MM tür Annst, Wijsenschatt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 7 ^O . Freitag am 3O . December No» dieser Zeilschrift erscheinen wöchcnlück zwei Nummern, jedes Mal ein halber Noaen. Der Greis des Blattes ist in Laibach nanzjühiiaü, dalblälria , n. Dur»! dil t. l. Posi unlcr lüouverr mit porioireier Zusendung aanzjübri« », lalbiädrla 4 si. k. M., und wird d»lbi»bi>n >>»rau«« be<»b Hier treibt sein Spiel der Wassermann. Bernhard Tomsch ilsch. ^ertliches in Laibach seit »797 bis «8,5. Von F. X. Legal. (Fortsetzung.) März 1801. 25. Seine k. k. Majestät haben in Rücksicht der langen Dienstleistung und eifrigen Vertretung des Genera!­vicars zu Görz, den laibacher Domherrn und infu^ lirten Domoechant, Johann Anco« Ricc i (vorina­ligen Malteserritter), zum Generaloicar und Weih­bischof der hiesigen Erzdiocese zu ernennen geruht. 27. Gab die laibacher philharmonische Gesellschaft zum Besten der verwundeten gemeinen Krieger eine Aka­demie imständischen Redoutensaale. Die ausgezeich­nete Grosimuth Einzelner bewies sich in dem Nein­ertrage von öl8 fl. 20 kr., eben so glänzend aber erwies sich eine liebevolle Handlung des k. k. Re­giments von Bussi-Iäger, welches hier garnisonirt. Als nämlich die Akademie angekündigt wurde, ver­anstaltete dessen Officiercorps sogleich eine Samm­lung von 61 st. 37 kr. unter sich; die Gemeinen, voll edlen Unmuths über ihre Armuth, erklärten sich, auf den Sold von fünf Tagen für ihre unglücklichen Brüder Verzicht zu leisten. Wer fühlt sich bei dieser Handlung nicht gerührt? Doch hielt es der würdige Commandant bei den je­tzigen Umständen für seine Pflicht, den Gemeinen ihr Nochdürfciges nicht zu entziehen, und ihren An­trag mir dem Bezeigen seiner innigsten Zufriedenheit abzulehnen. Auch der Wille adelt! (Den 16. fällt die von den Franzosen durch zwei Jahre tapfer vertheidigte Felsenfeste Lavalette, auf der In ­sel Malta, in britische Hände. I n Aegyvten schlägt sich - 338 der französische General Kleber mir den Türken und Eng­ ländern wacker herum.) April 1801. i7. Seit 1. d. M. Marschiren täglich verschiedene Trup­ penkörper in ihre Heimath zurück. (Den 9. übergiebt der nach Kleber'» Ermordung befehligende General Meno u die Stadt Alexandria, den lehren Platz, den die Franzosen in Aegypten noch behaup­teten, an die britisch-türkischen Truppen; die Trümmer des tapfern französischen Expeditionheeres'werden, ohne kriegügefangen zu sein, auf englischen Schiffen nach Frank­reich überführt, und so endet der weithin zielende Zug Bonaparre's nach Aegypten. I n Rußland besteigt nach dem Tode Paul's l. der menschenfreundliche Kaiser Ale­xander l. den Czarenihron.) Ma i 1801. 8. Die Durch- und Heimmärsche der k. k. Truppen dauern immer fort; in Laibach ist das t e rz i'sche Infancerie-Regimenc als Garnison verblieben. Juni 1801. 16. Fiel ein beträchtlicher Schnee mit großer Kälte ein. Juli 1801. 17. Durchreise des ungarischen Reichspalatins, Erzher­ zogs Joseph, nach Italien. August 1801. 22. Erhielt der von Sr. k. k. Majestät zum hiesigen Weihoischof designirte laibacher Canonicus, Johann Anion Ricci , die päpstliche Bulle unter dem Titel als Bischof von Drusien. 28. Abreise der verwitweten Churfürstin von Baiern, Maria Ludovica, Erzherzogin von Oesterreich, von hier nach München, begleitet von den Segens­wünschen unserer Stadt, welche Höchstdieselde zwei Jahre in ihren Mauern zu besitzen das Glück, hatte. September 1801. 2. Ankunft des neuen Hofcommissärs für Kärnten und Krain, Sr. Excellenz des Grafen von Brandis. October 1801. (Den 1. werden die Friedenspräliminarien zwischen England und Frankreich unterzeichnet, und Amiens als der Ort für den Friedenscongreß bestimmt; den 8. wird auch zwischen Rußland und Frankreich der Friede ge­schlossen.) November 1801. 10. Ist der Unterjager Conrad M. vom is i><,ui> Jäger-Bataillon, aus dem Fürstenbergischen in Deutschland gebürtig, wegen Meuchelmord seines Kameraden, mit dem Strang hingerichtet worden. Jänner 1802. ö. Früh zwischen ? bis 8 Uhr verspürten wir ein klei­ nes Erdbeben, worauf Blitze auf Blitze mit Donner folgten, Februar 1802. 4. Starb in der Pfarre Moräutsch, laibacher Kreises, der Landmann Marcus Kovizh in einem Alter von fast 10? Jahren. Eben daselbst war am lil. September v. I . Mathias Merell a gestorben, der ein Alter von 10? Jahren-, 6 Monaten und i« Tagen erreicht hatte. Beide blieben bis an ihr Le­ bensende bei vollen Sinnen und bei solchen Kräften, daß sie, ungeachtet ihre Wohnung zwei Stunden Weges entfornr war, noch im vorigen Sommer an Sonn- und Feiertagen den Gottesdienst in det! Pfarrkirche besuchten. I n Laibach war ebenfalls im vergangenen Jahre der Schustermeister G«rg Koschak mit'101, und die Pfrüno­nerin Johanna Kunstin mir 102 Lebensjahren verstorben. (Fortsetzung folgt.) Die Wette. Kramisches Voltsma'hrchcn, nacherzählt von Josef Buche n ha in . (Fortsetzung.) „Von wannen kommst du?" kreischte es in den Lüften. «Von der Stadt A..." , war die Antwort. „Was Neues dort?" „Herrliches habe ich zu berichten. Als ich über jene Stadt hinflog, sah ich eine Menge gräßlich entstellter Lei­chen. Eine schreckliche Wassernoth herrscht darin. Alle Brunnen sind ausgetrocknet, und die Menschen fallen wü­thend vor Durst, wie die Blätter von den Bäumen, wenn der Herbstwind sie gewaltig rüttelt. Ein großer Preis ist Jedem zugesichert, der die Quellen fließen und die Brut!­nen lebendig machen, daß heißt, der helfen könnte; doch sie mögen nur versprechen; so lange der Ziegelstein, den ich in den großen Stadtbrunnen geworfen habe, nicht wegge­nommen wird, ist keine Hülfe möglich, denn dieser hemmt den Zufluß der Wässer und spottet ihrer Belohnung und jeder Kunst. Ich dächte, dieser bigoten Stadt recht gethan zu haben, schmälerte sie doch schon Jahrelang unser Reich.« „Ach, daß ich des Augenlichtes beraubt bin!« jammerte in Gedanken der still Horchende. „Jetzt könnte ich glück­lich werden auf immerdar!" „Und was bringst du?" begann der Sprecher weiter zu fragen. „Nichts Besonderes. Du kennst den albernen König des z. . tschen Reiches, der durch seine weisen Anstalten, wie sie die Welt nennt, durch Einführung der Mäßigkeir­vereine uns so manches Opfer entrissen hat; dem habe ich einen Schabernak gespielt. Er hat eine einzige Tochter, und diese habe ich mit einem entsetzlichen Ausschlage über­schüttet. Der Alce muß wahnsinnig werden, denn was gränzt an den Vaterschmerz über seine getäuschten Hoff­nungen! Kein Kraut der Erde, als die einzigen unschein­baren Blümchen, die in diesem Thale zu unseren Füssen blühen, vermag sie zu retten, wenn man dieselben zu einem Tranke preßt und sie der Kranken in den Mund träufelt." „Du hast sehr thöricht gehandelt, das Rettungmiciel in dieses Thal versetzt zu haben. Ist doch allbekannt, daß jährlich am heutigen Tage der Thau dieses Thales Augen und Licht den Erblindeten zu geben vermag < wenn man vor Sonnenaufgang die leidenden Theile damit bestreicht'' hieß es sanft verweisend. - 239 Ein Gelächter entstand, begleitet von einem leisen Flügelschlage, und verlor sich immer ferner und ferner; Grabesstille herrschte endlich ringsherum. Der stumme Zeuge aber, dem kein Wort dieses nächt­lichen Gespräches entgangen war, arhmete wieder auf; denn nicht ganz schien" er verloren zu sein. I n den Sil­berperlen des Thaues schlummert sein Heil; doch nur vor Sonnenaufgang soll er sich dessen bedienen, wo aber ist der rettende Mund, der ihm den Zeicpunct des Sonnen­aufganges verkünden würde! Nie zage der Mensch! Wo menschliche Hülfe erlahmt, ist Gottes Hülfe am nächsten. I n der Umgegend sing sich's an zu regen. Der Wald und das Gestrüppe gewannen Leben. Die Amsel und Wald­drossel liest sich ferneher vernehmen, der Lerche Morgenlied wirbelte gegen den Himmel auf, und der Ermuthigte schloß ganz richtig, daß die Sonne nun ihr Schlummerbett ver­lassen müsse. Auf die Erde hingeworfen, streckte er seine beiden Arme aus, strich mit der Fläche seiner Hände über die Spitzen des Grases hm und her, bis sie vom kühlen Thaue Überflossen waren, wusch damit die noch glühenden Augenhohlen, und des Himmels Lichtstrahl spiegelte sich in denselben wieder. Er sah über sich den Azur des Himmels, die dunkle Gegend, wie sie sich immer mehr erhellte, sah das sanfte Beben der vom Morgenwinde bewegten Blumen, welche dem Neugebornen lächelnd den Morgengruß entge­gen nickten, sah die Pracht der schonen Erde mit einem Gefühle, welches er noch nie empfunden, nie geahnet hatte! Trunken vor Freude sprang er auf, grüßte mit lhrä­«enden Augen sein neues Leben, grüßte selbst den Raben­ stein, unter welchem er bewußtlos die Nacht zugebracht hacce, und jauchzte laut auf, nachdem er die unscheinbaren Blumen gesammelt, und seinen Weg nach der Stadt A ... . eingeschlagen hatte. Daß ihm dorr sein Glück erblühen müsse, wer hätte ihm die Gewißheit rauben können, da er im Besitze eines großen Geheimnißes war? »Was mir die Heimach feindgesinnc versagt, daß soll mir die Ferne doppelt geben", jubelte er, als die Stadt A.. . in wenigen Tagen vor seinen Augen ausgebreiter lag. I n seiner Brust war ein unbegränzier Jubel, doch über der Sradt lag die Hand eines eisernen Geschickes. Es wäre vergeblich, die mannigfaltigen Gestalten beschreiben zu wollen, in welchen der Tod seine Beute umfaßt hielt. Wie Schattenbilder schlichen die Einwohner herum. Ihre Augen waren einge­sunken, ihre Wangen gelb und eingefallen, ihre Lwpen verbrannt, und die dürre Zunge versagte ihnen den Dienst. Gefühllos starrten sie gegen Himmel, ob von dort keine Rettung nahe, und — keine uahete! Da kam ein Mann, der noch frische Gluch im Gesichte hatte, nach der Fahr­strasse hergeschritten, und bot dem Nächsten seinen Vor­ruch von Wasser hin. Man war unschlüssig, ob man den Fremdling oder die Himmelsgabe bewundern sollte, und ein noch größeres Erstaunen faßte die Einwohner, als die Kunde sich verbreitete, daß der Fremde die Stadt zu ret­ten gekommen sei. Kaum hatte er den Wunsch ausgespro­chen, nach dem vertrockneten Stadtbrunnen gebracht zu werden, als sich auch schon hundert Hände neu erstarkt be­ wegten, den Wundermann dahin zu tragen. Walzen und Seile wurden eilends herbeigeschafft, und der uns wohlbe­kannte Marcu s ward in den von Quadersteinen erbauten Brunnen, den eine Umfassung von massiven Granitblöcken umgab, auf dessen oberstem Rande vier marmorne Löwen ihre ausgetrockneten hohlen Rachen nach den vier Weltge. genden weit aufgerissen hielten, hinabgelassen. Zwischen die leeren Räume des steinernen Geländers aber drängten sich eine Menge Köpfe, welche hinab zur dunklen Tiefe erwarcungooll blickten. Stumm und regunglos waren alle Anwesenden. Da plätscherte es leise in der Tiefe, dann rauschte es, wie des Meeres Brandung, und unier Tosen und Schäumen kam der Erretter aus der Tiefe zu Tage herauf. »Segen und Friede dieser Stadt!« rief er, und stürzte sein in der Rechten hoch erhobenes Glas des klarsten Krystalles in seinen Schlund hinab. Ein an Wahnsinn gränzender Jubel hatte sich nun erhoben; wie rasend stürzte Alles zu dem köstlichen Naß, trank mit langen, gier,gen Zügen, erst ohne, dann mit Absätzen, und die Menge konnte sich nicht satt trinken. Endlich war das Bewußt­sein den geretteten Einwohnern rückgekehrr. Ueber das ei­gene Glück vergaß man keineswegs die Pflicht gegen den Wohlihäier. Männer legren ihre vollen Börsen, Weioer ihre Ohrgehänge, Ringe, kostbaren Armspangen, und so-gar die Kinder ihre ersparten Pachengcschcnte dein Glückli che« zu seinen Füßen. So weit die Sonne zieht, seit Crösus Zeit, sah sie keinen reichern Mann. (Fortsetzung folgt.) Neues aus der Monarchie. M. G. Saphir erhielt für die Überreichung seiner humoristischen Schriften und in Anerkennung seiner Wohlihätigkeicconcerce, durch die er bereits Tausende wohlthätigen Anstalten und Zwe­cken zugewendet hat, von Sr. Majestät dem Kaiser einen prachtvollen Brillaniring. Notizen aus Wien. Die Canalbauten zur Ueberwölbung des Alserbaches haben wieder begonnen und durften »n Sommer des näch­sten Jahres vollendet sein. Am 3. d. M . um halb sechs Uhr Abends wurde am Srephansdome die Probe mit dem nach der neuen Vor. richtung beleuchteten Zifferblatt« der großen Thurmuhr ge­macht, welche sehr befriedigend ausfiel. Die größte Parletenfabrik in Oesterreich errichtete der Tischlermeister Leistler in Wien. Er machte eine Reise nach England, von wo er sämmtliche Arbeitmaschi­nen bezog. Dieses großartige Unternehmen befindet sich in einem palastähnlichen Hause, welches der tüchtige und umsichtuolle Geschäftsmann eigens zu diesem Zwecke in der Vorstadt Mariahilf erbaute. Auswärtige Neuigkeiten. (Gläserne Dachziegel.) Solche werden in Bran­denburg verfertigt, die Masse von grünem Glase, '/, Zoll dick. Ihr vorzüglichster Zweck ist, die Böden hell zu ma. chen, während sie an Dauerhaftigkeit den üblichen Dach, zicgeln nicht nachstehen. — 38« Fünf Tage in Graz. (Beschluß.) Die Appartements des ersten Stockwerts zeichnen sich durch eine «u« «erst geschmackvolle reiche Eleganz, .»«besonders aber durch die vielen pracht­volle,, und schönen Gemälde aus, >°° man die ganze Linie der Nourbons >„ 'cbensgröße erblickt; - zwei Schlachtgcmälde. Originale von Horace Per . n e t. feßeltcn lange meine Aufmerksamkeit. Außer andern luxuriösen Amob­lements machte uns der Castellan auf einige spanische Wände von Eben, holz aufmerksam, davon eine, mitchinesischen Figuren eingelegt, 2.°°° ss. C. M . kostete. Ein großer Saal, das sogenanntechinesische Zimmer des Grafen Luches,, in welchem die Wände mitchinesischen Caricaturcn auf Tapeten geziert sind. erregt die Aufmerksamkeit durch seine bis auf das kleinste ori­ginelle Wobliruug. Eine Reihe kleiner, stäts beweglicher,chinesischer Au> romaten machte uns sehr pohierliche Complimente. I n eine», anderen Sa. Ion stand auf eine,» Tische eine Art kunstvollen antik gearbeiteten Tempels, in der Große einer Stockuhr. in welchem die Asche des Ministers Gull. ) aufbewahrt ist. I n einem Cabinet befand sich auf einer Gattung Lichtschirm ei» Originalbrief von Heinric h IV. . Konig von Frankreich, den der. selbe vor 242 Jahren an den Minister Süll » geschrieben, welchen uns der Castella», als einer besonder» Beachtung würdig, in die Hand gab. Es thut mir leid, daß ich mir nicht Zeit nah,», mehr von dem so vielen, mertwur. dig und großartig Schonen, das die Appartements der Frau Herzogin von Verr i besitzen, aufzuzeichnen. Am l?. '»achten wir früh 4 Uhr. von der schönsten Witterung be< günstige, eine Frühstücklandpartie nach Rosenberg, zu dem Familienmilch, bauer des Hauses W—. nahe dem bekannten Stoffbauer, über Charlotten, dorf ein eine halbe Stunde weit, wo wir bei dem Bauer Riege l auf einer anmuthigen grünen Hohe lagerten. Von welcher wir eine weite romo». tische Aussicht über Berg und Thal gegen Gösting z». und ein Frühstück Zenoßen, welches aus eine», Riesentopf »oll Schokolade und einem zweiten mit Milch bestand, und durch die reizende Konigin Regentin unserer Ge< sellschoft Fräulein X., secvirt wurde. Das einzige Mißgeschick, das uns bei dieser Erpedition begegnete, war, daß Freund Bauer Riege r uns sei­ne» ganze» Vorrath, 5 hölzeine Löffe'. brachte, wir aber, nach Abzahlung der Häupter unserer Lieben — waren siebe»! — Der steierische Landmann ist meist gemülhlicher Art , wiewohl zuweilen ziemlich derb und grob; jener erzählte uns ganz treuherzig, daß er wieder Bräutigam sei, und in »4 To. gen Hochzeit halte; daß seine Braut zwar nicht hübsch und jung sei, auch rein Geld habe, aber brav und fleißig wäre, wie er sie zu seinem Haus­wesen bedürfe. Einen komischen Anblick gab die Erscheinung einiger Da» men i» Reifröcken, die sich i» der grünen Landschaft, zwischen Busch und Wald und Hecken, ziemlich zweckwidrig ausnahmen. Am selben Morgen fand auf der Leinwandbleiche das tragische Schauspiel der Hinrichtung eines gemeine» Soldaten des Regiments Pirc t statt, welcher seinen Zugscorporal, der ihn zur Reinigung seiner Effecten mit Strenge anhielt, erschoß. Eine ungeheure Menschenmenge hat der Hinrichtung beigewohnt, und es wurde von dort gewesenen Personen von dabei vorgefallenen Veutclschneidereicn aller Art erzählt; ein Herr, der spä­ter mit mir nach Wien reiste, gab an, man habe ihm im Gedränge die Börse aus der Tasche, Andern, was er mit eigenen Augen gesehen. Pfeife und Schnupftuch aus den Säcken gezogen. Auch nach Schloß Eggenberg wanderten wir eines Tages , und nah­men im Wirlhshause unter den große» Lauben eine Jause ein. Man wird dort schnell, artig und ziemlich billig bedient. Eine Musisgcsellschaft, von vier alten armen Teufeln, die um einen Tisch herum saßen, und etwas Jämmerliches zusammen geigten, wäre ein Irefss,ches Bild für eine Wal . ler Scott'sche Wirlhshcmsgalerie gewesen. Der Irrgarten, die schonen großartigen Promenaden, der Roscnhügel in der Nähe des Schloßes, eine kleine Hohe, ganz mit Rosen bebaut, inmitten welcher man i» einen Schne. ckengang hinauf zum Gipfel gehen kann, welchen ei»chinesisches Dach schmückt, sind recht liebliche Augenweiden und Unlerhaltungparlien. Erinnerungen an verblichene theurc Angehörige bewogen mich, den Friedhof St. Peter zu besuche». Am Eingange desselben liest man die Worte Hier ist der Hafen der Ruh« Für die Müden, Und keine Leidenschaft Stört ihren Frieden. I» , großen Controst mit dieser Anfschrift war ein Tanzlärm und Geigcngesiedel in einem Wirthshnuse, kau,» 2U Schulte davon, wo man unlcr Iuchhcgeschrei eine» Steierischen hcrabriß. An merkwürdigen kunstvollen und schonen Monumenten sah ich in der Mitte des Friedhofs jenes des Feldmarschallieutenants Zach und L o n, genau , das der Fürstin Sal m gebornen Gräfin Paar , des Adolberl, der Antonie und der Frau Theresia Kodolitsch . jenes des Realitätenbe» sitzers Ropler, der Familie F r i d a u, Hingen«», der Freiin Mandl gebornen Gräfin Fiquelmont, des Andreas Leikom, u. a. m. Dessteiermärkischen Dichters, und lange Zeit Redacteurs des «Auf­merksamen«, Kollmann s Grab, ziert ein einfaches Blechtrcuz, in der Form eines Baumstammes, welches auf weißem Blech folgende Verse enthält: Von manchem Auge inniglich beweint. Ruht hier versenkt ein bied'rer Menschenfreund, Warm schlug sein Herz fur's Wahre, Gute, Schöne, Er ist es werth, daß Gottes Palm' ihn kröne! Ich verließ die Wohnung des Friedens, und weihte dem Andenke» manches Verblichenen, mir im Leben wohlbekannten Edlen — dessen Fleckckm Erde weder ein Monument noch ein Vers ziert, eine innige Thräne. Nie wird in dem s,),»pathetisch-,leistigen Seelenoertehr ihm ein werlheres Monu­ ment sein, als Marmor und Goldbuchstaben. Im ständischen Theater sah ich Nestrou's »Einen Jux will er ">> 5 l>. C. M . für den halben Jahrgang, welche die Zusendung unter Eouver übernehmen. Laiback. Druck «ud Verlag des Joseph Vlasnit.