LaibacherZeitunH. . k- «K». Montag an 3 November R AH« Die „^aibachcr Z.ilmlg" crschciiit, »»it Äusilahmc dcr Sonn- und Feiertage, täglich, und lostet s«»,,nt d.n Beilagen im <^'l,'mpt oir ganzjährig >1 st., halbjährig 5 fi. 30 fr,, mit Krc» zb au d i»i ^l,',»ptoir ga n z j ä h r i g < 2 st., Halbjahr, g <; ft. Fur oie ZuGeltung ill's Haul fm? h albj ä h rig III» sr. nlchr zu entrichte». Mit der P o st portofrei ganzjährig, unter Krcn^dand und gedruckter Aoresse !,', st., halbjährig 7 st. 3« kr. - Inse r t io n sg eb ü hr jür »ine S^ltenzeile oder drn Nau», derselben, ist siir einmalige Einschaltung :> fr., für zw^imaliqe ^ f'r.. für dreimalige 5, kr. C, M. u. s. w. Zu diesen Gebühren ist „l'ch der Inscrtiunsst^nvel pr, »0 fr. für s,»c ieo^üial,ge (jinfchallnng hi,!M zu rechnen ' Inserate bis <2 Zeilen tojten l st. :w lr. für 3 Mal, l st. ^andesgcrichtes folgende ^nennilngcn vorgenommen und zwar zu provisori» lchen ^audesgerichtsrächen bei dem ^andesgerichtc in ^estl) wnrden ernannt: Die Komitatsgerichtsräthc in Kecskemeth: Dr. ^dhann Suchajda und Stephan Balogh. der Komi' ^lsgrrichtöraih in Szolnok Karl Tölgyessy, der Ko> '"itatogerichtörath in Kccölemeth Joses Engen Brener, ^r Staatsanwalt zil Stnhlwrissenbnrg Alois Darn-"''N). der Komitatsgerichtsrath in Neusohl Alexius ^dda und der Staatsauwalt in Er!au Eduard Ma« ^wicz; zum provisorischeu ^anoes^crichtsrathc fiir Ofen "bcr der R'athssekretär des Pestber Ob^r-^andesgerich. les und Ober. Staatsanwalts > Stellvcrtrcler Dr. Io> ham, Hucmcr. Zu KomitatsgerielMäthcn, beziehungsweise ^taatsaitwälteli. wnrden ernannt: der Referent bei ^»l Penhcr Grundbnchsscnatc Andrea? Valkovßky iu»l KolMtalsgerichlürath in Kccvkcmeth; der Staats» ""waltö'Snbstitnt Andrcas Oberknezeuics in Erlan ^ls Staatsann'alt nach (5rlan; der StaatSanwalts. ^libstilut in Peslh Alexander Herczcg als Sta.nsan. '^"lt „ach Szolnok; der Natbssekretär bei dem Kreis, ürrichll,' in Maros Vüs-nbely Michael de Viola« ^osc^ynski und der Nathssekrctär in Szolnok Io-^a>m Seri zu Komitatsqerichtsväthen uach Szolnok; ^' Nalbssekretär in Pestl) Karl Nagy zum 5^'ini. "'üMichiövathc uach Kettkcmeth; dcr Staatüan» ^ll^Snbstitut in Ofen Koloman No^'ül zum Staats» "uwnilc „ach Stnhliucissenblirg; dann der Nalbs» ^ttärs. Adinnkt des Peslher Ober < ^andesgerichteö f 'l Diinits zum Koinitatsgerichlsrathc nach Kecs. n, ^u>n Nalbssekretär des Ober-Landesgerichles ii, ^M). beziehungsweise znm Ober«Staatsanwaltö» ^ kll^tvtreter, wurde ernannt Vela v. Nudnyünözly. ^U'hlrich^'^^^^^^,,^^ in Gyöngyös. , Die provisorischen Nathssekretärc Lndwig Pröll 3 .,"sl'n und Daniel Gegus zu Szegedin wurden zu ^Nuitwcn, ferner folgende Gerichtsadjunktcn zu l»nl)5sckrltä'^„, bezichlnigsivcise Staatsanwalts-Sllb-lm, ,"' llnannt: Albert Zetl in Szegcdin. Ema-«l s 2>-'l)aun Klimpfiniller und Ludwig Vogisits in h "l) zu Staatsanwalts > Substitute»! nach Pcsth; . '," Ludwig Viltcrl v. Tessenbcrg bei dem Handels» /'Me in Pesth; Hugo Graf Mac»Caffry in Ofcu ^ Iohcmu Pitler in Il''szber>'ny zu Nathösekretaren niu ,^'^h; Kolomann Krülitz in Ofen zum Staats. H "^'Substilnten nach Szegedi»; Llidirig Papp in ,^ "lcmctl) znm Staatsanwalts-Substituten nach Er» i„ ^ ""d Johann Szloboda bei dem Handelsgerichte ^'tl) zum Nathssekrctar nach Stnhlweissenbnrg. ^.^uni Nathosekictars.Adjnnkten des Pesther Ober. vich^^nchles wnrdc ernannt: Eomnnd Heinrich, Ge> ^^dlu»lt bei dem Ofncr Landesgerichte. ^i>n,'i -^ p^'isorischen Grrichtsadjunkten Anton von z„ h '" und Josef Rig»'» wnrden und zwar Ersterer Pestl,, letzterer bei dem scv>,^. ^licrichtc zu Szegedin zu definiliven ernannt-Ncrich, "!'^"' zu Gerichlsadjnukten bei dem Bandes, zial ^ /u Psstl, ernannt: ^adislans Zachar, Offi» ^chui^, "l'"^m'desgerichtes in Pcsth; Dr. Inlius ^rdiiw / ^^'^'»"ischer Oerichtsadjllnlt in Pesth' b""n ^'°.^chneidt, ^,andesgerichts'Offizial in Pesth -l"n f^s Aktuare des Bezirksgerichtes in Grau: An. ^lttni "7"^ und Johann Wenisch; endlich die "ncr >" ' M'ch"rl Mncs<> und Andreas Szab<»; ^cr Konzcptspraktikant des serbisch-banater Zentral-Fiskalamtcs. Theophil Mochnacki; dann die Anskultantcn: Eduard Szcyffert, Ladislaus Huszik', Alexander Nepüssy und Iulins Iakabfaloay. Zu Gcrichtsadjunkteu des Haüdelsgcrichtcs in Pesth: die Slnblrichteramts-Aktuare: Mathias Szed» laczek und Zachaviaö Vujevich. Vei dem ^andesgerichte in Ofen: die Anskul. tauten: Peter Vulou, Eduard Orkonyi und ^adis» laus u. Andah!'>zy, Vei dem Koiuilatsgcrichtc in Kecskemtth Michael. Marinkits. Hilsvämtcr.Dil'eklionsadinickt des Komitats, gerichies i» Erlan, Ioscph Mr-'>z, ^andesgcrichtsoffizial in Pestb. Einerich Vargha, Slnylrichttranusaktuar in Nligy'^örös, und dcr Auskultant Alexander Vraiico Ioannobics. Vei dem Komitalsgericht!,' in Szcgcdin: Abra» l'am Zsarnay, Landeögerichlsoffizial in Pesth; die Stubkichleramtsaklnare Julius Veleczky in Pieske nno Franz Kapronezay in St. Petcr. dann dcr Alis» bilföreferent des Komilatgeiichics m Erlan, Karl R'akovszky und de^ frühere Aushilfsrefercnt bei dem eben erwähnten Komitatsgrrichte, Samuel Faragü.! '^ei rem Komitalsgcvichtc zn Szolnok: der Stuhliichteramlsaktucn- Alerander Dobos in Kl'l,i»Sz. Mikl<^s, lind bei dcm Komit.usgcrichte zu Iüszber^ny: dcr Stnblrichtcramlsakinar August v. Szabi) in Sür« bogürd und der Auskultant Stephan u. Koronay. Zn Aktuaren des Vczirksgerichtrs in Gran cnd> lich wurden ernannt: Die Auskultanten Ernest Fischer und ^ndwig Oyöngyössy. Der Instizminister l?at den Staatsanwalts'Sub« stituteu dcs ^aüdrö^erichtes il, Pcsth. Anton H ö l I> wartt). zum Komitalögcrichtsrache "ti-n ,^lnlull> in Neusohl ernannt. Der Minister für Kultus uno Umenicht l?at dlc provisorischen ^cbrer ai« der Unlel>eal>chule i» Agram, l'. Joseph Torbar nnd Peirr Zoricic, zu ivirk. lichcu Lehrern dieser Schlllc ernannt. Der Chef der Obersten Polizeibehörde hat eine bei den Polizeibehörden in der Lombardtt in Erledi» gung gekommene Obrrkommissaröstellc dem Vencdiger Polizeilommissär, Karl DcllauS, verliehen. A u hang ll znm kaiserlichen Patent vom 8. Oktober 16K6. A u w e i s ll n g fnr die geistlichen Gerichte des Kaiserthums Ocstcr» reich in Actress der Ehesachen. Erster Abschnitt. - Von dcr Ehe. l F o r t s c h „ n g.) §. 68. Anch bei Knüpfung des Ehebandes seien Söhne und Töchter des Herrn eingedenk, welcher spricht: Ehre deinen Vater uiw deine Mutter! Zu» ?cm läßt die Jugsnd sich 'leicht zu unbesonnenen Schritten hinreißen, und übereilt geschlossene Ehen sind ein fruchtbarer Same des Unheils. Ehen also, welchen die Eltern ihre Zustimlmmg aus gerechten Grnnocn verweigern, sind unerlaubt. §. 69. Es ist dem Christen eine heilige Pflicht, oer Staatsgewalt drn Gehorsam zu zollen, zu wcl» chcm der Herr selbst lins durch seinen Apostel auwei, set. Um so genauer soll er jene Staatsgcsetze beob» achten, welche den Bedingungen der sittlichen Ord> ining sorgsame Vcachtnng schenken. Wiewohl also mc Staatsgeivalt dnrch ihre Anordmmgen nicht vel' liindern kann. daß zwischen Christen eine giltigc Ehe geschlossen werde, so ist es doch ocm österreichischen Staatsbürger nicht erlanbt. die Vorschriften zu ver» nachlässigen, welche das österreichische Gcsel) über die bürgcilichcn Wirknngen der El>e aufstellt. ^. 70. Znr Trauung dürfen die Eheivcrber nur dann zugelassen werden, wenn ihrer Verbindung, in so weit es sich >u Erfahrnng bringen läßt, kein Hin« derniß im Wege steht und sie Alles geleistet haben, was die Gesche der Kirche zur Fernhaltung von un» gilligcn oder unerlaubten Ehen vorschreiben. Insbe< sondere liegt es ihnen ob. sich über die gehörige" Vornahme des Aufgebots auszuweisen, das Zeugniß ledi« gen Standes vorzulegen, und w-'nu ihr Alter und ihre Abkunft nicht aus den Pfarvbüchcrn ersichtlich ist, den Taufschein beizubringen. Sollte ei,« Ehewerlxr, gänzlich außer Stande sein, sich das Tm>f;cugniß zu verschaffen, so wiro der Pfarrer sich deßhalb an den Bischof wenden. Was die oben erwähnten Vor ten des östevreich, Gesetzes betrifft, so ist mit großem Eifer dabi,i zn wirken, daß fu' von den Ehew^rbevn genan beobachtet weiden. Ergibt sich. daß die C^< Mahnungen des Pfarrers frnchilos bleiben, so ist die Sache vor den Bischof zn bringe». Dasselbe li.il zu grschll'fn. wenn ans irgend einer andern Ursache Schwierigkeit oder Zweifel einstehen. 5j. "l. Es ist darüber zu wache», daö Auslän» l'er uicht anders, als mit Beobachtung alles Dessen, was zn rechtmäßiger Eingehung der Ebe evforDerlich ist, zur Trauung zugelassen werde». In wiefern rcr Pfarrer in dieser Sache vorgehen könne, obne die? selbe der bischöflichen Kurie zur Beurlheiluug vorzule» gen, wird der Bischof nach Umständen bcstimnnn, §. 72. Es ist Vorsorge zu treffen, daß die Ehen Derer verhindert werden, welche zwar das vierzcbuie und bezishuugsweise das zwölfte Jahr vollendet, aber noch nicht das Alter erreicht hablii, in welchem nach Maßgabe des ^andcs und Stammes die Fähigkeit, die Ede mit gehöriger Urbcrlegung zu schließen, uuo die körperliche Ncife einzutreten pflegt. H. 73. Die Trannug von Pevsonen. welche we« der eincn eigentlichen noch cincn uncigcntlichen Wohnsiy baben. darf nicht vorgenommen werden, bcoor der Bischof !>Ibst lxezn die Ellaubniß ^theilt hat. ß. 74. Da die Ehe em Sakrament des neuen Bundes ist und Denen, welche durch ibr Band sich vercmigen, bcillgc und l'ochwichtigc Pflichten auflegt, so dürfen Perso,il,i, welche i» den Grundwahrhiiten des Cüristcnlhnms unwissrnd find. zur Tr.nilmg »icht zugelassen werden. Ja. bevor sic über Gott u»d s,i» nen Willen sich nicht wenigstens die schlechthin noth. wendigm Kt'nuliüssc erworben haben, nehme Der Pfar> rcr nicht einmal die Verkündigung ihrer Ehe vor. §, 7Ü. Es gebührt sich. daß die Brautleute, be. vor sie im Angesicht? dcr Kirche den lebenslänglichen Bund schließen, ihr Gewissen dnrch das beilige Sa« kramcnt der Buße läutern und den Leib des Herrn andächiig empfangen. Bevor sie dcu prieslcrlichcn Segen im Gottcöbause erhalten haben, sollen sie im selben Hause nicht beisammen wohnen. Hierüber und über Alles, was sonst noch beitragen kann, damit die Ehe in Gottesfurcht und mit christlichem Auslande eingegangen werde, sind die Anordnuugcn und löblichen Gewohnheiten jedes Kirchensprcngcls gelreu zu beobachten. §. 76. Der zur Trauung berechtigte Pfarrer ist verpflichtet, die erfolgte Schließung der Ehe mit al< lcn Umständen, welche zu Herstellung eines Bewei» ses nothwendig oder uünlich ünd. in das Trauuugs' buch seiner Pfarre eigenhändig einzutrage». Es mnß Familienname, das Alter, das Neligionsbekeniilniß. die Wohnung und den Stand der Ncno.rniählten; auch ob Dieselben schon früher verehelicht waren oder nicht; ferner Name, Ncligiousbckenutniß und Stand ibrer Ellcrn und der Zeugen, dcr Tag, an welchem, so wie der Priester, durch welchen die Trauung voll» zogen wurde. Haben sich Auslande ergeben, so soll die Art und Welse, wie dieselben beseitigt wnrdcn. an> geführt werden. §, 77. Ermächtigt der Pfarrer einen Priester, die Brautleute an einem Orte. wo Keines von Bei'« den seinen Wohnsitz hat, zu trauen, so soll er dieß in dem Trauungsbnchc seiner Pfarre anwrrken Der Pfarrer des Ortes, wo die Eheschließung vor sich geht. hat dlcsclbe auf die oben angedeutete Weise in das ^rannngsbuch seiner Pfarre c'igcul'äudig cui< zutragen und beizufügen, von welchem Pfarrcr die Ermachlignng ausgegangen sei. Dieser ^'ßtere wird die geschehene Vornahme dcr Tranuna, vou welcher RNttV er binnen acht Tagen in Kenntniß zn sctzcn ist. gleich, falls in seinem Trannngsbnche anmerken. H. 78. Wcnn sin ostcrrcichischer Staatsbürger das Ansuche» stcllt. daß seine im Anslaudc geschlos< sene Ehe in daö Tra»»ngsl'uch dcr Pfarre, wo er nunmehr seinen Wohnsitz genommen hat. eingetragen werde, so bat dcr Pfarrer das Gesuch sammt den beigebrachten Bcwcisc» der rechtmäßigen Ehcschließling dem Bischöfe vorzulrgcu nnd den Auftrag desselben abzuwarten. Nachsicht in Ehehindcrnissc». §. 79. Jene Ehchindcrnisse. welche auf Bestiin» mungcn des Kirchcngcsctzcs bernhcn, werden durch eine rechtmäßig erlangte Nachsichtgcwährung und die Erfüllung der etwa beigesetzten Bedingungen für ein> zelne Fälle außer Kraft gesetzt. Dem bl. Stuhle al» lein steht es zu. in Hindernissen der Giltigkcit aus eigener Macht Nachsicht zu gewähren, und dcmselbc» ist es auch vorblbalte». in dem einfachen Gelübde immerwährender Keuschheit, wie auch üi der Ncli> gionsvcrschiedcnheit zwischen Katholiken und »ichtka» tholischen Ehristcn Nachsicht zn ertheilen. tz. 80 Die Bischöfe werden, wenn rechtmäßige Gründe nicht gebrechen, sich ihrer vom heil. Stnhle erhaltenen Vollmachten in nachstehenden Hindernissen willfährig bedienen: 1. Im dritten und vierten Grade der Vlntsvcr< wandtschaft und der Schwägerschaft aus erlaubten» Umgänge. 2. In der geistlichen Verwandtschaft. 3. In der Schwägcrschast aus unerlaubtem Uiu> gange, anßer wcnn zn besorgen stünde, daß in Folge des unreinen Verhältnisses die Ehewerber mit einan« der in gerader Linie verwandt seien. 4. Im dritten und vierten Grade der ans einer gilligcn, doch nicht vollzogenen Ehe entstandenen For« derung der öffentlichen Sittlichkeit. 6. In jener Forderung der öffentlichen Sittlich» keit, welche aus einer ungiltigen und nicht vollzöge' uen Ehe oder aus dem Ehcvcrlöbuissc hervorgeht. H. 81. Was die übrigcu Hindernisse der Giltig> kcit betrifft, so ist cinmüthig dahin zu wirken, daß die uolle Wirksamkeit derselben bchanptct oder er« neuert werde. Wenn Ehen zwischen nahen Verwand» ten hänfigcr vorkommen, so vergiften sie das Faml< lienleben, in dessen Verkehr sie die sinnliche Begierde und den Verdacht derselben einführen. §. 82. Die gänzliche Nachsicht uom Aufgebole soll nur in höchst dringenden Fällen, dic Nachsicht von der zweiten und dritten Verkündigung nur aus erhebliche» und hiureichcuo bewiesenen Gründen er« theilt werden. tz. 83. Da es sich ereignen kann, daß eine nahe Todesgefahr jcdcn längcrn Anfschnb unmöglich macht, werden die Bischöfe in jedem Bezirke nach Maßgabe der Orlsuerhäll.usse Einen oder mehrere Priester ermächtigen, für solche Fälle in ihrem Namen die Nachsicht von allen drei Verkündigungen zu ertheilen. tz. 84. Wenn zwei Personen, welche sich fälsch« lich für Ohclcutc ausgeben und an dem Orte, wo sie ihren Wohnsitz haben, allgemein dafür gebaltcu wcr> den. sich mit einander zn verehelichen wünschen, so soll dc»>clben ohne höchst wichtige Ursache die Nach» ficht von allen drei Verkündigungen nicht versagt wer» den. Doch ist genau zu erheben, ob dic Behauptung, daß sie allgemein für Ehelente gehalten werden, voll. kommen gegründet sei. §. 83. Jene Ehcwcrber. welchen das Aufgebot gänzlich nachgesehen wird, haben stets vor dem znr Trauung berechtigten Seelsorger zu beschworen, daß ihnen lein ihrrr Verchclichnng entgegenstehendes Hin-derniß bekaunt sei. §. 86. In den Gesuchen um Nachsichtgcwäh' rung ist das Hmderniß mit allen Umständen, von welchen die Beschaffenheit desselben abhängt, deutlich anzugeben, auch sollen dic Gründe, auf welche man sich beruft, mit den nöthigen Nachweisen belegt wer. den. Der Bischof wird über dic Thatumstäude, aus welche seine Entscheidung oder sein dem heil. Stuhle vorzulegendes Gutachten' sich stützen ninß, die crfor. dcrlichc» Erhebungen pftcgc». tz. 87. Wcnn das Hinderniß gchcim ist und eine Veröffentlichung desselben nicht zn besorgen steht, so kann, um das Gewissen sicherzustellen, die Nach. sichtgcwährung ohne Angabc des Namens dcr Gatten und auch durch den Beichtvater odcr eine andere hiczn längliche Person nachgesucht und crhaltcu werde». Doch ist eine solche Nachsichtgcwährung für den Rechts» bercich uon keinem Nutzen: wcnn also das Hinderniß wider Vcrmnthrn bekannt würde, so müßlc, damit dic Ehe nicht vor dem menschlichen Gcrichtc Gefahr laufe, um eine für den Rrchtsbcrrich giltigc Nach-sichtgewayrung anf dem gehörigen Wege angesncht werden. Konvalidation dcr Ehe. §. 88. Wenn eine in gehöriger Form vollzo< gene Trauung wegen eines obwaltenden Hindernisses Mlgl'ltl'g war, so hat nach erlangter Nachsichtgcwäh» rung die Kolwalidatlon dcr Ehe zu erfolgen. §. 89. Ist die Nachsicht nur für dcn Gewissens' bcreich ertheilt wordc», so genügt es zn Begründung einer giliigcn Ehc, wcnn beide Thcilc ihrc Einwilli' gnng ohne Pfarrer und Zeugen crncueru. §. 90. Nach ciuer Nachsichtgcwährung, welche für den Rechtsbereich Geltnng hat, muß die Eiuwilli» gung der ungillig Vermählten vor dem Pfarrer, in dcsscn Pfarrlnzirkc sie ihren Wohnsitz habcn, uno zwci Zeugen erneuert werden. Dcr Pfarrcr hat jrdcu> falls die stattgehabte Konvalidatio» in sein Trainings' buch einzutragen; wcnn abcr dic ungiltigc Verbi», dung ill cincr anderen Pfarre geschlossen wurde, so soll er übcrdicst dcn Pfarrcr, in dcssc» Bezirke sie cinglgangcn wurde, davon in Kenntniß srtzc», damit dcrsrlbc die Vollziehung dcr Kouvalioatiou an dcr Stelle, wo die ungiltige Ehc eingeschrieben ist, sorg« fältig beifüge. §. 9l. Das Aufgebot ist in solchen Fällen nicht zu wiederholen. Die Trauung soll in dcr Stille und vor vcrtraulcu Zcugen vorgenommen wcrdcn. Eine Ansnahme kann eintreten, wcnn das Hinderniß an dem Orte, wo die Kouvalidation zn geschehen hat, allgemein bekannt ist. H. 92. Wenn cin Hinderniß ohne Nachsichtgc« währung durch eine thatsächliche Vcräudcruug crlo> schcu ist. so soll dcn Gallen aufgetragen wcrdcn, dic Erklärung dcr Einwillignng vor dem Pfarrcr und zwei Zcugen zu erneuern, außer wcnn etwa der Umstand, daß znr Zeit dcr Ehcschlicßung cin Hindcr» niß obwaltete, gänzlich verborgen, nnd daß darüber cin Beweis hergestellt würoc. nicht zn bcfürchtcn wäre: dcnn dann kann dcusclbcn gestattet werden, dic Einwilligung unter sich zn crncucru. §. 93. Eine Ehe, welche wegen verstellter Ein» willignng nugiltig ist, muß als konvalidirt erachtet werden, wenn Der. welcher Verstellung übtc, in Wahrhcit eingewilligt hat. Dasselbe findet bei einer Ehe Statt. wclch?r Irrthum odcr Gewalt nnd Fnrcht im Ncgc stand, sobald der Theil, wclchcr dcm Irr« thume oder dem ungerechten Zwange unterlag, uach> dcm er den Irrlhhum erkannt odcr sciuc volle Frei« hcit wieder erlangt, durch Wort odcr That cingcwil» ligt hat. Demungcachtct ist es, um jeden Zweifel über die erfolgte Einwilligung auszuschließen, auch in diesen Fällen gerathen, daß die Gatten ihrc Einwilli» guug vor dem Pfarrcr und zwci Zeugen crnrucrn. und man suche dieß zn erwirken, es sci denn. daß ciuc bcgründclc Bcsorgniß von Aergerniß odcr Ge> fährdung der Ehc ol'walte. §. 94. Nach erfolgter Konoalivation ist die Ehc in Betreff dcr bürgerlichen Wirkungen so zu bctrach. ten. als wärc sie ursprünglich giltig geschlossen wor> den. Eben dieß gilt von den kirchlichen Wirkungen, wcnn auch nur cin Tbeil zur Zeit dcr Elicschlicßnng in Unwissenheit dcr Thatsache odcr des Rechtes be» fangen war. Sonst muß man zur Nachsichtgcwäh rung dic Zuflucht nchmen. (Fortsctzuil.i s^lgt.) Aichlalllllichrr TlM. Oesterreich. Laibach, 2. November. Zur Vermeidung irriger Auslcguug wird dcr uns eingesendete, in dcr „Latbachcr Ztg." vom 31. Oktober crschicncne Arti> kcl, dic crstc ^okomotiufahrt auf dcr Karstbab» be< trcffcnd, dahin berichtigt, daß cS darin: «dic mit dcr Ausführuug bctrautcn Herren Baulcitcr und k. k. wirkliche» Obcringcnicnre Czcrmak und Schcdiivy, nnd dcr Vauuntcrnchmcr und Erstchcr dcr U»teibau> arbeiten i» dcr Thcilstrccke vom Traucrbcrge bis zur Loitschcr Anhöhc, Herr k. k. Obcr.Ingcuieur Arcari", hcißcu soll. Wicn. 29. Oktober. Se. k. k. Apost. Majestät und Ihrc Majestät die Kaiserin sind hcntc von Ischl nach Wicn zurückgekommen und gcrMten in der k. l. Hofburg abzusteigen. Wicn, 30. Oktober. Die am 24. d. Mtö erfolgte Ällcrböchstc Sanklionirung der kärntnifchcu Bahn «Konzession schließt dic Dcbälte über dic Lci. tung dcr Tracc cndgiltig ab. Dic Linic Marburg. Klagenfurt» Villach wird dcr cinc, dic ^!i»ic Villach bis znr Einmündung i» oic Tiroler Bah» in dcr Umgebung von Brixcn dcr andere Hauptlhcil des Objekte«. Als Ergänznng tritt cinc Flügclbahn hinzu, welche Villach mit der obcritalicnischc» Bahn verbindet uud in Görz odcr Udine ihren Änschlußpunkt findet. Die wichtigsten Punkte der Konzcssions»Urkunde nnd zwar solche, wclchc ans dcn allgcmcincu Vc> stimmuugcn hcroortrctcn. si»d: Dcr Staat übernimmt dic füufperzcntigc Zin> sengaranlie des ganzen Baukapitals, auf 62 Mill» ncn veranschlagt. Hicvon wcrdcn 23 Millionen auf die Strcckc Marburg. Villach, als die zuerst in An« griff zu nehmende, berechnet. Dicsc Strecke muß binnen fünf Jahren vollcil. dct sein. (Die Gesellschaft gedenkt im Jahre 1839 l dic Bahn Marburg.Klagcnftirt in Betrieb zu sctzcn.) Dcr zweite Theil, der Anschlnß an Tirol, hat cinc Frist vo» zchn Iahrcn zu seiner Vollendung vorgesteckt. Für den Fiügel gegen Italien habcn dic Ko»' zesnonärc binnen zwci Iahrcn dic gcmachtcn Vorcr< hcbllngcn uud Plane vorznlcgcn und sich zu cut' scheiden. Dic Zinsengarantic dcs Staates wird auch dicscin Flügel vorbehalte». Die Hcrsttllung eines zwcitcn Geleises ist dcr Unternehmuug erst dann zur Pflicht gemacht, wenn dcr Rciucrtrag dcr Meile 230.000 fi. (eine überaus hochgegriffene Ziffer) erreicht. Aber auch die H"' stcllnng dcr Erdarbeitcn für diesrs zweite Geleise ist ihr uachgcschcn, was ei», Ersparniß von 8 — ^ Pcrzent der Bankosten und eine große Beschleunigung der Vollendung zur Folge hat. Die Tarifsätze sind für Personen pr. Mcilc 29, l!> und 10 Kreuzer- für Frachten 1^. 1". und 2V,-Die Klassizirnng geschieht nach dcm Tarife dcr k. l> südlichen Staatsbahn. Wie wlr hörcn, ist vorläufig die Aufbringung cines Kapitals uon 40 Millionen Gulden durch M licncmission festgestellt, welche Summe vollkommen zur Ausführung dcr ersten Hauptlinie und eines gr0' ßen Theiles der Fortlcitung nach Briten hinreicht-Dcr weitere Bcdarf foll dann nach Umständen durch Emission ncucr Aktien odcr durch eiu Hypothekar Alllchcn bedeckt werde», was seinerzeit durch eine General < Versammlung beschlossen wird. Wie wir hörcn, soll die Emission dcr StaM'"' aktic» erst im Mai dcs Jahres 1867 erfolgen. (Presse.) — In der am 17. d. M. abgehaltenen Sitz»"»! der Handcls- und Gcwcrbekammer in Tricst wnrt>e cincr von dem k. k. Handels« und Sccgerichte crgaN' gcncn Einladung zur Abgabe eines Gutachtens ül»cl die Zweckmäßigkeit der Aufhebung oder Modifikation der bestcbendcn Wnchcrgesetze entsprechend, die gäni' liche Aufhebung dcs den Kapitalvcrkehr beschränlcndc» Gcsetzcs für dcn Triestcr Platz als wünschenswert!/ anerkannt, wobei es jedoch dcr gesetzgeberischen O>,^ sicht anheimgestellt wird, zu beurtheilen, ob diese fnl Tricst als zweckmäßig sich darstellenden Grundsä^ anch für jcnc Provinzen geeignet nnd anwcndl'^' seien, wo dcr Mangcl an hypothekarischer Sichcrhell dcr Konkurrenz der Kapitalien Schranken setzt. — Das bsiher üblich gewesene abgcsondcrle Stc'"' pel» dcr Titclblältcr bri dcn Vcrlagsgegcnständcn ^^ k. k. Schulbüchcrlags «Direktion in Wicn ,uurde iU'cl Anordnuug dcs hohcn Ministrriums für Kultus m^ Uutcrricht a»fgchobcu uud statt desscn angeordnet, d"p cin jcdcs Titelblatt bereits im Drnckc mit dcm lal' scrlichen Adler versehen werde. Wien, 30. Okt. Ihre Majestät die Kalserw Maria Anna baben den dnrch Feucrsbrünste schl"^ hcimgesuchten Gemeinden von Calalzo nnd Vodo e»^ bcdenleudc Gcldspcnde und der Erziehungsanstalt ^ lmrmhcrzlgcn Schwestern uom heiligen Pinccnz ^' Paul zn Obroivitz für armc vcriuahrloste Mäoch^ einen Betrag von 300 fi. allcrgnädigst znzuwcnde' gernht. Wien, 3l. Oktober. Die heutige ..W'"'" Zeitung« enthält die Konzcssions.Urknndc, l"0>n Sc. k. k. Apostolische Majchät mit Allerhöchster ^' schlicßnng uom 8. Oktober d. I. die Bewillig»'" zu dcn Vorarbciten, so wic dic Konzcssion znin "^ nnd Bctriebc nachstehender Lokomotiv'Eiscnbahncn thcilt habcn: g. u) cincr Bahn von Wir» übcr Oedcnburg und ^"-^ Kanisa »ach Essegg; ,ss.„. l>) ciucr Bah» vo» Ncu . Szö»y übcr Stuhlw"!!^ bürg nach Esscgg nnd in so fcrnc durch diefc ^ nicu Fünfkirchcn nicht berührt wcrdcn sollte, « cincr Vcrbindlingsbahn mit dicscr Stadt; ^, c) cincr Bahn von Ofcn über Groß«Kanisa z^. Anschlüsse an dic südliche Staatsciscnbah» 'N Nähc von Pöltschach und ,s,cilcN Musiken oder anderen öffentlichen Darstellungen cr> theilt werden soll. Schweiz. In Vctress der Nenenburgcr Angelegenheit rn» ^iren zwei offizielle Aeußerungen der k. preußischen Legierung. Außer der Depesche v. 29. Sept., welche die preußische Regierung an die deutschen Buul»cs»Re-gicrungeu erlassen, nnd in welcher sie Eröffnungen über bie uon il'r beabsichtigten Schritte hinsichtlich Neuen« burgs macht und ihren Entschluß ankündigt, die Sachc vor den Vund zu bringen, u.n diesen zu be> wegen, daß er sich dem Londoner Protokolle vom 24. Mai 18>'>2 anschließe, hat sich dieselbe an die Nrgierungen von England, Frankreich, Nnstlaud und Oesterreich, als Mituutcrzeichner des Londoner Protokolls, gewendet und sie in Vetreff der Rechte drs Königs von Preußen auf Ncucnburg und ua> wentlich in Vczug auf das Schicksal der durch die Ereignisse vom 3. und 4. September betroffenen "loyalists,, jenes Kantons um ihrc entschiedenste Mit» Wirkung angegangen. Von dieser zweiten Note hat das «Journal des Drbats" ein Resu,m'> mitgetheilt. Zum Ncucuburger Prozeß bringt der ,.Vund" folgeudc Mittheilung: Wie wir aus sicherer Quelle vcrnchmeu, ist die Untersuchung in Ncucnburg geschlossen worden und unverzüglich werdeu der Gencralanwalt nnd der Un» tei'süchungörichter der Eidgenossenschaft in Vcrn ein« t"ffen, um hier den Vericht über das Resultat der Untersuchung abzuschließen. Derselbe wird dann vom Gcncralanwalt mit den sämmtlichen Alten der An» llagekammcr zugestellt werden. Nachdem diese dar« über entschieden habcn wird, welche Personen vor bricht zu ziehen sind und unter welchen Anklagen, bestimmt sie anch den Ort, wo die Gcrichtsverhan-l"»gen staltfinden sollen. An dem Obcrgrricht des ^treffenden Kantons ist es dann, ans den Geschwor. "en des ganzen Assisscnbczirls einc erste Liste von ^4 Namen ansznlosen. die den Parteien vom Prä» Ernten der Kriminalkammcr zugestellt mird, zu ihren ^cknsationen inner 14 Tagen. Es wird dcr möglich' uen Beförderung vou allen Seiten bedürfen, um, '"'c man lebhaft wünscht und erwartet, die Gerichts» .^'Handlungen „och im Laufe dieses Iahr^ zu Ende 'Men zu können. Frankreich. y Weitere vom „Monitcur" in der neapolitanischen '""gclegrnhcit veröffentlichte Aktenstücke: kr Commandcilr Earafa an dcn Mar< chcse Antonini zu Paris. Neapel. 30. Juni 1866. <^ Herr Marchesc! Sie kennen schon aus meiner Depesche uom 7. d. M.. Nr. 278, den Hauptinhalt ^' Mittheilung, die Mir dcr französische Gesandte u^wcht hat. welcher mir zu gleicher Zeit nach statt-Mabter Verlesung derselben die Abschrift einer zu lesem Vehnfc von seiiler Rcgiernng au ihn gerichtc-^u Deprschc einhändigte. », Sie werden aus der Abschrift des französischen ltcnsiückcs, welche hiermit Ihncn zu übersenden ich "l nuplich erachte, ersehen, daß die kaiserliche Re« ^lU"^ die Absicht hatte, mit Vczugnabmc anf die ganten des Königs, die Vedeutnng und die Trag. sau ^ ^es^gnissc festzustclleu, die sich, wie sie N . lm Schoostc der Friedenskonferenzen knndgc> tim?" l"l'"^"' auf welchen sämmtliche Bcuollmäch. Ach! ^ " Weicher Weise von den Gefühlen dcr kcit Ü'^' ^^ '^^ Regierungen vor dcr Unabhängig' zei.-,l l "öderen Staaten hegen, durchdrungen gc> ° ^ul yattcn. Man ^" ^^^ Walcwski hat es. indem er betheuert, Ne> U des Friedens für seine Pflicht gehalten, lcder N .^hwendigkeit hinznweiscn, der Wiederkehr "Üttation w Ilalicn vorzubeugen. Dieses Ziel kaun ab.'r seiner Ansicht nach nur dann erreicht wer> dcn. wenn Maßregeln dcr inneren Verwaltung angenommen werden, die als geeignet erscheinen, jene Gefahren zn beseitigen, welchen ein System dcr Strcn» ge, das der revolutionären Propaganda durch Ee> höhuug des Mißvergnügens neue Elemente des Er« folges lieferte. das Land aussehen würde. Indem die französische Regierung in einem Sinne handelt, welcher dem von allen Mächten geachteten Prinzipe zuwiderläuft, glaubt sie, die Meinung ans> sprechen zu müssen, daß unserer inneren Verwaltung Veränderungen noth lhälcn, welche naher zu bezeich» ncn sie für überflüssig erklärt, wobei sie jedoch nicht unterläßt, die Beschaffenheit derjenigen anzngcben, welche zur Sicherung der Aufrechterhaltung des Fric-dcus zu ergreifen, Sache dcr königlichen Regie« rung sei. Es ist unbegreiflich, wie die kaiserliche Regie, rung, die doch über die Lage der Staaten des Königs gut unterrichtet sein will. den Versuch machen kann, die unstatthafte Einmischung. welche sie sich in unsere Angelegenheiten erlaubt, dnrch die dringeudc Noth. wcudigkcit vou Reformen zu rechtfertigen, in Vezng auf welche sie die Ueberzeugung hegt, daß ihr Un> lcrbleiben bei dcr gegenwärtigen Lage dcr Dinge in Neapel und Sizilien eine große Gefahr für die Ruhe Italiens ausmachen würde. Keine Regierung hat das Recht, sich in die iu> uere Verwaltung eincs audcrcn Staates, am wenig-stcn aber in die der Justiz ciuzuinischen. Das Mittel, von welchem man wähnt, es werde den Frieden anfrecht erhalten uud die revolutionären Bewegungen unterdrücken oder ihncn vorbeugen, ist gerade das Mittel, welches Revolutionen herbeiführt, und wenn öffentliche Ruhestörungen hier in Neapel oder auf Sizilieu stattfinden könnten, so würdcu sie gerade durch ein solches Mittel hervorgerufen werden, indem dieser unzeitgemäße, den Haupt »Agitatoren gewährte Schnh alle revolutionären Ocsinnnngen nicht nnr in den Staaten dcS Königs, sondern in ganz Italien auf's Höchste aufstacheln würde. Der König, unser Gebieter, hat zu allen Zeiten seine souverainc Milde gegen eine große Anzahl schul» digcr oder irregeleiteter Unterthanen geübt, indem er dic Todesstrafe in eine andere verwandelte, oder Verbannte aus dem Enl zurückrief, uud sein wohl. wollendes Herz empfindet dcn größten Knmmcr, iu> dem es sieht, daß die Mehrzahl dieser Menschen un» vcrbcsserlich ist, so daß, wenn uuser erhabener Gc» bicler früher von seiner Güte Gebrauch machen konnte, er sich jcht, wenn auch mit großem Widerstreben gc» nöthigt sicht, im Interesse des öffentlichen Wohls lind in Folge der übel berechneten Rathschläge der Regierungen, von welchen die Feinde der Ordnung sich geschützt fühlen, leine Miloc mchr zu üben. Wenn gegenwärtig dic vollkommenste Ruhe in deu Staaten des Königs herrscht, wo die Rcvoln. tion stets in der Hingebung des Volkes für seinen Souvcrain und in der Festigkeit dcr Regierung das mächtigste Hinderniß gcgcn lhrc Umsturzversuche ge< funden hat, so steht cs in gleicher Weise fest, daß bei anders bcwandtcn Umständen den Uuzufricdcncn ibre verwegenen Umtriebe, welche den Zweck habcn. thörichte Hoffnungen zu verwirklichen und von Neuem Verwirrung nnd Bestürzung über das Land zu brin> gcn, gelingen würdcu. Die Rcgierung dcs Königs, welche cs gcwisscn> haft vermeidet, sich in die Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen, ist gewillt, die einzige Richte« riu über dic Bedürfnisse ihres Königreichs zu scin. um dessen Fricdcn zu sichern, dcr nicht gestört wcr< dru wird, wenn dic jeder Untcrstüpnng beraubten schlecht Gesinnten sich durch die Gcschc nnd die Macht der Rcgierung niedergehalten sehen. Nnr anf diesem Wegc läßt sich für immer die Gefahr mncr, dcn Frieden Italiens gefährdender Erschütterungen bcsciti-gcn nnd nur auf diesem Wcgc kaun das wohlwollende Herz des Königs, unseres Gebieters, cs angc. mcsscn uud zeitgemäß finden, auch in Zukunft wieder seine gewohnte Miloc zu übcn. Sie sind ermächtigt. Hen Marchcsc, diese De» vesche dein Grafen Walcwöki vorzulesen und ihm eine Abschrift derselben als Antwort anf seine obcn er> wähnte Mittheilung zn hinterlassen. Gezeichnet: Earafa. Der «Coustitutionncl« schreibt uuter dem Da> tum: Paris, 27. Oktober: ..Wir glauben melden zu können, daß Hcrr von Brcnicr Neapel am heuti» gen Tagc (Montag) verlassen hat. Er lehrt zur See nach Frankreich zurück.« Großbritannien. Betreffs dcr 10.000 Flinten, die zur Förderung ciner etwaigen Erhebung in Italien angeschafft werden sollen, ist eine Anfrage bci dem sardinischcn Gesandten in London vou einem Mr. Crawshay gc-macht worden. Sie lautete, wie folgt: «Mr. O. Crawshay hat dic Ehre, sich dem Marauis o'Azcglio. saromischcu Gesandten, bestens zu empfehlen, und nachdem sich mehrere Gentlemen in England, die in Verbindung mit einem Ansschnsse in Genua stehen, dcsftn Zweck es ist. 10.000 Muökclcn anzukaufen, um sie der ersten italienischen Provinz zu gcbcn, die sich gegen „Italiens Feind" erhebt, an ilxi gewendet habcn, erlaubt er sich. bei dem Gesandlcn Sardiniens in aller Ehrerbietung anzufragen. ob eiu derartiges Verfahren von Seiten sardiuischcr Untcrthancu gesetzlich sci." Anf dieses vom 8. d. ans Gatcshcad datirtc Schreiben sandte dcr sardinischc Gesandte sol-gendc uutcrm 11. d. datirtc Antwort: „Dcr Marquis o'Azeglio empfiehlt sich dem Hcrrn Crawshay, und nimmt sich die Frcihcit, ihm als Erwiederung scines Schreibens uom 8. d. mitzutheilen, daß er von dem Rcsnltate gewisser, mit Bezug auf die betreffende Subskription eingeleiteter Rechtsschrittc kcinc Kenntniß bisher erhalten habe, und aus diesem Grunde uicht im Stande sei, die an ihn gestellte Frage zu beantworten." — In Derby war mittlerweile ver-gangenen Mittwoch cin Meeting „zu Gunsten der Befreiung Italiens" abgehalten worden, das dem oft erwähnten Kanonen, und Mnsletcnfond cinige kaum ucnncnswcrtbe Beiträge zu Gute kommen ließ. Die „TimeS" veröffentlicht eine ihr von Paris zukommende, wie sie fagt, aus offizieller Quelle stam-mendc Depesche, welcher zu Folge die englische Re-gierung uom französischen Kabinete über die im „Mo> nitcur" eingerückte Note rücksichtlich der Haltung der englischen Presse gegenüber Frankreich Erklärungen verlangt habe. Spanien. Ihre Majestät die Königin hat am 17. d. M. den Adjutanten Sr. Majestät dcs Kaisers von Rnß> land, General Grafen Penlendorff, in öffentlicher Audienz empfaugcn. Er hatte die Ehre. Ihrer Ma« jestät zwei eigenhändige Schreiben seines Monarchen zu überreichen, deren eines die offizielle Notifikation dcr Thronbesteigung enthält, während der Kaiser in dem andern Ihrrr Majestät der Königin Versicherungen seiner herzlichen Gesinnnngcn für Spanien gibt nnd seinen persönlichen Wnnsch ausdrückt, dic Freund« schaftsbande zwischen dcn beiden Staaten noch enger geknüpft zu scheu. Madrid, 20. Oktober. Die „Madrider Ztg." bringt heute zwei Dekrete. Das erste lantel: „Ich bewillige volle und allgemeine Amnestie allen denen. die. gleichviel anf welche Weise, an den Aufstanden sich bethciligt haben, vermittelst deren an verschiedenen Punkten der Halbinsel im vergangenen Monat Juli dic frcie Ausübung meiner königlichen Prärogative angegriffen wurde." Das zweite Dekret bestätigt alle von dcr Königin im Juni und Juli 1864 verliehenen Anstcllungcu und Grade. Eiu drittes Dekret betrifft dic Königin Christine nnd gewährt ihr die vom vorigen Kabinct versagte Genugthuung. Das so schwere Anklagen gcgcn sie enthaltende Ruud-schreiben dcs Ministcrralhes uom 27. August 1864 wiro öffentlich für nichtig erklärt und alle Anordnungen desselben werden widerrufen. Rnßland. St. Petersburg. 17. Oktober. Ihrc Majc» stät dic Kaiscrin'Muttcr hat an dcn Metropoliten von Moskau, Philarct. neuerdings das nachfolgende Schreiben gerichtet: „Ehrwürdiger Metropolit! In der Zeit dor schweren Prüfung, dic nach Gottes Schickung uuser Vaterland heimsuchte, bctctc ich bcstäudig um Bccu« digung dcs Kampfes und that in meinem Herzen das Gelübde, nach dcr Wiederherstellung dcs Friedens dcm Kloster dcs hciligcn Scrgius, dicscr bcsoudcrö chr> und merkwürdigen Stätte, ein Opfer darzubrin« gcu. Icht, wo Rußland sich der glücklichen Ruhe crfrcut und freudevoll die Krönung meines geliebten Sohnes feiert, erfülle ich mein Gelübde. indem ich Ihnen einen Pokal, mit kostbaren Steinen gcschinuckt. die ich früher selbst in Gebrauch gehabt, sende, nut cinem vou dcncu, dcn mir mein mwcrgeßlichcr. in Gott ruhender Gatte bci dcm Beginne dcs KricgcS geschenkt, dcn ich seitdem stctö gclragcn und an dcn sich für mich dic rührendsten Erinnerungen binden. Möge dieses Opfcr immer in dcm Kloster bcwahrt blcibcn, als Gabe dcs Dankes für dic uucndlichc Gnade, dic Gott über unscr geliebtes Rußland aus> gegossen hat. Indem ich mich Ihrcn Gcbctcn empfehle, blcibc ich Ihnen stets wohlgcwogen. Alcxandr a. (5) Aus dcr Uebersicht, welche die russische „Han-delszcitung" über dcu Goldgcwinn in dcn altai'schcn Bergwerken während dcr ersten 0 Monate dieses Iah. rcs licfcrt, gebt hervor, daß derselbe nur 180 Pud betragen, also bedeutend geringer war. als in den lcpten Jahren, was indcsscn wahrscheinlich nur an vorubcrgchcudcu Ursachen liegt. Griechenland. Der «Tricllcr Ztg.« schreibt man aus Athen, !8. Oktober: Die Noten, welche die Gesandten Frank- «s>l>« rcichs lilld Englands der griechischen Regicrung über' reicht haben, lcgc» ci» Veto ein gcgc» dcn Verkauf und die Vertheilung der Staatöländcrcicn. alif dsi> Grllnd hi», d>iss dies«? Ländcrcie» für das Anlchcn vom Jahre 1824 bypolhezirt scicn. Die Rcgicrnng, wrlche beschäftigt war, dahin zielende Gesetzentwürfc auszuarbeitcu. »vodurch cs uwglich gcmacht wild, jcne Schuld gerade dnrch de» Verkanf und die Vcrlhcilnng dieser Güler zu bezahle», hat auf jcne Note uicht umgehend geantwortet, sondern wollte durch dir bei< geschlossenen Gesetzentwürfe thatsächlich antworten; dieß wartete aber der englische Gesandte nicht ab, und es erfolgte cinc ziveilc Nole. Amerika. Vrooks (berüchtigt wegen scincs mclichlcrischcn Angriffes auf Mr. Snmncr) wiirde am 3. d. M. iu Süd »Carolina von seinen Anhängern fetirt. Vei dem Bankclt. das etwa 10.000 Personen vcrsanimclt haben soll, präsidirte cin Dr. Eaine. Ein sog. Gc> ueral'Major M. Gowan überreichte dem Gefeierte» als Ehrengeschenk einen Becher und einer Spazier-stock mit der passenden Inschrift: „Gebrauchen Sie nur niederschlagende («mx lc-llon») Argumente." Auch ein Dr. Prcstlr) ucrehrtc ihm einen Stock aus Orangcicholz. Der Held des Tages hielt darauf eine furchtbar cisenfresserische Rede. Er baue durch, aus nicht auf die Erwählnng Buchanan's, sondern halte es für wahrscheinlich, daß Fremont der nächste Präsident scin wcrdc. Dann aber schlage die Stunde, um die Verfassung der Union in Fcycn zn reißen lind mit Füßen zn trclcn uno eine südliche Konföderation aus lallter Sllavcnstaalcn zu büdcn. Seit er denke, sei er ein „Disunions" gewesen. Wenn Fremont siege, müsse das Volk „in seiner Majestät sich über Gcsctz und Führer erheben," »ach Washing« ton gchen und sich der Rcgicrungsarchlve und der Staatskasse bemächligen. TagsnelliOteiten. — In Bezug anf dcu von der ..Klageufur» ter. Ztg." mitgciheilte» Bericht über ein auf der Pasterzc zum Andenken an dcu Vesnch Ihrer Majestät der Kaiserin zu errichtendes Denkmal g.ht dem genannten Matte folgende Berichtigung zn: „Der Zweck der Anwesenheit des k. k. Herrn Ingenieurs au der Pastcrze war, dic Lokalität am Brctboocn, wo Ihre Majestät die Kaiserin ausruhten und wo die Erba». uug eines Moullmentcs beabsichtigt wird, in Augen» schein zu nehmen und hiernach einen Plan zn entwer» fen, nach welchem das Monuinrnt. ohne an seine», Charakter einen Eintrag zu erleiden, auch eine Un> ttrkuuft zum Schuhe oer öccise»c>cu gegen oie Witte' niug enthalten soll." j Wenn man sämmtliche Eiscnbahn.Tunncls von Frankreich an einander legte, so würden Diesel, den eine ^,'änge ^ou 16.738 Metres, also fast 2^ deutsche Meilen biloc». Da der Preis ocö Metre im Durchschnitt 2200 Frankcn belrägt, so belaufen sich also die Glsamlmloslen dieser Tnnncls anf 36,823.000 Franken. I Eiu Baucr aus Der Ukraine empfiehlt gegen den Viß toller Thiere ein Pnlocr a»s i'Ii^nll» i»lim. tn^, nli^inll lunu lind iinl-nu.^ili >mlu^trl6. Dieses Medi» lament soll in den Militärspitälcrn von einem solchen Erfolge gekrönt worden scin. daß Stefan Kabaricc. so heißt der russische Du Barry, die goldene Mc< daille erhalten hätte. > Die periodische Presse von Paris) ist seit ei« lügen Tagen nm cin ncucs Organ reicher. Es ist dieß eine Adelszcilnng. die sich >/-:,^/cll.! clilllillux l' 15>l,-<»iw« nennt. Der Nc^ daktcur derselben ist eiu Herr Saulcicrc, der in ri> nem der Zeitschrift als Einleitung dienenden Aufruf den europäischen Adel ermähnt, sich seiner großen ruhmvollen Vergangenheit zu crilmen,, cm gemein, fames Panner zn ergreifen, und gegen die Geloari-stokratie zu Fcloe zu ziehen. > Die Denksäule, welche der Papst zur Erin» ncrung an die Dogmatisirnng der unbefleckten Em» pfängnip Maria iu Rom errichten läßt, ist znr Anf< stellnng bcreit. Sie kommt auf deu spanischen Platz, inmitten einer Art Square, gegenüber dem Collegium der Propaganda zu stehen. Die Statuen sind voll» endet. An den vier Ecken des Picdestals werden die Männer des allcn Buudcs. welche die Ankunft Ma» ria's weissagten, aufgestellt. Ezcchicl ist von der Hand des Bildhauers Ehclli ausgeführt. David von Tadolini. Isaiaö von Rcvelli und Moses von Gia> comctti. Diese vier Statuen sind aus Marmor. Das Standbild der heil. Jungfrau selbst, welche die Sänlc kronen wivd. ist ans Bronze und von Obici gegossen. Die Schlange nntcr ihren Füßen, deren Kopf sic zertritt, wurde mit Gcldern aus der Maz^ini'. schcn Anleihe bezahlt Mazzini halte bekanntlich eine Tratte auf etwa 1200 pranks von London an einige seiner Aichä'nger in Italien abgeschickt; der Brief uno die Tratte wurden aus der Post aufgefangen, das Geld konfiszirt und zn der erwähnten Bestimmung verwendet. Telegraphische Depeschen. Nizza., 20. Okt. Die Kaiserin Witwe uou Rußland schtffte sich heute, vou dem Prinzen Savoyen Eaignan begleitet, in Villa sranca aus und nalnn hier Quartier in der Villa Avigdor. — Graf Fran> cesco Serra wurde zum Gcncralkommandauten der Marine ernannt. Paris, 30. Okt. Die ministeriellen Iourualc lehnen das ihnen gegebeuc Dementi nochmals ab; sie versichern, die Pforte babe die Repräsentanten der bctrcffcnden Mächte verständigt, daß sic die in Frage stehenden Räumungen wolle. Die „Debats" bestall» gen ebenfalls diese Mitthcilnng. Paris. AI. Okt. Man ucrsichcrt, der Hof werde am 10. November nach St. Eloud zurückkeh. reu. Nach dem „Monilcur" ist der Erbprinz von Toscaua am 28. d. M. zn Eompicgnc angelangt. Einer Depesche aus Madrio vom 29. o. M. zufolge ist der Herzog von Anmale in Seville eingetroffen. Sanz ist an Mcsina's Stelle znm Geueralstabschef ernannt worden. i.'onoon. 31. Okt. Die „Times" bringen ei> nen schr heftigen Arlikel gegen oie z» Rnßland sich hinneigende Politik Frankreichs und drohen, daß R»ß< land eher einen neuen Krieg zu bestehen haben werbe, als dap die Bedingungen des Pariser Friedens un> ausgeführt bleiben sollten. Konstanotiupc l, 24. Okt. Der persische Ab' gesandte Fcrukh Khan bringt dein Kaiser der Franz» sen die Dekoration des Sonnen- und Löwenoroens, im Werthe von 100.000 Fr., der Kaiscrm Eugenic Per> len und Schmuck, im Werthe von 70 bis 80.000 Fr.; dem Prinzen Napoleon einen mit Edelsteinen besetzten Säbel für «»0.000 Fr.; sodann sünf Or> densdekoralioneu. ivorunler eine für di>n Grafcu Wa° lewsky. Neueste levant niische Post. Athen. 26. Okt. Mit 8!) gegen 12 Stimmen ist ein Gcscpcntwurf von der Dcputi'rtenkainmcr an> genommen worden, wodurch die Dcpntirien seldst ih< rcn Iahresgehalt anfgcbcn und sich uur eine sechsmo« natlichc Vergütung vorbehalten haben. K o n st a n t i n o p c l, 24. Oktober. Nach. lichten ans Teheran zn Folgc, hat die englische Eroc. dilion nach dcm persischen Golf dort Bcsorg.uß cr> icgt. Dic persische Armee in Afghanistan l'eivegtc sich siegreich; sie halle »>c Hauptpunkte um Herat iünc. Die Kommunikation der Armee mit dcm In» ncr» vo:i Persicn war völlig frei. Dem Vcrnchmcn »ach hat Persie» von Rußland die Enischäoigungs« gclder, welche es noch von dem Kriege im I. l82tt her zu entrichten Kalte, nachgelassen rrhaltc». Das Erdbeben hat am 12. d. MtS. auch an der asiati. schcn Küste große Verhcerlmgcu angcrichtel; in Kreta scic» hiebci «'illv, al>f Modus 120 Menschen nmgc» kommen. Viele Orischaftcn sind völlig zerstört. Dic Eholcrafälle sind i,l Salonichi scllc»cr gcworoc». Der Großrichtcr Schnkci Effcndi wnroe ivcgen Miß> brauch seiner Anttögewall iil Erbschaftssällen ucrbailut. Telegraphisch liegen vor: London. 28. Oktober. In einem Leitartikel dcr heutigen „Morning Post" wird gcsagt, mit dem hcutigcn Tage gclic die vertragsmäßig festgcset)le Frist zur Räumung dcr Türkei zu Ende. und 'Rußland dringe auf dicsc Räumnng. Da aber Rußlano sclbst seinen Verpflichtungen nicht nachgrkommc» sei, so würde» auch die Vcrbündctcu die Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten snspcndiren. Oesterreich werde die Douausürstcnlhlnncr noch uicht ränmcn, und dic englische Flotte werde bis zur stattgehabten Erfül> lung des Friedcos. Vertrages im, schwarzen Mecrc bleiben. Madrid. 2ll. Oktober. Die „Madrider Zci. lung" bringt cin Dckrct. kraft dessen in den Scmi« naricn dcr Sekundär«Untcrricht dcr theologischen Stu» Dien hergestellt ist. M adrid, 27. Oltobcr. Dic Preise der Lc. bcnömittcl halten sich anf ihrer Höhe. — Die in U»l° lauf gewcsencn Gerüchte über eine Minister» Krisis sind unbegründet. — Die Ruhe ist allgemcin. T l) r a t c r Hentc. Montag den 3. November: Dcr Müller und sein Kind. Trauerspiel. Handels- und Geschäftsberichte. P c st h , 2!i. Okt. (Pcsll'cr Lloyd.) Fctt-marcu. Iu Unschlitt ist das Geschäft fort» während schlcppeud, und es fand bloß in .ssmi' ware :> II'^—3^fi. einiger Unisah Statt. Wan» men uommell 2l)—29^ si., russisches :j2—lj!^ fi. pr. Ztr. Ebenso ist der Verkehr in S ch >vciuefette slali; hiesige ^2^—^^i fl., ^.'andwarc 80^—31 ft„ serbische in Trans., genießbare 2!)'/,—30 ft., n»gc> »icßbare 27 fi. pr. Ztr. In Speck, bei Mangel an Zufuhren uild reduzirteu Vorräthc», geringer Verkehr; schwere Ware unverändert 33 — 35, fi., leichte !ll—:l2 ft., geräucherte 34—3li ft, - S ch m c er 32—34 fi. pv. Ztr. Im Spiritusgcschäft hatten die bessemi Berichte aus Triest u»d Wien iu der ersten Hälftt der Woche auch hier eine günstigere Stimmung her« vorgerufen, und Spekulanten zeigten sich für Al" schlüssc ailf spätere Monate geneigter. Bis jetzt sind indessen noch keine zu Stande gekommen, weil dic Produzenten sich zu dcn offerirten Preisen nicht hcr< bcilassen wollten, und wurden bloß kleine Partlneü :'» 28 kr. pr. Grad begeben. Heute ist die Sliinmnng für promptc Ware wieder ftaner. In Slibooih w.ir bis jetzt noch kein erhel" lichcr Verkehr' beste syrmische Ware ist ü 2l> fi/l'.l' lmtcr ü 23—24 ft. pr. Eimer erhältlich. Nach Trcbernb r a nntwei n ist ivenig Frag^, nnd dürfte die Stockung i» diesem Artikcl Hauptfach' lieh dem Umstände zuzuschreiben scin. daß im vorigen Jahre sehr große Qnantitätcn Dnrchzug erzeugt, und damit der Markt überschwemmt wnrdc ' Durchzug l2 — 13fi., echter Trebernbmnniwcin 16 fi. pr. Eimer. Pottasche behauptet sich bei unbedeutende» Vorrälbcn und schwachem Verkehre fest in, Preise; weiße 19—20 fi., blaustich 17'_ — 18', fi., blaue I'^IUfi. pr. Ztr. Kuopperu ohue Umsal)^ Zufuhren langen fort« während an. Honig wird nur uoch wenig, nnd bloß m kleinen Parthien gehandelt; geläuterte gelbe Ware gilt l!)—20 ft., für weiße wird 26—27 ft. pr. Ztr. gefordert, ohne Nchmer zu findln. Wachs ohne Vorräthe, doch werden Zufuhren erwartet; nomineller Preis 92—93 ft. pr. Ztr. I» Klecsamen. luzcrner, hat sich das Gc« schäft ü 26—27 fl. pr. Ztr. etwas lebhafter gestaltet. Weinstein. Der Planbestand ist ohne Belang, ebenso anch dcr Umsatz; weißer 28 V,—29 ss. rother 26—27 ft. pr. Ztr. > ' / Von Nüssen, neuer Ware, werden noch lM deutende Zufuhrcu erwartet; der Umsah ist olme VW deutung, Preis 8—8'. ft. pr. Ztr.; alte Ware. ga« vcrnachläjiigt, wird ü 6 ft. pr. Ztr, offcrirt. M Paprika, präparirter. wiro in vorjährig" Ware u 24—26 ss. pr. Ztr. bezal'It. Tischlerleim, bei man^lnden Vorräthel ^0 ft. pr. Ztr. Mohnsamen, bei der Vcdarfszcit angemess ncm Umsätze, N—N'/, st. pr. M. ^eoer, gearbeitetes. Ungeachtet drs mil dcr belebten Detailgcschäftes, sowie der anhaltcil trockenen Wittcrnng, behaliptcn sich die Preise cn> ihren,, durch die Höhc ocr Rohlederprcisc bedingte Standpunkte. Pfunolcdcr 86—90 fl.. Knopperntcrze 90—92 fss, l'aierische Vaches 90—94 fl.. Blanklcd« 92—96 ft., schwarze Kuhhäute 8 — Npfog, 123-H 126 ft.. 12—14pdfg. 120—122 ft., wciülrockcuc KaW fcllc 190-.200 ft. D Schlachtvieh markt in Wien vom 2W Oktober. Anftricb: 1471 ungar., 298 galiz,. IM inland., zusammen 2932 Stück. Verkauft für W> K. k. Bcrgwerks. Pr 0 duktcn. Vcrs ch l c i W Direktion. Dieselbe hat auf ihren ^agcru » Wien, Pesth, Prag nnd Trieft die Preise sämmtlichW Kupfcrgatluugcn uin ft. 2 pr. Ztr. erhöht. W Temcsvar, 24. Okt. G c trei d cmarkV Weizen 2 ft. 48 kr.—3 ft. 64 kr.. Halbfrncht, bcW 2 ft. 48 kr., Korn, bestes 2 ft. 24 kr., Hafer 1 » 16 kr., Kukurui) 1 ft. 32 kr. pr. M. (Pst. M) I Arab, 2ii. Oktober. Das Geschäft in der"» gelaufene» Woche bot wcuig Verä»dcr»»g; in A'^« te» war der gestrige Wochciunarkt ziemlich stark W fahren, zumeist wurde Weiden, 82--63 pfd. mit '« —19 ft, an Müller verkauft. « Kor» ward an 600 Mctzen zugeführt lind M 10 ft,, Halbfrucht mit 11'/,—12 ft.. Gerste mit / » 4.'i kr, bis 8 ft., Hafer mit 6 ft. verkauft. Von nci"« Knkurutz wurdcu ciuige huudcrt Mtz. mit 7 fi. 30 l» verkauft. ,<.l/^W 200 Eimer gnter Slivovitz wnrdc mit ^' 2^» 17 Groschen pr. Grad. ebenso "ill Eimer ^"'l» bra»n!wei» »lit 12^—13 ft., alles mit El'"lücl"U» abgesetzt. Spiritus wurde nur Einiges für dcn ^ « snmo genommen. Wasscrstano sehr klein; Wittcu » regnerisch nnd kalt. Druck und Verlag von Ignaz^v7^lcin,nalir H F. Vamderg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Vamberg.