Wochentlichks Kundschaftsblatt res Herzogthum Krain. Auf das 1775"« Jahr. Zwblftes Stuck. Laybach den 2ste» Marz In Wirthschastssachen. Fortfttzung vondemMittel -LeRovn- wurmer zu vertreiben, wenii das Getreide in der Scheuern damit crngestecket ist. das vorgeschlagene Mittel abee egen dec Benetzung mit diesenr bittern Wasser vielleicht einigen bedenklich seyn konnte, tndem es zu besorgen ware, datz das Getreide nicht etivann durch die Befeuch- M twit »78 twig in erne ErU'tzung, und Gahrung gecache, besonders wenndie Behaltnisse des Ge-treides ihrer Lage halber fur fid) nicht genug kuhle, und trocken t varen, welches in jetiett uber die Sralle angelegten meistens bemerket wird, so schlagt uns eitt schlesischer Land-wirth cine Art vvr, ivo wir dieses Mittel tro> ckenbrauchen kvnnen, da ohnediest nurallein durch den heftigen, und ublen Gemch mm sachet wird, dasi dieses Ungeziefer iveiche, den Knoblauch wurde ich, saget ev:eine jede Zwiebel, in drey bis vier Stucken zerschnei-den, dam it er einen desto dnrchdringendern Gemch von stch gave, welches, insonderheit bey den oftern Umstechen geivist nicht mis-bleiben wurde. An statt dec Wermuthkvrnec aber wurde ich Wermnthskraut nehmen, un-solches vorher mit den Handen gut reiben. Ich bin gewitz, datz die Flucht der Wurmer, zumal wenn das Getreide sehr oft geruhret, und gewendet wird, hiedurch eben so gut, als durch das damit abgekochte Wasser, werde *78 befSrdett werden. Will man das bittere Wasser mit beybehalten, und damit die Wan-de, und den leeren KuOvden um das Getrei-de herum besprepgen, fu fan svlches nicht aU lein nicht schaden, sondem auch dec Haupt-endziveck, um so leichtee erhalten, und dieses Ungeziefev desto eher, in die ihm ausge-stellte Netze und Fallen einzulaufen, genothi-get werden. Noch cut anderes Mittel wird uns in den okonoinischen Nachrichten im 2ten Bande 585. S. mit dent sogenannten Pfennig, odee Hellerkraut von einen Unbenannten angefuhs ret, das Kraut sowohl, als derSaame, so rvie auch das Oehl, welches aus den Saas me geschlagen wird, und die Oehlkuchen svilen wegen ihren Gestank eben diese Wirkung haben, nur find wir in dem noch ziveiselhaft, was a mit dieser Benennung eigentlich fur eine Pflanze verstehe, die Beschceibung davoik ist eben nicht flat* genug, doch saget ec, datz es unter das Geschlecht der Burfa paftoris odeti M'% Taschelkrauts konne gerechnet werden, solg-lich ware es nach dem Herrn Ritter v. Linne Thlaspi Burfa paftoris die Artentasche, nach den Bauhin. Burfa paftoris major, y5)ev vlel-Utei^C Thlaspi arvenfe, oder Bauernsenft, welches man auch unter dem Name des Pfen-mnyskraut findet, Boehmer Flor. Lipfienf. 289. Wir werden in unserer Meinung noch mehr bekraftiget, datz es dieses leztere Kraut seyn niusse, weil wir tit den schwedischen Ab» handlungen tnt 28- Bande 277. S. lesen, datz dieses Kraut Thlaspi arvenfe auch die Wan-zen vertreibe, wenn man das selbe einige Wo-chen in die Zimmer, und Bette leget. Drese Pflanze wachst haufig auf den Aekern, be« sonders aber unter den weisen Ruben, hat zir-kelformige Schotchen, und langlich gezahnte glatte Blotter. Es nulrdc uns zu unserem Ziel wider die Kornwurmer um desto mehr mrtzen konnen, weil es nach dem Vorgeben des Erfinders den ublen Geruch desto langer Lehalt, datz es also miv unter die Kornhau- ,8i feit muste aufgestreuet werden, und eben nicht nvthig ware, allzeit frisches Kraut zu gebrau-chen. tfiittel einen brennenden Schorstein -der Rauchfang ohne vide XtTtye zu loschen. Sobald eitt Kamin zu brennen anfLngt, nehme man etiie Pfanne mit kluenden Koh-len, lege Schwefel darauf, so, Vast er sich entzunde, und in Flamme aufbrenne, diese Pfanne mit dem brennenden Schwefel ftelle man unter dem Kamin, damit dec Schwe-feldampf den ganzen Zug durch den Schoc-stein bekomme, dee Dampf selbst, wie er auf-steiget, loschet den Brand alsogteich; ein Mit-tel ivelches eben nicht fur neu ausgegeben wird, vielleicht rst es aber beyuns wenigee bekannt, und kan uns doch ofters pongrossee Feuersgefahr Mttetu Gekonomische Nachricht. Von Villeneuve lez- Avignon in ^rankveich den 9. Ienner. Matt war sehr besorgt in dieser Gegend, datz die Viehseuche, welche Ober Languedoc ergriffen hatte, uns die Lebensmitteln vet* theuecen mochte. Em Gerichte gieng dahier, vast ein Hirt/ der an dee Seuche gefallenes Vieh abgejvg'en, vier Stunden darnach ge-stvcben w^r. Man schlotz daraus, day diese Seuche auch ansteckend fur die Menschen sey. Iedvch die vftere Erfahrung entsagt dicfcc Gefahr. Anmerkuny. Wir haben ebenfatls erne Kmnkheit titt Lande, meiche der gememe Maim bey dent Viehumfall Mattley nennet. Es ist cine Art eines Faulfiebec. Diejenige, die es abzieheu, rverden ebcnfalls zu Zeiten angesteckt, wo» bey mancher Landmann sem Leben dabey vw worm Hat. Also sieht man, wie viel Be- hut- j hutsamkeit man haben svtt, bey nmgefallenen Viehe; und lieber den kleinen Gewinst fahren lassen, den man bey einer Haut zu hoffen hat, als dabey sein Leben einzubutzen. Paris den 21. Ienner. Unterdessen, da die Seuche die obern Lander, deceit Homvieh sehr Zahlreich ist, verderbet, oder wenigstens bedrohet, befurch- tet die untere Pcovinz mit ©vunde, datz nicht dec Abgang des Futters ihcen Schaafheec- den traurige Folgen vernrsache. Die Eigen- tMrner dieser Heerden find bereit, btč Sam* mc^ und die Wolle ihrer Schaafen jenen zu ^be^assen, die sich antrugen ihnen die Nah- rung ^is auf kunftiges Fcuhjahr zu verschaft fen: essindsehc wenig Lente im Stande tit diesen Vortrag sich einzulassen. Dec gcvtzte Theil dec Lammer geht aus dee gehorigeir Nahrung zu Grunde, matt legte Feuer un- tec das rbhn'gte dec MoMen in Hofnung, datz der Reaen im HerbstdenWuchs desGra» 9)t 4 ses ses befordern werde, allein die Trockene hat diese weise Vorsicht unwirksam gemacht. Die neue Saat giebt noch Mite Hofmmg; ern Theil davon zeigt sich noch gar nicbt. Deo Wuchs wurde also bisher dnrch das ungunsti» ge Wetter verhindert, und dee Ackersmann seiner kunftigen Ernde ivegett tnt Zweifel ge-lassen. Der Lentner Heu ward tit Paris den 21. Fenner das gute pr- 48. bis 49. Livres verkanfet. * • Es Vetragt dieses in unstrer Munze 19. bis *0. fl. prersfrage. Obfchon von der kaif. kon. Merbanes, And der nuzlichen Kunste Gefellfchast tnt Her-zogthuni Kram, aus etttett besonderen An-trieb zu Beforderung des allgemeinen Lan-t>esbestten uber die von hochster Gehvrde vor-geschriebene praktische Preissrage, auch erne derley theoretische Fmge sue das Iahr 1773» m zur Veantwortung aufgeworfen worden, mb che in deme bestehet; Welches Induftrial- Ge-werb in Rucksicht des Haupt- und Neben-Nahrungsverdienstes dem Burgers - und Ackersmann eines Landes uberhaupt,und zuglich dieses Herzogthunr Krain angemesse-net/ und nutzlicher ware/ ohne datz der cine vor den andern zu viel, folglich nachtheilig auf das allgemeine Wohl des Landes begun-stiget wurde! So ist doch bishero nur eine einzige Preis> schrift unter der Devife sic vos non vobis, eingelanget, welche zwar Concursnmfh’g cu-kennet./ jedoch selber der nut 36. Dukaten be-stimmte Orel's aus Mangel anderer derley Wettschriften nicht zuerkennet worden. Wes-halben dann diese Societat oberwehnte thev-retische Preisfrage fur das gegemvartige 1775« Jahr nvchmalen zur Beantwortung aufzuwerfen, den Terminum peremtorium bis Wtima Decembris 177^ und aus ctgcncft Mitr IBS Mitteln deren Societat^mt'tgltebcun das Premium von z6. Dukaten p bestimmen be funded. Welches dahero ledermanniglich zu dem Ende andurch bekannt gemacht wird, auf datz ein / over anderer der sich des ausgesetz-ten Pracmii theilhaftig machen will, bis zu den einberaumten Termin entwe-er zu Ham den der Gesettschaft, oder des Herrn Kanz-lers Grafen Sigmund vonGallenberg die Er-orterunqsschristen zur ordnungsmatzigen Be-urtheilung einzusenden rvissen moge. Laybach den isten Marz 1775. Besch reibung Des bey dem besreyten Burgfrid Leibniz in Crimine fufpedti furti inhaftirt gewestett und aus dem Arrest entwichenen Gedrg Kar'' rer gewesten Dienstknecht bey dem kais. ton-.Salzverhlberer zu Mnhausen, t'tt der Pfarr - ;,n Leib- Leibniz zvUnrecfahrnbach, tn seines Vitecs Simon Kaccer, vulgo Kvcyhaus ged^ctiq, bey 22. Iahe alt, mittler unteesetzter Status Minify gekrausten £.wett fucjen -paa-ren, deto Bart/ gmuen Augen, fettcn beet* ten Angesichts, tmgt einen runden grossen sthwarzen Bauemlut mit eingezogenen Gal-lonen zum Aufstolpen, einen schivaezen Hals-fioc, ein weis flanellenesLeibl mit wets zwic-nenen Knvpfen, einen rvthen Keeujbcustfleck, schwacz abgetragene ledecne Hosen, mit lede rnen Rremen, weis zwimene Stmmpf, und abhangende Stiefl, redet glat deutsch. Beschverbung .Stveyet in dem Landgericht Wieden in-dicicten Diebsgespane: Dec Ettinger, mit semen ivahren Nah-Men Philipp Punqer, ware ein ansastig-Stift Gvsiischer Unteethan am Ettinger Gut, ist aber wegen eclegen nmssenden Eyebruchss strašen, um sem Vemwgen gekommen, und abgeschatzt rvorden, eine von seinen Zuhalte-mncn beftndet sich m dem ersten Docf okt St. Stephan, drese Hat -wey Kinder von th» me gehabt, die andere Zuhalterinn Hat sich lezthin ausgehalten obet Mauttern, in dek Aue, und zwar in jenev Keischen, so vom Stainer heruber ist, und von dannen ist sie zum Hachreitter hineingekommen, er lvird et-was uber 30. Iahr alt seyn, kurzer ranner Statur, schmallen, rothbruchigen Angesichts, vhne sonderbaren Zeichen, traget sich Ober-fteverisch, stiller Aussprache. Der Michael Ramprecht, vulgo Wild-schutz Michl ist in St- Gattnerischen geburtig, etiva 30. Iahr alt, kurzer, untersetzter Sta» tur, breit geschultert, und starker Gliedmas-sen, weisen, prascheten, etwas blatterstep-pichten Angesichts, weiser Haaren, traget sichgrun, wie etn JLger mit einer Achsel^ schlinge, und gmneu Hut, redet auf osterrei- chische ^ chische Act, haltet sich ittt Sommer meistens auf fatten Alpenhutten auf, sonsten aber Habe l'hne Inquifit Johann Gstottnee, vuigo Stix zu Trawvch beym Schmid im Witths-baus angetroffen, istschon ofters wegen des VZildschussens in Arreft gewesen, haltet sich meistens in denen Seggauerisch - Ernauerisch-und kaiseel. Eisenarztischen Gejaden auf. AVERTISSEMENT. Den 4ten kommenden Monats Apriiis wehrenden 1775. Jahrs wird decLandfchaftl. Gafsino auf dem aslhiesigen Landhaus fttthe tint 9. Uht* plus offerenti in die Verpachtung ausgelassen. Dahero werden belieben die Liebhaber sich an vorbestimmten Tag zu mh den. AVERTISSEMENT. Die dem allhiesigen Seminario angehvri- ge Gult, samt den Zehend zu Poschemg in Zirk» Zirklacher-Pfarr, wird in dem oberkraineri-schen Kreisanlt den z. 4« und 5. nachstkow menden MvnatS April an dem Melstbierem -en bmdann gegeben werden. Marktpreise. Mittwoch ben 15ten Marz 1775. Wei'zen I Metzen p Lw. k 122 k 126 k 128 Schvrsrtzen - p - k 94 f 97 t 99 Nvcken - - p - - k 82 k 85 k 88 Hicsch - - P - - k 6l k 66 k 70 Gersren - - p - - k - ^ t'J6s k 71 Weitzgemischet p » * I * t t 11* Schwa rzgenristliet p < « f 64 t 68 f 72 Harden » - p - - k 61 k 64 k 68 Haber cm Star p * - k 172 k 177 k 179 Skmstag ben i8ten M«rz. Waizen \ Metzen p Tw. k 122 k 1261 nS Schorsitzen * P - - k 98 k 102 k 108 No- Rocketl - - p - - k 82 k 85 k 8? Hirsch * - - p * - k 65 k 68 k 7i Gersten - - p - -k--kr-k6^ Weistgemischet p - - k - - k - - k - -Schwarzgeinischet p - - k 66 k 68 k 71 Haiden - - p » - k 6z k 68 k 71 Haber ein Stav p < » k 170 k 1771179 Verzeichnist der hier in Laybcrch in, unb vor der Stadt verstorbcnen. Den i6ten in der Stadt Nleniand. vor der Stadt. Dem Gregor Maraut, ettt Zimmermann seine Tochter Gertraud auf dec Pvttana m Dr. Wolfischen Hanse N. 36. alt 2. Iahr. Dem Lukas Pischack, Holzfuhrmann seine Tock)ter Maria tn der Kotygassen m eige-nen Hause N. 125. alt 7. Iahr. Den I7ten in dcr Stadt Niemartd. vor der Stadt. Gregor Tautscher, ein Tvdtengraber auf der pvttana inKlarnianischert Hause N. 16. alt 60. Jahr. Den i8ten in der Stadt Memand. Vsr Vor dev Stadt. Dem Matthaus Lschurn, Schisman seme Tochter Theresia in Tyrnau in eigenen Hanse N. 4. alt 3. Iahr- Hr. Wolf Ferdinand Polz, gewester furstl. Auerspergischer infpečtor hinter denen PP. Lapuzinern in eigenen Hanse N. 56. alt 76. Lahr. Den lyten in der Stadt Niemand. Vor der Stadt. Ursula Sinnin, eine Fischecwittib, in Krakau in Perdanischen Hause N. 32. alt6o.J. Den 20ten in der State Niemand. vor der Stadt. Dem Georg Werze, Sessettragec seine Toch-ter Maria in Gradischa, inMellingerischen Hause N. 54. alt 1. Iahr. P. jodocus Capuciner Guardian von Blschos> laak vor dem Vurgtho r imLapuzinerklostek N. 58. alt 53. Lahr. Den 2iten Niemand. Den 22ten in der Stadt. Leopold Schweizer/ ein Draxler in derKron^ gassen in Stibeneggischen Hause N. 30. alt 80, Iahr. vor der Stadt. Niemand.