288697 // / fj y ORBIS MEDIflEVHLIS FESTGABE F OR ANTON BLASCHKA Z U M 75. GEBURTSTAG A M 7. OKTOBER 1967 Herausgegeben von Horst Gericke, Manfred Lemmer und Walter Zollner Sonderdruck / Im Buchhandel einzeln nicht kauflich HERMANN BOHLAUS NACHFOLGER TEIMAR 1970 Z rf tj* L 17 - 288697 Melitta Pivec-Stele MITTELALTERLICHE BIBLIOTHEKEN IN SLOWENIEN sterchroniken gehori spateren Jahrhunderten an 3 . In neuester MIL Fiir unseren kurzen Oberblick iiber die altesten Bibliotheken in Slowenien haben wir als zeitliche Grenze das Jahr 1500 festgesetzt, das auch fiir unser Territorium, wie in Mitteleuropa iiberhaupt, das Ende des Mittelalters bedeutet. Als raumliche Grenze aber haben wir — obwohl das Territorium nicht vollkomtpen mit dem Sprach- gebiet iibereinstimmt — die Grenzen der Republik Slowenien getvahlt, durch deren Bildung die im Revolutionsjahr '1848 aufgestellte For- derung nach einem vereinigten Slowenien im Jahre 1945 verwirklicht worden ist. In den Jahrhunderten, die uns interessieren, war dieses Gebiet unter den Namen der alten ostšrreichischen Kronlander Krain, Karnten, Steiermark und Kiistenland bekannt. In diesem Raume entstanden zwei der mittelalterlichen Bibliotheks- typen des europaischen Kulturkreises: die K los ter- und die Schlofibibliotheken. Was die Klosterbibliotheken betrifft, miissen wir gleich im Anfang bemerken, dafi iiber sie wenige Vorarbeiten vorliegen. Es gibt eine ansehnliche Reihe kleinerer Studien iiber Nekrologe, Abt- kataloge usw., es gibt auch Monographien mehrerer Kloster, die ihre Kirchen- und Wirtschaftsgeschichte behandeln 1 , aber die Geschichte ihrer Bibliotheken ist gewohnlich nur gestreift worden und meistens, wenn nicht „terra incognita", so aoch „terra inexplorata“. Wir haben zwei grundlegende Werke iiber die Handschriften und Inkunabeln Sloweniens, aber nur eine Studie, welche die gesamte Bibliothek eines Klosters behandelt 2 . Daher wissen wir nichts Bestimmtes iiber Bibiio- thekskataloge dieser friihen Jahrhunderte. Einige vorhandene Klo- Mittelalterliche Bibliotheken 175 Zeit wurden zwei statistische Obersichten der Bibliotheken Sloweniens veroffentlicht, die auch die noch bestehenden aken enthalten 4 . Fiir die Mehrzahl der Klosterbibliotheken aber ist Material nur in den Inventaren, die am Ende des Bestehens der Kloster aufgestellt wur- den 5 , und in den diesbeziiglichen Publikationen enthalten. Die Klosterarchive sind besser behandelt tvorden. Dabei darf man aller- dings nicht vergessen, daS auch Vermischung von Archiv- und Bibliotheksgut vorkam. Die O r d e n , die sich in Slowenien ansiedelten, waren Benedik- tiner, Kartauser, Zisterzienser, Dominikaner, Minoriten, Franzis- kaner, Klarissen und Augustiner. Allen gemeinsam war der um 1170 von Gottfried von Sainte-Barbe-en-Auge gepragte Grundsatz Claustrum sine armario quasi castrum sine armamentario 6 , und da- her ist, waren auch die Anfange der Bibliotheken bescheiden, doch das Griindungsjahr des Klosters zugleich als Entstehungsjahr der Biblio- thek anzunehmen. Da die Griindung unserer Kloster vom 12. bis 15. Jahrhundert erfolgte, gehoren ihre Bibliotheken in die mittlere oder Spatzeit der Enttviddung von Klosterbibliotheken 7 . Tiirken- einfalle, Bauernkriege usw. hemmten ofters ihre harmonische Ent- wicklung; aber die Totenglocke lautete fiir die Mehrzahl durch das Dekret Josefs II. vom 12. Januar 1782, das die Aufhebung aller Kloster, die sich nicht mit Unterricht und Krankenpflege beschaftig- ten und daher fiir den Staat unniitz waren, anordnete. Die Gesetze vom 18. Januar 1785 und 4. Januar 1786 gingen noch weiter. Gleich- zeitig erfolgten Vorschriften fiir die Ausarbeitung von Inventaren des gesamten Vermogens, die Bibliotheken eingeschlossen. Die so konfiszierten Handschriften und Biicher tvurden zur Vervollkomm- nung der Universitats- und Lyzealbibliotheken der einzelnen Kron- lander bestimmt, nachdem sich die Wiener Hofbibliothek als erste ausgesucht hatte, was sie wiinschte. Auch iiber den Verkauf der Duplikate und „unbrauchbaren“ Biicher bestanden genaue Vorschrif¬ ten 8 . Diesem traurigen Anlafi verdanken wir die Abfassung der Bibliothekskataloge am Ende der Existenz der Bibliotheken. 176 Melitta Pivec-Stele Eine der ersten klosterlichen Ansiedlungen in Slowenien war das Benediktinerstift Gornji grad (Monasterium Oberbur- gense, Oberburg) in Siidsteiermark, gegriindet 1140 vom Edlen Dybald Chagere, von dessen Frau Truta und von Peregrin, dem Patriarchen von Aquileja. Es ist nicht bekannt, woher die ersten Monche kamen, aber wahrscheinlicher vom Norden als vom Siiden. Darauf scheint auch hinzudeuten, dal? das Kloster in Beziehung zu dem Štifte Melk (Niederosterreich) stand, von wo es Biicher erhielt. Der Neubau des Klosters im 13. Jahrhundert besal? auch seinen Bibliotheksraum. Als aber 1461 das Stift dem neugegriindeten Bistum Ljubljana inkorporiert wurde, emporten sich die Monche und pliinderten das Stift vollkommen aus: Urkunden, Biicher, Lebensmittel, Vieh, alles versdiwand. Zwar kam es 1463 zu einem Ausgleich zwischen Bischof und Abt, dal? alles zuriickgebracht werde; doch wurde 1473 das Stift endgiiltig aufgehoben. Gornji grad wurde dann mehrfach die Residenz der Bischofe von Ljubljana, die dorthin neben anderen Bibliotheken auch die einiger Bischofe iibertragen liefien. Als diese Buchbestande spater der Lyzealbibliothek iibergeben wurden, erhielt sie auf diesem Umwege sowie von einem »Eigen- tiimer“, Johannes de Seebach, auch 6 Handschriften des 14. und 15. Jahrhunderts aus Gornji grad und dazu 80 Inkunabeln. Aber vieles wurde 1463 vernichtet. Von den Bauten besteht nichts mehr 9 . Die alteste Kartause in unserem Land war Žiče (Vallis S. Johannis, Seitz) in Siidsteiermark, gegriindet 1164 vom Markgrafen Ottokar I. von Steiermark. Die ersten M 5 nche kamen unmittelbar aus der Grande Chartreuse. In Žiče lebte in der ersten Halfte des 14. Jahrhunderts der Bruder Philipp, der hier sein „Marienleben“ nach dem lateinischen Gedicht Hugo von Trimbergs »Vita B. Mariae Virginis et Matris Salvatoris", das den Apokryphen folgt, schrieb; in neuerer Zeit, 1904, wurde es auch ins Slosvenische iibersetzt. Auch mehrere Prioren dieser Zeit waren literarisch tatig. Wahrend des papstlichen Schismas von 1391 bis 1410 war Žiče der Mittelpunkt des gesamten Kartauserordens; seine Prioren waren gleichzeitig Mittelalterliche Bibliotkeken 177 Ordens-Generale. Im 1 6. Jahrhundert litt Žiče durch Tiirkenangriffe und Tiirkensteuern, im Bauernaufstand 1631 und 1635 wurde das Kloster gepliindert. Nach der Aufhebung 1782 erfolgte eine barba- rische Ausraubung; heute sind nur noch Rumen der grofiartigen Kirche und des Klosters erhalten. Die Klosterbibliothek bekam die Universitatsbibliothek in Graz; dort sind 44 Handschriften, davon 35 aus dem 14. und 15. Jahrhundert, 8 aus dem 16. Jahrhundert, vorhanden 10 . Schon 1167 wurde die zsveite Kartause Jurklošter (Vallis S. Mariae, Gyrio, Gairach), ebenfalls in Siidsteiermark, vom Gurker Bischof Heinrich I. gegriindet. Wegen ungeniigender Einkiinfte aber war ihre Entwicklung nicht ungestort. 1209 erneuerte sie Herzog Leopold V. (nun Vallis S. Mauricii). Von ihrer Bibliothek ist wenig bekannt, obtvohl wir vom kulturellen Leben und originaler litera- rischer Arbeit im Kloster wissen. Die Legende der hi. Katharina von Siena, geschrieben 1401 von Bruder Bernard, tragt eigenhandige Ein- tragungen des Freundes der Heiligen, Stefan Maconi aus Siena, der damals Generalprior mit dem Sitz Žiče war. Bekannt sind noch eine Handschrift aus dem Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahr- hunderts und die Schriften des Bruders Syferidus Suevus aus. der Mitte des 13. Jahrhunderts. Der Bauernaufstand 1570 hatte den Bestand des Klosters schon erschiittert; 1591 aber wurde es aufge- hoben und sein Vermogen, einschliefilich der Bibliothek, dem Jesuiten- kollegium in Graz iibergeben. Nach der Aufhebung des Jesuiten- ordens 1773 gelangte die Bibliothek in die Grazer Universitats¬ bibliothek 11 . Die Kartause Bistra (Vallis jocunda, Vallis jocosa, Freuden- thal) in Innerkrain war eine Griindung des Herzogs Bernhard von Karnten aus dem Jahre 1260. Ihre erste Monchskolonie stammte wahrscheinlich aus Žiče. Ihre gunstige innere und aufiere Entwicklung entsprach dem Spruch Carthusia numquam reformata, quia num- quam deformata. Aus dem Bibliotheksinventar, das Biicher und Handschriften zusammen nennt, lassen sich nach Eintragungen und 12 Orbis mediaevalis 178 Melitta Pivec-Stele Stempel 13 Handschriften des 14. und 15. Jahrhunderts in der Lyzealbibliothek von Ljubljana feststellen. Von ihnen besitzen vier Handschriften aufier den Miniaturen auch monumentale Lederein- bande. Die reichste Handschrift aber ist: Augustinus, De civitate Dei, geschrieben und illuminiert 1347 vom Bruder Nicolaus, der zeitgenossische franzosische, oberitalienische und romanische Motive und Vorlagen versvendete. Von den Bistraer Inkunabeln befinden sich 58 in der Lyzealbibliothek 12 . Die jiingste Kartause, Pleterje (Domus S. Trinitatis, Pletriach) in Unterkrain, wurde 1406 vom Grafen Hermann II. von Celje ge- griindet. Seine ersten Monche kamen aus Žiče. Alle vier Kartausen Sloweniens vereinigten sich zur Gruppe „Sclavonia“. Diese frater- nitas wurde 1415 zwischen den Prioren geschlossen, 1431 zwischen den Klostern selbst. Sie standen in lebhaftem Verkehr, auch mit Ausleihe und Austausch ihrer Biicher. Aber schon 1595 wurde Pleterje aufgehoben; seine Giiter und seine Bibliothek wurden dem Jesuitenkollegium in Ljubljana iibergeben, wo letztere im Brande des Jahres 1774 zugrunde ging. Die Lyzealbibliothek besitzt eine Handschrift des ij. Jahrhunderts und eine Handschrift Konrads von Speyer aus der ersten Halfte des 15. Jahrhunderts. Pleterje wurde 1899 als Kartause erneuert, und seine neue Bibliothek enthalt die alte Bibliothek der Kartause von Nancy, aber diese ist fremder Herkunft 13 . Zwei bedeutende Zisterzen entstanden in Unterkrain, die altere, Stična (Vallis Matris Dolorosae, Sittich), tvurde 1136 von Pilgrim, dem Patriarchen von Aquileja, und den Herren von Višnja gora gegriindet. Die erste Monchskolonie kam aus dem Kloster Reun in Steiermark. Stična entwickelte sich zu einem der reichsten Kloster, seine Bibliothek zu einer der grofiten. Ein Drittel aller Handschrif¬ ten der Lyzealbibliothek stammt aus Stična. Das in zwei Exemplaren vorhandene, sehr genaue Verzeichnis enthalt 12 Handschriften mehr als heute vorhanden sind; vielleicht wurden sie als Duplikate ver- kauft. Heute sind 25 Handschriften in 31 Banden erhalten; davon Mittelalterliche Bibliotheken 179 bilden 17 eine besondere Gruppe nach der Zeit der Abfassung und der allgemeinen Ausstattung; iiber ihre Provenienz gibt es durch die alten Signaturen und den einheitlichen Einband keinen Zweifel. Sie geboren dem Ende des 12. Jahrhunderts und dem Anfang des 13. Jahrhunderts an; es zeigt sich der Einfiufi des Mutterklosters Reun, das seinerseits von Eberach gegriindet wurde, Eberach aber von Morimond. Die Schrift und Miniaturen, die zwar im allgemeinen den salzburgischen ahnlich sind, weisen teilweise eine selbstandige Entwicklung auf. Von den Inkunabeln gelangten 100 in die Lyzeal- bibliothek 14 . Die jiingere Zisterze, Kostanjevica (Fons Beatae Mariae, Mariabrunn, Landstrafi), wurde 1231 von Herzog Bernhard von Karnten gegriindet. Ihre ersten Briider waren Angehorige des Klosters Viktring in Karnten. Nahe der Grenze gelegen, wurde Kostanjevica durch Ungarn- und Tiirkeneinfalle vom Mifigeschick verfolgt; dennoch enthielt seine „Liberey“ viele wertvolle Werke. Das Verzeichnis der Bibliothek ist summarischer, geht nicht in Einzel- heiten, doch gelangten nach Ljubljana 7 Handschriften des 12. und 14. Jahrhunderts und 4 Inkunabeln. Das Kloster stand in engen Beziehungen zur Zisterze der hi. Maria in Zagreb (Agram) 15 . Sein im 2. Weltkrieg beschadigtes Gebaude wird restauriert. Schon friih (1230) enstand das Dominikanerkloster in Ptuj (Poetovio, Pettau), gegriindet von Eberhard II., Erzbischof von Salzburg, und Mechtilde, Witwe Friedrichs I., Herrn von Ptuj. Seine ersten Monche stammten aus Friesach in Karnten. Obwohl die Lage dieser Niederlassung nahe der Grenze Gefahren mit sich brachte, entstand eine umfangreiche Bibliothek, reich besonders an Werken fiir das Predigeramt, aber auch fiir die Klosterschule. 1785 wurde das Kloster aufgehoben; ein Verzeichnis seiner Bibliothek befindet sich im steiermarkischen Landesarchiv Graz. Die Universitatsbiblio- thek in Graz besitzt 8 Handschriften des 13., 14. und 15. Jahrhun¬ derts, von denen 5 mit Sicherheit, drei moglichertveise aus Ptuj stam- 12 * 180 Melitta Pivec-Stele men. Das Gebaude wurde Kaserne, dann Spital; heute beherbergt es eine Studienbibliothek und ein Museum 16 . Novi kloster (Neukloster) im Savinjatal griindete 1453 Friedrich II. von Celje. 1479 wurde es von den Tiirken gepliindert, die alles, auch die Biicher, fortschleppten. 1635 litt es im Bauernauf- stand und wurde 1745 durch Brand vollstandig vernichtet. Uber seine Bibliothek ist bis jetzt nichts veroffentlicht worden. 1787 er- folgte die Aufhebung 17 . Von den Dominikanerinnenklostern ist das alteste Studenice (Fons gratiarum, Studenitz) in Siidsteiermark, ge- griindet 1237 von Sophie und Rikica von Rogatec. Das Kloster wurde reich, obwohl es in den Tiirkeneinfallen, den Kampfen zwi- schen den Flabsburgern und den Grafen von Celje und im Bauern- aufstand zu leiden hatte. 1782 wurde es aufgehoben. Dber das Schicksal seiner Bibliothek ist bis jetzt nichts bekannt. Sein Gebaude blieb erhalten; 1885 kaufte es der Orden der Magdalenerinnen 18 . Velesovo (Vallis S. Mariae, Michelstatten) in Oberkrain wurde 1238 von den Briidern Gerloch, Walter und Weriand, Herren von Kamen, gegriindet. Die ersten Nonnen waren Insassen des Klosters Ziegelhofen in Wien. Die Nonnen schrieben viel ab, so dafi ihre Bibliothek als die schonste nach Stična galt. Sie unterhielten auch eine Schule fiir Tochter adeliger Familien. Das Kloster erwarb grofien Reichtum, obwohl es die Tiirken 1472 zerstorten. Vom Bauernauf- stand aber wurde es nicht betroffen, da es den klosterlichen Unter- tanen verhaltnismafiig gut ging. 1792 wurde Velesovo aufgehoben. Sein Gebaude diente zuerst als Kaserne, dann als Militarspital und vurde spater Sitz des Pfarrers und anderer Amter. In den Fran- zosenkriegen sollen viele Urkunden vernichtet worden sein, vielleicht auch Biicher, denn die Lyzealbibliothek hat keine Werke aus Velesovo und auch kein Verzeichnis 19 . Das dritte Dominikanerinnenkloster in Marenberg (heute Radlje), im Drautal, wurde 1251 von Seifried von Marenberg und dessen Mutter Gisela gegriinaet. Konig Otakar Premysl nahm es Mittelalterliche Bibliotheken 181 unter seinen Schutz; doch wurde sein Griinder 1272 in Prag als Hoch- verrater hingerichtet. Marenberg entwickelte sich zu einem der reich- sten Frauenkloster in Osterreich, litt zwar ofters unter Tiirkeneinfal- len, erhielt jedoch 1666 ein neues Gebaude. Von seiner Bibliothek befindet sich eine Handschrift aus dem 15. Jahrhundert in der Uni- versitatsbibliothek Graz. An Gebauden besteht nichts mehr 20 . Sehr friih, 1230, entstand das Minorite n kloster in Ptuj (Pettau), dessen Bibliothek sich erst im 16. Jahrhundert namhaft vergrofierte. Sie befindet sich noch heute in situ, ist als historisches Denkmal gesetzlich geschiitzt und iiberlebte gliicklich den zweiten Weltkrieg, der die benachbarte Kirche vollstandig zerstorte 21 . Die ztveite Niederlassung der Minoriten erfolgte 1241 in Celje (Cilli) in Siidsteiermark, eine Griindung der Herren von Heunburg. Die Grafen von Celje waren grofie Wohltater dieses Klosters, das auch eine Schule besafi. 1540, 1682 und 1782 wurde es durch Brand vernichtet, geriet in wirtschaftliche Sorgen und wurde 1808 von Franz I. aufgehoben. Das dritte Minoritenkloster entstand in Mari¬ bor (Marburg) in Siidsteiermark vor 1250. 1784 mulite es iiber- siedeln und wurde 1818 durch Franz I. aufgehoben. Ober die Biblio¬ theken dieser beiden Kloster ist nichts veroffentlicht worden 22 . Das alteste Franziskanerkloster wurde 1233 in Ljubl¬ jana gegriindet. Seine umfangreiche Bibliothek ist in ihrer jetzigen Gestalt zwar das Resultat der Zeit nach 1609, dem Jahr seiner ersten Obersiedlung, ihre Wurzeln aber reichen doch bis zum Anfang zu- riick. Sie befindet sich in situ, ist als historisches Denkmal gesetzlich geschiitzt und besitzt 5 Handschriften aus dem 15. Jahrhundert und vom Beginn des 16. Jahrhunderts sowie 100 Inkunabeln. Ihre Kata- logisierung nach modernen Grundsatzen ist im Gang 23 . Die Griindung des Franziskanerklosters in Novo mesto (Ru- dolfswerth) in Unterkrain erfolgte 1472. Seine Bibliothek befindet sich in situ, ist als historisches Denkmal gesetzlich geschiitzt und be¬ sitzt zwei Handschriften des 15. Jahrhunderts sowie 27 Inkunabeln 24 . Das Kloster in Kamnik (Lithopolis, Stein) in Oberkrain ent- 182 Melitta Pivec-Stele stand 1490. Wahrend des zweiten Weltkrieges wurde seine Bibliothek beschadigt, ist aber in situ, als historisches Denkmal gesetzlich ge- schiitzt; sie besitzt 17 Inkunabeln 25 . Weniger Gliick hatte das Franziskanerkloster in Ormož (Friedau) in Siidsteiermark, gegriindet 1493 von Jakob Szekely. Nach der Aufhebung 1786, die auf Vorschlag des Oberen erfolgte, der damit andere Kloster zu retten gedachte, gingen seine Insassen in das Kloster von Varaždin (Warasdein), wohin sie auch einen Teil des Archivs und der Bibliothek mitnahmen. Das iibrige kam nach Graz; vieles ging verloren 26 . Das Kloster St. Anna in Koper (Capo cflstria) in Nordistrien, gegriindet in der 2. Halfte des 1 j. Jahrhunderts, besafi in seiner Biblio¬ thek 59 Inkunabeln, die aber 1945 fortgefiihrt wurden und noch nicht repatriiert sind. Die Bibliothek des im 15. Jahrhundert gegriindeten Franziskanerklosters in Piran (Pirano), ebenfalls Nordistrien, be- findet sich im Pfarrhaus von Piran 27 . Das alteste Klarissenkloster wurde 1300 in Mekinje (Munkendorf) in Oberkrain von Seifried von Gallenberg ins Leben gerufen. Woher die ersten Schwestern kamen, ist unbekannt. Nach seiner Aufhebung 1784 wurde das Gebaude Sitz des Gerichtshofes fiir Kamnik (Stein); 1903 kauften es die Ursulinen, aber in der Zwischenzeit hatte sich von seiner Bibliothek jede Špur verloren 28 . Die Griindung des Klarissenklosters in Škofja Loka (Loco- polis, Bischoflack) in Oberkrain erfolgte 1358 durch den Pfarrer Ottokar. Das Kloster, das immer zahlreiche Schwestern hatte, wurde 1782 nach der Aufhebung von den Ursulinen iibernommen. Einige wenige Biicher seiner Bibliothek sind in die alte Bibliothek der Ursulinen libergegangen 29 . Das Kloster der Augustiner in Ljubljana entstand 1366 durch Initiative des Grafen Hermann von Celje. Es vrnrde, da aufier- halb der Stadt gelegen, 1494 und am Ende des 16. Jahrhunderts von den Tiirken verwiistet und mufite iibersiedeln. 1784 wurde es auf- gehoben und seine Bibliothek der Lyzealbibliothek abgeliefert 30 . Mittelalterliche Bibliotheken 183 Damit haben wir die Obersicht iiber 24 Klosterbibliotheken sehr verschiedenen Wertes beendet. Im allgemeinen kann man sagen, je alter das Kloster, um so wertvoller die Bibliothek. Von einigen Bibliotheken ist bis jetzt fast nichts bekannt, doch haben wir die Kloster der Vollstandigkeit halber angefiihrt. Kloster und Kloster¬ bibliotheken entstanden auch noch nach 1500, aber sie fallen aufier- halb der von uns gesetzten Grenze. Was die Einrichtung und Aufbewahrung unserer Klosterbibliotheken betrifft, so sind keine besonderen Aufzeichnun- gen dariiber erhalten. Jedenfalls aber folgten sie der allgemeinen Enrvvicklung, zunachst, in den bescheidenen Anfangen, Aufbewahrung der Biicher in Schranken (armarium), dann, beim Anwachsen, Uber- gang zu offen auf Pulten aufliegenden angeketteten Biichern (biblio- theca — libreria). t)ber die Lage der Bibliotheksraume haben wir ebenfalls wenig Angaben; aber sicher waren sie, wie in den anderen Landern, im ersten Stock zur Sicherung gegen Feuchtigkeit und Diebstahl untergebracht. Das ist der Fali in Stična und Pleterje, •wo die urspriinglichen Bibliotheksraume noch erhalten sind, wahrend die Gebaude der anderen Kloster enttveder umgebaut oder ganz verschwunden sind 31 . Die innere Struktur unserer Klosterbibliotheken entspricht dem allgemeinen Bilde dieses Bibliothekstypus in Mitteleuropa: Vor- herrschaft der theologischen Literatur, der sich erst gegen Ende des Mittelalters in bescheidenem Umfange auch profane Wissenschaften zugesellen, besonders Jus und Philologie, Medizin und Naturwissen- schaften. Zuerst gab es Pergament-, dann Papiercodices, bis zur Er- findung des Buchdrucks selbstabgeschriebene oder ertvorbene Hand- schriften, dann Inkunabeln 32 . Die Inkunabeln sind ihrem Inhalt nach humanistischer Struktur: zumeist Theologie, dann Philosophie, schon- geistige Literatur, Philologie, Jus, tveniger Naturwissenschaft, Medizin usw. Da es noch keine einheimischen Druckereien gab, sind diese Biicher ausschliefilich Import, und zwar aus Deutschland, Italien und Frankreich 33 . 184 Melitta Pivec-Stele Von unseren Klosterbibliotheken ist eigentlich nur Stična wirk- lich bearbeitet worden. Zur 8oo-Jahr-Feier Stičnas erschien namlich eine Studie, die nach dem Inventar und den Magazinen zu bestimmen sucht, velche seiner Biicher heute wirklich in der National- und Universitatsbibliothek Ljubljana, der Nachfolgerin der Lyzealbiblio- thek, vorhanden sind. Stična hat als einzige dieser Bibliotheken einen einheitlichen - obwohl spateren - Einband: veifies Leder, goldene Inschrift auf sclrwarzer Etikette, ofters auch alte Signaturen. Sein Verzeichnis ist zudem das vollstandigste, veil der Katalog schon vorhanden war und nur kopiert zu verden brauchte, vahrend die Verzeichnisse der anderen Bibliotheken erst zusammengestellt verden mufi ten. Neben dem alphabetischen besteht auch der Sachkatalog, eingeteilt nach: Biblia, Ascetae, Historici, Philosophi, Medici et Classici, Predicatores, Theologi, Patristica, Juristae, Canonisti, Con- cilia, MUcellanea. Beim Vergleich dieser Kataloge bemerkt man den Unterschied zvischen den alteren, kontemplativen Orden und den jiingeren Predigerorden 34 . Sprachlich herrsčht bis zum 15. Jahrhundert das Lateinische vor. Deutsche Texte beginnen mit Glossaren im 12. Jahrhundert, sind aber bis zum 15. Jahrhundert sehr sparlich vertreten. Derselben Zeit gehoren auch einige Fragmente literarischen Inhalts an. Das 15. Jahrhundert aber ist mit deutschen Texten, besonders religiosen Inhalts, zu denen sich auch Chroniken, juristische Schriften usv. ge- sellen, schon gut vertreten 35 . Werke in italienischer und franzosischer Sprache gehoren den spateren Jahrhunderten an. Diese Bibliotheken varen ubernational, „mittellateinisch“, wie man treffend die Kunst dieser Jahrhunderte bezeichnet hat 36 . Was den U m f a n g der Klosterbibliotheken betrifft, so haben vir bestimmte Zahlen nur in den Inventaren, die bei der Aufhebung der Kloster angefertigt vurden; aber diese zeigen den Stand am Ende des 18. Jahrhunderts. Nach diesen Inventaren vurden von der Lyzealbibliothek in Ljubljana iibernommen: aus Bistra 769 Werke in 1153 Banden, aus Stična 1950 Werke in 2523 Banden, aus Ko- Mittelalterliche Bibliotheken 185 stanjevica 1815 Werke in .2486 Banden, von den Augustinern 2800 Werke in 3190 Banden. Im Grazer Landesarchiv weist das Inventar von Ptuj 770 Bande aus, das von Žiče ca. 3600 Bande. Ober Žiče haben wir eine wertvolle Angabe aus dem Jahre 1487, wo Paolo Santonino dort ca. 2000 Bande sah 37 . Vielleicht konnte man ganz approximativ annehmen, dafi bis 1500 sclion ein Drittel der am Ende des 18. Jahrhunderts angegebenen Biicher vorhanden war. In den spateren Jahrhunderten gab es zwar bessere Moglichkeiten, Biicher zu erwerben, aber auch mehr Ungliicksfalle, welche die Kloster und ihre Bibliotheken trafen. Fiir die Aufhebung der Bibliotheken waren zwar genaue Vorschriften erlassen worden, wie in bezug auf Handschriften und Biicher zu verfahren sei; aber schon die Tatsache, dafi die besten Stiicke in die Hofbibliothek nach Wien gebracht wurden - die noch keinen gedruckten Katalog herausgegeben hat das iibrige aber an die Lyzeal- bzw. Universitatsbibliotheken der betreffenden Kron- lander ging - in unserem Falle Ljubljana und Graz war eine Gefahr. Eine zweite barg die - man mochte sagen — elastische Be- stimmung, dafi „unbrauchbare“ Biicher und Duplikate zu verkaufen seien. Manche Werke, die fur den aufgeklarten Absolutismus unniitz waren, hatten spatere Generationen wieder geschatzt, und viele - nach der damaligen Meinung - Duplikate waren nicht Duplikate, sondern andere Ausgaben. So kam es zur Verschleuderung wertvoller Biicher. Bei der Versteigerung in Ljubljana 1793 wurden 632 Dupli¬ kate in 1967 Banden mit lacherlich niedrigen Schatzungspreisen ver- kauft, 5050 Bande unniitzer Biicher aber zentnenveise: 181 Folio- bande auf Papier, 1 Zentner a 30 kr.; 12 Foliobande auf Pergament a 1 fl.; 1060 Quartbande auf Papier a 30 kr.; 3 Quartbande auf Per¬ gament a 1 fl.; 3794 Oktavbande auf Papier a 30 kr. 1794 wurden noch 1483 Bande unbrauchbarer Werke verkauft, also zusammen 7500 38 . Kriterien waren nur Format und Material. Und in Graz war es nicht anders. Alles, was erhalten ist, sind nur Oberreste - „reliquiae reliquiarum“, 186 Melitta Pivec-Stele wie man zur Zeit der Tiirkenkriege die nicht besetzten Teile Kroatiens nannte. Bibliotheken kirchlicher, aber nicht kloster- licher Provenienz sind bei uns nur tvenige vorhanden, da die Bischofssitze lange auberhalb unseres Gebietes lagen — Salzburg, Aquileja das Bistum in Ljubljana erst 1461 gegriindet und der Sitz des Lavantiner Bistums erst 1859 von St. Andra in Karnten nach Maribor iibertragen wurde. Da aber das Lavantiner Bistum schon 1228 errichtet worden war, besitzt die Bischofliche Biblio- thek in Maribor, die mit dem Archive vereinigt ist, 48 Hand- schriften des 14. und 15. Jahrhunderts, ein erstes Verzeichnis aus dem Jahre 1384 und 98 Inkunabeln 39 . Eine zweite Biichersammlung dieses Charakters ist die Bibliothek des Ivapitels in Novo mesto (Rudolfstverth). Das Kapitel wurde erst 1492 ge- griindet; seine Bibliothek erhielt ihren grofiten Zuwachs durch die von Propst Polydor de Montagnana 1604 hinterlassene Bibliothek. Das Nationalmuseum in Ljubljana besitzt den »Ecclesiae Collegiatae Rudolfsberti Catalogus inscriptus Anno 1606“. Das Kapitel svurde 1810 aufgehoben, 1818 tviederhergestellt. Seine Bibliothek ist in situ 40 . Eine dritte, kleine, aber wertvolle Sammlung entstand im Pfarrarchiv von Kranj (Krainburg), enthaltend 17 Hand- schriften des 13., 14. und ij. Jahrhunderts, von denen besonders drei mit Miniaturen Jakob Chacpeks, eines Schiilers der bohmischen Illuminatorenschule, verziert sind 41 . Fiir die Schlofibibliotheken dieser Jahrhunderte aber haben wir sehr wenig Material. Nicht, dal? in dieser Zeit noch keine Schlosser bestanden hatten; ein Oberblick, in neuerer Zeit zusammen- gestellt, zahlt eine stattliche Reihe auf 42 . Aber die Verlassenschafts- inventare der Schlosser, die sehr detailliert sind, beginnen im slowe- nischen Staatsarchive erst im Jahre 1550, und Biicher tverden in ihnen erst vom 17. Jahrhundert an envahnt. So ist eigentlich nur eine Schlofibibliothek zu besprechen, die aber durch ihren Wert vieles aufwiegt: die Bibliothek der Grafen Mittelalterliche Bibliotheken 187 (spater Fiirsten) Auersperg. Ihr Anfang fallt in das 14. Jahr- hundert, und bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts wuchs sie bis zu einem Drittel ihres spateren Umfangs an. Stark vermehrt im 1 6. Jahrhundert und besonders zur Zeit des Grafen Wolf Engelbert (17. Jahrhundert), blieb sie von dieser Zeit an ohne nennenstverten Zuwachs. 1659 stellte der einheimische Historiograph Johann Ludwig Schonleben einen Katalog zusammen, geteilt in 9 Klassen: Theologie, Jurisprudenz, Politik-Ethik, Historie, Philosophie, Medizin, Mathe- matik (mit allen mechanischen Kiinsten), Humaniora (Rhetorik und Poesie), Philologie. Ein wenig spater entstand ein zweiter in 18 Klassen aufgeteilter Katalog. Die Bibliothek enthielt 5 Handschriften des 14., 9 des 15., 5 des 16. und 9 des 17. Jahrhunderts sowie 23 Inkunabeln. Zuerst aufgestellt im Stammschlosse Auersperg (Turjak) in Unter- krain, tvurde sie dann in den Auersperg-Palast, Fiirstenhof genannt, in Ljubljana iibertragen, von dort nach dem grofien Erdbeben von 1895 auf das Schlofi Losensteinleithen in Oberosterreich iiberfiihrt und befindet sich heute - was auch fiir ihren Wert spricht - teilweise in der Library of Congress in Washington 43 . Bedeutende Schlofibibliotheken, besonders die Johann Weikhard Valvasors auf Bogenšperk (Wagensberg), gehoren schon den folgen- den Jahrhunderten an. Andere Bibliotheken profanen Charakters aber konnten in unserem Zeitraum nicht entstehen, da es auf unserem Gebiet keine Fiirstenhdfe gab, an denen sie sich hatten entwickeln konnen, und auch keine Universitaten; die nachsten lagen schon aufierhalb unseres Gebietes, in Italien und Osterreich. Wenn wir nun das bescheidene erste Kapitel der Bibliotheks- geschichte Slotveniens zusammenfassen, miissen wir sagen, dafi die Klosterbibliotheken den Lotvenanteil haben. Wir wissen bis jetzt nicht - denn dieses ganze Kapitel wartet noch auf archivalische Be- arbeitung ob diese Bibliotheken schon damals auch Auswartigen, Laien, zuganglich waren, wie es fiir spater bezeugt ist. Aber sie waren in diesem Zeitraum, auf diesem Territorium, die einzigen Mittelpunkte tvissenschafflicher Arbeit. Ihnen verdankt die Lyzeal- 188 Melitta Pivec-Stele bibliothek von Ljubljana, die heutige National- und Universitats- bibliothek, ihren Besitz an Handschriften und Inkunabeln. Bedauer- lich ist nur, dafi sich von diesen slowenischen Schatzen, die ohnehin nur Reste darstellen, ein guter Teil aufierhalb Jugoslawiens befindet. Diese alten Bibliotheken unseres Landes empfingen kulturelle Ein- fliisse aus Osterreich, Bohmen, Italien und Frankreich, die sie selb- stiindig verarbeiteten, und, obwohl im Ausland nur wenig bekannt 44 , fugen sie sich gleichtvertig in die mittelalterlichen mittellateinischen Bibliotheken Mitteleuropas ein. Mittelalterlicbe Bibliotheken 189 Anmerkungen 1) P. Bohinjec: Velesalo (Velesovo), 1914; F. Kovačič: Domini¬ kanski samostan v Ptuju, 2 T., 1914; ders.: Predavanje o zgodovini Ormoža in ormoškega okraja, Časopis za zgodovino in narodopisje 8, 1911; ders.: Zgodovina Lavantinske škofije (1228-1928), 1928; W. Milkowicz: Die Kloster in Krain, Archiv fiir osterreichische Ge- schichte 74/2 (1889); I. Orožen: Das Bisthum und die Diozese Lavant, 8 T., 1875/93; M. Pivec-Stele: Starejši ženski samostani na Sloven¬ skem, Kronika VII, 1940; A. Stegenšek :Dekanija Gornjegrajska, 1905; ders.: Konjeniška dekanija, 1909; ders.: O početkih Jurklošterske kartuzije, Časopis za zgodovino in narodopisje 8, 1911. 2) M. Kos/F. Stele: Srednjeveški rokopisi v Sloveniji - Codices aetatis mediae manu scripti in Slovenia, 1931; A. Gspan/J. Badalič: Inkunabule v Sloveniji - Incunabula quae in Slovenia asservantur, 1957; J. Glonar: Iz stare stiške knjižnice, Glasnik Muzejskega društva za Slovenijo 18, 1937. 3) Z.B.P.Pucelj: Idiographia sive rerum memorabilium monasterii Sitticensis descriptio, 1719; A. Capella: Liber memorabilium conven- tus Pettoviensis, 1697. 4) M. Pivec-Stele: Naše knjižnice, Glasnik Muzejskega društva za Slovenijo 13, 14, 2 T., 1933; Slovenske knjižnice, Zbrala in uredila J. Rijavec in Marija Zidar, 1951. 5) Biicherkataloge fiir Stična, Kostanjevica, Bistra und die Augusti- ner in der National- und Universitatsbibliothek Ljubljana, fiir Ptuj und Žiče im Landesarchiv Graz. K. Stefan: Geschichte der Entstehung und Vertvaltung der k.k. Studienbibliothek in Laibach, 1907; A. Wolf: Die Aufhebung der Kloster in Innerkrain 1782-1790, 1871. 6 ) J. Vorstius: Grundziige der Bibliotheksgeschichte, 5. Aufl., I9S4> 1 S- 7) Handbuch der Bibliothekswissenschaft, 2. Aufl., III, 1955, 116-248. 8) S. Laschitzer: Die Verordnungen iiber die Bibliotheken und Archive der aufgehobenen Kloster in Dsterreich, MIDG 2 (1881). 190 Melitta Pivec-Stele 9) I. Orožen, a. a. O., II 3, 199-208; A. Stegenšek, Dekanija Gornjegrajska, 123-128; F. Kovačič, Zgodovina Lavantinske škofije, 114-119. M. Kos/F. Stele, a. a. O., 88-93; A. Gspan/J. Badalič, a a. O., 33. 10) A. Stegenšek, Konjeniška dekanija, 187-280; F. Kovačič, Zgodovina Lavantinske škofije, 119-125; A. Kern: Die Handschrif- ten der Universitatsbibliothek Graz, II, 1956, 9-386. 11) I. Orožen, a. a. O., IV 2, 272-342; A. Stegenšek, O početkih Jurklošterske kartuzije, 1-10; F. Kovačič, Zgodovina lavantinske škofije, 12 5-129; M. Kos/F. Stele, a. a. O., 78-83; A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 33. 12) W. Milkowicz, a. a. O., 112-138; M. Kos/F. Stele, a. a. O., 58-61; A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 36. 13) W. Milkowicz, a. a. O., 141-150; M. Kos/F. Stele, a. a. O., 85-86; A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 36; M. Pivec-Stele, Naše knjižnice, 146. 14) W. Milkosvicz, a. a. O., 31-82; M. Kos/F. Stele, a. a. O., 1-42; A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 36. 15) W. Milkowicz, a. a. O., 85—110; M. Kos/F. Stele, a. a. O., 51-52; A. Gspan/}. Badalič, a. a. O., 36. 16) F. Kovačič, Dominikanski samostan v Ptuju, 1-34; ders., Zgodovina Lavantinske škofije, 129-131; A. Kem, Die Handschriften der Universitatsbibliothek Graz, II, 9-258. 17) I. Orožen, a. a. O., III, 504-537; F. Kovačič, Zgodovina La¬ vantinske škofije, 13 3-134. 18) F. Kovačič, Zgodovina Lavantinske škofije, 112-142; M. Pivec- Stele, Starejši ženski samostani na Slovenskem, 151-152. 19) P. Bohinjec, a. a. O., 1-32; W. Milkowicz, a. a. O., 158-162; M. Pivec-Stele, Starejši ženski samostani na Slovenskem, 151. 20) I. Orožen, a. a. O., I, 92-105; F. Kovačič, Zgodovina Lavan¬ tinske škofije, 147-148; A. Wolf, a. a. O., 79; A. Kern, Die Hand¬ schriften der Universitatsbibliothek Graz, II, 369; M. Pivec-Stele, Starejši ženski samostani na Slovenskem, 152. 21) F. Kovačič, Zgodovina Lavantinske škofije, 127-129; M. Pivec- Stele, Naše knjižnice, 115; Slovenske knjižnice, 69. 22) I. Orožen, a. a. O., I, 11-13; F. Kovačič, Zgodovina Lavan¬ tinske škofije, 134-137, 328. 23) M. Pivec-Stele, Naše knjižnice, 74; Slovenske knjižnice, 41; M. Kos/F. Stele, a. a. O., 139-145; A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 31. Mittelalterliche Bibiiotheken 191 24) M. Pivec-Stele, Naše knjižnice, 145; Slovenske knjižnice, 61; M. Kos/F. Stele, a. a. O., 177-180; A. Gspan/J.Badalič, a. a. O., 31. 25) M. Pivec-Stele, Naše knjižnice, 145; Slovenske knjižnice, 22; A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 31. 26) F. Kovačič, Predavanje o zgodovini Ormoža in ormoškega okraja, iio-m; ders., Zgodovina Lavantinske škofije, 139-141. 27) A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 32. 28) W. Milkowicz, a. a. O., 171-173; M. Pivec-Stele, Starejši ženski samostani na Slovenskem, 152-153. 29) W. Milkowicz, a. a. O., 174-175; M. Pivec-Stele, Starejši ženski samostani na Slovenskem, 154. 30) A. Dimitz: Die Geschichte des Augustinerordens in Laibach, Blatter aus Krain 9, 1865, 12 3-124; W. Milkowicz, a. a. O., 164; A. Wolf, a. a. O., 148-149. 31) E. Lehmann: Die Bibliotheksraume der deutschen Kloster im Mittelalter, 1957, 1-34. 32) Handbuch der Bibliothekssvissenschaft, a. a. O., 249—252. 33) A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 38-77, Katalog 87-493. 34) J. Glonar, a. a. O., 110—131. 35) J. Stanovnik: Ostanki srednjenemškega slovstva na Kranjskem, 1953 . S-17- 3 6 ) E. Lehmann, a. a. O., 7. 37) K. Stefan, a. a. O., 20-21. A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 33, 84. 38) K. Stefan, a. a. O., 32—34. 39) Slovenske knjižnice, 57; M. Kos/F. Stele, a. a. O., 183-218; A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 31-34. 40) I. Vrhovec: Zgodovina Novega mesta, 1891, 24, 221, 308; M. Kos/F. Stele, a. a. O., 122. 41) M. Kos/F. Stele, a. a. O., 147-172. 42) L. Pettauer: Imena važnejših starejših gradov na Slovenskem nekdaj in sedaj, Kronika V, 1938, 11-17, 107—109. 43) P. v. Radics: Die Fiirst Carlos Auerspergsche Hausbibliothek im Laibacher Furstenhofe, Oesterreichische Wochenschrift fiir Wissen- schaft, Kunst und offentliches Leben II, 1863, 624-631; A. Gspan/J. Badalič, a. a. O., 37. 44) Handbuch der Bibliothekswissenschaft, a. a. O., 202-203. NARODNA IN UNIUERZITETNA KNJIŽNICA