NlO. 59. Leopold Egerische Zeitung. Freytag dett 24. Iuly > 1 L ^ ^. L a i b a ch. ^ivachriefe von 7. d. berichten M" ^W ttr n v, daß Lord K'eith ln'it e'tnor Flotte von 24 Kriegsschiffen sich unversehens Genua genähert hcib^/'^aKldas Volk Vaftlbst in grosstli S^re^cn/versetzt hat. Es ist dahec auch'der Marsch- vieler Französischer und Cisalpinischer Truppen^ ^Hinllnge^rvnet.worden, um sich mit GeWall de»f Versucken zu wiedersehen, welche die Engländer viellcscht lüachen könnten. Nach Briefen aus "Mayland soll die Französische Mgierung die SladtAiessandria mit ibren ganzen D'üriktcn den Genuchrn verkauft baben. Udine, den 5. Iuly. Hi«r ist der Oberste Nobili, ein Prudör des Generals mit einem andern Offizier von dem Ingenieur-Korps angekommen, um die Mili? tär - Mappe von dieser Provinz aufzunehmen. Schon vc rläussg wurde, durch eine öffentliche Bekanntmachung angeordnet, daß zn diesem Entzwecke alles Erforderliche für sie soll in Bereitschaft gesetzt werden. Das Bataillon, welches zu Triccsimo lag , wird in diese (Iiadt verlegt werden, und also erhalten wir das ganze 6ne Regiment zur Besamung. Venedig/ den 8. Iull). > Am 25. deS verflossenen Monats wurde Von der Regierung ein Edi t < erlassen, wodurch d,e Erhebung d s wahren Vorratdes an Geerrld bis zur Aerndtezeit, und auch desjenigen , was in di.sem Jahre grsechs-net werdcn wird, aufgetragen wurde,. um die Bevölkerung dieses Staats mir "den erforderlichen Lebensmitteln gehörig z>» vcrftben, und auch durch vortheilhaftc Einfuhr fremden Getreide dasselbe in ge-massigten Preisen zu erhalten. Der außerordentliche Mangel an Lebensmitteln in Italien beschäftiget überhaupt die Regierungen mit Vorsichtsmaßregeln dagegctt^^^^ ^ Iusbruck, den 13. Iuly. Zum Merkntalv det' lebßafteften Dankbarkeit und wahren Pereh-i rung, welche das ganz? Land Tyrok dem in Landesvertheidignngssackett gewesenen K. K< bevollmächtigten Hofkommissar und Gouverneur , Herrn Ferdinand Ernest dcs heil. Rom. Reichs Grafen von Bisstngcn Nippenburg Exzellenz :c. lc., mit lautcr Stimme, und ungctheilt für die weise Leitung und die rastlose Ahätigkrit, wodurch in den beysplel- ! losen Kriegs . Epochen vom Jahre 17'yy und lZQo das Vaterland so-dvrznqlich gcschüyet, d?sftn Heil ^fördert, dcsstn Ruhm erhöhrt, j ! und die Zufriedenheit dcs allerhöch- > sten Landcsfucstel: in so ausgezeichs l netem Maße erzielt wurdc, beken- l net: haben die gesammten vier Lan- s desstände l^bges^lossrn / diesem, d.m Va^rlande nie vergeßlichen i'an).s- Gouverneur ein dem Ge«ie der Na- tjoi aug^mcssct?es ftycrlichcs Frst zu widmen, u!,d in solcher Absicht ' d^n biederen Landosschuycn ein Frey- j scki.ßcn von I^ Gpezirs - Dukaten ^ nebst cimcr" Fahne zum Besten, und l5^Zp.?cies:Dukaren nebstVlume und Fahne z„m Kranze. Zugleich wird ein F-ihne zum ersten und > lcyten Grwl'niste, wie auch eino Weitfahne darg?gchen. Italien. In dem Haftn von Ankona sinH, Munition und Artillerie, wesche ^u Schiffe gebracht waren, um in die Vevante abzugehen, wieder.ausgeladen , und in die respektiven Magazine zurückgebracht worden. Von Bologna sind die Piemonte-scr Truppen , welche bis j?«t daselbst lagen, nach Mantua aufgebrochen, wo kürzlich der Obergencral in eigener Person war. Man bemertt, daß die l'inie von Vrescia über Verona herunter stark mit sranzoss-schM».e ! Note. eingegangen, worin,, hcvor s ! die wettere GranzbenchtlgUiNg ^r- > i Mgt> HUfördeest d« Abtreltung des ^ ganzen Walliscrlnndhs dieß-.und °^ jenseits der Nhone verlangt, wird. ^ Dagegen entschädigt die M?pvblik k Frankreich die Gchweiy mit. dem ! Fricklhal , hebt den Alii an Traktat ^ von 1798 auf, und bringt dle HLk ' vetien geleistete wesentliche Dienste in Anschlag. Wahrscheinlich wird e unftre Regierung dicse l Forderung an die allgemeine ! Tagsayung verweisen, welcke nach- ^ sten Herbst gehalten wird.. Fran- ^ ^ kreich verlangt das Walliserl^nd", ^ ^ und durch dasselbe eine Lan'ostrasse ^ l nach Italien anzulegen/ und also ! ! die Kommulllkatlou Mlt diescm Lan- k de zu! sichern. l Regensburg, den 7. Iuly. k Das Verlangen Er. kailerl. Ma- t jcstiit ili dl.;n Hofdckret vom 2 6ten ' Iuny wird wahrscheinlich ohne allen Widerspruch bewilligt werden. Man ist so zicmlick allgemein übcp-zcugt, daß der Saklttarisationsmnd Entschadigungsplan schon im Reinen fty , und daß blos noch die von kailerl. Maicstat verlangten unumschränkten Vollmachten fehlen, um dcnsclbcn dcm Reichstage vorzulegen und die von den ersten Mächten von Europa stiftulirten Punkte kcincr weitern??bänderung mehr auszusehen. Da der Preußische Hof mit einverstanden s/yn^Ullß, so wird die Erts)eil''Ug d'vr- v^rllrngtelf' - Vollmachten pl-ne vielen W'^erspruck geschehen. Mall öemerkt seit einsgen Tagen in unserer Gegcud g«.wisse ör:ppenbewe-gungcn, die auffallend scyn könnten , wenn sie nickt mit zlcml«cher Znvcrläsilgkcir als Vorb.'rcirungen zur Ausführung des Entschädigungsplans anzusehen wären. Truppen aus Gayern marschiren stwas e,lig «l,d mit scharf.« Patronln versehen durch hiesige Otadt nach Amberg, ohne daß man weisi, wohin sie eigentlich bestimmt sind. Auch Oe-sterreisbische Truppen sollen in der Ob.rpsalz erschienen seyn. Da indessen von keiner 6rite her die Rede mchr von Mlliverstaudnissen ist, vielmehr die Angelegenheiten des festen Landes von Europa täglich eine m?Nr friedliche Aussicht.gcwin-ncn, so können diese Truppenbewegungen keine Besorgnisse erregen, vielmehr geben sie uns die Hoffnung , daft die Sakularisat.ons-und Entschadlgungssache «och vor dem Ausgange dieses Jahrs ganzlich berichtiget und das künftige Schicksal von Deutschland fest und dauerhaft bestimmt werden wird. Straßbuvg, den 4. Iuly. Der Brückenkopf von Kehl ist nun wirklich den Badlschen Truppen übergeben worden. Der Zu-stand der dcmplirten Festungswerke M'im Bcystyn dcs Gcncral Lcva! j und eines.Abgeordneten des Markgrafen von Baden zu Protokoll genommen und auch eine Abschr»ft davon ocm deutschen Äeiwömge zugeschickt worden , weil in dem Lüne-villet Traktate' ausgimacht worden ist, daß d,e Festuttöstwerke in dem Zustande verbleiben sollen,, in wßl-chem sie von dcn frauzösif. Truppen verlassen wurden. D»e Schiffbrücke zwischen Straßburg^ und Kehl besteht indessen noch. Die in Vrcisgau gelegene fran- ^ zösis. Kavallerie ist übl'r den Nhein zurück nach Frankreich gegattge»r; durch einen Mißverstand war auch die Infanterie fckon abgezogen; sie mußte abcr wieder dahin zurückkeh-, ren. Wer es erfahren hat, was die französis. Truppen kosten, wenn sie auf dem Kriegsfuße unterhalten werden müssen', der wit-d die unglückliche Lage dieses Landes gehörig zu würdigen wissen. Nachrichten 'aus Aegypt 3 n« Französischer Amtöbcricht. P ariS, dcn 7. Iuly. ' >' Im heutigen Monitcnr liest man: „ Der Vrick Lodi ist am 20. Iuuy zu Nizza angekommen. Er war am i^j. Mäy -von Alcxandria abgegangen, und Satte unterwegs ein Türkisches, mit Pferden bcladenes Fahrzeug weggenommen. Er bringt keine Nachrichten von Kri?gsereig-nisscm mit, die seit der Landung der - Engländer auf Acgyptcn vorgefallen'sind. Dem» eine ausführliche Beschreibung davon hatte schon einige Tage zuvor der General Menou dreyfach, durchi^drey verschiedene ^ Eilschissc, abgeschickt. Es ist aber ^ vönHiesen noch keineö angekommen; sey eK^ daß sie auf ihrem Wege weggenommen , oder daß sie nur verspätet wurden. ' ' Am z9. Man war die französische Armee noch im Besitz von Kairo und Mcxandria ; die Englander hatten den Damm vom See Mz-dich abgcg^absn, üthd das Wässer in den See Mareotis laufen lassen. Dadurch hatten sie fi«5 Strecke Landes von 5O französischen Meilen überschwemmt, und ihre Stellung bey Abukir beträchtlich Verstärkt, abcr auch die französisKen Ver-schanznngen von Hl^xPchria uneM-nchmbar gemacht. ^ - . .,.^ „Der General Mensa, welchr persönlich in dieftm Playe sich befand, war reichlich mit Kriegs nnd Mundbedürfnissen auf mehrere ^c>Q für die Inseln im Mittelländischen Meere, und i,las,ooO für die Kolonien gerechnet. Man versichert, der Oberkonsul Vnonaparte werde nächstens die Küsten, England gegenüber, bereisen. Unsere Negicrung soll nun mit den Höfen von. Wien «cd Berlin über die Entschädigung für den Erzherzog Großherzog von Toskana einig grworden seyn. N»c sah man so viele Re«ftnde und Ausländer in Paris, ajs gegenwärtig. l«"5,.f Es heißt, daß bis zu dce Zeit, daß der Friede mit England geschlossen seyn wird, 20,000 Mann Franzosen und , 2,000 Spanier in Portugal! bleiben, und von diesem ' unterhatten werden sollen. Großbritannien. Bey 5?n fetzigen Verhältnissen d?r Britten mijFrankreich jstaufalleWri. se auszeichnungsiverth cine in »nncn Londner Blättern enthaltene Erklärung, auf die im Pariser Amtsblatt?, Moniteur.flirzlich ertheilteLobeseche-bungcn des Vrittiscken Ministeriums, eine Erklärung, welche zn-erst in einem — eben nicht für Frankreichs konsularisches Gouvernement vorthcilhaft gestimmten Londner Blatte, auf höhere Veranlassung , wie es heißt, mitgetheilt wurde. „ Die Gesinnungen, (heißt eS in diesem Londner Aufsätze), die Gesinnungen, welche die französis. Regierung über Frankreichs äußere Verhältnisse, und über das neue Vrittische Ministerium äussert, haben allen Anschein von Aechthcit, sie stimmen üderein mit dem Systeme dcr Konsuln, und habcn zum Zwecke die Vollendung dieses Systems. Dieses System ist zwey einander entgegen grsetzten Klassen qanz unbekannt, der Klasse der ftäemischen Aufruhrer , die in Frankreich Anar-! chle und feindliche Einfalle predigen, ! fo wie ai'ch der Klasse jener, die in England den Alleinhandel, und die l friMtzösis. Gegenrevolution znr Absicht ! habe«. Die Anhänger eines ewigen Krieges, geleitet von persönlich emEigenmlye, oder von der Hoss-»nmg , ehemalige Fehler zu bedecken, vcrg.'sscn, daß Zerstöhrungswltth allch ihre Gränzen hat, und daß diese Leidenschaft, gleich dcm Feuer, sich in ihrem eigenen Elemente verzehrt. Ticse Leute sind unempfänglich grgen jene große Eeelcn, und ssogen ausgezeichneter Genie's eign«.'« Wctteissr> der zulcyt dieOberbanp-t?r rivali'Irender Nationen vereinigt. Das höchste Wesen hat gewollt, daß die höhere Krasl dieser, aufGrund-lagen der Tugend sich stützenden erhabenen Volittk, immer zuleyt "ber die ganze Macht der Nationalsemd- schaften ukd der Nationalraclie trium-phirt. Diese schön« Wahrhett zsigt sich in der fortdauernden Existenz der Nationen, in den Fortschritten und in der Aeroollkommung der Nationalbildllnge»:. Ferne sey der Gedanke jener argwöhnischen M-en-schen, die eü nicht glauben wollen, daß die französis. Regierung aufrichtig meyne, in ihren Erklärungen ükrc die Redlichkeit eines Englischen Ministers. Wag fur eine Sprache fähren jene Mißtrauische in ihrer affcktirten Weisheit: ,,Wo ist das Verdlenstli he jenes Systems von P'wnaparte, welches von seinen Vertheidigern uns empfohlen wtrd? Können wir glauben, das Buona-pa^te einen andern Zweck habe , als Englands Ruin? oder daß seine Lobspräche auf die neuen Minister aufrichtig gemeint seyn? Vuo-partes System wird aus den für Frankreich glücklichsten Maßregeln erkannr, die auch zugleich in mancher Rücksicht für ganz Europa gunstig sitw. Dem französis. Volke muß natürlich auffallend seyn der Kontrast, wrlckcn seine dermalige innere und äussere Lage gegen diejenige darbietet, in welcher eS vor dcm Konsulate sich befand. Die Nobespierres sind zur Unthätigkeit verdammt; in der Vendee ist die Ruhe hergestellt; eine Menge ausge-wandcrter.Franzosenistzurükgrrufen, und ihren Familien wiedergegeben; die Räubercyen im Innern sind un-tervrü'ckt; der S^aa-skredit erhebt sich von der niedrigsten Stufe zu einem r?gelmäßigcn Fortgange; der Friede auf dcm festen Lande ist ge-schlosscn. ,, Durch diesen Frieden sind Frankreichs Gränze bis an den Ähcin voegerückl, wahrend Spanien, Italien, die Schwery und Holland tn dem Zirkel semcg Ein-ftnsfts bleiben. Alles dtesrs hat Vuonapacte s Verwaltung bsswirkt> um der französss. Nation cin Existenz als Volk und als Staat zu ge-bcn. Das Genie, welches wußte, seit seinem ersten Feldzuge in Italien, in steter Befolgung des entworfenen großem Systems allm.ih-lig stufenivcist von C^mpo ForMido, von Aegypten, vom Konsulate, von Marengo und von^üncvllle, zu jenen glücklichen Resultaten zu gelangen, hat ohne Zwcifel eingesehen, daß für Frankreich nichts vollendet, noch gesickert seyn könne, so lange dessen Macht nicht eine Stuye finde gegen Englands Macht, in einem billigen und ehrenvollen Frieden, worin beyde Theile Sickerheit, und Europa eine neue Verfassung enthielte. So wie die Hauplbög?« einer großen Brücke durch ihren gegenseitigen Druck sich unterstützen, so müssen sich auch die zwey großen überwiegend?« Mächte des festen Landes und des Oceans duech ihren wechselseitigen Gegendruck einander im Gleichgewichte crhattcn. Auf dieses Gleichgewicht deutet dcr Oberkonsul hin, und er selbst, nachdem er im Innern den IakobinismuS gestürzt, und im Auslande ibn a/s lahmt hat, glaM ohne Bedenken an die Aufrichtigkeit des EuiiM^ Ministeriums / welches seiner Scits der Gedanken aufgegeben hat, eine Gegenrevolution in Frankreich zu bewirken. Den Beweis von diesen Gesinnungen des Englischen Ministeriums findet der Konsul in Thatsachen, so wie in dem Prrvatkarak-ter und in den öffentlichen Erklärungen des Mannes , welchem m seinem Vaterlands, die ehrenvollsten Zeugnisse von brydew Parteyen: zu gewinnen gewußt hat. In dieser Ueberzeugung kannte der Konsul nickts natürlicher?^ und politischeres thun, als frcymüthig und offen sich erklären gegen, jenes gegenseitige Haß - und Zerstörungssystem, welches so lang? die Geiffel zweyer mächtiger und aufgeklärter Nationen war. Europa hat noch.nicht den Vricf vergessen, de». Vüonaparte im Jahr i?97 an den Erzherzog Karl schrieb, — (bekanntlich mit bittern Bemerkungen über die Vrit-ten). Er weiß auch, welches Sye stem mußte aufgegeben werden, nm mit dem Wiener Hofe den jüngsten Frieden in Richtigkeit zu bringen. Die dcrmalige Englische Verwaltung hat alles, was ihr das Vcr-. trauen der Englischen Nähwzl.' Verschaffen muß, und im Ganzen ist ihr dasselbe zu Theil geworden.' Mäßigung ist der Karakter von wahrer Stärke, uud wenn Klugheit ^ eine Gr« nblage von politischer Gewandtheit ist, so ist Höflichkeit eine l mächtige Triebfeder davon. Der große Malborough verdankte eben ! so viele Eroberungen seinen einneh-! menden Formen, als seinen Kriegs« ! kenntnissen. England und Frank-> reich haben jene bescheidene Vered-sanlkeit zu würdigen gewußt, welche, mit öffentlicher Bekanntmachung der Verdienste eines Nelson, eines Aberkrombie, den Wunsch nach Frieden verband. Den Vritten selbst würde es wenig schmeichelhaft seyn, wenn diese an der Aufrichtigkeit des Feindes zweifeln wollten, während leyter die aussöhnenden Erklärungen st achtsam aufnimmt, und nun sucht,, dem Minister, wclckcr sie so oft wiederholte, Gerechtigkeit w'ieber-fahren zu lassen. Der.Ausgang der gegenwärtigen UtttnhanMng?« seM welcher «r.wollte, so wird'ma>n sich doch'mit Vergnügen erittnertt, a». die Wortoibr's.QberkonftlM^ iin^sti-< ncr Proklamation »vnb2gcbcn/datz ist Dienstags und Freytags. Sie kostet für ki'cfigc Abnehmer halbjährig 2 fi. ^5 kr. Auf der Post 3 fi. Emzeln das Stück 3 kr.