Nr. 227. Pränumeration-Preise: Kür Laibach: ®»n}j. fl. 6-40; Austeilung in» Hau« »rtlj. 25 kr. Mit der Post: Ganzjähr. fl. 18. Freitag, 3. Oktober 1879. — Morgen: Franz Ser. B InsertionSp reise: Bin* ' altige Petitzeile iv 4 tr., bei iederholungen it 3 lt. Anzeigen bi» 6 Zeilen 20 It. 13. Jahrg. An die Adreffe der Berfasiungspartei. „Hie Welf, hie Waiblingen ! Zweigetheilt wird auch die Antwort deS ReichsratheS an die Stufen des Thrones gelangen. Die Verfassungspartei wird ihren schweren Besorgnissen, die Autonomistenpartei wird ihren unerfüllten Hoffnungen beredten Ausdruck geben. Die Regierung wird beides in wohlwollender Weife zur Kenntnis nehmen." Mit diesen Worten kennzeichnet die „Presse" die parlamentarische Situation des Abgeordnetenhauses und zugleich die Stellung, welche die Re-gietTi.g den beiden Parteien gegenüber einzunehmen gedenkt. Da^ osficiöse Blatt scheint vorauszusetzen, dass die Versicherung des Wohlwollens vollständig genügen wird, um sowohl die Befürchtungen der Verfassungspartei zu verscheuchen als auch die Autonomsten über ihre unerfüllte Hoffnungen zu trösten. Wie wir über diesen Punkt denken, haben wir schon wiederholt auseinandergesetzt, und wir können uns daher nur darauf berufen, dass es ?itüt mindestens sehr gewagt erscheint, wenn man sich in Regierungstreuen der Ueberzeugung hin« gibt, dass schon ein beschwichtigendes, beziehungsweise verheißungsvolles Lächeln der Inhaber der Ministerbank hinreichen werde, um Befürchtungen zu zerstreuen und unerfüllte Hoffnungen vergessen zu machen. Wir wollen aber trotzdem nicht als bloße Unglückspropheten fungieren, zumal ja auch der Zeitraum, welcher uns von der Adressdebatte trennt, bereit- so kurz bemessen ist, dass wir unsere Erwartung der Dinge, die da kommen sollen, wohl noch bis dahin zurückdrängen dürfen. Von weit größerem actuellen Interesse ist die Frage, wie die Verfassungspartei bei der Adressdebatte zu manövrieren gedenkt. Das Blatt der Fortschrittspartei hat vor einigen Tagen die Losung ausgegeben: „Getrennt marschieren —' vereint schlagen!" Es wollte damit sagen, dasS es am Grundsätze der bisherigen Partei-Organisation, festhält, daß es die freie Beweglichkeit der einzelnen Fraktionen der Verfassungspartei aufrechterhalten und die einheitliche Parteidisciplin nur durch eine Art parlamentarischen Generalstab aufrechterhalten wissen will. Als Motiv hiesür wurde angegeben, dass die den verschiedenen Fraktionen der Verfassungs-Partei augehörigeu Abgeordneten ihren Wählern bestimmte Versprechungen gemacht hätten, welche durch ein Zusammenfafsen der konservativen und der fortschrittlichen Elemente der verfassungstreuen Fraktionen zu einem großen Parteiganzen unerfüllbar gemacht werden könnten. Wir können uns mit dieser Auffassung nicht einverstanden erklären. Sie wäre richtig, wenn die Verfassungspartei über die unbedingte Majorität im Abgeordnetenhause verfügen würde. Dann wäre es begreiflich, wenn nach Sicherstellung der großen allgemeinen Ziele jede Fraktion bestrebt wäre, ihr besonderes Programm zur Durchführung zu bringen. Jetzt aber, wo es sich um ein geschlossenes Auftreten für das Versassungsweseu dein Sinne und nicht bloß dem Worte und den Aeußerlichkeiten nach handelt, ist die Erörterung einer jedes Fractionsfrage im verfassungstreuen Lager nicht nur als verfrüht, sondern geradezu als eine Schädigung der allgemeinen Ziele zu bezeichnen. Versuchen wir uns nur die Lage zu vergegenwärtigen, unter welcher die Verfassungspartei in die parlamentarische Aktion Eintreten wird. An der Spitze der Geschäfte steht ein Ministerium, das zwar erklärt, die Verfassung nicht schädigen zu wollen, das aber gleichwohl bei den Wahlen auf Seite der Verfassungsgegner stand. Bevor überhaupt die Verfassungspartei an die Berathung konkreter Fragen, bei welchen allenfalls fraktio- nelle Meinungsverschiedenheiten möglich sind, gehen kann, muss die Regierung zu einer klaren Darlegung ihres politischen Standpunktes veranlasst werden. Wird diese Klarstellung verweigert, be-harrt die Regierung aus ihren bisherigen dehnbaren Versicherungen, so ist der Verfassungspartei ihre Stellung als Oppositionspartei ebenso angewiesen, als wenn ein Cabinet Hohenwart an der Spitze der Geschäfte stehen würde. Der Unterschied ist nur, dass einem solchen gegenüber zum letzten Mittel der Budgetverweigenuig gegriffen werden müsste, während das Cabinet Taaffe Anspruch darauf hat, zu verlangen, dass man doch nicht früher alle Beziehungen mit ihm abbrechen solle, bevor man sich nicht überzeugt, dass seine mit so vielem Lärm der Welt augeküudigte Wirtschaftspolitik keine Schädigung des Verfassungslebens beabsichtige. Wir glauben auch, dass die Verfassungspartei sich zu dieser Probe herbeilassen wird, obgleich wir, aufrichtig gesagt, nicht viel Vertrauen ans den wahrhaft konstitutionellen Charakter eines Systems haben, das nur 40 bis 50 unbedingte Anhänger zählt, gleichwohl aber mit Hilfe dieses Häufleins ein Abgeordnetenhaus von mehr als vierthalbhundert Mitgliedern dominieren will. Sache der Verfassungspartei wird es sein, der Art und Weise, wie sich die Regierung je nach Bedürfnis Majoritäten schafft, ohne wirklich eine solche im Parlamente zu besitzen, etwas schärfer aus die Finger zu sehen und vor allem zu verhindern , dass eventuell ein durch sich selbst haltloses System nur durch die Eifersucht zwischen Berfassnugspartei und Autonomisten über Wasser gehalten werde. Das Abgeordnetenhaus darf keine bloße Negierungsmaschine werden, und Pflicht der ganzen Verfassungspartei, nicht bloß der einzelnen Fraktionen, ist es, darüber zu wachen, dass nicht die parlamentarischen Formen zum Leichentuch für Ieuilleton. Der Roman des Franciscaners. Vor einigen Tagen war folgende Zeitungsnotitz zu lesen: „Am 3. September starb der in den weitesten Kreisen bekannte Franciscaner-OrlenSpriefter Rudolf Pösinger im Marienspitale zu Baden. Er war ein Mensch und Priester in des Wortes bester Bedeutung, voll Strenge gegen sich, voll Milde und Güte für feine Mitmenschen. Schon in der kritischen Epoche der fünfziger Jahre erregten seine Kanzelreden, die er in der Wiener F.anciscanerkirche hielt, ein ungewöhnliches Aussehen. Rasch verbreitete sich sein Ruf, und die Kirche war stets von Zuhörern aus den vornehmsten Kreisen der Gesellschaft überfüllt, wenn er die Kanzel bestieg. War es doch neu, zu hören, dass Religion und Vernunft nicht zwei diametral entgegengesetzte Begriffe sind. Da konnte es nicht wundern, dass ihm das Predigen nnsersagt und dass er von Wien entfernt, gleichsam ins Exil geschickt wurde. Durfte er nicht mehr sprechen, so wollte er nun schreiben. Mit rastlosem Eifer schrieb er feine Kanzelvorträge nieder, die in zwölf Bänden bei Braumüller erschienen sind. Als er diese Arbeit vollendet hatte, schied er aus dein Leben; er wird allen unvergeßlich bleiben, die ihn gekannt." Mit wenigen Worte» wird in diesem Nekrolog ein Leben abgethan, welches reich war an Kämpfen und Leideu, an Enttäuschungen und Seeleupein jeglicher Art; eilt Leben, dessen Geschichte höchst interessante Streiflichter wirft auf die politische und kirchliche Reactionsepoche des Beginnes der fünfziger Jahre. Es war in diesen Jahren, da die Kirchen» kanzel die einzige Tribüne des „freien Wortes" war -- frei für die wildesten Ausbrüche eines fanatischen Predigerthums, — als ein junger Fran-ciscanermönch durch eine fulminante Predigt gegen das Theater, und zwar gegen Lanbe's Lustspiel „Rococo", die Aufmerksamkeit aller Kreise, auch solcher, welche gerade uicht zu den gewohnheitsmäßigen Kirchengängern gehörten, auf sich lenkte. Laube machte int zweiten Jahre seiner Directivns-sührung das Wagstnck, dieses ältere Lustspiel, welches in Leipzig durch Marrs glänzende Darstellung einen bedeutenden Erfolg errungen hatte, im Burgtheater einznbürgern. Dem Censvr des Oberstkännnerers Grafen Lanckoronski — oder vielmehr feiner Frau Gemahlin, denn diese las und beurtheilte stets die eingelaufeuen Stücke — scheint die „gefährliche" Tendenz dieses echt französischen Lustspiels des jungdentschen Poeten entgangen zn sein, denn man gestattete nach kurzen Abänderungen und wenigen Strichen die Aufführung desselben zur nicht geringen Verwunderung der Freunde bv3 Autors selbst und zum Aerger der Severiuusbrüder und ihres Organs, des damals als Wochenblatt Mittwoch und Samstag erscheinenden und von einem Preußen Namens Alban an der Mott redigierten „Oest. Volksfreund." Das Stück gefiel, obgleich die Darstellung gerade nicht die glänzendste war. Löwe fehlte für den Marquis die Schärfe der Zeichnung und des Tones, Louise Neimmmt war für die Pompadour noch weniger geeignet, sie war zu züchtig-deutsch, möchten wir sagen. Nur Dawison erzielte mit seiner Rolle einen bedeutenden Erfolg, freilich einen Erfolg, welcher für daK Stück oder wenigstens für dessen Erhaltung auf dem Repertoire mehr Schaden als Vortheil brachte. Er spielte die Rolle des Abbe de Sauce. Die Censur hatte freilich den Abbe gestrichen und aus demselben einfach einen „Herrn von Sauce" gemacht, aber Dawifvns Maske, feine Haltung, Geberden und sein ganzes Spiel restituierte» vollständig den französischen Abbe und ließe» auf Schritt und Tritt den geweihten Diener der Kirche erkennen, der in sittlicher Beziehung gerade nicht mustergiltig genannt werden konnte. Uebrigens den österreichischen Parlamentarismus selbst werden. Diese Aufgabe steht aber offenbar höher, als irgend ein FractionSprogramm, Grund genug zur Forderung, dass die Fractionsbildungen im Schöße der Verfassungspartei nicht früher erörtert werden, bevor man sich nicht überzeugt hat, ob es sich unter einem System Taaffe überhaupt der Mühe lohnt, eine weitere parlamentarische Organisation der Verfasiungspartei in Angriff zu nehmen. Die Parteien Galiziens. Es gewinnt in der That den Anschein, als ob die Ruthenen Galiziens sich nur mit Unterstützung der Regierung als selbständige politische Partei zu erhalten vermöchten. Früher von den folen auf jede Weise unterdrückt, athmete der ahrhunderte hindurch in Knechtschaft erhaltene Volksstamm erst unter österreichischem Regimente wieder freier aus. Dass ihn die Wiener Regierung sowohl unter der absolutistischen Aera als auch nach Einführung des konstitutionellen Systems als eine Stütze gegen die nimmer rastende Agitation der Polen ansah und benützte, ist hinlänglich bekannt. Daraus erklärt sich aber auch, dass die in der Volksbildung übrigens weit zurückgebliebenen Nuthenen keine Selbständigkeit erlangen konnten imb folglich auch einem Angriffe auf den ihrer nationalen Entwicklung günstigen Verfaffungsstaat nur dann Opposition zu machen vermögen, wenn sie von der Regierung darin unterstützt werden. Das System Taaffe glaubte der Ruthenen ent-rathen zu können, und diese waren, sich selbst über-laffe.i, bei den letzten Wahlen nicht imstande, der polnischen Agitation die Spitze zu bieten. Es hieß zwar, dass vonseite der Ruthenen eine großartige Demonstration gegen ihre schonungslos durchgeführte politische Vergewaltigung vorbereitet werde. Aber die zu diesem Behuse geplante Parteikundgebung schrumpfte in Wirklichkeit zu einem bloßen Conventikel zusammen, auf welchem eine an den Grafen Taaffe abzusendende Rechtsverwahrung zu Papier gebracht wurde. So wie die Verhältnisse Galiziens heute liegen, sind die Polen die unbedingten Herren der Situation. Aber es wäre weit gefehlt, deshalb bei ihnen Einheit der Ueberzengung und Gleichheit der politischen Ziele voraussetzen zu wollen. Nicht weniger als drei wesentlich verschiedene Fraktionen ringen im polnischen Lager um die Führ iig der Partei. Vorläufig ist diese in den Händen Grocholski's und der Krakauer Partei, welche praktische Erfolge höher hält als politische Programme. Diese Partei, welcher die Polen ihre Erfolge unter dem Cabinet Auersperg zu verdanken haben, geht mit jener Seite des Ab» eordnetenhauses, welche für Galizien das Meiste ietet. Sie wird sich allem Anscheine nach dem Eabinette Taaffe's zur unbedingten Verfügung teilen und spricht sich aus bereits früher erörterten Gründen gegen den von Smolka und Ezartoryski befürworteten Föderalismus aus, während gleichzeitig eine dritte kleine Fraction unter Führung Hausners die föderalistische Gesinnung im liberalen Aufputz zeigt. Wenn wir die Verhältniffe Polens mit jenen im czechischen Lager vergleichen dürfen, o würde beiläufig die Partei Smolka's den Alt-czechen, jene Hausners den Jungczechen entsprechen. Der Krakauer Partei könnte man allenfalls ras kleine Häuflein der Anhänger Klaudy's und Strejschovsky's gegenüberstellen. Halten wir uns noch dazu gegenwärtig, dass auch im slovenischen Lager der Eonflict zwischen der clericalen und einer liberaleren Richtung noch gar nicht so lange zu den überwundenen Standpunkten gehört, so ergibt sich daraus zur Genüge, dass selbst in den einzelnen Fraktionen der neuen Reichspartei noch so viele Fractiönchen bestehen, dass es mehr als Schönfärberei wäre, wenn man von der Einheit aller slavisch-nationalen Bemühungen reden wollte. Die Reise Bismarcks nach Wien hält die russische Presse noch immer in Athem. Hatte sie früher sich darauf verlegt, Oesterreich zum Misstrauen gegen die Pläne des deutschen Reichskanzlers auszureizen, welcher nur auf den Ruin des Kaiserstaates hin-arbeite, so gesollt sie sich nun in der Versicherung, dass die Wiener Ministercouferenz kein positives Resultat ergeben habe, und dass infolge dessen eine Annäherung zwischen Rußland und Deutschland nahe bevorstehe. Letztere Bemerkung soll wahrscheinlich eine Vorbereitung des Publieums auf die angeblich projektierte Reise Goxtschakoffs nach Berlin sein, deren eventuelle Bedeutung wir bereits erörterten. Wie die unserem auswärtigen Amte nahe stehenden Blätter Oesterreichs über diese Conferenz denken, darüber gibt folgende Ausführung des „Pester Lloyd" Auskunft. „... Von vornherein wird Fürst Gortscha-koff in den Berliner Unterredungen nur das isolierte Rußland repräsentieren. Fürst Bismarck seinerseits repräsentiert aber keineswegs ein isoliertes Deutschland. Kennt man auch weder die couerete Basis uoch die Grenzen der Verständigung Deutschlands mit Oesterreich ■— das Eine, dass das Einvernehmen beider Staaten wenigstens zur Erhaltung des Frie- dens und zu gemeinsamer Abwehr ein vollständiges und vorbehaltloses ist, wurde in der öffentlichen Diseussion der Frage nicht bestritten. Fürst Bismarck braucht sich daher keinen Zwang anzuthun____________ Rußland hat Deutschland nichts zu bieten, waS letztem nicht besser uud dauernder von Oesterreich geboten werden könnte. Fürst Gortschakvff wird die Ueberzengung gewinnen, dass den Actionsgelüsten Rußlands Schranken gezogen sind, gegen welche an» zukämpfen schwerlich räthlich sein dürste. Hat Rußland Schwierigkeiten in seinem Innern zu beffegen, so möge es diese mit sirli selbst und seiner Bevölkerung austragen. Die internationalen Beziehungen Europa's können aber unmöglich den Boden bilden, auf welchem die russischen Regierungsfragen zur Entscheidung gelangen." Im weitern sagt der „Lloyd", dass, wenn Rußland eine Vogtei und Lehensherrlichkeit über die slavischen Stämme, durch welche es in die Interessensphäre anderer Staaten eingriffe, beanspruche, es in seine Schranken znrück-gewiesen werden müsse. „Das Bündnis Deutschlands und Oesterreichs jhat diese Aufgabe gewissermaßen principiell uud theoretisch erfüllt." Ueberdies scheint man es mit der Reise Gortschakoffs nach Berlin lange nicht so eilig zu habe», als man jüngst glauben machen wollte. Wie nämlich der „Angsb. Allg. Ztg." aus Baden gemeldet wird, gedenkt der russische Kanzler seinen dortigen Aufenhalt bis Ende November auszudehnen. * * * Die Verhandlungen zwischen der österreichischen und der italienischen Regierung über die Ponteba-bahn haben nunmehr zu einer vollständigen Einigung geführt, und der Vertrag dürfte schon in wenigen Tagen unterzeichnet werden. Derselbe unterscheidet sich jetzt nur in wenigen Punkten von den gewöhnlichen Anfchlussverträgeu. Die große Schwierigkeit entstand durch die Tariffrage. Die italienische Regierung forderte, dass die Sätze für Triest ebenso hoch sein müssen als für Venedig, was gleichbedeutend gewesen wäre mit einer Abschaffung der Differentialtarife. Da eine Regelung dieses Punktes nicht vereinbart werden konnte, so wurde derselbe vollständig fallen gelassen, und dn' Vertrag enthält über denselben gar nichts. Bezüglich der Zollbehandlung bestimmt die Coavention, dass dieselbe getrennt in Pontafel von österreichischer Seite und in Pon-teba von italienischer Seite vorgenommen werde. Gleichzeitig wurde auch die Frage der Zollbehaud-lnng bei de» anderen Anschlusspunkten geregelt. In Ala bleibt die gemeinsame, dagegen wird bei dem Verkehre über Cormons die getrennte Zollbehand- spielte Dawison eine etwas verfängliche Scene mit einem jungen Mädchen mit so sinnlicher Glut und so stark erotischem Ausdruck, dass hochadelige L Logenabonnenten daran großen Anstoß nahmen. In einer Fastenpredigt, an einem Donnerstag nachmittags, nahm nun ein junger Franciscaner, dessen Predigten bisher wenig von sich reden gemacht hatten, dieses Lustspiel, das er „einen den Wienern dargereichten Judaskuss" nannte, aufs Korn i ab brachte eine vernichtende Kritik des Jn-häUs, bet Handlung und der Tendenz desselben. B-'id sprach ganz Wien von dieser sensationellen SJ-.-Iiigt. Die Meinungen hierüber waren getheilt, viele missbilligten die Entweihung der Kanzel mit ftivolen Theatergeschichten, andere stimmten ihm zu. Die Folge, zwar nicht dieser Predigt, aber zumtheil wohl der großen Sensation, welche sie hervorrief, war die Absetzung des Laube'schen Lustspiels vom Repertoire des Burgtheaters nach der siebenten Aufführung. Wenn die Predigt dem Stücke selbst großen Zulauf gebracht hatte, fo machte sie andererseits aber auch den Mönch und seme Kanzelreden selbst stadtbekannt und letz-£ere ftarf besucht. Die bisherigen Lieblinge des predlgtbesuchenden Wiens verloren einen großen Scheil ihres StammpMlcums, das, angezogen von .dem neuen Kirchenlicht, am Donnerstag nach- mittags und an Sonntagen in die Kirche zu St. Hieronymus bei den P. P. Franciscanern eilte, um den „interessanten jungen Mönch" zu hören, der mit solch' verzehrendem Feuereifer die Sünden und Fehler von groß und klein, alt und jung bloßlegte und geißelte, dass kein Stand, keine Schichte der Gesellschaft verschont blieb und die Gänsehaut die frommen Zuhörerinnen überlief, wenn P. Rudolf — dies war der Klostername des Mönchs — mit funkelnden, leuchtenden Augen und grollender Donnerstimme se'bst die höchsten, sonst stets Immunität genießenden Spitzen des Staates und der Gesellschaft nicht schonte. Bald ergab sich eine ähnliche zweite Gelegenheit, oder wurde vielleicht von P. Rudolf gesucht, um seinen Ruf als Kanzelredner und polemischen Controversprediger zu erhöhen. Alois Pokorny brachte im Theater an der Wien ein von ihm wahrhaft poetisch sceniertes Ausstattungsstück: „Der Taunhäuser", von Heinrich Ritter v. Le-vitschnigg, zur Aufführung. Levitschnigg hielt sich an die Erzählung der alten Tannhäusersage in Tiecks „Phantasus"; der „getreue Eckardt", der vor dem Venusberg warnt, durfte nicht fehlen. Nolte spielte diesen, Albert Decker, ein Schüler Ludwig Löwe's und zugleich ein geschickter Maler, den Tannhäuser. Eine wunderbare Dekoration zeigte Golgatha mit dem Berge, und im letzten Acte, der in Rom spielte, kam eine Carnevals-scene, Maskeraden mit den gvosses tetes u. d das Collossenm mit dem flammenden, ans Lichtern gebildeten Riesenkreuz, das in den Lüften zu hängen schien und großen Effect machte. P. Rudolf behandelte in einer fünfviertelstündigen Fastenpredigt dieses Stück, das er — in sehr geschraubter kritischer Ausführung — eine Profanation des Christenthums und der Kirche nannte, er missbilligte, dass man das „Zeichen der Erlös''ug", das heilige Kreuz, als Theatereffect auf der Buhne missbrauche, die heiligen Stätten, wo der Herr gewandelt habe und die Apostelfürsten ihr Blut vergossen haben, der Neugier des hohen und niederen Theaterpöbels preisgebe und gemein Weltliches mit Hehrem und Heiligem verquicke. Deutlich genug klang ans feinen Worten der Wermut heraus, dass die Behörden solches duldeten. Diesmal erzielte jedoch der eiernde Mö.ich nicht den gleichen Erfolg, wie mit feiner Predigt gegen „Rococo". Der „Taunhäuser" wurde unbeanstandet fortgegeben; Baron Kempen wollte feine Selbständigkeit zeigen und erklärte auf eine Anfrage, „er fei der oberste Chef der Polizei und wolle sich nicht von einem Mönch Vorschriften machen lassen." (Schluss folgt.) lung in Görz und Udine aufrechterhalten. Diese Bestimmungen waren bisher durch die Handelsverträge mit Italien geregelt worden und erloschen immer mit denselben. Damit die Abmachungen von den kündbaren Verträgen nicht berührt werden, werden sie in die unkündbare Eisenbahn-Convention ausgenommen. Damit ist das letzte Hindernis des directen internationalen Verkehrs über die Ponteba-bahn beseitigt, und derselbe wird wohl demnächst ausgenommen werden. * * * Nach den bisher vorliegenden Berichten über den Ausgang der Wahlmännerwahlen in Preußen dürfte es der Regierung allem Anscheine nach gelingen, im Berliner Abgeordnetenhause ein ähnliches Parteiverhältnis herzustellen, wie es Graf Taaffe für das österreichische Parlament geschaffen hat. Ohne sich mit dem clericalen Centrum für identisch zu erklären. hat Bismarck seine alten Freunde, die National-Liberalen, ebenso an die Lust zu setzen gesucht, wie das System Taaffe die Ver-fassuugspartei. Zwar wurden in letzter Zeit Versuche gemacht, die National-Liberalen mit der Fortschrittspartei zu einem gemeinsamen Vorgehen zu verbinden, und theilweise auch erfolgreich durchgeführt. Wie jedoch aus den vorliegenden Ergebnissen der am 30. v. Bi. vorgenommenen Wahlmännerwahlen erhellt, hat man es trotz dieses Bündnisses nicht vermocht, einerseits der clericalen Agitation, andererseits dem Negierungseinflusse die Spitze zu bieten. In den größeren Städten zwar ist eS den vereinigten National-Liberalen und Fortschrittlern gelungen, die Mehrzahl ihrer Mandate vor den begehrlichen Blicken ihrer politischen Gegner sicher-znstellen. Dagegen scheint auf dem Lande die von der Negierung ausgegebene Parole „Für oder gegen Bismarck, für oder gegen den Schutz der heimischen Industrie und der heimischen Landwirthschaft" ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Als ein für die National-Liberalen und die Fortschrittspartei sehr bedenkliches Anzeichen mag es gelten, dass zwei ihrer begabtesten Führer im Wahlkampfe unterlegen sind. Frankfurt a. M., das bisher im Berliner Abgeordnetenhanse durch Laster vertreten wurde, hat seine Stimme zugunsten eines unbedingten Regierungsmannes abgegeben, und Eugen Richter, der schneidigste Dialectiker der deutschen Fortschrittspartei, ist in seinem bisherigen Wahlbezirke Hagen einem Ultramontanen unterlegen. Es ist zwar nicht daran zu zweifeln, dass man noch in letzter Stunde sowohl für Lasker wie auch für Richter noch ein Mandat ausfindig machen wird. Die moralische Niederlage jedoch, welche die liberale Opposition durch die Wahlniederlage ihrer bedeutendsten Führer erlitt, wird dadurch keineswegs ausgeglichen. Wie man versichert, hat der Erfolg der Reife Bismarcks nach Wien viel dazu beigetrage», mit der Popularität des Leiters der Staatsgeschäfte auch die Chancen der von ihm begünstigten Wahlagitation zu erhöhen. Vermischtes. — Personenbeförderung mittelst der Feldp oft in Bosnien. Laut Erlass des Reichs-Kricgsministeriums vom 23. September d. I. wurde im Anschlüsse an die mit der Bosna-Bahu verkehrenden Personenzüge auf den Linien Zenica-Sera-iewo Han Compagnie-Travnik und Banjaluka-Ber-bir die Personenbeförderung mittelst der Feldpost probeweise eingeführt. An Beförderungsgebüreu haben Militärpersonen für die Strecke Serajewo-Zenica 3 fl. 50 kr., für die Strecke Banjaluka-Berbir 2 fl. und für die Strecke Travuik-Zenica 1 fl. 25 kr., ferner für 50 Kilogramm Gepäck von Serajewo nach Zenica 1 fl. 50 kr. und von Travnik nach Zenica oder von Banjaluka nach Berbir 75 kr. zu entrichten. — Särge als Heizmaterial. Das Po-lizeicommissariat in Ottakring (Wien) erhielt vor .einigen Tagen eine anonyme Anzeige, der zufolge der Todteugräber des Ottakringer Friedhofes behufs Gewinnung von Heizmaterial Gräber der im Jahre 1866 an der Cholera verstorbenen Personen öffne, die Särge zertrümmere und die Holzbestandtheile fortschaffe. Der anonyme Schreiber bezeichnete eine nahe Verwandte des Todtengräbers, eine int Bezirke Mariahilf wohnende Hebamme, als diejenige Person, welcher dieses höchst eigenthümliche Heizmaterial geliefert würde. In der Wohnung der Hebamme wurde nun von Organen der Polizeibehörde eine Durchsuchung vorgenommen, und in der That fand man in der Küche in der Nähe deS Ofens Holzstücke, die von Särgen herrührten. Die kompetente Behörde wurde von dieser Angelegenheit in Kenntnis gesetzt. — Eine neue Barbara Ubryk. Bor einiger Zeit erhielt das königliche Landrathsamt in Borken ein anonymes Schreiben, worin mitgetheilt wurde, dass in einem Hanse am Wege von Reken nach Dülmen ein junges Mädchen seit längerer Zeit in einem dunkeln Raume an einer Kette liegend sich befinde. Das Landrathsamt beauftragte hierauf den Gendarmen Zunder, sofort die nöthigen Nachforschungen anzustellen. Zunder begab sich zunächst zu den Nachbarn des HauseS, um hier Auf-schluss zu erhalten. Er konnte hier jedoch zu keinem Resultate kommen, weil die Nachbarn wohl angeben konnten, dass früher in diesem Hause ein junges Mädchen gewesen, aber glaubten, dasselbe sei bereits seit längerer Zeit an einer Krankheit gestorben. Directe Nachforschungen aber im betreffenden Hause ergaben leider die volle Wahrheit der Anzeige. Nach langem Suchen wurde ein kleines Thür-chen gefunden, und dem eintretendcn Gendarmen bot sich hier ein schrecklicher Anblick dar. Pestilenziali-scher Gestank wehrte ihm fast den Eintritt. An einer zwei bis drei Fuß langen, fingerdicken Kette, am Halse und an den beiden Annen befestigt, lag dort aus einem alten Karrenrninpfe ein junges Mädchen. Ueber und über mit Koth und Schmutz bedeckt, war dasselbe nur mit einem schmutzigen, zerlumpten Hemde bekleidet, nnd als Lager diente faules Stroh und Lumpen. Die Kette war an dem Karrenrumpfe so niedrig angebracht, dass die Aermste nicht aufrecht stehen, sondern nur eine liegende oder knicenöe Stellung einnehmen konnte, durch eine kleine Oeffuuug wurde diesem armen Geschöpfe, welches über 18 lange Monate eine solche schreckliche Behandlung hat erdulden müssen, das Essen verabreicht. Aus energische Zurechtweisung und Befragen Vonseite des Gendarmen berichteten die Eltern, dass das Mädchen früher am Nervenfieber erkrankt und feit der Zeit wahnsinnig sei. Nach angebrachter Meldung übernahm die königliche Staatsanwaltschaft die Untersuchung; eine Gerichtscommission stellte den Thatbestand amtlich fest, und das Mädchen wurde aus dem Versteck geholt nnd einer ärztlichen Untersuchung übergeben. Die Kranke wankte wie eine betrunkene Person und wurde, jeder Kraft entbehrend, jetzt frischer Lust ausgesetzt, von Ohnmacht befallen. Vor den Knieen hatten sich infolge der knieenden Lage schwammartige Geschwülste und Anwüchse gesammelt, sowie am Halse durch den eisernen Ring nnd an Armen, Beinen und Brust zahlreiche Quetschungen und übelriechende Wunden eingestellt. Der Arzt constatierte, dass eine gesunde Person einen derartigen Aufenthalt nicht sechs Monate, ohne dass eine Verdumpfung des Hirns eintrete, habe aushalten können. Rechnet man nun noch die andauernde Unreinlichkeit bei sicherlich magerer Kost hinzu, so kann dieses arme Geschöpf wohl zu den erbarrnuugswertesten und unglücklichsten Kreaturen des Erdbodens gerechnet werden. Wie man vernimmt, wird bas Mädchen einer Anstalt zur Pflege übergeben werden, die unmenschlichen Eltern aber werden sich vor dem Schwurgerichte zu verantworten haben. — Aus Pompeji. In Pompeji feierte man am 25. v. M. den 1800. Gedenktag des Unterganges der Stadt. An dieser Festlichkeit nahmen mehr als 5000 Personen thcil. Auf dem Forum, vor der Basilika, war ein Zelt im ponipejanischen Style errichtet, auf dem daS savoyische Wappen prangte. Der Präsect von Neapel, Fasciotti, präsidierte der Zusammenkunft; in einer längeren Rede entwarf er ein lebendiges Bild von der berühmten Katastrophe, welche der Stadt den Untergang bereitete; dann schilderte er die Geschichte der Ausgrabungen. Mehrfach erwähnte er mit großer Anerkennung der Verdienste Winckelmanns um die alte Kunst. Auf den Senator Fiorelli, welcher dem Feste beiwohnte, n)i68 er hin als den eigentlichen Wiedererwecker Potti* peji'S. Zwei Latinisten, Mirabelli und Gnancieli, lasen eigene lateinische Gedichte, in welchen sie den Untergang und die Wiederausgrabung der märchenhaften Stadt besingen. Diese lateinische Declamatiofl auf dem ponipejanischen Forum war von außerordentlicher Wirkung. Seit seinem Untergang war Pompeji noch nie so belebt, als am 25. September. Nach Beendigung der Festreden auf dem Forum schritt mau zu Ausgrabungen in den Stadtvierteln VI, VII und IX. In dem letzten fand man drei menschliche Skelette. In einem Speisesaal (Region VI), den man entdeckte, wurden ein Broncebecken, ein Armband, einige Amphoren, Schlösser u. s. w. aufgefunden. Nach den Ausgrabungen fand eine allgemeine Besichtigung der Stadt statt. Von hervorragenden Gelehrten waren anwesend: Fiorelli, welcher die Ausgrabungen seit vielen Jahren leitet, de Pella. Salazaro, Giulio Minervini, Billard, Miceli, Äonghi rc. Die wissenschaftliche Festrede hielt Professor Dr. Ruggiero. Das prachtvollste Wetter begünstigte die Feierlichkeit. — - - ■ 1 ■ -L-..................... Loklü-und ProvinMi-Ängelegenheiteu. — (Rinderpest.) Die „Laibacher Zeitung." veröffentlicht eine Kundmachung des Landesppäst» biums, nach welcher infolge des Ausbruches der Rinderpest in Kroazien die Tschernembler Bezirksgrenze für die Einfuhr von Hausthieren aller Art, mit Ausnahme von Pferden und Borstenvieh, von thierifchen Abfällen und Rohprodukten, von He», Grummet und Stroh sowie endlich von gebrauchtem Stallgeräth, Riudvieh-Anspanngeschirr, von für den Handel bestimmten getragenen Kleidern und gebrauchtem Schuhwerk bis auf weiteres abgesperrt wird. Diese Absperrung hat sich auch auf Personen zu erstrecken, von welchen anzunehmen ist, dass sie 4n verseuchten Orten gewesen oder mit Thieren aüS verseuchten Orten in Berührung gekommen sind. Wie jedoch Wiener Blättern aus Laibach telegraphiert wird, dürfte die Grenzsperre etwas zu spät kommen, da nach den betreffenden Depeschen die Rinderpest bereits in Littai zum Ausbruch gekommen sein soll. Infolge der Seuche wird auch der Viehmarkt vom 8. d. unterbleiben. — (Klage in Pressangelegenheiten.) Weil die Redaction des „Tagblatt" einer ihr Vonseite der Vorstehung des „Sokol" zugegangenen Berichtigung im Hinblick aus deren über die Grenzen einer sachlichen Berichtigung hinausgehende Fassung die Ausnahme verweigerte, ist die Vorstehung des „Sokol" gegen die Redaction unseres Blattes klribor geworden. Die Verhandlung in dieser Angelegenheit ist für morgen 9 Uhr vormittags anberaumt. — (Die Laibacher freiwillige Feuerwehr) hält heute Abend um halb 8 Uhr im Hauptdepot eine Dienstesversammlnng ab, um einige neue Bestimmungen bezüglich der Uniformierung zu beschließen, um die Mannschaft den einzelnen Gerüchen zuzutheileu und um einige nothwendige Wahlen vorzunehmen. — (Ein gefährliches H e rbstv e r g n ü -gen) ist die Gepflogenheit der süßen Gassenjugend, die reifenden Rosskastanien mit Prügeln oder Steinen von den Bäumen der Lattermannsallee herabzuwerfen, unbekümmert darum, ob das herabfallende Wurfgeschoss einem oder dem anderen Spaziergänger gefährlich werden kann. Erst gestern wurde ein kleiner Knabe auf diese Weise durch einen Stein verletzt, und wäre es daher wohl angezeigt, wenn die Sicher« heitsbehörde, in deren Rayon die LattermannSallee gehört, diesem Unfuge ein Ende machen würde. — (Ein Handschuhdieb im Schweizerhau s e.) „Also nicht einmal die Handschuhe sind in Tivoli sicher?" hören wir schon unsere Leserinnen ausrusen. Wir können jedoch zu ihrer Beruhigung mittheilen, dass der betreffende Dieb nur eine Dohle ist, welche gestern Nachmittag den zn Boden gefallenen Handschuh eines kleines Mädchens ganz ungeniert mitten aus den zahlreichen Besuchern her» aushotte und damit dem nächsten Baume zuflog. Wahrscheinlich soll das Stückchen Leder zur Tapezie. rung der Winterwohnung verwendet werden. — (Concert.) Heute abends findet im Casino das erste Concert der Herzenberger'schen Zigeunerkapelle aus Baczka in Unterungarn statt. Der aus 12 Mitgliedern bestehenden Musikgesellschaft geht der beste Ruf voraus. — (Zum Münzenfunde in Pritscha-berg nächst Nassensuß) wird nachträglich berichtet, dass neben den bereits erwähnten Münzen auch noch vier Münzen vom Imp. Gallienus mit der Averslegende „Libero consecrat.“ (Bildnis: Leopard) vorgefunden wurden. Ferner wurden nachträglich noch folgende Münzen bestimmt: vom Imp. Tetricus acht Stücke mit den Averslegenden Salus Aug. — Virt. Aug. — und Pax Aug.; — vom Imp. Quintillus ebenfalls acht Stück mit den Averslegenden : Concordia Aug. — Laetitia Aug. — und Fides millit. — Bei den am 18. v. Mts. angegebenen Averslegenden der sortierten Münzen soll es bei einer Münze mit dem Bildnisse eines flammenden Opferaltars statt Divocaro Partaico — richtiger „Divo caro Partico“ heißen. Auch befand sich eine Silbermünze unter den zuletzt sortierten Münzen, bei der man aber weder die Avers- noch Reversseite lesen kann. Witterung. Laibach, 3. Oktober. Trübe und warm, schwacher Ost. Wärme: morgens 7 Uhr + 140“, nachmittags 2 Uhr + 19 8» C. (1878 + 12*6“; 1877 + 15"2" C.) Barometer im Steigen, 738-78 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 15'8°, um 2‘4° über dem Normale. Kaiser von Oesterreich. Auschitz, Treffen. — Gritsch, Panoramabesitzer, Graz. Verstorbene. Den 1. Oktober. Ludwig Stcgo, Arbeiterins-Sohn, 1 Mou,, Pclersstrahe Nr. 48, Atrophie. — Alois Schöberl, Zuckerbäcker, GO I , Froschgasse Nr. 4, Kchlkops-tuberculose. Im C ivi l sp i t a le: Den 1. Oktober. Maria Kamnar, Inwohnerin, 66 I., Darmkatarrh. — Joses Fink, Bettler,' 56 I., Lungentuberkulose. über j)ie am Gedenktafel 4. Oktober 1879 Licitationen. statt finDciibcn 1. Feilb., Debevc'sche Real., Slavina, BG. Senosetsch. 3. Feilb., Arko'sche Real., Reisniz, LG. Reisniz. — 2. Feilb., Jankovii'sche Real., Brezovic, BG. Laibach. — 3. Feilb., Novak'sche Real., Grohratschna, BG. Laibach. — 1. Feilb., Barb>(!'sche Real., Möttling, BG. Müttling. 3. Feilb., Mufck'jchc Real., SestranSkavas, DG. Lack. 1. Feilb, Mikoli^sche Rechte, Hrib, BG. Reisniz. — 1. Feilb., Pengov'sche Real., Beischeid, BG. Laibach. — Relic. Grnm'scher Real., Tomischel, BG. Laibach. — 3. Feilb., PiZkur'sche Real, Piauzbüchl, BG. Laibach. — 3. Feilb., Tarman'sche Real., Sironait, BG. Kronau. — 3. Feilb., Prebw'sche Real., Dobrava, BG. Laibach. — 3. Feilb., Kerue'sche Real., Suscha, BG. Laibach. Am 6. Oktober. 3. Feilb., 8I--122 -126 75 128 75 168 - lindere öjfentkick»e Anteilen. Donau-Regnl.-Lose . llng. Prämienanlehen wiener Anlehen . . . Kreditanstalt f.H.u.G. 'Itattonalbank. . . Serien, und zwar: 32 87 188 224 421 450 534 685 1045 JUtien ». Banken. 107!) 1132 1159 1229 1397 1500 1557 1588 1634 2007 2069 2084 2202 2397 2457 2774 3008 3114 3300 3331 3402 3533 3654 3790 3872 3968 uud 3979, die nachfolgend aufgeführten ©etoinnummern mit den nebenbezeich-neten Gewiusteu in Conventions-Müuze gezogen, und zwar siel der Haupttreffer mit 40,000 fl. auf S. 2067 Nr. 33 und der zweite Treffer mit 5000 fl. auf S. 2774 Nr. 19; je 2000 ft. gewanueu S. 87 Nr. 6, S. 188 Nr. 50, S. 1045 Nr. 21, S. 2457 Nr. 36 und S. 3331 Nr. 7; je 1000 fl. gewannen S. 1045 Nr. 8, S. 1588 Nr. 27, S. 3300 Nr. 41 uud S. 3968 Nr. 37 und Nr. 39. Theater. Heute (ungerader Tag): Fcftvorstclluug zur Vorfeier des altert). Nmnenfeftcs Seiner k. k. cipostot. Majestät Franz Josef I. Bei sestlickier Beleuchtung des äußern Schauplatzes. 5 e ft o u b e r tu r e, ejeeuticit von der Theaterkapelle. Volkshymne, gesungen vom gesammten Theaterpersonale. Das Urbild des Tartiisse. Lustspiel in 5 Auszügen von Carl Gutzkow. Viorbtoeftbabn . . RndolfS-Bahn . . StaatSbahn . . . Südbabn........... Ung. Nordoftbahn Pfandbriefe. Bodenkreditanstal: 109- 103-50 114 269-60 636 — 94*41 87 — 88-25 89*75 109-50 103 75 114 2 269 80 837 rlctien v. <£runc)cll)ch(ift . . 137-50 138 -594— 596 — 174 75! 175-15 2250 2255 148 - 148 2. 240 75 241 25 137 25 137-60 581- > 582 in ofterr. Währ. . Nationalbank..... Ungar. Bobenkrebit- . Prioritütr-Obki«. Elisabethbahn. l.Eiu Ferb.-Nordb. t. Silber Franz-Ioseph-Bahn. tÄali;.KVubwigb,l.iL. Deft. 9torbwest-Bahn Siebenbürger Bahn StaatSbahn, l. i£m. Sübbahn L 3 Perz. * 5 „ . prioalfofe. ttrebitlose ........ MnbolfSlose .... Devisen. '.’onbon............. $eM|orten. Dukaten............. 20 Francs .......... 100 d. Reichsmark . Silber............. 116 — 100-25 100 85 101. $elb LLare 13050 131— 135-50 135-75 268-50 ‘268 75 80-76 81-25 128 50 129 — 11650 100-50 101— 102 — 95 75 104-60 96-22 103-— 96 50 74 167-50 121 — 101 75 168— 16 50 5 57 9 29 57 45 100— 96 25 105— 96-50 103.50 97 — 7425 168-— 12150 102— 168 50 17 — 11680 5 58 9 30 57 55 100 — Telegraphischer Cnrsbericht am 3. Oktober. Papier-Rente 68 05. — Silber-Rente 69'20. — Gold-Rente 80 90. - 1860er Staats-Anlehen 126 60. — Bank-acticn 840. — Creditartien 268 50. — London 116 75. — Silber —. — K. k. Münzdueaten 5 58. — 20-Franes-Stücke 9-30. — 100 Reichsmark 57 60. Druck von Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich : Dr. Hans K r a n s.