden ist, wodurch die durchsichtige Scheidewand unverlezt und die innere Fläche des Hemisphäriums des grofsen Gehirnes und der Ciliarkörper des kleinen Gehirnes sichtbar geworden sind. A. A. Die innere Fläche der rechten Halbkugel oder Hemisphärium des grofsen Gehirnes. a. a. a. Der obere Rand, derselben. b. b. b. Der untere Rand derselben, welcher auf dem Hirnbalken ruht. c. Ein tiefer Einschnitt, welcher sicli in: d. d. einen vordem und e. einen hintern Spalt tiieilt, ‘wodurch an dieser Fläche die Hemisphäre iu drei Lappen getbeilt wird; in einen vordem, g, initter n und h. einen hintern Lappen, (s. S. 127.) JE», Der durchschnittene Hirnbalken oder caliöse Körper (Corpus callosum s. Trabs cerebri s. Commissura magna.) Dieser ist nur erst dann ganz zu übersehen, wenn beide Hemkspbärien des grolsen Gehirnes bis auf ihn (wie Tab. IV. Fig. 5. C. C. zeigt) durch horizoutale Schnitte weggenomraen sind. Der vordere Rand ist wulstig, wie umge~ bogen undbeiTst das Knie (i.) welches sich ver-schrnälernd bis zur vordem Xlirnconimissur fort-setzt; dieser schmälere Tlieil, wird der Schnabel (k.) geuannt. Der h intere wulstige Rand, wird der aufgesetzte Wulst (l.) benannt und geht in das Dach des hintern und absteigenden Ilornes der Seitenventrikel über. An der obern Fläche verläuft in der Mitte von vorn nach hinten eine längliche Furche, welche auf beiden Seiten durch eine längliche erhabene Linie bestimmt wird und die Naht (Chorda longitudina-lis L^iKCisii s» Raphe s. Sutura externa corporis callosi) (Tab. IV. Fig. 5. d. d.) genannt wird. Zu Leiden Seilen dieser Naht sind dicht neben einander liegende Q u e r s t r e i f e n (Striae transversales Wjllisii) zu sehen. i. Die vordere Umbiegung oder das Knie des Hirnbalkens. k. Der Schnabel desselben. I. Dar hintere Rand oder der aufgesetzte Wulst desselben. C. Die durchsichtige Scheidewand (.Septum pellucidum). JD. Das Gewölbe oder der Boge n (Fornix). m. Stelle, wo derselbe in den Hirnbalken übergeht. JE. Durchschnitt des linken S ehhügels (Thalamus nervi optici.) n. Das Mo NR o ische Loch CForamen Monroi.) o. Durchschnitt der vordem Hirn com» m i s s u r. p. Durchschnitt des Vi erh ü gelkö rp e rs (Eminentia quadrigemina). tj, Die Zirbeldrüse (Glandula pinealis.) F. Der durchschnittene Hirnknoten. G. Das kleine Gehirn (s. ßeschr. S. 121) r. r. Die rechte Hemisphäre desselben $, s. Der innere Th eil der durchschnittenen linken Hemisphäre-, 1. der Mark stamm mit seinen Aesten und Zweigen , und 2. der Ciliarkörper, von welchem man Fäden in: b. den oberen Schenkel des kleinen Gehirnes, und abwärts in u. den untern S c h e u k e 1 desselben oder den strangfö rmige n Körper übergehen sieht.. II. Das verlängerte Mark (.Medulla ob-~ longata) (s. S. 8o.) v. Der Olivarkörper und w. der P y r a m i d a 1 k ö r p e r der linken Seite desselben. 5. Der sechste Hirn nerv.. x. Der linke Mammill arkörper. y. Der graue Hügel (Tuber cinereum.) z. Der Trichter (Infundibulum.) 4. Die durchschnittene Sehnerven ve n ein igung. 6. Der rechte Sehnerv. F I G. II. Das Gehirn, an welchem die Substanz von oben, erst bis auf dem Hirnbalken weggenom-. men, dann dieser mit dem Fornix und der durchsichtigen Scheidewand, indem diese von dem O ' Monro’schen Loche aus nach oben durchschnitten worden, zurück gelegt, und die choroidei-schen Geflechte entfernt worden sind; eben so ist auf der rechten Seite, so viel Hirnsubstanz weggesehnitien, dafs man hier auch das absteigende Horn des seitlichen Ventrikels sieht-, auf diese Weise kann mau die Höhlen des grofsen Gehirnes übersehen» Die Höhlen des Gehirnes überhaupt, welche in dem grofsen Gehirne am geräumigsten sind, werden als eine Fortsetzung des hintern Spaltes des Rückenmarkes angesehn, indem sich dieser zuerst in die Rautengrube und der vierten Hirn höhle erweitert und in die Sylvische Wasserleitung ansgehet (Tab. III. Fig. i.g. h. und Fig 8. bZwischen den Hemisphärien des grofsen Gehirnes, befindet sich der dritte Hirnventrikel (F.) und in denselben, die beiden seitlichen Ventrikel (C. D.E.) zu welchen der Sylvische Kanal und der grofse Hirnspalt, dessen mittler Theil zwischen dem Vierhügelkörper (o.jo.) und dem hintern Rande des Balkens (*') ist, führen. Diese Höhlen können ohne Zergliederung nicht übersehen werden, daher wird der obere Theil je- der Hemisphäre durch Horizontalschnitte bis zu gleicher Höhe mit dem Hirnbalken weggenom-men und man sieht nicht nur den Balken deutlich und dafs er sich in jede Hemisphäre einsenkt , sondern auch die gröfste Markausbreitung, 'welche das Dach des S eiten Ventrikels (Tegmentuni ventriculi) bildet, auch der h a 1 b e i f o r m i g e Mittelpunkt (Centrum se~ miovale F'ieussenii) genannt wird und mit einem grauröthiichen Rande von Rinden Substanz umgeben ist (s. Tab. IV. Fig. 5. C. D. e). Durchschneidet man nun auf jeder Seite mit einem Perpendiculärschnitie von vom nach hinten die Querfasern des Balkens, wo sie in die Hemisphäre übergehen, so gelangt man in die Seiten höhlen. Die Seitenhöhlen (Veutriculi laterales s. tricornes cerebri) (s. Tab, IV. Fig. 5. f. g. h.) liegen auf jeder Seile, eine nur nach innen etwas von dem Balken bedeckt. Jede verschmälert sich nach vorn, in das vordere Horn (Cornu anterius) (/-), welches in dem vordem Lappen (A.) liegt, in das hintere Horn (Cornu posterius s. Fovea digitata) (g.) das sich etwas nach innen krümmt und in einen stumpfen Winkel endiget; und endlich von hier in das absteigende Horn (Cornu descendens) (h.) welches als ein gekrümmter Kanal, bogenförmig abwärts, dann vor und sanft aufwärts geht und mit einer kleinen Wölbung endiget. Io. jeder Höhle kömmt zuerst das G e fäfsg e£l ech t (Plexus choroideus lateralis) (i. i.) zu Gesichte, welches dicker und gefalteter aus dem aufsteigenden Siorne in die Höhe steigt, den Sehhü— gel bedeckend vorwärts bis an die vordem Schenkel des Gewölbes geht und sich hier in der Monro’schea Oeffnung (Tab.. V. Fig. 1. n.) mit dem der ändern Seite zu dem dritten Ge-fäfsgeflechte oder dem Gefäfsvorhange (Plexus choroideus tertius, s. Tela choroidea) vereiniget. Beide Seitenhöhlen werden durch eine Scheidewand,, die durchsichtige Scheide-w and (Septum pelluciduni) (s. Fig. i. C) welche von der untern Fläche des Hinabaikens (B.) senk— reeht herabsteigt tand von dem Gewölbe {Fornix) (Z).) begrenzt wird, geschieden. Sie besteht aus zwei dünnen, durchsichtigen, markigsten Blättern (Fig. 2. e, e.)t zwischen welchen sich ein leerer enger Raum, die Höhle der Scheidewand oder die Sylvische Hirnhöhle (Ventriculus septi lucidi s. SYL.vny {f. f.) befindet, welche nach vorn enger nach hinten weiter, beinahe dreieckig ist. Das Gewölbe oder der Bogen (Fornix) (Fig. 1. D. und Fig. 2,. g. h.~) "welcher mit seinem vordem und mittlern Theile die Scheidewand begrenzt, entspringt mit zwei vordem Schenkeln (Crura anterior a fornicis) (g. g.) von den Mam-millarhügeln (Fig. i. x.) und der vordem Hirn-commissur, gellt nun bogenförmig auf dem innersten Theile der Sehhiigel (Fig. i. JE.) den dritten Ventrikel und den Gefäfsvorhang bedek-kend, nach hinten, wo er mit dem Balken (Fig. 1. m.) in Berührung kömmt und sich in zwei hintere, unter spitzigen Winkeln aus einander gellende Schenkel (Crura posteriora) (Fig. 2. 1u h.) spaltet. Zwischen den vordem Schenkeln desselben und den Sehhügeln, befindet sich eine Oeffnüng, das Monro’sclie Loch (Foramen Monroi) (Fig. l. w.) wodurch der dritte und die beiden Seitenventrikel Zusammenhängen* Durch das Auseinanderweicheu der hintern Schenkel des Bogens, entsteht an der untern Fläche des Hirnbalkens, ein dreieckiger Raum, welcher gestreift ist, und die Leier oder Davidsharfe (Psalterium s. Lyra) (Fig. 2. i.) lieifst. Die Leier so, wie alle Theile der Seitenventrikel sind nur erst dann deutlich zu sehen , wenn man (wie diese zweite Figur zeigt) den Balken, die Scheidewand und den Bogen vorn durchschnitten, und zurückgelegt hat,. In dem vorderen Horn und dem mittlern weiten Raume der Seitenventrikel erhebt sich ein flach gewölbter Hügel, der gestreifte Körper, das grofse vordere Hirnganglion (Corpus striabum s. Ganglion cerebri anterius) (k. k.) welcher vorn kolbig, hinten spitzig ausläuft und von graulich brauner Farbe ist. Er besteht aus abwechselnden Lagen von einer dunkelgrauen, hellgrauen und «einer weifsen mar-lugten Substanz. — An diese Wölbung grenzt nach innen und hinten der Sehhügel, das hintere Hirnganglion (Thalamus s. colliculus nervi optici s. Ganglion cerebri posterius') (l. I ) welcher dem vorigen ähnlich, aber von heller Farbe, nach vorn spitzig und nach hinten holbig ist, innerhalb aus grauer und weifser Substanz bestellt. Der hintere kolbige Theil ist noch mit einem auch dreifachen Hügel, dem ktiieförinigen Körper oder Höcker (Corpus geniculatum) (m.) versehen; das vordere spitzige Ende geht in die Mammillarkörper über. Zwischen dem Sehhügel und dem gestreiften Körper verläuft der Hornstreif, oder Grenzstreif, oder der halbkreisförmige Saum (Stria cornea s. Centrum semicirculae Vieus-senii) (n. n.) ein schmaler erhabener Streif, welcher an der Monro’schen Oeffnung entspringt und sicli im Dache des absteigenden Horns verliert } er ist in den frühem Lehensperioden weifs, späterhin wird er erhabener und bräunlich und ist von dem choroideischen Geflechte bedeckt. Die innere Fläche des Sehhügels ist ftieistens gerade, beide liegen nahe an einander und sind hinten durch den Vier hü gelkör per (Eminentia quadrigemina) (o. o.) verbunden. Ueber dieser Stelle geht von jeden Sehhügel ein Markstreifen , oder Stielchen, die Schenkel der Zirbeldrüse (Pedunculi glandulae pinea-Zis) (1. l.) nach hinten und innen, welche sich an der Zirbeldrüse vereinigen. Die Zirbeloder Zirbeldrüse (Glandula -pinealis) (p.) liegt auf dem vordem Paar Hügel des Vierhii-gelkörpers (o. o.) bedeckt von dem hintern Rande des Hirnbalkens (*•_) und dem Gefäfsvorbange umgeben. Sie ist mehr länglich-rundlich, nach hinten stumpf zugespitzt, aus dunkelgrauer, zu-r weilen mehr rÖthlicher Substanz bestehend und von der Gröfse einer Erbse. Vor oder am Umfange oder in der Substanz selbst, findet man häufig glänzendej harte, unregelmäfsige, den Sandkörnchen ähnliche Körperchen, den Hirn — sand (.Acervulus cerebri s. glandulae pinealis). Da wo der kolbige Theil des Sehhügels mit dem Vierhügelkörper verschmilzt, verschmälert er sich, nimmt eine bandartige Form an, senkt sieh von hinten um den grofsen Hirnsehenkel herab und gebt als Seh nerven wurzel (Tab. IY. Fig. 2. r. q) an der Basis des Gehirnes in das Chiasma über. Der hintere Th eil des Hirnbalkens (d. d.) und die hintern Schenkel des Gewölbes oder Bogens (h. h.) setzen sich theils in den Saum (j.) theils in das Dach des hintern und absteigenden Hornes (D. E.) und in die darin befindlichen Erhabenheiten, die Vogelklaue ( q.) und das Amrnonshorn (r.) fort. In dem hintern Horne (D.) findet man eine kolbige Wulst, die fingerförmige Erhabenheit, Voge’l-kl aue oder den kleinen Seepferdfufs (Eminentia digitata s. Calcar avis s. Pes hippocampi minor) (q.) welche durch sanfte Einschnitte in mehrere flache Wülste (Digitationes) getreunt ist. — An der untern Fläche des herabsteigenden Hornes (E.) geht das Ammonshorn oder der grofse Seepferdfufs (Cornu ämmonis s. Pes hippocampi major) (r. r.) als ein gekrümmter, keulenförmiger, aihnählig dicker und breiter werdender Wulst herab; das kolbige Ende desselben ist mit zwei bis drei scharfen Einschnitten versehen, wodurch drei bis vier kleine Wülste entstehen, wreiche Zehen oder Glie- der (Uißitationes) des Seepferdfufses genannt •werden. Zuweilen verläuft noch eine zweite, kürzere oder längere Neben er haben heit (Eminentia collateralis) (t) hinter und neben dem Amnionshorn herab. An der innern ausge-höhlten Seite des Ammonshornes (r.) befindet sich ein schmaler, bandartiger Saum, der markige Saum (Taenia s. Fimbria) (5.) welcher mit einem scharfen, freien innern II an de versehen ist, auf welchem das cboroideisehe Geflecht auf-sitzt und blos als eine Fortsetzung des hintern Schenkels des Gewölbes (h), das Ammoushorn aber als eine Fortsetzung des Balkens und Gewölbes anzusehen ist. Zwischen dem Saum und dem hintern Tlieile des Sehhügels (Z.) findet sich auf jeder Seite eine Lücke, welche die beiden Seitentheile der grofsen Hirn spalte bilden und welche durch die Spinnweben - und die Gefäfshaut ausgefüllt wird. Die dritte Hirn höh Je, oder die senkrechte Verlängerung der Centralspalte des grofsen Gehirnes (Ventriculus tertius s. Processus ßssurae medianae perpendicularis) (F.) ist zunächst von dem Gefäfsvoi hang und dem Gewölbe (Fig. 1. D.) bedeckt und erscheint nach Wegnahme dieses, als eine zwi— sehen den Sehhi’igelu von hinten nach unten und vorne herabsteigende Spalte, -welche unten an der Basis des Gehirnes von der grauen Substanz, den Mammilarkörpern, dem grauen Hügel und dem Chiasma der Sehnerven (Tab. IV, Fig. 2. I. m. n.j begrenzt, und erst sichtbar •wird, wenn man die beiden Sehhügel etwas von einander entfernt, wobei sjch eine weiche grauröthliche, zuweilen weifse Brücke, die weiche Hirncommissur (Commissura mollis) (hier nicht zu sehen) zeigt, die beide vereinigt. Vorn wird die dritte Hirnhöhle durch ein rundliches queres Markbündel, die vordere Hirncommissur (Commissura anterior) (u.) begrenzt, welche zwischen den vordem Schenkeln des Gewölbes (g.) frei liegt und beide Hemisphären verbindet. Unter ihr sieht man eine Oeffnung, der Eingang zum Trichter (.Aditus ad infundibulum s. prulva) (Sonde 2.) welcher sich zum Trichter (Tab. IV. Fig. 2. o) fortsetzt. Hinten wird die dritte Hirnhöhle durch ein ähnliches Markbündel, die hintere Hiru-commissur [Commissuraposterior)(v.)begrenzt und die unter ihr befindliche Oeffnung (.Aditus ad aquaeductum Silvii s. Anus) (Sonde 5.) geht in die Sylvische Wasserleitung (Tab III. Fig. 8, b.) und diese in die vierte Hirnhöhle über, A. Der vordere Lappen des Hemisphä-riums des grofsen Gehirnes. B- B. Der hintere Lappen desselben, a. Der halb ei förmige Mitte lpunct der Markausbreitung, b. b. Die graue oder Rindensubstanz, "welche die Marksubstanz umgiebt. c. c. Das vordere durchschnittene Ende des fcurückgelegten Hirnbalkens > der hintere Rand desselben. d. d. Die untere Fläche desselben. e. e. Die durchschnittenen beiden Blätter der durchsichtigen Scheidewand (Septum ■pellucidum). f. f. Die Höhle der Scheidewand (Ventriculus septi pellucidi). g. g. Die durchschnittenen vordem Schenkel des Gewölbes (Crura an-teriora fornicis). h. h. Die hintern Schenkel desselben. i. Die Leyer oder Davidsharfe (Psalterium)* C. Das vordere Horn (Cornu anterius), D. das hintere Horn (Cornu posterius) und E. das absteigende Horn (C. descendens) der rechten seitlichen Hirnhölde. *kt Durchschnitt des gestreiften Körpers» k. k. Der gestreifte Körper oder das •vordere grofse Hirnganglion. (Corpus striatum s. Ganglion cerebri anterius'). tl. Die Sehbügel oder die hintern Hirnganglien. (Thalami nervorum op-ticormri). m. m. Die knieförmigen Erhabenhei ten (Corpora geniculta). n. n. Der II o r nstreifen oder halbkreisförmige Saum (Stria cornea s Centrum semicirculare Vteüssenii). 0. o. Der V i e r h ü g e I k ö r p e r (Eminentic s. Corpora quadrigemina). p. D ie Zirbel- oder Zirbeldrüse ■(Glandula pinealis). 1. i. Die Schenkel derselben (Pedun- q. Die Vo g e 1 kl a u e oder der k leine S e e-pferdfufs (Calcar avis s. Pes hippocampi minor). Seepferdfufs (Cornu ammonis s. Pes hippocampi major), s. Der markige Saum (Taenia s. Fimbria). culi glandulae pinealis). r. r. Das Ammotrshorn oder der grofse t. Die N eben er haben heit (Eminentia collateralis.) F. Die dritte Hirn höhle (Ventriculus tertius). n. Die vordere Hirncommissur (Com- missura anterior). 2. D ie Sonde, welche in dem Eingänge fcum Trichter (Aditus ad infundibulum s. Vulva) steckt. v. Die hintere Hirncommissur (Com~ missura -posterior cerebri). 5. Die Sonde, welche in dem Eingänge des Sylvischen Canal es (Aditus ad aquaeductum Sylvii) steckt. Fig. 1IL Das Gehirn von unten dargestellt, an welchem man die Marhfasern von dem Rückenmarke zu den verschiedenen Theiien des Gehirnes, welche sich aus diesem entwickeln, verlaufen sieht. Man unterscheidet überhaupt an dem Gehirne die Ganglien — und die Mark - oder Ner-vensubstanz. Ganglien - oder Rinden- oder graue Substanz (Substantia corticalis s. cinerea) (Fig. 2. b. b.) erscheint an den Heinis-* phärien des grofsen und kleinen Gehirnes, als die oberflächliche Lage, welche sich in alle Windungen einsenkt und an diesen von grau-röth lieber Farbe, weich, beinahe gallertartig und früher vollendet als die JNervensubstanz ist-, in ihr endigen die Capillargefäfse der Arterien und Venen. Der Uebergang derselben in die Ner-vensubstanz wird blässer, zuweilen^ gelblich, daher auch eine gelbliche Substanz (Substantia suhßava) angenommen wird. In mehreren Theilen des Centralorganes oder Eneepha-luru’s findet man graue Substanz, die von Ner-vensubs auz umgeben wird und ^leschsam den Kern desselben bildet, indem sie während der ersten Entwickelung früher als die JNervensubstanz da ist, welche letztere theils mit einzelnen Bündeln hindurch streicht, theils sich später an dem äufsern Umfange der Gangliensub— stanz sammelt. In den Sehnervenhiigelu, deu gestreiften Körpern und in dem Hirnknoten ist sie blos von grauer, nur wenig röthlicher Farbe und häufig in den grofsen Hirnschenkeln beinahe schwarz, daher man auch eine schwarze Substanz (Substantia nigra) annahm. Die Nerven - oder Marksubstanz (,Substantia nervosa s. medullaris') (Fig. 2. a.) welche von vielen Gefafsen (wie die Puncte von durchschnittenen Gefafsen hier zeigen) durchdrungen 2 zeichnet sich aber besonders durch ihre weifse Farbe, durch eine gröfsere Festigkeit und ein faseriges Gewebe aus-, mit ihr sieben die Nerven des Gehirnes und Rückenmarkes in unmittelbarer Verbindung. Sie erscheint am meisten zusammengedrängt im Rückenmarke und entwickelt sich von diesem Stamme aus aufwärts zu dem grofsen und kleinen Gehirne. D ie Nerven- oder Mark st ränge der * O beiden Hälften des Rückenmarkes, welche durch die miulern Spalten desselben (b. c.) geschieden sind, liegen in ihrem Verlauf neben einander, flielsen aber in der Mitte zusammen. Die hintere Portion jeder Seite geht als strangförmiger Körper (ä.) zu der Hemisphäre des kleinen Gehirnes und ehe dessen Bündel sich in einzelne Zweige spalten, um die verschiedenen Lappen zu bilden, verwehen sie sich mit dem Kerne der Hemisphäre, dem genannten Ciliarkörper (o.e. und Seite 119) und breiten sich dann gegen den Umfang exentrisch aus. Von der oberflächlichen Gangliensubstauz kommen nun Nervenbündel (g. h.) her, weiche zwischen den vorigen, und um den Ciharkörp'er herumgehen, sich nach vorn und unten in dem mildern Schenkel (h. i.) ansammeln und von beiden Seiten her in dem Hirnknoten, als dem Vereinigungs-punete zusammen fliefsen. Die vordem Portionen, welche in dem verlängerten Marke, in den Pyramiden - (n. n.) und den Olivenkörpern (. o.) anschwellen, -werden als die Wurzeln des grofsen Gehirnes angesehen. In einiger Entfernung unterhalb der Pyramiden, spaltet - sich jede vordere Portion, etwa in fünf einzelne Bündel, welche sich durchkreuzen (?«.), so dafs die der rechten Seite zur linken Pyramide und die der linken zur rechten Pyramide gelangen. Von den Pyramiden aus verbreiten sich nun die Bündel (p.) Büschelförmig, treten so in den Hirnknoten und zwar in die Gangliensubstanz desselben ein, streichen zwischen den querJaufenden Bündeln des Hirnknotens (i.) hindurch und sammeln sich anfser demselben in den grofsen Hirnschenkeln (q. q.) an, die noch durch andere Bündel des verlängerten Markes, welche theils zur Olive anschwellen, theils den Boden der vierten Hirnhöhle bilden, verstärkt werden. Jeder grofse Hirnschenkel (q. q.) tritt mit strahlenförmig aus einanderlaufenden Bündeln in seine Hemisphäre ein und gelangt so zu dem Sehhügel und dem gestreiften Körper, welche wirkliche innere Ganglien des grofsen Gehirnes sind und durch deren Gangliensubstanz die Bündel des Hirnschenkels einzeln hindurchstreichen, neue Fäden aufnehmen und so verstärkt (s. r.) endlich bis zur Oberfläche der Windungen des grofsen Gehirnes gelangen, wo sie in der Cor-licalsubstanz verschwinden. Andere weichere Bündel entspringen von der oberflächlichen Corticalsubstanz, welche sich durch gröfsere Weichheit, weifsere Farbe und dadurch, dafs sie keine Gangliensubstanz zwischen sich haben, von den vorigen unterschieden ; sie neigen sich überall gegen die der ändern Seite, womit sie sich vereinigen und dadurch die sogenannten Commissuren bilden , deren beträchtlichste der Hirubalken (Tab. IV. Fig. 5. C.) ist, der die beiden Hemisphären oben verbindet. Unten und vorn sind beide Hemisphären durch die vordere Comrnissur, welche von einem gestreiften Körper zum ändern geht, hinten durch die hintere Corpmissur (F>g. 2. u. v.) verbunden, wrelche als Umschläge de* liirnbalkens betrachtet werden; der erstem hängen noch die Mammillarkörper (w.) an, welche im Innern Gangliensubstanz enthalten, von aussen aber Nervenbündel aufnehmen, die mit dem vordem Schenkel des Gewölbes und mit der vordem Comrnissur in Verbindung stehen. Eben so wird das Gewölbe durch untere zurücklau-eude Querbündel dargestellt, die aus den Win- dangen des mit tl er n und hintern Lappens kommen. Der kleine und grofse Seepferdfufs uod der Saum sind, wie die hintern Schenkel des Fornix, als eine Umrollung des hintern Thei-les des Hirnbalkens nach unten uud vorn, anzusehen. D>e Seepferdfufse enthalten in ihrem Innern Gangliensubstanz, und machen theils den Uebeigang der aufsern Fläche deš grofsen Gehirnes in die innere aus, theils bilden sie innere Ganglien für die Nervenbündel der grofsen Hirnschenkel, welche sich gegen die hinlern Lappen des grofsen Gehirnes ausbreiten. A. Der Durchschnitt des Rückenmarkes. a. Graue Substanz oder der Kern desselben. b. Der vordere und c. der hintere Spalt desselben. d. d. Die strangförmigen Körper des verlängerten Markes. e. Der Kern oder Ciliar körper des kleinen Gehirnes. /• Die Blätter der Markausbreitung, welche dem Kern aufsitzen. g. Tiefere und vordere von der Cor-ticalsubstan? zuriickkehrende Fasern, welche: h. den mittler 11 Schenkel des kleinen Gehirnes bilden und mit dem der ander« Seite in den iiirnknoten vereinigen. i. Die oberflächliche Schicht der Qu er fasern des Hirnknotens der rechten Seite, weiche aus dem Markstatnme des kleinen Gehirnes (Zv kommen und hier abgeschnitten sind. h. Eiue tiefere Schicht derFaserndes mittiern Schenkels, welche zum Hirnknoten gehen. I. Der Mark stamm der rechten Hemisphäre des keinen Gehirnes, horizontal durchschnitten. i. Das Centralende des fünften Nerven paares, welches durch den mittiern Schenkel des kleinen Gehirnes bandartig geht. vi. Die Durchkreuzung derMarkbün-del der vordem Portionen des Rückenmarkes. n. n. Die P y r a m i d e n k ö r pe r. o. o. Die Oliven körper. ■p. Die Längen - Fasern, welche von diesen Körpern durch den Hirnknoten gehen, und sich in: q. q. den grofsen Hirnschenkeln an-sammeln. r. Die Fasern desselben, welche sich zu den hintern Lappen des grofseu Gehirnes begehen. s. D ie Fasern, die zum vordem Lappen desselben gehen. t. Der abgeschnittene rechte Sehnervenstreif. u. Der linke Sehnervenstreif oder Wurzel des Sehnerven. v. Die Sehnervenvereinigung. 2. Die Sehnerven. w. Die Mammillarkörpe r. 5. Das dritte Hirnner venpaar. In der bisher gegebenen Beschreibung und Darstellung der einzelnen Theile des Gehirnes, befolge ich die jetzt angenommene Ordnung, dieselben nach ihrer Entwickelung, Form und Strucktur darzusteJJen. Ich glaube aber, dafs es hier nicht am Unrechten Orte ist, dieselben nachmals in der Kürze von oben nach unten mit Hinweisung auf die Abbildungen, so wie sie bei Sectionen durch das Messer in ihrer Lage dargestellt werden können, zu erwähnen, worin der practische Nutzen besieht; indem bei der vorhergehenden Darstellung der Gehirntheile manche Vorbereitungen nothwendig sind. Nachdem die weichen Theile am oberu Umfange des Kopfes durch einen Län gen sehn it t, der von dem äufsern Occipitalhöcker aufwärts über den Scheitel weg bis zur Nasenwurzel herab und durch einen Querschnitt, der von einem Ohre über den Scheitel hin bis zum ändern Ohre bis auf den Knochen durch, gemacht und die weichen Theile in vier Lappen herabgelegt worden sind, so wird der obere Theil des Craniums durch einen Cirkelschnitt, welcher in der Mitte zwischen den Augenbraunen“ bögen uud den Stirnhügeln der Quere nach an-faugi und in gleicher Richtung auf beiden Seiten, bis einige Linien über den äufsern Occipitalhöcker herumgeht, durch die Säge getrennt, worauf der obere Theil des Schädels (Calva) durch das Elevalorium in die Höhe gehobea und nach hinten übergebogen von der harten Hirnhaut getrennt, herabgenommen wird. Zunächst zeigt sich die äufsere Fläche der harten Hirnhaut (Tab. II. Fig. 3. A. A.) welche über das grofse Gehirn ausgebreitet ist, und nachdem diese in der Richtung des Knochenschnittes rund herum bis an die grofse Hirnsichel und dann diese vorn durchschnitten und nach hinten zurück gelegt worden ist, so zeigen sich beide Hemisphären des gros- sen Gehirnes von der Spinnweben — und Gefäfshaut überzogen und durch diese durchscheinend (Tab. II. Fig. 3. und Tab. IV. Fig. 4.) Die Gefäise der weichen Hirnhaut (Gefäfshaut), welche durch die sehr dünne und dicht aufliegende Spinnwebenhaut durchscheinen, sind deutlich zu erkennen. Dehnt man beide Hemisphärien etwas auseinander, so sieht man tief zwiehen denselben, den Hirnh alken (Tab. IV. Fig. 5. C. und Tab. V. Fig. i. B.) als einen weifsen markigen Theil, welcher aber erst dann ganz zu übersehen ist, wenn man die beiden Hemisphären durch HorizontalschnUte bis auf ihn .weggenommen hat; hierbei zeigt sich zugleich auf jeder Seite die gröfste Markausbreitung, der ma rkigte Mittel pun ct oder das Dach der Seiten höhlen (Tab, IV. Fig. 6. D.) mit einem grauröthlichen Rande, von Gangliensubstanz umgeben und mit kleinen , ro-then Blutpuncten besäet, welche von den durchschnittenen, das Gehirn durchdringenden Blutge-fäfseu herkommen. Durchschneidet man auf jeder Seite mit einem Perpendieulärschnitte von vorn nach hinten die Querfasern des ßaikens, wo sie in die Hemisphären übergehen, wie letztgenannte Figur zeigt, so gelaugt man in die Seitenhöhlen, indem man den Schnitt von dem hintern Horne derselben zum absteigenden Horn nach unten und vorne verfolgt. Die Seitenventrikel (s. Tab. IV. Fig. 5.) nur nach innen etwas von dem Hirnbalken bedeckt, verlängern sich in die drei Hörner, das vordere (/.)> hintere (g.) und dem absteigende Horn (Ti.). Beide sind durch, die mavkigte Scheidewand (Septum -pelluci-dutn), welche von der untern Fläche des B;j ikcös herabsteigt, und nach unteu von dem Gewölbe (Fornix) begrenzt ist, das auf den Sehhügeln*) von vorn nach hinten bogenförmig verläuft, getrennt. In jeder Seitenhöhle sieht man zuerst das seitliche choroideische Geflecht (i. *.) das aus dem absteigenden Horn (h.), den Hornstreifen und den Sehhiigel bedeckend und schmäler werdend heraufsteigt, dann vorwärts bis an den vordem Schenkel des Fornix geht und sich hier an der Monroischen OelTnung (Tab. V. Fig. i. n.) mit dem der ändern Seite vereiniget. Nach zurückgelegtem Gefäfsgeflechte zeigt sich im vordem und mittlern Theile der Laie-ralhöhle: der gestreifte Körper (A.), der *) An einem frischen Gehirne kann man bis zu dieser vorgeschrittenen Section letztgenannte Theile wahrnehmen, welche aber hier in Abbildung Tab. V. Fig. i. C. D. in ihrer Lage zu sehen sind. iHornstreife n (m.) und der Sehhügel (h); im hintern Horne: die Vogelklaue (n.) und i m herabsteigenden Horne: der marki gte iiaum (Tab. V. Fig. 2..«.), das Ammonshorn (;(o.) und zuweilen die Nebenerhabenheit ( p.)j alle diese Theile sind noch freier Tab. V. Fig. 2. k. n. I. q. r. s. t. zu sehen. Hierauf werden von der Mouroischen Oeffbung aus, die vordem Schenkel des Fornix, die durchsichtige Scheidewand und der Hirnbalken nach oben durchschnitten und wie Tab. V. Fig. 2. c. e. g. zeigt, nach hinten zuriickgeJegt; hierbei sieht man: die durchschnittene Höhle der Scheidewand (f. /.), die L e y e r (Psalberiuni) (i.) und auf den Sehhügeln das dritte choroidei-sche Geflecht (G efäl'svor hang) ausge~ breitet und die dritte Hirnhöhle bedeckend, welches rückwärts gfehend, durch den mitllern Theil des grofsen Hirnspaltes (zwischen * u. o) geht, die Zirbeldrüse (p.) umgiebt und sich in die äufsere Gefäfshaut verliert. Nach Zurücklegung des Gefäfsvorhanges sieht man die dritte Hirnhöhle (Tab. V. Fig. 2. F.) als eine, zwichen den Sehhügeln (l. I.) lierabgehende Spalte, und wenn diese etwas auseinander gedehnt werden, so werden folgende Theile sichtbar, nämlich, in der Mitte der Quere nach, oben-, die weiche Hirn -cominissur, vorn uud tiefer: die vordere Hirncoraraissur (u.) und unter dieser: die OefFnnng zum Trichter (2.), hinten: d’ie hintere Hirncommissur (v.) und unter ihir: die Oeffnung zum S)rlvisehen Kana 1(3.). Hinter den Sehhügeln (l. I.), bedeckt von de m hintern Rande des Hirnbalkens (*) und unig leben von dem Gefäfsvorhange, liegt: die Zi r-beld rüse (p.) unmittelbar vorn auf dem vordem Paare der Vierhügel (o. 0durch zvfei markige Stielchen (1, 1.) mit den Sehhii-geln verbunden und ist erst dann genau zu sehen , wenn man die hintern Schenkel des Ge -WÖlbes (7t. h.) und den Theil des Balkens, welcher in das herabsteigende Horn übergeht, und den hintern Lappen des grofsen Gehirnes, durchschneidet und diese entweder auf die andere Seite herüber legt oder von beiden Seiten gänzlich entfernt. Die Galen ische Vene (s. Darst. d. Venen Tab. IV. Fig. 2. 7.) tritt hier in das vordere Ende des Perpendiculärsinus, und durch Entfernung des Gefäßvorhanges und der Zirbeldrüse und durch das Herabdrücken des vordem halbmondförmigen Randes des kleinen Gehirnes, werden: der Vierhügelkörper, die Hirnklappe oder das vordere M arksegel und die obern Schenkel des kleinen Gehirnes (s. Fig. 1. p. t. und Tab. m. Fig. i. P. o. und Fig. 8. a. c.) sichtbar. Nach Entfernung der eigentlichen hintern Gappen des grofseu Gehirnes, kömmt das ii irn-zelt (Tab. 11. Fig. l. c. c.) w eleh.es über das kleine Gehirn ausgespannt ist, zu Tage. Hier-auf wird das Hirnzelt dicht an den Knochen, wo es nach vorn und wo es zur Seite anhangt, durchschnitten und über das kleine Gebi.ru, dessen obere Fläche zunächst erscheint, nach hinten zurückgelegt. Wird das kleine Gehirn in die Höhe gehoben, so sieht man uu-ter ihm das verlängerte Mark und zwischen beiden: den kleinen Hirnspalt; wird der mittlere Theil, der Wurm des kleinen Gehirnes (Tab. III. Fig. 6. A. m. n.) senkrecht durchschnitten und die beiden Hälften etwas auseinander gedehnt, so wird die vierte Hirn höhle (Tab. III. Eig. l. h.) und wenn dieser Schnitt nach oben durch den Vierhügelkörper bis zur dritten Hirnhöhle verlängert wird, der Sjl-vische Kanal (Fig. 8. h.) sichtbar. ■W enn die Untersuchung des Gehirnes bis hieher geschehen, so ist nun zweekmäfsiger, die noch übrige Masse desselben, um die Basis des Gehirnes (s. Tab. IV. Fig. 5.) zu betrach- ten, von -vorn nach hinten herauszunehmen, wobei mau die von dem Gehirne ausgehenden ^er-ven und die Gefäfse beachtet. Indem die vordem Lappen des grofsen Gehurtes aufgehoben werden, trennen sich die Rieehnerveuknol-len (io) leicht von der Siebplalle *, um den Tür— kensattel des Sphenoidalknochens herum, werden nun: die Sehnerven ( 11), die Ce- rebralcaroditen, der Trichter (o.), das dritte Hirn nervenpaar (10), beim weiiern Zuvüoklrgen, die nach und nach erscheinenden übrigen H i r n n e r v e n, am grofsen Oecipital— loche: die Vertebralarterien und endlich so tief als möglich : das Rückenmark durch-sc hui Lien und so die übrige Hirnmasse heraus-genommen. Auf ähnliche Weise nimmt man auch das ganze Gehirn, nachdem das Hirn zeit ebenfalls getrennt ist, heraus. Das Gehirn wird nun herum, mit der Ba-_ sis nach oben gewendet und man sieht zuerst an der Basis die Spi un wehenhaut deutlicher, welche brückenartig über die gröfsern Vertiefungen oder Räume und die verschiedenen Theiie des Gehirnes weggeht uud sich von der, nun zu beachtenden, Gefafshaut leichter trennen laist. Die Venen sind hier unregelmäßiger geordnet und erscheinen hier und da als abgeschniuene Zweige. Die ab geschnittenen Cerebralcarotiden und Vertebral-arteriell, welche eigentlich in dem Central-puncte der Hirnarterien, in den, in der mitt-lern Gegend der Gehirnbasis liegeuden Willi-si sehen Gefäfs kreis (Circulus arteriosus Willisii), zusammenfliefsen, sind nicht zu verkennen. Aus diesem treten vorn: die beiden vordem grofsen Hirn - oder Balkenarterien, welche nahe neben einander unter dem. Hirnbalken nach vorn verlaufen; seitlich und vorn: diemittlern g rofs en Hi r n a r t erien , welche nach aufsen in die Sylvische Grube verlaufen*, hinten, treten nach aufsen: die hintern oder tiefen grofsen Hirnarterien, hervor; und endlich aus dem hintern mittlern Tiieile: die ß asi Jara rte rie, welche auf dem Hirnknoten herabsteigt, die obern und mittlern kleinen.Hirnarterien und die innere Ge-hörarterie abgiebt und in die Vertebra 1-arterien übergeht; diese letztem geben noch nach aufsen: die untern kleinen Hirn arter ien, nach innen: die vordem und die hintern Spinalarterien. Um die verschiedenen Theile des Gehirnes und den Hervortritt der Nerven deutlicher zu sehen, mufs man die Gefäfshaut, besonders üm die NerVen lierum, behutsam wegnehmen, indem man mit der Pinzette dieselbe an den Nerven in die Höhe hebt und sie mit einem vorzüglich scharfen Scalpel um diese herum dureh-schneidet; denn von den übrigen Theilen des Gehirnes läfst sie sieh leichter herabziehen. Nach weggenommener Gefäfshaut, sehen ■wir nun die verschiedenen Theile des Gehirnes, ■Welche durch den Hi mknoten (Tab. IV. Fig. 2. G. ü. S; w.) zu einem Ganzen Verbunden sind, deutlicher. Vorn sieht man auf jeder Seite: die SyJvische Grube (t. t.) welche am deutlichsten jede Hemisphäre in den vordem (F.) und den hintern Lappen (G. G.) theilt; an dem vördern Lappen liegt: der Riechnerv (12 -— i6) in einer eignen Längenfurche (m)j Gleich hinter der Vereinigung der vordem Hirn-lappenj befindet sich: die Sehnervenverei-nigUiig (p.) aus welcher die Sehnerven (11.) hervörtreten; hinter dieiser: der graue Hügel (tu) Welcher in den Trichter (o.) ausläuft; dann folgen die MammillarVörper (m.) und zur Seite dieser Theile liegen: die Seh=> iierve n streifen (q. q.) Welche sich um den grofsen Hirnschenkel (i. i.) herumschlagen, und diese treten aus dem vordem Rande de# Hirnknotens hervor} zwischen diesen: die Au- n g e n mu.s Ve 1 o er v e n (10). Himer und seitlich dem Hirnknoten (C.) auhängend erscheint: das klein e Gehirn {D. D.) und das verlängerte Mark (JB.). Vorn und seitlich treten: die mitt-lern Schenkel des kleinen Gehirnes (ä. d.) zum Hirnknoten. Zwischen dem vordem Rande des kleinen und dem hintern Lappen des grofsen Gehirnes treten: die Trochlearnerven (9.); an den Seilen des Hirnknotens durch einen Spalt: die getheilten Hirnnerven (8.) mit zwei Portionen; an dem hintern Rande desselben: die Ahziehemuskelnerven (7.) und an dem hintern Rande der mittlern Schenkel des kleinen Gehirnes: die Facialnerven (5.) und inneren Gehörnerven (6.) dicht neben einander, hervor. Das verlängerte Mark (-B.) ist durch eine Furche von dem hintern Rande des Hirnknotens (C.) abgegrenzt, so wie durch den vordem Rückenmarksspalt (a.) in zwei Hälften ge-theilt, an welchen man den Pyramiden-(h.) und den Olivenkörper (c.) unterscheidet, so wie unterhalb diesem: die ICreuzungsstelle der Markbündel desselben (Tab. III. Fig. 2. d.) wenn man oen vordem Rückenmarkspalt etwas auseinander dehnt, zu sehen ist. Aus der Furche zwischen derh01ivarkörper(c.) und dem strangförmigen Körper j also hinter dem erstem, treten, der Zungenschlundkopfnerv (4.) und der Lungenmage n nerv (3.) auf jeder Seite hervor •, der W illische Bei nerv (2. 2.) welcher eigentlich tief aus dem Rückenmarke entsteht, nimmt aber, indem er zur Schädelhöhle heraufsteigt, mehrere Fäden aus dem verlängerten Marke auf; und endlich tritt der Zungen fleisch nerv (1.) mit mehreren Würzelchen aus der Furche zwischen dem Olivar - und dem Pyramidalkörper hervor. Hebt man das verlängerte Mark in die Höhe, so wird das Thal, wodurch das kleine Gehirn in zwei Hemisphären zerfällt, der darin liegende untere Wurm (Tab. 111 Fig. 7. k. n.) und die untern Schenkel desselben zum Rückenmarke, sichtbar. Biegt man dasselbe ganz nach vorn über, so werden nicht nur die genannten Theile deutlicher, sondern auch das Knötchen, das hintere Marksegel, die innere Fläche des vordem Marksegels und der obere Schenkel des kleinen Gehirnes (s. Tab. IV. Fig. 1. a — i.) so wie der vierte Hirn — Ventrikel, gesehen. Hebt man das kleine Gehirn in dieser Lage auf, so sieht man: die obern Schenkel desselben zum Vierhügelkör— perj wird jede Ablheilung desselben senkrecht durchnitten, so zeigt sich. die MavkausLreitting baumförmig oder der Lebensbaum (Arbor < vitae) (Tab. Y. Fig. 1. 1.); geschieht es in ver-ticaler Richtung, so wird der Ciliarkörper (TafV. Fig. 5. e.) aber als ein mit einem braunen gezackten Rande umgebener und durchschnittener Körper sichtbar. Um aber die einzelnen Lappen des keinen Gehirnes, 'woraus die einzelnen Abtheilungen desselben bestehen, zu sehen, mufs die Gefäfshaut genau herabgezögen und dasselbe in Alkohol behandelt werden. Der Hirnanhang oder die Schleimdrüse des Gehirnes (Tab. IV. Fig. 5. a. b.) welcher auf dem Sattel des Sphenoidalknochens liegt j kanttj nachdem die sie umgebende Hirnhaut und die Sattellehne weggenommen sind, leicht herausgenommen und untersucht werden; DARSTELLUNG dee. Organe des GEHÖRES, DES SEHENS, DES GERUCHES, DES GESCHMACKES UND DES GETASTES. * ' ' -V ‘-4 ' , ' \ ,,f.. C»1 / tj 'vi rr* v >i£ K A -O- it ;{:) f M J ' «• v* ' t{l v.: ■:■: .iv,:U-r * BESCHREIBUNG DER SECHSTEN KUPFERTAFEL. Enthält, vorzüglich aufs er dem Gehirne, die Darstellung der äufseren zu den Sinueswerkzeu- gen gehörigen Theile im Zusammenhänge und in ihrer natürlichen Lage; ferner des geöffneten Thränensackes und der Näsenknörpel, Fxg. I. Der Kopf einer vierzigjährigen Weibsperson, die aber ein ziemlich männliches Ansehn hatte, an welchem auf der linken Seite durch die Wegnahme der äufsern Haut die nächsten, und verschiedene tiefere Theile nach ihrer Lage dargestelU worden, und wodurch die äufsern zu den Sinnesorganen gehörigen Theile mehr im Zusammenhänge und Verhältnifs zu einander zu sehen sind. Man sieht in dem geöffneten Schädel: das linke Hemisphärium des grofsen Gehirnes mit der Spinnweben- und der Gefäfs— haut umgeben; den äufsern Ohrknorpel in seiner Verbindung; durch die Wegnahme der innern Lage (Stratum internum) des Orhicularmuskels. der Augenlieder: die Thranendrüsen, die Augenliedknorpel, die Thränenröhrehen, den Thrä-pensack. und zum Theil den vorderen Umfang des Augapfels in der Lage; eben so: die Nasenknorpel und den Theil der äußern Ha iU, * ■welphe^ den Nasenflügel allein bildet; durch Umlegen der Unterlippe'- die Labialdtüfsen derselben und das Zahnfleisch ; die Parotis mit ih-rem Ausführungsgange, so wie an dem untern fantje der Untermaxille: die Submaxillardrüse ^nd mehrere Saugaderdrüsen; aufserdem: die Antlitzmuskeln und die vorzüglichsten Arterien; am Halse: die oberflächlichen Muskeln, zutn Theil die Schilddrüse und Arterien«. a- a. a. Durchschnitt der Haut von der Stirn zur linken Schläfe herum- b. Durchschnitt des Slirnknocheqs. C. Q. c. c. Durchschnitt der Haut von der Nasenwurzel über die Nase und Rippen bis zum Kinn und den Hai? herab. d. d. Durchschnitt der Haut, genau auf dem obern Orbitalrande. *• *• Der untere Orbitalrand, f Der Rand der pyriformen Oeffnung der Nasenhöhle. /. Der linke Nasenknochen zum Theil zu sehen. 01 g- S‘ š' ^er zum Theil sichtbare Oberkie-ferknoehen. h. Der Jochbogen (Ar c us zygomaticus). i. Eine sichtbare Stelle $es Unterkieferkno-clieus. h. Das Kapselband des Unterkiefers qder das V TJ nterkiefergelenk. A- A- Die linke Hemisphäre des grqs-sen Gehirnes mit der Gefäfs - und Spinnwebenbaut überzogen und in ihrer natürlichen Lage zu sehen. Zum Gehörorgan gehörig. JB. Der äufsere Ohrknorpel (Cartilago auriculae s. auris). it j. r. Der äufsere Saum oder Ohr-leiste (Helix), 2. 2. 2* Der innere Saum oder Gegen— leiste (Anthelix) welcher mit zwei Wurzeln an fängt, zwischen welchen sich die ungenannte Grube (Fossa innomi— aata) befindet. 4. 4. Eine riunenartige Furche (Scapha) zwischen dem äufsern und innern Saum verlaufend. 5. Die Ohrmuschel (Concha auriculae. $. auris). 6. Der Eingang oder die Mündung des auf seren Gehörganges (Meatus audi-torius externus). 7. Die vordere Ohrklappe (Tragus), 8. Die hintere Ohrklappe (Antitragus), 9. Der Ohreinschnitt (Incisura auriculae s. auris). 10. Das vordere Ohr band (Ligamentum auriculae anterius). Zum Sehorgan gehörig. C- C. Die Au ge u braunen (Supercilia), JD. Das obere Augenlied (Palpebra su-;perior) und JE. das untere Augenlied (Palpebra inferior) der rechten Seite, welche in dem innern und äufseni Augenwinkel Zusammenkommen und die nicht zu verkennenden Augenwimpern (Cilia) enthalten. 11. 11. Die halbmondförmige Falte (Valvula semilunaris) auf beiden Seiten. 12. Die Thränenkarunkel (Caruncula lacrymalis) der linken Seile, ist hier freier zu sehen. j3.10. i5.i3. Die Thränenpuncte (.Puncta lacrymalia) worin auf beiden Seiten Sonden stecken, }4, Der obere A u g e ni i e dk n o r p e1 (Tarsus superior) und. 15. der unter e Augenliedknorpel (Tar. sus inferior) der linken Seite. 16. Das innere Augenlied - oder Äugen liedknorpelband {Ligamentum pal* pebrale internum). 17. Das äufsere Augenliedknorp el-b a n d (Ligamentum palpebrale s. tarsorum externum) ist blos zellig. I. I. Die äufsere Lage {Stratum externum) des Orhicularmuskels der Aujrenlieder. in. Die breite Sehne des vordem Endeä "des Au gen liedhebe rs (Levator palpe• brae superioris) welche sich an dem obern Augenliedknorpel (i4) ansetzt, n. Die pbere und o. die untere Thränen d rüse {Glandula lacrymalis. superior et inferior) ‘welche etwas hervorgezogen sind. i8* Sonden, welche hinter dem obern Augenliedknorpel hervorkommen, bezeichnen die Gegend, w'O die Ausführijngsgänge der Thiänendrüsen. ihre Thränen ergiefsen. ig. 19. Die Thränenröhrchen (Canaliculi lacrymales s. Cornua limacum) ein obe-* yes und ein unteres, 20. Stelle, -yvo sicli die Thränenrphrclien unter dem innern Palpebralbande in einen Vorsprung oder Fortsatz; des Thrä-. nensackes einsenken. 21. Der Thränensack [Saccus lacrymalis) welcher in der Thränensackgrube def Orbita liegt. jj. Der vorn in der Augenhöhle (Orbita) liegende untere schiefe Augapfe Inausis, el (M. obliquus inferior). Der vordere Umfang des Augapfels, welcher rechts zwischen den Augenliedern und links zwischen den AugenliedknorpeJn und noch unter dem untern Augenliedknorpel sichtbar ist, ist leicht ohne Bezifferung zu erkennen. Zum Geruchsorgan gehörig. F. Der obere Theil oder die Wurzel der Nase (Radix nasi). Q. Der vordere Ränd oder der Rücken derselben (Dorsum nasi). H. Der untere Theil oder die Spitze derselben (Apex nasi). I, Die Seitentheile oderdie Flügel der^. selben (Pinnae s. Alae narium), welche gröstentheils von der äufsern Haut gebildet \ind hier zurück gelassen worden sind. K. Die bewegliche "Naseüscheidewänd (Septum mobile näsi). 52 2. Der linke obere oder dreieckige K norpel der Nase (Cartilago triangularis s. superior). *23. Der linke untere oder flügelförmige Nasen knorpel (Cartilago inferior s. alae narium); Zum Geschmacksorgän gehörig. L. Die obere und ikZ. die untere Lippe ('Labium superius et inferius). *• Das untere Lippenbändchen (Frenu-lum labii inferioris), i/. Der Bing - oder Schliefsmuskel des Mundes (JkT. Orbicularis oris); der gemeinschaftliche Heber des Nasenflügels und der Ob erlippe (M. Levator labii süperioris alaeque tiasi) ist weg-genomraen worden^ r. Der eigenth iimliehe Oberlippenhebe r (M. Levator labii superioris proprius'), š. š. Der grofse Jochmuskel {M. Zygo-maticus major); der kleine Jochmuskel fehlt j •wie hier, sehr oft; t. Der Mundwinkelheber (M. Levator anguli oris), u. Der Niederzieher des Mundwinkels (M. Depressor anguli oris š. triangularis menti). v. Der Niederzieher der Unterlippe (M. Depressor labii inferioris s. quadratus menti). N. Das Kinn (Mentum). 24. Die L i p p e n d r ii s e n (Glandulae labiales). Oc Die rechte Backe (Bucca dextra). ,10. Der Backebmuskel (M. Buccinator s. buccalis) der linken Seile. 2 5. Die Backen dr ii seti (Glandulae buccales). 26. Das Zahnfleisch (Gingiva). x. Der äufsere Kaumuskel (M. Masseter). y. DieAp oneu rose des Schläfen miiskels (Aponeurosis musculi temporalis) Wovon hier nur ein Theil zu sehen ist, und welche den Schläfenmuskel unmittelbar bedeckt. P.P. Die Ohrspeicheldrüse (Parotis). 27. 27. Der Aus füll rungs gang derselben (Ductus Stenönianus). Z. Die Nebenspeicheldrüse (Parotis acessoria). p. Die Unterkieferdrüse (Glandula suh-maxillaris). 28. Einige Saugaderdrüsen (Glandulae lym-phciticae), weiche immer an der Sub-maxiliardrüse und dem Unterkieferrande liegen* + 29. Sangaderdrüsen^ welche unter der Parotis liegen. Arterien. 50. 3o. Die Antlitzarterie {Art, maxillaris externa s. facialis'). 51. Die vordere Kaumuskelarterie (Art. masseterica anterior). 5a. Die untere Lippenarterie *wo« naria labii superioris). 55. Die obere Lippeuarterie (A. coronaria labii inferioris) j beide Lippenarterien sind nur an ihrem Ursprünge zu sehen. 54. 54. Die gemeinschaftliche Naseu-arterie (A. nasalis externa s. angularis) welche einige Nasen flügeläste (Rami pinnales) ahgibt und oben mit: 3 5. der Augenarterie (^. Ophthalmien), die aus der Orbita hervortritt, zusammenfliefst. 56. Die obere und 37. die untere Augenliedrandarterie (A. tarsea superior et inferior). 38. Die Schläfe narterie {A. temporalis). 5g. Aeste der queren Äntlitzartörie [A. transversa faciei). Zum Hals gehörigen Theile. R. Ein sichtbare*- Theil der Schilddrüse (Glandula thyreoidea). S. Der vordere Theil des Kehlkopfes (i,d-rynx). 40. Der Kopfnicker (M. Sbernö - deidö-mastoideus); 41. Der Brüst-Zungenknochenmuskel oder Herabzieher des Zungenknochens QM. Sterno - hyoideus). 42. Der Riickwärtszieher deš Zungen-knochenš (JYI. omohyoideus). 45. Der Schildknorpel-Zurigenkii0-chehmu skel (M. thyreohyoideus). 44 Die obere Schilddrüsenarterie (Arh thyreoidea superior), F I Cr. II. Der aus seiner Grube heraüsgenöromehe iihd geöffnete Tliränensack, iii welchem man: ü. die halbmondförmige Falte (Plica s. Valvula setnilunaris) Unter -welcher sich die Tbränenröhrchen öffnen y sieht; Der geöffnete Thränensack, in "welchem die halbmondförmige Falte so iu die Höhe gezogen Worden ist, dafs man die Mündungen der Thrä-nenröhrcheo wahrnimmt. a. Die halbmondförmige Falte. b. Die Mündungen der Thränenröhr-chen. F i g. IV. Die Nasenknorpel in ihrer Verbindung mit den Nasenknoehen,, von vorn dargestellt. «. ct. Die beiden Nasenknoehen, b. Der mittlere Nasen Knorpel oder der Nase n Scheidewandknorpel (Cartilago media nasi s. septi narium), c. c. Die beiden obera oder dreieckigen oder seitlichen Knorpel (Cartilagines laterales s. triangulares s. superiores). d.d. Kleine Knorpel (Cartilagines parvae s. sesarnoideae) welche sich zwischen den miltlern, obern und untern Knorpel befinden. e. e. Die untern oder fl iigelförmigen Knorpel (Cartilagines alarum s. narium s, pinnae), f. f. Drei kleine Knorpel, welche dem äufsern Schenkel des Nasenflügelknorpels anhängen. Fig. Y. Die kleinen Knorpel (Cartilagines sesamoU deae) welche zwischen den obern und den unterri Nasenknorpeln liegen. F i g. VI. Die kleinen Knorpel, Welche dem aus-sern Schenkel der untern odet1 flügelförmigen Nasenknorpel anhängen. BESCHREIBUNG OER SIEBENTEN K.UPFERTAPEL, Diese;, so -wie die folgende Tafei enthalten iri mehreren Abbildungen die Darstellung des Gehörorganes, sowohl die der knöchernen als der -weichen Theile* Fig. I. Ein wohlgebildetes männliches linkes Öhr, noch mit der äufsero Haut überzogen, durch welche die verschiedenen Erhabenheiten des Knorpels hervortreten; a. a. Die äufsere Leiste oder Sauinen (tielix) des äüfsern Öhres* h. Der Anfang und c. das Ende derselben. d. Die Gegen leiste oder der innere Saum (Anthelix). . e. Das obere doppelte Ende oder die beiden Schenkel desselben* f. Die kahnförmige Vertiefung (Fossct inttominatn) zwischen beiden Schenkeln* / g. Das untere Ende des innern Saumes. h. Die vordere Ohr klappe (Tragus). i. Die hintere Ohr klappe (Antitragus). k. k. Die rinnen artige Vertiefung (Scapha) zwischen der äufsern und der Ge— senleiste. l. Die Muschel des Ohres (Concha auriculae). m. Det* Einschnitt desselben (Incisura auriculae). n. Der Anfang des äufseren Gehörganges (Meatus auditorius). 0, Das O h r 1 ä p p ch e n (Lobulus auriculae). F j G. II. Stellt die wesentlichsten Tbeile des Gehörorganes im Zusammenhänge dar, indem alle sie umgebenden Theile weggenommen sind. Das äufsere Ohr zeigt sich gerade von vorn in einer Verkürzung. A. A. Das äufsere Ohr (Auris s. Auricula). B. Der äufsere Gehör gang (Meatus au-ditorius externus). a. Der Eingang desselben. b. Der knorpliche Th eil und c. der knöcherne Theil desselben. ' d. d- Das Ende desselben} welches mit einer Rinne versehen ist, und in welchem sich: e. das Paukenfell {Membrana tympani) befindet. f. Der Hammer {Malleus). 1. Der lange Fortsatz {Processus Fo li tinus) desselben. 2. Der Griff (Manubrium) desselben, g. Der Ambofs (.Incus). 5. Der kurze Fortsatz, und 4. der lange Fortsatz desselben, 5. Das runde linsenförmige Knöpf-chen {Osculum orbiculare Sylvii). h. Der Steigbügel {Stapes). i. Der V orhof {Vestibulum) des Labyrinthes. k. Der obere Bogengang {Canalis semi- circularis superior). I. Der hintere Bogengang {Canalis seini» circularis posterior). m. Deräufscre Bogengang {Canal, semi-circ. externus). n. Die Schnecke {Cochlea). o. Die Spitze oder Kuppel (Cupula) derselben. Die Theile i bis o machen das Labyrinth aus und zwischen diesem und dem Paubenfelle (e) und dem Ende des äufsern Gehör ganges {d d) sich befindende Raum, ist die Paukenhöhle (Cavitas tympani), F I G, III, Der linke Temporalknochen eines neuge-r hornen Kindes mit dem Paukenfelle und deu Gehörknöchelchen j an welchem der Felsentheil ganz weggenommen, und von innen dargesiellt Worden ist, a. Der Sehuppentheil des Temporalknochens. b. Der Jocht ortsatz desselben. C. c• Der ßing des Paukenfelles (Annu-lus tympani), qL. Das Paukenfell (Membrana, tympani). . D er Theil des Schuppentheiles, welcher die Paukenhöhle qder das, Dach derselben bilden hilft. f. Der Hamwjer {Malleus). j. Der Jange Fortsatz desselben, welcher in dem Glaserschen Spalt in einer eignen Furche des Ringes liegt. g. Der Ambo fs (Incus), h. Der Steigbügel (Stapes) dessen Basis hier zu sehen ist,, F I G. IV, Der Felsentheil des linken Temporalkiio-cheus eines peugebornen Kindes; der Schuppen- tlieil mit dem Paukenringe und Gehörknöchelchen sind weggenommen •worden, so dafs mail den Grund der Paukenhöhle übersieht. a. a. a. I3er Rand, an welchem der Schup-pentheil und der Paukenring fest safs und ■welcher den Umfang der Paukenhöhle (■Cavibas tympani) bestimmt. b. Das eiförmige Loch oder Fenster (Foramen ovale s. Fenestra ovalis). c. Das runde Loch oder Fenster (Foram. rotundum). d. Das Vorgebirge (Promontorium). e. Die kegelförmige Erhabenheit (Eminentia papillaris'). f. Eine länglich rundliche Erhabenheit," welche von dem hier über der Paukenhöhle verlaufenden Fallopischen Kanal entsteht. g.D er Theil der Paukenhöhle, welcher von dem Schuppentheile bedeckt wird und in welchem sich unregelmäfsige Vertiefungen zeigen, die nachher als Löcher zu den Zellen des Zitzenfortsatzes gehen. h. Die Rinne für den Paukenfellspanner. i. Ein Theil der knöchernen Eustachischen Röhre. h. Das Griffelzitzenloch (Foramen sty~ lomasboideum). I, Stelle , wo der Griffelfortsatz hervorwachst. Fig. V. Der linke Hammer vergröfsert dargestellt. a. Der Kopf desselben (Caput mallei). b. Der Hals {Collum). c. Der Griff (Manubrium). d. Der langeFortsatz (Processus Folianus). e. Der kurze Fortsatz (Processus obtusus) desselben. F I G. VI. Der linke Ambofs, ebenfalls vergröfsert. a. Der Körper des Ambofses. b. Die Gelen kvertiefung desselben, welche deu Kopf des Hammers aufnimmt. c. Der kurze Fortsatz oder Schenkel und d. der lange Fortsatz des Ambofses. e. Das Knötchen (Ossiculum orbiculare Sylvii) des langen Fortsatzes des Ambofses. F I G. VII. Das Linsenbein oder das Knötchen oder der runde Fortsatz des langen Fortsatzes des Ambofses, welches als ein besonderes Gehör- Knöchelchen (Ossiculum orbiculare Sy lv ii s. subrotundum) betrachtet -wurde. Fig. VIII. Der linke Steigbügel eines Erwachsenen und vergröfsert dargestellt. a. Das Köpfchen (Capitulum) welches mit einer rundlichen Gelenkvertiefung versehen ist. b. Die Schenkel (Crura) des Steigbügels c. Die Basis desselben, F j g. IX. Der Felsentbeil des Teinporalknochens mit dem ausgearbeiteten und von unten oder der Paukenhöhle aus, geöffneten Labyrinthe. A. Der Zitzemheil (Pars mastoidea) des Tem~ poralluiochens. JB. Der Felseulheil (Pars -petrosa) desselben, o. Die halbeiförmige Vertiefung {Recessus hemiellipticus) des Vorhofes. b. Die hemisphärische Vertiefung (Reces. hemisphaericus) desselben. c. Die pyramidale Erhabenheit (Eminentia -pyramidalis). d. Die Mündung oder Eingang der Paukenleiter Scala tympani). C, Die Mündung der Vorhoftreppe (Scala vestibuli). f. Der Theil der Scheidewand der Schnecke, welche beide Mündungen trennt. g. Die Höhlung des runden Loches. li. Der obere Bogengang (Canalis semi-circularis superior). i. Die elliptische Vertiefung des Anfanges desselben. O 1. Der hintere Bogengang (Canal, se-mic. posterior). 2. Die elliptische Vertiefung des Anfanges desselben. 5. Die gemeinschaftliche Mündung des obern und hintern Bogenganges oder halbzirkelförrnigen Kanales, k. Deräufsere Bogengang (Canal, se-rnic. externus). 4. Die elliptische Vertiefung des Anfanges desselben. 5. Die andere Mündung oder Ausgang desselben. 6. Die Mündung desWasser ganges des Vorhofes. I. Die Schnecke (Cochlea) des Labyrinthes. Fig. X. Per linke Teroporalknochen eines neuge- hornen Kindes mit ausgearbeiieten Labyrinthe, yon innen dargestellt. a. Der Schuppe nt heil (Pars squamosa) des Temporalknqchens, b. Der Zitz ent heil desselben.