A- A- ch A- -X- -ft S -ft H -ft -X -ft -X -X am 12. September 1W7. v«» cinriil Lesttstrilnehmcr. -X- A- H: H: ch H: H: H: H H: H: H: H: H: :ft >ft H: H: H: Marburg, 1897 Im Verlage des Berichterstatters. — St. Cyrillus-Buchdruckerei. ErösfRUUg der neuen Missionsanstalt Jesus Maria-Joseph in Brunndorf bei Marburg SrisffUUUg der neuen Missionsanstalt Jesns-Wnria-Iosepl) in Brunndorf bei Marburg Im Verlage des Berichterstatters. — Druck der St. Cyrillus-Buchdruckerei. Ganz gewiss, die Priester sind besonders berufen, großen Antheil zu nehmen an dein löblichen Werke, die Familien christlich zu machen und zu erhalten. Die Unterweisungen guter Priester, ihre Liebe zur Keuschheit, ihre Frömmigkeit in der Kirche, zn Hause und außer dem Hause, ihre Mäßigkeit in Speise und Trank, im Reden, ihre Andacht und würdevolle Haltung bei der hl. Messe, alles das trägt mächtig bei, im gläubigen Bolke jene Tugenden zu wecken, welche der Schatz echt katholischer Familien sind. (Hirtenschreiben des hochwiirdigsten Herrn Fürstbischofes Dr. Michael Napotnik vom 2l. Jänner I8t>4. Seite 10 und ll). Gründung der Missionsrongregation des heil. Dineen; von Pani. as Himmelreich ist gleich einem Senf- ÄI I körnlein, welches ein Mensch nahm cW l! auf seinen Acker säete. Dieses ist zwar das kleinste unter allen Samenkörnern, wenn es aber ge- G wachsen ist, soistesdasgrößte unter allen Kräutern, und es wird zu einem Baume, so dass die Vögel des Himmels 1* 4 kommen und in seinen Zweigen wohnen. lMuttb. 13, 31. 32). So sprach einst Jesus, der Hei¬ land der Welt, sitzend in einem Schifflein am See Genesareth, zum Volke, das am Ufer in großer Menge versammelt, seinen heiligen Worten andächtig lauschte. Einem Senfkörnlein glich auch die erste Mis¬ sionsanstalt von Priestern, die der hl. Vincenz von Paul durch die Stiftung der frommen Frau Gräfin von Gondy in Paris im sogenannten „Collegium der guten Kinder" im Jahre 1624 gründete. Doch schon wenige Jahre darauf — 1631 — erhielt der hl. Vincenz für sich und seine Commilitonen das gro߬ artige Haus „zum hl. Lazarus auf der Wiese", das in einer Vorstadt von Paris lag und ursprünglich eine Abtei, dann aber ein Krankenhaus für Aussätzige war. Es gehörten auch große Landgüter dazu, auf welchen das Stift selbst die niedere und hohe Ge¬ richtsbarkeit ausübte. Inzwischen bestätigte König Ludwig XIII. von Frankreich die Missionsgesellschaft und erlaubte ihr, sich in ganz Frankreich nieder¬ zulassen, wie auch Gaben und Vermächtnisse annehmen zu dürfen. Ebenso erhob sie Papst Urban VIII. unter dem Namen „Priester der Mission" zu einer Ordens¬ genossenschaft, erklärte den Vincentius zum General¬ obern derselben und bevollmächtigte ihn, die Regeln und Statuten zu entwerfen, die er als zweckdienlich erkennen würde. Von St. Lazarus in Paris aus gewann die Congregation des hl. Vincenz von Paul so rasch an Verbreitung, dass noch der Heilige selbst während seines Lebens seine geistlichen Söhne gleichsam wie die Sterne des Himmels vermehrt und in alle Gegenden vertheilt sah. In verhältnismäßig kurzer 5 Zeit wurden viele Missionshäuser in Frankreich, so¬ dann solche in Rom, Genua, Turin und Neapel, in Polen, in Irland und auf den hebridischen Inseln, in Tunis und in Algier gegründet. Und heute nach 250 Jahren? Wer nennt uns die Orte, wo sie be¬ stehen? Wer kennt ihre Zahl, wer die Priester, die in denselben mit gänzlicher Hingabe ihrer selbst so segensreich wirken? Aber noch mehr! Wer vermag zu ermessen, wie viele Gnaden und Wohlthaten durch die Missionspriester des hl. Vincenz von Paul der armen sündigen Menschheit nicht schon zn theil ge¬ worden sind? Lieber Leser, gehe hin und betheilige dich nur an einer Mission, und du wirst sehen, was ein Missionspriester ist; durch die Missionen werden Tausende, werden Millionen von Seelen gerettet. Auch unsere schöne Lavanter Diöcese, die fromme und biedere Katholiken bewohnen, ist so glücklich, zwei Missionshäuser des hl. Vincenz von Paul nun zu besitzen, und zwar das eine zu St. Jo seph b ei Cilli, das andere zu St. Joseph in Brunn¬ dor f b e i M a r b u r g. Das erstere feierte seine Grün¬ dung im Jahre 1852 unter dem hochseligen Fürst¬ bischöfe Anton Martin SlomZek, das letztere am 12. September 1897 unter dem gegenwärtigen, die Diöcese bereits 8 Jahre segensreich regierenden hoch¬ würdigsten Herrn Fürstbischöfe Dr. Michael Napotnik. Der Feier dieser so seltenen, aber umso denkwür¬ digeren und für die Diöcese eminent wichtigen Grün¬ dung ein schlichtes Denkmal zu setzen, sei der Zweck der nun hier folgenden Zeilen. -chS-- 6 Das neue Missionshaus Jesus - Maria - Joseph in DruunLorf. ^Msie Berufung der Missionspriester des hl. Vin- '^>1 I cenz von Paul von St. Joseph bei Cilli nach DHl St. Joseph in Brunndorf bei Marburg war ein Werk, zu dessen Vollbringung die Gnade Gottes wohl ganz außergewöhnlich mitwirkte. Denn kaum war der glückliche Gedanke, zu St. Joseph ein Missionshaus zu gründen, zum Ent¬ schlüsse gereift, ward derselbe auch schon zur Aus¬ führung gebracht. Begannen die Verhandlungen, die erwähnte Niederlassung betreffend, doch erst zu Ende des vorigen Jahres, so war im Juni dieses Jahres bereits Alles, die Gutheißung des Oberen der Con- gregation, die kirchliche und staatliche Erlaubnis zur Niederlassung, zur größten Freude aller Interessenten glücklich erreicht. Und sofort wurde die nöthige Re¬ novierung der schön gebauten, geräumigen Kirche und die Adaptierung des ehemaligen Beneficiaten- hauses vom inzwischen ernannten Superior des neuen Missionshauses, Herrn Franz JavZovee, in Angriff genommen. Der Hauptaltar der Kirche, welche von außen neu übertüncht worden ist, erhielt einen neuen kunstvoll ausgearbeiteten Tabernakel und eine neue Statue des hl. Joseph. Jngleichen wurden viele neue Paramente und andere für die Feier des Gottes¬ dienstes nothwendige Utensilien beschafft; im Bene- ficiatenhause aber wurden die für die Missionspriester und Laienbrüder nöthigen Räumlichkeiten hergestellt. Aber auch diese Arbeiten, wofür gegen 5000 fl. ver¬ ausgabt worden sind, giengen so rasch und glücklich 7 von statten, dass bereits zu Anfang des Monates September die Uebersiedluug der für dieses Missions¬ haus bestimmten Congregationsmitglieder von St. Joseph bei Cilli nach St. Joseph in Brunndorf bei Marburg stattfinden konnte. Es kamen hieher: als Superior, wie schon oben erwähnt, Herr Franz JavZovec, gewesener Snperior des Missionshauses zu St. Joseph bei Cilli, geboren zu Großsonntag am 2. October 1847, zum Priester geweiht am 25. Juli 1875 ; ferners der Missionspriester von Laibach, Herr Josef NavinZek, geboren zu Laibach am 6. März 1871, zum Priester geweiht am 22. Juli 1894; endlich als Laienbrüder: Franz S-töckel, geboren in Mittertrixen in Kärnten am 8. November 1862, Johann Aplenc, geboren in Ultimen am 8. April 1855 und Johann KoLuh, geboren in Peilen¬ stein, am 11. December 1863. Ankunft der Missionäre und Vorfeier ihrer Einführung. (mM)runndorf's gute Bewohner, die dem größeren rH L Theile nach der arbeitenden Classe angehören VB I und die bisher in der zur Menge der Pfarrs- insassen wohl in keinem Verhältnisse stehenden Vorstadtpfarrkirche zu St. Magdalena in ^'5 Marburg ihren religiösen Pflichten nur schwer nachzukommen vermochten, freuten sich aufrichtigst auf die Ankunft der hochw. Missionspriester. Waren ja diese ihnen keine Fremdlinge mehr, da sie in St. Magdalena des öfteren schon hl. Missionen und Exer- citien gehalten hatten; zudem ward ihnen durch die Ankunft derselben die Versicherung gegeben, dass ihnen von nun an in reichlichstem Maße zufließen werden die himmlischen Gnaden wahren geistlichen Lebens. Gewiss ist es, dass sie darum immerfort den aufrichtigsten Dank wissen werden dem hochw. Herrn Ehrencanonieus, Dechant und Vorstadtpfarrer von St. Magdalena, Thomas RoLanc, dessen innigste Sehnsucht es war, Missionspriester des hl. Vincenz von Paul zu St. Joseph in Brunndorf leben und wirken zu sehen. Aber die Freude der Bewohner von Brunndorf über die Ankunft ihrer neuen geistlichen Väter sollte nicht nur in ihren Herzen ruhen, sie wollten der¬ selben auch nach Außen hin unzweideutigen Ausdruck verleihen, was denn auch wirklich geschah anlässlich der Einführung der hochw. Missionspriester und ge¬ legentlich der Besitznahme der Kirche und des ehe¬ maligen Beneficiaten- nun Missionshauses zu St. Joseph in Brunndorf seitens derselben. Trotz des Regens regten sich schon am Vortage des 12. September gar Vieler Hände, um sichtbare Beweise ihrer Festesfreude zu bringen. Zwei Pracht¬ volle Triumphpforten wurden von der Gemeinde er¬ richtet, die eine bei der Einfahrt von der Stadt in das Dorf, die andere vor dem mit Blumen und Reisig geschmückten Hauptportale der Kirche. Auf der ersten prangten die Worte: „Gelobt fei, der da kommt im Namen des Herrn", auf der letzteren die 9 -Hi- Worte: »biooo 8aoercko8 rnagnu8« — Siehe der Hohepriester. Als es aber Abend geworden war, er¬ tönte feierliches Glockengeläute vom Thurme herab, mächtige Pöllersalven wurden gelöst, ein prächtig gelungenes Kunstfeuerwerk wurde abgebrannt, wäh¬ rend die brave Südbahnwerkstättenmusikcapelle eine glänzende Serenade den hochw. Herren Missions¬ priestern zu Ehren veranstaltete. Die eigentliche Festfeier aber fand am Sonn¬ tag, den 12. September, Vormittag statt. Wie passend wurde doch gerade dieser Sonntag für die so seltene Feier gewählt. Die Kirche begieng das lieblich schöne Mariänamensfest. Ist nicht Maria die Zuflucht der Sünder? Und werden die Missionspriester nicht ganz besonders der Sünder sich annehmen? Also durch Maria zur Buße, zu Jesus — der kürzeste und sicherste Weg. Es war aber dieser Sonntag der vierzehnte Sonntag nach Pfingsten. Es ist das jener Sonntag, an dem der Heiland zu uns im Evan¬ gelium spricht: „Sorget nicht ängstlich für euer Leben, was ihr essen werdet, noch für euerenLeib,wasihr anziehenwerdet. . . Betrachtet die Vögel des Himmels, sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sam¬ meln nicht in die Scheuern; und euer himmlischer Vater ernähret sie... Be¬ trachtet die Lilien aus dem Felde, wiesie wachsen; sie arbeiten nicht und spinnen nicht; und doch sage ich euch, dass selbst Salamon in all' seiner Herrlichkeit nicht bekleidet gewesen ist wie eine von ihnen." (iVlaltb. 6, 25. 26. 28. 29). Also die Missionspriester vertrauen auf Gott, den besten himmlischen Vater. Recht so! In le voinine eperavi, non oonknnüar in 10 -K- aotornum. — Auf Dich o Herr habe ich gehofft, in Ewigkeit werde ich nicht zu Grunde gehen. Dir kirchliche Feier. as Fest der Einführung der Missionspriester begann um halb 10 Uhr Vormittag. Unter dem Geläute der Glocken fuhr der hochwür¬ digste Herr Fürstbischof, durch den die Ein¬ führung erfolgen sollte, in das mit Fahnen prächtig geschmückte Dorf ein, woselbst zu feinem Empfange, der sich überaus festlich gestaltete, erschienen waren: Der k. k. Bezirkshauptmann von Marburg, Franz Kankovsky, der Bürgermeister von Brunndorf, Mathias Stanzer, mit den Gemeinde- räthen Johann Friedau und Franz MaröiS, der Oberlehrer von Brunndorf, Johann Jager; vom hoch¬ würdigsten Domcapitel in Marburg die ?. 1. Herren: Domdechant Laur. Herg, Canonicus ssn. Dr. Johann KriSaniö, Canonicus Dom- und Stadtpfarrer Jak. Bohinc, Hausprälat Seiner Heiligkeit und Canonicus Karl Hribovšek, Canonicus Dr. Josef Pajek und Cano¬ nicus Dr. Joh. Mlakar ; der Visitator der Missions- Priester, Wilhelm Müngersdorf aus Graz; der Guar- 11 --K- dian des Franciscanerklosters in Marburg, ?. Callist Heric; der Superior des neuen Missionshauses, Fr. JavZovec mit dem Missionspriester Jos. Navinsek; die Theologieprofessoren Dr. Franz Feus und Josef ZidanZek aus Marburg; von der Pfarrgeistlichkeit : Ehrencanonicus, Dechant und Vorstadtpfarrer Thom. RoLanc mit den Kaplänen Josef 6iLek und Josef Öede und dem Seelsorger in der k. k. Männerstraf¬ anstalt Alois Sver. Von der Stadtgeistlichkeit: Der Spiritual des F. B. Priesterhauses, Jakob Hribernik, der F. B. Hofkaplan und Consistorialsecretär, Josef Majcen, der Studienpräfect im F. B. Knabenseminar, Franz Ko- roZec, der Dom- und Stadtpfarrvicar, Ludwig Hudo¬ vernik, der Chorvicar, Matthäus Štrakl und der k. und k. Mililärkaplan, Jakob Tajek; aus der Um¬ gebung von Marburg: Josef Sorglechner, Pfarrer¬ in Haidin, Anton Kocuvan, Pfarrer in Lembach und Martin Jurkoviö, Pfarrer in St. Peter bei Marburg. Außerdem füllten den Empfangsplatz ein Kranz wei߬ gekleideter Jungfrauen — Mitglieder des Jungfrauen¬ vereines von St. Magdalena in Marburg — und eine unabsehbare Menge gläubigen Volkes von Nah und Fern. Nachdem der hochwürdigste Herr Fürstbischof dem Wagen entstiegen war, wurde er vorerst vom Bürgermeister von Brunndorf im Namen der Ge¬ meinde, und sodann vom Superior der neuen Nieder¬ lassung im Namen der Priester ehrfurchtsvollst be¬ grüßt, worauf noch ein weißgekleidetes Mädchen aus der Schar der Kleinen im Namen der Jugend unter Darreichung eines duftenden Blumenbouguets Worte aufrichtiger Freude und innigsten Dankes an ihn 12 richtete. Sodann erfolgte der Einzug in die im schim¬ mernden Lichterglanz strahlende, mit frischen Blumen und Kränzen reich geschmückte Kirche. Am Eingang derselben übergab der hochwürdigste Oberhirt dem Superior zum Zeichen der Uebernahme der Kirche nnd des Seelsorgeramtes die Stola. Als dann der festliche Zug sich durch die Kirche bewegte, erscholl vom Chore herab in mächtigen Tönen das »Loos Snosrckos msZnus«. Sodann erfolgtebeim Hochaltars, nachdem die bei der visitatio oanonioa vorgeschriebenen Gebete verrichtet worden waren, durch den hochwürdigsten Herrn Fürstbischof die Weihe des neuen von dem Missionslaienbruder Johann Aplenc mit großem Kunstsinn ausgefertigten Tabernakels und der neuen vom Meister Vurnik in Radmannsdorf in Krain gelieferten lieblichschönen Statue des hl. Joseph, wor¬ auf der Herr Superior das Allerheiligsts übertrug. Der Sängerchor des Marburger Cäcilienvereines, der für diese Feier den Gesang in liebenswürdigster Weise besorgte, sang inzwischen das »Lons üssu« von E. Frey. Heraus stimmte der hochwürdigste Herr Fürstbischof das »Vsni snuots Spiritus- an, nach dessen Absingung er die Oration zum hl. Geiste betete, um so die Fülle der Gnaden und des Segens vom Himmel auf die Missionspriester und ihre Thä- tigkeit herabzuflehen, und sodann gab er den Segen mit dem Sanottsslrnum. Diesem so sinn- wie bedeutungsvollen Acte schloss sich das solenne Pontificalamt an, welches Se. Fürstbischöflichen Gnaden unter der Assistenz des hochwürdigsten Domcapitels celebrierte nnd bei welchem vom Sängerchor Theile der Messen von I. -» 13 <4- Stehle und M. Nickt, zum Graduale der vom Dom- capellmeister Ludwig Hudovernik eigens für dieses Fest componierte Hymnus »?o losepb aolsdrant« und zum Offertorium das »0 suorum oonvivium« von M. Haller und das »Lvs maris stella« von Thielen in gewohnter präciser Weise aufgeführt wurden. Nach dem Pontifikalamte, bei welchem Mit¬ glieder des Jünglingvereines von St. Magdalena in Marburg Fackeln trugen, sangen die Sänger am Chore das zweite von Ludwig Hudovernik diesem Feste gewidmete Lied „zu Ehren des hl. Joseph",*) worauf der hochwürdigste Herr Fürstbischof die Kanzel bestieg und an die zahlreichen Anwesenden nach¬ stehende, die Priester begeisternde und tröstende, das gläubige Volk aber rührende und belehrende An¬ sprachen hielt. *) Die Drucklegung dieser und der vorerwähnten lateinischen Composition wurde vom hochwürd. f.-b. Lavanter Ordinariate im Sinne der apostolischen Constitution „Oü'ieioruin uo munsruin" 8. Lui. Ltzdr. 1896 mit Erlass vom 12. September 1897, Zahl 3097 bewilligt. Ansprache gelegentlich der feierlichen Einführung und Vorstellung der Mifstonspriester des hl. Vincenz von Paul in der Kanci Josephs Kirche zu Ürunndorf bei Marburg am 14. Sonntage nach Pfingsten als am Mariä Namensfeste den 12. September 1897. Dominus oustoNint introitum tuum et exitum tuum ex Noe nune st usHue in ssseulum. (Ns. 120, tz). Getirbte im Herrn! Ml H ine bedeutungsvolle Feier begehen wir heute in dieser dem hl. Joseph, dem Gerechten, geweihten, so freundlichen Kirche. Ein Fest feiern wir daselbst, welches unter Gottes gnädigem Beistände für die Bewohner von Brunndorf, der Stadt Marburg und noch ^-15-8- weit über diese Grenzen hinaus von den segens¬ reichsten Folgen und heilsamsten Wirkungen sein wird. Heute erfolgt hierorts die feierliche Eröffnung des Missionshauses der Priester des hl. Vincenz von Paul; es findet statt die feierliche Einführung der hochwürdigen Herren Missionspriester in diese am schönen Draustrande so einladend stehende Samt Josephs Kirche und ihre feierliche Vorstellung gegen¬ über den Gläubigen, unter welchen sie künftighin ihre heilige Mission erfüllen sollen. Geliebte im Herrn! Was könnten wir den hochwürdigen Vätern Missionären bei ihrer uns herzlich willkommenen Ankunft in diese neue Missionsstation Besseres wünschen, als was mein Vorspruch kurz und bündig besagt? Dominus oustoüint in- troitum Vostrum ot oxitum Vostrum ox troonunootusguoinsaooulum! DerHerr behüte Eueren Eingang n n d Eu ere n A us- gang von nun an bis in Ewigkeit! Damit nun Gott der Herr unseren sehnlichsten Wunsch erfülle und alles Thun und Lassen, alles Wollen und Wirken der hochwürdigen Herren Missionspriester mit seinem himmlischen Segen begleite, und damit wir die große Wohlthat der Niederlassung der Missionscongregatiou des hl. Vincenz von Paul besser würdigen und schätzen lernen, will ich Gott zur Ehre und uns allen zum zeitlichen und ewigen Wohle über die neuerrichtete Missionsanstalt ein belehrendes und anregendes Wort sprechen, nachdem wir zuvor die jungfräuliche Mutter Gottes, deren Namensfest wir heute feiern, um ihre vielvermögende Fürbitte und den hl. Joseph, den Schutzpatron dieser Kirche, und den hl. Vincenz von Paul," den gefeierten Stifter der weitverbreiteten und -chZ-- 16 «- ersprießlich wirkenden Genossenschaft der Missions¬ priester, um ihre machtvolle Fürsprache angerufen. Mein Hirtenruf dringe aus diesem ehrwürdigen Gotteshause auch hinaus zu den Gläubigen, damit alle die wahre Bedeutung dieses Senfkörnleins erkennen, welches allhier in die Erde gesenkt wird! Und wenn auch diejenigen, die es gepflanzt, schon der kühle Rasen decken wird, möge doch stets die gute Frucht Zeugnis geben von dem, was hier heute gepflanzt wird. Da aber alles Gute von oben kommt, vom Vater des Lichtes, da es der Geist Gottes ist, der jedes gute Werk in uns anfangen und vollbringen muss, und da Gott seinen Geist nur jenen mittheilt, die ihn darum bitten, ebendeshalb haben wir die heutige denkwürdige Feierlichkeit damit begonnen, dass wir in vereinter Andacht den hl. Geist anriefen, damit er bei dieser neuerrichteten Missionsanstalt stleibe, sie leite und lenke und mit seinem Beistände niemals verlasse. Veni sonate Lpiritns! Komme heiliger Geist! b i. Theuerste im Herrn! elche Fügung der allwaltenden göttlichen rÄI I I Vorsehung, dass die hochwürdigen Missionäre !')I I I von Sanct Joseph bei Cilli nach Sanct Joseph bei Marburg kommen! Die Erbauung dieser beiden Gotteshäuser erfolgte wie fast i in denselben Zeiten, so wahrscheinlich auch aus den gleichen Gründen. Die wunderliebliche Sanct Josephs Kirche am Sannufer wurde von den frommen Bürgern der Stadt Cilli im Jahre 1680 zu Ehren des hl. Vaters Joseph aus Dankbarkeit für die glück¬ liche Abwendung der Pest erbaut. Hier aber, am schönen Drauufer, ward um das Jahr 1625 — ein Jahr vorher d. i. 1624 stiftete der hl. Vincenz von Paul seine Missionscongregation — eine Sanct Josephs Kapelle erbaut, die man allmälig zu einem Kirchlein erweiterte, für welches Papst Jnnocenz XI. (1676—1689) am 27. Mai 1678 einen Ablass auf das Fest des hl. Joseph ertheilte und welches der Lavanter Fürstbischof Franz I. Caspar von Stadion (1673—1704) mittels Vollmacht seitens des apo¬ stolischen Nuntius vom 17. Juni 1684 einweihte. Der opferwillige und herzensedle Wolfgang von Synersberg dotierte im Jahre 1698 dieses Haus Gottes so reichlich, dass mit Zuhilfenahme seines Legates im Jahre 1728 an der Stelle des früheren Kirchleins die dermalige geräumige Kirche mit drei Altären: des hl. Joseph, der Opferung Mariä und des hl. Apostels Andreas erbaut wurde mitsammt einem entsprechenden Beneficiaten- und Messnerhause. 2 Um diesen Kirchenbau erwarb sich außer¬ ordentliche Verdienste Severin Ekhardt, Inhaber von Rothwein und Stadtrichter in Marburg, der im Jahre 1743 starb und in dieser Kirche als ihr gewesener Gutthäter und Vogtherr begraben liegt. Für des vor¬ genannten großen Wohlthäters Wolsgang von Syners- berg Seelenruhe werden noch immer alljährlich viele heilige Messen persolviert. Sein schönes marmornes Denkmal an der Wand neben dem Hochaltars trägt das Epitaphium: ?or äioin sol non nrot to nogno luna por nootoin. Uiin8 missriaruin. Der Spruch ist entnommen dem berühmten Psalm 120, in dessen acht Versen das unentwegte Gottesvertrauen besungen und verherrlicht wird, und welchem Psalme auch ich meinen Vorspruch entlehnt habe. Wie die Chronisten melden und wie die noch vorhandene lateinische Urkunde beweist, wurde die gegenwärtige Kirche mit dem Hochaltars des hl. Joseph vom Görzer Fürst- erzbischofe Carl Michael Grasen Attems (1752—1774) am 5. Juli 1766 consecriert. An der vielbesuchten und sehr beliebten Kirche dienten nacheinander fünf Beneficiaten, von denen der erste Valentin Bevorgo, der Sohn eines ebenfalls großen Wohlthäters dieser Kirche, des Edlen von Bevorgo war, und von denen der dritte, Simon Koraj, nach zwanzigjähriger ersprießlicher Dienstleistung im Jahre 1746 starb und daselbst vor dem Hochaltäre begraben liegt. Als letzter Beneficiat wird Franz Korpan um das Jahr 1780 bezeichnet. Im Jahre 1788 wurde das Synersberg'sche Beneficium zur Kirche der hl. Magdalena in Marburg übertragen und die Samt Josephs Kirche hierauf zum großen Leidwesen aller Umwohner geschlossen, und blieb als Filiale von Lembach und seit 1860 als Tochterkirche von Sanct -4S» 19 --Sch- Magdalena gesperrt. Aber heute nach beinahe hundert¬ zehn Jahren öffnen sich wieder angelweit ihre Thore, damit einziehen wahre Beneficiaten: gottbegeisterte, glaubensfeste und seeleneifrige Priester, welche boao- kaaiensto portrarmiant, welche Wohlthaten spendend unter uns wandeln werden. Ja, öffnet weit die Kirchenpforten; denn es zieht ein der König der Glorie, Jesus Christus, um in dem von mir heute geweihten, prachtvollen Tabernakel unter Brotesgestalt wahrhaft, wirklich und wesentlich gegenwärtig, zu wohnen und um von hier aus seine himmlischen Gaben und Gnaden zu spenden. Die prächtige Kirche, ein ehrwürdiges Denkmal des frommen Sinnes der einstmaligen Marburger, ist geweiht und gewidmet Sanct Joseph, dem Nähr¬ und Pflegevater Jesu Christi, dem glorreichen Schutz¬ patrone unserer heiligen katholischen Kirche, dem Landespatrone von Steiermark und dem Schutzgeiste Oesterreichs, wozu ihn Kaiser Leopold I. im Jahre 1675 erkor. Dieser hl. Patriarch, dessen herrliche Statue mit dem wunderlieben göttlichen Jesukinde am Hochaltäre ich soeben geweiht, wird auch der Schutz- und Schirmherr dieser neuen Missions¬ ansiedlung sein. Was König Pharao zu den Aegyptern gesagt: lts ad stosspb, et gniäquiä ipss vobis stixerit, kaaite. (I. Klos. 41, 55). Gehet zuJoseph, undwas ereuchsagt, dasthuet — - dasselbe sage ich heute allen den lieben Brunn¬ dorfern und Marburgern: Iw sä snnMuin üosepb, et guiäglliä ipso vobi8 äixorit, taoiw! Gehet zum hl. Joseph, und was er Euch sagt, das thuet. Iw aä sanotnm ÜO86pb! Gehet in schwierigen Lebenslagen, zumal in Gewissensuöthen nach Sanct Joseph, zu dessen Verehrern und Schützlingen, zu den stets 2* -8- 20 dienstbereiten und Opferwilligen Söhnen des hl. Vin¬ cenz von Paul, der ein dritter Joseph ist, wenn nicht dem Namen, so doch der That nach! II. Theuerfto im Herrn! er ünd bie ain Montag den 6. September -HI I I hier angekommenen und heute daselbst feier- HI lich eingcführten Herren Missionspriester, höre ich allenthalben fragen? ' O, sie sind Euch nicht unbekannt, sondern bestens l bekannt und befreundet. Sie wirken fchon durch fast fünf Decennien sehr segensreich in unserer Diöcese. Im Jahre 1852 berief sie mein verewigter Vorgänger Anton Martin Slomšek (1846—1862) nach Sanct Joseph bei Cilli, allwo sie vielseitig und weitgreifend thätig sind. Auch iu Euerer Pfarre Sanct Magdalena hielten sie schon zu wiederholten Malen die heilige Missionsandacht, wobei sie guten Samen säeten, der heute eine goldene Frucht zeitigt: ihre hierortige Niederlassung, die bereits mit Erlass der hohen k. k. Statthalterei in Graz vom 4. Juni 1897 Zahl 15.978 staatlich, und mit Decret des hochwür¬ digsten Lavanter Ordinariates vom 10. Juni 1897 Nr. 1863 kirchlich genehmigt ist. 21 Die heute Euch hier vorgestellten Männer sind treue Söhne ihres geistlichen Vaters des hl. Vincenz von Paul, des Apostels der christlichen Charitas, des Heros der werkthätigen Nächstenliebe, des Reformators der Sitten der Christenheit, des Orakels des Clerus, des Rathgebers der Fürsten, des Nährvaters der Völker, des Verbreiters des Glaubens, des Gründers der Genossenschaften von Wohlthätern und Wohl- thäterinnen der leidenden Menschheit. Christliche Zuhörer, Ihr kennet sicherlich einige dieser wohl- thätigen Einrichtungen des großen Heiligen. Da sind vorab die hochherzigen Vincentinerinneu oder barm¬ herzigen Schwestern, deren Klöster die Spitäler, Kranken- und Siechenhäuser sind. Diese helfenden Engel in Menschengestalt wirken im öffentlichen Krankenhause zu Marburg feit dem Jahre 1843, im Siechen- und Krankenhause zu Pettau seit 1875, im öffentlichen Spitale zu Cilli seit 1876, im Kranken¬ hause zu Raun seit 1878 und im landschaftlichen Siechenhause zu Hocheneck seit 1892. Rühmlichst bekannt sind ferner die lobwürdigen Sanct Vincenz-Vereine, wie zwei solche in Marburg und zwar in der Sanct Magdalena-Vorstadt seit dem Jahre 1879 und in der Dom- und Stadtpfarre seit 1887 überaus ersprießlich wirken; desgleichen die vortrefflichen katholischen Frauenvereine der werk¬ thätigen Nächstenliebe, wie ein solcher in Marburg seit 1860 uud in Pettau seit 1896 seine gesegnete Wirksamkeit entfaltet. Alle diese herrlichen Institutionen erhalten durch die bleibende Ansiedlung der that- kräftigen Missionäre des hl. Vincenz von Paul nach¬ haltige Unterstützung und Hilfe. Diese treuen Diener Gottes erwarben sich schon bislang in der Lavanter Diöcese unsterbliche Verdienste um das Wohl unsterb- -4S>- 22 licher Seelen. Nun halten sie heute ihren feierlichen Einzug auch in die bischöfliche Residenzstadt Marburg, wo sie gewiss nach Kräften bemüht sein werden, im Geiste ihres geistlichen Vaters des hl. Vincenz von Paul zu leben, zu leiden und zu arbeiten. Als die Haupttugenden unserer Missionspriester werden in ihrer wunderbar schönen Regel bezeichnet: die Einfalt, die Demuth, die Sanftmuth, die Abtödtung und der Seeleneifer. Diese fünf Tugenden sind gleichsam der Pulsschlag der ganzen Missionscongregation, und alle Handlungen der einzelnen Mitglieder werden stets von denselben beseelt.*) Seien Sie uns darum, hochwürdige Väter, in Ihrem neuen Heim vieltauseudmal gegrüßt und herzlich willkommen ! Sie kommen von Samt Joseph nach Samt Joseph. Fürwahr, der hl. Joseph wird auch hier Ihr Beschützer und Beschirmer, Ihr Nähr¬ und Brotvater sein, er wird Sie niemals verlassen, zumal Sie seine allzeit makellose Braut, die aller¬ seligste Jungfrau und Mutter Gottes Maria, die auch meine und Ihre Mutter ist und der daselbst ein Seitenaltar geweiht ist, inniglich verehren.**) Wie *) Huis. guseäsin nobis insgis eonvvninnt, illn seilieet, ^nse xeeulisri rntions simplieitntsin, dninilitstem, insnsuein- äinein, inortiüentivnem st selnm snirnnruin eoinmsnäsnt: 6on- MSMtio üis eolsväis stgus exseeenäis neeurntins ineumbet, itn ut das gningne virtutes sint veluti tnenltstss nniinne totins LonxrsAstionis, omnesgue nostens sinzuloenm netionss illis semper sniwentue. (ÜSFuIas ssn 6onstitntionss ooininunes OonZreMtionis inissionis. ksrisiis, 1855. Onp. II. äs äoeumsntis evanZelieis num. XIV. ?sg. 22 sg). **) In der Erectionsbulle der Congregation wird den MiV gliedern der Cult Mariä besonders ancinpfohlen. In der obbelobten Regel heißt es: (juin enäein Lulls. express« eoinmenänt, ut sinnliter bentissimsm VirZinem Nneisin peeulisei vnltn venere- mur et iäipsum aliogui vsriisgus titnlis äebeinns prnests.ee: -K- 23 -K- innerhalb der Octav des freudenreichen Geburtsfestes Mariä heute ihr glorreiches Namensfest gefeiert wird, so feiert die hiesige Missionsanstalt heute ihren Geburts- und Namenstag. Sie führe den hehren Namen der heiligen Familie von Nazareth : J e su s— Maria —Joseph. Maria und Joseph und als dritter im Bunde Vincenz von Paul werden ihren Liebhabern und Verehrern vom himmlischen Missionär, Jesus Christus, stets den nöthigen Beistand und Segen erflehen, um welche Gnadengunst ich die drei mächtigen Fürsprecher bat beim solennen Pontifical- amte, wie ein solches heute wohl zum Erstenmale in dieser Kirche celebriert wurde. Hochwürdige Väter Missionäre! Nehmen Sie freudigst in Ihren Besitz und in Ihre Obsorge das Missionshaus und die Missionskirche, und bleiben Sie beständig guten Muthes und felsenfesten Gottver¬ trauens. Beim Antritte meines schweren bischöflichen Amtes wählte ich die Devise: tzuis ut Dens, korti- tuäo mea! Wer ist wie Gott, meine Stärke! Ich nahm den Wahlspruch als Oberhirte für die Hirten, als Bischof für die Gläubigen, als Hoherpriester für die Priester. Es diene auch Ihnen zur Richtschnur: l)ui8 ut Deus, kortituüo Vestra! Wenn Gott mit Ihnen, wer ist gegen Sie? In den Tagen der Noth und Dürftigkeit gedenken Sie der Worte des heutigen Sonntags-Evangeliums: „Sorget nicht ängst- oruues et siuAuIi iä perkeete Deo suxiliunte sxsgui eouten- äeiuus: 1". 8inZuIsri äsvotions buue äiguissiiuum Lbristi mutrem et uostrsiu lzuotiäis eolsuäo. 2°. Ipsius virtutes Maxime buiuili- tutem äs esstituteiu pro viribus imitunäo. 3". Xlios, guoties sese otksret opportuuitus ae tueultss, s-uäsutsr eobortuuckö, ut ei exiiuium bouorem uo äiZnuiu servitium eonstAuter rsääsnt. (Läit. eit. 6sp. X. äs piis exeroitüs i» LouKrszutious obssr- vunäis. uuui. IV. kaZ. 79). -4^ 24 lich und saget nicht: Was werden wir essen, was werden wir trinken oder womitwer¬ den wir uns bekleiden . . . Denn euer Vater weiß, dass ihr alles dessen bedürfet. S u ch e t a l s v z u e r st d a s R e ich Gottes und seine Gerechtigkeit, so wird euch dies alles beigegeben werden". (Nuttk. 6, 33). „Und da Christus sagt", heißt es so schön in der vorerwähnten Cvngregationsregel: „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, und dies alles, was ihr brauchet, wird euch beigegeben werden — so wird jedes Mitglied bestrebt sein, das Geistige dem Zeitlichen, das Seelenheil dem Körperwohle, die Ehre Gottes der Eitelkeit der Welt vorzuziehen. Ja, sogar den Mangel, die Unbill, das Leiden und den Tod selbst wird jeglicher mit dem hl. Paulus lieber wählen als die Trennung von der Liebe Christi. Deshalb wird er nicht besorgt sein um zeitliche Güter, und wird auf den Herrn seine Sorge werfen, fest überzeugt, dass, insolange er in dieser Liebe festgewurzelt und in dieser Hoffnung festgegründet bleibt, er auch immer unter dem Schutze Gottes, des Herrn des Himmels, wandeln wird; und so wird an ihn heran das Böse nicht reichen und es wird ihm alles Gute nicht fehlen, wenn er auch alles das Seinige schon für verloren hielte." *) Werden Sie, Theuerste, hierorts oder auswärts missionieren und schwere Zeiten haben, feien Sie ein- *) 6um 6tiri8tu8 äixerit: tzuLsritsprimumrsFiium I)si et iustitiam eins: st k»se omnia, Piikus incti- gstis, Aäiioisntur vokis: uiius^nisius spiriturUis. tempo- iÄtit>u8, sktutem Lnimg.6 eorporis srmitLti, gloris-m vsi muoäi vLnitiUi Llltstsi-rs eoimkitur. t^uin etiam inopism, ioLmism, eruei-Um; jp8Lw!ius mortem siki magis onm ImLto stauto eitlere stLtust, «Msm ssxsrLri g. eimritÄts Okristi. kroxtsrss. von erit -8-- 25 .-K-- gedenk des trostreichen Schriftwortes: „Sie giengen hinundsäeten unter Thränen; aber sie werden kommen, mit Jubel ihre Garben nach H a u s e t r a g e n d". (?s. 125, 6). Eine gerettete Seele, was ist sie doch für eine fruchtreicbe, kostbare Garbe. Das sei der Preis, nach dem Sie streben. Dank und Lob werden von Ihnen dann leicht entbehrt. Und wenn nur eine Seele gerettet wird, so ist Ziel und Zweck dieser Missionsgründung erreicht; denn diese eine Seele ist Gottes Ebenbild, ist so theuer und wertvoll, dass der göttliche Hirte für sie seinen letzten Blutstropfen vergoss und dahin gab. „Meine Brü d e r", so ruft der hl. Apostel Jacobus am Schluffe seines salbungsvollen Briefes aus, „wennJemand unter euch von der Wahrheit abgewichen sein sollte und Jemand ihn bekehrt; der wisse, dass, wer den Sünder von seinem Irrwege zurückführt, dessen Seele vom Tode errettet und die Menge derSünden bedeckt." (lao. 5, 19. 20). Wirken Sie, christliche Missionäre, im Geiste Gottes und Sie werden theilhaftig der Tröstungen und der Früchte des hl. Geistes, welche der gefeierte Weltmissionär Samt Paulus in der heutigen Sonntags¬ epistel aufzählt, indem er schreibt: „Die Frucht des hl. Geistes ist: Liebe, Freude, Friede, Geduld; Milde, Güte, Lan gm uth, S a nf t- muth; Treue, Bescheidenheit, Enthalt- sollieitus äs donis tsmporalibus, imo isetLlut super Dominum eurain suam; pro esrto Imbsns, yunä, «piLinäiu in Iiae elinritnte erit rsclieatus et IiLv spe t'unclntus, semper in proteetione Dei eoeli eommorabitur ; et sie non ncescist eum in-rlum, et ipse non äeüoist onini bono, stiLmsi sun omnin. iam kore peritur» Lrlntraretnr. (Läit. eit. cap. II. äe äoeumentis svLNMl. num. II. Mg- 7 s^). -4Z- 26 -4t> sam keit, Keuschheit." (Kul. 5, 22. 23). Die erste Frucht des hl. Geistes ist die Liebe, alle fol- geuden sind nur Ausflüsse der Liebe. Ein wunder¬ volles, trostreiches Wort sprach der hl. Geist durch den Mund des hl. Apostels der Liebe. „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm." (lloan. 4, 16). Dieses Wort erfüllte sich an dem hochbeguadeten Diener Gottes, Sanct Vincenz von Paul, in dessen Herzen die hl. Liebe loderte, die der Herr als sein oberstes Gesetz verkündet. Die Übermacht dieser Liebe drängte ihn unter die Menschen, um ihnen Hilfe zu bringen; sie drängte ihn, seine Missionspriester zu senden nach allen Winden und in alle Welten. Er blieb in der Liebe und darum blieb auch Gott in ihm; denn Gott ist die Liebe. Und weil Gott in ihm war, wirkte er Wunderbares als Werkzeug der gött¬ lichen Liebe, und er wirkt noch immer durch seine geistlichen Söhne, die Missionspriester, wie sich nun solche auch in unserer Mitte befinden. Es ruhe sein Geist über ihnen und über dem frommen Werke, welchem ich heute die kirchliche Weihe gebe. Um aber den Geist des hl. Vincenz von Paul treu zu bewahren und in der aufopfernden Gottes¬ und Nächstenliebe bis ans Ende auszuharren, beten oder singen Sie, geliebte Mitbrüder in Christo, zum öfteren den herrlichen, unerschütterliches Gottvertrauen weckenden hundertzwanzigsten Psalm, der also anhebt: Ich hebe meine Augen zu den Bergen, von wannen mir Hilfe kommt. Meine Hilfe ist vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht. Er läßt nicht wanken deinen Fuß; er schläft nicht, der dich behütet. -K- 27 -4t-- Der Herr behütet dich, der Herr ist dein Schirin zu deiner Rechten. Des Tages wird die Sonne dich nicht brennen, noch der Mond des Nachts dich treffen. Der Herr behütet dich vor allem Bösen, der Herr behütet deine Seele. Der Herr behüte deinen Eingang und deinen Aus¬ gang von nun an bis in Ewigkeit. Geliebte im Herrn! ? in Schlüsse meiner Gelegenheitspredigt em- sch die hochwürdigen Herren Missionäre ÄivUf vorab dem Schutze des allmächtigen und all- gütigen Gottes, der vielvermögenden Für- bitte der jungfräulichen Muttergottes Maria, der mächtigen Fürsprache des hl. Joseph und des hl. Vincenz von Paul. Sodanu empfehle ich sie der Bruderliebe des gestimmten Divcesanclerus, insonderheit der Obhut des hochw. Herrn Ehrencanonicus Thomas Roxanc, der sich als Vorstadtpfarrer von St. Magdalena unvergängliche Verdienste um das Zustandekommen dieser Missionsanstalt erworben hat. Gott der Herr ist dankbar und er wird seine Mühewaltung durch das segensreiche Walten und Wirken der heute hier sich ständig niederlassenden Missionäre reichlich lohnen und entgelten. Ito aä s. Üo86pb, gehet nach Samt Joseph in schwierigen Lebenslagen, rufe ich heute meinen eifrigen 28 Mitarbeitern im Weinberge des Herrn zu! Euer Vater, der hl. Joseph, wird Euch, seinen Söhnen, immerdar behilflich sein. Weiters empfehle ich die berufstreuen Missions¬ priester dem Wohlwollen und Entgegenkommen der löblichen Ämter und Behörden, insbesondere aber der Pietät und dem dankbaren Gehorsame der christ¬ lichen Bewohner von Brunndorf. O, dieses Missions¬ haus und diese Missionskirche, sie werden — ähnlich der Quelle, die aus dem Felsen, auf welchem die Kirche steht, erquickendes Wasser hervorsprudelt — ein lons vivus, ein Lebensbronn für diese Gemeinde werden, sie werden sich zu einer unversiegbaren Quelle des Segens und des Heiles für die ganze Gegend gestalten. Die heute hier seierlich Einzug haltenden Jünger des hl. Vincenz von Paul werden als treue Gehilfen Eurer Pfarrgeistlichkeit an Eurem Seelenheile munter mitarbeiten, Geliebteste! Sie werden für Euch beten, werden für Euch in den Stunden der Nacht, während Ihr sorglos oder kummervoll schlummert, die Hände zu Gott emporheben und über Euch des Himmels Segnungen herniederziehen. Sie werden mit offenen Armen jeden reumüthigen Sünder im Beichtstühle väterlich aufnehmen, werden seine Thränen trocknen, sein Herz trösten und ihn in Frieden entlassen. Hier wird das hl. Messopfer Gott dem Drei¬ einigen dargebracht, wird das Wort Gottes, welches mild, erhebend aber auch erschütternd wirkt, ver¬ kündet, und wird die Christenlehre gehalten, wodurch in dieser Arbeitercolonie gar viel zur richtigen Lösung der die Zeit bewegenden socialen Frage beigetragen wird, da ja die tiefere Kenntnis der Heilslehre Jesu -Christi die verderblichen Grundsätze der falschen -8-- 29 Propheten vollends unschädlich zu machen vermag. Daselbst wird der göttliche Heiland seinen Gnaden- Thron anfschlagen und unablässig rufen: „K o m m et zu mir Alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch erquicken." lMattll. II, 28). Das neue Missionshaus und diese Kirche des hl. Joseph werden für Euch sein in geistiger Beziehung, was die Kornkammern Josephs für die Aegypter in leiblicher Hinsicht waren. Gehet darum fleißig nach Sanct Joseph, und was man Euch hier sagt, das thuet! Suchet vorab in Sanct Joseph Rettung vor dem Pesthauche der Sünde! Seid auf¬ richtig Euren geistigen Wohlthätern zugethan und helfet Ihnen bereitwilligst, zumal aller Anfang nicht so leicht ist. „Wer einem von diesen Gering¬ sten nur ein Glas kalten Wassers zu trinken reicht im Namen eines Jüngers, wahrlich, sage ich euch, er wird seinen Lohn nicht verlieren." (Nattll. 10, 42). Mein Schlusswort aber sei das Sterbewort des hl. Vincenz von Paul: Möge, der das gute Werk heute begonnen, es auch zu Ende bringen. Wir beginnen dasselbe im Namen des¬ jenigen, in dessen hochheiligem Namen wir alles beginnen müssen, was wir recht anfangen, gut fort¬ setzen und glücklich vollenden wollen: im Namen Jesu; wir beginnen es im süßen Namen Mariä, deren hehres Fest die Kirche heute feiert, im gesegneten Namen des hl. Joseph, im verehrungswürdigen Namen des hl. Vincenz von Paul und im gebenedeiten Namen des hl. Apostels Andreas, den wir als Hochwürdiger Herr Superior! Ich übergab Ihnen bereits die Stola und nun übergebe Ich Ihnen noch die Schlüssel und hiemit auch die Seele- sorgepflicht in dieser neuen Missionskirche. Walten Sie Ihres heiligen Amtes, auf dass der Geist Gottes daselbst herrsche und bewahrt bleibe. Wirken Sie mit Ihren Congregationsgenossen stetsfort in Gott, mit Gott und für Gott, damit Sie immer seinen Segen und Beistand besitzen, und damit dieser Segen und der Friede Gottes von hier weiter hin ausströmen, und so in der Umgebung christlicher Glaube, christ¬ liche Frömmigkeit und Sitte wachsen und znnehmen. In der Nähe eines Frommen und Heiligen gedeihen Frömmigkeit und Heiligkeit, wie Fruchtbäume an Wasserbächen. Damit wir aber die heutige, so erhebende als bedeutsame und glänzend verlaufende Feierlichkeit würdig schließen, wollen wir nunmehr wie mit einem Munde und wie aus einem Herzen hinauf zum Himmel rufen: laDanmIuuäumus, la Do- ini n um oonkit6mur...1n t a Domina 8 p 6- ruvi,nonoonkun(turinaat6rnu m. Großer Gott wir loben Dich; Herr, wir Preisen Deine Stärke ... Auf Dich, o Herr, ver¬ traue ich und werde ewiglich nicht zu schänden! Amen. 0 priliki otvoritve misijonske kise in slovesne predstave eastitib obetov in bratov rnisijo- narjev sv. Vinoenoija ?avljana v oerkvi sv. dorela v Ztudenoib pole§ Maribora dne 12. septembra 1897. Kclor sprejme prerolrs v imenu prerolrn, bo predel plačilo prsrvbn. (Mt. 10, 41). ?i'6cina.Z'i v Oosxoäu! /.redno svevanost slavimo danes v tej eastit- l.j i vi eerbvi, posveöeni sv. .ložebi, redniku in brusnemu oöetn naseda blospoda in V/.vs- liearja .le/nsa Kristusa. bra/niij«-ino namree otvo¬ ritev misijonske liiss in slovesno vpeljavo mno^o- öastitili »ospodov misijonarjev sv. Vineeneija 1'avljana v tej lepi pa piija/.iu bisi I>oxji, bi do odslej slula bot misijonsba eerbev. -8» 32 -8- d^oda, ka) na^ /olimo novo doZIim prodraAnm ssospodom mi8i^onar^om, in dado )id nu) primorno in 8pododno pozdravimo? kaö nie dol^so^a,p>n no moromo žoioti, kakor da öoA dIaM8lovi n^iliov pri- dod in da on dlaao8lavi)a npdovo izdodo od todi po toj okolioi dador po O8talid pokrapnad iikoti^jo lavan- tin8ko. )Ii pa,ji!> doöomo 8pro^oti kador po«Ianoo dož)o. „Ro8niono, ro8niöno vam povom, kdor 8pro^mo, katoro^a ^jaz poZI^om, mono 8 p r 0^ m 0; k d 0 r p a m 0 n 0 8 p ro,jm 0, 8 p r 0^ m 0 ^OAa, ki ino io pO8laI.^ (dan. 13, 19). ?o- zdraviti in owlati )id doöomo kakor o'znan)t>valoo doHo Ko8odo. „Kldor 8pro,jmo pro roka v imonu preroda, do pro^ ol plaöilo proroka.^ (illat. 10, 41). Kotovo, kdor 8pro^mo oznan^ovalea 8voto voro in po8lu8a n^OMVO do8edo, I^or )o o/.nn- njovaloo voro, propno plaöilo oxnan.) ovalna, no Io kor 80 povrdiA-no 8 tom, da »propno njokov nank, na n^oMvo 8tali8öo, tomvoö tndi /ato, kor 80 po dodroin «propanu vdoloži dodrid dol o/nan^ovaloovid. Da doto pa, prodrap) v Ko8podu, tom /v<;«to)o in udanojo «propdi v «vo)0 8rodo mnoK'ooi8lano Ao- 8podo ini8i)onarjo, in da ,pd doto tom ra) 0 ndo^ali in po8lu8ali, dooom 2 do/jo ponmöjn gproZovoriti kratko do8odo o t<>j novi na8oldini ini8ijon8ki. Ž0I0I di govoriti 8 takim na^Iaaoin, da di 80KaI ino) nad- pa8tir8ki Ala8 ix to diZo do/jo v V80 diso toKa okraja kakor 00I0 «koti)o in doxslo naso. komonijivo 8lov08NO8t 8IN0 xaooli. da 8IN0 prod V80M na pomoo poklioali 8tvarnika 8v. Onda, ki mora voditi in podpirati V8ako dolo, katoro doöomo dodro xaöoti, V8poäno nadal^ovati in 8roono dokonoati. 33 -«> kriäi 8voti Duli vladar! Do8Iji 8voj«l luoi Lar I/ nodoskill visoöiu! I. Kristijani prsäraZ-i! Zd^Äolo I>oLjo providuosti.jo, (In. 80 önstlti oootjo mi8i,joi>k>i^ji ocl 8V. .loLota poloA Ool.ja na8oli,jo pri sv. -loLoku l>ÜM Aariliora. 8tavitov okoll toli, 8V. poroku po8vooonili oorkva 80 .jo vršila kakor »Koro V l8toill 0N8U tako paö tudl IV onakik vzrokov. Drolopo oorkov 8V. .loLoka od obroku bi8tro 8avinjo 80 pokoLni Colj an i po/.ioxji, katoro^a 80 «Ino 3 5. .julija 1766 posvetili Aoristi mnlsbot Iv uro! Nibaol grot' Attems. kri t«j, LlariborLanom posebno ljubi in dragi eorkvi je služilo zaporedoma veö dulrovoikov, ki so opravljali slnžlro Irožjo in so pastirovali vernike clo letu 1780. Osem let pozneje pa so oerkev /.uprli ter jo izrodili kot podružnioo turi lombaski, dokler ni bilu letu 1860 prisojena predmestni turi sv. Llagdalene. Na glolroko žalost vernikom je ostala prijazna eerkev vooidel zaprta, in služba božja so jo le inalokodaj opravljala. .Vil danes ere/ dokrib sto let smo jej odprli vrata na stežaj, ko smo obbajuli slovesno službo božjo, kakor se pao ni praznovala se menda nikoli poprej, Danes smo joj odprli vrata na široko, da so vstopili Lastiti oöetjo misijonarji v njo ter jo vzeli v svojo last in posest, da jim je v pribodnje misijonska bisa božja. Odslej ostane odprta, tor so zaone za njo nova doba, doba sreöe, milosti in blago¬ slova. Odslej bodo pisali letopisoi veselejšo zgodovino o tem svotLLu, ki stoji tako vabljivo in mikavno na prijetnem obrežju mogoöne Drave. Lristijani predragi! Vi ste modno ljubili pri¬ jazno eerkev že doslej, ali odslej Vam bode Ze ljubša in dražja; Vi ste svojega variba in oöeta sv. .ložota Lastili že doslej prav zvesto in srenu, ali odslej upam, bodete ga slaviti 8o zvesteje in iskren oj e. Danes, ko Vam slovesno predstavljam vrle sinove sv. Vinoenoija kavljana, ki bodo nevednim v poduk, slabim v podporo, žalostnim v tolažbo in grešnikom v vz volioanj e, danes pravim, Vam kl mein v sporni n besede karaona, kralja egiptovskega: „Idits k dožetu, in karkoli vam porede, to storite.^ (I. Uos. 41, 55). 8aj vem, da poznate ganljivo zgodo- vino slavnega kKiptovskeKa .lcižeia, Ivi jo postni rt'sitelj in krušni oee kKÜpeanom in so drugim narodom. Idite k .Io želu, j e dej al Varaon svo- jemu ljudstvu. In ono Zn je u1)OKnIo in j<; kitelo k svojemu rešitelju. .lo/.et pa je odprl Litnioe in j<; delil boKate darove vssni, ki so iskali pri njKiptovski .ložel je kil predpodoka druKöKaSe slavnejsvKadoLela, rednika naseKa tlospoda in V^veliearja .le/.usa Kristusa, sedaj pa moKoöneKa varika sv. katoliške eerkve in naseKa deLelneKa patrona ali pomoenika in priprosnika. Kdo ki pae nnstol V86 änrovo in äobroto, Ivntei'6 stö Lo, Ivi'isti- ,jnni proclrnKi, prejeli oä vseclokreM IIoKN po inili priprošnji sv. .ložetn ? O veliki pripoinoei sv. .loLetn prion tn-Ie eednn eerloev. katero so Vasi predstarisi postavili v IrvaleLni in esstni spomin njemu, s voj en m elodrotnileu. ln odslej se dodo tukaj pod varstvom in Zavetjem sv. doLeta se oliilnejse milosti in dobrote delile vsein iskreniin eastiloom njvKOvim. In prav rato Vas opominjam, rekoe: Idi te k sv. doLelu. Keki a Vas kode vest Zavoljo storjonili Krekov, /.ateeite se k sv. .loLelu, in našli lmte mir vesti in mir '/. IIoKOm in 2 bližnjim. UadlsKovale Vas I>odo stiske in težave, ulite k sv. .ložetu, in našli kote olajšavo in okrepvavo. -Ä- - 36 «> II. Kristjani pr'öärÄZ'i! ko 86 l>ot« skrivno ravnali po mojem dolireni nasvetu, PO^roKali 116 I)0t6 tolaži»« in pomoči, rlasti v duševni!» potrebab 116. Kajti danes sem Vam piipeljal rveste sinove 8V. Viimeneij!» 1'avijana, ki je, 116 sieer po imenu, pa« pa v (lojanj n pravi dožek ra V86 rova« na t6l68u in V86 ulio^e na duši. i-lv. Vineeneij kavljan, 8in ubornib 8tariZ6V, je l,il delavskega stanu, ali poleg tega sila pobožen, »»»arij iv in tankovesten. Hodil j<; v solo trpljenja, kjer 86 je naučil »larežljive vsmiljene ljul>«7a»i. ilii p; vjet in kot suženj prodan mod neverneže v Afriko. .Vi 7. vrglednim živ!j«a»jem j6 spreobrnil svojeg!» gospoda in njegovo ženo; in je v toni položaja ! »ritko okusil, kako žalostno je življenje potnikov pri malovernili ali velo neverni!» Ijudeb. /atoje vstanovil por» uje ra/ne ravode, da bi pomagal »»esreenežen». i-iel in obiskal .je kav.ii.jenee na galeja!» ali ladi.jali ra !»ndodelee, siromake na deželi, bitel.j<» na veste in uliee, da poliere rapuseene in ravržene otroke. l< (>,r sam ni moMl vsem pomoei in postreei, osnoval .je družbo usmiljenk ali lieera krsvanske de¬ lavne ljub srni, katerim je ra samostane odkaral bol¬ nišnice in Iiiralniee; vpeljal je društvo usmiljenib žen in Mspa, ki so se raverale, revežem vselej in povsodi pomagati, utemeljil je skupseino misijonar- 37 -Ht- jev, da oznanjujejo evangelij ubogim, ozdravljajo potrte v 8 r c u, o z n a nj aj o j e t- nikom resenjo in slepcem spr egi e da nj o, da puščajo sužnje v prostost in oznan- j aj o prijetno leto 6ospodovo in dan vračila. skrik. 4, 18, 19). knako jo /druži! slu- žal>nik l,ožji I,Iagc može in mladeniče, ki so pridno skrbeli in se skrbjo /n vsakovrstne ubožce in siromake. Ker pa je vedel sveti mož, da so budobije in grebi velikrat krivi nesreč in nezgod marsikaterega kristjana, skrbel je neprestano, da bi se spokorili grešniki in poboljšali, ker se potem zboljša tudi u.jibovo telesno, njibovo gmotno stanje, speljal jo /a prenovitev duba dubovne vajo. In vsi, kateri so se jib resno vdoložili, sli so prerojeni in poživljeni na clom. 6Iejto, Ijulu moji, to bi bila seve le površna podoba sv. Vincencija kavljana. ln njegovi vneti učenci so častiti gospodje misijonarji, ki so dospeli v Vašo sredo. Vi dnbovni sinovi sv. Vincencija Vam niso neznani tujci, pač pa dobro znani domačini. Obbajali so v tej kari že prav vspesno sveti misijon in so imeli dubovne vaje. Kejali so seme, ki je palo na dobro zemljo, iz katere sejo povzdignila tukajšnja misijonska kisa in cerkev: .lezus-Vlarija-dožotova. Ugledni gospodje misijonarji, katere som danes slovesno vpeljal v misijonsko biso in katero sein Vam slovesno predstavil v tej misijonski cerkvi, kodo gorečo delovali po nauku in v dubu svojega dubovnega očeta in učenika sv. Vincencija kavljana, apostola krščanske ljubezni. -K -r- -l- -^4" 38 «Hch- ?l'6är'3,Ai v Oogpoäu. reprioiin in utrjen, da 1,0(1« dl az>'i oökitje misij 0- uarji sirili med nami mirlio'zji io dla^oslov nodosKi, pozdravlj amj id spostlj ivo Kot marlj ive sodelavoo v vinogradu llospodovem, Kot požrtvovalno sodojovniKe v >,oju za praviöno in dodro, za sveto, dožjo reö. Iludid öasov smo ueaKali, pa so l,ujsi in novarnejsi so nam napovedujejo. Vorn in podožnost pešate, nenravnost, in razuzdanost 80 množite, število Kristusovid sovražniKov raste. Olovesdi rod jo raz- dolj on v dva tadora: v Kristusov in >,elijalov. Vein, da so Vi koj ujete v Krdelu Kristusovem pod -zastavo sv. Križa. V tej silni I>orki Vani prisdoeijo na pomoo eastiti misijonarji Kot inodri vodniKi in dradri lira- uitolji. In Vi, Kristjani predragi, Kaj jim doto 'zato dali? /lata, sredra ali družil, dratzooonid zaKladov? pa saj jili nimate, Žrtvujte. jim, Kar imate: svoja d o dra sro a. 8postnjto in ljudite jili, in ne dajte se motiti, Ko di j id dodaj napadal in preganjal dudodni svet. Vsi, Ki dovejo podožno živeti v Kri¬ stusu dezusu, morajo sKusnje prenašati in proAONo! (II. 1'im. 3, 12). lVIolito «a nje, KaKor dodo oni za Vas molili po dnevu in po nooi. Ko di potrodovali Vase pomoei, pomagajte jim. „Kdor sprejme preroKa vimenu preroKa, do prejel plavilo preroKa. Kdor da piti Komu izmed tod najmanjsid (mojid u ve n oe v) Kozar«« mrzle vode v imenu ueenoa, (Ker jo moj uosne e), resni on o vam povem, ta no do zbudil svojega plaoila." (Nat. 10, 41. 42). » 39 --K- i)Iovo dosli dušni pastirji ne isöo^o VaKtzM, temveö Vas. /a nje. pu Kode sbrbel tisti, bi ^e rebel svojiiu apostolom, bc> jili je poslal po svetu : „?o^- dite in o^nnn^n^te, reboö: Xebssbo bral^' estvo s 6 e približalo. a ston^ 8t6 prebeli, xaston^ da^a^te. l^e iinerte ne ^lata ne srebrn ne denarja v svo^ib p a s s b. Oelav6o.js vreden s v o^ e e di. V bsteroboli mesto nii trK' pridete, vpra- sn.jte, bdo bi tnin vreden bil, in ondi ostnnite, dobler proö ne greste. La dar p a v biso pridete, .jopordravite, reboö: Nir bodi t e^ b i si. In abobobisav redna, bode prišel vas mir nad n,jo; abo pa ne bo vredna, ss bode Vas mir nara.) po¬ vrnil Iv v n m. In bdorboli vns ne sprejme in ne posluša vasi b besed, po.jdite ir: te biss sli m e stn, in otresite p rab s svo.ji b noA. kesnieno vnm povem, Ia^I,je^ bode nemili 8 o d o m 1^' snov in 61 o m or^ s n o v 8 o ä ni äs n, bnlcor tistemu mestu.^ (Ust. 10, 7. 9-15). 1'sbo sbrbi !)uln ,Iexu8 /.s svoje Zveste ueonee, obl,jubuje pineilo tistim, Ivi,jib rncli sprej(!iulje)o, in ^ro'/i Ivsrni vsem, bi ^ib Konico mi bi8e. ^storej bodite evujeni oo. niisjjensrji vedno sreni pn po¬ gumni in xsupnjte boiiji previdnosti rvesto in nepre- mieno. bo^ressli ne bote nieessr, Iver bedi božje obo nnd Vsmi in Vss vsruj(> robu božjn. 8v. -ložet bode V"s8 Ivrnsni oee, VnS osbrbnib, tolnžitel.j in brnnitelj. Ilrsnil in vsrovnl bode Vsso bi so in to-le njemu posveoeno /.slo eerbev; in on bo od božjemu 8inn i/s,rosil KInMsIov Vssim besednnr, molitvsin, opra¬ vilom, misi.jousbim potom. 40 Kakor pa smo, prebudi v 6ospoäu, prelepo slovesnost zaveli 2 Kotz'om, enako ^0 lioeemo tiuli konoati 2 ItoZom. kopre^ ko Vam poäslim 2 Kaj- svuteMm zaänji sveti klaMslov, zapojmo velieastno zalivalnieo: "Keke, KoA, vsi Ovali mo, Ko 6iospo