Nr. 244, Mittwoch, 26. Oktober 1910. 129. Jahrgang. Mbacher Zeitung prkuumrralwnsprrls: Mit Postversendung: ganzjährig 30 X, Halbjahr,« 15 li. Im Kontor: ^nzjähriss »L l(. halbjährig l l X, ssür die ZusteN»»» ins Haus ganzjähri« 2 li. - Insrrlwnsgebühr: Für lleine Inserate bis zu 4 Zeilen b« li, größere der Zeile 12 b; bei vfteren Wiederholungen per Zeile « b. Die «i!aibacher Zeitung» erscheint täglich, mit ?lulüiahl»e der Sonn-und Feiertag«', Tie Vdmtnlliviition betindrt sich Millo«i>!straße Nr, 20; oic Nrdalilion Milloßiöstlllhe Nr. 20. Eprechstundr» der »iedaltio» rou « bi? i<> Uhr vormittags. Unfrankierte Vriese werben nicht nngeiwmmr», Viannslrivte nicht ^urüclgeNellt. Telephon«Nr. der Nedaltion 52. Nichtamtlicher Heil. England und Persieu. Ans Konstantillopel wird geschrieben: Der durch die englische Note an die persische Regierung in der lnuhammedanischen Welt der Türkei hervorgerufene Eindruck spiegelt sich in sollenden Preßäußerllllgen wieder: Die „Jenigazelte" schreibt: „Wir habeil die Ver» pflichtuug, die Wirlungen dieser energischen Warnung Englands mit »oachsamem Auge zu verfolgen. Diese Warnung, so schmerzlich sie für Persien ist, hat in dem« sellxn Grade für die ottomanische Politik grüße Be» deutung. Wir sollten ohne Zeitverlust in Velracht ziehen, daß sie nicht bloß mit nnseren ausgedehnten östlicheil Grenzen in grußer Konncxität steht, sondern auch mit unserer wirtschaftlichen und politischen Existenz im Irak nnd im persischen Golfe. Wir muffen verfucheu, Politik in großem Stile zu betreiben und sür die fernere Zn° tnnst vorzusagen." „Sabah" erklärt: „Zweifellos wird jeder, der diese Meldung liest, fie bedauern. Persicn kann aber iil diesem Augenblicke nicht durch Bedauern gerettet werden. Man mnß nach Mitteln suche», ihm zn helfen, nnd vor allem darf ma» die drei Monate Wartezeit nicht ungenützt verstreichen lassen. Vor allem bedarf es der Eintracht nnd des Friedens. Es ist keine Zeit mehr zu verlieren. Unsere persischen Brüder sollen wissen, daß weder England, noch Nußland, noch irgend-ein anderer Staat die orientalische Frage einseitig lösen l'önne. Weder die russische Intervention, noch das eng° lische Ultimatum sind vom internationalen Standpunkte zu rechtfertigen. Es ist aber unnütz, angesichts großer Gefahr vom Rechte zu sprechen. Man riskiert, die eng» lische Warnung ausgeführt zu sehen. Die Perser mögen sich daher unverzüglich einigen, die Ordnung wieder herstellen, nm der Welt zu beweisen, daß in Persicn eine Wohlorganistertc Negieruug bestehe. Auf diese Weise wird das Ultimatum am bestell zurückgewiesen werden." Der „Ildam" schreibt: „Es dars niemals geonl» det werden, daß Rnßland und England in Nichtachtung des Völkerrechtes ein Land vernichten und teilen, wel» ches sich zu sammeln sucht. Das Verhalten des dcrzei« tigen englischen Kabinetts ist imperialistischer geworden, als die Imperialisten selbst. Sein Vorgehen in Persien muß mit der größten Anfmcrksamkeit verfolgt werden. Es ist kaum zu glaubeu, daß Deutschland auf diese Po» litik Englands nicht reagieren werde. Wir können er« warten, daß in nächster Zeit ernste Schwierigkeiten zwi» schen den Großmächten entstehen werden." Der „Tanin" äußert in einem Artikel unter der Überschrift: „Das arme Persien" seine Ansicht wie folgt: Persien, das im Orient den Mittelpunkt der Zivilisation bildct, zittert heute vor eiuer großen Gefahr, beider muß konstatiert werden, daß in Persien niemand existiert, der das Volk leite» könnte. Die Regierung weiß nicht, was sie tu» soll. Man sieht ill Persien nichts als Armut, Elend und Räubertum. Im Jahre 19<»? schaufelte man die Gräber der Türkei und Persiens, der beiden islamitischen Länder. Man fühlte, daß eine Tätigkeit bestehe, die ans ihre Teilung abzielt. Im Monate August wurde durch ein englisch.russisches Über-einkommen dieses arme Persien in einc rnssische und eine englische Einflußsphäre geteilt. Die Türkei hat sich von diesem gefährlichen Ausgauge befreit; Persien war dazu nicht imstande. Henle befinden wir uns iil dem Znstande ohnmächtiger Zuschauer voll Verzweisluug und Trostlosigkeit. Was wir im gegenwärtigen Momenle in» könne», ist nnr, daß wir aus dem was in Per« sicn geschieht eine Lehre ziehen. Was jetzt Pcrfien zu» gefügt wird, hat es selbst verschuldet. Was es dein Abgrunde zutreibt, ist Unwissenheit und Zwietracht. Haben wir nnsere Pflichten gut verstanden? Politische Uebersicht. Laib a ch, 25. Oktober. Der Hecrcsausschuß der ungarischen Delegation hat das gesamte Krieqslilldget angenommen. Das „Fremdenblatl" erklärt in einer Betrachtung über die Zinsfußerhöhunq der Bank, man dürfe der Hoffnung Raum geben, daß dcr slinfprozentige Zinsfuß nicht allzulange in Kraft bleiben wird. Im allgemeinen herrscht doch die Ansicht vor, daß die nächsten Wochen ein gewisses Abklingen bringen werden. Die Prodnktion wird es ja zu würdigen wissen, daß die Bankleituug so lange damit gezögert hat, d?n sünspruzentigen Zinsfuß zu etablieren. Hoffentlich ist der Tag nicht ferne, an welchem die Vanlleitung wieder zu dem Staudard'Zinsfuß znrüclkehreu kann. Alis Sarajevo wird nns gemeldet: Betreffs des Nachfolgers dcs verstorbenen ersten Präsidenten im boönisch.herccqovinischen Lnndtagc, Alibeg Firdus, ist noch nichts sicheres bekannt. Seine Ernennung durch den Kaiser'5lönig wird voraussichtlich gleichzeitig mit der Einbernfung des Landtages znr Herbstsession erfolgen. In mnfelmanifchen politischen Kreisen nimmt man, an, daß die Wahl aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Ab» geordneten Dr. Safvetbeg Ba^agiV- fallen werde, welche Wahl dem mufelmanischen Laudtagsklub durchaus Fo nehm wäre. Dr. Va>agn-, der in der Politik bisher noch keine Rolle gespielt hat, ist als nationaler dramatischer Dichter sehr bekannt und beliebt. Interessant ist es, daß er von beiden mnselmanischen Parteien, den „Na« tionalen" sowohl, wie von den „Selbständigen", ill dcn Landtag kandidiert wurde. Aus Rum wird gemeldet: Der Berufung dcs apo» stolischcn Nnntius in Lissabon nach Rom kommt zweifel» los die Bedentuug eines Protestes des Heiligen Stuhles gegen die in Portugal vollzogene Austreibung der Je,-suiten und dcr klösterlichen Orden, sowie gegen die heftige antiklerikale Politik der provisorischen Regie» rung Portugals überhaupt zu. Der in Lissabon zur Überwachung der Archive der Nuntiatur zurückbleibende Funllionär der letzteren ist nicht mit dcr Eigenschaft eines Geschäftsträgers ausgestattet wurden. Mail ist im Vatikan gesaßt, daß die portugiesische Regierung die Abberufung des Nuulius mit dcr Unterdrückung Äer portugiesischen Botschaft beim Vatikan beantworten dürfte. Dies wäre dann das Signal zur Aufhebung auch der Nuutiatur in Lisfabun nnd znm Abbrnche der Be» ziehnngen. Man äußert im Vatikan den größten Pessi° mismus in betreff der Entwicklung der Dinge in Pur» tngal. Ans Konftanlinopel wird gemeldet: Da die Ver» Handlungen, betreffend die iil Frankreich zu placierende türkische Anleihe, an der absoluten Weigerung der Tür» kei, die Ernennung von zwei Vertrauensmännern der Feuilleton. Unser Lieblingöprofcssor. Humoreste von I. O. Er hieß Gerhard Schwingenstein nnd war der Sohn eines jener Gutstxsitzer, die zum Leben zn wenig, zum Sterben zn viel haben. Zur Erhärtuug meiner Behauptung erlaube ich mir anzuführen, daß sein jün-gcrer Bruder in der nahen Kreisstadt „als burger-lichee Tischlermeister" kümmerlich sein Dasein fristete. Von scinen Iugendjahren ist auf die Nachwelt nicht viel übergekommen. Das Taufregister feiner Pfarre be-sagt, daß er das l9. Iahrhnndert auf feinen Schnllcrn trug, d. h. er erblickte im Jahre 18N0 das Licht der Welt. Was er in seiner frühesten Ingend getrieben, ist anch in Dnnlel gehüllt- uur seine Nase, die ihm in einer unglücklichen Stunde eine mutwillige Kalbin aufschichte, ließ vermuten, daß er auch mit dem „lieben Vieh" m nähere Berührung gekommen. Wenn er bei guter Laune war, so Pflegte er uns zu erzählen, daß er die Parva noch unter der französischen Eäfarcnherrschaft, die Prin. zip aber schon wieder unter dem Schutze des österreichi-schcn Doppeladlers absolvierte. Da unsere Kreisstadt damals nur über ein Unlergymnasinm verfügte, so mußte der lehrbcflissene Gerhard die Hauptstadt un» seres Kronlandcs beziehe,,, nm die Poesie uud die Rhe-writ durchzumachen. Behnss Einweihuuc; in die Ge-hcinmisse der Philosophie hätte er die Grenzpfähle un-serer Provinz überschreiten müssen, aber dazu fehlte ihm vor allem dcr gute Wille und zweitens das Geld; deshalb zog er einc Cuppleutenstelle an dem Unter-gymnasium unserer Kreisstadt vor. Hier holte er durch Privatfleiß das Fehlende nach und erhielt nach Verlauf von zehn Jahren, nachdem er vur einer elgens dazu eingesetzten Kommission in dem Gemeinderatssaale die vorgeschriebene Prüfung mit Erfolg bestanden, den Tilcl Professor. Professor Schwingenstein war die Ansprnchlosiglcil selbst; der einzige Stolz war sein Name und sein Titel. Rief man ihn nur bei seinem Familiennamen — selbst» verständlich nnter Voranssetznng des Wortes Herr — so machte er immer ein saures Gesicht; nannte man ihn: Herr Professor Schwingenstein, so lächelte er mit einer merklichen Sclbstzusriedeuheit; wenu man sich aber noch eine Stufe höher wagte uud zwischen die Worte Professor nnd Schwingenstein noch seinen Tauf» »amen einschaltete, so war damit seinem Lieblingsver» gnügen im vollsten Maße Rechnung getragen. Hei, mit welch wonnigen Gefühle er lachte! Die Schuljugend kannte diese seine Schwäche und beutele dieselbe zuweilen sogar über die Gebühr ans. Professor Schwingenslei» war von Statur eher llein als mittelgroß, hatte cincn anffallend lurzcn Hals uud hervorstehendes Gesicht. Die oberwähnte Verslüm» melung seiues Geruchorganes trug ihm seitens „böser Nnben" den Spitznamen „binasus" — Duppelnase — ein. Dir Aufbewahrungslammer seines Verdammas» apparates stand zu seiner Körperlänge im umgekehrten Verhältnisse, deshalb mnßte er, besonders in den letzten Jahren seines Erdenwallens, auf den Anblick dcs nn> leren Stockwerkes seines eigenen Ichs verzichten. Ver° heiratet war er nie. Fragte man ihn nach dem Gruude seiues Iunggesellenstandes, so antwortete er stets mit dem stereotypen: Darnm! In weitere Auseinander» setzungen diesbezüglich ließ er sich nie ein. Ich kannte den Professur Schwingenstein seit mei-nem zwölften Jahre, d. h. vun der Zeit an, als ich das Gymnasium bezog, kam mit ihm jedoch erst ill der Qninta in nähere Berührung. Wer beschreibt nnsere, Freude, als Professor Gerhard Schwi»genstein mit hochgerötetem Gesichte unser Schulzimmer betrat und sich uns als Klassenvorstand vorstellte! Anfangs suchte er durch scheinbare Strenge die Ordnung aufrecht zu erhalten, was ihm jedoch herzlich schlecht gelang. Wir kannten seine Schwäche nnd machten von derselben den umfasseudsteu Gebrauch. „Ich werde nicht mehr lange rügen!" Pflegte er zu sagen, wenn der jugendliche Mutwille überschäumte. „Die Hechte" — so benannte er die ausgelassensten Schüler — „werden biller bereuen, mich zu strengeren Maß» regeln gezwungen zu haben. Ich bedauere dabei nur die braven Jünglinge, die unschuldigerweise mitleiden werden." — Es blieb aber immer nur bei der An-drohnng. Die Hechte blieben das, was sie waren, Hechte, aber auch der Klasfeilvurstand bliif der Jugend, bildner. ' lFortschunsl folgt.) Laidacher Zeitung Nr. 244 2230 26. Oktober 1910. französischen Negierung zu Kontrollorganen im Finanz-milüsterium und beim Rechuungshofe zu vollziehen, m endgültiger Weise gescheitert siud, haben hier die Ver-Handlungen, betreffend die Gewährung eines Vorschusses durch jenes deutsche Syndikat, begonnen, welches sich zu dieser Finanznkliuu von vorneherein bereit erklärt hatte. Die Ankuuft des türlischen Botschafters in Berlin steht damit im ZusammenlMig. Die Prognosen für diese Ver» Handlungen lau teil iu politischen, wie in finanziellen Kreisen Konslanlinopels durchaus günstig. Aus Tokio wird gemeldet: Ministerpräsident Mar» quis Katsura erklärte bei einem Bankett der Kaufleute, das eiuzig Neue in dem nächsten Budget werde die Zu» Wendung von ?s) Millioneu Jeu für die Vermehrung der Flotte fein. Die Snmme soll auf sechs Jahre verteilt werden. Der durch Überschwemmnngeu verursachte S und rückwärts bewegt. Die Täuschnng ist eine so leb» haste, daß mau, wenn man mit dem Finger die Gaze zn berühren glaubt, ins Leere faßt, da der Schirm in Wahrheit mehrere Zentimeter hinter der Stelle ist, wo man ihn sieht. Professor Wood sagt selbst, daß dicZ die verblüffendste Illusion sei, die er jemals gesehen habe, denn hier zeigt es sich deutlich, daß eiu Gegen» stand, vou dessen Vorhandensein an einer bestimmten Stelle man durch das Auge überzeugt ist, sich an dieser Stelle nicht befindet. — neidenswerten Unverfrorenheit gingen zwei Diebinnen zn Werke, die zu ihrem Arbeitsfelde ein Berliner Warenhaus gewählt hatten und nur durch Zufall er» griffen wcroeu konnten. Die weiblichen Langfinger, Mutter mW Tochter, erschienen mit Kartons und großen Tüten ausgerüstet in dem Warenhaus und führten einen regelrechten Beutezug aus. Vou Stand zu Slaud gehend, stahlen sie, was sie erreichen konnten, Luxus, und andere Waren im Gesamtwerte vou über füufhnndert Mark. Hieniit war aber ihre Diebeslust noch nicht gestillt. Nachdem sie in der Toilette die Waren-in den Tüten säuberlich verpackt hatten, begaben sie sich nach! dem Hutlager. Hier erweckte ein riesengroßer Damen-hut, der mit 150 Mark gezeichnet war, ihr besonderes Wohlgefallen. Trotz der Größe wußteu sie den Hut in einem geeigneten Augcublict zu eulwenden. Als sie aber wieder die Toilette aufsucheu wollten, stellte sich her» ans, daß der Hut nicht so ohne weiteres durch die Tür ging. Sie bogen ihn daher stark zusammen, wodurch eine Aufseherin aus die beiden Frauen aufmerksam wurde. Zur Rede gestellt, fielen die Diebinnen völlig aus der Nolle und gestanden den Diebstahl ein. Die Beute wurde ihnen abgenommen, während sie selbst der Polizei übergeben wurden. — Chinesische Bäume in Europa.) Eine höchst bemerkenswerte Ausstellung fand diesertage in der könlg» lichen Gartenbangesellschasl in London statt. Es wurde daNi unter anderem eine Sammluug von Bänmcn und! Sträuchern gezeigt, die während der letzten 8^ Monaie aus Samen gezogen waren, den E. H. Wilson in West» China gesammelt hatte. Es waren Hunderte von solchen Pflanzen vorhanden und einige der jungen Bäume hat. ttn bereits eine Höhe von sechs oder sieben Fuß. Ob. gleich nur'wenige Blüten zeigten, war doch das Laub bei manchen sehr dekorativ, und vom butanischen Stand» plillkl ist die Sammlung, die verschiedene selteue, früher nie in England gezogene Varietäten aufweist, von außer» ordentlicher Bedcntnng. — Mas die Breitseite eines Dreadnought bedeutet.) Der jüngste llberdreadnought der' britischen Marine, das neue Schlachtschiff „Neptun", ist, wie eng° lische Blätter berichten, uun nach seinen ersten Schieß» Übungen nach PorlSmonlh znriiclgelehrt. Es gehl zu» nächst in Neparatur, denn alle Glas» uud Steingulleilc der Ausrüstung, sowie ein großer Teil der Kabinen» möbel müssen ersetzt und ausgebessert werden. Die Absenerung einer Breitseite, bei der die zehn mäch^ tigeu Zwölfzullgeschützc ihre Eisen, und Stahlmassen sorlschleuderten, hat 8uster5i5 gibt unter wiederholtem Aeifalle und Händeklatschen seiner Gesinnnngsa/nossen zunächst folgende Erklärung ab: „Die geehrten Abgeordneten des verfassungstreue»! Großgrundbesitzes haben es als passend gefunden, jede Neleilignng an der Verhandlung und Beschlußfassung über den für das ganze Land und insbesondere sür die bäuerliche Bevölkerung hochwichtigen Entwurf eines neuen Straßengesetzes abzulehnen. Es versteht sich von salbst, daß es den Herren Großgrundbesitzern freisteht, sich ihres reichlich bemessenen Privilegiums bedie» neu zu wolleu oder nicht. Mit aller Entschiedenheit aber lehnt die Mehrheit des Hauses die Erklärung ab, mit welcher die geehrte Partei des verfassnugstreueu Großgrundbesitzes ihren Schritt begründen wollte. Diese Ertlärnng charakterisiert sich vor allem als ciu Protest dagegen, daß die Sluvcnische Vollspartei vou ihrer Mehrheit in diesem Hause zur Geltendmachuug ihrer demokratischeu Grundsatze Gebrauch macht, und als schärferer Protest gegen die Sanktionierung der neuen Gemeindeordnung und Gemeindewahlordnung für das Land Krain. In beidcn Pnnllen steht die Erklärung des geehrten verfassungstreuen Großgrundbesitzes ohne Beispiel in der parlamentarischen Geschichte, weil sie sich in einen schreienden Gegensatz zu den heulzulagc dem einfachsten Manne bekannten allerprimitivsteu Axiomen des parlamentarischen und konstitutionellen Lebens stellt. Die Sloveuische Volkspartci bedient sich ihrer Majoritätsrcchte strenge im Nahmen der Landes-und der Neichsverfassnng mit gewissenhafter Achtung der Kompeleuzgrcnzen, welche durch die Staats» und Landesgrundgesetze gezogen sind. Wir Abgeordnete der Slovenischeu Volkspartei bedienen uus der Majuritäts» rechte geuau in dem Maße, welches uns durch die Pflich. teu diktiert wird, die wir gegenüber der erdrückenden Mehrheit der Bevölkerung im Lande übernommen haben, als sie uns mit vollem Vertrauen die Mehrheit in diesem hohen Hause auvcrtraut hat. Die k. k. Regie» rung aber erfüllt nur ihre konstitutionelle Pflicht, wenn sie die in den Grundgesetzen verbürgte Landesaulonomie respektiert und ciu Gesetz, welches' ordnungsmäßig im strengsten Nahmen der Landlagskompetenz beschlossen wurde, zur Allerhöchsten Sanktion vorlegt. Diese Wahr. heilen hat iu ihrer Erkläruug eine Partei übersehen, die sich staatserhaltend nennt, aber in einem Atem ver. langt, daß ihr zuliebe die konstitutionellen Gruudlagcn Die schöne Amerikanerin. Roman von Erich Eben st ein. (42, Fortsetzung.) (Nachdruck verholen.) Als Poldi so beruhigt worden lvar, kam Hcmpel ganz allmählich, unter dem Versprechen, ihr morgen ein Stück feinster Leinwand zur Ausstattung zu vriugcn, aus den Zweck seines Kommens. „Denken Sie sich, liebe Poldi," begann der Dctel-tiv, „was für komische Zufalle es auf der Well gibt. Da habe ich einen Vckauutcu — Rudolf Härtle heißt er — dessen Mutter ist eine geborene Sizilianerin uud stammt gerade so aus Palermo wie Ihre frühere Hcrriii." „Was Sie uicht fagcn, Herr Engelmann! Und kennt sie die Gnädige?" „Das nicht. Aber als wir gestern so zufällig von dem Fall sprachen — Frau Härtle saß daneben — da lommt es heraus, daß sie eine geborene Batello und wahrscheinlich mit der Mulattin verwandt ist." „Ist's die Möglichkeit! Nein, so was! Man sollte es kaum glauben, was für merkwürdige Dinge vor» kommen!" „Nicht wahr? Das habe ich auch gesagt, freilich weiß Frau Härtle nicht gauz geuau, ob Lucy und Neppo gerade zu der Familie Balello gehören, aus der sie stammt. Es gibt nämlich zwei Familien dieses Namens, die beide aus Ccfalu stammen. Natürlich hofst Frau Härtle jcht, daß Lucy vielleicht aus der anderen stammt — mein Freund Rudolf ist Schreiber im Iustizmini. slerium und Sie begreifen, daß es ihm fehr peinlich wäre . . . Die Batellos werden doch steckbrieflich ver° folgt . . ." „Aber natürlich! Diese Mnlattin und ihr Neffe sind ja bestimmt mitschuldig — ich habe ihnen beiden nie getränt! Übrigens, warum wären sie denn sonst auch ausgetniffen?" „Ich fürchte, Sie haben recht, Poldi. Frau Härtle sagt, nx'nn sie die beiden nur einmal scheu könnte, dann wüßte sie gleich, ob es Leute aus ihrer Familie seien ... Sie haben aber wohl lein Bild von der Mulattin oder Veppo?" „Nein. Wie sollte ich . . ." Poldi uuterbrach sich und lächle verschmitzt — „aber warten Sie. Die Köchin muß welche haben. Die hatte ja bei der Mulattin einen Stein im Brett uud mit dem Veppo war sie gar dick. Daß der ihr ein Bild von sich gegeben hat, weiß ich genau, deun sie hat mir's selbst gezeigt, und Fräulein Lucy hätte ihr auch eins versprochen, sagte sie damals ganz stolz und aufgeblasen, wie sie schon ist." „Na, und wie war's — könnten Sie ihr denn die Bilder nicht heimlich für eiueu Tag stibitzen, bloß damit ich sie den Härtles zeige? Frau Härtle würde sich auch gewiß erkenntlich zeigen!" „Hm — gehen täte es schon. Wir schlafen ja in einem Zimmer, und sie hat ihren Kasten nie versperrt . . . aber . . . ob's bloß meinem Bräutigam recht ist? Er hat mir gesagt, ich dürfe mich auf gar nichts mehr mit Ihnen einlassen . . ." „Aber, liebe Puldi . . .!" Hempel machte ein sehr ehrlich betrübtes Gesicht, daß Poldi ganz gerührt wurde. „Heißt denu das, sich auf etwas einlassen? Mir tun Sie doch damit keinen Gefallen, sondern Fran Härtle! Uud müssen Sie's denn Herrn Klinger sagen?" „Na ja ... Das ist eigentlich wahr . . ." „Sehen Sie! Morgen bringe ich Ihnen die uc» sprochene Leinwand, und wenn Sie mir dabei die beiden Bilder anvertrauen, so sollen Sie sie übermorgeu wie-der haben und noch was extra Schönes dazu. Na?" „Gott, ich kann Ihncn wirklich nichts abschlagen, Herr Engelmaun . . ." kicherte Poldi verlegen, „aber nur kommen Sie ja nicht zu uns ins Haus. Dort stöbert mein Bräutigam jetzt deu ganzen Tag herum . . . und wenn er was merkte . . ." „Also wohin soll ich die Leinwand bringen?" „Zu der Greislerin, bei der ich jetzt eben war. Da hole ich immer Zucker und Kaffee und sie ist me,nc Freundin. Die sagt schon nichts." „Schön. Um' welche Zeit?" „So um 9 Uhr früh, da ist Klinger sicl>r vertieft in seine Suchcrei." „Sucht er denn nach etwas Bestimmtem?" „Ja. Erst wollte er die Korrespondenz der Gnä-digen sinden, aber damit war's nichts. Sie hat alles verbrannt. Bloß ein Paar Dinereinladungen und Vil» letts von der Schneiderin hat er gefunden, sousl rein s gar nichts. Jetzt sucht er die Mordwaffen. Eiu Stilett soll's sein — hu — ich sehe sie mir gewiß nicht an, wenn er sie findet." Hempel lächelte fein. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr 244. 2231 26. Oktober 1910. unseres öffentlichen Lebens mißachtet würde» und daß sich ihren speziellen Interessen sogar der höchste gesetz. gebende Faktor iiu Staate beuge, eine Partei, die sich versassungstren nennt, aber mit erhobener Stimme nach dem Vcrfassungsbruchc rnft. Was speziell die neue Ge° mcindeordnnng nnd Gcmeindelvahlordnung für das Land Krain anbelangt, ist das Voll für die Allerhöchste Sank-tion aus lreueni Herzen Seiner Majestät dein aller-gnädigsten Kaiser dankbar, Vessels erlauchter Name für alle Zeiten mit einer Reform verbunden bleibt, welche eine zeitgemäßere Grundlage für die freie Selbst» verwaltnng des Volkes in nnsereni Lande schafft. Hohes Hans! Unbekümmert um gegenstandslose Ein»vendungcil und leere Demonstrationen wird die Mehrheit ihr volls° freundliches nnd patriotisches Werk nach ihrem besleu Nissen und Gewissen fortsetzen, im klareu Belvußtseiil ihrer Pflichten, aber auch dessen, daß sie von der treuen Erfüllung dieser Pflichteil tein Vermittler abzubringen vermag. Wie bisher wird die Sluvenische Vulksparlei auch künftighin treu darüber wachen, daß jede Partei frei und im ausgiebigsten Maße ihre Grundsätze, ihre Ansichten nnd die Interessen ihrer Wähler im Hanse vertreten nnd darnach streben kann, fie im verfassnngs. mäßigen Wege znr Geltung zn bringen. Wir können jedoch niemanden hindern, sich der positiven legislativen Arbeit im Hanse zu entziehen nnd sv zu doknmeutiereu, daß er bei der gemeinsamen Arbeit für das Wohl nnd den Forlschritt des Landes nicht in Betracht gezogeil werden will' insbesondere trifft nns kein Verschulden, wenn eine Partei, die ihreu politischen Besitzstand auf Privilegien gründet, durch ihr Vorgehen selbst jenes Mißverhältnis verschärst, das zwischen ihren politischen Privilegien uud den allgemeinen politischen Rechten des Volles besteht, nnd das Palladium ihrer Privilegien selbst erniedrigt, indem sie ans nichtigen Gründen ans den wichtigsten Gebranch der Vorrechte, auf die Mit» arbeit bei der Landesgesetzgebnng, verzichtet. Wir gehen rnhig an die Fortsetzung unserer Tagesarbeit znm, Wuhlr des Volles nnd Vaterlandes." Abg. Dr. 6 n st er^iö beschäftigt sich sodann mit einem kürzlich in der „Neuen Freien Presse" crschic-nenen, alls den Er.odns der Vertreter des Großgrundbesitzes Nezng nehmenden Artikel, den er zur Ver-lesung bringt. Der Großgrundbesitzer rechne vor allem mit der national-furtschrittlichen Partei, von der es heiße, daß sie emen gleichen Schritt wie die Vertreter des Großgrundbesitzes beabsichtige, weiters aber anch mit der Regierung, an die der Appell auf Auflösung des Landtages gerichtet werde. Die Logik dieses Appells sei eigentümlich: Die Negierung soll den Landtag aus' lösen, weil dieser ein Gesetz beschlossen, das von der Regierung selbst als zur Vorlage zur Allerhöchsten Sanktion geeignet befunden worden sei (Beifall) und das die Genehmigung Seiner Majestät des Kaisers, wenn anch nicht die des Abg. Grafen Varbo erhalten habe. ^ Der Schreiber des fraglichen Artikels rechne auch mit dem sloveuischen Volke, denn die Neuwahlen sollten im Zeichen der Ammendieruug dcr Gemeindeordnnng und der Gemeindewahlorduung für Krain erfolgen nnd dann wäre angeblich Anssicht vorhanden, daß der Groß' prundbcsitz und die national.sortschrittliche Partei in dci Lnndesstube die Mehrheit erhielten. Wäre der Artikel uicht so überans frivol, fo würde Redner erklären, es wäre sein sehnlichster Wunsch, einen Wahl kämpf in die-sen, Zeichcu ausznfechten; dann würde es fich zeigen, wie das Volk über das neue Wahlgesetz denke (Hände, klatschen). Überdies enthalte der Artikel eine grobe Uu-Wahrheit in der Vchanplnng, daß die Gemeindeordnnng und Gemeindewahlordnnng unter den Stürmen der Obstruktion nnd in Dauersitzungen mit zwei Stimmen Mehrheit angenommen worden sei. Bei der VerHand, lunc, dieses Gesetzes habe es keine Obstruktion gegeben. Das Gesetz sei die Frncht eines Kompromisses gewesen. Redners Partei sei für die Einführung des allgemeinen nud gleichen Wahlrechtes auch für den Landlag- dann würde es klar, wie groß die Mehrheit sei und wohiu daun die elf Herreu vom Großgrundbesitze verschwänden. Diese verträten samt den Abgeordnelen von Gottschec Wahlbezirke, die 397 Wähler zählten' die national-furtschriltliche Partei vertrete Wahlbezirke mit 10.65? Wählern, die Slovenischc Volkspartei hingegen solche mit 90.713 Wählern. Wann immer also ein Gesch beschlossen werde, geschehe dies stets mit 90.000 Stimmen. (Händeklatschen.) Selbst bei Berücksichtigung der Zensuswähler stelle sich die Rechnung des Großgrnnd-besihes höchst nngünstig. Auf den Großgruudbcsitz eilt-slclen 397 Wähler, auf die national-fortschritiliche Par-bei 5828, auf die Siovenische Volkspartei hingegen 39.364 Zensuswähler. Die Slovenische Vollsparle, hätte demnach selbst in diesem Falle eiue erdrückende Mehrheit. Auch im srühereu Landtage habe sie die überwiegende Mehrheit im Lande vertreten und trotzdem habe der Großgrundbesitz eine lange Reihe von Jahren lciue Rücksicht ans die Minderheit genommen, obwohl sie der damaligen kombinierten Mehrheit gegenüber nur Um drei Stimmen schwächer gewesen. Die Mehr. heii habe zu jener Zeit der Minderheil nicht einmal > eiue angemessene Vertretung m den Ausschüssen eiu-! räumen »vollen, woranf die Minderheit eben znr Ob-strntlion gegriffen habe, die mit der Wahlreform ab» geschlossen worden sei. — Das Straßengesetz anbelangend, habe sich Abg. von SclMmayer-Lichtenberg ans dem Gruude dagegeu ausgesprochen, »veil darin das Prinzip der Interessenvertretung vermißt werde, mit anderen Worten, weil darin die bisher bestandene Knrie des Großgrundbesitzes und die Virilislen ab° geschafft würden. Es bestehe kein allgemein gültiges Gesetz, daß,die Vertretung in den Straßenansschüssen gerade eine Interessenverlretnng darstellen müßte. Die gauze Sache sei eine reiuwirtschastliche Angelegenheit nnd der Landlag habe in dieser Hinsicht völlige Anw-nomie, die Vertretung in einer der Wirtschaft nnd dem Lande zuträglichen Weise festzulegen. Nach dem neuen Gesetze erhalte der Landesansschnß eine viel größere Ingerenz aus die Slraßenansschüsse; diese seien nur seine Hilssorgaue. Im Laudesausschusse aber have auch die Knrie des Großgrundbesitzes ihren, Vertreter. — Gegen die in der jüngsten Sitznng erfolgten Aus« führnngcn des Abg. Dr. Tav5ar polemisierend, sagt Abg. Dr. Küsters, der Romaneier Tarn-ar habe bei der Kritik des Straßengesetzes die führende Rolle übernommen, habe alles grau iu grau gemalt uud die surcht» bareu Folgeu des ueuen Straßengesetzes für das Land, die Straßenbezirke, die Straßcnausschüsse nnd die Ge° meiuden geschildert. Indes habe Abg. Dr. Tav5ar die Überzeugung der Slovenischen Volkspartei, daß der nene Entwnrf gut sei, nicht erschüttern köunen. Das gegen» wärtige Straßenwesen bedürfe unbedingt einer Re-sonn; im Gesetzentwurfe handle es sich ausschließlich um Straßen. <Äbg. Dr. Triller: Es handelt sich nm die Beraubung der Stadt Laibach. Zwischenrnfe.j Die Parteiprinzipiell könnten ja auseinander gehen' man könne sich entweder für die Zcntralregierung oder für die Individnalisierung der Lanoesflraßen ansspre-chen. Die Slov. VollSparlci habe sich für die erstere nnler inlenswel, Mitarbeit der Straßenbezirke entschieden, wobei aber die Straßen der niederen uud der niedersten Kategorie selbstverständlich nach dem Prinzipe der Individualisierung zn behandeln wären. Hauptsache bleibe die Herstellung eines richtigen Verhältnisses zwischen der Zentralisierung uud der Individualisierung, das durch den Umstand bedingt sei, was für einem Ver. kehre die Straßen dienten. Das Landesstraßennetz, wozu anch die die einzelnen Bezirke untereinander vcrbin» denden Vezirksstraßen zn rechnen seien, müßte nicht nur den Verlehrsinteressen eines Landesteiles, son« dern denen des ganzen Landes dienen. (Beifall.) Dieses Prinzip sei im Gesetzentwürfe unter Heranziehung von Lotalfakloren durchgeführt worden. Den Lokalfaktoren würden darin weitgehende Rechte, aber gleichzeitig eine große Verantwortlichkeit namentlich mit Rücksicht daraus gegeben, daß die Elraßenbezirke eher oder später zn den Erhaltungskosten für die Landcsstraßcn würden bei» tragen müsscu. Da sich Abg. Dr. Tav«ar uicht dahin ausgesprochen habe, welche Reform ihn» erwünscht läme, so sei es schwer, gegen ihn Zn polemisieren. Zu vermessen wäre es ihm ja nicht, wenn ihm das Prinzip der Individualisierung eher zusagte; aber es sei unbillig, einzelne Sätze aus dem Entwnrse herauszureißen und dann in phantastiscl^'r Weise die Folgen zn schildern. Habe Abg. Dr. Tav^ar insbesondere die Bestimmungen hinsichtlich der Wirtschaftswege als fehr gefährlich dahin» gestellt, so habe er (Redner) auf zahlreichen Versamm» lungen den Gesetzentwurf ganz objektiv auseinander» gesetzt und die Erfahrung gemacht, daß die Landbevölke» rnng gerade in diesem Punkte überall einig gewesen sel, denn die Wirtschaftswege seien sür die Lnndwirtscha>t nnbodingt notwendig. Die bisherigen Privalwege ge» nügten schon ans dem Grnnde nicht, weil sie eine all» fällige Expropriierung unmöglich machten. — Die In» slandhallniig der Gemeindewege sei schon in dem bisherigen Gesetze vorgesehen und die darauf Bezug neh. inende Beftimmuug sei iu den neuen Gesetzcntwnrf uu-verändert übernommen wurden. Weuu ferner das Land zu drei Vierteln nnd die Bezirke zu einem Viertel für die Erhallung der Straßen würden aufzukommen haben, so entspringe dies ans dem Prinzipe der Zentrali sie. rung. Im übrigen wolle Redner jedoch beantrageil, daß das Land zwei Drittel und die Bezirke ein Drittel zu leisteu hätteu. — Ob das Laud oder die Bezirke besser wirtschafteten, darüber könne im Prinzipe nicht entschie» den werden; dies sei eben davon abhängig, wer die Ge» barung besser verstehe. Es handle sich darum, die Kon» trolle so einzurichten, daß das Land möglichst gme Straßenzüge erhielte. (Zustimmnng.) Was speziell die Stadt Laibach anbetrifft, werde sie sich wirtschaftlich heben, sobald darin eine sorgfällige Verwaltuug Platz greife. (Abg. Dr. Triller: Uuter Dr. Lampe als Bürgermeister!) Abg. Dr. Tartar selbst habe erklärt, Laibach sei zn schnell modern geworden nnd befinde sich in schlechten finanziellen Verhältnissen. (Zwischenrufe.) Genali dasselbe habe in der modernistischen Zeit die Sluvenische Volkspartei immer betont. (Abg. Dr. T r i l-ler: Dr. Huster^n- hat im Hotel „Union" selbst auf deu modernen Bürgermeister tuastierl.) Er war ja modern, aber zu Beginn seiner mudernistischen Tätig» teil zahlten wir nur 6 ^ Umlagen, während die Um» läge gegenwärtig 35 <^ beträgt. Laibacher Steuer» zahler mit mindestens 200.000 X belasten wolle. Der Phrase, daß alles, was zugunsten des Landes geschehe, auch der Stadt Laibach zngnte komme, sei die national» fortschrittliche Partei längst überdrüssig. Übrigens gravitiere die Bevölkeruug in eiucm großen Teile von Inuerlraiu nach Trieft uud nach Fiume, die in Wl'p» pach nach Görz, die in Oberkrain »lach Klagenfnrt nnd Villach, die in Weißsrain nach Kroatien, in dem an der Save gelegenen Teile von Unterlrain nach Cilli. Also führten die meisten Straßen von Laibach weg und nicht dahin; sür alle aber müßte die Stadt ihre Beiträge leisten. — Abg. Dr. Triller beantragt schließlich eine Resolution, wornnch das Straßengcsetz an del» Landes-ansschnß zurückzuleiten wäre, der-sich mit der Stadt» gemeinde Laibach hinsichtlich einer gerechtigten Kompen-sation für die außerordentliche»« Lasten ins Einvei> nehmen zn setzen hätte, woranf der so vervollständigte Gesetzentwurf wieder in den Landlag eingebracht »ver» den soll. Abg. Dr. L a m p e repliziert ans die Bemerkung des Abg. Dr. Triller hinsichtlich des angeblichen Gruud» satzes „Nilll, in-o i-ltti'ili»! volunwl-;" uud erklärt des weiteren, die Slovenische Volksparlei sei zweckmäßigen Änderungen, bezw. Einwenduugeu stets zugänglich ge» Wesen. Er verwahrt sich gegen die Iusiunation der Ab» hängigteit der Partei vom Fürstbischöfe. Durch sein heutiges Erscheinen im Saale habe sich dieser selbst ge» ehrt und dargetan, daß er ein Herz fürs Volk habe. — Richtig sei es, daß viele Ortschaften im Laude von Laibach weg gravitierten, aber daran seien eben die nnzuläng-lichen Slraßenverbinduugeu schuld; die Hauplverlehrs» aderu im Lande bildeten noch immer die Eisenbahnen. Von der Verbesscrung der Verkehrsmittel werde Lm-bach große Vorteile haben. — Abq. Dr. Li v t?ukimn" mit dem Sitze in Naklas, Bezirk Krainburg, zur Kenntnis genommen. —o. — ^Deutsche Mission.) In der Woche vom 29. Okto» ber bis 6. November wird in der Domkirche eine deutsche Mission unter Leitung vorzüglicher Kanzelredner aus der Gesellschaft Jesu abgehallen werden. — öffentlicher Vortrug.) Gestern abends nm halb 8 Uhr veranstaltete der hiesige slovenische christlich» soziale Verein im großen Saale des Hotels „Union" einen Vortragsabend, der die Reiseeindrücke nnd Pilger» erlebnisse der slovenischen Wallfahrer znm Gegenstände halte, die sich im abgelaufenen Monate in impofanter Anzahl nach dem Heiligen Lande begeben halten, um namentlich die Stadt Jerusalem und die sonstigen Sanktnarien zu besuchen. Die Beteiligung an diesem Vortrage, dein unter anderen auch der Herr Fürst» bischof Dr. Icgli« beiwohnte, war eine überaus große. Man schätzte das Auditorinm auf fünfzehnhundert Personen, die alle Sitz. nnd Stehplätze im Saale nnd anf den Galerien füllten. Der Leiter des slovenischen Pilgerzuges, Herr Pfarrer Johann K a -Ian, behandelte den nicht alltäglichen Vorlragsstosf durchwegs spannend und anregend; seine Ausführungen, denen durch eine abondantc Serie großartiger stiop» lischer Tableaus nach Art der Wiener „Urania"»Vor» führungeu lebensvoller Nachdrnck verliehen wurde, er» hielten anderseits durch intermittierte Ehoralgesänge des Gesangsvereines „Ljubljana" ein weihevolles Gepräge. So wnrden denn die Reminiszenzen all den slovenischen Pilgerzng würdig ausgelöst nnd zugleich einer breiten Öffentlichkeit all die Denkwürdigkeiten vor Angen geführt, die das Heilige Land dem Besucher erschließt. Tank dein neuen, erstklassigen Skioptikon, das prächlig kolorierte Bilder von bisher in Laibach nicht gesehener Plastik, Klarheil nnd Schärse alls eine respektable Pro» jeklionssläche hinzauberte, vermochte man den Anblick der so viel besprochenen Gegenden nnd heiligen Stätten iil voller Nalnrtreue zu geuießcu. Besprochen nnd ge» zeigt wurden unter anderem die heilige Stadt Iern» salem in all ihren Einzelheiten, die Krenzwegstationen, deren fünf letzte sich in der Heiligen Grabeökirche selbst i befinden, die einzelnen, teils in katholischem, teils in armenischem, teils in griechischem Besitze befindlichen Kapellen nnd Sanktuarien Kalvarias nnd des Heiligen Grabe, der Ölberg mit dem Tale Zedron nnd Iu» saphat, der Garten Gethsemane, die Kirche nnd das Kloster des „Vaterunser", wo nnnmehr neben den schon vorhandenen 33 Marmortafeln verschiedener Nationen ocis „Valernnser" als Erinncruug an den sluvenischen Pilger^ng cinch in stovenischer Inschrift ansgeführl wurde, die Moschee am Orte der Himmelfahrt Ehrifli, dann Vetlehem mit der Kirche der Geburt Ehrifii und der katholischen Katharinenkirche, Jordan, Jericho, das Tote Meer nnd endlich Bilder ans Galiläa. — Der wirkungsvolle Vorlrag fand rauschenden Beifall. ^ — sValete.) Aus Idria wird uns geschrieben: Herr Pfarrer Lanrentius Lah in Gore ob Hdria verläßt diesertage seinen Posten, um sich anf die ihm vor kurzem verliehene Pfarre Hl. Kreuz bei Liltai zu begeben. Der katholische Arbeiterverein in Idria, dessen Ehrenmitglied der Herr Pfarrcr ist, sah sich deshalb veranlaßt, seine Mitglieder am vergangenen Sonntag zu einem zahlreich besuchten Geselligkeilsabend im Hotel Didi»'- zu versam» mein, um sich von Herrn Pfarrer Lah, der über Ein» ladling des Vereinsmisschnsses persönlich bei dicsem Ge» selligkeilsabend erschien, geziemend zn verabschieden. Der ^ Herr Pfarrer war vor Jahren, als er noch als Kaplan in Idria gewirkt, ein außerordentlich tätiges Mitglied des katholischen Arbeitervereines gewesen. Als Vereins» bibliolhelar sorgte er vorzugsweise für die Vermehrung der Bücher und schente auch nicht eigene Kosten, um deu leselustigen Vereinsmitgliederu mit guter Lektüre zn dienen; als Regisseur bei Thealervurstellnngen war cr stets bemüht, das Beste zu bieten; ganz besondere Ver» dienste aber erwarb er sich durch Veranstaltung von Vor» lrags» und Unlerrichtsabenden sonne durch die Einfüh» rung der Brüderschaft des Herzens Jesn für Männer und Jünglinge. Trotzdem er schon vor fast fünf Jahren Idria verlassen hatte, blieb er nocff immer in der engsten, Verbindung mit dem Vereine und gab unter andc» rein die ersten Anregungen znr Gründung der Turn» und Abstinenzlersekti'on. Mit Recht gedachten also die Obmänner des katholischen Gesellenvereines sowie der Turn» und der Abslinenzlersettion sowie andere Redner der Tätigkeit des .Herrn Valetanlen. Diese Gelegenhl.il benutzte ' auch der Obmann des Zweigvereines des Slom^ek'Verbandes, nm von dem mehrjährigen Oö-mannstellverlreler des Verbandes Abschied zu nehmen. Sichtlich gerührt dankte der Herr Pfarrer für die Be» weise der'Sympathien mit der Versicherung, der Idria» ner sle,ts mit Freude gedenken zu wollen. — Der Männerchor des katholischen Arbeitervereines brachte an diesem Abend mehrere der Feier angemessene Lieder znm Vortrage. —n— " lVom Markte.) Das Markliirspektorat konfiszierte auf dem Fleischlnarlte mehreren Selchern eine große Anzahl verdorbener nnd ungenießbarer Flcischwürsle. Die Selcher werde» sich wegen llberlreluug des Lebens» mittelgeselzes vor den, Gerichte zu verantworten haben. — lVerhaftunss zweier Zigeuner.) In der Nacht anf den 25. d. M. hat in der Ortschaft Podgorica und Trata eine größere Zigeunerbande teils im Freien, leils unter Verschiedellen Harfen gelagert. Darnnter waren auch die Zigeunermusiker Karl Pauman und Vitus Reichard, die sich dnrch Schreien und Johlen besonders auszeich» neten. Gegen Mitternacht stiegen die beiden Zigeuner über eine Leiter auf die mit Stroh und Heu voll ge» stopfte Doppelharfe des Besitzers und Tischlermeisters Johann Zalokar in Podgorica, nm sich schlafen zu legen. Beim Aussuchen eines' Nachtlagers im Heu zündeten sie mehrere Zündhölzchen an und warfen sie weg. Mail kann nur vou Glück sprechen, daß nicht eine Feuers»^ brunst entstanden ist. Der Besitzer der Harfe, der die feuergefährliche Handlung bemerkte, verjagte die Zigen» ner mit Hilfe seines Hanspersonales nnd erstattete dar» über die Anzeige. Pannian und Reichard wnrden arre« liert und dem Bezirksgerichte in Laibach eingeliefert. " sanitäres.) Über den Stand der Infektions-lrankheilen in Krain in der zehnten Berichtspcriode ill. September bis 8. Oktober l. I.) werden nns nach» stehende Daten mitgeteilt: Mit den 284 ans der Vor-Periode übernommenen Fällen wnrden 646 Infektions» kranke evident geführt. Von NW.000 Einwohnern waren demnach 129,2 infektiös erkrankt seums zlvei in einen Lastwagen eingespannte Pferde scheu > und rannten über die Maria Theresia'Straße und durch j die Wiener Straße in die Schellenburggasse, lvo ein Pferd aus den Asphaltbudeu stürzte. Nun eilte ein Sicherheilswachmann herbei, der mit Hilfe von Passan» ten die Pferde zuin Stehen brachte. Das gestürzte Pferd erlitt an beiden Vorderfüßen mehrere Haut-abschürfungen. Der Vorfall wurde dem Gerichte zur! Anzeige gebracht. * lVon der Strahe.j Gestern fuhr eine Magd mit einem Milchwagen auf dem Geleise der elektrischen Straßenbahn über den Ralhansplatz, wo sie ein ihr nachgefahren gekommener Motorwagen nebst dem Wagen zu Boden stieß. Am Unfälle trägt die Magd z selbst die Schuld, weil sie trotz des wiederholten Läu° tens nicht das Geleise verließ nnd der Wagenführer den Motorwagen nicht im letzten Augenblicke zum Stehen bringen konnte. * iVerhaftung eines Auswanderers.) Gestern abends Verhaftete ein Sicherheitswachmann auf drm Südbahn-hofc den 20jährigen Äanernsohn Anton Trinlano aus Kal, Bezirk Gurlseld, weil er, ohne seinen militari, schen Pflichten Genüge zu leisteil, nach Amerika aus- > wandern wollte. Der europamüde Vursche wurde dem ' 2andesger ichte ei ngeliefert. — Wctterbcricht.j Das barometrische Maximum im Nordosten hat sich nencidings verstärkt und ancy gegen Süden und Südosten ausgedehnt; das Minimum im Westen hat sich etwas verflacht. In den Alpenländein herrscht meist heiteres und sehr kühles Wetter. An der Adria ist es trüb bei schwacher Vora. Die Tempera, turen sind fast allgemein gefallen, am sttirlsten in Gali» zien unc> in dl"r Bukowina, wo sie unter den Gefrier-Punkt gesunken sind. Die Winde sind vorwiegend östlicher Nichlnng. In Laibach hat sich gestern die Wetterlage wesentlich gebesferl. Bei trockenen nördlichen Winden lösten sich die Wolkenmassen teilweise auf und dabei blieb es bis in die späten Abendstunden, worauf sich wieder eine kompakte nnd tief gelegene Wolkenschichte bildete. Der Luftdruck steigt. Die'heutige Morgentemperatur be» trug bei bewölktem Himmel 8,0 Grad Celsius. Tie Neobachtungsstationen meldeten folgende Temperaturen von gestern früh! Laibach 7,5, Klagenfurt 6,0, Görz 9,2, Trieft 11,6, Pola 11,4, Abbazia 10,3, Agram 8,7, Sarajevo 7,7, Graz 6,3, Wien 3,1, Prag 1,6, Berlin 3,4, Paris 9,8, Nizza 11,0, Neapel 15,9, Palermo 19,8, Algier 19,3, Petersburg 0,0; die Höhcnslationen: Obir —4,0, Sonnblick —9,8, Säntis —2,4 sSchnee-fall), Semmering 3,0 Grad Eelsins. Voraussichtliches Wetter in der nächsten Zeit für Laibach: Ausheiterung und Temperalurabnahme. — verstorbene in Laibach.j Gestern winden fol° gende Todesfälle gemeldet: Maria Pe5nit, Näherin, 19 Jahre, Ambroxplatz 3; Anton Nus, Pflegekind, drei Monate, Schießstättgasse 15; Josef RcmMr, Besitzers» söhn, 6 Jahre, Schwarzdorf 1; Maria Schleimer, Ve° sitzersgattin, 40 Jahre, Anton Krcgar, Arbeiter, 28 Jahre — beide im Landesspitale. Theater, Kunst und Literatur. — Movenisches Theater.) Gestern wurde zum ersten Male Virinskijs russisches Revolulionsdrama „Der Moloch" gegeben. Unter dem Moloch hat man sich die alles zerstörende, höhnisch grinsende Mensch» heit vorzustellen, für die sich der Einzelne nmsonst opfert, die jeden unter verschiedenen Vorspiegelungen Zu sich lockt, ihm bald Liebe, bald Glanben, WId Hoff-uung, bald irgend ein gleißendes Ziel vorgaukelt, um ihn desto gewisser zu verzehren. Die Menschheit ist cin Dämon und gleichzeitig ein Phantom; sie nährt sich nur vom Blute des Einzelnen nnd es ergeht ihr gut dabei. Und sie fordert stets neue Opfer, weil dieser Moloch unersättlich ist. Begreiflicherweise ist also der Kampf der Einzelwesen gegen sie von vornehercin aus» sichtslos; und wenn schon jemand gegen dieses Unge» heuer in die Schranken zu treten wagt, so ermattet er nach lurzer Zeit am Körper und noch mehr am Geiste und es zieht ihn einfach hin, dem Moloch in den Nachen zu fliegen. Aus Selbstvernichtung des Individuums resultiert daher das Wachstum der Menschheit, der ekelerregenden Molochgestalt. Und so wird es sein bis ans Ende der Tage. So beilänfig klingen die Thesen in Birinskijs Tragödie, die der Autor unt("r dem Ein° drucke der jüngsten russischen Pogroms geschrieben und worin er mit dröhnendem, eisernem Gange seinem Ziele zustrebt, über Thcaterleichen und auch über die Empsin-dung des Znschauers hinwegschreitcnd. Das Stück ge-hört zu den stärksten, die in der letzten Zeit geschrieben wurden: zu den stärksten, was das Sujet anbelangt, und zu den stärksten, was sich raffinierte Theatra'lik dem Publikum gegenüber gestatten kann. Sa,^,, der R^olutionär, den seine Genossen ans qualvoller Kerker» hast mit großen Menschenopfern retten, weil er der ge-eignetste ist, ein Attentat aus einen hohen Funktionär auszuführen, dieser Sa^a ist in der Einsamkeit seiner Zelle, unter der barbarischen Behandlung zur Einsicht gekommen, daß alles Ringen gegen den Moloch Menschheit vergeblich ist, weswMN er die Ausführung dcs Attenlatcs'ablehnt. Dieser Sa^l ist eine ezzeplio» nelle Natur, die nicht verallgemeinert werden kann, obschun man vielfach geneigt ist, ihn als Repräsentanten der Bedrückten im Kampfe gegen die Tyrannen zu kennzeichnen. Die psychologische Seite seines Charakters lsl zlvar mit brutaler Gewalt bloßgelegt, indes gibt es doch hie und da Regnngen seiner Seele, denen man, fragend nnd zweifelnd gegenübersteht. Mit anderen Worten: diese Gestalt erscheint uns in allen ihren Kon» sequenzen nicht glaubwürdig genug trotz des mit Virtuosität behandelten Apparates, womit sein Inneres vor unseren Angcn seziert wird, und trotz des grauenhaften Milieus, das ihren Untergang unerbittlich erfordert. Es mag ja solche Leute geben, aber sie bilden ohne Zwei. fest fast pathologisch angelegte Naturen, die nur von der stnmmen, finsteren, mit Eisenkrallen an ihr Gehirn greifenden Einsamkeit bis an den Rand des Wahnsinns getrieben werden können lind die, nachdem sie dcn Lebensmut verloren, einfach dem verderblichen Moloch hinzueilen, um die Zahl feiner Opfer zn ver-mehren. ,^!are Einsicht kann da nicht mehr maßgebend sein, mit halb Wahnsinnigen aber hat das Leben nicht viel mehr zu schaffen. Höchstens die subtile Kunst des Dichters kann sich ihrer bemächtigen, um ein auf. gewühltes Menschenleben mit zermartertem Gehirne vorzuführen. Was natürlich so naturalistisch als mög» lich geschehen mnß, damit der Endzweck sicher erreicht werde. Und in diese grausige Darstellung hinein klingt es wie etwas von Weltschmerz; das größte Unglück für Ca^a war es, daß er überhanpl gelebl hat, daß er er» nährt und großgezogen wnrde, während ihn seine Mnller in der Wiege hätte erwürgen müssen, damit ihm so viel Leid erspart geblieben wäre . . . Man findet in dem düsteren Gemälde nicht einen einzigen Sonnenstrahl nnd anch nicht eine wirklich sympathische Fignr. Die Revolutionäre sind insgesamt Männer der Tat, denen menschliches Empfinden vollständig abgeht und die sich, einem Phantom nachjagend, kaltblütig vom Moloh ver» zehren lassen, nachdem sie ihm selbst eine Anzahl von Opfern hingeworfen; der Vater Sa^as ist ein jammernder Greis ohne Spur von Energie, dessen Gallin eine wimmernde, anch gänzlich passive Natur. Bleibt nnr noch die streng gläubige Agrasena, die stnmpfsinnig ihre Gebete mnrmelt nnd, um Sa^as Seele zn retten, seinen Aufenthalt anzeigt, woranf er vom Kosalenhanptmann niedergeknallt wild, natürlich als Opfer des Molochs Menschheit. Insoweit es indes den Zwecken des Autors dienlich ist, paßt dieses Milien trefflich zu Sa^a und ist daher von großer Wirksamkeit, freilich gehört dazn die Notwendigkeil, daß jede einzelne der Vühnenfiguren mit vollendeter Künstlerschaft verkörpert wird, eine Notwendigkeit, die sich anch anf die Komparserie erstrecken mnß. Was nun die Hauptsigureu, hier besser gesagt, die mit großen Rollen bedachten Mitwirkenden anbe-llingl, so stellte Herr N u 5 i <"» als Sa^a in bemerleno» werter Weise seilten Man», indem er cius der ursprünglichen Apathie seiner Fignr allmählich herauswuchs nnd in seinen gegen die Menschheit gerichteten leidenschaftlichen Ausbriichen anch leidenschaftliche Töne mit weiser Vedachtnahme anf die Dynamik anzuschlagen verstand. Bei allem, was dieser Darsteller vorführt, hat man eben das Gefühl, daß er seine Rolle nicht nur spielt, sondern daß er sie auch fühlt, und deswegen erhob feine gestrige Leistung, trotzdem ihr einige Mängel anhafteten, An» spruch auf künstlerische Vewertnng. Ganz plansibel konnte er uns freilich den Einzelmenschen Sa^a als Opfer der Gesamtmenschheil nicht machen, weil dies nach unserer Auffassung eben nicht gehl. Die beiden Brüder Sa^as fanden dnrch die Herren G r o m nnd !^ i in a 5 e k eine nennenswerte Darstellung; insbesondere letzterer staltete seine Rolle mit natürlicher Wärme ans, weshalb er an vielen Stellen mit Kraft wirkte. Herr B o l) u s I a v war besser in Maske nnd Spiel als nn gesprochenen Worte; sein Organ trägt einen gewissen Unterlon, der die kraftlose Figur des Ramnsov noch weinerlicher erscheinen ließ. Frau Da nil ova spielte die Agrasena mit wohlbedachter Mäßigung nnd charak» terisierte sie daher ohne Aufdringlichkeit als eine ^ fromme Natur, die vor der seelischen Untiefe Sa.^as ^ znrückscl)anderl lind nur ans Rettnng seiner Seele be> j dacht ist. Namentlich ihr Spiel im Echlnßallc, da sie voller Schen stets weiter zurückweicht und, durch Sa^as flammende Worte aus ihrem Stumpfsinne anfgerüttelt, den Weg zu einem Wundertäter und hierauf znr Po> lizei antritt, verdient mit Ehren genannt zn werden. iFran Vuk^ekova fand sich als Gattin des Ramusov gut ab; sie gab die zärtliche Mutter mit Gefühl nnd lammerndm Akzenten, sonst halte sie überhaupt nichts zu bieten. Der Bjellin des Herrn Danilo wäre gut gewesen, wenn er nicht an Gedankenschwäche gekrankt hätte. Diese schon chronisch gewordene Unzulänglichkeit des sonst geschätzten nnd tüchtigen Darstellers machte sich insbesondere am Schlüsse des zweiten Altes ganz nn» angenchm bemerkbar. Wie müßte da Vjclkin weltern und atemlos sprudeln, wenn — nnn, wenn er eben üver das erforderliche Wortmateriale, verfügte. Uno da hätte auch der Schluß dieses Aktes eine einigermaßen andere Wirkung, als es gestern der Fall war, sogar trotz der Komparserie, die da sowohl alls als hinler der Szene wenig rühmenswerte Haltung an den Tag legte. Schlecht memoriert halle auch Herr Verov^ek, obschon seine Rolle nicht übermäßige Ansprüche an sein Gedächtnis stellte; rollennnsicher war weiters Herr Skrbin 5 ek, der zudem seine gutturalen Kunslstücklein nichl los werden kann. Herr Bul^ek als der verräterische Malinov verfiel zuweilen in schreiende Sprechweise, was zur Eharalterisierung des Hasses, den Malinov auf !die Revolutionäre geworfen, nicht gerade überall nötig war; die sonstigen Terroristen boten, was sie eben bieten konnten, nnd vereinigten sich zu einem gerin, gere Ansprüche zufriedenstellenden Ensemble. Ans der Lclargic bei schicksalschweren Vorgängen lonnlen bisher die wenigsten aufgerüttelt werden. — Das Thca» ler war fehr gut lxsucht, der Beifall stark, die Stimmnng dnrch die grausigen Vorgänge auf der Bühne entspre» cheud beeinflnßl. —"— — sAus der deutschen Theatcrkanzlei.j Heute gelaugt in der sorgfältigsten Vorbereitung Franz Grill» parzers Poetisches dramatisches Gedicht „Des Meeres und der Liebe Wellen" zur Aufführung. — Für Frei. lag bereitet die Direktion eine Aufführuug der Operette „Gasparone" von Karl Millöcter vor. Diese reizende Operette gehört zu den melodiösesten Schöpfungen des Meisters;' dein Werke liegt ein besonders humorvolles Textbuch zu Grunde. — lIn Neclams Universalbibliothekj sind folgende Neuheiten znr Ausgabe gelangt: Nr. 5231. Erlänternn» gen zu Meisterwerken der Tonkunst. 18. Band: Ludwig van Beethovens Symphonien. Geschichtlich nnd musi-kalisch analysiert, mit zahlreichen Notenbeispielen von Max Chop. Symphonien Nr. 1—3. — Nr. 5232. dlo. 19. Band: Symphonien Nr. 4—6. — Nr. 5233. dto. 20. Band: Symphonien Nr. 7—9. — Nr. 5234. Kars Pröll: Gesammelle Kurzgeschichten. — Nr. 5235. Klara N l ü t h g e n fallen. Visher wurdeu zwölf Tote, und neun Verletzte geborgen. Längs der ganzen Küste von Amalsi wurden große Schäden angerichtet. Genane Berichle fehlen in» folge der Unlerbreclning der Telegraphen» nnd Telephon, leitnngen. Behörden, pilssmannschaften und Truppen haben sich an die Unglüctsstätte begeben; anch der Arbeilsminisler wird erwarlel. In Minori, das stark beschädigt ist, sind viele Hänser eingestürzt und vier Personen ums Leben gekommen. In Maiori sSalernoj sind in einer Straße alle Häuser eingestürzt, wobei zwanzig Personen den Tod fanden. Der Verkehr auf dcr Provinzstraße Pasitano-Calerno ist unterbrochen. Meh» rere Brücken wurden zerstört. Auflösung dcr griechischen Kammer. Athen, 25. Oktober. Ein königliches Dekret er-klärt das Parlament für anfgelöst nnd setzt die Wahlen für die nene revisionistische Kammer anf den 28. No» vember, die Eröffnung derselben ans den 8. Jänner l, I. fest. Die Cholera. Essegg, 25. Oktober. In der Zeit vom 10. bis 25. d. sind auf dem Gebiete der Stadt Essegg 2l Eholeraerkrankungen vorgekommen. Unter den Erkrank, ten befindet fich auch ein Infanterist. Bisher sind 15 Personen an Cholera gestorben. Seit 48 Stunden ist kein neuer Fall an Eholera vorgekommen. Die Dran, die wahrscheinlich infiziert ist, wurde militärisch abge» sperrt. Die Schulen wurden gesperrt, die Jahrmärkte verboten. Es verlautet, daß die siir Freitag anberaum. len Landtagswahlen mit Rücksicht auf die Cholera» epidemie verboten werden follen. Landessanitälschef Dr. Thaller ist henle hier eingetroffen, um die getros» feuen Eholeraschntzmaßnahmen zu inspizieren. Nom, 25. Oktober. Ill den letzten 24 Stunden wurden in Rom eine Eholeraerkrankung, in Neapel drei Erkrankungen und zwei Todesfälle, in der Provinz Neapel acht Erkrankungen und fünf Todesfälle zur Ail-zeige gebracht. ______________ Verantwortlicher Redaltcur- Anton Fun tek. Laibacher Zeitung Nr. 244. 2234 26. Oktober 1910. IKUR4NSTALT-BILIN] I » SÄUERBRUNN I 1(bei Toplitz i. Böhm.) inmitten herrlicher Parkanlagen. Näheres durch die BRUNNEN-DIREKTION BILIN. Erhältlich bei Michael Kastner, Laibach. Mit 1. November 1910 beginnt oin neues Abonnement auf die Daiwcher Zeitung. Die Priinumerations - B edingungen bleiben unverändert nnd betragen: mit Vustvelsendung: sür ßaibnch: ganzjährig . . l<» X — Ii ganzjährig . . HH li — d halbjährig . . 15 » — » haldjährig . . II » — » vierteljährig . 7 » »0 » vierteljährig . 5 , 5O » monatlich. . . H » 50 » nwnatlich. . . I » »5 » Für d'ieZustellun gins Haus für hiesige Abonnenten per Jahr 2 Kronen. Die P. T. Abonnenten werden höflichst gebeten, den Priillnmcratiousbctrag für die «Laib. Zeitung» stets rechtzeitig und in vorhinein zu entrichten, da sonst die Zusendung ohne weiteres eingestellt wird. BV^ Nie ?liinümeration§-8ett5se wollen portottei lugezenllel welsen. Jg. V. Klcinmayr ^ Fed. Samberg. Neuigkeiten am Vüchcrnlarkte. Grub er Prof. M. u., Mädchencrziehung nud Nassen« Hygiene, K —60.- Grub er Prof. M. U,, Die Pflicht gesund 'zu sein, X —'60. — Günther Frz., Allgemeine Teuerung, Ursachen und Bekämpfung, li —69. — Rciningshaus Fr., Kaleudcr-Nefurm°VorschIag, X —'60. — Hüttenvogel, Die Hütteujagd mit dem Uhu, X 432. — Bircher ?l.. Speisezettel und Kochrezepte für diätetische Ernährung, X 1'«0. - Opitz H. G., Dic Moderne auf dem Kriegsftfade gegen Gott, X 1 80, — Frey Dr. Ad., Sinn der Weltgeschichte, X —-72. — Büttner Dr. H.< Die Muttersprache im uensprachlichcn Unterricht, X 3. — Ströhmfcld G., Die Kunst zu wandern, gbd. X 3 60. — Stabler Prof, Dr. H., Die Entwicklungs« lehre bis zn ihrem heutigen Stande, X 120. — Vol° quardts G., Feldmessen und Nivellieren, X —'96. — Lux. Dr. Käthe, Studien über die Entwicklung der Warenhäuser, X 4-80. — Die Verschaldnng uuseres Offizierskorps, X 3.60, — Durny Kapitän, Österrcich'Ungarn und Italien, X 3 60. — Zschimmer Eberh.. Das Wclterlebnis. II. Teil, X 4-6«. — Glück M., Schwachbcanlagte Kinder, X 28«. — Clou« ston und Forel, Gesundheitspflege des Geistes, X 240. > V l o ch Dr. Ivan, Das verbrecherische Weib, X 4 80. — Talmeyr M., Das Ende einer Gesellschaft neue Formen der Korruption in Paris, X 4'80. — Die Memoiren des Grafen von Tilly, 2 Vände, k X 480. — Qu iro s°Ägu ilanied o , Prostitution und Verbrechertum in Madrid, X 4 80. —Ma» tcnacrs F. F,, Moderne Futtersilos, Silage.Vcreitung und Silage-Vcrfütterung, gbd. X 576. — Hufnagl L,, Handbnch der kaufmännischen Holzucrwertung uud des Holzhandels, gbd, X 9 60. — Lemp E., Frauenberufe, Vorbilduug, Ausbildung, Anstellung, X 192. — Schwabe Oberförster, Der grohe Kiefernspinnerfra^,X 1 20. — Luz I. A. und War matsch M., Die Stadtluohnung, wie man sie sich praktisch, schön und preiswert einrichtet und gut erhält, gbd, X 4'80. — Hilp recht H. v,, Der neue Fnud zur Sintflntgeschichte aus der Tempel-bibliothrk von Nippur, X 540. — Fuss er F. X., Kunst und Heim, Pflege des Kunstsinnes, Wohnungseinrichtung, Zimmer" schmuck, X —96. — Krone Dr. Fr.. Das Auch vom guten Rade, seine Entstehung, Benützung und Behandlung, X -'60. — Schmitz du Moulin M, A., Die Urheimat unserer Väter. X 4-32. — Vogel O., Die Metalldampflampen mit besonderer Berücksichtigung der Quecksilberdampflampen, X 3 30. — Knob« loch W., Mehapparate und Mcßmelhoden, X 540. Vorrätig in der Buch«, Kunst- und Musikalienhandlung Jg. v. Kleiimmyr k Fed. Bamuerg in Laibach, Kongrrßplatz 2. Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. Am 24. Oktober. Schoch, Ingenieur; Nodansky, Zimmer, Kflte. - Massing, Walke. Iellinek. Rubin, Vrandstetter. Tursa, Löbisch, Anfmnth, Müller, Heinrich Weiß, Ernst. Hendl, Hermann Weiß, Strauhs, Kohn, Rsdc., Wien. — Aschcrmaun, von Stciutühl, Stliner; Pulciani, Priv., Trieft. — Freiherr von Bulselager. Rittergutsbesitzer, Kleinland. — Groß, Nsd., Budapest. — Mosfcr, t. t. Obertierarzt. Görz. — Dr. Hocevar, Laudtagsabgeordneter, Gurlfeld. — Bartol, Landtagsabgeoid-neter, Sodcrschitz. — GerZat, Ingenieur, Fricdau. — Luvreucic, Laudtagsclbgcurdneter, Stein. — Piber, Landtagsabgcordneter, Woch, Feistritz. — Dr. Klüber, Arzt. Erlaugen. — Dr. Kostka. Kouzipist, Brunn. — Lenarcic, Priu., Oberlaibach. — Pasini, Kfm., Trient. — Svötnicta, Singer, Nsdc, Prag. — ^agar. Kfm., Ratet. — itriz, Kfui., Pola. — Neumann, Hermann, Nsde., Graz. — Zodel, Rsd.. Zürich, — Iuvanovic, Rsd., Cilli. — Schauer, Pfarrer, Nesscltal, — ZnidcrZic, Pfarrer, Weißlirchen. — Peöec, Pfarrer, Krta. — Hladnik. Pfarrer, Trcbclno. Hotel Elefant. Am 24. Oktober. Baron Freiherr v. Rechbach, l. u. k. Generalmajor, f. Fran, Kralau. — Baron v. Rechbach, Guts» bcsitzer, Schloß Krentberg, — Barou Apsaltreru, l. k. Kämmerer, Kreuz bei Stem. — v. Secdacct, l. il. t, Koutreadmiral; Stegu, Telcgrapheubaurat; Dr. Blodig, k. t. Gcwcrbeiustrultor; Pe« hani^ Kfm., Trieft. — Lieder, Kfm.; Tramer, Ing.; Tausig, Fischer, Pisto, Kraus, Mcil. Schott, Kozicel, Nsd., Wien. — Gregor, Mamelstein, Nsde.; Strafela, Beamter; Angclo, Ver« treter; Laa, Bureauleiter; Kolischcr, Priv., Graz. — Valta, k. k. Obcriug. Witwe, Nudolfswcrt. — Kocarek, Subuuternehmer, Iudeuburg. — Hmterlcitner, Beamter, Abbazia. — Prrko, Ing,, Leoben. — Bruckmann, Kfm., Thürl. — Lucgmaner, Rsd., Berlin. - Zweig. Rsd., Vrokouih. — Menache. Rsd.. Viden. — Weixelbau, Rsd., Brunn. — Wendler, Rsd., Schaiba. Landestheater in Laibach. 11. Vorstellung. Ungerader Tag. Heute Mittwoch den 2«. Oktober. Erste Klassikcr.Horstellung. Des Meeres und der Liebe WeNen. (Hero und Leander.) Trauerspiel in fünf Auszügen von Franz Grillparzer. Anfang halb 8 Uhr. Ende 10 Uhr. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhc 306-2 m, Mittl. Luftdruck 7.W0 mm. A ' KZ? ßZ 3Z^ 2 U. N. !739 9 10 9 S2O. mäßig teilw. bew. " 9 U. Ab. > 741 - 7 7 - 2 NW. fchwach bewölkt 26.1 7 U. F. !?42-4, 7-1j windstill j . j 0 0 Das Tagesniittel der gestrigen Temperatur beträgt 8-5V Normale 8 7°. Die größte Weisheit der Mütter offenbart sich in der richtigen Ernährung ihrer Rinder mtt dem uou ersten Autoritäten der Wissenschaft glänzend be» gutachtcten «Knfeke», welches sich sowohl bei der Ernährung von gesunden, als namentlich auch bei magcudarmlranlen Säuglingen und älteren Kindern so vovznglich bewährt, daß es überall gcru geuommrn uud weiter empfohlen wird. (W1) Sell nilJiiMiir mit separatem Eingang, ist Gospodska ulica Nr. 4» I. Stook, per 1. November, event, sofort zu vermieten. _________________________________________ 3 Elektroradioaraph „Ideal" (im Hotel „Stadt Wie?) Frograaaojaa. (2687) von Mitt wo oh den 26. bis Freitag den 28. Okt.; 1.) Wann die Toten auferstehen (komisch). — 2.) Der Hund des Blinden (Drama). — 3.) DIG RCVO" lution in Portugal (original aufnähme, sensationelle Neuheit). — 4.) Die Verschwörung des Grafen v. Fargas (koloriertes historisches Drama). __ 5.) Die wunderbaren Schlittschuhe (komisch). — Zugabe abends um 7 und 8 72 Uhr: 6.) Der Austernfang (interessante Naturaufnahme). — 7.) Christliche Liebe (Drama). — 8.) Die Flugwoche in Mailand (aktuelle Originalaufnahmo). — 9.) Um Äquilibrist zu werden (komisch). Kurse an der Wiener Dorfe (nach dem offtnellen Knrsblattej vom 25. Oktober MO. Die notierten «>lr!e «erstellen sich >n Krllnrnwährimg, Die Noticvunss säinilichl'i ÄlUen mid der ,,D rerlen Lo!e^ versteht Nch per «lüit Geld War» Allgemeine Staats» schuld. Vwheilliche Rente: t°,^ loiwer. steuerfrei, Krune» (Mai-Nnv.) per Knife . . 92 >.W 8» 10 dettu (Iäiin. Juli) per Kasse »2 80 93 1l> ö'5°/„ ö. W. Nuten (Fcbr.-»l»g.) per Kasie......9« 6b U««5 »-2«/» ö, W. Silber (Äpril-Olt.) per «asse......N,, «5> 9<> »5 1860er Staat«l°s 500 st. 4"/,,,6ü >?»> — «SUer „ »on fl. 4"/„ <<18 - ^Ls> . l»«4er „ 100 fi,. .^ei- »27 l»S4er „ s>0 sl. .^21-- Hü? — Vom.-gjfllndbr. i» 1^0 j>. b°/,!>8UL0.i«0 50 Vtaatsfchnld d. i. Nrichs- rate vertretenen König reiche und Länder. dstcrr. Wuldrcnte steurrfr., Gold per ,««sie , , . , 4"/, lid 8U <1ü 50 Asterr. Rente in Kroncnw, stfr., per Kasse.....4"/<, S^ «" »3 - dettll per Ultinio , . . 4°/„ 9.' «o 9»-- Investition«-Rente, stfr., K^r. per ttasse . , »'/,"/» «2 70 S3 3U Gls»nbllhn>Kla»l»jchull>> ullschltldungln. «ltsnneth-Äal)» i, O., steuerfr., zu iu,o<»n fl.....4°/, ^'— —'^ Franz Iulcp»«ali» in Silber (div. St,) , , , . 5>/^/„l1?'- 1l8' — «aliz. Karl Lndwig-Nahn (biv. Slücle) Kronen . . , 4«/^ S3 8« !'4 8« siudolf-Vahn <ü ttronenwähr, steuerfr. (dtu. St.) . . 4°/< «3 8l> 94 3« Vorarlberger Bahn, stsr,, 4UU und 2000 Kronen . . 4°/o «3 ?n »4 70 1<» Ztnal»schnll»tlschitlbuugll, «bg»ft»«P»It« s!st»ba!>N'Okl>cu Vlisabetl,-«. 2«u sl. KM,b'/.°/„ von 400 kr......44» — 4b2 — detlo i'inz-Vndluel« L0l> !l. ». W. N, ü'///n - - - .«,»k>42««K dctto Sal>b«rg-Xirol 200 fl, 0. W. E. b°/„ . . ."b- »17- KreniKtal-Val,» »00 u »00« iw i,,/, , , . '88- ,"U'^ ! Geld Wü>^ yl»n Ilaatl znr Znhlnnlz üb«> nommenl KilrnbaliN'DriorULl, ßbligalionrn. Höhm. Westbahil. Em, 1»9b, 400, 8lw0 n, 10.000 Kr. 4"/u 94^20 9b'2«> El«lllieth«al,n «00 u, 300« M. l al, iu»/i>......nb !»o ne uo Elisabrth-Bahn 400 u, 2U00 M, 4"/„........!14?l>'1ü4?> ^erdinaiids-Nordliül,!! Cm. 18»« »5 !«< uu W botto Em. 1R>4 35 »>ü 3!i 8t> ^ranz Iosepli-Vadn Em 1UK4 (div. Et.) Silb. 4"/„ . , . U4 50 ?ü 5<> Äalizischl Karl Ludwig - Bahn (div, St.) Silb. 4°/°. . . !»3 50 94 Ut> Unss.-galiz, Vahn i!0U sl. S, 5"/n l04- l0^> — oetto 400 u, 5000 Kr. »>/i°/n 8b 2t> l>«'2!> «orarlbcrger «al,n Eni. 1884 (div. Ot.) Eilb. 4°/„ . . 04 1b !>ü'15 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/n ung, Voldrente per Nasse , «ii-iu'tt 3 »'?b 4°,,„ dctto per Ultlm» 91 bü 91 ?i> 3Vi°/o dctto per Kasse «o «f, «l <»b llnüllr, Prämien.Nnl. i^ 100 s!. 2^4 bN^-llU ül- delto k b« fl 224 — !ll>0' tlieisj-Ress. Lo,e 4°/„ . . . . Ib3 bU tü!, l>0 4"/i> uiissar, Orundentl.'Oblin. 91 l>0 «L 80 4"/i,lroal. u. flau. Vrdrntl.-Obl, 92 öl» 94 5« Nudere öffentliche Nnlehen. Äosu. Landes-Änl. (div.) 4°/„ Sl 30 »2 3« UoKn.-liereeg Äjcnb. -Lande»- slnlchen ^o,v.^ 4>/,°/i, . . 98«f> Uft«b ,"/„ Tunau-Neg,-Anlelhe 1878 !U^ k>n >02'f,o iüiener Verlehrs-VInl. . , 4°/„ »4 l<1 «ü'05 drtto 1900 4°'„ 83 u«> 94 «0 Aulchen der Stadt Wien . . I0l> - tin - dcllo (N. oder G.) 18?4 120- 2, - be,!» (1894).....9,-40 »2 4« detlo (Ga«) d. I, l89» , 84 ?n 9f>?k> dctto (Eleltr.) v, I. 190U »U 80 9i «<> dctto (Inv,-Ä,)V,I,1W2 9l> Ab 9« 3s. Äürsebau-Anlchcii verlosb, 4»/,> »b,ü y« ,<> Nussischc Staa««aul, v. I, 1»06 s. 100 Nr. p. », . . b°/^ ,02 80 >04 8u dctto Per Ultimo . . 5"/^ —'- —-Bulg, Staat«»Hypothekar Änl, '882......K°V 121 «b »L2 25 Geld W«is Äul«. Stnat« - Goldanlei^e 1807 f. 100 Kr. . . 4'/,°/° 90'b» 91'50 Pfandbriefe usw. !Uodcnlr,,allg.öst, i,5UI,vl.4«/o «z-3b »5 85 Hülim, Hüpothclcnb, uerl. 4°/„ 9«— u«>?l> ^r»lral-Äod.-Kreb.-Nl., osterr., 45 I, veil.....41,2°/« 101'öo —-- Lett,, «5 I. verl, , . . 4"/„ »e-- S7'-N'reb. Inst., osterr,, f.Vcrk.-IInt, u. öffentl. Arb. Nat, ^. 4"i, 92 ?k 92-75 Landesb. d, Kön. Gali^ien und Lodom, 57>>, I, ruclz. 4°/« 93 f<0 84l-- 9« ^.-üsterr, La,idez-Hup,-Anst.4"/« 95 ün 9U-5N deito inkl. L"/l, Vr. Verl. 3Vi°/>. ^" ^ »» ^ dctlo K.-DchuIdjch. verI.3'/i"/<> 87'9« 88-90 detto veil......4"/° vs.- 9U- Österr.-unllnr. Vanl 50 Ia!,re vcrl. 4°/„ ü. W..... 98 7°, 99-7b detlo 4",« Kr...... 888b 9985 Zparl., Erstellst., 60I.verl.4°/a 98 8b »98b Eisenbahn-Prioritäts' Obligationen. Osterr. Nurdwestb, 200 sl. H. , 1"» 4^ il»4-4f> ötaatsbal)» l>»0 gr..... 26b <^ 26» 45 Hüdblllüi i» 3°/« Jänner-Juli 500 Fr. (per Et.) . . . «e^' « i!«? ,u siidbahn ü 5«/a »!00 sl. S. 0. V, iib-80 no 8N Diverse Lose. sstrzinllichl Jost. 3"/o Vodenlredit-iiolc En>. 188« 29? ?l> 308 ?ü detto «tin. 188« 278-- 2^4 - i°/» Donan-Reaul.-Losc 100 fl, 300' »04- Herb. Präm.-Änl.p 10U Fr.2«/o 110 7b 1,6 75 zlnoerzln,liche Zosc. Nubllp.-Vasilila (Dombau) 5 fl, ?b5n L9 b0 kreditlose 100 fl...... 519 ?l> l>«9 ?t> ^laru-Lose 4<> fl, KM, . . - "«' ^ '"» Ofcncr Lofe 4» sl...... -—' ^alsfy-Losr 40fl, KM. . . . ü«^ 285 «ölen Kreuz, öst, Ges. 0, 10 fl, 6» 2b 6« 25 liütcu Krcuz, una.. (>.el. U. 5 sl, 3? 25 41 lik» Üudolf-Lose 10 fl...... 66' 7ll' öulm-Lose 4« fl. KM , . . iie» »?U-türl. «..«.-Nul, Präm.^blig, 400 Fr. per Kosse . , . —'^ drtti' ver Vlebii, , , iü»' 254. ,^e00 fl. NM 241" - «434 detto (lit. l^ 200 fl. pcr Ult. 93b - 1N0? üunau - lampfschtfsalirti - Ges,, 1., l. l. priv., 50« fl, NM 11»2— 1188 Vuz-Vodebackuer E, Ä. 400 Kr, ^-».v— l>^? ^erdinands-Nordb, 1000 fl, KM, 5180 zü'^o «afchau - Oderberger Eisendal»» ^N" fl, N....... zza 50 152 ^ ^emb. - Ezcrn.. Iassy-Eiiruuülin Oesrllschllft. 200fl. H, . Ü54 50 b56 lond, öst.. Trieft. 500 sl,, KW. b8u 582 Osterr, Äordwcstbahn 200 fl. T.--------------- - detlo(!it. U)20U fl S. p. Ult,------ — lirag-Duxei Eisenb. »unlängst, L2L 50 «27 50 ^laalKeiseno, 200 fl.H, pcl Ult. 75^ ün ?n»> 25 öiidbllhi, >0<> si Tili.cr per Ult. ,15-70 114 70 Züdnorddcutschc Bcrbindunasb. 200fI,,«M...... — — Iranspurt Ges., intern., U.-V. 200 »r....... 10b- 110 — Ungar. Wcstlmhn (Raau-Graz) 200 fl. L....... 401 — 40«-" Wr. Lo!c>lb.-Alticn-Gej. 200 fl, 248 252' Vllule». ^lnglo.Ostrrr. lUaul, 120 fl. , »b4-»0 bb5 80 «ut,cnlr,-Aust, üst,, 300 Kr, , ,299 -- ^3'1 — Laibacher Kreditbanl 400 Kr. 447- - 44^— ^e!li(,.Bod.-krcbbl, öst , 200jl. b?8 b«4 >tieditanstllll fül Handel und Gewerbe, 520 Kr., pei Kasse — dctto per Ultimo «c» 70 665 70 »trcdltbanl, unss. allg., 200 sl. 854 KO 8Kb l>0 ^eposttcnbaut, alln., 200 fl. , 4«4 — 495 «lumpte - «cseUschaft, nieder- osterr.. 400 Kr..... ?54 - 707 Gir>'- u. kasseuuerein, Wiener, 200 fl........ iß? _ 470 öypollieleubaül. üst. 200 Kr. 5°/„ ü28 »32 -^änderbanl. östcrr., 200 fl., per Kasse....... ü33«0 531 betto per Ultlnn, bli' b8ll — .«crtur", Wcchselstub,-Altien. „ Aesellschast, 200 sl. , , n<0 «4» bv vste r -unnar, Waul ,400 ss- 1865— 8?f> «i,^.-, Vare Untonbnnt 200 fl...... «uo 60 «82 90 U'nonbanl, l'ölMische 10« sl. . »«? b'i 'al„!w,-Leihg., erste, 100sI, 197. 3,,o — .Elbemübl", Papiers, u. N.-G. lW sl........ 221 «3» — l3>cltr,.Oes,, ullg, usterr., 200 fl. 4,2 ho 4»4>— Eleltr. Gesellsch., intern, 200 sl. -.»- _-— Hicllr. Oescllsch.. Wr. in Liq». - ., __._ Hirtenbcrgrr Patr,-, Zündh. u. M?!,-Fabril 4l>0 Kr. . , K30 !13«-— ^icsinger Brauerei 10« fl, . . 2!>8 — i!3s zo ,!)to»ta»'!!!c!., üst, alpine 100 jl. 765 - 7S6__ ,,Poldi-Hütte", Tlegrlguhstahl- F.-A..G. 200 fl.......4^5« b42— krancrEiseii-Indüstric-Gesellsch. 200 !l........ .»3<<- !i841b0 , i 25t> — Zürich und Basel..... 9k 1?» 85-3» Valuten. Dutlltcu , ..... !1 37 11-38 «iO-Franlen-Stücke..... 10 0» «9->i 20-Marl-Sttlite..... 25 ^>> 23 5? deutsche Reichsvanlnotcn , . 17 s,?» II?-??' ^taliruischc Vanlnotel, , 94 ?b ! 9495 'iulx'I-'ttnte!' . . . ^ k,»° 255^ Ein- und Verkauf •von Renten, Pfandbriefen, Prioritäten, Aktien, Loten etc., Devisen und Valuten. Lo».Versicherung.__________ Jf. C Mayer Bctnk- land WechmlergeschÄft i Privat-Depots (Safe-Deposits) » u»icr etg«nctn VerschluB der Parte.. ftntiSMf »•» B*r«fili|ti Im Kott-Ktrrtiit in« icf RlriftiH I