ZA2TIWNN3VT ^ Mr Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 34. Montag am Z4. Augult 184V. M^^ ' Von dieser Zeitschrift er,che,nen wöchentlich »wei Nummern, iedes Mal ei» Halter Noaen. Der Preis ies Blattes ist in Laiüach aanziiihri» d, ^^" ^ balbjabrig z st. Durch l>,e f. f. Pon »,,ier Luuvsrt mit rorlotrcier Zusendun» gaiiziahl,!, u, balbiabli» 4 II. E,M., und wird halbjährig «orauj. beiahll. Alle t. t. Postämter nedme» Prä„u,ncrai,on an. In Laibaw pränumeriri man be»» Nerleaer a>» Naa», Nr. «Yll, l»> ersten Siorle, V tU ch stÜ ck aus dem historischen Drama : Friedrich der Treue, Herzog von Tirol. Von Eduard Nilesius. (Fortsetzung.) Erster Bauer. Ach! wäre der Friede!, der Herzog, nur hier! Dritter Bauer. Gar w.'it ist er nimmer, das glaube du mir! Encflech'n ist er sicher — das wissen wir wohl — Und irret nun flüchtig umher in Tirol. Zweiter Bauer. Ei ! Was du da sagest! «fünfter Bauer. Er irrer sich nicht. Es schlich euch durch's Thal so ein altes Gesichts Dann wieder ein junges; wo's Einen nur traf, Da sprach es: „Ih r Leute, seid — nüchteG und brav! Hangt fest an dem Friede!! Er ist gar nicht weit, Kehrt bald zu euch wieder, so bald's an der Zeit." Erster Bauer. Ja! ja! auch ich Hab' so Einen erblickt, Der hat mir gar herzlich die Hände gedrückt; Dann sprach er: »Ich dank' für die Treu' euch und Lieb', Die euch für den Friedet im Herzen blieb. Bleibt treu ihm!" —so sprach er— „er ist gar nicht weit, Kehrt bald zu euch wieder, so bald's an der Zeit.« Dritter Bauer. Auch ich sah die Burschen. Ich stand vor der Hütte Und sang was vom Friedet, so wie's bei mir Sitte, Da schritten sie lächelnd an mir vorbei Und sagten: »'s ist schon, daß du Friedet« so treu. Bald wird auch der Herzog — ich darf dir's berichten — Zu seinen getreuen Tirolern sich flüchten. Ja , sicher kommt er, sobald's an der Zeit; D'rum bleibt ihm gerreu nur, er ist gar nicht weit.« Zweiter Bauer. Was sagt denn der Wirth zu allen den Dingen? Wirt h (gehclümisiuol!). Ich höre wohl viel in den Ohren mir klingen — Und immer vernehmen die Wirlhe ja viel, Doch d'rüber schwatzen führt selten an's Ziel, Vierter Bauer (der Alte). Wann hebt denn das Stück an? 's ist nicht zu erleben. Wirth. Stellt an euch! Gleich wird sich der Vorhang erheben. (Die Bauern grlippiren sin,. Der Vorhang wird aufgerollt. Das Iheater stellt einen Kerker vor. Der Kerkermeister und Hanswurst, sein Gchülfe, stnd mit Auskehren und Aufräumen beschäftiget, Letzterer tragt übcidtcß einen Bund Stroh nach einem Nmkel und bereitet ein Lager.) Hanswurst. Herr Kerkermeister, sagt mir nur — Ich komme nimmer auf die Spur — Warum wird unser Burgverließ So aufgeräumt? 's ist ganz gewiß Ein großer Herr hier einzusperren, 's war' hier zu schön für kleine Herren. Kerker in eiste r. Dießmal, Hanswurst, warst du kein Tropf, Den Nagel trafst du auf den Kopf. Was fegt' ich so, und räumt' ich so? Was streut' ich auf mein bestes Stroh, Wär's nicht für einen großen Mann? Hanswurst. Wer mag es sein? O sagt an! Kerkermeister. Ein Herzog mein Gefangner ist — Der beste Mann, der frommste Christ, Der bravste Fürst, den's je gegeben; Ein Ehrenspiegel ist sein Leben — Kurz, Herzog Friede! aus Tirol, Du hörtest von ihm sprechen wohl? Hanswurst, Ich bin ja selber aus dem Land! Und ist euch seine Schuld bekannt? Kerkermeister. Was hier die Menschen nennen Schuld, Das nimmt der Herr in seine Huld. Vernimm: weil er sein Wort gehalten Dem heil'gen Pabst, dem guten Alten, Als Christ, d'rum kommt der hohe Herr, 534 D'rum kommt er in so enge Sperr. Weil er so gut und bieder ist, Und ein so wackrer Fürst und Christ, Und nicht gewohnt an Kerlerluft, An Rosen- doch und Weihrauchduft — Dann, weil er nach Tirol gehört, Und d'rum der höchsten Ehren werth — (tauschender Beifall «on unten. Kerkermeister verneigt sich und spricht dann weiter.) D'rum richt' ich ihm recht schmuck und fein Den kummervollen Kerker ein. Zweiter Bauer (zun, Ersten). (Unter den Zuschauern.) Du Görgel, das war gar nicht dumm. Erster Baue r (zum Zweiten). S«o ehret man das Publicum. Hanswurs t (auf der Buhne fortfahrend). Ach Gott! Be> solchen trüben Dingen Wird nimmer mir ein Spaß gelingen; D'rum red' ich weiter gar kein Wort, Und fahr' in meiner Arbeit fort. Denn ein Hanswurst, der gar nicht spaßt, Ist für die Leut' ein trüber Gast. Kerke r ineister. Da kommt der Friede! — aufgepaßt! (Auf der Bühne wird Herzog Friedrich von einigen Schergen eingeführt. Zugleich tri« unten der wabre Herzog Friedrich auf, in eine», Pil< germantet «erhallt und das Antlitz mit einer tiefherabreichenden Kappe «er« dickt. Ihm folgen scine Ritter, Truch seß und Müllinen , ebenfalls «erülummt, derlüofuerbauer, dessen Tochter Nothburgo, dann dit Bauern Hans und Lore»» Mussak, Die Eintretenden mische» sich unter das Publicum. Dritte r Baue r (den Vierten stoßend). Was kommen da für fremte Leut'? Vierter Bauer, Es komm' wer will; der Platz ist breit. Daß für Tirol die Vaterpflichten Ich nun und nimmer kann verrichten — Daß ich für's Land nicht handeln mehr, Nur bechen kann, das drückt mich schwer. —» Doch sei's! Ein brünstiges Gebet Den nächsten Weg zum Vater geht, Und Eintritt findet in sein Haus. So nimm, o Herr, Tirol in Schutz, Und biete seinen Feinden Trutz! Zweite r Baue r (schluchzend). (Unten.) Das bricht mir's Herz — ich Halts nicht aus. (Fortsetzung folgt.) Zwei Leidenschaften. Dem Engländer, John Vird , nacherzählt. (Fortsetzung.) Es war in der That eine Scene von wundervoller Schönheit, nur geeignet, Gefühle der Ruhe und Unschuld zu wecken. Ach! daß aber oft gerade die schönsten Tem­pel der Natur entweiht werden müssen durch menschliche Unthac, welcher sie zum Schauplatze dienen! Schon waren die Reisenden, beschwichtiget und sich für geborgen haltend, im Begriffe, aus dem Paße in's Freie zu treten, als ein Trupp Räuber, vermummt und furchtbar bewaffnet, aus einer Felsenhöhle hervorbrach und nach Beute schrie. Der Graf, in zitternder Eile zwar, jedoch nicht ohne heftiges inneres Widerstreben, lieferte den Inhalt seiner Börse aus, der jedoch, zu seinem Erstaunen, von dem Räuber wüthend und mit Verachtung zurückgewiesen wurde. Agathe , zit­ternd an allen Gliedern, und entsetzt durch die Heftigkeit des furchtbaren Vermummten, sank halbohnmächtig in den Wagen zurück. »Bleibtuns mit diesem Lumpengeld vom Halse«, schrie Einer aus der Schar mit.widriger Stimme, »wir wissen gut, daß Ihr der Fürst von Casti seid. Darum —Eure Schätze, oder Ih r seid verloren.« »Nein! bei meinem Leben! bei meiner Seligkeit!« — »Keinen falschen Schwur, alter Mann, er würde Euch hier Nichts helfen und jenseits Verdammung bringen, wenn unsere Priester die Wahrheit lehren." »Keine FreveU« mahnte eine tiefe Stimme von rück­wärts. »Ihr täuscht Euch, bei meiner Seligkeit!« rief der Graf in Todesangst aus, «ich bin kein Fürst, ich bin cm armer Reisender, den Ih r ohne Erfolg für Euch aufhaltet. — Vorwärts, Postillion!" »Auf Eure Gefahr!" schrie der Räuber, der zuletzt gesprochen hatte, und welcher der Anführer der Bande schien, indem er sich dem Wagenfenster näherte. <35 „Wir täuschen uns nicht, Herr Fürst, und Ihr ent­kommt uns nicht. Eure Schätze, oder Ih r seid verloren." »Träum' ich?« sprach der Graf—»diese Stimme« — »Aufschub ist Tod!« schrie der Räuber mit einer Don­ nerstimme. »Wollt Ih r ausliefern?" Der Graf, von innerer, ungeheurer, grauenvoller Be­wegung der Sprache beraubt, antwortete nicht. »So mag mir der Himmel verzeihen!» rief der Räu­ber, indem er seinen Carabiner anlegte; »es ist mein letz­tes Stückchen!« »Halt! halt!" schrie der Graf. Da durchbohrte die Kugel sein Herz. Agathe, aufgeschreckt aus ihrer Ohnmacht, blickte eben auf, als die Leiche ihres Vaters ihr auf die Knie« sank. I n diesem Momente fiel die Maske von dem Angesichte seines Morders. Es war Vincenz ! — Entsetzen, Erstar­ren, Verzweifelung stand in seinen Zügen. Agathe sank ohne Besinnung zurück. — Als sie wieder zu sich kam, fand sie sich in einem Bette, ihre einzige weibliche Dienerin an ihrer Seite. »War es also nur ein Traum?« rief sie aus; — »aber deine Thränen, Marina, und diese Leiche!" Sie heftete ihre Blicke auf ihren entseelten Vater, den man, aus Man­ gel an Raum, in das nemliche Gemach gelegt hatte. »Nein, man halte mich nicht zurück;" rief sie aus, indem sie er­ schöpft auf das Kissen zurück sank, »ich muß zu ihm, er ist mein Vater! —Ach, Hab' ich noch einen Vater?« Das Gefühl ihrer Verlassenheit, welches sie überkam, war zu schrecklich, als daß sie es hätte ertragen tonnen. Krämpfe auf Krämpfe folgten sich mit furchtbarer Schnelligkeit, und in wenigen Stunden war sie an den Rand des Grabes gebracht. Lang blieb sie in diesem elenden Aufenthalte, schwe­ bend zwischen Leben und Tod; endlich aber konnte sie, nächst dem Himmel, der unermüdlichen Sorgfalt ihrer treuen Dienerin Marin a für ihre Rettung danken. Des Ver­ gangenen schien sie durch längere Zeit sich nur dunkel und schwach erinnern zu können. Der plötzliche Ueberfall, seine verhängnißvolle Katastrophe zog manchmal, jedoch in mat­ ten Farben und undeutlichen Umrissen, in ihrem Inneren vorüber, und einmal sah sie, oder glaubte und träumte zu sehen die Gestalt des Mörders durch die ärmlichen Vor­ hänge ihres Lagers. Es war kein Traum: der Schatten ihres früheren Geliebten—ach! er war ja nur mehr ein Schatten — umschwebte sie, ungesehen von der Diener­ schaft, und Dienste leistend für ihre Genesung, wie er denn in der That unumschränkter Gebieter in dieser Ge­ gend und sein Wille wie ein Ausspruch des Geschickes war. Gejagt von dem Entsetzlichen seines Verbrechens war er augenblicklich von dem Schauplatze desselben entflohen, selbst Agathen verlassend in der Obsorge ihrer Diener­ schaft, da er es nicht wagen konnte, ihren Blicken zu be­ gegnen; allein, war sie auch verloren auf immer für ihn, so blieb ihr Geschick doch fortan das seinige, und bald raffte er sich auf, ihrer Spur bis in die Herberge zu fol­ gen , in welche man sie gebracht hatte, und deren Bewoh­ner die Werkzeuge seines Willens waren. Und so mußt« eben jenes Verbrechen, das ihm ihren Besitz ganz versi­chern sollte, dazu führen, sie für immer aus seinen Armen gerissen zu sehen. Vergeltende Gerechtigkeit, wie zögernd oft ihr Tritt auch ist, schreitet darum nicht minder sicher einher. Wie ein außerirdisches Wesen das Grab seiner Hoffnungen, umwankte er den Aufenthalt der für ihn Ver­lorenen, bis die Wiederkehr ihrer Besinnung ihm den Wink zu entschwinden gab; und als er sich endlich zurückzog, forschte auch Niemand weiter nach ihm. Endlich siegte die Kraft der Jugend: Agathe war vollkommen hergestellt, um dem trauervollen, einsamen Le­ben entgegen ziehen zu können, das ihrer harrte. Mi t einer Hastigkeit, welche aus der Angst, dem Urheber die­ses Elends zu begegnen, zu entspringen schien, floh sie den Schauplatz der Verarmung ihres Herzens, und suchte ihre einsame Behausung auf, aus welcher das Glück nun für immer entwichen war. Dort folgte stille, ruhige und sanfte Schwermut!) auf die heftigen Stürme des Schmerzes, wel­che früher fast bis zu ihrer Auflösung an ihr gerüttelt hatten. Doch, so schwer auch die Aufgabe war, mit der Welt wieder in Berührung zu treten, so verschmähte sie doch nicht jenen Trost, welchen die Freundschaft zu gewäh­ren vermag, gleichmäßig jedoch zurückweisend auf der einen Seite die glänzenden Verbindungen, die man ihr aufdrin­gen wollte, auf der andern Seite die Rachschläge Derer, die sie bereden wollten, sich in ein Kloster zurückzuziehen und ihr großes Vermögen heiligem Dienste zu widmen. Ihre Schwermuth war nicht beschaulicher Natur: Alte und Hinfällige zu trösten, die Wunden der Krankheit oder des Unglücks zu heilen, die Hungernden zu nähren, die Nack­ten zu bekleiden — dieß waren die einzigen Erleichterun­gen ihres Leidens, welches ruhiger wurde, doch nicht min­der tief, je mehr an den Gegenständen desselben die volle Beleuchtung der Gegenwart in die dämmernden Schatten der Vergangenheit hinzubleichen begann. Die Beharrlich­lichkeit des Prinzen von C* , des einzigen unter ihren Be­werbern, der nicht müde wurde, sie mit vergeblichen Wün­schen zu verfolgen, störte sie eine Zeit in der ruhigen Hei­terkeit des Schmerzes, welche nur von einem tugendhaften Herzen empfunden werden kann. Endlich aber schien selbst dieser, der beständigen Zurückweisungen überorüsiig und nicht ohne Erbitterung darüber, seine eitlen Bemühungen aufgegeben zu haben. (Beschluß folgt.) Mannigfaltiges. (Vergeblicher Vorschlag.) Schon im Jahre 1784 war in pariser Tageblättern ein öconomischer, aus­führlich begründeter Vorschlag zu lesen, welchen ll>. Ben­jamin Frankli n der Stadt Paris machte, und der dar­auf hinausging: man möchte sich zu seinen Verrichtungen und Unterhaltungen lieber des Lichtes der Sonne, welche gratis und gleich in dem Augenblicke ihres Aufganges leuch­tet, als zur Nachtzeit der künstlich bereiteten Beleuchtung­mittel bedienen, indem die Ersparung an Auslagen auf die Beleuchtung, welche nach der von ihm mitgetheilten Berech­nung nur in der Zeit vom 20. März bis 20. September R3K jei>es Jahres der Stadt zu Gute käme, auf 9 6,«7Z.ooo Livres sich belaufen wurde. Wie wenig er mit seinem ver­nünftigen, in köstlicher Laune vorgetragenen Vorschlage ausrichtete, ist bekannt und war vorauszusehen. — eint npnlienti« l — (Für Juristen.) Französische Blätter erzählen von einem Manne, der in Folge einer schweren Krankheit in einen Zustand verfiel, den man für den Tod hielt. Seine Erben machten Anstalt zu seinem Leichenbegängniße, und bestellten uncer Anderem einen prächtigen Sarg. Allein der Todtgeglaubte erwachte wieder, befindet sich vortreff­lich, und will, da man ihm die Rechnung für die aufgewen­deten Kosten zu seiner Beerdigung vorlegt^ diese durchaus nicht bezahlen. Am aufgebrachtesten hierüber war der Tisch­ler; vergebens suchte er dem Wiedererstandenen begreiflich zu machen, daß der Sarg früher oder später ihm denn doch nöthig sein werde. Der Wiederbelebte verwies ihn, wie Alle, die aus dem Titel seines Leichenbegängnisies an ihn Ansprüche machten, an Diejenigen, welche die Bestel­lung gemacht hatten. Die Sache soll vor Gericht kommen, und muß zu wunderlichen Debatten Anlaß geben. — (Hilscher's Dichtungen) haben so lebhafte als verdiente Theilnahme gefunden, und werden schon zur Ostermesse in einer zweiten und, wie wir glauben, ver­mehrten Austage erscheinen, denn es sollen sich noch einige Originalarbeiten gefunden haben, welche die vorliegende Ausgabe nicht enthält. Möge man auch ja nicht unter­lassen, die bevorstehende Auflage noch mit den »hebräischen Gesängen« zu schmücken, deren unser Blatt in Nr. 1 des laufenden Jahrganges Erwähnung that. — (Tagesereigniß.) Am «. l. M. früh fand man in dem Hofe des Gasthauses ,/zum Kaiser von Oesterreich" in Agram den vor wenigen Tagen dort angekommenen Con­ducceur des Laibacher k. k. Postwagens, Johann Schidan , entseelt auf der Erde liegen. Man vermuchet, der Verun­glückte mochte sich in der Nacht etwas zu weit über das Geländer des offenen Ganges im ersten Stockwerke des Hinterhauses hinausgehalten haben und so hinabgestürzt sein, wo er denn auf dem Steinpstaster des Hofes den Tod fand. — (Künstlerstolz.) Vor ungefähr so Jahren machte ein Hoboist, Namens Fischer, als Virtuose auf seinem Instrumente viel Aufsehen. Ein Lord in Dublin lud ihn einst zur Tafel, und setzte bei: er möge nicht vergessen, sein Instrument mitzubringen. Gereit erwiederte der Künst­ler: „Mein Hoboe ißt niemals." — Slovenische Literatur. Von Milko. So eben verließen bei Joseph Nlasnit die Presse: Ve«eI1 cliln »li ^lalicsk «e i,eni. Lustspiel in fünf Aufzü« gen, aus dem Französischen übersetzt von Ant. Linhart. Neue vcr« besserte Ausgabe; und V«rii (der Vormund). Lustspiel aus de,» Englischen des Harri!«, ^3ci. übersetzt und herausgegeben von Andreas Smole. Fünfzig Jahre sind bereits verflossen, als unser vaterländischer Ge­ sckichtschreiber, Ant. Li-nhart, unsere junge, damals im ersten Ausfei« men begriffene, slovenische Literatur mit zwei in das Slovenische übersetzten Lustspielen bereicherte. Diese waren: „Ve«eli clan ll^i ^lilticell «8 »eni.'l UN» „Au^anovg, ^icl." Jenes übersetzte er aus dem Fran­zösischen : ,,!,»tolle jnurne« uu le mari»^ 6« ^iL-irn," pür lVlr, 6e Ne«u. i!>»rcl,»i«, dieses aus dem Deutschen: „Die Fel d,»ü hle'< von I. Richter . Neide wurden im Jahre l?yn von einem Dilettanten «Vereine »uf der hiesigen Bühne mit außerordentlichem Beifalle gegeben. Seit jener Zeit geschah bis zum Jahre l»<», wo eine ungedruckt gebliebene Ncbcrset« zimg de« „Hahnenschlages " von Kotzebue unter dem Titel „l'inösl^ ?<3lßIincSlt." auf diu Bühne gebrach! wurde, Nichts von dieser Art bei »ms, und auch dieses war- bis zum heutigen Tage die letzte Erscheinung im Gebiethe unserer vaterländischen Literatur, obgleich es nicht an Männern fehlte, welche sich die Emporbringung derselben sehr a,n- Herzen gelegen sein ließen. So geschah es auch, daß die vorräthigen Exemplare jene lin ­ l/art'schen Lustspiele im Lande immer seltener wurden, und jetzt tau,n mehr noch in größeren Nüchersommlungen anzutreffen sind. Line neu« Auflage dieser beiden, ganz im Geisse der Sprache gemülhlich geschriebenen Stücke würde gewiß jede». Freunde des Vaterländischen um so willtomme­ ner sein, als dadurch zugleich dos Aadent.» an einen um Kroin und um die Sloveneu überhaupt vielseitig verdienten Mann erneuert würde. , Wir glauben dahe-r, daß Herr SmoIe ,^ dem, wir auch die Samm­lung mehrerer frainischen Volkslieder verdanken, bei de» Freunden der sl»> vcnischen Muse durch eine neue, verbesserte Ausaab« jen>rK" (der Vormund) steht, wen» auch an» Gehalte» doch an topographischer Eleganz de»! erster», nicht nach, und beurkundet den rühmlichen Willen und Ge­ schmack des Herrn Smole. - Ohne uns in eine nähere Kritik dieser beiden Wertchen einlassen z>l wollen, sei, es uns gestattet, über die äußere Form derselben, worunter wir hauptsächlich die Orthographi e v.rstehen, so viel uns der Rann», dieses Blattes gestaltet,'etwas weilläutiger zu sprechen. Es ist bekannt, daß ixr slovenische Dialekt, so wie alle übrigen slo-Vischen Mundarten, Laute b.sitzi < welche weder durch das griechische »och durch das lateinische Alphabet bezeichnet werde» tonnen. Der h. Cyril l schon und sein Bruder Mclhodius , welche um 8Ü5 n. Ehr. zuerst den Gottesdienst in slavischer Sprache einführten, nahmen zwar zur Schreibung der neu eingeführten gottesdienstlichcn Sprache das griechische Alphabet an» aber sie Vermehrten dasselbe, mit echter Einsicht in das Wesen der Schrei­betunst, zur Bezeichnung der den Slaven eigenthümlichen laute mit einigen neuen Buchstaben, und diese Schreibart behielte» die Slaven des griechische» Ritus, als: Nüssen, Serbier u. s. w. < bis auf den heutigen Tag bei. Die Slaven des lateinischen Ritus hingegen nahmen die Zeichen der lateinischen Schrift an, aber eben so wenig, wie die griechischen allein, genügten auch diese zur Bezeichnung aller slavischen Laute. Die sich der lateinischen Schrift betie,»enden Slaven mußten also auch, wie de? h. Curill , sich der Hin­zusetzung neu erfundener Zeichen beauenien, und lhalen dieses zu verschiede, nen Zeilen auf verschiedene Weise, gingen jedoch immer von dem Grundsatze aus: es gleich dem h. C,)ril l auf die möglichst einfache Weise zu thmr. Keiner aber war so glücklich, solche Zeichen z» benz,ichcn au. Allein eine Neuerung wich der andern, bis wir in der Orthographie uns von den Slaven, welche sich gleich uns der lateinischen Schrift bedie­nen, am weiteste» entfernten, woduich uns die literarische Wechselseitigst!! nicht nur erschwert, sondern nicht selten ganz versperrt wurde, und unser Land ein für die übrigen Slaven geistig abgesperrtes Land blieb. Und doch, welche herrliche» Nlüthen und Früchte trägt nicht die böhmische, gegen­wärtig wissenschaftlich-gebildetste slavische Sprache? welche die polnische? Mi t welche» hoffnilngvollen Nlüthen schmückt sich nicht die jungfräuliche, rasch emporstrebende Literatur der Illiirie r unter der umsichtsvolle» Lei' tung des Ur. Ljudevit Gaj in Agram! Alle diese, die Böhme», Pole » und Illyrier , haben eine und die nämliche Orthographie. Fünf Jahre sind es kaum seit der Zeit, als unsere nächsten Nachbarn und Stamm­genossen, die Illurier in Croalie», Istricn, Dalmatien und SlüVonien , die Schreibart der Bödmen annahmen, und ist sie uns nicht schon 3 Jahre früher (sieh die Reccnsion der ^l'i>!llsl<ü «,I»l»'Il' üll von öelu,l