für Vaterlands Knnlt, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von V» Johann Hladnik. «H/? O^7°^ Dinstag den 21. August. ^O^tV. ^ Rose und Veilchen. ^ lc Rose sprach zum Veilchen: „Mich hat es zornerregt, „Weil Dich fast jedes Mädchen „Am Schwancnbusen trägt! „Ich bin ja doch viel schöner — „Viel reizender als Du: „Bei Gott! mit rechten Dingen „Geht das wohl nimmer zu!!" Das Veilchen dann mtgegnet: „Hab' Schwester! keinen Zorn! „Dic holden Mädchen fürchten „Nicht Dich, nnr Deinen Dorn! „Ich wollt', sie hätten gransam „Statt meiner — Dich gepflückt — „Der Tod am stolzen Busen „Hätt' ja nur Dich beglückt!" Miroslaw. Neuester Bericht über Kalifornien. (Aus cincm Viitfc von EManuel d'Oliviera. in der französischen „Press,.-) Panama 14. Mai 1849. Mein Hcrr! ^ß-einem Versprechen gemäß beeile ich mich, Ihnen auf b"s schleunigste jene Beobachtungen mitzutheilen, die ich seir "'einer Ankunft hier zu machen Gelegenheit fand. Kauni zli Chagres ausgeschifft, wo ich eiue unerhörte '^'^^'"cnkaner vorfand, welche alle eben, so wie ich, die "^batten, ^ ^ Californiei, zu begeben, machte ich ^og eich .lnst^t zu ,^,'ner weiteren Reise nach Panama. Die ^-auspomnittel ss„d ^^. „^^ ,-,„ Ueberflusse vorhanden, und, um ,,e nur zu erhalten, muß man sich entschließen, wen.gltenv zeh, ^. ,,^f ^l so viel dafür zu bezahlen, als l',e werth sind. Ich nnethere mich auf einem Kahn ein, welcher mich b.s Gorgrna in der I^h, ^„ Cruces bringen sollte. Die-ler Kahn war, wie in den Urzeiten, nur aus einem ausgehöhlten Baumstamme gemacht, und wurde von drei Negern gefuhrt. Hierbei hält der eine Neger das Steuerruder, wäh- rend die andern Beiden ohne Unterlaß rudern. Das Flußbett, welches wir befuhren, ist überall sehr seicht, und ungeheuere Baumstamme, die darin liegen, oder vom Wasser mitge-schwemmt werden, treten der Fahrt alle Augenblicke hemmend in den Weg. Indessen wird hier doch der Fluß von einem Dampfschiffe »Orus", bis zu einem Orte, den man »die drei Brüder" (I^s>8 ti'66 llsl'MÄNN«) nennt, befahren, und man versicherte mich, daß, vielleicht in einem Monate schon, ein anderes amerikanisches Schiff, das nur zwölf Zoll ins Wasser ginge, den Fluß in seiner ganzen Lange befahren, und dadurch den Reisenden die gefährliche und ermüdende Reise mit dem Nachen ersparen würde. Wir brauchten zwei Tage und zwei Nächte, um nur von Chagres zur Gorgona, wo man gewöhnlich im Winter landet, zu gelangen. Dieser achmndvier^igstünoigen Fahrt fehlt es nicht an Interesse; die Ufer des Flusses sind hier mit einer Vegetation bedeckt, wie man sie eben nur unter dem A.quator finden kann. Die Papageien auf den Bäumen links und rechts erfüllen die Luft mir ihrem Geschrei, die Affen klettern von Baum zu Baum, und blicken besorgt auf die voiübergleitenden Kahne. Die Krokooille wühlen im Schlamme, und tauchen schnell unter, sobald man ihnen nahet. Tausenderlei uns unbekannte Thiere zeigen sich hier unsern erstaunten Blicken, und erinnern an jene Urwalder, die Cooper in seinen Romanen so prächtig beschreibt. Wenn die Nacht hereinbricht, wirbeln Tausende phos-phorescirender Fliegen in den Lüften und übersäen das Laub der Bäume mit wandelnden Sternen. Auf den Ufern sieht man nur einige armselige Hiicten, aus welchen Alles, was mitnehmbar war, bereits von unseren Vorgängern mitae-nommen worden war. Die Neger aber, welche diese Hütten bewohnen, sind zu faul und zu sorglos, als daß sie ihren Vortheil auf irgend eine Art benutzen wollten. Sie schlafen und rauchen, und haben Nichts dem Reisenden an. zubieten, wie theuer man ihnen auch die allergebräuchlichsten Gegenstände bezahlen wollte. Als wir da ankamen, war die Gorgona ganz von einer amerikanischen Bevölkerung besetzt, welche hier unter Gezel.- 2«« — ten wohnten. Es waren amerikanische Auswanderer, bis an die Zahne bewaffnet, welche, der Gewohnheit ihres Mutterlandes gemäß, schon hunderterlei verschiedene Industriezweige ausübten, nm ja nicht eine Stunde Zeir, welche das wichtigste Capital dieser angle»--amerikanischen Race ist, zu verlieren. Dabei boten aber alle diese Gezclte mehr den Anblick eines Feldlagers, als den einer Ansiedelung dar. Ucberall sah man hier Waffen blinken; jeder einzelne Mann trug ein vollständiges Arsenal mic sich herum. Ihre kriegerische Haltung und ihr verwildertes Aussehen erschreckten beinahe die friedfertigen europäischen Reisenden. Trotz dem aber bemerkte man bald, daß sie für jetzt keine andere Sorge hatten, als die, sich die Mittel zu verschaffen, nach San Franzisco überzusiedeln. Dieß hofften sie durch Arbeii zu erreichen, ohne das; irgend Einer daran dachte, sich durch Diebstahl oder Plünderung diese Mittel zu verschaffen. In-,, -dessen erzählte man uns doch in der l^nmla l<>gm'v«ll ode dem französischen Gasthofe, wo wir frühstückten und unsere Maulthiere belnden, daß ein blutiger Kampf zu Panama, zwischen den Amerikanern nud den Einwohnern dieser Sradc, in welcher die Amerikaner als Herren hauseten, vorgefallen war. Man riech uns, bei Dnrchwanderung der Gebirge, Sicherheirsmaßregeln zu treffen, damit unser Gepäck und unser Leben nicht gefährdet wäien. Wir verließen die Gorgone Mittags den 27. April, und denselben Tag, um 10 Uhr Abends, waren wir in Panama Die Straße dahin war mic Reisenden bedeckt, welche, theils zu Fuß, theils zu Pferde, rheils einöln, theils in Schaa-ven, aber alle bewaffnet und mic Gepäck versehen, dahin zogen. Unter diesem, gleich den Israeliten, dem geloben Lande zuwandernden Volke, bemerkten wir Neger, welche auf ihren Schultern lange Stäbe trugen, an deren äußersten Enden ungeheuere Lasten hingen, und Manlthiere, welche mit Gold- und Silberbarren schwer beladen, von Sclaven geführt wurden, deren Habgier nie dadurch geweckt wurde. Häufig stießen wir anch auf Aeser von Maulthieren und Pferden, welche vor Müdigkeit umgekommen waren, und nun die Luft verpesteten. Wir fanden in Panama über 3000 Amerikaner. Alle nothwendigen Gegenstande mußte man hier um einen unerhörten Preis bezahlen so daß z. B. eine Tracht Wasser schon l2 Sons kostete; und alles Uebrige nach Verhältniß. Man hatte keine Nachricht von den beiden Dampfschiffen „California" und „Oregon", von welchen das eine im October und das andere im Jänner nach San Franzico abgegangen war. Alle Transportmittel waren erschöpft. Die Amerikaner gaben der Stadt eine wunderbare Thätigkeit. Die, welche Waren besaßen, trieben Handel damit, die, welche Nichts besaßen, lebten von ihrer Hände Arbeit. Ueberall erblickte man wandernde Comptoirs, Buden und Werkstatten; während die Kühnsten oder Ungeduldigsten sich selbst Barken gezimmert hatten, mit welchen sie die Ueberfahrt nach Cali-fornien unternahmen. Wahrscheinlich werden die wenigsten dieser kühnen Argonauten je das ersehnte Ufer erreichen. Trotz der UeberfülllMg dieser Stadt, gelang es mir doch, bei einem Pfarrer ein Zimmer zu erhalten, für welches ich nicht mehr als 12 Franken täglich bezahlen durfce, und was noch erstaunlicher ist, ich konnte dieses Zimmer allein bewohnen. Manche Hausherren verlangten hier 23,000 Franken jährliche Miethe für elende Hütten, welche sie, mit spanischer Grandezza, lilimia« e»83F, »gute Häuser" nennen. Die Amerikaner werden gewiß nicht ermangeln, sich hier Häuser zu bauen, so wie sie sich schon Schiffe gebaut haben. Eben dieser theure Miethzins nöthigte die meisten Auswanderer, in Zelten zu wohnen; da sie aber nur von Gemüsen nnd Früchten lebten, so hatten die meisten das Fieber und Viele starben täglich weg. (Schluß folgt.) Cavaignac, Lamoriciere u.Ehangaruier. (Aus dem ,.Lloyd"). Vor Kurzem ist in Paris eine Geschichte der französi-schen Constituante von l348 von einein Heri» Co rcran erschienen, die sich namentlich durch treffliche Schilderungen der hervorragenden Persönlichkeiten ans der constituirenden Versammlung auszeichüet. Wir werden dem Leser einige von den Portraits wiedergeben, — Von Cavaignac heißt es in dem Buche: »Wenn irgend Jemand die Republik in Frankreich befestigen konnre, so >var Cavaignac der Mann dazu. In seiner Person, semen Sitten, sowie Handlungsweise war er das Ideal eines Republikaners — nicht von der sansculoctischen Schule, sondern des republikanischen Patiiciels von Nom. In der Blüthe des Lebens, groß, wohlgebildet und würdevoll, besaß er den stolzen Blick des Coriolanus und das gefühlvolle Herz des stoischen Brurus. Seine Empfindlichkeit gegen Argwohn oder Mißdeutung macht es natürlich, warum er jede Gelegenheit vermied, seine Verdienste zur Schau zu stellen. Diele charakteristische Eigenschaft erklärt es auch, warum er in so schwierigen Zeiten im Amte bleiben konnte, da er durch seine Bereitwilligkeit, sich der Gewalt zu begeben, sie in seinen Händen befestigte; sie macht es ferner erklärlich, warum er nicht jetzt Präsident der Republik ist -^ seine Furcht, sich der Beschuldigung auszusetzen, die Wahl verzögert zuhaben, nm sich so lange wie möglich au sein Amt zu klammern, beschleunigte den Sieg seines Nebenbuhlers. Tapfer, stolz, gefühlvoll, begabt, würdevoll und prunklos, voll republikanischen Eifers, nnd doch besorgt um die Aufrechthaltung aller durch die Religion, das Gesetz und die Sitten geheiligten socialen Rechte, ein Freund der moralilchen, wieder militärischen Disciplin, schien gerade er der Mann zu seyn, den die Vorsehung zu dieser Zeit dem französischen Volke senden mußte — das französische Volk aber verwarf ihn. Indem es ihn verwarf, achtete und verehrte es ihn; auf die Frage, warum eS so that, kaun man daher nur eine Antwort geben: es wollte die Republik nicht! — Gegen Eaoaignac bildet Lamoriciöre einen eigenen Contrast. Jener ist groß, würdevoll und besitzt die milde 267 Strenge, welche Shakespeare mit so wunderbarer Kunst dem Brutus zugeschrieben hat; dieser, klein, rund, schwarz, mir krausen Locken und funkelnden Augen, voll Leidenschaft, Schlauheit und Ungestüm, macht den Eindruck, als ob ein junger Franzose in einen Zauberfluß des Ostens getaucht wor-den, und halb orientalisch herausgekommen wäre. Wenn Lamorici«re mitten unrer Lärm und Getümmel die Tribune bestieg, so pflegte er mit aller Ungenircheir^eines Sol-darenkindes die Hände in die Hosentasche zu stecken, und so lange zu warten, bis man ihn sprechen ließ. Seine Entgegnungen sind besonders wirkungsreich, da der gesunde Verstand , der sie auszeichnet, durch einen Anstrich von halbspöttischer Bonhomie noch mehr hervorgehoben wird. Den confu-sen Pedanten Pierre Lerour brachte er eines Tages mit einem einzigen Worte aus dem Concept. Das Thema war Algerien; der Philosoph verbreitete sich weitläufig über Rom und Griechenland, ließ aber die Araber aus, worauf L a-morici«re sehr gravitätisch um die Erlaubniß bat, ihn an die Eristenz der Araber zu erinnern, da sie in einer Frage, die ,ich ganz auf Algerien beziehe, doch nicht ganz überflussig waren. — Chan g a rn i er zeigte nie den offenen, camerad-schafcll'chm Geist, der den Umgang La m ori ci ö re's ui.d Bedeau's charakterisirt. Wenn nicht ein besserer, so ist er wenigstens ein älterer Soldat. Chan garnier ist einer der ausgezeichnetsten Officiere der algierischen Armee. Sein Hauptkennzeichen ist furchtlose Kaltblütigkeit. Keine Gefahr, keine Schwierigkeit kann ihn erschüttern oder anfregen. Seine Ge-sichtszüge sind klein, und mögen, als er noch jung war, fast weiblich gewesen seyn, aber es sprühen aus ihnen elecmsche Funken, die kein Pinsel wiedergeben kann. Sollte er gegen den Aufstand in's Feld gerufen werden, so würde er der C l a-verhouse unserer Zeit seyn. In seinem Benehmen ist er leutselig und sogar munter. Er ist leicht zuganglich, und seine Neden sind mir einem Beigeschmack von kaustischer Laune gewürzt. Von Temperament ist er jedoch gebieterisch und unbeugsam in der Aufrechthaltung seines Ansehens. Sein kecker Humor veranlaßt ihu oft, seinen Sitz unter den Ultra-Demokraten zu nehmen, und er richtcr seinen Scherz nicht selten gegen den Berg. Nachdem es der Opposition mißlungen war, lhn seines doppelten Commando's zu berauben, rächte sie sich "" »hin dadurch, daß sie ihm seiuen Gehalt strich. „Recht gut, "e>ne Hel^n ," bemerkte Chan gar n i e r, „wenn es zum ^ampf kommen sollte, so werde ich das Vergnügen haben, ^>e gratis ^ schlagen." Weder der hohe Ruf, noch der Witz dieses altlichen Kriegers konnte den Zorn .der ultra-re. publikanischen Volksvertreter im mindesten besänftigen. Der Sitz, den er gewählt hacce, schien ihnen vermuthlich eine neue Beleidigung. Sie fürchteten ihn, während sie ihn haßten, und ihre schlecht verhüllte Abneigung schien ihn nur zu belustigen, wodurch stch ^. ^. noch steigerte. Sein groteskes Witzwort: „daß es so leicht wäre, einen Kaiser zu machen, wie eine Schachtel Bonbons" — war zu scharf und zu wahr, als daß man es ihm so leicht vergeben hätte. Man glaubte, daß er damit einen im. Voraus gefaßten Beschluß angedeutet habe." "*- Sternschnuppen-Phänomen des August. Ein'kenntnißreicher Liebhaber dei- Sternkunde berichtet aus der Gegend von Wiener Neustadt wie folgt: „Gestern den 9. von '/y 9 bis 'lg 10 Uhr Abends hatte ich Gelegenheit, einen auffallend starken Sceruschnuppenfall ) Juli ein Schützenfest gefeiert, iu welchem mehrere Schützen ihre Sympathien für die Sache des Radicalismus dadurch au den Tag legren, daß sie sich beim Preisschießen unter dem Namen von Volksmännern eintragen ließen und den Beschluß faßten, die etwaigen Preise an jene Personen wirklich abzuführen, auf dereu Namen sie erworben woroen. sind. Zufällig gewann einer der Schützen für Kossuth ein kostbares Silbergerathe. Es dürfte ihm aber schwer werden, einen Weg ausfindig zu macheu, auf welchen» er den Schützeu-preis an den Ort seiner Bestimmnng abschicken könnte. Uebri-gens streifen die Kossuthdemoustratioueu in Deutschland zu-weilen sehr in's Lächerliche So fand man am I. August in der Münchner Domkirche au allen Altären eiu Gebet an die Murcer Gottes für Kossuth und die Magyaren angeheftet, dessen Eingang lautete: „Maria, Mutter Gottes, Iuug-frau rein, laß Held Kossuth Deiner Huld empfohlen seyn!" Natürlich wurde das Gebet sogleich entfernt. (Boh.) Franenlist. — Kürzlich ereignete sich in Paris folgender Fall: Eine Dame von vornehmer Haltung und ausgezeichneter Eleganz, die unter dem Namen einer Gräfin Wittenbach auftrat, gab sich alle Mühe, ein neugebovnes Kind sich zu verschaffen. Die Polizei wurde aufmerksam, und suchte die vermeinte Gräfin in ihrem Hotel, in welchem sie abgestiegen war, auf. Diese Dame hatte sich in der That ein neugebornes Kind zu verschaffen gewußt, und die Sache war um so auffallender, als die Beschallung der Dame darauf hinwies, das; auch sie bald einem Kinde die Geburt geben würde. Die Polizei nnterlicß aber dessen ungeachtet ihre Nachforschungen nicht. Bald jedoch war es ärztlich erwiesen, daß die ganze Geschichte eine Comödie sey, um einen reichen Liebhaber arg zu prellen. Diese Gräsin Wir-^teubach war eine Schweizerin von Geburt, niemals vermalt gewesen, und hieß einfacher Weise König, ohne adeliges Prädicat. Sie war die Geliebte eines reichen Mannes aus der Provinz, welchen sie durch die Mntterwürde noch mehr an sich fesseln wollte. Sie war nach Paris gekommen, um sich um jeden Preis ein ueugebornes Kind zu verschaffen, u„d hatte iu der That bei Belle^ille eine Bauersfrau gefunden, welche ihr das eigene Kind um drei Franken überließ! Mademoiselle König wurde sogleich der Präfectur übergeben. (Oest. C.) Guizot — hält sich jetzt, mit seineu Studien beschäftigt, in Val-Nicher in ländlicher Zurückgezogeuheir auf. Der Erminister ist eben so arm, wie er es vor seiner Erhöhung gewesen. Dieser Landsitz ist sein größter, ja sein einziger Reichthum, daher sucht er durch schriftstellerische Werke sein Einkommen zu erhöhen, und hat auch bereits mit mehreren Buchhändlern Contracte abgeschlossen. Demnächst wird eine Einleitung zu seiner Geschichte Englands in Einem Bande erscheiueu, wofür er 25,000 Franken erhält. Mir inniger Liebe hängt Guizor an seinem Sohne, einem sechzehnjährigen Jünglinge, der trotz seiner Jugend durch seine umfassenden Kenncnisse und seinen lebhaften Geist alle seine Col-legen an der Londoner Universität, die er heuer besucht hat, weit überflügelte. Machtsprucb. Zu Buochs, im Eanton Unterwalden, hac ein Wuudermädcheu längere Zeit durch Blutschwitzeu die Blicke der abergläubischen Menge auf sich gezogeu. Tausende von Menschen zogei: herbei, das Wunder zu seyen; endlich wurde das Vcandal doch schon zu groß und der Bischof voi, Chur schrieb nach Buochs: da5Blutschwitzeu solle aufhöre»! — Das hat geholfen. ' (Boh.) Grausame That. — Letzte Nachr ist iu Burgdorf eiue entsetzenerregende That geschehen. Eiu daselbst wohueu-dcr Musicus, Namens Moser, erdrosselte um 2 Uhr Morgens seine vier Kinder, ging dann nach volleuderei Thac auf die Emmenblücke, gab sich einen Schuß uud stürzte sich iu das Wasser. ^Abdl. z. W. Z.) Kapierkorb des MlnnslNlten. Scene aus der großen Leipziger Nevolu-lution. —> Barrikade im Thomasgäßchen. — Bürqer-lieurenant (mic dem blanken Schwerte vordringend). »Bergers! Menschen! Brüder! Das Cechendum is in Gefahr! Vorwärts mir Kott vor's Vaterland! Wer nich vor's Vaterland sterbt, kommt in' Arrest!" — Die E o m-munalgarde. »Horrah! Es lebe unser Vaterland! Horrah!" — B ü rg erlieu ren a n r. »Dambuhr! schlage» Se deu Werbet, daß de Ufrühreriscy wissen, daß mer da siud!" — Tambour. »Ach, -mein kuter Herr Leutnant Krampelmeier, es is ja bloß e'n Inschui'geiitc uf de ganze Parri-kate, Schneicermcist.'l- S ch w e i, d l e r's Iuuge, uud der will uich runder jeh'n!" — B n r g e r l ie u te n a n t (vordringend mic entschlossener Trimme). „Herr Inschurgente! Herrn Schwen dl ersch Junge! wollen Se wohl kleicy vuu de Parrikare nunder!?" — Müller imiior (von der Barrikade). »Hären Se, Herr K ra m pelm eier! Se haben mich gar uischt nich zu sagen!" — Bürgerlieutenant. »Was, des Volk widersetzt sich? Ganze Compagnie! Legt an! Na, was is denn Herr Kubalsky, warum legen Se denn nich an?" — Kubalsky. »Daö werd ich Sie gleich sagen. Ich schisse nicht ltt's Volk, es is gegen meinte Ueber-zeugung." — Lieutenant Kra m p e l m e i e r. ,,^o werden Se sich scnorr iu irrest verfügen." — Kubalöky. »Mit dem größten Verauügen!" (Geht iu den Arrest.) — Sämmtliche Co m mu ua l q a r d i ste u (ihre Gewehre absetzend). »Ja, des is wahr! Mer schissen uich uf'sVolk!" — Müller's Junge (von der Barrikade). »Fifat de Com-munalgarde! Fifat 'de Berger!'' — Kra mp e lm e i e»-. »Meine Herren! Se werden sämmtlich i,,',, Arrest zehn." — Sämmtliche Com m un a lg ar d i sten. Ei, Herr Iäses! recht gerne, Herr Leutnant! recht gerue!" — (Sie gehen sämmtlich in den Arrest. Die Revolution ist beendet). In einer Berliner Tabagie verlangte ein Gast ein Glas Königsbier., Als der Wirrh das Bier, das ganz dick und trüb war, dem Gaste vorletzte, fragte Jener erstaunt, ob dieß wirklich das berühmte K'ömgsbier sey? Dieß wurde ^ihm vom Wirth versichert. »Nun dann,« rief er lachend aus, »ist es wahrscheinlich vou Wilhelm dem Dicken!" Verleger: Ignaz Ällois Kleinmayr. "