Abhandlung vom S ch lv ä r zu c n der von A. Zatischa k. k. Bicttenlehrcr. WIEN, gedrucktbc'p, Knr^öck, k. illirisch« und vrientslischen Hofbuchdruckern- Inhalt der Abhandlung- Vorrede Vom Schwärmen der Bienen insgemein. H. i. -> 5> ^ Theil. Von natürlichen Schwärmen, ! Abschnitt. Von den Ursachen , von der Verschiedenheit, und von der Beförderung der natürlichen Schwärme. H. 6. ? 17. !! Abschnitt. Von der Be- schreibung und Eincheilung ^ der natürlichen Schwarme. 8. iZ.-zz, III Abschnitt. Von den Kenn-' zeichen der natürlichen Schwarme. H> 2Z. - 29. IV Abschnitt. Von den Kenn, zeichen des Tages / wann derSchwarm ausziehen soll. H. Zo.-z i. As V Ab- schlechte sind/ kann ein jeveß täglich und stündlich aus dem manigfält^ gen Gebrauche des Materiels, so uns ihr geschäftigter Fleiß mit bewunderungswürdiger Kunst zubereitet, wahrnehmen. Es ist nicht der süße Genuß des Honigs für den lüsternen Gaumen allein, der uns zu ihrer Vermehrung aneifern sollte: die herrlichen Arzneymittel, so für unfern siechen, oft verwundeten Körper, hievon verfertiget werden; die herrliche Beleuchtung, welche das Wachs den Gotteshäusern, und unfern eigenen Gemächern verschaffet ; und unzählige andere Vortheile, derer Beschreibung hier zu weit- lguftig seyn würde, sind weit wichtigere Beweggründe; warum wir uns um die Aufnahme der Bienenzucht aus allen Kräften bestreben sollten. 5 ^ Durch Durch diese Betrachtungen, mfd sonderlich durch die wunderbare Kunst und Aemsigkeit der Bienen gerührt, empfand ich schon in meiner Jugend einen Trieb in mir , diesen kleinen Geschöpfen nicht allein hold zu seyn, sondern auch ihrem künstlichen Gesch ifte , so viel mir solches eine jede erübrigte Stunde erlaubte, nachzuspüren. Die heftige Neugier, die sich diesfalls in mir festgesetzt hatte, spornte mich au, je langer je tiefer in ihre Verfassung , Ordnung, Arbeiten und Geheimnisse einzudringen. Mit der Zunahme der Entdeckungen, die ich an ihnen machte, nahm auch meine Neigung zu ihnen immer mehr zu, so, daß ich nachher die Wienenpflege uud Wartung mein Hauptgeschäft seyn ließ; und ich A 4 schmei- schmeichle mir, daß mir, seit diesen langjährigen Beobachtungen und Versuchen, wenig entgangen seyn wird, was der Aufmerksamkeit über die Pflege derselben werth ist. Dieses erlangte Kenntniß in der Bienenzucht ist also theils der Beweggrund , daß ich mich der Herausgabe dieses geringen Werkleins unterziehe; Anderntheils aber geschieht solches'hauptsachlich meinen lehrbegierigen Schülern , sowohl aus der Stadt als vom Lande M gefallen; die mich ihres Zuspruchs würdigen, um in diesem Zweige dee Landwirtschaft Unterricht zu nehmen» Da ich also in dieser Absicht schreibe, so würde ich meinen Zweck herfehlt haben, wenn ich mich m das dasjenige, was eigentlich mr Ge> lehrsamkeit in dein Thierreiche gehöret, hätte einlassen wollen. Ich beschäftige mich demnach bloß mit denjenigen Gattungen von Bitnen, welche sich in den Stöcken der hier- landischen Bienenmonarchie befinden. So befahl mir auch der Man- cel der Zeit sowohl, als der Gabe eines geübten Schriftstellers, mich dermalen nur auf das einzuschränken , was bey der Auswanderung und Wiederzurückbringung der Bienen , und bey der übrigen Wartung derselben zu beobachten ist. Wenn Gott Leben, Gesundheit, lmd mehrere Muße verleihen wird; so werde ich mir angelegen seyn lassen, den Liebhabern der Bienen, etwas Vollständigers, von meinm langen Erfahrungen in diesem Mi- ' 5' . ' . A 5 le -s- -5 le der Wirtschaft, zu überliefern. Bis dahin empfehle ich mich meinen nach Stand geehrten Gönnern tmd geneigten Lesern bestens. Von tz. i. Bienenschwarm ist eine Ab-der Bienen, wodurchvon dein übrigen zu- rückbleibenden Volke des Geburts - oderabgesondert, in einer neu-Wohnung eine eigene WirthschastHaushaltung machen. §. 2. , . Diese Schwarme oder AbteilungenBienen geschehen au^wcveclc)? Art:aus natürlichem Triebe derauszuwandern, sich anderwartiz nie- Vom Schwärmen der Bienen insgemein. 12 ^ ( O ) A niederzulassen, und eine neue besondere,und eigene Wirthschaft anzulegen; oder durch .Kunstgriffe des Menschen, der einen Bienenstock mit Fleiße in zwei) Tbeile ab- theilt. Die Schwärme der ersten Are heißen natürliche/ der zweyten künstliche, oder Anleger. Wir werden von beyden handeln; ,'m ersten Theile von den natürlichen, im zweyten von den künstlichen Schwärmen. Bevor wjr aber zu den Arten der Schwarme schreiten; wollen wir betrachten, woraus ein Schwärm bestehe. §- Z- Der Schwärm in sich betrachtet, ist eine häusliche Gesellschaft, Familie, oder Kolonie; dessen Haupt wird insgemein der XVei'sel, a) genennet welcher an ») Sonst wird er auch König, Königin», Wien sn mutter zc. genennet. Weil abee der Namen Weisel, bey den Bienenwir« thcn gebräuchlicher und bekannter ist; s» wird er auch hier also genennet, damit may die Lehrbegriffe leichter verstehen kvnne, an der Gestalt und Größe von den andern Bienen unterschieden, mir seinem Eyerlegen das Bienenvolk vermehret, durch sein Daseyn alles belebet oder auf^ muntert, mit einem Worte? das Haupt des ganzen Schwarms vorstellet. Wen-, er befruchtet und zum Eyerlegen fähig ist; so heißt er ein Mmrcr- u?cise!: ist er aber noch nicht befruchtet, ein Imigfcrwciscl. §- 4. Den übrigen Haufen des Schwarms wachen die gemeinen Ac^elts^-'n-'n aus, welche mit ihrem Fleiße alles nochwen- diqe eintragen, in dem Swcke die Arbeit verrichten, und deiu Bienenwirthe seinen Nutzen verschaffen. De>. Drobnen will ich hier keine Erwähnung thun, weil sie bey einem Schwär« me keinen großen Antheil haben. H- 5- Die Beöaltm'ß, der Aufenthaltsort, sder das- Wohnhaus des Schwarmes wird 14 ( v ) A wird ein Bienenstock b) genennet, worein der Schwärm durch das Einschöpsen, Eintreiben:e. gebracht wird. Der natürliche Trieb des Schwarmes ist, sich in hohle Baume, in Köcher alter Mauer :c. zu verkriechen, und selbe für seine Wohnung zu erwählen ; weil die Bie-- nen von Natur aus wild sind. Weim inan ihn aber durch das Einschöpfen einigermaßen gezahmet, und in einen, der Natur angemessenen Bienenstock gebracht hat; so nimmc er diesen für seine Wohnung auch gern an. Die Materie und Gestalt der Bienenstöcke, ist nach Verschiedenheit des Landes und Beliebens der Bienenwinhe oucb verschieden. Einige machen sie aus ausgehöhlten Baumen ; andere fleebte» sie aus Weiden, wilden Weinreben, Strohe, oder Rohre ?e. Bisweilen sieht man sie langlickr, bisweilen spitzig, Hoch, nieder, rund, breit, schmal rc- Ei- t>) Man nennet ibn sonst auch Vacher, Neu? te, Klotzheute, Kasten, Kvrb, Trage, zc. c o ) K. 15 Einige stellen sie aufrecht, andere legen sie nieder; andere wieder anders. Daher kommen verschiedene Benennungen. Der Namen Stock ist hier am gebrauchlichsten, mithin wird man diese Benennung beybehalten. Ich brauche nur eine Art der Stöcke, welche schon in Obercrain allgemein ist. Dieser Ehrbegriff ist hierauf gerichtet. Indessen verachte ich die andern nicht, sondern ziehe nur diese andern vor, weil sie istens zum Gebrauche die bequemsten, und 2tens in hiesigen Mandern, an Unkosten der Bauart „ach, die geringsten sind. Sie sind also beschaffen: a) An Gestalt sind sie viereckicht; aber langer als weiter; breiter als tiefer. Die Uinge ist 2^ Schuhe; die Breite 1 Scbuh, oder 14 Zolle; die Höhe im Achtem H Schuh: welches aber alles nach den Umstanden vergrößert oder verkleinert werden kann. b) Die Materie ist Fichtenbrettec sc. z Zoll dick. c)Jm lü ch? ( O ) A c) Im obern Brette sind ? oder 2, 5öcher, 4 Zolle breit; entweder rund, oder ins Gevierte ausgeschnitten, welche entweder mit einem Baile oder mit einem Schuber auf-und zugemacht werden können, wenn man z. B. einen andern Stock, oder Aufsay darauf setzen will. ci) Das untere oder Bodenbretr ist beym Flugloche um Z ^olle hersürragend, damit es den Bienen zum Fluglrette diene. Es ist entweder mit Häckeln, ' oder mit Schrauben, oder mir kurzen Nageln nicht gar fest angeheftet/ damit man es im Falle der Noth nach Er> fordernis; leicht hiuwegiiehmeu kann. e) Die 2 Endsbretrel oder Thür«? sind gar nichc angenagelt, sondern nur in die 2 Seitenbrerter so eingefalzer, daß man sie nach Belieben aufmachen kann , um das nöchige im Stocke zu verrichten. f) In dem bordern Endbrettel ist das Flugloch unten bey dem Bodenbrette ausgeschnitten, 4 A'lle weit, j Zoll hoch; welches NM Schubern beyderseits ver- ^ ( o ) ^ »? versehen ist, damit man das ^Flugloch weirer, ooer enger, oder gar zumachen könne. F) Das Hintere Endbrettel kann auch so geschnitten seyn, daß man es in den Stock hinein schieben könne, so weit als , man will, um einen kleinern Raum zu machen für einen kleinern Schwärm. Anstatt dessen, kann man sich auch ein besonders Brettel machen, welches genau in den Stock passet: So sind meine Stöcke beschaffen. Wenn aber jemand meine 5ehre auf anders gestaltete Stöcke anwenden will, so gieb man acht auf die Art der Verrichtungen , und auf die Sache selbst. Sie wird sich mit einigen leicht, mit andern etwas beschwerlicher, jedoch nicht gar unmöglich vereinbaren lassen. Von den Bienenstöcken, wie auch von den Weiselbieuen soll, wills Gott, in der vollständigen Bienenzucht ausführlicher gehandelt werden. B l. 18 ^ ( O ) A T h e i l. Von natürlichen Schwärmen. I. A b s ch u i t t. Von den Ursachen, von der Verschiedenheit, und von der Beförderung der natürlichen Schrvärme. H. 6. Die Ursache , welche die Bienen natürlicher Weise zumSchwarmen bringt/ j>t jene von Natur, wie allen Thieren, also auch den Bienen eingeflößte 5icbe «ind Neigung / ihr Geschlecht zu vermehren; und der übergroße Fleiß/ welche« den Bienen gleichsam angebohren ist, Sie trachten nämlich, mehr und mehr ihnen gleichförmige Geschöpfe Herfür zu bringen. Und weil dieses ohne äußerlichen Erfordernissen des Hutters nicht zuwegen gebracht werden kann; so strecken sie ^ c ö) K» 59 6llen Fleiß daran, daß sie dessen viek sammeln. Sobald sie also sehen, daß wegen Menge des eingetragenen Futters und der angelegten Brut > der Wohnplatz zu ihrer Vermehrung zu eng wird, und wenige leere Wachszelleu mehr finden 7 eine Brut anlegen zu können: ss sind sie genöthiget, sich anderwärts einen- Platz zu suchen; und muß daher em Theil auswandern. h. 7» Die Schwarme kommen zu verschiedenen Zeiten, in warmen Mandern oft früher, als im Märzen: in andern später, als in Augustmonate, in hiesigen tandern ist der Monat May, Juni, Juli, die ordentliche Schwärmzeit; manches Jahr früher, manches etwas später. Es werden auch in einem Jahre mehr, als im andern, zuweilen in einem Orte häufige, in einem andern weniger, m dem dritten gar keiner. Manches Jahr bringen die Schwärme wieder neue Schwärme Herfür; manches nicht. Eü- - B 5 «Ige SS ( o ) Einige Bienenwirthe erdalten Schwarme, andere nielir; obschon beyder Bienen an einem gleichguten Orte stehen. §. 8. Die Ursachen dieser Verschiedenheit sind i) das warme oder kalte Llima, 2) die gute oder schlechte Witterung des Jahres, Z) gute oder schlechte, viele oder wenige Bienenweide, 4) die verschiedene Wartung der Bienenwirthe. §. 9. Wenn sich die Witterung frühe ge- lind anlaßt; so wird sich auch das Erdreich frühe mit Blumen einkleiden, und den Bienen die Weide verschaffen Sobald die Bienen genug Weide haben, so denken sie auf die Vermehrung : mithin auf das Schwärmen, folglich je früher die rvarmc und die 10cive einfallt, desto früher hat man die Schwarme zu verhoffen. ic>. Weil aber nicht alle Gewächse der Erde den Bienen die Nahrung verschlissen H ( o ) K- sr fcn können; auch diese oder jene Blühe, Bäume , oder Gewächse den Bienen besser gedeihen, als andere: so kömmt Key den Schwärmen auch vieles darauf an, was die Bienen an dem Orte des Bieneliwirthes für eine Weide haben, und nach diesem kann auch die -Hmifig-- krit / oder Seltenheit der Schwärme abgemessen werden. Ii- Rey allem dem, daß die Weide zur Häufigkeit oder Seltenheit der Schwarme das meiste beitragt; ereignen sich doch viele Umstände, in welchen ein fleißiger Bienenwirth zum Schwärmen viel helfen kann. So wirksam als die Natur der Bienen immer ist; so wird sie doch viel besser seyn, wenn sie der Bienenwirth mit seinem Fleiße unterstützet. Will man also zeitliche Schwarme haben, so muß man den Bienen sieißig warten, und den Mangel des Futters, wenn sich einiger äußern sollte, ersetzen. Wenn es den Bienen an der Kost gebricht; so B Z ist 22 ^ ( 0 ) A ist auf keine Vermehrung derselben zu gedenken. Denn weil sie sehendaß die Fütterung so schmal ist; so geben sis nur acht, wie sie sich selbsten beym j^e- den erhallten; nicht aber, wie sie sich tzermehren. lind dieses ist nothwendig zu merken, wenn man von der Bienenzucht einen Nutzen haben will. Dis Bienen werden ein andersmal den Aufwand reichlich ersetzen, H. 12» Besonders müssen die Biene»! gefüttert werden, wenn sie schon schwärm- fertig sind, und durch ein schlechtes Wetter vom Schwärmen abgehalten werden. Denn wenn das schlechte Wetter nur etliche Tage anhält; so werden sie nicht nur allein das vorrarhige Honig aufzehren , sondern auch, wenn ihnen dieses zu wenig wird, die neuangesetzte Brut angreifen, den Saft aussaugen, und das übrige, was sie genießen können, ver-- wersen. Nicht genug: sie werden auch die Wiegen ^ worum der Ansatz zu jmn gen ^ ( o ) A 2Z gen Weiseln ist, aufbeißen, die darinn befindliche Speise aufzehren, und also mchc mehr schwärmen. Ja es wird sowohl den Bienen, als dem Weisels so sang als dieser schwärmfemge Weisel lebet, der j^ust sich zum Schwärmen zu ruften, auch in folgenden Jahren vergehen. Hieraus kann man die Ursach leicht-- lich abnehmen, wmum einige Stöcke etliche Jahre nacheinander nicht schwärmen wollen, da doch andere sich häufig vermehren. Diesem Uebel vorzubiegen, ist kein bessers Mittel, als dem S tocke mit genug« samer Hür.'erung Hülfe zu leisten; damit der fertige Schwärm bey erfolgender günstigerer Witterung glücklich von stat- :cn gehe. Die Kennzeichen eines zu Schwärm inen bereiteten Stockes werden hernach erkläret werden. §- i?' Die natürlichen Ursachen des Schwär- Mus sind irens der natürliche Trieb B 4 " der 24 ( v ) A der Bienen, ihr Geschlecht zu vermehren, und stens ihr Fleiß (H. 6.). Mithin rüsten sich die Bienen nicht zum Schwärmen, so lang, als sie dieses in dem Mutterstocke ausüben können. Folglich wird kein Wlmterschwarm erfolgen, wenn die Wachszellen noch nicht alle angefül- let sind. Hieraus kann man die Häufigkeit oder Wenigkeit der Schwärme auf wenige Sätze bringen. H. -4- Erstlich könnte es jemand befremden, daß ein Stock bisweilen r, bisweilen 2 oder z :c. Schwärme wirft; besonders weil die letzteren wegen Mangel des Volkes klein sind, und zu einer neuen Brutanlegung , und andern Arbeiten, nach ausgezogenem Murterschwarme, in dem Mutterstocke Platz genug hätten. Denn sehr viele Wachszellen sind nicht nur allein durch die ausgefallene Brut, sondern auch durch das, zu derselben Fütterung verbrauchte Honig leer geworden. Die Ursache dessen einzusehen, ist zu wissen / daß die Bienen, wenn sie sich zum ^ ( O ) A 2? zum Mutterschwarme bereiten, einen Weisel für ihren Mutterstock ausbrüten, weicher nach dem Abzüge des Mutter- wcisels den Stock besitze (H. 19.). Zur Versicherung ihrer Sorge, machen sie gemeiniglich mehrere Wcisel (H. 27. 84.), welche etliche Tage nach dem Auszuge des Mutterschwarmes, sich ausbrüten. Alsdann erwählet ein Theil der Bienen diesen, der andere jenen Weisel: welche Nneinigkeit endlich einen Theil mit seinem Weisel auszuwandern, und sich eine andere Wohnung zu suchen nö- thiget (H. 27.). Dieß ist die Ursache der so vielen und kleinen Nach- schwarme: Mangelt es den Bienen aber an gehöriger Nahrung, so werden sie aus Mißtrauen, bey Abgang hinlänglicher Weide eine neue Wirthschast anzulegen, die überflüßigen Weises alsobald zum Zlugloche todter hinausziehen, und ihre lliilust zum Schwärmen zeigen. Die 26 ^ ( O ) ^ Die gar zu kleinen Nachschwarms muß ein kluger Bienenwirtl) se 2 und 2, oder auch mehrere in einen Stock zusammen bringen/ indem sich sonst wenig, oder gar kein Vorcheil daraus hoffen laßt. §- 15. Natürliche Schwärme zu befördern dienen folgende Mittel: i.) Hak man allezeit honigreiche, mit neuem Wachse, und jungen guten Weiseln versehene Stöcke. Daher nicht viel zu zeindeln ist. 2) Verwahre man sie den Winter hindurch an einem maßigen, finsteren Orte, damit sie nicht viel verzehren, und gesund bleiben. Denn von jenen, welche den ganzen Winrer sreystehen, Zehen sehr Viele Verlohren. z) Stelle man sie im Frühlinge, nicht bey kaltem Wetter, da sie erstarre- ten, sondern an einem warmen, schönen, sonnlichten Tage zum Ausfliegen aus; damit sie sich aUsreinigen, erlustigen, Mid wiederum gut nach Hause fliegen können, 4) ( o ) A 27 4) Auch im Frühlinge bewahre man sie vor der Kalte , entweder mit Zu- schließung der Thüren der Bienenhütce bei) kühler Abendszeit, wenn einige daran sind; oder mit Bedeckung der Stöcke durch Kotzen, Fetzen, oder dergleichen. Denn diese Erwärmung befördert die Brutlegung sehr; indem die Bienen die Brut nur so weit in das Wachs legen, als sie mit ihrer Bedeckung sonst erwarmen können. i^aub, Heu, und dergleichen soll man zur Bedeckung nicht gebrauchen, weil darum die Esierlein verschiedener Würmer und Raupen seit vorigem Jahre verborgeil liegen,' welche sodann durch die Warme ausgehecket, durch die Risse oder Spaltungen des Stockes in das Wachs kriechen, selbes zernagen, und großen Schaden, auch an der Brut verursachen, ja bislmal den ganzen Stock zu Grund richten. 5) Eben daher, damit die Schmetterlinge oder sogenannten Weinfalter,, durch den Geruch des Bienenstockes her« bey- 2? ^ ( D ) A- beygelocket, nicht einnisten, und ihre Eyer darein legen können, säubere man öfters sowohl im Frühlings als im Sommer den Stock/ inwendig und auswendig recht rein. 6) Sollen die Bienen nie Hunger leiden ; sondern man gib ihnen im Frühlinge öfters schönesHcnig,damit sie die angesetzte Brut anzugreifen, niemals ge- nothiget/ sondern dielmehr zu häufigerer Brümng angerei,zet werden. 7^) Das beste Mittel ist, sie / wenn es die Gegend gestattet, auf eine frühe- zeitige gute Weide zu führen oder zu bringen. Denn die Weide ist besser/ als olle Fütterung des Bienenwirthes, welche nur im Nothfalle, als eine Beyhülfc anzusehen ist. H. 16. Wie erträglich und bortheilhaft das Schwärmen einem Bienenwirthe ist; so schädlich kann es ihm auch in manchem Jahre , in mancher Gegend :c. seyn. Denn wenn nach dem Schwärmen die gute ( a ) A 59 gute Weide aufhöret, daß sich die Binnen mir dem hinlänglichen Vorrathe nicht versehen können, so bleiben beyde Stöcke, der alte/ und der junge schwach; und muß einer oder anderer, wo nicht gar alle zwey erhungern. Im Gegen^ theile, wenn die Bienen m'cht geschwärmet hatten , sondern in dem alten Stocke beysammen geblieben wären; würden sie sich mit dem nothigen Vorrathe reichlich versehen haben, anstatt daß sie mit Zubereitung zu dem Schwärmen viele Zeit verabsäumen, und vieles Honig verschwenden müssen. Folglich muß ein Bienenwirth auch Schwärme zu verhindern wissen. Schwarme zu verhindern ist zwar viel seichter als sie befördern: jedoch ist sich hierbey in Acbt zu nehmen; daß man den Bienen keinen Schaden zufüge, und den Muth zur Arbeit nicht benehme; als da geschähe, wenn man sie durch das Widerspiel der Beförderung, das ist, durch den Hunger von dem Schwärmen abhalten wölke. ZS ^ ( O ) Kh 17. Die beste Art, Schwarme zu vechi'n« der»/ ist, wenn man vor derZurüstung des Stockes zum Schwärmen , einen Aufsatz, Untersatz, Mittel-oder Zusätze) anbringt, damit die Bienen einen größern Raum zur Arbeit bekommen :e. Das gewisseste Mittel aber ist, dem zum Schwärmen bereiteten Stocke (§. 25.) die Drohnenbrut und Weiselwiegei! heraus zu scheiden, auf folgende Art; man nimmt den Stock aus der Stelle? kehret ihn um, und nimmt das untere Brett (H. z. l^> ä. ) hinweg. Alsdann be- «) Einen Aufsatz nenne ich einen lecrciü Stock, der nach weggenommenen unlerm Brett« auf den vollen, dessen Beile erösnek sind/ ausgesetzt wir?: «inen Untersatz hin« gegen , wenn der volle, nach abgenommen-,» ünrerm Brette, auf dem leeren , mit geösnc» te» dessen l schneid nur mit einem scharfen Messer die Brut bey den Köpfen nach der Seiten der Scheiben hinweg; so'daß das Weiße, welches wie Milch aussieht, heraus rinne; jedoch ohne die Bienen- brut zu verletzen, und also die junge-r "achkommenden Bienen zu tödten; wodurch die Bienen zwar eben auch vom Schwarme» abgehalten würden, wen» es nicht darum Schade wäre. Im er- ' H'ern Aalle können die Bienen keine Dröhnen, Z2 ^ ( c» ) ^ nenbrut mehr machen, bis sie neue Scheiben bauen? Im lebtern werden die Bienen das herausgeronnene Weiße auflecken, die abgeschnittenen Körper der Dröhnen aus den Zellen heraus reißen / und aus dem Stocke tragen. Dieses laßt sich in dem (H. 5.) beschriebenen Stocke sehr leicht verrichten, weil man ihn durchaus leicht übersehen, und behandeln kann. In andern Stöcken, in derer Mitte man nicht sehen kann, geht dieses sehr beschwerlich, oder gar nicht ohne Schaden an. Hierauf mache man den Stock mit dem untern Brette wieder zu, und stelle ihn zur ferneren Arbeit auf seinen Platz zurück. Nach 14. Tägen beyläri- fig sieht man wiederum zu, ob er sich zum Schwärmen rüste; welches aber selten geschieht. Sollte es sich dennoch ereignen, so verfahre man abermal auf crstbemeldte Art. D»- Hk ( o ) A ZZ Dadurch -wird nicht nur allein der Stock vom Schwärmen abgehalten, sondern auch viel Honig ersparet, welches die Dröhnen verzehret hätten. !I Abschnitt. Von der Beschreibung, und Al'nchcilung der natk«lichen Schwarme. 18. Die Crfahrniß lehret uns, daß, wenn ein Bienenstock einmal zu schwärmen anfangt / er gemeiniglich mehrere, ^ z , oder 4 :c. Schwanne abtreibe; welche m bestimmter Aeic aufeinander folgen. Der erste Schwärm heißt einVorschrrarm, die folgenden aber Nachschrvärmc. Nach diesen schwärmet dieser Stock in diesem Jahre gewöhnlichermaßen nickt mehr. Jedoch in besonders guten Jahren, bey häufiger Weide/ und sekr schönem Wetter fängt der nämliche Mutterstock neuerdings , wie zuvor, zu schwärmen an. C Und Z4 ( o ) A Und werden die Schwarme wieder, wie erst gemeldet worden, genennet. Folglich kann ein Stock in einem Jahre mehr als einen Borschwarm, und 5, 6 :e. Nachschwärme machen. Allein es braucht viel Zeit, und Nahrung, sich aufs neue wieder zum Schwärmen zu rüsten. So> bald ein Stock aber anfangt, so macht er nicht viel Umweg, mehrere Schwär-- me nacheinander zu werfen. H- 19. Melters wird durch die Erfahrniß bewahret, daß der Vorschwarm allzeit mit dem alten oder Mucrerweiftl, weicher die Zeit hindurch den Stock beherrschet hat, auswandere, und junge, noch nicht ausgekrochene Weisel im Stocke zurücklasse ; es sey dann, daß der alte zu Grund gegangen ist, entweder von den jungen erbissen, welcher indessen, da der alte wegen Übeln Wetter mit dem Schwarme zu rechter Zeit nicht ausziehen konnte, ist auSgebrüctet worden; oder auch aus andern Ursachen. In diesem ^ ( 6 ) A» ZZ fem Falle müssen die schwarmfertigeis Bienen einen jungen ocer mehrere mit sich nehmen. Aus diesem Unterscheide der Weises, werden die Vorschwärme in 2 Arten abgetheilet. Ein U'lutrervorschwarmwird jener genennet, welcher den alten Weisel bey sich hat; weil dieser schon befruchtet ist. Ist abee ein junger Weiftl mit ausgewanverr; so heißr dieser Schwärm ein Ilingfervorschwarm, weil ver Weiscl noch nicht befruchtet, sondern ein Jungferweisel ist (H. Z.); oder auch ein Sin-- gervsrschrvarm, weil dergleichen Weisel vor dem Schwärmen singen, ä) C 2 H. 20. 6) Einige Bienenwirthe nennen denjenigen einen Jungserschwarm, welcher von einem, erst in diesem Jahre gemachten Schwarme wiederum geworfen worden. Sie halten selben für etwas sonderbares. Allein man kann versichern, daß weder das Honig, noch das Wachs, noch auch der Weisel, an dessen Güte vor andcrit sebr viel daran liegt, etwas im voraus haben. Denn der Weisel eines Vorschwarmes ist meistens ein Mutterweisel; welcher dann, wen» -r noch lebet, auch Hey diesem sogenannten Jung- Z<5 ( o ) A. 20. Diese Benennungen der Schwarme werden einem oder dem andern vielleicht fremd vorkommen. Sie find aber nicht ohne Ursache gesetzet worden; nicht als ob was an der Benennung liege, sondern damit die verschiedenen Schwarme bey verschiedener derselbe» Behandlung unterschieden werden können. Eben de- vowegen habe ich die Benennungen derjenigen von ihrer Beschaffenheit, und von der ihnen allen zukommenden Eigenschaft hergenommen. Wir werden sehen, daß zwischen einem Mmtervor- schwärme, und zwischen einem Jungfer- vorschwärme, im Schwärmen, im Stellen :c. ein Unterschied fty. Eben so sind auch ein Jungfervorschwarm, und ein Nach, Jungferfchwarme wieder verbleibt, und mit selbem auszieht, Daher ist keine Ursache anzugeben, warum ein solcher Schwärm andere iit der Güte übertreffen sollte. Dieses einzige iff angezweifelt, daß der Weisel recht gut Und fruchtbar seyn müße, weil er in einem Jahre so viele Schwärmeherfür gebracht, und - V»r- schwärme gcführet hat. < ( a ) K. «7 Nachschwarm , die sonst einander ähnlich find, doch an der Zahl des Bienenvolkes gemeiniglich unterschieden, und ist jener zahlreicher als dieser. Mithin, ist viel daran gelegen , daß man die Arten der Schwarme nach ihrer Eigenschaft recht zu behandeln wisse. §. 21. Einen Muttervorschwarm von einem Jungfervorschwarme zu unterscheiden, muß man vor dem Schwärmen bey dem Mutcerstocke acht geben , ob man singen, höre oder nicht. Zu singen pflegen mir die Weisel, und zwar, wenn mehrere vorhanden, und folglich junge schon auS- gebrüttet sind. Das Singen ist ein Zeichen zum Abzüge oder Scbwarmen. Hat man nun vor dem Schwärmen nicht singen gehöret; so ist der Mutterwrisel mit dem Schwarme ausgezogen, ohne die Ausbrütung der Jungen, noch in den Wiegen Vermachren Weisel zu erwarten. Dieses geschieht, wenn es anders das Wetter zuläßt, etliche Tage vor der Alis- E z brütung; I8 . H (o) A b» ütung; damit er der Todesgefahr ent/ rinne / welche ihm von den jungen Weiseln bevorstünde, von denen er nämlich umgebracht zu werden sich zu fürchten hat. Hat man aber singen gehöret; so ist es ein Zeichen, daß junge Weisel schon ausgebrüttet, und mithin schon mehrere im Stocke sind. Alsdann ist der Mut- tcrweisel schon umgebracht, oder steht m Gefahr noch umgebracht zu werden, wem; er wegen Übeln Wetter mit seinem Schwarme in der Eil nicht fortfliegen kann. Nach seinem Tode also schwärmet der Stock mit den jungen Weiseln, wie ein Nachschwirm. Und dieser Schwärm ist ein Jungfer - oder Singer- dorschwarm ; der e^stcre aber ein Mut- tervorschwarm. §. 22. Mik was für Werkzeugen man bey dem Schwärmen.versehen senn solle? i) Muß man leere, saubere Stöcke worin» Nichts stinkendes war, in Bereits schaft o ) A Z9 fthaft haben, in welchen die Bienen gern bleiben: 2) Eine rauchgebende Materie, als leinene Feyen. Innren, vermodertes Holz :c. doch so nicht zu sehr stinkt, und den Bienen, schadet; damit man im Notfälle (außer dem aber nicht) sich dessen bedienen, und die Bienen damit von einen: Orte in das andere treiben könne. Man kann sich auch entweder aus Eisenblech oder Erden ei» eigenes Gefäß dazu verfertigen lassen, welches an einem Blasbalg alsdann gestecket wird. Darein legt man eine der bemeldten Materien, aber nurglosend, oder glimmend, nicht angestammt; so ist man sowohl von Entstehung eines Feuers, als von Verbrennung der Bienen sicher: z) Einen Feuerzeug, um zu diesem Rauchen Fe.ier zu schlagen: 4) Einen Löffel, etwas größer, als ein Eßlöffel, womit man den Bienenschwarm in Stock einschöpfen kann, wenn er sich angeleget hat: C4 z) '4o ist ein großer Zweisel, ob er wieder schwärmen werde. Wer den Sclnvarm aber dennoch wieder haben wollte; der mußreihn, wie beym ki'uiMchen Schwärmen das mehrere wird gezeiger werden, kclber m;s dem Swcke nehmen. Nuc mic diesem Unterschiede, daß itens dieser schwärm nicht so erzwungen sei) wie ein künstlicher , tveiler ohnehin zu schwärmen entschlossen war; und eben dahec atens daß diese den Schwärm ausmachenden^ Lienen nicht so gern in den )uirterstock zurück gehen, als die zum schwärmen nicht gesinntem H. 4r. Dann und wann ist bey einemSchwar- me Gefahr des Durciigebens zu befürch- ren, ohiie sich zuvor in der Nahe anzuätzen. Dieses lau» man wahrnahmen kheils aus der Stimme, die sich sanft und still hören läsir, tbeils aus dem Alu- Ke, da die Bienen von einem Baums zu 64 H. (v) A zu dem andern, und immer weiier fliegen. Hierzu kann Gelegenheit geben ein sehr warmes und windstilles Wetter; so daß die Bienen und der Weisel, ohne müd zu werden/ weit ausstiegen können» Die Hauptursache aber kann sehn, dex Mangel der Weide und der Nahrung- Denn der Schwärm nimmt Honig aus dem Mutterstocke mit sich auf die Reife s H. Z2. n. 2. ) Hat nun der Mutterstock nicht so viel gehabt, daß sie sich onsaugen konnten , so bedeuten sie dieses tnit ihrer sanften, stillen und traurigen Stimme. Ist zudem in der Nahe keine gute Weide; so getrauen sie sich an diesem Orte nicht mehr zu ernähren, und stiegen daher weiter, und meistentheils dorthin, wohin vormals die Bicncnauf die Sammlung ausgeflogen waren; sowohl durch die Summe der übrigen Bicnen angelocket, als auch aus eigener Erfahrung versilbert, allvort eine bessere Weide zu bekommen. Dieses Durchgehen zu verhindern, bedienen sich einige eines Gittößes / welches H (s) A 65 Hes sie durch das Getöne der Sensen^ durch das Klingen der Hafendeckel, und durch andere schallende Sachen erregen; in der Meynung, die Bienen dadurch zum Ansetzen zubringen. Allein diese betrügen sich sehr. Die Ruhe liebenden Bienen werden durch diese Mgestümme vielmehe zum Welchen genöthiget. Eine Spritze thut hier bessere Dien, ste> Doch muß man das Wasser so spritzen ^ daß es von oben herab auf die Bielen zürückfalle; nicht über unter die Bienen hinauf, welches sie noch höher erhübe, gleichwie die von oben herabfallenden kühlen Tropfen sie vom Weiterfliegen abhalten» Allein auch dieses soll mä- ßig, nicht zu häufig geschehen. Sonst nöthigte man sie, anstatt einen Schwärm anzulegen, sich zu flüchten, und in ihre alte Wohnung zurückzukehren» H. 45. Die bisherigen Unterrichtunqen betrafen nur einen Schwärm. Gesetzt aber, es schwarmeten mehrere Stöcke zugleich, was ist damals zu thun, damit sie sich E S6 ( O ) F. ,licht vermischen, und auf einem Haufen zusammen anlegen? oder wie sind die Vermischren auseinander zu bringen? Es sind also ,z. B. 2 Bienenschwar" me entweder schon ausgeflogen, und haben sich wirklich miteinander vermenget; oder sind nur in Bereitschaft hinaus zu stiegen. Ist nun ei« Schwärm schon ausgeflogen , und der andere steht in Bereitschaft auszufliegen; so erwarte man den Zeitpunkt/ da er auszulaufen anfangt. So bald als man dieses erblicket; so trage man den Stock, nach vermachtem Flugloche, geschwind einen Büchsenschuß weit von den andern hinweg. Dort öffne man alsoqleich das Flugloch wieder, damit die Bienen von allzugroßer Hitze, die sich damals im Stocke äußert, nicht ersticken; ja man kann das vordere oder Hintere Brettlein auf einer Seite ein wenig auf-" machen/ so wird der ganze Schwärm bald aus dem Stocke heraußen seyn. Nach ausgeflossenem Swarme, stelle man den Mutterstock geschwind wieder an seinen 5-5.,« vori- H (ü) A 6? vorigen Platz, auf daß die von der Weide entwischen zurückgekommene» Bienen die mir Schmerzen auf selben warten > hineingehen können. Diese nun in der i!uft sich befindenden 2, oder auch mehrere Schwarme werden sich in solcher Entfernung nicht vermischen, sondern jeder sich besonders Anlegen. Auch hat Man sich der Gefahr des Durchgehens bey dem übertragenett um so weniger zu befürchten 5 weil die Bienen durch das Getöß und Sumsen, währender Zeit des Wegtragens, ermüder worden sind. Also wird man dem Einschöpfen mehrerer Schwarme, eines nach dem andern, in ihrer Ordnung gewachsen seyn. Nur beym Wegtragen ist zu beobachten, daß es nicht zu frühe, noch zu spat geschehe, sondern eben da der Schwärm ausstossen will. Nicht zu frühe; denn er möchte vielleicht nicht schwärmen wollen, wenn man dessen nicht durch dieses augenscheinliche Zeichen überwiesen wird. Nicht ju spät, damit nicht viele Bienen E s, schon 6g -G (o) ^ schon heraussen sind, und also der folgende Schwärm klein werde. Daher wird auch das Flugloch zugemacht, auf daß nicht unterwegs der größte Thcil des Schwanns ausfliege. Dieses Wegtragen geht nun mit den stehenden Bienenstöcken und Körben, welche kein unteres Brett haben, nicht an. Wer es aber dennoch thun wollte, der müßte einen jeden Stock mit seinem eigenen Unterbrerte versehen. Bey dergleichen, oder auch andern, wenn man will, kann man die Bienen vom Schwarme einige Weile abhalten, wenn man das Fluglocl) mit frischem kalte» Wasser bespritzet; bis der andere Schwärm ein- geschöpfet ist. §«4?. Gesetzt aber, es waren schon wirklich 2 oder Mehrere Schwarme in der 5uft untereinander vermenget, oder hatten sich zum Theile scbon zusammen angeleger; was wäre in diesem Falle zu thun? Es kommt darauf an; ob man die Schwarme beysanunei! lassen, oder sie zertheilen wolle. ^ ( o ) Z. ÜH wolle. Bevor ich hierauf antworte, was in einem und dem andern zu thun sei); muß ich eine Regel zum voraus setzen, wovon die ganze Behandlung abhängt. Bienen verschiedener Stöcke , welche gleichen Weisel haben, das ist, derer beyder Weisel entweder befruchtet, oder beyder noch unbefruchtet ist , werden einander nickts thun, sondern sich gütlich vertragen: Welche aber einen ungleichen , nämlich eine einen befruchteten, die andern einen unbefruchteten haben, dje werden einander anfallen und tödten, so daß oft aus 2 Schwärmen kaum einer, der betrachtlich wäre, überbleibt. Sie setzen sich in etliche Haufen, einer walfchen Nuß groß, zusammen, und beißen sich, daß sie tod herabfallen: manchesmal gehen einige wegen dieser Unnl- he wieder in ihre Muttcrstöcke zurück, ja oft gar allesammc durch. Aus dieser Regel folget, daß itens ein Muttervorschwarm mit einem Sin- gervorschwarme oder Nachschwarme bey- stimmen nicht gut thun, weil dieser eine« E Z Jung- 7«? ( s ) A Zungferweisel, >ener aber einen Mutter? weiftl hat (H, iy. 21.): hingegen daß ütens zwey Muttervorschwarme, 2 Singervorschwarme, 2 Nachschwarme, wie auch ein Singervo?schwarm und ein Nach, schwamm sich wohl miteinander vereinigen, indem sie gleiche Weisel haben (ebenselb. H^.), Diese Beobachtung lasse man so, wohl bey Vereinbarung als auch Zerrheilung der Schwärme nicht außer Acht, soviel als es seyn kann, §. 44. Wir wollen erstlich Schwarme verein« baren, und zwar einige mir gleichen Weiseln. ist bekannt, daß man einen Sebwarm nicht eher einschöpsen könne, als bis er sich schon einmal angelegt hat Sobald als dieses geschehen ist, schöpfe man die vermischten Bienen zusammen in einen Stock, mit dieser Absicht, daß man einige Weisel zu erhaschen trachte; die man unterdessen in Weiselhausel einsperre. Denn die Weisel leiden aus einer, von der Natur angebobrnen Eifersucht keinen Nebenbuhler; so daß wenn 2 zu. V. ^ (v) Z. 7» 2 zusammen kommen, gleich einer todt gebissen, und zuweilen auch der übergebliebene verletzet wird, wenn nicht etwanil gar beyde bleiben. Mit einem Weisil werden sodann die eingeschöpften Bienen ruhig beysammen leben. 45- Die Vereinigung vermischterSchwar, me mit ungleichen Weiseln kostet mehr Mühe; doch ist sie nicht unmöglich. Man schöpfe den vermischten Schwärm, wie erst (§>44.) gemeldet worden, so geschwind ein, als Man kann; und suche auch die Weisel, welche hier leichter zu finden sind. Denn kaum als sich die Bienen anzulegen anfangen; gehen sie schon aufeinander los, sammeln sich in Klumpen, und stechen einander. In dergleichen Klumpen trist man am ersten einen Weisel an. Diesen nimmt man heraus, und sperrt ihn ein, wie oben. Den Bienen thut man unterdessen mit Anspritzunz kalten Wassers einigen Einhalt. Diese Bespritzung wird gleich nach der Ein- schöpfung in den Stock, abermal wieder- E.4 holet. 7» ^ ( o ) A helet. Denn sie machen ein großes Geräusch , kriechen im Stocke kreuzweis hin und wieder, und stechen sich so lang, als sie Weisel unter sich haben; weil sie einen fremden nicht leiden wollen. Dahe- ro suche man alle Weisel aus. Diese aber sicherer finden zu können, schütte man die Bienen apf ein weisses, auf die Erde ausgebreitetes Tuch; wor>? auf man sie übersehen, und die Weisel fangen kann. Noch besser geht es so an. Man stelle den leeren Stock mit einer ge? öffneten Seife gegen die Bienen, daß sie hineinlaufen (denn sie lieben hohle und finstere Orte). In diesem Hineinlaufen kann man die etwann noch übrigen Weisel erwischen; derer jeher besonders einzusperren ist. Hierauf hat zwar das Morden, aber nicht die Unruhe der Bienen cm End. Sie werden annoch sausen, und tumul- tuiren, theils wegen der Vermisi'bung mit Fremdlingen, theils wegen dem Verluste des Weisels. Mirhm stelle man ih- mn i, 2 oder z . in Häuseln eingesperrte ( o ) A 7Y te Weisel hinein, einen jeden an ein an» deres Ort oder Eck: den Stock aber an einen kühlen, finstern Platz auf 24. Stunden. Nach Verlauf dieser Zeit sehe may zu, auf welchen Weisel ihre Wahl gefallest sei). Es werden auf einem mehrere Bienen, us,d ruhiger sitzen, als auf dem andern. Das Häusel wird mitWachs- pünkteln beleget seyn. Denselbjgen lasse man ihnen noch ein paar Stunden ein- gefperret; die übrigen nehme man gar heraus, damit sich endlich alle mit diesem einzigen vereinigen, und emes Willens werden. Darnach befreyec man den eingesperrten Weisel aus seiner Gefangniß, und stellet den Stock zur Arbeit an sein gehöriges Ort. Sie werden gern deysam- inen bleiben, steißig miteinander arbeiten, und ferner ein ruhiges gesellschaftliches ^eben führen. So macht man qus Feinden guse Freunde. E Z §. 46. 74 O ) A. §. 46. Die Art, vermischte Schwärme zu z-ercheilen, und zwar in so viele als man will, oder als ausgezogen sind, könnte zwar aus dem Obgelehrten leichtlich hergeleitet werden: jedoch um mehrerer Klarheit willen; erlautere ich selbe, itensbey gleichen, hernach bey unglei'Hen Weiseln. Haveu die vermengten Schwarme glei, che AZeisel: so fange man erstlich dieses« den ; alsdann theile man die Sammlung in gleichen Theilen in so viele besondere Stöcke, als Schwarme sind, oder seyu sollen. Wenn jeder Theil einen Weisel bekömmt: so werden sie alle ruhig seyu- §. 47- Smd die Weisel aber ungleich: so stelle man die gefangenen und eingesperrten Weisel, jeden in einen leereu S^ock, und die Stöcke mit offenen Enden auf die Erde nebeneinander, so daß auch die Qejfuungen nebenemander zu stehen kommen. Alsdann schöpft mau aus dem Stocke, worein die vermengten Schwärm»', nach herausgefangenen Wei- H (o) A 75 feln,sind geschöpft worden, einen oder Mehrere Löffel voll Bienen, zu einem jeden Weisel in die leeren Stöcke hinein: so werden sie sich selbsten zercheilen, unv eine jede zu ihrem eigenen Weisel gehen. Nach geschehener gänzlichen Absonderung entläßt man die Weisel frey, und setzet die Stöcke an ihr Ort. VII. Abschnitt. Vom Tinschöpfen oyer Hassen der Schrvar, me, §. 43, Es ist bisher öfters die Rede vom Tinschöpfen der Bienen gewesen, Nun wollen wir die Art zeigen, wie solches am füglichsten geschehen könne. Das Einschöpfen hangt von dem Ankegen des Schwarmes ab; und dieses von der 6age des Bienenstandes, und den damit verknüpften Umstanden; ^ls z. B, ob hohe oder niedrige Baume, yder anderes Gebüsche, Zaune, bohle Bäu, ?6 (s) K. Baume u. d. g» m. unweit der Bienenhütte herum stehen k): so daß man erst nach angelegtem Schwarme, auf eine geschickte Art ihn zu fassen, vielmehr nachsinnen muß. Wir wollen z. besondere Fälle betrachten, welche Hauptfach? lich zu den übrigen eine Anleitung geben können; und zwar ztens wie ein Schwärm von einem Äaume, atens wie er aus -Höhlungen, Lochern, als Baumklumsen, Gebüschen zcumd ztens wie er von einer Fläche, von der Erde, oder aus dem Grase einzusammeln sey, §- 49» ^ > .... i) Einige Bienenwirthe pflegen zu dem Ende um ihre Menenhütte niedrige Bäume , auch Tannen , Fichten lc. als worauf sich die «schwärme gern ansetzen, zu pflanzen; um diese leicht« lich einschdpfen zu können- Andere schmiere»? die Aeste beliebiger Bäume, mit dem aus alten Stöcken zusammengeschabten Pickwachse, die Bienen durch dessen Geruch dorthin anzu- lo^en; welches zwar bisweilen, jedoch nicht allezeit die erwünschte Folge nach sich ziehe» wird. 4- (c>) A 77 H. 49' Der Schwärm legt sich an einem Baume an; hoch oder niedrig; auf einen dicken oder dünnen Ast / auf einen Ast in Gestalt einer herunterhängenden Traube, oder ciuf mehrere Aeste zerstreuet; daß man ihn ziemlich leicht, oder nicht ohne Lebensgefahr einfchöpfen kann. Von jeden soll etwas gemeldet werden. H. 56. Man lasse den Schwärm erstlich an eines niedrigen Baumes dünnen Aste, traubenförmig anhangen, dessen Einschob pfung die leichteste ist.Man schneidet de!» Ast gemächlich ab, ohne die Bienen zü crftbüttern, und legt ihn sammt denselben in den leeren Stock: so laufen sie von sich selbsten in die Höhe des Stockes vom Aste hinweg/ den man alsdann herausnimmt. Ware aber der Ast so kostbar, daß man ihn nicht abschneiden wollte: so Kalt man den offenen Stock Anter den ZapM des Schwarmes, so daß er so weit hinein hange, als es ftyn kann; 73 H ( v ) A kann; und schüttelt den Ast, oder schlagt ein wenig darauf, daß die Bienen hinein fallen. Nun setzen wir einen dicken Aft, der weder abgeschnitten noch geschüttelt werbe» kann. Mithin streift man den Schwärm mit einem Federwische, oder mit dem ^aube des Baumes in den Stock hinein. Wenn aber der Schwärm zerstreuet, auf mehrereAeste sich angelegt har: so bindet man den Stock mit einem Stricke an einen Ast an, woran die meisten sitzen ; oder stellet ihn auf etwas, daß er so nahe als es möglich ist, an selben ge-> reiche. Die Bienen, als Liebhaberinnen einer sinstern Wohnung, werden selb- sien hineinkriechen, besonders wenn matt ein paar Hände voll mit einem Löffel, oder mit der Hand voraus hineingeworfen , oder mir einem Federwische hinein- gekehret hat. Der Stimme der Brum- melnden, und dem etwam? mit andem erwischten Weisel folgen sie ganz willig. Damit aber auch die herumsiiegendex die ^ ( c> ) A 79 die Wohnung ihrer Gespanninnen finden; lasse man den Stock noch eine Zeit lang an diesem Orte. Bey großer Hitze ist es sehr gut, demselben entweder mit Laube, oder unter dem Scharten des Baumes eine Kühle zu verschaffen. Die starken Sonnenstrahlen möchten die Bienen sonst wiederum heraus in freye luft locken. Endlich bringe man den Stock an seinen bestimmten Platz. §. 5i- Nun wollen wir auch einen Schwärm einschöpsen, weicher sich höher angeleget hat, als daß man ihn von der Erde erreichen kann; sondern zu welchem man entweder auf einer weiter, oder welches noch beschwerlicher ist, gar auf den Baum selbst steigen muß. Hier ist es gut, einen Gehülfen zu haben; besonders wenn er sich in Gestalt einer herabhangenden Traube angeleget hat. Einer halt den Stock unter den Schwärm, auch an eine Stange, wenn es nöchig ist, angebunden. Der andere hinaufgestiegene schüttelt entweder den Ast, oder schlagt - m-c wie einer Stange darauf, daß det Schwärm in den Crock falle; oder kehrtet ihn mit einem, auch an einem langen Stecken gebundenen Federwische hinein» Die Stelle eines abgehenden Gehülfen kann in der Noch ein Strick, oder eine unter dem Stock gestellte Stütze vertreten. Mit dem Stricke hangt man den Stock an den Äst so nahe an den SchwarM als es seyn kann. Ist der Schwärm auf mehreren Äe- sten zerstreuet! so tragt man entweder den Stock, und das dazu Gehörige mit sich auf deti Baum; oder man bindet den Stock vorher an einen Strick, und «immt dessen Ende mit sich hinauf, wo- mit man ihn aufziehen kann. Alsdann hangt man ihn, wie erst gemeldet wor-» den, au, und verfahrt, wie oben. Braucht man in diesem Falle einen Lössel zum Einschöpftn: so ist ein kurzes Meistens nicht hinlänglich. Daher lafit man sich einen mit einem langen Stiele, oder am Stiele mit einem loche machen, worein man einen beliebigen Stecken bn festigen kann» h. Z2< ( 5 ) S» 8! §. 52. Zn jenen Falten, in welchen die Ein- schöpfung des Schwarmes mit einer Lebensgefahr verknüpfet wäre, kann Man selben von jenem Aste, woran er sitzt, wegzutreiben trachten, entweder mit Schüttlung des Astes, oder mit Darauf, schlagung, damit der Schwärm denselben verlasse Um ihn aber nicht allein von der Zurückkehr an das altö Ort/ sondern auch vom Durchgehen abzuhalten, und an ein niedrigers Drr zu bringen, bespritze man sowohl den Ast, als die Bie^ nen selbsten; welche sich an einem nassen Platze niemals anlegen werden. Dieses laßt sich aber vor der wirklichen Anlegung, wenn man den Schwärm sich dahin rüsten merket, viel leichter bewerk- stelligem Ist der Ast, woran sich der SchwatM angeleget hat, von geringer Erheblichkeit; so kann man ihn anhauen, ) A fln laufen. Wollen sie aber nicht; fö hebt man ihn unten in die Höhe, und fchürrelt sie hinein. Der Stock wird mit dem also leich< geschöpften Schwarme an seinen Plak zur Arbeit gestellet. H- 57' Daß das Einschöpfen mit einem solchen Sacke viel leichter und sicherer von statten gehe, wird jedermann leicht zulassen. Denn i tens auf diese Weise ist man der Sorge überhoben, daß der Schwärm durchgebe, atens Ist auch der Verlust des Weisels nicht zu befürchten. Er mag stiegen können oder nicht; er mag aus dein Stocke gekommen seiM oder nicht: so kann der eingeschlossene Schwärm nicht zurück gehen. Unterdessen kann man ihm einen neuen Weisel verschaffen. Ztens Ist man der Mühe entübriget, hohe Baume zu besteigen. 4tens Wird die Vermischung mehrerer Schwarme dadurch verhindert. ^tens Vermeidet man also den Verdruß mit bienenhaltenden Nachbarn, wegen Ver-- menaung bcyder Schwärme. 6tens Höret ( o ) A 87 ret aller Aank, oder Verbindlichkeit gegen den Nachbar auf, der mir entweder meinen, auf feinem Grunde angelegten Schwärm difpurirlich macht, oder zu fassen erlaub er. 53- Dke beym Einfchöpfen eines Schwarmes etwa vorsindigen mehreren Weisel find fleißig aufzuhalten; jedoch ein jeder besonders; (denn beyfammen brachten sie einander um); um damit einen andern weisellosen Schwärm oder auch Mut- rerstock zu versehen, welcher sonst zu Gnind gienge. Bey einem Singervorschwarme oder N-ichsckiwarme trifft man oft 2, Z, und noch mehrere an. Gleich nach Aus- zuge des Schwarmes sind sie zuweilen auf dem Flugbrette zu erhaschen, wohin sie als übermäßige aus dem Stocke gesaget werden. Jedoch ist wohl in Acht zu nehmen, daß man alle Weisel abfange. Ein jeder Stock muß wenigstens einen haben; und zwar jenen, den der größte Haufen gern hat. Gegen einen unrechten wer- F4 den 85 H co ) A den sie durch das Flattern der Fliege! stlsoglejch ihre Unzufriedenheit darchun, pnd mit Hin-und Hergeben ihren erwählten Weisel fodern. Welcher ihnen der liebste Weisel sey, kann man auf folgende Art versuchen. Man stellet die eingesperrten Weisel in den Schwarmstock etwas voneinander: so laufen die Lienen, eine nach der andern, stracks zu ihrem auserwählten Weisel; stellen sich mir den Köpfen gegen ihn; halten den hintern Theildes Leibes in die Höhe; flattern eine Zeitlang mit den Flügeln, und werden hierauf wieder ruhig und still. Diesen entlaßt man frey aus der Gefangniß in den Stock; die andern stellet man m den Häuseln in ihren Mutterstock, an das Wachs an; allwo sie von den Bienen gewärmet, und durch den Drat gefüttert, lange Zeit leben werden. In hölzerne^ Häuseln füttert man sie selber, durch ei- niw und andem hineingelassenen Tropfen H»ig. vm Ab« ' H.- ( c> ) A. 89 Vlll Abschnitt. N?as nsch dem Schwarme!; zu thuu se)?. §. 59- Nachdem Schwärmen muß man sowohl den eingeschöpften Schwärm, als auch den Mutterstock nicht außer Acht lassen. Und zwar 1) Soll man. den Schwarmstock recht stellen ; 2) Demselben einen Anfang seiner Arbeit und 5Victhschaft machen; z) Nachsehen, daß der Wxisel we- der des Sinsicrvorschwarmes oder Nachschwarmes, noch des Mutterstockes r>er- lohren gehe 5 4^> Die Befruchtung des Weisels iy Acht nehmen. H. 6c>. Einige Bienenwirthe pflegen den eingeschöpften Schwärm erst auf den Abend, nachdem alle Bienen zu Hause sind, in die Hfltte zu tragen. Allein es ist besser, F 5 ihn 90 >H> ( o ) ihn gleich nach der Einfchöpfuug auf feinen de stummen Pla!) zu stellen. Denn die Bienen fangen alsobald an , aus und einjufllegen; bemerken sich dieses Ort; und folgendes Tags suchen sie ihren alsdann verfemen Stock an dem alten Orte, unwissend/ wohin derselbe gekommen fey. Man macht den neuen Schwarmsto- cke auch, wider die heftigen Sonnenstrahlen', einen Schatten (doch ohne den frey- cn Aussing zu hemmen),damit das Wachs nicht schmelze, und sie nicht genöthiger werden, den Stock wieder zu verlassen» Es ist ohnehin nicht gut, auch einen andern Stock der Sonne ganzlich auszusetzen. Nur allein das vordere Brert mit dem Flugloche foll von der Sonne be- fchemet werd n, um die Bienen zeitlich zur Arbeit herauszulocken. Die Stöcke worein Singervorschwarme oder Nachschwarme sind gefaßt wor^ den, welche nämlich einen noch unbefruchteten Jnnqferweifel haben 2!.), sollen nicht dicht an andere Stocke ange- stellet werden, fondern wenigstens i Schuh von den andern beyderseitS abstehen. Denn ein solcher Weisel muß um befruchtet zu werden, in die Lufl heraus stiegen, wie wir anderwärts erproben werden; und kann sich im Zurückkehren, beynahe aneinander stehenden Stöcken, leichtlich in einen fremden Stock verirren; allwo er von den B>cnen ergriffen, und, wenn man ihn nicht errettet, gar ermordet wird. Mit dem Mutterstocke, worinne auch ein Jungferweisel verbleibt, hat es gleiche Bewandniß. Ein anders ist aber bey einem Mut- s?rvorfchwarme, weil er einen schon befruchteten Weisel hat (H. 19. 21.). §. 61. Zum Mirchsckafcsanfange giebt man dem neugefaßtenSchwarme einen schönen, weissen, vorrathigen Honigfladen, oder ein Stück davon , einer Handgroß. Man stellet es in den Stock, dichr an das 0^ ere Brett, auf einem untergelegten Holze, heyderseirs mit einem Rüthlein bcspreizet imd 92 ( S ) K. und wider das Umfallen befestiget; da, mit es die Bienen oben anpicken könneu. Die vorige 5age des Fladens, in welcher er gebauet worden ist, kömmt hier aber hauptsächlich zu beobachten ; daß nämlich das Obere oben stehe. Demi sonst, weil die Zellen in ihrer natürli^ chen j!age von außen etwas aufwärts gehen , damit das Honig nicht herauscriefe, hätten die Bienen allzuviel« Arbeit, diese auszubessern, und zum Brüten tauglich ;u machen; ohne jene zu rechnen, welche gar nicht zu recht gebracht werden. Dieses muß aber Abends geschehen, da keine Bienen mehr fliegen, damit keine fremden Bienen, durch den Geruch des Honigs herbeygelocket, den neuen, noch in einer Unordnung stehenden Schwärm durch ihren Raub noch mehr Verwirren, und etwann gar zum Abfliegen veranlassen. Daher fehlen jene Bienenwirthe, welche den leeren zur Einschöpfung des Schwarmes bestimmten Srock iywenoig M Honig bestreis ch«n,^ H, ( o ) A 9Z chen / in der Absicht, den Schwärm dadurch sicherer im Stocke zu erhalten. Dieser zur neuangehenden Wirths schaft verschaffte Anfang eifert die Bienen zu ihrer Arbeit noch an, und benimmt ihnen die etwann sonsten ankommende Z^ust «ine audere Wohnung zu suchen. Beynebens weist man ihnen durch diesen Anfang die folgende Bauart an, ob sie nach der x künf. 94 ^ ( o ) A künftige!» Wirtschaft gelegen Co fasse in an sie dann arbeiten, und für sich seilst sorqen. Doch nehme man auch Thei! an ihrer Sorge, Man sehe öfters nach, besonders den Singerborschwar- men nnd Nackischwarmen, ob sie noch ihre haben ; damit man ihnen z»t Hülfe kommen könne, weil sie aus Mangel der Brut wegen des Jungferweisels, sich selbstett keinen Weisel zu machen im Stande sind. Der Verlust des Weisels aber bei) derley Stöcken kann gar leicht geschehen. Er muß zur Befruchtung in die 5uft keraNs fliegen ( §. 60.) Ein gahling entstandener Platzregen kantt ihn zu Boden schlagen. Vögel, Hori nisse/ Wespen :c. können ihn erbeißen. Er kann sich in andere benachbarte Stöcke verirren (H. 60.), und allda seinett Feindi-N zum Opfer werden. Hier will ich erschien, wie es zugehe, wenn ein Weisel in einen fremden Stock gerath; damit man ihn aus des Feindes Klauert entreißen könne. Die Bienen werden ihn umgeben; sich in Gestalt einer Ku- ( c> ) A 95 gel, eines mittelmäßigen Apfels groß, um ihn anHaufen; und erstlich eine die andere wegen dem von dein Ä>. eisel angezogenen sremdenGeruche aufreiben und rod stechen. Gegen den obfchon fremden Weisel kragen sie so viel Ehrerbietung , daß sie ihn nicht gleich, wie sie leicht könnten, mit ihrem Stachel um- bringen. Einige greifen ihn bey den Fliegeln / andere bey den Fusseln an; zwicken und zupfen ihn öfters ganze Stunden lang, bis sie ihn endlich nach und nach hinrichten. Dieses Gefecht läßt sich aus, der Bewegung der Biei»en leichrlich erkennen; da sie sich zwischen dem Flugloche ganz unruhig erzeigen. Bei) dessen Wahrnehmung muß man alsogle-ch nachsehen, und den auf dem untern Brette in einen Ballen Bienen eingeschlossenen Wei- sel erretten. Diesem U, heile vorzubie^ gen, haben wir oben (§. 6c>), ein Mittel borgeschlagen, durch die Voneinan? dersctzung der Stöcke. Gleiche Sorge hat man sür die Mut* terstöcke, und ihre Zungfcrweisel zu tra* gen. 96 H (<5) A gen. Jedoch ein gleiches Mittel läßl sich Hierwider nicht gebrauchen; besonders wenn sie dicht aneinander gestanden sindj Cs leidc es erstlich der Raum nicht. Zudem würden die Binnen durch die Verzückung der Stöcke in ihrem Flu- gc irr, und fänden bey der Zurückkehrt von der Weide ihr Haus nicht mehr^ Daher nimmt Man Abends/ nach aus, geflogenem Schwarme/ da alle Bienen zu Hause sind, den Stock von semer Stelle-heraus; und ttagt ihn ziemlich weit weg / auf daß die Bienen ihren alte» Platz nicht finden können. Nach der Befruchtung des Weisels, und damit der« schwundenenVerirrungsgefahr stellet man den Stock an sein voriges Ort» 6z. Dä eben die Rede von der Defrnck- tung des Weissls allhier Wal'; so wollen wir die gewöhnliche Zeit, und Kennzeichen derselben anführen. Die Zeit wird von dem Wetter/ und von der Weide bestimmet. Ist das Wettet schön, und die Weide gut, daß det Schwärm t o ) A 97 Schwärm, so einige Machsscheiben hat bauen können; so wird der Weisel am Zten oder 4ten Tage zur Befruchtung ausstiegen. Bey schlechtem Wetter/ und magerer Weide hingegen wird diese auf 14 oder noch mehrere Tage verschoben. Ein gleiches geschiet bey dem Muttersto- cke, nachdem der letzte Schwärm ausgezogen ist. Zwischen 9 Uhr Vormittags und z oder 4 Uhr Nachmittags, an einem schönen Tage wird der Weisel, von einer großen Schaar Bienen und Dröhnen begleitet, auf das Flugbrett herauskommen , sich um und um drehen, um den Stock zu bemerken, damit er ihn bey seiner Zurückkunft wieder finden möge ; und sich endlich in die >tuft erheben. Er wird eine Weile um den Stock herum fliegen, ihn anschauen; und nach und nach immer höher steigen. Bey seiner Zurückkunft, bevor er in den Stock hineingeht, fliegt er noch eine Welle vor selbem herum. Da gebe man Acht auf folgende Kennzeichen, woraus man die G Be, yZ ^ ( o ) - Ai Vesruchtung schließen kann. Jsider Hintere spitzige Tbeil des Leibes, allwo die Bienen den Stachel zu haben pflegen / offen; od r bangt etwas Weisses, einem dünnen Faden ähnliches heraus; und er sieht gleichsam beschädiget, oder zerrissen aus: so ist die Fruchtung vnwidersprechlichi Er wird in H oder 6 Tagen Eycr zu legen ansangen. Wenn er dieses itental nicht befruchtet worden; so muß er noch einmal in die Luft hinauskommen , entweder an ebendemselben, oder an einem andern Tage; und dieses manchmal auch öfters, bis endlich die Befruchtung vollzogen worden. Wer die Beobachtung bemeldter Kennzeichen versäumet hat; der hat dennoch noch Mittel, die geschehene Befruchtung des Weisels zu erfahren, und zwar aus den Bienen, i) Ihr gerader Aus-und Einflug , und Eintragung dicker Hesel, als eines Futters für die Brut, deutet die schon geschehene Befruchtung des Weisels klar an. 2) Eben nach dieser ist das Daseyn der Dröhnen unnütz. ^ Daher ^ ( o ) ^ 95» Daher fangen die Bienen an, selbe zu heißen, und aus dem Wachse in die Win« kr! des Stockes zu sagen, auf daß sie kein Honig mehr vermehren sollen. Z') Die Sorge fvr die Beschulung des ey» erlegenden Weisels erbittert die Bienen mehr, und rnackk sie böser als vorher. 4) Die Bienen sitzen feil beysammen, um die neucingelegte Brut zu erwärm M. n. 5) Sie verdicken oder verkitten sie Klums-n oder^u'sse des Stockes, Willens, die Brut sowohl von der heftigen durch, streichenden elseäo- Welt. Nach Verlauf 14 Tage oder z Wo- chen, sind diese Zeichen schon zweifelhafter, sowohl bey einem Mutterstocke, als auch bey einem andern, jungen oder alten Scocke. Folgende sino sicherer: 1) die Nachläßigkeic in der Arbeit, da die Bienen sich vor dem Flugloche aufhalten, traurig hin und her kriechen, nicht gerao hinwegfliegen, bald w-ever zurückkommen , nichc gerao und mit Freuden in den Stock hineingehen, auf den Fusseln wenig oder gar nichts eintragen. Bey diesem Aufenthalte voc dem Flugloche aber, ist annochdie besondere Bewegung und Stellung der Bienen zu bemerken. Denn bey guten Stöcken stehen auch einige , ja noch mehrere Bienen heraußen, um st h auszulüften. Allein ihre Haltung und Bewegung ist von der andern ganz unterschieden. 2) Die allzuhäu- sige oder lautere Dcöhneichrut ^ da die ^ (o) A. IVZ Bienen über die bestimmte Zeit die Dröhnen nicht allein nicht ausjagen oder abbeißen , sondern noch dazu, wenn ein Honnigvorrarh vorhanden ist , fremde aus andern Stöcken zu sich annehmen, ja sogar selbsten ohne Weisel neue Dröhnen ausbrüten. Denn die Bienen können keine Bienen-sondern nur Dröhnender legen , und also nur eine falsche Brut machen. Viele Bienenwirthe, aus irriger Mey, nung, daß die Bienen gar nicht brüten, so bald als sie eine Brut im Stocke erblicken ^ schließen alsogleich auf d>;s Da- seyn drs Weisels, ohne weitere Unter- s,i.-bnng, ob es eine wahre Bienen-odec Dröhnenbrut sey. Ihr Schaden soll sie des Gegentheils und des unrerschlieche, nvn Betrugs schon oft belehrer haben. Sie pflegen dergleichen Stöcke, so l.mg als eine Biene benm Flugloche erscheint, auf der Stelle stehen zu lassen. Auf die letzt bekommen sie zum' ^ohne nichts alz. einen Haufen Würmer, dererGespunstj' und etwas von zerfressenem Wachse« G 4 Denn 104 ( o ) A. Denn die Bienen verlieren sich nach und nach. Ihren Platz nehmen die Würmer in Besitz, und belustigen sich mit dem Fräße des zurückgelassenen Wachses. Diese falsche Dröhnenbrut besser zu erkennen, will ich noch einige Beobachtungen hieher setzen, i) In einem mit einem Weisel versehenen Bienenstocke wird die Dröhnenbrut niemals in Bienen- zellen, sondern allzeit im Dröhnenwachse anzutreffen seyn. 2) Hingegen in einem Weisellosen Stocke legen die Bienen die Dröhnenbrut nicht nur in das Dröhnenwachs, sondern auch in die Bienenzellen. Gleichwie aber das Bienenwachs kleinere Zellen hat, als das Dröhnenwachs (H. 17.); also werden auch jene Dröhnen kleiner, als diese; und sind einer mittleren Größe zwischen den rechten Dröh, nen und den Bienen. Die Dröhnenbrut in dem Bienenwachse sieht abscheulich ungleich aus. Einige Zellen sind höher, andere Breiter, manche krum,wie- der einige zerdruckt. In den annoch offenen liegt das Würmlein bald in der 4 6 Tiefe, ( o ) F. IOZ Tiefe, bald nach der Seite; in einigen in der Mitte, in andern am Ende/ so daß die Bienen etwas an die Zelle anstucken müssen, damit das Würmlein nicht herausfalle. Kurz: alles ist unor« deutlich. Viele Zellen sind zur ferneren Bienenbrut ganz untauglich gemacht. Denn die Dröhnen zerdrücken sie, und die Bienen flicken sie wieder aus. Nach ausgekrochener Brut sehen die Zellen völlig zerrissen aus. z) Noch etwas besonders wird man bemerken. Die Bienen wollen sogar aus solcher falschen Brut Weisel machen. Sie bauen Weiselwiegen, eine oder mehrere; legen Brut darein; verspinnen sie gewöhnlicher Massen. Allein was kömmt heraus? eine etwas größere Dröhne. Dergleichen Verwirrung eines Stockes ist ein klares Zeichen einer schon lang wahrenden Weisellosigkeit , und des endlichen Untergangs: welcher durch die Obsorae eines fleißigen Bienenwirths leichtlich hatte verhüttet werden können; wenn er bey Bemerkung des Weisels- G 5 ver. IQ6 iH, ( o ) A Verlustes, gleich nach dem Schwärmen zur Befruchtungszeir, dem tztocke eine» anvern verschaffet hatce, §- 65. Eben dieses nun gehörigermaßen zu bewirken, hat man wohl zu betrachten, was es für ein Htock ist, wie er beschaffen/ ob er noch bienen-und honigreich genug sey. Befindet man dieses; so kann man ihm einen üHeisel geben, Im widrigem Halle, da noch dazu die Jahreszeit, sich Bienen auszubrüten und mit Houigvor.achezu versehen, meistens schon verstrichen ist; wird es besser seyn, selben sammc Wachse und Bienen mit andern z i v reinigen, damit sie mir gcsammteiu gleiße miteinander arbeiten, Wer g'er einem scho>, lang weisellosen I'a.ke dennoch einei^ ^Lei>>.l geben wili; oer har einen besondern Kunstgriff nöthig, um ihn zu dessen Annehmung zu bez wingen. D nn von ihrer angefange- »en Arbejc betrogen,/ und sich auf il.wen künstigen eigenen Deisel verlassend, bringen sie alle fremden Weisel um, Daher, ( o ) A ,c>7 nachdem man die Bienen durch den Rauch in emen leeren Srpck getrieben l)izr, schneidet man die falsche oder Dröhncnbrut (wie H. 17.) b«y den Köpfen hinweg. Nach 2 Sruuoen, nachdem die eingesperr- ken Bienen genugsam gesausel unv gebrauset Haben , >teue man ihnen in dei? leeren Stock einen, >n einem We.selhau- sel eingeschlossenen Weisel hmein. d iesen wervcn sie mir Freuden empfangen, ihn umgeben, und sich üoer das Hasset zusammen seven. Hierauf schürte nian die Bienen in ihren alten Stock, und gebe ihnen den Weisel frey hinein: so jst geHolsen. 66. ^jemit ist aber noch ncht alles aus- Aerichtet. Man muß den neueingeschöpft len Schivarmstöcken bisweilen nacksehen, was vorübergeht, ob sie keiner Verdes, serung bedürfen, hauptsächlich ob sie keinen Hunger le.pen. Denn bey Abgang hinlänglicher Weide smo sie zu füttern. Man fürchte sich nicht, das Fmcerho, nig zu verlieren. Die Bienen verzehren nicht io8 ( o ) A nicht mehr, als sie brauchen. Ja das Verzehrte verwenden sie zur Ausbesserung des Stockes, zur Bauung des Wachses, und folglich zur Brut und ihrer Vermehrung. Das übrige heben sie in den Wachszellen ans, und vervielfältigen eS alsdann mit ihrem Fleiße. §. 67. Da ich hier das Füttern anrathe, verstehe ich gutes und reines Furter. Daher fällt der Einwurf unerfahrner Vienenwirrhe von sich selbst hinweg; welche nebst dem, daß sie vermeynen, die Bienen durch das Füttern faul zu machen, dieses auch darum verwerfen, weil es denselben übel bekömmt. Sie urthei- len blinings, ohne die Ursache zu untersuchen. Ihr Futter ist schlechtes, mit frischer oder gar fauler Brut vermischtes Honig, welches nach langem Stehen in die Gahrung, Saure und Faulunz geht. Dieses schadet freylich. Welche davon genießen, auch die damit gefütter, re junge Brut werden, wie durch eine Pest, angestecket, die Brut faulend, die < ( o ) A ic>9 Faule von einer Zelle zur andern fortge- pflanzet/ bis der ganze Stock stinkend ist. Das Futter muß also rein seyn. Daher muß itens das Honig nicht aus einem, mit dergleichen Faulbrur ange, steckten Stocke gezeidelt werden. 2tens Soll in dem Zeideln gar keine Brut un, ter das Honig kommen, ztens Soll nichts den Bienen schädliches, als schlechter Wein und dergleichen, darunter gemi, sehet werden. Mer etwas solches nur als einen Versuch brauchen wollte; der soll es nur an einem oder andern Stocke versuchen; damit wenn es schädlich ist, der Schaden nicht groß sey. 4tens Traue man dem gekauften Honige nicht, es mag so hell und lauter aussehen, als es immer wolle. Denn es kann von Stöcken seyn, derer Bienen man mit Schwefel ersticket, und hernach das Honig sammt Wachs und Brut in die Fässer geworfen hat. Durch das läutern pird es zwar klar, aber nicht von der Fäulniß gereinigt t. II Theil Iw (s ) A U.THeil. Von künstlichen Schwärmet I, Abschnitt. Von derselben L?uxcn und Schaden» §. 68. In neuern Bienenbüchern werden einige ?/rten künstlicher Schwärme. Als eine bewundernswürdige und Neue Erfindung über die Maßen belobet und be> vorgestrichen. Äey uns in O.bererain sind sie schon viele Jahre allgemein, und und allgemach schon so verachtet, daß sich Bieriettwirthe schämeti, ihre Hurten auf derley Art anzufüllen. -Ich will aufrieb- tia sowohl den AutzeN anführen , welch '» sie verschaffen , wenn man sie aus geschickte Art, zu gewissen Zeilen zu machen weis; x) Man nennet sie jetzt die Kunst, Able« leger zu machen. ^ ( o ) tl! weis; als auch den Schade» , welchen die, ohne Ueberiegung oder Noch./ auf solche Ärr gemachten Schwarme verursachen t mithin sie weder loben noch sc! an- den ; odee vielmehr nach Gestair der Sachen, sowohl loben als schänden» §. 69. - 5) Wenn ein, wiewohl zum Schwärmen genuqsam volkreicher Stock, bey anscheinenden allen dessen Vortheilen, den, noch nicht schwärmen will; wie es die Erfahrung lehret, daß es bisweilen geschieht : so ist es gut, ihn durch diese Kunst; mit nicht geringen seinem Nutzen darzu zu zwingen, wo;u er sich aus eignem Triebe sonst gewißlich nicht entschlossen hatte« §. 70. 2) Eben dieser Kunst haken wir das Mittel zu verdanken, der Weisellosigkeit eines Stockes abzuhelfen, ihm durch Einsetzung der Brut einen Weisel zu verschaffen, und ihn also von dem sicher an- «ngedroheten Untergange zu erretten. Wel- Il2 A Welcher Nutzen so klar in die Augeis leuchtet, daß er nur von einem Blinden widersprochen werden kann. H. 71. z) Wer nur wenige zum Schwärmen bereitete Bienenstöcke hat, derer geringe Anzahl und anzuhoffende kleine Vortheil die Mühe und Erwartung der Schwarmzeit (wenn man die Schwärs me anders nicht verlieren will) nicht belohnet: dem kömmt diese Kunst gewißlich recht gut zu statten. Der Unbequemlichkeit des Wartens wird durch das Selbst« herausnehmen des Schwarmes abgeholfen. §. 72. 4) Der größte Vortheil, und das meiste Vergnügen, so einem Bienenwir- the hieraus zuwachsen kann, besteht hierin, daß er sich die Verschiedenheit der Zeit vollständig zu Nutzen machen; nach Er- forderung derselben, nach Bequemlichkeit, und nach Wllikuhr die Abtheilung der H ( o ) A t!Z der Schwarme vornehmen könne, utw also Mcisier der Schwarmzeit werde. Gesetzt es falle in der Gegend, allwo er seine Bienenzucht treibt, zu dieser oder jener Zeit eine reiche Weide ein; so kann er sich mit den künstlichen Schwärmer» dariwck richten > die Zeit benutzen, und sein Absehen völlig erreichen» H- 73- Wie bortheilhaft einer Sekts diese Kunst ist; so schädlich ist sie anderer Seits, theils in sich selbst/ theils itt ihrer Misibrauchung. t) Geht mehr Futterl>onig üuf^ als - bey einem natürlichen Schwarme» Die in dem neuen Stocke gesammelten Riener» «rregen ein gewaltiges Carmen; sind etliche Täge über die Entfernung von ihrem Weisel sehr bestürzet; bequemen sich lang nicht M Arbeit; und verzehren meht Honig als sonsien» §. ?4^ 2) Dke erste Arbeit / welche die Viesen uncernchmeij > ist der Weiselbau. H Weil Li4 ^ ( o ) A Weil sie aber weder eine Weiselwiege, noch eine darein gelegte Brut oder Eye» lein haben; so erwählen sie ein Bienen- würmlein zu ihrem künftigen We>sel Die Zelle, worinn dieses Würmlem liegt, ist als eine gemeine Bicnenzelle für einen Weisel, der die Bienen an der Größe übertrifft, viel zu klein. Daher reißen sie etliche, darneben befindliche Zellen auf, »im eine geräumigeWeiftlwiege anzulegen. Ungeachtet ihrer Sorgfalt undBemühung/ können sie doch selten eine, einer natürlichen völlig ähnliche Weiselwiege verfertigen (wie 2Z.n. 2. Lic. H. 26. n. 2.). Sie wird kleiner, dünner, mit wenigerem Wachse belegt, und nicht am Rande der Scheiben angelegt, sondern von der Seite der Scheiben aus der Bienenzelle krum, nicht gerad, abwärts gezogen seyn. Folglich wird auch der Weisel kleinerund unvollkommener. DenBienen hierinnsalls zu Hülfe zu kommen,siehe unten H. 37. n. 2. §. 75. 2) Bey einem unvollkommenen Mei, sel wird alle Arbeit unvollkommen. Die Er, ^ ( Q ) Pd riZ Erfahrung lehret , das a) ein- solcher Weisel weniger Bienenbrut lege, und also weniger Bienen erzeuge, in derer Menge doch der meiste Nutzen beruhet; d) daß eben mit der Hoffnung dieser Vermehrung ihres Geschlechtes, die Bienen auch den Fleiß im Eintragen, und den Much, sich wider die Raubbienea zu wehren, sinken lassen; c) daß dergleichen Weisel nickt so lang lebe,' 6) endlich daß er gar oft, in der wenigen Brut/ die er legt, anstatt der Bienen sehr viele, oder wohl gar lauter Dröhnen lege, und also vermög der Brüning nicht mehr als eine gemeine Biene gelte. 4) Ueber alles dieses würde die, in Vornehmung solcher Abteilungen ver- nachlaßigte Betrachtung der Zeit, der 5age, der gegenwartigen oder künftigen Weide, dem Bienenwiethö noch mehr Schaden zuziehen. Denn auch ein natürlicher Scbwarm muß bey solchen mißlichen Umständen zurückgehalten und H a ver« Zi6 ( o ) A verhindert werden 16.); um wieviel mehr ein künstlicher! das aufzuwendende Futter überstiege den Weith des Schwarmes. Ja Key Mangel der Weide kann er gar durchgehen, oder sich nach und nach bis auf ein paar Hände voll Bienen / nebst wenigem Wachse in einem Ecke, verlieren: hiemit verschwin, det zugleich bey den übrigen die Freude zur Arbeit, und das Vermöngen ihrer zu Grund gehenden Wirthschaft ferner aufzuhelfen. §- 77- 5) Einen an sich selbst schwachen Stock abzutheilen, wäre eben so schad- lich als unvernünftig. Beyde der alte «nd der junge, würden Zweifels ohne, wegen Mangel der Arbeitsbienen zu Grund geben; da der alte mit seinem gehabten Volke sich erholen, und gut hätte werden können» tz- 73. 6) Da die Bienen ohnehin aus natürlichem Triebe zu rechter Zeit schwärmen ( o ) A Wen wollen; wäre eine unternommene Abrheilung nicht nur unnützlich und vergeblich, sondern mich gar nicht wirth- schafcllch. Denn ein künstlicher Schwärm ist lange Zeit tranrig, unruhig, und zur Arbeit ungeschickt (§. 7Z.); da ein natürlicher alsogleich zur Arbeit schreitet. ö. 79. Ans bisher Beygebrachtem folget, daß die künstlichen Schwarme, oder sogenannte Ableger nach Gestalt der Sa» chen zwar fortheilhafr, und nicht zu verwerfen seyn; jedoch nicht blindlings, ohne Bedacht, ohne Unterscheid geschehen müssen. II. Abschnitt. Von besonderen Beobachtungen der künstlichen Schwärme. §. 8c>. Einen künstlichen Schwärm machen zu können, sind einem Bienenwirthe z Stücke zu wissen nöthig: HZ c o) A 1) Wie der Schwärm aus dem Mut, terstocke genommen, und in den neuen Stock gebracht werden solle; ein natürlicher zieht von sich selber heraus. 2) Wie derselbe in dem neuen Stocke zu erhalten sey, damit er nicht in den alten zurückkehre; welches bey einem natürlichen Schwarme nicht zu befürchten ist. z) Wie dem neuen oder dem Mütterstocke, nachdem die Abtheilung gemacht wird, ein Weisel verschaffet wer» den solle; da ein natürlicher Schwärm feinen Weisel selber mit sich nimmt. Eines sowohl als das andere kann auf mehrerlei) Art bewerkstelliget werden. Die beste und nützlichste muß nach vor« fallender Gelegenheit erwählet werden. H. 8r. Einen künstlichen Schwärm aus dem ftsten Stocke in den neuen zu bringen, bedient man sich entweder eines Löffels, oder Federwisches, oder der Hand, u, b. g. nach Gestalt des Mutterstockes, und nach Art des Schwarmes. Bisweilen müssen sie durch den Ranch ausge- trie- H ( o ) A 119 trieben werden. Dieses aber enthält man sich, so viel es möglich ist. Mail muß ihnen den angethanen Zwang so erträglich machen, als es seyn kann, und sie nicht mit unnöthigrr Unbequemlichkeit und Gewalt noch mehr zum Unwillen reizen. Ohne dieß erstickt der Rauch in den Zellen sehr viele junge Brut. Man vermeide auch das Stoßen und Klopfen, als wadurch das Wachs und die Brut beschädiget wird »c. Durch Aufsatze oder Untersätze geschieht die bequemste Ab- theilung. Siehe unten H. 96. H. 82. Die Zurückkehr des abgesonderten Schwarmes in seinen Mutterstock kann ebenfalls verschieden verhindert werden, als erstlich durch das Einsperren Z oder 4 Tage lang, und Aufbehalten an einem finstern Orte; wodurch sie theils den alten Flug vergessen, theils wegen der mittler Zeit angefangenen Weisel- brut die i^ust auszuwandern verlieren. Doch müssen die eingesperrten Bienen 4ufc genug haben, daß sie von der, durch H 4 das ZSV ( o ) A has Sumsen gemachten Warme nickt ersticken. Dieses kann geschehen mir Borspannung eines drarerncn Siebes oder schürtecnen Gelsengarnes, anstatt di/s hnttern Bretrleins, pdcr dos im obern Br re eingelegten Beiles (§. z. I.. c. e.). Anstatt d-s Einsperrens kann may den neuen Stock 4 Stund weit beyiausig hmw.g tragen, damit er den Zurückweg Vicht sinoe. Wenn man /unge Bienen zum neu« en Schwarme haben kann, welche noch nicht in der ^ufr gewesen sind; so wird hes Einsperrens oder Wegtragens auch entübriget. Denn diese finden ihren Mutterstock so leichtlich nicht. Sie sitzen, wenn der Stock volkreich ist, rückwärts im selben über dem Wachse, Siehe auch H, 96. Die Bienen ausfliegen zu lassen ist unstreitig besser, wenn es seyn kann, als sie einzusperren. Sie bedürfen nicht so viel Futter. Sie bleiben gesünder. Denn von den eingesperrten zerbersten viele in dem Stocke durch das Tumultui-- ?en, und die Begierde herauszudringen; ^ ( o ) A. IZ» ^pch mehrere werden krank, welche als» dann, ley erstatteter Ausflugsfreyheic, aus dem Stocke kriechen, meoersaljcn, vsid zu Äruyo gehen, §. 8Z. Diese Weisel, womit man diese künstliche Schwarme versehen muß, nimmt »nan entweder von überflüßigen aufbehal, tenender natürlichen Schwärmen (§ 58.); pder man giebt ihnen eine der herausgeschnittenen Weiselwiegen (H. Z9.); oder weil solche nicht allzeit nach Verlangen zu haben sind, laßt man die Bienen sich selbsten aus einer jungen eingelegten Brut einen Weisel ausbrüten (§. 87.). H. 84- Es fragt sich, ob dieses allzeit, untz welches aus besagten am vorteilhaftesten anzustellen sey? Bevor ich antworte, muß ich folgende Beobachtung voraus setzen, Die Bienen unternehmen von Natur den Weiselbau niemals ohne Ursach oder H 5 Noth Z22 ( 0 ) A Noth; folglich nur, wenn sie sich zum Schwärmen richten (H. 25.); wenn ihnen ihr alter Weisel nicht anstandig ist; oder wenn der Stock weisellos geworden. Und in diesen Fällen sind sie in ihrer Arbeit verschwenderisch/ imd machen gemeiniglich mehrere Weisel. Außer der Noch ist kein Uebersiuß derselben zu haben. Das Mittel also, sie zum Weiselbaue zubringen, ist die Noth, das ist, die Beraubung ihres Weisels. Dieses kann also zu allen Zeiten geschehen , wenn man nur eine junge Brut ihnen hineinzusetzen hat. Im Winter zwar, als in den Mo, naten November, Deeember, Jäner ist felren eine Brut in einem Stocke anzutreffen. Allein auch da könnte man helfen , und die Bienen zum Brutlegen bringen wenn es zuträglich wäre. Man dürfte den Stock nur an einen maßig warmen Ort bringen, und ihn hinlänglich füttern. Die Brut wird ungezweifelt erfolgen, woraus sowohl Bienen entstehen , ass auch der Weisel gemacht werden kam?, §- 85' ( o ) 2SZ §. 85- Wenn die Wahl der (§. 8z.) gemeldten ?lrten, einen Weisel zu verschaffen, jemanden frey steht; so erwähle er am ersten aus allen einen Mutterweisel. Dieser wird i) alsogleich Brut legen, und den Srock mit Bienen vermehren. 2) Er wird lieber angenommen weiden, z) Ist keine Gefahr ihn in der Befruchtung zu verlieren, wie H. 62. Ein Jungferweisel ist einer Weiselwiege vorzuziehen, aber nur in so weit, haß die Bienen auf die Weiselausbrü- tung nicht warten dürfen; weil sie sonst, so lang, als sie keinen Weisel haben, ihre Arbeit nicht fortsetzen können. Ue, brigens ist ein Weisel in der Wiege weniger der Gesahr ausgefttzes, umgebracht zu werden, alsein Jungferweisel. Eben die Beschleinigung der Weisel- ausbrütung rath, eher eine Weiselwiege zu nehmen an, als eine junge Bie- nenbrut. §. 86. ,24 ( o ) A. §. 86, Nun wollen wir die Art lehren, Weisel sowohl aus der Bienenbrut zu erzeugen, als auch vorrathige aufzube, halten; um selbe entweder für künstliche Schwärme, oder für weisellose Stöcke beyhanden zu haben. §. 3?. Die Art, Weisel zu machen, ist die« se; 1) man nehme aus einem volkreichen Stocke, nach Belieben, Z oder mehrere Handvoll Bienen, und chue sie in einen leeren Stock, dessen Raum man nach der Menge der Bienen größer oder kleiner machen kann. 2) Aus eben diesem , oder aus einem andern Stocke schneide man einen schö? nen neugebauten Bienenwachsfladen heraus, in dessen Zellen kleine, kaum sichtbare Würmlein in einem wenigen glanzenden Safte liegen; in beliebiger Größe , jedoch nicht größer, als daß die wenigen Bienen dieselben genugsam bedecken , und erwarmen können. Wenn m den Zellen am Rande keine Würmlein O) A Z25 seyn sollten ; so beschneide man den Fladen unten bis zu den V^ürmlein, damit für den Bau der Wciselwiege Raum genug sey. z) Dieses Stücklein Fladen setze man in den neuen Stock zwisn en die Bienen, in vormaliger, und nicht verkehrter 5a- ge; und befestige es beiderseits mit 2 dünnen Rüthlein; oder man stclle es auf einem dünnen Drettlein zwischen 2 , in einen Bogen gekrümmten, und darinn befestigten Rüthlein. Nur gebe man acht, und mache durch Zusammenwischung oder Streifung der Bienen, daß sie sich alsogleich darauf setzen, damit die Brut nicht erkalte, und also zur Weiselmachung untüchtig werde. 4) Die Bienen werden von der Zurückkehrung in den Mutterstock, auf eine der oben im H. 82. beschriebenen Arten abgehalten. 5) Zur Nahrung setze man einen Honigffaden hinein, welcher besser ist, als ausgeschlagenes Honig. Die frey M Arbeit ausfliegenden brauchen nicht s» 126 ( O ) A so viel, als die eingesperrten. Sie sollen keinen Mangel leiden) sonst verzeh« reren sie die junge Brut, und macheten keinen Weisel, der Key guter Nahrung in 12 oder 14 Tagen wird ausgebrütet seyn. §. 88. Diesen ausgebrütteten Weisel laßt MüN mit seinen wenigen Bienen in eben, selbem Stocke arbeiten, bis man ihn entweder zu einem künstlichen Schwarme, oder zu einem weisellosen Stocke braucht. Entzwischen wird er, wie im h. 6z. gesagt worden, befruchtet werden. H. 89. Einen vorrathigen Weisel kann max Ms zweyerley Art aufbehalten. Erstlich ka'M man ihn mit etlichen Handvoll Bie- ticn in einen leeren Stock thun, und so weit hinwegrragen, daß die Bienen itt ihren alten Stock nicht zurückfliegen. Eix- solcher Weisel wird, wie erst gemeldet worden, befruchtet werden. Weil ( o ') A> 12? Weil aber wenige Bienen in einem großen Räume nicht gern bleiben, noch arbeiten wollen; so verkleinert man den Raum des Stockes mit Hineinschiebung des hintern Brettleins gegen das vordere (H. 5. I.. x.) Wer will, kann sich daher hierzu eigene kleine Trüglein machen lassen. Ich erwähle lieber die Stöcke, weil sie, wenn sich ein kleiner Schwärm erholet, wieder größern Raum bekommen könne. Wie ein Weisel in einem Weiselhäusel zum Vorrathe erhalten werde, ist oben im H. 58 angezeiget worden. Jedoch ein solcher eingesperrter Weisel kann nicht befruchtet werden. H. 90. Bey der wirklichen Einsetzung des Weisels in den Stock ist zu beobachten, was oben in 58. 4Z. 44» ?c. ist gesagt worden. Bienen aus einem befruchteten Weisesstocke, giebt man nach 2 Stunden, da sie den Verlust ihres Weisels wahrnehmen, entweder einen befruchteten t2Z .H, ( o ) ^ teten Weises frey, oder eine« unbefruchteten in einem Hausel bineio. Jenen nebmen sie gleich «IN , diesen nach 4 »der Z Tagen. Auf gleiche Weise verfahret wan mit einem befeuchteten Weisel Key Bienen aus einem unbefruchteten Stocke» Nur i»? zu merken, daß ein Mutcerii'ei- sel eher angenommen wird als ein Jungferweisel, auch von ungleichen Bienen. Allein selten werden aus einem Jungferstocke/ Bienen zu einem künstlichen Schwarme genommen, weil derselbe nicht volkreich ist» Eine Weiselwieae giebr man mit ein wenig daranbleibendem Wachse dem Schwarme. In wenigen Tagen ist dee Weisel ausgebrütet- III Abschnitt. Von wktklicktt Abtheilung der künstliches Gchrvarme- §- yr. Ein künstlicher SchwarM känN auf verschiedene Arten gemacht werden. Ich will folgende anführen. I- Art» ( o ) Z- I2A ! Art. 1) Man nehme einen volkreichen Bienenstock, woraus der Schwärm soll gemacht werden, aus der Hütte auf die Seiten/ und lege ihn umgekehrt, ent- weder auf eine Bank oder auf die Erde. Damit die Bienen aber nicht heraus stiegen und stechen; so blase man beym Flugloche ein wenig Rauch hinein. 2) An dessen Ende stelle man gerad gegenüber festzusammen, das Ende eines leeren Stockes; und nimm die gegeneinander stehenden Endbretrlein beyder Stöcke hinweg / damit die Bienen aus dem voken in den leeren Stock laufen können. z) Nehme man das untere Bretk von dem vollem Stocke auch hinweg; und kehre die daran sitzenden Bienen mit einen» Federwische, Rürhlein, u. dgl. in den beeren Stock hinein. 4) Blase man an dem andern Ende des vollen Stockes Rauch unter sie hinein , und klopfe ganz sacht an das Sei- tenbrett desselben, auf daß so viele Bie- I nen, !Z<2 ( o ) A neu, als zu einem Schwarme nöthig sind, sammt dem Weisel in den leeren laufen. Will man den Schwärm zur baldigen Arbeit bringen; so gebe man ihm zum Wirthschaftsanfange einen, entweder aus dem Mutterstocke herausgeschnit- tenei,/ eder sonst vorrathigen Homgfla- den 61.) 5) Diesen neuen Schwarmstock krage man in die Stelle des alten, damit die Bienen den schon gewöhnten Flug behalten, und nicht irrgehen : den altes? hingegen trage man ^ Stund weit weg; nachdem ihm die überstüßige Dröhnen- brut vorder herausgeschnitten worden, »im das Honig, so diese hernach verzeh- reten, zu ersparen. 6) Nach geschehener Befruchtung des Weisels, welchen die Bienen, wenn man ihnen keinen gegeben hat, aus der im Stocke vorhandenen Brut sich selbsteil machen werden, kann der Stock an ein beliebiges Ort in die Bienenhütte zurück getragen werden. Wenn H ( o ) -A iZj Wenn die Bienen sich selbsten einen Weisel ausbrüten müssen; so machen sie selren einen, sondern manchesmal sehe viele 14. 84-)- In diesem Falle muß man nüch 14 oder 15 Taqen auf das Singen der Weisel acht geben, welches ein Zeichen des Schwärmens ist 21« 27.); damit man ven Schwärm einschö- pfen könne. Wer aber keinen Schwärm haben oder erwarten will; der schneide die ctwann noch vermachte Weiselwiegen heraus (§. Z9 ), und fange die überflü, ßigen Weisel bis ans einen zusammen (§. 58). Man kann diesen alten Stock/ wenn man ihm einen Mutterweisel giebk/ anstatt hinweqzutragen, auch fest an dett neuen Schwarmstock ansetzen; jedoch mit verwechseltem vorderen Endbrettlein, damit die Bienen nicht in den alten schon kcnNbaren Stock zurückfliegen» d 'c> 3 s §. 92. IZ2 ^ ( o ) A 92. il A r t. Aus 2 Stocke» z zu machen. 1) Man erwähle einen guten vollen Stock und einen mittelmäßigen L. 2) Diesen Scock L nehme manAbendS ous seiner Stelle L heraus, trage ihn rin wenig von der Hütte auf die Seiten; und lege ihn umgekehrt auf die Erde. z) Treibe man mit Rauch alle Bienen sammr dem Weisel aus dem Stocke L in einen leeren I); und stelle diesen Stock O in die Srelle L anstatt des L. Der wird fleißig arbeiten. 4) Den ausgeleerten Stock L setze man ohne unterem Brette auf den an- noch vollen Stock in welchem das Bail des obern Brettes eröffnet worden ist; damit die Bienen aus 'dem untern Stocke in den obern leeren L kommen können. Dieses soll aber so geschwind geschehen; als es möglich ist, aus daß die junge Brut des Stockes L nicht er, kalte, und jU Grund gehe. Z) Die- ^ ( O ) ^ ZZZ 5) Diese 2 Stöcke lasse man bis folgenden Morgen beyfammen. In der Nacht werdenBienen genug hinaufsteigen. 6) Morgens darauf sondere man sie voneinander, und vermache wieder ein jeden. 7) Nachdem beyde Z Stund lang ruhig gestanden sind; wird man wahrnehmen können, welcher aus Heyden keinen Weisel hat. Das Sumsen und kaufen der Bienen wird es genugsam andeuten. Den weisellosen trage man ein wenig von den andern hinweg (H. 82.), und gieb ihm entweder einen vorrathiglm Muk- rerweisel (H. 90.), oder lasse ihn selber einen ausbrüten 87.). Die Mühe des Hinwegtragens zu ersparen, kann man bende Stöcke 8 oder 9 Tage bensammen lqssen, mit beyder- seits offenen Fluglöchern ; damit auch die Bienen des obern Stockes L sich den Flug aus diesem angewöhnen. Nach Verlauf dieser Zeit sperrt man ihnen die bisherige Gemeinschaft, und versiehst den weifellosen Stock mir einem Mutterweisel. I Z Eine »54 ('o ) Z. Eins gute Bienenerkcniifnl'ß wird die, se Art, Schwärme zu erkünsteln, auch auf anders gestallte Bienenstöcke lcicht- lich gnwenden. Ick setze z. B. 2 Körbe. Die cr> ften ^Stücke der obbemeldten i. 2. Versreben sicb von selbsten, Die ganze Meschwerniß beruhet im nämlich in der Vereinigung der Körb?, Man bedecke also den. Hollen umge- kebrren Stock ^ mit dein ausgeleerten Korbe L, daß bende untere Oeffnungen auseinander zu stehen kommen- Sobald als genug Bienen sich m die verlassenen Wachsscheiben dcs Korbes k gezogen hfl- ben; so trenne man sie alsogleicb wieder voneinander, damit die junge Brut des utitern Korbes wegen der verkehrten Lage keinen Schaden leide. Uxbrigens perfahre man, wie oben, h- 95 III A r t. Zlit-i mehreren Stöcken einen Scbrvann zu rächen, z) Vcr- ( o ) A IZ5 1) Verfahrt man , wie oben (§. 92.) bey der II Art 2 A z. 2) Wische man die vor den Fluglöchern sitzendenund sich auswendig an den Stöcken ansetzenden Bienen, soviel als derer zu einem Schwarme ersoderlich sind, in einen andern leeren Stock L; damit man den, von Bienen zwar ausgeleerten , aber noch mir Wachse vollen Stock k, etwann noch mit Beschädigung des Wachses, nicht herum tragen dürfe. Sollten diese Bienen nicht erklecklich seyn, so nehme man aus volkreichen Stöcken das Abgängige darzu heraus. Z^) Diese gesammelcen Bienen schütte »iian in den Stock ö. 4) Endlich behandle diesen Stock, Lvie oben §.91. §. 94. IV Art. r) Man fülle einen leeren Stock aus einem oder mehreren andern Stöcken mit so vielen Bienen an, als zu einem Schwarme nöthig sind. I 4 2) Ge- 5Z6 ( E ) A 2) Gebe nian l'hncn einen Honig-odee Brucsiaden, oder besser beyde zugleich hinein <§. 6i ). z) Versehe man den Stock mit einem Weisel (§§> 87. 88.). Die wenigen'Bienen, bey welchen man einen vorrächigen befruchteten Weisel hat (§. 87.), verstärke man mit genügsamer Menge der Bienen aus andern Stöcken, woraus man sie erstlich in einen leeren Stork sammelt, und alsdann zu den wenigen hineinlaufen läßt» Welche zugleich die beste und gewisseste ist,' auch ohne vieler Mübe , ohne Beunruhiguna der Bienen, und Beschädigung der Stöcke geschieht. Frühlings, da die Bienen zum ersten Ausflüge ansgesetzet werden, soll man die Stöcke also stellen, daß enr- §- 95- V A r t. H. 96. VI A r t. -H. ( o ) A IZ7 weder ober - oder unterhalb noch für einen andern leeren, Raum bleibe, 2) Nach einiger Zeit, nachdem sich die Bienen namlicb schon ziemlich der wehrer haben; stelle man einen leere' Stock auf oder unter den volkreichesten welcher schon Wachs zu bauen angefa' gen hat. Bey dem Aufsetzen nimmt man da? untere Brectdes leeren Stockes hinweg, lind das Bail des obern Deckels in vollem heraus. Das Gegenspiel geschieht beyn Untersetzen, da man das Bodenbrer des vollen, und das Bail des leeren hin weg thut, so, daß eine Wachsscheiben gl rad über das Bailloch zu hangen komm« damit also die Bienen aus einem Stc cke in den ändernden freyenDurchqa,. haben , und den Wachsbau fortsetzen kön neu. z) Um die Bienen zu lieberer A' beit des^Anfanges im neuen Stocke m zulocken, stellet man einen Honig-od Brutfladen darein. I 5 4) Die 1 5Z8 ( o > 4) Die Fluglöcher beider Stöcke bleiben offen, damit sich die Bienen, besonders benm Wachsbaue, auch au6 dem neuen Stocke den Flug angewöhnen. 5) Nachdem soviel Wachs-Brut-Ho- nig und Bienenvolk in dem neuen Stocke ist, daß es zu einer eigenen Wirthschafr genug ist; werden die 2 Stöcke vonein, midec gesondert, mit vermachten beyder- s-'iligen Oeffnungen, und verhinderten Geineinschaft. Jedoch, läßt nsan sie, wie vorhex, einige Zeit noch aufeinander stehen. 6) Den weisellosen Stocke giebt mar endlich einen Weisel (Z. 90.). tz- 97- VII Art. Weiche Key einigen gebrauchlich ist: 1) Stellen sie einen volkreichen Stock, woraus'sie den künstlichen Schwarns zu machen gedenken, zur Heit, da sich die Bienen am meisten außer dem Stock», auf der Weide befinden, an ein anderes Ort, ( <- ) A IZ9 Ort, damit er alldort arbeite, und sich wieder erhole» 2) An dessen Platz setzen sie einen leeren, dem alten ahnlicben Swck hin, dun t die von der Weide zurückkommen- dei Bienen sich darein begehen. z) Diesen verschaffen sie durch hin, eilstcllung einer Brut einen Weisel (§. 8?.). Allein weil diese Brut leielitlich erlalten kann, bevor sie von den Bienen besetzet wird; so thate ein ausgebrüteter, uni zwar befruchteter Weisel bess re Dien- ste. Denn die Bienen werden den neu- en Stock dennoch erkennen; und daher w-n ihren alten Mutterstock zu suchen, lang aus und ein kriechen, und herumsiie- gen, ohne sich um die eingesetzte Brut zu bekümmern. Wie sehr diese Art, oder dieser erlaubte. Betrug, wie si^? es nennen angerüh- me wird; so nachtheilig und beschwerlich kann sie se>m. Denn 1) Die zurückkommenden Bienen we'den sicb lieber in die benachbarten holiey Stöcke begeben, als in dem leeren blei-- 140 ( o ) bleiben. Folglich wäre solche Arbeit her, geblich, und noch dazu der Mutterstoc? geschwankt U!.o beschädiget, 2) sollte man, diesem Uebel vor- zubiegen, NN Frühlmge beym Aussätze zum iten Ausstuge, die Stöcke weiter voneinander steilen; so brauchete mcuizu wenigen Stöcken sehr viel Raum; und Z) Verursackte diese Entfernung zft das Rauben der Bienen untereinanda'. ä) Im Muirerstocke wird wegender Uebe> setzung viele junge Brutverdorken; nachdem derselbe von den besten Arbiits-- bienen, als Einträgerinnen und Enah- rerinnen entblößet worden ist. Soviel dießmal vom Schwärmen. Der- ^ ( O ) A L Gch>OD"tz»H>GH>ch-O>^O>O' S ^ Derzeichniß der vornehmsten Materien» A. Ablgcr. Siehe Schwärm künstlicher. Ausay. was er sey. 17. e. Wann, und wie er zu machen. §.17.5,6 B. Baacr. Siehe Bienenstock. Deftuchtung des Weisel. Siehe Weisel. Beire. Siehe Bienenstock. Bl'oien. §.- 4. Vi'ettn^asZen. ? ^ ^ - 2di-»»k--d^ j S>.h. R,-n-nswf. ^ienenmurrer. Sielte Weisel. Bienenschwarm, Siehe Schwärm. Smienstock, §. 5. —° — w» ^ (. o ) A Vtenenstock. - wo er im Winter aufjubedalkel. §. !>' wann er wieder auszustellen F. l?° wie er im Frühlinge 'zu berwa?- ren. §. i?» wie er zu säubern. §. 15. auf die Wt'ide zu führen. §. 15- (einen weisellLsen) was für ein Weisel zu geben. §.;8. Brut, (falsche): was sie sey. §-^4» — wie sie zu erkennen. §64. ZörutvecLcl. Austragung : was siebe, deuce. ZA 4« D. Aröhnen. i. 4« —. — Ausjagung. §6Z« ---» ^ Brut: wann sie auszuschneiden. §.17« —> Wachsf'cheibett zu erkennen. §>17. wann sie sich sehen lassen. §. ZÄ E. Uinsc!)äpfen der Schwarme^ Siehe S5warm> Owfchöpfungs, Maschine. ^ 5Z- F. ^ ( o ) ^ Aüttern der Bienen K. 12.15. 16. 66. 87. «. Z- Lutrer der Bienen: wie es beschaffen seyn soll. §. 67. H- Anigfladen; wann und wie er einem Schwarme zu geben. §. 6l. I» Jingfervorsibwarm: was er sey. K. 19. >»- — von einem Murtervorschwar» me zu erkennen. A 21. Imgferrvcisel. Siehe Weisel. ^ K. ?l'ybeute. Siehe Bienenstock» ZUw, j Sich- W-iftl. M. Mttelsay: was er sey. §. 17. c» — — wann er zu machen sey. §. 17. Mlittetvorscbwarm: was er sey. §. 19, "—von einem Jungfervorschwarme zu unterscheiden. §. 21» ZNumrwei'sel. Siehe Weisel« N. ( o ) A N. L?acbftl?wqrin: was er sei). §. lg. R. Rauben der Bienen: wie es berul> fachet werde. §. 6l> 9^. Rauck ist sparsam zu brauchen. §. zz. 8t» — Maschine. §. 2i. — .— marerien für die Bienen. §. 2t. -S- Sckrvärmens Beförderung. §. 11.12. 5. — — Kennzeichen. §. 2Z« ,2. ^—- -— Verhinderung, §. 16.17. . Verfchieoenheit. §. 7. 14. , —- Ursachen. §. 8- n. ^4. Ursachen. §. 5. Werkzeuge dazu. S. 22. -—Zeit. §-7-Zi. Scbwarm der Bienen: was er sey. § 1. wie vielfach. § 2- worinn er bestehe. § z. — — eiinuschöpfen. §. 29^ 37. 48-58° — Maschine dazu. §.ZZ. künstlicher. §. z. dessen Nutzen. §. 69. 72. — — Schaden.' §. 7Z- ?8' ^ ( O ) G6)warm zu machen. §.91. 97. natürlicher. §.2. ^ durchgehen zu verhindern. 41. — —- — voraus zu erkennen. §. 41. —> — — Ilrsaeb. §.4!» »» — vermischte auseinander zu bringen. ' §. 46.47. . — zu vereinbaren. §. 44. 45. Vermischung zu verhindern. §. 42. ob er einen Weisel bey sich habe, zu erkennen. §. Z4. Z?. < weisellosen ) was für ein Weisel zu geben. §. Z8. ' Zurückkehr in den Mutter- ftock zu verhindern. Z7. z8. 82. Gngen der Weisel: wann es geschehe §. 21. was es bedeute. §. 21. 27. Sligcrvorschroarm: was er sey. Z. 19. u. Unttrsay, was er sey. §. 17. c. wie und wann er zu machen.S.17.96. K Vo», H c->) A Vous6)wax>n: was er sey. §. 18. mir was für einem Weisel er ausziehe. §. »9 W- ASeisel: was er sey. §. !« — wie vielfach. §. aufzubehalten. Fi 53-8'. zu machen. §. Z?. . — was für einer einem weisellosen Stocke oder Schwarme zu geben. §. z8. 5». >— — welcher aus mehreren von den Bienen erwählet worden, zu erkennen. §. 45. -8» (Jungfer -): was er sei). §. (Mutter,): was er sey. §. z. AVciselban. §. j.z. U?eiseldefruchcunz zu erkennen. §. 5z. 'weiselhäuftl: was es sey. §. 22 c. Weisellosizkeit abzuhelfen. §. 05. zu erkennen. §. 64. ?2» ^Vciselcvlegci, : was sie sey. §. Z>4. — wann sie herauszuschneiden. §. 17. Mei- ^ ( c> ) A> U?eiselwiegen. . (falsche). I. 64. 74.' Werkzeuge, zu Schwärmen nöthi- 5» 22» Z.^ Susay: was er sey. F. 17. e. >»M. Wann er zu machen. §» 17. Triton ^snsciis Ublisnclluns vom ScliwÄrmen clei' Kienen iicisiZ! ^ZmcinZ in univs^itstns knjiinics, l.jukijsns G 2012