ÜBER GESCHIEBEGERÄTE LOTHAR ZOTZ Universität. Erlangen-Nürnberg In dieser, der Ehrung meines alten Freundes S. B ro d a r1 dienenden Fest­ schrift beabsichtigten wir ursprünglich, über einige recht bemerkenswerte Kno­ chenwerkzeuge von unseren jüngsten Ausgrabungen im bayrischen Altmühltale (Zotz 1961) zu handeln. Unser Jubilar Brodar hat nämlich, wie kaum ein anderer Altsteinzeitforscher, ein besonderes Verdienst an der Auswertung solcher jung- paläolithischer Knochengeräte, weil ihm bekanntlich die Ausgrabung einer Art von Depot von rund 80 »Knochenspitzen vom Potockatypus« (Zotz 1951) auf der Olševa gelang (B rodar 1938). Aber auch die folgenden Ausführungen stehen mit meinem Freunde B ro d ar in unmittelbarer Beziehung, war er doch daran beteiligt,'als wir in der tiefsten Schicht der »Dunkeln Kammer« am Kartstein ein Geröll­ gerät bargen (Zotz 1941). Es ist gewiss nicht nur eines der ältesten aus Mitteleuropa, sondern vielmehr eines der in diesem Gebiet am frühesten erkannten. Damals kümmerte man sich noch kaum um die sogenannten »Pebble-tools«, zu deutsch Geröll- oder Geschiebegeräte, die heute bei vielen Quartärforschern im Mittelpunkt des Interesses stehen, zumal seitdem be­ kannt geworden ist, dass man in manchen Pebbleindustrien die so lange gesuchten primitiven Vorläufer der entwickelten altpaläolithischen Zwei- seiteTindustrien sehen muss. Bei der für die Erforschung der frühesten Menschheitsgeschichte Jugoslawiens so erfolgreichen Tätigkeit von Brodar — Vater und — Sohn sowie der Brodarscliüler wird es m. E- nur eine kurze Frage der Zeit sein, bis auch in ihrem Land »Geröllindustrien« nachge­ wiesen sein werden. Das ist umso wahrscheinlicher, als diese, offenbar sogar geologisch datiert, auch aus Rumänien bekannt sind (Nicolaescu-Plop- sor 1959). Anscheinend oder wirklich bearbeitete Gerolle sind freilich schon den Altsteinzeitforschern zu Beginn unseres Jahrhunderts äufgefallen. Erinnert sei z. B. nur an Hugo Obermaier. Zwar marschierte er in der Reihe derer, die sich damals gegen die heute z. T. neu belebte Eolithenmanie (Zotz 1960) wandten, an erster Stelle, unterschied aber doch »einfache Geröllknollen 1 Vor mehr als 25 Jaliren durfte der Verfasser an den Ausgrabungen Brodars in der Potočka zijalka und Spehovka teilnelimen, und wenig später Brodar bei eigenen Ausgrabungen am Kartstein in der Eifel empfangen. mit Schlagspuren« von den damals wie heute berüchtigten »Pseudoarte­ fakten« (Ob er m ai er 1912). Primitivste Werkzeuge aus Australien in der Form jener, die heute »Choppers« und »Chopping-tools« genannt werden, bildete er S. 408 sogar ab. Die Bezeichnungen Chopper und Chopping-tool gehen bekanntlich auf Mo vi us zurück (Movius 1950). Er verstand unter einem Chopper ein Geröll mit einseitig zugerichteter Arbeitskante (Abb. 1), unter einem Chop­ ping-tool ein ebensolches mit zwei- oder mehrseitig zugerichteter. Ein Chop­ per wäre demnach eine Art Hack- oder Haubeil (französisch: hachoir), ein Abb. 1 . Typischer Chopper (Hauwerkzeug) Sl. 1 . Tipičen chopper (udarno orodje) Chopping-tool ein Werkzeug zum zerhacken oder zerschlagen. Beide Werk­ zeugtypen sind also funktionell dasselbe, ihrer technisch bedingten Form, ihrem Typus nach freilich sind sie verschieden. Jedenfalls sind beide in den Kreis der Pebble-tools, der Geröllgeräte, einzuordnen. Wegen der sich in den verschiedenen Sprachen nicht völlig deckenden Begriffe hat Bordes jüngst auch für das Französische die englische Be­ zeichnung »Chopper« und »Chopping-tool« übernommen (Bordes 1961), denn er hält die einseitig behauenen Gerolle oder Silexknollen, ähnlich wie vordem schon Movius, für grosse, dicke Kratzer (grattoirs massifs) und nicht für Hau- oder Hackwerkzeuge (hachoirs). Abgesehen von einer solchen, sich nach der Zweckbestimmung der bearbeiteten Gerolle richtenden Nomen­ klatur, scheint es an der Zeit zu sein, die terminologisch z. T. verwirrenden Benennungen in unserer Fachliteratur zurückzuweisen, mit denen man den Begriff des Choppers, ja des Geröllgeräts z. T. verwässert hat. Ein Chopper oder Chopping-tool ist nicht, wie so viele Laienforscher zu glauben schei­ nen, einfach ein, wegen seines wenig geeigneten Rohstoffs, seiner Form oder seiner geringen Bearbeitung besonders primitives Werkzeug. Movius hat freilich seine »Chopping-tools« ursprünglich sehr weit definiert, insofern er durch »wechselseitigen Abschlag bearbeitete Kernstücke aus Geschieben oder groben Felsstücken« auch als solche gelten M ess. Die »grossen, groben Schaber« sollten sich von den Choppers allein durch ihre Grösse unter­ scheiden und »gewöhnlich aus Abschlägen« hergestellt sein. Bordes hat später mehr Ordnung und Straffheit in die Terminologie der Geröllgeräte gebracht (Bordes 1961) und dargetan, dass ein Gerät, dem ein Abschlag zugrundeliegt, kein Chopper sein kann. Ein Beispiel aber für alles das, was schon als »Chopper« veröffentlicht worden ist, beitet etwa das Alt- bis Mittelpaläolithikuni der englischen Kanalinsel Jersey, (Burdo o. J. 1961?). Geräte aus ungefügen Granitstücken, Abschläge mit schönem Absatz (talon) und anderes mehr (sind von dort als »Granit- oder Quarzit­ choppers« publiziert. Nach den einschlägigen Veröffentlichungen des letzten Jahrzehnts hat es sich also gezeigt, dass die Bezeichnung für Choppers und Chopping- tools als der allein wirklich primitiven Geröllgeräte dringend einer noch weiteren, über die schon von Bordes vorgenommene, hinausgehenden Einschränkung bedarf, wenn wir zu einer vernünftigen Typologie und Terminologie gelangen wollen. Bei dem Bestreben, sie zu erreichen, sollte man, so meinen wir, von der Frage nach der Grundform ausgehen. War sie ein Nucleus oder war sie ein Abschlag? Lagen dem späteren Fertiggerät also schon Vorformen, etwa Halbfertigwaren in unserem heutigen Sinn, zugrunde? Oder wurde das Fertiggerät einfach aus einem ungefügen Gesteinstück hergestellt? Oder war es ein Geröll von mehr kugeliger oder mehr flacher Form, das — ohne Vorformi — durch geringe oder primitive Zurichtung schon ein F ertigwerk- zeug ergab? Bei der Erhebung solcher Fragen zeigt sich alsbald, dass zwar jeder Chopper oder Chopping-tool ein Geröllgerät ist, aber nicht jedes Geröllgerät eines von diesen beiden. Die Form der Gerolle nämlich hängt in erster Linie von ihrem Ausgangsmaterial ab. Geschichtetes oder geschie- fertes Anstehendes ergibt beim Verwitterungs-, Transportierungs- und Abrollnngsprozess niemals sphäroidische bis eiförmige Gerolle, sondern diese haben, zumal in fluviatilen Ablagerungen, häufig die Form von Disken, Ziegelsteinen oder Dachziegeln mit abgerundeten Kanten oder eine beliebige Plattenform angenommen. Gerade solche Gerolle, die man in Angleichung an die Art ihres Transports bekanntlich und besser auch als Geschiebe bezeichnet, können nach ihrer Grösse und naturgegebenen Form für den steinzeitlichen Rohstoffsammler sehr willkommen gewesen sein, denn häufig bedurfte es nur geringer Zurichtung oder Korrektur ihrer natürlichen, und schon war die vorgestellte, die Werkzeugform fertig. Dort, wo als Rohstoff kein oder nur wenig Silex zu erreichen war, und w o > man auf die, bald mehr kugelige, bald mehr plattige Gerolle führenden Strand­ oder Flussablagerungen angewiesen war, boten z. B. die plattigen Ge­ schiebe — gelegentlich selbst plattige Flintgeschiebe — willkommenstes Ausgangsmaterial für die Herstellung von Zweiseitern, wie man besonders an dem Material von Kosten (Zotz 1959) zeigen kann. Wir sind gewohnt, die Einzeltypen der Stein Werkzeuge nach ihrem Verwendungszweck, den sie nach unserer Vorstellung einst besassen, zu bezeichnen. Dabei spielt weder der Stoff, noch die Form des Ausgangs- materials eine Rolle. Ein Schaber z. B. ist immer ein Schaber, ob er nun aus einem kartoffelförmigen oder plattigen Silex oder aus einem kugeligen oder plattigen Geschiebe hergestellt ist. Nicht nur erwartungs-, sondern in der Tat auch erfahrungsgemäss haben sich bis heute auch keinerlei1 Möglich­ keiten zur Konstruktion von Altersabfolgen ergeben, die sich auf eine Be­ vorzugung einer bestimmten Ausgangsform zu dieser oder jener Zeit oder in dieser oder jener Industrie gründete. Der Steinzeitmensch nahm als Rohstoff, was sich ihm bot, am liebsten Feuerstein, wo dieser fehlte auch verwandte Gesteine, wie Hornstein, Radiolarit, Quarzit u. s. w., und wo es auch diese Mineralien nicht gab, Gerolle und Geschiebe aus Lydit, Basalt, Granit u. s. w. Ob der Paläolifhiker zumal ein Kugelgeröll aus einem kri­ stallinen Gestein oder ein Plattengeschiebe aus einem geschieferten aufhob, hing wahrscheinlich nicht von der Progression seiner Steinindustrie, sondern einfach vom natürlichen Vorkommen, vom Zufall, wenn man will, ab. Die Richtigkeit dieser Beobachtung wird dadurch bewiesen, dass Geröllgeräte, auch Chopping-tools, aus allen Perioden und Industrien der gesamten Stein­ zeit vorliegen. Stratigraphisch gesichert wurden sie als Begleiter der älte­ sten Urmenschenfunde beobachtet (Movius 1950, Leakey I960 und 1961, Gross I960, Oakley 1962), treten gelegentlich in allen alt-, mittel- und jungpaläolithischen sowie mesolithiscben Industrien auf und werden nach Bordes z. T. sogar bei gewissen handwerklichen Tätigkeiten bis auf den heutigen Tag gebraucht und wohl auch hergestellt. »Wir würden nicht erstaunt sein, wenn man sie auch aus dem Neolithikum bekanntgäbe« meinte der französische Altsteinzeitforscher (Bordes 1961, p. 47). Das ist inzwi­ schen geschehen, wofür die Geröllgeräte, Choppers und »hand-adzes« im Sinne von Movius aus der Atxeta-Höhle in Spanien hier beispielgebend angeführt seien. (Barandiaran 1961). Andererseits geht schon aus der Bordes’schen Tabelle (Bordes 1961, S. 75, Fig. 11) mit aller Deutlichkeit hervor, dass Choppers und Choppers-tools ihre grösste Verbreitung in einer Präabbevillienperiode im Altpleistozän hatten. Es gibt aber in jeder an Zahl und Formen genügend reichen Stein­ industrie Gerolle und Geröll- oder Gesehiebegeräte (Pebbles und Pebble- tools). Ob es freilich überall auch Choppers und Chopping-tools im engsten Sinn gibt, erscheint uns dagegen zweifelhaft. Eine scharfe, einschränkende und sie von den übrigen Geröllgeräten absetzende Definition der Choppers und Chopping-tools scheint uns nämlich deshalb notwendig, weil vorläufig nicht auszuschliessen ist, dass phylogenetisch alle Pebble-tools auf ein »Chopperstadium« zurückgehen. Als Chopper (auch im deutschen Sprach­ gebrauch) märe danach lediglich anzusprechen ein eiförmiges bis kugeliges Geröll oder ein Silexknollen entsprechender Form, der nur von einer ein­ zigen Seite her eine absichtliche, auf Menschenhand zurück zu führ ende Zurichtung zu einer Art Schneide trägt. Ist diese Zurichtung gegenständig, d. h. von zwei Seiten her geschehen, so handelt es sich um einen Chopping- tool. Wesentlich für die Benennung von beiden scheint uns weiter die Voraussetzung, dass das ganze oder doch nahezu ganze, von Menschenhand primitiv und mehr oder minder deutlich zweckentsprechend zugerichtete Geröll als solches in seiner Geröllnatur noch deutlich erkennbar ist. (Abb. 1). Wurde ein sphäroidisches Geröll halbiert, so wird man nicht zögern, beiden Teilen, sofern sie weitere geringe Zurichtung zeigen, die Bezeichnung Chop- ping-tools zu geben, und danach auch gewissen Übergängen, wie sie u. a. von Krüger auf Abb. 14. S. 193 übersichtlich dargestellt wurden. (K rü ­ ger 1959). Diese Übergänge zu stärkerer, schliesslich den Geröllcharakter der be­ treffenden Stücke völlig verwischender Bearbeitung sind natürlich für die Entwicklungsgeschichte des ältesten Paläoldthikums von besonderer Bedeu­ tung. Das hat auch Bordes erkannt. Mit einer fortlaufend stärkeren und auch mehr verschiedenartigen Zurichtung des vorliegenden Gerölls ist eine fort- und weiterlaufende Umformung zu Hauen, Zweiseitern, Schabern u. s. w. verbunden. Möglicherweise hat der Urmensch erst Jahrtausende oder gar Jahrzehntausende lang jene »wie gemacht« als Werkzeuge in seine Hand passenden »Steinkugeln« und »Steineier« gesucht, um erst später auch zu Steinpolyedern, Steindisken und Steinplatten zu greifen. In der Form der vieleckigen und mehr plattigen Geschiebe könnte der Urmensch gleich­ sam die »fastfertigen« Formen gesehen haben, die mit jenen Werkzeugen morphologisch stark übereinstimmten, die er inzwischen auf anderem Wege technisch und funktionell entwickelt hatte. Fast möchte man im Hinblick auf die stratigraphisch gesicherten ältesten Choppers und Chopping-tools in Asien und Afrika an eine solche Möglichkeit glauben, für die man aber erst nach genauer Durchsicht vieler, sicher alt- bis mittelpleistozänen Indu­ strien Hinweise beizubringen vermöchte. Die andere Möglichkeit besteht darin, dass es in den Gebieten frü­ hester Entfaltung des Paläolithikums nur runde und keine plattigen Ge­ rolle und Geschiebe gab. Wo beide Geröll formen zu finden waren, kann der Urmensch zunächst nur die runden, später auch die plattigen, er kann aber auch beide gleichzeitig zwecks Zurichtung zu Geräten aufgehoben haben. Um aber eine solche, eventuell bestehende Abfolge zu erkennen, sollten wir uns an eine Typologie der datierten Geröllgeräte gewöhnen, und deshalb als »Choppers« oder »Chopping-tools« wirklich nur die gering, wenn auch eindeutig bearbeiteten, annähernd runden Gerolle bezeichnen. Neben diesen gibt es Geröllschaber und andere, sich von diesen funktionell unterscheidende mannigfaltige Geröll- und Geschiebegeräte. Unter ihnen sind, wie schon gesagt, die Übergänge und nach ihnen die frühen primitiven, oft kaum als Zweiseiter zu bezeichnenden Protofaustkeile oft chronologisch und evolutionistisch besonders aussagefähig. Aus den bisher angestellten Überlegungen dürfen wir schliessen. dass im allgemeinen ein Geröll- oder Geschiebegerät als Einzelfund keinerlei Wert als eine Art »Leitfossil« in zeit- oder kulturbestimmendem Sinn be­ sitzt. Im engeren hier abgehandelten Sinn als Choppers oder Chopping- tools anzusprechende Gerolle allerdings werden dort, w o - sie selbst als Ober­ flächenfunde in vielen Exemplaren auftreten, höchst verdächtig sein, eine älterpleistozäne Steinindustrie zu repräsentieren. Damit kommen wir zum zweiten Teil dieses Beitrages, der Vorstellung einiger bisher unbekannter Geschiebegeräte aus Bayern, die, wenn auch nicht direkt stratigraphisch datiert, so doch indizienmässig einer bestimm­ ten paläolithischen Kultur zuzuweisen sind. Schon eingangs haben wir den, zusammen mit Freund Brodar in sicherer Höhlenstratigraphie beobachteten, aus einem kaum bearbeiteten Quarzitgeröll hergestellten »Proto-Faustkeil« aus der Dunklen Kammer am Kartstein erwähnt (Zotz 1941). Dieses Geröll- Werkzeug lag vergesellschaftet mit untypischen, ortsfremden, grossen, gro­ ben Quarzitstüeken, mit einer Quarzklinge und wenigen mikrolithischen heue r s tein k fin gen in einem interglacialen, roten Lehm, der die tiefste Schicht der Höhle bildete. Mangels einer reicheren Typengesellschaft war die Kultur oder Kulturfacies nicht zu bestimmen. Unter den Geröllgeräten der Tschechoslowakei stehen die prächtigen Choppers und Chopping-tools aus der angeblichen Clactoniensiedluug von Mlazice bei Mëlnik, am Zusammenfluss von Elbe und Moldau, an erster Stelle (Žebera 1958). Mehrere progressive Proto-Faustkeile oder Faustkeile vom Abbevillienstil (nach Bordes), unter denen der von Predmost ein echter Chopping-tool ist, gab Yaloch bekannt (Valoch 1960). Ein Chopping-tool aus Silex liegt aus Mähren vor (Skutil 1959). Zn diesen Funden kommen für Mitteleuropa einige, stratigraphisch unbestimmte vom Mittelrhein (Zotz 1960), und endlich die bisher wichtigsten aus Hessen (Krüger 1959). Bei ihnen allein kann man von einer Geröll- oder sogar Chopperindustrie sprechen. Ihr Bearbeiter hat sich dankenswerterweise besonders auch mit der Technologie solcher primitiver Werkzeuge befasst (Krüger 1960). Wichtige Übergänge zu dem französischen Fundgebiet bilden die schönen Geröllgeräte aus dem Eisass (Wernert 1957). Es handelt sich bei ihnen um z. T. echte, gut im Löss datierte Chopping-tool®. Aus dem Paiuoli thikum Westeuropas gibt es viele Geröllgeräte (Bor­ des 1961). Wichtig sind dabei wieder die Übergänge zum Faustkeil, wie sie z. B. aus dem Clactonien von Pech de l’Azé II in der Dordogne vorliegen. (Die zahlreichen »Übergänge« und »Protofaustkeile« aus aussereuropäischen Räumen können liier aus Raummangel nicht einmal erwähnt werden.) Zwischen den hier genannten ostmitteleuropäischen Räumen Mährens und Böhmens einerseits und denen des Rheingebietes und Westeuropas andererseits liegt Bayern. Aus diesem Land liegen mehr Geröllgeräte vor, als gemeinhin angenommen wird. Soweit sie stratigraphisch datiert oder im Bereich eines engumgrenzten Oberflächenfundplatzes gesammelt wur­ den, gehören sie z. T. zur mittelpaläolithischen Zweiseiterindustrie des Prä- solutréen (Freund 1952). Gisela Freund hat sich auf S. 71 ff. dieses Bandes mit den neuesten Funden dieser Kultur befasst. Schon in der in den Weinberghöhlen ausgeprägten älteren Stufe (Prae- solutréen I) traten Geröllgeräte teils in dei' Form primitiv bearbeiteter kristalliner Geschiebe, teils auch als Schaberformen an Teilstücken von Si- lexknollen auf (Zotz 1955,99. Bild 42,3 u. 2). Entsprechend fanden wir ein bearbeitetes Geschiebe im Horizont der Blattspitzen in der noch unveröf­ fentlichten Obernederhöhle im Altmühltal (Freund, S. 75 ff. dieses Bandes). Sind die Weinberghöhlen an der Donau bei Mauern der Fundplatz, wo das Praesolutréen zum ersten Mal als stratigraphisch gesicherte, geologisch datierte, paläolithische Kultur auch typologisch als Silexindustrie vorge­ stellt werden konnte, so ist der entsprechende Fundplatz im nördlichen Bayern, Kosten am oberen Main (Zotz 1959). Dieser gleichaltrige ober­ fränkische Werkplatz liegt zwar an der Oberfläche, hat aber einen umso reicheren Schatz an Werkzeugen geliefert, der beweist, dass das dortige Prâsolutréen mit dem Moustérien weniger Verwandtschaft besitzt, als mit dem Acheuléen. Bei der Vorlage der Lyditwerkzeuge von Kosten wiesen wir mehrfach teils auf »behauene Lyditgeschiebe«, teils auf »unfertige Abb. 2. Fa us tkeilä h libelles Gescliiebegerät von Kronacli in Bayern Sl. 2. Pestnjaku podobno prodniško orodje iz Kroiiaclia na Bavarskem S£f») Zweiseiter« aus Lydit Irin (Zotz 1959, S. 27, 28, 29, 50). Wir brachten mithin bearbeitete Stücke zur Kenntnis, die man nach einer anderen, mancherorts üblichen, weitgreifenden Terminologie ebensogut als Cliopping-tools, als Geschiebegeräte hätte ansprechen können, wie man sie z. T. als Hack- oder Handbeile (hachoirs und hacheraux) im Bordes’schen Sinne bezeichnen kann. Wir meinen indes, dass bei derartigen Geröllgeräten die ihnen von den ■ verschiedenen Bearbeitern verliehene typologische Bezeichnung niemals eindeutig sein kann. H. L in dn er nun meinte im Hinblick auf Kosten »von einer Choppertradition ist bisher noch keine Rede gewesen, obwohl sie, wie sich zeigt, bis ins älteste Prâsolutréen hineinreicht« (Lindner 1960). Damit kommen wir zur Vorlage einiger bisher noch unbekannter Neu­ funde aus Bayern. Wir -verdanken ihre Kenntnis entsprechender Mitteilung von Herrn Dr. W. F ra n tz e n in Kronach. Auf der untersten Terrasse des Flüsschens Rodach, südöstlich der sog. Wachtersmühle bei Kronach fand Herr F. 1961 : Abb. 2: Reststück eines stark hellgrau bis graugrün patinierten, plattigen Lyditgesckiebes. Die eine, auf Abb. 1 a nach unten, auf Abb. i b nach oben ge­ kehrte Geschiebefläche ist nahezu planeben, die gegenüberliegende mehr gewölbt. Durch entsprechende Zurichtung wurde dem Stück etwa die Form eines subtrian- gulären Faustkeils gegeben. Auf einer Kante (der rechten in Abb. 2 a) trägt das Stück eine deutlich treppenförmige, steile Bearbeitung, deren einzelne Stufen den Schieferungsebenen des Gesteins entsprechen. Dem linken, gewölbt abfallenden Verlauf der Geschiebefläche folgend, trägt die linke Kante (Abb. 2 a) nur wenige, steile Abschläge. Die fast planebene ventrale Seite des Lyditstückes (Abb. 2 b) ist nur im terminalen Drittel und rechtsbasal durch mehr flachliegende Abschläge zugerichtet. Links basal-lateral (Abb. 2 b) täuscht eine schräge Bruchfläche des. Geschiebes eine Schlagfläche (talon, »Absatz«) vor. Die gesamte, konvex verlauf­ ende Basis (Abb. 2 a, 2 b und vor allem 2d) trägt besonders dorsal eine grosse Zahl von kleinen Abschlägen oder Ausbrechungen, die Treppchen bilden, die wieder genau durch die Schieferung bedingt sind. Diese Zurichtung der Basis (Abb. 2 d) erinnert an einen Schlagstein, (percuteur), und man gewinnt den Eindruck, dass der einstige Bearbeiter dort die Ablösung grösserer und dickerer Späne zwar erstrebte, an dev Textur des Gesteins aber scheiterte. »Auf der Terrasse der Rodach von Hummendorf«, also 2,5 km südlich der Fundstelle bei der Wachtersmühle, fand Dr. Frantzen: Abb. 5 Stark braungrün patiniertes Geröll aus dunkelgrünem Lydit von polyedrischer Form mit stark abgerundeten Kanten. Auf zwei Seiten, die in einem Winkel von 75° aufeinanderstossen, trägt das Geröll eine Reihe flacher, breiter Abschläge. Im Verein mit seiner naturgegebenen Gestalt verleihen sie ihm etwa die Form eines Nucleus. Wo die beiden, z. T. bearbeiteten Flächen (Abb. 3 a rechter, 3 b nach oben gekehrter Teil) in einer Schneidenkante zusammenstossen, ist diese durch zahlreiche Schlagspuren verstumpft und konvex geworden. Das ist in Abb. 3 ' d dargestellt, wo diese Schneide in der linken Hälfte der Figur liegt. Nach seiner ganzen, ähnlich wie manche aus kugel-eiförmigen Gerollen her­ gestellte Chopping-tools genau in die menschliche Hand passenden Gestalt, ver­ dient dieses bearbeitete Geröll noch am ehesten die Bezeichnung »Hauwerkzeug«. Es kommt in seiner Wirkung genau den aus sphäroidischen Gerollen geschlagenen Chopping-tools gleich. Wir zögern deshalb nicht, es unter diese einzureihen. Eine Beschränkung aber in der typologischen Nomenklatur sollte man konsequenterweise endlich überall durchführen, um einen besonders pri­ mitiven (und häufig auch besonders alten) Chopper (Abb. 1 ) oder Chopping- tool von durchaus nicht so klar zu kennzeichnenden anderen, technisch Abb. 4. Handbeil (Chopping-tool) von Kronacli in Bayern Sl. 4. Ročna sekira (chopping-tool) iz Kronaclia na Bavarskem mehr fortgeschrittenen und gewöhnlich auch funktionell andersartigen Geschiebegeräten, wie sie z. B. durch unsere Abb. 2 und 4 dargestellt wer­ den, zu unterscheiden. Vielleicht besser noch als durch das Geschiebegerät der Abb. 2 wird das durch jenes der Abb. 4 verdeutlicht. Sein Fundort und seine Fundumstände sind dieselben wie bei Abb. 3. Abb. 4: Plattiges Geschiebe von etwa quadratischem Umriss mit stark ab­ gerundeten Kanten aus stark braun patiniertem, grüngrauem Lydit. Die auf Abb. 4 a linke, stark konvexe Seitenkante des Stücks ist eine primär natürlich entstandene Bruch- und Geschiebefläche. Sekundär zeigt sie am unteren Rand eine kerbenerzeugende Bearbeitung und partiell kleine Abschläge. Rechtslateral dagegen ist das Werkzeug von zwei Seiten her deutlich zugeschärft (Abb. 4 b). Dergestalt kam eine Seitenkante zustande, die jener bei primitiven Zweiseitern ähnlich ist. Diesem Bearbeitungsgang kam nicht nur eine auf der einen (in Abb. 4 a der ven­ tralen) Seite schräg einfallende Geschiebefläche, sondern auch die Schieferung des Gesteins zugute. Alle übrigen Flächen und Kanten des Werkzeugs blieben unbear­ beitet und zeigen die natürlichen Geschiebeflächen. Was nun die Datierung und Kulturklassifizierung der in den Abb. 2—4 wiedergegebenen Geschiebegeräte angeht, so1 scheint alles zunächst völlig in der Schwebe zu sein. Weder sind gegenwärtig die Rodachterrassen ge­ nau datiert, noch könnte man auf ihnen gefundene Geräte etwa auf grund einer solchen Datierung einer bestimmten paläoliihischen Kultur zuweisen. Es gäbe nur eine, freilich vage Wahrscheinlichkeit, dass die Geschiebegeräte etwa so alt wären wie die übrigen, die Terrassen aufbauenden Geschiebe. Diese bestehen vorwiegend aus Lyditen, und offenbar herrschen bei Kro- nach ähnliche Verhältnisse, wie in Kosten, wo die Lyditwerkzeuge ebenfalls auf einer Terrasse liegen (Zotz 1959). Aber abgesehen von solchen Überlegungen gibt es doch einige Altershin­ weise, ohne dass man diese gerade als Indizien bezeichnen könnte. Zunächst ist auf die ungewöhnliche morphologisch-typologische Verwandtschaft un­ serer Geschiebegeräte (Abb. 2—4) mit entsprechenden von Küsten hinzu­ weisen, mit denen sie auch im Rohmaterial übereinstimnren. Weiter wäre daran zu erinnern, dass man aus unserem Arbeitsgebiet Geschiebegeräte, worauf oben hingewiesen wurde, vor allem nur aus dem Präsolutreen kennt. Schliesslich darf nicht vergessen werden, dass die Rodachterrassen bei Kronach dank der verdienstvollen Tätigkeit von Dr. Frantzen seit einigen Jahren als Fundstellen p al äolithischer Werkzeuge bekannt sind (Frantzen 1958/59). Nach Darlegung Frantzens stammen die bisher von den Fund­ stellen Wachtersmühle und »bei I luni mendorf« von ihm selbst bekannt­ gegebene Funde von der Oberfläche der unteren Terrase (d 2), die »als längere Terrassenleiste« das Tal der Rodach begleitet. Diese früher ge­ machten Werkzeugfunde wurden von Frantzen richtig an die Seite der »Köstener Kultur« gestellt und dem Präsolutreen zugewiesen. Natürlich besitzen wir zunächst keine Handhabe dafür, dass der nach Bordes »subtrianguläre Geröllfaustkeil vom Abbevillienstil« (Abb. 2) von der Wachtersmühle demselben stratigraphischen Horizont und derselben paläo- lithischen Kultur entstammt, wie der Chopping-tool (Abb. 3) und das Scha­ ber oder handbeilähnliche Werkzeug (Abb. 4), die beide von der 2,5 km ent­ fernten Fundstelle bei Huniinendorf stammen. Die Patina ist bei den Stücken der Abb. 5 und 4 stärker als bei Abb. 2, doch besagt das nach unseren, bei der Untersuchung der »Köstener Kultur« gemachten Erfahrun­ gen über die Patina (Zotz 1959) gar nichts. Wir sahen, dass auch die Kronacher Fundplätze bisher Geschiebege­ räte von völlig verschiedener Gestalt und Bearbeitungstechnik ergaben. Eimal lieferten sie ein in Abb. 3 wiedergegebenes, nur gering als Hau- oder Schlagwerkzeug zugerichtetes, mit der Gestalt einer Faust zu vergleichendes polyedrisches Geröll, das durchaus an die Seite der (gewöhnlich völlig abgerundeten) echten Chopping-tools zu stellen ist. Zum anderen scheinen die Formen der mehr plattigen Geschiebe der Abbildungen 2 und 4 schon mehr der vorgestellten Endform entsprochen zu haben, die man ihnen durch entsprechende Zurichtung zu geben beabsichtigte. Im einen Fall (Ahb. 2) war diese erwünschte Endform ein Faustkeil, im anderen (Abb. 4) ein Hand­ beil. In beiden Fällen entspricht die bearbeitete Kante entsprechend schon der eines alten Zweiseiters. Abb. 5. Der Chopping-tool der Abb. 5 d in der Faust Sl. 5. Chopping-tool s sl. 5 d v pesti Keinesfalls möchten wir Abb. 2 an die Seite der »Pseudo-pics« gestellt sehen, die Bordes als typische Eolithen behandelt hat (Bordes 1961, PI. 41). Vielmehr findet Abb. 2 die entsprechenden Vergleichsstücke in den »Zwei­ seitern vom Abbevillienstil«, wie sie u. a. aus dem mittleren Aeheuléen von Pech de l’Azé II vorldegen (Bordes 1961, PI. 90), aber auch, wie in Lava­ lette unter den Zweiseitern der Garonneterrassen zu finden sind (Bordes 1961, 90. PI. 70). Dass Abb. 4 ein primitives Handbeil darstellt, wurde schon dargelegt. Dasselbe gilt für Abb. 3. Es gibt aus dem Moustérien der Castillo-Höhle in Grösse, Form und Bearbeitungsart erstaunlich entsprechende Vergleichs­ stücke Abb. 4 (Bordes 1961, PI. 82). Es ist der Typus jener von Movius als »Chopper or massiv scraper« bezeichnten Stücke, wie sie u. a. aus der Höhle Teshik-Tash vorliegen (Movius 1955. fig. 15, 4). Abschliessend möchten wir nochmals auf die von Lindner 1960 auf­ geworfene Frage zurückkommen, ob man Geschiebegeräte, wie wir sie von Küsten veröffentlichten, und dort als Vorformen. Halbfertigfabrikate an- derer, mehr fortgeschrittener Werkzeuge beschrieben, nicht vielmehr als Choppers oder Chopping-tools bezeichnen sollte. Wir sehen aber dafür nach wie vor keine Veranlassung, weil diese Typen für uns nur sehr primitive, gewöhnlich aus runden oder fastrunden Gerollen hergestellte Werkzeuge sind. Niemand aber wird letztlich zu entscheiden vermögen, ob die von uns hier von Kronach oder an anderer Stelle von Kosten vargelegten Geschiebe­ werkzeuge nun Vorformen — wovon wir für Kosten überzeugt sind — oder fertige Werkzeuge darstellen. Ihr Charakter als Halbfertigwaren mag nicht zuletzt mit ihrer verhältnismässig späten (mittelpaläoliithischen) Zeitstellung Zusammenhängen. Jedenfalls kann, wie das Madame de Sonnevile-Bor- des 1960 ausgedrückt hat, »ein Stück aus Silex oder anderem hartem Gestein entweder vom Standpunkt der Techniken aus studiert werden, die es vom rohen Zustand der Nieren ( = Knollen) aus zu gestalten versuchten (Retu- schierungstechnik). Man kann ein solches Stück aber auch vom Standpunkt seiner endgültigen Form aus sehen, die durch den Hersteller verwirklicht wurde (Typologie, Morphologie).« Damit hat die hervorragende Forscherin knapp ausgedrückt, was Lindner offenbar nicht, bedachte. Im übrigen hat sie auf S. 19, fig. 3 ihres angeführten Werkes zwei typische Choppers und einen Chopping-tool aus dem Aurignacien vom Abri Caminade abgebildet. Erst nach Abschluss dieser Arbeit wurden von denselben Fundplätzen bei Kronach eine grosse Menge weiterer Geröll- und Geschiebegeräte, da­ runter typische Choppers und Chopping-tools, bekannt. Ihnen wird bald eine weitere Studie des Verfassers gewidmet werden. Literatur Barandiaran de J.M., 1961, Excavationes en Atxeta, Forna (I960). Servicio de in­ vestigationes arqueologicas de la EXCMA. Disputacion prov. de Viscaya. Bilbao 1961, Fig. 5, dabei ist zu beachten, dass das im Niveau mit Keramik gefundene Geröllgerät dem Typus der »Hand-Adzes« nach Movius 1950, 112 entspricht. Bordes F., 1961, Typologie du paléolithique ancien et moyen. Bordeaux. Brodar S., 1938, Das Paläolithikum in Jugoslawien. — QUARTÄR I, 140'—172, Taf. VII. Burdo Ch. o. J., 1961 (?), La Cotte-de-Saint-Brelade Jersey. Excavation of a Pré- Mousterian Horizon 1950'—58. Société Jersiaise. * Frantzen W. und Nährlich W., 1958/59, Prâsolutréenfunde von Kronach in Ober­ franken. Quartär 10/11, 271 ff. Freund G., 1952, Die Blattspitzen des Paläolithikums in Europa. Bonn. Freund G„ 1965, Ein neuer Höhlenfundplatz mit mittelpaläolithischen Blattspitzen aus Süddeutschland. Brodar-Festschrift. Archeološki vestnik XIII—XIV, Ljub­ ljana. Gross H.. 1960, Wer hat die ertes Steinwerkzeuge angefertigt? Orion Nr. 4, 262. Krüger H., 1959, Frühpaläolithische Geröllartefakte vom Typ »Pebble-tool« in Ober­ hessen? Eiszeitalter und Gegenwart 10, 165—198. Krüger H. 1960, Schlagmarken an paläolithischen Geröllgeräten aus Oberhessen. Zotz-Festschrift, 245 ff. Leakey L. S. B., i960, The discovery of Zinjanthropus boisei. Current Anthropo­ logy I, 76. Leakey L. S. B., 1961, The progress and evolution of man in Afrika. London. Lindner H., 1960, Besprechung Kosten in Quartär 12, 173. Movius H. L., 1950', Zur Archäologie des unteren Paläolithikums in Südasien und im fernen Osten (Mit Angabe der früheren einschlägigen Arbeiten von Mo­ vius). Mitteilungen der Anthropolog. Ges. in Wien, LXXX, 111 ff. Movius H. L„ 1953, Paläolithic and mesolithic sites in Soviet Central Asia. Pro­ ceedings of the American Philos. Society 97, 385 ff. Nicolaescu-Plopsor C. S. et Morosan J. N., 1959, Sur le commencement du Paléoli­ thique en Roumaine. Dacia N. S. III. Oakley K. P., 1962: The earlest Tool-Makers. Evolution und Hominisation. Heberer- Festschrift. Obermaier H., 1912, Der Mensch der Vorzeit. Berlin und München, 408. Skutil J., 1959, Quelques trouvailles paléolithiques de musée d'Olomouc et de Pre- rov. Sbornik krajského vlastivëdneho muzea v Olomouce IV/B. 1956—59, 433. Sonneville-Bordes D., 1960, Le paléolithique supérieur en Périgord. Tome I, Bor­ deaux. Valoch K., 1960, Lösse und paläolithische Kulturen in der Tschechoslowakei. Quar­ tär 10/11, (Menghin-Festschrift), 128—130, 137. Wernert P., 1957, Contribution à la stratigraphie paléontol. et préhist. des sediments quaternaires d’Alsace. Mémoire 14 du Service de la carte géol. d’Alsace et de Lorraine. Strasbourg. Man beachte besonders Pl. 20, S. 190, 200, 208, 210, 212, 213, 224, 225, 227, 255. Auf S. 194 echte Choppers von Achenheim. Žebera K., 1952, Les plus anciens monuments du travail humain de Bohême. Roz- pravy du Service géol. de Tchécoslovaquie 14. Prague. Žebera K., 1958, Československo ve starši dobë kamenné. Praha 1958, Taf. 66—72. Zotz L., 1941, Die »Dunkle Kammer« am Kartstein. Bonner Jahrbuch 1946, 226 bis 288 (auf Taf. 35 Prof. Dr. Brodar bei den Ausgrabungsarbeiten). Zotz L., 1951, Altsteinzeitkunde Mitteleuropas. Stuttgart, 201. Zotz L. und Mitarbeiter, 1951, Das Paläolithikum in den Weinberghöhlen bei Mauern. Bonn. Zotz L., 1959, Kosten, ein Werkplatz des Prâsolutréen in Oberfranken. Bonn. Zotz L., 1960, Das posthume Eolithenproblem in Deutschland. Forschungen und Fortschritte 34, 167 ff. Zotz L., 1961, Die Forschungen des Instituts für Urgeschichte der Universität Erlan­ gen im Altmühltal. Prähist. Zeitschrift 39. POVZETEK O prodniških orodjih V uvodu opozarja avtor na že leto 1912 Obermaierju znano razliko med »na­ vadnimi prodniki s sledovi udarcev« in »psevdoartefakti«. V nadaljnjem prikazuje, kaj so Moviusu (1950) in Bordesu (1961) orodja »Choppers« in »Chopping-tools«. katerih odkritje lahko pričakujemo tudi v Jugoslaviji. Kot važno surovino za izdelovanje teh orodij omenja zlasti ploščnate prodnike. Prodniška orodja se po­ javijo s prvimi staropleistocenskimi ostanki pračloveka, opažamo pa jih prilož­ nostno kot spremljevalce v vseh drugih kamenih industrijah, tudi v neolitiku. Razumljivo je, da so najpogostejša v predpestnjaških in pestnjaških kulturah, nakar postajajo vedno redkejša. Avtor poskuša ožje določiti pojem orodij, ki jih označujemo kot Choppers in Chopping-tools. Sledijo navedbe o najvažnejših srednjeevropskih prodniških orodjih, ki po­ kažejo tudi njihovo razprostranjenost. Končno obravnava avtor svoje lastno delovno področje na Bavarskem. Mnoga od tod do sedaj znana prodniška orodja pripadajo, kolikor jih je bilo mogoče datirati, srednjepaleolitski kulturi praesolutréen. Na slikah 2— 4 so prikazana in analizirana doslej neznana, toda zelo značilna orodja iz Kronacha (Oberfranken na Bavarskem). Marsikateri znaki kažejo, da pripadajo omenjeni kulturi, lahko pa so tudi starejša. Ko je avtor že zaključil pričujoči članek, je ponovno prejel iz Kronacha zbirko posebno tipičnih prodniških orodij, med katerimi so tudi pravi Choppers in Chop­ ping-tools. S temi se je povečala verjetnost starejše datacije. Ustrezna objava bo v kratkem sledila temu članku.