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Cr*-. 7 >**; <__J l. **— / ^ > i .. oG>^ ^ «-1 if r' /t? ^T- e 7 3 7 t' < >Z<» . 7. / ^ . I « -v f J L Erster Aufzug. Taust'» Studier - Jimmer.^, Faust. Nicht«!! . . Umsonst befrage ich der lichten Sterne Chor, Dem Sinn ist stumm da« Weltenall, Und keine Stimme flüstert in mein Ohr De« Trostes sanften Schall! Schmachtend träum' ich wie zuvor, Irdische Pein verhüllt den Glanz Der Wahrheit dir, o armer Thor! Ich zweifle stet» und zweifle ganz Däinm'rung entflieht. Silberne Quelle fließt Auf grüner Flur, Blume der Knosp' entsprießt Und Lieb' Cer Natur! Faust. Der Morgen naht, des Lichtes Macht -K-'-Xn. Verdrängt die Nacht"" ^ Ein neuer Tag er scheint! O Tod, wann nahest du Zu stillen meinen Drang? Wohlan, mit Dir vereint Mich dieser Labetrank! Dir gilt mein letzter Gruß, o Tag! - Ich nähere mich voll Mulh Getrost dem Pilgerziele, Verschwunden sei die letzte Klag', Ich trotze kühn de« Schicksals Spiele! Eit le Klänge der ird'schen Lust, Eilet, eilet hinweg! Enteilt! O Becher, den Freude Einst füllte zum Rand. Was bebest du heute Mir in der Hand? ' V Chor f der Landleute. Frisch auf, iu's Few^dieOrde lacht, Die Lerche singt, der Tag erwacht; Sei uns gegrüßet, Morgenroth! Die Sonne glänzt auf Wald und An', Und Blum' und Gra« trinkt Mergenthau; Gelobt sei Gott! -i-'C. Chor der Mädchen. £ * ....... Ach! Schlummernde Mägdelein, Aus, erwacht! Sonnenschein so warm herein Jn's Stüblein lacht. Vöglein im bunten Kleid Singet sein Lied, Lichtstrahl an Lichtstrahl reih't, Faust. m Doch dieser Gott, was vermag er für mein Glück? Gibt er mir Glauben, Lieb und Jugend je zurück? Verflucht seist bit aus ewig, eitles Menschenherz, Verflucht die Kette, das ird'jche Band Von Erdenglück und Erdenschmerz! Verflucht, wa« uns mit Trug umspannt, Des Himmels Macht, der Seele Trieb, Verflucht fei Glück, fei Ruhm und Macht!. Der Hoffnung Fluch und Fluch der Lieb', Fluch dir Geduld! Satan herhxi! Herbei zu mir ! , , 1 \ v > * *< A čm(L "S3 *4^ & l I jf Mephistopheles. jgi^wn»mi iirfn— // <£r»- //» " / Geh'! Vergebens! Wer ruft? — Gefall' ich Euch nicht? WaS starrt Ihr so mir in's Gesicht? Den Degen zur Seit', Die Feder am Hut, Uud die Tasche voll Geld, Ja keck und voller Muth, Uud angethan Wie ein rechter Edelmann! . \ : Wohlan, so sprich! was willst du von mir? Nur keck, rede, was sehlet dir? Faust. Mephisto. Meinen Dienst ich Dir gelobe. Faust. Mephisto. Stell' ihn doch aus die Probe! Faust. Hinweg I Mephisto. Ei I da» ist ein art'ger Lohn! Hast du den Teufel nur genannt Zum Zeitvertreib und sprichst ihm Hohn, Weil er, gnäd'ger Herr, dich fand? Faust. WaS vermagst du für mich? Mephisto. Alles! Alles! Doch sag' mir zuvor, was wünschest du? Ist Gold dein Begehr? Faust. Was soll mir Gold, was sollen mir Schätze? Mephisto. Gut, ich sehe deiner Wünsche Ziel: Dich lockt des Ruhmes Glanz. Faust'. " Weit gefehlt I Die Gewalt Mephisto. .? Faust. Rein! Ein Wunsch mich beseelt, Der Alles vereint. So höre: die Jugend! O gieb junges Blut, Gieb Wonne und Glück, O gieb neuen Mnth Und Kraft mir zurück! O gieb süße Lieb' Süß-Mägdeleins Kuß — Und wonnigen Trieb, Vereinend zur Lust! Warm Herz, frohen Sinn Gieb neu mir zurück f--- O gieb den Gewinn / Der Liebe: das Glück! Mephisto. Wohlan, es sei! Ich vermag deinen Wunsch zu erfüllen. Faust. Und was 6ict* ich dagegen dir? Mephisto. So viel wie Nichts! Hieniedcn gehorch' ich dir — Aber dort gehörst du mir. Faust. Dort? Mephisto. Ja, dort. — Nun schreibe! Du beb'st? Hab Vertrauen, Deiner harrt schon die schönste Maid! Sich die Jugend dir winket Wag' nur , sie anzuschau'n -, „ Ha, welch Wunder! Mephisto. Endlich! — Nun so schreibe! Faust. Gieb her! - - Mephisto. Es ist gescheh'n! Von nun an soll, o Faust! Aus dieses Bechers Schaum Ein neues Leben dir erblühen, Und junges Blut strömt rein und voll In deine Brust; Gift, Schmerz uud Tod sei Traum! Faust. Dir schönes Götterbild, - . .. Sei dieser Trank gemeint $"*4- — k‘ "* Mephisto.-"' Faust. Werd' ich sie wiederseh'n? Mephisto. Komm! Ohn' Zweifel. Wann? Wohlan! -> ** Faust. Mephisto. Noch heute. Faust. Mephisto. Jn'S Weite! Beide. Wohlan denn! Kaust. Ich sllhl' junges Blut, Lust, Wonne und Glück, Ich fühl' neuen Mnth, Und Kraft kehrt zurück! Faust und Mephisto. . Ich (du) fühl' süße Lieb' k Süß-Mägdeleins Kuß I Und wonniger Trieb 1 Vereint un« zur Lust! \ Warm Herz, froher Sinn ■ Kehrt neu mir (euch) zurück, f Ich fühl' (du fühlst) den Gewinn x Der Liebe: das Glück! chaftsgarten uor der Stadl s ( jp- sf i i ff&f £ | sij " A » j r vj ? h j i xi (Wirthfchaftsgarten * X- Studenten. Wein und Bier, Und Bier und Wein Munden mir, Drum schenket ein! Seinen Becher Zug um Zug Leert der Zecher Wie im Flug! Altmaher. Brander. Alles Raste Trinkt er gern, Bleibt das Waster Nur ihm fern, Und ihm winken Freud' und Lieb' Wo zu trinken, Es was gibt. < »I Studenten. Alles Raste Trinkt er gern :c. t Soldaten. •• Mädchen oder Vesten Nehmen wir, gleichviel-Den Soldaten.Gästen Ist das leichte« Spiel! Wer kühn e« unternommen, Als ein rüstiger Held, Wird zu eigen sie bekomme» Und das Lösegeld. Bürger. Sonntag« und an Feiertagen Da plaudr' ich gern von Krieg und Streit, Während sich die Völker weit Ihre Köpfe zerschlagen. Um Länder kämpft der Türk' und Ruff', Ich aber sitz' im weichen Grase Auf dem Hügel hier am Fluß, Trink' aus vollem Glase! Madche n. Seh't dort jene lust'gen Knaben Rah'n mit kühnem Schritt, Müßt euch nicht zu strenge haben, Wollen auch gern mit. Studenten. . . Rach den Mädchen laßt uns schauen, Und erwählen sie! Doch den Blicken nicht vertrauen, Herzen stehlen sie! Matronen. Seht nach jenen eitlen Kindern Läuft der Männer Schwarm; Können wir sie doch nicht hindern. Daß sich Gott erbarm! Mädchen. Ihr wollt gefallen, Benehmt euch fein, Und eure Krallen — Zieht sie nur ein* Runzelt man die Stirne Und wird man roti), Kommen hübsche Jungen, Nimmt man doch sie an Ja, ein wenig glauben Muß man dem Galan! Matronen. Sie woll'n gefallen, O wir sehen's ein; Ja, sie sind fein, Das seh'n wir ein. Runzelt nur die Stirne, Seid verschämt und roth, Rahen euch die Jungen, Nehmt ihr doch sie an, Seht die scheuen Tauben Kirret der Galan! — Ob sie, ihm zu glauben, ^ Wohl auch recht gethan? Bürger. Wohlan I schenkt ein! Wie schmeckt so fein Der edle Wein! Mein Weib zürne, Das soll den Spaß mir nicht rauben. Wohlan schenkt ein, Süß schmeckt der Wein! Herr Nachbar, schenkt ein Ein Glas Wein! Mir soll gefallen Ein Gläschen Wein! Studenten. Wir wollen Vasallen Der Schönheit sein, Wir wollen gefallen Und lieben allein ! Zieret sich die Dirne, Hat es keine Noth. Kommen wir gesprungen \ Nimmt sie doch uns an N. e Süß« holde Tauben, Euch beten wir an! Studenten. Hoch leb' der Wein! Er lebe hoch, der Wein ! Wein und Bier, Bier und Wein rc. ic. Soldaten. I Krieger vor Allen 1 Mädchen gefallen Muthig und fei» Sie nur, sie gefallen Und ihr Liebeswallen Stet« den Mägdelein! Nehmt die schmucken Dirnen, Uns schreckt nicht ihr Zürne», Sturm heißt das Gebot; Bis wir sie bezwungen, Bis der Sieg errungen Und das Werk gethan, Stimme frohe Weisen Uns're That zn preisen Lied und Trommel an, Wir, mir wir gefallen Stets den Mägdelein! Valentin. O heiliges Sinnbild, Das mein Gretchen mir gab, Den Tod stets abzulenken, Auf meinem Herzen ruh, Schmerz und Unheil' wend ab. Wagner. Seht, da ist Valentin, Schon zur Reise bereit. Valentin. Ein letzter Trunk, Kamm'rad, Und ins Feld zum Streit. Brandner. Was fehlt dir? welch ein Gram, Sprich, bedrückt dein Herz? Valentin. So wie ihr, scheid ich von der Heimath Ich voll Schmerz. Ich lasse Margarethe, Sie bleibt hier ohne Schutz, Die Mutter wacht nicht mehr! ... ; - - o. Siebel. Ich biete allem Trutz. Daß schützet sie mein Arm, Gelob' ich dir! Valentin. Hab' Dank! Siebel. Vertraue fest auf mich! Chor. Wir auch ^schühen sie! . Brander. Ihr Freunde, kommt! Laßt unmännliche Thränen, Scheucht mit dem edlen Weine eitles Sehnen. Stoßt an! stoßt an! und trinkt ltnb singt; , Zum Abschied singt ein fröhlich Lied! X 7-CLo^. 'Ne Natt', sürchtsam'gar und feige, " Die sich stets verkroch. Die saß, zehrend jede Neige In dem Kellerloch! .'Ne Katz — Mephisto. Verzeiht! . Branper.. -) • \ .*•'% - ,X He? Mephisto. Will's den Herren nicht bequemen, In ihren Kreis mich auszunehmen? Singt, Freund', und wenn mit Eurem Lied ihr fertig seid, Bin auch ich etwas zu singen gerne bereit. Brander. Laß nur hören dein Lied, 2ßic wissen es zu schätzen. Mephisto. / s, Ich »erb’ mein Bestes thun, > r Die Herren zu ergötzen! /vwn- ^ ^ Ja, das Gold regiert noch die Wilt, ' ■_ Und sie senden Weihrauchspendeu Der Macht, die sie gefesselt hält. Hört die güldnen Thaler klingen; Auf des Götzen Weltaltar Bringt ein Fürst selbst Opfer dar, Und im tollen Reigen schwingen Sich herbei die Völker all', Satan selbst führt an den Ball I Vor dem Gold' liegr die Welt im Stanb. Sie baut Throne, Gott zum Hohne, Ihm hinauf in's Aetherblau! Mammon schürzt die goldnen Schlingen, Und der Krieg, die Angst und Roth, Fluch, Verheerung, Sünd' und Tod Mit der Menschheit rastlos ringen. Hell erglänzt der Höll' Metall, Satan selbst führt an den Ball! Chor. Satan selbst führt an rc. Chor. Wir danken für dein Lied. Valentin. Ein kurioser Geselle! Brander. Behagt euch ein Glas Wein, So stoßet an mit mir. Mephisto. Herzlich gern I Doch was erblick id> hier? Seht Ihr wohl diese Linie? Brander. " >\% Was soll s? Mephisttz, * V ' Laßt Euch prophezeien: Der nächste Festungssturm Bringt Euch sicher den Tod! Siebel. So seid ein Zanb'rer Ihr? Mephisto. Darum seh' ich voll Noth, mein Freund ! In deiner Hand geschrieben dein Geschick, Daß jede Blum' von dir beriihrt Verwelkt im Augenblick. Siebet. Wie? Mephisto. Kein Straußlein mehr bringst dn Margarethen. Balentin. O sprich, wer nannte diesen Namen dir? Mephisto. Schonet doch Euer Schwert! Der den Tod Euch bringt, o Held, Ist gar nicht weit — Auf euer Wohl! Pfui! bringt den schlechten Wein bei Seil'. Erlaubt aus meinem Keller euch Ein Pröbchen vorznsetzen. Hollah! Vater Bacchus, schenk ein! Kommt Alle heran! Ein Jeder findet hier, was ihm beliebt: ES lebe hoch die allgekannte Schöne, Hoch Margarethe! Valentin. Genug I des Todes bin ich werth Wenn ich nicht strafe deine Red'! Brander. Hollah! Chor. Hollah! Mephisto. Ihr bebt und zagt, Die mir zu droh'n gewagt! Valentin. Mein Schwert, o welch Grauen, Scheint in die Luft zu hauen! Siebet. Brander. Altmeher. Valentin. Chor. Ja, wir müssen der Hölle Trug erliegen, Unser Schwert kann ob Zauberspuk nicht siegen. Valentin. Doch, der du selbst das Eisen brichst, erzittre, Daß deine Macht dieß Kreuz in Nicht« zersplittre! Chor. Doch, der du selbst das Eisen ?c. Mephisto. Wir treffen uns schon wieder, meine Freunde! Lebt wohl! Faust. Sprich, was fehlt dir? Mephisto. Nichts! Auf, an'S Werk jetzt sogleich! Sagt mir Herr Doktor, nun — Womit soll ich beginnen? Faust. Wo birgst du das liebliche Kind. Da« bit jüngst mir gezeigt? Es d/rrf mir nicht entrinnen. Mephisto. O nein! Doch schwer wird'« halten, Ihre Unschuld zu gewinnen, Da selbst der Himmel sie bewacht. Faust. Was thut'S, ich will's! Auf, führe mich zu ihr, Oder ich scheide von dir ! Mephisto. Nun so sei'»! Allzusehr halt' ich an meiner neuen Pflicht, D'rum walte auch ein Zweifel länger nicht. Wartet hier! Bei dieser frohen Töne Klang Das schöne Kind erscheint Und stillt des Herzen« Drang. Walzer. Chor. Leichte Wölkchen sich erheben, Von des Zephyr« Hauch bewegt, - Und der Staub fliegt leicht erregt, / Wo im Tanz die Paare schweben, Auf der Freude frohen Schwingen Weithin hört den Walzer klingen. Mephisto. e Sieh, die schönen Gestalten! Willst du nicht der Schönsten unter ihnen, Anbieten deinen Arm? Faust. Laß die Scherze, die Spötterei'n; Sie allein bringt Heil meinem Herzen! Siebel. Ich muß an diesem Ort bald sehen Margarethen! y^i-, y*U, 2 e-r»^ /^*-A'-v^-1‘-^,, "~g^f< XX^K'JL. 'TVCk dU^rA / 67» Mädchen. Du hast uns heut' noch nicht zum Tanz gebeten! Siebet. Nein, Nein! Ich tanze heut' nicht. Chor. Leichte Wölkchen sich erheben rc. Faust. O welch Glück! Sie ist es! Mephisto. Nun wohl! so sprich zu ihr. Siebet. Margarethe! Mephisto. Was giebt'S? Siebet. Unheimlicher Gesell! auch noch da! Mephisto. Ja, wirklich mein Freund! Ihr auch da? Haha! Wahrhaftig, guter Freund, auch Ihr seid da! Faust. Mein schönes Fräulein, darf ich's wagen, Meinen Arm und Geleit Euch anzutragen? Gretchen. Bin weder Fräulein, weder schön, Kann ungeleitet nach Hause geh'n. Faust. Aus mein Wort! Sie ist reizend! Und schön zum Entzücken! O himmlische Maid, dich lieb ich; Siebet. Sie ist verschwunden! Mephisto. Wie ging's? Faust. Weh mir! Man stieß mich zurück! Mephisto. Wohlan I so misch' ich mich d'rein, Und bald ist Margarethe dein! * Mädchen. Sprecht, wa« gibt's? Es war Gretelein, die von dem Junker Nicht wollte begleitet fein. Chor. Tanzet, walzet, tanzet nur zu! Leichte Wölkchen sich erheben rc. Seht, wie schnell sie sich drehen, Im weiten Raum Gewänder leicht wehen. j«. 'Suu*. f/v-+~j t*. J*-y-*. Welch' Glück ! Welche Wonne».-i.^. Erregt die Brust ! f Nicht« unter der Sonne Gleicht dieser Lust! 3*5$* Aufzug. Gretchen« Garten.. . ? ?**l >JF *&@teMr tfry*****^ Blümlei» traut, sprecht für mich Recht inniglich! Liebesgruß zu ihr traget, „Bist so schön" schmeichelnd saget, „Daß sein Herz Tag und Nacht Für dich mir wacht !" Blümlein traut, sprecht für mich Recht inniglich! Hauchet leis' ihr entgegen: „Holde laß dich bewegen," Blümlein traut, sagt für mich: Er liebt nur dich I" Verwelkt! Dieser Zaub'rer — Gott verdamm' ihn, Bracht' Unglück mir! Die Blume, die ich pflückte hier, Sie welkt schon hin. Geweihtes Wasser soll die Hand mir netzen ! Zu beten hier allabendlich Ist Margarethens Brauch, Nun laß sehen, verwelkt sie ? Nein ! Satan, ich spotte dein! Blümlein traut, sprecht für mich So inniglich, WaS mein Mund ihr verschweiget Eure Nähe ihr zeiget; Rothe Ros', Veilchen blau, Mein' Herz vertrau'! Blümlein traut, sprecht für mich Recht inniglich! WaS ich hoffe, duftend saget Wenn erröthend sie fraget, Wer euch bracht', Blümlein wißt — Leise dann sie küßt! Faust. Hier herein? Mephisto. Folget mir! Faust. WaS erspäht hier dein Blick? Mephisto. Siebel schleicht dort allein! Faust. Jst's wahr? Mephisto. Still! — Er ist da. Siebel. Einen schönen: Strauß man nimmer sah! Vortrefflich! Mephisto. Siebel. O Freude! ich werde morgen ihr Getreu Alles erzäblen, Wird dann ihr Blick mich fragen, Wen wirst du erwählen? Ein heißer Kuß soll ihr Alle« sagen! Mephisto. Verführer I Erwartet mich hier, ich muß geh'». Statt der Blumen werd' ich Euch eine Gabe bringen, So prächtig wie keine sie geseh'n; Blitzend Gestein soll ihr Herz bezwingen, Und alle? Euch nach Wunsch gelingen. Faust. Lasse mich! Mephisto. Ja, sogleich bin ich zurück bei Euch! > Faust. Welch' unbekannter Zauber saßt mich an? Ich sühl's, die Liebe ist kein leerer Wahn! O Margarethe, dir zu Füßen lieg ich hier! Gegrüßt fei mir, o heil'ge Stätte, Von banger Lust erfüllt ich dich betrete, Asyl der frommen Einfalt und der keuschen Unschuld! O welche Pracht in dieser Einfachheit! ^Welch Geist der Ordnung und Zufriedenheit! O Natur, hier fandest du da« Kiud, Die Jahre schwanden, Ein reizende« Götterbild Ist leicht erstanden; In diesem stillen Hause Hier schusst du so viel Anmuth Hier war's — ja, hier mit frohem leichten Leben Ihr junges Herz fülltest du au« : . Gegrüßt sei mir re. Mephisto. Bon dannen, sie naht! Wenn diesen Schmuck verdrängt ein Blumenstrauß, Dann ist'« mit aller Kunst des Teufels aus! Faust. Hinweg! Denn nie will ich sie wiederseh'n! Mephisto. Wie, Ihr zaudert jetzt? An der Schwelle der Thür Den Schmuck sie bald wird schau'n, Jetzt kommt und habt Vertrau'». ? Gleichen. t Ich gäb' was d'rum, wenn ich nur wüßt', Wer heut' der Herr gewesen ist. — Es war ein König in Thule Gar treu bis in das Grab, Dem sterbend seine Buhle Einen goldenen Becher gab. j Er hat ein edle« Wesen, so schien es mir sogleich. Es ging ihm nicht« darüber, Er leert' ihn jede» Schmaus ; Die Augen gingen ihm über. So oft er trank daraus. Und als e» kam zum Sterben, Zählt' er seine Stadt' im Reich, Gönnt Alle« seinem Erben — Den Becher nicht zugleich; ! Ich wußte nicht« zu sagen ; erröthen that ich nnr. Er sah ihn stürzen, trinken Und sinken ties in's Meer Die Augen t(jäten ihm sinken, Trank nie einen Tropfen mehr ! — j Nur große Herr'n sie geh'» So stolz einher, so huldvoll auch dabei. Doch nun davon nicht« mehr! O Valentin, hört Gott mein Fleh'n, i Bald kehrst du heim ! Bin hier ja so allein ! Einen Strauß! Siebel kam mich zu seh'n. Ach armer Freund! — Was seh' ich da? ! Wo kommt das reiche Kästchen her? Ich wag' heran mich kaum. Doch ach! — da ist ein Schlüsiel gar! Soll ich es öffnen ? Ha, ich bebe! Warum? Thue ich deßhalb doch keine Sünde! 0 Gott! welch' reicher Schmuck! Ist'« ein lieblicher Traum, der mich täuscht, der mich belüget! Und der mit seinem wunderbaren Glanz mich betrüget I Ach, ich wage es kanm. Und trüge doch so gern, j Hier diese Ohrgehänge. ' Ach, ein Spiegel liegt dabei, Gleich darin sich zu sehen, 1 Recht bequem I wie nun ihm länger widerstehen ? Ha, welch' ein Glück mich zu seh'n, Mich hier so prächtig nnd schon! Spiegel klar, ich dich frage: Bin ich'« denn? Schnelle mir e» sage! Nein, nicht Gleichen ich find', Nein, ihr Bild nicht hier sich zeiget, 'S ist ein stolzes Königskind, Vor dem Jeder sich beuget! Ach wär' er jetzt bei mir, Sah' er so schön mich hier, Kaum würd' er mich erkennen, „Holde« Fräulein" mich nennen! f Herr, mein Gott, wa« seh' ich! Mein Engel, kaum erkenn' ich dich! Woher der reiche Schmuck ? Gretchen. Je nun, ich sand ihn an der Thür' steh'n. Martha. Euch gehört er, ja da« könnt Ihr mir glauben! Niemand kann ihn Euch rauben! Ach. mein Mann, er war nie so galant. Mephisto. Frau Marlhe Schwerdtlein ist'« erlaubt — Marthe. Nun, wer rust mich? Mephisto. Entschuldigt, daß so frei herein wir uns gewagt. Dort seht, was vom Schmuck ich zuvor Euch gesagt. Frau Marthe Schwerdtlein? Marthe. Ja ich bin's. Mephisto. Ach, es schmerzt, betrübt mich sehr, Ich bring' Euch eine traurige Mähr': Euer Oemal, Madam, -Zst tobt und läßt Euch grüßen. vV ViViM-iy e z \ Marthe. O mein Gott! Gretchen. ) 4* Nun, was ist's? 1 Mephisto. Nichts. ^J/ Marthe. * O welch' harter Schlag! O welch' banger Tag! Gretchen. Ach ich bebe und zag', Diesen Schmuck werd' ich büßen! Faust. O wie gern lag' ich zu ihren Füßen! Mephisto. Euer Mann ist tobt, Madam, Und läßt Euch grüßen! Marthe. Und Ihr bringt von ihm kein Geschenk? Mephisto. Nichts! Ich an Eurem Platz Sucht', um ihn zu strafen Mir einen andern Schatz. Faust. Warum legt ihr ab diese Zier? Gretchen. Dieser Schmuck gehört nicht mir, Drum laßt, o laßt, ich bitte! Mephisto. Verböt' es nicht alle Sitte, Ich würde wahrlich wagen Mich selber anzutragen. Marthe. So sprecht nur fort! — Mephisto. O weh', sie nimmt den Teufel beim Wort! Faust. Bitte, v nehmt meinen Arm! Gretchen. O laßt, ich Euch beschwöre! Mephisto. Euren Arm I Marthe. Er ist galant! Mephisto. Die Nachbarin hat ganz ihr Herz mir zugewandt. Gretchen. Laßt, ich Euch beschwöre! Marthe. Ja, ich gern Euch höre! Faust. j Liebe ich dir schwöre. Mephisto. ! Ja, auf meine Ehre! Marthe. Und Ihr, mein Herr, reist also stets? Mephisto. Wohl lange ist es schon, daß ich so es treib'. Bin allein, hab' nicht Kind, nicht Weib! Marthe. Ist man noch jung und flink, dann geht's, Später doch es gar zu traurig ist, Allein zu stehn als Egoist. Mephisto. Ich auch habe oft bieg bedacht, Mit Grausen seh ich's vom Weiten. Marthe. Drum berathet Euch bei Zeiten, Mein weither Herr, nehmt Euch in Acht! Faust. Und dn, bist stets alleine? c > Gretchen. Mein Bruder ist Soldat, Meine Mutter ist tobt; Doch als noch lebte mein Schwesterlein, Da war ich nicht so ganz allein. Theurer Engel! Ihn nahm mir Gott! Auf meinen Armen zog ich'« groß, Hatt' dabei wohl manche Plage: Doch hätt' ich sie gerne alle Tage, Hielt ich lebend das Kind im Schoos. Ich trug und hätschelt' es alleine, Es weint', war ich nicht da, So herzlich liebte mich die Kleine, Sie wußt', wie gut ich'« mit ihr meine, Mein Glück und Stolz war sie ja. 1 Faust. Ja gewiß, wenn sie dir glich, Mußte sie ein Engel sei». Ja, ein Engel gut und rein. / Gretchen. Ihr lacht mich au»! 1 Nein, es kann nicht sein — Und Ihr spottet mein So nunt Zeitvertreibe. Drum nicht« mehr hiervon, Zu diel hört' ich schon, Ob auch gern ich bleibe. Marthe. Kaum find' ich mich drein, 9ietn, Ihr spottet mein So zum Zeitvertreibe, Kaum find' ich mich drein! Warum eilt Ihr schon Nun so schnell davon? Hör' mich jetzt und bleibe! Faust. Nein, ich liebe dich! Glaub', daß ernst ich'« mein'! Laß gesagt Sir'8 sein, Daß nicht Scherz ich treibe! Ja, Lieb' spricht allem Hohn, Trau des Herzens Ton! O glaube, o vertraue und bleibe! Mephisto. Ja, Ihr müßt verzeih'», Saß ich geh' allein, Und uicht länger bleibe. Ist auch schön der Lohn, I Sen ich trüg' davon, Es geht nicht, bei Leibe! \ Saß länger ich bleibe! Gretchen. Sie Nacht bricht an, verlasset mich! Faust. Süß' Liebchen! Gretchen. Lasset mich! Faust. Schelmio du! fliehest mich! Mephisto. Gar zu zärtlich wird die Alte! C Srum hinweg! Marthe. Ich gern ihn halte, Je nun! er ist sort — Mein Herr! Mephisto. 3a! Marthe. Lieber Herr! Mephisto. Lauf hinterher! Bah! Siese alte böse Sieben Thät' selbst den Teufellieben I Faust. Margarethe! Marthe. Lieber Herr! Mephisto. Gute Nacht! ^Jhr stört mich sehr! Zeit war e«, daß sie gingen, Senn kosend kehrt unser Pärchen zurück. Ganz wohl! Hüten wir uns, hier zu stören Ein so zarte« Stelldichein! O Nacht verbreite hier dein Schattenreich — Ihr Blumen all' verschwendet süßen Sust, Mit heißer Wollust tränkt die Lust, Sen Zweifel stillt — wohin sie immer trete, Ersüllt mit Liebessehnen Margarethe! Gretchen. Es ist schon spät, lebt wohl! Faust. O eile nicht! o bleib, o bleib! Leg' deine Hand hier in die meine, — Lasse mich in dein holdes Antlitz schauen! O trau' der Liebe Macht, Laß Seel' in Seel' uns drängen, Hab Vertrauen, in stiller Mondennacht! ) b > A V ] SÄ Gretchen. Süße Lust, innige Lust Fühl' ich sanft sich regen, Wonne füllt meine Brust! Seine Worte mich tief bewegen, Ich fühl' es Lieb'-bewußt! Laßt einmal seh'n, erlaubet — Faust. WaS soll das? . \ Gretchen. vj j Ein einfach Spiel! O sprechet jetzt nicht viel. ff" Faust. Sarf ich dein Flüstern nicht verstehen? 1 Gretchen. Er liebt mich — er liebt mich nicht, Er liebt mich — nicht, er liebt mich, uicht — Er liebt mich! — Faust. Ja, glaub' ihm ganz, du holdes Himmels-Augesicht! Sa« Blumenwort sei Götter-AnSspruch, Kind, für dich! J Jf* sg J v V» -! Er liebt dich! Begreifst du ganz dieß mächt'ge süße Wort? Es heißt, heißt fort und fort Sich hinzugeben ohne Ende, In voller Wonne ewiglich kein Ende! Faust und Gleichen. 1 Nein, v nein, ohne Ende! <. 1 Faust. O Mondenschein, der uns umhüllt Selig beisammen, All' unser Bangen stillt, Ganz uns erfüllt mit Liebesflammen! Gleichen. Ich liebe dich so inniglich, Bin ganz die Deine, Geliebter, du der Meine, Will sterben gern für dich O laß mich! Faust. O verweile! /&> Flieht, o flieht! Trennung! Gleichen. Faust. Lastet mich! Gleichen. Ach ich wanke! Faust. Ich kann'S nicht fasten! Gleichen. Faust. Nein unmöglich! Gleichen. Flieht, o flieht, lastet mich! Faust. Mich zu trennen von dir! Gleichen. O treib' nicht langer Scherz, O brich das Herz nicht Margarethen, O flieht ich zittre, o flieh! Faust. Sieh meinen Schmerz, Du brichst mir das Herz! Margarethe, hör' mein Flehen, Margarethe, du brichst mir das Herz, Sieh meinen Schmerz. Gleichen. Ans mein Flehen höre, Treib nicht langer Scherz. O brich das Herz nicht Margarethen, Bei Allem, was mein Herz gestand, Nicht treibe Scherz I Faust. Margarethe! Nein, nimmermehr, ich kann'S nicht fasten, Sieh meinen Schmerz, Ach du brichst mir da» Her, ! Die Macht der Unjchuld siegt, Ja, keusche Liebe Stillt heiße Triebe, Beschämt mein Blick sich vor dir neigt. Ja ich geh', morgen dein! Gleichen. Eh' der Tag noch erwachet, ganz früh — und stet»! Faust. Glücklich noch mache ein Wort mich, Eh' ich scheide, o Theure! Gleichen. Lebt wohl! /' - i Faust. Beseligende Lust! Fort, hinweg! Mephisto. 7 Die hat ihn berückt! Faust. Du hast un» belauscht? 'It'1 / A/ Mephisto. Dieß mein Amt! Doch Ihr verdient, was sicher ist, Daß man Euch in die Lehre schickt. Faust. Fort, hinweg! Mephisto. Verweilt doch ein kleine» Weilchen noch, Was zu den Sternen spricht Euer Liebchen, da» hört doch! Tieh da, ihr Fenster öffnet Ich! Gleichen. Er liebt mich, er liebt mich, Er, den mein Herz erkor! Es lof't der Zephyr, es schlägt die Nachtigall, Der Mondnacht Stimmen flüstern all, Sie sagen im tausendstimmigen Chor: Er liebt dich! Ach wie es mich ersaffet! O selig sein mich lastet, Ihr Sterne dort mit strahlendem Blick, Die ihr mich schaut, versteht ihr mein Glück! Geliebter komm! kehr' bald zurück! Faust. Margarethe. Ach! Gleichen. Mephisto. Ha ha ha ha! Dritter Aufzug. (Straße mit Kirche.) Siebel. Margarethe! Gleichen. Ihr seid'«! Siebel. Ihr trauert noch! Gleichen. O (Sott, und Ihr erbarmt Euch meiner doch! Siebel. Ja, obwohl noch jung, Doch fühl' ich Manne«kraft im Herzen, Ich kann die Schmach nicht leicht verschmerzen, Gelob' Rache ihm! ich werd' ihn tobten. Gleichen. Sprecht, wen? Siebel. Muß ich ihn euch nennen, Der Euch so schnöd' verrieth? Gleichen. O haltet ein! 'Siebel. Ich seh', Ihr denkt noch immer sein! Gleichen. Ja stet»! Doch solltet, Siebel. Ihr ja nicht vernehmen meine Klag'; Ich weiß e«, Euer Ohr davon nicht« hören mag. Ihr rührt mich tief, mein Freund, Ja, meinen Thräneu glaubet, Ein letzter einz'ger Trost Ist mir noch nicht geraubet: Ich eile zu der «irche heil'gen Mauern hin, Den Himmel anzufleh'n um seine Gnade! — Marihe. Hört Ihr sie, ja sie sind'»! Kommt jetzt mit! O Siebel, rettet fit, und wendet ihr Geschick! Legt die Waffen nieder! Der Heimatb Flur lacht un« auf« Neu' Nach Krieg«beschwer, Ja. Freunde seh'n un« wieder. Und Mutter, Weib und Braut Freut euch und weint nicht mehr! Valentin. Seh' ich recht? Siebel ist'« ? Siebel. Ja wirklich, ich Valentin. O komm an meine Brust I Doch Margarethe? Siebel. In der Kirche, so glaub' ich. Valentin. Ja. dort fleht sie für mich, theure Schwester! Wie überrascht wird sie sein. Wenn ich Plötzlich vor sie trete. Sie zu seh'n, o welche Lust! Chor. Ja, nach dem Kamps ist e« ein Segen, Ruhe von Gefahr am friedlich stillen Herd; Manche« Herz wird laut sich regen. Wenn man von unfern Thaten hört! Hoch Ruhm und Ehre, Gebt Alle» d'rum! Niemand mir wehre Ehr' und Ruhm! Gern ich entbehre Besitz und Ruh'; Für'« Vaterland kämpft, Der Sieg winkt un« zu! Frisch in’« Aug' dem Feinde schaut, Setzt da» Leben ein, Kühn auch dem Schicksal verkant, Wollt ihr Sieger sein! Stolz euer Land Aus euch baut, Den Degen zur Hand, Vollbringt kühne That! Valentin. ! Nun, Siebel, kommt, in« Hau« kommt nun mit mir, Da» Gla« in der Hand sollt Ihr Bescheid mir thun! Siebel. Nein, weile noch — Valentin. Warum? Meide nicht meinen Blick! Du weichst mir au«. — Mein Freund, wa« soll da« sein? Siebel. Je nun — Nein, ich beb' zurück? Valentin. Wa« zögerst du? Siebel. Halt ein! Sei milde, Valentin. — Valentin. Lasse mich, laste mich! Siebel. Verzeihe ihr! Mein Gott , zu dir fleh' ich I Erbarme dich ihrer! - «-vt, 0*. Fsust. Mephisto. Gfc-v-* Mephisto. Nun, nicht länger zögert hier! Schnell treten wir hinein! Faust. Verruchter, schweig I Durch dich werd' ich, so ahnet mir, Der Schmach und Schand' sie weih'n. Mephisto. Doch warum sie verlassen Und jetzt sie wiederseh'n? Ein ander Fest, däucht mir, erwartet uns, Zum Sabbath laßt uns geh'n! Faust. Margarethe! Mephisto. Mein Rathen all' wird unnütz sein, Der Liebe werdet Ihr Euch wieder weih'n! Doch nun zu öffnen Euch die Pforte Bedarf es meiner ausgesuchten Worte! Scheinst zu schlafen du im Stübchen, Höre mich doch an, O mein reizend holdes Liebchen, Es singt dein Galan! Flüstert dir gar süße Worte, Glaube, Herz, daran I Hahahaha ! Oeffne, holdes Kind, die Pforte Nur dem Freiersmann! Zum Teufel, schweige! Faust. Mephisto. Ach, du spottest meiner Klagen, Schmerzlicher Verdruß! Willst dem Liebsten du versagen Einen süßen Kuß? Liebesworte sollst du hören, Glaube, Herz, daran, hahahaha ; Sollst ein Küßchen nur gewähren Deinem Freiersmann! Hahahaha I Valentin. Ihr sollt mir Rede steh'n! Mephisto. Verzeiht, mein Kamerade, Verzeiht, jedoch für Euch War nicht bestimmt die Serenade. Valentin. Meine Schwester nimmt Euch besser Als ihr Bruder auf, das sieht man klar! Faust. Ihr Bruder! Mephisto. Ha, potz Element! Was hat Euch gethan mein Instrument? Valentin. Genug, genug ! De« Schimpfes jetzt nicht mehr; Im Blut die Schand zu tilgen zaudr' ich nicht, Der mich betrog, wo ist der Wicht? Ha, zeigt ihn mir, den Schänder meiner Ehr'! Mephisto. Nun, wenn Ihr'« wollt, Drauf los, Herr Doktor, zur Wehr! Faust. Mir schwindet aller Mulh! Ich fürchte seine Rache: Vergieß' ich nicht sein Blut In ungerechter Sache? Valentin. I Nimm mich in deine Hut, < O Himmel, für mich wache! Ja, die Schuld wäscht nur sein Blut! Ja, doppelt stark mich mache I Mephisto. Ha, er bebt vor Grimm und Wuth, Ich seines Zornes lache: Ihn stürzt der Hölle Macht! Bald liegt er hier im Blut! Valentin. Madonnenbild, mein Schirm und Hort, Einst mir geschenkt von Margarethen, Du bist entweiht durch ihre Hand, Du bist entweiht durch ihre Schand'! Ich kann hinfort nicht länger zu dir beten. Mephisto. Das sollst du bald bereuen! Faust. Mir schwindet aller Muth ic. Valentin. Nimm mich in deine Hut je. Mephisto. Er bebt vor Grimm und Wuth ic. Valentin. Wohlan beim, vertheidige dich! Mephisto. Nur frisch, wie ich Euch führe Hierher, hart an mich an, Herr Doktor, ich parire! Valentin. Ah! Mephisto. Da liegt nun unser Held am Boden hingestreckt, Nun schnelle, eh' man uns entdeckt, In'« Weite! Marthe und Chor. V va- /M C c/v A" Schnell hierher, Nachbarn kommt, \ , • SDiaii schlägt sich in den Straßen, / Da liegt schon Einer tobt! Großer Gott! seht nur her! Er scheint noch zu athmen, ____________ Sie haben ihn verlassen, Auf, helfet schnell, denn sonst verblutet er. Valentin. Habt Dank, habt Dank I Ihr Weiber, laßt nur eure Klage, Ich nach dem Leben nicht« mehr frage, Ach, zu oft hab' ich dem Tod in'« Aug' geseh'n! fl*. Gleichen. Valentin! Valentin. Margarethe! Hinweg von mir, hinweg! Die letzte Stunde schenke! verzeih', SoÄ auch dir einst vergeben sein! / Valentin. Margarethe"!— Sei verflucht, bis dich erlöst der Todesschlas! Jch^terbe durch dich, doch als Soldat und brav! Herr, schenke seiner Seele Frieden! ,j . j & /Cd F6 v>i. a ____■ «jfa/ (Kirchenvorliichc.) Gretchrn. Böser Geist. Chor. Gretchen. Gleichen. Weh mir! Valentin. Für sie ich sterbe, 's hat keine Roth, Des Buhlen Degen bracht' mir Tod! ' Chor. Ihr Buhle bracht' ihm den Tod! i Siebel. 1 Sterbe verzeihend, denk' ihrer Noth! Gleichen. ^ O Schmerz, so herbe, o hels' mir Gott! I Chor. I Ihr Buhle bracht' ihm den Tod, er stirbt! Valentin. Hör mich jetzt an, Margarethe, Ich sage dir nur das, weil bald ich Vor den ewigen Richter trete! Dem Einen ist'« hier weh, dem Andern wohl, Die Stunde kommt ja doch, wo jeder scheiden muß. Der Sünde kannst du nicht mehr entweichen. Die Schande war stumm, Doch jetzt ist sie klar, Die Menschen werden schaudernd von dir weichen, Du bist ja aller Scham und Tugend bar! Pfui! Schäme dich, Margarethe, Reue dir, Hollenpein, Bis der Tod dich einst sucht I Will Gott dir einst verzeih'«, Weil du lebst, sei verflucht! Chor. Höre aus, Gott nicht kränke, Deine Seele bedenke, O halte ein, o halte ein, Und der Reu' O Herr, so lasse hier niederknien Margarethen. Wende dein Antlitz nicht von ihr! Böser Geist. : 1 > Nein, keine Gnade dir! Nein, du sollst nicht beten, Geister der Nacht umringt sie hier! Geister-Chor. Margarethe! Gretchen. Welche Stimme? "Ich erbebe, ich sterbe, die Angst ich nicht trag'! So naht denn schon der jüngste Tag l Böser Geist. Weißt du noch, wie du einst am Altar hier standest Gretchen, fühlst du es ganz? Al« du froh um die heit're Stirne dir wandest Der Unschuld Blüthenkranz? Gretchen. Gott! wie soll ich mich der Gedanken erwehren? Der Hölle Ton Muß ich stets hören; Ich sterbe davon! Chor. Wenn erscheint der Tag des Herrn, Dann glänzt de« Kreuzes Glaubensstern Zn allen Welten nah und fern! Gleichen. Ach! der Gesang reißt mir das Herz entzwei! Es drängt mich aus der Halle 'rau«! Böser Geist. Vorbei die, ird'sche Lust, der Liebe Träumerei! Fluch dir und Höllengraus! Gretchen. ! Mein Gott! Chor. O hebe mit uns Erbarmen, Wir sind voller Noth, Wende dich nicht von unS Armen, Sei gnädig, o Gott! Böser Geist. Margarethe, sei verdammt! Gretchen. Weh I Vierter Aufzug. (Harzgegrub mit dem Kisenstein.) Chor der Irrlichter. Die Brockenbexen, sie zieh'n, sie zieh'n Durch gelbe Felder, durch Saaten grün; Breit sind die Wege Und Volks vollauf. Entlang die Stege Wälzt sich der Hanf! Hoho! hoho! Bon nah und fern, Herbei ihr Alle, wir seh'n euch gern, Flackernde Lichter, Schleichet herbei! Höllengelichter, Heut seid ihr frei I Faust. Verweile! Mephisto. Hast du vergeflen schon, War du mir versprachst, mir zu folgen! Faust. Wo sind wir jetzt? Mephisto. An meinem Thron! Denn hier, mein Freund, beginnt mein Reich. — So feiert denn Walpurgisnacht! Chor. Wir feiern nun Walpurgisnacht! Huhn huhu! Faust. Mein Blut erstarrt! Mephisto. Im Nu des Orients üpp'ge Pracht Auf meinen Wink dir nun entgegenlacht. Verwaudlung. (Phantastischer Prachtsaal.) Mephisto. Bis naht das erste Morgenrvth, Fern dem Aug' des Ilngeweihten, Schau dem Feste zu, Wo Zauber sich an Zauber reih'ten. Chor^ Aus, den Becher füllet. Auf, füllt ihn bi« zum Rand, Ja, in Wollust hüllet Uns der Liebe Band! Mephisto. Der Schönheit Königinnen, Der Borzeit Fürstinnen, Kleopatra voll Glanz Und Lai» reich geschmückt, In Zauber hüllt uns ganz Durch Lieb' und Lust beglückt! — Fort mit des Herzens Sehnen, Fieberwahn vorbei, Nimm froh die Schale und magst tu wähnen, Vergeflen drin enthalten sei! Auf, den Becher füllet rc. Faust. Eitler Kummer, eitle Schmerzen, Fort, nun sort au» meinem Herzen; Füllt den Becher bis zum Rand, Eitles Zagen sei verbannt! \ In des Nektars weißen Schaum Senke ich die Seele mein. In de« Aethers weiten Raum Jeden Schmerz und jede Pein! Weht Labung mir entgegen, 5£)ie heiße Stirne kühlt! Ja, schon fühl' ich'S neu sich regen, Sinnenlust die Brust erfüllt! i O süßer Nektar, 15taf, bringt ihn bat ! Mephisto. \ > Aus de« Becher« weißem Schaum s Schlürfe nun Vergeflen ein! Chor. Weithin in des Aethers Raum < Fliehe Sorge, fliehe Pein! Faust. Laß mich küflen, laß mich schauen, Sterben laß in Wonne mich hier. Flüchtig dem Genuß nur trauen, Ihn erhaschen mit Begier, Der Sinne heiße Triebe Entflammt uns aus'» neu! i J«, im fflßta Rausch bet Liebe 1 Jeder Schmer, versenket sei! j JSJjor. ( O füge Luft! Mephisto. Besiege nun, o üppige Lust, Jedweden Drang der Reu' in seiner Brust! Derwandlung. (Per procken.) Mephisto. War siehst du dort? Faust. An jenem Ort — Ja sie blickt so stumm und bleich. Siebt dem guten Gretchen gleich. Und um den schönen Hals Geh' ich ein rolhe« Santo: O Schreckensbild! Ein blutig rother Streif — Margarethe, o nimm mich mit! Ich muß ,u ihr! Dies fordr' ich von dir! Fünfter Aufzug. (Kerker.) Faust. Nun geh'! Mephisto. Der Tag bricht an, man baut das Blutgerüst; Drum eilet schnell, sonst müßt Ihr « schwer bereuen: Der Wächter schläst, die Schlüssel nehmt, Ihr müßt mit Menschenhand sie selbst befreien. Lasse mich! Faust. Mephisto. Macht schnell, ich wache vor der Thür. Gretchen. -Ich, er ist'«, er hat mich genannt, ! Ich Hab' der Freundes Stimme erkannt! Faust. Margarethe! Gretchen. Durch der bösen Geister grimmen Hohn Drang in mein Herz der lieben Stimme Ton! Faust. Margarethe! Gretchen. Ja, feine Hand die meine drückt, Ich bin frei, er ist da, ich bin hoch beglückt! Da ich dich jetzt umfange, Nicht mehr trüb' und bange, Ist der Kerker» Qual! Ich dich endlich sand, All mein Leiden schwand. Du bist mein Glück, du bist mein All'! Faust. Da ich dich jetzt umfange ic. >c. Gretchen. O wart'! daß ich'- ganz fasse, Hier ist die Strasse. Wo ich zuerst dich sah. — Du botest mir den Arm — Errölhend stand ich da! „Mein schönes Fräulein, darf ich'« wagen, Meinen Arm und Geleit Euch anzutragen?" — „Bin weder Fräulein, weder schön, Kann ungeleitet nach Hause gehn," Faust. Ja, ich weiß er genau, Doch komm' mit, wir müssen eilen! Gleichen. Nein, ich bleibe, o verweile! O laß mich dich küssen, Du hast'» ja sonst so sehr geliebt! Faust. Komm, komm Margarethe I Gretchen. Nein! Faust. Welch tiefer Jammer drückt mich nieder — Angst und Grauen fassen mich! Man warf sie in den dunklen Kerker hier! Sie ist es! Ja, ich muß sie hier in Ketten schauen, Wie eine niedre Sünderin. Ach, ihr Geist ist von Wahnsinn umhüllet Ihr arme» Kind, o Gott, ist tobt, Es starb durch ihr Verbrechen! Margarethe I Faust. Komm, laß un« flieh'n! Gleichen. Bleibe, bleib', ich beschwöre dich! Faust. O Gott! sie hört nicht mein Fleh'n! Die Vorigen. Mephisto. Mephisto. Auf, eilet! Schon naht sich der Morgen, Folgt Ihr mir nicht sogleich, So laß' ich Euch im Stich! Gretchen. Der Böse! Siehst du dort ihn sich erheben? Er stiert uns an! O schick' ihn fort? Was will der hier am heil'gcn Ort?! Mephisto. Auf, rette ihr Leben, der Tag naht heran, Meine Rosse dort stehen, Die Morgenluft weht schaudernd sie an! Gretchen. O Gott, beschütze mich! Faust. Komm! Gretchen. O Gott, höre mein Fleh'u! Faust. Laß uns slieh'n, es leuchtet schon der Morgen klar! O eile I Gretchen. Engel-Cbor! Himmlische Schaar, Meine Seele gnädig bewahr'! O Gott, schenke mir Erbarmen! Faust. Gretchen, komm! Rah' ist Gefahr! Mephisto. Fort, nur schnell! Faust. Folg mir, o komm! Mephisto. Man nahet! Rette ihr Leben. Der Tag naht heran, o eilt! Faust. Folg' mir, ich will'«! Rah ist Gefahr! E« leuchtet schon der Morgen klar! Mephisto. Schon naht der Morgen sich klar! Faust. Margarethe I Gretchen. Warum ist dein Blick so voll Wuth?! Faust. Margarethe! Gretchen. Fort! es graut mir vor dir! Faust. Ach! Mephisto, Gerichtet! -HWAMMaüdlung. (Der Kerker versinkt; man sieht Gretchen van Genien getragen auswärts schweben.) ^Chor, (hrnkerder Scene.) Gerettet! Christ ist erstanden Aus Tod und Banden. Heil er und Fried' verheißt Euch beglückt. Ihr Welten, preist! Verlag des J. M. Kohky. Endl & Penker'sche Buchdruckerei in Salzburg. \ w & j J]?. /'M"1 ^ ^ tf€+*fadc ^/Uo, / 7 ^ zl <%»-S-Ay '^yrx&^t ■Ss**r*M*^ -WDkch E-/' /, ™7 A DM, A v&. - V; TC < $* "k'^'O • ? r 8' d • j-p ■ /fits- -/D 3 Q tr K A, ? B5 5( IS V 1S °s!. j • 1), 3V O-IOCfU'M