Rro. 52. Leopold Cgcrische Laibachcr^W Zeitung. Diensta g den 30. Iuny, > 5 <> -. O Vaterland! fty frisch und waker! Die Zeit dcr Trübsal »st vorbey.. » Der i>a,,dmann baut so Berg als Acker, Und sckeut hinfort kc«n Mordgeschrcy. Der Erdkreis Horts, und wird entzücket , Er stuyt, bey Karels Glück und Hell: Weil so ein Haupt ganz Deutschland schmücket, Nimmt auch das Reich an Ihme Theil. Inlandische Begebenheiten. L a i b a ch. 33on Trieft erfährt man, daß der Kommandant der daselbst angekommenen Englische Flottille, um die im Englischen Solde stehende Truppen nach ihrer Bestimmung zu fonvoyiren, so wie die Englische Flotte im mittelländischen Meere dir Erklärung gemacht habe, daß neuerlich Vcfehl angekommen sey , alle Neapolitanische und pabAiche Häfen, welche von französis. Truppen besetzt siud, zu blockiren, mit der Anzeige, daß alle Kauffahrteyschif-fe als gute Prisen angesehen werden, welche von den blockirten Häfen kommen, oder dahm abgehen. ausgenommen die österreichischen Scklf-se, welche respckrirt, und ,,ack Ve-zablung des stipulirtcn Gchlffsloon wieder frey gegeben werde. Verona, den 13. Iuny. Das k. k. MilitärKommondo von Verona am ltnken Ufer derEtschhat .gab sich sogl.'ich zum französis. Minister . Kaka'utt. ^ Was hier dle meiste S.nsition rrge . machte, war das am 27. v. M. vom Pabste gehaltene Konsistorium: oie Versammlung dMtrte 15 stunde, und der Pabst schlug dabey seine Vcrzichtlrlckslung auf die wcill» l»-. Regierung vor. Der Kardinal Maury war mit andern seiner Wtty-nung; allein die Mehrheit hcgre nickt gleiche Gesinnung, und dcr Pabst überließ sich d?n Stimmen d Garden , den Grasen Quarienli, l^und verfügten sich sodann mit diesem ,! in ei» nai)e gelegenes Kaffeehaus, ^ wo sie eine Umfriedung mitclnandcr ! hielten. Sie nahmen eineCwllwa-ck? an, und sind noch hier. D»e größte Erwartung erregte: dieser Vorfall; besonders da sich das Gerücht verbreitete, daß binnen 48 Sl'mden, Torbole, Riva, Arco, Mori nnd Nago, von französische» Truppen bösem werden sollen. Deutschland. Regensburg den 9. Iuny. Vey dem Neickstage ist am 6. das nun eingetroffcnc solenne Antwortschreiben dcs Erzherzogs Karl an die Reichsvcrsammlung zur Diktatur ge-komlncn. Au h hat es die Neicks? vcrsamlnlung für nöthig erachtet, der Auöfühcung des (schwedischen Vorschlags wegn,'d'.r Errichtung ei-ncS Monumentes näher zu kommen. Am 5. hat man sich dessalls auf den Antrag d.s 3kichsdircktoriums dahln veremigct, daß über die Frage, Ob, von den Pösen Insirnk-uonen einzuholen seyen» und daß m Hcn deosausigen Berichten darauf an- getragen werden solle, »n 4 Wochen ßch bestimmt erflar.n zu können. Einstweilen hat der Vraunschweigi-sche Gejandte am 8. erklärt, daß der König alles gern sehen, und sich ungcmein angenehm scyn lassen würde, was seine ausnehmende Hochachtung gegen den Erzherzog darzuleqcn fähig s'Y. D ,s Monument s ll in einer Bildsäule zu Pferde bestehen, und nach dem Vorschlage des Herrn von Stthentcsch vom Proftsftr Zauner in Wien, der noch mit der Statue Josephs U. beschäftiget ist, verfertiget werden. D«c Kosten dazu hat er vorläufig auf 402,000 st. und die dazu nöthige Zeit auf 12 Jahre angeschlagen. Zer Play, der für die Errichtung desselben zn Negensbirg bestimmt ist, ist der sogenannte Haydplai;, der unstreitig der schönste Orc dcr Stadt, und noch aus den Zeiten dcs Alterthums berühmt ist. Auf dcmsclben waro ;n fünfzehnten Jahrhundert das Turnier gehalten, wo Herzog Albert III. von Bayern um sein.' Agnes Bcrnauerinn im Jahre i4Z6 das Schwert zog. Spanien. Madrid, den 19. May. D>e Spanische Armce ist in Por-tug^il cmgerückt, und dlS Avantgarde 0er französls. Armee ist zu Äod-rjgo nicht weit von unsern Gränzen vorgerückt, uud 400a Mann i davo« sind in Katololl,rn angekom- l m^n, u^d^hLbcn Mt einem. Korps Kavallerie unter" Kommando dcs Lo-uZ Bnonapartc die Di'oute nach Salainanka gel:om!Nl.n. Sobald dex französis. General St. Cyr hier an^ gekommen war, ist der Fricdcusfurft abgercist, um das G.neralvoiUlnan. do zu übernehmen. Man beha-lp-tct, daß auf dcm 21. eine Aktio« vorgehen wcrde. ' F r an krei ch. Paris/den 6. Iuny. Man iMier in nicht geringen Sort gen , daß die Armee des Orients in Egypten unterliegen möchte. Wahr ist es, dast sie ans lauter guten Truppen besteht, ader am Ende muß sie dock unter der Menge der Feinde unterliegen, so tapfer sie auch streiten wird, um dcm Vaterland eine so kostbarrc Kolonie zn erhalten. PariS, den 1^. Iuny. - ,, In Paris kalkulirt man auf die Ankunft des Bürger Duroc aus NusNa'id. Er soll die währe Entscheidung bringen , ob der Nord die Feindseligkeiten gegen England fortsetzen werde oder nicht Bringt er verneinende Antwort, so muß Frankreich dlese Feindseligkeiten in den Itord selbst üd-rtragen. In allen Mllcn soll der Nord als nächster Punkt an England -» ber Kriegsschauplatz werden." Koblenz den 2. Iuny. Am 23. May ist der Rcst der KöNnischen Stadt-Truppen, wel. bey der kais. Armee als Kontingent gedient hatten, zu Kölln angekommen. Die ganze Anzahl bestand aus 22 Gemeinen und 2 Offiziers, welche von einem Detaschement Französischer Offiziers nach dem Zeughause geführt worden, wo sie ihre Gewehre niederlegten. Die Gemeinen find darauf verabschiedet worden. Vayo-nne den 29. Iuny. Die Avantgarde der Französischen Armee steht nur noch io Stunden von Lissabon. Indessen ist der französische Gesandte zu Madrid an die Gränze abgereist, um die Vorschläge eines Portugiesischen Bevollmächtigten, der sich dort befindet/ zu vernehmen. Großbritannien. LondVN/ den 2. Iuny. Fönf Spanische Linienschisse siud don Fcrrol zu Kadix angekommen. Während man an den nördlichen Französischen Küsten mit Anstalten zu einer Invasion gegen Irland be- bcschäftiget ist, werden in den südlichen Französischen und Spanischen Häven Expeditionen nach Egypten ausgerüstet. London, ku 6. Iuny. Durch außerordentliche Gelegenheit. Von unserm Gesandten in Lissabon, Herrn Frere, ist die Nachricht eingegangen, daß seitdem die Spanische Armee in Portugall vorgerückt sey, die Friedensbedingungen zwischen Portugall, Frankreich und Spanien durch den Herrn von Pinto bereits abgeschlossen worden. Portugall soll sich unter andern zur Zahlung einer gewissen Geldsumme verstanden haben. Es heißt auch, Spanien habe die erste Forderung, daß ein Embargo auf die Engländischen Sckiffe in Portugall gelegt werden solle, zurückgenommen, und sey damit zufrieden, daß die Portugiesischen Häfen künftig neutral bleiben. Dieß bedarf indeß nochi näherer Bestätigung. Die Aufmerksamkeit des Publikums ist feyt vorzüglich aufdie In-vasionsgerächte beschäftigt. Man versichert, dasi das Brittische Gouvernement Nachrichten erhalten habe; welche Irland als das Ziel der Französis. Zurüstungen angebett. Diese Vermuthung wird durch einen Vrief von Cork vom 14. May be-! stätigt. Er enthält folgendes, „Vor > einigen Tagen ward ein Segelbyt «n der Küste von Ostcrhaven gesehen, in welchem sich nur ein einziger Mann befand. Beym Anrufen antwortete er: daß er von Ports-mouth gekommen sey, um seinem Bruder in Cork zu besuchen, aber bey den starken östlichen Winden den Haftn von Cork verfehlt habe. Als dem Admiral Gardner davon Nachricht gegeben worden, erfolgte eine Nachsl,H'",g, «nd man fand am Vord deS Schiffs mehrere Charten von der dortlgen Küste, in welchen die Ticft sehr genau bemerkt war. Das Sckiff war wohl ver-forgr und mit mehrern ueucn Segeln versehen." Die Käste von Osterhaven war vormahls schon als ein bequemer Landnngsplal) von den vereinigten Irländern angegeben worden, Türke y. Konstantinopel den 23. May. Die Engländische Flotte unter dem Adnnral Keith, sammt der des Kapitän Pascha, ist der Französischen entgegen gesegelt. Leytere ftll längst der Afrikanischen Küste ihr in den Wurf kommen, und wird vom Toulonischcn Vloquirungs -Geschwader verfolgt. Man sieht also einem nahen äußerst wichtigen Seegefechte entgegen, datz wahr- scheinlich auch das Sch,cksal bet Französischen Armee in Egypten ent? scheiden wird. K 0 n st antin 0 pel den 29.May. Seit 2 Tagen sind 3 Couriere von dem Großvezicr, dem Kapitain-pascha und dcm General Hurchinson ans Egypten bey der Pforte, unb dem Engländischen Gesandten Lodr E gin angekommen, und haben Ve-r«chte vom 21. May folgenden Inhalts mitgebracht. Der Kapitainpa-scha hatte sein Korps bey der Festung Rahamanie sehr vortheilhaft aufgestellt, solche eingeschlossen, und am 9.d. die Besatzung, welche über 2020 Mann geschätzt wurde., zur Ucbergabe ausgefordert, aber von-dem Kommandanten derselben eine abschlagige Antwort in troyigen Ausdrücken erhalten. Der Kapi-tainpascha ließ sich aber dadurch nicht abschrecken, und brsckloß den Ort ohne Belagerung und ohne Zeitverlust mit stürmender Hand zu nehmen, wozu alle Requisiten m unglaublicher Geschwindigkeit h<« beygeschafft wurden. Am lo. führte er dem Sturm gegen einen wüthenden Feind selbst an, wobey es auch auf beyden Seiten viele Menschen kostete; sobald aber die Franzosen einsahen, daß sio es mit einem an Mannschaft und Muth überlegenen Gegner aufzunehmen hatten, und der r Kapitainpascha schon in Vesiy ei? nes wichtig:» Paffes war, dcr in die Festung fährte, steckten sie allenthalben die weiße Fahne auf, und ergaben stch aus Discrctjon. In eben der Zeit, als der Ka-»pitajnpascha seine Leute von wei-terll Feindseligkeit?« abzuhalten suchte, und die Anstalten zur Ve-sayung des eroberten Planes a^e-tross'n hatte,, fand der größte Theil der Besatzung Gelegenheit zu entkommen , und nach Kairo zu ftüch-tcn, so daß außer, den Todten und Verwundeten nicht mehr als zoo Franzosen zu Gefangenen gcmacht wurden: jedoch Kabel» die Türken , Viel Geschütz, Munition und ?e> bcnsmittel erbeutet. Auf^ie Anzeige Von der Flucht der Franzose^ nach Kairo , hat d' r Kapiiaiuptischa ftitt Korps eben so rasch nach Kairo gefuhrs, wobcy sich der sonderbare Zl'satl ereignete , daß dcr Großvezur, auf der^ enfgcgengeftsj-ten Se«te,,zu gleicher Zeit daselbst ! ang:Fommcn ist,, gleich als ob.dcyde ! Korps gegen einander zu Feld^ ge^ zogen waren.. Man glaubt, nun das Kairo noch voxAlcxandria fällen werde, wiewohl die Vcsa^'Ng j von Nexandria, beym Abga ein?' Kapitulation mige- ! bdlen bar, welche ^ abrr , uyv der vcrlangttn Bedingnisse willelr, von dem General Hutchinson oe^ . ivorfen worden ist. - Aus der Wallachey den i. Iuny^ In diesem Lande herrscht ein solcher Mangel, daß die armen Leute, um drm:Huna>rtode zu entgehen, bereitß zu, Weintrebepn, Gras und Saulnrindell ihre Zufiucht haben nehmen müssen. Diese Noch, wird noch durch die angstvolle Erwartung vermehrt, i'l.der ke unglücklichenVewoh-ncr dcr Wall