DARSTELLUNG DES i GEHIRNES, des RÜCKENMARKES, m UND DER SINNESWERKZEUGE von. Dr. AUGUST CARL BOCK. Ijcs Cf' 1 Mit fu.nfzch.it Kupfertafeln. Leipzig, irtnerschei 1 8 2 4* in der Baumgärtnerschen Buchbandlung. v%! % t■" 5H 'X, ^ ' &-C:?;: •/ H; ^ ^ j£ ff i '^V_;C'-or.j- £ ■r^:f v--P^. "■.. - ,' ' 1 '* - r jffi& ■: ALLGEMEINE ENCYCLOPÄDIE DEU* ANATOMIE EIN BEITRAG ZUR GENAUEN KENNTN1SS DER STRUCTUR UND DER VERRICHTUNGEN DES MENSCHLICHEN KÖRPERS IM GESUNDHEITS-GEMÄSSEN ZUSTANDE VON Dr. AUGUST CARL BOCK PROSECTOR. AM HIESIGEN ANATOMISCHEN THEATER ACHTEN BANDES EßSTE AßT HEIL UN G DAS EINGEWEIDE SYST EM. LEIPZIG IN DER BAUMGÄRTNERSCHEN BUCHHANDLUNG 18 2 4. DARSTELLUNG DES GEHIRNES, des RÜCKENMARKES UND DER SINNESWERKZEUGE SO WIE AUCH DES MENSCHLICHEN KÖRPERS ÜBERHAUPT NACH SEINEM ÄU S6ERN ÜMFAN&E ZUM UNTERRICHT FÜR ÄRZTE, WUNDÄRZTE UND ZUM STUDIUM FÜR JLN GEHENDE «k- '*'■ ' ■ vV x MEDICIN ER VON Dr, AUGUST CARL BOCK IRO SECTOR AM HIESIGEM ANATOMISCHE» TU MIT FÜNFZEHN KUPFERTAFELN GEST. VON SCHRÖTER. LEIPZIG IN DER BAÜMGÄRTÄERSCHEN BUCHHANDLÜJSÖ 182 4* (j yo 03 2. SR. KÖNIGLICHEN HOHEIT DEM PRINZEN FRIEDRICH AUGUST HERZOG ZU SACHSEN ETC. ETC. ETC. IN TIEFSTER UNTERTHANIGKEIT gewidmet V o s Dr. AUGUST CARL BOCK. DARSTELLUNG DES GEHIRNES, DES RÜCKENMARKES UND DER SINNES WERKZEUGE, SO WIE AUCH DES MENSCHLICHEN KÖRPERS ÜBERHAUPT NACH SEINEM ÄttSSERN ÜlMFANGE. -L^afs das vorliegende Werk „Darstellung des Gehirnes, Rückenmarkes und der Sinnes werk zeuge, so wie auch des menschlichen Körpers nach seinem äv f s e rn U m f a n g e, mit fünfzehn Kupfer tafeln etc. etc.“ welches die erste Abtheilung des achten Bandes der allgemeinen Encyclopädie der Anatomie bildet, vor den, in der Vorrede zur Darstellung der Venen versprochenen Saugadern erscheint, ist auf Veranlassung des Verlegers wegen den häufigen Nachfragen nach der Eingeweidelehre geschehen, daher auch die zweite Abtheilung dieses Werkes, deren Bearbeitung bereits angefangen ist, unmittelbar folgen wird. Wenn ich die topographische Beschreibung der in diesem Werke darge- stellten Organe mit der Beschreibung der Kupfertafeln verband und dieselbe so viel als möglich in die Nähe der letztem brachte, so glaubte ich dadurch und durch Vermeidung der überflüssigen oder zu vielen Bezifferung, das Studium derselben, so wie die Auffindung der einzelnen Theile der hier dargestellten Organe bedeutend zu erleichtern, indem von jeher zu den meisten Kupferwerken nur die Erklärung der Kupfertafeln gegeben, und dieselben mit Bezifferungen so überladen sind, dafs für den Anfänger der Anatomie die Aufsuchung der benannten Theile höchst ermüdend und dadurch das Studium derselben sehr erschwert wird. Die Sinnesorgane, welche von jeher für den Anfänger der Anatomie der schwierigste und verwiclielste Theil derselben waren, sind auch in den schätzbarsten Kupferwerken nur einzeln aus ihrer Lage heraüsgenommen dargestellt worden; da es nun den Ungeübten sehr schwer wird, sich dieselben in ihrer Lage und Verhaltnifs zu einander gehörig zu denken, so fügte ich die erste Figur T ab. VI., die erste und zweite Figur'Fab. IX. und die erste Figur Tab XIII. diesem Werke hinzu, welche nicht nur eine Ansicht von den äufsern zu den Sinnesorganen gehörigen Theilen, sondern auch von den innern Theilen, dem Verhält-nifs derselben zu einander, und den Höhlen, in welchen sie sich befinden, im Zusammenhange geben. Ebenfalls fügte ich der topographischen Beschreibung des Gehirnes, die Zergliederung desselben von oben herein, wie sie im practi-schen Leben gewöhnlich bei der Untersuchung oder Sectionen vorkömmt, bei. Die in diesem Theile enthaltenen hundert und eine Abbildung auf fünfzehn Kupfertafeln dargestellt, sind theils aus den vorzüglichsten Kupferwerken entlehnt, theils nach der Natur von dem längst bekannten Herrn Schhö- ter gezeicimet und gestochen worden, und so gewählt, wie ich glaubte: dafs die in diesem Werke beschriebenen Organe, auch bildlich deutlich dargestellt sind. Die erstem sind nicht nur zum Theil verbessert, sondern auch durch die letztem mehrere neue Ansichten zu den Abbildungen der Eingeweidelehre geliefert worden. Die drei Figuren Tab. T. versinnlichen nicht nur die in der gewöhnlichen Bedeutung genommenen Abtheilungen des Körpers, sondern auch die verschiedenen Gegenden dieser Abtheilungen, aufs deutlichste, mehr als bisher durch die in ändern Werken vorkommenden Abbildungen geschehen ist, indem von und zu den erhabensten Puncten Linien gezogen sind, welche die verschiedenen Gegenden abgränzen. Die dritte Figur Tab. IV. zeigt nicht nur die Lage der Schleimdrüse, sondern auch, vorzüglich das Verhältnifs des vordem und hintern Lappens derselben zu einander. Die drei Figuren Tab. V. sind nicht nur nach neuen Präparaten, sondern auch in der Art neu dargestellt, dafs bei der ersten Figur das Gehirn nicht ganz in der Mitte, wie es gewöhnlich geschieht, sondern etwas mehr links, dicht an der Hemisphäre des groüen Gehirnes senkrecht durchschnitten worden ist, wodurch die durchsichtige Scheidewand, der Fornix, die Pinealdrüse u, s w. theils ganz oder gröfstentheils in ihrer Form erhalten werden, so wie man die Richtung der Fasern des kleinen Gehirnes, die den Schenkel zu dem Vierhügelkörper und den zu dem verlängerten Rückenmarke bilden, deutlicher wahr-nimmt« Die zweite Figur zeigt in dieser Ansicht, den durchschnittenen und zurückgelegten Hirnbalken, die durchsichtige Scheidewand, den Fornix und die dadurch geöffneten grofsen Hirnhöhlen, dargestellt wie es beiSectionen geschieht. Die dritte Figur, welche die Richtung der Fasern von dem Riickenaparke aus, woraus sich die übrigen Hirntheüe entwickeln, zeigt, ist ebenfalls in ihrer Art neu. Die erste Figur Tab. VI. giebt vorzüglich von den äufsern zu den Sinnesorganen gehörigen Theijen und von der Lage des Gehirnes in der Schädelhöhle, und überhaupt von den im Antlitze und an dem Halse oberflächlich liegenden Theilen eine Ansicht. Di e zwölfte und dreizehnte Figur Tab VH geben eine genaue Ansicht von der natürlichen Lage und Verhältnis der zu dem Gehörorgane gehörigen Th eile; besonders aber ist die dreizehnte Figur sehr instructiv, indem man hier das V er* hältnifs und die Lage des äufsern Ge-hörganges, des Paukenfelles und die Eu-STACHische Röhre, welche gleichsam, einen, von aufsen nach innen und nach oben gerichteten Bogen bilden, zu einander, so wie das Labyrinth und die in dem innernGehörgange liegenden Nerven, sieht. Durch die erste Figur Tab. V11L sind die zum Gehörorgan gehörigenTheile noch freier mit den benachbarten Tliei-len, besonders die Nerven daigestellt. Die erste und zweite Figur Tab IX. gehen eine instructive Ansicht von den Augenhöhlen, der Nasen- und Mundhöhle und den darin enthaltenen Thei-len, so wie von den sogenannten Nebenhöhlen des Geruchsorganes. Die erste Figur Tab. X. stellt nicht nur die meisten zum Sehorgane gehörigen und in der Orbita liegenden Theile dar, sondern zeigt auch den Uebergang der Verbindungshaiit von den Augenliedern zum Augapfel und den der Periorbita zum untern Augenliedknorpel aufs deutlichste. DieersteFigurTab. XIII. giebt nicht nur eine seitliche Ansicht von dem Geruchs - und Gesclimacksorgan, son- dem auch von dem Zusammenhänge derselben unter einander, mit dem Gehörorgane und dem Schlundkopfe, so wie vorzüglich von den Nerven der erstem. — Die zweite Figur dieser Tafel ist ein Theil der Abbildung (Fig. 4.) der fünften Kupfertafel aus meiner Beschreibung des fünften Hirnnerven etc. Die dreizehnte Figur Tab. XV. stellt nicht nur die bestimmten Nerven der Fingerspitzen und ihr Verhältnifs in denselben, sondern auch den Verlauf der Nerven unter der Haut dar; hier blos deshalb an der Hand, weil an den übrigen Theilen ihr Verlauf und Verhältnifs diesen ganz ähnlich ist. — Die sechste Figur dieser Tafel zeigt vorzüglich die gröfsern und kleinem Furchen oder Linien, so wie die Struetur der Nägel und der Haut unter denselben. Die zweite Figur Tab. II. und die erste Figur Tab. III. sind zwar nach Meyers Abbildungen (Meyers anatomischen Tabellen) im Allgemeinen darge- stellt, unterscheiden sich aber von diesen dadurch: dafs hei der erstem, der Ropftheil der festen Hirnhaut, und bei der letztem das Meine Gehirn mit der vierten Hirnhöhle nach einem neuen Präparate dargestellt sind. .Desgleichen ist die zweite Figur Tab 1V\ die Basis des Gehirnes, nach Meyers Abbildung genommen, aber nach einem Präparat verbessert, indem der graue Hügel, der Trichter, die Sehnervenwurzeln, die Sehnervenvereinigung und die Siebplatte des Gehirnes in ihrer normalen Form dargestellt worden sind, Theile, welche zum Theil an der MeyerscIicii Abbildung fehlen. Die zweite Figur Tab. III. ist aus meinem Werke: „Beschreibung des fünften Hirnnervenpaares etc. Fig. 2* Tab. III, genommen worden. Aufser diesen erwähnten Abbildungen sind die übrigen aus folgenden Rupferwerken entlehnt worden: Aus Mfyers anatomischen Tabellen: die erste, dritte und vierte Figur Tab. II., die dritte und vierte Figur Tab. III. und die fünfte Figur Tab. 1Y. Aus Reils und Meckels Untersuchungen des kleinen Gehirnes: die fünfte bis achte Figur Tab. III. und die erste Figur Tab. IV. Aus Rosenmüllers „Descriptio anatomica -partium externarum oculi humani etc.“: die zweite und dritte Figur Tab. VI. und die dritte Figur Tab. IX. Aus Loders anatomischen Tabellen : die vierte Figur Tab. IV. die dritte bis eilfte Figur Tab. VII.; die achte Figur Tab. VIII.i die fünfte und sechste Figur Tab. X.; die zehnte und vierzehnte Figur Tab. XI. j die erste, fünfte und sechste Figur Tab. XIV.; die erste bis fünfte und siebente bis zwölfte Figur Tab. XV. Aus Sömmerrings Abbildungen der Sinn es Werkzeuge: die vierte bis sechste Figur Tab. VI.; die erste und zweite Figur Tab. VII.; die zweite bis siebente Figur Tab. VIII.; die zweite bis vierte Figur Tab. X.; die erste bis neunte und eilfte bis dreizehnte Figur Tab. XI.; die sämmtlichen Figuren Tab. XII.; die dritte Figur Tab. XIII.; die zweite bis vierte und die siebente und achte Figur Tab. XIV. Der Seite 250. von der sechsten Zeile an erwähnte und nicht benannte Muskel, ist ein Herabzieher des Ohres (Depressor auricillae). Ich glaube es hier nicht am Unrechten Ort zu erwähnen: dafs sich, der mir sehr Hochachtungswerthe Herr Geheimerath Rudolphi in Berlin, welcher in seinem „Grundrifs der Physiologie 2. B. 1. Abth. S. 116.“ den ursprünglichen Mangel der Geruchsnerven an einem Gehirn, zu bezweifeln scheint, von der Wahrheit desselben, durch das Präparat selbst, überzeugt hat. Dieser Fall ist nicht nur von mir aufgefunden, sondern auch die übrigen Nerven der Geruchshaut, die von dem fünften Hirnnerven kommen, untersucht worden. Schlüfslich bemerke ich noch, dafs ich sowohl bei der Bezifferung der Abbildungen als auch bei der topographischen Beschreibung der Organe alle Weitschweifigkeit aufs sorgfältigste zu vermeiden gesucht habe, und in wiefern mir dieses gelungen, mag der unpartheiische Leser selbst entscheiden. Leipzig, den 17. Aug. 1824* Dr. Book. Die Eingeweide, (Viscerä) sind Apparate, welche mehr oder weniger durch das Zusammentreten einzelner einfacher Organe entstehen, daher die zusammengesetztesten und verschiedenartigsten Organe des menschlichen Körpers, die meistens aus Absonderung^ - und Ausfüh-rungsgefäfsen und Häuten, Muskelfasern, Zellgewebe, Blut - und Lymphgefäfsen und Nerven bestehen, von beträchtlicher Gröfse, und in größere und kleinere Höhlen eingeschlossen sind. Sie sind nicht nur durch ihre Gestalt und Struetur, sondern auch durch ihre eigentümlichen Functionen verschieden. Gewöhnlich versteht man unter Eingewei-den nur diejenigen gröfseren Organe, welche sich in deu drei grofsen Körperhöhlen, des Kopfes, der Brust und des Unterleibes befinden ; dagegen denkt man sich in der gemeinen Lebenssprache bei dem Worte Eingeweide, zunächst nur die in der Brust- und der Unterleibs— hohle liegenden 0»gane. lü der Lehre vou denEingeweiden (Splancli-nologia) werden aber nicht blofs die Organe, dem Sinn des Wortes nach, welche in den drei Körperhöhlen liegen, sondern gewöhnlich alle Organe, welche nicht Knochen, Bänder, Muskeln, Gefafse oder Nerven sind, betrachtet-, daher kömmt es: dafs man nicht nur die Sinneswerkzeuge, insofern sie auch äufsere Theile sind, die des Halses, insofern sie mit den Ein-geweiden der Brust und des Unterleibes in nächster Beziehung stehen, und die äufsern Genitalien, so wie die FoetiisLiJdung, die Nabelschnur mit der Placenta, sondern auch die äufsern Hautdecken (den völligen Gegensatz der Eingeweide) mit den Haaren und Nägeln, mit zu der Eingeweidelehre gezogen hat. Die Drüsen, welche den Eingeweiden am nächsten kommen , selbst einen Theil derselben ausmachen, hat man zwar für eine eigne Lehre (Adenolo— gia) geschieden, allein sie werden gewöhnlich mit den Eingeweiden im Zusammenhange betrachtet. Indem mehrere Anatomen Haupteingeweide, die mit solchen Orgauen, welche in eignen Lehren betrachtet worden sind, in nächster Verbindung stehen, zugleich mit diesen Theilen in ihren Handbüchern beschrieben, namentlich das Gehirn mit den Nerven in der Nervenlehre, das Herz mit den Gefäfsen in der Gefäfslehre , so ist vollends der Begriff eines Eingeweides als Gegenstand der anatomischen Wissenschaft schwankend und unbestimmt worden, In den drei, im Allgemeinen gesonderten Höhlen, bietet sich nach der dreifachen Seite des thierischen Lebens, der Reproduction, der Irritabilität und der Sensibilität, auch ein dreifacher materieller Apparat dar. In der Unterleibshöhle befinden sich vorzüglich: die Organe der Reproduction, welch® doppelt sind und theils zur Erhaltung des Individuums, theils zur Erhaltung des Geschlechtes bestimmt sind-, zu den erstem gehören: alle diejenigen Organe, welche primär zur Ernährung des Körpers, zur Aufnahme der in den Körper gelangenden Nahrungsmittel und zu ihrer Verarbeitung zu assimilativen Stoffen dienen, sie sind namentlich: der Magen (in welchen sich der hinterwärts von dem Mund am Hals und durch die Brusthöhle herabsteigende Schlund einsenkt, der daher seiner Bestimmung nach zu diesen Organen gehört), der Darmkanal, die Milz, die Leber mit der Gallenbjase und das Pankreas, nebst dem diese Organe nmkleidenden Bauchfell und dessen Dupiicaturen, die Netze und die Gekröse. Zu den zur Erhaltung des Geschlechtes dienenden Organen gehören, nämlich, heim Manne: die Saamenbläschen mit der Prostata und die aufserhalb der Bauchhöhle in dem Hoden sacke liegenden Ho den; heim Weibe: der Uterus mit den Ovarien den Fallopischen Böhren und seinen Bändern und die den Uebergang zu den äufsern Genitalien bildende Vagina; diesen Organen fügen sich noch die Harnorgane bei, namentlich die Nieren mit den Nebennieren, die Harnleiter und die Harnblase, welche durch die Harnröhre den Uebergang zu den äufseren Theilen macht. Tn der Brusthöhle, als der mittleren gro— fseti Körperhöhle, sind vorzüglich die Organe der Irritabilität enthalten, nämlich: das Herz, welches sich als Centralorgan andeutet und die Lungen, in welche sich von oben herab die Luftröhre einsenkt. Das Herz wird vermittelst des Gefäfssystemes, das Centralorgan des ganzen Körpers, indem es durch das von der Leber aus zu ihm zurück gelangende Blut und durch den aus dem thoracischen Gange, als dem Stamme der Chylus führenden Gefäfse, aufge-nommenen Chylus, den Stoff erhält, den es bedarf, um das Reproduetionsgeschäft gleichsam in rnem zweiten Ačt übernehmen oder es vielmehr auf die einzelnen Theile, zu denen durch seine Thätigkeit Blut gelangt, übertragen zu können, während es zugleich mittelst der Zuleitung des Blutes zu den Muskeln durch die Arterien, die Muskelthätigkeit von der materiellen Seite her primär vermittelt. In der Schädelhöhle und in dem damit verbundenen Bückenmarkskanal ist das Organ der Sensibilität enthalten, in ersterer: das Gehirn, als der besondere Ceutrallheil, und im letztem: das Bückenmark, als ein ergänzender Theil des sensibeln Organes, welches nur der Lage nach, nicht physiologisch , der Brust und dem Unterleibe angehört. Die Nerven haben denselben Bezug auf das Gehirn, den die Ge-fafse auf das Herz haben; durch sie wird auch die Irritabilität, und zwar als aufregende Potenz und immer nur secundär zur Thätigkeit gebracht. Auch die Beproduction ist mit dem Nervenleben in nothwendiger Verbindung, ob sie gleich noch weiter als die Irritabilität gegen sie zurückgestellt ist. Die Sinnesorgane selbst, welche mehr nach aufsen in kleinen Höhlen liegen, sind eigentlich nur vorgeschobene und nach aussen getretene Gehirntheile, daher auch nur relativ als Eingeweide zu betrachten. Die Organe, welche das Drüsensystem bil~ den und ihrer Struetur nach mit den Eingewei-den die gröfste Aehnlichkeit haben, liegen zerstreut in verschiedenen Gegenden des Körpers, nicht nur in Höhlen eingeschlössen, sondern auch mehr oder weniger gegen die Oberfläche des Körpers zwischen den Muskeln und der äufsern Haütj und sind rücksichtlich ihrer Struetur und Bestimmung so verschieden, dafs es sehr schwer, fast unmöglich ist, eine Definition von ihnen zu geben, die weder zu eng, noch zu weit genannt werden kann. Die Drüsen* Gl an dein (Glandulae) sind Organe Von verschiedener Gröfse und Struetur, von mehr oder Weniger rundlicher Gestalt Und bestehen aus einer Menge von Blut— und Lymphgefäfsen, einer eigentümlichen Substanz und wenig Nerven, von einer eignen, oft mehreren Hüllen umgeben und in lockeres, reichliches Zellgewebe eingesenkt; sie sondern eine von dem Blute und den unmittelbaren nächsten Bestandteilen desselben, so W'ie von ihrer Substanz verschiedene Flüssigkeit ab, Wel-fcliß auf keine mechanische Weise mit den Fune-Uönen eines Organes in Beziehung steht und nicht lütiSrhaii) des Organes, in Welchem sie gebildet ^Vürde j ikre Wirksamkeit äufsert« \ Nach dieser Definition von Meckel gehören zum Drüsensysteme: die Schleimdrüsen, die Talgdrüsen, die Leber, die Mund - und Bauchspeicheldrüsen, die Mandeln, Hoden, Eier stocke, Vorsteherdrüse, die Cooperschen Drüsen, die Nieren, die Saugaderdrüsen, die Schilddrüse, die Milchdrüsen, die Milz und die Nebennieren. In manchen Drüsen sind zwischen den Blutgefäfsen und den Ausführuugsgängeu, kleine Erweiterungen oder Säckchen vorhanden, in welche die abgesouderle Flüssigkeit abgesetzt wird, (wie nach Malpighi’s Ansicht); in ändern Drüsen aber sind die Ausführungsgänge unmittelbare Fortsetzungen der verschlungenen Arterien (wie nach Buy sch). Ihre Gestalt ist im Allgemeinen, besonders in der frühem Lehensperiode, mehr rundlich und lappig-, einige kommen nur einmal vor und diese sind, einfach oder doppelt; wie die Leber, Vorsteherdrüse uud die Thränendrüsen, Nieren, Ovarien u. s. w.; andere sehr häufig: wie die Saugaderdriisen. Auch ihr Bildungstypus variirt sehr, indem sie fast in jedem Körper mehr oder weniger verschieden sind. Die Drüsen erhalten eine grofse Menge von Blut- und Lymphgefäfsen , welche sich äus-serst vielfach verzweigen und in den meisten Drüsen Knötchen oder kleine Knäuel (Adni) bilden. Dagegen sind die Nerven sehr gering, die meistens von den Gaoglieunerven kommen, welche die Arterien begleiten; weuigere aber kommen von dem Cerebralsysteme, und diese gehen nur zu denen, welche Ausführungsgänge haben und umstricken sie. Die Drüsen sind bestimmt, verschiedene Flüssigkeiten aus dem Blute abzusondern, oder manche Stoffe zur Vermischung mit dem Blute geschickt zu machen, sie machen daher die Haupttheile der Apparate, mit welchen sie in Verbindung stehen, da die übrigen Theiie derselben nur einen mechanischen JNutzen haben. Im Allgemeinen zeichnet sich das Drüsensystem dadurch aus, dafs ihr Volumen in den frühem Lebensperioden stärker, als in den spätem entwickelt ist; sie erhalten in jener Zeit mehr Blut und sind im Verhältnifs gröfser, als später hin-, bei einigen ist dies Verhältnifs gröfser z. B. derLeber, der Thymusdrüse, den Nebennieren, als bei den übrigen. Die meisten bestehen das ganze Leben hindurch, nicht so die Thymusdrüse, die schon um das zwölfte Jahr im regelmäfsigen Zustande fast ganz verschwunden ist. Manche Drüsen, welche eine Masse bilden, sind anfangs aus einer grö-fsern oder geringem Anzahl von Lappen zusammengesetzt z. ß. die Nieren. Die Drüsen werden in Hinsicht ihres Baues und ihres enthaltenen Saftes in verschiedene Gattungen getheilt. Das ganze Drüsensystem läfst sich eigentlich in vollkommene und unvollk omruene Drüsen abtheilen. Zu den erstem gehören die, welche mit eignen Ausführungsgängen versehen sind; zu den letztem diejenigen, welche keine Auslührungsgänge haben und wo die Lymphgefäfse die Stelle derselben vertreten. Die vollkommenen Drüsen stehen entweder mit der Schleimhaut, oder mit der äus-sern Haut in Verbindung. Sie zerfallen in drei Klassen: i. in einfache D r üsen (Glandulae simplices s. cryptae). Sie sind von plattruudli-cher, linsenförmiger Gestalt und bestehen aus einfachen Verwickelungen feiner Arterienzweige, oder es sind kleine hohle Bälge, oder kleine blinde Vertiefungen, an deren Umfange sich die kleinsten Verwickelungen von Gefäfsen befinden. Man unterscheidet folgende Arten: a) Körncheu (Acini), sind kleine plattmndUche, Hirsenkörnern äknliche Körpereben, welche aus Verwickelungen von ßlutgefäfsen und Ausführungsgängen bestehen, und vorzüglich zur Bildung gröfserer Drüsen dienen, 6) Schleimsäckchen (Folliculi) kleine, mit kurzen Ausführungsgängen verseheue, häutige Säckchen-, mit ihnen ist besonders der ganze Speisekanal besetzt. c) Schlei mbäige (Lacunae) sind wie die vorigen, häutige Säckchen, nur dafs der abgesonderte Stoff durch kleine Poren herausdringt, W'ie z. ß. in der Harnröhre, der Mutierscheide u. s. w. d) Schmier-höhlen, Talgdrüsen (Cryptaes. Cryptae scbaceae) sind weiche, aus Verwik— kelungen von Gefäfsen bestehende Körperchen, die aber von keiner eigentümlichen Haut umgeben sind und einen schlei-migöhligen Stoff in kleinen, offnen Höhlen, absetzen, z. B> in der äufsern Haut-, auch die Meibom’sehen Drüsehen gehören hierher. , In zusammengesetzte Drüsen (Gl. agglutinatae s. Gl. e simplicibus compositae), Sie sind aus einer Menge einfacher Diusclien, welche durch Zellgewebe zu einem Körper Verbünden, zusammengesetzt, mit einer eignen Haut umgeben und mit mehreren Mündungen versehen", sie sind von rundlicher Gestalt und haben eine glatte Oberfläche. Solche sind die Mandeln (Tonsillae) und die Vorsteherdrüse {Prostata). 5. In zusammen gehäufte Drüsen (GL conglomeratae). Sie sind mehr oder weniger deutlich aus verschiedenen Läppchen (Lobuli), die durch Zellstoff mit einander verbunden sind, und diese wieder aus Körnchen (.Acini) zusammengesetzt. In diesen Lappen entstehen mit mehreren Würzelchen, Ausführungsgänge, die sich alle in einen oder mehrere gemeinschaftliche Ausführungsgänge (Ductus exeretorii) vereinigen, die mehr oder weniger Canäle bilden und aus zwei Häuten, einer ä u f s e r e n festen, die nicht überall gleich ist, und einer innern, der Schleimhaut bestehen. Einige dieser letztem Drüsen, wie die Speicheldrüsen , die Thränendrüseü und die Hoden, sind deutlich aus mehreren Lappen zusammengesetzt, welche in immer kleinere zerfallen und nur mehr oder weniger lok- lier durch Zellgewebe zusammengehalten werden; sie können daher gelappte Drüsen (Glandulae lobuloscie) heifsen. Andere dagegen zeigen diesen gelappten Bau wenigstens nicht in allen Lebensperioden deutlich und bilden im Innern ein zusammenhängendes Ganze z. B. die Leber und die Nieren, welche aus einer doppelten Substanz, einer äufsern und innern zusammengesetzt sind. Diese sind mit einer eignen Hülle versehen, welche ihre Substanz umgiebt und ihnen dadurch eiue einförmige, glatte Oberfläche gibt und sie strenger von den übrigen Organen absondert. Manche haben eiue doppelte Hülle, wie die Hoden und die Eierstöcke, wovon die äufsere zu den serösen, die innere zu den fibrösen Häuten gehöret. Im völlig entwickelten Zustande sind diese Drüsen die vollkommensten, welche auch am meisten als eigne für sich bestehende Organe, die nur einer bestimmten Function vorstehen, erscheinen. Manche dieser Drüsen haben nur einen gemeinschaftlichen Ausfuhrungsgang, wie die Leber, die Nieren, die Speicheldrüsen,* audere mehrere, wie die T h* r ä n e n d r ü -s e n, die B r ü s te; hei manchen tritt der Ausfuhrungsgang schon gebildet und einfach aus der Drüse liervor, wie beiden Speicheldrüsen, bei ändern z. ß. der Leber, den Nieren, treten die zwei bis drei gröfsern Aeste desselben erst aufserhalb der Drüse zu einem Ganzen zusammen, beim Hoden dagegen, tritt eine sehr grofse Menge von Gängen, getrennt hervor, die sich erst spät zu einem Ausführungsgange vereinigen. ^ Die meisten A usfübrungsgänge entstehen durch das allmähliche Zusammentreten kleinerer Würzelchen zu einem Stamme und verlaufen ohne merkliche Veränderung in ihrer Struetur und Umfange his zu der Stelle, wo sie sich öffnen, in mehr oder weniger gerader Richtung und die in der Drüse gebildete Flüssigkeit gelangt daher unmittelbar durch sie an den Ort ihrer Bestimmung, wie die Ausführuugsgange der Milchdrüsen, der Speicheldrüsen, der Thranendrüsen. Die Ausführungsgänge anderer Drüsen dagegen, unterscheiden sich von ihnen, insofern, als sie in einen erw eiterten Behälter übergehen, in welchem die Flüssigkeit, ehe sie ausgestolsen wird, ganz oder zum Theil verweilt und Veränderungen erleidet z. B. die der Leber, der Hoden, der Nieren, deren Behälter wegen ihrer Weite den Namen Blasen (Vesicae) erhalten. Der Zweck dieser Blasen ist entweder Vervollkommnung der m ihnen verweilenden Flüssigkeit, vorzüglich Concentration derselben, durch Wegnahme wässeriger Bestandteile z.B. die Gallen- und Saame nblasen; oder Aufbewahrung derselben, um nicht durch beständiges Auströpfeln Beschwerden und Nachtheil zu verursachen z. B. die Harnblase. Die Ausführungs^ gange bilden im Allgemeinen mit der Substanz der Drüse, aus welcher sie entstehen, einen ununterbrochenen Gang, nur die der Ovarien , die Muttertrompeten, sind getrennt und öffneq. sich mit einer wreiten Mündung in der Unterleibs-hölile und sind nur während dem fruchtbaren Beischlafe an die Ovarien angelegt, um die in den Grasisclien Bläschen secernirte Flüssigkeit aufzu— nehmen, und verhalten sich nun als Ausführungs-r gang zur Drüse. Die unvollkommenen Drüsen, welche keine Ausführungsgänge haben, stehen mit dem Saugaderstamme in einer ähnlichen Beziehung, als die vollkommenen mit dem Hautsysteme, indem sie durch sehr grofse und zahlreiche Saug-ad^rn mit demselben Zusammenhängen *, vorzüglich gilt dies von den Saugaderdrüsen (Glandulae conglobatae). Die übrigen, welche in Hinsicht der Struetur und Form zwar abweichen, ma-r chen diese Ansicht sehr wahrscheinlich, wegen ihrem Reich tim ni e anS&ugadern und wegen ihrer Lage in der Nähe des Saugaderstammes {Ductus thoracicus)•, die Nebennieren liegen an seinem untern, die Schilddrüse und die Thymusdrüse an seinem obern Ende, folglich wird die in ihnen bereitete Flüssigkeit auf kurzem Wege dem Saugaderstamme zugeführt. Zu dieser Klasse von Drüsen gehören noch; die Schleimdrüse des Gehirnes- (Gl. pituitaria), die Zirbeldrüse (GL pinecilis) und die Milz (Lien s. Spien), sobald mau diese als Drüse betrachtet. Die Eingeweide zerfallen in Bezug auf ihre Function wesentlich in zwei Klassen, in die Sinn organe und die eigentlich so genannten Eingeweide. Die erstem vermitteln zwischen dem Organismus und der Aufsenwelt vorzugsweise eine geistige Beziehung; indem sie thätig die Eindrücke der Eigenschaften des eignen Körpers und der Aufsend inge aufnehmen, empfinden sie und veranlassen durch die mittelst ihrer Nerven zum Gehirn fortgepflanzten Eindrücke, Vorstellungen, Veränderungen des geistigen Princips, dessen unmittelbares Or«* gan das Gehirn ist. Die eigentlichen Eingeweide nehmen theils fremde Substanzen von aufsen auf, theils entfernen sie entweder durch den Lebensprocefs, unbrauchbar gewordene, oder zur Hervorbringung neuer gleichartiger Organismen , mithin zur Erhaltung der An nothwendige, aus dem Organismus. Einige dieser Or-gaue stehen, wie Darmkanal und Lunge beiden Functionen zugleich vor, andere, wie die Nieren und Genitalien, nur der Auswurfsfunction. Alle haben das gemeinsame Geschäft, neue Substanzen zu bilden und dadurch den normalen Zustand des Individuums fortdauernd zu erhalten. Die durch die Genitalien gebildete Substanz bewirkt aufserdem und vorzugsweise das Bestehen der Art. So verschieden auch die Resultate und die Wirkungsweise der Sinnorgane und der eigentlichen Bildungsapparate sind, so sind doch die erstem dem Geiste dasselbe, was die letztern dem Leibe sind. Auch machen die niedern Sinne: der des Geruchs, des Geschmak — kes, und des Gefühles, in welchem alle wurzeln, von den höhern, denen des Gesichtes und Gehörs einen unmerklichen Uebergang zu den eigentlichen Eingeweiden, fowohl der Form und Lage als der Wirkungsweise nach. Alle Sinneswerkzeuge kommen darin überein , dafs sie alle am Kopfe liegen und stehen mit dem Gehirn durch starke und kurze Nerven im Zusammenhänge und erhalten ihre Ner- ven wenigstens aus zwei Paaren. Der eine, stärkere, von diesen Nerven führt den Namen deš Sinnesnerven, der andere, schwächere, den des Hülfsnerven. Der Sinnesnerv der drei ersten Organe ist ein eignes Paar, nämlich: der Hörne rv, der Sehnerv und der Geruchsnerv, ah er bei den Geschmacksorgan, ist es ein Ast des dreigetheilten Nerven. Die gemeinschaftliche Quelle der Hülfsnerven ist der drei-g et heilte Nerv (Nervus divisus); aufserdem aber auch, der Zungen bewegende Nerv (N. hypoglossus), der Zun gen schlundkopfnerv (N. glossopharyngeus), der Antlitznerv (N, facialis) die drei Augenbewegenden Nerven und der Ganglien nerv. Diese Hülfsnerven sind vorzüglich der Sinnesorgane bewegende Nerven oder wie beim Geruchsorgan für das Gemeiugefühl bestimmt, indem sie sich in die Schleimhaut der Nase verbreiten. Zwischen den meisten Sinnesnerven und den Hülfsnerven findet keine Verbindung statt, wie in dem Organe des Gehörs und des Gesichtes, eben so ist sie in dem Organe des Geruchs nicht zu erweisen und nur in der Zunge, welche dem allgemeinen Gefühlorgan ähnlich ist, ist sie deutlich entwickelt. Die eigentlichen Sinnesnerven breiten sich mehr oder weniger deutlich als eine 2 18 - 4| v * weiche Membran aus, welche emweder von eine Feuchtigkeit oder von einem, der Oberhaut ähnlichem, Gewebe bedeckt wird. Alle Sinneswerkzeuge stehen durch engere oder weitere Verbindungsgänge, Fortsätze der Schleimhaut, weiche einen Theil von ihnen ausmacht und desto mehr ihre Grundlage bildet, je niedriger sie sind, in. Verbindung. Je ähnlicher sie, wie das Organ des Geruches und des Geschmackes, einander sind, desto freier ist die Verbindung. Die äufsere Haut, (oder die allgetn einen Bedeckungen) schliefst sich in so fern den Sinnesorganen an, als sich in ihr der Sitz des Gemeingefühles oder des Getastes befindet. Sie bildet mit der Schleimhaut der Eingeweide, welche als Fortsetzung derselben angesehen wird, im Allgemeinen das Haut sistem (Systemci cu~ taneum) und umgibt als ein in sich selbst um— geschlagener Sack, als eine allgemeine Hülle alle übrigen Organe. Daher iheilt man das ganze Hautsystem: in das äufsere, die Haut oder Integumente, und in das innere oder System der Schleimhäute (Membranae mucosae) ein; beide kommen in Hinsicht der Struetur , Eigenschaften und Thätigkeitsäufserungen im Wesentlichen mit einander überein und bilden überall nur ein ununterbrochenes Ganze, indem sie an allen Oeffnungen der Oberfläche des Körpers in einander übergehen. Die Schleimhäute können als Verlängerungen der Integumente angesehen -werden, welche von den obern und untern Oeffnungen des Körpers sich im Innern fortsetzen , einen langen, engen, mit blinden Fortsätzen versehenen und ununterbrochenen Kanal, den Speisekanal und andere blinde Fortsätze bilden. Indem die Schleimhaut von den obern Oeffnungen, der Nasen-und Mundhöhle, diese und die Nebenhöhlen überzieht, hangt sie durch die Thränenwege mit den Augenliedern zusammen, senkt sich in die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen und von dem Schlundkopfe aus, wo die der Mund-und Nasenhöhle Zusammenkommen, durch die Eusta^* chische Röhre in die Pauckenhöhle; in dem Schlundkopfe spaltet sie sich in zwei Fortsätze: der eine überzieht die Höhle des Kehlkopfes und dehnt sich als die gröfste obere blinde Verlängerung in die Luftwege aus; der andere Fortsatz dringt in den Schlund, überzieht den ganzen Speisekanal, dringt unterhalb des Zwrergfel-les in die Gallengänge und den Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse und endigt sich an dem After oder der untern Oeffnung, in die äussere Haut übergehend. Aufser diefem allgemeinen Schleimhautsy-sieme, bildet das Hautsystem nach ihnen, sowohl obere als untere eigne untergeordnete blinde Verlängerungen, nämlich: die in n e r e Be k 1 ei-dung des äufsern Gehörganges, der Innern Fläche der Augenlieder, der Ausführ u u gsgän ge der Milchdrüse und unten: die Schleimhaut der Zeugungs-und der Harn organe. Das Hautsystem ist überall mit einer fes ts itzen d en und einer freien Oberfläche versehen; die erstere ist durch kurzes Zellgewebe gröfstentheils mittelbar oder unmittelbar mit Muskeln verbunden; die letztere bildet überall verschiedene Falten, Her-vorragungen und Vertiefungen, wodurch ihre Oberfläche mehr oder weniger ver— grofsert wird; bei der äulsern Haut ist die freie Fläche nach aufsen, bei den Schleimhäuten nach innen gewandt. Das äufsere Hautsystem, oder die eigentlich so genannte Haut (Cutis s. Integumenta communia) besteht aus mehreren Schichten , 1) der Lederhaut (Derma, Corium), 2) der Fetthaut (Panniculus adiposus) welche als ein Theil der erstem angesehen w ird; o) dem Warzengewebe (Textus papillaris), 4) dem Gefäfsgewebe oder Schleimnetz (Rete Malpighii, 5) der Oberhaut [Cuticula s. Epi-dermis); iuit ihr sind noch Haare und Nägel in Verbindung. Die Lederhaut ist der stärkeste und festeste Theil , die Giundlage der äufsern Haut, welche durch ihre innere Fläche vermittelst der Fetlhaut meistens an Muskeln geheftet ist. Sie besieht aus weifsem, dichtem und elastischem Zellgewebe, mit welchem eine Menge von Ge-fäfsen, Nerven und gröfsern und kleineren Talg-drüschen (Cryptae) verwebt sind, das nach innen lockerer ist, und die Form von Maschen hat, nach aufsen dichter ist. Sie ist elastisch, einer beträchtlichen Ausdehnung und Zusammen ziehung fähig z. B. bei der Schwangerschaft, Brüchen u. s. w. aber weder beträchtlich reizbar, noch empfiudlich. Ihre Vitalität ist nicht hoch gesteigert, und zerstört, ersetzt sie sich wieder. Auch ihre Dicke und Consistenz variirt in verschiedenen Gegenden beträchtlich; an dem Schädel, Bücken, in der Hohlhand und Fufssohle ist sie am dicksten und festesten; dünner und zarter dagegen an den Augenliedern, Lippen, dem weiblichen Busen, dem Hodensack, den Schamlefzen und der Ruthe. Sie hat eine Menge von Falten oder Runzeln, welche von den Ausdeh- nun gen oder Zusammenziehungen der darunter befindlichen Muskeln oder vom Mangel au Fett? •wie im Alter abhängen. Die Fetthaut besteht aus lockerem Zellgewebe, welches meistens mit Fett angefüllt ist, in welches die innere Fläche der Lederbaut übergeht; nur an einigen Stellen fehlt das Fett und hier ist sie mit lymphatischer Feuchtigkeit durchdrungen z. B. an den Augenliedern, dem Bande der Lippen, dem männlichen Gliede, dem Hodensacke, der weiblichen Schaam; mittelst dieser hängt die Lederhaut mit den unter ihr liegenden Organen zusammen. In diesem lockeren Gewebe verlaufen die Gefäfse und Nerven, von welchen Zweige in die Lederhaut eindrjngen und sich bis an die Oberfläche verbreiten. Das Warzengewebe befindet sich an der freien Oberfläche der Lederhaut und ist nur eine weitere Entwickelung derselben, besteht aus festem, dichtem Zellgewebe, Gefäfsen und Nerven, welche kleine, regelmäfsig gestaltete Hii-gelchen (Granula) bilden, deren Gröfse und Gestalt in den verschiedenen Gegenden des Haulsystemes äufserst vielen Verschiedenheiten unterworfen sind, und in welchen besonders der Sitz der lebhaften Empfindlichkeit der Haut ist. Das Sch leim netz oder Gefäfsgewe-be ist eine eigentümliche, schleimige, mit sehr fein verzweigten Gefäfsen durchwebte halb-flüssige Substanz, die zusammenhängend sich über das ganze Warzengewebe ausbreitet; in diesen beiden Geweben gehen vorzüglich die lebhaftesten Vegetationsprocesse vor. Die Oberhaut als die äufserste Schicht, ist weifslich, fest, spröde, gefäfs- und nervenlos, ganz unempfindlich und entspricht genau allen Ungleichheiten der von ihr bekleideten Haut; sie verdickt sich durch Reibung beträchtlich, und zerstört ersetzt sie sich vollkommen wieder. An den Stellen, wo das äufsere Hautsy-stem in das innere übergeht, wird es beträchtlich dünner, glatter und zarter, zum Theil auch, W'ie z. B. an den Lippen, röther. Es unterscheidet sich von dem innern Schleimhautsy-stem im Allgemeinen durch gröfsere Derbheit, Festigkeit, Trockenheit und geringeren Ge fäfs reicht hum. u Durch das Hautsystem werden alle übrigen Organe umhüllt und zu einem Ganzen vereinigt, der Organismus auf der ändern Seite aber am unmittelbarsten mit der umgebenden Körperwell in Weehselberührung gesetzt, beständig Stoffe von aussen aufgenommen und ausge-stofsen. Es bildet die Gränze so wie die Brücke zwischen dem individuellen Organismus und der übrigen Natur. Aus ihm besteben in der That, ihren wesentlichen Theilen nach, alle Organe des bildenden Lebens; daher die Häufigkeit von Krankheiten in diesem System, der wichtige Einflufs desselben auf die allgemeine Gesundheit, seine Theilnahme an allen Veränderungen im Organismus; daher auch genaue Sympathie der einzelnen Theile desselben unter einander im gesunden und kranken Zustande. Das innere Hautsystem oder die Schleimhäute, welche der äufseren Haut ziemlich analog sind, bestehen nach aufsen aus einer ziemlich dichten und festen Schicht von Zellgeweb , in welcher sich die gröfsern Ge-fäfs- und Nervenzweige und viele Schleimdrüsen verbreiten, und mit ihrer äufern Fläche sind sie an die benachbarten Organe, meistens au Muskeln, seltner an Knochen oder Knorpel, mehr oder weniger fest angeheftet; diese Lage von Zellgewebe erhält den Namen, Nerv enoder Gefäfshaut (Tunica nervea, s.vasculosa s. propria) und soll nach Bichat die Gestalt des Organes bestimmen, dessen innerste Lage die Schleimbaut bildet; nach Meckels Versuchen aber ist es offenbar die Muskelhaut, welche die Gestalt dieser Organe bestimmt. Die freie innere Fläche der Schleimhäute ist stellenweise mehr oder weniger ungleich, welches von Entwickelungen der Zotten oder Nerven-Wärzchen z. B. an der Zunge und im dünnen Darme, oder von Falten, Runzeln und Klappen z, B. die Kerk ringschen Falten im Darmkanal, die Fallen der Gallenblase, die .Runzeln des Magens, der Scheide, die Pförtner- und die Grimmdarmklappe, herrührt, und ist stets mit einer scbleimigten Flüssigkeit he-feuchtet, die dazu dient, dieselbe vor dem Eindrücke sie berührender Körper zu schützen. Die Schleimhäute unterscheiden sich in Hinsicht des Gewebes nicht nur von dem äus-sern Hautsysteme sehr bedeutend, sondern auch unter sich in verschiedenen Gegenden von einander, weil ihre Functionen W'eit verschiedener sind, als die des äufsern Hautsystemes. Die verschiedenen Schichten der Schleimhäute können nicht überall deutlich von einander getrennt werden und sind gröfstentheils wie zu einer Schicht verschmolzen, z. B. die Schleimhaut der Harn organe, der Genitalien und des gröfslen Theiles des Darinka na 1 es-, dagegen ist eine der Oberhaut ähnliche Schicht, die innere Haut in der Mundhöhl e, der Speiseröhre, an der inuern und äufsern Fläche der Eichel, im Gehör-gange, überhaupt an den meisten Uebergangs-siellen in das äufsere Hautsystem, sehr deutlich zu erkennen*, sie ist hier aber weicher und weniger leicht im Zusammenhänge darzustellen, als die Oberhaut der äufsern Haut; an den übrigen Stellen der freien Fläche der Schleimhäute läfst sich nur: ein der Oberhaut ähnliches Gewebe annehmen. Von etwas dem Schleim netz der äufsern Haut analogen zeigt C? O sich keine Spur. Die eigne oder Gel’äfs-haut (der Lederhaut analog) besteht im gröbstem Theile ihrer Ausbreitung, nur aus einer einfachen Schicht, welche manche Verschiedenheiten darbietet, indem ihre Dicke sehr va-riirt z. B. die der Harnwerkzeuge, der Genitalien, der Respiration ist im Allgemeinen sehr dünn; dicker die des Darmkanales, .des Magens und der Speiseröhre und noch weit dicker die des Gaumens, des Zahufleisches und der Nasenhöhle. Die an der freien fläche der Schleimhaut sich erhebenden Hügelchen oder Zotten () werden von Bichat den Gefühlwärzchen der äufsern Haut gleich gestellt, welche ■wie diese aus Zellgewebe, in und auf welchem sich Blut-und Lymphgefäfse und Nerven verbreiten, bestehen und das Warzengewebe bilden. Die Zotten sind an der Zunge und dem dünnen Darme weit stärker entwickelt und daher sichtbarer, als an den ändern Stellen; an den Lippen und Eichel aber von der Oberbaut verdeckt; an den übrigen Stellen sehr klein, ja unmerklich. Die Drüsen der Schleimhäute sind im Allgemeinen slärker entwickelt, als die der äus-sern Haut, jedoch auch an den verschiedenen Stellen mehr oder weniger deutlich, und erscheinen theils als blinde Säcke und als eigue Organe, theils und zwar im gröfsten Tbeile der Ausbreitung des Schleimhautsystemes, nur als blinde Vertiefungen. Die beständige schleimige Flüssigkeit, welche die innere freie Fläche der Schleimhaut überzieht, hängt von der eigentümlichen Thä- tigkeit ihrer Gefäfse und den vön den Drüsen abgesonderten Schleim (Mucus) ab. Die Schleimhäute sind im Allgemeinen weifsröth-lich, hetrachtlich weicher und weit gefäfsreicher als die aufsere Haut. MENSCHLICHE KÖRPER NACH SEINEM ÄUSSERN UMFANGE ODER DIE EINTHEILUNG UND DIE REGIONEN DESSELBEN. «- f- ■ *'iv' - Vi- . : i ; v ■ ■" ■/ ,, ‘ ; ;*■ ' . - u,:. ,/" - / \ : ' v ■ r'.' >\^}h V*:"-', :' ü . . •; ' lvH 1 -V* , • , ■' . -/vrt 1 i’’' '■ ,V ; j' . ■viy'': 1 ' v'-'; ;: ‘v " ■ rf: • -V H' äv~: ' " i- ’ ‘ ' ' ’ — ■ . ' V;;::. - ■ ‘ ■' - ....‘ ' / v.i ' v 'v r- ... M ■ , ' - Mik, ■ BESCHREIBUNG DER ERSTEN KUPFERTAFEL. Enthält die Abtheilung und die Gegenden des menschlichen Körpers, welche an seinem äus-sern Umfange angenommen werden. An dem ganzen menschlichen Körper, welcher vor allen übrigen Säugthieren (womit er in Hinsicht der Verrichtungen des Körpers eine Aehnlichkeit hal) symmetrisch gebaut ist, unter-* scheidet man: einerechte und linke Hälfte, welche wir uns durch eine Perpendiculärlinie, die von der Mitte des Scheitels über die Stirn, Nase und Kinn, von hier über die Brust und den Bauch bis zu den Genitalien und so hinten, über den Hinterkopf und die Dornfortsälze der Wirbelsäule bis zum After berabgeht, abgetheilt denken , und die sich an der Oberfläche des Körpers durch die vollkommenste Symmetrie am deutlichsten aussprechen, aber auch im Innern, in- dem die meisten Organe doppelt sind, oder wenn sie einfach sind, mehr oder weniger so in der Mitte liegen, dafs eine vou vorn nach hinten durch sie gefällte Ebne sie in zwei Hälften trennt. Aufserdem unterscheidet man: die vordere und hintere Fläche; die obere und untere K örperhälfte, zwischen welchen das Zwerg-feil die Scheidewand bildet und sie gewissermafsen abtheilt; diese Abtheilung bezieht sich auf die Eingeweide und nicht auf die ganze Länge des Körpers ; es ist daher die obere die kürzere, die untere die längere Hälfte. Noch wird der männliche und weibliche Körper und zwar durch die absolute Verschiedenheit der Ge-schlechtstheile und durch gewisse relative Verschiedenheiten anderer Theile unterschieden. Die allgemeinste Eintheilung des menschlichen Körpers ist, in den Kopf, den Rumpf, oder Stamm und die Gliedmafsen, zwei obere und zwei untere. Diese Abtheilungen denken wir uns in der gewöhnlichen Bedeutung durch gewisse angenommene drei Hauptlinien anatomisch getrennt; die erstere (Fig. I. II und III. A.), welche den Kopf von dem Rumple trennt, unter dem Hinterkopfe von derNak— kengrube anfängt, unter dem Ohre und dem Winkel des Unterkiefers in der Richtung des ZungenknocheOiS nach vorn bis zum Kinu lauft und sich hier mit der auf der ändern Sehe des Halses auf dieselbe Art gezogenen, vereiniget. Diese Begrenzung des Kopfes deutet sich auch durch andere tiefere Organe an, z. ß. durch die Spaltung der gemeinschaftlichen Carotis- den Zu sa mmen flufs der vordem und hintern Kopfvene zur gemeinschaftlichen Kopfvene und der oberflächlichen und tiefen Saugadern des Kopfes zum Halsgeflechte (Plexus jugularis) ; das K11 o -tengeflechte des Liwgenmagennervens (JV. vagus) j den obersten Knoten des Gan-gliennervens u. s. w. Die zweite Linie (Fig. II. und III. ß .) trennt den Rumpf und die untern Gliedmafsen, geht von der Gegend des jjrofsen Trochanters der einen Seile, vorn unter den Genitalien, hinten unter den Gesäfsen weg, zu derselben Stelle der ändern Seite. Die dritte Linie (Fig. II und III C. C.) ist doppelt, scheidet auf jeder Seite den Rumpf und die obern Gliedmafsen, geht vorn und hinten von der Achsel, als die Uebergangsstel/e von dem Rumpfe zur obera Gliedmafse zur Achselgrube herab. Die beiden erstem Linien sind nicht ganz horizontal, sondern mehr bogenförmig, Diese einzelnen Hauptabteilungen haben wieder besondere Unterabtbeilungen, an welchen wieder einzelue Gegenden von einander unterschieden werden. Fig. I. Der Kopf, (in einem gröfsern Mafsstahe, als die beiden folgenden Figuren) von der Seite mit den verschiedenen Abtheilungen und Gegenden dargestellt. A. Die erste oder oberste allgemeine oder Hauptlinie, welche den Kopf von dem Rumpfe trennt (k Fig. II und III. A.) Der Kopf als der oberste Theil hat im Ganzen eine rundliche Gestalt, und insbesondere eine knöcherne Grundlage, deren einzelne Theile (nämlich: acht Schädelknochen und vierzehn Antlifzknochen), mit Ausnahme des Unterkiefers, unbeweglich mit einander verbunden sind, und zerfällt in den Schädel - lind Antlitztheil (B). Das Verhältnifs zwischen Schädel (Craniurn) und Antlitz ( Facies) unterscheidet die menschliche Bildung von allen übrigen Thieren durch das bedeutende Ueber-gewicht des erstem über das letztere. Der Schädel ist vorzugsweise der Behälter des Gehirnes, odor das Organ der Empfindung-, das Antlitz der Sitz der Sinnesorgane, des Sehens, des Ge- ruches und des Geschmackes; das Gehörorgan befindet sich zwar im Schädeltheil, ist aber doch von dem Gehirnbehäher zu trennen, indem der Felsentheil des Temporalknochens, worin es enthalten ist, sich in der ßasis des Schädels befindet und durch die Eustachische Röhre mit den übrigen Sinneswerkzeugen zusammen-fliefst. Der den obern und hintern Theil des Kopfes einnehmende Schädeltheil ist rundlich, der untere uud vorn liegende Antlitz-theil unregelmäßig viereckig; ersterer ist immer beträchtlich gröfser als letzterer. B. Die quere schi efe Lin ie, welche dicht über der Nasenwurzel anfängt, unter dem obern Orbitalrande und dem äufsern Gehörgang weg bis zur IVackengrube (Nucha) schief nach hinten herab- und so auf die andere Seite geführt, trennt den Schädel-und den Antlitz theil des Kopfes, a. Die vordere Perpen d iculär-Linie des Kopfes, gezogen von dem Uuierkie-ferwinkel der einen Seile, vor dem Ohr herauf und in gleicher Richtung über den Schädeltheil weg, auf die andere Seite bis zu derselben Stelle herab, trennt oben: den vordem und mittlern Theil des Schädels; unten: im engem Sinn, das r Antlitz oder Gesicht*, worunter man auch die Stirn mit begreift, so dafs das Ansesicht meist eine ovale Form hat. Die zweite oder hintere Perpendi-culärlinie des Kopfes, von dem Zitzenfortsatz des Temporalknochen der einen Seite über den Kopf weg, zu denselben Fortsatz der ändern Seite gezogen, scheidet den mildern und hintern Theil des Kopfes. Eine Horizontal - Linie von der Stelle dicht über die Glabella (5) über die Schläfe weg bis hinten dicht über den Occipi lalhöck er, trennt nicht nur den obern Theil (Caha) und den untern Theil (Basis cranii) des Schädels, sondern auch die drei Abtheilungen des Craniums zerfallen dadurch in mehrere Gegenden. Der Theil vor der vordem Perpendiculärlinie ( a ) und über der der untern Horizontallinie (B) zerfällt in: Die vordere Kopfgegend (Sinciput. s. Regio sincipitalis) au welcher man: Die Stirn gegen d (Regio frontalis) und unter dieser: Die Stirnglatze (Glabella) unterscheidet; und seitlich in: 4. 4. Die Schlafgegend, Schläfe (Regio temporalis s. Tempora.) Der mittlere Theil des Kopfes zwischen der Linie a und b zerfällt, in 5. den Scheitel (Vertex), als den obern Theil, und auf jeder Seite in: 6. Die obere Ohr gegen d (R. auricularis) und 7. die untere Ohrgegend (R. subau-ricularis). % Der hintere Theil des Kopfes hinter der Linie b zerfällt in: 8. Die Hinlerhauptgegend (Occiput. s. R. oc-cipitalis) und g. Die Nack eng egend (jR, nuchae). Unter und hinter den sämmtlichen Gegenden über und unter der Linie c. mit Ausnahme der Naekengegend, liegt in der Schädelhöhle das grofse Gehirn und in der Nackengegend (9) das kleine Gehirn und verlängerte Riik-kenmark, umgeben von ihren bedeutenden Ge-fäfsen. Ungefähr in der Richtung; der Linie c. fällt im vordem und mittlern Theil: der Hirn-halken (Corpus Callosum) und unter dieser: die zu den Hirnventrikeln gehörigen Theile. In der untern Ohrgegend (7), welche hinten und unten zwischen die Linie A und B fällt. liegt die Ohrspeicheldrüse mit den durch diese gehenden gröfsern Aeslen des Fa-cialnervens; hinter dieser: die hintere Facialvene, die äufsere Carotis, welche die vor dem Ohre zur Schläfe herauf steigenden Teraporal-Vene und Arterie gehen. Aufserdem liegen tief iu dieser Gegend: der Zungenschi und köpf nerv, der Lunge n-magennerv, der Willisische ßeiuerv, der Zu ngenfleischnerv und der oberste H als** knoten des Gangliennerven mit seinen Aesten. d. Die perpendiculäre Antlitzlinie auf jeder Seite, vorn, unter dem äufsern Winkel senkrecht herabgezogen, theilt die mittlere und die Seitengegenden des Antlitzes; und durch: c. Die transver seile Aatli tzli n ie wird der obere uud untere Aotluztheil geschieden. Die mittlere Autlitzgegend zerfällt wieder, in: 10. Die Nasengegend (Reg. nasalis') , in diese fällt nahe neben der Perpendiculär-linie der JHorvortritt der Infraorbital - Arterie und des Nerven, welche sich in dieser bis zur Mundgegend ausbreiten. 11. Die Mundgegend (Reg. oralis). 12. Das Rinn, die Kinngegend (Men- tum s. R. mentalis). Diese Gegenden Hegen in der Mitte über einander- die Leiden seitlichen Gegenden zerfallen, in: i5. Die Angengegend (Reg. orbitalis) 14. Die Wangengegend (Reg. jugalis s. Gena), welche der gröfsten Breite des Antlitzes und den vorspringenden Jochknochen entspricht, und in 'welche hinten das Kiefergelenk fällt. 15. Die Back engegend (Reg. buccalis); in "welcher hinten nahe unter der queren Antlitzlinie (e): der Ausführungsgang der Parotis, die stärkern Aeste des Facialnerveus, und die quere Fa-cialarterie liegen. Unten nahe neben der perpendicnlären Antlitzlinie (d): treten die Unterlippennerven mit einer kleinen Arterie durch das Mentalloch aus dem Unterkieferkanal hervor und ungefähr in der Mitte des untern Randes dieser Gegend, wendet sich: die äufsere Maxillar ar terie um den Unterkiefer zum Antlitz. Fig. II. Der vordere Umfang des ganzen Körpers. A. A. Die erste oder obere Hauptlinie, welche Kopf und Rumpf B. die zweite oder untere Hauptlinie, welche den Rumpf und die untern Extremitäten , und C, C. die seitlichen allgemeinen oder Hauptlinien, die den Rumpf und die obern Extremitäten ahgreuzen, deren Verlauf S. 5a. angegeben sind. Der ganze Rumpf oder Stamm (Truncus) welcher in der gewöhnlichen Bedeutuug zwischen die drei angegebenen Hauptlinien fällt, hat zunächst die Wirbelsäule zur knöchernen Grundlage, welche aus übereinander liegenden 29 Knochen besteht, und in ihrer ganzen Länge von Muskeln bedeckt ist, sie liegt hinten in der Mitte von oben bis unten durch alle Abthei— luugen des Rumpfes, und an ihr hängen oben die Rippen und der Brustknochen, unten die Beckenknochen; die erstem sind beweglich, die letztem unbeweglich mit ihr verbunden und von übereinander liegenden Schichten breiter und langer Muskeln bedeckt. Der Rumpf zerfällt zunächst in drei Theile, den Hals, den Oberleib und den Unterleib. ci. Die obere Q u e r.Ii n i e,' welche den Rais von dem Oberleihe oder Brust trennt und von dem Acromion <^er Schul- ter der einen Seile über die Schlüsselkno-chen weg zur ändern Seite gezogen wird. b. Die Linie, welche den Oberleib von dem Unterleibe scheidet, verläuft am untern Ende des ßrustknochens der Quere nach auf beiden Seiten hin. c. Die unterste Querlinie, die das kleine oder eigentliche Becken von dem Unterleibe scheidet, geht über die Schaamknochensym-pliyse von einer Leistengegend zur ändern herüber. Der Hals, auf welchem der Kopf wie die Krone eines Baumes aufsitzt, ist der engste, zu-sammengezogf nste und kürzeste Theil des Rumpfes, weicher von der Gegend des Lingualknu-cheus und des dritten Halswirbels, wo er am engsten ist, sich allrnälig in den Oberleib und die&er hinwieder bis zum obern Theile des Unterleibes erweitert, worauf der Unterleib sich wieder ißit dem Becken bis zum Ende zusarn« menzieht. Uebrigens bilden der Ober- und Unterleib did zweite und dritte grofse Kör-perhöhle, welche mehr oder weniger .beträchtlichen Veränderungen ihrer Ausdehnung und Gestalt fähig sind; in der erstem sind vorzüglich die Organe der Respiration und des Kreislaufes, in der letztem die der Verdauung, der Harn ab sonderung und der Fortpflanzung enthalten. Der Hals bildet eigentlich keine Höhle, sondern die hier liegenden und zu allen Systemen gehörenden Theile, werden vom Zellgewebe unter einander und von der, dieselben überziehenden äufsern Haut verbunden und zusammen gehalten. Der Hals (Collum), welcher zwischen die Linie A und a fällt, dessen hinterer Tbeil noch als Nacken oder Genick (Cervix s. Nucha) s. Fig. III.) unterschieden wird, ist der Zwi-schentheil, der Kopf und Oberleib in Verbindung bringt, weder dem einen noch dem ändern ganz beigerechnet werden kann und sich, bei manchen Menschen, im Verhältnifs zu dem Kopfe: als ein langer und dünner, bei ändern als ein kurzer und dicker Hals auszeichnet. Am vordem Umfange ist er am rundesten, bildet mit dem Kinn fast einen rechten Winkel und geht allmählig in die Brust über; hinten ist er unter dem Hinierkopfe am breitesten und verliert sieb in den .Rücken; am schmälsten ist er zu beiden Seiten und geht in einem Winkel in die weil austretenden Schultern aus. An dem vordem Umfange desselben unterscheidet man: i, Den Adamsapfel (Pomurji Adarni), er ist die stärkste Hervorragung des KehlkopfeSj welche durch die Haut deutlich fühlbar und sichtbar ist und nur heim Manne diesen Namen führt. 2. Die Kehl grübe (Jugulum) entsteht, indem sich die äufsere Haut über dem Brusilinochenzwischen den untern Endender Kopfnicker oder in den untern Theil des mittler n Tria n gulär raumes (Interstitium triangulare s. jugulare) einsenkt. In diesem Raume liegen in der Milte: die Schilddrüse, welche sich schon äufserlich über der Kehlgtube, besonders heim Weibe, als eine rundliche Anschwellung zeigt; am höchsten: der Lingualknochen, der schon be~ zeichnete Kehlkopf (i) und die sich von diesem fortsetzende Luftröhre; hinter diesen Theilen: oben der S c h 1 u n d k o p f: unten: der Schlund: auf jeder Seite dieser Theile und hinter dem Kopfnicker (Sternocleidomastoideus): die gemeinschaftliche Carotis, die innere Jugularvene, umgeben von den Drüsen und Saugadern d es Jugulargeflech-tes; zwischen beiden: der Lungenraagen- nerv (TV. vagus s. pneumögastricus) und hinter diesen: der Stamm des Ganglienner- ven und der lange Herz nerv. Oben in der Gegend des Lingualknochens befindet sich, die erste Spaltung der genannten Gefäfsstämme und die ersten daraus hervorkommenden grö-fsern Aeste; unten in der Tiefe: die un- tere Schilddrüsen arte rie und der Zwergfel 1 n e r v. 3. Die seitliche Halsgrube (Fossa su-praclavicularis) ist auf jeder Seite und entsteht, indem sich die Haut über dem mittleru Theiie des Schlüsselknochens zwischen dem hintern Rande des Kopfnickers und dem vordem Rande des Cucularmus-tels einsenkt j unter und hinter ihr befindet sich der äufsere oder sei tliclie Triangula r r a u m (Interstitium supracclavicu-lare). In diesem Raume liegen: die quere Schul— terbl attarterie und Vene, die quere Halsarterie und Vene und zur Achselhöhle herabsteigend: die Axillararterie und Vene umgeben von Saugadern und Drüsen, und die vordem Aeste der vier untern Hals — nerven, welche sich hier zu dem Brachialge— flechte vereinigen; aufserdem wird dieser Raum durch vieles Zellgewebe und Fett ausgefüllt j daher die seitliche Halsgrube *) bei fetten Personen und Weibern -weniger deutlich ist. Der Oberleib (Thorax) als der obere breite Theil des Rumpfes, fallt zwischen die Linie a. und h., enthält die Brusthöhle als die zweite grofse Körperhölde* man unterscheidet an ihm den vordem Umfang als eigentliche Brust (Pectus) und den hintern Umfang als Rücken (Dorsum) Fig. III.), welcher oben seitlich in die Achseln oder Schultern übergeht Er hat die zw7ölf Dorsalwirbel, vier und zwanzig Rippen und den B rustk nochen zur Grundlage. Die zwischen den Rippen befindlichen Raume sind durch die Intercöstalmus-kein ausgefüllt, wodurch und durch das unten und innen liegende Zwerg fe 11 die Brusthöhle gebildet wird. Oben wird der mehr zusammen gezogene Thorax durch die ihn umgebenden Achselknochen und die zu diesen hingehenden Muskeln verdeckt, wodurch er oben eine eigne breite Fo rm erhält. Der weibliche Thorax ist im All— *) Diese Stelle ist für den Chirurg besonders wichtig, indem hier die erste Rippe fühlbar ist, auf welcher die Schlüsselhnochenarterie und wenn man mit dem Finger den innern Rand der ersten Rippe vor dem vordem Rippenhalter umfafst, die innere Brustarterie (Art, mammetria interna) zu comprimiren sind. gemeinen schmäler und kürzer, besonders nach. Verhältnifs des breitem Beckens und das untere Ende des Brustknochens ragt nicht über die Schamknochen Symphyse hervor, wie beim Manne. An dem vordem Umfange oder dem Sprachgebrauchs nach, an der Brust unterscheidet man: 4. 4. Die ßrustgegenden (Regiones mammillares) an welchen sich auf jeder Seite, besonders beim weiblichen Ge— Schlechte, ungefähr in der Mitte die Milchbrust, die Zitze (Mammae) erhebt, auch im edlern Ausdruck der Busen genannt*, im engern Sinne wird mit dem Namen: 5. Busen (finus), die mittlere vertiefte Gegend zwischen den Brüsten belegt. Die Brüste, Zitzen {Mammae s. TJbera), welche dem grofsen Pectoralmuskel, beim Manne in der Gegend der fünften, beim Weibe zwischen der dritten und sechsten auch siebenten Bippe ansitzen, erreichen ihre Bestimmung und Vollkommenheit nur bei dem weiblichen Geschlecht, indem sie yon dem Anfänge der Mannbarkeit, etwa von dem zwölften bis vierzehnten Jahre im Verbältnils stärker, als die übrigen Theile wachsen und allmälig erhabener und kugelförmiger werden. Aus der Mitte derselben tritt die Zitze oder Warze (Papilla mammae) als ein rundes Knöspchen von bräunlicher Farbe hervor, welche mit einem rundlichen Flecke, dem Hofe oder Ringe (4reola) umgeben wird; bei Männern ist dieser, so wie der mittlere Theil zwischen den Brüsten, bei Weibern selten, mit Haaren besetzt. Die Milchbrustdrüse ( Glandula mammae), welche hinter der Papilla und Areola liegt und dem grofsen Pectoralmuskel unmittelbar aufsitzt, bleibt bei dem Manne unentwickelt und ist das eigentliche Milch absondernde Organ. In der Brusthöhle liegen hinter den Mam-millargegenden: die Lungen, welche auf beiden Seiten wahrend der Einathmung den ganzen Baum ausfüllen und zum Theil die mitt-lern Theile der Brusthöhle bedecken; diese welche hinter und von dem Brustknoehen nach hinten liegen, sind, oben: die Thymusdrüse, die aus dem Herzbeutel hervortretenden gemeinschaftlichen Jugularvenen, ungenannte Arterie, Carotiden und Schlüsselknochenarterien, bedeckend; unten: der Herzbeutel mit dem darin enthaltenen Herzen, welches aber mit der Spitze zur linken Mammillargegend bis zur Verbindung der sech- sten Rippe mit ihrem Knorpel reicht; ferner die in der Gegend des vierten Rippenknorpels hinter dem Brustknochen aus der Basis des Herzens kommenden Gefäfsstämme, nämlich: die obere Hohlvene, die aufsteigende Aorta, die Lungen - Arterie und Venen; neben dem Brustknochen dicht hinter den Rip— penknorpeln: die innern Br ustgefäf se; tiefer zwischen dem Herzbeutel und den Brustfellsäcken: die Z we rg fellnerven . Hinter dieseu Organen liegen oben: die Luftröhre und Bronchien; längst herab: der Schlund, die Lungenmagennerven; dicht auf der Wirbelsäule rechts: die Az y gosven e, links: die absteigende Aorta; zwischen beiden: der Speisesaftgang( Ductus tlioracicus); seitlich die Stamme des Gangli en nerven. Der Unterleib {Abdomen) fällt eigentlich zwischen die Linie b. und B. ist der untere und gröfsere Theil des Rumpfes, welcher im Allgemeinen länglich, nach vorn gewölbt, nach hinten und an den Seiten oben flach vertieft, unten weiter erscheint, sich aber in seiner Form, nicht nur nach der Stellung des Körpers, sondern auch nach verschiedentlichen Verhältnissen des Lebens, besonders vorn z. B. abwechselnd, wahrend des Alhmens, dauernder in der SrhWangerschaft, beim Feuwerdeik u. s. w. ändert-, und Lat die fünf 'Luinbarwirbel und die Beckenknochen zur Knöchernen Grundlage. O Mau unterscheidet aber noch den tiefsten Theil des Unterleibes, das Becken (Pelvis) zwischen der Linie c, und JB.) als einen eignen Theil des Si ammes. Im engern Sinn wird unter Abdomen oder Bauch (Venter) blos der vordere Umfang desselben verstanden, der hintere Theil, werden die Lenden (Lumbi) Fig. IIf. 5) und die seitlichen TheiJe, die Hüften (llia) g.) genannt. Das Abdomen (b und c) besteht nächst der äu/sern Haut aus einem muskulösen-aponeurotischen Apparate (Cingulum musculo-aponeuroticum), welcher die Abdominal-b öble als die dritte grofse Körperhöhle, mit der Becken höhle, 211 einer ununterbrochenen Höhle bildet; dieser MuskeJgürtel macht mit der ausser n Haut, die sogenannten Bauclibedek-ku ngen aus. Vorn am Unterleibe oder Bauch unterscheidet man drei über einander liegende Gegenden , iudeiii wir uns: d. eine Querlinie, von der untersten falschen Rippe der einen Seite zu der, der ändern Seite, und e. eine zweite, von dem einem obern Vor— dern Hüftknochensiacliel zum ändern herüber, denke m Der obere Theil zwischen der Linie b. und d. ist die obere Baue hg egend (Regio epigastrica); der mittlere, zwischen d, und e. die mittlere Baucligegend (R.cgt meso— gostricä) und zwischen e* und c* die untere B a u c h g e g e n d (Reg. hypogastricä). — Denken wir uns uoch auf jeder Seile: /■ f- eine senkrechte Linie i von der stärksten Biegung des letzten wahren Bippenknorpeis oder des Rippenrandes bis neben die Schaamknochenvereinigung herab, so wird jede Gegend wieder in drei Ab~ theilungen gebracht* Die Ober-Bauchgegend zerfällt in; 6. Die Herzgrube (Scrobiculus cordis s. Reg. gastrica) ist der mittlere Theil unter dem Bruslknocben, und 7. 7. Die Unter ripp engegenden, H y -pochondrienj (Regioneshypochondriacae s. Hypochondria') die Seitentheile. Die Mittelbauchgegend in: 8. Die Nabelgegend (Reg. umbilicalis) als ihr mittlerer Theil, worin sich der Nabel (Umbilicus) befindet, und in: g. q» Die Darm - oder Hüften ge 2 en - den (Regioiies iliacae■welche sich auf jeder Seite der senkrechten Linie befinden und nach hinten in die Lendengegend übergehen. t)ie (J n te rbaüchgeg eryä in: lOi D ie eigentliche U nter hauch gegen d (Heg. hypogastrica stricte sic dicta) und ii. li. Die Weichen^ Leisten - oder Weichengegenden (Regiones inguinales) die Seitentheiie derselben, g. g> Die H üften (Ilia), die ünterti seit+ liehen Theiie des Abdomens, da Wo der Oüft-lamm (Crista ilii) am stärksten hervoi tritt; In der Umbilicalgegend (8) befindet sich Ungefähr in der Milte an dem Abdomen über-hauptj beim Manne etwas tiefer, als beim Wei.be* der Na bei, weicher bald eine erhabene^ ftieh-Tentheils aber eine vertiefte, rundliche, fettlose* gefaltete Narbe der Haut ist; Unten unter die Linie c.j wo sich diese mit der der senkrechten Linie f. durchkreuzt, fällt der Bäuch ring (AritiU* lus abdominalis) durch welchen beim Manne: der Saameusträng; beim Weihe : das ruudö M litt er band aus dem Leistenkanal hervor-« tritt. Gleich unter die Enden der Linie e. fällt der Selienkelring [Annulus cruralis)durch welchen: die Cruralgefäfse unter dem Schenkelbogen, Poupartsches Band, dessen Richtung äufserlich durch eine von den Genitalien ge<>en den Hüftkamm, zwischen dem Abdomen und Oberschenkel, aufsteigende Furche angedeutet wird, hervortreten. In der Richtung unter der angegebenen Furche, liegen deutlich fühlbar: die Inguinaldrüsen. In der Bauchhöhle, welche mit dem Bauchfelle, das im Yerhähnifs zu den Verdauungsorganen um diese einen geschlossenen Sack bildet, ausgekieidet ist, liegen in der Oberbauchgegend und zunächst in dem rechten Hv-pocliondrium: der rechte LeberJappen mit der Gallenblase und der obere Theil der Pfortader und der ändern Lebergefäfse, so wie das obere Ende der untern Hohlvene j — in der Herzgrube (6): der linke Leber — lappen, der rechte Theil des Magens mit dem Anfänge des Zwölffingerdarmes; hinter diesem: die Bauchspeichel- drüse, welche aber von dem rechten bis zum linken Hypochondrium (7. 7.) herüberreicht; hinter und über dieser: die Eingeweidear — terie (Art. coeliaca) mit dem Anfänge der licken' obern Magen-, der Leber- und der Miizarterie, worin sie sich spaltet und auf welcher das Solargeflechte des Ganglien-systeines ausgebreitet ist; der Anfang der Pfortader und mehr links, tritt durch den liier liegenden Theil des Zwergfelles: die absteigende Aorta aus der Brusthöhle hervor; — in dem linken Hypochondrium: der linke und weite Tlieil des Magens*, nach hinten und aufsen die Milz, so wie das linke Ende des Pankreas und Milzgefäfse. In die Richtung der Linie d. oder der Grenze der Ober-und Mittelbauchgegend fällt: der Verlauf des Quergrimmdarmes, der jedoch Biegungen zur letztem und vor dem Dünndarm herab macht, und der Ursprung der oLern Gekrösarterie. — In der rechten Hüfigegend liegen: der aufsteigende Grimmdarra; oben hinter diesem: der Z wo I f-fingerdarm und die rechte Niere; — in der linken Hüftgegend: der absteigende Grimm d arm mit seiner S förmigen Biegung {Flexura iliaca) hinter diesem oben: die linke Niere; — in der Umbiiicalgegend (8): die stärksten Windungen des Dünndarmes, besonders des Leerdarmes (Jejunum), welche zwischen dem Grimmdarme von der einem Hüftengegend (g. 9,) zur ändern herüber liegen und von dem grofsen .Netze bedeckt sind; hinter diesem; der gröfste Theil der .Aorta und der untern Fl oh 1 ve ne umgeben von den Saugadern und Drüsen des L u na b arg efl echtes, ihre Spaltung fällt ungefähr hinter die Linie e oder der Grenze zwischen dieser Gegend und der Unterbauchgegend, so vvie in der Richtung der senkrechten Linie der Harnleiter und beim Weibe; der Saamenstracg nach innen zum Recken, der letz-r tere, beim Manne, nach aufsen, sich mit ihr durchkreuzend zum Leistenkanal, herabsteigen. In der Unterbauchgegend (10) liegen vorzüglich; die Windungen des gewundener* Dariwes (lleon) bis in das Becken herab, die Innern Genitalien bedeckend; hinter diesem : der Anfa 11g des Mastdarmes und die Hüft — gefäfse; jn der rechten Juiguinalgegend*. der Anfang des Blinddarmes niit seinem Wurmfortsatz; — in der linken; zum Theil die S förmige Flexur und in beiden hinter diesen Theilen: die Cruralgefäfse und nach aufsen neben diesen; der Cruralnerv. Das eigentliche oder kleine Becken, welches] vorn und hinten (Fig. III.) zwischen die Lhiie f. und J3. fällt, von welchem sich die untern Gliedmafsen, zwischen denen es hci’fthsenkt, fortsetzen, ist der unterste Theil des Rumpfes. Es bat den Kreutz - und Steifsknochen und die ungenannten oder Hüftknochen zur Grundlage und trägt zur Yergrö-fserung der Bauchhöhle bei. Es hat eine schiefe von hinten und oben nach vorn und unten gerichtete Lage, so: dafs der vordere tiefe oder niedrige Umfang während dem Stehen nach unten, der hintere nach oben, während dem Sitzen aber nach vorn und hinten gerichtet ist. An dein vordem Umfange unterscheidet man: }2. Die Schpamgegend (Regio pubis), l/velche den aus einem dieten Fettpolster und der mit den Schaamhaaren (Pubes) besetzte Haut, bestehenden Schaamberg (JVTons veneris) und die äufsern Geni-talien enthält. Die äufsern Genitalien sind beim Manne: die Ru the (Penis) und der Hodensack, in welchem sich der untere aus dem Bauch* ringe hervor tretende Theil des Saamenr stranges und der Hoden zu beiden Seiten befinden-, beim Weibe: die äufsere Sc ha am (Vulva), welche sich von dem Schaamberg bis zum Mittelfleisch erstreckt und aus den gro-fsen und kleinen Lefzen (Labia externa interna), dem Kitzler ( Clitoris) y der B a r n r ö h r e n - und der S eh ei d en m ii n d u n g (Orificium urethrae et vaginae) besieht. In der Beckenhöhle liegen, unmittelbar hinter der vordem Wan.d: die Harnblase* unten vor und hinter derselben, beim Manne: die "V o rstehe rd rüse; hinter dieser und der Harnblase: die Saamenbläsch en und die Saamengänge (Vasa deferentia), welche hinter deij Jeztern herabsteigen und von dem untern Th eil des Bauchfelles bedeckt sind; beim Weibe die Gebärmutter, die Fallopischen Röhren und Ovarien, welche aber in dem Bauchfellsack heraufsteigen und von dem untern Theil des Dünndarmes, welcher einen Theil des Beckens ausfüllt bedeckt sind; hinter diesen; der Mastdarrn, seitlich: die ßeckengefäfse mit ihren Aesten und das isoldatische Nerven-geflecht. Die Gliedmafsen oder Extremitäten sind zwei obere und zwei untere; beide haben eine längliche runde Gestalt, bestehen aus melirern unter einander beweglich verbundenen Abtheilungen, die von dem Rumpfe aus, mit welchem sie beweglich verbunden sind, in der Läugenrichtung auf einander folgen. Sie sind wesentlich aus Knochen, welche durch faserige und Synovialbänder vereiniget sind, aus Muskeln und Sehnen, welche diese gröfsten-theils bedecken und bewegen, Nerven, Gefafsen und der alle umgebenden äufsern Haut zusam-mengesezt. Die obern und untern GliedtUafsen entsprechen einander durch die Zahl und Gröfse ihrer Abtheilungen und die Anordnung ihrer einzelnen Systeme im Wesentlichen. Die erstem zeichnen sich aber durch Gelenkheit und Beweglichkeit, die letztem aber durch Gröfse, Festigkeit und Stärke aus, diese sind zum Tragen und Fortbewegen des Körpers, jene zum Betasten , Ergreifen und Behandeln äußerer Gegenstände geeignet. Die o b ern Gliedma fsen , oder Brustglieder (Extremitates s. Artus superiores) hängen auf jeder Seite dem Rumpfe beweglich an und reichen in der gewöhnliche« Bedeutung genommen, von der Achsel (h) ungefähr mit den Fingerenden bis zur Milte des Oberschenkels herab, und werden mit Ausschluß» der Schulter, oder Achsel in den Oberarm, Unterarm und die Hand gelheilt. h. Die Schulter, Achsel {Axilla), weiche den Uebergang von dem Rumpfe zur obern Extremität macht, wird besonders durch die Vereinigung des äufsern Endes des Schlüsselknochens und des Acromion des Schulter- hlattes gebildet. Die dieser, unten gegen über, zwischen dem Thorax und dem Ober-r-arni liegende Grube, ist; i. Die Achselgrube (Fovea axillaris), welche entsteht, indem sich die äufsere Haut zwischen dem grofsen Pectoralmus— kel und dem breiten Dorsalmuskel einsenkt. Die Haut ist hier nach Anfänge der Mannbarkeit mit kurzen Haaren, den Achsel-Haaren ( Glandehalae s. Hirci) besetzt, und ihre Talgdrüschen sondern eine öhlig fettige Feuchtigkeit von specifjschea Gerüche ab, der bei manchen Personen sehr durchdringend ist und in vermehrter Absonderung eine schmutzig - gelbe Farbe hat. Die eigentliche Achselhöhle liegt über dieser Grube, zwischen dem großen und kleinen Pectoralmuskel, dem breiten Dorsalmuskel, dem Subscapulai muskel und dem grofsen vordem Sägemuskel und bildet einen dreieckigen, nach vorn breiten Raum. In ihr liegen: die Achselvenen und Arterien mit ihren Aesten, die erstere ist besonders mit s den Saugadern und Achseldrüsen des Axilla rgeflechtes, und die letztere, besonders mit dem hier absteigenden JNeryea - Brachialge-flechte umgßbeii? Ji. Der Oberarm (Brachium s. Humerus), ■Welcher bis zum Ellenbogen herabreicht; und an welchem man die sich hier darstellende Beuge-und die Streckfläcbe (Fig. III.«) so wie eine vordere oder abzie•? bende und eine hintere oder anziehende Seite unterscheidet, hat den 0beiv armknochen zur Grundlage, An der Beugeseite desselben liegen unter der Haut, nach aufsen: die cepha 1 is ch e, nach in-pen: die basilische Y e q e, begleitet von Saugadern, und die innern Hautnerven; nach innen ijnter dem iqnern Rande des Bicepsmus-jkels: die Brachialarterie, und Venen und (der Mediann erv längs herab; oben nahe unter der AxillßrhphJe: sämmtliche Ner venstäm mß der ohern Extreijiitätj um die ßrachialarte-rie herum, von wo sie ihre Richtung zu den verschiedenen Seiten nehmen: am äufsern un4 innern Rande verlaufen: die Collateralger fafse. /, Der Ellenbogen, die Armbiegung (Cubitus) die Vereinigungsstelle des Ober-und Unterarmes, an "welchem man hinten; den Ellenbogenknorreu (Fig. XII» 8.) and vorn; io. Die Armvertiefung (Fossa s. Plica cubitalis) bemerkt. Diese entsteht, indem sich die Haut zwischen dem innern Brachialinuskel, dem laugen Supinator und dem runden Pronator, zwischen weichen eine Vertiefung oder Raum (Interstitium cubitale) gebildet wird, etwas einsenkt; seitlich, mit ihr in gleicher Richtung stthen der äufsere und noch mehr der innere Oberar mkuor — ren hervor. In der Mille unter der Haut dieser Vertiefung, liegt: die Median vene; unter dieser und der Aponeurose des Biceps: die Brachialarterie umgeben von kleinern Venen und Saugadern*, neben ihr nach innen: der Mediannerv, welche in den Cubitalraum zum Unterarm treten und sich hier in größere Aeste spalten. Nach aufsen tritt hier: der äufsere Haut-oder Muskulocutannerv an die Oberfläche; vor dem äufsern Oberarmknorren liegt: der Radialnerv, hinter dem inuern Knorren, tritt: der Ulnarnerv nach voru hervor. m. Der Unter- oder Vorderarm (.An-tibrachium) hat den Radial- und Ulnarknochen zur Grundlage und man unterscheidet an ihm: die innere oder Beuge-uud die äufsere oderStrecke- O seite (Kg. III. g) so wie den vordem oder Radialrand und den hintern oder Ul narr and. Au der ßeugeseiie liegt unter der Haut: ein starkes, ausgebreitetes Venennetz, Saugadern und zahlreiche H au tnerve n; zwischen den Muskeln in der Richtung des Radialknochens: die R a d i a 1 a r t e r i e und Nerv, in der des Ulnarknochens: die Ulnararterie und Nerv, welche vou gleichnamigen V e n e n lind Saug-adern begleitet werden, in der Milte zwischen den gemeinschaftlichen Fingerbengern : der Media n-nerv; ganz in der Tiefe: die innere Zw i -s c h e o k n ochen a r t e rie, Vene und Nerv; alle diese Arterien und Nerven mit Ausnahme der liefen, kommen am untern Ende zwischen die Mnskelsehnen und uahe unter der Haut zu liegen. n. Die Hand (Marius), an welcher man die H o h i h a n d fl äche (Facies volaris s. Vold) und die Rücken l'l äche (Fac. externa s. dorsalis); den v ordern oder Sp eichen -ran d (JVIargo anterior s. radialis) und den hi n tern oder Ellen hoge n ra n d (Marg. -posterior s.ulnar is), unterscheidet, zerfallt in: 14. die Han dwurzel (Carpus) die acht Handwurzelknochen, 15. die Mittelhand (Metacarpus), welche fünf Mittelb andknoclien iur Grundlage hat und 16. die Finget* (Digiti)i deren fünf sind, tiämliohs der Daum (Pollex), der Zeigefinger (Index)$ der Mittelfinger {Digitus medius) der Ringfinger (Digiti annularis') und der Ohrfinger (Digit* auricularis s. minirhus)/ der* Daumen hat zwei; die übrigen drei einzelne Glie-« der (Phalanges). Die angegebenen Flächen und Ränder gelten von jeder dieser Abtheilungen der Hand* Die Haut, -welche in der Hohlhand dickerj fe-* ster und gespannter, als am Rücken ist, ist mit mehr oder minder tiefen Einschnitten oder gefurchten Linien* welche großen individuellen Verschiedenheiten unterworfen sind und welchen die Chiromantie eigne Namen gegeben hat, Versehen: sie biidet zwischen den obern Enden der Finger: die Ž w i s c h e 11 f i n g e r -falten (Plicae inderdigitales)wodurch dieselben untereinander verbunden -werden* An der Vo~ laifläche nach au Isen f befindet sich: der Ballen (Therar) durch kurze Muskeln für den Daumen gebildet* Unter der Haut und der Hohl*-hand - Aponeurose liegen: der arteriöse tind venöse oberflächliche Hohlhand« bo geri und die aus diesen heraushommenden und zu den Fingern verlaufenden F in ge r arte rien und Venen, von Saugadern begleitet; die Endäste des Median nervehs, welche als Hohlhand fingernerveü zum ersten bis vierten Finger verlaufen; die Aeste des oberfläcblichen Hohlhandastes des Ulaarvensj welche als F i n g e r n e r v e n zur innern Seite des vierten und zum fünften Finder D gehen; hinter den nun folgenden Sehnen der gemeinschaftlichen Fingerbeuger und den Lum-bricalmuskeln; der arteriöse und venöse tiefe H oblhandbogen, und der tiefeAst des H ohlhandastes des U ln annervens nebst den aus diesen entstehenden Aesten für die tiefem, kurzen Muskeln der Finger. Die untern G li e d m a f s e n, ß a u c h g 1 i e -der [Extremitates inferiores) gehen dem äufsern Ansehn nach, unmittelbar unten aus dem Rumpfe hervor und sind mit demselben so verbunden, dafs gleichsam durch die von diesem herabgehenden und sie bewegenden Muskeln äu-fserlich ein allmähliger Uebergang bewirkt wird. Sie sind die Organe des Stehens und Fort-schreitens und um den Körper nicht nur sicher, sondern auch mit Leichtigkeit zu tragen und im Gehen zu bewegen, mufsteu sie eme dieser Bestimmung angemessene, bei Vergleichung mit den obern Gliedmafsen, eine grö-fsere Höhe, stärkere Muskeln und gröfsere und festere Knochen erhalten. Sie bilden bei dem Erwachsenen, noch etwas mehr als die Hälfte der ganzen Körperlänge, aber dem Aeufsern nach, fällt die Spaltung des Kumpfes in die beiden Schenkel, etwas tiefer, genau in der Mitte der Körperlange, zuweilen etwas darunter. Sie weiden in den Oberschenkel, den Unterschenkel und den Fu 1 s abgetheilt. Der Ober - und Unterschenkel werden auch zusammen der Schenkel genannt, welcher noch, in Beziehung auf den Arm, die Kniescheibe als Zwischenknochen zur leichtern Bewegung-des Ober - und Unterschenkels, eigenih ihn lieh hat. Der PJattfafs (Pes extimus), welcher wesentlich der Hand entspricht, wird gewöhnlich der Fufs im Gegensatz vom Schenkel genannt. o. Der Oberschenkel (Femur) hat den mit der Gelenkpfanne des Hüftknochens verbundenen Oberschenkelknochen zur Grundlage, dessen grofser Trochanter oben, und die Knorren desselben unten, durch die Haut sichtbar und deutlich fühlbar sind. Aufseo von der Hüfte herab, scheint er länger als innen und hinten , wegen den tiefer herabgehenden ßek-ken, zu seyn. Er besteht vorzüglich aus starken, dicken, von der Schenkelbinde umgebenen Muskeln- unter der Haut liegen von aufsen nach innen: der äufsere, der mittlere und der innere vordere Hautnerv des Oberschenkels: und vorn und innen: die innere Rosenvene saphena r/iogn«), begleitet von zahlreichen Saugadern; vorne und ganz oben (über der Linie B): die Ing u i na Id rii sen und hinter diesen, tritt: die Cruralarterie und innen neben dieser: die Cruralvene aus dem Schen-ieJring hervor, welche von Saugadern begleitet, von hier etwas nach innen und hinten zur Kniekehle herabsteigen; nach aufsen neben der Arterie, aber von einer Aponeurose geschieden, kömmt: der Cruralnerv, sich sogleich in seine Aeste spaltend, unter dem Schenkelbogeu aus der Bauchhöhle, so wie hinter den Cruralgefäfs-stämmeu: die tiefe Schenkelarterie und Vene bald nach hinten sich wendend liegen; etwas mehr nach innen und oben, treten aus dem Hüftloche des Beckens: die Hilft loch — arterie, Vene und Nerv zwischen den Ad-ductoren des Oberschenkels. p. Das Knie (Genu) oder die Kniegege 11 d bildet die Verbindung des Ober - und Unterschenkels, also den Uebergang von dem einem zum ändern. An dem vordem und mildern Umfange liegt die sehr bewegliche Kniescheibe (Patella), welche vorn und seitlich von der gemeinschaftlichen Sehne der vier Unterschenkelslrecker umgehen ist und so wie die Tibialknorren äufseriich deutlich fühl - und sichtbar ist; hinten ihr gegen über befindet sich die K n i e k e h 1 g r u b e (Fig. III. 12.). q. Der Unterschenkel (Crus), an welchem hinten und oben sich die Wade (17) befindet, reicht von dem Knie bis zum Fuis herab und hat den Tibial - und Fi-bnlarknocben zur Grundlage. Aufser den Tibialknorren und dem Kopfe des Fihular-knochens in der Kniegegend, sind seitlich an dem untern Ende desselben: die Knöchel (Malleoli) und die vordere Fläche des Tibiulkuochens, durch die äufsere Haut deutlich fühlbar. Unter der Haut am vordem Umfange nach aufsr n und unten , liegen: der F u f s r ii c k e n -nerv} innen längs herab: die inuere ßosen-vene und jNerv (N. saphenus) begleitet von zahlreichen S a u g a d er n; lief zwischen den M uskeindie vordere T i b i a 1 a r t e r i e, Vene und Saugadern, so wie der Muskel- oder tiefe Ast des Fibularnervens, 17. Die Wade (Sura). 18. Der innere Knöchel (Malleolus internus). r. Der Ful’s (Pes) als die unterste Abtheilung der untern Extremität, hat seine Lage so unter dem Unterschenkel, dafs er nach hinten nur wenig, nach vorn aber weit liervörtritt und von der abgerundeten Ferse ^22) an etwas dicker, dann etwas schmaler, hierauf bis zum vordem Ende des Mittclfufses immer breiter wird, worauf er sich wieder verschmälernd, den Bogen der Nagelglieder bildet. Man unterscheidet an ihm: die obere oder ß ü c k e n f 1 ä c h e (Facies dorsalis s. Dorsum pedis), die untere oder Fu Ts s o h 1 e (Facies plantaris s. Planta pedis) den i nnero oder S c hie n-b e i n r a n d (Margo tibialis) und den ä n s -sern oder W adeobe i n r a n d (Margo ßbularis). Von dem Unterschenkel an ist der Rücken des Fufses oder das Fufsblatt gewölbt und nach aufseu abhängig; die Fufssohle (Fig. iif. m) von der Ferse bis zum Ballen der grofsen Zehe ausgehöhlt, so dafs sie den Boden nicht ganz, berührt. Der Fufs wird eingetheilt in: 19. Die Fufswurzel (Tarsus), welche die sieben Fufswurzelknoclien, 20. den Mittelfufs (Metatarsus), der die fünf Mittelfufsk n och en, und 21. die fünf Zehen (Digiti pedis), welche, die erste (Halux) und zwei, die übrigen aber drei Z e h e n k n o c h e n (Phalanges) zur Grundlage haben. 22. Die Ferse (Calx), welche der durch den Fersenknochen gebildete hintere runde dicke Theil des Fufses ist. Auf dem Fufsriicken befindet sich unter der Haut: ein bedeutendes Venennetz, vou welchem an dem innern Bande, die grofse und an dem äufsern, die kleine Rosen vene entsteht , welche von zahlreichen S a u g a d e r n begleitet werden, und die Verbreitung der beiden Aeste des Fufs rücken nerve ns, welche als Bücken nerven der Zehen auf denselben enden- aufserdem an dem innern Rande: die Endzweige des innern (N saphenus), und au dem äufsern: der äufsere II aut nerv des F u f s e s. XI nter der Fufsrückenbinde liegen: din Sehnen des langen, und die kurzen Zellen Strecker; innen: die Sehne des vordem Tibial- und aufsen: die des kleinen Fibularmuskels; in der Richtung des innern Randes, die Fu fsa rterie {Art. pediaea), Yene und das Ende des tiefen Muskelastes des Fibular nerve ns. f i g. m. Der h intere Umfang des menschlichen Körpers. A A. Die erste oder obere Hauptlinie, 13., die zweite oder untere Haupt-1 i n i e, und C. C., die seitlichen Hau ptlinien, welche zusammen den Rumpf von dem Kopfe, den untern und den obern Extremitäten abgrenzen und deren Verlauf S. 5:2 angegeben sind. a. Die obere Querlinie, welche von dem Acromion der einen Seile über die Schulterblätter weg, zu dem der ändern Seite geht, scheidet den Nacken (Cervix) von dem Rücken*, an welchem man oben: 1, die N a ek e n g r u h e (Fossa nuchae) bemerkt, die dadurch entsteht: indem sich die Haut in der Gegend des ersten und zweiten Halswirbels oben zwischen die zwei bauchigten JNackenmuskeln eiuseukt und in ■welcher Gegend sich in dem Bückenmarke die Durchkreuzung der Bündel desselben befindet. Der Nacken oder der hintere Th eil des Halses enthält eigentlich die sieben Halswirbel als die knöcherne Grundlage desselben und wird besonders aus dicht übereinanderliegenden, zahlreichen, verhältuifsmäfsig kleinen Muskeln gebildet, wodurch eine freiere Beweglichkeit des Halses als an den übrigen Theiiea des Rumpfes bewirkt wird. Jn der Milte sind die Domforlsälze des zweiten bis siebenten Halswirbels fühlbar und der des letztem selbst bei fetten Personen sichtbar, b. Die hintere zweite oder mittlere Querlinie des Rumpfes, welche von dem untern Rande der eilften linken Rippe schief gegen den der zehnten Rippe gezogen wird, scheidet hier den Rücken (Dorsurn) als den hintern Umfang des Oberleibes von den Lenden. Sie liegt tie- fer als die vordere, indem die in drin Rumpfe enthaltenen Höhlen nicht gleiche Ausdehnung gegen Leide Flächen haben, daher diese Linie hinten die Grenze der Brusthöhle bezeichnet. In der Mitte des Rückens, welcher zwischen die Linie a und b fällt, treten die deutlich fühlbaren Spitzen der D o r n fo r ts ät ze der zwölf Brustwirbel oder des ßrust-theiles der .Wirbelsäule, und in: 2. 2. den Sch ul te rgege n den (Regiones scapulares), die Sch ulte r blat t er hervor. c. Die dritte oder untere Q u e r 1 i n i e, über die Gesafse von einer Seite zur ändern gezogen, bezeichnet hier den Anfang des kleinen Beckens und scheidet dasselbe von dem hintern Umfange des Abdomens oder den Lenden. Die Lenden (Lumbi) zwischen der Linie b. und c. ist eigentlich der hintere ausgehöhlte Umfang des Unterleibes, welcher unter dem Rücken anfängt, nach unten in den gewölbten Theil des Beckens oder das Kreuz (5), seitlich in den Bauch übergeht, von den Hüften (4. 4.) hegränzt wird und die fünf Lumbar- Wirbel, die stärksten dev Wirbelsäule, zur Grundlage bat, deren Dornfortsätze ebenfalls in der Mittellinie fühlbar sind. Man unlerscheidet noch au diesem Theile: 5.5. die L e n d e ngegende 41 (Regiones lumbales s. renales) vor welchen in der Bauchhöhle die Nieren am nächsten liegen-, und seitlich: 4 4. die Hüften (Ilia). Au dem hintern Umfange des Beckens, welcher zwischen die Linie c und B. fällt, bemerken wir eine, von den Lenden zwischen den Hüften sich herabstreckende und zwischen den Gesäfsen spitzig endende, plane dreieckige Fläche, welche im gewöhnlichen Leben: 5. das Kreuz {Crux pelvis) genannt wird und den hier höher gelegenen Kreuzkno— chen (Os sacrum) und Steifsknochen zur Grundlage hat, die durch die Haut deutlich fühlbar sind. C. 6. Die G e s ä f s e oder Hinterbacke 11 (Nates s. Clunes), welche durch: 7. die Kerbe getrennt werden, erheben sich hinter und unter den Hüften als rundliche und dicht an einander liegende Hügel, an deren untern Ende nach innen: die Sitz-knorren fühlbar sind. Zwischen den Gesäfsen ist der After (Anus) ■verborgen und gehört zu den Theilen, dessen Anblick das Schamgefühl stets zu entziehen gebietet; zwischen ihm und den äufsern Genitalien befindet sich das aus Haut und Muskeln bestehende Mittelfleisch oder der Damm (Perinaeuiri), welches heim Weibe kürzer ist, als bei dem Manne. D ie o bern Gliedmafsen oder die Arme in der gewöhnlichen Bedeutung genommen, werden durch die Linie C. C. von dem Rumpfe geschieden und nur in so fern als das Schulterblatt und der Schlüsselknochen an der Beweglichkeit der obern Gliedmafsen wesentlichen Aniheil nehmen, werden sie zu denselben gerechnet. Die Eintheilung derselben ist bereits bei der zweiten Figur angegeben worden. d. Die Achsel (Axilla). e. Der Oberarm (Humerus). An der Streckeseile desselben liegen unter der Haut nach innen: ein Hautnerv von dem zweiten Costalnerven kommend; Venen und Saugadern wenden sich nach aulsen und innen zu den Stämmen herum, welche an der Beugeseite liegen. Tief ungefähr in der Mitte, dicht auf dem Knochen, liegt: der Radialne r v , die tiefe Brachialarterie und V ene; am innern Bande: der Ulnar nerv und ganz oben: die hintere Kranzarterie und der Axi 11a r nerv. f. Der Ellenbogen (Cubitus), an welchem hinten: 8. 8, der Ellenbogenk norren (Olecranon) deutlich hervorragt. g. Der Unterarm („dntibrachlum). Unter der Haut der Streckefläche desselben, befindet sich ebenfalls ein weitmaschiges Venen netz, in welchem die Hautvenenstämme der Beugefläche ihren Anfang nehmen, so wie die angegebenen Hau merken zum Thell mit ihren Aesten hier ver laufen. Zwischen den Muskeln, liegen: die äufsere Zwischen — kn o che na rterie , Veue, Saugadern und Nerv’ einander begleitend. h. Die Hand (Manus), ihre Abtheilungen sind : g. die Handwurzel (Carpus), i.o. die Mittelhand (Metacarpus) und ii. die Finger {Digiti). In dem durch die Haut durchscheinenden Ye. nen dorsal gefleckte des Rückens der Hand zeichnet sich nach aufsen: die Hautvene des Daumens, nach innen: die Haut vene des kleinen F i n g e r s (V. salvatella) durch Rröfse aus; aufserdem sind: die Verzweigungen des Dorsalastes des Radial - und des Ulnarnerve ns, welche als F in g er rü ckenu erven au den Fingern enden, und die Sehnen der sämmilichen Streckemuskeln der Finger und Hand zu bemerken. Der hintere Umfang der untern Glicdrnafsen. i. Der Oberschenkel (Femur). An dem hinlern Urafauge unter der Hautliegt: der g e m e i n s c h a f 11 i c h e hintere H n nt nerv; tief zwischen den Muskeln: der H ü f t n e r v (N. ischiadicus) längs herab und die von vorn nach hinten kommenden: durchbohrenden Arterien und Venen als Aeste der liefen Schenkelarterie und Vene, von Saugadern begleitet. A. Das Knie (Genu) an welchem hinten: jt2. die Kniekebalgrübe (Fossa genu s. jjoplitaea s. Poples) zu bemerken ist. Sie wird gebildet, indem sich die Haut zwischen den deutlich fühlbaren Sehnen der Beugemuskeln des Unterschenkels und dem Oberschenkelknorren einsenkt, und den Kniekehl-raum (Interstitium poplitaeuni) zwischen diesen und den obern Köpfen des Wadenmuskels bedeckt. In diesem Raume liegen: die Knie — kehlarterie, Vene, Saugadern und Drüsen und der innere Knie kehl nerv; dicht neben einander und nach aufsen: der äufsere Kniekehl nerv, sämmtlich von vielen Zellgewebe und Fett umgeben. I. Der Unterschenkel (Crus), an dessen hinterer Fläche sich: 13. die Wade (Sura), welche besonders von dem dreiköpfigen Wadenmuskel gebildet wird, und unten und aufsen, der deutlich sichtbare: 14. äufsere Knöchel (Malleolus externus) befindet. Unter der Haut des Unterschenkels am hintern Umfange liegen: die äufsere oder kleine Rosen vene (V'. saphena parva), welche durch das hintere Venennetz mit der imiern Rosenvene zusammenhängt, zahlreiche S a u g a d e r n j in der Mitte: der äufsere oder lange Haut-nerv des Fufses und aufsen der äufsere H aut nerv des Unterschenkels. Zwischen den liefern Muskeln liegen längs herab: die hintere Tibialarterie, Vene, Saugadern und der Ti bi al nerv neben einander in der Richtung des Tibialknochens} in der Richtung des Fibularknochens: die F ib ulararterie, Vene, Saugadern und ein langer Faden des Tibia 1-nervens. m. Der Fufs (Pes), an welchem die Fufs-sohle (.Planta pedis) hier sichtbar ist. 15. Die Fufswurzel (Tarsus). 16. Die Ferse (Ca/x). 17. Der Mittel fufs (Metatarsus) mit den Zehen (Digiti). In der Fufssohle ist die Haut, besonders an der Ferse und vorn an den Ballen, schwielig, so wie die erstere eine sehr dicke Fetthaut um den Fersenknochen bildet. Zwischen der nun folgenden Aponeurose und den Sehnen der gemeinschaftlichen Zehenbeuger und Lumbrical-muskeln liegen: der kleine oberflächliche arteriöse Plantarhogen, die Aeste des innern und äu fsern Plantarnervens, wel- che als Hohlfü fszeh en nerven (Nervi digitales plantares) zu den Zehen verlaufen, deren Summe hinten zwischen dem Abzieher der gro-fsen Zehe, dem kurzen gemeinschaftlichen Ze-heubeuger und dem viereckigen Fuismu kel, von der innern und äufsern Plantararterie und Vene begleitet, liegen; die Hohli'uis-z e he n a r terien treten vorn zwischen den Sehnen der Zehenbeuger aus der Tiefe hervor, w'O sich der arteriöse und venöse tiefe Plantar bogen von dem tiefen Ast des äufsern Plantar nerven begleitet, befindet. DARSTELLUNG DES ORGANES DES GEISTIGEN PRINCIPS NÄMLICH DAS RÜCKENMARK UND DAS GEHIRN. BESCHREIBUNG DER ZWEITEN KUPFERTAFEL. Enthält die Tiarsteilung der Tim - und Rückenrnarkshäute. Die feste oder harte Hirnhaut (Dura mater s. rheninx encephali) ist eine fibröse Haut von glänzender weifs - bläulicher Farbe und deutlicher Faserung, welche das Gehirn undRiik-kenmark, als den Centraltheil des ganzen Nervensystems, überzieht und einen ununterbrochenen Sack (Fig. 2.) bildet, der die Gestalt dieser Theile hat und daher in den Kopftheil (Fig .2. A.) und in den Riickgratstheil (Fig- 2. R.) ein • getheilt w ird, welche in dem grofsen Occipital-loche zusammen hängen. Der Kopftheil (Pars cephalica) (Fig. 1, und Fig. 2. A.) überzieht die innere Fläche der Knochen, welche die Schädelhöhle bilden und hängt mit diesen durch zartes Zellgewebe und Gefafse, welche aus ihr in die Knochen ein-dringen, besonders längst den Suturen, so fest als die Knochenhaut (Periosteum) am äulsem Umfange zusammen. Je jünger das Subject ist, 6 desto gefäfsreieher ist die harte Hirnhaut lind hänut desto fester an, besonders hängt ste in den frühesten Lebensjahren an den Stellen der noch nicht verwachsenen Knochen mit der Knochenhaut zusammen. Sie dient daher zugleich den Schädelknochen als Periosteum und dem Gehirne als Decke oder Hiille (Fig. 5. A.A.) und senkt sich überall in die Fissuren, Kanäle und Löcher des Schädels ein ; bildet besonders um die hier durchgehenden Nerven Scheiden oder kurze so genannte falsche Fortsätze (Processus spurii), welche sich nach aufsen in die Knochenhaut verlieren. Ihre äufsere Flache ist rauh und nicht so deutlich gefasert als die inuere dem Gehirn zugekehrte und an ihr findet man Öfters besonders längst der grolsen Hirnsichel, an .Zahl und Gröfse verschiedene, kleine rothliehe Körperchen, die Pac h ionischen Drixs — hen (Fig. 5. b.b.) Die inuere Fläche ist glatt, von einem feuchten Dunst schlüpfrig und ihre Faserung deutlicher und mehr in der Quere bemerkbar. Man unterscheidet auch an der festen Hirnhaut zwei Blätter, ein äusseres und ein inneres, die aber meistens so mit einander verweht siud, dafs sie nur künstlich ' getrennt werden können uud nur an manchen Stellen weichen sie aus einander und bilden die zwischen ihnen verlaufenden Blulleiter (Sinus durae matris) (s. Fig. 1. i — 5. auch Darst. der Venen). Das innere Blatt erzeugt Verdoppelungen, die wahren Fortsätze (Processus veri durae matris), welche nach innen dringen und dadurch die Schädelhöhle in besondere Baupt-abtheilungen für die vorzüglichsten Theile des Gehirnes theilen. Die Fortsätze, welche an der kreuzförmigen Erhabenheit des Occipitalkno-chens in einander übergehen (Fig. i. a, a.) sind, als ein gemeinschaftlicher, der kreuzförmige Fortsatz (Processus cruciatus durae matris) anzusehen, desseu Aeste sich nach oben, unten und vorn ausbreitem Der obere Schenkel oder die g ro/se Hirnsichel (Falx cerebri s. Proc. falciformis major) (Fig i. b. b.) ragt von der Mute der- festen Fliruhaut und des Schädelgewölbes zwischen den beiden Hemisphären des grofsen Gehirnes als eine Scheidewand, nur an seiner hintern Umbiegung den Hirnbalken (Corpus callosum) (Tab. IV. Fig. 5. d.) berührend, herab; er geht von der kreuzförmigen Erhabenheit des Occipilalknoehens und der Mitte des Hirnzeltes (c.) breit anfangend, zwischen den Leiden Hemisphären des grofsen Gehirnes, nach oben und vorn, längs der Sagittalsutur und dann an der innern Stirnleiste immer schmäler werdend bis zum Hahnenkamm (G) herab.— Die seitlichen Schenkel, der quere Fortsatz oder das Hirn zeit (Tentorium cerebelli) (Fig. i. c. c.) hat eine halbmondförmige Gestalt und breitet sich längs den Seitenschenkeln der kreuzförmigen Erhabenheit des Oecipifalknoehens und dem obern Winkel der Felsenknochen (E. £) von hinten nach vorn in horizontaler fiiehujng aus und endet mit einem vordem concaven freien Rande, welcher sich auf jeder Seite mit zwei Spitzen (d. e.) an dem vordem und hintern Keilbeinhöcker ansetzt und die Saltelgrube (II) von beiden Seiten bedeckt. Durch das Hirnzell wird der untere Theil der SchädelhohJe von den übrigen bis auf die OefTuung, welche von dem vordem Rande desselben gebildet wird, völlig geschieden. — Der untere Schenkel des kr e u zf ör riiigen.Fo r tsa-t-zes oder die kleine Hirnsichel (Falx cerebelli s. Processus falci formis minor) (Fig. !•£•) steigt von der untern Fläche des Hirnzell es (ci. c.) an dem untern Schenkel der kreuzförmigen Erhabenheit schmäler werdend und dann in zwei Schenkel (K) sich theilend zum grofsen Oecipitalloch (2) herab; senkt sich zwischen die beiden Hemispliärien des Weinen Gehirnes und sichert dasselbe in seiner l^a^e. An der äufsern Fläche der festen Hirnhaut, besonders längs der grofsen Hirnsichel, findet man in derselben öfters, an Zahl und Gröfse verschiedene in Haufen beisammen liegende kleine röihliche oder gelblich weifse, plattrundliehe Körperchen, welche Pachionische Druschen (GlandulaePachioni) (Fig. 3. b, b.) genannt werden, welche milder äufsern Fläche der Ge-fäfshaut zusammen hängen, die äufsere Hirnhaut nach aufsen durchdringen, hier Eindrücke im Schädel hinterlassen und eben so nach innen in die grofse Hirnsichel und ßlutleiter (Fig. 5. g.) ein dringen; sie werden daher auch Gehirngran u/ationen genannt. Sie sind homogen, nur in spätem Lehensperioden und nur hei Menschen vorhanden, weshalb sie als krankhafte, durch häufigen Andrang des Blutes zum Gehirn veranlafste Erzeugnisse, angesehen werden; übrigens hält man sie auch für Saugaderdrüschen. Die Arterien, welche sich als Hirnhautarterien {Art, meningeae) in der harten Hirnhaut verbreiten, sind auf jeder Seite: eine vordere , von der vordem Ethmoidalarterie, eine mittlere, von der innern Maxillararterie, und eine hintere, von der aufsteigenden Schlund- kopfarterie kommende Aeste. Die Yen en derselben gehen in den benachbarten Bluileiter der harten Hirnhaut über; und die Sau ga dem geben theils durch das Spinailoch, theils durch das Jugularloch zu den Saugaderdriisen des Halses herab. Nerven erhält sie nicht. Die h a r t e R ü c k e n ni a r k h a u t, der R ü k -kenmarktheil der festen Hirnhaut (Dura mater spinalis s. Pars spinalis durae matris) (Fig. 2, B. B.) ist die Fortsetzung der hurten Hirnhaut, indem sie unmittelbar durch dasgrofse Occipitalloeh in jene über geht und einen sehr langen rundlichen Sack, der den ganzen Spinalkanal einnimmt, bildet-, von oben nach unten sich allmählig bis zum Sacraltheil bedeutend erweitert, danu aber im untern Theiie des Sacral-kanales stumpf zugespitzt endet. Oben in dem grofsen Occipitalloche, wieder durch einen seh-nigtes King, unten, im Sacralkanal, durch ein sehnigten Bändchen und seitlich durch vier seh-nigte Fäden (c. c. c.) befestiget. Dieser Sack ist enger als der Kanal der Wirbelsäule, (Fig. 2. b. b.) daher nur locker durch Zellgewebe mit den Wänden desselben, besonders zur Seite und hinten verbunden; hier findet sich vorzüglich in dem untern Theiie, eine gelbrölhliche, fettähnliche Substanz; vorn ist er enger mit der vordem Wand des Wirbelkanals vereiniget. Die feste Rückenmarkhaut umgibt das Rückenmark nicht genau, indem sie nicht nur weiter, sondern auch länger als dieses ist; nach aufsen bildet sie um jeden Nerven eine Scheide, welche ihn bis aufserhalb des Intervertebralloches begleitet und sich in die äufsere zellige Hülle des Knotens desselben verliert. Sie ist an der aus-sern und innern Fläche glatt, dünner als die Hirnhaut und besteht regelmäfsiger, aber weniger bestimmt als diese, aus Längenfasern. Ihre Arterien erhält sic von den aufšen an der Wirbelsäule liegenden Arterien, nämlich: von den Vertebral-, Dorsal-, Lumbal - und Sa-craiarterien, von welchen die Spinaläste durch die Iutervertebrallöcher zu ihr eindringen. Die Venen sammeln sich in die ßlutleiter der Wirbelsäule (s. Darst. d. Venen). Eben so gehen die Saugadern zu den an der Wirbelsäule liegenden Drüsen über. Die Spinnwebenhaut oder mittlere Hirnhaut (Tunica arachnoidea) ist eine dünne durchsichtige, seröse Membran, w'elche zwischen der harten und weichen Hirnhaut, das Gehirn— und Rückenmark (Fig. 5. u. 4.) umgibt und wie alle serösen Häute einen geschlossenen Sack ohne Oeffnung darstellt, welcher sich über die ihr angehörigen Organe und über die Wände der Höhlen zurück schlägt. Sie wird in den Schä -del - und den Rückgratstheil eingetheilt, welche in dem grofsen Occipitalloche in einander übergehen. Der Schädel-oder Hirn t heil (Pars cephalica) überzieht das grofse und kleine Gehirn und verlängerte Rückenmark, doch so, dafs die Spinnwebenhaut sich nicht in die Furchen und Gruben desselben einSerikt, sondern brük-kenförmig, besonders an der Basis des Gehirnes deutlich drüber hingeht, die Gef'äfse und Nerven scheidenartig bis zu ihrem Austritte aus der Schädelhöhle umgibt und sich hier gegen die innere Fläche der festen Hirnhaut umschlägt und fest mit ihr verbunden ist. Sie dringt auch durch die Hirnspalten im Iunern des Gehirnes und geht in die innere Haut der Hirnhöhlen über, wo sie wahrscheinlich in Verbindung mit der Gefäfshaut, das von mehrern Anatomen angegebene Markblatt (Epithelium) ausmacht. Der Rückgrats - oder Rückenmarktheil (Pars s. Membrana arochnoidea medullae spinalis) (Fig. 4. B. B.) ist im Wesentlichen von dem des Gehirnes nicht verschieden; umgibt im Allgemeinen das Rückenmark uud die Nerven desselben bis zu ihrem Austritte lockerer, ist von der Gefäfshaut, welche das Rückenmark eng umgibt, weit entfernt und bildet um dasselbe und den Schweif, einen Sack, der unten blind endet; an der Stelle, wo die Nerven aus dem Kanale treten, ist die Spinnwebenhaut mit der festen Rückenmai khaut genau verbunden. Sie ist das Organ der wechselweisen Ausbauchung und Einsaugung der Gehirnfeuchtigkeiten, indem sie immer einen lymphatischen Thau aushaucht und einsaugt. Im krankhaften Zustande entstehen Wasseransammlungen; nach Entzündungen scblei-migie Ausschwitzungen, Verdickungen u. s. w. Das b e z a h n t e oder s ä g e f ö r ni i g e Band (Ligamentum denticulatum s. serratum) (Fig. 4. a. a. b. b. und Tab. III. Fig 1 und 3.) befindet sich auf jeder Seite des Rückenmarkes zwischen der Spinnweben - und Gefäfshaut als ein eignes Baud, welches unter dem Ursprünge des zwölften Hirnnerven (Tab. III. Fig 1. 7.) als ein schmaler dicker Faden anfängt, zwischen der vordem und hintern Reihe der Wurzeln der Nerven bis zum wahren Ende des Rückenmarkes herabgeht; es bestellt aus einer Reihe, durch sehr dünne, fast silberweifse Streifen vereinigte; und zwischen zwei Nerven liegender dreieckiger Zacken (Fig. 4. c. c.) welche mit ihrer Basis aui der Gefäfshaüt aufsitzen uud sich mit einer rundlichen festem und dickern Spitze an die Spinnweben - und nocb. fester an die harte Rückenmarkshaut anheften. Es ist ein eignes für sich bestehendes Band, gehört weder der Spinnweben - noch der Gefafshaut an uud befestiget das Rückenmark, wegen seiner Jöckern Lage und Kleinheit zum Kanale. Die Ge f ä f s h a u t, e ig e n th iim 1 i c h e Haut des Gehirnes oder weiche H irnb aut (Pia mater s. Tunica vasculosa cerebri) (Fig. 3. JB. B- und Tab. IV. Fig. 4t.) ist von der vorigen Baut bedeckt und umgibt genau und unmittelbar das Gehirn - und Rückenmark und setzt sich an die JNerven als Neuralem fort. Sie ist eine dünne, zarte aus Zellgewebe bestehende, reichlich mit Gefaben durchflochtene Membran, in welcher die für das Gehirn und Rückenmark bestimmten Gefäfse verlaufen und aus ihr in diese überall eindringen. Ihre äufsere freie Oberfläche ist glatt und feucht, ihre innere dagegen rauh und zottig von dem Zellgewebe und den Gelafsenden, welche in die Substanz des Gehirnes und Rückenmarkes eindringen und wird dadurch an diese befestiget. Der Gehirn-theil (Pars cephalica piae matris) wird in die äufsere und innere Gefafshaut getheilt; erstere überzieht die Oberfläche des ganzen Gehirnes genau und dringt in die grofsen wie in die feinsten Vertiefungen ein*, an ihr kommen Läufig den Pachionischen Druschen ähnliche Körpereben vor. Die innere Gefäfshaut, weiche weit zarter und feiner, ist eine Fortsetzung der äufsern , die überall durch die Hiru-spalten zu den verschiedenen Gehirnhöhlen dringt, deren Wände sie theiis überzieht, iheils fi eie Verlängerungen indenseiben, die Gefäfs-netze (Plexus choroidei) (Tab. IV. Fig. 5. i) bildet. — Die G e f a fs haut des R ii c k e n -mark es (Tunica propria s. vasculosa s. Pia mater medullae spinalis) umgibt d;is Rückenmark genauer, dringt in die hintere und vordere Spalte desselben ein, und hal eine gröfsere Dicke, Festigkeit und Härte, als die des Gehirnes, die von oben nach unten zunimmt. Ihre äufsere Fläche ist glatt und frei und mit der Spinnweben haut nur in Berührung; übrigens von mehr gelblicher Farbe. Am untern Ende des Rückenmarkes geht sie, den Rückenmarksfaden (Tab. III. Fig. 1.5.) umgebend, zwischen den Nerven des Schweifes bis zum untern Ende der festen Rückenmarkshaut herab und verschmilzt hier mit dieser. Fig. I. Der Kopf, an welchem die rechte Hälfte der Schädeldecke (Calva) weg - und das Gehirn v ^ herausgenommen worden ist, damit man, indem man von der Seite hinein sieht, die Ausbreitung der festen Hirnhaut, besonders aber ihre Fortsätze, welche sie nach innen macht, erblickt. A. Der rechte Ternporalknochen. JB. JB. Der zersägte Frontalknochen. C. C. — — Occipitalknochen. jT). — — Parietalknoehen. JE. E. Der Felsentheil der beiden Temporalknochen innerhalb der Schädelhöhle. JF. F. Die Orbilaltheile des Frontalknochens. G. Der Kamm (Crista galli) des Ethmoidal-knochens. H. Die Vertiefung der Sattelgrube des Sphe-noidälknochens, worin die Schleimdrüse des Gehirnes liegt. I. Ein Theil des gro/sen Occipitalknochens. a a. Stelle, wo die wahren Fortsätze der harten Hirnhaut in einander übergehen oder der kreuzförmige Fortsatz. b. b. Die grofse Hirnsichel (Processus fcilciformis). c. c. Das H i r 11 z e 11 (Tentorium), d. der vordere und e. der hintere Zipfel desselben, unter welchem der Zellblutleiter liegt. /■ Die ringförmige Falte der festen Hirnhaut, welche die Schleimdrüse des Gehirnes umgibt und worin sich der Riedley-sche Bluileiter befindet. g. Die kleine H i r n s i e h e 1 (Falx cerebelli) und h. der linke Schenkel derselben. i. Die Oeffnung, w7o die grofse Galen’sche Yene des Gehirnes in den perpendiculären Sinus (4) tritt. 1. Der grofse oder obere Längen-B! u 11 e i l e r (Sinus longitudinalis superior.) 2. Der rechte Quer bla tl eit er (Sinus transversus dexter). 5. Der k i e ine oder u n t e r e L ä n g e o b 1 u t -lei ter Sin. longitudinalis inferior s. Vena falcifortnis ). 4. Der gerade, oder senkrechte oder Zellblutleiter (Sin. perpendicularis s. tentorii). 5- 5. Die beiden obern Felsenblutlei-ter (Sinus petrosi superiores.) Beschr. der Bluileiter s. Darst. der Venen Tab. IV. Fig. II. Der von hinten aufgebrochene und bis auf die vordere Wand weggenommeue Rückenmarks- lanal und Schädelböhle, so dafs man die barte Hirn — und Rückenmavkshaut mit den Anfängen det' Rückenmarknerven sieht. A. Die eigendliche feste Hirnhaut (Dura mater cerebralis). jS. B. Die feste Rückenmarkshaut (Dura mater spinalis). a. a. Die Querfortsätze des ersten Halswirbels. b. b. b. Der Raum, welcher zwischen der festen ßückenrnarkshaut und dem knöchernen Kanale bleibt. c. c. c. Die Faden oder kleinen Bändchen, welche unten den Sack der Rücken-markshaut befestigen. 1 — l. Die acht Paar Cervicalnerveo. 2 — -2. Die zwölf Paar DorSainerven. 5 — 3. Die fünf Paar Lmnbaruerven. 4 — 4. Die fünf Paar Sacralnerven, 5. Der in zwei Aestcheu gelheilte und aus der Rüekenmarkshaut hervortretende Pi i'i ck e ti rua r k s faden. 6. Ö. 6. Der Knoten, welcher allen Rük-kenmarksnerven eigen ist. Fig. III. Der obere Umfang des Gehirnes mit seinen Bauten-, auf der linken Seile befindet sicli noch die feste Hirnhaut, welche auf der rechten weggeschnitten "worden ist, um die folgende Spinnweben - und Gefäfsjbaut zu sehen. Die ^ordere Hälfte des rechten Hemisphäriums ist mit. der Spinnwebenhaut und der durch diese mit ihren Gefäfsen durchscheinenden Gefäfshaut, bedeckt. Die hintere Hälfte ist ganz entblöfst und mau siebt hier die Windungen des Gehirnes frei A. A. Die feste Hirnhaut, welche die linke Halbkugel des Gehirnes bedeckt und durch welche a. a. a. die Windungen desselben durch-scbeine n. b. b. D ri'isen der harten Hirnhaut (Glandulae Pachioni). c. c. Eine Vertiefung der festen Hirnhaut, welche die Richtung des unter ihr liegenden obern Langenblutleiters und der grofsen Hirnsichel andeutet und dadurch entsteht, dafs sich die Hirnhaut etwas einsenkt. d. Der an einer Stelle geöffnete obere Läti-gensinus, # e. das zurückgeschlagene Stück des äus-s ei n Blattes der festen Hirnhaut. f f- s e hnigte Querbalken (T rabecu— lae Wilusii) oder Falten, welche in den grofsen Längensinus, von einer Seite zur ändern herüber gehen, und an g. den Pach ioni sehen D ruschen ähnliche Körperchen häufig angetroffen •werden. h. h h. Der Durchschnitt der harten Hirnhaut, welche auf der rechten Hemisphäre des Gehirnes weggenommen ist. B. B. Der vordere Theil der rechten Hemisphäre, welche noch mit der Spinn webe uh aut und der Gefäfshaut, welche durch die erste durchscheint, bedeckt ist. i. Stelle, wo die Spinnwebenhaut weggenoni-men ist und man sieht: dafs sich die Gefäfshaut mit ihren Gefäfsen zwischen die Windungen des Gehirnes einseakt. h. k. Der Durchschnitt der Spinnweben - und Gefälshaut. I. I. Arterien und m. m. m. Venen des Gehirnes, welche in der Gefäfshaut verlaufen. > C Der hintere Theil des rechten He-misphäriums von allen Häuten enlblöfst und an welchem man: n. n. die einzelnen Windungen oder Wülste [Gyri) des Gehirnes und o. o. die Furchen (Sulci) die zwischen den erstem liegen, wahrnimrut. Fig. IV. Ein Stück des Ruckenma\ kes, von dom Ursprünge des achten Cervicalnervens bis zum dritten Dorsalnerven j von hinten und in der natürlichen Gröfse dargestellt. Die feste Rückenmarkhaut ist aufgeschnitten und zurückgelegt; an der rechten Seite befindet sich noch die Spinn wehenhaut, an der linken ist sie weggeuommea und die hintere Wurzel des achten Halsnervons herubergelegt worden, damit man das sagef’ör-mige Band deutlich sehen kann. j4. -A Die innere Fläche der festen Rük-ieomarkshaut. B. B. Die Spinn weben h aut des Rük-kenmarkes. a.a.a. Das bezahnte oder sägeförmige Band (Lig. denticulatum) der rechten Seite, welches durch die Spinnwebenhaut durchscheint. b.b.b. Dasselbe Band der linken Seite, ist durch die Wegnahme der Spinnwebenhaut frei und deutlicher dargesiellt. Ct c. c, Die Spitzen oder Enden dieses 7 Bandes, welche sicli ati der testen Rücken-* marksbaut anhefien. d. Gegend, wo sich die Spinnwebenhaut vom Rückenmarke am weitesten entfernt. 1. i. l. Die Wlirzeln desachteuHalsnervenpaareSi 2. 2. — — des ersten Rückennei venpaares. 5. 5. — des zweiten — 4. 4. — — des dritten — 5. 5. 5. Vordere Wurzeln dieser Nerven. AJIe diese Nerven der rechten Snie sind noch riiit der Spltinwebebhaut bedeckt und scheinen durch dieselbe durch. C C. Das Rückenmark der linket! Seite Vött der Spinn webenbaut entblöfst; t. c. Der Durchschnitt desselben, an welchem man: f. die kreuzförmige Ausbreitung der grauen Substanz innerhalb der Marksubstanss sieht. BES CHREIBUNG DER DRITTEN KUPFERTAFEL. Enthält vorzüglich die Darstellung des Ruh» henmarh.es und des kleinen Gehirnes. Das ganze Gehirn (.Eticephalum) ist nicht nur der CentraltheiJ des Nervensystemes, sondern auch das Organ der geistigen Thätigkeit (der Vorstellungen, der Gefühle und Willens-äüfserungen und also des BeWustseyns überhaupt) welches von den vorher beschriebenen drei Hirnhäuten umgehen wird, und mit ihnen die Schädelhöhle und gröfstentheils den Rückenmarks-kanal einnimmt. Das Encephalüm besteht aus dem eigentlichen Gehirn Und dem Rückenmarkes Das Gehirn wird in das grofse (Ce-* rehrutn) und kleine Gehirn C Cerebellum) Taf. IV. Fig. 2. E. D.) und in den Hirnknoten öder Brücke (Pons Vuroli) eingetheilt. Das obere Ende des Rückenmarkes, welches in der Schädelhöhle liegt, wird noch als verlängertes Mark (Medulla oblongata) unterschieden» Vermittelst des Hirnknotens werden diese ein-» zelnen Abtheilungen innig verbunden und so vorgestellt, dafs das Gehirn eine Entwickelung des Rückenmarkes sey; daher man das Centralorgan nach dieser Richtung beschreibt und mit dem Rückeoraarke den Anfang macht. Der eigentliche Anfang des Rückenmarkes (Medulla spinalis) ist demnach in der Gegend des ersten Lendenwirbels mit einer rundlichen stumpfen Spitze, welche zunächst in einen za-pfenfÖrrnigen Theil den Rückenmark z a p fe n (Conus medullae spinalis s. Extremitas conoi-deus) (Fig. i. a.) anschwillt, welcher zuweilen durch einen Quereinschnitt eingeschnürt und wodurch noch ein Kuötchen gebildet wird. Von diesem steigt das Rückenmark (Fig. i. b.b.) als ein etw'as plaltg ed rückier, walzenförmiger Körper von der Gefäishaut fest umgehen, in die Höhe und breitet sich, von der Gegend des ersten Halswirbels in der Schädelhöhle als verlängertes Mark (e) aus. Zwischen dem Ursprünge des fünften Lumhar - und des dritten Sacralnervens ist es ziemlich dick und bildet die untere oder Lendenanschwellung (d.d.); worauf der ßrusttheil bis zum ersten Dorsalnerven dünner und zusammengezogener ist; dann bis zum zweiten Cervicalnerven wieder bedeutender anschwillt und die obere oder Halsanschwellung (e. e.) bildet, dann erst sich wieder zusammenzieht und sich hierauf in dem verlängerten Rückenmarke ausbreitet. An der vordem und hintern Fläche des' Rückenmarkes verläuft in der Mittellinie der ganzen Länge desselben, eine von aufsen nach innen, nicht bis zur Mitte der Tiefe dringende feine Spalte: die vordere und die hintere Mittelspalte des Rückenmarkes (Fissura mediana medullae spinalis anterior et posterior) (Fig. 2 und 3 a und b) in welche die Gefäfs-haut ein dringt und durch welche das Rückenmark in eine rechte und linke Hälfte getii eilt wird. Aufserdem befindet sich noch auf jeder Seite etwas mehr nach hinten: eine flache Seite n spalte (Fissurü lateralis) (Fig. 2. e.), welche sich nur bis in die obere Gegend des Brusttheiles deutlich verfolgen läfst und wodurch jede Hälfte des Rückenmarkes in eine gröfsere vordere und eine kleinere hintere Portion abgetheilt wird. Man unterscheidet aufser diesen Spalten noch: eine vordere und hintere Seiten furche (Sulcus lateralis anterior et ■posterior) welche an dem ganzen Rückenmarke herablaufen und aus welchem die Kückeumark-nerven hervortreten. Das .Rückenmark besteht aus grauer und weifser Substanz/, die erstere, welche de» Kern bildet, ist von der letztem umgeben. Die graue Substanz (Fig. 2 u. 5* d.) besteht aus einem queren mittler 11 und zwei Seite n-tbeilen, die in einem vordem und hintern flü— gelförmigen Fortsatz gegen die vordere und hin— tere Seitenfurche auslaufen und höchst wahrschein— lieh mit dem Ursprünge der Nervenwurzeln in Beziehung stehen. Die weifse oder Mark-substanz (Fig. 2 u. 3. c. £«) ist nach aufseq und innen gewölbt, nimmt wie in einer Höhle den grauen Kern auf und ist auf den Seiten am dicksten. Die der rechten und linken Hälfte des .Rückenmarkes hängen durch den mittlerq Theil des Kernes oder die mittlere, graue oder Riudeucommissur und vorn und hinten: durch ein dünnes Markhiatt die vordere und hintere weifse oder Markcommissu r längs dem ganzen Rückenmarke herab, zusammen* Durch diese letztem Coramissuren wird die vordere und hintere Rückenmarkspalte von dem grauen Kern geschieden. In dem untern Theile des Rückenmarkes ist im Allgemeinen die graue Substanz weit beträchtlicher als in dem obern gröfsten Theile, so dafs in dem Zapfen, wo die weifse Substanz immer dünner wird,, die Abtheilungen der grauen zu&amraenlaufen und sich zuletzt in eine einzige Walze vereinigen und hier das Rückenmark zu erlöschen scheint; allem in dem Rückenmarkfaden setzen sich die Substanzen noch eine Strecke fort, indem, wenn man die Scheide desselben spaltet, sich eine dünne, kaum bemerkbare Lage weifser Substanz und zu innerst die graue Substanz zeigt. Aus der hintern Furche jeder Hälfte des eigentlichen Rückenmarkes entstehen : die hinter n Wurzeln uud aus der vordem Furche desselben; die vorder« Wurzeln der Rük-k e n m a r k s n e r v e q mit mehreren Bündeln (Fig. i. 5. u, 4.) weiche durch das gezahnte Band (Fig. i. D. u. Fig. 4. c. c) geschieden sind, und es nehmen ihre Richtung die obern unter mehr rechten, die untern und je tiefer sie entstehen: unter desto spitzigem Winkeln, zu den Inter verlebraHöehern. Bis zum Austritte der festen Rückenmarkshaut bleiben die Wur-r zeln getrennt, worauf sie sich vereinigen u,n. II. Fig. l. c. c.) durch dieses von den Li me in Lappen des grofsen Gehirnes geschieden-, ist an seiner Oberfläche von bräunlich blafsrother Farbe und. von rundlicher Form. An ihm unterscheidet man: den Kö r p e r und die Schenkel, •welche auf jeder Seite drei weifse oder markigte Bündel sind, wodurch es sich mit den übrigen Abtheilungen des Centralorganes verbindet! — Der Körper (Fig. 5. 6, u. 7.) ist länglich rundlich, an dessen Umfange sind die Windungen , welche das Ansehn von übereinander liegenden Blättern haben, durch flache, scharfe Einschnitte geschieden, übrigens ist die obere Fläche (Fig. 5. g.g. und Fig. 6. k. c.*) dachförmig, die untere (Fig. 7.) stark gewölbt und letztere durch eiue von vorn nach hinten «e-liende längliche Vertiefung, das Thal (Fig. 7. Die Buchstaben bezeichnen zwar die einzelnen Lappen, bilden aber die Oberfläche des kleinen Gehirnes, um aber die zu starke Bezifferung zu vermeiden, werde ich im Texte die Flächen mit denjenigen Buchstaben bezeichnen, welche an diesen stehen. n — i) welches auf dem verlängerten Mark liegt, in z w e i H emisphärien getheilt. Yorn wird der halbmondförmige Ausschnitt (lnci~ sura semilunaris) welcher gegen den Vierhügelkörper sieht, hinten der b eu t el förmige Ausschnitt (Fig. 7. i) in welchen sich die kleine Sichel der festen Hirnhaut legt, bemerkt. Aus-serdem unterscheidet man noch: die Seiten-t h e i 1 e und den m i 111 e r 11 T h e i 1, welche wieder durch tiefe Einschnitte in verschiedene Lappen getheilt sind, die aber erst nach weg-genommener GeCafshaut deutlich unterschieden werden. Eine tiefe Furche, die grofse seitliche Horizontalfurche (Sulcus horizoiitalis magnus) (Fig. 5. J.f. und Fig. 6. e.e.) welche sich vorn, von dem Seitentheile des Hirnknotens (Fig. 5. c.) der einen Seite an dem hintern Umfange (Fig. 6. e. e.) bis zur ändern Seite herumzieht, theilt das kleine Gehirn in eine obere und untere Hälfte. Durch tiefe bis auf den Markstamm oder Kern dringende Furchen wird jede Hälfte wieder in verschiedene Lappen getheilt. Die Seitentheile der obern Hälfte, zerfallen: in die vordem vierseitigen Lappen (Lobi anteriores quadrangulares) (Fig. 5* & — š u' ^8* 6* C‘ c*) unc^ in die hintern obern Lappen (Lobi -posteriores superiores) (Fig. 5. h. h. u. Fig. 6. d. d.) beide werden durch die obere Furche des kleinen Gebirnes geschieden. Die untern Seitentheile werden ge-theilt: in die hin lern untern oder halb-, mondförmigen Lappen (Lobi posteriores inferiores) (Fig. 6. f. f. u. Fig. 7. d. d.) welche durch die^ seitliche Horizontaliurche von den vorigen geschieden werden; in die zarten Lappen (Fi^T 6- g-g- u. Fig. 7. e.e.) welche durch halbmondförmige Einschnitte von den vorigen und folgenden Lappen getrennt werden; in die zweibäuchigte 11 oder keilförmigen Lappen (Lobuli biventrcs) (Fig. 6. h. h. u. Fig. 7. f. f.) die nach innen schmal, gegen den äußern Umfang sich ausbreiten und durch einen von hier gegen die Spitze verlaufenden Einschnitt in zwei Abtheilungen getrennt sind. Zwischen diesen letztem Lappen und den strangförmigen Körpern bildet sich eine eigne Vertiefung, das Schwra 1 heunest, in welchem die Mandeln oder die Marklappen (Tonsillae cerebelli s. Lobuli spirales) (Fig. 7. g. g.) liegen; beide liegen an ihrem hintern Umfange dicht an einander und auf dem verlängerten Mark. Endlich hängen an dem hintern Lande der Seitentheile des Hirnknotens die Flocken oder Läppchen des Lunge nmage 11 nerven (Flocculi) (Fig. rj. h. h.) als -welche, zackigte Fortsätze, welche auf jeder Seite sich zwischen den Mandeln, dem verlängerten Rackenmarke und dem milllern Schenkel des kleinen Gerhirnes hervordrängen. Der mittlere Theil des kleinen Gehirucs wird der Wurm oder die Naht genannt; an der obern Fläche macht er den erhabensten Theil aus, an der untern liegt er im Grunde des Thaies, und wird in den ohern und untern Wurm gelheilt. Der obere Wurm besteht aus dem C e n-tr a 11 a p p e n (Fig. S. i,) (hier im Durchschnitt zu sehen) weicher in dem halbmondförmigen Ausschnitte und auf dem vordem Marksegel (Fig. 8. c.) liegt; aus dern eigentlichen obern oder vordem Wurm oder Berg (F'ermis cerebelli superior s. Monticulus) (Fig. 6. k.) der erhabenste Theil an der obern Hälfte, der die vordem vierseitigen Lappen (c. c. und Fig. 5. §• g.) mit einander verbindet; und aus der einfachen Quercomraissur l^ig* 6. /.) welche die hintern ohern Lappen vereiniget. — Der untere W ü r m (F'ermis cerebelli inferior) (Fig. 7. i — n) besteht von hinten bis vorn aus den kurzen und sichtbaren Querbändern (Fig. G. m. u. Fig. 7. k.) welche tiefer als die vorige Commissur im beutelförmigen Ausschnitte liegen und die hintern untern Lap- pen (/./.) vereinigen*, aus den langen verdeckten Querbändern, durch 'welche die hintern untern und die zarten Lappen vereiniget und die von der Pyramide bedeckt sind; der Pyramide (Fig. 6. n. u. Fig. 7. I.) welche der erhabenste Tlieil ist und in die zarten und zwei-bäuehigten Lappen übergeht; hierauf folgt der Zapfen (Fig. 7. m.) welcher an die Basis der Pyramide grenzt und an den beiden Seiten mit den Mandeln (g. g.) zusammenhängt; und endlich das Knötchen (Nodulus Malacarne) (Fig. 7. n) als das spitzig zulaufende Ende des ganzen untern Wurmes, von welchem das hin terc Marksegel (Velum medullare posterius') (Fig. 7. 0.0. u. Tab. IV. Fig. 1. g. g.) als eine dünne, weifse, markigte Platte zu den Flocken hingeht und die vierte Hirnhöhle nach hinten schliefst. Die Schenkel des kleinen Gehirnes oder die Arme desselben (Crura cefebelli) gehen zunächst aus der Marksubstanz, welche sich vorzüglich stark im Innern der beiden He-mispbärieu ansammelt und im Allgemeinen drei Abtheilungen oder Mark stamme, zwei seitliche und einen mittlern bildet, hervor. Die Marksubstauz ist in den Seitenhälften (Tab. V. Fig. 5. I.) stärker, häufiger, in dem mittlern Theil, dem Wurm (Fig. 8. d—e) verhältnifs- mafsig geringer, breitet sich im Innern blattartig, mehr oder weniger wellenförmig (Tab. Y. Fig. 3. /. g.) bis ge gen die Oberfläche aus und jedes M arkblatt ist mit Rindensubstauz umgeben. Wird daher jede Abtheilung des kleinen Gehirnes senkrecht durchshnitten, so erscheint die ganze Durclisclinitlsfläche (Fig. 8. d — e und Tab. IV. Fig. i. G.) aus Aesten, Zweigen und Blättern bestehend und wird daher der Lebensbaum (Arbor vitae) genannt. In jeder Seitenhälfte ungefähr in der Mitte, aber mehr nach innen, liegt der Kern der Hemisphärie, der sogenannte C i lia rkörprr, oder Zickzack oder ge-franzte Körper (Corpus ciliare s. rhomboi— deum) (Tab. Y. Fig. 3. e.) ein länglich runder markiger, mit einem gelbbraunen gezackten Rande umgebener Körper, der von gröfserer Harte oder Festigkeit ist, und wenn die ihm aufsitzenden Blätter herunlergebrochen werden, hüglicht, und im verticalen Durchschnitte (Tab, V. Fig. l. 2.) gezackt erscheint. Die Marksubstanz setzt sich auf jeder Seite mit drei Schenkeln fort: mit einem aufsteigenden obern Schenkel des kleinen Gehirnes (Crus ad corpora quadrigemina) (Fig. l. n. 72.) zu den Vierhiigelkörper; einem seitlichen oder inittlern Schenkel (Crus ad pontem) (Fig. 5. d. d.) zu dem Hirn- knoten; und mit einem absteigenden, untern Schenkel (Crus cerebelli ad medullam oblon-gatarn s. Corpus restiforrne) (Fig. l. i. u. Tab. V. Fig. 3. <2.) zu dem verlängerten Marke. Das vordere Marksegel oder die Klappe des kleinen Gehirnes (F^elum medullare anterius s. Valvula cerebelli) (Fsg. i* o. u. Tab. IV. Fig. i. d.) ist ein dünnes, zarles Markplättchen, welches den Raum zwischen den beiden obern Schenkeln des kleinen Gehirnes (Fig. 1. n. n.) ausfüllt; oben schliefst es sich dem Vierhügel-korppr (p) an, unten geht es (Fig. 8. c.) hinter i den Cenlrallappen unmittelbar in den Markstamm des Wurmes über. Der Markstamm des Wurmes besieht aus einem stehenden und liegenden Ast, welche sich zu den verschiedenen Abthei-luugen desselben verbreiten (Fig. 8. d. e.) Dem vordem Marksegel gegenüber liegt das hintere Mark segel (Tab. IV. Fig. i. g. g.) welches aus einem mittlern, an dem Knötchen (e) an— gehefteten und zwei halb-tnondförmigen freien Seitentheilen, die mit ihren äufsern Enden an die JTlockeu (/./•) angeheftet sind, besieht. Der Vierhügelkörper (Eminentias. Corpora quadrigemina s. Pons Sylvii) (Fig. l. p. u. Fig. 8. a.) liegt hinten auf den Schenkeln des grofsen Gehirnes, iheils von dem vordem Rande des kleinen Gehirnes und dem Hirnbalken des grofsen Gehirnes (Tab. V. Fig. l. p. u. Fjg. 2. o.o.) bedeckt und ist briickenartig über den Vierhügelkanal oder Wasserleitung des Sylvins (.Aquaeductus Sylvii) (Fig. 8. b.) gewölbt. Er besteht aus zwei Paar weifsen mar-kigten Hügeln, welche innerhalb röthlich graue Substanz enthalten: von denen das vordere Paar (Nates; (Fig. i. q.) etwas gröfser, als das hintere (Testes) (r) ist, die durch eine kreuzförmige Vertiefung von einander getrennt sind. Die vordem ruhen auf einem Markstre/fen, •welcher beide Sehhiigef hinten verbindet. ■ die hintern, welche die obern Schenkel des kleinen Gehirnes aufnehmen, sind durch einen schmalen Markstreifen (Trabecula medullaris cerebelli) begrenzt, an welchem das vordere Marksegel an geheftet ist. Die Wasserleitung oder der Kanal des V i e r h üg elk ö r p e rs (Fig. 8. b,) hat die Länge des Vierhügelköpers und ist die enge Verbindungsstelle zwischen der Höhle des kleinen und denen des grofsen Gehirnes, indem dieselbe von der erstem zunächst in die dritte Hirnhöhle (Tab. V. Fig. 2. F.) übergeht. Fig. V. Das kleine Gehirn von dem vordem Umfange fast in der Lage wie es im Schädel liegt, dargestellt, so dafs der Hirnknoten die beiden mildern Schenkel und die äufsern Enden der Lappen der obern und untern Fläche des kleinen Gehirnes, welche sich in der Horizonlal-furche begegnen, zu sehen sind. a. a. Die beiden abgeschnittenen grofsen Hirn schenke!, welche hier den halbmondförmigen Ausschnitt des kleinen Gehirnes bedecken. b. Die tiefe Grube zwischen denselben, aus welcher 1. i. das dritte Hirn nerven paar hervortritt. c. Der Hirn knoten. d.d. Die mittlern Schenkel oder Arme des kleinen Gehirnes, die in der Horizon— talfurche liegen und durch welche: 2. 2. das fünfte Nerven paar hervorkömmt. c. Das abgeschnittene verlängerte Rük- k e n m a r k. f'f'f'f' Bis gt ofse Horizontalfurche auf beiden Seiten. £’ S' §S' vordem oder vierseitigen Lappen des kleinen Gehirnes, welche mit ihren Läppchen oder Windungen in der Horizontal furche, so wie die folgenden Lappen , enden. h. h. Die hintern oberen Lappen des kleinen Gehirnes. i. i. i. i. Die hintern untern Lappen desselben. Ä. k. Die zarten und zweibäuchigten Lappen. Z. Z. Die Flocken oder die Lappen der Lungenraagennerven. Das kleine Gehirn von seinem hintern Rande, mit welchem es an der kreuzförmigen Erhabenheit des Occipitalknochens anliegt, dargestellt. a. a. Der hintere Rand des Hirnknotens. b. Das kurz abgeschnittene verlängerte Rückenmark. c. c. Die vier sei tigen oder vordem Lappen, welche mit ihren hintern Windungen an den obern VYurm (£) stofsen. d. d. Die hintern obern Lappen. e. e. Die grofse Horizontal furche von hinten, welche hier sehr eng ist. f. f. Die hintern untern Lappen. g. g. Die zarten Lappen. h.h. Die hintern Enden oder Spitzen der z w eibäuchigten Lappen. Fig. VI. i. i. Die Mati dein. k. Der hintere Theil des obern Wurmes. I. Die einfache Quercommissur der hintern obern Lappen. m. Die kurzen und sichtbaren Quer-b an der. n. Die Pyramide. Fig. VII. Die untere Fläche des kleinen Gehirnes, mit dem Hirnknoten; das verlängerte Mark ist gröfs— tentheils weggeschnitten, um den untern Wurm in dem etwas ausgedehnten Thale deutlich zu sehen. A• A. Die abgesclmittenen grofsen Hirn-Schenkel. a. Die Grube zwischen diesen, in welcher: 1. Das dritte Hirn nervenpaar am Ursprünge aus den Hirnschenkeln zu sehen ist. B. Der Hirnknoten oder Va rolsbriicke. b.b. Die mittlern Schenkel des kleine n G e h i r n e s. 2. Die kleinen vordem und 3. die grofse hintere Portion des fünften Hirn ner venpaares. 4. Das s,echs te, 5. das siebente und 6. das achte Hirnnervenpaav. C. Das abgeschnittene verlängerte Mark, c. c. c. Die äufsern vorstehenden Windungen des vierseitigen Lappen der obern Hälfte des kleinen Gehirnes. d. d. d. Die liintern untern Lappen desselben. e. e. Die zarten Lappen. /• /• Die keilförmigen Lappen. e- s- D ie Mandeln. h. h. Die Flocken, an welchen ihr Mark- st a mm, der von den Mandeln herab kömmt, zu sehen ist. i. Der beutelförmige Ausschnitt. k. Die kurzen und sichtbaren Querbänder. /. Die Pyramide, welche die versteckten und langen Querbander bedeckt. m. Der Zapfen. n. Das Knötchen. o. o. Das bi nt e re M a r k s eg e 1 oder die vordere Wand des Zeltes der vierten Hirnhöhle. Fig. VIII: Die Ansicht des verticalen Durchschnittes des kleinen Gehirnes von der linken Seite, der gerade in der Milte von vorn nach hinten durch den obern und untern Wurm, den Vievhügel-törper und den Hirnknoten gemacht worden ist. yl. Das verlange rt e'Ma rk. 23. Der Hi rnknoten. C. Der linke abgeschpittene grofse Hirnseben k e 1. a. Der Vierhiig elkörper. b. Die Wasserleitung des Sylvins. c. Das vordere M a r k s e g e 1. d. Der stehende Ast und e. Der liegende Ast des Wurmes; zu dem erstem gehört noch: 1. Der Centrallappen. 2. Vier kleinere und ein grölserer Zweig des liegenden Astes, welche zu den obern Wurm gehen. ?>. Die Q uercommissur der hintern obern Lappen. 4. Der Zweig, welcher zu den kurzen und. sichtbaren Quer bändern geht. 5. Der Zweig der Pyramide, 6. der des Zapfens, 7. der des Knötchens. f. Die vierte Hirn höhle durchschnitten. BESCHREIBUNG DER VIERTEN KUPFERTAFEL. Enthält noch zum Tlieile die Darstellung des Deinen Gehirnes, besonders aber theils die der Basis des Encephalum’s, theils die des grofsen Gehirnes nach seinem äufsern und innern Umfange, wovon die folgende Tafel die Fortsetzung desselben ausmacht, daher beide Tafeln zusammen gehören. Fig. I. Das Heine Gehirn von unten dargestellt, an welchem das verlängerte Mark stark nach vorn übergebogen ist, um besonders die Marksegel zu sehen. A. Das stark nach vorn übergebogene verlängerte Mark, so dals man die obere Fläche desselben sieht. ci. ct. Die untern Schenkel des kleinen Gehirnes, welche zu den verlängerten Marke gehen. b.h. Die mittlern Schenkel desselben, 'zum Hirnknoten. c. c. D ie innere Fläche der obern Schenkel desselben, zum Vierbügelkörper gehend. d. D as vordere M a r k s e'g e 1, oder die Klappe des kleinen Gehirnes, dessen innere, gegeu die vierte lliruhöhle gekehrte Fläche hier zu sehen ist. t. Das Knötchen. f. f. Die Flockeu. g g. Das hintere Marksegel; die beiden Seitentheile sind halbmondförmig, der linke, unter welchem eine Sonde steckt, ist ganz, der rechte aber nur zum Theil von den auf ihnen liegenden Mandeln entblöfsl; der mittlere Theil, dessen vordere Hand hier nur zu sehen ist, hängt der Innern Fläche des Knötchens an. Das innere Ende der Seitentheile ist in zwei Lamelien ge-theill, wovon die eine: 1, Die hintere, in die Marksubstanz des Knötchens und des Zapfens übergeht; die andere 2. die vordere, an der oberen Fläche des Knötchens in die der ändern Seite übergeht und an dieses angeheftet ist. h. Der Zapfen. i. Die Pyramide. h.k Die Mandeln; die linke ist ganz, die rechte nur zum Theil nach aufsen gedrückt und aus der Lage gehoben, um das Marksegel in seiner Ausbreitung zu sehen. I. Das in die Höhe gehobene stumpfrunde untere Ende der linken Mandel, welches in der Normallage die äufsere Fläche der Seitemheile des hintern Marksegels bedeckt. m. Das quergefurchte Band, welches von der Wurzel der Mandel zum markigen Seitemheile des Zapfens gehl. 72. Die Marksubstanz des rechten Hemis-ph äriums an der Stelle, wo der zarte und zweibäuchigte Lappen weggebrochen sind, damit die Mandeln mehr zur Seite gedrückt werden konnten. F I G. II. Stellt die untere Fläche der verschiedenen Abheilungen des ganzen Gehirnes in Zusammenhänge oder die Grundfläche des Encepha-lums {Basis encephali) dar, an welcher mehrere weifse, sich auszeichneude Theile und die eigentlichen Iiirn - oder SchädeJnerven hervortre-ten; auf der linken Seite ist so viel von dem grofsen und kleinen Gehirne weggenommen, dafs man die in sie tretenden Schenkel ödes Arme sehen kann. A. Das ab geschnittene obere Ende des eigent JB. i 'as verlängerte Rückenmark oder der Markknopf (Medulla oblongata) (s. Besclir. Tab. III. Fig. i u. 2. und S. io5.) a. Der vordere Rückenmarkspalt (Fissura mediana medullae spinalis anterior). b. i er linke Py r a miden körjp er und c. der 01 i v e n k ö r p e r'des verlängerten Markes. Ans dem verlängerten Rückenrnarke trete” mehrere Hirn - oderSehädeJherven hervor, welch liier blos auf der rechten Seite bezeichnet sine nämlich: 1. Das zwölfte Hirnnerven paar ode der Zungenfleischnerv (Nervus hypo glossus) welcher aus drei Bündeln, di< mit mehreren Fädchen zwischen dem Pyramiden - und dem Olivenkörper hervor-treten, besteht. 2.2. Das eilfte Hirnnerven paar oder dei W i 11 i s c h e ß ein erv (N. accessoriu. Willisii s. spinalis ad par vagum acces-sorius) entsteht eigentlich von dem hinten: Strange des Rückenmarkes über der hintern Wurzel des vierten Hal&iervens (Tab III. Fig. 1. 6. 6.) und nimmt während ei liehen Rückenmarkes (s. Tab. III. Fig. 1 — 4.) zur Schädelholile und dem Iugularloche Leraufsteigt, mehrere Wurzeln von dem Rücken-und dem verlängerten Marke auf. 3. Das zehnte H i r n u e r v e n p a a r, der Lungenmagen - oder Stiramnerv (IV. pneumogastricus s. vagus) erscheint an dem obern Ende des verlängerten Markes und tritt in fünf bis zwölf nebeu einander liegenden Bündeln, aus der Furche, zwischen dem Oliven - und dem strangförmigen Körper, hervor. 4. Das neunte Hirnnerven paar, oder der Zungenschlundkopfnerv (N. glosso~ ■pharytigeus) tritt über den vorigen, blos dun h eine kleine Arterie von ihm getrennt, aus derselben Furche hervor. 6, Dis achte Hirn nervenpaar oder der Gehörnerv (N. acusticus s. auditorius) erscheint an dem hintern ßande des mitt-lern Schenkels des kleinen Gehirnes, entsteht aber zunächst mit breitem und schmälern weifisen Streifen auf den Boden des vierten HirtiventrickeJs (Tab. III. Fig. l. k.) welche sich nach oben und aufsen in ein Bändchen sammeln und indem sich dieses nach unten um den mittlern Schenkel des Uleinen Gehirnes herumschlägt, nimmt es von diesem noch Fasern auf. 5. D as siebente Hirnnerven paar oder der Antlitznerv (N'. communicans faciei s. facialis) liegt an der innern Seite des vorigen und entsteht mit zwei getrennten Wurzeln, einer innern grofsen, welche als ein markigles flaches Bändchen von dem mittlern Schenkel des kleinen Gehirnes, und mit einer kleinen äufsern Wurzel, die nach aufsen, neben der erstem entspringt. 7. Das sechste Hirn nerven paar oder der äufsere Augenmuskelnerv (iV. abducens s. oculo - muscularis eocternus) tritt aus der Furche zwischen dem obern kolbigten Ende des Pyramidenkörpers und dem hintern Bande des Hirnknotens hervor; entsteht eigentlich mit einer gröfsern ä u fs e r u Wurzel aus dem Pyramiden-und dem OlivenkÖrper, und einer kleinern innern Wurzel aus dem Hirnknoten. C. Der Hirn knote n oder die Varols-britcke oder die ringförmige Erhabenheit (Pons Varoli s. Protuberantia annularis) (s. Tab. III-Fig. 2. auch S. 107.) j d. d. Die m i 111 e r n S c h e n k e 1 oder Arme 1 des kleinen Gehirnes, e. Die Furche des Hirnknotens, welche als Eiudruck der Basilararterie erscheint. 8. Das fünfte Hirn nerven paar oder der dreiget heilte Nerv (ZV. trigeminus s, divisus) tritt eigentlich mit einer vordem kleinern und einer hintern gröfseru Portion aus einer Spalte des mittlern Sehen* kels des kleinen Gehirnes nahe am Hirnknoten hervor; die letztem kann man rückwärts durch den genannten Schenkel (Tab. Y. Fig. 5. l.) und seitlich durch das verlängerte Mark bis zur Durchfcreutzung seiner Markbündel als eine schmälere und schmäler werdende Binde verfolgen, g. Das vierte Hirn nerven paar oder Roll-rouskelnerv (N. brochleciris s. patheticus) welcher eigentlich mit ein auch zwei Fäden dicht am hintern Paare der Vierhügel (Tab. III. Fig. i. r.) von der Hirnklappe und dem queren Markstreifen, welcher dieselbe begrenzt, entsteht, tritt an der Basis des Centralorganes zwischen dem Hirnknoten, dem kleinen und grofseu Gehirne hervor. JD. D. Das kleine Gehirn (Cerebellum) (s. Besch, Tab. III. Fig. 5 — 8. S. 115.) dessen untere Fläche hier zu sehen ist*, f. der beutelförmige Ausschnitt, und g. g. die gr ofse Ho rizontalfurche desselben. E. E. E. E. Der untere Umfang des gr ofse n G e h i r n e s. h. Der halbmondförmige Rand oder Hilus der rechten Hemisphäre. Das g r o fse Gehirn (Cerebrum) füllt den ganzen übrigen, obern Raum der Schädelhöhle (Tab. II. Fig. i.) über dem Hirnzelte (c. c) aus und liegt theils vor dem Hirnknoten und dem kl einen Gehirne in der vordem und mittlern Schädelgruhe, theils über dem kleinen Gehirne auf dem Hirnzelte. Es besteht aus zwei Halbkugeln (Hemisphaeria) (Fig. 2 und 4. und Tab. V. Fig. 1.) die oben und hinten nur durch den grofsen Sichelfortsatz der festen Hirnhaut ( Fab. II. Fig. 1. b. b.) getrennt, unten aber mehr aus einander weichen und mit einem halbmond — fö r m i g e n R a n u e oder II i 1 u s (h) versehen sind, an welchem mehrere, zwischen den Halbkugeln liegende Tlieile hervortreten. Diese sind von hinten nach vorne gerechnet: z. i. Die grofsen Hirn Schenkel (Pedun-culi s. Crura cerebri) welche aus starken Bündeln von Nervenfasern bestehen, die am vordem Rande des Hiruknotens, eng zusammen gedrängt, zum Vorschein kommen, dann nach vorn aus einander weichen und ein jedes breiter werdend, sich in dem gefalteten Theile seiner Halbkugel (A) verliert. Ä. D ie Ausbreitung des linken greisen Hirnschenkel. Schnitt, wo ein Theil der Hemisphäre ■weggenommen ist. I. Die tiefe Grube, wodurch die grofsen Hirnpedunkeln hinten getrennt sind• der G rund dieser Grube ist grau und von vielen Gefafsen durchbohrt, bildet den Boden der Sylvischen Wasserleitung und wird auch die mittlere durchbohrte Stelle (Substantia perforata media) genannt. io. Das dritte Hirnnervetipaar oder A n g e n m u s k e 1 n e r v (N. oculo - motorius) tritt kurz vor dem vordem Rande des Hirnknotens aus der inuern Fläche der grofsen H irn schenke! hervor, dessen grofse Wurzel meistens von der grauen Substanz, welche die obere Fläche der Hirnschenkel bedeckt, entspringt. m. Die Markkügelc hen, weifse oder brust förmige Erhabenheiten (Corpora tnamrnillaria s. candicantia) sind kleine kugelförmige, dicht an einander liegende Körper, welche sich zwischen den bei den grofsen Hirnsclienkeln befinden. Vor diesen liegt: . Der graue Hügel oder Erhabenheit (Tuber cinereum), ein flacher, grauröthli-cher, sehr -weicher Hügel, welcher sich in; den Trichter (Infundibulum) einen mehr röthlichen Cylinder fortsetzt.. Dieser senltt sich in einen rundlichen Körper, den H i r n a n h a n g, die S c h 1 e i m d r üs e (Glandula pituitaria) (Fig. 3. a. b.) ein. Der Hirnanhang, welcher auf dem Sattel des Sphenoidalhnochens (Tab. II. Fig. l. H.) von dem Ridleyschen Sinus umgeben, liegt, besteht aus einem vordem höhnen-oder nierenförmigen, hartem undaus einem hintern rundlichen, weichem Lappen; letzterer pafst in den hintern ausgeschnittenen Rand des erstem, welcher um das doppelte gröfser ist. Der vordere Lappen besteht aus einer äufsern röthlichen, und einer innern weifsen gemischten Substanz; in der Mitte befindet sich ein unregelmässiges Grübchen, in welchem mehrere Ge-fafschen zusammentreten und der Trichter (Fig 5. c>) sieb einsenkt. Der hintere Lappen ist, einfarbig, mehr oder weniger grau und beide hängen unter sich und mit dem Trichter unmittelbar zusammen, p. Die Sehnervenvereinigung (Chiasma nervorum opticorum) liegt vor dem grauen Hügel und entsteht, aus dem Zusammentritte: q. q. der Sehnervenwurzeln oder Sehstreifen (Thalami s. Tractus optici) welche vou r. dem knieförmigen Körper (hier auf der linken Seite zu sehen) und dem vordem Paar der Vierhügelkörper entstehen, sich von hier bandartig nach vorn und innen, schmäler werdend, an der untern Flache der grofsen Hirnpedankeln her-umschlagen und in dem Chiasma zusam-menfliefsen, aus welchem 11. das zweite Hirn nervenpaar oder die Sehnerven (Nervi optici) entstehen. S. s. Die Siehplatte (Lamina crihrosa s, substantia perforata antica cerebri) umschlingt und bedeckt vorn die grofsen Hirnschenkel; sie ist von vielen zum Durchgänge der Blutgefäfse bestimmten Löchern siebförmig durchbohrt und geht in die Gefäfsgrube über. Wenn man oben beide Hemisphärien des grofsen Gehirnes (Fig. 4. b. c.) von einander zieht, so wird man tief zwischen denselben, einen weifsen, marhigten Theil, den callose n Körper, den Balken, die R i r n -schwieie, oder die grofse H i rncom missu r (Corpus callosum, Trabs cerebri, Commissura magna) (Fig. 5. C.) wahrnehmen, welcher beide Hemisphärien verbindet. An jeder Hemisphärie unterscheidet man drei Flächen: die äufsere convexe Fläche (Superficies externa) (Fig. 4.) ist nach der Sehädeldecke gewölbt, ihr äußerster Theil zeigt vorn eine von unten aufsteigende Spalte, die sich oben in zwei Spalten theilt, von denen die eine nach vorn, die andere nach hinten bogenförmig ausläuft und dadurch diese Fläche, die Hemisphäre, in einen kleinen vordem, mittler 11 und einen grofsen hintern Lappen theilt. Die innere Fläche (Superficies interna) (Tab. Y. Fig. 1. Af) ist gerade und geht senk-’ frecht herab, sie ist oben von der äußern Fläche, durch einen convexen Rand geschieden, unten aber ruht sie mit ihren miltlern Theil auf dem Ballen (B)', hinter diesem ist sie mit einem tiefen Einschnitte oder Spalt (c), der von dem untern Rande einfach ausgeht, sich dann aufwärts in einen Einschuitt, der nach vorn :d) und einen der nach hinten (e) bogenförmig verläuft, spal- / tet; so dafs dadurch au dieser Fläche die Hemisphäre in einen vordem gröfsern {f. f.) und zwei kleinere, den mittleren (g.) und hintern Lappen (h.) getheilt erscheint. Die untere Fläche (Suberficies inferior) (E. E.) ruht auf der Basis des Schädels und dem Hirnzelte und ist deutlich durch eine von innen nach aufsen querlaufeude Grube oder Furche, t. t. die Gefäfsgrübe, die Sylvische Grube (Fossa Silvii), nach ReiL das Thal des grofsen Gehirnes, in einen vordem (F.) und hintern Lappen (G.) getheilt; sie fängt in der Gegend der Seh-uervenvereinigung (p) und der Siebplatie (s.) an und wird in ihren Verlaufe nach außen eine enge lieie Spalte; sie wird zunächst durch den scharfen Rand des kleinen Flügels des Sphenoidalknochens, hervorge-hracht. F. F. Der vordere Lappen ist kleiner, und liegt in der vordem Schädelgrube, ist flach ausgehöhlt und hat: u. eine längliche F urche, welche nahe am innern Rande desselben von hinten nach vorne geht. In dieser liegt: i‘2. Das erste Hi r » ne r v en paar, der Riechnerv (N. olfactorius), der mit drei Wurzeln oder dünnen "weifsen Markfäden, entsteht: iS. einer langen, welche aus der Gefäfs-grube ( b) bogenförmig von aufsen nach innen geht; 14. einer mittlern und 15. einer innern Wurzel, welche sich von der Siebplatte ($.) aus der erstem eut-gegen Diese drei Markfäden vereinigen sich in der hintern Windung des vordem Gehirnlappens zu dem Stamme des Geruchsnervens (12), der als ein dreiseitiger jNerv in der langen Furche des vordem Lappens (u.) und auf dem innern breiten Theil des kleinen Sphenoidalfli'igels bis auf die Siebplatte des ElhmoidaJknochens verlauft und hier in einem ovalen hellgrauen Knollen, den R iech n e rven k n ol 1 en (16) anschwillt. Der Geruchsnerv ist in seinem Verlaufe durch die Spinnwebenhaut, welche über ihn hingeht, in der Furche befestiget und beide nähern sich einander so, dafs sie nur durch den Hahnenkamm und dem Anfang der grofsen Hirnsichel (Tab. II. Fig. 1. G. b.) geschieden sind. 16. Der Riech ne rven Im ollen (Bulbus nervi olfcictQrii s. Qinereus.) beugen. G. G~ Der hintere Lappen der Hemis-pharien des grofsen Gehirnes ist vorn, wo er an der Seite des Türkensattels die mittlere Schädelgrube einnimmt, keulenförmig, bildet nach vorn einen freieu slumpfen Theil Qv) , der die Gefäfsgrube, nach innen einen Vovsprung, den Haken (iü) der die Sehnerven wurzel (q) bedeckt; nach hinten breitet er sich mehr aus, ist concav und ruht auf dem Hirnzelte. Es -wird auch der keulenförmige Theil als der mittlere und der * übrige Theil als der hintere Lappen der Hemisphäre angesehn. Oeffhet man die S_ylvische Grube durch Auseinanderdehnen der beiden Lappen, so sieht man in der Tiefe einen dreieckigten, mit Hirnwindungen versehenen Wulst, die Insel (Insula) von drei Furchen umgeben. v. Das vordere stumpfe Ende oder Theil des hintern Lappens. w. Der Haken des Gehirnes. F I G. III. Der obere und vordere Theil des Sphe~ noidalknochens mit der Schleimdrüse des Gehirnes in ihrer Lage dargestellt, von einem erwachsenen Manne. A. A. Obere Fläche des Körpers des Sphe-noidalknochens oder der Türkensattel. £. B. Die kleinen Flügel des Sphenoidal-kuochens. a. a. Der vordere und b. der hintere Lappen des Hirnanhanges oder der Schleimdrüse. c. Der dicht am Gehirne abgeschnittene Trichter (Infundibulum). s. Beschreibung bei der vorigen Figur. Fig. IV, Die beiden Halbkugeln oder Bernisphärien des grofsen Gehirnes, wie sie nach Wegnahme der Calva und der festen Hirnhaut erscheinen, von der rechten Seile dargestellt. Sie sind noch mit Gefäfshaut, in welcher sich unzählige Ge-fäfse verbreiten und der Spinnwebenhaut, die wegen ihrer Durchsichtigkeit nicht zu sehen ist, a. a. Der Durchschnitt des Schädels b. b. b. Der obere Rand der linken Hemisphäre c. c. c. Der obere Rand der rechten H emisphäre. d. Der grofse Sichelfortsatz (Tab. II, Fig. l. b.) welcher sich zwischen beiden He- überzogen misphärien einsenkt, ist zurückgelegt worden. e. e. e. Die Windungen (Gyri) des Gehirnes, welche durch Einschnitte oder Furchen (Sulci) von einander geschieden werden. (Die nicht bezeichneten, so w ie überhaupt die Windungen an den übrigen Abbildungen sind leicht zu erkennen.) D ie H e m i s p h ä r i e n si nd von grauröthli-cher Farbe und an ihrem ganzen Umfange mit Windungen oder Wülsten (e. e.) versehen, (wie noch Fig. 2. und Tab. V. Fig. i. zeigen), welche einen schiangenförmigen, gewundenen Verlauf nehmen und durch die, zwischeu ihnen liegenden Furchen (Sulci) bezeichnet sind. Sie werden eigentlich von der Marksubslanz gebildet und äufserlich von einer eine, bis eine und eine halbe Linie dicken grauen Substanz, die Rin — densubstanz (Fig. 5. e. e.) bekleidet. Fig. Y.y Das grofse Gehirn, an welchem die Substanz von oben bis mit dem Hirubalken in gleicher Höhe weggeuomrnen und die linke seitliche Hirnböhle, indem die Decke zurückgeiegt worden, geöffnet worden ist. A. Der vordere rechte Lappen des grofsen Gehirnes. JB. JB. Der linke rechte Lappen desselben, welche hier durch a. a. einen tiefen Einschnitt, als die Fortsetzung der Gefäfrgrube geschieden sind. b. b. Der vordere und hintere Spalt, welche beide Hemisphären des grofsen Gehirnes trennen, und in welchen die beiden Enden der grofsen Hirnsichel (Tab. II. Fig. l. b. b.) liegen. e. Das Hirn zeit, welches unter dem hintern Spalt zu sehen ist, C. C. Der Hirnbalken, der callöseKör-per (Corpus callosum) (s. Besch r. Tab. Y.) d.d. Die Naht (Raphe s. Chorda longitu-dinalis Lancisii) des Gehirnes. JD. Der rechte halbeinförmige Mittel — p u n c t oder das Dach der Seiten höhlen des Gehirnes (Centrum semiovale Vieu-senii s. Tegmentum ventriculi.') e. e. e. Die Rinden- oder graue oder Gangliensubstanz (Substantia cortica-lis s. cinerea). f. Das vordere Horn (Cornu anterius), g. das hintere Horn (Cornu posterius) und h. das absteigende Horn (Cornu descendens) des linken Seiienventrickels. i. i Das seitliche Gefäfsnetz (Plexus choroideus lateralis), ist etwas nach innen gedrückt. k. Der gestreifte Körper oder das grofse vordere Hirnganglion (Corpus Striatum s. Ganglion cerebri anterius). I. I. Der Sehhügel oder das hintere Hi r n g a n g 1 i o n ( Thalamus s« Colliculus nervi optici s. Ganglion cerebri posterius), m. Der Hornstreif, der Grenzstreif, auch li alb Vre is form i ge Saum (Stria cornea s. Centrum semicirculare Vieusse-nii). ■72» Die fingerförmige Erhabenheit, die Vogelklaue oder der kleine Seepferd fufs (Eminentia digitata s. Calcar avis s. Fes hippocampi minor), o. Das A m mo nsho r n oder der gr o fs e S e e p f e r d f u fs (Comu ammonis s. Pes hippocampi major). p. Die üN e b e nerha h e n h e i t (Em inentia collateralis), c/. Das Ende des hintern Schenkels des Gewölbes, wo dieses in das Ammonshorn und den Saum, welcher hier von dem Gefais~ geflecht bedeckt ist, übergeht. BES CHKEIBUNG DER FÜNFTEN KUPFERTAFEL. E nthält die Fortsetzung der Darstellung und Beschreibung des grofsen Gehirnes der vorigen Tafel, so wie die der Struetur und Bildung des Gehirnes im Allgemeinen. F I G. I. Ein senkrechter Durchschnitt des ganzen Gehirnes, welcher etwas mehr links neben der Mitte gemacht worden ist, wodurch die durchsichtige Scheidewand unverlezt und die innere Fläche des Hemisphäriums des grofsen Gehirnes und der Ciliarkörper des kleinen Gehirnes sichtbar geworden sind. A. A. Die innere Fläche der rechten Halbkugel oder Hemisphärium des grofsen Gehirnes. a. a. a. Der obere Rand, derselben. b. b. b. Der untere Rand derselben, welcher auf dem Hirnbalken ruht. c. Ein tiefer Einschnitt, welcher sicli in: d. d. einen vordem und e. einen hintern Spalt tiieilt, ‘wodurch an dieser Fläche die Hemisphäre iu drei Lappen getbeilt wird; in einen vordem, g, initter n und h. einen hintern Lappen, (s. S. 127.) JE», Der durchschnittene Hirnbalken oder caliöse Körper (Corpus callosum s. Trabs cerebri s. Commissura magna.) Dieser ist nur erst dann ganz zu übersehen, wenn beide Hemkspbärien des grolsen Gehirnes bis auf ihn (wie Tab. IV. Fig. 5. C. C. zeigt) durch horizoutale Schnitte weggenomraen sind. Der vordere Rand ist wulstig, wie umge~ bogen undbeiTst das Knie (i.) welches sich ver-schrnälernd bis zur vordem Xlirnconimissur fort-setzt; dieser schmälere Tlieil, wird der Schnabel (k.) geuannt. Der h intere wulstige Rand, wird der aufgesetzte Wulst (l.) benannt und geht in das Dach des hintern und absteigenden Ilornes der Seitenventrikel über. An der obern Fläche verläuft in der Mitte von vorn nach hinten eine längliche Furche, welche auf beiden Seiten durch eine längliche erhabene Linie bestimmt wird und die Naht (Chorda longitudina-lis L^iKCisii s» Raphe s. Sutura externa corporis callosi) (Tab. IV. Fig. 5. d. d.) genannt wird. Zu Leiden Seilen dieser Naht sind dicht neben einander liegende Q u e r s t r e i f e n (Striae transversales Wjllisii) zu sehen. i. Die vordere Umbiegung oder das Knie des Hirnbalkens. k. Der Schnabel desselben. I. Dar hintere Rand oder der aufgesetzte Wulst desselben. C. Die durchsichtige Scheidewand (.Septum pellucidum). JD. Das Gewölbe oder der Boge n (Fornix). m. Stelle, wo derselbe in den Hirnbalken übergeht. JE. Durchschnitt des linken S ehhügels (Thalamus nervi optici.) n. Das Mo NR o ische Loch CForamen Monroi.) o. Durchschnitt der vordem Hirn com» m i s s u r. p. Durchschnitt des Vi erh ü gelkö rp e rs (Eminentia quadrigemina). tj, Die Zirbeldrüse (Glandula pinealis.) F. Der durchschnittene Hirnknoten. G. Das kleine Gehirn (s. ßeschr. S. 121) r. r. Die rechte Hemisphäre desselben $, s. Der innere Th eil der durchschnittenen linken Hemisphäre-, 1. der Mark stamm mit seinen Aesten und Zweigen , und 2. der Ciliarkörper, von welchem man Fäden in: b. den oberen Schenkel des kleinen Gehirnes, und abwärts in u. den untern S c h e u k e 1 desselben oder den strangfö rmige n Körper übergehen sieht.. II. Das verlängerte Mark (.Medulla ob-~ longata) (s. S. 8o.) v. Der Olivarkörper und w. der P y r a m i d a 1 k ö r p e r der linken Seite desselben. 5. Der sechste Hirn nerv.. x. Der linke Mammill arkörper. y. Der graue Hügel (Tuber cinereum.) z. Der Trichter (Infundibulum.) 4. Die durchschnittene Sehnerven ve n ein igung. 6. Der rechte Sehnerv. F I G. II. Das Gehirn, an welchem die Substanz von oben, erst bis auf dem Hirnbalken weggenom-. men, dann dieser mit dem Fornix und der durchsichtigen Scheidewand, indem diese von dem O ' Monro’schen Loche aus nach oben durchschnitten worden, zurück gelegt, und die choroidei-schen Geflechte entfernt worden sind; eben so ist auf der rechten Seite, so viel Hirnsubstanz weggesehnitien, dafs man hier auch das absteigende Horn des seitlichen Ventrikels sieht-, auf diese Weise kann mau die Höhlen des grofsen Gehirnes übersehen» Die Höhlen des Gehirnes überhaupt, welche in dem grofsen Gehirne am geräumigsten sind, werden als eine Fortsetzung des hintern Spaltes des Rückenmarkes angesehn, indem sich dieser zuerst in die Rautengrube und der vierten Hirn höhle erweitert und in die Sylvische Wasserleitung ansgehet (Tab. III. Fig. i.g. h. und Fig 8. bZwischen den Hemisphärien des grofsen Gehirnes, befindet sich der dritte Hirnventrikel (F.) und in denselben, die beiden seitlichen Ventrikel (C. D.E.) zu welchen der Sylvische Kanal und der grofse Hirnspalt, dessen mittler Theil zwischen dem Vierhügelkörper (o.jo.) und dem hintern Rande des Balkens (*') ist, führen. Diese Höhlen können ohne Zergliederung nicht übersehen werden, daher wird der obere Theil je- der Hemisphäre durch Horizontalschnitte bis zu gleicher Höhe mit dem Hirnbalken weggenom-men und man sieht nicht nur den Balken deutlich und dafs er sich in jede Hemisphäre einsenkt , sondern auch die gröfste Markausbreitung, 'welche das Dach des S eiten Ventrikels (Tegmentuni ventriculi) bildet, auch der h a 1 b e i f o r m i g e Mittelpunkt (Centrum se~ miovale F'ieussenii) genannt wird und mit einem grauröthiichen Rande von Rinden Substanz umgeben ist (s. Tab. IV. Fig. 5. C. D. e). Durchschneidet man nun auf jeder Seite mit einem Perpendiculärschnitie von vom nach hinten die Querfasern des Balkens, wo sie in die Hemisphäre übergehen, so gelangt man in die Seiten höhlen. Die Seitenhöhlen (Veutriculi laterales s. tricornes cerebri) (s. Tab, IV. Fig. 5. f. g. h.) liegen auf jeder Seile, eine nur nach innen etwas von dem Balken bedeckt. Jede verschmälert sich nach vorn, in das vordere Horn (Cornu anterius) (/-), welches in dem vordem Lappen (A.) liegt, in das hintere Horn (Cornu posterius s. Fovea digitata) (g.) das sich etwas nach innen krümmt und in einen stumpfen Winkel endiget; und endlich von hier in das absteigende Horn (Cornu descendens) (h.) welches als ein gekrümmter Kanal, bogenförmig abwärts, dann vor und sanft aufwärts geht und mit einer kleinen Wölbung endiget. Io. jeder Höhle kömmt zuerst das G e fäfsg e£l ech t (Plexus choroideus lateralis) (i. i.) zu Gesichte, welches dicker und gefalteter aus dem aufsteigenden Siorne in die Höhe steigt, den Sehhü— gel bedeckend vorwärts bis an die vordem Schenkel des Gewölbes geht und sich hier in der Monro’schea Oeffnung (Tab.. V. Fig. 1. n.) mit dem der ändern Seite zu dem dritten Ge-fäfsgeflechte oder dem Gefäfsvorhange (Plexus choroideus tertius, s. Tela choroidea) vereiniget. Beide Seitenhöhlen werden durch eine Scheidewand,, die durchsichtige Scheide-w and (Septum pelluciduni) (s. Fig. i. C) welche von der untern Fläche des Hinabaikens (B.) senk— reeht herabsteigt tand von dem Gewölbe {Fornix) (Z).) begrenzt wird, geschieden. Sie besteht aus zwei dünnen, durchsichtigen, markigsten Blättern (Fig. 2. e, e.)t zwischen welchen sich ein leerer enger Raum, die Höhle der Scheidewand oder die Sylvische Hirnhöhle (Ventriculus septi lucidi s. SYL.vny {f. f.) befindet, welche nach vorn enger nach hinten weiter, beinahe dreieckig ist. Das Gewölbe oder der Bogen (Fornix) (Fig. 1. D. und Fig. 2,. g. h.~) "welcher mit seinem vordem und mittlern Theile die Scheidewand begrenzt, entspringt mit zwei vordem Schenkeln (Crura anterior a fornicis) (g. g.) von den Mam-millarhügeln (Fig. i. x.) und der vordem Hirn-commissur, gellt nun bogenförmig auf dem innersten Theile der Sehhiigel (Fig. i. JE.) den dritten Ventrikel und den Gefäfsvorhang bedek-kend, nach hinten, wo er mit dem Balken (Fig. 1. m.) in Berührung kömmt und sich in zwei hintere, unter spitzigen Winkeln aus einander gellende Schenkel (Crura posteriora) (Fig. 2. 1u h.) spaltet. Zwischen den vordem Schenkeln desselben und den Sehhügeln, befindet sich eine Oeffnüng, das Monro’sclie Loch (Foramen Monroi) (Fig. l. w.) wodurch der dritte und die beiden Seitenventrikel Zusammenhängen* Durch das Auseinanderweicheu der hintern Schenkel des Bogens, entsteht an der untern Fläche des Hirnbalkens, ein dreieckiger Raum, welcher gestreift ist, und die Leier oder Davidsharfe (Psalterium s. Lyra) (Fig. 2. i.) lieifst. Die Leier so, wie alle Theile der Seitenventrikel sind nur erst dann deutlich zu sehen , wenn man (wie diese zweite Figur zeigt) den Balken, die Scheidewand und den Bogen vorn durchschnitten, und zurückgelegt hat,. In dem vorderen Horn und dem mittlern weiten Raume der Seitenventrikel erhebt sich ein flach gewölbter Hügel, der gestreifte Körper, das grofse vordere Hirnganglion (Corpus striabum s. Ganglion cerebri anterius) (k. k.) welcher vorn kolbig, hinten spitzig ausläuft und von graulich brauner Farbe ist. Er besteht aus abwechselnden Lagen von einer dunkelgrauen, hellgrauen und «einer weifsen mar-lugten Substanz. — An diese Wölbung grenzt nach innen und hinten der Sehhügel, das hintere Hirnganglion (Thalamus s. colliculus nervi optici s. Ganglion cerebri posterius') (l. I ) welcher dem vorigen ähnlich, aber von heller Farbe, nach vorn spitzig und nach hinten holbig ist, innerhalb aus grauer und weifser Substanz bestellt. Der hintere kolbige Theil ist noch mit einem auch dreifachen Hügel, dem ktiieförinigen Körper oder Höcker (Corpus geniculatum) (m.) versehen; das vordere spitzige Ende geht in die Mammillarkörper über. Zwischen dem Sehhügel und dem gestreiften Körper verläuft der Hornstreif, oder Grenzstreif, oder der halbkreisförmige Saum (Stria cornea s. Centrum semicirculae Vieus-senii) (n. n.) ein schmaler erhabener Streif, welcher an der Monro’schen Oeffnung entspringt und sicli im Dache des absteigenden Horns verliert } er ist in den frühem Lehensperioden weifs, späterhin wird er erhabener und bräunlich und ist von dem choroideischen Geflechte bedeckt. Die innere Fläche des Sehhügels ist ftieistens gerade, beide liegen nahe an einander und sind hinten durch den Vier hü gelkör per (Eminentia quadrigemina) (o. o.) verbunden. Ueber dieser Stelle geht von jeden Sehhügel ein Markstreifen , oder Stielchen, die Schenkel der Zirbeldrüse (Pedunculi glandulae pinea-Zis) (1. l.) nach hinten und innen, welche sich an der Zirbeldrüse vereinigen. Die Zirbeloder Zirbeldrüse (Glandula -pinealis) (p.) liegt auf dem vordem Paar Hügel des Vierhii-gelkörpers (o. o.) bedeckt von dem hintern Rande des Hirnbalkens (*•_) und dem Gefäfsvorbange umgeben. Sie ist mehr länglich-rundlich, nach hinten stumpf zugespitzt, aus dunkelgrauer, zu-r weilen mehr rÖthlicher Substanz bestehend und von der Gröfse einer Erbse. Vor oder am Umfange oder in der Substanz selbst, findet man häufig glänzendej harte, unregelmäfsige, den Sandkörnchen ähnliche Körperchen, den Hirn — sand (.Acervulus cerebri s. glandulae pinealis). Da wo der kolbige Theil des Sehhügels mit dem Vierhügelkörper verschmilzt, verschmälert er sich, nimmt eine bandartige Form an, senkt sieh von hinten um den grofsen Hirnsehenkel herab und gebt als Seh nerven wurzel (Tab. IY. Fig. 2. r. q) an der Basis des Gehirnes in das Chiasma über. Der hintere Th eil des Hirnbalkens (d. d.) und die hintern Schenkel des Gewölbes oder Bogens (h. h.) setzen sich theils in den Saum (j.) theils in das Dach des hintern und absteigenden Hornes (D. E.) und in die darin befindlichen Erhabenheiten, die Vogelklaue ( q.) und das Amrnonshorn (r.) fort. In dem hintern Horne (D.) findet man eine kolbige Wulst, die fingerförmige Erhabenheit, Voge’l-kl aue oder den kleinen Seepferdfufs (Eminentia digitata s. Calcar avis s. Pes hippocampi minor) (q.) welche durch sanfte Einschnitte in mehrere flache Wülste (Digitationes) getreunt ist. — An der untern Fläche des herabsteigenden Hornes (E.) geht das Ammonshorn oder der grofse Seepferdfufs (Cornu ämmonis s. Pes hippocampi major) (r. r.) als ein gekrümmter, keulenförmiger, aihnählig dicker und breiter werdender Wulst herab; das kolbige Ende desselben ist mit zwei bis drei scharfen Einschnitten versehen, wodurch drei bis vier kleine Wülste entstehen, wreiche Zehen oder Glie- der (Uißitationes) des Seepferdfufses genannt •werden. Zuweilen verläuft noch eine zweite, kürzere oder längere Neben er haben heit (Eminentia collateralis) (t) hinter und neben dem Amnionshorn herab. An der innern ausge-höhlten Seite des Ammonshornes (r.) befindet sich ein schmaler, bandartiger Saum, der markige Saum (Taenia s. Fimbria) (5.) welcher mit einem scharfen, freien innern II an de versehen ist, auf welchem das cboroideisehe Geflecht auf-sitzt und blos als eine Fortsetzung des hintern Schenkels des Gewölbes (h), das Ammoushorn aber als eine Fortsetzung des Balkens und Gewölbes anzusehen ist. Zwischen dem Saum und dem hintern Tlieile des Sehhügels (Z.) findet sich auf jeder Seite eine Lücke, welche die beiden Seitentheile der grofsen Hirn spalte bilden und welche durch die Spinnweben - und die Gefäfshaut ausgefüllt wird. Die dritte Hirn höh Je, oder die senkrechte Verlängerung der Centralspalte des grofsen Gehirnes (Ventriculus tertius s. Processus ßssurae medianae perpendicularis) (F.) ist zunächst von dem Gefäfsvoi hang und dem Gewölbe (Fig. 1. D.) bedeckt und erscheint nach Wegnahme dieses, als eine zwi— sehen den Sehhi’igelu von hinten nach unten und vorne herabsteigende Spalte, -welche unten an der Basis des Gehirnes von der grauen Substanz, den Mammilarkörpern, dem grauen Hügel und dem Chiasma der Sehnerven (Tab. IV, Fig. 2. I. m. n.j begrenzt, und erst sichtbar •wird, wenn man die beiden Sehhügel etwas von einander entfernt, wobei sjch eine weiche grauröthliche, zuweilen weifse Brücke, die weiche Hirncommissur (Commissura mollis) (hier nicht zu sehen) zeigt, die beide vereinigt. Vorn wird die dritte Hirnhöhle durch ein rundliches queres Markbündel, die vordere Hirncommissur (Commissura anterior) (u.) begrenzt, welche zwischen den vordem Schenkeln des Gewölbes (g.) frei liegt und beide Hemisphären verbindet. Unter ihr sieht man eine Oeffnung, der Eingang zum Trichter (.Aditus ad infundibulum s. prulva) (Sonde 2.) welcher sich zum Trichter (Tab. IV. Fig. 2. o) fortsetzt. Hinten wird die dritte Hirnhöhle durch ein ähnliches Markbündel, die hintere Hiru-commissur [Commissuraposterior)(v.)begrenzt und die unter ihr befindliche Oeffnung (.Aditus ad aquaeductum Silvii s. Anus) (Sonde 5.) geht in die Sylvische Wasserleitung (Tab III. Fig. 8, b.) und diese in die vierte Hirnhöhle über, A. Der vordere Lappen des Hemisphä-riums des grofsen Gehirnes. B- B. Der hintere Lappen desselben, a. Der halb ei förmige Mitte lpunct der Markausbreitung, b. b. Die graue oder Rindensubstanz, "welche die Marksubstanz umgiebt. c. c. Das vordere durchschnittene Ende des fcurückgelegten Hirnbalkens > der hintere Rand desselben. d. d. Die untere Fläche desselben. e. e. Die durchschnittenen beiden Blätter der durchsichtigen Scheidewand (Septum ■pellucidum). f. f. Die Höhle der Scheidewand (Ventriculus septi pellucidi). g. g. Die durchschnittenen vordem Schenkel des Gewölbes (Crura an-teriora fornicis). h. h. Die hintern Schenkel desselben. i. Die Leyer oder Davidsharfe (Psalterium)* C. Das vordere Horn (Cornu anterius), D. das hintere Horn (Cornu posterius) und E. das absteigende Horn (C. descendens) der rechten seitlichen Hirnhölde. *kt Durchschnitt des gestreiften Körpers» k. k. Der gestreifte Körper oder das •vordere grofse Hirnganglion. (Corpus striatum s. Ganglion cerebri anterius'). tl. Die Sehbügel oder die hintern Hirnganglien. (Thalami nervorum op-ticormri). m. m. Die knieförmigen Erhabenhei ten (Corpora geniculta). n. n. Der II o r nstreifen oder halbkreisförmige Saum (Stria cornea s Centrum semicirculare Vteüssenii). 0. o. Der V i e r h ü g e I k ö r p e r (Eminentic s. Corpora quadrigemina). p. D ie Zirbel- oder Zirbeldrüse ■(Glandula pinealis). 1. i. Die Schenkel derselben (Pedun- q. Die Vo g e 1 kl a u e oder der k leine S e e-pferdfufs (Calcar avis s. Pes hippocampi minor). Seepferdfufs (Cornu ammonis s. Pes hippocampi major), s. Der markige Saum (Taenia s. Fimbria). culi glandulae pinealis). r. r. Das Ammotrshorn oder der grofse t. Die N eben er haben heit (Eminentia collateralis.) F. Die dritte Hirn höhle (Ventriculus tertius). n. Die vordere Hirncommissur (Com- missura anterior). 2. D ie Sonde, welche in dem Eingänge fcum Trichter (Aditus ad infundibulum s. Vulva) steckt. v. Die hintere Hirncommissur (Com~ missura -posterior cerebri). 5. Die Sonde, welche in dem Eingänge des Sylvischen Canal es (Aditus ad aquaeductum Sylvii) steckt. Fig. 1IL Das Gehirn von unten dargestellt, an welchem man die Marhfasern von dem Rückenmarke zu den verschiedenen Theiien des Gehirnes, welche sich aus diesem entwickeln, verlaufen sieht. Man unterscheidet überhaupt an dem Gehirne die Ganglien — und die Mark - oder Ner-vensubstanz. Ganglien - oder Rinden- oder graue Substanz (Substantia corticalis s. cinerea) (Fig. 2. b. b.) erscheint an den Heinis-* phärien des grofsen und kleinen Gehirnes, als die oberflächliche Lage, welche sich in alle Windungen einsenkt und an diesen von grau-röth lieber Farbe, weich, beinahe gallertartig und früher vollendet als die JNervensubstanz ist-, in ihr endigen die Capillargefäfse der Arterien und Venen. Der Uebergang derselben in die Ner-vensubstanz wird blässer, zuweilen^ gelblich, daher auch eine gelbliche Substanz (Substantia suhßava) angenommen wird. In mehreren Theilen des Centralorganes oder Eneepha-luru’s findet man graue Substanz, die von Ner-vensubs auz umgeben wird und ^leschsam den Kern desselben bildet, indem sie während der ersten Entwickelung früher als die JNervensubstanz da ist, welche letztere theils mit einzelnen Bündeln hindurch streicht, theils sich später an dem äufsern Umfange der Gangliensub— stanz sammelt. In den Sehnervenhiigelu, deu gestreiften Körpern und in dem Hirnknoten ist sie blos von grauer, nur wenig röthlicher Farbe und häufig in den grofsen Hirnschenkeln beinahe schwarz, daher man auch eine schwarze Substanz (Substantia nigra) annahm. Die Nerven - oder Marksubstanz (,Substantia nervosa s. medullaris') (Fig. 2. a.) welche von vielen Gefafsen (wie die Puncte von durchschnittenen Gefafsen hier zeigen) durchdrungen 2 zeichnet sich aber besonders durch ihre weifse Farbe, durch eine gröfsere Festigkeit und ein faseriges Gewebe aus-, mit ihr sieben die Nerven des Gehirnes und Rückenmarkes in unmittelbarer Verbindung. Sie erscheint am meisten zusammengedrängt im Rückenmarke und entwickelt sich von diesem Stamme aus aufwärts zu dem grofsen und kleinen Gehirne. D ie Nerven- oder Mark st ränge der * O beiden Hälften des Rückenmarkes, welche durch die miulern Spalten desselben (b. c.) geschieden sind, liegen in ihrem Verlauf neben einander, flielsen aber in der Mitte zusammen. Die hintere Portion jeder Seite geht als strangförmiger Körper (ä.) zu der Hemisphäre des kleinen Gehirnes und ehe dessen Bündel sich in einzelne Zweige spalten, um die verschiedenen Lappen zu bilden, verwehen sie sich mit dem Kerne der Hemisphäre, dem genannten Ciliarkörper (o.e. und Seite 119) und breiten sich dann gegen den Umfang exentrisch aus. Von der oberflächlichen Gangliensubstauz kommen nun Nervenbündel (g. h.) her, weiche zwischen den vorigen, und um den Ciharkörp'er herumgehen, sich nach vorn und unten in dem mildern Schenkel (h. i.) ansammeln und von beiden Seiten her in dem Hirnknoten, als dem Vereinigungs-punete zusammen fliefsen. Die vordem Portionen, welche in dem verlängerten Marke, in den Pyramiden - (n. n.) und den Olivenkörpern (g. 2. u. v.) verbunden, wrelche als Umschläge de* liirnbalkens betrachtet werden; der erstem hängen noch die Mammillarkörper (w.) an, welche im Innern Gangliensubstanz enthalten, von aussen aber Nervenbündel aufnehmen, die mit dem vordem Schenkel des Gewölbes und mit der vordem Comrnissur in Verbindung stehen. Eben so wird das Gewölbe durch untere zurücklau-eude Querbündel dargestellt, die aus den Win- dangen des mit tl er n und hintern Lappens kommen. Der kleine und grofse Seepferdfufs uod der Saum sind, wie die hintern Schenkel des Fornix, als eine Umrollung des hintern Thei-les des Hirnbalkens nach unten uud vorn, anzusehen. D>e Seepferdfufse enthalten in ihrem Innern Gangliensubstanz, und machen theils den Uebeigang der aufsern Fläche deš grofsen Gehirnes in die innere aus, theils bilden sie innere Ganglien für die Nervenbündel der grofsen Hirnschenkel, welche sich gegen die hinlern Lappen des grofsen Gehirnes ausbreiten. A. Der Durchschnitt des Rückenmarkes. a. Graue Substanz oder der Kern desselben. b. Der vordere und c. der hintere Spalt desselben. d. d. Die strangförmigen Körper des verlängerten Markes. e. Der Kern oder Ciliar körper des kleinen Gehirnes. /• Die Blätter der Markausbreitung, welche dem Kern aufsitzen. g. Tiefere und vordere von der Cor-ticalsubstan? zuriickkehrende Fasern, welche: h. den mittler 11 Schenkel des kleinen Gehirnes bilden und mit dem der ander« Seite in den iiirnknoten vereinigen. i. Die oberflächliche Schicht der Qu er fasern des Hirnknotens der rechten Seite, weiche aus dem Markstatnme des kleinen Gehirnes (Zv kommen und hier abgeschnitten sind. h. Eiue tiefere Schicht derFaserndes mittiern Schenkels, welche zum Hirnknoten gehen. I. Der Mark stamm der rechten Hemisphäre des keinen Gehirnes, horizontal durchschnitten. i. Das Centralende des fünften Nerven paares, welches durch den mittiern Schenkel des kleinen Gehirnes bandartig geht. vi. Die Durchkreuzung derMarkbün-del der vordem Portionen des Rückenmarkes. n. n. Die P y r a m i d e n k ö r pe r. o. o. Die Oliven körper. ■p. Die Längen - Fasern, welche von diesen Körpern durch den Hirnknoten gehen, und sich in: q. q. den grofsen Hirnschenkeln an-sammeln. r. Die Fasern desselben, welche sich zu den hintern Lappen des grofseu Gehirnes begehen. s. D ie Fasern, die zum vordem Lappen desselben gehen. t. Der abgeschnittene rechte Sehnervenstreif. u. Der linke Sehnervenstreif oder Wurzel des Sehnerven. v. Die Sehnervenvereinigung. 2. Die Sehnerven. w. Die Mammillarkörpe r. 5. Das dritte Hirnner venpaar. In der bisher gegebenen Beschreibung und Darstellung der einzelnen Theile des Gehirnes, befolge ich die jetzt angenommene Ordnung, dieselben nach ihrer Entwickelung, Form und Strucktur darzusteJJen. Ich glaube aber, dafs es hier nicht am Unrechten Orte ist, dieselben nachmals in der Kürze von oben nach unten mit Hinweisung auf die Abbildungen, so wie sie bei Sectionen durch das Messer in ihrer Lage dargestellt werden können, zu erwähnen, worin der practische Nutzen besieht; indem bei der vorhergehenden Darstellung der Gehirntheile manche Vorbereitungen nothwendig sind. Nachdem die weichen Theile am oberu Umfange des Kopfes durch einen Län gen sehn it t, der von dem äufsern Occipitalhöcker aufwärts über den Scheitel weg bis zur Nasenwurzel herab und durch einen Querschnitt, der von einem Ohre über den Scheitel hin bis zum ändern Ohre bis auf den Knochen durch, gemacht und die weichen Theile in vier Lappen herabgelegt worden sind, so wird der obere Theil des Craniums durch einen Cirkelschnitt, welcher in der Mitte zwischen den Augenbraunen“ bögen uud den Stirnhügeln der Quere nach an-faugi und in gleicher Richtung auf beiden Seiten, bis einige Linien über den äufsern Occipitalhöcker herumgeht, durch die Säge getrennt, worauf der obere Theil des Schädels (Calva) durch das Elevalorium in die Höhe gehobea und nach hinten übergebogen von der harten Hirnhaut getrennt, herabgenommen wird. Zunächst zeigt sich die äufsere Fläche der harten Hirnhaut (Tab. II. Fig. 3. A. A.) welche über das grofse Gehirn ausgebreitet ist, und nachdem diese in der Richtung des Knochenschnittes rund herum bis an die grofse Hirnsichel und dann diese vorn durchschnitten und nach hinten zurück gelegt worden ist, so zeigen sich beide Hemisphären des gros- sen Gehirnes von der Spinnweben — und Gefäfshaut überzogen und durch diese durchscheinend (Tab. II. Fig. 3. und Tab. IV. Fig. 4.) Die Gefäise der weichen Hirnhaut (Gefäfshaut), welche durch die sehr dünne und dicht aufliegende Spinnwebenhaut durchscheinen, sind deutlich zu erkennen. Dehnt man beide Hemisphärien etwas auseinander, so sieht man tief zwiehen denselben, den Hirnh alken (Tab. IV. Fig. 5. C. und Tab. V. Fig. i. B.) als einen weifsen markigen Theil, welcher aber erst dann ganz zu übersehen ist, wenn man die beiden Hemisphären durch HorizontalschnUte bis auf ihn .weggenommen hat; hierbei zeigt sich zugleich auf jeder Seite die gröfste Markausbreitung, der ma rkigte Mittel pun ct oder das Dach der Seiten höhlen (Tab, IV. Fig. 6. D.) mit einem grauröthlichen Rande, von Gangliensubstanz umgeben und mit kleinen , ro-then Blutpuncten besäet, welche von den durchschnittenen, das Gehirn durchdringenden Blutge-fäfseu herkommen. Durchschneidet man auf jeder Seite mit einem Perpendieulärschnitte von vorn nach hinten die Querfasern des ßaikens, wo sie in die Hemisphären übergehen, wie letztgenannte Figur zeigt, so gelaugt man in die Seitenhöhlen, indem man den Schnitt von dem hintern Horne derselben zum absteigenden Horn nach unten und vorne verfolgt. Die Seitenventrikel (s. Tab. IV. Fig. 5.) nur nach innen etwas von dem Hirnbalken bedeckt, verlängern sich in die drei Hörner, das vordere (/.)> hintere (g.) und dem absteigende Horn (Ti.). Beide sind durch, die mavkigte Scheidewand (Septum -pelluci-dutn), welche von der untern Fläche des B;j ikcös herabsteigt, und nach unteu von dem Gewölbe (Fornix) begrenzt ist, das auf den Sehhügeln*) von vorn nach hinten bogenförmig verläuft, getrennt. In jeder Seitenhöhle sieht man zuerst das seitliche choroideische Geflecht (i. *.) das aus dem absteigenden Horn (h.), den Hornstreifen und den Sehhiigel bedeckend und schmäler werdend heraufsteigt, dann vorwärts bis an den vordem Schenkel des Fornix geht und sich hier an der Monroischen OelTnung (Tab. V. Fig. i. n.) mit dem der ändern Seite vereiniget. Nach zurückgelegtem Gefäfsgeflechte zeigt sich im vordem und mittlern Theile der Laie-ralhöhle: der gestreifte Körper (A.), der *) An einem frischen Gehirne kann man bis zu dieser vorgeschrittenen Section letztgenannte Theile wahrnehmen, welche aber hier in Abbildung Tab. V. Fig. i. C. D. in ihrer Lage zu sehen sind. iHornstreife n (m.) und der Sehhügel (h); im hintern Horne: die Vogelklaue (n.) und i m herabsteigenden Horne: der marki gte iiaum (Tab. V. Fig. 2..«.), das Ammonshorn (;(o.) und zuweilen die Nebenerhabenheit ( p.)j alle diese Theile sind noch freier Tab. V. Fig. 2. k. n. I. q. r. s. t. zu sehen. Hierauf werden von der Mouroischen Oeffbung aus, die vordem Schenkel des Fornix, die durchsichtige Scheidewand und der Hirnbalken nach oben durchschnitten und wie Tab. V. Fig. 2. c. e. g. zeigt, nach hinten zuriickgeJegt; hierbei sieht man: die durchschnittene Höhle der Scheidewand (f. /.), die L e y e r (Psalberiuni) (i.) und auf den Sehhügeln das dritte choroidei-sche Geflecht (G efäl'svor hang) ausge~ breitet und die dritte Hirnhöhle bedeckend, welches rückwärts gfehend, durch den mitllern Theil des grofsen Hirnspaltes (zwischen * u. o) geht, die Zirbeldrüse (p.) umgiebt und sich in die äufsere Gefäfshaut verliert. Nach Zurücklegung des Gefäfsvorhanges sieht man die dritte Hirnhöhle (Tab. V. Fig. 2. F.) als eine, zwichen den Sehhügeln (l. I.) lierabgehende Spalte, und wenn diese etwas auseinander gedehnt werden, so werden folgende Theile sichtbar, nämlich, in der Mitte der Quere nach, oben-, die weiche Hirn -cominissur, vorn uud tiefer: die vordere Hirncoraraissur (u.) und unter dieser: die OefFnnng zum Trichter (2.), hinten: d’ie hintere Hirncommissur (v.) und unter ihir: die Oeffnung zum S)rlvisehen Kana 1(3.). Hinter den Sehhügeln (l. I.), bedeckt von de m hintern Rande des Hirnbalkens (*) und unig leben von dem Gefäfsvorhange, liegt: die Zi r-beld rüse (p.) unmittelbar vorn auf dem vordem Paare der Vierhügel (o. 0durch zvfei markige Stielchen (1, 1.) mit den Sehhii-geln verbunden und ist erst dann genau zu sehen , wenn man die hintern Schenkel des Ge -WÖlbes (7t. h.) und den Theil des Balkens, welcher in das herabsteigende Horn übergeht, und den hintern Lappen des grofsen Gehirnes, durchschneidet und diese entweder auf die andere Seite herüber legt oder von beiden Seiten gänzlich entfernt. Die Galen ische Vene (s. Darst. d. Venen Tab. IV. Fig. 2. 7.) tritt hier in das vordere Ende des Perpendiculärsinus, und durch Entfernung des Gefäßvorhanges und der Zirbeldrüse und durch das Herabdrücken des vordem halbmondförmigen Randes des kleinen Gehirnes, werden: der Vierhügelkörper, die Hirnklappe oder das vordere M arksegel und die obern Schenkel des kleinen Gehirnes (s. Fig. 1. p. t. und Tab. m. Fig. i. P. o. und Fig. 8. a. c.) sichtbar. Nach Entfernung der eigentlichen hintern Gappen des grofseu Gehirnes, kömmt das ii irn-zelt (Tab. 11. Fig. l. c. c.) w eleh.es über das kleine Gehirn ausgespannt ist, zu Tage. Hier-auf wird das Hirnzelt dicht an den Knochen, wo es nach vorn und wo es zur Seite anhangt, durchschnitten und über das kleine Gebi.ru, dessen obere Fläche zunächst erscheint, nach hinten zurückgelegt. Wird das kleine Gehirn in die Höhe gehoben, so sieht man uu-ter ihm das verlängerte Mark und zwischen beiden: den kleinen Hirnspalt; wird der mittlere Theil, der Wurm des kleinen Gehirnes (Tab. III. Fig. 6. A. m. n.) senkrecht durchschnitten und die beiden Hälften etwas auseinander gedehnt, so wird die vierte Hirn höhle (Tab. III. Eig. l. h.) und wenn dieser Schnitt nach oben durch den Vierhügelkörper bis zur dritten Hirnhöhle verlängert wird, der Sjl-vische Kanal (Fig. 8. h.) sichtbar. ■W enn die Untersuchung des Gehirnes bis hieher geschehen, so ist nun zweekmäfsiger, die noch übrige Masse desselben, um die Basis des Gehirnes (s. Tab. IV. Fig. 5.) zu betrach- ten, von -vorn nach hinten herauszunehmen, wobei mau die von dem Gehirne ausgehenden ^er-ven und die Gefäfse beachtet. Indem die vordem Lappen des grofsen Gehurtes aufgehoben werden, trennen sich die Rieehnerveuknol-len (io) leicht von der Siebplalle *, um den Tür— kensattel des Sphenoidalknochens herum, werden nun: die Sehnerven ( 11), die Ce- rebralcaroditen, der Trichter (o.), das dritte Hirn nervenpaar (10), beim weiiern Zuvüoklrgen, die nach und nach erscheinenden übrigen H i r n n e r v e n, am grofsen Oecipital— loche: die Vertebralarterien und endlich so tief als möglich : das Rückenmark durch-sc hui Lien und so die übrige Hirnmasse heraus-genommen. Auf ähnliche Weise nimmt man auch das ganze Gehirn, nachdem das Hirn zeit ebenfalls getrennt ist, heraus. Das Gehirn wird nun herum, mit der Ba-_ sis nach oben gewendet und man sieht zuerst an der Basis die Spi un wehenhaut deutlicher, welche brückenartig über die gröfsern Vertiefungen oder Räume und die verschiedenen Theiie des Gehirnes weggeht uud sich von der, nun zu beachtenden, Gefafshaut leichter trennen laist. Die Venen sind hier unregelmäßiger geordnet und erscheinen hier und da als abgeschniuene Zweige. Die ab geschnittenen Cerebralcarotiden und Vertebral-arteriell, welche eigentlich in dem Central-puncte der Hirnarterien, in den, in der mitt-lern Gegend der Gehirnbasis liegeuden Willi-si sehen Gefäfs kreis (Circulus arteriosus Willisii), zusammenfliefsen, sind nicht zu verkennen. Aus diesem treten vorn: die beiden vordem grofsen Hirn - oder Balkenarterien, welche nahe neben einander unter dem. Hirnbalken nach vorn verlaufen; seitlich und vorn: diemittlern g rofs en Hi r n a r t erien , welche nach aufsen in die Sylvische Grube verlaufen*, hinten, treten nach aufsen: die hintern oder tiefen grofsen Hirnarterien, hervor; und endlich aus dem hintern mittlern Tiieile: die ß asi Jara rte rie, welche auf dem Hirnknoten herabsteigt, die obern und mittlern kleinen.Hirnarterien und die innere Ge-hörarterie abgiebt und in die Vertebra 1-arterien übergeht; diese letztem geben noch nach aufsen: die untern kleinen Hirn arter ien, nach innen: die vordem und die hintern Spinalarterien. Um die verschiedenen Theile des Gehirnes und den Hervortritt der Nerven deutlicher zu sehen, mufs man die Gefäfshaut, besonders üm die NerVen lierum, behutsam wegnehmen, indem man mit der Pinzette dieselbe an den Nerven in die Höhe hebt und sie mit einem vorzüglich scharfen Scalpel um diese herum dureh-schneidet; denn von den übrigen Theilen des Gehirnes läfst sie sieh leichter herabziehen. Nach weggenommener Gefäfshaut, sehen ■wir nun die verschiedenen Theile des Gehirnes, ■Welche durch den Hi mknoten (Tab. IV. Fig. 2. G. ü. S; w.) zu einem Ganzen Verbunden sind, deutlicher. Vorn sieht man auf jeder Seite: die SyJvische Grube (t. t.) welche am deutlichsten jede Hemisphäre in den vordem (F.) und den hintern Lappen (G. G.) theilt; an dem vördern Lappen liegt: der Riechnerv (12 -— i6) in einer eignen Längenfurche (m)j Gleich hinter der Vereinigung der vordem Hirn-lappenj befindet sich: die Sehnervenverei-nigUiig (p.) aus welcher die Sehnerven (11.) hervörtreten; hinter dieiser: der graue Hügel (tu) Welcher in den Trichter (o.) ausläuft; dann folgen die MammillarVörper (m.) und zur Seite dieser Theile liegen: die Seh=> iierve n streifen (q. q.) Welche sich um den grofsen Hirnschenkel (i. i.) herumschlagen, und diese treten aus dem vordem Rande de# Hirnknotens hervor} zwischen diesen: die Au- n g e n mu.s Ve 1 o er v e n (10). Himer und seitlich dem Hirnknoten (C.) auhängend erscheint: das klein e Gehirn {D. D.) und das verlängerte Mark (JB.). Vorn und seitlich treten: die mitt-lern Schenkel des kleinen Gehirnes (ä. d.) zum Hirnknoten. Zwischen dem vordem Rande des kleinen und dem hintern Lappen des grofsen Gehirnes treten: die Trochlearnerven (9.); an den Seilen des Hirnknotens durch einen Spalt: die getheilten Hirnnerven (8.) mit zwei Portionen; an dem hintern Rande desselben: die Ahziehemuskelnerven (7.) und an dem hintern Rande der mittlern Schenkel des kleinen Gehirnes: die Facialnerven (5.) und inneren Gehörnerven (6.) dicht neben einander, hervor. Das verlängerte Mark (-B.) ist durch eine Furche von dem hintern Rande des Hirnknotens (C.) abgegrenzt, so wie durch den vordem Rückenmarksspalt (a.) in zwei Hälften ge-theilt, an welchen man den Pyramiden-(h.) und den Olivenkörper (c.) unterscheidet, so wie unterhalb diesem: die ICreuzungsstelle der Markbündel desselben (Tab. III. Fig. 2. d.) wenn man oen vordem Rückenmarkspalt etwas auseinander dehnt, zu sehen ist. Aus der Furche zwischen derh01ivarkörper(c.) und dem strangförmigen Körper j also hinter dem erstem, treten, der Zungenschlundkopfnerv (4.) und der Lungenmage n nerv (3.) auf jeder Seite hervor •, der W illische Bei nerv (2. 2.) welcher eigentlich tief aus dem Rückenmarke entsteht, nimmt aber, indem er zur Schädelhöhle heraufsteigt, mehrere Fäden aus dem verlängerten Marke auf; und endlich tritt der Zungen fleisch nerv (1.) mit mehreren Würzelchen aus der Furche zwischen dem Olivar - und dem Pyramidalkörper hervor. Hebt man das verlängerte Mark in die Höhe, so wird das Thal, wodurch das kleine Gehirn in zwei Hemisphären zerfällt, der darin liegende untere Wurm (Tab. 111 Fig. 7. k. n.) und die untern Schenkel desselben zum Rückenmarke, sichtbar. Biegt man dasselbe ganz nach vorn über, so werden nicht nur die genannten Theile deutlicher, sondern auch das Knötchen, das hintere Marksegel, die innere Fläche des vordem Marksegels und der obere Schenkel des kleinen Gehirnes (s. Tab. IV. Fig. 1. a — i.) so wie der vierte Hirn — Ventrikel, gesehen. Hebt man das kleine Gehirn in dieser Lage auf, so sieht man: die obern Schenkel desselben zum Vierhügelkör— perj wird jede Ablheilung desselben senkrecht durchnitten, so zeigt sich. die MavkausLreitting baumförmig oder der Lebensbaum (Arbor < vitae) (Tab. Y. Fig. 1. 1.); geschieht es in ver-ticaler Richtung, so wird der Ciliarkörper (TafV. Fig. 5. e.) aber als ein mit einem braunen gezackten Rande umgebener und durchschnittener Körper sichtbar. Um aber die einzelnen Lappen des keinen Gehirnes, 'woraus die einzelnen Abtheilungen desselben bestehen, zu sehen, mufs die Gefäfshaut genau herabgezögen und dasselbe in Alkohol behandelt werden. Der Hirnanhang oder die Schleimdrüse des Gehirnes (Tab. IV. Fig. 5. a. b.) welcher auf dem Sattel des Sphenoidalknochens liegt j kanttj nachdem die sie umgebende Hirnhaut und die Sattellehne weggenommen sind, leicht herausgenommen und untersucht werden; DARSTELLUNG dee. Organe des GEHÖRES, DES SEHENS, DES GERUCHES, DES GESCHMACKES UND DES GETASTES. * ' ' -V ‘-4 ' , ' \ ,,f.. C»1 / tj 'vi rr* v >i£ K A -O- it ;{:) f M J ' «• v* ' t{l v.: ■:■: .iv,:U-r * BESCHREIBUNG DER SECHSTEN KUPFERTAFEL. Enthält, vorzüglich aufs er dem Gehirne, die Darstellung der äufseren zu den Sinueswerkzeu- gen gehörigen Theile im Zusammenhänge und in ihrer natürlichen Lage; ferner des geöffneten Thränensackes und der Näsenknörpel, Fxg. I. Der Kopf einer vierzigjährigen Weibsperson, die aber ein ziemlich männliches Ansehn hatte, an welchem auf der linken Seite durch die Wegnahme der äufsern Haut die nächsten, und verschiedene tiefere Theile nach ihrer Lage dargestelU worden, und wodurch die äufsern zu den Sinnesorganen gehörigen Theile mehr im Zusammenhänge und Verhältnifs zu einander zu sehen sind. Man sieht in dem geöffneten Schädel: das linke Hemisphärium des grofsen Gehirnes mit der Spinnweben- und der Gefäfs— haut umgeben; den äufsern Ohrknorpel in seiner Verbindung; durch die Wegnahme der innern Lage (Stratum internum) des Orhicularmuskels. der Augenlieder: die Thranendrüsen, die Augenliedknorpel, die Thränenröhrehen, den Thrä-pensack. und zum Theil den vorderen Umfang des Augapfels in der Lage; eben so: die Nasenknorpel und den Theil der äußern Ha iU, * ■welphe^ den Nasenflügel allein bildet; durch Umlegen der Unterlippe'- die Labialdtüfsen derselben und das Zahnfleisch ; die Parotis mit ih-rem Ausführungsgange, so wie an dem untern fantje der Untermaxille: die Submaxillardrüse ^nd mehrere Saugaderdrüsen; aufserdem: die Antlitzmuskeln und die vorzüglichsten Arterien; am Halse: die oberflächlichen Muskeln, zutn Theil die Schilddrüse und Arterien«. a- a. a. Durchschnitt der Haut von der Stirn zur linken Schläfe herum- b. Durchschnitt des Slirnknocheqs. C. Q. c. c. Durchschnitt der Haut von der Nasenwurzel über die Nase und Rippen bis zum Kinn und den Hai? herab. d. d. Durchschnitt der Haut, genau auf dem obern Orbitalrande. *• *• Der untere Orbitalrand, f Der Rand der pyriformen Oeffnung der Nasenhöhle. /. Der linke Nasenknochen zum Theil zu sehen. 01 g- S‘ š' ^er zum Theil sichtbare Oberkie-ferknoehen. h. Der Jochbogen (Ar c us zygomaticus). i. Eine sichtbare Stelle $es Unterkieferkno-clieus. h. Das Kapselband des Unterkiefers qder das V TJ nterkiefergelenk. A- A- Die linke Hemisphäre des grqs-sen Gehirnes mit der Gefäfs - und Spinnwebenbaut überzogen und in ihrer natürlichen Lage zu sehen. Zum Gehörorgan gehörig. JB. Der äufsere Ohrknorpel (Cartilago auriculae s. auris). it j. r. Der äufsere Saum oder Ohr-leiste (Helix), 2. 2. 2* Der innere Saum oder Gegen— leiste (Anthelix) welcher mit zwei Wurzeln an fängt, zwischen welchen sich die ungenannte Grube (Fossa innomi— aata) befindet. 4. 4. Eine riunenartige Furche (Scapha) zwischen dem äufsern und innern Saum verlaufend. 5. Die Ohrmuschel (Concha auriculae. $. auris). 6. Der Eingang oder die Mündung des auf seren Gehörganges (Meatus audi-torius externus). 7. Die vordere Ohrklappe (Tragus), 8. Die hintere Ohrklappe (Antitragus), 9. Der Ohreinschnitt (Incisura auriculae s. auris). 10. Das vordere Ohr band (Ligamentum auriculae anterius). Zum Sehorgan gehörig. C- C. Die Au ge u braunen (Supercilia), JD. Das obere Augenlied (Palpebra su-;perior) und JE. das untere Augenlied (Palpebra inferior) der rechten Seite, welche in dem innern und äufseni Augenwinkel Zusammenkommen und die nicht zu verkennenden Augenwimpern (Cilia) enthalten. 11. 11. Die halbmondförmige Falte (Valvula semilunaris) auf beiden Seiten. 12. Die Thränenkarunkel (Caruncula lacrymalis) der linken Seile, ist hier freier zu sehen. j3.10. i5.i3. Die Thränenpuncte (.Puncta lacrymalia) worin auf beiden Seiten Sonden stecken, }4, Der obere A u g e ni i e dk n o r p e1 (Tarsus superior) und. 15. der unter e Augenliedknorpel (Tar. sus inferior) der linken Seite. 16. Das innere Augenlied - oder Äugen liedknorpelband {Ligamentum pal* pebrale internum). 17. Das äufsere Augenliedknorp el-b a n d (Ligamentum palpebrale s. tarsorum externum) ist blos zellig. I. I. Die äufsere Lage {Stratum externum) des Orhicularmuskels der Aujrenlieder. in. Die breite Sehne des vordem Endeä "des Au gen liedhebe rs (Levator palpe• brae superioris) welche sich an dem obern Augenliedknorpel (i4) ansetzt, n. Die pbere und o. die untere Thränen d rüse {Glandula lacrymalis. superior et inferior) ‘welche etwas hervorgezogen sind. i8* Sonden, welche hinter dem obern Augenliedknorpel hervorkommen, bezeichnen die Gegend, w'O die Ausführijngsgänge der Thiänendrüsen. ihre Thränen ergiefsen. ig. 19. Die Thränenröhrchen (Canaliculi lacrymales s. Cornua limacum) ein obe-* yes und ein unteres, 20. Stelle, -yvo sicli die Thränenrphrclien unter dem innern Palpebralbande in einen Vorsprung oder Fortsatz; des Thrä-. nensackes einsenken. 21. Der Thränensack [Saccus lacrymalis) welcher in der Thränensackgrube def Orbita liegt. jj. Der vorn in der Augenhöhle (Orbita) liegende untere schiefe Augapfe Inausis, el (M. obliquus inferior). Der vordere Umfang des Augapfels, welcher rechts zwischen den Augenliedern und links zwischen den AugenliedknorpeJn und noch unter dem untern Augenliedknorpel sichtbar ist, ist leicht ohne Bezifferung zu erkennen. Zum Geruchsorgan gehörig. F. Der obere Theil oder die Wurzel der Nase (Radix nasi). Q. Der vordere Ränd oder der Rücken derselben (Dorsum nasi). H. Der untere Theil oder die Spitze derselben (Apex nasi). I, Die Seitentheile oderdie Flügel der^. selben (Pinnae s. Alae narium), welche gröstentheils von der äufsern Haut gebildet \ind hier zurück gelassen worden sind. K. Die bewegliche "Naseüscheidewänd (Septum mobile näsi). 52 2. Der linke obere oder dreieckige K norpel der Nase (Cartilago triangularis s. superior). *23. Der linke untere oder flügelförmige Nasen knorpel (Cartilago inferior s. alae narium); Zum Geschmacksorgän gehörig. L. Die obere und ikZ. die untere Lippe ('Labium superius et inferius). *• Das untere Lippenbändchen (Frenu-lum labii inferioris), i/. Der Bing - oder Schliefsmuskel des Mundes (JkT. Orbicularis oris); der gemeinschaftliche Heber des Nasenflügels und der Ob erlippe (M. Levator labii süperioris alaeque tiasi) ist weg-genomraen worden^ r. Der eigenth iimliehe Oberlippenhebe r (M. Levator labii superioris proprius'), š. š. Der grofse Jochmuskel {M. Zygo-maticus major); der kleine Jochmuskel fehlt j •wie hier, sehr oft; t. Der Mundwinkelheber (M. Levator anguli oris), u. Der Niederzieher des Mundwinkels (M. Depressor anguli oris š. triangularis menti). v. Der Niederzieher der Unterlippe (M. Depressor labii inferioris s. quadratus menti). N. Das Kinn (Mentum). 24. Die L i p p e n d r ii s e n (Glandulae labiales). Oc Die rechte Backe (Bucca dextra). ,10. Der Backebmuskel (M. Buccinator s. buccalis) der linken Seile. 2 5. Die Backen dr ii seti (Glandulae buccales). 26. Das Zahnfleisch (Gingiva). x. Der äufsere Kaumuskel (M. Masseter). y. DieAp oneu rose des Schläfen miiskels (Aponeurosis musculi temporalis) Wovon hier nur ein Theil zu sehen ist, und welche den Schläfenmuskel unmittelbar bedeckt. P.P. Die Ohrspeicheldrüse (Parotis). 27. 27. Der Aus füll rungs gang derselben (Ductus Stenönianus). Z. Die Nebenspeicheldrüse (Parotis acessoria). p. Die Unterkieferdrüse (Glandula suh-maxillaris). 28. Einige Saugaderdrüsen (Glandulae lym-phciticae), weiche immer an der Sub-maxiliardrüse und dem Unterkieferrande liegen* + 29. Sangaderdrüsen^ welche unter der Parotis liegen. Arterien. 50. 3o. Die Antlitzarterie {Art, maxillaris externa s. facialis'). 51. Die vordere Kaumuskelarterie (Art. masseterica anterior). 5a. Die untere Lippenarterie *wo« naria labii superioris). 55. Die obere Lippeuarterie (A. coronaria labii inferioris) j beide Lippenarterien sind nur an ihrem Ursprünge zu sehen. 54. 54. Die gemeinschaftliche Naseu-arterie (A. nasalis externa s. angularis) welche einige Nasen flügeläste (Rami pinnales) ahgibt und oben mit: 3 5. der Augenarterie (^. Ophthalmien), die aus der Orbita hervortritt, zusammenfliefst. 56. Die obere und 37. die untere Augenliedrandarterie (A. tarsea superior et inferior). 38. Die Schläfe narterie {A. temporalis). 5g. Aeste der queren Äntlitzartörie [A. transversa faciei). Zum Hals gehörigen Theile. R. Ein sichtbare*- Theil der Schilddrüse (Glandula thyreoidea). S. Der vordere Theil des Kehlkopfes (i,d-rynx). 40. Der Kopfnicker (M. Sbernö - deidö-mastoideus); 41. Der Brüst-Zungenknochenmuskel oder Herabzieher des Zungenknochens QM. Sterno - hyoideus). 42. Der Riickwärtszieher deš Zungen-knochenš (JYI. omohyoideus). 45. Der Schildknorpel-Zurigenkii0-chehmu skel (M. thyreohyoideus). 44 Die obere Schilddrüsenarterie (Arh thyreoidea superior), F I Cr. II. Der aus seiner Grube heraüsgenöromehe iihd geöffnete Tliränensack, iii welchem man: ü. die halbmondförmige Falte (Plica s. Valvula setnilunaris) Unter -welcher sich die Tbränenröhrchen öffnen y sieht; Der geöffnete Thränensack, in "welchem die halbmondförmige Falte so iu die Höhe gezogen Worden ist, dafs man die Mündungen der Thrä-nenröhrcheo wahrnimmt. a. Die halbmondförmige Falte. b. Die Mündungen der Thränenröhr-chen. F i g. IV. Die Nasenknorpel in ihrer Verbindung mit den Nasenknoehen,, von vorn dargestellt. «. ct. Die beiden Nasenknoehen, b. Der mittlere Nasen Knorpel oder der Nase n Scheidewandknorpel (Cartilago media nasi s. septi narium), c. c. Die beiden obera oder dreieckigen oder seitlichen Knorpel (Cartilagines laterales s. triangulares s. superiores). d.d. Kleine Knorpel (Cartilagines parvae s. sesarnoideae) welche sich zwischen den miltlern, obern und untern Knorpel befinden. e. e. Die untern oder fl iigelförmigen Knorpel (Cartilagines alarum s. narium s, pinnae), f. f. Drei kleine Knorpel, welche dem äufsern Schenkel des Nasenflügelknorpels anhängen. Fig. Y. Die kleinen Knorpel (Cartilagines sesamoU deae) welche zwischen den obern und den unterri Nasenknorpeln liegen. F i g. VI. Die kleinen Knorpel, Welche dem aus-sern Schenkel der untern odet1 flügelförmigen Nasenknorpel anhängen. BESCHREIBUNG OER SIEBENTEN K.UPFERTAPEL, Diese;, so -wie die folgende Tafei enthalten iri mehreren Abbildungen die Darstellung des Gehörorganes, sowohl die der knöchernen als der -weichen Theile* Fig. I. Ein wohlgebildetes männliches linkes Öhr, noch mit der äufsero Haut überzogen, durch welche die verschiedenen Erhabenheiten des Knorpels hervortreten; a. a. Die äufsere Leiste oder Sauinen (tielix) des äüfsern Öhres* h. Der Anfang und c. das Ende derselben. d. Die Gegen leiste oder der innere Saum (Anthelix). f. Der gemeinschaftliche Th eil des hintern und obern Bogenganges. g. g. Der kleinste oder äufsere Bo gen-gang, nicht geöffnet. h. Beide Säckchen (Fig. 6. g. i.) erscheinen von dieser Seite als ein gemein schattlick er Sack. i. Das häutige Bogenröhrcben oder Rohr des hinlern Bogenganges. 4. Das elliptische Bläschen desselben. 5. Das Ende des Röhrchens. A. Das obere Röhrchen des obern Bogenganges. 6. Das elliptisch e Bläschen, und 7. die Endigung desselben. 8. Das gemeinschaftliche Rohr des hintern und obern Rohres. g. Das e 11 i p t i s c h e Bläschen des äufsern Bogenröhrchens. 10. üife Ende desselben. I Der Gehörnerv (ZV. acusticus). m. m. Der Nerv der Schnecke. n. Der Nerv des Yorhofes. 11. Der gröfsere oder obere Ast desselben, welcher zu dem elliptischen Bläschen des obern und äufsern Bogenröhrchens und dem gemeinschaftlichen Sack (Fig. Ü. z.) geht. Die Zweige, welche sich in dem letztem verbreiten, sind hier verdeckt. 12. Der mittlere Ast desselben, geht zu dem rundlichen oder sphärischen Säckchen. 15. Der kleinere oder untere Ast desselben, für das elliptische Bläschen (4) des hintern Bogeurohres, zeigt hier die schmälere Seite. F I G. VI. Die untere Ansicht des ausgearbeiteten ver-gröfserten und geöffneten Labyrinthes mit der Verbreitung der JNerven desselben, dargestellt. a. a. a. Die erste Windung, b. b. die zweite und c. die dritte Windung der Spiralplatte, welche von dem Haken (d) an, trichfer-oder tutenförraig an der Kuppel (Fig. 5- b.) haftet. Man sieht hier von der obern (besser äufsern) der Vorhofleiter zugekehrte Fläche, auf welcher das schöne iNervenge-flechte oder netzförmige Gewebe, welches sich auf der untern Fläche (Fig. 5. i. 2. 5.) so deutlich zeigt, hier kaum etwas bestimmtes. d. Der Haken des Sp iralhlatt es (Hamulus laminae spiralis). e. Der freie Rand des Spiralblaues, wodurch beide Treppen in Verbindung stehen. f. Der Mittelpunkt des Trichters, gegen ■welchen das Spiralblatt abhängig ist und ■wo die beiden Leitern oder Treppen der Schnecke Zusammenkommen. Die verschiedenen Streifen, Gürtel oder Zonen, woraus nach Comparetti das Spiralblatt besteht, sind: 1. der knöcherne Streifen. 2. Der weifse biegsame, gleichsam lederartige, durchsichtige Streifen, 3. der blasige Streifen und 4» der häutige, s ch leimartige Streifen, der in der Kuppel verdickt endiget. g. Das sphärische oder rundliche Säckchen (Sacculus rotundus) welches in der rundlichen Grube des Vorhofes liegt und mit dem gemeinschaftlichen Sacke (i) in keiner Verbindung stehen soll, aber wohl nur als eine Erweiterung desselben anzusehen ist (Fig. 5. h.). h. Raum zwischen dem rundlichen und dem * gemeinschaftlichen Säckchen. ?. Der gemeinschaftliche oder längliche Sack oder Schlauch, mit dem die drei Bogenröhrchen durch ihre fünf Mündungen in Verbindung stehen. palmartige INervenverbreitung in diesem Sarke. Das Ovalloch und somit die Basis des Steigbügels, trifft also, auf die Mitte zwischen dem Mündung der Vorhofsireppe der Schnecke. k. k. tiinteres Bogeiiröhrohen 5. elliptisch es Bläschen desselben, 6. strahlige Verbreitung des JNerven in demselben. l.l. Vorderes ßogenröhrchen 7. elliptisches Bläschen desselben. 8. Die Verbreitung des Nerven in diesem, gleicht bei dieser Vergröfserung einem weifsem ruudlichen Fleck. in, m. A e u fs e r e s Bo gearöh rche a , welches wie die übrigen, sowohl durch das •weite: 9. elliptische Bläschen oder Ende, als schaftlichen Schlauche (i) in Verbindung steht. Der knöcherne Labyrinth oder das Gehäuse, welches halb geöffnet ist, ist aus den vorigen Figuren in seinen Abiheilungen zu erkennen. runden und dem länglichen Säckchen und der durch 10. das engere Ende mit dem gemein- D as Labyrinth von hinten oder innen und oben vergrößert und zum Theil geöffnet dargestellt. ui. Der V o r h o f. JB. B. Die Schnecke, deren erste Windung zur Hallte aulgebr ochen ist. a. Die innere Fläche derselben, welche noch mit der Beiuhaut überzogen ist. b. Der knöcherne Theii des Spiralblattes der ersten Windung. C. Der hintere Bogengang oder halb— cirkeIförmige Kanal. D. Der obere Bogengang. JE. Deräufsere Bogengang. c. Die sieb förmige G rube für die Schnecke. d. Die obere Grube. e. Die Mündung des Halbkanales für den kleioslen Zweig des Yorhufsnerven. / Dle 8e meinschaftliche Mündung des hintern und obern Botenganges. 1. Die innere Gehörarterie {Art. auditoria interna). 2. Zwei Zweige derselben, welche sich iu den Vorhot' begehen. 3. Zweige, welche io die Spindel treten. 15 4. Zweige, welche besonders in die Paukenleiter dringen. 5. Zweige, welche sich auf der Spiralblaue verbreiten. 6. Zw eige, die sich in der Beinhaut verzweigen. y. Aeste der Voihofsarterien, welche mit ihren ersten Zweigen die Richtung des hintern und obern Bogenganges verfolgen. Fig. VIII. Die Schnecke ist auf der, gegen die Paukenhöhle hingerichteten Seite, von der Spitze gegen die Basis geöffnet worden. a Die Spindel (Modiolus). b. b. Das Spiralblatt (Lamina spiralis). c. Der Hak e n (.Hamulus) derselben. d. Der m e ni hra n öse Th ei 1 derselben, welcher von dem Haken zur Spitze oder Kuppel der Schuecke geht. e. Der Mittelpunkt des Trichters (Scy• phus Vieusenii). ff.f Die Paukenleiter (Scala typani). £• £• D‘e Vorhofleiter (Scala vestibuli). h. Wo beide Leitern oder Treppen in dem Trichter zusammen kommen. i. Die Mündung des Wasserganges der Schnecke {Aquaeductus Cotunni cochleae). 1. Eine Arterie, welche in der Paukenleiter in der Richtung derselben verläuft. 2. Die Arterie, welche in der Vorhofleiter auf dem Spiralblatte verläuft. 3. 5. Arterienzweige, welche an dem Umfange der Spindel hervortreten und sich in die innere Beinhaut verbreiten. Das Gehörorgan (Organon auditus) befindet sich an dem mittlera Tlieile der Seitenfläche und der Basis des Schädels in und an dem Temporalknöchen, steht mit dem Gehirn in nächster Verbindung und ist unter allen Sin** nesorganen am meisten geschützt. Die zu dem Gehörorgane gehörigen Theile, werden: in aufs er e (das äufsere Ohr), mittlere (das mittlere Ohr) und in innere Th eile (das innere Ohr) eingetheilt. — Zu den äufsern Gehörtheilen zählt man: das eigentliche äufsere Ohr, den äufsern Gehörgang und das Paukenfell. Das äufsere Ohr (Auris) besteht zunächst aus dem Ohrknorpel (Cartilago auris) (s. Tab. VI. Fig. i. B,') welcher auf jeder Seite des Kopfes an dem rauhen Rande des äufsern Gehörganges, zu welchem er sich trichterförmig l'ortsetzt, angeheftet ist* an ihm unterscheidet man verschiedene Erhabenheiten und Verliefun-oen, wrelche durch die ihn überziehende fett-lose äufsere Haut (Tab. VIL Fig. i.) hervortreten, so wie er durch mehrere Muskeln, die sich an verschiedene Stellen desselben an— hefien, bewegt wird, in welchen und in der Haut desselben sich zahlreiche Gefäfse und Nerven verbreiten. Der Umfang des Ohrknorpels (Tab. VI. Fig. l. B.) ist eiförmig und wird von vorn nach hinten herum, durch eine gekrümmte Erhabenheit, die Ohrleiste (Helix) (l. i.) umgeben, welche über dem Eingänge des Gehörganges spitzig anfängt, ist hier mit einer kleinen Incisur versehen, und endet hinten mit einer freien Spitze. Die Gegen leiste (.Anthe-lix) (2. 2.) fängt vorn hinter der Ohrleiste mit zwei Schenkeln, zwischen welchen sich eine ungenannte Grube (Fossa innotninaba s. ano-nyma) (5) befindet, an, umgibt naher den trichterförmigen Eingang zum Ohre und endet an der hintern Ohrklappe. Zwischen der Leiste und Gegenleiste verläuft hinten eine rinnenar-tige Vertiefung, die kahnförmige Grube (Scapha s. Fossa scaphoidea) (4. 4.). Der ver-tiefsle Tbeil des Ohres wird die Ohrmuschel (Concha auris) (5.) genannt, welche sich nach innen trichterförmig verengert und den äufsern Gehörgang bilden hilft. Der Eingang (6) zu demselben ist vorn vou der vordem Ohr-klappe oder Ecke (Tragus) (7.) und hinten von der hintern Oh r. klappe oder Gegen-ecke (Antitragus) (8.) bedeckt, zwischen welchen ein tiefer Einschnitt (Incisura auris) (g ) ist. Von der Coucha, dem Tragus und Antitragus setzt sich noch ein Knorpel fort, welcher einen nach oben offnen Halbkanal den knorplichen Theil des Gehörganges bildet j indem er an mehreren Stellen seines CJmfanges unterbrochen wird, so hat er das Ansehn von drei an einander hängenden Knorpeln. Aufser-dem, dafs das knorpliche Ohr durch die Bein-haut an dem knöchernen Gehörgang angeheftet ist, wird es durch das vordere Ohrband (Ligamentum auris anterius) (10.) welches von der Wurzel des Jochbogens (h) entspringt und sich unten und vorn am Helix ansetzt; und durch das hintere Ohrband (Lig. auris ■posterius) das an der Wurzel des Mammillar-fortsatzes des Temporalknochens entsteht und sich hinten an der Concha des Ohres ansetzt, noch mehr in seiner Lage befestiget. Der äussere Ohrknorpel wird durch kleine Muskeln theils ganz, theils werden nur seine einzelnen Theile bewegt. Die erstem sind: der Heber (Attollens), der Vorwärtszieher (Attrahens), und die Rückwärtszieher des Ohres (Retrahentes auriculae), welche denselben in die' Höhe, vor- und rückwärts ziehen können. Zu diesen Muskeln habe ich noch einen beim Menschen unbeständigen, aber bei einigen Säugihie-ren beständigen Muskel entdeckt, (mir ist wenigstens seine Entdeckung beim Menschen von einem Ändern noch unbekannt), welcher in dem festen, die Parotis bedeckenden Zellgewebe, wo er mit Fasern des breiten Halsmuskels znsam-menhängt, entsteht, und rundlich werdend, sich mit einer kurzen Sehne an dem untern Umfange der Ohrmuschel befestiget. Zu den letztem Muskeln, welche durch ihre Bewegung eine mehr oder wenigere Abänderung der Gestalt des Ohrknorpels Iiervorbringen, gehören: der Muskel der Ecke (M. tragicus) der Gegenecke (M. antitragicus'), der gröfsere und kleinere Muskel der Leiste (M. helicis major et minor) und der quere Ohrmuskel (M. transversus auriculae). (S. Darst. d. Musk. Tab. I. u. II, Fig. 4.). Der ganze Ohrknorpel wird an seiner äufsern und iunern Fläche durch die Haut, welche sich genau an die Ungleichheiten desselben heftet, (s, Tab. VII. Fig. i . a — n.) überzogen, sie senkt sich theils in den äufseru Gehörg.aner, 'an dessen O O 1 Oeffnung sie mit kurzen Härchen [Tragi) besetzt ist, theiis bildet sie am untern Eude des Ohres eine Verlängerung,' das Ohrläppchen (Lobulus auriculae) (o) welches blols ein mit Fett und Zellgewebe augefuilter Fortsatz ist. Der äufsere Gehörgau g (Meatus au~ dilorius externus) (s. Tab. VII. Fig. 2. B. Fig. l5. h. c. und Tab. VIII. Fig l. d.) ist knorp-licht, theils knöchern und geht als ein saut’t gekrümmter Kanal von außen nach iunea und von hinten nach vorn. Der knorpliehe 7'heil (Tab. VII. Fig. 13. b.) ist der, wie aus drei Stücken zusammengesetzte und nach oben einen offheu Halbkanal bildende Knorpel, der von dem äußern Ohrknorpel entsteht, nach oben durch die lange hintere Wurzel des Jöchforlsatzes des Schläfenknochens und durch Fasergewebe vervollständigt wird, und sich an dem knöchernen Theile anheftet. Dieser (c. c.) ist bei •weitern der längste Theii, und bildet im vollkommenen Zustande einen elliptischen ungefähr einen halben .Zoll langen Kanal, dessen hintere kürzere Wand etwas nach oben und seine vordere, mehr gekrümmte, Jäugere Wand nach unten gerichtet ist. Seine äufsere Mündung (Porus acusticus externus) ist mit einem rau— feen, zackigen nach aufsen umgeworfenen Rande umgeben-, sein inneres Ende enthält, nur oben ausgenommen, eine Furche oder Falz zur Aufnahme des Paukenfelles, Bei deni Foetus besteht dieser Gang, nur aus einem, mit dem Falz für das Pauken feil versehenen Ringe (Annu-lus tympani) (Tab. VII. Fig. 5. c. d). Der äufseie Gehörgang ist von der Beinbaut und von einer Fortsetzung der äufsern Haut, “welche, indem sie sich von dem äufsern Ohre nach innen fortsetzt (Tab. VII. Fig. 13. a. c.), immer mehr verfeinert und fester anlegt, ausgekleidet; sie ist mit einer Menge Poren versehen, welche den kleinen rundlichen Talg-druschen (Glandulae ceruminosae), die besonders um den knorplichten Theil des Gehör-ganges eine Schicht (Tab. VIIT. Fig. i. e. f.) bilden , und einen gelben, biuern, öhligen Saft, das Ohrenschmalz (Cerumea auris) absondern, angehören. Das Trommel - oder Pauken feil (Membrana tympani) (Tab. VII. Fig. 2. e. Fig. 3. d. u. Fig. i3. d.) ist in der innern Mündung des Gehörganges ausgespannt, und sondert das mittlere Ohr von diesem ab. Es ist eioe elliptische, dünne gegen den Rande dickere, von oben und hinten nach vorn und unten gerichtete Haut, so dafs es der hintern Wand des Gehörgänges mehr zu-gekelirt ist. Das Paukenfell besteht aus einer eignen, für sich bestehenden mittleren, einer ä nfsern und in nern Schicht od er Blatt, die äufsere wird als eine Fortsetzung der Haut des Gehörganges, die innere als eine Fortsez-zung der Schleimhaut der Paukenhöhle angesehen. Im Foetus ist es noch mit einer dünnen sc hl e i m i g e n Membran (Lamina mucosa) bedeckt. Die eigene Membran enthält vom Umfange zu ihren MitteJpuncte zusainmenst rahlen de Fasern, welche man für Muskel ähnliche Fasern hält; so wie in gut gelungenen Einspritzungen sich eine ansehnliche Menge von Blulgei'afsen zeigen, die vorzüglich aus zwei kreisförmigen Stämmchen, einem äußern und innern, kommen und vielfach mit einander anastomosiren. Die Arterien, welche sieh zn den äufsern Theilen des Gehörorganes, oder dem äufsern Ohr, verbreiten, sind: die vordere, untere, mittlere und obere Ohrarterie {Art. auricularis inferior, media et superior) Aes le der Temporalarterie, und die h i n te re O h ra r t er i e [Art. auricularis posterior) ein Ast der unmittelbar aus der äufsern Carotis kommt. (S. Darst. der Art.)— Die Venen gehen in die hintere Facialvene (Darst. der Venen Tab. II.) wieder zurück. — Die Saugadern geben zu den Drüsen, welche über und unter der Parolis liegen.— Die IN erven sind: Zweige des oberflächlichen Temporalnervens, für den vordem Theil des Obres, (len äufsern Geliorgang und das Paukenfell; der grofse Ohr nerv von dem Halsgeflechie und der hintere Ohr nerv von dem Facialnerven kommend. Das mittlere Ohr oder die mittleren Theile des Gehörorganes bestehen aus der Paukenhöhle, den darin enthaltenen Gehörknöchelchen und ihren Muskeln, und aus der Eustachischen Röhre. — Die Pauken- oder Trommelhöhle (Cavitas tympani) liegt hinter dem Paukeufell (Tab. VII. Fig. 13. d. e.) mit ihren ungleichen Grande schräg nach oben und hinten gerichtet, auf welchem man folgendes bemerkt (s. Tab. VH. Fig. 4.}, nach oben: ein eiförmiges Loch oder Fenster (Foramen ovale s. Fenestra ovalis) (h) das in den Vorhof des Labyrinthes führt; nach unten: das rundliche Loch (Foramen s. Fenestra rotunda) (c.) als der Eingang der Paukenleiter zur Schnecke, welches aber durch eine eigene dünne Membran das Neben pauken feil (Membrana tympani secundaria) verschlossen wird; zwi- sollen beiden Löchern befindet sieh: ein Hügel, das Vorgebirge (Promontbrium) (d.) als der Anfang und weiteste Theii der Schnecke, über •welches eine Furche, als Fortsetzung eines Kanälchen, das sich unter ihm öffnet, hinweg geht. Bückwärts, dem Vorgebirge gegen über, ist eine kleine runde, kegelförmige Erhabenheit (Eminentia papillaris s. pyramidalis) (e.) mit einer kleinen runden Oeffnung der hinter dieser liegenden kleinen Höhle für den Steigbiigel-muskel, versehen; weiter nach hinten eine kleine Oeffnung, die P a u k e n s e i t e n ö f fn u n g (Apertura chordae) durch welche die Paukenseite in die Trommelhöhle tritt; über dieser und dem Ovalloche zeigt sich eine gebogene Wulst (f.), von dem Fallopischen Kanal. Oben und hinten dehnt sich die Paukenhöhle, unter dem Dache derselben, mehr aus, hier befinden sich: gröfsere und ungleiche Oeffnunge »(g) die zu den Zellen des Zitzenfortsatzes führen. Nach vorn gegen die Spitze des Felsenknochens befindet sich ein gewundenes Knochenplättchen, welches eine Rinne oder Halbkanal (h.) für den Paukenfellspanner bildet; neben und unter diesem: die knöch er ne Ohrtrompete (Tuba Eustachii) (i.) in welche die Paukenhöhle ausgeht; und endlich bemerkt man noch, nach aufsen und hinten: den GLA.8ERsch.en Spalt (Fissura Glasseri). Die Eustach ische Trompete oder Röhre, die Ohrtrompete (Tuba Eu31\achii) (Tab. VII. Fig. 12. h i. Fig. i3. f g, und J ab. VIII. Fig. m. n.) ist ein kegelförmiger, beinahe zwei Zoll langer Gang, dessen knöcherner TheiJ (s. Tab. VII. Fig. i3. f.) in der Paukenhöhle anfängt, in dem äufseren Theile des Felsenknochens hingeht und zwischen dem Eingänge des carotischen Kanales und dem Spi-nalforfsafze des Sphenoidalknochens mit einer gezackten Oeffmwg endet. An dieser Oeffnung setzt sich der bei weitem längere, knorpliche 1 heil (g’g>) an, welcher unten in einer eigenen Furche, an dem hintern Rande des grofsea Sphe-noidalflügeJs, immer weiter werdend, bis hinter den mittlern JVasengang herab geht und hier mit einer weiten Mündung im Schlundkopfe (s. Tab. XIII. Fig. l. g. 5.) endet. Der knorpliche Theil besteht oben und hinten aus dicken Faserknorpel , unten aber aus einem ligamentösen oder Fasergewebe und von weichen Theilen umgeben. Durch die innere weite Mündung der Tuba senkt sich eine Fortsetzung der Schleimhaut der Nase ein, welche nicht nur die Tuba, sondern auch die Paukenhöhle (s. Tab. TO Fig. 12. i. Ji. a. und Fig. id. g. f. e) auskleidet und auch verfeinert die Gehörknöchelchen (Tab. VIII. Fig. 2.) überzieht. Sie ist sehr gefäfsreicli, mit Schleimdruschen versehen und hängt mit der zartern, gefäfsreichen Haut der Zellen des Mam-millarfortsatzes zusammen; aus erstem wirdeine schleimige, aus letztem hingegen eine mehr •wässerige Feuchtigkeit abgesondert und ausgedünstet, wodurch die Paukenhöhle stets feucht erhalten wird. Durch die Tuba kann die Luft in die Paukenhöhle, womit sie angefüllt ist, ein-dringen und durch sie fliefst das Gehörorgan mit den übrigen Organen zusammen. Die drei Gehörknöchelchen (Ossicula auditus) (Tab. VII. Fig. 2. f. g. h. und Fig. 3. f. g. h.) bilden eine, aus beweglich verbundenen Gliedern zusammengesetzte Reihe, welche in den obern Th eile der Paukenhöhle liegen und von dem Paukenfelle bis zum Ovalloch, mithin an dss Labyrinth, reichen, und die Veränderungen, welche das Paukenfell erleidet, dem Labyrinthe mittheilen. — Der Hammer (Malleus) (Fig. 5.) liegt am meisten nach aussen, und man unterscheidet an ihm: den Kopf (a) der in eine ihm angemessene Vertiefung des Amboises pafst; den Hals (b) woran der Kopf sitzt, und den Griff oder Handhabe (Ma- 7 lubrium') (c.) c\er längste Th eil, welcher mit dem Kopfe emen Winkel macht uml uuten mit einem Knöpfchen zwischen den Blättern des Paukenfelles liegt. Aus dem Halse geht ein langer dünner Fortsatz (Processus longus s. Folianus') (d.) welcher löffelariig endet und Von einer Rinne des Trommelfeliringes (Fig. 5. l.) aufgeuommen wird; und da wo der Griff abgeht, ein kurzer dicker, der stumpfe Fortsatz (Proc. obtusus s. brevis) (e.) hervor. — Der Ambo fs (Incus) (Fig. 6.) hat mehr die Gestalt eines Backzahnes und man unterscheidet an ihm: den Körper (ja.) als den mittlern dickern Theil, welcher mit einer Gelenk Vertiefung (b.) für den Kopf des Hammers versehen ist; den stumpfen kurzen Fortsatz oder Schenkel (c.) welcher hinten auf dem Grunde der Paukenhöhle befestiget ist; den dünnern langen Fortsatz oder Sehenk ei (d.) welcher rundlicher und frei ist und an seinem Eude ein rundes, linsenförmiges Knöpfchen oder Knötchen (Ossiculum orbiculare Sylvii) (e. und Fig. 7.) hat, das ehedem ais eiu besonderes Gehörknöchelchen angesehen w'urde. — Der Steigbügel (Stapes) (Fig. 8.) liegt am meisten nach innen und horizontal, macht mit dem langen Fortsatz des Ambofsesj womit er verbunden ist, einen rech- ten Winkel und hat ein ausgehöhltes Köpfchen (Capitulum) (a) welches das Liusenbein aufuimmt, zwei gekrümmte Schenkel (Crura) (b) und den Fufs tritt (Basis) (c) welcher das Ovailoch (Fig. 12. d.), nach welchem er ge~ formt ist, ausfüllt. — Die zarten Bänder, welche die Gehörknöchelchen unter einander und in der Paukenhöhle befestigen, s. m. Darst. der Bänder Tab, I. Fig. i. u. 2. 1 — 5. W'elche nach Sommer ing in viermaliger Vergröfserung abgebildet sind. Das K a pse I ba n d des Hammers umfafst den Kopf des Hammers und den Körper des Ambofses. Das runde Band des Hammers entspringt von dent obern Umfange der Paukenhöhle uud endiget etwas schmäler werdend, an dem Kopfe des Hammers. Das breite Band des Am b.ofses ist ein kurzes, breites, festes Band, das von dem Grunde der Paukenhöhle in querer Richtung sich an dein ganzen kurzen Scheukel des Ambofses ansetzt. Das schmale oder kurze Band des Ambofses entspringt unter dem vorigen, von dem Grunde der Paukenhöhle und umfafst die Spitze des kurzen Schenkels des Ambofses. Das Kapselband des Steigbügels umfafst das Liusen-knöchelchen und das Köpfchen des Steigbügels. Aufserdem werdeu die Gehörknöchelchen von einer Fortsetzung der gefälsreichen Schleimhaut der Paukenhöhle überzogen und zusammen gehalten (Tab. Vlil. Fig.). Die Gehörknöchelchen werden durch vier Muskeln, welche wie die Knochen, an welche sie sich heften, die kleinsten des Körpers sind, bewegt : der Pauk en fellspauner {Tensor tym» pani s. M. mallei internus) (Tab. VII. Fig. 10. I m.) ein länglicher Muskel, der von dem obern Umfange der knorplichen Tuba und dem hintern Rande des grofsen Sphenoidalflügels entspringt, er verläuft in der Rinne der Paukenhöhle (Fig. 12. g.) und sefzt sich mit einer dünnen länglichten Sehne (m), indem dieselbe sich aus der Rinne nach aufsen biegt, unter dem langen Fortsatze an dem öalse des Hammers an. — Der aufsere Hammermuskel (JH. mallei externus) (Fig. i5. h) entspringt aufsen an dem Stachelfortsatz des Spheuoidalknochens als ein kleiner dünner Muskel, geht schräg rück - und aufwärts sehnigt werdend durch die Glasersche Fissur und umfafst den langen Fortsatz des Hammers. Beide Muskeln spannen d^s Paukenfell gleichförmig an, indem der erstere den Hammer nach innen, der letztere nach aufsen und vorn zieht. — Der Erschlaff er des Paukenfelles (Laxator tympani s. M. mallei externus minor) (Tab. VIII. Fig. i. p.) ist der kleinste Muskel des menschlichen Körpers, entspringt von dem obern Rande des Endes des äufsera Gehörganges, tritt zwischen die Blätter des Pau.-kenfelles und setzt sich abwärts gehend an dem kurzen Fortsatze des Hammers fest; indem er diesen in die Höhe zieht, wird die Handhabe mit dem Paukenfelle nach aufsen gedrängt und erschlafft. — Der Steigbügelmuskel (M. stapedius) (Tab. VII. Fig. 12. o. und Tab. VIII. Fig. 1, q.) liegt in der kleinen Höhle vor dem Fallopischen Kanal und hinter der Papillarerha-benheit, durch welche er mit seiner dünnen Sehne zur Paukenhöhle geht und sich an dem Köpfchen des Steigbügels ansetzt*, welchen er so rückwärts zieht, dafs die Basis desselben hinten in das Ovalloch gestofsen wird. Die Arterien, welche sich zum mittlern Ohre verbreiten, sind theils Zweige derGrif-felspitzen~ und Paukenarterie, die sich vorzüglich zum Paukenfell verbreiten, theils Zweige der aufsteigenden Schlund-kopf - der mittlern Hirnhaut- und der innern Kopfarterie, welche sich besonders im Grunde der Paukenhöhle (Tab. VIII. Fig. 2.) verzweigen. Die Venen führen das Blut in die Schläfenvene zurück. Die Nerven für die 16 Schleimhaut sind: der Paukenhöhlenzweig (Rarn. Jacobsii) (Tab. VII, Fig. 12. x) des Zun-genschlundkopfnervens, welcher in zwei Zweige gespalten und von Arterien begleitet, auf dem Vorgebirge verläuft und sich durch einen Zweig mit čilijem aus dem carotischen Kanal tretenden Zweig des Gangliennervens (2.) und durch den ändern (3.) rr*^t ^em Facialnerven verbindet. Aufserdem verläuft durch die Paukenhöhle: die Paukensaite (Chorda tympani) (Tab. VID. Fig. 1. 18.) sie giebt während sie durch den GLASEitschen Spalt geht, einen Zweig zum äus-sern Hammermuskel. Der Steigbügelgelenkmus— kel erhält seinen Nervenzweig von. dem Facialnerven (16.) indem er an ihm vorbeigeht, so wie der Paukenfellspanner von demselben seinen Nerven erhält (Tab. VII. Fig. 13. 5). Der Er-schlaffer des Paukenfelles bekömmt seinen Nerven von dem eigentlichen Paukenfellnerven, der von aufsen von dem oberflächlichen Temporalnerven entsteht. Das innere Ohr liegt hinter der Paukenhöhle beim Erwachsenen von sehr fester zeilenloser Substanz des Felsenknochens umgeben und enthalt den wesentlichsten Theil des Gehörorganes, nämlich: die Ausbreitung des zur Empfindung des Schalles bestimmten Nerven. Hierzu rechnet man das Labyrinth (Tab. VII. Fig. 2. i — o. und Fig. 9. a — l.)®) •und den innern Gehörgang (Fig. 11. a — d, 5. und Fig. 10, r). Das knöcherne Labyrinth (Labyrinthus auris) besteht aus dein Vorhofe, den Bogengängen und der Schnecke. — Der V o r h o f {Vestibulum) (Tab. VII. Fig. 9. a — g.) als der mittlere Theil des Labyrinthes, liegt hinter und etwas über der Paukenhöhle und hat nur durch das Ovalloch mit ihr Gemeinschaft. Der Grund desselben ist durch eine pyramidale Erhabenheit (Eminentia pyramidalis) (c.) welche in eine etwas scharfe Leiste aus-Jäuft, in zwei Vertiefungen: in eine rundliche, oder halb kreisförmige (Recessus hemisphae-ricus) (b.) die nach vorn gegen die Schnecke, und in eine längliche oder eiförmige (Recessus heiniellipticus) die nach hinten gerichtet ist, getrennt, Auiserdem werden in demselben noch sieben gröfsere Oeffnungen und eine kleinere wahrgenommen: nämlich: das Ovalloch, hinter und unter diesem ist der Eingang zur *) So wie überhaupt das Labyrinth an den meisten Abbildungen der Taf. VII. lind VIII. theils in natürlicher Gröfse und vorgröfsert, theils aufgebro-eben und in verschiedesser Lage zu sehen ist* Vorhofsleiter (e.) und die fünf übrigen grüs-* sern Mündungen (i—5.) gehören den Bogengängen (Ji. i. k.) an. Die kleine Mündung, welche mit einer furclienförmigen Grube anfängt, ist der Eingang des Wasser ganges des Vor-liofes (Aquaeductus Cotunni vestibuli) (6). Die drei Bogengänge oder halbkreis-förmigen Gänge (Canales semicirlulares) liegen hinter dem Yorhofe in der Knochenmasse gegen die Basis des Felsenknochens (Tab. VII. Fig. 15. n. o. p.) und sind: ein oberer oder kleiner (nder mit dem convexeu Theile nach oben sieht und einen äufsern oder vordem und einen hintern oder innern Schenkel hat. Der gröfste, oder hintere Bogengang (o■) weicher nach hinten liegt, hat einen obeva und untern Schenkel. Der kleinste oder äufsere Bogengang (p.) liegt zwischen den beiden erstem beinahe horizontal mitten inne und hat einen äufsern und innern Schenkel. Die sechs Schenkel dieser drei hohlen Bogengänge öffnen sich mit fünf Mündungen in dem Yorhofe, (Fig. 9. 1 — 5.) indem der hintere Schenkel des obern mit dem obern des hintern Bogenganges so zusammenstofsen, dafs sie eine gemeinschaftliche Mündung (5.) haben. Diese Kanäle fangen in dem Vorhofe mit einer ■weitern elliptischen Müh dung (Orificium ellipticum) (1.2.4.) an, werden enger und etwas plattgedrückt und enden mit einer engern Mündung (3. 5.) wieder in demselben. Die Schnecke (Cochlea) liegt der Quere nach in der festesten Knochenmasse des Felsenknochens (Tab. VII. Fig. 12, in, und Fig. 10. q.) vor dem Vorhofe, mit ihrem Grunde {Basis) gegen den innern Gehörgang, mit ihrer Spitze oder Kuppel (Cupul.a) (Fig. 2. o.) gegen die Rinne für den PaukenfeJJspanner, gerichtet. Sie ist ein spiralförmig gewundener, all— mählig enger werdender Kanal oder Gang, der sich um einen mittlern wagerechten Theil, die Spindel (Modiolus) (s. Tab, VIII. Fig. 8. a.) in zwei und einer halben Windung windet. Die Spindel reicht von der Basis nur bis zur zweiten Windung und endet hier als ein gewundener K n o c h e n s t i f t (Columella); ist in ihrem Umfange mit zarten Löchern versehen j zwischen ihr und der Kuppel entsteht eine trichterförmige Höhlung, der Trichter (Scyphus Vieussenii) (e). Der Gang der Schnecke fängt, erst von der Paukenhöhle und dem Vorhofe, unter dem Vorgebirge geradelaufend an, geht dann gewunden um die Spindel herum und wird durch eine Scheidewaud in zwei Gänge oder Leitern (/. g.) gethelk. Die Scheidewand besieht aus dem knöchernen Theile, dem Spi-ra 1 b 1 a11e (Lamina Spiralis) (h.) welches aus zwei Blättern besieht, einen freien gefalzten Rand hat, unter den Vorgebirge anfängt, sich nm die Spindel und das Knochenstiftehen windet und in dem Trichter als ein scharfer Haken (Hamulus spiralis s. cochleae) (c.) endet, und aus dem kuorplich häutigen Blatt, das häutige Spiralblatt (Zona Valsalvae) welches nach Camparettt. aus drei Streifen oder Gürteln (s. Tab. VIII. Fig. 5 und 6. l — 4.) besteht, von dem freien Bande des knöchernen Spiralblattes entsteht, nach aufsen dünner und Weicher wird, und sich an die Wand oder Schale der Schnecke anheftet, wodurch die Scheide-wand vollkommen wird. Der Gang, welcher der Basis näher liegt, wird die Paukenleiter {Scala tympani) (Fig. 8. f. f.) deren Eingang das runde Loch in der Paukenhöhle, welches durch das zweite Paukenfell verschlossen wird, ist, und der, welcher der Kuppel näher ist, wird die Vorhofsleiter (Scala vestibuli) (g-g>) genannt, deren Eingang in dem Vorhofe hinter und unter dem Ovalloche (Tab. VII. Fig. 9. d. e.) ist; beide kommen in dem Trichter (7t.) zusammen. Die Wasserleitungen oder Co tun-r Nischen Kanäle (Aquaeductus Cotunni s. Diverticula Meckelii) (Tab. VII. Fig. 10. i. A.) des Labyrinthes sind enge, kurze Kanäle, welche in der Substanz des Felsenknochens von den Höhlen des Labyrinthes nach unten, sich allmählich erweiternd, verlaufen. Die Wasserleitung des Vorhofes (Aquaeductus vestibuli s. Diverticulum posterius) (z.) fängt mit einer engen Mündung hinter der gemeinschaftlichen Mündung des obern und hintern Bogenganges (Fig. 9. 6.) an, geht schief von innen nach aufsen und öffnet sich an der hintern Fläche des Felsenknochens unter einem Spalt.— Die Wasserleitung der Schnecke (Aquaeductus Cotunni cochleae s. Diverticulum anterius) (Fig. 10* ^0 nimmt mit einer sehr engen Mündung gleich hinter dem Eingänge in der Paukenleiler ihren Anfang, geht gebogen rück-und abwärts, und endet gewöhnlich gemein-' schaftlich mit dem Kanälchen für den JAcoß’sen-schen Nervenzweig, in eine dreieckigte weitere Oeffnung zwischen der Jugulargruhe und dem Eingänge des caroiischen Kauales. Das häutige Labyrinth (s. Tab. VIII. Fig. 4 — 6.) entspricht im Allgemeinen dem knöchernen, in welchem es enthalten ist und besteht aus einer dünnen, weifslichen gefäfsreichen Haut, welche nur locker durch lockeres Zellgewebe an die innere Fläche des Labyrinthes geheftet ist. In dem Vorhof bildet sie zwei Säckchen: ein rundliches, oder das hemisphärische Säckchen (Sacculus rotundus s. he-misphäricus) (Fig. 6. g.) welches in der hemisphärischen Grube, und: ein länglichtes oder das gemeinschaftliche Säckchen oder Schlauch (Sacculus oblongus s. Utriculus communis) (Fig. 6. i.) das in der hemielliptischen Grube liegt; mit dem letztem hängen die drei Bogenröhrchen (Ductus s. Tubuli semicirculares) (h — m.) weiche sich wie die knöchernen Bogengänge verhalten, zusammen. Sie fangen mit einem elliptischen Bläschen (Vesicula elliptica s. Ampulla) (5. 7. 9.) in dem gemeinschaftlichen Sacke (i.) an und enger werdend, gehen sie, nachdem sich das hintere und obere Bogeuröhrchen, in ein gemeinschaftliches Rohr (Tubulus communis) vereiniget haben (Fig. 5 — 5. 7. 8. 10.) in dasselbe wieder über. Die häutige Schnecke wird durch das häutige Spiralblatt gebildet, welches sich an der innefn Fläche des Umfanges der Schnecke, bis in die Spitze der Schnecke, wo sie etwas verdickt endet, ausbreitet. Durch die Wasserleitungen dringt das häutige Labyrinth nach aufsen, und bildet zwischen dem Knocken und der harten Hirnhaut deutlich hervorragende blinde Säcke. Die Abtheilungen des häutigen Labyrinthes enthalten in ihren Höhlen eine seröse Feuchtigkeit, das Wasser des Labyrinthes (Aquula acu-stica s. Humor Labyrinthi) welches durch die exhalirenden Arterien ausgehaucht und wahrscheinlich durch die Wasserleitungen des Vorhofes in den queren Blutleiter und durch den Aquäduct der Schnecke in den Anfang der in-nern Jugularvene abgeführt und immer erneuert wird. Der innere Gehörgang oder ISfer-venkanal (Meatus auditorius s. Canalis acu-sticus internus) als die letzte Abtheilung des innern Ohres, befindet sich an der hintern Fläche des Felsenknochcns als ein weiter kurzer Kanal, dessen Hintergrund durch eine hervorragende Leiste (s. Tab. VII. Fig. 11. b.) in ein oberes und unteres Grübchen getheilt wird. In der obern Grube (c.) befindet sich der Eingang oder die innere Oeffnung des Fallopischen Kanales (1.) und eine siebförmige Vertiefung (2) für den obern Ast des Vorhofsnerven. In der untern Grube (d.) befindet sich vorn, eine rundliche Vertiefung (Fossa cochleae) (5.) welche die Basis der Spindel und der Schnecke enthält, die mit vielen zarten Poren oder Oeffnun-gen kleiner Kanälchen der Spindel, -welche sich am Umfange derselben in den Scalen öffnen, versehen ist; aufserdem zeigt sich in der Mitte eine etwas gröfsere Mündung, als der Eingang des Centralkanales der Spindel {Canalis centralis modioli) der durch die Achse der Spindel geht. Hinten befindet sich eine längliche Y ertiefung (JFossa vestibuli) (4.) welche verschiedene Poren enthält, die sich in die hemisphärische Grube des Vorhofes öffnen. In der hintern kurzen Wand des innern Gehör-ganges ist noch eine längliche Oeffnung (5.) als der Eingang eines kurzen Kanälchens, welches sich der untern Mündung des hintern Bogenganges gegenüber siebförmig endet. Eine Fortsetzung der harten Hirnhaut kleidet diesen Gebörgang aus, welcher den Facial - und den Gehörnerven aufninimt. Der Hörnerv oder Gehörnerv (Nem eicusticus s. auditorius) entspringt auf dem Boden des vierten Hirnventrikels mit breilern oder schmälern Streifen (Tab. III. Fig. i. k.) welche sich in ein Bändchen sammeln, das sich um den mildern Schenkel des kleinen Gehirnes her— umschlingt, Fäden von diesem aufnimmt und kuu als Stamm des Hörnerven mit dem Facial- nerven nach aufseh zu den Innern Gehörgang (s. Tab. VII. 'Fig. i3. l. 2. 3.) geht und sich sobald er in diesen gelangt ist, in zwei Aesie, in den vordem und hintern theilt (s. Tab. VIII. Fig. l. 19. 20. Sn u. Fig. 4 — 6.). Der vor? dere Ast, der Nerv der Schnecke (Nerv* cochleae) (Fig. 4. n.) tritt, sich etwas windend, in die siebförmige, rundliche Vertiefung der Spinde], sendet-,'eine Menge sehr zarter einzelner Faden durch die sehr kleinen Löcher in diese, welche dann an dem Umfange derselben aus dieser cjuer zum Spimlbhtte dringen und sich an beiden Flächen desselben bis gegen die Schale der Schnecke • geflechlartig, besonders an der innern der Paukenleiter zugewendeten Fläche (Fig. 5. mverbreiten; ein gröfserer Faden dieses Nervens aber, dringt durch den Centralkanal der Spindel in den Trichter und verbreitet sich federartig (Fig. 3. und Fig. 6. bei d.f.) in demselben. — Der hintere Ast, oder Nerv des Vorhofes (ZV. vestibuli) spaltet sich in drei Aeste: der gröfsere obere Ast (Fig. 4. l.) tritt mit seinen einzelnen Fäden durch das Siebchen der obern Grube in den Vorhof zu dem gemeinschaftlichen Sack (a) und verbreitet sich fächerförmig oder strahlicht in diesem und dem elliptischen Bläschen des obern und äufsern Bogenröhrchens (Fig. 6. i. S. 9.). Der mittlere Ast (Fig. 4, 2. u. Fig. 5. ia.') tritt tiefer mit zwei Fäden in die hemisphärische Grube zu dem rundlichen Säckchen (Fig. 6. g.). Der kleinste untere Ast (Fig. 4. 3. u. Fig. 5. i5.) geht durch das kurze Kanälchen der innern Wand des innern Gehörganges zu dem elliptischen Bläschen des hintern Bogenröhrchens, wo es sich strahlenförmig (Fig. 6. 6.) verbreitet. Alle diese Zweige sind an der äufsern Fläche der Säcke faserig und verflochten, an der innern Fläche aber erscheinen sie nur als ein unge— formter Schleim. Die Arterie des Labyrinthes oder innere Ohrarterie (Art. auditoria s. auditiva interna) (Tab, VIII. Fig. 7. 1.) ist ein Zweig der Basilararterie des Gehirnes, welche mit dem Gehörnerven zum innern Gehörgang geht und sich hier in die Schnecken - und Vorhofsarterien spaltet, welche sich sogleich wieder in mehrere zarte Zweigehen theilen. Die Arterie der Schnecke (Art. cochleae); die meisten Zweigehen derselben (Fig. 7. 3.) dringen durch die zarten Löcher an dem Umfange der Spindel (Fig. 8. 5.) hervortretend, um sich theils in die Beinhaut der Vorhofsleiter (Fig. 7. 6.) theils auf beiden Flächen des Spiralblattes (Fig. 3. und Fig. 7. 5.) zu verbreiten', der grölste dieser Zweige, die Centralarterie der S pin-del geht durch den Centralkanal der Spindel zum Trichter} ein anderer Zweig (Fig. 7. 4.) tritt besonders in die Paukenleiter, welcher (Fig. 8. 1.) mit dieser gewunden verlaufend, sich in die Beinhaut derselben verzweigt.— Die Arterie des Vorhofs {Art. vestibuli) dringt mit mehreren Zweigehen (Fig. 7. 2.) an den Ner-venästchen durch die zarten Löcher in den Vorhof, wovon ein Zweig (Fig, 8. 2.) in die Vorhofleiter tritt und auf dem häutigen Spiralblalte sich mit diesem windend, verbreitetj andere (Fig. 7. y.) nehmen ihre Richtung zu den Bogengängen.— Wahrscheinlich entsteht eine Vene, die innere Ohrvene [J^ena auditoria) w7elche auf gleichem Wege wie die Arterie verlauft und sich in den unlem Felsensinus ergiefst. — Die Saugadern kennt man nicht, sondern Cotun-nische Aquäduclen werden dafür gehalten. Das äufsere Ohr und das Paukenfell dienen vorzüglich zum AufFangen der Schallstrali-len und zur Verstärkung des Schalles, welcher zunächst den mit dem Paukenfelle in Verbindung stehenden Hammer, und dieser die übrigen Gehörknöchelchen , durch ihre Muskeln unterstützt, in Bewegung setzt, und wodurch die Basis des Steigbügels mehr oder weniger tief, ganz oder zum Theil in das Ovalloch eingedrückt -wird; dadurch wird der Druck des La by rinthischen. w assers verschiedentlich auf die Ausbreitung des Gebörnervens, durch welchen die Schallsirahlen zum Gehirn fortgepflanzt, hier die Vorstellungen des Gehörs veranlassen, bewirkt. Bei sehr starken Tönen, wird die Anspannung des Paukenfelles, durch den Hammer und seinen Muskeln, gemindert; bei schwachen, leisen Tönen aber unstreitig dieselbe vermehrt. Die Eustachische Röhre dient: theils zum Abflusse der in der Paukenhöhle abgesonderten Flüssigkeit; theils zum Eintritte von Luft, um dadurch der äufsern, auf das Paukenfell wirkenden, das Gleichgewicht zu halten; theils auch unmittel-bar zum Hören, indem auch durch sie Schall- * strahlen in die Paukenhöhle gelangen, wo sie von den Wänden derselben zurückgeworfen, vorzüglich auf das in dem ruuden Loche befindliche Nebenpaukenfell fallen. BESCHREIBUNG DER NEUNTEN KüPFERTAFEL. Enthält besonders die Segmente liehen Kopfes, welcher durch einen queren Per-pendiculärschnitt, in eine vordere und hintere Hälfte getheilt worden ist; wodurch nicht nur die verschiedenen Höhlen, sondern auch die darin enthaltenen Theile der folgenden Sinnes« Werkzeuge im Verhältnifs zu einander und in ihren Zusammenhange dargestellt sind. Aufser-dem sind noch die Thränendrüsen besonders dargestellt. Fig. I. Das vordere Segment des Kopfes, an welchem die durchschnittenen Augen - und Nasenhöhlen mit ihren Nebenhöhlen, und der Gaumen von hinten zu sehen sind und welches auf die zweite Figur aufpafst. A. Der vordere Theil der Basis der Schä— delhöhle noch mit der harten Hirnhaut bekleidet. a. a. Durchschnitt des Stirnknochens, b. b. b. — — Riech - oder Ethmoi-dalknochens. c. Der Kamm (Crista galli) desselben. d. d. d. Durchschnitt des Oberkieferknochens der rechten Seite. e. e. Der Wangenfortsatz der Oberkieferkno-chen noch mit einem Theile des abgesagten Wangenknochens. Die innere Fläche der Oberlippe. g. g. Die durchschnittenen Backen. Zum. rygoid. internus'). 29. Der ßackenmuskel (M> buccinatorius s. buccalis) der rechten Seite ; durchschnitten. 5o. Die innere Haut des Backens, welche mit der Gaumenliaut, zwischen den Maxillen, zusammenflielst. Der Heber des obern Äugenliedes QLevator palpebrae superioris) in Verbindung mit dem ohevn Augenliedknorpel, den Thränendriisen und deren Ausführungsgänge der rechten Seite herausgenommen und von innen dargestellt. a. Der Obe raugen liedheber. b. DerA ugenliedknorpel ( jTarsussuperior). c. c. .Der freie Rand des obern Augen-i i e d e s mit den Augenwimpern. d. Die obere Thränendriise mit der zel-hgen Hülle umgeben, e. Die untere Thränendriise. f. Die zurückgelegte Membran, welche die untere Thränendriise bedeckt*, g. die dadurch sichtbar gewordene Verhindern ^sha nt ( Conjunctiva). 1.1.1. Die Ausfü h r u n g s g an ge der untern Thränendriise, welche als Fortsetzungen 2.2.2. der Ausführungsgän ge der obern Th ränendriise angesehen werden müssen. BESCHREIBUNG DER ZEHNTEN KÜPFERTAFEL. Diese enthält besonders Abbildungen, -welche die zum Sehorgan gehörigen Theile im Zusammenhänge darstellen und mit der folgenden Tafel in mehreren Abbildungen das Sehorgan überhaupt. Fig. I. Die geöffnete linke Augenhöhle eines männlichen Kopfes, an welcher die äufsere Wand weggeDommen und in dieser Ansicht die in der Orbita sich befindlichen zum Sehorgan gehörigen Theile im Zusammenhange dargestellt worden sind, A. Der Durchschnitt des Frontalknochens, B. des kleinen Flügels des Sphenoidalkno-chens und C. des Wangenknochens. D. Der hintere Umfang des Oberkieferknochens. E. Der Flügelfortsatz (Processus pterygoi— deus) des Sphenoidalknochens. F. Der Augapfel (Bulbus oculi). ci. Der obere Augenliedknorpel (Tor- sus superior) welcher durch das innere Blalt des nach innen heraufgelegten obem Augenliedes durchscheint. 1. Die Verbindungshaut (Tunica conjunctiva s. adnata) welche sich aJs Fortsetzung des innern Blattes des obern Augenliedes von oben gegen den vordem Umfang des Augapfels umschlägt. b. der uach unten und innen zurüdkgelegte untere Augenliedknorpel, von welchem sich: 2. die Verbindungshaut von untengegen den vordem Umfang des Augapfels der erstem entgegen umschlägt. 5. Der zum Theil sichtbar gemachte Theil der Periorbita (Knochenhaut) welcher sich von der untern Wand der Augenhöhle zum untern Augenliedknorpel fortsetzt uud sich an dessen convexen Rande befestiget. 4. Die Sonde, welche in dem obern Thrä-nenröhrchen und 5. die Sonde, die in dem untern Thrä-nenröhrchen (Canaliculis lacrymalis superior et inferior) steckt. 6. Die T h r ä n e n k a r u.n k e 1, ( Caruncula lacrymalis). c. Die durch die Hornhaut durchscheinende Regenbogenhaut (Iris). 7. Die Sehe (Pupilla) oder das S eh loch. d. Die obere und e. die untere Thränendrüse, welche auf den Augapfel aufgelegt sind; die kurzen Sonden, welche in der letztem stecken, bezeichnen die Ausführungsgänge der Drüsen. ff- Der obere Augen liedlieber (Levator palpebrae superioris). g. Der obere gerade Augenmuskel (M. rectus superior'). h. Das vordere Ende des abgeschniltenen äufsern geraden Augenmuskels. i. i. Der untere gerade Augenmuskel. k. Der untere schiefe Augenmuskel. l.l. Der Stamm der Augenarterie (Art. ophthalmico). 8.8. Die Thränendrüsenarterie (Art. lacrimalis). 9. Die hintern Ciliararterien (Arteriae ciliares posticae). 771. Stamm des Sehnervens (Nerv, opticus) welcher nahe an seinem Ursprünge aus dem Chiasma abgeschnitten worden ist. n. Der dritte Hirn nerv (Nerv, oculomo-torius). 10. Der obere Ast desselben. 11. Der untere Ast d e s s e 1 b an. 12. 12. Der lange Zweig des letztem, "welcher zum untern schiefen Augenmuskel (A.) geht. 13. Der mittlere Zweig des untern Astes, welcher zu dem untern geraden Augenmuskel (z.) geht; der innere Zweig ist bedeckt. 14. Der Ciliarzweig (Ram. ciliaris) des Augenmuskelnerveos oder die kurze Wurzel des Augenknotens. o. Der vierte Hirn nerv (Nerv, trochlea-ris) welcher zu dem Trochlearrouskel geht. p. Stamm des fünften Hirnnerven (Nerv» divisus s. trigeminus). 15. Der Gasseiisehe Knoten (Ganglion GuissEBi) desselben. 16. Erster Hauptast (Rain, ophthalmicus) des fünften Hirnuervens. 17. Der Stirnnerv (Nerv, frontalis)» 18. 18. Der T h r an e n d r ü s enuerv (Nerv, lacrymalis). 19. Der abgeschnittene äufsere Zweig desselben, welcher sich mit dem Wangenhautnerven verbindet. 20.20. Der Augen - Nasennerv (Nqrv. naso - ciliaris). 21. Der Ciliarzweigr desselben oder die lange Wurzel des Augenknotens (Ham. ciliaris). 22. Der Augen - oder Ciliarknoten (Ganglion ciliare s. ophthalmicum), die aus diesem Knoten kommenden Ciliar-nervchen (Nervuli ciliares) welche mit den Ciliararterien verlaufen, sind leicht zu erkennen. 25.23. Der zweite Hauptast des fünften Hirnnervens, welcher vorn abgeschabten ist. 2 4. Der abgeschnittene W angenhau tnerv desselben» 20. Der abgeschnittene dritte Hauptast des fünften Hirnnervens. q. Der Stamm des sechsten Hirnnervens (Nerv. ah du eens). 26. Der in der Orbita ahgeschnittene und zu dem äufsern geraden Augenmuskel gehende Ast des sechsten Hirnnervens. Fig. II. Der vordere Umfang des linken Augapfels mit seinen vier geraden Muskeln. a. Die Hornhaut {Tunica cornea) des Augapfels. b. b. ßeslchen der V er bindungshaut (Ccm- junctivd) weiche vom Augapfel losgeschalt und zurück gelegt worden ist. c. c. Die feste Haut des A ugapfels (Tunica scler otica). d. Die abgeschnittene Sehne des obern schiefen Augenmuskels. e. Der abgeschnittene innere gerade Augenmuskel. f. Das vordere sehnige und ausgebreite te Ende desselben, welches sieh in die weifse Haut verliert. g. Der obere gerade Augenmuskel. h. Das vordere sehnige breite Ende desselben. i. Der äufsere gerade Augenmuskel. 1i. Dessen vorderes sehniges breites Ende. I, Der untere gerade Augenmuskel. m, Dessen vorderes sehniges Ende-, diese vier Sehnen vereinigen sich zu der weis-sen Augenhaut (Tunica albuginea). 1. Zwei Arterien zweig e, welche durch die Sehne des obern geraden Augenmuskeln kommen, die sich in der Verbindungs-Laut, gegen die Hornhaut verlaufend verbreiten. 2, Zwei Arterien zweige, die durch die Sehne des innem geraden Augenmuskels kommen. 5. Zwei Arterienzweige, welche durch die Sehne des untern geraden Augenmuskels liervortreten. 4. Ein Arterienzweig, -welcher durch die Sehne des aufsern geraden Augenmuskels kommt. Alle diese Arterienzweige, welche Endzweige der sich den Muskeln verbreitenden Arterien sind, verzweigen sich gegen die Hornhaut verlaufend in die Verbindungshaut des Augapfels. F I G. III. Senkrechter Durchschnitt der linken Augenhöhle und des Sehorganes bei geschlossenen Augenliedern, ohne alle fernere Präparation. A.A. Die durchsägte obere Wand der Augenhöhle, oben noch mit der Hirnhaut bedeckt. B. Der Durchschnitt des Stirnknochens. C. C. Der Augenhöhlentheil desselben. D. Die linke Stirnhöhle (Sinus frontalis)» JE. Der durchsägte kleine Flügel des Sphe-noidalknochens, welcher die obere Wand des Sehloches für den Sehnerven bildet. F. F. Die untere Wand der Augenhöhle, durchsägt. G. G. Der Oberkieferkn Gehen. H. Gegend des untern Augenhöhlenspaltes. I. Theil des kleinen Flügels des Sphenoidal-knochens, welcher die untere Wand des Sehloches bildet* a. Die Periorbita (Knochenhaut) welche sich gegen den obern Augenliedknorpel fortsetzt. h. Fortsetzung der Periorbita gegen den untern Augenliedknorpel. c. Stelle, wo die harte Hirnhaut, theils in die Periorbita, theils in die Scheide des Seh-nervens übergeht. d. D ie durchschnittene Lederhaut mit der Oberhaut noch bedeckt. e. Die Fetthaut der Stirn. /• »er durchschnittene Stirnmuskel. g. Die Augenbrauen. 1. Der durchschnittene Augenbraunen-r u n z 1 e r (M. Corrugabor supercilii). h. Durchschnitt der äufsern Haut des obern Auge nlie des. 2. Des Augenliedschli efser s (M. Orbi-cularis palpebrarum), 3. der Sehne des Augen liedhebe rs 4. des Knorpels des obern Augenlie«* des (Tarsus superior), 5. 5. der Verbin dungshaut( Conjunctiva) j 6. Stelle, wo sich diese gegen den Augapfel umschlägt, 7‘ D er freie Rand des obern Augenliedes, wo die äufsere Haut sich in die innere desselben fortsetzt. 8. Die obern Augenwimpern (Cilia)* i. Durchschnitt des untern Augenliedes und zunächst die äufsere Haut desselben; g. des A ugen 1 ie d schli efsers; 10. des untern Augenliedknorpels, 11. der Conjunctiva. 12. Stelle, wo sich dieselbe zum Augapfel umsclilägt, k. Der obere Augen Jiedheber (Levator palpebrae superioris) dessen Sehne (5.) sich an dem obern Augenliedknorpel festsetzt. I. Der obere gerade Augenmuskel, 13. dessen Sehne, welche sich an dern Augapfel befestiget.. m. Der untere gerade Augenmuskel, 14. dessen Sehne, welche sich am Augapfel befestiget. n. Durchschnitt des untern schiefen Augenmuskels. o. Der S e li n e r v (Nerv, opticus) welcher noch zum Theil von Fett bedeckt erscheint. 15. Die von der harten Hirnhaut stammende Scheide des Sehnerven s. 16. Die Gefäfshaut des Sehnervens; beide im Durchschnitt. 17. Die durchschnittene faserige Substanz des Nervens. 18. Wo sich der Sehnerv 111 die feste Augenhaut (Sclerotica) einsenkt. ig* Durchschnitt der Augenarterie und 20. 2ö. der Augenvenen. Am durchschnittenen Augapfel bemerkt man: p. Den Durchschnitt der Hornhaut (Cornea). 21. 21. Die Verbindung; derselben mit der festen Avgenbaut* q. q. Durchschnitt der festen Augcnhaüt (Sclerotica). r.r. Der Gefäfshaut (Tunica clwroidea)* 22. 22. Der Faltenkranz (Corpus ciliare) derselben. S. s. Durchschnitt der Regenbogenhaut (Iris). 125.2 3. Der Lichtloch rand der Iris. t. t. D er Durchschnitt der Mark- oder Netzhaut (Tunica retina). u. u. u. Die innere obere Fläche der M arh haut, welche durch den Glaskörper (Corpus vitreum) durchschimmert. t>. Die Crystalllinse (Lens crystallina). w. Die vordere und x. die hintere A u gen ka mm e r (Catntnera o culi anterior et posterior), Fig. IV. X)iesö Figur zeigt nicht nur den Unterschied zwischen dem geschlossenen und geöffneten Auge, sondern man sieht auch manches, das erst nach Wegnahme verschiedener Theile, die in der dritten Figur erscheinen, sich dar-siellt. Der Umrifs dieser Figur kömmt mit der vorigen ganz iiherein, daher es nicht nÖthig ist, dieselbe nochmals ganz zu beziffern, indem dasjenige, wodurch sie sich auszeichnet, durch Worte bezeichnet werden kann. Man sieht an dieser Figur, wie sich bei geöffneten Auge, tiefe Hautfalten, besonders am Obern Augenliede bilden, Und die Haut Verdickt} die Fasern des Stirnmiiskels und des ohern Augenliedhebers aufschwellen, kürzer und dicker werden* dafs sich der Knorpel des ohern Au-genliedes Unter die Hauptfalte hegieht und rückwärts in die Augenhöhle hereinschlüpft*, dafs mail mehr auf den Rand des uniern Augenlie— des sehen kann-, dafs die obern Augenwimpern abwärts, die untern aufwärts nach vorn gerichtet sind. Im Augapfel erkennt man nach weggenommener Linse, Glaskörper und Markhaut, die Gefäfshaut in ihren ganzen Umfange, ihren Faltenkranz, die zwei vorzüglichsten Wirbelvenen (a. a.}, die innere lange Ciliararterie (Jb.), ferner ist die von der harten Hirnhaut kommende Scheide des Sehnerven (d.) zurückgelegt und die in den Sehnerven tretende Centralarterie (c.) ist zu sehen. a. a. Die zwei Wirbel venen (Vasa vor-ticosa). b. Die innere lange Ciliararterie Qslrt. ciliaris lotiga interna). C. Die Ceutralarterie der Markhaut {Art. centralis retinae). d.d. Die zumckgelegte Scheide des Sehne r v e n s * Fig. V. Der Augapfel von einem Ochsen, an welchem nach Wegnahme der Horn - und der festen Augenhaut, die Gefäfshaut und die Regenbogenhaut dargestellt worden sind. a. a. Die zurückgeschlagene derbe oder feste Augen liaut. b. b. Die Gefäfshaut. C. c. Der Ciliarring (Orbiculus ciliaris). d. d. Die Regenbogenhaut (Im). o rfi an a) deren Arterien aus denen der Iris entstehen und deren Venen in die der Iris übergehen. 1. D ie innere lange und 2. die äufsere lange Ciliararterie* 5. 3. 3. 5. Verschiedene Zweige der Wirbelvenen der Gefäfshaut. Fig. VII. Aeufsere Ansicht der Markhaut des linken Augapfels eines Mannes, welche den Glaskörper überzieht, an -welchem man theils den En-diüunesrand oder vordere Grenze der Markhaut e o und die Lage des Centrallochcs, theils die Verzweigung der Centralarterie und die Zusammen-ziehung des Sehnervens kurz vor seinem Uebergange in die Marlihaut sieht. a. Die Markhaut. b. b. Der Endigungsrand derselben. c. Das Centralloch derselben, welches von einem goldgelben Saum (.Punctum luteum) umgeben "wird. d. Der Sehnerv von seiner Scheide enl-hlöfst. e. Der zusammengezogene Theil desselben, kurz vor seinem (Jebergange in die Markhaut. 1. Ein oberer Ast und 2. ein unterer Ast der Centralarterie, welche um das Centralloch einen Kranz bilden und noch mit Blut angefüllt waren. f. Das Strahlenplättchen oder Kranz (Lamina ciliaris s. Zonula ciliaris) des Glaskörpers, der nie mit der Markhaut überzogeu ist. Die Cr y stalili n se in ihrer Kapsel ati dem Glaskörper befestiget * welche zum Theil durcli die Ciliarkrone durehscheinu Fig. Vitt. Die unverletzte Markhaut des linken Aug** apfels eines jungen Mannes im vollkommensten Zustande, von hinten angesehen und so gestellt, dafs ihr wahrer Mittelpunct in die Milte zu stehen kommt und daher wie in der Natur eine vollkommene Halbkugel darstellt. a. Die Mark haut, Welche über den Glas^ körper glatt ausgespannt erscheint. b. Das Centralloch im Mittelpuncte der Markhaut. c. Der gelbe Saum oder der Raad des Cen* tralloches, welcher gegen das Centrum hiti dunkler, gegen die Peripherie hin allmäh— lieber blasser wird» d. Stelle, wro der Sehnerv abgeschnitten WTorden und wo er durch die feste Augen-liaiit dringt. e. Die M ü n düng der durchschnittenen Ce ntralblutgefäfse , w7elche sich durch einen schwarzen Punct anzeigt* l. Der obere Ast. 2» Dev untere und 5. der mittlere Ast der Centralar-t e r i e. Fig. IX. Die vordere Ansicht der Vorigen Figur > an welcher man das Ende der Markhaut, die Linse in ihrer Kapsel auf dem Glaskörper befestiget und durch diese j das in dem Mittelpunete sich befindende Centralloch, sieht. ä. a. Der vordere Theil der Mark haut* b. Der vordere Endigungsrand derseK bem c. c. Die Ciliarkröne dicht um die Linse, welche von der Membran des Glaskörpers gebildet und noch mit dem schwarzen Pigment j welches eigentlich dem Ciliarkörper der Gefäfsllaut angehört, überzogen wird, und so auf einander paSsen, dafs die Furchen der Ciliarkröue den Erhabenheiten des Ciliarkörpers entsprechen* d. bis c. c. Die Krystalllinse in ihrer Kapsel (Capsula lentis). e. Das Centralloch der Markhaüt, Welches von hinten her durch den Glaskörper und der Linse durchscheint. i. i. Zweige der Centralblutgefäfses / / welche man durch die Litise und deö Glaskörper von vorn durchsieht. Fig. X. D er Glaskörper mit der Krystalllinse, welche vermittelst der Membran der Ciliarkrone mit dem erstem verbunden und der Poti [’s che Kanal durch Luft ausgedehnt worden ist. a. Der Glaskörper mit seiner Membran {Membrana hyaloidea) umgeben. b. Die K rys talil i ns e {Lens crystallina). c. c. Die Ciliarkrone {Corona ciliaris') welche noch von dem schwarzen Pigment bedeckt wird. d. D ie Blasen, in welche sich die zarte Membran der Ciliarkrone durch die in den Petit’schen Kanal ein geblasene Luft erhoben hat. e. Die kleine Oeffnung, durch welche die Luft ein geblasen ist. Fig. XI. Die Linse aus dem Auge eines neugebor-nen Kindes in der Profilansicht. Das hintere Kugelstück dieser Linse, welche durch eine punctirte Linie von dem vordem Stück unter- schieden ist, beträgt fast eine halbe Kugel. Die ganze Linse bat daher ein rundes Ansehen» Fig. XII. Die Linse aus einem fast sechsjährigen Kinde in der Profilansicht. Ihr Unterschied von der vorhergebenden Figur ist auffallend. Nicht in der Dicke, aber wohl im Umfange oder hier in der Länge hat die Linse zugenommen. Fig. XIII. Die Linse aus einem erwachsenen Manne im besten Alter in der Profilansicht. Der Unterschied zwischen dem vordem und hintern Kugelstücke, aus denen die Linse besteht, ist bei weitem nicht mehr so auffallend. Die vordere Fläche der Linse zeigt die neunte Figur, die hinfere Fläche die zweite Figur und die wahre Lage dieser Linse dis siebente Figur. Aus diesen drei Linsen geht hervor: je jünger der Mensch, desto kleiner ist sie im Umfange, oder desto kürzer in der Profilansicht im ganzen Umfange; folglich wächst die Linse nach der Geburt nicht mehr in die Dicke, aber wohl im Umfange, Je jünger der Mensch, desto convexer oder kugelförmiger im Ganzen ist die Linse, je älter, desto linsenförmiger. Je jünger der Mensch, desto gröfser ist die Yer- schiedenheit des Verhall ni sses zwischen deni vordem und hinlern Kugelstücke j je jünger er ist, desto gröfser ist das hintere Segment im Verhältnifs zum vordem* Fig* XIV. Der vergröfserie linke Augapfel, an wel-* chem die feste Augenhaut> die Gefäfs - und Markhaut zerschnitten und zurückgelegt worden ist, um den Verlauf der Centralarterie zu der Crystalilinse zu sehen. a. a. a. Die zurück gelegte Sclerotica und b. b, Gei'äfsh aut, c. der Ciliarring. d. Die zurück gelegte Markhaut. e. e. Die Markhaut, welche durch den Glaskörper durchscheint. 1* Der Stamm der Centralarteriej welscher durch den Glaskörper geht. 2* Zweige derselben j welche sich zur Markhaut verbreiten. 5. Zweige, welche sich in der Linseukapsel expeutrisch verzweigen. Das Sehorgan oder daš Auge (Organon visus) nimmt den obern Theil der vordem Fläche des Antlitžes ein und liegt auf beiden Seiten neben und über der Nasenwurzel in der Augenhöhle (Darst* der Knochen Tab; V. Fig; i.) ünd im Umfange derselben* Die zu ibm gehörigen Theile werden in\ äufsere und innere eingetheilt* Die äufsere 11 Theile dienen zur Beschützüng, Schlüpfrigmachung und Bewegung des Augapfels. Die innern Theile sind das eigentliche Sehorgan, der aus verschiedenen Häuten Und Feuchtigkeiten bestehende Augapfel* Zu den äufseren Theilen oder den Schutzmitteln gehören: die Augenlieder) die Thränendrüseii Und die ThränenWege. Die Augen braunen (Supercilia) (Tab* Vt. Big* i. C. C.) sind kur2e, dicht an einander und in mehrern Reihen über einander stehende steife Haare, welche auf und etwas über dem oberti Aügenböhlehraüde, eineu nach oben gewölbten Bogen bilden ‘ sie haben gewöhnlich die Farbe der Kopfhaare ünd sind mit ihren Spitzen gegen die Schläfe hin gerichtet, so, dafs die innern aufwärts, die äufsern abwärts stehen, nach innen sind sie häufiger, dichter Und langer, nach aufsen dünnerj beim männlichen Geschlechte gewöhnlich hervorragender, und bauschigter als beim Weiblichen Und ifios-sen nach innen von beiden Seiten mehr oder weniger zusammen. Sie dienen theils zur Beschattung des Auges, theils um den Schweifs von dem Auge abzuleiten» Die Augenbraunen werden durch den Au-genhrauivenruDzler (M. Corrugator supercilii) bewegt. Die Augen lieder (Palpebrae) (s. Tab. VI. Fig. l.) sind Falten der Haut des Antlitzes, welche die Augenhöhle und den Augapfel abwechselnd ganz oder nur zum Theil bedecken und die innere Lage (.Stratum internum) des Augenliedschliefsers und die Augenliedknorpel (i4. 15.) zwischen sich haben. Das obere Auge n 1 i e d (Palpebra Superior) (D.) ist gröfser und beweglicher als das untere (E.), beide stofsen in den innern und dem äufsern Augenwinkel (Canthus internus et externus) zusammen und sind durch die quere Augen-liedspalte ('Fissura s. Rima palpebrarum) abgesondert. An den Rändern der Augen— lieder (Margznes palpebrarum) welche etwas dicker, fester und mit kurzen steifen Haaren, den Augenwimpern (Cilia) versehen sind, schlägt sich die äufsere Haut nach inuen herum, wird zarter und sehr dünn, ist röthliclier und feucht, geht bis zum Umfange des Orbitalrandes und breitet sich von hier als Verbindungshaut oder Bindehaut (Tunica conjunctiva s. adnata) (Tab. X. Fig. l. l. 2.) über die ganze vordere Fläche des Augapfels aus •, bildet in dem innern Augenwinkel zwischen beiden Augenliedern eine herabsteigende halbmondförmige Falte (Valvula semilunaris) (Tab. VI. Fig. i. 11. 11.) die als ein drittes kleines Augenlied angesehen wird. Der Raum zwischen dieser und der Spitze des innern Augenwinkels wird der Thränen-s e e {Lacus lacrymalis) genannt, in welchen die Thränenkarunkel (Caruncula lacrymalis) (12.) ein kleiner, rundlicher, röthlicher Körper liegt, welcher aus einem Klümpchen zusammenstehender Talgdrüseheu, deu MsiBOM’schea ähnlich, besteht. Die Conjunctiva ist mit, vielen, sehr zarten, zum Theil kein rothes Blut führenden Gefäfsen (Vasa Serosa) versehen. Die ober 11 Augenwimpern sind zahlreicher, stärker und nach unten gewölbt, die untern sind dünner, weniger zahlreich und nach oben gewölbt*, bei geschlossenen Augenliedern kreuzen einander beide und bilden, ihrer Wölbung wegen, eine Art von breiter Rinne. Hinter diesen befindet sich eine Reihe dicht neben einander liegender Poren, die M ii n d n n g der Mki-eomiseben Druschen (Tab. IX. Fig. 1. 4). Die T algd ruschen oder Meiboii-sehen Drüsen [Glandulae sebaceae palpebra~ rum s. Mkibomianail) (s, Tab. IX. Fig. 1. a. 3.) befinden sieb, zwischen der innere fläche der Augenliedknarpel und dem hintern oder innerq Blatte der Augenlieder und sind kleine, gelbliche, enge Bälge, welche io kleinen gewundenen Strängen an einander gereiht sind, die pa-^ rallel neben einander von dem convexen zu den geraden Bande der Augenliedknorpel verlaufen und am letztem mit einer einfachen Reihe re-^ gelmafsig stehender Oeffnungen (4.) enden. Sie sind mit einer gelblichen, klebrigen, schleimig-öhligen Substanz, dem Au genta lg oder Augenhutter (Lernae) strotzend angefullt, weiche zur Befeuchtung der Augenliedränder dient. Der gröfste Theil der Augenliedränder bis zum äufsern Wiukel hin ist scharf heg ranzt, dagegen sind sie am innern Augenwinkel mehr abgerundet und weich, und enthalten die Thra-neuröhrcheti, deren Mündungen, die T h r ä -nenpuncte (Tab, VI Fig. i. i3, 10.) welche auf einem etwas erhabenen Hügel, dem Thrä-nenWärzchen, wo die Ränder ihre Schärfe verlieren, sichtbar sind. An dieser Stelle fehlen die MEiBOMischen Schleimbälge und statt ihrer dient die Thränenkarunkel (i2«j, auf •welcher in unbestimmter Ordnung und Richtung ähnliche Schleimbalge, wie die Meibom’-sehen Drüschen liegen, Beide Augenlieder enthalten zwischen ihrem aufsern und innern Blatte gegen den freien Rand hin, einen länglichen ihre Gestalt bestimmenden Knorpel, den Augenliedknorpel (Tarsus). Der obere (s. Tab. VI. Fig. 1. i4.) ist breiter als der untere (15), beide sind mit ihren convexen Rande gegen den Orbitalrand, mit dem freien geraden Rand einander entgegen gerichtet. Ihr spitzigeres inneres Ende ist durch ein kurzes festes Band, das innere Augenlied - oder Knprpelband (Ligament. palpebrale s. tarsi internum) (iß.) an dem Nasalfortsatz des Qberhieferknochensf und ihr breites äufseres Ende durch festes Zellgewebe, dasäufsere Augenliedknorpelband ('Lig. tarsi externum) (17.) aufsen an dem Orhitalrande befestige^. Aufserdern setzt sich noch die Periorbita, (die Beinbaut der Augenhöhle) von dem Orbitalrande zu dem convexen Rande der Augenliedknorpel (Tab X. Fig. 1, 0.) fort und heftet sich an diese an. Es werden die Augenlieder durch zwei, einander entgegenwirkende Muskeln, deu Au-genliedschUefser (M. orbicularis palpebrarum) und den Heber des obern Augen-liedes {Levator palpebrae superioris) (Tab. VI. Fig. i.l. I. m. und Tab. X. Fig. 1. /. und Fig. 3. h. auch Dirst. d. MusV) Lewegt. Der erste re ist für beide Augenlieder bestimmt, indem er den Spalt derselben schliefst- der andere zieht das obere Augenlied in die Höbe und steht mit dem Augenliedschliesser in beständiger Wechselwirkung. Die schnell auf einander folgende Wirkung beider Muskeln wird der Augenblick genannt. Die Augenlieder erhalten folgende Arte-? rien, nämlich: die Augenliederzweige {Rami pcilpebrales) nach innen, aus der Angulararterie (Tab. VI. Fig, 1, 34.); nach aufsen, aus der queren Faeialarterie (59-) und der Temporalarterie (38.); unten: die untere Augen--liedarterie (Art. palpebralis inferior) aus der Infraorbitalarterie; oben: Zweige aus der Stirn-und Supraorbitalarterie, welche, so wie die Au-genliedrandarterien (.Arteriae tarseae) (36. 57.)Aeste der Augenarterie (35.) sind. (Uebrigens s. m. Darst. d. Art.). — Die gleichnamigen Venen gehen in die vordere und hintere Fa-* eia! vene und Augen vene (Darst. d. Venen Tab. II.) wieder zurück. Die Saugadern verlaufen mit den genannten Venen und vereinigen sich mit den übrigen des Antlitzes, — Die Nerven, welche im Allgemeinen nur klein $iud? sind von innen nach oben und aufsen:; Zweige des Infra-und Supvatroc hlear-nervens, des Supraorbitalner vens und des Lacrymalnervens von dem ersten Hauptaste; von aufsen nach unten und innen: Zweige des Subcutan - und des Infraorbitalnervens von dem zweiten Hauptaste des dreigetheilten JNer-vens-, aufserdem aufsen und unten; Zweige des Facialnervens; alle diese Nerven sind an der innern Fläche des Orbicularmuskels der Augenlieder um die Orbita herum, durch zarte Zweige unter einander verbunden. Die Thrä n e n organe (Organa lacryma-liä) bilden einen eigentümlich angeordneten drüsigen ilpparat, zu welchen zwei Thränen-drüsen gehören, die eine eigenthümliehe dünne, durchsichtige, salzige Feuchtigkeit, die Thränen (Lacrymae) zur Befeuchtung des Auges, absondern, so wie die Thränenwege (P'iae lacrymales) welche die Thränen aufnehmen und ableiten. Die Thränendrüsen (Glandulae lacrymales) (s. Tab. VI. Fig. i. n. o. Tab. IX. Fig. l. h. i, und Fig. 3. d. e ) eine obere und eine untere, liegen aufsen, hinter und über dem obern Augenliede dicht hinter dem Dache der Augenhöhle und beide gehören zu den zusammengehäuften Drüsen; sie bestehen aus einer Menge kleiner Abteilungen (Acini) und diese aus den zartesten Vetflöchtungeu von Blutgefäfsert und Ausfülirvingsg'äilgen. Die obere T hrane ndrüse (Glandula lacryrnalis superiors. imiominata Galeni) ist beträchtlich gröfser, liegt in ihrer Grube des Stirnkuochens, in welcher sie durch ein Bändchen in ihrer Lage erhalten wird und hat eine dreieckige, yon oben nach unten plattgedrackte Gestalt. Die untere (Glandula lacryrnalis inferior s. glandulae congregatae Monroi) deren Läppchen kleiner und weiter yon einander entfernt als die der obern Thränendrüse sind, liegt von der pbern und zum Theil yon der Sehne des Augenliedhebers bedeckt, zwischeta diesem und dem obern Rande des obern Augenliedknorpels. Aus beiden Thrä-nendrüsen entstehen sechs bis sieben äußerst feine Gänge (Tab. IX. Fig. 5. 1. 2.) welche sich mit äufserst feinen Mündungen neben einander, aufsen an der innern Fläche des Augenliedes (Fig. 1 bei i.) öffnen, und von hier werden die in diesen Drüsen abgesonderten Thränen durch die Bewegungen der Augenlieder über den Augapfel verbreitet und gegen den innern Augenwinkel zum Thränensee getrieben, wo sie von den Thränenwegen aufgenommen werden. Die Th ränenwege {F'iae lacrymales) be- stehen aus den Thr’äneupuucten, den Thränen-Kanälchen, dem Thränensacke und dem Thrä-pengange, Die Th rän e npunkte (Puncta la-crymalia) (Tab. VI, Fig. l. 10. i3.) sind kleine Kreisrunde Qeffhuqgen, wovon auf jedem Augen-Jiedrande eines auf einer kleinen Erhabenheit, der Th ränenwarze [Papilla lacrymalis) aufsitzt, ■welche aus festen elastischen Zellgewebe besteht, wodurch der Punct oder Eingang zum Thränen- P p rölirchen immer offen erhalten wird. — Die Thränen röhre hen (Canaliculi lacryrnales s. Cornua, limacurn) (lg. lg.) ein oberes und unteres, Jiegeq in dem abgerundeten Theiie der Augeniiedränder als ein enges Röhrchen, von Fasern des Augenliedschliefsers dicht umgeben, und bestehen aus einer eigentümlichen gefäfsreichen Schleimhaut j pach aufsen machen sie hinter der Papilla noch eine kleine Erweiterung und enden nach innen in dem Thränensacke hinter einem Fältclicn, (Fig» ?. a.) verborgen mit enger Mündung (Fig. 5« £.). — Der Thränen-sack (Saccus lacrymalis) (Tab. VI. Fig. l. 21.) liegt als ein länglich rundlicher Behälter in der Thränensackgruhe am innern Winkel der Augenhöhle dicht hinter dem Angenschliefser uud entsteht mit einem blinden, die Eiusenkungs-ßteHe der Thiänenröhrchen (20) überragenden Ende, oben von dem innern Palpebralbande (16) und dem Thvänensackmuskel (M. sacci lacry-malis) (Tab. IX. Fig. l. 6.) umgeben*, dieser entspringt von dem hinlern Rande der Thrä-nengrube und endet an der hintern Fläche der beiden Augenliedknorpel. Der Thränensack besteht aus einer äufseren weifslichen, fibrösen und einer eigenthümlichen, gefäfsreichen, mit kleinen Schieimdrüschen versehenen Schleimhaut, welche die halbmondförmige Falte (Fig. 2. a.) vor den Mündungen der Thränenröhrchen bildet. Hierauf verengt er sich etwas in den Thrä-nengang (Ducbus nasalis s. lacrymalis), der sich in den knöchernen Thränenkanai etwas rückwärts gekrümmt, forlsetzt und in dem untern Nasengange dicht unter der untern Concha (Tab. IX. Fig. i. 8.} in die Schleimhaut der Nase übergehend, sich öffnet und am Ausgange von einer halbmondförmigen Falte bedeckt wird. Die Thränenorgane erhalten: die Thrä-nendrüsenarterie (Arb. lacrymalis) (Tab. X. Fig. 1. 8.), die Thränensackarterie (Arb. sacci lacrymalis) und Zweige von den Augenliedrandarterien, alle Aeste der Augenarterie (l. I.) — Die Venen ergiefsen sich in die Augenvenen (Darst. d. Venen Tab. III, Fig. 1). — Die Nerven sind Zweige des Lacrymalner- vens und des Infratrochlearnervens von dem ersten Hauptaste des dreigetheilten Nervens. Der Augapfel (Bulbus oculi) (Tab. VI. IX. u. X. in der Lage sichtbar) der auch häufig schlechthin das Auge heifst, liegt in dem vordem weiten Tlieile der Augenhöhle, vorn von den Augenliedern zum Theil und abwechselnd ganz bedeckt, an diese, durch die ihn vorn überziehende Bindehaut {Conjunctiva) (Tab. X. Fig. l. l. 2.) und hinten, an dem Sehnerven und Muskeln befestiget und von vielen Fette umgeben. Er hat eine kuglichle Form, so dafs er aus einem hintern grofsen und aus einem vordem kleinen Kugelsegmente zusammengesetzt scheint. Er besteht aus mehrern übereinauder-liegenden Häuten, aus häutigen durchsichtigen, mit verschiedenen Feuchtigkeiten angefüllten Körpern und aus der eigentlichen wäfsrigen Augenfeuchtigkeit. Die äufsern Häute des Auges, dier Horn-und die feste Augen haut, sind bei weitem dicker und härter als die übrigen und bestimmen die Gestalt des Augapfels. Die feste oder weifse Augen haut (Tunica scler otica s. albuginea) (s. Tab. X. Fig. i. F. Fig. 2. c. und Fig. 5. q.q.) umgiebt den gröfsten Umfang oder das grofse Kugelsrgment, ungefähr fünf Sechslheile de« Gatizeil und ist eine sehmgt fibröse Membran, Vorl Weifser glänzender Farbe, hinten von betväej^lli-chcr Dicke und Vorn dünner und gfefalzt zur Aufnahme der Hornhaut; ihre äufsere und innere Fläche ist eigentlich glatt •, au die erstere dringen eine Menge Gefäfse und JNervcheu ein* welche in einer mehr oder Weniger beträchtlichen Strecke in ihrer Substanz verlaufend > zu den innertt Au-» gentheilen gehen* Hinten b etwas weiter nach innen als in der Mitte, befindet sich in def Scleroticäj eine Vertiefung > mit einem Wulstiger! ßande umgeben > deren Grund ein diittneš durchlöchertes Plättchen {Lamina cti** brosa) (Tab* IX. Fig. i* 12.) hat* wörin sich der Sehnerv einsenkt. Vorn ist sie tnit det4 sehnigten Ausbreitung der vier geraden Aiigčti* muskeJd (Tab. X. Fig. 2. e — f.) welche tnaii eigentlich die Weifse Augenhaut (Tunicci atbuginea) nennt, überzogen. Die innere Fläche der Sclerotica wird noch (besonders in den frü-* hern Lebensperioden leicht trennbar) Von einem sehr dünnen Blättchen (Lamina fusca), Welches man früher für eine Fortsetzung der Ge-fafshaut später für eine Fortsetzung der Spinn~ Webenhaut des Sehnervens hielt, überzogen und durch einen braunen Zellstoff an die Gefäfshaut angehefteu Die Ho r n h a ut oder die durch si eh ti g e fiörnhaut (Tuniča cornea š. cornea pellucida) (Tab. X* Fig. 2. a. Fig; 3. p.) bildet den vordersten Theil öder das kleine Kiigekegment, sie ist sehr elastisch und durchsichtig j in der Mille dicker und gegen den Rand dünner^ welcher in dem vordem gefalzten Rande der festen Augenhaut eirigefügt ist, und durch die hinter ihr befindliche wäfsrige Augenfeuchtigkeit äusge-spanntj erhallen wird. Ihre äuisere convexe Fläche wird von einer Fortsetzung der Conjunctiva (Fig* 2. b.) überzogen und ihre innere oder hintere coucave Fläche (Fig. 6. a) wird mit einer sehr düuneüj durchsichtigen, homogenen, wenig ausdehnbaren Membran, der Haut der wäfsrigen A ugenfeUchtigkeit oder der DEMOUiisschen Haut (Membrana humoris aquei) (Fig. 6. č.) bekleidet, Welche an dem Rande der Hornhaut aufbört, sich nach De-mours über die vordere Fläche der Iris fortsetzen soll und sich durch Kochen oder leichte Maceratiön leicht vön der Hornhaut trennen läfst. Die Hornhaut besteht aus mehrern Blättern, zwischen welchen sich ein feuchter Dunst befindet) der besonders dem Aüge ^ das glänzende, gesunde Ansehn gibt. Die schwarze oder Gefäfshaut (Tu- niča vascutosa s. choroidea') welche der Selc-rotica entspricht, macht mit der Blendung oder Iris (Tab. X. Fig. 5. b. d.) die zweite Schicht der Häute des Auges aus. Die erstere erstrecht sich von dem Eintritte des Sehnerven an bis zum vordem Bande der festen Augenhaut (Fig. 4); bis zu diesem ist sie nur durch lockeres Zellgewebe dicht an diese angeheftet; an dem vordem Ende der Gefäfshaut verdickt sich das Zellgewebe und bildet einen weifslichen , ungefähr eine Linie breiten Ring, das Strahlen -band oder der Wulst der Gefäfshaut (Lig amentum ciliare s. Orbiculus ciliaris) (Fig. 5. c. und Tab. XI. Fig. 4. e.) wodurch die Gefäfshaut an dem vordem Ende der festen Augenhaut genauer als an dem übrigen Umfange j angeheftet wird. Der vordere Rand des Strahlenbandes wird von einem schmalen, wreifsen Vorsprunge begränzl, welcher genau vou einem kleinen Falz der innern Fläche der Hornhaut aufgeuommen wird. Uebrigens nimmt man an: dafs der Ciliarring aüs zwei Blättern bestehe, • * zwischen welchen sich ein enger, mit Feuchtigkeit gefüllter, dreiseitiger Kanal {Canalis Fon-tanae) (Tab. XI. Fig. i. f.) befinde. An der innern Fläche dieses Ringes bildet die Gefäfshaut den Faltenkranz oder Körper (Corpus ci- liare s. Corona ciliaris) (Tab. X. Fig. 3. u. 4, 22« u. Tab. IX. Fig. i. c. u. Fig. 2. d.) indem sich dieselbe in der Breite von ungefähr anderthalb Linien vielfach Und fein nach innen fallet, so dafs eine ansehnliche Menge erst niedriger, dann höherer Falten oder Fortsätze (Processus ciliares) entstehen, welche mehr nach innen zusammenstrahlen und rundlich enden. Die vordere Fläche des CiJiarkorpers ist frei und sieht gegen die Iris,* die hintere Fläche ist genau an dem Umfange der Linsenkapsel und der Ciliarkrone des Glaskörpers geheftet. Die äufsere und innere Fläche der Gefäfshaut sind im normalen Zustande, von einer dunkelbraunen Substanz, dem schwarzen Schleim oder Pigment (Pigmentum nigrurn) bekleidet, welcher Stellenweise besonders an der innern Fläche in gröfserev Menge vorhanden, weit dunkler und fester mit den benachbarten Thei-len verbunden ist. Die Gefäfshaut ist dünn und weich, nach Wegnahme des Pigment’s weifslich und besteht beinahe ganz aus Blutgefäfsen (Tab, XL Fig. 4. d.) aus Arterien und Venen, wovon die letztem das Uebergewieht haben. Die erstem sind kurze Ciliararterien (Tab. X. Fig. 5. l. l.) welche Aeste der hintern Ciliararterie (Fig. l. 9.) von der Augenarterie (Art. ophthal- 20 mica) entspringend, sind. Die Venen ‘werden wegen ihres gewundenen Laufes Wirbelge-fäfse (Vasa vorticosa) (Fig. 4. a. u. s. Darst. d. Venen Tab. III. Fig. 2.) genannt, aus welchen die Ciliarvenen entstehen. Aufser den Blutgefäfsen und dem sie zusammen hallenden Zellgewebe nimmt man keine Spuren von organischer Bildung wahr, auch der Strahlenkör— per erscheint als ein vielfach verschlungenes Ge— fäfsgewebe. Die innere Fläche der Gefäfsbaut? welche beim Menschen ins glänzende hellgelb spielt, kann nicht als eine eigne Membran, der RuYscHischen Haut (Tunica Ruyschiana) angesehen werden, indem sich dieselbe nicht in zwei Blätter zerlegen lafst. N D ie Blendung oder die 11 egen bogen — haut (Iris) (Tab. X. Fig. 1. c. Fig. 3. s. u. Tab. XI. Fig. 4. f.) ist eine runde, in der Mitte mit einer runden Oeffnung, dem Seheloehe oder der Sehe (Pupilla) versehene Haut, welche an ihrem innern Umfange eine etwas geringere Breite als an der übrigen Ausbreitung hat, und mit ihrem äufsern Rande an dein Strahlenbande befestiget ist, übrigens frei in der wässerigen Feuchtigkeit hinter der Hornhaut fluctuirt und den Raum zwischen der Hornhaut und der Liuse in die vordere und hintere Augenkammer theilt. Die vordere oder äufsere Fläche (Tab, XL Fig. 5. f.) welche man durch die Hornhaut durchscheinen sieht, hat entweder eine graue oder blaue, graulichgrüne, braune oder schwarze Farbe und zeigt feine Fasern, die strahlenförmig von dem äufsern Umfange gegen die Pupille gehen*, diese Fasern sind gerade bei der verengerten und geschlängelt bei der erweiterten Pupille. Die hintere Fläche ist mit dicken schwarzen Pigment, welches zuweilen in der Gestalt einer zusammenhängenden Membran ab-gelöfst werden kann, überzogen und führt den Namen, Traubenhaut (Uvea) (Fig. j, d.)j es zeigen sich hier ebenfalls Fasern, die strahlenförmig gegen die Pupille verlaufen, welche von den Gefäfsen und JYerven herkommen, woraus die Iris besteht. Der äufsere und innere Rand der Iris sind dunkler gefärbt als der zwischen beiden befindliche Theil und erscheinen als schmale dunkle Streifen oder Einfassungen; am dunkelsten ist eine kleine Strecke des innern Theiles der Blendung, etwas aufserhalb des innern Randes derselben; der zwischen dieser dunklern Stelle und dem Sehloche befindliche Theil der Blendung ist der kleine oder innere Ring oder Kreis (Annulus s. Circulus minor) (Fig. 5- £•)> dev übrige Theil derselben, der grofse oder äufsere Ring (Annulus major s. externus) (Fig. 5• /•)> an der hintern. Fläche sind die Fasern in dem grofsen Ringe erhabener als in dem kleinen. Die Blendung ist dicker als die Gefäfshaut, weich, schwammig und locker und besteht gröfstentheils aus Nerven und Gefäfsen, dem sie zusammen -ballenden Zellgewebe und eigentümlichen Fasern. Die Nerven der Blendung (Nervuli ciliares) entspringen aus dem Ciliarknoten (Tab. X. Fig. i. 23.) theilen sich, mit den Ciliararterien (9) verlaufend, bis zum Augapfel ungefähr zusammen in zwanzig Aestcheu, durchbohren dann um den Sehnerven herum die feste Augenhaut , verlaufen zwischen dieser und der Ge-fäfsbaut nach vorn (Tab. XI. Fig. 4. 5. 5.) und theilen sich hinter dem äufsern Rande des Strahlenbandes gewöhnlich in zwei Aeste welche, sich in mehrere Zweige spaltend, unter dem Strahlenbaude durch, an die vordere Fläche der Iris (Fig. 5. 1.1.) gelangeu, in welcher sie sich mit einander in Knötchen verbunden, dann strahlenförmig gegen den innern Rand derselben verbreiten und daselbst büschelartig enden. Die beiden langen Ciliararterien (Tab. X. Fig. 5. 4. u. Tab. XL Fig. 6. i. 2.) theilen sich unter dem Strahlenbande in zwei Aeste, welche rechts und links auseinander weichen, von beiden Seiten einander entgegen gehen, und, indem sie sich mit von aufsen eindringenden vordem Ciliararterien (Tab. X, Fig. 5. 6.) verbinden, in dem äus-sern Rande der Iris den grofsen Gefäfs-kreis (Circulus arteriosus iridis major s. externus') (7. 7.) bilden, aus welchem nun strahlenförmig verschlungene Zweige gegen den innern Rand hin gehen, in dessen Nahe sie sich wieder, jedoch nur zum Theil, bogen förmig vereinigen, wodurch der kleine Gefäfskreis (Circulus arteriosus minor s. internus) (g.) gebildet wird; aus diesem gehen Zweige mit denen des grofsen Kreises convergirend zum innern Rande des Iris. Die zahlreichen Venen der Blendung, welche keine Bögen bilden, gehen theils in die langen Ciliarvenen, theils in die Wirbelvenen über (s. Darst. d. Venen Tab. III. Fig. 2. 6 — 10.) Aufser diesen Geföfsen zeigen sich bei der glücklichsten Einspritzung derselben, in der Blendung noch mehr oder weniger deutliche gelblichweifse Fasern, welche theils in strahliger, vom äufsern zum innern Ringe, theils in kreisförmiger Richtung besonders am innern Ringe der Blendung verlaufen und fur die Werkzeuge der Beweguugserschei-nungen derselben, gehallen werden. Im Foetus ist bis zum siebenden Monate die Sehe, durch eine eigne Membran, die Pu-p i 11 a r membra n (.Membrana pupillaris s. WaCHE.NDOB.riana) (Tab. XI. Fig. 6. d.) verschlossen oder ausgefüllt, in welcher die Ge-fäfse als Zweige des innern Gefäfskreises der Iris bis zum iVliltelpuncte strahlenförmig hingehen, welche sich in ihren Verlaufe untereinander, aber nicht im Mittel puncte, verbinden. Gegen das Ende des achten Monates fangen die Gefäfse von dem Mitteipuncte an sich zurückzuziehen und mit ihnen nach und nach die Membran, bis dieselbe im neunten Monate verschwunden und die Pupille vollendet ist. Die Nerven haut, Mark haut oder Netzhaut (Tunica retina s. nervea) (s. Tab. XI, Fig. 2. 5. 7. 8 und 9.) ist die eigne dritte Haut des Augapfels und die Ausbreitung des Sehnervens (Fig. 7. d.) welcher aus der Sehnervenvereinigung (Tab. IV. Fig. 2. p. 11.) durch das Sehloch des Schädels (Tab. X. Fig. 1. bei B.) in die Orbita tritt, in dieser als ein cylindrischer Nerv von einer faserigen Scheide und Ge-fäfshaut (Fig. 3. i5. 16.) eng umgeben, ein wenig nach aufsen gebogen, von Ciliararterien, Venen und Nerven begleitet, zwischen den geraden Augenmuskeln im Fette zu dem Augapfel geht und sich in dessen Vertiefung nach innen neben der Achse desselben, mehr zusammengezogen, einsenkt. Die Markfasern des Sehnerven treten ihre Scheide verlassend, clurch die Löcher der Siebplatte der festen Augenhaut, die Gefafshaut durchbohrend und breiten sich durch Zellgewebe zusammen-gehalten als Mark- oder Netzhaut über den Glasliörper bis zum Strahlenkörper und Ciliar— krone (Tab. XL Fig. 7. a. b.) aus und endigen hier mit einem mehr oder weniger angeschwollenen geradeu Räude (Fig. 9. a. b. c.) ohne sich an die Linsenkapsel zu befestigen. Sie ist eine weiche oder breiigte Membran von blafsröthli-cher Farbe, welqhe zwischen der Gefäfshaut und dem Glaskörper über diesem glatt ausgespannt liegt, mit der erstem weniger, mit der letztem aber fester zusammenhängt und gewissermafsen aus einem doppelten Blatte, einer äufsern Mark-scliicht und einer Innern aus Zellgewebe und Gefäfsen gebildeten Schicht, welche zunächst an dem Glaskörper haftet, bestellt. Nach aussen neben dem Eintritte des Sehnerven, gerade in der Achse des Auges befindet sich nur beim Menschen, ein kleines Loch, das Central loch (Foramen centrale retinae) von einem goldgelben Rande, der gelbe Saum oder Deck (Punctum luteum) (Fig. 7. c. und Fig. 3. b. c.) umgeben. Ihre Arterien (Fig. 5. 7, u, 8, 1.2.0.) ■welche sieh mehr auf der iunern Fläche verbreiten j erhält sie von der Centralarterie, eiu Ast der Augenarterie; so wie sich wieder die Venen (s, Darst. derselben Tab. III, Fig. o.) in die Central vene vereinigen. Der Glaskörper (Corpus vitreum) (Tab, XL Fig. 10. a.) ist ein farbenloser, vollkommen durchsichtiger, kugelförmiger Körper, der nur vorn eine V ertiefung zur Aufnahme der Kry-st alllinse (b ) hat, den hintern grofsen Raum ausfüilt und zunächst von der Markhaut umgeben ist. Er besteht aus der sehr zarten ihn umgehenden Membran, dem Glashäutchen (Membrana hyaloidea) welches nach innen eine Menge kleiner Fortsätze macht, zwischen welchen sich Räume oder, Zellen bilden und aus einer völlig durchsichtigen, dem Eiweifs ähnlichen Feuchtigkeit, der Glasfeuchtigkeit (Humor vitreus) wrelche die Zellen des Glas-bäutchens strotzend aufullt. Vorn theilt sich das Glashäutchen in zwei Blätter, das innere überzieht die Vertiefung hinter der Linse, das äufsere oder Strahlen plättchen (Lamina ci-liaris, s. Zonula Zinnxi) (Fig. 7. f. Fig. 9. c\) verschmilzt mit der Linsenkapsel und ist vielfach gefurcht, indem es genau der innern Fläche des, mit ihm verbundenen Ciliarkörpers entspricht, dessen Falten in seine Vertiefungen dringen ; das schwarze Pigment, welches nach VVeg-nahme des Strahlenkörpers auf dem Sirahlen-plättchen haftet, gehört dem erstem au. Zwischen den beiden Blättern und der Linsenkapsel entsteht eine dreieckige Lücke, der Petjt’s( he Kanal (Canalis Petiti), welcher kreisförmig um den Glaskörper und die Linse herumgeht und durch Einblasen von Luft, wodurch sich das Strahlenplättchen (Fig. 10. c. d.) wie ein blasiger Kranz in die Höhe liebt, leicht deutlich gemacht wird. Die Linse, Krystalllinse oder Kry-stallkörper [Lens crystallina) (Tab. XI. Fig. ii — i5.) ist ein linsenförmiger, in normalen Zustande völlig durchsichtiger Körper, welcher hinter der Iris, durch die Pupille derselben sichtbar (Tab. X. Fig. 3. v.), umgeben von dein Ciliarkörper, in der Vertiefung des Glaskörpers (Tab. XI. Fig. 7. g. u. Fig. 9. d. c. u. Fig. 10. b.) liegt und von einer durchsichtigen Hülle, der Linsenkapsel (Capsula lentis) die mit dem Glashäutchen genau verbunden, eingeschlossen ist. Die Linse, welche gewöhulich dop** pelt so breit und hoch, als dick and deven hintere Fläche stärker als die vordere gewölbt ist, besteht aus einem zähen, klebrigten, beim Zerdrücken dem Finger etwas widerstehenden Substanz (Humor crystallinus), welche nach innen fester ist und getrocknet oder in Weingeist oder mit kochendem W asser behandelt, in sechs bis acht gleiche grofse, von dem Mittelpunct gegen den Rand hin, abgetheilte dreieckige Stückchen springt, welche sich wieder wie eine Zwiebel abblättern. Die Dicke und die Wölbung der Krysiallliase stehen nicht immer in gleichem Verhältnisse und die Linsen beider Augen desselben Menschen haben bisweilen eine verschiedene Gestalt. Die Linse befindet sich in der Kapsel aufserdem frei und zwischen beiden eine dünne dui chsichiige Flüssigkeit, die MoRGAGNische Eeuchii gkeit (Liquor Mor-gagnii). Der Glaskörper und die Krystalllinse erhalten ihre kein rothes Blut führenden Arterien von der Centralarterie (Tab. XI. Fig. i4. i — 3) welche, nachdem sie ihre Zweige an die Markhaut abgegeben hat, Zweige an die Glashaut gibt, dann durch den Glaskörper au die hintere Fläche der Linsenkapsel geht und sich in dieser excentrisch ausbreitet. Aufsei- dem begeben sich noeli Zweige von dem vordem Rande des Ciliarkörpers zur vordem Fläche der Liusenkapsel. Die Venen gehen iheils in die der Gefäfshaut, theils in die Centralvene über. Die wäfsrigeAugenfeuchtigkeit (Humor aqueus) ist eine völlig helle, dem klaren Wasser ähnliche Flüssigkeit, wclche den Raum zwischen der Hornhaut und der Kristall-Jinse, der durch die Blendung (Iris) iu eine vordere und hintere Augenkammer (Camera oculi anterior et posterior) (Tah. X. Fig. 3, w. x.) gelheilt wird, anfüllt. Die er-siere gröfsere ist vor, die letztere kleinere ist hinter der Iris- beide haben durch die Pupille Gemeinschaft. Der Augapfel wird durch sechs Muskeln durch vier gerade und zwei schiefe bewegt. Die geraden Augenmuskeln (Musculi recti bulbi oculi) (s. Darst. der Musk. Tab. II. Fig. 2. und 5.) sind: ein oberer, der den Augapfel nach oben, ein unterer, der den Augapfel nach unten; ein innerer, der den Augapfel nach innen und ein äufserer, der den Augapfel nach aufsen wendet; wenn diese vier Muskeln gemeinschaftlich wirken, so ziehen sie den Augapfel etwas in' die Höhle zurück, wobei die Hornhaut mehr hervorgetrieben und convex gemaelu wird, z. B. wenn wir uns bestreben, entfernte Gegenstände zu erkennen•, wenn diese Thätigkeit krampfhaft erregt wird, so ist das Auge stier und unbeweglich. — Die beiden schiefen oder R o 11 m u s k e 1 n {Musculi obliqui), ein oberer oder pathetischer Muskel rollt den Augapfel so, dafs die Pupille nach innen und unten gerichtet wird; der untere schiefe Augenmuskel rollt den Augapfel nach aufsen, so, dafs die Pupille nach innen und oben zu stehen kömmt. (Uebrigens sieht man einige dieser Muskeln in diesem Werke Tab. X. Fig. i und 5.) — Die Muskeln erhalten ihre Blutgefäfse von der Augenarterie und Vene {Art. et Vena ophthalmico) und ihre Nerven von dem dritten, vierten und sechsten Hirnnerven (s. Darst. dieser Theile). Das Auge besteht, wie aus der Beschreibung desselben hervorgeht, aus mehreren, von aufsen nach innen auf einander folgenden durchsichtigen Körpern von verschiedener Dichtigkeit, in welchen die von äufsern Gegenständen kommenden und eintretenden Lichtstrahlen einander nach und nach so entgegengebrochen werden, dafs dadurch im Grunde des Auges auf der Markhaut die Bilder der Gegenstände entstehen ; die hierdurch bewirkte Empfindung pflanzt sicli auf den Sehnerven, durch diesen zu den Gehirn fort und veranlafst hier die Vorstellung des Gesichtes. Daher Durchsichtigkeit der Körper, woraus das Auge besteht, Empfänglichkeit der Markhaut und ungestörte Leitung durch den Sehnerven, die vorzüglichsten Bedingungen des Sehens sind. Die kugelförmige Gestalt des Augapfels begünstigt die Brechung der Lichtstrahlen. Bei starker Wölbung werden, weil diese starke Brechung der Lichtstrahlen bewirkt, nur nahe, bei schwacher Wölbung, aus entgegengesetzten Grunde, nur ferne Gegenstände deutlich gesehen und der Kindheit und Jugend ist daher Kurzsichtigkeit, dem Alter Fernsichtigkeit im Allgemeinen eigen. Durch die verschiedentliche Thätigkeit der Augenmuskeln, kann das Auge sich, entweder in seiner Lage und Richtung, urn ohne Bewegung des Kopfes oder des ganzen Körpers, innerhalb gewisser Gränzen, eine gewisse Sphäre zu übersehen, oder seine Gestalt und das Verhältnifs seiner Theile, um in verschiedener Entfernung denselben Gegenstand deutlich zu erkennen, verändern. Das letztere wird nur zum Theil durch die Muskeln, zum Theil durch die Abänderung der Ab - und Aussonderung der Augenfeuch— tigkeit, besonders aber durch die Thätigkeit des Ciliarkörpers lewivkt, indem durcli diese die Wölbung der Hornhaut und Linse, so wie die Lage der letztem in Bezug auf die Hornhaut und den Grund des Augapfels verändert wird. Die Schwärze des Pigments mindert die Heftigkeit des Eindruckes des Lichtes auf die höchst empfindliche Markhaut, indem sie ein Theil des Lichtes verschluckt. Die Function der Iris ist gleichfalls, vorzüglich die Einwirkung des einfallenden Lichtes zu verstärken, oder zu schwachen. indem sie sich bei zu hellem Lichte, bei Betrachtung naher Gegenstände ausdehnt und dadurch die Pupille verengt, beim schwachem Lichte dagegen, beim Sehen ferner Gegenstände zusammenzieht und so die Erweiterung der Pupille bewirkt. BESCHREIBUNG DER ZWÖLFTEN KÜPFERTAFEL. Enthält vorzüglich die Darstellung der Wände der Nasenhöhle, überzogen mit der Schleimhaut und deren Gefäfse. Diese und die folgende Tafel enthalten das Geruchsorgan. F I G. I. Ansicht der rechten Seile der Schleimhaut derNasenseheidewand, an welchem man die Mündungen der Schleimdrüschen in Hinsicht ihrer Form, Lage und Gröfse wahrnimmt. a. Durchschnitt des rechten Nasenflügels. b. Die Hälfte des rechten Nasenloches. c. Uebergang der Schleimhaut io die Haut der Nasenspitze und abwärts d. in die Haut der Oberlippe. e. Durchschnitt der Schleim - oder Ri ec h-haut (Membrana -pituitaria) unter dem Rücken der äufsern Nase, f. unter dem Nasenknochen, g. unter dem Riech- oder Ethmoidalkno-chen und h. h. den S phe noid alVn oc\ien. i. Stelle, wo die Schleimhaut der rechten Seite um den Vomer herum geschlagen in die der linken Seite übergeht. k,. Durchschnitt der Schleimhaut, welche auf dem Gaümenvorhange und l. die, welche auf dem knöchernen Gaumen oder dem Boden der Nasenhöhle haftet. 7n. Die Nasen haare (Vibrissae) welche die Vertiefung des Einganges der rechten Nasenhöhle besetzen. n. Rundliche Erhabenheit, welche die Gränze zwischeu der eigentlichen Haut im Nasenloche und der Schleimhaut bestimmt. o. Mündung eines beständigen Schleirn-höhlenkanales, in welchen eine Soude eingebracht worden ist. Gemeialich läfst sich eine solche Sonde oder Borste ganz leicht mehrere Linien lang in diesen Kanal einbringen. p. p. Der durchschimmernde Rand der perpen diculär en Platte des Ethmoi-dalknochens. q. Gegend, wo die Mündungen der Schleimhöhlen gröfstentheils ein rundliches Ansehen haben. r. Gegend, -wo sich die kleinsten Mündun-gen solcher Schleimhöhlen zeigen* S. s* Gegend, wo die M im dün gen derselben, gleichsam in Linien oder Streifen geordnet erscheinen. b. Gegend, wo sich die gröfslen Mün-“ düngen der Schleimhöhlen befinden* Fio. ir* Die au/sere oder seitliche Wand der linken Nasenhöhle nach weggenommener Nasen-Scheidewand, noch mit der Schleim- oder Riech-haut überzogen. o. Durchschnitt des obertt Nasenknorpels und b* des uutetu Nasenknorpels« C. Das linke Nasenloch* d. Vertiefung des linken Nasenflügels, mit den in ihm befindlichen Härchen und Mündungen der H a ul d r ü sehe n. e* e. R u odilc heErhabenheit, welche die Gränze zwischen der äufsern Haut der Nase und der Riechhaut bestimmt* ff Die obere Nasenmuschel, g* mittler e und h. h* die untere NaSenmuschel# t. i. Der obere, k, k. der mittlere und 1.1, der untere Nasen gang (Meatus narium superior, medius et inferior'y m. G ranze zwischen der JNasenhöhle und Schluudkopfe. n. Stelle, wo sich die hintere Nasen Öffnung (Choanae narium) befindet. o. Mündung der Eustach iselieu Röhre. p. Linke Hälfte des Gaumenvorhanges, q. q. Ein Theil des Schlundkopfes. Die Gröfse und Gestalt der Mündungen der Schl eimhöhlen der Riechhaut, welche die äufsere Wand der Nasenhöhle überzieht, sind mit Genauigkeit nachgebildet und daher leicht zu erkennen. F I G. III. Die äufsere Wand der linkeu Nasenhöhle und die Ausgänge der Nebenhöhlen, welche mit der erstem in Verbindung stehen. Um die Ausgänge sehen zu können, so ist von der mildern und untern Nasenmuschel etwas vveggeschuitten worden, wobei zugleich ain Durchschnitte die Dicke der Riechhaut zu sehen ist. a. Durchschnitlsfläcbe der mittlerri Na — senmuschel, an dieser: 1.1. die Dicke der Riechhaut, 2, (1er Knochentheil derselben und 5. die Lage, welche die Schleim dräschen enthält. b. Durchschnittsfläche der untern Nasenrau s c h e 1. 4. Die Dicke der Riech haut, 5. der K n ochentheii und der zwischen Leiden liegende 6. drüsige T h e i 1 derselben» c. Der Wulst, welcher sich über dem Ausgange der Kieferhöhle befindet, bisweilen einen halben Bogen bildet, der selten fehlt. Uebei diesem Wulst befinden sich die Miin-düngen der Riechk n oche n zel le n. d.d. Sonde, welche durch die Stirnhöhle gebracht, und deren Mündungen über dem Wulst, so wie e. e. die Sonde auf gleiche Art die Mündung derselben unter dem Wulst andeutet. f. f. Sonde, welche die hinter der öberu Na-senmuschel befindliche Mündung der S p h e n o i d a 1 h ö h 1 e anzeigt. g. Mündung der Oberiiiaxillar « oder Kieferhöhle, welche einen rundlichen, etwas UTtigehogeuen Rand zu haben pflegt* h. Mündung oder Ausgang des Thrä« »eugauges, Stellt einen Theil der Schleimhaut von der Nasenscheidewand ungefähr neunmal vergröfsevt dar, um die beträchtliche Menge, die verschiedene Gröfse und die vorzüglichste Richtung der Schleimhöhlen - Mündungen, deutlicher als in der ersten Figur möglich war, darzustellen. Man sieht, dafs bei weitem die meisten dieser Mündungen eine Richtung von vorn nach hinten oder schräg von oben nach unten haben, und dafs die Riechhaut selbst eine unebene Oberfläche bildet. Fig. V. Die Arterien der rechten Seite der Nasenscheidewand, welche mit der Iajectioasmasse an-gefüllt waren. a. Die hintere obere Ethmoidalarte — rie und b. die vorder eEthmoidalarterie, welche gewöhnlich weil gröfser als die hintere ist-, beide kommen aus der Augenarterie. e. Der obere Ast und d. der untere Ast der Nasenseheide-wandarterie, welche aus der innern Nasenarterie {Art. spheno - palatina) kommt und sich nach oben, unten und vorn ver- breiten und unter einander nnd mit den Elhmoidalarterien vielfach anastomosiren. t. e. e. Anastomosen derselben mit den Etbmoidalarterien. Fig. YI. Ein Stückchen Schleimhaut fünf und zwanzigmal vergröfsert, deren Arterien und Venen vollständig ausgespritzt waren, von dem vordem Theil der Nasenhöhle genommen. Der gröfste Theii dieses Netzes ist venös, der kleinere arteriös. a. a. a. Mündungen dreier Schleimhöhlen, die nicht nur mit: b.b, einem arteriösen und c. c, einem venösen Kranze umgeben sind, sondern auch in deren Tiefe das Gefäfsnetz erkannt wird. BESCHREIBUNG DEE DKEIZEBNTEN KUPFEttTA FEL. Enthält nicht nur die Darstellung der Nerven des Geruchs - und des Geschmackorganes, sonde i n stellt auch iu der ersten Figur den Zusammenhang dieser Organe unter sich und mit dem Gehörorgane vermittelst des Schlundkopfes dar. . ' ,y ... ■ .... Fig. I. Der Kopf eines jungen Manues im Zusammenhänge mit dem Schlund - und dem Kehlkopfe bis zum Anfänge des Schlundes und der Luftröhre herab. Es sind vou der rechten Seile die weichen Theile und die Knochen mit Zurücklassung mehrerer iu der Tiefe dieser Seite liegenden Nerveu, bis zur Mitte so v\ eggenommen worden, dafs der Schlundkopf, die Zunge, die knorpliche Ohrtrompete ganz gelassen und die Gaumenhaut losgetrennt und herabgelegt worden ist. Man sieht auf diese Weise die Nerven der Nasensclieidewand, des Gaumens und die der Zunge bis zum Eintritt in die Substanz derselben j so wie die Muskeln der Zunge in ih- rer natürlichen Lage; aufserdem die Submaxil-lar und Sublingualdrüse mit ihrem Ausführungsgange. A. Der untere und Jinke Theil der Schädel-höhle, noch mit der harten Hirnhaut aus-gekleidet. JB. B. B. Der Durchschnitt des Schädels nach weggenommener Calva. a. Der Kamm (Crista galli) des Ethmoidal-knochens, C. Der Durchschnitt des, Frontalhnochens abwärts, b. Die Stirnhöhle (Sinus fronbalis). J), D, Durchschnitt des Ethmoidalknocjiens Ji. E. des Sphenoidalk.no,cheqs C. die ‘Sattellehne und d. die H ö h 1 e (Sinus sphenoidalis). des letztem. F. Durchschnitt des SchuppentheiJes und G- der IVlammillartheil des Temporalknochens} e. der Griffelfortsatz desselben. f. Die Mündung des äuXsern Gehörganges. H. Durchschnitt des rechten Nasenknochens, J. des obern und K. d$s untern änfsern Nasenknorpels j L. des Zahnhöhleufortsatzes des obera Maxil-larknochens. M. Des Gaumengewölbes und N, des untern Maxülarknoehens. 0, Das Ende des grofsen Bornes des Zun-genVnorhens, P. Durchschnitt der Haut und der Muskeln der Stirn, Q. Oer Kinn - Zungeumuskel (M, genio-glossus). 71. Der Zungenknochen - Zungenmuskel (M. hyo - glossus). 0. o, Der Griffel - Zungenmuskel (M. stylo-glossus)♦ p. Der Griffelschlundkopfmuskel (M. stylo-pharyngeus). *7. Der Schildknorpel - Zungenknochenrauskel (TU. thyreo - hyoideus). r, Der Ring - Schildknorpelmuskel (ihT. crico-thyreoideus). s s. s. Die Nasenscheidewand mit der Schleimhaut und ihren Nerven. 1. l, 1. Durchschnitt der Schleimhaut, welehe sich an den erwähnten Knochen und Knorpeln Z). E. H. E K. L. IM. herumzieht und zwischen welchen sich der Umfang der Nasenhöhle bestimmt. 2. Stelle, wo die Schleimhaut durch daš rechte Nasenloch in die äufsere Haut über * geht. 3,3. Stelle, wo dieselbe durch den Schneidezahnkanal (Canalis incisivus) in die Gaumenhaut übergeht. Dieser Theil geht aber als ein rundlicher, nicht hohler, Strang zur Gaumenhaut und die Nerven an ihm herab*, hier ist er aber gespalten und so scheint es, als bilde auch die Schleimhaut einen Kanal, 4. Stelle, wo sich die Schleimhaut um den hintern Rand der ISasenscheidewand ?ur linken Seite herumschlagt. 5. Durchschnitt der Schleimhaut, welche um die innere weite Mündung der Ohrtrompete herumgeht und sich in dieselbe eipsenkt. 6. Ein kleiner sichtbarer Theil der Schleimhaut der linken Seite, welcher von der hintern Nasenöffnung (Choanae narium) sich zum Schlundkopf dieser Seite fortsetzt. t. Der weiche Gaumen oder die Gaumenhaut (Palatum molle s. Membrana ■pulposa palati) der linken Seite, welche das Gaumengewölbe (3f.) überzieht, u. D ie von der rechten Hälfte des Gau— men^ewölhes losgetrennte und herabgelegte Gaumenh aut. rj, 7. Durchschnitt derselben, von dem rechten Zahnfleische. 8. Durchschnitt der Mund haut, da wo sie rechts in den Schlundkopf übergeht. v. Der Gauraenvorhang, auch der weiche Gaumen (Velum palatinum). 9. Das Zäpfchen [Uvula). jo. Der G a vini e n zu n g en bo ge ii ( Arcus glosso palatinus), 11, der Gaumen sch 1 u n d k o p f b o g e n [Arcus phar\ngo palatinus), 12. die Mandel (Tonsilla) und i5, die innere FJäche der Backe der linken Seite. 14. Die innere Fläche der obern und 15. der untern Lippe der linken HäJfie. j 6, Die Mündung des S t e n o jüj i s c h e 11 Ganges, worin eine Sonde gebracht worden ist, w. Die Wurzel (Dersum), x. die Spitze (Apex linguae) und 17. die untere Fläche der Zunge. j8. Das Zungenbändchen (Frenulum linguae). y, Die Unterkiefer - Speicheldrüse (Glandula suhtna^cillaris), und 19. ihr Ausführungsgang, der Wiiaii-TONische Gang (Jpuctus IVhartonia-nvs), z. Die Unterzungendrüse (Glandula sub-lingualis) und 20. ihr gemeinschaftlicher Ausführung s g a n g (Ductus Bart ho lini anus). Die Drüse ist 50 heraufgelegt? dafs man die innere, den ZungenmusVeln zugewandte Fläche, den untern Rand nac\i oben, den obern Rand nach unten gerichtet, sieht, 21. Die gemeinschaftliche Mündung der beiden Ausführungsgänge (19. 20.). 22. Die gemeinschaftliche Kopfarterie (Carotis communis'). 25. die innere Kopfarterie (Carotis interna), 24. Der Theil derselben, welcher in den Zellblutleiter, an dem Körper des Sphe-noidalknochens liegt. 25. Die äufsere Kopfarterie (Carotis externa). 26. Stelle, wo dieselbe abgeschniüen ist. 27. Die abgeschuittene obere Schilddrii — senarterie. 28. Die Zungenarterie, welche hinter den Hyoglossus tritt. 2g. Die äufsere Antlitzarterie. 5o. Das abgeschnittene Ende derselben. 5i.3i. Die aufsteigende Gaumenarterie {Art. palatina ascendens). 52. Ein Ast der. Facialarterie, welcher in die Submaxillardrüse geht. 33. Die Submentalarterie. 34. Eia Zweig derselben zur Submaxil-lardrüse. 35.35. Die aufsteigende Schlundkopf-arterie {Art pharyngea ascendens). N e r v e n< 36. Der Stamm desRiechnervens (Ner-vus olfactorius) der rechten Seite. 57, Der Riechnervenknolle (Bulbus nervi olfactorii s, cinereus 38.58, Die Zweige desselbeni welche durch die Siebplatie des Elhmoidalhnochens treten und sich in die Schleimhaut der Nasenscheidewand verbreiten. 3g. Ein Zweig des Etkmoidalnervens (Fig, s. 9.) 40. Stamm mit dem halbmondförmigen Knoten (Ganglion G^sseri) des drei ge theil ten oder fünften Hirn-neryen {Nerv, divisus). 41. Der abgeschnittene erste Hau p last (Kam, ophthalmicus) desselben. 42. Der zweite Haupt a st (Ram, maxillaris superior) des dreigetheilten Nervens. 43. Der KeiJgaumennerv (Nerv* spheno-palatinus) und 44. der Keilgaumenknoten {Ganglion spheno palatinum), der rechten Seite, welche dadurch ganz frei und nur auf die Nasenscheidewand aufgelegt worden sind, weil die sie umgebende Knochen»nasse oder die sogenannte Fiügelgaumengrube weggenommen ist. 45. Der Nasenscli eide wandnerv (Nerv« Nasopalatinus Scarfae), 46. der obere und 47. der untere >£weig, welcher zu dem Schneidezahnkanal (5.) verläuft, und sich im Ausgange des Kanales mit 48. dem linken Nasenscheidewandnerven in 4g. den Nasengaumen knoten (Ganglion nasopalatinum) vereiniget. 50. Hintere obere Nasea nerven (Nervi nasales posteriores superiores) welche voli dem Knoten kommend, zur Scheidewand gehen, 51. Der Vidiatinerv (Nervus Pridianus) ebenfalls aus seinem Kanale herausgearbeitet j 5‘2. sein oberflächlicher und 53. sein tiefer Ast* 54. Der gröisere vordere Ast des Gau — mennervens (Nerv, pterygopalatinus) der schon nahe am Knoten in seine zwei Zweige getlieiit ist, die sicli in der Gaumenhaut (u) verbreiten. 55. Der abgeschnittene mittlere Nasen-nerv von demselben. 56. Der innere Ast des Gaumenner-vens, welcher in zwei Zweige gelheilt, žum Ganmenvorhang (V) geht. 57. 5j. Der dritte Hauptast (Ram. tnaxil-laris inferior) des geth eilten Nerve ns und der abgeschnittene o b e r flä ch 1 i ch e Temporal nerv desselben. 58. Der abgeschnittene untere Alveolar-nerv desselben. 5g. Der Zungenast des dritten Hauptastes des getheilien Nervens oder der Ge-scb macksnerv (Nervus gusbatorius). 60. Der von dem Geschmacksuerven abgehende Zweig, Welcher in dem GLASEKschen Spalt mit der Paukensaite ztisammenfliefst, 61. Zweige des Geschmacksnerven oder des Lingualastes, welche sich in 62. den Kieferkuoten (Ganglion ttiaxil-lare) vereinigen, aus welchem vier bis fünf Fädchen an den Wurzeln des Whartöni-sehen Ganges in die Submaxillardrüse (j) eind ringen. 63. Ein Zweig des Lingualastes, der an der äufsern Fläche der SutVmgualdrüse verläuft und sich in die Haut unter der 2uu«e verliert. 64. Aeste, worin sich der Geschmacksnerv Spähet und die wieder gespalten s zwischen den drei Zungenmuskeln in die Substanz der Zunge eindringen. 65. Ein Zweig desselben, der mit dem WnARTöNischen Gange bis zu dessen Mündung verläuft und der SubhugUalüfuse Zweige giebt. 66. Der Z u n g e n s c h 1 u n d k o p f n e r v (Nero. glossopharyngeus) welcher hier zwischen dem Griffelzungen - und den Griffelschlimd— kopfmuskel (o und p.) als Lingualast des;-selben erscheint, diesen Muskeln und dem Schlundkopf Zweige f Weiche leicht zu erkennen sind, gieJbt, 67* Fortsetzung desselben, welche* unter dem Griffelzungenmuskel zur ZungeuWurzel geht. 68. Der abgeschnittene Stamm des Lun-genmagennerven» (Nerv, pneumoga— stricus s, vagus), 6g. Der Z u n g e n f I e i s c h n e r v (Nerv, hyogiossus), dieser und der vorige liege« oben in einer gemeinschaftlichen zeliigea Scheide« 70* Der abgeschnittene absteigende Ast des. Zn« genfleischnerven. 71. Der Zweig, welcher in den Schildknor- pel - Zungenkuochenmuskel geht. j2, 72, Zwei Aeste des Z11 ngenfleischner-vens, welche sieh an dem fiyoglossus unter einander verbinden und in ihm sich verbreiten; sie sind zum Theil von der Suhmaxiilardrüse bedeckt. y5. Ein Zweig desselben, welcher sich mit dem Geschmacksnerven verbindet. 74. Zweige, welche sich in den Genioglossus (m) nnd den Geniohyoideus (l) verbleiten. 76. Die Fortsetzung des Zungenfleischnervens, welcher zwischen den Fasern des Genio— glossus in die Muskelsubstanz eintritu F I G. II. Das Segment eines Kopfes von der linken Seite, an welchem vorzüglich die äufsere Wand der Nasenhöhle mit ihrer Schleimhaut und Nerven dargestellt ist* Hinten ist die Schleimhaut, wo sie in den Schlundkopf übergeht, und ein Theil des aufsteigenden Theiles des Gaumenknochens von innen, so weit weggenommen, dafs man die Nerven und die Arterien in der Flu- gelgaumengruhe zum Gaumenkanal und deti Gaumen herabsteigen sieht. A. Durchschnitt des Stirnknochens. a. Die Stirnhöhle, b. Der Augenhöhlentheil des Stirnknochens noch mit der Hirnhaut bedeckt. B. B. Durchschnitt des Ethmoidalknochens, C. C. des Spheuoidalknochens und c. der Höhle desselben (Sinus sphenoidalis), jD. des linken Nasenknochens und E. E. des Gaumen ge wöibes. Durchschnitt der Haut, Fetthaut und der Muskeln, von der Stirn bis zur Oberlippe herab, ist leicht zu erkennen. d. Die linke seitliche Wand der Nasen** höhle mit der Schleimhaut überzogen, e. Die obere, f. die mittlere und ß. die untere Nasenmuschel. h. h. Der obere seitliche Theil des Schlundkopfes. i. Die innere Mündung der Eustachischen Röhre, k. Der obere, L der mittlere und m. der untere Nasengang. n. Der weiche Gaumen, 0. Der bis zum Zäpfchen durchschnittene Gaumenvorhang. 1. Die Gauraenarterie (Art.-pterygopala-tina) in der Flügelgaumengrube. 2. Der ä ufser e, 5. der innere, und 4. der vordere Ast derselben. 5. Zwei Zweige des vordem Astes der Gaumenarterie, welche sich in dem Gaumen verästeln. 6. 6. Die äufsere Reihe der Zweige des Geruchsnerven, welche sich in die Schleimhaut der Seitenwand der Nasenhöhle verbreiten. 7. Der Ethmoidalner v, wo er aus der Orbita in die Schädelhöhle hervortritt, 8. Stelle, wo er unter dem Frontalsinus zur Nasenhöhle geht. g. Der abgeschnittene Zweig desselben, welcher zur Nasenscheidewand (Fig. 1. 3g.) geht. 10. Stelle, wo der Ethmoidalnerv hinter dem untern Rande des Nasenknochens auf den Rücken der knorplichen Nase tritt. 11. Der Keilgaumen n erv (Nerv, sphe-nopalatinus) in der Flügelgaumengrube sichtbar. 12 Der Ke i lg.au m e lik no ten (Ganglion splienopalatinum). Vordere obere Nasen nerven (Nervi nasales anteriores superiores), 14. hintere obere Nasennerven {Nervi nasales posteriores superiores), v/elcbe zur Nasenscheidewand gehen und hier durchs schnitten sind. 15. Der abgeschniltene Nasenscheide-wand nerv. 16. Der Schlundkopfast {Rain, pharyn-geus) des Vidianuerven oder des Knotens selbst*, 17. ein ans diesem kommender oberer hinterer Nasen nerv. 18. Der äufsere Ast des Gaumennerven, innerhalb der Flügelgaumciigruhe, 19. seine Fortsetzung zum innern und hintern Theil des Zahnfleisches. 20. Der innere oder mittlere Ast des Gaumennervens in der Flügelgaumengrube und Spalt, ■21. seine Fortsetzung zum Gaumenvorhang. 22. Der vordere Ast oder die Fortsetzung des Gaumennervens in dem Flu gelgaumenspalt; 25. der miniere hintere Nasennerv, l/velcher sich gewöhnlich in zwei Zweige spaltet, wovon der eine seine Richtung gegen die mittlere, der andere gegen die untere Nasenmuschel nimmt und sich in die Schleimhaut derselben verbreitet. 24. Ein mittlerer Nasennerv, welcher aus dem Keilgaumenknoten kömmt. 25. Eia unterer hinterer Nasen nerv (Nerv, nasalis infimus), der sich im untern Nasengang verbreitet. 26. Die zwei Zweige, mit welcher der vordere Ast aus seinem Kanale an den Gaumen tritt, in welchem er sich bis hinter 4ie Schneidezähne verbreitet«. Fig. III. Ein um dreizehnmal vergröfsertes Stück der Schleimhaut der Nasenscheidewand, um das ganz eigue Ansehn der in der Riechhaut sich verbreitenden Nerven bei dieser Vergröfserung zu versinnlichen. a. a. Ein Stückchen der festen Hirnhaut, welches die Siebplalte des Ethmoidalkno-chens bedeckt. b. b. Zurückgeschlagener Theil derselben. c. c. Durchschnitt der Riech - oder Schleimhaut der ISasenscheidewand, d. -umgeschlagener Theil derselben, e. e. Durchschnitt derselben, wo sie die ohere INasenmuschel bekleidet, f. die der Nasenhöhle zugewendete Fläche. g. ß. Der Durschschnitt der Siebpiatte des Ethraoidalknocheus, h. h. Löcher dieser Siebplatte, i. Abgeschnittenes Aestchen des Riechnerve ns, um den folgenden Ast deutlich darstellen zu können. k. Ein Aestchen des Riech nerve ns. I. Sielle, wo die Hirnhaut an ihm tritt und eine Scheide v;m ihn bildet. m. Stelle, wo das Aestchen durch die Siebpiatte geht. n. n. n. Arterienzweige, welche sich in der Riechhaut verbreiten. An allen Zweigen, Reisern und Fäden des Riechnervens bemerkt man nicht nur das kegelförmig werden gegen ihr periphärisches Ende hin, sondern ein jedes Fädchen selbst, scheint nach untea zu gleichsam aus unregelmäßig an einander gereiheten Markstückchen oder Klümpchen zu bestehen, deren Gestaltung sich schwer mit Worten schildern lassen möchte. Weiter vom Stamme weg nach, unten zu, kann man nicht ferner die Richtung eines Nervenfädchen mit Bestimmtheit wahrnehmen, sondern alles scheint eine verworrene markige Masse zu seyn, Das Geruchsorgan (Organen odoratus) oder die Nase besteht ebenfalls aus äufsern und innern Theilen, oder man unterscheidet die äufsere und innere Nase; die erstere bildet einen vorderen, dreieckigen länglich knorpligen Theil, die knorplige Nase (Nnsus cartilagineus s. externus) und besteht aus Knorpeln, Muskeln und Haut und den in diesen sich verbreitenden Gefäfsen und Nerven; die innere Nase (Nasus osseus s. internus) besteht zunächst aus einer knöchernen, vielfach ahgetheilten Höhle der Nasenhöhle, der sie auskleidenden Schleimhaut und den in dieselbe sich verbreitenden Gefäfsen und Nerven, An der äufsern Nase (Tab, VL Fig. 1. JF — 25.) unterscheidet man den am wenigsten, unter der Stirn und zwischen den Augenhöhlen hervorragenden Theil, die Wurzel {Radix nasi) (F.), den hervorragendsten Theil der Nase, die Nasenspitze (Apex)j den wulstigen Rand von der Wurzel bis zur Spitze, den Rücken d e r Na s e (Dorsum) ( G.) ; d ie an der untern Fläche der Nase befindlichen Nasen- 15eher (Nares) und die Seitentheile derselben, die Nasenflügel (Pinnae s. Alae narium) (I.). Sie wird vorzüglich aus fünf gröfsern Knorpeln, und sechs kleinern zusammengesetzt, welche an der äufsern Oeffnung der knöchernen Nase durch das Periosteum und unter sich durch das Peri-chondrium befestiget sind. Der mittlere Sch ei-d e wandknorpel (Cartilago septLtiarium)(Fig. 4. b.) oder die knorp liehe Scheidewand, welcher die knöcherne Scheidewand der Nasenhöhle vervollständigt, ist der ansehnlichste, liegt zwischen der perpendiculären Platte des Ethmoi-dalknochens, dem Nasenknochen und dem Vomer und mit dem vordem Rande zwischen den übrigen Knorpeln. Die zwei obern Seiten-k n o r p e 1 ( Cartilagines superiores laterales) (Fig. l. 22. Fig. 4. c.) sind dreieckig und durch einen vordem Rand mit dem vorigen (b.) so genau verwachsen, dafs man alle drei als einen Knorpel ansehen kann; der hintere oder obere Rand ist an dem untern des Nasenknochens und dem aufsteigenden Fortsatz des Oberkieferknochens; der untere Rand an dem untern Nasenknorpel befestiget. Die zwei Nasenflügel- oder unteren Seitenknorpel (Cartilag. inferiores s. pinnae) (Fig. l. 23. Fig 4. e. e.), welche die Nasenlöcher umgeben, sind unter einander und mit den vorigen weit lok-kerer und beweglicher verbunden, als die obern Knorpel. Beide bilden durch ihren vordem oder mittler n breitem Theil, die Nasenspitze, durch einen, an dem untern Rande des Scheidewandknorpels locker angehefteten schmälern Theil, den inner n Schenkel, die bewegliche Na se nschei de w;in d ( Septum nasi mobile) (Fig. 1. K.) und durch einen an dem obeni Seitenknorpel gehefteten, etwas breilern, äufsern Schenkel, zum Theil den Nasenflü-gel. Diesem letztem hängen sich noch zwei bis drei kleine viereckige Knorpel (Fig. 4. fund Fig. 6.) an, welche an dem vordem Bande des Oberkieferknochens au geheftet sind. Außerdem befinden sich zwei bis drei noch kleinere, die Z w isc h e n k n o r pel (Cartilagi~ nes sesamoideae) (Fig. 4. d. und Fig. 5.) vorn auf jeder Seite zwischen dem mittlern und den beiden Seitenknorpeln. Die knorpliche Nase wird von vier Miis-keln bewegt: zwei eigentümliche, dem Zusammen d r ü c k e r der Nase (M. Compressor nasi) und dem Nieder zieh er des Nasenflügels (M. Depressor alae nasi); und von zwei mit den benachbarten Theilen gemeinschaftlichen Muskeln; dem gemeinschaftlichen Heber des IS asenflü gels und der Oberlippe (M. Levator labii superioris alaeque nasi) und dem Niederzieher der Nase (Depressor septi mobilis narium s. nasalis labii superio~ ris)•, die erstem verengen , die beiden letziern erweitern die Nasenlöcher (s. Darst. d. Musk. Tab. I. 12. i4. 16. 17 und i5. ist Santorinis myrtenförmiger Muskel, welcher sich nur zuweilen findet). Die äufsere Haut, welche die erwähnten Knorpel und Muskeln überzieht, schlägt sich um die untern Nasenknorpel, womit sie fest zusammenhängt, durch die Nasenlöcher zur Nasenhöhle herum, bildet vorzüglich den, den Nasenlöchern umgebenden dicken Rand und den aufsen hervortretenden und abgerundeten Theil des Nasenflügels (Fig. 1. J.) und gebt in die Riechliaut der Nasenhöhle über. Der Theil der Haut, welcher die Nasenspitze und besonders die Nasenflügel bildet, ist dick und fest und mit grofsen und zahlreichen Talgdrüsen (Cryptae sebaceae) deren Poren sehr deutlich sind, und im Eingänge der Nasenhöhle, besonders hinter der Nasenspitze in einer Vertiefung, mit Härchen (Vibrissae) (Tab. XII. Fig. 1. m.) versehen. Die Arterien der äufsern Nase, kommen von der Facialarterie und der Augenarterie (s. Darst. derselben). Die Venen der Nase gehen in die vordere Facialvene (s. Darst. ders. Tab. II.) wieder zurück. Die Saugadern, welche an der Vene verlaufen, vereinigen sich mit den der übrigen des Antlitzes. Die Nerven kommen von dem Ethraoidal - dem Infraorbitalund dem Facialnerven. Die Nasenhöhle (Cavum nasi s. narium) welche durch die äufsere oder knorplige Nase verlängert und von mehreren Knochen (s. Darst. der Knochen Tab. VIII.) gebildet wird, liegt zwischen den beiden Augenhöhlen, unter der Schädelhöhle durch die Siebplatte, und über der Mundhöhle, durch das Gaumengewölbe von ihnen geschieden. Sie ist eine unregelmäfsige Höhle, welche vorn und hinten niedriger, in der Mitte höher, oben enger und unten weiter; zur Seite durch ansehnliche Vorsprünge unregel-mäfsig ist und sich im Antlitze mit den vordem Nasenlöchern (Nares) und hinten in dem Schlundkopfe mit den hintern Nasenlöchern (Choanae narium) öffnet. Sie wird durch eine senkrechte, von vorn nach hinten verlaufende Nasenscheidewand (Septum nasi s. narium) (Tab. XII. Fig. 1, und Tab. IX. Fig. l. und -2. Z.) in eine rechte und linke Hälfte getheik, welche sich in die Neben-höhlen (Sinus s. Antra) -verlängern. Durch die drei Nasenmuscheln (Conchae)) welche an der äufsern Wand über einander hängen» c} 1 •wird jede Hälfte in drei Räume oder Nasengänge {Meatus narium') (Tak XII. Fig. 2. f — l. und Tab. IX. Fig. 1 und .2. 19 -— 21. m. n. 0.) getheilt, in welchen sich die Neben-^ höhlen öffnen. Der Raum zwischen der obern und mittlern Concha, ist der obere Nasen-gang, er ist der kürzeste und schmälste, in ihm dicht unter den Conchen, nur der Spheuoidal-sinus mehr hinter der ohi’rn Conclia und so ge-legen , dafs von der Nasenhöhle aus schwer zu ihnen zu gelangen ist. Sie dienen als Feucht ig-keitsbehäker für die Nasenhöhle, indem in je-^ der Lage des Kopfes aus einer, oder der ändern Höhle Feuchtigkeit in dieselbe fliefseti kann. Der ganze Raum der Nasenhöhle ist nächst der Knochenhaut mit der Schleimhaut oder Riechhaut, auch die ScHNEiDEii’sche Haut (Membrana pituitaria s. Schneideriana) ausgekleidet (s, Tab. IX. Fig, l u. 2. und Tab. XII. Fig. i — 5). Sie langt hinter den vordem Nasenlöchern an, wo sie mit der äufseru Haut genau zusammen hängt (Tab. XII. Fig, l. n. u. Fig. 2. £.) und als eine Fortsetzung derselben angesehen wird, aber sich wesentlich durch ihr Ansehn und Struetur von ihr unterscheidet; von hier die Wände, die Nasenmuscheln und die Scheidewand, genau angeheftet, überzieht, sich in die Nebenhöhlen, hinten und oben in die Eustachische Röhre und den Schlundkopf, unten zum Gaumenvorhang und vorn und unten, in einen rundlichen Strang, durch den Schneidezahnkanal zur Gauraenhaut fortsetzt. In den Nebenhöhlen ist sie hei weitem dünner und zeiet mehr die Struetur einer serösen Membran, dicker und schwammiger ist sie da, wo sie die Conchen und die Scheidewand (Tab. IX. Fig. i u. 2. 20. 2 1. I. u. Tab. XII. Fig. 5, a. b.) überzieht. Sie besteht aus einem lockern Gewebe, in welchem viele Schleimd ruschen oder Höhlen (Glandulae muciparae) liegen und sich eine Menge Gefäfse und Nerven verbreitent und ist mit einer innern aber glatten Haut über*-zogen und einer Menge Poren versehen. Diese gröfsern und kleinem sichtbaren Poren (s. Tab. Xll. Fig. l. q — t-, Fig. 2. und 4.) gehören vorzüglich den Schleimhöhlen an, aus welchen beständig der Nasenschleim hervorquilll, welcher, so wie ein feuchter Dunst, der aus den exhalirenden Arterien ausgehaucht wird, die Oberfläche der Schleimhaut im normalen Zustande stets feucht erhalt. Die Arterien^ so wie die Venen bilden in der Schleimhaut ein mit einander gleich ver- laufendes Geflecht (Tab. XU. Fig. 6.) nur dafs das Yenengeflechte gröber und oberflächlicher als das der Arterien ist und sich an der Scheidewand wie an den Seiten wänden ziemlich gleich verhält. Die Arterien kommen von dem Endaste der innern Maxillararterie, nämlich: der hintern Nasenarterie (Art. spkcrwpala-tina), weiche zuletzt, nachdem sie Aeste an die Seilenwand gegeben, an derScheidewand als Nasenscheide wandarte rie(^r£. Septi-narium) (Fig. 5. c. d.) endet. Aufserdem verbreiten sich, besonders im obern und vordem Theil der Nasenhöhle: die hintere und vordere Eth-moidalarte rie (a. b. €,) welche mit den erstem vielfach anastomosiren und das Geflecht bilden helfen. Die Venen sind gleichnahmig und gehen in das Gaumenfliigefgeflechte (Plexus pterygoideus), in die obere innere Kiefervene und die Gehirnaugen vene (s. Darst. d. Venen Tab. III. und V. Fig. l.) über. Die Sauga-der n gehen zunächst zu den oben am Schlundkopfe liegenden Drüsen. Die Nerven für die Schleimhaut der Nasenhöhlen kommen aus einer doppelten Quelle, nämlich von dem Geruchsnerveu und dem ersten und zweiten Aste des dreigetheilten Nervens (Nerv, divisus),— Der Riechnerv (ZV. ol- f actorius) ist der eigenlhümliehe Sinnesnerv, indem Mangel und Druck desselben mit Geruchlosigkeit verbunden war. Aus dem Rieehner-venknollen (Tab. XIH. Fig. 1. 57.), welcher in der Schädelhöhle auf der Siebplaue des Eth-moidalknochens liegt, kommen eine innere und ä u fs e r e Reihe feiner w eicher A e s t c h e n hervor, welche, von Scheiden oder Fortsätzen der festen Hirnhaut umgeben, durch die Sieblöcher zur Schleimhaut dringen. Die innere Reihe (Fig. 1. 58.) breitet sich büschelartig nach unten und vorn, gerade herab und nach hinten, immer feiner und uuregelmäßiger (Fig. 5. k) werdend, in die Schleimhaut der Naseuscheide-wand aus. Die äufsere Reihe (Fig. 2. 6.) gehen mehr rückwärts gekrümmt, durch ihre starkem Scheiden sichtbarer, blos in die Schleimhaut der obern und mildern Nasenmuschel, ohne in die Zellen des Ethmoidalknochens zu dringen, über. — Die folgenden Nerven sind die Hülfsnerven, welche von dem fünften Hirnnerven kommen, obgleich sie einen langem Verlauf machen, so haben sie doch nur eine weit geringere Masse und breiten ihre Zweige über einen wTeit geringem Raum aus als die des Riechnerven. Der N asennerv (N. elhinoidalis) (Fig. 2. 7 — 10. und Fig. 1. 59.) von dem er- sten Aesie d^s dreigeiheilten Nerven kommend, verbreitet sich, vorzüglich in den obern und vordem Theil der Nasenhöhle. Die von dem zweiten Aste kommenden, nämlich: die vordem obern Nasen nerven (Nervi nasales superiores an-teriores') (Fig. 2. i5.) entstehen wie die folgenden, aus dem Keiigaumenknoten (Ganglion sphe-nopalatinum) (12. und Fig, 1. 44.) verbreiten sich zu dem obern Nasengang und Muschel; die hintern obern Nasen nerven (Fig. 2, i4. 17, und Fig. 1. 5o.) in die Schleimhaut, welche zum Schlundkopf übergeht und in die des hintern Theiles der Naseuscheidewand; der Nase ns clieidewandnerv (Nnasopalatinus Scarpae') (Fig. 1. 45 — 49.) zur Schleimhaut des hintern und untern Theiles der Nasenscheidewand. Au/serdein giebt noch der vordere Ast des Flügelgaumennervens (N. palatinus s. pte-rygopalatinus): die mittlern (Fig. 2. 25.24.) und die untern Nasen nerven (2 5) welche sich in den mittlern und untern Nasengang und Conchen verbreiten. Die Substanzen, welche wir durch den Geruch wahrnehmen, werden vermittelst der Luft, die wir durch die Nase ziehen, mit den Nerven der Schleimhaut in Berührung gebracht und dadurch die Geruchsempfindiuig bewirkt. BESCHREIBUNG DER VIERZEHNTEN KUPFERTAFEL, E ntbält vorzüglich die Darstellung des Geschmacksorganes , nämlich die Zunge mit ihren Arterien und Nerven, so wie den Gaumen und die Muskeln des Gaumen Vorhanges. Fig. I. Der heraufgelegte Gaumen mit den Muskeln des Gaumen Vorhanges und der herabgelegten Zunge, vou vorn dargestellt. A. Der Gaumen oder GaumengeWÖlbe (Palatum durum) noch mit der Gaumen* haut (Membrana pulposa)» a. Einige Quer falten, welche die letztere bildet. b. Eine etwas Vertiefte Linie, welche in der Mitte der Länge nach, von vorn nach hinten verläuft. i.e. Die horizontalen Th eile der Gau-menkoochen, welche das Gau menge wölbe bilden helfen. d. d. Der fl a ken (flarnulus pterygoiäeus) des Flügelfortsatzes des SphenoidaJknocheüs. Iß. Der G a u in e n v o r h a n g oder der w e i c li e Gaumen (iPelmn -palatinum) an welchem 6. Das Z ä p f c h e n ( Uvula). D er vorde re ß o g« n oder der Zungen-gaume n bogen wird hier durch die in ihm liegenden i. i. Zu ngenga um enmu sk ein (M. Glos-sopalatini) bestimmt. f f- D er hintere oder Schlundkopfgaumen Log« n {Arcus ph o ry ngopalalin us). £• g- ü ie M a n de 1 n (Tonsillae), h. Die sichtbaren kleinen Gruben oder Vertiefungen, womit die Mandeln verseilen sind. 2.2. Der Gaumen - Sch -1 u n d k o p f m n s k ei {M. pharyngop alati nus) der beiden Sek m. 3. Fasern der Hebe ratiskein des Gaumens (Levatores palati) welche in dem Gaumen zu sa m men fl i efsen. 4. 4. Die Anspanner des Gaumens (.M* Circumflexi palati). G. Die Fvücken fläche der Zunge (Dorsum linguae). i, Em Theil der U n t e r z u n g e n d r ü s e (Glandula sublingualis}. A, 23er oberste Theil des Kehldeckels, wel- eher liier liinier der Zungetvwurzel her-vorragt. JD. D. Die quer durchsägten S ei ten lh eil e des Unterkiefers. I. I. die Winkel derselben. 5. 5. Der Theil des obern Schlundkopfschnü-rers (Mylopharyngeus) welcher von dem Unterkiefer kömmt, auf beiden Seiten. 6. Der rechte Griffel - Zungenmnskel (M. Styloglossus) so weit als er von dem Kieferwinkel an zu sehen ist. , 7. 7. Die innern Flügelmuskeln (M. pterygoidei). F I G. II. Eine männliche Zunge von oben oder der Rüche nfläche mit den verschiedenen Zun gen— Wärzchen dargestelit. a. Die obere Mündung des Kehlkopfes oder die Stimmritze. b. Das rechte und c. das linke, mit der Kehlkopfhaut bedeckte Stimmritzenband (Lig< thyreo - arytenoi-deum dextrum et sinistrum'). d. Der Kehldeckel (Epiglottis) mit der Haut, welche von der Zunge zum Kehlkopf geht bekleidet, e. Eine Falte oder Bändclien (Lig. glosso-cpiglotticum) dieser Haut. Die rechte und g. die linke Vertiefung zur Seile des Bändchens. h. h. Die schlaffe Haut, welche von der Zunge in die Haut des Schlundkopfes übergeht. i.i. Die Zungenwurzel (Radix linguae) welche der hintere dickere Theil der Zunge ist. k. k. Die Bänder der Zunge (Margines), 1. Die Zungenspitze (Apex, linguae). m. Die Spur einer Furche, welche die Zunge in eine rechte und linke Hälfte theilt. 7i. Das blinde Loch der Zunge (Foramen coecum). 3. i. i. Die grofsen Geschmacks - oder Zungenwärzchen (Papillae vallatae s. truncatae). 2. 2. 2. Die linsen - oder pilzenförmi-gen Zungen Wärzchen (Papillae lenti-culares s. fungiformes). 3. 3. 3. Die kegelförmigen Wärzchen (Papillae conicae s. villosae). 4.4. Die fadenförmigen Wärzchen (Papillae filiformes). o. o. Die Schleimdrüsen an der Zungen-wurzeh Die männliche Zunge von der linkea Seite dargestellt > in welcher Ansicht sich aufser der D icke der Zunge und ihrer bogigeö Beschaffen--heit, noch insbesondere die Schleimdrüsen und die Geschmacks war zclien der vierten Art aufs deutlichste zeigen. a. a. a. Der Kehldeckel mit seinem Bändchen (Lig. glossoepiglotticurn). b b, Die Wurzel der Zunge c. die Spitze derselben, d. d. Die Schleimdrüsen an der Wurzel der Zunge. e. e. Falten und Einkerbungen an dem, Zungenrand. /•/• Die glatte untere Fläche der Zutage dieser Seite. g. Ein Theil des Zungenbändchen. l. t. Die gFofsen Zungen war zehen oder die erste Art. 2.2. Die linsenförmigen Wärzchen oder die zweite Art. 3.5. Die kegelförmigen Wärzchen oder die dritte Art. 4. 4. Die fa d e n f ö rmi gen Wärzchen oder die vierte Art, welche gleichsam die Stellen zwischen der zweiten und dritten Art ausiulleu. Die Geschmacks - oder Zungeivwärzchen der zweiten und der dritten Art vergröfsert dargestellt. a. Ein linsenförmiges Wärzchen, und b.b.b. kegelförmige Wärzchen, welche zackenförmig erscheinen, und aus verschlungenen Gefallen bestehen. F I G. V. Ein vergröfsertes Stück von der Spitze ei-* ner menschlichen Zunge von oben dargestellt. 1. l. l. Linsenförmige, 2. 2. kegelförmige, und 3.5.0. fadenförmige Wärzchen. F I G. vi. Ein Stück von einer gekochten Ochsenzunge. a. Die Bückenfläche der Zunge, aus deren Lederhaut die W ä r zehen hervorragen. b. Das MALPiGHische Netz, welches so viele Löcher hat, als aus der Zunge Papillen hervorgehen. c. Das zurückgeschlagene Oberhäutchen, das Scheiden bildet, in welchen die Papillen stecken. Die Zunge Fig. III. mit iliren nVjicitten Arterien dargestellt. a. a. Der linke Kinnzungenmuskel (M. genio- t gloSSUS. h. Die linke Zungenarterie (Arb, lingua-lis)\ der liier abgeschnittene Ast ist die Facialarterie, welche mit dieser einen gemeinschaftlichen Stamm bildete, i. Die Rücken zun ge narterie (Arb. dor-salis linguae). 2. Die Unterzungenarterie (Art. sublin-gualis). 5. Die tiefe Zunge narterie (Arb. lingua^ lis profunda. Fig. VITI. Die Zunge eines zwanzigjährigen Mannes, an -welcher die Nerven von unten herein verfolgt und dargestellt sind. a a. Die Wurzel der Zunge. ; , b. Die Spitze derselben, c. c. linker Seitenrand und d. d. rechter Seitenrand derselben. e. Der zurückgeschlagene Zungenknochen-Zungenmuskel (M. hyoglossus). f. Rest des abgesehuittenen linken und g. des rechten Kinn zun gemrrusVels (Genio-glossus). Ti. Fettiger Zellstoff zwischen Leiden Muslieln. i. Die Submaxillar - oder Unterkieferdrüse. k. Der linke Geschmacksnerv (Nerv* gustatorius) oder der Zungenast von dem dritten Hauptaste des fünften Hirnnerven. 1. Der Kieferknoten (Ganglion maxillare) desselben, von welchem Fäden in die Sub-maxiJIardrüse übergehen. 2. Abgeschnittene Zweige, welche sich zur Sublingualdrüse und zur Haut des Mundes unter der Zunge verbreiten. 3. 3. Die vier-Aeste, worin sich der Ge-sek macksnerv spaltet, deren Zweige und Fäden in die Substanz der Zunge dringen, sich unter einander geflechtartig verbinden und in die Gescbmackswärzchen übergehen, 4. Der abgeschnittene Zweig zur Verbindung mit dem Zungenfleischnerven. 5. 5. Vordere Zweige, welche in die Wärz~ chen der Zungenspitze gehen. I. Der Zungenast des Zungenschlund-kopfnerven (Rain, lingualis nervi glos-sopharyngei). 6.6.6. Aeste desselben, welche sich in / der Wurzel der Zunge bis zu den groisen Wärzchen verzweigen. m. Der rechte G e'sehmacksnerv, etwas mehr von aufsen her angeselln; 7. abgeschnittene Zweige zur Sublingualdruse« 8. Der Verbi nduugs zweig zum Zuugen-fleisch nerven, 9. 9. Die gröfsern A e s t e d e s G e s c h ra a c k s -nerveu (5. 5.) für die Zungen Wärzchen der zweiteu, dritten und vierten Art, n. Der Zu ngenfleischerv (Nerv, hypo-glossu.s) der rechten Seite. 10. Der Zweig desselben, welcher zu den Hyoglossus (.) und die mittlere Sehne des zweibäuchigten Kiefermuskel berührt, sie bedeckt» überhaupt den Felsentheil und den Grif-felfortsatz des Temporalknochens und die von diesem absteigenden Muskeln, füllt die oben angegebene Lücke aus und besteht aus rundlichen, kleinen, sehr deutlich von einander abgesonderten Läppchen (Lobuli). Aus ihren obern brei- ten Theiie kömmt am vordem Rande ihr Aus— führungsgang, der Stenonische Gang (Ductus Stenonijnus) (27.) hervor, welcher unmittelbar unter der Haut, in Begleitung der queren Facialarterie und einiger starken Aeste des Facialnervens, dicht auf dem Masseter von hinten nach vorn geht, sich um den vordem Rand des Masseters herum schlägt, den Buccina-tor durchbohrt, wo er mit kleinen Drüsen, den Backendrüsen (Glandulae huccales) (2 5.) umgeben ist, und sich mit einer schiefen Mündung (Tab. XIII. Fig. l. 16.) dem obern dritten Backzahn gegenüber in die ßackenhöhJe öffnet. Er hat ohngefähr die Dicke eines Rabenkieles, besteht aus einer eigenihümVichen, dicken , mit Gefäfsen durchwehten weifsen Haut und einer iunern sehr gefäßreichen Schleimhaut- — JNicht selten findet 5ich, mehr oder weniger weit vor dev Parotis über dem Ausführungsgang derselben auf dem Masseter, eine Neben Speicheldrüse [Parotis ac cessor ia) (Tab. VI. Fig. 1. z.) deren kleiner Ausführungsgang sich in den Ste~ nonischen Gang öffnet. Die Unterkie fer d rüse (Glandula sub~ maxillaris) (Tab. VI. Fig. 1. b. und Tab. XIIL Fig. 1. y.) ist kleiner, rundlicher als die vorige und liegt vorn in dem Raume, der von dem untern Rande des Unterkiefers und dem zweibäuchigen Kiefermuskel bestimmt wird, ohn-gefähr in der Gegend der Mitte zwischen dem K-inn und dem Winkel des Unterkiefers, hinter und unter dem Rande desselben, den my-lobyoideischeu Muskel berührend, über ■welchen sie hin einen Zipfel schickt, und wird blos von dem breiten Halsmuskel bedeckt und von vielen Zellgewebe umgeben. Ihre Läppchen sind grösser und lockerer mit einander verbunden als die der vorigen Drüse und an ihrem oberen Umfange, genau an dem Unterkieferrande um die hier heraufsteigende Facialarierie, liegen regel-mäfsig, zwei bis drei Lymphdrüsen (Tab. VI. Fig. i. 28.). Ihr Ausführungsgang oder der W har to n’ sehe Gang (Ductus Wh,*rto-NiuiKUs') (Tab. XIII. Fig. 1. Kj.) der im Verhält-nifs zu seinem Durchmesser sehr dünnhäutig, und zur Drüse weit ist, geht, sich am hintern Rande des Mylohyoideus mit dem Lungenast der dreigetheilten Nerven (5g. 61.) durchkreuzend, mit diesem über den Muskel, begleitet von einem Streifen seiner Drüse, dann an der inner» Seite der Sublingualdrüse nach innen und öffnet sich auf einem kleinen, warzenähnlichen Hügel (21.) neben dem Zungenbändchen (18,) dem ändern gegen über. Die U n le r zu n ge n d r ü s e (Glandula sub-lingualis) (Tab. XIII. Fig. 1. z.) ist mehr länglich und platt, aber von kleinern und dichtem Läppchen gebildet als die vorige. Sie liegt über dem mylohyoideischen Muskel hinter dem Unterkiefer, unmittelbar unter der Haut des Mundes, die von der untern Fläche der Zunge, durch welche sie durchscheint, zur Untermaxille herübergeht. Nur zuweilen hat diese Drüse einen gemeinschaftlichen Ausfiihrungsgaiig oder der Bartholin ische Gang (.Ductus Bartho-lin.ta.nvs) (20.), welcher mit dem VVharto-n ischen Gange unter einem spitzigen Winkel zu-sammenfliefst und der sich mit diesem gemeinschaftlich unter der Zunge öffnet (18.). Meistens gehen zwei bis drei kleinere Gänge in den WiiARTONJschen Gang über; äufserdem öffnen sich einzelne Läppchen, mit ihren nicht freiliegenden Ausführungsgängen , den R1 v 1 n 1 -sehen Gängen (Ductus Riviniani) unter und neben der Zunge. Die Parotis erhält ihre eigne Arterien (Arteriae paratideae) aus der in und hinter ihr liegenden Facialcarotis und Zweige von den durch sie gehenden Aesten derselben, nämlich: den hintern Kaumuskelarterien, der queren Facialarterie, der hintern Auriculararterie und der Temporalar- terie. Die V e n en gehen in die himereFacialvene zurück. Die Saugadern gehen in die Lymph-drüsen, welche in uud unter ihr liegen, über. ]S er veil erhält sie, indem die Aeste des Facial-nervens, und des oberflächlichen Temporalnervens durch sie hindurch gehen und Zweige des gros-sen Ohrnervens von aufse«, um sich mit den erstem zu verbinden, eindringen Ihre eigentlichen Nerven sind wohl die, welche von dem Gefäfsgeflechte (Plexus nervorum mollium) des Gangliennerven, ihre Arterien umstricken. Die Subniaxillardrüse erhält ihre Arterien (.Arteriae glandulosae) z w? ei bis drei (Tab. XIII. Fig. l. 52 und 54.) von der Facialarterie. Die Venen äste ergiefsen sich in die vordere Facialvene. Die Saug adern gehen in die liefen Halsdrüsen des JuguJargeßechtes über. Die ATer-ven erhält sie von dem Maxiiiarknoten des Lingualastes von dem dreigetbeilten Nerven (62,). Die Sublingualdrüse bekömmt ihre Arterien von der Sublingualarterie, welche ein Ast der Lingual- auch zuweilen der Facialarterie ist. Die Venen gehen in die Lingual - oder Submental-vene, und die Saugadern in das Jugulargeflechte über. Die Nerven sind Zweige des Lingualastes des dreigetbeilten Nervens (63. 65,) welche an ihr hingehen und in die Haut des Mundes enden. BESCHREIBUNG DER FÜNFZEHNTEN KUPFERTAFEL. Otelit das änfsere Hautsystem oder die allgemeinen Bedeckungen (Integumenta communia) oder das Organ des Getastes in mehreren Abbildungen dar. Fig. I. Ein Stück von der Haut der Brust einer zwei und dreifsigjäbrigen Frau. a. a. Der Theil des zurückgelegten Ober— hä utchens (Epidermis), an welchem das Schleimnetz weggenommen ist. b. b. Der Theil des Oberhäutchens, mit welchem das Schleimnetz oder das Mal-p ighisclie Netz (Rete mucosum s. Mal-pighi) noch in Verbindung steht. c. Die Lederhaut (Corium s. Derma), d.d. Die Fetthaut oder Zellhaut (.Panniculus adiposus). An der Lederhaut zeigen sich die Löcher, aus wTelchen die scheidenarligen Fortsätze, die an der zurückgeschlagenen Epidermis zu sehen und die Haarwurzeln umgeben, herausgexogen sind, D iese Scheiden des Oberhäutchens dringen durch das Schleimnetz in die Lederhaut, daher kömmt es, dafs sie tveifs aussehen, obgleich die Farbe des Netzes gelbbraun war. F I G. II. Ein abgeschnittenes und getrocknetes Stück Haut mit den Haaren, welche aus der Fetthaut hervorgehen, von der Seite dargestellt. a. a. Die äufsere Fläche der Haut, noch mit der Epidermis hedeckt. h. b. Die innere Fläche derselben, welche mit c. £. der Fetthaut noch verbunden ist. Die K n ö t c h e n oder Wurzeln der Haare, welche leicht zu erkennen sind, gehen aus der Zell - oder Fetthaut hervor und dringen in schiefer Richtung durch die Lederhautj nach Ludwig. Fig. III. Ein sehr kleines abgeschuittenes Stück, der aufsern Haut mit zwei Haaren, durch das Mi-croscop vergröfsert. a. Der Th eil der Haare, welcher über der Haut hervorragt, ib. Der dichtere Theil der Lederhaut. c. Die Feuhaut. d.d. Die Scheide oder Hülse der Haarzwiebel (Involucrum bulbi crinis). e. e. ¥ as er n, -welche aus dem Haare abgehen. Fig. IV. Ein Theil von einem aus der Augenbraune gezogenem Haare, wie derselbe einige Stunden nachher bei der vermittelst eines Sonnen-microscops angesteJlien Vergröfserung erschieuj nach Ledxrmüllers Microscopischer Untersuchung. a. a. Der Körper des Haares. b. b. Der Knoten oder die Wurzel des-r selben. c. c. c. Fäserchen, "welche daran hervorkommen. d.d. Der mit dem Haarsaft (Medulla crinis) gefüllte Theil und e. e. der leere Theil des im Haar befindlichen Kanales. Fig. V. Ein Stück Haut von der Brust einer Moli-rin mit zurückgeschlagenen Oberhäutchen und Schleimnetz* nach Albin. a. Das losgetrennte und zurückgeschlagene Oberhäutchen von der Fläche angesehnr •welche dem Schleimnetze zugekehrt ist. b. Die innere der Lederhaut zu gegebne Flache des zurückgclegten Schleim netzes, an ■welchem man hin und wieder die welfsen Wurzeln der Haare, von den Scheiden des Oberhäuteliens umgeben und aus der Lederbaut herausgezogen, bemerkt. c. Das noch auf der Lederhaut liegende Schleimnetz, von welchem das Oberhäutehen weggenoramen ist. d. Die äufsere Fläche der Lederhaut, welche mit dem Schleimnetz bedeckt war. Fig. VI. Eine Hand von der Hohlfläche (Vola manus) mit einigen gebogenen Fingern, um die Nägel der Rückenfläche derselben zu sehen, dargestellt. Aufserdem nimmt mau die verschiedenen Furchen oder Linien und die gröCsern und kleinern Runzeln oder Fallen wahr. A. Der Daumen (Pollex). B. Der Zeigefinger (Iudex). C. Der Mittelfinger (Digitus medius). D. Der Ringfinger (Digitus annularis). E. Der Ohr- oder kleine Finger (Digit, auricularis s. minimus). a. Der Körper des Nagels an dem Mittelfinger) 1. die blasse oder mon dförmige Stelle, oder der Mond (Lunula) oder der sichtbare Theil der Wurzel des Nagels. 2. Der vordere Rand oder die Spitze des Nagels, b. Der Nagel des Ringfingers, welcher aus seiner Verbindung mit der Haut herausgelegt worden ist, so, dafs man die innere gefurchte Fläche sieht. C* 3. Die Wurzel desselben, welche dünn und glatt erscheint. 4. Die Stelle, wo sich die Oberhaut von der Spitze des Fingers, hinter der Spitze des Nagels an die untere Fläche desselben ansetzt. c. Die Fläche der äufsern Haut unter dem Nagel noch mit dem Scbleimnetze bedeckt, welche ebenfalls gefurcht erscheint, indem die Gefühlwärzchen in Reihen parallel neben einander bis zur Stelle, wo sich die Oberhaut unten an dem Nagel befestiget. hingehen. 5. Der weifse Fleck der Lederhaut, welcher von der Wurzel des Nagels (3.) bedeckt wurde. 6. Der Rand der Ober h aut, welcher an der untern Fläche des Nagels (4.) befestiget war. welchen die Chiromantie eigne Namen gegeben ha?* und eine Menge kleinere Furchen oder Linien (Lineae sulcatae) (Fig. 6.) welche zwischen den Gefäfs - und Nervenwärzchen verlaufen* in Winkeln Zusammenkommen und dereu Zwischenräume meistens die Form geschobener Vierecke haben, Wahrgenommen’, an den Finger - und Zehenspitzen der Hohlhandfläche und der Fufssoble verlaufen sie wie die Wärzchen ziemlich regelmässig spiralförmig. Besonders an einigen Theilen sehr deutlich erheben sich auf der äufsern Fläche der Lederhaüt die feinen GefäLs - utvd Nervenäst— dien, in der Form kleiner Hügel und Warzen, die man Gefühlwärzchen (Granula s. Pa-■pillae tactus) und das ganze Gewebe der Oberfläche Warzengewebe (Textus papillaris) (S. 22.) nennt. Am deutlichsten sieht man diese Wärzchen an den Spitzen der Finger (Fig. 6.) und Zehen in spiralförmigen Reihen, an der Ei-^ chel der männlichen Ruthe, der Brustwarze (Fig. 7.) und auf der Zunge. In dem Gewebe der Lederhaut befinden sich überall, gröfsere und kleinere rundliche blinde von der sich einsenkenden Oberbaut gebildeten Säckchen, die Haut- oder Talgdrüsen (Glandulae sehaceae) an deren Umfange sich die feinsten Gefäfscben verbreiten, welche eine ölige, fettige Substanz, die Hautschmiere oder Talg (Seburn cutaneum) ia dieselben absetzen, welcher durch die Mündungen der Säckchen auf die Oberfläche der Haut gebracht und wodurch diese besonders weich erhalten wird» Am zahlreichsten und am deutlichsten sieht man die Mündungen dieser Drüsen am Eingänge des Gehörganges, an der Nase (Fig. 8 u. 9.), an dem Umfange der Brustwarze, an der After - und Schaamöffnung, an ändern Theilen kann man sie in gesunden Zustande nicht leicht auffindeuj nur bei Stockungen der fettigen Substanz in den Talgsäckchen, welche man Mitesser nennt, •wird man sie sehen. Unter der Lederhaut verlaufen, in der Zell -oder Fett haut (P anniculus adiposus) (S. 22,) (Fig. 1. d) sehr ansehnliche Gefäfse, die Haut-gefäfse {Vasa subcuatnea) und die Hautnerven (Nervi subcuatnei) von welchen Zweige in die Lederhaut dringen und sich bis zur Oberfläche verbreiten. Die Arterien, welche zur Haut gehen, sind nur kurze und enge Aestchen der benachbarten tieferliegenden Arterienstämme, die sich in dem Hautgewebe zuerst baumartig, vorzüglich aber in dem Warzengewebe, in zahlreichen netzförmig verwebten Aestchen von Haar-gefä/sen (i^'g* 10.) ausbreiten. In dem Haar-gefäfsnetze entstehen die kleinen Venenzweige (Fig. 11.)> ^ie s*ch bald zu ansehnlichen Aesten und diese in der Fetthaut zu Stämmen (V~enae subcutaneae) vereinigen. Die Wurzeln der Saugadern entstehen ebenfalls in dem Warzengewebe und nachdem sie sich zu dünnen Zweigen (Fig. 12. 5. 6. 8.) und diese zu Strängen oder Aesten (2. 5. 7.) verbunden haben, begleiten mehrere strangförmig die Venen. — Die Nerven der Haut kommen überall aus den 27 benachbarten Gehirn - und Rückenmarknerven, mit Ausnahme der vier ersten, des sechsten und achten Hirnuerven, welche keine Zweige zur Haut geben, die übrigen] dagegen geben mehr oder weniger Aeste zur Haut, welche theils als Zweige derselben, theils als ansehnliche Stämme (Fig. iS.) in der Feuhaut verlaufen, von welchen nur kleine Zweige in die Lederhaut dringen und in die Gefühlwärzchen enden; diese kleinen Fädeö entgehen wegen ihrer Dünnheit und Weichheit an den meisten Stellen dem Auge und dem Messer so, dafs man die Art ihrer Endigung nicht bestimmen kann. An der Zunge, der Brustwarze und den Fingerspitzen (Fig. iS, 12. iS.) lassen sie sich am weitesten verfolgen und mau sieht: dafs die kleinsten Endzweige sich zuletzt in viele kleine Zäserchea 1 heilen, welche m die Gefühlwärzchen enden. Die Haut ist nicht nur Ausscheidungsund Einsaugungsorgan (S. 24.), indem beständig Stoffe ausgehaucht und eingesogen werden, sondern auch Organ des Gefühls und des Tastens, welches eine Abänderung des Gefühls ist und seinen Sitz vorzüglich in den Fingerspitzen hat. Durch diese Sinnesäufserun-gen, indem die Haut die ganze Oberfläche des Körpers bedeckt, tritt sie mit den Aufsendingen gewöhnlich in Berührung, um die räumlichen ; Verhältnisse des Körpers, und die allgemeinen I Eigenschaften ihrer Masse, die Beschaffenheit ihrer Oberfläche, ihre Festigkeit oder Flüssigkeit, Trockenheit, Feuchtigkeit, Wärme oder Kälte wahrzunehmen. Ihre Verrichtung als Aus-scheidungs - und Einsaugungsorgan ist mit dem I Respirationsprocesse zu vergleichen. DRUCKFEHLER. Seite io. Zeile 2 statt äknliche lies ähnliche. — 14. — 15 — GRAsisclien — Grafi sehen. — 62, — 24 — Therar lies Thenar. — 102. — 3 — Fig. 2 u. 3. lies Fig. 3 u. 4* — 107. — 3 — Fig. 2. g. — Fig. 2. d. — — — 6 — (/,.) - - - (e.) — — 8 — - - O'J (/*) — 108. — 7 — — — L — — — /i. — 119. — 7 — Tab. IV. — Tab. V. — 168. — 15 — befolge lies befolgte... — 197* — 13 — Osculum. — Ossiculum. — 203. — — posterior — posterius* — — — >8 — anterior — anterius. (ŠRac$ftef)'enb angqcigte Söevfc ftnb in aflm IBuef)banbltttfgen 3« dealten.) f8ettaa§ = §8ertd)t b e 6 a h r e 6 18 2 8* --------------------------- fftcue 933 ccfe bcc SSaumgärtnev* fdjeti 95u^anblun0 in Setpjig. 3 e i t f cf) r { f t c n. ?frd)h> für neuere uttb Tltmee s ©ephPhfe. (^ortfegung beß militairis fc^cn Saphenbuchß.) (Etfter ©anb. (Stpeß |eft. gt. 8. 12 ©». $tittfd)e Blatter für gorjb unb Sagbwiffenphaft, in ©etbinbung mit meuteren $otftmänncrn unb ©elehrtcn, fietaußgegeben »on Dr. ©. $feil. ©iettet ©anb. Grßeß lieft, 154 ©eiten in gr. 8. unb 10 Sabeßen in Siuetfolio. 9)teiß i Splr. 4 (Bk. Magazin ber (grfnbtmgett, &t\U bedungen unbiBetbeffetungen für ^abrifanten, SKanufafturipen, Künftler, lanbmetfet unb DeEonomen, nebp Kbbilbungen unb ©ephreis bungenb. nüglichften93lapbinen, ©eräthphaften, heraußgegeben non Dr. 3. |>. 9)1. ^)oppe, Dr. £). SS. Kühn unb Dr. 3. ©. S3aumgartner. 9?eue #olge ober 3r 93b. 66 — 96 |>eft mit Kupf. 4. br. A 16 ®r. sj>dbagügtf£. ©ine plplopiphiplMheologifche Beitfcfjrift. |)ets außgegeben »on CSarl $rieb. ©Uh- (Sternen, Doct. in ^)f)itofop{)ie unb 8pd»atbocent an bet Uniöerfität 9Jtarburg. 16 lieft. C3n (Sbms miffton.) 8. broch. «preiß 18 ©r. |)anbbud) ber btMifd)ctt ^lltetv thumßEunbe. 3r 95b. 2Cucf) unter b. 2£itel: ©ibltfche ®eogra»hie. leraußgegeben ». Dr. cfratf) laljnemann ^enthaltenen Ttrjneicn, fonbern aucl) bie im horcioopathiphen 2ltcbt»e abgebrueften, unb »iele bißt)ec noch ganj unbefannten auf; genommen unb mit praEtiphcn ©emcrEungen begleitet worben ftnb. |>erau6g?geben non Dr. 6. ©aß pari. Bweitcocrb. unb mit 32 neuen SOlitteln »ermehrte Auflage. ßeipjig, 1827. 8. §)reiß 8 ©r. UttumjW£(td)er, letd)tfapd)er öeweiß für bie in ben ©efegen ber ©atu» 6e; grünbetc SBahrheit ber hemoopathiphen |>eit: att. Bur Ueberjeugung »on 3weiflern nach beß Dr. SSigel, ßeibar^teß Sr. K. |>oheit beß ©rofifütpen ©onftanlin in PBatphau, in einem hom.oopathifchen Sßerfe mitgetheiUen wichtigen unb einigen eignen (Erfahrungen, aufs «gepeilt »on Dr. ©. ©aß pari- 8. $)reiß 8®r. ^anbbud) ber $r&neimittel(ef)re in fatechctipher $otm, suv Stleichterung beß ©tubiutnß biefer SMßcipltn mit mdglichPer 2?er: meibung alleß Sheorientrefenß, nach ben bepen £lueüen, jum SelbPPubium unböcbrauch bet SSorlefungen unb 3tepetitionen, SSetjufö ju übetpehenber Prüfungen u. f. w. entworfen unb in ber (Einleitung mit einer SieceptirtunP »erfehen,».Dr.3utiuß?(lbert|)ofmann, auß; öbenbem Kr^te ju ©reßben. 27 Sog. 8. btoch-g)rciß 1 £h(t. 12 ®r. ^atect)i^mu^ ber prafüfd)ett Tfnatomie für angehenbe Tter^tc unb SBunbar^te, alß Anleitung jum ©elbppubium ber anato= miphen ©iffenphaft. |>eraußgegcben »on Dr. Ttugup (Earl iöoef, 53rofector am anatomi: phen Sheater ber Uni»erfität Ceipjfg. 2r SSb. (Stpe Kbtheilung. 8. ^reiß 1 S.ptc. 8 ®r., zweite 2lbthcilung. ?)reiß 16 ®t- (Daß tom: plete ©erE fopet 3 £ipt- <> ®c») Äated^femu^ für gebammen, ober fapttepe Änmeifung ^ur (Erlernung u. Tlttßi Übung ber |>ebammenfunp. SSon Dr. 3»feph Urban. 136 Seiten. 12. br. ^reiß 12 ®r. 97eue ^etf)obe, bie gleiten grünblich ju heilen. 93on Dr. Setliot bem Sohn- 2luß bem granjoftphen »on Dr. §. 21. ©iefe. gr. 8. brocl). spreiß 9 @r. ©uter 9?atf) für ^:aba^fauci)er jur Schaltung ihrer Bühne, nebft einer Darles gung mehrerer Srfahrungen über ben ©tnpup beß ShlorsÄatfß jiiK 93efettigung beß übelries riechenben blthcmß, '»on D. Saoeau. 2luß bem Jranjöftfchen übcvfe|t, nebft einem 2lns hange, ber >jßorpchtßrcgeln für Sabafßraucher »on einem phUofo»i)iphen beutffjen 2tcjt euts l)ält. gr. 12. 3 2Sog. 6 ®t. fynUituttQ jur Oirjlauration alter Delgcmdlbe unb ^itm S?einigen unb Gleichen bet Äupferftiche unb |iol^phnitte »on ®. op. ßueanuß. 12. bcoct). 9>reiß 8 ®r. ^)ie Uf)tmad)erftmj!, ober roll^ panbigeß lianbbuch für Uhrmacher unb Liebhaber, ber Äunp nach 93ertoub unb ben ©erfen »on 803uiIIamy, etPem Uhrmichet beß Äos nigß »on Snglanb, ®eorg IV. georbnet unb mit ben neuepen SSetbefferungen »ermehrt »on einem alten Schüler SSreguetß. 2luß bem ^frans jöpfchen »on ®eorg ©olbrecht. 12. Iß biß 5ß |»eft. SOiit Äupf. brodh. A 9 ®r. Ofytttl)uč ©regort)^ 2Mtf)ematif für ^raEtifer, ober Sammlung »on ®runbs unb ßehrfa|en, Siegeln unb Safeln auß ben »ers fchiebenen Sheilen ber reinen unb angewanbten SliathematiE, ein |ianb s unb üehrbuch für technifche 2(nftalten, für ^elbmeper, 2lrchitefs ten, ptechaniEer, SechniEer u. f. t». 2luß bem Snglifchen überfegt »on 9)1. ©. Drobifcb, ^rofepor gu ßeipaig. 8Clit 3 Äupffaf. unb 227 !>oljphniftcn. 28i f8og. br, gr. 8. ^uiß 2 Shlr. 18 ®r. Anleitung pr SSerfertipng ber ®runbs2lnphlage »on Srtrag gebenben ®runbs Pücfen unb ganzen ßanbgütern. SBafirt auf bie natürliche Srtragßfahigfeit ber S3obens2lts ten. Tlußgearbeitet nach ^robingial s2lbthets lungen für bie Äonigl. ^)teuft. Staaten, mit 2lbphdgungßs Sabeßen nnb ^)robes2lnfchlagen, auch mit einer'^aupt s Sabeffe, jür 2lnt»en? bung in ben Sachftfchen, Sßtecllenburgiphcn unb .pannooerphen Canbern, nach beren §elbs, ©etrcibesOllafie unb @elbe »erfehen, »on ($-©. Jtlcbe, Hönigl. dDefonomtesßommiffatiuß im Departement S3ranbenburg. gr. 8. 272 S. 5)reiß 2 £[pt. 12 @». _________ 9>raftifd)e ^emerfun^en über Bucht, ©artung unb Äranfheiten ber ^ferbe, beß Slfnböieheß, ber Schafe, Biegen u. Schweine, aßeß #cberüiehe6, ber ®iphe, ©tenen unb Seis benmüemer. Bweite, »on einem iprattifer »er? bewerte unb »ermehrte Tlupagc. gr. 12. btoef). ^)reiß 12 ®t. ^atecf)i^mu^ ber £anbwird)(d)aftf ober faflicher unb gedrängter Unterricht über bie wichtigPen ®egenpänbc, unb tie bepen 83ers fahrungßarten in bem nüglichen ®ewerbe beß ßanbwirthß; für ben Sanbwirth überhaupt, inßbefonbere für ben ®utßbefi|er, ßanbprebis ger, Schullehrer, ben Canbmann fetbp unb bie fich bem Sanbbau wibmenbe Sugenb, »on Jr. Iicufingcr. Bwetter Sheil, enthattenb bie epaußmirthfebaft unb lanbwirthfchaftUche ®Ürts nerei. 13^ ffiog. gr. 8. broch- 16 ®r. (Daß complete ©etf fojtet 1 Shlr* 4 ®r.) Mitteilungen gemachter Örfa^ rungen unb ^Beobachtungen über ^lachßcultur Unb Jlarhßbereitung, nebp ©ephreibung unb 2(bbili>ui\Q einer neu erfundenen §ladhß6ereis tungßmafchine, »on !>cinr. Schubarth, Ses ctetair ber oEonom. ©efeßphaft im Königreiche Sachpn. 9)Jit 1 Kupfcrtaf. in 8. broch- ^teiß 1 Shlr.' ^lllgememe ©uct)!lopdbie ber gefammten ßanbs unb fpaußwtrtlp* fepaft ber Deutfchen, mit gehöriger SSe« rüdfichtigung ber bchin cinphlagenben Statuts unb anderen ©iffenfehaffen. (Ein wohlfeileß lianbs, |>außs unb |>ülfßbuch für aßc Stände Dentplilanbß; jum leichteren ©ebrauche nach ben jwolf 9)tonatcn beß Sapreß injwolf ©anbe geordnet, tc. Dber aßgemciner unb immerwährender ßanbs und ^außwirthfchaftßsKalenber. ©earbeitet »om Dberthierarjte Dietrichß, ^ofr. Dr. gtanp, §)rcf. ^ifcf)er, Sugenb« lehret ©runer, Dritter ^ranj »on |etnt(, ©eheimrath Dr. unb $rof. ^ermbftäbt, 8prof. leufinger, ^)apor lieufinger, DeEon.s(Eomm.Klebe, 3. ®. Koppe, 8papor Kraufe, ©. 21. Krcpftig, Dr. unb $rof. Dfann, Defonomierath©ernh* ^>etri, Dbers forftrath Dr. u- ^)rof. 9)feil, Dr. ?)utfcf)e, $aftor Kitter, Dr. ®. 971. Schilling, Schmalj, .p. Schubarth, ^cof. ■®mä vi'\ © dj übtet, Z eirfjma n ti. £etaušgegebm »om 2fbjunctu$ Dr. 6. 3S. <$. g)utfdje. 4r Sanb, 45 j SBogcn in 8. SEit «ftupf. ©e* wSfjnl. ?fuSa. l. i SE^lc.' 16 ©r.# 2Cu$g. 2. auf ffin^röng. SDtucfpap. 2Sf)lc. 8©t. 5t Sanb, 42 Sogen mitÄupf. 2(u$gabel. l&f)lt. 16 ©t. 2Mg. 2. 2£f)lr. 8®c, £>ie bißljft erfchfenetten Sdnbe jufammen 208 Söget» fojien 2(užg. 1» llS^lc. 4-©r. Sftü§ltd)er £Katf)ge6er für @tu* bengdrtnet, bei 2(u£wal)l bet fdiönflen ©emdebfe imb beren awerfmd(tfgfiet Sefyanblung, gro^ tcntf)ci(6 naef) eigenen (Erfahrungen bearbeitet con 5*. »• SR a n b o w. 266 6eit. 8.$tei6 18 ®r. 3agbfatcd)ičmttč jum ®ebraud)e bei bent öffentlichen Unterrichte, entworfen von ©teptan JBefjlen, lt Sb. 20 Sogen in gr. 8. t*voci>- ^reiß 1 £ljlr. 12 ©r. ®ic Sagbfunjts ober ^atbs Miannf;@prac^e, entworfen »on ©teptan 58 e ^ len. gr. 8. br. $reiö 12 ©r. Ueberficf)t ber wtd)ttg|Ien bi3 je§t gemarbten ä?crfucfjc j. ©ntjiflrerung ber dgt)ptt; fdjen -pieroglnpfjen. 9Jarf) Srown, »on SDiorif ^ritfd). gr. 8. broef). $)reiö 12 ©r. Sftapolconč ©rtmbfäge, Wnjtd)ten unb 2teuficrungen über ÄriegSfunft, JCriegčge; ffl)ic()te u. Ärtcgöroefen. 2(u$ feinen -SOBetfen unb' feiner tfcrtefponbenj, bargcftclit »on »• Ä a u Ss ler. 2t Sanb. 22| Sog. in 8. $)reiS 1 Sbtr. 12©r. (35a$comptSBerffoftet3^1)1?. 12©r.) $atcd)tömu$ über 3. 95. £ogter’$ ©rftent bet 9Xufttmiffenfcl)üften unb bet ntufifa; lifcf)en (Sompofttion mit Inbegriff bee foge= nannten ®eneralpaf|e$. 2116 Ceitfaben gum Hnterrirf)! entworfen »on ©. §. SDUdjaelU. 8. 9)rcirefi5 frf)W. 10 5Si)lrv cof. 14 £i)lr. Corpus juris civilis. Recognoverunt brevibusque adnotationibus cri-tiois instructum ediderunt C. J, Albertus et Mauritius, Fratres Kriegelii. Editio ste-reotj'pa. Opus uno Volumine absolutum. Fase. I. Institutiones, Tabulam synoptlcam, nec non quasdam plagellas Digestorum continens, in rdyal 8. £>et ßabenptciö ijt: füt bie öolljlanb%e Ifu^gabe auf franj. SSelinpap. 3 Sfjlr. 12 ©r., füt bie ?)rarf)'t:2(uSgabe auf bem feinften franj. 9Selin 4 £f)(t. 6 ®t. @ine Qkiffocitig abgegebene, in jebet »udjfjanbtung gtatiö ju ftabenbe Un; &tlge, giebF ubet bie ganje Unternef/mung eine befriebi^nbe Ueberftdjt. Sttflfpicle ober bramatifd;er rnanac^ fut kč 30^1829, »on 2f. o. St uv; tdnbet. I9fc SaJjrg. SKit 6 color. Tupfern, gt. 12. 1 S()lr. 12 ©r. Snfyalt: 2)te ©elb^efratf), (©egens fiucE jut a^ernunftfjeiratf;) 6l)araftet; t> mdlbe in 2 ftufjugen. _ ^»oc^jeittag. Sujlfpiel in | 2(ufjitgen. ^>t(lorlfd)et’ Abrtg ber alten neuen Literaturen, Pon 6. Sutleč; bearbeitet öom 9>tof. O. £. S. SBolff. S)2it ffitflfl. 1 Sanbc^en in 16. Greifi 12 ©r. Slbrig ber gcfammten SfrcfyMogie fut 9?{d)tgcle^tte/». 61) a m p o l li o n; $ {g e ac; bearbeitet con SR. Jtitfdje. 2 Sdnbe. SKit Tupfern in 16. §)reiö 1 £f)lr. 6 ©r. D^eue SS|crifc Som^toir^ in tfetpjia. Safc^enbud^et. 95 leiltebc^ettf fjiflorifc^ ? romantifcijež Safd)enbuc^ fut 1829, üon 2C. D. Sromli|. 2r 3^i)rgang mit 8 pfern, 452 i@eiten in 16. ^reiö 2 Sf)lt. §)iacf)t5?(ug^a&e 2 Stjlr. 8 ©r. The British wreath. A Literary- album and cbristmas and new year’s preseiit for 1829. Wiih seven Tiighly finished Enjtravings. Price elegantly bound 1| TLlr. 1 Saillt) ie SD?erlieur Safcfjens g.R c 9 c (o p d b i e. Solljidnbjger ber 9ljfro* nomie, ober parftellung ber 9?atur unb ber Se; wegung bet bimmelßforper, nebft einer »or; au^gefeftirftei f)tflorifrf)en Sinleitung; auclj mit einer Sfogrlp^ie ber »orjäglidjften ICftronos men unb einem aftronomifeben Südier; unb Ä-unftw6rterj83erjci(tni^ Petfefyen ».6. Sail; li). 2fuö bin gtanj. »on ©. 2t. 2>abn. 9Kit Signette ui^ 3 Äupf. in 16. 1 Sdnbct)en. 9)reiö 18 ©f. gtottftänbka v>a^tatt\f.\ Sflatuvle’tjre tfer ^ftangen, entfiattenb bie $>fjt)fto; logie unb ^)att)ologie ber ^pflan^en, ober boß ©tubium il)ter Srgantfatton, S5erric^tungen unb Äranfheitert, bie botanifche ©eograpbie, bie Siograpijteett ber »orjüglici)jlen Sotantfcr, ein -33et$cid)n{f; ber bereit ©djriften unb etn ©loffartum. 3J?it Äupfern, »on S- P- %a' mourour. 2(u$ bem ^ranj.. »on Dr. SßB. SBiefe. 2 ®dnbdien mit Äupfern. in 16. 5)reiö 1 Sl)lt. 12 ©t. ©ie organifefje ^ernte. (Sine ®arpeHang bet cbemifc^en Unterfucf,ungen bet gjftanaen unb Sfjiere unb ber »orjuglid): ften ©if'te, neb|l einem 2fnl}ange, entljalrenb ßeben^befd)reibungen au^gejeidjnetet (Sbemifer, j eine SibliograpJ)tc unb ein c^etnifc^eö »ter;! buch »on 3. 3- ^aupaille. Kai bem J-ran: äoftfeften »on Dr. 6- ©• ©t). -^artlaub. 2 Sanbc^en mit Tupfern in 16. Greifi 1 £f)tr. 8 ©t. ©nmbtif; ict @taatMvt!)fd)aft, oom §)tof. Äb. Stanqui, uberje|t »on 3gn. ^elbman«. 3Jžit SSign. 1 Sanbc^en in 16. 12 ©r. 3 e i t f t {f t x n. Ötpjujer Allgememe OTobenjei^ fung. @ine BeÜfc^rift füt bie gebilbete SBelt, ftetaužgegeben »on Dr. 3. 2(. Ser gf. 30c 3af)rg. S5et ^reiö füt ben 3^l)rgatrg ju 65 £luartb. mir 52 iCupf. ober circa 156 2(6&ilb. ber neueren Tarifer, Sonbonet u. ©iener 97Joben, ift 6 21}lr., mit 104 Äupf. bie erwäijns fen SJžobcn unb al6®oppelfupfet: ^ortrait^2{t)s bilbungen neuer SWeublfß, jenjtetslfatbfnen, | »on ©tief« unb ©trirfmuftern, ©arten;25erjics tungen, ©quipagen 2c., entftaffcnb, 8 Sf)lr. 3n jeber Söod^e werben l Sogen Sert, brr Sagečberif&t für bie SWobenwelt u. 2 tupfet aužgegeben. 95ibltograp5ie tm ©eutfd)lanbr ober wodjent.lic^eä »ofTRdntigež akrjefcfjntii aller in ©eütfcf)(anb r;erau6fomnieiiben neuen Sud)er, SKuftfalien unb Jtuit)Ifacfyen, mit Un« gäbe ber Sogen$al)f, beß tyteifcß unD ber 8?er* leger, nebft Tlnjeige berfettigen Itnferneftmun; gen auö ben angegebenen Jädjern, weldje auf ©ubfeription u. ?)rdnunieration gemacht wer« ben, mit ben babei obroaltcnbcn ffiebingungen, begleitet »on 4 Kegtftern. 3t Safyrg- circa 33 Sogen in 8. spreiö l 2.()lt. 18 ©r. dr9di)lungen füt meine jungen greuntinnen, ober brei Monate in ber Souratne/ »on Soullv), uberfe^t »on 3gn. Selbmann. SJiit Äupfern in 12. spreiß 21 ©r. $)ie ©prad)e burd) ©egcnftdnbe. - (Sin ©eitenftuct ,?ur Slumenfpracbe_ber rsmas ncn. £ot!ettengefcf)cnf. cS^Sommifiton.) in 16. ^)rciö 9 ©r. Munfifacf)en. Die Präsidenten der vereinigten (Staaten 92orbamerifa’£; eine ©ruppc bet mol)lgcfroffenen 2(bbilbungcn: 2Safl)ington’» 3. 2lbamž, Sefferfon^, SXaMfonS, IRonroeö unb 3- 2£bam$, mit bem auffdjwebenbcn 2fmerifanvfdjen 2ltler unb bem^otto: e pluribus unum. ©r. Ut()ogt. Slatt, 27 Botl f)oc^, I9i Soll breit. $)rei6 auf fein ©cbweis get 9>ap. lS^lt. Sconj. faib. ^3ap. l£()lt. 8 ©r. Lavater’s Ausplaudereien; eine biš^et noct) nic^t ^eraužgegebene unb [c|t nach bem Criginat befan»t gemachte Itrbüt tic^ež berühmten ©clel)rten, mitget^eilt butet) bejjen 9ieffocF) unb 13^ Sott breit (in (Sommiffion) auf ©d>w. 55ap. ^)reiž 16 ©r. Pariser Bilderwi-tz, ein Safchenbuch jum Sarnen. 2i ^»eftefjen jum Ärdhwintler Silberwt^. ( Gonimifftonö«2tr* tifcl.) ©legant gebunben. ^>rei6 16 ©r. pooooooooo6oo©oooooooöoooööOööaoo©o^ööOöOööo©ö®ö©oö®®ö©©ö^öo® e I GEHIRNES, des RUK-! KENMARKES I ANATOMISCHE ABBILDUNG I © DES | % s Gl O © o | SINNESWERKZEUGE f I AUF XV TAFELN. § © o © G © ZU DEM © | TEXTE DES ACHTEN THEILES ERSTE | | ABTHEILUNG DER ALLGEMEINEN | I ANATOMISCHEN ENZYKLOPÄDIE. § © © a © ..... ............. 9 I LEIPZIG, 1 © 7 © © IN DER BAUMGÄUTNEESCHEN BUCHHANDLUNG. § MOOOOOOQ009009009009QOOQOOOOOO®OOOOOGQQQOOQQOOOGOQOOQGOGOOQ9 0 io o VAH . ‘V ; i. 'i ‘v 7 \ ^ - * ■= ■' : rWfi:- .'‘-.i-. r k im k ' I üttiijjrnwK aVAV -V':- Y ‘;‘V - J": : r IS:' / \ •<.« ^ '• . __________________ yj(&c/cA?V&r ad nat. detetJc. if:"b ' ■ - W- ' ' 'V'"'*- 7 T .V i ■. #¥/ >1« fi»K < ' /. *$Z6.7T. 'il m/ 7taČ~. c/e/. xfc. ' / S V. ' ; v :}1 ‘ . .-v,. V « s'* w ■ ■' ■•*■■■ ' -V A ' täsaSÜÜ! ■■'V; ' ' ■ ■ ' ■■ ■v;' >• ' • • *'!) mmm ... ;g ' v s i'O/.. V-'#' - ■V • -. v*’' ; iPSS o o o o o •■M -t jr*::. * <*«•«? ■