Lmbacher Ieituna. ./»K »R« Dinstag nm JO September Z848. Hcrtogthum Kram. Gin Wort zur Finanzfrage ^Fu den vielen Steuern und Abgabe», welche größtentheils nur aus die ärmere Volksclasse drückend fallen, gehört unstreitig auch der Wcindatz; denn die Verordnung, daß auf dem stachen Lande beim Haus.-bedarfc nur die weniger als Einen österreichischen Eimer betragende Ncinquantität zu versteuern ist, macht jedem gesunden Menschenverstände bcgrcisiich, daß diese Steuer beinahe nur von dcr arbeitenden Volsclasse behoben wird, welche die ganze Woche im Schweiße und schlechter Kost ihr tägliches.Brot verdienen muß, dafür aber den seltenen Genuß des Weines zur Erholung und Stärkung ihrer Kräfte noch zu versteuern verpflichtet ist, indem es derselben unmöglich wird, sich einen Vorrath von Einem Eimer, geschweige mehr anzuschaffen und hicdurch die Steuerfreiheit zu erzielen; da hingegen dcr begüterte Adel, dcr Höhcrc Beamten - und geistliche Stand mit seinen reichliche.-ren Einkünften durch Anschaffen von Weinvorräthcn von jedcr Struerentrichtung in dieser Hinsicht enthoben wird. — Ist dieß wohl recht und billig? — Wäre es nicht billiger, ja zweckmäßiger und so-gar einträglicher, was besonders bei der gegenwärtigen Finanzkrisis wohl zu beachten kommt, wenn die Wein st euer gleich bei dem ersten Kaufe von dem Käufer bezogen würde; auch würden dann die Eoiunbuenten über die Guber-nial. Currende , das Fortbestehen und die EinHebung der Verzehrungssteuer betreffend, wahrscheinlich keine Einwendung machen, wenn diese Steucr auf alle Weinconsumenten ent-fallen würde. Für mcincn Vorschlag dürsten noch im Allgemeinen folgende Gründe und Vortheile sprechen: a) Die Weinstcuer dürste dadurch auf das Doppelte des bisherigen Ertrages steigen, was eine Ermäßigung des jetzt so drückenden Wcindatzes leicht zur Folge hätte. l») Würde die Einhebung weniger kostspielig seyn; denn jetzt müssen in allen Bezirken des Landes sogenannte „Bestellte" angestellt seyn, wo sie sodann nur in jenen Bezirken nöthig wären, in welchen der Wein erfcchst wird; auch hätten dieselben dann weniger Beschäftigung, indem da der Wein nur im Großen, wagcnwcise, verkaust wird. Dieses hätte eine Verminderung des Personals und überdieß ein Steigen des Weindatz. Neinertra.-ges zur Folge. <-) Könnte die Steuer auch richtiger abgenommen werden, indem der Wein vom Winzer dem Käu. fcr meistens (mit seltener Ausnahme), abgemes. ^ sen wird. ! <1) Wäre dcr Wein nicht immerfort von den , Bestellten mit ihrenVisirstäben gerührt und gemengt, ! was bekanntlich sowohl für Ausfchank-, als auch La° ' gerwcine schädlich und überdieß für die Wirthe äußerst unbequem und lästig ist. Lack am 15. Sept. 1848. z Franz Koß. f Wien. ! Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Ent- ; schießung vom 20.^Scptember d. I,, dem Ministerial c Secretär des Ministeriums für Ackerbau, Gewerbe c "Nd Handel, Peter Kotz ia n, zum Ministerialrath k allergnä'digst zu ernennen geruhet. ^ ^ Mit derselben Allerhöchsten Entschließung sind zwei bei eben diesem Ministerium erledigte Ministe- l rial.. Secretä'rsstcllen dem Ministerial - Eoncipisten 3 Franz Gelinck und dem Heinrich Henking allcrgnädigst verliehen worden. Die „Allgcm. österr. Zeitung« vom l8. Sept. meldet: Sc. Majestät hab.'n die Dimission dcr un garischen Minister angenommen, weil einige davon ihre Portefeuilles ungesetzlich verwaltet haben. Der vorige Premierminister, Graf Ludwig Batthyany, ist nun abermals von Sr. Majestät zur Bildung eines neuen ungarischen Ministeriums beauftragt, und selbes dann Sr. Majestät zur Unterbrcitung vorzulegen bestimmt. Batthvany wollte dicß nicht; in^ deß haven Kossutl) und Madaraß ihre ganze , Kraft — dem Ministerpräsidenten versprochen. Es > dürste wohl schon heute der Courier ankommen, um ^ Sc. Majestät zu bitten, die Namen der neuen Mi- ! nister zu sanctionircn. z Die hier angekommene ungarische Deputation I besteht aus zehn Mitgliedern des Unterhauses, und '> vier Mitgliedern aus dem Oberhause, Der vormalige Iustizminisier Dcak ist als Deputirter mitgekommen. . Es haben sich Gerüchte verbreitet, daß die Regie- < rung damit umgehe, die Universität Innsbruck auf- ^ zuhcben und anderswohin, namentlich — wie es , heißt — nach Salzburg, zu verpflanzen. Zur Be- ^ ruhigung dcr Bewohner Tirols, welche durch dicsc ' Gerüchte in Besorgniß versetzt werden, wird versi. ., chert, daß ein solcher Plan dem Ministerium dcs , öffentlichen Unterrichtes vollkommen fremd ist. Viel-mchr wurde bei dcr Aushebung dcs niedern chirurgi' schen Studiums dieses Studium in Innsbruck belassen, in dcr Aussicht, das höhere ärztliche dort einführen zu können, und mit Bezug auf eine Eingabe dcr tirolischen Stände, um Wiederherstellung der vollständigen Universität, werden die nöthigen Verhandlungen gepflogen. Reichstags - V e r i ch t e. Sitzung v. i9. September. Als die Minister der constituirenden Ncichsver-sammlung zuriefen: „Der Weltgcist macht die Politik," da ahnten sie wohl nicht, daß dieser Ruf von da an bei jeder Gelegenheit in und außer der Kaminer ihncn in's Gedächtniß zurückgerufen werden würdc. In« Namen dieses Wcltgeisics stellt man sich in allen Fragen der Politik und des Interesses auf den Standpunct dcs Ideales, im Namen dcs Wcltgcistcs vcr-gißt man alle Regeln dcr Klugheit, im Namcn des Wcltgcistcs endlich siclit man von aller Vergangenheit, von aller Rücksicht auf gegebene Verhältnisse ab, und sucht die Träume eines ewigen Friedens auf den Trümmern der Monarchie zu verwirklichen. Wir müssen cs grstehcn, wir vermögen unsere Phantasie nicht so hoch zu spannen, um zu glauben, wie cin Abgeordneter es ve< kündet hat, daß wir den Wclt. geist hören, wenn wir den Verhandlungen der Kam mcr folgen. Im Gegentheile, gibt cs einen Geist, der die Geschicke der Welt lenkt und leitct, so muß es der dcs Fortschrittes seyn, und kaum vermöchte cin Nückfall in Irrthümer, wclchc die Geschichte durcb ernste Ercigmssc widerlegt hat, eine Frucht dcr Wcis. heit seyn, welche die Menschheit zum Ziele führt. Ein Volk, das im Uebermuthe und zu weit gc-tricbencr Anmaßung die Kraft überschätzt, welche seine Srlbstständigkcit gegen die ganze Welt vcrthci. digen soll, das auf die Hilfe der Machte dcr Untcr.-wclt hofft, scndet cine Deputation im Augenblicke der dringendsten Noth an das Volk Oesterreichs, als dessen Repräsentant die Rcichsvcrsammlung, die in den Mauern von Wicn tagt, ihm erschciitt. Es erklärt ausdrücklich, nicht an den Monarchen, nicht an das Ministerium will cs sich wenden: an das Volk, von dem es cinc srcic Erhebung zu seincn Gunsten hofft. Die Vertreter der VölkVr Oesterreichs haben nach langer Prüfung die Gränzen festgestellt, welche die Berathung möglich machen; sie haben sich stlbst ein g Gesetz gegeben, das ihnen als Regel ihres Verhaltens gelten soll — es ist die Geschäftsordnung. Sie regelt nicht bloß die Formen, sie weist der Ver-t. sammlung auch den Standpunct an, auf den sie sich bei , allen Fragen zu stellen hat, wenn sie nicht einerseits zu einer bloß ständischen Vertretung herabsinken, andererseits ' zu einer revolutionären Behörde werden soll. Kraft die.-" ses Gesetzes dürfen Deputationen nicht zugelassen >, werden. Allein die nie verlegene Linke sucht es zu g entkräften, denn sie, welche den Geist, die Humanität, h den Patriotismus, die Freihcitsliebe für sich allein in Anspruch nimmt, welche mit Einem Worte es ' offcn zu sagen wagt, daß ihre Ansichten allein der ' Würde der Menschheit entsprechen, meint, imin habe ,e an eine solche Ausnahme, wie sie jetzt vorliegt, gar Z nicht gedacht, und nur Z?it ersparen wollen! Verge-^ bens weisen mehrere Redner der Rechten darauf hin, daß man gerade durch diese Bestimmung dic Versammlung von dem unmittelbaren Verkehr nach Außen, der in geordneten Staaten nur der Krone zusteht, l habe abhalten wollen; die Linkc bcharrt auf ihrer ) Auffassung. ^ Die Bemerkung des Präsidenten, der Versamm- lung komme das Recht nicht zu, eine solche Depu-' tation zu empfangen, wird nicht beachtet, Borrosch hört die eine Hälfte des Reiches an die Thüre dcs Hauses pochen, wo die andere sitzt. Er will von po-' litischer Klugheit, von allen Grundsätzen der Staats-' Weisheit nichts wissen, das Herz allein soll sprechen. .. Diese Richtung hält auch die Linke fest und verfolgt ^ sie. Jedes dritte Wort, das sie spricht, ist die Humanität, die Civilisation, ja sie sieht eine Frage bloßcr ' Artigkeit und Gefälligkeit in der Uebernahme diplo-' matisckcr Functwncn von Seiten des Hauscs. So oberflächlicher Auffassung gegenüber war . wohl der Antrag aus Uebergang dcr Tagesordnung am Platze. — Diese Wendung bringt die äußersten Bänke der Linken in Wuth. Gold mark, Vio-' land schäumen, sie schreien, wir konnten im allgc-' meinen Sturme ihre Worte nicht vcvnchmen, aber wir fthcn sie hoch aufspringen, mit Händen und Füßen agitircn, nur dcr Ruf: „Heil dcr Monarchie,« dringt an unsere Ohren. Nach einer halben Stunde beginnt endlich die Sitzung wieder. Dcr Kampf entbrennt von Neuem. Wir gestehen die Palme der Beredsamkeit vhnc allen Widerspruch Löhner zu. — Wir wollen cs unter-lassen, ihm aus all' die krummen Wcge dcr Sophi. siik zu solgcn, die er so angenehm und lockend zu bahnen wujUe; die Glut seiner Nede, dic edlc Focm dcs Ausdruckes wissen wir zu würdigen; seiner Darstellung fehlte nichts, als die Wahrheit dcr Thatsachen — die Politik der Völker im Gcgcnsatzc zu dcr der Cabincte ist der Haupthcbel seiner Beredsamkeit. — Die Abgeordneten Neuwall, Trojan, Di-lew ski, Ionak, Neu mann sind nicht so kosmopolitisch, aber ihre Gründe führen die Verhandlung auf das richtige Terrain, von dem aus Vermittlung und Lösung allein möglich ist. — Helfert und Pillersdurs bestimmen die Gränzen der Gewalten, die hier in Conflict gerathen, dcr Eine mit logischem, der Andere mit politischem Scharfblicke. Die Linke wendet mit dcr Flanke dcs Angriffes die der Vertheidigung. Sie gesteht zu, daß die Ver° sammlung kcin Recht habe, in dcr Sache selbst zu entscheiden; allein sie will Ungarns Dcputirtc nur hören. Zu welchem Ziele soll das führen, fragt die Rechte mit Grund, wcnn kcin Beschluß folgen soll? Endlich sprachen auch die Minister. Es wird cinc Staatsschrift mitgetheilt, wclchc von dcm Vnmd.-satzc ausgeht, was die Erhaltung dcr Grsammtmon-archie unmöglich macht, kann nicht Basis der Vcr-mittlung seyn. Löhn er sieht in diesem Grundsätze, dcr denZusa. gen der Krone entgegen ist, Gefahr. Er, der ^er-traute Pulsky's, zeigt sich als der Kossuth des österreichischen Parlaments. Die Mächte der Höllc find leicht zu rue», die Schlangenhäuptcr dcr Anar. chie zischeln vom Segen des Himmels nicht — ob aber die Beschwörungsformel nicht wie Göthc'6 Zau? berlchrling rergessen wird, müßte evst die Zukunft lehren. Der Ruf zur Tagesordnung bringt eine kurze Unterbrechung in die Dcbatte, die mit neuer Heftigkeit beginnt, und ohne den Abgeordneten Zeit zu lassen, 63tt und sich der Doppeleigenschaft als Mensch zu erinnern, S bis 9 Uhr Abends dauert. un Alle Anstrengung, die Versammlung zur Annahme >^ der Deputation zu bewegen, blieb vergeblich; die Abstimmung ergab die Majorität für das Festhalten an den Gesetzen deß Hauses und die Verständigung durch den Präsidenten. ^ Dieselben Verfügungen, welche, rücksichtlich der Einführung der Unterrichtssprache, nack dem Grund- ^ satze der Gleichberechtigung der Nationalitäten, mit Ministerial-Erlaß vom !8. September »848, für Böhmen getroffen worden sind, werden unter einem auch für Mahren und Schlesien angeordnet, und haben, wie es sich aus der Allgemeinheit des Princi ^ pes von selbst ergibt, rücksichtlich anderer Landesspra- ^' chen auch für andere Provinzen zu gelten. Nur müs-sen Behufs der, in einzelnen Provinzen schwierigen ^ ungesäumten Ausführung derselben, noch die unerläßlichen Localitäis-Erhebungen gepflogen werden. d« Vesterrcichischcs Küstenland. A Das „Abendbl. zur Allg. östcrr. Ztg." vom 20. ni Sept. enthält nachstehende Corresponded aus Trieft g> vom l7.d. M.-. Obwohl unsere Flotte zunächst die Be- ti stimmung nach Pola hatte, und wirklich dahin ab- n' gegangen ist, so wurde doch zu gleicher Zeit eine Blo- c< kabe Venedigs in der Art veranstaltet, daß unsere tt Dampfer in jenen Gewässern kreuzten, und die nach (Z der Lagunenstadt segelnden Schisse zurückwiesen. Im g Laufe des heutigen Tages erwarten wir die officielle u Erklärung der Blokade Venedigs. Gestern wurden 3 die französischen und englischen Commandanten beim u Militärcommandanten FML. Gy u la i zur Tafel go „ zogen und bei dieser Gelegenheit ist auch die Vcrstän- l< diglmg über das Vorhaben der österreichischen Re. h gierlmg, Venedig gegenüber, erfolgt. Abends war die erste Opernvorstellung im 'l«nll<> ^, »» Herr Stöllcr hat neue Zündkligeln mit Sprcngsäckm erfunden, nach Art der congrcvischcn Raketen, und ? bietet sich an, mit 40 Arbeitern in 10 Tagen 8000 - Stück verfertigen zu lassen, um dcn großen Kampf ) zu unterstützen, in welchen die Ultra's das Volk gc-l stürzt haben. Um sich einen Begriff vom Fanatismus zu ma- r chcn, in dcn die fortdauernd ocrbreileten Tagcslügen r die erhitzten Gemüther jagen, theile ich folgende - Stelle aus einem heutigen Pesihcr Wlatt wörtlich e mit- „Was den Nebellen Iella('i. dcs constitutionellen Thrones, für Bewahrung dcr s unbefleckten Ehre! — Wohl gilt es die Ausrcchthal- lung dcs consticutioneUen Thrones, wohl gilt es die unbefleckte Ehre; und eben, wenn man zur Einsicht, zur ruhigen Einsicht kommt, d^ß cs sich um dieses handle, wird Manchem die Siüde von dcn Augen fallen und Jedem wird klar seyn, von welcher Seite der Thron und die Ehre gefährdet waren, und er wird sein Urtheil unparteiisch fällen können , ob die Nation der Ungarn es verdient hat, so leidenschaftlichen Partei-männern in die Hände gefallen zu seyn. Nicht über dcm Grabe, wie Viele meinen, sondern noch im Leben hoffen wir bald Freiheit, Versöhnung und Eintracht im österreichischen Völkerbunde! Nachrichten vom ungarisch - croati-schon Kriegsschauplätze- Das „Iourn. des ösicrr. Lloyd" v. 23. Sept. meldet aus Carlstadt vom l8. d. M.: Die nach Ungarn vorgedrungene croatische Armee schreitet ohne Widerstand gegen Buda - Pest vor und das k. k. un garischc Militär ergibt sich den» Ansehen unseres Ba-nus überall, wo cs mit demselben zusammenstößt, und dieser schickt es immer unveiwcilt nach Steiermark zur Verfügung des k. k. Kricgsministcriums. Die letzten Berichte von unserer Armcc siiid aus Kesthell datirt. Man sagt, daß Sc. Excellenz, der Banus von Croa-ticn, durch eine Zeitschrist von Pcsth aufgefordert worden sey, seinen Zug dahin wenigstens aufzuhalten, indem durch den Wechsel des Ministeriums ein gut, lichcr Vergleich unausweichlich zu Stande kommen müsse. — Icla^i/' blieb aber nicht stehen, sondern geht vorwärts, denn er ist auf Alles gerüstet; man spricht dauon, daß sich bei Stuhlwrißenbura., bei Pesth und Ösen eine große Streitmacht gesammelt habe, welche die croatische Armee zurückwerfen will. Hier sieht man noch immer Trlippeninärsche, Munitions- und Waffen-Transporte; die Requisition von Lebensmitteln, Vieh und Vorspann hat jedoch schon geendet. Auch ist die Getrcldcauösuhr nach Krain wieder erlaubt. Die „Agrame! Zeitung" vc>m 19. Scpt. berichtet-Hauptquartier Ki5-Komarom dcn 17. d. M. Gestern früh sind wir von Kani/.a aufgebrochen, und nach Ki,^-Komarom vorgerückt. Der heftige Dstnund, dcr uns von Letcnje an ununterbrochen belästigt, und den Marsch dcr Truppen um so mehr erschwert, weil er dcn Flugsand, der in dieser Gegend reichlich vor? Handen ist, auswühlt, und damit die ganze Atmosphäre erfüllt, gab, als wir an die letzte Anhöhe vor Ki,<'Komarom gelangten, Anlaß zu einem blinden Lärm. Die Staubwolken auf den Straßen von Ki4-Komarom seitwärts wurden als Folge eines bedeutenden Truppen-Anmarsches angesehen, und allgemein hicß cs, der Feind scy im Anzug und wollte sich bei Ki^.-Komarom ausstellen. Unsere Truppen macdtrn sogleich Halt, um sich gehörig zu postiren. Ein Vergnügen war es zu sehen, mit welcher Freude und Begeisterung sich Alles zum Kampfe bereitete. Selbst Marodeurs rafften sich auf und griffen zu ih-rcn Gcwchrcn. Allein wie gesagt, es war nur dcr Wind und Flugsand der gegen uns feindlich heranzog , und so mußten unsere braven Gränzer ihre Kampflust wicder vertagen. In Ki,^. Komarom an« gelangt, erfuhren wir, daß sich die Abtheilung ron Nicolaus-Husaren, und dic Garden, die sich hier be-fanden, schon vor einigen Tagen zurückgezogen haben. Dcm Vernehmen nach hat sich der Feind bci Kesthcly am Plattensee concentrirt, und eine daselbst sich be? findende Communications Bn'ickc unfahrbar gemacht. Der Opcrationsplan erheischt cs, daß wir cin Paar Tage hier verweilen, während welcher Zcit sich die Division „Kempen," die in Kaniia licgt, dcm 6l'<'» dcr Armee anschließen dürste. Heute ist eine Division von Wrbna Chcvaur-Legers in unser Lager eingerückt, um mit uns gemeinschaftlich zu kämpfen. Unser Leben im Lager ist recht lustig, und wäre es noch mehr, wenn die Witterung nur etwas günstiger seyn wollte. Das Kricgslcbcn ist cin eigenes Ele< mcnt. Nur derjenige, dcr sich darin bewegt, vermag den Reiz desselben aufzufassen. Es gehen daraus so <52R vielfache Gefühle unc» Stimmungen für Freundschait, Brüderlichkeit und freien Sinn hervor, daß man dic schönen Beweise der Cameradschast in der Armee wirk-lich aus einem höheren Standpuncte zu betrachten und zu würdigen lernt. — Bei dem das Philister, thum nicht jeden Funken für ritterlichen Sinn erstickt hat, dem muß der Anblick des Lagerlrbcns die Brust schwellen. Das fröhliche Gcwirrc der Krieger, die hun-derte von Lagerfeuern, das geschäftige Treiben derjenigen, die da bratcn und kochen, das Gesumme der Tausende von Stimmen, das Singen und Jauchzen der Leute, dieß alles ist so eigenthümlich in seiner Art, das, meine Feder nicht ein treues Bild zu entwerfen vermag. Die Armuth der umliegenden Ortschaften, die von den Freisckaarcn tüchtig heimgesucht wurden, ist wohl die Ursache, daß das nöthige Brotguaittum nicht schnell genug herbeigeschafft werden kann; dem un geachtet sind die Truppen nichts weniger als ungeduldig und lassen ihren angebeteten Feldherrn jede Minute tausend Mal hochleben. Se. Excellenz, der Nan, hat am 15. d. im Hauptquartier zu Kani/,a einen Armeebefehl erlassen, womit derselbe aus Anbetracht der innerhalb von kaum 12 Stunden hergestellten Pontonbrücke bei Letenje über die Mur die unermüdcte Thätigkeit und den Eifer des Majors des Gencralquarticrmcistersta bes Fligely, des Ingenieurs-Lieutenants ^uksec, der Pionier - Unterossicierc Fiedler, Kickal, Lich tencger und Pürkert, wie auch der beigezogencn Zimmerlcutc belobte, dann dem Hauptmann des Gradiskaner Regiments Pctrovic für seine ausgezeichneten, einsichtsvollen Leistungen die besondere Zufriedenheit zu erkennen gab, und den oberwähnten Pionier-Feldwebel Fiedler, welcher sich durch kräftige persönliche Anstrengung und Sachkcnntniß besonders hervorgethan hat, zum Lieutenant ernannte. Daß so eine Würdigung und Anerkennung der Verdienste die Armee für den Befehlshaber cnthusiasmi-ven muß, versteht sich vo» selbst. Cro at i e n. Agram, 19. Sept. Gestern sind hier 4 Bauern, Stephan Herceg, Andreas Slu/.inec, Joseph Beki-lia und Joseph Vuha/> aus Ober-Stubica durch das Stanbrecht zum Todcvcrurthcilt und nnt dem Strange hingerichtet worden. Nach dem uns vorliegenden Urtheile haben sie die Bauern in Ober-Stubica aufgewiegelt, sie sollen weder Zins- noch Bergrecht entrichten, sie sollen den Banalverordnungen, wornach sie zur Drave an den Cordon ziehen sollen, keine Folge leisten; sie haben den Pfarrer thätlich angefallen, beschimpften und packten den Stuhlrichter Hrn. Beloäevic bei der Brust, und forderten das Volk auf, es möge jeder vor ftinem Weingarten einen Galgen errichten und jene, die ein Berg- oder Zinsrccht verlangen sollen, daran hängen. Endlich sagten sie, die Herren müssen den Bauern Essen und Trinken geben, widrigens sie alles plündern und zerstören wür-den, was Andreas Slu5inec auch gleich ausführen wollte, indem er die Bauern aufforderte, mit ihm zu gehen, die ihm aber nicht folgen wollten; in Folge dessen sind auch die zum Aufbruche an die Drave bereits versammelt gewesenen Bauern davongelaufen; endlich haben dieselben über den Ban geschimpft und gegen seine Anordnung das Volk aufgewiegelt; durch alles das haben sie fremdes Eigenthum selbst anzugreisen beabsichtigt und» Andere hiezu auf eine ausrüh-rerische Weise aufgefordert, gegen die Banalautorität sich aufgelehnt, mit augenscheinlicher Gefährdung der allgemeinen Ruhe einen Aufstand hervorzurufen und auch Andere hiezu zu verleiten sich erkühnt, demnach sie gegen den l., 2. §. des I. Abschnittes des am 27. April publicirten Standrechtes gehandelt haben und in Folge dessen verurthcilt worden sind. Das »Journal des östcrr, Lloyd« v. 22. Sept. meldet aus demBanat vom 12. d.M.: Die Weiß-kirchncr Deutschen wollen auf keinen Fall sich mit den Serben vereinigen. Vergeblich haben sich der Consul Mayer hoffer und General Nugent bemüht, dieselben zur serbischen Partei zu bringen. Sie behar- reu on iyrem .^orsatzr, lieber unter oen Trümmern von Weißkirchen ihren Tod zu sindcn, als sich mit den Serben zu vereinigen und verübten in der That an ihren Mitbürgern, den Wcißkirchncr Serben, unerhörte Gräuel, indem sie 160 derselben ermordeten und Mehrere verstümmelten. Am 2l). August setzten die Magyaren aus Aiouc-sicza über den Strom Begei nach Alibuna, und steckten il)00 Schober Heu in Brand. Am folgenden Tage verwandelten die Serben das genannte Dorf in Schutt und Asche. Hier blieben 2li Magyaren auf dem Platze und von den Serben kein Einziger. Am t». September, gleich nach der Niederlage der Perlaser Schanzen, welche durch Verrath des Comman-danten Drakulich in magyarische Hände sielen, beorderte der Patriarch, als inter,mistischcr Regent der serbischen Nation, eine Abtheilung von den bei Weißkirchen liegenden Truppen nach Perlas, welche auch unverzüglich unter Anführung des Kni csjanin ihren Marsch antraten. Bei dem Marsche mußten sie auf Anstände stoßen, indem die Bewohner von Ja buka ihnen freiwillig den Durchzug nicht gestatten wollten, bis Knicsjanin mit angezündeten Lun-ten die Kanonen gegen sie richtete und sie so bedrohte. Man fand bei ihnen viele verborgene Gewehre und Munition. Für dieses feindliche Benehmen werden sie mit iu,t)00 si. gcbraudschatzt. Bei dcm wcitern Durchmärsche erfuhr diese serbische Abtheiwng am 8. September in Debeljacsa, zwei Stunden von Iabuka, gleichfalls eine feindliche Begegnung. Die Dcbeljacsaer, die anfänglich sich erklärten, neutral bleiben zu wollen, feuerten auf die anrückenden Serben, wurden aber von denselben umringt und das Dorf von vier Seiten in Brand gesteckt, so daß von 350 Häusern nur die Kirche und das Schulgedäude vom Feuer verschont, das Uebrige aber binnen 8 Stunden ein Raub der Flammen wurde. Die Bewohner dieses Dorfes ergriffen theils die Flucht, theils wurden sie gebunden und als Gefangene nach Semlin geschickt. Unglückliches Nanat! Tarasch, Ecska, Uzdin, Debeljacsa, Wracsew Gai, Weißkirchen, Boschnjaka, Perlas ?c. sind theils verwüstet, theils ihre schönen Fluren zerstört, ihre reiche Ernte in Flammen auf gegangen. Das fruchtbare Banat, diese Fruchtkam-mcr Oesterreichs, ist gegenwärtig arm, und die Be stellung der Accker, die schon längst hätte erfolgen sollen, vernachlässigt. Die Aussichten für das nächste Jahr sind höchst betrübend. Theuerung, Hunger, Unsicherheit dcs Vermögens steht bevor. — Wird dieses Unglück nicht auch Wien schwer berühren? Und hieran dürfte der magyarische Ucbermuth und einige hochgestellte Serben: Wukowich, Zako ?c. Schuld seyn, welche dem ungarischen Ministerium falsche Begriffe von den Serben beibrachten und zur Aufdringung und Einführung der magyarischen Mundart in den ser> bischen Kirchen und Schulen verleiteten. Weßprim, 18. Sept. Gestern Abend um »/4 aus 8 Uhr ist Se. k. k. Hoheit, der durchl. Erzherzog Stephan, in Begleitung des Grafen Sza-pary und Barons Wenk heim hier angekommen und in der bischöflichen Ncsidcnz abgestiegen. Da der Bischof nicht hier ist, so wurde derselbe von dem Herrn Domherrn Joseph von Ruszck empfangen. — Heute bleibt der Palatin hier. Vormittag hat er mehrere Deputationen, Comitatsherren, städt. Beamte, Adelige, Geistliche und Ossicierc empfangen. — Hier wird es seit drei bis vier Tagen sehr lebhaft, täglich kommen Couriere sowohl von Pesth als von Kanischa und Kcßthcly hier an. — Es sind schon einige tausend Nationalgarden hier, darunter die vorzüglichsten die Naaber sind; man erwartet noch immer Garden und Militär. — Heute wurden hier vier raizische Bauern eingefangen; es heißt, es wären 50 an der Zahl gewesen und dic Ucbrigcn sollen im Bakonyer Wald seyn. Vinkovcc, 17. Sept. Den ll. d. M. wurde l^crevic von den Magyaren beschossen. Die Serbia-ner wollten durch einen kühnen Handstreich vom Ba-öer Ufer Vieh holen und hatttn zu diesem Behufe die nahe Donauinscl occupirt. Als dieß die Magya- ren bemerkten, entsendeten sie einen Husaren nach Futak, um Grsclu'itz und Hilfe herbeizuholen, und so wurde das Kanoncnfeuer, welches die Unsrigcn in <^ercvic eröffneten, um das Baöer Ufer zu säubern, magyarischerstits von 9 Kanonen durcl) i'^ Stunde erwiedert. In i'erevic zündeten 3 Häuser, wurden jedoch sogleich gelöscht und das Resultat rcducirt sich hiemit auf Null. Aber auch das Vieh wurde ausge^ geben, — Aus Brod passirte hier eine Batterie Drei' pfündncr und Munition am Wege nach den unteren Gegenden. — Auch in unserer bosnischen Angrän-zung spucken magyarische Emissäre mit hohlen, mit Ducaten und Silber gefüllten Stöcken. Die Türken sind indessen die Klügeren, nehmen den Hetzern die Münzen ad und schicken sie weiter. So wird amtlich gemeldet. - Vom Abmarsch unserer Truppen können wir nur das als verläßlich mittheilen, daß der Baron Prandau in Walpo der Mannschaft per Compagnie l Eimer Wein, per Kops '^ Pfd. Fleisch und 5 Eigarrcn verabreichen ließ und das Ossiciers» corps bewirthete. Ich hebe dieß hervor, weil Pran-dau sich verständiger benimmt, als Graf Khun, der es vorgezogen, seine Güter im Stich zu lassen und sich nach Ungarn zu stückten. — Unverbürgten Nachrichten zufolge ziehen sich die Magyaren aus dem Banat zurück, und der commandirendc General B l a-goevic in Pcterwardein hat sich für die Neutralität entschieden. Carlowitz, 14. Sept. General Becht old, Commandant der magyarischen Truppen vor St. Thomas, hat seinen Posten verlassen und sich nach Wien begeben. Der slavisch-syrmischc Commandircnde, Hrabovsky, ist von Pcterwardcin abgegangen und am ll. l. M General Blagojevias an dessen Stelle eingerückt. Belgrad, 12. Sept. Eine amtliche Bekanntmachung fordert auf, daß man sich mit der Weinlese und der Kukuruzernte beeile. Warum, weiß Niemand. Man spricht von einer großen Truppenconcentri-rung am Topcsider bei Belgrad. Vorgestern haben bei Schabacz 2000 Serbian« die syrmische Gränze überschritte»!. Siebenbürgen. Hermannstadt, 8. Sept. Das Nekrutirungs-gesetz des ungarischen Ministeriums ist hier zur äugen-blicklichen Ausführung angelangt. Die hiesige Stuhls» Versammlung und der Magistrat haben erklärt, diesem Gesetze nicht Folge leisten zu können, da demselben die allerhöchste Sanction Sr. Majestät fehlt, da für Siedenbürgen ein eigenes, auf dem vorletzten Landtage sanctionirtcs Rcgierungsgesctz besteht und nach Art. 1. 848. §. 3 in Siebenbürgen bis zur Festsetzung der Unionsbcdingnissc Alles auf dem alten Fuße zu bleiben hat. — Die mit der Eidesformel der Rekruten enthaltene Clause!-. »Auf die Unabhäl!" gigkcit Ungarns!" bewog die Versammlung zur Erklärung, daß sie fest an der von ihr und ihren Vor. fahrern bcschworencn pragmatischen Sanction halte und einen untheilbaren österreichischen Staat anerkenne. Die ungarischen hicrländigen Journale fahren fort in ihren Schmähungen auf das österreichische Ministerium, in ihren Verdächtigungen des Militärs und der Sachsen. Wie das Rckrutirungsgcsctz in den übrigen Iu» risdictionen ausgenommen werden wird, darüber erwarten wir nähere Nachrichten. Nachrichten vomKriegsschauplahe aus Italien Die ,)Lll!L26U» riomonlo««" vom 16. Sept. meldet: Ein Reisender, der so eben aus Venedig an-kam, bestätigt mit aller Gewißheit den traurigen Zustand, in welchem benannte Stadt sich befindet, sowohl durch das Elend, das dort herrscht, als durch die Furcht vor der Cholera, die man im Anzüge zu seyn glaubt. Auch verbreitete sich das Gerücht, daß Radetzky sich Malghera in drr Absicht genähert habe, um Venedig zu bezwingen. Da diescs Gerücht einige Bestätigung fand, stürmte das Volk mit dem «23 Gefchrri durch die Straßen: »Weg mit den Wessen! es lebe Oesterreich!" Die Straßen von Venedig s.n^ gen schon an, sich mit dcm Blute der Patteimanner zu färben. Der „Imjipelilitiille" meldet aus Venedig: Der General Sansermo hat von der provisorischen Ne gierung den Austrag erhalten, eine außerordentliche Inspection über alle Truppen der Forts vorzunch-men und mit der Ermächtigung, alle Mißbrauche zu unterdrücken und den Schuldigen den Sold nicht! auszahlen zu lassen, so wie überhaupt solche encr-> gische Maßregeln zu ergreifen, die geeignet sind, allen Uebelständen abzuhelfen. In der Nacht vom Z. auf den 4. September ist der alte Gasthof ^ 7. d. M.: In Folge des Ach, Nationalversammlung über den Was fcnstil >. il >i am l5. d. M. unruhige Aewe--gungei. ül t er Stadt, denen wir jedoch keine Bedeutung beilegten. Gestern, Sonntag, wurde eine große Volksversammlung von allen politischen Vereinen veranstaltet, die von circa 2U.000 Menschen aus Frank-surt und Umgebung besucht war. Es wurde beschlossen, durch eine Deputation von 12 Personen der Nationalversammlung eine Adresse zu überreichen, in welcher die 258 (die Majorität) als Verräther des Volkes und der Freiheit erklärt werden. Heute Mor.-gcns umstellten von Mainz herbeigeholte österreichische und ptcußiftbc Tnivpen die Paulskiräie, die sich jedoch wieder zurückzogen, nachdem der Platz gesäubert und die Gassen abgesperrt waren. Die Sitzung dcr Nationalversammlung hatte ih-ren ruhigen Verlaus; ungefähr um lO Uhr erhebt sich ein blinder Lärm, weil einige Zuhörer, die auf die Gallerie kommen wollten, an die Thüre drangen. Die preußischen Truppen kommen wieder auf den Paulsplatz. In der schmalen Gasse vom Paulsplatz zum Römer wird von dem Volke eine schlechte Barricade gebaut, die sofort wieder genommen wird. Die preußischen Truppen empören durch ihr herausforderndes Benehmen. Das Volk zischt sie aus und bringt ihnen Katzenmusik, während die Ocsterrcicher mit Hurrah's begrüßt wcrdcn. Um 12 Uhr werden in verschiedenen Theilen der Stadt Garricaden gebaut, so in dcr Schnur-gasse, Hasengasse, Fahlgasse und s. w. Das Volk ist wehrlos und scheint bloß zu bauen, um den Trup pen etwas zum Abbrechen zu geben. Man läßt ohne Störung die Barricade» bauen Ich höre eben einen preußischen Dssicier zu seiner Mannschaft sagen, die mit ausgespainnemHahn das Gewehr bei Fuß halt: »Wenn's zum Losschlagen kommt, so zielt, daß jede Kugcl ihren Mann treffe. Wir werden erst die Narricaden nehmen, wenn die Siz-zung geschloffen wild.« Um l '.^ Uhr wird die Sitzung der Nationalversammlung geschlossen. Es sind 4 bis 5000 Mann in der Stadt. Eine Abtheilung Ocstercicher nimmt cine Barricade, die sofort verlassen wurde. Der ganze Aufstand ist ohne Zweck, ich glaube nicht, daß es zu einem Kampfe kommt. Das Volk auf den Barricade« verlangt bloß Abzug der Preußen, die ihnen verhaßt sind. 2'/^ Uhr, Die ersten Schüsse sind eben gefallen. Die Oestcrreichcr stürmen die Barricade«. Ich kann nicht in meine Wohnung kommen, die Straße ist barricadirt. '/,5 Uhr Seit 2 Stunden ununterbrochen Ge. wehrfeucr. Die Barncaden halten sich. Oesterreichs sche und preußische Officiere sind gefallen. Einzelne aus der Bürgerwchr betheiligcn sich beim Kampfe und stehen dcm Militär gegenüber. Die Sachsenhau-ser Schützen gleichfalls. ^5 Uhr Von der Linken war eine Deputation beim H'cichsverweser, um der unsinnigen zwecklosen Schlächterei Einhalt zu thun. Sie konnten vom Mi' nisterium keinen Befehl zui Einstellung des Feuers erhalten Der Ncichsvcrwcser will, daß die Truppen zurückgezogen werden. In Begleitung eines prmßi. schen Officiers war ich eben mit mehreren Mitylie dcrn der Linken am Ende der Zeil, um eine Waf senruhe auf eine halbe Stunde zu erzielen. Es war nicht möglich, sich verständlich zu mache», ttotz der weißen Tücher feuerten die hessischen Truppen fort. Die Barricaden werden mit außcrl.>rdcntlichl.>r Beharrlichkeit gehalten, Man erwartet Kanonen, die von Mainz auf der Eisenbahn kommen sollen. Die Linke bietet Alles auf, um den» Straßenkampfc ein Ende zu machen. Gib jetzt scheiterten ihre Bemühungen. Das Blut komme über die, welche die Ehre mit Füßen zu treten wagten. Ich schreibe diese Zei«, len auf der Post. ^ 'zverschs<>b zu 5 >><^ »<^l,. 5a Aerar. 2>'Me»?) HbXqaliolie,, der Stäi>0« (lö.M) <(K. M.) v, Oe^«sr^< . - — ob der Hmls, vo„ 'i5c>h> l,>u»»«» ^, ! 5o — men. Mälire» , Hchlt» ) zu l >j4 ^, ! — — sse». Sleoermark, Ha,-:,« 5 -,u , ,, ^ /ja — t,„ . Kram, (Horj ui,t> l n> , 5j4 ,, l — — ',6 W. Qb,rk. .'1,»ceS ( j Vrtreid - Durchschnitts - Preise in Laibach am 23. September l948. ' Än Wiener Mctzr» Weizen . . 4 si. 54 kr. — —- Kukurutz . — » — ^ "- — Ha!l,'frllchc . — ., — « — — Kor» . . . ^ ^ i> ^ — __ Gerste . . 2 » 47 ^ — Hirse . . 2 » :l8 . — _ Heiden . . 2 ., 4» „ — — Haler . . 1 « ."t ., Z. 1774. G ch u l e ll a ll f a n g. Da in Folge einc-6 vom hohcn Vlinistcrium dcs lWitlichcn Unterrichtes unterm 1!>. d, M., Z. 6l5l, herabgelangten Erlasses das nächst bcvorsteyende Schuljahr nicht Anfangs October, sondern erst Anfangs Nouember eröffnet wird, so wird von Seite der betreffenden Directionen die dichfällige, in dcm Inlelligcnzblatte zur »Laib. Zeitung" vom I!>. l. M. gemachte An-zeige dahin berechtiget, daß die Abhaltung dcs feierlichen Hochamtes mit Anrufung des heiligen Geistes in der hiesigen Domkirche auf den 4. des Monates November bestimmt ist, und am <». die allseitigen Vorlesungen ihren Anfang nehmen werden. Laibach am 2^. September 1848. 8. «78 l. ' Jur Nachricht. Der Unterzeichnete erlaubt sich zur Kennt« nisi zu bringen, daß, ungeachtet des spateren Beginnes der öffentlichen Vorlesungen, jene in der kaufmännischen Lehr- und Erziehungsanstalt ungeandert den 2 October d. I. ihren Anfang nehmen. Laibach den 25. Sept, I848 Ferdinand Mahr, Vorsteher. Z. 1785. (Y Ein Wagen zu verkaufen. Wegen eingetretener?lufenthaltsanderung ist ein qut erhaltener, halbgedeckler, mit Vor- und Rücksitz versehener Wiener Reisewagcn auf Druck-federn, mit aUer Zugehör billig zu verkaufe". Das Nähere zu erfragen in dcr Herrngaffe Nr. A>8, >m 2. Stocke. Verleger: Ig«. g^. Eh^r v. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur : Leopold K 0 rdesch.