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Laibacher
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Wtletrtea:
vahnhosgaffe Nr. 16.
»rprdtttsa»-» Jnseratea-vareaa:
Songreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. ». Klein» mayr * geb. Bamberg.)
Juserti-uSvretse:
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-
Dei größeren Inseraten uhb-.r^-Lfterer Linschaltung entfptM«*^ Lender Rabatt.
Kür complicierten Satz besondere Vergütung.
Nr. 293.
Freitag, 21. Dezember 1877. — Morgen: Demetrius.
10. Jahrgang.
Zur Lage.
Dir hochgradigen Hoffnungen btt Ultramontanen in Preußen, beziehuvgrwrisr Deutschland — Fürst BiSmarck werde den diplomatisch-politischen Mar» fchall«stab viederlkgen und sich zur Ruhe begehen, — find in neuest« »eit wieder tief gcfm.ten, der dcmsche Rlichtrapzler hat sein Tagewerk de» „Teufel-avStreiden«- noch nicht vollend« verrichtet, dir Jubel. Hymnen der Uitrawontanrn erivntrn zu früh, drr große Diplomat will sich nicht eher vom politischen Schauplatz zuröckziehen, bi« der Augiasstall gänzlich
gesäubert ist.	. _ ir.f .
Jnbetreff der inneren Lage in Deutschland «wartet man, daß die bevorstehende Reichstag«, sesfion ohne Cvnflicte verlaufen wird.
Da« preußische Abgeordnetenhaus beschäftigt fich mit einem Gesetzentwürfe, brtrtffend die Er. greif ung von Maßregrln gegen die 9ttblau«, deren Vernichtung auf Kosten de« Staate«.
Dir vvlkswirthschaftliche Krisi« dauert auch in Preußen fort, die Effecterwerthrgehen stark zurück, die Eisenbahn Politik der Regierung erfährt scharfe Kritik, da« Sinken der Eisenbahneffrcten erzeugt in kleinen, minderbrmitlellen «reisen Mißstimmung.
In Berliner Kreisen gibt man der Anficht Raum, daß die Friedensbestrebungen der Hohen Pforte in Rußland eine zuvorkommende Erledigung nicht zu hoffen hätten.
Die zweite Kammer in Sachsen nahm den Antrag auf Aushebung drr die Thcilbarkrit des Grund-
eigenthum» beschickenden Gesetzesbestimmungen in Berathung.
Die en gl i sch e Regierung konferiert in neuester Zeit auffällig häufig mit drm StaatSoberhaupte, mit der Königin, in Angelegenheiten der orientalischen Frage. E» ist kein Geheimnis, daß die Königin antirusfischen Gesinnungen Huldigt. Die ruflenfeind« liche englische Prefle verlangt ein energisches Auftreten England« unter Entfaltung eine» bewaffneten Nachdruck« und erhebt gegen den Grafen Andrafsy dir Anklage: er sei bereit, um drr eigenen Ruhe willen für Orstrrreich eine „zweifelhafte und gefähr. liche Beute" au« der Zertrümmerung der Türkei anzmtehmen. E« wird das Gerücht kolportiert, daß Graf Andrafsy für den Plan einer Entschädigung Oesterreichs bei eintretender Theilung des türkischen Reiches gewonnen sei. Der Marsch der russischen Armee über den Balkan würde England zu den Waffen rufen, es müßte au» feiner Zurückhaltung hervortrmn; für diesen Fall würde sich zwischen England und Rußland eine Streitfrage ernsthaftester Art entfalten.
ES verlautet, diesmal werde auch Frank-reich eingeladen werden, in Sachen der Mediation beim diplomatischen Konzerte mitzuwirken, Frankreich soll sogar ein Hauptpart zugetheilt werden.
Also die serbische Armee hat die Grenzen überschritten, der serbische Agent Kristit schnürte in der Moscheenstadt seinen Bündel und gab das Fersengeld. Milan der Kleine ist groß, er wartete auf den Fall Plewna'S, er exercierte seine ruhmreiche Armee
so lange herum, bi» die türkische Armee, geschwächt durch viel Blut kostende Niederlagen, zu erfolgreichen Kämpfen untauglich geworden, um Serbien sicherer zum Siege führen zu können. Der Serbenfürst um« klammert flehend die Knie de« großen Zaren-Slaven. Protektor«, damit auch er — der kleine Milan — ein große« Stück vom türkischen Reiche empfange. Da« Lager Milan« ist nicht« weniger als auf Rosen gebettet, das Damoklesschwert der Verschwörung hängt ober seinem Haupte. ES ist immerhin möglich, daß der Thron des FürstchenS in einer un» gehofften Stunde zusammenbricht. Der Zar benützt die Rumänen und Serben al« Kanonenfutter; ob au» dem Länderraube für beide slavische Bruder, nationen etwa« erübrigen wird, dürfte nicht von Rußland, sondern von ganz Europa zu entscheiden sein. Ein Räuber kann doch nicht berechtigt sein, den Raubact de« zweiten und dritten Raubgenossen zu ratisicieren? Ist da« Völkerrecht ln Europa be-beits null und nichtig erklärt worden? Wahrlich, die Göttin der Gerechtigkeit ist blind, sonst könnte sie unmöglich dulden, daß solche Greuel, solche Gewalt, thätigkeiten, solche Raubacte in Europa ungestraft in Vollzug gesetzt werden l
Vom Kriegsschauplätze.
Bei Plewna nähert fich die Absendung der gefangenen Arrnre nach Rußland ihrem Ende. OSman Pascha wurde au« Bogot abgeschickt. Zwei Paschas und 2000 gefangene Soldaten wurden den Rumänen überlasten.
Feuilleton.
Die Herrin von Kirby.
Roman von Ld. Wag«er.
(Fortsetzung.)
29. Kapitel.
Die Befreiung.
Die Ueberraschung Humphry Kirby'S, als er fich im Lindenhause zu Clondalkin so unerwartet Lord Dalton gegenüber befand, machte ihn für einen Augenblick sprachlos, und als dieser ihn so unsanft in« Hau« zog und die Thür verschloß, glaubte er, sein letztes Stündchen sei gekommen. Dennoch beherrschte er sich so wett, daß er einige Worte her-vorstammeln konnte.
„Ah," sagte, er, indem er sein Taschentuch hervorzog und sich den Schweiß von der Stirn wischte, wobei er schwer athmete, sich anstellend, als ob die Fahrt und der kurze Weg durch den Garten ihn sehr angegriffen hätten. »Ah, da« ist ein unerwartetes Vergnügen, Mylord."
„Wirklich?" fragte Dalton mit scharfer Be. tonung. „Ihrem Gesicht nach zu uriheilen, sollte man eher das Gegrntheil annehmen."
„Warum da« ?" fragte der Advokat, rasch fich sammelnd. „Warum sollte ich mich nicht freuen, Sie hier zu sehen? Ich nehme an, daß Sir, wie ich selbst, in Ausübung eines christlichen Liebe«-werke« hier find. Oder haben Sir andere Beziehungen — vielleicht rin alte« Brkanntschaftsvrr. hältnis — zu dieser guten Frau, welche, nebenbei bemerkt, die hilfsbedürftige Schwester meiner treuen Haushälterin ist?"
„Nein, ich habe keine intime Bekanntschaft mit dieser Frau, die ich gestern abend« zum erstenmale gesehen," entgegnete der junge Lord; „ich bin auch nicht gekommen, um ein Werk christlicher Liebe an einer „atmen Frau" zu thun; vielmehr bin ich ge. kommen, um Lady Olla Kirby au« einer unerhörten, schrecklichen Gefangenschaft zu befreien."
Der Advokat war wie vom Schlage getroffen. Regung-lcS, wie von Stein, stand er da und starrte mit übernatürlich großen Augen Lord Dalton an. Er fürchtete tn diesem Augenblicke, daß seine Pläne zerstört, daß alle« verloren und feine Mündel von ihrrm Geliebten befreit worden fjtl.
„Ja, da« Mädchen ist fort, Mr. Kirby, sie ist frei I" rief Mt«. Wilkin, zitternd und weinend. „O Mr. Kirby, ich kann nichts dafür; ganz gewiß,
es ist nicht meine Schuld! Mein Sohn hat den Schlüffe! au« meiner Tasche gestohlen und sie heraus« gelassen. Er ist mit ihr durchgegangen, und an» diesem und jenem weiß ich, daß sie nach England geflohen find."
Der Advokat athmete erleichtert aus. Er wußte jetzt, daß Tim Wilkin und Lady Olla zusammen fort waren. E« stand also fest, daß fein Plan gelungen und Olla nun tobt und tief auf dem Meeresboden begraben war. Niemals wieder konnte eine Spur von ihr auftauchen und nichts hatte er mehr zu fürchten. Die Erleichterung feines Herzens fand Ausdruck auf seinem Gesicht und war Lord Dalton nicht entgangen, der den Advokaten scharf beobachtete und den leisesten Wechsel in deffen Zügen bemerkte. Der Mann, der sonst seine Gestcht-muSkeln voll» ständig in der Gewalt hatte und sie nach feinem Willen spielen ließ, war in diesem Augenblick, da der Wechsel von Furcht und Schreck zur Erleichterung ein zu jäher war, nicht im stände, sie auch nur einigermaßen zu beherrschen.
Wie bemerkt, war Lord Dalton diese Veränderung nicht entgangen, und er schloß daraus, daß der Advokat mit der scheinbaren Flucht seiner Mün-bei einverstanden war und daß er fich im geheimen darüber freute.
Der Zar hat die sofortige Mobilisierung von 60,000 Mann frischer Truppen angeordnet.
Von der serbischen Grenze verlautet, daß die von Ljeschanin befehligte Morawa-Armee 18,000 Mann und 48 Geschütze zählt. Fürst Milan und General Protit in Begleitung des russischen General» Pubrikoff find nach dem Haupt, quartier abgrgangen.
Die Bewegungen und die Verproviantierung der Russen bei Erzerum unterliegen großen Schwierigkeiten, man erwartet gegenwärtig keinen Angriff. E« herrscht große Kälte.
Politische Rundschau.
Laibach, 21. Dezember.
Suland. Die „Wiener Ztg.« veröffentlicht die aiser sanctionierten Delegalionsbeschlüffe, betreffend die Bestreitung der gemeinsamen Au«, lagen im ersten Quartale 1878. Die SanctionS-clausel lautet: „Den vorstehenden Beschluß, welchen die von Mir für den 5. Dezember d. I. nach Wien Unberufenen, vom ReichSrathe sowie vom ungarischen Reichstage zur Behandlung der gemein-fernen Angelegenheiten entsendeten Delegationen in-betreff der Bestreitung der gemeinsamen Auslagen im ersten Quartale 1878 gefaßt haben und welcher Mir durch Mein gemeinsames Ministerium unterbreitet wurde, finde Ich in Gemäßheit der Gesetze vom 21. und 24. Dezember 1867 zu genehmigen und zu bestätigen."
Da» Abgeordnetenhaus des Reichsrathes genehmigte in feiner 322. Sitzung: den neuen Post-und Dampffchiffahrts-Bertrag mit dem österreichisch, ungarischen Lloyd, das Rekrutencontingent pro 1878 (54,541 Mann für da« stehende Heer und 5454 Mann für die Reserve), den Gesetzentwurf über die Einschränkung der Nichtigkeitsbeschwerden und die Regierungsvorlage, betreffend die Verlängerung des am 5. Dezember 1876 zwischen Oesterreich-Ungarn und Großbritannien abgeschloffenen Handelsvertrages. Au« Anlaß der WeihnachtSfeiertage wurden die Plenarfitzungen vom 19. d. vertagt und dürften die-selben am 12. Jänner k. I. wieder beginnen.
AnSland. I« Berliner Hofkreifen spricht man von einer demnächst beabsichtigten Zusammenkunft de« Raffer» Wilhelm mit dem Zaren.
Die „Rordd.Allg. Ztg." schreibt: „Deutschland, an der Orientfrage nicht direkt intereffiert, hat keine Veranlaffung, au« seiner wohlerwogenen Reserve herauSzutreten, namentlich, da e« noch keine«-weg« feststeht, daß die Türkei allen Ernste» in friedliche Bahnen einzulinken gewillt ist."
„Er hat diese Flucht selbst angeordnet," dachte er; „wahrscheinlich ist fir ihm hier nicht mehr sicher genug oder hat er noch einen schändlicheren Plan."
Mr. flirbh, dem die Worte der Frau einen Ausweg au« feinet peinlichen Lage zeigten, trat einen Schritt auf die Frau zu und sagte in vor. wurfsvollem Tone:
„Und da» ist die Art, in welcher Sie mir dienen, Mt». Wilkin. Die» ist die Treue, welche Sie mit versprochen?"
„Ich bin nicht schuld daran, Mt. Ätrbh," jammerte die Frau. „Ich —"
»Schon gut," unterbrach sie der Advokat; „wir wollen später darüber sprechen."
Er wandte sich zu Lord Ballon und sagte in scheinbarer Erregung:
„Mylord, ohne Zweifel überrascht Sie die» alles. Ich weiß nicht, auf welche Weise Sie erfahren haben, daß meine Mündel in diesem Hause fich befand; aber ich leugne die Thatsache nicht ab, daß sie hier gewesen ist, und denke mich jederzeit und vor jedermann, selbst vor Gericht, ühchr mein Verhalten gegenüber meiner Mündel rechtfertigen zu können. Ich bin ein Junggeselle und habe nur ein geringe» weibliche» Dienstpersonal in meinem
Das „Journal officlet" veröffentlicht ein Dekret, welches die Generalrüthe in Frank« reich für de» 21. Dezember einberuft.
Das englische Parlament wird für den 17. k. M. einberufen, um demselben Maßregeln vor-zulegen, welche der veränderte Stand der orientalischen Frage erfordert, und einen Exlrakredit zu verlangen zum Zwecke einer solchen Vergrößerung der britischen Kriegsmacht, welche die gegenwärtigen Zustände Europa'« erheischen.
Die italienische Sammet hat die Budget, betathnng beendigt und sich sodann vertagt. Die »Gazzetta Usficiale" veröffentlicht die Verlängerung der Handys- und SchiffahrtSoerträge Italiens mit Oe sterteich. Ungarn, England, Belgien und der Schweiz bis zum 31. März 1878.
Fürst Gortschakoff äußerte sich dahin: „Rußland werde keinen Frieden unterzeichnen, worin die Neutralität Rumäniens unter den Schutz der Mächte gestellt roerdin würde; ein solcher Artikel würde Mißtrauen gegen Rußland aus« drücken, und dann könne sich Rußland den einzigen Weg nach der Türkei nicht verschließen."
Zur Tagesgeschichte.
— Resolution. Der Foilschtittsverein in Pettau gab in seiner letzten Versammlung die Erklärung ab: ei sei die Verminderung der Staatslasten unerläßlich, sollen die Staatsbürger den an ste gestellten Anforderungen weiterhin gerecht werden können. Der Verein begrüßt daher mit lebhafter Freude den jüngst bekannt gewordenen Beschluß mehrerer verfassungstreuen Klubs des Abgeordnetenhauses, welcher auf Herabminderung des Standes des Heeres um ein viertel (eines Bestände» und damit aus Herab -rninderung bei Heeresaufwandes gerichtet ist. Der Verein steht in diesem Beschlüsse die richtige Erkenntnis der Be-dürsnisse der Staatsbürger zum Lusdrucke gebracht und erklärt, es sei die Durchsetzung dieses Beschlusses mit allen gesetzlichen Mitteln anzustreben.
— Versuche mit dem Telephon.) Wenn man direkt in daS zum Hbren bestimmte Telephon ein zweites mittelst eines kurzen Kabels einschaltet und dann beim Hören da« eine Telephon an da» rechte, da« andere an das linke Ohr anhält, so vernimmt man die Worte de« Sprechenden mindesten» doppelt so kräftig und deutlich, als sie vernehmbar wären, wenn zum Hören nur ein Telephon benützt worden wäre. DaS durch zwei Telephons gehörte Wort ist so vernehmlich, alS stünde der Sprecher in nächster Nähe des Sprechenden.
Lokal- und Proviuzial-Angelegeuheiteu.
—	(Statthalter R. v. Widmanu) hat in Wien, „Vrand-Hotel*, einen I4täg>gen Aufenthalt genommen und wird sich dann auf feinen neuen Posten nach Linz begeben.
—	(AuS dem Pari amentShause.) Der Reich». rathSabgeordnete für «rain Dr. Adolf Schaffer wurde in die österreichische Delegation al» Ersatzdelegierter für Krain gewählt.
Hause; Olla aber ist stolz, trotzig und hitzköpfig; sie vergißt, daß ste nicht mehr Herrin von Äitby ist und widerfetzt fich meiner Autorität, verachtet meinen Rath und droht mein Hau» zu verlaffen, arm und mittellos, um fich selbst ihren Weg durch die Welt zu bahnen. Alle meine Vorstellungen hörte sie mit tauben Ohren an. Ich konnte nicht» mehr mit ihr aufstellen und endlich, aus Mitleid mit ihr und um sie vor zukünftiger Trübsal zu bewahren, brachte ich sie in dieses Hau», wo sie unter Auf. ficht geholte« werden sollte, bi« fie ihren Sinn etwa« geändert hätte und fich williger zeigen würde. Ich glaube nicht, daß e« einen Vater oder Vormund im Lande gibt, welcher meint Maßnahmen mißbilligen wird, wenn fie bekannt würden. Gott weiß, welche Ueberwindung e» mir gekostet hat, Olla ernst gegenüberzutreten und ihr streng zu erscheinen! Sie wissen, Mylord, wie ich ste stet» geliebt habe und wie ste an mir hing. Wer hätte ahnen können, daß da« sie betroffene Mißgeschick ihr sonniges Temperament fo gründlich zerrütten würde, daß fie selbst gegen ihre treuesten Freunde fich empört und fie zu verdächtigen sucht? Es freut mich, daß fie zu Sir Arthur gegangen ist. Dadurch werde ich von einer großen Verantwortlichkeit entbunden. Ich werde mit nächster Post an Sir Arthur einen »tief schicken.*
— Statistische».) Die Südbahn zählt 220 \ die Kronprinz Rudolfsbahn 500 Beamte. Bet sämmtlichnt Eisenbahnen in Oesterreich-Ungarn find 15,000 Beamte angestellt
— (Südbahn.) Die Eilzüge Nr. 401 und 402 der Kärntner Linie werden vom 1. Jänner 1878 ab im Bedarfsfälle, wenn Reisende ab- oder einzusteigen wünschen, auch in Toblach anhatten.
— (Spenden für die frei». Feuerwehr) Anläßlich de» BrandeS in der Spitalgaffe haben «eitergespendet : Frau Amalie Pirker 10 fl.. Herr Leopold Pirker 10 st., Herr August Jak sen 2 f(. — Herr Heinrich Skovler in Hraz spendete der Feuerwehr 10 st.
— (Ehristbaurnfest.! Der hiesige Feuerwehrverein hat die Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft, de» Beteranenvereins und deS Laibacher Turnvereines zu der Ehristbaumseier eingeladen, welche er am 25. b. abend» um 6 Uhr im Lasino-StaSsalon veranstaltet.
— (Aus der Bühnenwelt.) Auch bei den verschiedenen Provinzbühnen steht die Gagenreducierung an der Tagesorbming. Die «gramer Natioiialbühne faßte die Bescbneivung der Sängergagen so scharf an, daß der Bari» tonist Herr Rolli schon am 1. Jänner 1878 die «gramer Bühne verlaffen und ein schmeichelhaftes Engagement in Lemberg antreten will. — Nachdem der Theaterkrach in Sicht, ermäßigen viele Provinzbühnen die Eintrittspreise. — Auf der Klagenfurter Bühne veranstaltet.bet auch hier bekannte Schauspieler Herr M ä 11« n 8 Kindervorstellungen.
— (Landschaftliches Theater.) Rosen« hier bereits bekannter Schwank: „O biese Männer !" ging gestern vor leeren Sitzen in Szene. Es herrschte im Hause, in den Zuschauerräumen und aus der Bühne eine Kälte, die sich in »reisen veS Publikum- und der beschäftigten Bühnenmitglieder febr merkbar machte. Ungeachtet dieser mißlichen Umstände zählte die Aufführung zu den sehr guten, in erster Reihe wurden Frl. N. Butze und Frau Strühl mit großem «eisalle ausgezeichnet. — Die Direction Fritzsche »ringt uns heute abermal» eine Novität, die komische Operette: „Die Theaterprinzesfin" von Offenbach. Wir wünschen, daß e» dieser Prinzesstn, wie seinerzeit jener von Trapezunt, gelingen möge, volle Häuser zu machen.
Aus den slovenischen Blättern.
Mit besonderer Befriedigung nehmen wir zur Kenntnis, daß auch der eingefleischte Türkenfeind „Nirod“ dem Helden OSman Pascha die Ehre gibt, er nennt letzter» „den tapferen türkischen Bertheibiger" von Plewna „SlovenSki giarob“ versucht es, in die Fußstapfen seines in der „«grämet Prkffe" in deutscher Sprache debütierenden Kollegen zu treten, der S fich int Aufgabe gemacht haben dürfte, den @taet8anroalt so oft al« tbnnltdb anzugreisen, ,u interpellieren und zu apostrophieren. Bor einigen Tagen versuchte „NaroD", unserem staatSanwalte eine Predigt zu halten, er berief sich bei dieser Gelegenheit aus den Patriotismus der nationalen Partei, bet hinter jenem der liberalen, vet-faffungstreuen Partei nicht ,urückdleibe. Die vor einigen Tagtn in der hiesigen Sitatnica abgehaltene Plewnafe>er und die Rußland Hergebrachten Sympathien gaben offenes, unleugbares Zeugnis vorn österreichischen Patriotismus unserer nationalen Parteiführer.
Der Leiter unseres auswärtigen Amtes, Graf Andraffy, muß es dulden, daß auch „Narod" die Beißel über dem Haupte deS österreichisch-ungarischen Reichskanzler- schwingt. „Narod" sagt: „«ndraffy ging regieren, aber nur zu bald sah er ein, daß da« Regieren nach magyarischem Muster nicht gehe, nachdem die äußere Politik ja die Politik unserer Dynastie sei; letztere hält stch gegenwärtig, daß die Mon-
„Olla ist nicht bei ihm," fiel Lord Dalton hastig und bestimmt ein. „Ich kam in vergangener Nacht hierher, kurz nach Olla'« Flucht; dann ging ich nach Kingston»«, um dort und in der Umgegend nach ihr zu suchen. Sie ist nicht mit dem heutigen Dampfer nach Liverpool gefahren, aber ich habe er-fahren, daß fie «och in voriger Nacht mit Tim Wilkin aus einem kleinen Hafen bei ftlngStoron abgefahren ist. Bei dem günstigen Wind hätten sie zu Mittag in Liverpool fein können und am Rach« mittag bei Sir Arthur. Auf meine telegrafische Anfrage erfuhr ich jedoch, daß ste heute abends noch nicht dort angekommen war. Es steht also fest, daß sie nicht in England gelandet ist."
Während dieser Mitteilung hatte er Mr. -irby scharf beobachtet und bemerkt, daß dieser mehrmals die Farbe wechselte; dieses sowie das Niederschlagen der Augen und ein leise« Zucken der Lippen waren ihm ein unwiderleglicher' Beweis, daß eine schwere Schuld auf der Seele des Advokaten lastete.
„Sie haben die Zeit der Reise doch wol etwa« zu knapp bemessen," stammelte dieser. »Morgen früh werden Sie vielleicht andere Nachricht erhalten, Mylord."
(gettsefceng felgt.)
otcb e auch nocv von anderen Stationen bewohn, ist, als von SRaavaren. Die gesunde Politik unlerer Krone erlöste uu« von einem «ündnifle mit England. Andraffy. als bekannter Slavenseind. war ohne Zweifel für ein BünvniS zwilchen Oeslerreict-Ungarn und England, um die Türkei zu retten, aber Andraffy fand unbeugsamen Widerstand in den Kreisen unseres kaiserlichen Hose«. Andraffy stellte an sich die Frage: ob er russensrenudliche Politik treiben, die btt Hose begonnen wurde, ober ob er gehen solle? Oesterreich unternimmt nicht« gegen Rußland, und (Bott sei gedankt. Laß es so ist Wir wollen hoffen, daß sich die Magyaren und Deutschen an die Sache gewöhnen werden, wie sie ist, ob gern oder iinaern " Narod' geriith auf seinen hochpolitischen öjeut-flonen auf "daS «ediet der Krone, daS zu betreten er ver-
mel6fn<Ratod" leitertitelt über .Unsere Advokaten und Notare und die Muttersprache," wie folgt: „Unser Volk ehr» feit jeher den Richter, Advokaten und Notar, die Zeiten der Kabinettsjustiz sind vorüber. Es wird eine Zeit kommen, in der das Gesetz heilig gehalten werden wird. Auch unser löblicher Paragraph 19, betreffend die Bleichberechtigung, kommt fodann an die Reihe. Unser Bauer vertheidigt wol feinen Besitz, aber nicht seine Sprache, und dies« Wahr-nehmuna ist eine traurige, daß der krainifche Landmann um seine Sprache sich nicht riivrt! Unser Bauer muß in tiefer Richtung eist ein ganzer Mann werden. Unter unserer nationalen Intelligenz nehmen unsere nationalen Advokaten und Notare den ersten Rang ein, sie müssen die Führer der Nation fein, sie müssen im Kampfe in den ersten Reihen »eben sie müssen die Masse des «olles in die Reihen rufen, fit müssen auf slovenischem Boden auch slovenisch amtieren, ohne Rücksicht auf Expensarien und Instanzen. Die flovettische Nation ist der Klient der Advokaten und Notare. ES ist sonderbar, wenn ein Advokat den Paragraph 19 vertheidigt, dabei aber deutf» schreibt und auch feine jungen Loncipienten deutsch amtieren und deutsch arbeiten läßt I*
68 jst wahrlich eine Schmach, wenn in einer »dvoka-tui»=” oder Notariatskanzlei für eine slovenische Partei in deutscher Sprache g-schrieben wird!“ -Der mit den Lokal-Verhältnissen in Krain nicht vertraute fieser diefeS „Narod -Artikels muß der Ansicht Raum geben, daß eS in Kram auaebe wie zur Zeit de« ThurmbaneS in Babel: das Besetz weide derzeit nicht heilig gehalten; der harnischt Bürger und Bau» werde gezwungen, in der Bericht«-, AdvokalmS-und 'Jiotariatstanzlei sich der deutschen Sprache zu bedienen. Dieser .Narod'-Artikel trägt unverkennbar das Gepräge der G'hässigkeit an sich- Den «efellen de« .Narod' ist es nur darum zu thun, die nationale Bevölkerung Kram« gegen alles, was in den Berti» des Beamtentums gehört und Kanzleiluft einathmet, aufzuhetzen, Haß und Abneigung zu erzeugen. Die Methode des .Narod" ist eint moralisch und politisch verwerfliche, seinen Artikeln liegt die Lüge »nt Bast», und deshalb ift diese Methode eine perfide, eine den inneren Frieden im Lande fort und fort störende. Wie lange „och werden die Patrone de« .Narod" diesem Treiben des ftalbftudenten ruhig zusehen ? Können die Patrone des „Narod" e« noch weiter verantworten, daß dieser Halbstudent mit der Nation ein verwegenes. aushetzendeS, aufreizendes Spiel spielt ? Quousque tandem etc, etc.________________________
Witterung.
Laibach, 21. Dtztmbtt.
Anhalttnd bewölkt, geringer Schneefall, schwacher NO. Temperatur: morgens 7 Uhr — 6 2°, nachmittags 2 Uhr — 88° C. (1876 + 3 6»; 1875 + 0-4* C.) Baromettr im Steigen, 746-46 mm. DaS gtstrigt TageSmittel der lern ptratur — 2-6*. tun 0-6* unter dem Normale.
Telegrafischer Kursbericht
am 21 Dezember.
Papier-Rente 63-25. — Silber-Rente 66 5V. — Bold-Rente 74 40. — 1860tr StaatS-Anlehen 11075. — Bank-actien 783 — Kretitectien 202'25. — London 120 40 — Silber 105 85. - S. k. Münzdukaten 5 68. — 20-Franc-Stücke 9-66. — 100 Reichsmark 59 50
Theater.
Heute bei aufgehobenem Abonnement (ungerader Tag): Zum erftenmale (ganz neu):
Die Theaterprinzelfin.
Operette in 3 Acien von Offenbach.
Angekommene Fremde
am 21. Dezember.
H»1el Stadt toten. Löfs, Breitenfeld, Kflte., und Tistlt' Reis., Wien. - Neukranz, Kfm., Berlin. - «ras Thurn, «ulsbesitzer, Radmannsdorf. — Binder, Forstinfptktvr, ttraz. — Ritter v. BoSIetb, Hrastnig. — Feltiner Peter, Feldner Lhryfanth und Ladstätter, Strohhutfabrikant, Dt sertgg.
H»tel eiefttttt. «ras Hoyos sammt «emalin, Fiume. — v. Neugebauer Bertha. Privat. Triest. - «erg, »aufm., Frankfurt. — Delleva, «dtlsbtrg. — Schweiger und «ofenberger, Kflte., Wien. - Jaschke. Kfm., Sagor.
M«dreu. Müller, Triest. — Terlikar, Loitf». - Ranch und Schwarzer, Hausierer, «ottschee.__________________
Telegramme.
Wien, 20. Dezembrr. Zu HerrenhauSmitglie dcrn wurden ernannt:	Oberststallmeister Prinz
Thurn - Taxis, OberlandeSgericht-prLfident Waser, Obrrstlandmarschall Wodzicki, Gutsbesitzer Graf «otulinskh, Graf Ladislaus Thun - Hohenstein, Pcülat Ganglbauer von Kremsmünster, Handels kammerprSsident Gvgl.
Petersburg, 20. Dezember. Der ruffischen „Petersburger Zeitung" zufolge wurde General Tottleben zum Oberkommandierenden der Rustschuker Armee' Abteilung und General JmeretinSky zu seinem GeneralstabSchef ernannt.
Für die vielen Beweise herzlicher Theilnahme anläßlich deS TodeS unsere« innigst geliebten Sohnes, refpectioe Bruders
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und für da» zahlreiche Geleite zu seiner letzten Ruhestätte sowie den Spendern der oitltn Kränzt sagen wir unseren tief empfundenen Dank.
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teln, Malaga-Trauben,
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—	(S i I e r o t n r 61 o 11.) Dir (otbru auggtgriirnr Nr. 14 nnb 15 btt „Suciotuiblatt" von Union 6 b lin g et bringt an erster @itlle, elngeliilet durch eine kleine biographische Skizze, ein größere- Bruchstück an« einem nachgelofsoien griechische» Storno de» kürzlich verstorbenen, wenig gekannten Dichter» Mori, Schlei-fit: „Flucht und Rückkehr«, von wunderbarem Reiz der Sprache und voll feiner, echt poetischer Züge. Demselben schließen sich an ein zweiter Bitikel über Emil Kuh« uefsliche Hebbel-Biographie, der «Schluß von I. Minor« interissan-n rn Aussätze über Schiller« Gut« rcutf zu Llsride und Klinget« gleichnamige« Schauspiel; endlich (ine eingehende Besprechung bt« neuesten Boche« von Rail Emil Fr»n,o«:,Bom Don zur Donau," »um Herausgeber. — Die „Äti. tische Rundschau" enthält zahlreiche Besprechungen neuer Erscheinungen b<» Büchermärkte«, Mi«c-llen> iubtik, Bibliogrophie uno Weih» nachl«opzriger bilden den Schluß der Nummer. — Mit derselben ratet auch der erste Band und Jahrgong des „fiteraturblatt", nnb wir können nicht umhin, dem verdienstvollen Unternehmen, da« > unter den schwierigsten Zeitver-1 HLltniffen in» Leben getreten ist, und sich in kurzer Frist Achtung! und Sympathien unter allen Ge>; bildeten erwarb, unsere volle Anerkennung für sein ernste« Streben onszusprechen. Ein wirklich 1 unabhängige», gute« „Literatur-! blott*, ba« gleichwol versteht, : seinen Stoff auch einem größere» j Leserkteise anziehend zu gestalten, war uub ist nicht nur in Oestei- ; reich ein Bedürsni«. Mit dem neuen Jahre geht da« „Literatur-Holt", unter gleicher Redaction wie bisher, in den Verlag von 9uliu« fllinkharbt in Wien nnb Leipzig über nnb etscheint bann, bebtutenb »ergiößert, monatlich in zwei broschierten Heften von je 32 Seiten Umfang. Wir tön-nen 6a6 „ßiferaimblatt" in seiner alten und neuen ©rflalt unfern Lesern nur auf da« beste empfehlen.
Verstorbene.
Den 19.Dezember. Ursula Vostlnior, Inwohnerin, 63 I., Zivilspital, Herzfehler.
Den SO. Dezember. Franz Kump, SchuhmoLer, 36 Jahre, Zivilspital, Phthisis pulrnon.
Gedenktafel
über dir am27.Dezembrr 1877 stattfindenden Lici« totionen.
3. Feilb.. Brirki'sche Reol., Banjaloka, BG. Bottschee.
«m 31. Dezember.
3. Stilb., «ailharek'sche Real., Neumarktt, 8®. Neumarktl.
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Druck Don Jg. v. Kleinmatzr & Fed. «amderg.
Verleger: Dttomar Bamberg.
Berantwortlicker Redacteur: Franj Müller.