?ri*«mer«tt*B8 - thretfe Kür Laibach: «anzjShrig . . 8 fl. 40 kr. HalbjLhrig . . 4 „ 20 „ «lerttljährig . 2 „ 10 „ Monatlich... — „ 70 „ Mit btt Post: «anzjLhrig..............12 fl. HalbjShrig.............. g Vierteljährig 3 „ Für Zustellung in» Hau» viertrlj. 25 K., monetl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. TJ fteNcti»«: Bahnhofgl^se Nr. 15. * 3*fer«te»s Burran: «Longreßplatz Nr. 2 lBuch> Handlung von Jg. v. Ältin» mayr & Fed. Bamberg.) 3n(crttdtt8#ret1e: Für die einspaltige Petitreilr L 4 kr,, bei wiederholter Einschaltung L 8 kr. Anonyme Mittheilungen werden nicht berückfiLtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. iwaiiung a o it. Nnzeigen bi» 5 Zeilen 20'lr, «ei größeren Inseraten sttb öfterer Einschaltung entspr». chender Rabatt. \ Für complicierten Satz befelk dere Vergütung. Nr. 28. Montag, 5. Februar 1877. — Morgen: Dorothea. 10. Jahrgang. Die Klerisei in Tirol. Wer die klerikalen Blätter des Tiroler Lande» einer näheren Durchsicht unlerzogen hat, dürfte der Meinung Raum gegeben haben, daß der Sitz der politischen Landesstelle bisher nicht in Innsbruck, sondern in Brixen aufzusuchen war. Fürstbischof Vinzenz war e-, welcher in brüderlicher Gemeinschaft mit seinen feudalen, blau-blüiige» Gesinnungsgenossen die Zügel der weltlichen und kirchlichen Gewalt in Händen hatte; Fürstbischof Binzenz war es, der mit der verfaffungsfeindlicken Partei, mit der „staatsrechtlichen" Opposition fraternisierte und allen Gläubigen im Lande Tirol, welche fich dieser Partei anschlofsen, seinen oberhirllichen Segen spendete; Fürstbischof Vinzenz war e-, welcher sich bisher eifriger auf politischen Irrwegen, als in dem Weingarten des Herrn bewegte; Fürst bischof Vinzenz war e», welcher seinen Klern» und dessen gesummte Schleppträger am Gängelbande führte und den wenigen Stimmen, welche anderer Meinung al» der Unfehlbare zu Brixen waren, ewige» Stillschweigen auferlegte; Fürstbischof Bin. zenz war e«, dem bisher die, größtentheil» klerikalen Grundsätzen ergebene Bevölkerung, dem bisher die, klerikale Tonweisen spielende Presse gehorchten; Fürstbischof Vinzenz war eS, der dir erste Geige im Lande Tirol spielte, und ganz Tirol, die kleine liberale Fraktion ausgenommen, folgte seinen mit allen Heiligen geschmückte» Fahnen; Fürstbischof Binzen, war e«, der fich einen großen Einfluß im Lande Tirol zu erobern wußte. Die Regierung sah durch Jahre dem Treiben diese« übermüihigen Priester» mit offenen Augen geduldig zu, fit dokurneniierie eine unbegreifliche Schwäche gegenüber dem ärgsten Feinde der Verfassung. Nur durch die unveranlwortlicheToleranz der Regierung gewann Fürstbischof Vinzenz den wiitlragenden Einfluß im Lande Tirol, and dieser mächtige Etrfluß hatte zur rtolßt, daß die kat ho lischePartei, die katholischen Bestrebungen, die katholischen Inte,essen der Bevölkerung Tirols auf da« innigste und unzertrennlichste mit den Jntereffm und Bestrebungen der politischen utib staatsrechtlichen Partei, welche milder staatsrechtlichen Opposition der czechischen Deklaranten in Böhmen Arm in Arm geht, vermengt wurden. Diese Vermengung ging bereits so weit, daß in Tirol der Umgang mit den reinsten Eha-ratteren von der Geistlichkeit nicht empfohlen, ja in einzelnen Fällen geradezu verboten wurde, sobald man <• wagte, in politischer Beziehung «ine andere Meinung hören zu lassen, ate jene des Fürstbischof« Vinzenz. Diese Vermengung geht so weit, daß b#e von der Geistlichkeit als katholische Presse dringend empfohlene, unter dem Einflüsse des Fürstbischöfe» Vinzenz stehende konfervaiive Landeepresse zur Beförderung ihrer poliiischen Zwecke auch die schon so oft konstatierten Mittel der Lüge, Verleumdung und Verdächtigung de» Gegner« nicht scheut; daß von derselben als katholisch empfohlenen Presse Thatiachen, welche für jeden Katholiken wichtig sind, geflissentlich verschwiegen werden, wenn sie ihrer Partei nicht in den Kram passen. In Tirol ist es so weit gekommen, daß jeder Katholik, der nicht auf die Fundamental-Artikel der „staatsrechtlichen" Partei schwört, der in Verfassung«« Angelegenheiten, soweit sie da« religiöse Moment nicht feindlich berühren, seine eigene politische 8Ä* nung hat, sofort al« „liberaler" Katholik, al« Mensch der gefährlichsten Sorte öffentlich beschimpft wird. Ergreift nicht die Regierung die Zügel, tritt sie nicht mit Ernst und Energie auf, so ist in Tirol der klerikalen Wühlereien und Hetzereien kein Ende. Die Klerisei hat in ihrer fanatischen Opposition gegen jeden konstitutionellen Fortschritt dem Lande Tirol in jeder Hinsicht großen Schaden zu# gefügt. Die Klerisei in Tirol ist ein Feind der neuen Schule, mithin ein Feind der Bevölkerung Tirol«. DK Klerisei haßt den geistigen Fortschritt haßt jedweden liberalen Gedanken, sie findet nur in der geistigen Nacht vollkommene« Wolbtfinden de» Volkes. Die Verwegenheit der Klerisei im Sprengel de« Fürstbischofs Vinzenz geht so weit, daß sie sogar die Aktion de« verfaffung«freundlichen FürstErzbischof» von Salzburg, des Primas von Tirol, im eigenen La "de, in eigenen Kreisen der Verspottung und Verhöhnung preisgibt. Der Tiroler Klerus erkühnt fich bereits durch lange Zeit, Auflehnung gegen die staatliche Gesetzgebung, Widerstand gegen die An-Ordnungen der weltlichen Behörden, Opposition gegen verfassungsmäßig zustandegekommene Gesetze und in neuester Zeit Ungehorsam gegen den er sten in Salz-bürg residierenden geistlichen Oberhirten von Tirol ungestraft zu predigen. IeuMon. Das Geheimnis des rochen Hauses. Honten von Arnolb Werner. (Fortsetzung.) »Ich erlaube mir, Sie einzuladen, mit an» zu speisen," sagte der Banquier zu Leon. Der Lebemann lachte. «Ich weiß, daß Sir mich brauchen, und werde Sie nicht verlassen." Indem fie in« Ha», traten, erinnerte er fich an da« junge lodlkranke Mädchen, da» er auf Paul« Bitte hatte besuchen tvotten. „Ueber die Begegnung mit dem Banquier," murmelte er, „dachte ich nicht an fie. Ach wa«! ich werde sie diesen Abend nicht mehr aufsüchen. Wahrscheinlich würde ich auch mit dem Herrn Simon zusammentreffen, und wie man sagt, tonnte rin solche« Recontre mir Unglück bringen." Ueber letztere Reflexion mußte der Skeptiker selbst lachen. In der festen Hoffnung, daß durch seine Beihilfe sich ein Ausweg finden würde, Paul« Schwiegervater au» seiner merkantilen Bedrängnis zu erretten, folgte er Vater und Tochter in da« Speisezimmer der Villa. Während da« oben Erzählte vorgegangen, war Paul Morgan, der vor Schrecken über den Brief de« Banquier« ohnmächtig geworden, durch die Hilfe feine« alten treuen Dienet« wieder zum Bewußtsein gebracht. Al« der sich so unglücklich fühlende Junge Mann fich etwa« gefaßt, machte er fich zur Abreise fertig. Jetzt schien ihm die Reise noch nothwendiger al» früher zu fein. 6« handelte sich jetzt nicht mehr tlo« darum, Herrn von Valserte» auf,»finde», son-b:rn ihn auch zu bewegen, den Entschluß, ihm seine Tochter zu versagen, zurückzunehmen. „Ohne Pauline kein Leben 1» rief er empha-tisch 'an». Die Zeit schritt rasch vor; die Stunde der Abreise nähte. Paul schickte Antoine fett, ihm einen Wagen zu bestellen, der ihn nach dem Bahnhof bringen sollte. ___ _ „ Da läutete e» plötzlich an der Thür. Der Baron ging selbst, um fie zu öffnen. Ein junger, ihm gänzlich unbekannter Mann trat ein. Derselbe trug eine Mappe in schwarzem Maroquin unter dem Arme. Er verbeugte fl» respektvoll vor Herrn von Morgan, indem er sagte: »Sie sehen in mir den ersten Schreibet dt» Notar» Herrn Ladmirault, wohnhaft in der Straße de la Chaussöe d'äntin.“ „Mein Herr,“ erwiderte Paul verdrießlich, „ich bin gezwungen, schnell abzureisen. Erweisen Git mir nach acht Tagen die Ehrt, wenn rin nolhwen-dige» Geschäft Sie zu mit führt." „Fünf Minuten werden zu meinem 'Geschäfte genügen,“ versetzte der Schreiber, dem Baron eine» Brief überreichend. Paul erbrach denselben hastig. Der Notar Ladmirault schrieb: „Mein Herr Baron 1 Ihr verstorbener Herr Onkel, bet Baron neu Morgan, mein Klient, hat vor vier Jahren die Summe von etlfhunberttausend Franken, au» einem Verkauf von verschiedenen Immobilien herrührend, bei mir deponiert, mit dem Aufträge, die» Geld hypothekarisch zu belegen. E» wurde nach seine« Wunsche al» erste» Gelb in die großen Bauten btt Herren Bail und Tompson, bekannt al» große Scheidekünstler und Hüttenwerkskundige der Stadt O'lette, eingeschrieben. Ich konnte die» mit Sicherheit thun, da die Besitzungen dieser Herren auf fünf Millionen angeschlagen waren. Aber die Stadt Fürstbischof Vinzenz ist es, bet sich über den ihm Vorgesetzten Fürst Erzbischof vo» Salzburg stellt, btr die Anordnungen der höchften kirchlichen Instanz in Tirol angreifen läßt. Im Lande Tirol herrscht In kirchlicher Beziehung völlige Anarchie. Die Fürstbischöfe von Brizcen und Trient fordern von den Gläubigen ihrer Diözesen unbedingten Gehorsam, und beide Prälaten offenbaren gegenüber ihrem Vorgesetzten Erzbischof in Salzburg in unverhüllter Form — Ungehorsam! Es ist weit gekommen im Lande der weiland Glanbenseinheit! ßk-> Das strafwürdige Treiben der Klerisei muß überall, wo es sich kundgibt, eingestellt werden. Dte Strafgesetze in Oesterreich werden n'cht nur den Zivilrock, sie werden auch den bischöflichen Purpur und den pfarrherrlichen Talar in vorkommenden Fällen zu packen wissen. Die politische Behörde üble Geduld und Nachsicht über die Gebür; mö„e nun der Sträflich« er seines Amtes walien. Die traurigen politischen Verhältnisse Tirols rufen nun die richterliche Hilfe an. Möge eine solche gewährt werden, soll in Tirol nicht alle weltliche und geistliche Autorität zu Grabe getragen werden. Die Klerisei in Tirol muß auf andere Bahnen, auf jene der gesetzlichen Ordnung geführt werden. Reichsrath. 231. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Der Gesetzentwurf über einige Nachtrags-Kredite zum Budget pro 1877 in der Höhe von 4 Millionen Gulden wird dem Budgetausschusse zugewiesen. Das Haus setzt die Debatte über den Gesetzentwurf, betreffend die Mo(imaltarife für Per fonenbeförderung und einige allgemeine Transport best immun gen auf Eisenbahnen, fort; das Wort ergreifen der Berichterstatter Abg. Schwab, die Abgg. Stent und Teuschl, Minister v. Chl u -mecky und Abg. Fux; es wird der Artikel IV angenommen. In der Debatte, betreffend die Execn-tions-Ordnung sprechen Justizminister Dr. Glaser, die ^bg^ Dr. ’JKagg, Dr. Dürn-Berger und Dr. Promber. Das Gesetz, betreffend die Maximaltarife auf Eisenbahnen, wurde zu Ende berathen, und Justizminister Dr. Glaser empfahl dir Annahme des Gesetzes, betreffend die Abänderung der Exe-cutionsordnung. _______________ Politische Rundschau. Laibach, 5. Februar. Inland. Die Ministerkonferenzen über die Banksrage werden heute miede’1 fortgesetzt. In Wiener Abgeordnetenkreisen verlautet, daß die ungarischen Minister die Forderung der Zweitheilung der Bank fallen gelassen heben und sich mit einer MinoritätSvertretung im Zentralausschuß der Bank begnügt haben. Es verlautet weiter, daß eine Einigung zwischen den beiderseitigen Ministerien als wahrscheinlich angenommen werden könne. Sogar der Widerstand, welchen die Bank leisten soll, wird von unterrichteten Personen nur in dem Sinne auf-gefaßt, daß von der Bankseite Compensationen ge« «hoffen werden sollen. Im wesentlichen scheint das Vucam’jche ÄuSgleicheprojekt den Verhandlungen zur Grundlage zu dienen. Der „Pester Lloyd" schreibt: „Die hauptsächlichen Differenzen der Bankfrage betreffen die Zusammensetzung der obersten Bauk-leitung, den Einfluß der ungarischen Regierung auf die Bankleitung, die Bestellung der Wechselcensoren. Die Situation ist daher noch derartig, daß die Demission des Kabinetts Tis za im Vordergründe steht. UebrigenS ist der Schwerpunkt der Action wieder nach Pest verlegt." (?) Wie die „Deutsche Ztg.' erfährt, wurden mittelst Reservat-Befehles vom 1. Februar d. I. sämmt-liche Militär-Kommanden angewiesen, bis inklusive 15. d. alle Vorbereitungen zu treffen, damit eventuell am 16. d. alle Reservisten einberufen werden können. Ausland. Der deutsche Reichstag wird auf den 22. Februar einberufen. Der Reichstag wird ge-nöthigt fein, einige Wahlen zu kassieren. Bei den ersten wie bei den Stichwahlen kamen viele Abgeordnete zu Mandaten mit sehr geringer Majorität. Die „Nordd. Allg. Ztg." enthält einen Artikel über die friedlichen Aufgaben, welche das deutsche Reich seit seinem Entstehen verfolgt. Von offiziöser Seite stellt man es neuerdings in Zweifel, ob die Verhandlungen über den dentfch-österreichi schen Handelsvertrag in Berlin ober in Wien stattfinben sollen. Deutschland wünsche, daß die Verhandlungen in Berlin stattfinden, zumal das Resultat derselben noch in der bevorstehenden Reichr lagssesston vorgelegt werden soll. Der „Timpul" meldet, daß das ganzer um ä nische Ministerium mit Ausnahme von Ivan Bratiano seine Demission gegeben habe. Die serbisch-türkischen FriedenSverhand lungen haben bis heute noch keine Fortschritte ge macht, da die Pforte die Garantien, dir sie ver langt, noch nicht definiert hat. Aus offiziöser Quelle verlautet, die Zirkular Note Gortschakof fs über die Resultatlosigkeit der Konferenz fei an bie russischen Vertreter bereits abgesendet und den fremden Regierungen über geben morsen. Die Pforte hat am 1. d. eine Zirkular-Depesche an ihre auswärtigen Vertretungen ge« richtet, in der sie denselben mittheilt, daß wichtige administrative Rücksichten die Pforte veranlaß»«!, das selbständige Gouvernement der Herzegowina aufzuheben und diese Provinz von neuem mit BoS-nien zu vereinigen. Dagegen hat die Pforte aut den drei SanoschakS von Rumelien Prizrend, Nisch und Uesküb ein neues Gouvernement gebildet und demselben den historisch berühmten Namen „Kosovo“ beigelegt. Die Pforte hat — wie die „Agence HavaS" meldet — Montenegro geantwortet, daß sie geneigt sei, auf Grundlage des status qr.o mit einet Grenzberichtigung zu unterhandeln. Konstant Pascha wurde mit den Unterhandlungen beauftragt. Dagenannte Organ versichert, daß die Garantien, wrlche die Türkei von Serbien fordert, in der von dem letzteren einzugehenden Verpflichtung bestehen, während einer gewissen Zeit keinen Krieg zu begin-tun. Serbien habe den Rath Rußlands erbeten, und man glaubt, daß Rußland zum Frieden rathen werde. Auf Befehl des Sultans wird von nun an der 23. Dezember als der Tag, an dem die ottomanische Verfassung proklamiert wurde, als ein nationaler Festtag begangen werden. Alle Regierungeämter sollen an demielben geschlossen bleiben, im ganzen Reiche Artilleriesalven gegeben werden und abends eine Beleuchtung der öffentlichen Gebäude stattfinden. Präsident Grant übergab dem Washingtoner Kabinett den Entwurf einer Botschaft a« den Kongreß, worin angerathen wird, die demnäch-tige Wiederaufnahme der Barzahlungen zu beschließen. Die Thronrebe, mit welcher die Kron-prinzessin-Regentin von Brasilien die Kammern «öffnete, konstatiert, daß das Land gegenwärtig glücklicherweise von jeder Epidemie verschont ist und daß im ganzen Lande Frieden herrsche. Die Anwendung des neuen WahlsistemS und die Ausführung des neuen RekrutierungSgesetzeS haben eine gute Wirkung hervorgebracht. Zahlreiche Rekruten eilten unter die Fahnen. Die Errichtung von Normal- und Handwerker-Schulen für beide Geschlechter, sowie der Eisenbahnbau in Rio, Bahia, Pcrnombuco und anderen Orten wurden fortgesetzt und neue Bahnen in Angriff genommen. Die Thronrede schlägt Maßregeln zur Herstellung de« Gleichgewichtes im Staatshaushalte vor, bezeichnet die allgemeinen auswärtigen Beziehungen als freundschaftliche und erwähnt des PostvenrageS mit England, der Konsulat Convention mit Portugal, sowie bet Friedensschlusses mit Buenos-Ayres und Paraguay und der diesbezüglichen Grenzberichtigung. har aus beionderen NutzlichkeiiSgründen das Hüttenwerk expropriiert und den genannten Herren eine beträchtliche Entschädigung bewilligt, unb sie wollen nun die Summe, die sie im Namen Ihres Onkels von mit erhallen, augenblicklich zurückerstatten. Da Sie, Herr Baron, wie mir mein Kollege, Herr Solbris, geschrieben, der einzige Erde Ihres Onkels find, so frage ich pflichtgemäß bei Ihnen an, wie ich in Ihrem Namen über die eiif hunderttausend Franken verfügen soll. Genehmigen Sie u. s. w. Lodmiroult." Paul Morgan ergriff rasch «ine Feder und schrieb unter die Unterschrift des Notars die ein fachen Worte: „BehaUen Sie vorläufig daS Geld in ihrer Kaffe zurück. Morgan.« Der Schreiber begab sich mit dieser schriftlichen lakonischen Antwort hinweg. Er hatte eben das Zimmer verlassen, als An toinr wieder bei seinem Herrn erschien und demselben ein Bittet überreichte. Er hoite e» von dem Kutscher des Herrn von Courtenay vor der Hauethür erhalten. Paul las und tief dann freudig: „Ich reife nicht nach London, alter Freund! .Der Kutscher hält unten," sagte Antoine. „Er verlangt eine Antwort." „Sage ihm, er solle mich erwarten," versetzte Paul. Antoine ging; der Baron vertauschte seine Reisekleider mit einem G-sellschaftsanzuge. Rach einer Minute war er damit fertig, eilte zur Straße hinab, warf sich in ben Phaethon seines Freundes und rief: „Nach Auteuil!" Das muthige Pferd Leons von Courtenay trabte gewöhnlich rasch, für Paul ober dennoch nicht rasch genug. Der Baton befand sich im Beginn bet Fahrt in freudigster Stimmung und las wieder und wieder die Zeilen feines Freundes. Er beschäftigte sich vorzugsweise mit Pauline. Er hatte sie in Thränen verlassen, ohne Zweifel würde sie ihm jetzt Zur Tagesgeschichte. — H o f b a l l. Am Mittwoch den 7. 6. M. findet in den Fistsälen der Hofburg in Wien ein Hofball statt, zu welchem aus allerhöchsten Befehl des Kaisers die Mitglieder der beiden Häuser des Reichsrathes ein geladen worden find. — Floßsahrt. Der Handelsminister hat im Einvernehmen mit dem Ackerbauminister und mit dem Minister des Innern die Vorschrift für den Betrieb der Floßfahrt aus dem S a n n s l n s s e genehmigt. Die betreffende »und« machuiig wird im Landesgesetz- und Verordnungsblatte für Steierrnart erfolgen. — General Tschernajesf, der Blinsiling der Slaven, ist von Paris nach England abgereist. Bon dem russischen Botschaft« Fürsten Orloff in Paris ist er, wie die „Franz. Korr." berichtet, nicht empfangen worden. Fürst Orloff, welchen die Fürstin Trubetzkoi mit einer bet ihr nicht seltenen Taktlosigkeit zu einem Diner geladen _ hatte, bei dem sie den Botschafter mit dem General Tscher- jubelnd entgegenfliegen. 66 konnte ja nicht anders j najeff in Berührung bringen wollte, hat, von diesem Borsein. Ihr Vater war VON London zurückgekehrt und, haben rechtzeitig in Kenntnis gesetzt, sich bei der Dame ent- würde ihm nun die Hand seiner Tochter nicht mehr versagen. Aber der Sonnenschein in der Seele des jungen Mannes wurde bald wieder von schweren Wolken ösrhüUt. (Forts, folgt.) schuldigen lassen. Tschernajeff wurde auch von keinem ftoO-zösischen Minister empfangen. Die Reife des in nationale» Kreisen gefeierten Heiken durch Frankreich war diesemnach kein politischer Triumszug. — Pariser Weltausstellung. Bi« zu» 1. Februar, an welchem die Frist für die französischen An- Meldungen abläuft, sind deren bei der Generalkvmmifston 18,000 eingegangen, wobei noch ta6 Resultat aus einigen wichtigen Departements fehlt und auch die speziellen Ans-pellungen für Laudwirthfchast, schöne Künste, Anthropologie, Kunstindustrie vergangener Zeiten, Algerien, die Kolonien n. s. w. nicht mitgerechnet find. — Eine glänzendeRede! Gras Fries hielt, wie das „JnnSbr. Zagbt." erzählt, in einer zu Meran ab-gehaltenen ultramontanen Vereinsversammlung eine Rede, in welcher folgende Stelle vorkömmt: Nun kommen also unsere Feinde — ich will sie gleich mit dem landläufigen Rainen: „Liberale" nennen, — und suchen uns einzureden, daß wir mehr Bortheil davon hätten, wenn wir nicht so fest an unseren alten Grundsätzen halten, sondern mehr der Tendenz der neuen Zeit huldigen würden, und wo sie nur ein halbwegs geneigtes Gehbr finden, gehen sie noch weiter und wollen uns beweisen, daß eine religiöse, oder wie sie ei nennen, ultramontane und klerikale Besinnung gegen unfein materiellen Vortheil überhaupt sei. Momentan und vorübergehend haben sie auch allerdings recht, denn wenn ich mir kein Gewissen daraus mache, einen ändern zu betrügen und zu bestehlen, so werde ich gewiß schneller reich werden, als wenn ich die Gebote Gottes halte." Das genannte Blatt bemerkt: „Betrug und Diebstahl gehören demnach zu den erlaubten Handlungen nach liberalem Rezept. So können die gemeinen Niederträchtigkeiten des Herrn Grasen Fries doch nur gedeutet werden. Heißt so gemein Verdrehen und Verleumden vielleicht auch „(Bottes Gebote halten?"_________________________________________ Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Aus dem Sarritätsberichte. (Fortsetzung.) Im Jahre 1875 wurden in den Landeswolthä-tigteitsanslalten (Krankenhaus, Irren- und Gebär: Anstalt) 3262 Personen ärztlich behandelt; hievon starben 331, . darunter 195 nicht nach Laibach zuständige Personen. Der «rankenstand in der Irrenanstalt betrug 225. Es wurde wol die Frage der Errichtung einer modernen, allen Ansprüchen der Neuzeit entsprechenden Irrenanstalt behandelt, aber das Projekt scheiterte au den unzureichenden Geldmitteln des Landes. In die Gebäranstalt wurden 143 Wöchnerinnen ausgenommen und dortoriS 186 Kinder geboren. Der Bericht konstatiert, daß die Aufhebung der Findelanstalt für die geburtshilfliche Lehranstalt und für die ärmere Klasse der Mütter unehelicher Rinder nicht von Bortheil war. Im Elisabeth-Rinder-spitale flauten 73 Kinder in Pflege, hievon starben 18. 3m städtischen Strmenversorgungshaufe befanden sich 111 Pfründner, darunter 26 Männer und 85 Weiber, davon starben 13. Der Berichterstatter bezeichnet die Zustände dieses Hauses als höchst ungünstige, konstatiert wol einige Gebäude-Adaptierungen, spricht jedoch dem Gebäude in jeder Beziehung seine Eignung zu dem genannten Zwecke ab. Die Uebelstände bestehen in folgenden: kleine and überfüllte Zimmer, ungesunde Wohnungsbestandtheile, mangelhafte Bedienung, mangelhafte Aufsicht, Neigung der Pfründner zum Branntweingennsse, ungeregelte Verköstigung der Pfründner, mangelhafte Krankenpflege. Das Stadt-Mat beantragte: Erbauung eines neuen Armenhauses aus sanitären Rücksichten, Einführung der Naturaltost im Hause, Isolierung der Kranken, (Einführung der Klausur, Leitung des Hauses duich barmherzige Schwestern u. a. I» der Staate ft rafanslalt am Kastellberge wurden 96 Sträflinge ärztlich behandelt, hievon starben 11. 3m Landes - Zwangs arbeit 8 hause standen 125 Individuen in ä> ztlicher Behandlung. Im Jnqnisitionshause standen 128 Personen in ärztlicher Pflege. Der städtische Sanitätsbericht hält auch die Volks-Bewegung in Laibach im Jahre 1875 im Auge. Es wurden 231 Ehen abgeschlossen und 792 Kinder geboren (darunter 222 uneheliche), im ganzen 407 Knaben und 385 Mädchen; es starben im ganzen 965 Personen, todtgeboren 22 Kinder. Das Stabiftsitat beschäftigte sich auch mit der Inspektion der Wohnhäuser und ihrer Vestandiheile. Der Bericht rügt den Uebelstand, daß eine bedeutete Anzahl von Hau«, besitz«» den Einzug der Wobnparteien bereits vor Erteilung deS magistratlichen Bewohnung« EonsenseS gestattete und gegen die in der Zwangslage befundenen Parteien eine Delogierung nicht vorgenommen wurde. In erster Linie fällt den Besitzern neuer Häuser die Vermietung der Wohnungen vor Srtheitung des WohnungS-Louseases zur Last. Einer magistratlichen Kommission sollte auch die periodische Begehung der Neubauten zur Pflicht gemacht werden. Dieser Kommission sollte auch die periodische Visitation der Arbeiter«, Gesellen-, Lehrlings- und Stubenten-Wohnungen aus-getragen werden. Im Verlause des Jahres 1875 wurden 800 Häuser der gesundheitspolizetlichen Besichtigung unterzogen; eine Unzahl von sanitären Gebrechen kamen an den Tag: schlecht* bedeckte und überfüllte Senkgruben, schlecht ausgestellte und schlecht gereinigte Aborte, schmutzige, mit Mehtungs-stoffen angefüllte Haushöfe, offene und teilweise verstopfte Unrathskanäle und unzählige andere Uebelstände, die von einem ordnungsliebenden Hausoesitzer ohne Intervention des Magistrates beseitigt werben sollten. Nach Ansicht des Stadtfisikates ist ein geregeltes Tonnensistem und eine entsprechende Abfuhr der Mehrungsstoffe ohne Verzug einzuführen und das längst verworfene SeiUgrubensistem aufzugeben. Hoffen wir, daß die geuiemberäthiiche (verstärkte) Sanitäts-Enquete tiefem Zweige der GesundheitS-polizei ihre volle Aufmerksamkeit zürnende und in naher Zeit enbgiltige, zur Ausführung geeignete Beschlüsse fasse. Auch den Pissoirs möge größere Aufmerksamkeit zugewendet werden, die bestehenden befinden sich im kläglichsten und die meiste Zeit in verstopftem Zustande. Die Düngergruben geben Zeugnis eines ordentlichen Landwirthes. Leider wurden bei den Reoisionen an unzähligen Orten sehr arge Gebrechen vorgefunden, in manchen Haushöfen traf die Kommission einen förmlichen Jauchenfee an. Dir Aufstellung der Stallungen für Rind-, fließ« und Borstenvieh erfordert eben auch ein wachsames Auge; eine schlechte Situation wirkt gesundheitsschädlich. Die Revision det Brunnen ist eine der wesentlichsten Pflichten der Hausbesitzer. Gutes Lrinkwaffer zählt zu den Juwelen eines Haufes; die letzte magtstratitche Jnfpection ergab, daß ein großer Theil der Hausbruunen an nicht geeigneter Stelle situiert ist unb unrein gehalten wird. Nicht wenige Hautbrunnen find das Reservoir für überfüllte Senk-und Jauchgruben. Der Bericht rügt die Anhäufung von Staub auf den Straßen und die mangelhafte Bespritzung derselben, die unreinliche Haltung der Fiakerstandplatze, die Anhäufung von Dünger in den Höfen der Häuser, die zeitwidrige Ausfuhr der Abfälle aus den Häusern, das Aushängen schmutzt-ger Wäsche in den Hauslauben, die Anhäufung von «nochen-vorräthen in den Häusern, die mangelhafte Desmsettion der Aborte in den Häusern der Stadt und in den Vorstädten; durch diese Uebelstände werde die Lust verpestet. Die Marktpolizei wurde zu stau gehanbhabt, namentlich solle gegen die Obstoerkänser strenger vorgegangen werden. Der Fleischbeschau erfordere ein sehr wach-ames Auge. Die Gefundheitspolizei macht es zur Aufgabe, daß jene Spezerei- und Materialien-ZBamüjandlungen, welche ans Medikamenten zusammengesetzte Stoffe und Arzneimittel verkaufen, periodisch zu inspizieren seien. Bei Revision der verschiedenen »cbullotatitäten zeigten sich eben auch Uebelstände in Bezug auf Lehrzimmer, Beheizung, Besuch u. a. Der Bericht bedauert den Mangel einer öffentlichen Flnß-Bade-Anstalt, des notwendigen Hebels zur Förderung der Gesundheitspflege, und wünscht tue Ausführung eines der vielen bereits vorliegenden Projekte. (Schluß folgt.) — (Perfonalna chrich t) Oberst Herr Karl Polz wurde in den Österr. Adelsstand mit dem Ehrenworte „Edler" und dem Prädikate „Ruttersheim" erhoben. — (Ernennung.) Der Gerichtskanzlist Herr Franz gmbro itt wurde zum Bezirkssekretär in «rain ernannt. — (Ein Kaminfeuer) brach gestern in der siebenten Morgenstunde in einem in der »arlstädtervorstadt gelegenen Hause ans. Nach kurzer Arbeit wurde der Brand gelöscht. — (Die Kleinkinder-Bewahranstalt i u Laibach) zählt derzeit 140 Kinder (60 Knaben und 80 Mädchen), von welchen 60 durch die Winterszeit auch Mit-tagskost erhalten. In der Sommerszeit finden 200 Kinder Aufnahme. Die JahreSemvsänze betrugen 1876: 2416 fi I und die Aiiägiben 20J5 ft.; zur Fcuktifijterung kamen 631 fl. 38 kr. — (Wünsche und Beschwerde u.) Die frequente Schellenourg- iPoil-) Gaffe und der zum Tivolischloff e führende Theil der Latlermaunsallee befanden sich gestern in sehr koth>gern, nagezu ungangbarem Zustande; der in der t'aitecauitniallee oorräthig liegende feine Schotter steht seiner Becwenoung entgegen. — (Feldwebel-Ball.) Im GlaSsalon der «asm». Restauration wehten vorgestern die Fchneti des Frohsinnes» der Gemüthiichteit. Brüderlichkeit und echter militärischer Kameradschaft. Der von den Feldwebeln der in Laibach garnisouicccnden Juf-uterie-Regimenter arrangierte Ball zählt zu den animieriesten des heurigen Larneoais. Prächtigen Anblick boteu die frischen. schmucken, von reger Tanzlust belebten jungen Krieger, die sich in dem mit allen Mililärilcheit Ernolemen, mit dem Brustbilde des Kaisers, mit dem Reichsab.er und jämmtlichen Länderwappen Oesterreich Ungarns seitlich dekorierten Gtasialon bis in die späte Morgenstunde oe.u Vergnügen des Tanzes Hingaben. Nicht minder angenehmen Anblick gewährten die zahlreich erschienenen hübschen Tänzerinnen. Auch des OssizierScorps der Garnison fand sich ein und nahm am Tanze lebhaft theil. In den Reiben der Gaste standen auch die Herren: FML. Areiherr v. Zovanovic, öngabier Oberst v. Schauer, R-gi-meiits-Jtomuiaubaut Oberstlieuteuant v. Htauilovic, viele Stabs- uuo Ooeroffijierc, Landespräsioent R. v. Widmann, Landesyanplman» <£>t. R. v. italtenegger u. a. Honoratioren. Die Qilabrille würbe von 60 Paaren in Doppelreihe» getanzt. — ( Ster b cf a lt.) Hofrath Freiherr v. S ch w e g e l hat den Lob feines Schwiegervaters zu betrauern. — (Zur Katastrofe in S11 i n b t ü cf.) Die Ursachen bet Berg ibtutfchung liegen, wie die „Lill. Ztg." erfährt, in zwei Quellen, von welchen der Schuttkegel von obeit herab mit Wuffer gefpeift wird. Sie Südbahn läßt jenen Theil des SJjuttlegels, wachet dem Geleise zunächst | liegt, abbauen und die starke Quelle ableiten. Das rechte User der Saun w rd durch eine Steinmauer geschützt, die Bezirksstraße dürste in einigen Tagen wieder gut fahrbar hergestellt fein. Die militärtechnischen Truppen werden, wie die Grazer „Tagespost" berichtet, in acht Tagen ihre Arbeite« vollenden. Dr wiener Geologe Wolf studierte das Terrain, am 3. b. watet der Piescheoerg kommiffiontll begangen. Vor den verschütteten Häufetn wurden nur einzelne Stücke aufgefunden ; die Oelsabtik steht wiebtt in vollem Betrieb. — (Aus den Nachbarprv vinzen.) Der Schnipse unigverein) in Älagciifnrt verrechnete im Jahre 1876 an Einnahmen 1220 st. und an Ausgaben 652 fl.; vertheilt wurden: 1054 Bücher, 323 Rechentafeln, 10,060 diverse Theken. 13,300 Griff l, 9130 Federn, 1946 Federhälier, 192 Griffeihäiter, 120 Bleistiften, 3 Mädchenjacken, 53 Paar Schuhe und 70 Paar Zoggel. — Die Sektion Slagenfiut des deutschen und österreichischen Alpen-Vereins zählt am Sch uß des Jahres 1876 145 Mitglieder, der Ausschuß hielt 1876 14 Versammlungen ab, die 8er» einsgtbatmig weist 904 st. Empfänge unb 714 fl. Ausgaben nach. Die Eff kten otterie zum Zwecke der Kosten» bestreitung für Erbauung des GlocknerhaufeS verspricht günstige Resultate, eS sind bereits 580 Gegenstände gespendet, der Losverkaus macht gute Fortschritte, die Ziehung wird am 28. Mai 1877 stattfinden. — In Xärnt-n wird die Lizenzierung der Privathengste im Verlause de»J. 1877 in naa)genannten Stationen an den nachfolgend bezeichnetenTagen vor« genommen: in St.Andrä am S., Billach am 12.. Spital am 13., Greifenburg am 14., Kirchbach am 16., Hermagor am 16., Kelblirchen am 19., St. Seit am 20. und Klagenfurt am 2i d. M — Am 18. d. wird die Penteba S-nie, beziehungsweise die Section von Gcmona-Ospedaletto bis zur Station für Larrna eröffnet werden. — In Klagenfurt fahndet die Sicher heitsbebörde nach sich dort auf Haltenden ausweis- und erwerbslosen fremden Individuen und verschärft die Handhabung der Meidungsvorschristen. — Auch in Klagenfurt wird über die zeitwidrige unb gesundheitsschädliche Manipulation bei Au'fnhr der MehrungSftoffe aus den Häusern Klage geführt. Im Verlaufe des Vorjahres wurden in Graz bis September 3859 stück Hunds marke» gelöst. Nach dem Präliminare beträgt dort die jährliche Taxe für Hunde 17,000 fl. — (Saatenmarkt in Äfitjtten.) Dir dortige Landwirthschast-gtseüschast richtet» an die Landwirthe nach, stkhe^rn Aufruf: „In Verbindung mit den am 22. und 28. Februar 1877 stattstndenden allgemeinen Versammlungen der k. k. kärnt». LandwirthschastSgesellschast findet zum «rsten male und versuchsweise ein Samenmarkt statt. Zu 'diesem Zwecke wollen jene Mitglieder, welche Saatgut vor-züglicher Qualität («leesamen, (BraS« und Gartensärnereien, Gaatgetreide k.) verkäuflich haben, von jeder Gattung circa 1 Liter milbringen oder einsenden und diesem einen Zettel beilegen, worauf das abgebbare Quantum und der Preis loco nächster Eisenbahnstation angegeben und die Bemerkung beigefllgt ist, daß der Verkäufer für die dem Muster vollkommen entsprechende Qualität der Ware hastet." — (Zum Schlagworte: „Volksküche.") In * lagenfurt verabfolgte die Volksküche im Jahre 1876: 71,267 ganze Portionen ä 14 kr., 17,969 halbe Portionen & 5 kr., 2809 Mehlspeijportionen ä 10 kr. und 20,262 Brodportionen ä 2 kr. Die auSgegebenen Portionen repräsentieren einen Vesammt-veldbetrag von 11,571 fi. 97 kr. Die die „Ringens. Ztg." berichtet, verrechnete die Klagenfurter Volksküche im Jahre 1876 an Ewp sängen 16,641!fl. (darunter Beschenke 1879 fl.. Lassc-Emnahmen 11,788 fl.) und Ausgaben 12,363 fl. (daiunter für Bictualien 10,887 fl., Regie 1182 fl ), überdies repräsentieren daS Inventar einen Werth Dort 1520 fl. und die Borräthe von 303 fl.; der angelegte Betriebsfond betrügt 2200 fl. Möge diese Mittheilung in hiesigen Bevölkerungstreisen zur Kenntnis genommen und hieraus die Ueberzengung gewonnen werden, daß daS humane Institut der Volksküche in allen Gtiidtey, in welchen es flmpatisch begrüßt und reffen Thätig-keit nach Gebühr geschätzt und anerkennt wird, festen Kuß saßt und in erster Linie Moralitcitsverhä missen Vortheil bringt. — uS der Bühnenwelt.) Herr G ü t t i ch, vor einigen Jahren aus hiesiger Bühne als Opernbariton thätig, erwirbt sich auch in i'mj keinen Lorberkranz. lieber seine Leistung als „glmH" in Rik°lai'§ „Lustige Weiber» sagt dir Kritik: „Das Spiel des Herrn @önt*, der sich tpit eine Blindschleiche «and und krümmte, stand in der $h«t noch unter seinem Besangt. Solche Zerrbilder soÜ man denn doch aus einer Bühne von dem Range der hiesigen vrrmeiden." ( — (SandschaftlicheSTheater.) Mosers vier- artiges Lustspiel „Der Beilchenfreffer" erfuhr auf unserer Bühne vorgestern die erste Wiederholung. Herr Ri eg er (Viktor von Berndt) erledi-te seine Ausgabe mit günstigerem Sr folg, als sein Vorgänger Herr fllbin, wofür elfterem ehrenvoller Hervorruf zniheil wurde. Herr F r i tz s ch e spielte ^en schüchternen »Reserendarius von Feld" in köstlicher Laune. Obgleich die Aufführung sich klappend vollzog, wurden stimmen au« dem Püblikum laut, die ein frischeres Spiel gewünscht hättrn. — Lastern 'sahen wir dar bekannte Lebensbild „Drei Paar Schuhe." Das Lvepaar Z w e r e n z feierte einen Festtag, Frau Zwerenz zählt die gemüthliche, resolute, lebensluftige „Frau Leni" zu ihren Blanzpartien und Herr Zwtrenz führte den Part deS „Herrn v. Nachtsalter" in Wort und Mimik recht gut durch. Herr Mailler war ein sehr getnüihlicher „Schuster Flink" Frl. Huemer (Laura Eder) titborb sich gestern den Beifall einer Hosopernsängerin — eicht. Da« komische Terzett „Flink" (Herr Mailler), „Leni" (Frau Zwereüz) und „Meier" (Herr LaSka) erschütterte daS Zwerchfell der Zuhörer. Di» dritte Abtheilung „Bal cham-pötre" wurde mit Wltgani in Szene gesetzt und präsentierte ein recht hübsches Faschingsbitd. DaS Haus wurde beifallS» »Äig gestimmt. ____________________________________________ ~~~ Augekommene Fremde am 5. Februar. totel Stadt Wien. Matschek. Trisail. — Ruprecht, «fm., Kürth. - Frvhlich, Spitz, vreitsching, «oppmann, Oreinil »nt Zamroni, Reisende; Oblack, ksm. Wien. — Schober, Wiener-Neustadt. — L'chner, Zkapuzinerordens-Priester. Knittelseld. — Klinger, Reisender. MafserSdors. Hotel Elrfa«t. Svetec, Notar, Littai. — Merke Josefine, «affierin, «raz. — Mingb'tti, Handelsmann, Würz. — Brus, Hrastn'g- — Schoherl, 51 fm., Wien. — Mnrnig, Hauptmann und Aro, sammt Frau, Triest. — Watzak, Agram. — Vogel, Ksrn., MeiflerSd^rf. — Kokevar, ®e» schifttmann. Unteranersperg — Tosmuk, Agent, und PospiSil, Schreiber, Karlshütten. — fiunitt, Haupt-monn, Rudolsswerlh. — (Bros Pace, Ponovii. ; Mohren Cape, Waffevsabrikant, Böhmen. — Chinatti, Polo. Witterung. Laibach, 5. Februar. Morgens und vormittags trübe, nachmittags Sonnen-schein, schwacher W- Temperatur: morgens 7 Uhr — 16', nachmittags 2 Uhr + 4 5« C. (1876 — 6.2*; 1875 -f 1 2» C.) Barometer im Steigen, 742-22 Mm. Da« vorgestrige Tagesmittel »er Temperatnr — 3 2», das gestrige - 03«; beziehungsweise um 2 2° unter und 0’5® über dem Normale. Verstorbene. Den 2. Februar. SintuS Lüritz, Niemer, 49 I., Zivilspital, Lungenentzündung. Den 3. Februar. Maximilian Perz, Fotografen-Behilfe, 24 I., Bqhnhosgaffe Nr. 28, Lungentuberkulose. — Constantia Schieb!, «StadtmufikantenS-Kind, 41/* I., Maria Theresiastraße (Roliseum) Nr. 84, Blutzersetzung nach DiphtheritiS. Den 4. Februar. Johanna Foltrin, Arbeiterin, 24 I., Ziyilspital, Lnngenluberlulose. — Matthäus «rem-Jar, TaglSbner, 26 I., Zivilspital, allg. Wassersucht. — Josefa Prebil, Tischlersgattin, 38 I.. Zivilspiial, Lungen-tuberkulöse. — Ursula Zunder, Jnj.ltutsarmer, 71 I., Bei-sorgungshauS, Schlagstuß. Gedenktafel über die am 7. Februar 1877 stattfindenden Lici tativnen. 3. Feilb., Coru'sche Real.. Al'-Oberlaibach, SB®. Ober-laibach. — 3. Feilb., Predovii'sche Real., Hrast, Bliv. Mölt> ling. — 3. Feilb., Klander'sLe Real., Stein, BG. Stein. — 3. Feilh., Etock'scher Real., St. Beit, 8®. Wippa». - 2. Feilb., Stigel'sche Real., Zavestnik, *®. Littai. — Relic. Jaklevir'sche Real., O»erlo!w>z, B» Mvttling - 1 Feilb., Bemeinderealität, Famle, 83®. Senosetsch — 1 Feilb. Pemeinderealilät, Gaberlsche, BK Senosetsch. — Reass 3. Feilb., Wiiber'sche Real., Steinberg, B® Wippa». — Relic. Mestek'sche Real., Oblotschits», *®. Laas. — Reass 3. Feilb., Dereiin'iche Äeal., St. Michael, B®. Seuosetldb. — I. Feilb.. «enieinderealität St. Michael, B® SenosetstD. — Reaff. 3. Feilb.. Drobnii'sche Real., «roßoblak. B® Laas. — 1. Feüb , «ajc'sche Real.. Podkraj. B®. Wippach. — 1. Feilb., JeZ'sche Real., Podbreg, f@. Wippa». -1. Feilb., Jttijti’sche Real, ®rdb. Herrschaft Schneeberg, B®. Laas. LebeuSmittel-Preise in Laibach am 8. Februar. Weizen 9 fl. 90 kr., Korn 6 fl. 70 kr., Berste 5 fi. 10 kr., Hafer 4 fl — kr., Buchweizen 6 fl. 20 kr., Hirse 5 fl. 20 kr., Kukurutz 6 fl. — kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 4 fl. 30 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 8 fl. -- kr. per Hektoliter: Rindschmalz 92 tr., Schwein kett 85 kr., Speck, frischer, 66 kr., Speck, geselchter, 75 kr., Butter 82 kr. per Kilogramm; «irr 2 kr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 48 kr., Kalbfleisch 52 kr., Schweinfleisch 48 kr per Kilogramm; Heu 3 fl. 15 kr , Stroh 3 fl. 5 tr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 8 fl. kr, weiches Holz 5 fl. — kr. pr. vier Q.-Meter; Wein, rother 24 fi., weißet 20 fl. pr. 100 Mer. Lottoziehung vom 3. Februar. Wien: 67 16 9 4 32. Graz: 29 55 84 46 25. Theater. Heute: Zum Bortheile de« Operettensiin-ers Herrn Max Weiß Ö i t o f I 6 = @ i t o f ( 4. Komische Op,r in 3 Akten von Ulbert «anloo und Eugen Letrrrier. Mufil von Charte» Ütcecq. Zahnarzt Michels Mtmdwaffereffeuz. daS vorzüglichste ZabnreinigungS- und Erhaltungsmittel, ist außer im OrdinaiionSlokale an der Hradetzkybrücke im Mally'schen Hause noch bei Herrn Sipo, theker M a und Herrn Äoringtt zu haben. Pr«' pr. Flaron 1 fl. (39) 5 Fracht- und Cilgntbritfr mit Bahnstempel stets vorräthig bei I. v. Akeinmaijr & t. 3ofef«b . . k-taalSbahn.......... Slidbahn........... 72*— 78 1b 78 60 lfU'ÜO 189 l ttöfi’ — ns- 185-- 78-86 74-ii 8*6— »48- 76-71. 160-80 180 -706 - i Station, ö. W....... Itlnj. Bod.-Lreditanst. Prloritäts-ObL ranz Oolefe iBaVii . )cft. Norbwestbahu . Eiibenbürger . . . SiaalSbahn........... E üddatzn i 6 Per», dt«. Bon« Lose. Kredit > *o(e......... »Indols» - Los« . . . . 64 25 79.— »» — 110 15 lis- -126* -*86.-1 77— 64 76 60 »9-6ii 810*50 181-— 126 60 287-— 77 60 Weohs.(33Äon.) Äug«tut« 1,0 Statt tjtan«. 103 Wort . . fonbon'io'm. fetetl. Pati« 100 uranc« . . Münzen. ftail. mttn|«$ecate* imsjytanrtBätf . . . Dentsche ReichSbanl. Gilbet . . »chltoaK 106'— 1“6-|& 89-15 8» K 96 96 47 06 86 — 66 St 81-90! »2 10 »O f O 91 — 61-80 61 6» 163 0 164 ■-92 60 9, 7» 162-60 18 60 69-60 12*10 48 60 679 9-771/1 60-10 11*60 168— 14— 6976 122-20 48 «0 680 »7» 60 2» 114-60 Telegrafischer Kursbericht am 5 Februar. Papier-Rente 63— — Silber-Rente «8 60. — Bold» Rente 74'60 — 1860er SlaatS-Äulehen 110.75. — vank-actien 843. — Kreditactien 148 60. — London 123 —. — Silber 115 25. - «.I. Münzdukaten 5 84. — 20-Franc» Stücke 8 84. - 100 Reichsmark 60 40. Druck von Jg. v. Kleinmayr & Fed. vamderg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Äebaction verantwortlich: Kran, Müller.