Leopold Cgerische H Ltlibacher Zeitung Dienstag den 23. Dezember, 1 8 5 0. Hofnnng! — du an deinem Rosenarme Laß mich diese kurze Lebensspanne gehn — Blutet auch mein Herz von namenlosen Harme: O dann mag dein Odem mir Erquickung wehn! Schwindet meine Kraft — dann nehm' ich dich zum Stäbe, Stsze mich auf dich, und feuche ruhig fort; Dann im bessern Land — jenseits von dem Grabe Zeigst du einstens mir den sichern Freudenportl — Inländische Begebenheiten. t « i b a ch. ^H äher und immer nahet ruckt die Epoche der Entscheidung! — und bald wird viesseicht die (Ztunde schlagen, in der ruhiges Vertrauen ^ As die Maaßregeln unserer weisen Legierung gerechtfertigt werden wird. Der Erzherzog Karl kömmt — gerufen von den Wünschen der Vök fer Oesterreichs — sehnlichst er- j wartet von den Heeren, die er bey < Amberg und Wezlar — die er so oft und ruhmvoll zum Siege führte , und übernimmt den Oberbefehl Fber die ikm wohlbekannten Waffensöhne , die unter feiner Führung ruhig dem Siege entgegen zu gehn gelernt haben. Die Hey^eHsnHrg versammelt ^ gelegenen Hungqrisckcn Iusurreck-zionstri'ppen, und zwar eigentlich die erste Kolonne vou »5,000. Mann ist am »5. d. in Marsch zur Armee gescyt worden. W i e u. Da Se. Königl. Hoheit der Erzherzog Karl, .HöchstwelckcMgen Dero Unpäßlichkeit vor eiliger Zeit, von der Armee haben abgrhen müs- ! scn, nunmehr wirderHergestclltsind; so haben Sc. Maz. das Kommanbo der Armee in Deutschland,, höchstge-dackt Gr. Königl. Hoheit, zu über--tragcn geruhet. ^ Se. Königl. Hoheit sind bereits am 14. des l. M. von Prag zur Ucbernchmung dieses Kommando abgegangen, sind aber gesonnen, zu-qselch das Ober-Kommando übcr die Böhmisch - Mährische Legion dazubehalten, «nd habcn provisorisch zum Kommando dieser Legion ! dcn F. Z. M. Grafen Sztarray bestimmt. ! Kriegsbegebenheiten. Von <3r. Königl. Hoh. dem Erzherzog Ioh. sind Anzeigen vom 9. ic>. , l. und l2. aus den Hanptquar^ tieren Trosburg, 5heisendorf un^ Salzburg eingrlangt. Vermöge derselben hat der Feind am y. in drr Gegend, von Nrubcycrn nnd^lltl die Linie des'Prinz Condcis^en KorM angegrijfl'N, den Posten Neubrycrll überwältigt, und ist sofort auf das rechte Inn - Ufer vorgedrungen. Dadurch fanden sich S?. K. H» bewogen, die Armee zurück an den Salzaftuß zu fähren, um daselbst mit mehr konzcntrirter K rase, dcn weitern Unternehmungen des Feindes zweck-mäßigkn Widerstand zu^ leisten. Nach denen von (Fr. K. H. zuglcick eingesendeten Verlust-Eingaben, bc-steht M der Widcrerössninlg der Feindstligfeiten bey diescr Armee sich .ergebene Verlust an Tßdt^n in 918, und an Verwundeten in Z5i4Ma«,n; jcnrr an Gefangenen un) Vermißten ward zwar Anfangs auf 5^96 Mann angcgcben, da jedoch von diesen leytern seither viele schon sich ein-sundc».' haben, so laßt sich die ei« cigcnillche Zahl der Gefangenen noch nicht bestimmt angeben. ' AüS Italien zeigt der General dcr Kavallerie Graf Vellegarde uutcrm 6. und 9.d. an, daß dcr Feind am 4. auf 4 Strassen, gegen den von dem General"« Vchussck besetzten Posten ^ Boudeno Vorgerückt fty , und denselben mit vieler Lebhaftigkeit augegrif-fcn habe; allein dcr dortgesta,ldene Ob rstlleutenant Muniayy, hätte seine Unterstüyungßtruppcn so geschickt, und zweckmäßig vorzuführen, vtld zn verwenden gewzcht, daß der Feind zurnckgesÄlagcn, und bey die-ser Gelegenheit ein Bataillonschef, 7 "horoffiziers 5 und 8" Unteroffiziere «n-'Gemeine P, Gefangenen gcmacht a<'ch 2'S.hlffe, worauf der Feind rit ein r Truppen -Abheilung de, Panaro üderseyen «Mee, erb'ttrt worden fty?n. . Von den übrigen zum Angriff >s,Mosten Voudeno vorgrrückcen femdsichen Truppen, find in der Flucht übcr 100 theils zusammengehauen , theils verwundet worden.. Unserer Seits. wurde der Fähnrich Cuich des Mun-ka:;yscten Bataillons bleßirt, der übrige Verlust war unbedeutend. Am 6. hat gedaHter Gen. Schu-steck seine Vorposten längs desPana-ro bis St. Bianca, und längs des Rccco, "nd Po dl Primaro bis Ar-grnto und Bastla ausgedehnt. Bey dieser Gckgenbcit wurde unter der Anführung des Oberstlieutenant Gräffcn d'.'rch den Hauptmann Hrrdlizka vom hl. Infanterie Neqimeit der feindlickie Posten bly (5o di Fiume aufgehoben, 2 Kapitäns , 2 Oss l ^cind i5 Schisse abgenommen, mW an unser Ufer gebracht. Zur nehmlichen Zeit hat der in Mantua kommmandirende F. M. 3. Minkwiy den Feind.der in der Geaend von Marcaria immerwahrende ssou-ragicrung diesseits des Oglio sich erlaubte, und in dieser Absicht Hspi-taletto und CumpitcLo bescyte, d»:reb eine aus Mantna aboeschicktc Truppen-Wtheiwng an" diesen beydtp Ortschaften angreifen, und ihn mtt Verlust vieler Todten und Blossr-ten ,' dann mehrerer Gefangenen daraus rcrtniden lassen. G r a y. (3?it den 17. Dez. wes)?n bi? Fahnen Gteuermarks vom diesigcn Lalw-hanft, mit dcr Einladung an die biederen' Vewolmer 'dieses Bandes, zum persönlichen Veylritte oder zu ergirbigcn Geldbeytrag/n zn den er« richtet weidenden FnrMfaWons. Dort befinde? sich die zu dieftm Endzwecke errichtete Kanzleu und Käse. Mtt Schlag z Uhr Nachmittags wurde die Fahne, unter welcker die Steyermärkisckcn Frenwilligen fur ihr thenercs Vaterland und chr^n geliebten Landes^rften ftretten werden, in dem ^andba'lse erhoben, und in sinerljck'em >?»'ge ange, führt von dem siandls^cn ^eugwarth Herrn Heinrich Fornn'Ntlm, nnd uutcr Begleitung des prächtigen -Mmdstän^ischen Pazilenckors, und einer vortrefflichen Frldmusik, dann landftändlschcn Artilleristen, Ihren Exzellenzen, dem Hrn. Landesgouvcr-n^ur Grasen v. Welsberg-Reitenau, und dem kvmmandirrnden Hrn. Generalen der Cavallerie Varon v. Me-las prasentirt, und daun durch meh-tere Gassen und Plätze der Stadt herum gelragen. Man sah diese Standarte bereits in den Händen eines in die sehr geschmackvolle Uniform d?r Bataillone gekleideten Freywilligen, und einige andere muthige Männer, welche sich der Vertheidigung des Vaterlandes w dmcn, an seiner Seite. Noch dieselbe Stunde schloßen sich mehrere Jünglinge an', und es ift für den beßten Fortgang dieser rühmlichen Unternehmung alle Hoffnung vorhanden. Nachstehender Aufruf ist hier bekannt gemacht worden: Aufruf an die sämmtlichen Bewohner dcr Hauptstadt Gräy. ^ u- Dcr Auszug aus dem Orgamsa-tions-Plan vom y.Wez. d. I, giebt weitwendig zu entnehmen, wiege-staltig Ge. k. k. apoft. Maj. unser al-lergnädigster Landesfürst die Errichtung einiger Bataillons FreuwiLiger wünschen. Die Bürgerschaft und das gcsammte Pullikum dieser Hauptstadt wird in dieser höchsten Anstalt einen neuen Beweis der landesvatcr-lichcn Sorgsalt Sr. Maj. für das ll^ohl chrer getreuen Unterthanen fin- den , und diese höchste Sorgfalt mit dankbaren Herzen anerfennen. Die Thätigkeit, die Bereitwilligkeit, der Eifer anderer Provinzen zur Beförderung dieser höchsten Willensmei-nunq anzuführen, wäre überflüssig, da die getreue Bürgerschaft, und die Bewohner dieser Hauptstadt keines Beyspiels bedürfen, wenn es darauf ankömmt, edel zu handeln, und jenen Ruhm zu behaupten, den sie durch ihre Treue, ihre Liebe zu ihrem beßten Landeshrrrn, und rei-I nen Patriotismus so fest begründet haben. Man ist demnach überzeugt, daß die getreue Bürgerschaft und andere - Bewohner dieser Hauptstadt nicht säumen wrrden, patriotische Opfer auf den Altar deS Vaterlands zu bringen, besonders da selbe andnrch ihren eigenen Vortheil, befördern, indem es doch besser ist, ein?n denen Kräften angemessenen Beytrag zu machen, als durch den Feind allenfalls Alles zu verlieren. Ein bey dem Magistrat offenstehendes Einschreib-Buch wird die patriotischen Erklärungen aufnehmen , und ein bleibendes Denkmal für den Ruhm diestr Hauptstadt seyn. Nnr muß man noch bemerken, daß die Eilfertigkeit, mtt welcher die Gabe gebracht wird, den Werih derselben noch erhöhen wird. Grätz den 16. Dez. i8c>o. Franz Dirnpöck, provis. Vürgerm. Joseph ?'.tssing, Secmär. Edle, biedere Tyroler! Der Augenblick nahet heran, da der Feind durch den ihm den 9. gelungenen Uebergang überd.n Inn eine Trennung der Hauptarmee von dem das nördliche Tyrol auf die weise landesväterliche Anordnung unserS allge-liebtesten Monarchens vertheidigenden Baron Hillerischen Korps d'Ar-mee zu bewirken, allen Kräften aus-blethen wird. Ein heut ans Trostburg dem Hauptquartier Sr. königl, Hoheit des en Chefkommandirenden Erzherzogs Johann anher gelangter Kourier hat nicht nur von Höchstdemselben die Verordnung an den hier kommandi-renden F. M. 3. Baron Hiller gebracht , sich in Verbindung mit den standhaft ausharrenden muthvollen ^andcsvertheidigern jedem Vordringen des Feindes nach Kräften zu widersetzen, sondern auch die Versicherung, daß Höchstdicselbe Ihres OrtS allem aufbiethen werden, den aufdem rechten Innuscr aufgestellten Feind zurück zu drängen, und so die Verbindung mit Tyrol zu erhalten; so wie Höchstdieselbe auch in ledem Falle mit Aufbietung gesammter Ihnen von Sr. Maj. anvertrauten Kräften sodann auf die Rettung "yrols das Hauptaugenmerk nehmen zu wollen sich erklären. In dem Augenblicke, da mir diese Aufforderung mit der so beruhigenden höchsten Zusichcrung vou dem Herrn Komlnandirendcn offiziös eröffnet worden, habe ich mich beeilet, im Na« mcn des ganzen Landes, selbst im Namen jedes einzelnen Tyrolers Sr. Maj. unter Aufführung der voröe? merkten Verhältnisse die Euch bieder« Männern und Mltunterthauen des besten Landenfürsten gewiß heilige Zusicherung fenerlich zu erneuern , daß nach der Anleitung der Militär-Zivil-und Ständischen Behörden bey dieser dringenden Fcindsgesahr alles hiee ausharrend mit vaterländischen G?s Weingeist werde geleistet werden, was zur Landesvertheidigung lntcnl-odcr unmittelbar beytragen könne. Euere Sache, edle biedere Tyroler ! ist es nun dieser meiner Zusicherung Kraft zu geben. Ich rechne daraufmit der beruhigendesten Ruckerinnerung ausalles/ was Ihr bereits durch einen so langen Zeitraum mit so großer Anstrengung ruomvoll geleistet habt, und eben dalier erwarte ich mit standbaftcr Zuversicht, daß dcr Herr ! der Hcerschaaren an den Gränzen un-^ sers theuersten Vaterlandes den Stolz des Feindes demüthigen — ihm die Gränzen seiner Si?ge vorzeichne« werde. Jeder nach seinem Stande und Wirkungskreise vereinige sich mitsmir dahin, Gottes segnenden Beystand durch Michterfüllung gegen Ihn, den LandeSfürsten, und daS Vaterland zu erstehen. ! Jeder überzeuge sich mit mir, daß ! wir für die Rechte der gekränkten Menschheit, für unser Eigcnchum, för einen Landcsfürstcn streiten, drr ^ mit Recht uns allcs ist, und dessen H erzcn wir entgegen nach unzähllgen Beweisen alles sind. Innsbruck den l i. Dez. Ferdinand Erncst Gras von Vissingen ! f. k. Landes-Gouverneur, und zur Land svcrthndlgung bcvollmäch- ! ter Hoftommissur. Prag, den 21. Nov. In nnftrn heutigen Blättern liest ! man folgenden Aufrufan die Einwohner Vöhmcns: ,,3en Staat gegen feindliche Anfälle schätzen, d^r zcrsiüh-rcnden Gewalt eme aufguten Gründen gebaute Scitcngewalt entgegensetzen, sey unsere heiligste Pfticht! Lanc desfürst und Vaterland gebiethen sie. Ferne sey von uns, die Pforce des Fricdenstempels aufzusprengen, das tausendköpfige Ungeheuer — den ! Hrieg wünschend herbcyzulocken, um ttiva unftrn vaterländischen Ehrgriy tntt dem llcbcrmuthe eines cingcbilde-len Heldengeistes zu befr^^igen! Ncin! w,r kenucn Menschettwerth l nd Menschenclend. Die Wi.lt ist d rzcugt, daß d^s Herz dcr Böhmen gulz ihrem Könige geweiht sey, dessen weisen Rathschlägen und Anordnungen wir uns eben so im Kncgc, als im Frieden willig «nd gerne mildem un? terwnrfigstcn Gcborsame fügen; denn , ,'str Monarck ist im strengsten Verstände — Vater des Vaterlandes. Oacum daukrn w,r auch der höchsttn Vorsrhung, daß sle miä den l3la>»im der Habsburger zu Fürsten g/ch, drr so berühmc als alt, so tapfer als weist, so gütig als gerecht dcn 5hron vcr-dicns. Franz ll., der die Tngendcn seiner großen und würdigen Vorfahren in sich vereinigt, der ans Liebc zu seincn Unterthallcn,im gegenwärtigen Kriege schonzweyMahlc dat'Schlach^-feld betrat, will uns gerne den friedli-chcn Oehlzweig reichen, will ,ms glücklich wisftn, und kann seine <3org-falt um unser friedliches Wohl noch nicht gekrönt sehen. Daher vereinige sich unser Vestrebm unendlich, daß wir diese Sorgfalt, dieses Ringen nach Unlerlhanswohl, diese Liebe des Monarchen für sein Volk mit Gegenliebe und Gegenaufopferung lohnen. iF'a:'dhaftes Ausharren kann und wird uns zu diesem Ziele führen. Möchte doch der Fcind diese wechselseitige Liebe so beneiden, daß sie ihn zur Nachgiebigkeit zwänge! Möchten ihm die einheimischen Bewaffnungen der k. f. Erdstaaten so furchtbar werden und ihn überzeugen , daß seine Plane an der österrcichischcn Fclsenwaud scheitern müssen! Mitunter war Vöh« men für änßere Feinde furchtbar. Seine muthigcn Etreiter, wie uns die Gespickte des Vaterlandes lchrt, haben berctts viele wichtige große Thaten ausgeführt. Der Böhme gab von jeher wohlgemuth und froh Blut und Leben für seinen Monarchen, für seinen trauten Heerd bin. Der Böhme hat darum Ursache, stolz zu seyn, daß er Böhme sey ; darum sckwwge er sich fortan zu Thaten empor, um diesen Stolz iu der küuftigeu Vater- landsgesckickte fernerhin durch unver-brücklicke Treue, durch ftste Anhänglichkeit an Thron und Vaterland zu behaupten. Beyden Tugenden haben lvir bisher zu verdanken, daß sich das Land der Böhmen auch bey langwierigem Kriegen noch immer in seiner glücklichen Verfassung erhalten hatte, und — zur Ehre des gemeinsamen Vaterlandes ist zu kosten— sich auch darin erhalnn werde; denn welches Land trug so oft und so lange die Last, die Drangsalen der schrecklichsten Krieg'', wie Böhmen? und Böhmen wanke nickt. Man lese die Fehden der Vorzeit des mittlern und neuern Zeitalters. Böhmen war oft der Sckaupla«z blutiger Auftritte, «nd Vöbmen wankce nichs. Kriege in ! Böhmen erregten Hunger, Noth und i allgemeines, Elend; und Böhmen > rankte n»,bllzse^e der Böhme von jchcr für Vaterland und Thron. Go war Böhmen stats — so ist es „och. Dlls erstere erzählen die aner kanntesten und glal'bwürd;gstenChro-nograyöen ,' „ud das lemerc brwrisen dit Listen d?r im gegenwärtig nFsrie-^e sreywillig d^rg hracktcn Opfer, dann d?c im fristen Andenken aufbewahrten Hof erichte, dasi die böha'i-s d?n wohlthätigen Frieden snjteifech? tcnhalf!" Deutschland. Regensburg, den 8. Dez. Den 6. Morgens rückten verschiedene einzelne Abtheilungen von dem CorpS des Hrn. F. M. L. Grafen von Klenau hier ei«/ und aegen 3 Ubr folgten ihnen die Wallachen Va-tülllons/die in verschiedenen Quartie- ren übernachteten, nnd die Haupt- ! wache ncbst den Thoren besetzten. Die gleich darauf "eingezogenen Reichstruppen nahmen zu Stadt am Hof, jenseits der Donau das Quartier. Eine kurze Zeit darauf wurde ein Transport von ohngefähr 50 Mann Französis. Kriegsgefangener, Hieher verlegt, und der Hr. Befehlshaber »Grafen v. Klenau bezogen das , von Dittmerische Haus. DcrZStand der sich hier befindenden Truppen, belauft sich auf etwaS mehr als zoao Mann, die aber zu hundert beysammen einquartiert sind. Heute bricht das Spital auf und geht nach Böhmen. Stuttgard, den 3. Dez. Reisende versichern, daß die Citadelle von Würzburg seitdem i.d. von den Franzosen beschossen werde. Diese Festung , auch der Marienberg genannt, liegt auf einem Berge. Im .^jährigen Kriege wnrde sie Anno i5z l von den Schweden mit stürmender Hand genommen, welche daselbst eine grosse Beute machten. Aus dem Zeughaus von Luxemburg ist ein grosser Artillerietrain zu der Augereai'.schen Armee abgegangen. Nach Berichten aus BrauM schweig soll Pichegrü in das Inne. re von Deutschland abgereiset seyn, um eine Armee von 40,000 Mann in Englischen Solde zu sormircn und zu kommandiren. Schweden. -Stockholm, den 31. Nov. Heute traf ein Nußischcr Courier ans St. Petersburg hier ein, welcher sogleick nach Drottnigholm an den König abgefertigt wurde. Seins mitgebrachten Depeschen veranlaßten auf der Stelle eine außerordentliche Cabinets - Conferenz bey Sr. Maj. wozu der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Hr. v.Ehrenheim, und der General, Baron v. 3o8, berufen wurden. Die Conferenz betraf, wie man versichert, die Convention und Verbindung der 4 Nordischen Höfe zur Erhalmng der Neutralitat zur See. Man will aufalle Weise suchen, England zum Frie? den zu veranlassen. Der Gothenburgische Heringfang scheint dieses Jahr nicht gut auszufallen. Dlcse Zeilung wird wöchentlich zweymahl ausgegeben, als Dienstags und Frey, tags. Sic kostet für hiesige Abnehmer halbjährig 2 fi. 15 lr. Auf der Host 3 fi. Einzeln das Stück 3 kr.