Nummer 7. Pfttflu, den 13. Februar 1898. IX. Jahrgang. PeltauerZeitulG erscheint jeden Sonntag. Pr-i« für Pettau mit Zustellung in» Hau«: Bierteljährig fl. 1.20, halbjährig fl. 2.40, ganzjährig fl. 4.80, mit PostVersendung im Zulande: Bierteljährig fl. 1.40. halbjährig fl. 2.VO. ganzjährig fl. 6.60. — Einzelne Nummern 10 kr. Schriftleiter: Romuald I,e»» «„er, Herrengasse Rr. 23, I. Stick. Sprechst«»de »»» l US 2 Uhr — «erwaltung und «erlag: W. «lanke, Hauptplay «r. «. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längstens bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Die Komödie der Tragödie. Wa» der Gerichtshof des Schwurgerichte«, vor dessen Schranken Zola berufen wurde, sich leistet, übertrifft alles was in derartigen Fällen ein russisches oder türkisches Gericht« tribnnal zu leisten wagen könnte. Diese Komödie, die in Paris, in der Fortsetzung der Tragödie Dreysuß-Esterhazy-Zola sich vor den Geschworenen abspielt, übertrifft deiche alleji. wa» die Überlieferung von türkischer • jyjy bietet und der gesunde Menschen» fragt sich empört: „Ja sind denn diese Ge chworenen, vor denen sich diese Justizkomödie abspielt, welch« die schlimmste» Stückchen in Schatte» stellt, die russische administrative Beamten-Willkür in der absolutesten Monarchie, die noch halb im Schatten der Barbarei ruht, verbrochen, wirklich freie Männer einer Republik oder feile Sclavenseelen, die vor den Launen eines absoluten Despoten zittern und fürchten, nach Sibirien oder Cayeiiiie verschickt zu werden, wenn sie gegen diese beispiellose Art richterlicher Bergnvaltigung pro-testieren, mit welcher der Präsident dieses Gerichts-hoseS alle Fragen verbietet, deren Beantwortung durch die Zeugen die Wahrheit der Anklagen be-stätigea könnte, oder auch nur oui)r Licht in die geheimnisvolle Affaire Dreyfuß bringen würde, die nicht nur in Frankreich, sondern in der neuen wie in der alten Welt die Gemüther auflegt und die Gewissen von Millionen Menschen bedrückt und die Tausende der hervorragendsten Geister der civilisiertesten Nationen sich an die Spitze einer Bewegung stellen läßt, die je weiter sie sich fortpflanzt, desto mehr die allgemeine Überzeugung stärkt uud befestigt, dass i» der Affaire Dreyfuß entweder ein ungeheurer Rechtsirrthum oder gar ein schändliches Complot vorliegt, dessen Opfer dieser Unglückliche wurde. Ein furchtbares Wort. Bon Gabriel Rosa. Schluß. JndeS faß der Studiosus mit seiner ange-beteten Albertine, die sich über alle Rücksichten der Gesellschaft mit einem kühnen Saltoniortale hinweggesetzt und damit ihre Emanzipation vor allen Satzungen der noch immer geltenden Sitte bewiesen hatte, in einem abgelegenen Dörfchen des Wiener Waldes. Anfang» führten sie ein Turteltaubenleben, in ihrer seligen Zweisamkeit, in dem kleinen Häuschen, das zwischen den Bergen unter Rosen Hollunder und Wein verborgen lag und so ein echte» und rechte» FlitterwochrnliebeSnest war. Al» aber die nüchterne Prosa der Noth deS Leben» an die grünbeschatteten Fenster klopfte, Emil hinan» mußte, um zu schaffen und zu er-raffen und sie Tage lang allein bleiben mußte, da erwachte wieder in ihr der all die lange Zeit eingeschlummerte. eiserne Wille, der unbeugsame Eigensinn, um dessentwillen er sie vergöttert hatte, al« sie — den Bater verlassend — ihm wieder Zucht und Ehre, wie die« die beschränkten kleinlichen Geister nennen, in seltener Seelengröße, in freierer, Und immer mehr gewinnt letzteres den An-schein, obwohl eS schon ungeheuerlich genug wäre, dass Richter eines freien Lande», einer Republik, die Revision eines Prozeffe» gerade darum per-horreScieren, weil sie eben den Rechtsirrthum nicht zugeben wollen und lieber eine» Unglückliche» dahin schmachten lassen, al« das« sie einwilligten, dass der falsche Nimbu« der Autorität ihrer rich-terlichen Unfehlbarkeit zerstört würde, wie es au« den Erklärungen deS Präsidenten klar hervorgeht. Der Bertheidiger Labori sagte, während der Vernehmung deS vormaligen Präsidenten der Republik. Casimir Perrier: „Wir müssen anf diese Frage bestehen, ob das damalige Staatsoberhaupt diesen illegalen Borgang gekannt hat?" Präsident Delagorgue: „Ich habe diese Frage schon zurückgewiesen." Labori: „Ja, warum denn?" Präsident: „Weil sie gegen die Autorität einer gerichteten Rechtssache verstößt, weil man gegen eine entschiedene Sache keinen Beweis führen darf." Und Zola fragte im weiteren Verlauf der Verhandlung: .Warum gestattet -man mir nicht den Be-weis für meine Behauptung, dass da« Krieg!-' gericht eine Ungesetzlichkeit begangeu hat?" Präsident: „Sie haben den gestrigen Gerichts-beschluss gehört." Worauf Zola erwiderte: „Mein RechtSgefühl beugt sich nicht vor diesen« Borgehen, wenn ich mich selbst auch davor beuge» m»s«.* Da« sind männliche Worte gegenüber der beispiellosen Rechtsbeugung, welch« gelehrte Juristen in der AnSübung der Gesetze durch deren Nicht-beachtung und Verdrehung zu verüben wagen. sittlicher Weltanschauung, wie er e» jubelnd prie», gefolgt war. Und nun wurden diese Tage de« Beisammen-seinS Tage de« Zanke« und der Uneinigkeit und gebarten verbitterte Gedanken und noch bitterere Worte, bis der Engel der Liebe, trauernd sein Antlitz verhüllend, floh und bald darauf Albertine, haß. und zornerfüllt, während Emils Abwesenheit ihr einstige«, gewesenes ErdenparadieS verließ, sich für immer von ihm lossagend. Noch heute brannten die leidenschaftlichen, vom Zorne dictierten Worte ihre» AbschiedSbriese» in seiner Seele, wie damals, als er nach der Lesung deS Briefes zerschmettert auf den Stuhl sank. Seitdem waren Jahre vergangen — die Wunde war längst vernarbt — er hatte vor nicht langer Zeit erst ein liebes Weib gefunden, da« ihn — im ersten Jahre fchim — mit einem reizenden GeschwisterzwillingSpaar beschenkt hatte, mit einem Knaben und einem Mädchen und auS ihm. dem armen Studenten, war — durch die reiche Mitgift feiner Frau. — ein gutsituirter und vielgesuchter Advocat geworden. Und nun stand mit einemmale eine längst vergangene, längst verblaßte Erinnerung vor seiner Seele. Einmal war er dem Weibe seiner ersten Liebe begegnet; sie war in glänzender Balltoillette und die gleichzeitig, während sie die Autorität des Unrecht« mit ebenso viel Perndie als Starrheit aufrecht halten, sich völlig machtlos erweisen gegenüber der Komödie, welche die Mehrzahl der Zeugen auszuführen wagt, und damit ihre richt«-liche Würd« und Autorität ebenso wie das An-sehen der Geschworenen dem Höhne der Menge preisgibt, indem sie die Aussagen oder daS Er-scheinen vor Gericht verweigern, während sich d«r Präsident de« Gerichtshofes völlig ohnmächtig zeigt, diesen Trog zu brecheu und diese Wider-setzlichen zur Erfüllung ihrer Zeuge »Pflicht zu zwingen, wie ebensowenig einer der Geschworenen dagegen protestiert, dass diese Unbotmäßigen e« wagen, in dieser Wrise aller Gesetze zu spotten. Diese» beredte Schweigen mus» befürchten lassen, das« auch in den Reihen der Geschworenen jene Berblendung oder jene dunklen Umtriebe die Ober-Hand haben, welche den Mob von Pari« und einige Studenten bi« zur Bedrohung Zolaö aus-hetzte», das» sie ihn umringend, dem einstigen Abgott eben der Studenten und von ganz Pari«, ja von ganz Frankreich, mit drohend erhobenen Fäusten und Stöcken, zubrüllten: „Elender, Du verdienst den Tod! Tod, Tod! Ins Wasser mit ihm!" Und einen Schurken, wie Es zterhazy. de« man in einem anderen Staate de« O fficierSrange» verlustig erklären würde, beglückwüns chte man und ließ ihn leben. E» ist freilich nur die alte, durch Jahr-tausend« geschichtlich erhärtete Thatsache, das» die-jenigen, die muthvoll gegen den Fanatismus und die Berblenditng der Menge als Vertheidiger de« Recht». d«r Wahrheit und der Humanität auf-traten, wenn sie gleich früher als Abgott de» Volkes gepriesen und umschmeichelt wurden, von eben diesem verhetzten Volk, da» bislang Ab- an der Seite eine« Elegant«, eine« sogenannten schönen Manne», dessen Kleidung. Bart und Haar nach der nenesten Mode fa^onirt war. der aber mit seinem geckenhaften und blasierten, unsym-pathischen Gesicht«au«drucke unwillkürlich Emil« Widerwillen wachrief. Emil hatte sich damals rasch zurückgezogen, denn die Begegnung war ihm doch zu schmerzlich. All das zog jetzt durch seinen Sinn, als er sich nun in den Wagen warf und in das Elifa-bethspital fuhr. Er wußte, mitwelchem Ausdruck deS Schrecke»« und des Ekels Albertine einst davon sprach, wie bedauernswerth die Unglücklichen seien, die in da« Spital wandern müßten und nun lag die Ärmste selbst an diesem Ort des Schrecken» und Ekels für sie. Als er nun die Räume des Spitals be-trat — das erstemal in seinem Leben — und ihm diese mit Jodoform geschivängerte Luft wie ekler verpesteter Grabeshauch entgegenivehte — erschauderte er unwillkürlich. Da oben lag nun das einst so heißgeliebte, verzärtelte, reiche, verwöhnte Geschöpf und theilte mit den Ärmsten der Armen den von widerlichen Gerüchen erfüllten Raum, in dem sich Elend. Armuth und Hoffnungslosigkeit zusammendrängen. Er trat in den Krankensaal. — In langen götterei mit ihncn iKtrir&en. verketzert, verfolgt und mit dem Todk bedroht wurden. Und weil Zola ven Muth hatte, das Apo-stolat der Gerechtigkeit und der Wahrheit zu er-jllllen, wird ihm jetzt zu der RnhmeSkroiit^ einer der giößten Dichter Frankreichs zu sein, auch die Märtyrerkrone eines Apostels der Humanität zu-theil, die ihm aber einst zur herrlichsten Aureole werden wird. und edel! Oh, was hab' ich erlitten, erduldet! Nach deS Vaters Tod gieng eS rasch bergab — schon glaubte ich mich gerettet — geborgen — eine glänzende Zukunft gesichert — da gieng alles in Bruche. Ich lebte vom Stnndengeben — aber die Zahl der Schülerinnen wurde immer weniger — oh — es kamen Tage — wo ich tnnger litt, doch ich war zu stolz, es zu sagen. — ndlich wanderte das letze Andenken — die Uhr meines Vaters in'S Leihamt. — Da — in den schrecklichsten Tagen glanbte ich endlich einen Freund — de» letzten — gefunden zu haben. — ..Ein letztes Glück! — Wenn es auch nichtS war gegen die Tage meines — unseres ersten Glückes", setzte sie leise — zögernd hinzu. — „Aber vor drei Tagen — als ich von einer Lection in FloridSdorf heimgehen wollte, stürzte ich in der großen Hitze zusammen I" — Sie machte — wie es schien von der An-strcngnng deS Sprechens erschöpft — eine Pause, dann fuhr sie fort: „Ich hatte einen Blntsturz', hauchte sie kaum vernehmbar, „drei Stunden lag ich unter einem HauSthvre. bis die RettnngSgejellschast kam und mich hieher in'« Spital brachte!" Sie vermochte nicht tveiter zn sprechen. Emil wollte sie fragen: „Aber was fehlt Dir eigentlich?- Da fiel sein Blick aus die schwarze Tafel, welche ober jedem Krankenbette angebracht und auf welcher jeder Krankheitsfall in lateinischer Sprache angegeben ist und sein Auge starrte wie entgeistert auf jenes furchtbare Wort, das er da oben las, Todtenbläfse bedeckte sein Antlitz, die Kranke aber, die diesen Blick, wie die entsetzliche Wirkung, welche daS Gelegene auf ihn machte, sah, vergrub schluchzend ihr Gesicht in die Kissen. Sein Auge hastete starr darauf. „Morbus vienennsis" laS er. Eine martervolle Pause trat für beide ein, dann hörte er die grause Bricht? der Unglücklichen, der Selbstentehrten, die jenes furchtbare Wort da droben erklärte. Endlich schwankte er fort aus diesen entsetz-lichen Räumen.---- Drei Tage später folgte er dem einfachen Sarge, in dem man die Unglückliche zu Grabe trug. Ein prachtvoller Kranz rother Rosc» und blauen Hollunders — ihre LieblingSblumen — von Emil gespendet, war der einzige, der ihren Leichenwagen schmückte. Rosen. Hollunder uud Weinlaub schmückten ja auch einst das Liebes-flitterwochennest ihres ersten Erdenparadieses. DaS unglückselige Weib. daS sie jetzt in die Dunkel deS Grabe« versenkten, sie war ja doch der Engel seine« ersten LiebeStraunieS gewesen. Rundschau. Ausland. Ungarn. Budapest. Die agrar»socialistische Bewegung greift immer weiter uni sich und man befürchtet allgemein den AuSbruch einer sehr gefahrlichen Bauernbewcgnng. Deutschland. Berlin. Das wichtigste Ereignis ist die Vor-läge deS Pachtvertrages mit China, wegen de« Erwerbs der Kiaotschau-Bncht. welche Staatssekretär deS Änßern, von Bülvw, anläßlich der Diskussion des EtatS de» auswärtigen Amtes, mittheilte, der selbst von dem alten Antagonisten aller Übersee-ischen Erwerbungen, Richter, günstig beurtheilt wurde. Bebel und Lieber machten wie Hasse nur schwächliche Einwürfe; die beiden ersteren rea» gierten hauptsächlich gegeii daS geflügelte Wort deS Prinzen Heinrich vom „Evangelium de» Kaisers." Die Enthaltsamkeit jever Einmischung in der CandidaturSsrage Ureta's fand allseitigen Bei-fall, wie das Verhalten der auswärtigen Politik gegenüber Rußland. England, Frankreich und Japan; ebenso die Erklärungen des StaatSjecretär« Graf PosadowSky wegen de« ObstschutzeS gegen die amerikanische Einsuhr und der von dort drohen-den Gefahr einer Invasion der Schildlaus, die nach amerikanischen Entomologen ein sehr ge» jährliches Jnject sein soll. Auch die österreichischen Obstinteresseuteu sollten unsere Regierung drängen, unsere Obstcultur nicht ebenso der Vernichtung schutzlos preiszugeben, wie dies einst bei unserem Weinbau der Fall war. Enzlan». London. Die mit gespanntester Erwartung entgegengesehen? englische Thronrede hat mehrfach enttäuscht; namentlich daS Fchlen jeder Mitthei» lung über den Stand der Verhandlungen mit China. Auch über Kreta enthält sie nichts Posi» tives, dagegen erfährt man au» ihr. dass englische Truppen gegen Berber vorrücken werden und dass mit Abyssinien ein FreundschastS- und Handels» vertrag abgeschlossen wurde, der aber der Oppo-sition mit der PreiSgebung de« Hafens von Zeila Reihen lagen sie schmerzgequält mit bleichen Gesichtern, in Stumpfheit oder Verzweiflung. Da» zwischen huschten schwarze Gestaltet, lautlos wie Scheinen, die barmherzigen Schwestern, überall Trost, Hilfe, Stärkung bringend und Röcheln und Flüstern vermischten sich z» einem wunder-lichen, Ohr uud Herz unheimlich bedrängenden TönechaoS. Sei» Blick irrte von Bett zu Bett, die Nummer suchend, jetzt bleibt sein Blick aus der angegebenen hasten und mühsam erhebt sich ein bleiches Weib mit eingef«llenen Wange» und winkt ihm mit der dürren, welken Hand heran. — Soll c« sie sein? Ja; es sind »och die goldenen Flechten, die einst ihr jugendschöues Haupt umflutheten, in deren Dust er geschwelgt, in deren seidenen Welle» er so oft sein Antlitz verborgen. — Der Schmerz dieses Wiedersehens läßt ihn wie vernichtet auf den Stuhl an ihrer Seite niedersinken. Ihre welken, glühendheißen Hände mit de» durchsichtige» Fingern umipannen krampfhast die seinen; ein convulsivisches Schluchze» halb Freuden-ruf halb SchmerzenSgestöhn dringt avS ihrer Brust und Thränen entquellen den in wilder Fiebergluth leuchtende» Augen. „Tu kommst, Du kommst", haucht sie ihm n da« Ohr, „oh. ich wußte eS ja; Du bist gut — 2 — wohl zu theuer erkauft erscheint» dürste. Auch die indische» Wirren dürften derselben willkommene Angriffspunkte biete». Die angekündigten Vorlagen vetlefsend die Vermehrung des Heeres, die De» centralisation Londons in zehn Municipie» und die Einführung einer localen Regierung in Jr-land, dürste» für die Conservativen harte Nüsse zum Aufknacken werden, möglich, dass sich Herr von Salisbnr») daran die Zähne anSbeißt und a»S drm politischen Wetterhäuschen wieder einmal die Whigs unter RoseberyS Führung mit dem Re-gierungSparaplui herauSspaziere». Rußland. Petersburg Der westliche FortschrittSwind. der die Segel deS russischen StaatSschiffe« schwellt, hat wieder einen vo» den reaktionären Steuer» männer» hinweggeblasen; den Stadthauptmaun Selenyi, der lange genug Deutsche. Polen, Juden und Studenten drangsalierte, was für friedliche Verhältnisse mit den westlichen Continentalmächten nur förderlich wäre; allein der CurS, den neuesten« die Staalslenker im auswärtigen Fahrwasser, namentlich bezüglich Kretas einschlagen, könnte leicht zu einem Z»saniniel>stoße führen, der das sich so srenndlich nnd friedlich gestaltete Verhält-»iS mit Österreich sehr bald zerstören und zu schweren Complicationen fähren könnte. Türkei. Konstantinopel. Der russische Botschafter Sinowjew soll beauftragt sein, die Candidatnr des Prinzen Georg zurück z» ziehe». Sollte sich das bestätigen, so, wäre die Integrität des euro-päische» ConcertS,der Großmächte sofort wieder stabilisiert. ' Bulgarien. Sofia. Zwischen dem Fürsten Ferdinand und dem Fürsten von Montenegro sollen Ver-Handlungen gepflogen »vorbeii sei», welche die Be-ziehnngen dieser beiden Staaten sehr freundschaft-lich gestaltet haben, deren Effect aber jedenfalls sür Serbien minder erfreulich und freundschaftlich sein dürfte. Serbien Belgrad. Der bisherige Festungscommandant K"sta Pantic wurde zum Militär-Attache in Wien ernannt. Island. St»ier«ark Graz. Im hiesigen Landtage haben die deutschen Abgeordneten mit imposanter Mehrheit in der Frage der Sprachenverordnung wohl von allen Landtage» die bedeutsamste Kundgebung ab-gegeben und wurde bei der DiScussio» hieräber die clericalen Landsknechte gehörig abgeführt. Riederöfterreich. Wien. Die von der Regierung angeordnete Schließung der Hochschule, ist. da dieselbe in einer die Studierenden nicht beeinträchtigenden Form geschieht, geeignet, die hohe Erregung der-selben, wie die der Bevölkerung, wegen all der Vorkommnisse der letzte» Zeit, einigermaßen zu beruhigen, allein nur dann für dauernd, wenn die Regierung diese Pause bcnützt, die Ursachen der Erregung zu beseitigen und zu bethätigen, dass sie die gerechten Ansprüche der Deutschen erfüllt. vöhmt». Prag. Der Landtag trat in die erste Lesung d»S Antrage» der Abgeordneten Dr. Slavik nnd Genossen ans Abänderung der LandtagSwahlord-»u»g für das Königreich Böhmen ein, wozu Dr. Slavik, Lippert, Stiaffny. Opitz, Dr. Engel. Dr. Vaschaty »nd Adamek da« Wort ergriffen und wurde dann der Antrag Schlesinger'« einer eingesetzten Commission überwiesen. Mihre» Brünu. Dr. Kulp begründete seinen Antrag auf Errichtung einer tschechischen Landesoberreal-schule in Kremsier, der dem SchulauSschusS zuge» wiesen wurde. Auspitz referierte über die Regie-rungSvorlagt, die Freihaltung der Personalem» kommensteuer von allen der Competenz des Land» tage« unterliegende» Zuschlägen »., welche nach einer längeren Debatte angenommen wurde. Pettauer Wochenbericht. plus fremder Erde.) Frau Olga Bleiweis, die Tochter deS Herr» Dr. I. Ploi, welche aus Lnssi» picolo Genesung hoffte, erlag leider auf fremder Erde ihrein Leiden, nachdem die Familie bereits 2 Söhne ,m jugendliche» Alter verlor. Die Leiche wird Hieher überführt »nd findet Montag de» 14. d. M. »ach Ankunft des Eil» zugeS um 3 Uhr 15 Minuten die Beerdigung vom Bahnhöfe auS »nd Dienstag um 10 Uhr vormittag» die Seelenmesse statt. <Am 23. Jänner hatte daS HandelS-Gremium in Pettau seine Hauptversammlung pro 1897. Anwesend waren der Obmann von Kottowitz, sowie die Ausschuß-Mitglieder Herren Carl Kasper, Joses Kasimir, Ad. Sellinschrgg, A. Jurza, Josef Kollenz. R. Sadnik, die beiden Vertreter der Gehilsen-Ve» sammlung. die Herren H. Schramke und Kosen,. sowie 7 Mitglieder. Hr. v. Kottowitz begrüßte die Versammlung und constatieite deren Beschluß-sähigkeit; hierauf wurde als Punkt 1 die Ver- handlungSschrist der letzten Vollversammlung am 20. Februar 1897 verlese» und diese sowie der Geschäft«' und RechnuugSbericht pro 1897 ge« nehniigt. Nach letzteren, stellte» sich die Casseneiu-flänflf a»f fl. 1334 51, die CaffenauSgänge a»f fl. 1334.75 u»d betrüge» die Active» fl. 826.92, die Passive» fl. 23.24, so dass sich daS Gremial-vermögen auf fl. 803.68 beläust. Bei Er-stattung dls Gefchästslierichte« mahnte der Vor-sitzende, Die An- »nd Abmeldepflicht der Handlung»-gehilfen pünktlich zu handhaben und beantragte: dem Staate, der Stadtaemeinde, der Handels-und Gewerbekammer Graz und der Spar-casia in Pettau für die gewährten Subventionen zur Erhaltung der Fortbildungsschule, sowie der Leitung deS Vorschuß-Vereine« für die unentgelt-liche Benützung der Kanzlei und dem Turnverein für den de» Lehrlinge» ertheilten Turnunterricht, sowohl schriftlich al« durch Erheben von den Sitzen zu danken. Herr Kasper als Obmann der Gremialkrankencaffa beantragt, die dem Gremium au» feinen zwei Banantheilen zukommenden Bade-karten de» ReconvaleScenten zu überlassen, wa» ebenfalls einstimmig genehmigt w»rde. Die Wahl von 3 RcchnungSrevlsoren wurde nicht vorgenommen, da auf Antrag des Herrn A. Sellin-schegg den RtchnungSlegern das Absolutorium einstimmig ertheilt wnrde. Ebenso wurde da« Präliminare pro 1898, 1058 fl. Entnahme» und die gleiche Summe als Erfordernis der Ausgaben gutgeheißen. Bei der hieraus in Angriff genommenen Neuivahl deS Vorstände« lehnte Herr vo» Kotto» witz die iveitere Fortführung des Vorsitz,« ab. darauf hinweisend, das« er durch seine zweijährige Thätigkeit an der Spitze dt« Gremiums seine Pflicht wohl voll erfüllt habe, worauf Herc Kollenz im Namen aller diesem Entschluß gegen» über daS Bedauern, aber anch gleichzeitig den Dank sür dessen aufopfernde Mühewaltung aus-sprach, dem alle Anwesenden durch Erhebe» von de» Sitzen beipflichtete». Hierauf wurde zur Wahl geschritten und die Herren A. Muchitsch, A. Jurza und Slawilsch zu Stimmzähleru bestimmt. Uud zwar wurden gewählt: die Herren B Schulsink zum Vorstand und Jacob Matzun zum Vorstand» Stellvertreter; in den Ausschuß: die Herren Conrad Fürst, Earl Kasper, Josef Kasimir, Ad. Sellinscheflg, Raimund Sadnik, AloiS Muhitsch, Joses Kollenz; als Ersatzmänner: Lud. Slawitsch, Emil Mauretter; in den schiedsgerichtlichen Aus» schuh: Adolf Sellinschrgg, Anton Jurza. AloiS Kraker, Adalbcrt RnZiöka; al» Ersatzmänner: Alexander Kollenz. Johann Riegelbauer; in die Gremialkrankencassa: Earl Kasper al« Vorstand, Josef Kasimir al« Vorstand-Stellvertreter; al» Ersatzmann: Heinrich Mauretter; in den Kranken-kassa ÜberwachungS-AnSschuß: HauS Perko, Herr Franz Mahoritsch; als Abgeordnete in die Ge-Hilfenversammluug: Victor Schulfink. A.Muhitsch, Leopold Slawitsch uud Emil Mauretter. Bei all-fälligen Anträge» brachte der Vorsitzende ein An. suchen der Gremialkrankenkassevorstehung um Subventionierung auS dem Gremiolcasfa Überschuß zur Verlesung und beantragte Herr Kollenz, hiezu 100 fl. zu bewilligen, wa« allgemeine Zustimmung findet. Weiter« beantragte der Vorsitzende, an In-corporationSgebühren für Firmen 5 fl., an Lehr» ling«auf»ahm«gebühren 1 fl.. a» LehrlingSfrei» Iprechgebühren und Stempel 3 fl. einznheben. Herr Jurza schlug jedoch vor. LehrlingSaufnahmS-gebühren wie bisher mit 3 fl. beizubehalten, in» dem er darauf aufmerksam machte, dass sich sonst durch die vorgeschlagene Herabsetzung die Cassa-eingäuge wesentlich herabmindern könnten, wa« Herr von Kottowitz eingehend widerlegte, worauf der Autrag deS Vorsitzenden angenommen wnrde. ebenso der Antrag de« Herrn Raimund Sadnik. der Vorstehnng der Gremialkrankeucasse filr ihre Mühewaltung den Dank auSzusprechen. Nachdem noch Herr Kollenz eine Rrmuneration von st0 Kronen sür den Gremialsecretär und Herr v. Kottowitz eine solche von 10 Kronen sür den Gremialdiener beantragte, welchen beiden Anträgen stattgegeben wurde und die Benannten ihren Dank hiefür auSsprachen, wnrde, nach ejner Abschied«- — 3 — begrüßnng durch den Vorsitzenden, die diesjährige Hanpwersammlung geschlossen. (kandwirlhschafllicher Verein in pettau.» Srinstag den 5. Februar fand die Hauptvcrsamm-lung de» laudwirthschaftlichen Vereines statt. Der Vorsteher, Herr Wilhelm PiSk, eröffnete die Versammlung mit einer Begrüßung der Anwesende», unter denen sich auch der Reich.'tag« Abgeordnete Herr F>anz Girstmayer au« Marburg befand, dessen Erscheinen allgemeine lebhafte Befriedigung hervorrief; sodann wurde die VerhandlungSschrift über die Versammlung vom 22. Februar 1897 verlesen und vollinhaltlich genehmigt. Der Stand der Mitglieder beziffert sich dermalen auf 105 und 5 Gründer. Zu Punkt 2 der Tagesordnung bezüglich de« Thätigkeit«, und CassaberichteS pro 1898 theilte der Vorstand mit. dass die stein-märkische Sparkasse dem Vereine eine Subvention von 100 fl. im abgelaufenen Jahre zugewendet habe. DerBerein hat sür seine Mitglieder 11 Waggon Kunstdünger und 3 Waggon Kupfervitriol be» zogen, eine neue Dreschmaschine »m 70 fl. an-geschafft und die alte um 30 fl. verkauft. Ferner wurde berichtet, dass der erstgesaßte Beschluß, wegen Betheiligung an der zu ^richtenden Hanf» fabrik durch den später gefaßten Beichluß vom 29. April aufgehoben ward und ebenso der Be-schlnß. 1 Joch Acker zu pachten, um darauf Wurzelreben zu erzeugen, nicht zur Ausführung kam nnd zwar sowohl wegen Schwierigkeit der Ausführung, als wegen Mangel an Betriebsfonds; aber auch, weil durch Neuanlagea de« Lande« sich der Bezug der Reben günstiger stellen wird. Nachdem diese Mittheilungen zur Kenntnis genommen wäre», wurde der Rechiiuug«ab!chl»ß pro 1897. sowie der Boranschlag pro 1898 be-kannt gegeben und auf Antrag deS .Herrn Schul-sink genehmigt. Bezüglich der Bestimmung der Mitgliederbeiträae pro 1898, Punkt 3 der Tage«-ordnuug, ergriff Herr Joses LeSkoschegg daS Wort, beleuchtete die Schwierigkeit?» bei der Erreichung von Nothstandsdarlehen -zur Wiederlierstellung ver» feuchter Weingärten, sowie die Unzulänglichkeit der bisher gebotene» Mittel. Hiezi: ergriffen anch die Herren I. LeSkoschegg, Girstmayer. Josef Fürst und Perko wiederholt daS Wort. Zum Schluße dieser Debatte wurde der Antrag : da» Land möge alljährlich den Betrag von 100000 fl. al» un» verzinsliche« Darlehen an die Bescher verlauster Weingärten, zur Herstellung dieser Weingärten nach Erfordernis verabfolgen und zu diesem Zwecke eine Abordnung zu entsenden, welche den Beschluß hohen OrtS vert-eten soll, allseitig angenommen und die Herren Franz Girstmayer. Joses Fürst und W. Hintze hiesllr bestimmt. Ferner wurden die weiteren Anträge des Herrn LeSkoschegg. das« die ertheilten Darlehen alS gesetzliche Vorzugs-Posten bei grundbücherlichen Eintragungen gelten sollen und das« ferner bei DarlehenS-Ertheilungen das Verfahren abzukürzen und hiezu eigene Bezirk« Commissionen kinzusetzen feien, in welchen Vertreter der betheiligten Weinbaukreise Sitz und Stimme haben sollen, einstimmig angenommen, in welchem Sinne die nöthigen Schritte bei der Re-gierung. dem Reichs» und Landtage einzuleiten seien. Dagegen wurde der Antrag desselben Antrag-steller«. e« sei auch ein Gesuch um Subvention von Seite de« Staate« in gleicher Höhe wie die des Landes an die Regierung zu richten, abgelehnt, weil der Staat ohnehin gesetzlich die gleichen Unter-stütziiiigen wie die Länder gewährt. Zu Punkt 5, Bezug von billigem Pulver für Weingartenzweckt beantragte Herr Josef Fürst, e« sei geeigneten OrtS zu veranlassen, das» Pulver und Dynamit zum Selbstkostenpreise abgegebe» werde, welcher Antrag mit der Bemerkung znni Beschluß? er-hoben wurde: ?S soll di? Mithilfe de« .Herrn ReichSrathS • Abgeordneten Dr. Wolffhart hiesür in Anspruch g?»ommen werden. Roch wurde der Antrag des Herrn Hiutze zum B?schl»ss erhoben: behiiss Anschaffung vo» Sämereien. Pfla-izen k. zur Ermöylichung un?»tgeltlicher Bertheilung a» die Mitglieder fl. 50.— au» Vereinsinitleln zu widmen. Zur Durchsührrnig diese« Beschlusses wurden die Herren Hintze. Kasper und Sellinschegg delegiert. Nachdem noch Herrn Girstmayer für dessen Erscheinen und thätige Theilnahme- der Dank der Versammlung durch Erhebe» vo» den Sitzen ausgedrückt wurde, schloß der Vorsitzende mit innigen Worte» an di? Erschienenen im all» gtmtinen die diesjährige Hauptversammlung. (Musikschule.) Die Aufnahme neuer Schüler findet Montag den 14. Februar Vormittag von 11 — 12 Uhr im Lehrümmer l statt. Befreiung«» gesucht von der Zahlung de« UnterrichtSgelde« können keine Berücksichtigung finden. (EkNtraloersammlollg der Genossenschaft der Schuhmacher und verwandter Lranchen.) Die Genossenschaft der Schuhmacher, Herren- und Damenkleidermacher, Hutmacher. Handschuhmacher, Näherinnen ».Modistinnen im Gerichts bezirke Pettau hielt ihre diesjährige Geueralversammluug am 16. Jänntr 1898 um 2 Uhr im Gasthof zum Elefanten ab. Herr Michael Martschitsch al» Vorstand eröffnete die Versammlung und begrüßte die versammelten Genossenschaftsmitglieder. Er-schienen waren 48 Mitglieder. Sodann wurde zur Tagesordnung geschritten. 1. Der Schriftführer verlas das letzte Generalversammlung«-Protokoll, welches vollinhaltlich zur Äenntni« genommen wurde. Nach der vorgenommenen Re-viston wurde die Caffa der Genossenschaft wie die LehrlingSkrankencaffa vollkommen in Ordnung be« funden. Der Mitgliederstand betrng am Schluss? deS Jahres 1897 132, wovon auf Schuhmacher 55. auf Kleidermacher 49, auf Hntmacher 3, aufNäherinnei! 23 und auf Modistinnen 2 entfallen. Die Gewerbe^BefugniS haben im vergangenen Jahre 7 Kleidermacher, 6 Schuhmacher und 7 Närrinnen erhalten; dagegen haben 4 Kleidermacher, 3 Schuhmacher, 1 Handschuhmacher und 1 Näherin ihr Gewerbe zurückgelegt. Bon den Lehrjungen wnrde» 58 aufgedungen und 28 freigesprochen. Im Verkehre waren 289 Schriftstücke. Al» Vor» stand wurde Herr Anton Masten und zu dessen Stellvertreter .Herr Michael Lugaritsch neu ge-wählt. Al» Schriftführer wurde Herr Marku» Paulinitsch wieder gewählt. Als AnSfchußmit-glieder wurden gewählt die Herren Mathias Persil, Josef Matzun, Joses Petrowitsch. Franz Schuicha und Vinzenz Wesiak. sämmtlich Kleidermacher, sodann .Herren Michael Martschitsch, Johann Kreinz, Georg Breg, Auton Arnuga und Joses Murko, sämmtlich Schuhmacher. (^offordrrnna )»m Streuen.) Die Passanten bitten die P. T. Hausbesitzer dringendst, streuen zu lassen, da die Wege bei dem leichten Schnee-satt und der darunter befindlichen Eisdecke außer-ordentlich glatt sind, namentlich an den bergigen Gaffen, und ein Arm- oder Beinbruch jedenfalls mehr Schmerzen und GeldauSlagen verursacht, alS daS bischen Streuen. iTheaternachrichl.) Heute wird die Loc. -posse „Bekanntschaft im VolkSgarten", „Entführung »ach Friedau", ..Verlobung beim Treff- gegeben und machen wir nochmals auf dieses heitere Faschingsstück aufmerksam. In der heurigen Tbeatersaison jagt thatsächlich eine Novität die andere; denn kaum ist die liebliche „Comtesse Guckerl" unserem Aug' uud Ohr entschwunden, taucht wieder ein allerliebste« „Mauerblümchen" ans. So betitelt sich nämlich da« neue Lustspiel Blumenthal«, das gleich „Comtesse Guckerl" die Wanderung über alle größeren Provinztheater mit vielem Glücke durchgemacht hat uud hier nächsten SamStag den 19. Februar aufgeführt werde» wird. Der Titel „Mauerblümchen" gibt wohl wenig Anlas», znmal in der Damenwelt, zum Kopfzerbrechen; ist doch diese Blume, namentlich in der Faschingszeit, sehr bekannt! — Ein Ber» liner Blatt und z var die „VolkSzcitung", sagt über diese» Lustspiel unter anderem Folgende«: „Im Lessingtheater hat daS neue Lustspiel „Mauer-blünich.n" bei der Erstaufführung einen dnrch-Ichlagenden Erfolg errungen. Der geistigen Ver-bindnng der Lustspieldichter Blumenthal und Kadelburg, die sich gegenseitig in glücklichster Weise ergänzen, ist schon manche gesunde Kind entsprossen, aber noch keine«, da« so friich, schelmisch und aumuthig in die Welt hineinlachtc, wie diese« „Mauerblümchen". DaS Pnblicnni kam dabei in die fröhlichste Stimmung ». s. w." Es ist wohl mit Bestimmtheit anzunehmen, das» dieses Stück bei der ausgezeichneten Besetzung (die Hauptrollen sind nämlich in den Händen des Fräuleins Bella» und Herr» Dir. Gärtner) auch hier einen durch-schlagenden Erfolg erzielen wird. Nur möchten wir auf daS Eine »och aufmerksam uiache». das« blos eine Aufführung dieser Novität, zu welcher bereit« Vormerkungen auf Sitze im Haupt-Tabak-Verlage deS Herr» I. Kasimir entgegergenommen werden, stattfindet. — Dienstag den 15. Februar geht zum Benefice unserer verdienstvollen Local-sängerin Fräulein Hermine Herma die lustige Posse «Heirat auf Probe" in Scene; die Bene» ficiantin ist eine temperamentvolle Schauspielerin, die sich bald die Gunst unseres TheaterpublicumS zu erobern verstand. Es ist daher nicht zu zweifeln, dass diese Beneficeuorstellung dem Fräulein Herma auch die gewünschten materiellen Vortheile bringe» wird, indem daS HauS wohl an diesem Abende voll besetzt sein dürste. DonnelStag den 17. F*» brnar wird der witzige Schwank „Ni»be" gegeben; der Inhalt dieses Schwankes, der ein Repertoir-stück unsere» Hoiburgtheaters ist. ist so belusti-gend, dass das Pnblicum i» einer andanernd heitere» Stimniliiig erhalte» bleibt. Dabei ist die Glniididee dieses Stückes an und für sich sehr geistreich, so dass die nächste DonmrStag-Vor-stellung gewiss ein volles Haus verdienen würde. (Conccrl drs prltauer ÜFastkoernnce.) Unter außerordentlichei Betheiligung der musik-liebeiideii Bewohnersck)aft fand am 7. d. M. im Anstaltssaale daS Concert statt, dessen VortragS-folge mit Beethovens Trio op. 1. Nr. 2, li-clur für Clavier, Violine und Cello eröffnet wurde. Dieses Trio, ein Werk, welche» Beethoven in seiner nnr selten vom Frcudenschimnier durchleuchteten Jugendzeit, in den stürmischen Neunziger Jahren geschaffen und seinem Gönner Fürsten Karl von Lichnowsky gewidmet hat, zeigt schon leinen außerordentlichen GeisteSrcichthum. Voll Wärme und innigem GcfühlSauSdruck« kam diese» Jugend-werk Beethoven» durch die Vortragende», Herren Dir. Hänsgen. L. Schachenhoser' und Fräulei» Alma Filaferro zur Geltung. Wir begrüße» es. dass sich Fräulei» Alma Filaferro, als einstige Schülerin de» Vereine», in so liebenswürdiger Weise in den Dienst der Sache stellte. Dnrch lebhasten Bcisall wurden die Vortragenden ausgezeichnet. Fräulei» Gisela Oschgan. eine anmuthige, liebenswürdige Erscheinung, im Besitze einer schönen, wolil ausgeglichenen Sopranstimme, sang daS Lied aus Mignon „Kennst Du da» Land" vo» Thomas Ambrois, mit schönern Vortrage und tadelloser Intonation. Der gespendete reiche Beifall veranlasste das Fräulei» zu einer Wieder-holung der zweiten Strophe. Anreihend an diese Nummer hatten wir Gelegenheit, Herrn Schachen-hoser als Violin-Solisten zn hören; wir haben bereits zu öfterem dessen große Technik, sowie die jederzeit wohldurchdachte Vortragsweise anerkannt und können dem weiter nichts beifügen. Leid that es u»S, dass die Wahl des Werkes so gar nicht in den Rahmen der VortragSsolge passte; nicht Virtnosenstücklein, wohl aber musikalisch wert-volle, auf Elasticität Ausptuch machende Werke entsprechen unserem Geschmacke. Herr Schachen-hoser wurde auf da« lebhafteste acclamiert »nd dadurch zu einer Zugabe veranlasst. Richard Wagner's Preislied ans den „Meistersingern" fand in Herr» W. Blanke einen beachtenswerten Interpreten. Durch sorgfältiges Studium und theoretisch richtige Wiedergabe fand daS Lied all-gemeine Anerkennung. Unserer Ansicht nach steht Herr Blanke näher dem lyrischen Fache. Den Schluss machte Beethoven » Clavicr-Concert. op. 37, Nr. 3. C-rnoll, in welchem Her? Direktor HänSgen feine Meisterschaft abermals bekundete; die Cadenz Reinecke'S im erste» Satze wurde, sowie das ganze Werk, brillant durchgeführt und erntete stürmischen Beifall. DaS begleitende Orchester hielt sich, abgesehen vo» einer kleinen Schwankung im letzten Satze, vollkommen wacker. ES verdient aber auch freudigst begrüßt zu werden, dass eine — 4 — so große Anzahl Musikfreunde daran thätigen Antheil »ahme». (Hauptversammlung der Feuerwehr.) So»», tag de» 6. fand um 2 Uhr die Jahresversamm-lu»g der Feuerwehr statt, die auch durch deu Feuerwchrhanptniann von Pettau und Bezirk«-obmann Herrn Stendte, pünktlich um 3 Uhr eröffnet wurde, denn trotzdem ei zu lösche» gab. war unsere so präcise Feuerwehl Mannschaft. die sonst bei jedem Brande sofort, wie vom Sturmwind getragen, dahersaust, diesmal nicht so pressiert. Außer dem Bezirkssührer Herrn Lorentschitsch »nd dem Cassier Herrn I. Fürst waren al» Gäste erschienen die Herren Professor Angola und Herr K. Kasper sen. in Vertretung der Gemeinde und der Ehrenhanptman» Spritzey, sowie als Vertreter der Presse der Schriftleiter diese» Blatte». Nachdem der Bezirksobmann Herr Steudte das Protocoll der letzten Hanptversa»»»-lung verlesen hatte und die» genehmigend zur Kenntnis genommen war, las Herr Lorentschitsch den Tätigkeitsbericht de« abgelaufenen Jahres vor. in welchen »nd wie viel Fällen die Pettauer Feuerwehr interveniert hatte. Hierauf legte der Cassier Herr I. Fürst den Cassenbericht vor. nach welchem sich die Einnahme» im Vorjahre auf fl. 418.84 die AnSgabe» auf fl. 341 beliefen. somit ein Cassasaldo von fl. 77.84 pro 1898 verblieb. Die Neuanschaffungen hatte» sich im Jahre 1897 auf fl 247 60 beziffert. DaS Activ« vermögen belief sich pr. 31. December 1897 auf fl. 5403.29, die Passive» auf fl. 243.50, so dass der Feuerwehrverdaud ein Reuivermögen von fl. 515,9.79 pr. !. Jänner 1898 besitzt. Nachdem zur Prüfling de« RechnungSabschlußeS die Herren K. Kasper sen., Herr Masten und Pogatschnig geivählt worden waren, forderte Herr Obmann Steudte die Versa»,melten auf. der Stadtgemeinde Pettau für die Subvention von 100 fl., dem Vorschuß'Verein für die gleichfalls gewährte Sub-vention von 50 fl. und der Gemeinde Ran» für den Beitrag von 10 fl.. sowie den unterstützenden Mitglieder» für de» Gesammtbeitrag von 217 fl. durch Erhebe» von den Sitzen ihren Dank ans-zusprechen, was geschah. Hierauf wurde zur Wahl der Funktionäre für da« beginnende Jahr geschritten »nd zum Bezirks-Obniann der Herr Feuerwehrhauptmann Steudte. zum Bezirksschrift-sührer Herr Lorentschitsch mit Acclamation wieder gewählt. Letzterer wollte die Wahl zwar ablehne», ließ sich aber durch die Befürwortung deS Herrn Steudte schließlich doch zur Annahme bewegen. Zu Bezirksabgeordneten wurden die Herren Steudte. Lorentschitsch nnd Bella» erwählt. Nachdem diese Wahl vollzogen, dankte Herr Stendte in herzlichen Worten allen ausübenden wie nnterstlitz-nden Mit-gliedern für ihre werkthätige Unterstützung, na. mentlich ersteren für ihre stete, opferwillige Bereit« schaft nnd Bethätigung derselben. Er sprach dann auch den Vertreter» der Gemeinde. w»e den an-wesenen Gästen den Dank für ihr Erscheinen au», wie dem Vertreter der Presse, uiiscrem Schriftleiter, der sich hierauf erhob uud i» kurzen Worten sagte, das» er al» Vertreter der Presse e» stets für eine der hervorragendsten Pflichten derselben halte, eine so humanitäre Institution, wie die Feuerwehr, die vo» jedem Einzelnen die größte Aufopferung fordere, jederzeit durch Wort und Schrift zu unter-stützen u. das Publikum zn deren Förderung anzuregen. Zum Abschluß« wurde daun aus kräftigen Männer-kehlen das Weihelied angestimmt, »vorauf die Kneipe begann, bei der jeder einzelne bewies, das», wenn Commando zum Löschen gegeben wird, sich keiner spotten läßt. (Feoerbkreitschafl der freiwilligen Feuer-wehr.) Für die lausende Woche hält der ll. Zng uud die I. Rotte Feuerbereitschast. — Ziigsführer Bellan. Rottführer Retsinger uud 8 Mann. Feuermkldunge» sind auf der Cenlralstatio» i« der SicherheitSwachstiibe im Ratlihau» zu machen. Vermischte Nachrichten. (Zur Saison.) Wo sotoohl Leidende als Gesunde an» Ziminer gebunden sind, isl Bittner'S Coniferen-Sprit ein nothwendiger Artikel; dieser bringt, zerstäubt, deu herrliche» Waldgeruch in da» Zimmer, reinigt in Folge de» Ozonge. halte» die Lust vollkommen und schützt daher vor JnfectioiiS-Krankhciten. Vermöge seiner balsamisch-harzige» Bestandtheile ist Bittner's Loniferen. Sprit ei» anerkanntes Heilmittel bei Krankheiten der RespirationSorgane und de« Nervensysteme». Die Bezugsquellen sind im heutigen Inseraten-theile angeführt. (Patent piisel Neißfeder) ist eine Erfindung, die Herr Johann v. Pallich, Assistent de» k. k. phisikalische» Institute» in Graz. geniacht und die eine Umwälzung des ganzen bisherigen Zeichnens mit Reiß- und Zeichenfedern hervorbringen wird. Ohne jede Mühe, mit großer Zeitersparnis kau» die feinste Linie, die mit der sorgfältigst ge-arbeiteten Reißfeder nicht mehr möglich ist, bis zu Linien von 8 mm Dicke — sogar in wechselnder Dicke — in einem Zuge ausgeführt werden. Alle Ubelstände, die das frühere Zeichnen mit sich führt, fallen bei dieser Universal-Feder. die 1 fl. 50 uud 90 kr. kostet, weg.Diese sinnreiche Erfindung dürfte den Weg durch alle Erdtheile nehmen; auch mit zitternder Hand können jetzt correcte Zeichnungen ausgeführt ward?». Theater. Mit der Samstag »nd Sonntag aufgeführten Novität „Comtesse Guckerl" hat die Direktion den Vogel abgeschossen. Dieses reizende Lustspiel, in dem uiiS die Autoren, Franz von Schönthan uud Franz Koppel Elseld, ein so fein ciselierte» Stück alt- österreichischen, gemüthlichen BadelebenS und damaliger Individualitäten schildern, hat von alle» Novitäten, die uns die rührige Direktion Gärtner i» so großer Anzahl und in so reicher Abwechslung vorführte, unbedingt den allergrößten Erfolg erzielt und damit abermals de» Beweis erbracht, welch glückliche Wahl Direktor Gärtner bei Zusammenstellung seiner Gesellschaft traf, die uns so vorzügliche Eiujklnleistungen und ein so treffliche« Zusammeiispiel in der Mehrzahl der Aufführungen bisher darboten, wie e» selbst an größere» Bühnen »ur selten gesunden wird. Aber die Aufführung der „Comtesse Guckerl" überbot alle bislang?» Darstellungen; Kostüme, Maske und Spiel gaben da ei» harmonisches Widerspiel längst vergangener Tage. Direktor Gärtner, al» „Hofrath Mittersteig", Herr Kamniauf al» „Neu-hold" und Fräulein Würtemberg al» „Gräfin Hermance" holten sich an beiden Abende», auf offener Scene, stürmische Hervorrufe, die sich nach jedem Actschlusse unermüdlich wiederholten. Al» ihre würdige» Partner theilten sich die übrigen Mitwirkenden, Frau L"dtma»n „Clementine". „Cilli" Fräulein Bellan, „General Suwatjcheff" Herr Kühne und „Badecommissär" Herr Eckhardt, mit ihnen in dem wohlverdienten Beifall, der in beiden Vorstellungen reichlich gespendet wurde. Die Reprise der „Logenbrüder" a,n Dienstag hatte abermal» trotz des schwachbesuchte!! Hause» einen großen Lacherfolg und Herr Eichinger excellierte wieder al« Damenkomiker Fischer, in der Verkleidungsscene. Die Novität de« Donnerstag» segelte eigentlich unter falscher Flagge, denn „Ge-fährliche Mädchen" vo» Ednard Schacht, welches bei sehr gut besuchtem Hause zum Vortheile der beliebte» Schauspielen» Fräulei» Agne» Reif gespielt wurde, ist ein Schwank von lustigen Ein-und Ausfallen, Verwechslungen, Jrriinge» und Mißverständnissen, aber es fehlt ihm die höhere Idee, die dem Lustspiele zugrunde liegen soll. Jedoch wird es immer und überall solch einen starken Lacherfolg erzielen, wenn es so gut gespielt wird wie gestern hier, wo die Herren Kühne als „Rentier." Eckhardt „Großbach". Kammauf „Hallcr". Eichinger „Wendel" sowie außer der Benefizianten, die mit großem Applaus empfangen nnd im 3. Act bei offener Scene gerufen wurde, die Damen Herma „Emma" und Würtemberg „Fanny", vor allen aber Fräulei» Bella», als „Elsa" wieder Meisterleistungen boten. Nicht unerwähnt darf Herr Seifer bleiben, der in einer distinguirle» Maske „Oberst Bauer" recht gut repräsentierte. »ur wäre etwas mehr militärische Strammheit trotz de« Frack» vortheilhast gewesen. Unser Witzblatt. Auö der chinesischen Haupt- und Residenz-stadt. Frage an den Lürgermeister. I» welchem Cansalnexus steht die Thatsache. dajS die Commune abermals einen Proeess verloren hat. trotz der nicht nlinder nnbestreitbaren Thatsache, dass sich der derzeitige Bürgermeister fste den allerbesten Juristen hält und halten lässt und nicht iiiiuder der zweite Bicebürgermeister für ein juristische» Kirchenlicht gehalten sein will. Es scheint fast, dass je mehr Jurist?» im Präsidium und im Gcmeinderath sind, die Com-mune desto mehr Processe verliert. Der Obermandarin und Bürgermeister der Haupt« und Residenzstadt Ka—erl— In—eg—er hüt den Äustrag ertheilt, jeder Volksschullehrer, der gegen oder ilber ihn, seine Anhänger und sein System irgend welche Kritik übt. soll sofort seines Lehramtes entsetzt und zum abschreckenden Bei-spiele für alle Lehrgenosse» zur Aushungerung ver-urtheilt werde» und an jedem Wochentage, a» dem er sich also gegen das Licht der Sonne der allerchinesischsten Haupt- und Residenzstadt durch tadelnde Bemerkungen ein erimen rnajestatis zuschulde» kommen ließ. 50 mit dem „Bam-buSröhrl" auf die nackten Fußsohle» bekommen. Der Herr der chinesischen Haupt« und Resi-dcnzstadt, der große Ka—erl—lu—eg—er. die Sonne der Erleuchtung sür das große chinesische Reich, hat im Sinne, zur besondere» Dekorierung jener Pagoden Barriörestöckc. die von ihm auf-gestellt ivurde» und zu allem waS er vorschlägt mit „Ja" nicke», einen eigenen „Eselorden" mit und ohne Ohre» zu schasteu, welcher vo» diesen wie von de» Bezirksausschüssen nnd Gemeindebeamte» für besondere pflichteifrige Befolgung der Wünsche deS großen Ka—erl—lu—eg—er an einer Kette am Halse zu tragen sei» wird. Der derzeitige Bice-Bürgermeister Es—tr—oh—ba—che soll ihn mit doppelten Ohre» bekomme». Es soll durch eine Erhöhung der BerzehruugS-steiier und der Frachtkosten der Verbrauch au Ochsenfleisch vermindert »nd das Pnblicum hie-durch zum Mchrconjum des so schmackhaften und nährenden Pferdefleisches namentlich von Com-sortableS- und Ziegelwagengäulen gedrängt werden, was gleichzeitig im Interesse der humanen Absichten des Thierschutzvereiiies gelegen wäre. Die Reformen der Beamtengehalte sollen in einem so gemäßigten Tempo erfolgen, dass eS auch dem jüngsten Aspiranten möglich würde, sich schon als ergrauter B«amter noch immer aus die in sichere Aussicht gestellte GehaltSregulierung freuen zu dürfe». Die Dauer des Lottos soll iiunmehr unwider-ruflich auf das Ende deS nächsten Jahrhunderts festgesetzt werden, dagegen soll alZ Arguivalent der Zeitungsstempel ansehnlich erhöht und bei jeder Confiscation, da er mitconsiSciert wird, doppelt »achgezahlt werde», um hiednrch das In-teresse deS F'iianzniinistcrS für die Presse recht drastisch zum Änsdriick zu bringe». Dem Vernehmen nach soll die ueue Tram-way'Uiiternehmuiig dem Obermandarin und Bürgermeister Ka—erl—lu—eg—er eine neue Wagentype in Vorschlag gebracht haben, wonach auf beiden Längsseiten außen drei Sitzbretter an-gebracht werden sollen, auf welchen die Passa» giere mit herabbaumelnde» Füßen zu sitzen hätte» und zur Sicherung angegurtet würden, wodurch noch weiter 54 Personen pr. Waggons befördert werden könnten und doch eine Vermehrung der Waggons oder der abzulassenden Wägen nicht nöthig wäre, ohne dais eine Ubersüllung der Waggons eintreten würde. Dem Ober-Mandarin und Bürgermeister der chinesischen Haupt- und Residenzstadt soll für ewige Zeiten die bunte Fleckerljacke des ersten Reichs-HaiiSwurstlS verliehen worden fein. Der Mandarin »nd Bürgermeister der nördlichen Chinrserstadt Pa—tzen—lip—pel soll zum zweiten Reichs HanSwiirst vorgeschlagen sein. A. Hab'nS g'leseu, ein Amerikaner hat eine colossale Erfindung gemacht. Er kann aus Silber Gold mache». B. Das ist gar »ix gegen unseren VolkSgeld-mann Schlesinger, der ist viel gescheiter, der macht aus Drnckerschwärz und die schlechteste» Lumpe» daS echteste Volksgeld. Briefkasten. „Ein Theiteebesucher " Wir veröffentlichen jederzeit Mittheilungen aus tan Pubticum. aber anonyme Zu-schriften können wir nicht berücksichtigen. Literatur. (Die Pers»«aleii>ko»»e«- und Rentenfiener.» So- eben erschien in Zweiler Auflage im Verlage von Rainer Hosch in Neutitschein ein Bortrag des k. f. Steuer-Ober-InsvectorS. Ernst Weistirchner, der eine teichtfahliche. allen Verhältnissen Rechnung tragende Anleitung zur Bersassung de« Ptrsonoleinkommen-StcuerbekenntnisskS ist. Diese« Werkchen ist mit grohei» gleis, an der Hand des Gesetzes und der erslossenen Bollzugsvorschrist versaht »nd gewinnt insbesondere dadurch an Wert, weil eS eine Menge prak-tisch« Beispiele über die iermittelung de« SintommenS au« Brund- und Hausbesitz, selbstständigen Erwerbsunter-nehinungen »nd Bcschästigungen ». a. m. enthält. Wir können die Anschaffung jedem Steuerträger aus da« wärmste umsomchr empfehlen, da der Prei« von 10 kr ein außerordentlich billiger ist. Borräthig in der Buchhand-lung W. Blanke, Pettau Wilhelms Thee von Franz Wilhelm. Apotheker in Neunkirchen (Ried.-üst.) ist durch alle Apotheken zum Preise von ö. W. fl. 1.— per Packet zu beziehen. Bon der Jury der II. Internationalen Kochkunstausstellung in Wien (Jänner 181)8) wurde dem Kochbuche der Frau Katharina ! Prato (Edlen von Scheiger) „Die siid-deutsche Küche" der höchste Preis, das Ehrendiplom, zuerkannt. Dieseö Buch ist in gefertigter Buchhandlung vorräthig. Preis broschirt fl. 2.40, gebunden fl. 3.—. jvM- Eine neue Auflage, die 27-ste, ist soeben erschienen. Borräthig in der Buchhandlung W. Blanke in Pettau und Marburg. »r Agenten, ns tüchtig und solid, werden zum Verkauf meiner renommirten, neuartigen Holzrouleaux und Jalousien überall gegen höchste Provision aufgenommen. ERNST GEYER, Bpaunau, Böhmen. Spielkarten l'iqpet, Tarock, Whist, bei W. Blanke, Pettau. Flechtenkranke trockene, nässende. Schuppcntlechten und da» mit diesem Uebel verbundene, so unerträglich lastige Hautjucken heilt unter Garantie selbst denen, die nirgend» Heilung fanden, „Dr. Ilebra'« Flechtentod", Gebrauch äusserlich unschädlich. Preis stfl.ö. 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Sämmtliche angeführten Sorten sind stets lagernd. — Preise netto Cassa. — Preise auf Baten nach Übereinkommen. 42.— f Cj)aroline Oehler, geb. von Leixner, Majors-^ witwe, gibt im eigenen, wie im Namen aller Verwandten schmerzerfüllt Nachricht von dem so plötzlich erfolgten Hinscheiden ihrer innigst-geliebten, unvergesslichen Cousine, beziehungsweise Nichte, Tante und Grosstante, der wohl-gebornen Frau Emilie Steinroser geborene Edle von Tigrenberg, verw. von Gasparini welche heute, 4 Uhr morgens, nach Empfang der Tröstungen der heiligen Religion, in ein besseres Jenseits abberufen wurde. Die irdische Hülle der unvergesslichen Verblichenen wird Sonntag den 13. d. M, Nachmittag halb 5 Uhr, im Stcrbchause, Herrengasse, feierlichst eingesegnet und behufs Beisetzung in Laibach nach dem hiesigen Bahnhofe überführt. Die heil. Seelenmesse wird Dienstag den 15. Februar um 10 Uhr Vormittag in der Propstei-, Haupt- und Stadtpfarrkirchc in Pettau gelesen werden. Die theure Verblichene wird dem frommen Andenken empfohlen. Pettau, am 12. Februar 1898. Für die überaus liebevollen Beweise von Theilnahme während der Krankheit, wie nach dem Hinscheiden unseres lieben Sohnes, des Herrn Oskar Schönheinz Handlungsconrniia, für die zahlreiche Betheiligung an dem Leichenbegängnisse und für die schonen Kranzspenden, sagen insbesondere den Herren Collegen, dem lübl. Deutschen Turnvereine, den Herren Beamten aus Pragerhof, den innigsten Dank die trauernden Eltern. Den Herren Juristen zur gefälligen Beachtung empfohlen: Alle Herausgegebenen Textausgaben der neuen Civi■ processgesetz (.Jorisdictioiisiiorin u. Civilprocessordnung — Execntionsordiiun g_ Gericlitsorganisationsgesetze) sowie die zu de» genannten Gesetzen erschienenen Commentare und Formularien-Sammlungen Hält vorriithig Willi. Blanke, Buchh. Marbnrq u. Vetta». Deutscher Beamte 35 Jahre alt, Sollizitator, Comptoirist, Stenograph, mit schöner Handschrift, Zielher- und Violinspieler, sucht Familienverhältnisse halber hier Beschäftigung. Anfragen bei Frankowitsch, Kanlscha- Vorstadt 63. — 8 — Dreschmaschinen, und Obst-Pressen, Alle Maschinen für Landwirtschaft Preise abermals ermässigt! Trieure (Getreidereinigungs-Maschinen) in exacter Ausführung. Dörr-Apparate iür Obst und Gemüse, Peronospora-Apparate, verbessertes System Vermorel. Getreide-Mahlmühlen. Wein- Differentialsystem. (Diese Pressen haben fast eine solche Druckkraft wio hydraulische Pressen.) Die leichtgehendsten u. billigsten Futterschneidmaschinen, Heu- und Strohpressen, sowie alle wie immer Namen habenden landwirtschaftlichen Maschinen liefert in bester Ausführung IG. HELLER, WIEN H/2 Praterstrasse 49. Wiederverkäufer gesucht! 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LandeS-AuSschuß hat beschlossen, zum Zwecke einer gründlichen Ausbildung von Winzer» in der Cultur mit amerikanischen Rebe» auch im Jahre 1898 je einen ständigen WinzercurS »nd zwar: 1 an der Landes-Lbst» und Weinbauschule in Marburg; 2. an der LandeS-Winzerschule in Leibnitz uud 3.. in der »euerrichlete» Centralr sür Vermehrung amerikanischer Reben in Ran» bei Pettau durch sei»? Fachorgane abhalten zu lassen. Diese Eurse beginnen mit 1. März und schließen mit Ende Ro« vembcr ab. In Marburg werden in diesem Jahre 12, in Leibnitz 20 und in Rann bei Pettau ebenfalls 20 junge Grundbesitzers- oder Winzersöhne ausgenommen. Diese erhalten dortselbst freie Wohnung, volle Verköstigung und außerdem einen Monatslohn vo» 4 fl. Die Ausbildung in diesen Kursen ist i» erster Linie eine praktische und uur insoweit anch eine theoretische, als dies für Vorarbeiter und selbständige Winzer bei der amerikanischen Rebencultur unbedingt noth, wendig erscheint. Nach Schluß deS CurseS wird den Frequentanten je nach deren Verwendbarkeit ein Zeugnis ausgestellt. Die Bedingungen zur Aufnahme sind: 1. Nachweis über daS zurückgelegte 17. Lebensjahr; 2. ein unbescholtenes Vorleben; 3. müssen sich die Bewerber verpflichten, vom 1. März bis Ende November 1898 ununterbrochen im Curfe zu verbleiben und allen die Ausbildung bezweckcud-n Anordnungen der landschaftlichen Organe Folge zu leisten. Die diesbezüglichen stempelfreie» Gesuche sind bis längstens 13. Februar 1898 an den steierm. LandeS-AuSschuß zu überreichen. Graz. im Jänner 1898. Vom lieierm. LandesausschuKe. Echt russ. Juchten-Stiefelschäfte mit Vorschuh, ans einem Stück gewalkt. Einziger Schutz gegen Nässe und Kälte unentbehrliche Beschuhung aller Herufüstände. Versandt durch: Ig-naz Bedei, Wien, Mariahilferstrasse 107. fretncourante ffrati* und franco. Veredelte Reben auf Riparia Portalis verkauft AntOd Ogoreleo, Oberlehrer, St. Barbara in der Kolos. "Wichtig für Jedermanns Neu. Soeben enohien: Dr. Wilibald Müller's Neuer Yolks-Adyokat Die n°uen Gesetze, insbesondere die neue Civllproceis-Ordnung und die neuen Steuern, die mit Januar lHtttt in Kraft getreten sind, greisen tiel in alle Verhältnisse des öffentlichen und bürgerlichen Lebens ein. Einen verlässlichen Führer durch alle diese Neuerungen zu besitzen, ist für Jedermann von Bedeutung und Wichtigkeit. In Dr. Wilibald Müller's Neuem Volks-Advokat, der elften Auflage dieses altrenommirten Werkes, wird ein solcher Führer geboten, der keiner weiteren Empfehlung bedarf. Der Prospect, die ausführliche Inhalts-Angabe und das Formular-Verzeichnis, welche die erste Lieferung enthält, geben Aufklärung über die Reichhaltigkeit und praktische Anlage dieses Werkes. — Die 1. und 8. Lieferung befindet sich bereits auf Lager und bitte zu verlangen. W. Blanke, Buchhandlung in Pettau und Marburg. sMUTZM«KE ■ mi ■ sjöüusvmin [ihiätei BITTNErt1 . 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W sgorlse»»»») Tage hatte Mitschdors schon fasten müssen; nun dnrste ( V| er sich, da er ja reich war, auch etwas gönnen. Er 3# trat iit ei» Restaurant und bestellte--nein, vorher mußte er doch sehen, wa» da» Papier enthielt — be- stellte--mit trostlosem Blick und zitternder Stimme !iri der teilnehmenden Kellnerin das am wenigsten kostende Ge-i idjt. Den» in dem verheißungsvollen Umschlage befanden sich nur iiinj Zchriue zu je fünf Mark mit einer ziemlich genauen AuSrech-u»ug der Tage und Stunden, an welchen er beim Herrn Doktor ge-! orbeitet hatte, die Stunde zu zwölfeinhalb Pfennigen berechnete .Ein Sündenlohn!" murmelte der bleiche Gast, »für so viele, viele Zeit. Und er ist so reich!" Er würgte die karg bemessene Portion Essen hinunter und Ver-ließ, nachdem er gezahlt, eilig das Lokal. Er durste nicht mehr i» Versuchung kommen, eine weitere Ausgabe zu machen. Denn 6er Rest reichte noch gerade zur Deckung der zweimonatlichen Miete Ter Hausherr nahm schmnnzelnd den Betrag in Empfang und versicherte den Mieter seine» Wohlwollen« für einen weiteren Moirnt Hätte er doch sein Wohlwollen auf Gewährung einer freien Station für einen Monat ausgedehnt; denn der Mann war sa rbensalls «ich. Mitschdors schloß sich in sein Zimmer ein, saß lange am offenen .Fenster» bi» ihn die Nachtkühle zur Ruhe mahnte. .In den Bortrag werde ich gehen: ihn werde ich aber um nicht» mehr bitten. Unter den Zuhörern dort wird es doch noch Leute 'icben, die mein Talent anerkennen nnd sich vielleicht für mich interessieren. Er kann doch nicht behaupten wollen, daß er selber die Zeichnungen gefertigt hat.' Tas war sei» Selbstgespräch, mit welchem er sein hartes Lager anisuchte. Für zwölf Mark monatlich konnte er nicht auf Saar-nintratze» und unter Eiderdnnen ruhen. Ter Vortragsabend kam heran. Mitschdors steckte sich in seine letzten Kleider und begab sich in daS bezeichnete Hotel. Zagend trat er über die Schwelle in den Saal, in dem seine Arbeit den neugierigen Zuhörern vorgeführt werden sollte. Es war noch niemand anwesend al« der Doktor. »Gut, daß Sie schon da sind," näselte er. .Sie haben die Linien denn doch ein wenig zu sei» gezeichnet. Die Herrschaften nttf de» hinteren Sitze» können ja gar nichts davon gewahr wer-tat. Nehmen Sie mal den roten nnd blauen Stift hier und ziehen -ie die Linien nach. <— Stärker! — noch kräftiger! — Es ist »och nicht genug " Auch er nahm einen Stift aus dem Federkasten und strich mit demselben unbarmherzig die feineren Linien nach, so daß das Ganze o ziemlich einem MarmoriernngSversuche eines Dorftünchnerlehr-üngs gleichsah Während in dieser Weise eine Zeichnung um dir andere zum größten Leidwesen Mitschdors» beschmiert wurde, füllte ich der Saal. Feurig gekleidete Frauen »ud elegante Herren, darunter auch Mitschdors bekannte Gesichter, wollten den interes-anten Bortrag über Epidemien im allgemeinen nnd über die ^holeraepidemie im besonderen anhören. .Gehen Sie »»n an Ihren Platz," sagte der Doktor zu Mitschdors, welcher stumm mit thränenfeuchten Augen die Berwüstnng ms den von ihm mit möglichster Sorgsalt nnd Sauberkeit geser-igten Blätter» anstarrte. »Wer ist der junge Mann mit dem blassen Gesichte dort, wel-der beim Doktor steht," wandte sich eine Dame mit dem Kneifer !>»' ihrem RäSche» a» ihre» Nachbar. .Da srage» mich gnädige Frau zu viel," meinte der Angeredete mit einer verbindliche» Berneigung. »Das wird Ihnen aber Herr Mahler, welcher alle Leute iit der Stadt kennt, vermutlich besser sagen können." .ES Ist ein ehemaliger den Rest fügte Herr Mahler, welcher gerne gefällig war. besonders dem schönen Geschlechte gegenüber, flüsternd hinzu. .Meine Gnädige, der Doktor hat ihn mitgebracht, jedenfalls hat er ihm die Zeichnungen gefertigt. Ich weiß, der Mensch Versteht'S." Der Bortrag begann; er war interessant, lehrreich »nd an der Hand der Zeichnungen, welche, wie der Vortragende uuterfließe» ließ, vo» ihm gefertigt worden seien, leicht verständlich. Der Redner erntete lebhaften Beifall. Mitschdors stand im dunklen Hintergründe und ließ dem Doktor den wohlfeilen Ruhm seiner Autorschaft im ganze». Er wollte gar nicht als Berfertiger der so übel zugerichteten Blätter gelten. Im stillen aber hoffte er doch, als sich der Saal allmählich leerte, daß der eine oder andere Kenner aus dem Geschmiere schließlich doch den guten Kern< herausfinden würde. Ihn kümmerten die mit« leidigen Blicke der vorüberrauschenden Damen, das höhnische Ge-flüster der Herren, Darunter manches Bekannten, nicht. Erachtete nicht einmal auf fernen Freund Wetter, der auch anwesend war. nnd an ihm ohne Gruß vorüberschritt. Bei ihm konnte er eben-sowenig wie bei den andern aus einen Gruß oder ein ermutigendes Wort rechnen. den» Wetter durste ja de» Verstoßene» i» dieser feinen Gesellichast nicht bemerken .Aber Doktorchen," sagte ein älterer Herr, der die Zeichnnngen von allen Seiten aufmerksam betrachtet hatte, »diese Blätter haben Sie doch nicht gemacht?" .Wollt ich doch meinen," versetzte der andere. »Das Uebertünchte mag von Ihnen herkommen; nehmen Sie mir den Ausdruck nicht übel, bester Doktor. Aber die krästig »nd sicher geführte» Linien, die seine Tnschieruug, welche da drunten unter der Tünche stecke», rühren nur von einer geübten Hand her. Wer ist der Zeichner, wenn man fragen darf?" .Herr Mitschdors, kommen Sie mal her," rief der Doktor in den Saal. »Sagen Sie mal Herr Mitschdors," frug der andere den Hin-zutretenden schars musternd, .sind Sie anch im Bauzeichnen so gut bewandert wie hier auf diesen Blättern?" »Ja wohl!" .Sie haben wohl keine Stellung?" Der junge Mann nickte. .Nun dann kommen Sie morgen früh aus mein Bureau. Alma-straße 7. Ich brauche gerade »och eine Arbeitskrast. Das Wei-tere wird sich dann finden." „Danke herzlich für Ihr giitiges Wohlwollen," war alles, was Mitschdors iit der plötzlich über ihn gekommenen Rührung hervor-bringen kointte und verließ, sich tief verbeugend, mit schlotternde» Kniee» deu Saal, den» so sehr hatte ih» die Freude tiberkomme«. Eine Stellung! Nun hatte sein Elend und seine Not ei» Ende. „Endlich, endlich." stieß er wiederholt heraus, als er ans die Straße kam Das klang wie Jubel aus erleichterter Brust und so laut, daß die Leute verwundert stehen blieben und dem wir ein Trunkener dahin schießende» Mensche» »achsahen. „Der ist übergeschnappt." spottete einer lachend. .Schaue doch, wie er mit den Armen fuchtelt!" „Wen» er nur dort de» «andelaber nicht »»trennt, gebt acht." höhnte ein zweiter. »Richtig! Bautz, da liegt er. kommt, wir wollen ihn wieder aus die Beitte stellen ' »Laßk ihn doch." be»ierkte ein dritter. .DaS schadet ihm nicht»: er steht ichc»i vo» selber wieder ans Wir oft hat er früher i» derselbe» Verfanung solche« Fall gethan Es wärt besser für ihn gewesen, er hätte früher mehr auf den geraden Weg geschaut; er ivare etioa« weiter, als er jetzt ist." .Sie kenne» de» Ma«n, Herr Sekretär? Sie machen mich neu-„irrig. Bitte, erzählen Sie mir seine Geschichte" .Jetzt nicht; nachher bei einem Glase Bier stehe ich zu Diensten," nitgegnete der Herr Sekretär. TK kleine Gesellschaft bog in eine Seitenstraße ei» und der .verr «ekrctar entblödete sich nicht, de» Begleitern die nämlichen Unwahrheiten anfzutische», wie damals bei der Begegnung Mitsch-dorfs mit seinem Freunde Wetter, nur mit dem Uiiterschied, daß heute keiner für de» Abwesenden auftrat, der de» »»verschämten Verleumder zurechtwies. — Mitschdors steuerte seiner Wohnung zu. Der Fall hatte ihm nichts geschadet. Den Kopf voller Gedanken »nd Entwürfe, >vas er nun thun loollte, setzte er sich anS Fenster, überließ sich völlig den Erinnerungen aus besserer Zeit. Er war aber glücklich wie an dem -Jage, als er nach bestandenem Staatsexamen das Patent und die Anwartschaft aus seine erste Anstellnng in der Tasche hatte, vielleicht »och glilcklicher. ^ Wochen waren vergangen; Mitschdors fühlte sich in seiner Stellung einstweilen gesichert »nd zufrieden. Er hatte nun ständigen Verdienst und durste nicht mehr hungern. Allerdings betrug sei» Einkommen nicht einmal die Hälfte seine» in glücklicheren Zeiten bezogenen GehalteS Sonn- uud Festtage wnrden nicht bezahlt. Diese be-stimmte er für anderweitige Ar-beiten, welche ihm seit den, Vortragsabend von verschiede-nen Seiten zugebracht w»rde», weil man in ihm einen Man» schätzte, der i» allen Sätteln gerecht war. Er war steißig. Wie oft hatte ihn das Frührot bei der Lampe überrascht, wie oft hatte er zu vorgerückter Stunde heim-ziehende johlende Nachtschwär. »>er von luftiger Höhe a„S bemitleidet. Sei» einziges Stre-be» ging dahin, seinem Weibe »nd seine» Kindern wieder ein anständiges sorgenloses Heim zu gründen. Dazu reichte der nun-mehrige Verdienst mit dem Er-werd ans den Rebenarbeite» annähernd aus. Mit sei»em neue» Brotherr» stand er i» de» besten Beziehungen. Dieser schätzte den fleißi-ge» «nd pünktlichen Arbeiter. welcher auch sonst mit Sand an-legte, wenn andere Arbeite» drängten, die er von den übn-gen Gehilsen, einesteils, weil diese es unter ihrer Würde hielte«, auch einmal Schreiberdienste zn thun, andernteils es nicht ver-standen, nicht verlangen wollte. Bon den Mitarbeitern wurde das Verhalten des Nenlings «nd seine Bereitwilligkeit, auch die kleinste Arbeit nicht von sich zu weisen, natürlich als Wohldienerei ausgelegt. DaS Verhältnis zwischen ihnen blieb daruul kühl. Aber es wurde schließlich uu-angenehm, als sie über sein Vorleben „ans sicherer Quelle" die längst gewünschten Auskünfte erhalten halte». Wer diese» Judasdienst that, mochte er wohl ahnen. ES ivar jedenfalls wieder der Herr Sekretär, sein Widersacher, der ihn bei jeder Begegnung auf der Straße mit höhnischen Blicken maß. ihm nachging uud jedenfalls nicht begreifen konnte, warum der Gang und die Haltung Mitschdorfs in neuerer Zeit sicherer nnd selbst-bewußter geworden und warum die frühere fahle Gesichtsfarbe einem gesunden Rot gewichen war. Verblümte Stichelreden fielen bald da bald dort, wen» Mitsch dorf seinen Kollegen im Sause begegnete. Vergiftete Pfeilspitzen schwirrten durch den Saal, in welchen! mau gemeinsam arbeitete. Mitschdors verhielt sich anfänglich ruhig. Als aber die Sache immer toller wnrde, klagte er den» Herrn seine Not. Dieser nahm ihn. da sein Sekretär krank geworden, zii sich in sein Kabinett. ,N»n können sie Cvmpagttiegeschäste mache», die beiden B ...," Der flficiircifciibc wach Hnu PhoiogrnMr vo» W, 2«: ++ stieß es unter den junge» Leute«. Was damit gemeint war, er später erfahre». Mitschdors dachte nun ernstlich an die llcbcrsiedelnng s, (l Familie; da traf wie ein Blitz ans heiterem Himmel ein Sch>> •.? seines früheren Chefs ein, welcher mit dürren Aorten am > wenn er endlich einmal mit der Tilgung seiner Schult» wie iti sie sei und woraus sie entstanden, werde er wohl noch wisse, Ernst zu machen gedenke. „A wo," bemerkte der Prinzipal, welchem Mitschdors Schreibe» zeigte, »der ka»» »och warte», erst wieder einen H, stand gründen, nenes Zeug auschaffeu, das kostet Geld. Sie dienn» jetzt gerade so viel, um auskömmlich leben zu können. „Wenn er aber zn Zwangsmaßregeln greift?" „Papperlapapp! Tagegelder können nicht gepfändet »ociL u Schreiben Sie ihm einfach, Sie feien zur Zurückzahlung »och i: im stände, lege» ihm ihre Verhältnisse klar. Also abgemacht r •: gnälen Sie sich nicht weiter." Auf das Gesuch Mitschdorss um eine Frist von einem I>, lief folgende Antwort ei«: »Ich bi» gewillt, Ihnen insofern eine Frist zur Abtrag: Ihrer Schuld uebst Zinse» z« gewähren, als auch von ei,rkutoriili Maßregel» gegen Sie Absl genommen werden soll, w> Sie sich verpflichten, ans dir erstattende Summe »ach M gäbe Ihrer Mittel mouatli:u Abzahlungen zn leisten »nd . x diese Teilzahlungen piiiikil einhalte». Da Sie dieses seine zeit versprochen haben, dar» anch annehmen, daß Sie es ii angelegen sein lasten werd, diesem Versprechen, »nter V zichtleistnng ans jede für Ih . persönlichen Bedürfnisse irgi entbehrliche Ausgabe uacl, kommen. Ich fordere Sie d, halb auf, mir binnen uier.K' Tagen anznzeigcn, welche Rate :• sie zur Zeit monatlich z» l sten im stände sind, nnd im diesen Zahlungen am ersten für ligen Monats zu beginne», tu Inhaltlich der Prüfung, ob d> selben Ihren Verhältnissen er sprechen oder z» erhöhe» sin sollte» Sir die sreiwillige st»»» vo» Abschlagszahlung ablehnen, oder die festgesev« Zahlungen nicht pünktlich in» halte», so würde nur erübrige sie mit erekntorischeil regeln z» verfolge», die ich Ihrem Interesse nur bedam würde." Dr Sven Hcdin. ..Was heißt Maßgabe d. vöfltr, in vtrita. («i» »<„.) Mittel bei tan», vierzig Thales monatlicher Einnahnie bei d> hiesigen teueren Verhältnissen? Und dabei vier Köpse ernähre. Das ist einfach lächerlich! Setzen Sie noch ein Gesuch aus: d' Herr wird mit sich handeln lassen," sagte der Prinzipal, als dieses Schreiben gelesen hatte. Mitschdors that so nnd erhielt umgehend die zweite Antwv des Inhalts: «Auf Ihr Gesuch vom . . . besinde ich mich nicht in der La>i eine Stundung Ihrer Zahlnngsschnldigkeit bis zum nächsten Iali zu gewähren, da ich angewiesen bin, sofern nicht Ihrerseits b erste» künftigen Monats mit einer annehmbaren Ratenzahlung l> gönnen wird, welche doch wenigstens monatlich fünf»»dzwain Mark zu betrage» hat. da sonst nur die lausende» Zinsen. i» aber daS Kapital gedeckt werde» kaun, mit eicekntorischen Ma> regeln gegen Sie vorzugehen. Ich würde dergleichen Maßregr! sehr bedauern, da dieselbe» Sie a»S jeder gewonnene» Stellung > ganz Dentschland treiben könnten. Zugleich lege ich Ihnen d> Verpflichtung ans, mir von jeder Verbesserung Ihrer Verhält!»,' Kenntnis zu gebe» und wollen Sie mir sür die Folge alljährli> Mitteilung mache», wenn Sie vielleicht im Laufe des Jahres i de» Besitz eines Vermögens gelangt sind. Ich erwarte wahrheil getreue Mitteilungen, um uicht zu weitere» Recherchen gegen s> genötigt zu sein, welche Ihnen, wie ich wohl annehmen z» düri« glaube, »naiigeiiehm sein möchten." .... annehme» zu — dürfe» — glaube, — »»a»ge»ehni 27 ■i — möchten,* wiederholte der Bauherr, al« Mitschdors mit .er Borlesung zu Ende war. Wie höflich! und da. wie uuver-utt, wie grvd! Maßregeln sehr bedauern — die Sie an« jeder »»neuen Stellung in ganz Deutschland treibe» könnte». — », da hört doch alles auf! Bei kaum fünfzehnhundert Mark ikmnmen ein Fünftel beanspruchen ist zn bunt. Nein. Herr n'chdors, da« können und dürfe» Sie nicht eingehe». Wovon Ich Sie deu» eigentlich »och leben?" .Wa« soll ich aber machen?" versetzte der Untergebene klem-tifl, „wenn ich den Gerichtsvollzieher nicht im Hanse haben will? er diesen Umständen kann ich unniöglich meine Familie her-iiue» lasse». Und wen» sie kommt, dann müsse» wir »»« aufs .erste einschränken, »»> dem unerbittliche» Gläubiger gerecht den zu könne». Außerdem werden Sie keine» Bedienstete» be-.ten wollen, über den» stet« da« Damoklesschwert in Gestalt des uchtsvollzieher« schwebt." .Da sollen Sie vhne Sorge sein." erm»tigte ihn der Prinzipal; > kenne Ihre Gesinnung nnd Ihr Herz »nd mag wohl unter- /H\ tf« £ s>. Bi Dr. Även Hedin, »er jtingsie Yrforfcher vcntrolasieno. Ter asiatische »ontinent. die Heimat uralter Kulturen, der so fruchtbare Boden für die (Sc-kennwi« der Entstellung und der gewaltigen Natur der Hochgebirge, sowie aller der mannigfaltigen Aeußerungen und Erscheinungen in dieser Natur, ist seit jeher sür kühne und unerschrockene Forscher, für Menschen von stahlharter Energie im «»»dauern und Wage« ein liberal«» anziehender Teil unsere» Pla-nete» gewesen. Zeit Mario Polo sind denn auch viele europäische Reisende und Missionare in verschiedenen leiten Eentralasien» al» gorscher gewekc», und jüngst erst tiaben franzdsifche, englische und russische Reisende, au»geeüstet mit aller Uenntni» modern« geographischer Forschung und vertraut mit de» ihr dienenden wiffenschastlichen Beobachtungen, wie Bonvalot und Prinz Hei», rich von Orlean». Prschewalskij und Litledale, über die Mitte de» grvnte» der Kontinente für die Wissenschaft hellere« Licht zu verbreiten gesucht. Schlagint-weit und jüngst Dutreil d» Rhin» haben diese» Wagni« mit dem Tode gebüsii Briefgeheimnis. Nach dem Gemälde von ll. von Bergen. (Mit Text.) Photograpliie und «terlaa vo» ,1ri>n»Hanfst»ngl in München. '' ideu zwischen einem durchtriebenen Betrüger nnd dein gut-« iigen Bruder Leichtsinn» der blind aus die Gutheit aller Mensche» iit uud der Ihnen einnial einen recht schlinime» Streich gespielt Ii' „Geht's doch andern Menschenkindern manchmal auch so." Er hielt inne: »ach einigem Nachdenke» snhr er fort: „Es w d schließlich doch da« geratenste sein, Sie nehmen die gestellte» $ Mtiguiigeit an. Sir sind dann wenigstens, wenn Sie pünktlich S \ vor den, lästigen .Blutsauger" sicher. Aber versuchen mllsien - es »ochmal, den monatlichen Abzug aus wenigste»« zwanzig •• >rk herabznbringen. Füns Mark macheil in eine»! sparsani ein-ii' chtelen Haushalte viel!" Mitschdors hatte mit seiner neuesten Eingabe ober noch kein " ick; die Raten blieben trotz aller Vorstellung auf der erstange-ue» Summe festgesetzt. Und um es an dem nötigen Nachdruck ii' it fehlen zu lasse», und um zu zeige», daß »ia» nicht fackeln " de, war der kurz gefaßten abschlägigen Antwort eine Mahnung n Zahlung der ganzen Schuld uebst Zinsen, also die förmliche e lritnng znm Zwangsversahrei» beigefügt. ,zor,sev»»a j (»lücklicher al« jene ist der juuge. energische, jchwedische Geograph Dr Ander» -ven Hedin gewesen, der der Wissenschaft der Erdkunde auf leinen „.suhrvollen »nd schwierigen, von der Hitze de« Somnier« nnd von de« Winter« Kälte gleicii schwer heimgesuchte» Streiszügen und Expeditionen neue Thatsachen und »ine reiche Fülle von bi«her unbekanntem Material zur Verfügung gestellt und selbst zur Lösung geographischer Probleme in ernster Forscherarbeit gelangt ist. Sei geistvolle. von dnnkelin Haar umgebene Äopf diese« Nordländer« macht a»s den ersten Blick durch»»« keinen nordischen Eindruck, aber die ichaik »nd seil durch die Gläser de« Pinee-Nez blickenden Auge» und die helle 2>irn lasse» in Gemeinschaft mit dem energischen Bin» die Ziimmr vo» Thatkraft ntine». iider die diese nur mittelgroße, aber ungemein elastische Gestalt verfügt. — Am 19. Februar I"«>.'> z« Stockholm gebore», studierte Hedin seit IHM auf de» Universitäteu Stockholm und Upsala Nainrivissenschaften n»d Geologie und nahm schon al« junger Student die Messungen sür eine »arte der Umgegend Stockholm« auf. Al» Hau«lehrer lebte er 1RMO sieben Monate in Baku und ward dann durch Nordenskjüld a» Frhr. v. NichtHosen nach Berlin empfohlen, al« dessen Schüler er sich bekennt: denn vo» seiner Unternebmungslnst nnd tlnergie hatte der junge Geograpti irüineitig die glänzendsten Beweise abgelegt Mit den bescheidensten Mitteln «»«gerüstet, unternahm er im Alter von zwanzig Jahren «»«gedehnte Wanderung«» durch Periien »nd Mesopotamien, über die fi tinmi in einem belondei» Weif benchlete Jnfulge feiner bierburch gewon-iu'iicii Eiiahm»ft im Weisen mib (ciuev Stcunlnio mehrerer asiatische' spräche», namentlich be« "t?ciuichcu, waid er b« vom ttiinig C«(ur II. vuii Schweben mib fiunui'sti'ii IHUü du deu 2d)iil) von Perfle» geschickten Geiaublschaft «I* •Sefrstilr bfigegeben. Die Anwesenheit in Periien beuutzte -irbin zur Besteigung be» wenig üoidüsilich von Teheran gelegenen Temawend Dieser schon im Altertum al» Juamiius Mous bekannte, bei Araber» nub Perser» von Zagen umgebene Bulka», besjeu Thätigkeit fast gänzlich erloschen ist. bei höchste Wipfel dee EIb»r«gebirg»kette. »ourb« Von Sven Hebin am >0. Juli 1890 vom Larthal au« in zwiilssinubigem Ausstieg bi« zum wenig tiese», mit ewigem Schnee be> deckte» Uraterranb bestiege», um eine neue barometrische döhenmessung diese» .Berge« ber Winde" oder .der Meister' festzustellen, bie al» Resultat bie hdbe von fi4ßfi Meter ergab, gegenüber sonstigen von Thomson, Lentz. Brugsch. Well« und lindern aufgeführten. weniger genaue» Messungen Ter Bericht »her buie Demawenberfteigung bilbet bie Dokiordissertalio« Hedin». auf Grund deren er von dei UiiiuerfitCIt Halle im Jahre 1892 promoviert wurde Hebln blieb noch einige Zeit nach ber Demawendbesteigung in Peisien, u»b in kühnem winterlichen Zuge gelaugte er über ben Terekpaß nach Kaichgae, fast bi» zui» Rande be» .hochianb» von Tibet, dessen Erforschung sei» nächste» Ziel bilden sollte, — Am sichre 1894 begann Hebin seine Forschungkreisen »ach ilentral-ostcii: die Äi»«iilstung«kosteu iii der Höhe vo» 34,01)1» Uiuueii dazu wäre» ihm vom König Likar II. zur v«rsügu»g gestellt wvrbrn, Dreiunbeiiihalb«« Jahr hat er, von Uaschgar au»gehe»b, diese Forschungen betrieben. Am Frühjahr 1 ki»4 durchquerte et zum erstenmal Pamir, ba» .Dach ber Welt', suchte den Mustagata, ben „Pater ber Ei«berge", zu ersieigen. burchreiste dann bie Wüste Takla-Makan, bi« zu den Quellen de» Am» Darja vordringend, und kehr>e hieraus nach Kaschgar zurück Seit Ende 1 HOö ward llhotan die Operation»-basi« sür die weiter» Forschungen in Hochasien, von hier au» ging e» Ansang IH1»B durch die Wüste, dann in da» Lop norgebiet und enblich auf bisher von Europäern noch nicht betretenen Wegen durch die Parallelketten bet Kuenluen in Rorbtibet nach Ehina. Von Taschkent au» warb im Taranlaß die kirgis««-steppe durchmessen. Tausende von Kilometern wurden bi» zum Aralsee zurück-gelegt, dessen pittore»ke LanbschasUbilber, verbunden mit ber Betrachtung be» Leben» kirgisischer Stämme, dem Forscher neben ethnographische» Kenntnissen auch den Genuß laudschaitlicher Schönheiten verschaffte». — Mit Spate« und Hacke mußte ei sich im Winter durch da» SU der Altaikette hindurcharbeiten, bereu hohe Passe er mit seiner kleine» Karawane überschritt, und deren Ge-birgsseen von ihm in ihrer Tiefe gemessen warben sind, Der sagenumwoben» Muslag-ata, ber al» Vorposten gegen bie Wüste steht, al« TrSger be* Paradiese» gilt »nd sich zur Höhe von 7800 Meter erhebt, ward dreimal zu ersteigen versucht. - Trotz der Schneestürme wurden die Gletscher de» Bergriesen elugehend «iitersucht, sein geologischer Ausbau erforscht «nd di« Stablen der vergleich«-rung nachgewiesen, it« gelang, bi» zu einer Höhe von M)UO Meter denselben zu erklimmen Allein diese Mühen, die hier zu erdulden ivaren, verschwanden vor ben Turstqualea, die bie Karawane in der Wüste aufreiben sollte«: gleichwohl gelangte Dr. Hedin Anfang Mai ISSS dil zum Ehotan-Darja Ende 1896 unternahm er, auf den Wegen Marco Polo» von Kaschgar nach llhora» vor-dringend, dann den Äeria-Darja durchschreitend, seine Expedition In da» Seen-gebiet de» Lop-»or, dessen Rätsel er der Wissenschaft der Erdkunde enthüllt hat Dieser See ist allmählich, wie Hedin nachgewiesen hat, westtvärt» gerückt, wie denn überhaupt jene Gegenden ihr Au»s«h«n «st geinbert haben, von hier ging di« gorschu«g»r«>sr zum Konije-Daria und zum Kulu-Darja. Da» Lop-norgebiet »nd der See selbst wurden auf» genaueste untersucht und die Seeliese gemessen. — Auf einer neuen Expedition ging e» nach «Rorbtibet. '.'lnfaug» August 189(5 gelangt« di« Karawane von Dalai kurgah zum kuenluen-gebirge. Auf einen« 10,000 englische Fuß hohen Paß ward diese Gebirg»mauer Überschritten und der Laus de» Gebirg»strome« Kaiamurau di» zur Quelle ver-solgt. Auch der hochausragende Arkatag wurde überschritten, und am Dalai »urgan ei« Lager ausgeschlagen Die geologischen Profile der gewaltigen, dem ttueninen parallele», au» Granit, Syenit und krystallinischem Schiefer bestehenden Gebirg»kctten sind von Hedi« bargestellt uitb eine Reih« vo« 2Z Seen In diesen Gebirg»kettcn von ihm entdeckt worden, die aus chinesischen Karte» di»her noch »ich! verzeichnet waren. Auch Fauna «nd Flora dieser Hochgedirg»w»l« haben durch den kühnen Forscher eine reiche Aufhellung erfahren. Au» den >»ebirg»gege«den ging Hedin »ordwSrt» nach Tfaidam, besuchte da» Tempel-Heiligtum der Tibetaner zu Kumbum »nd kam dann nach llhina. wo er die Dugan-Slämme besuchte und zweimal den lestgesrorene» Hoangho überschritt. Gegen Weihnachten 189« konnte er von Tiangtschusu über Schanghai seinem »ünige einen telegraphische« Gruß sende», bem zu Ehren er eine Spitze I« jene» Parallelketten de« Kuenluen den .Konung C»tnr« Tifltl" benannt hat. Der junge Forscher ist sür seine ebenso kühnen wie wlssenschastlich fruchtbare« Forschungen mit den goldenen Medaillen für wissenschasüiche Leistungen in Stockholm, St. Petersburg «nd Kopenhagen, sowie mit dem Da«ebrog-Ord«n belohnt worden. Und diese Abzeichnungen ebenso wie die Silberne Karl-Rilier-Medaille, die ihm im «amen der Berliner Gesellschaft für Erdkunde von 'einem Lehrer, Freiherr v. Richthosen. überreicht würbe, werden seinem Wagemut und Forschniig»trieb zn neuein Ansporn dienen, wenn er wieder, wie er beabsichtigt, hinau»zieht in die unbekannten Gebiete llentralasieu». St, Briefgeheimnis Der Reiz unsere« Bilbe« „Brirsgeheimni«" beruht wesentlich In dem allerliebsten Mädchenkops vo» berber Schalkhaftigkeit. Da» Mo-«Iv de» Bilde» ist gewiß nicht von überraschender Neuheit; aber e» zeigt so recht, wie die ansprechende Behandlung auch einem schon ost gewühlten Gegen-stand einen neuen Reiz abgewinne» kann. stajernenhosbliite. Sergeant? .9erl, ein paar Borderilosie» hat ei groß, daß er mit » paar Pflastersteinen „Jeade oder Uiij.ade* spielen könn! Der blutige Junker. Ein Aussehe» erregender Besuch war im Jahre 1». iu Wie» der de» sog. blutigen Junker», eine» jungen Edelmanne» Ranien« , hann llhristoph von Zeuzar, der in kaiserlichen krieg»die«steu staub, vo» ! bdhmischeu Aufständischen gefangen und »um Tode durch da» Schwer« vertut worden war. Der Scharsrichtee verstand jedoch sein Handwerk nicht und hieb i mal» zu. ohne den Kops vom Rumpfe schneiden zu können, so baß ba» erzür, zuschauenbe Volk ihn verjagte uud den au» vielen Wunden an Hai» und Schulu blutenden Jüngling in ben Kerker zurücktrug, vo» hier gelang e» Ihm Ip.» zu «utsliehen und unter Dampierre» Geleite glücklich nach Wien ,u komm wo «r der Held de» Tage» war und vom Monarchen In Audienz empsanp i wurde, dem er nun eine Beschreibung seiner Erlebnisse überreichte, i. Flugblatt, zu Wien unter dem Titel gedruckt? .Wunderbariich« Beschicht, w . che« sich mit einem Adelichen Jüngling seine» Alter» 22 Jahre in Bdhn 1619 nach Eroberung der Stadt Pilsen Zwei Meilen davon zu «stab verlost hat, Jetzt aber d«n 10. Mai Anno 1620 Auff Wienn angelangt, Wo von ili> . selbst der gautze verlaust beschrieben ist worbe», Lustig und Andächtig zu le'i Gedruckt in diesem ISSN. Jar' wurde von den Wienern sltrmlich verschluns, und der Drucker versichert im Vorwort: .Wosem aber einem geliebte, solch , verlaus gründlicher Weis» «achzusorscheu, stehet ihm bevor e heißen Möwe»?' — Wirt: .Allerdings woher wußten Sie da»?". — ®#'i .Ich erkannte Sie sofort an Ihrer «ehullchkeit mit Ihrem Bruder: der h«::r doch früher da» Eigarre«geschilst hier nebenan.' — Wirt: .Run, da» war '1, selber; ich habe gar kein«« Brud«r.' — Gast: „Also seh«« Ei«, — au Jl|i t eigenen Aehnlichkeit hab« ich Si« wiedererkannt!' emejnnüyjgts Limonad« für kr#n»e (bei Fiedee). Zu 1«/» Liter kochende« Wasser gilt man den Saft (die Schal« nicht» «iner guten Eitron« und «ntf»r«« sorgsSltig all, K«rn«. Dies«» wird in «in« Flasch« g«süllt und d«m krank«» mit «twa» Zuck vkrmischt zum Trink«» gegeben Str»hsiitt«r«»g. viele Wirtschaft«» müss«n mit dem Stroh al» dem tnid -tigsten Rauhsutt»rmltt«l r«chn«n, ind«m Wiesen und FutterschiOge In genüg.» dem Umsa«ge ihn«« nicht zur Verfügung stehe». Man sollte aber nie vergcsle! daß da» Stroh allerding» reichliche Mengen vo» stlckstoffsreieu Nährstoffen iiekci: daß aber der Gehalt an Protein i» demselben «i» v«rhültni»m»ßig i«chl «' ringer ist! demgemäß sind auch die Futterratioue» zusammen,ustell««. Außei dem sollte man sich davor hüte«, verdorbene» Stroh deu Tiere» vorzuleg n Eine besondere Beachtung aber verdient in der gegenwärtig«» Zeit auch >.t Rat, bei dem ««tfflfttr» von frischem Stroh eine gewiss« Vorsicht gelten »u In» n Da»selbe wird vvn den Tier«« meist viel gi«rig«r angenommen all alt«» Stro -obwohl «» «igentlich b«d«ut«nd schtv«r«r kaubar ist. toi raschere verzew,'» und da» schlechter« Z«rmalm«n d«» frische» Stroh«» aber verursachen H»U"> Blähungen, b«soud«rl w««» frische» Stroh i» Gestalt von Häcksel mit Me oder Schrotbr«i g«m«ngt wird. Manch«» Ti«r Ist an d«n Folgen davon sch,>» zu Grunde gegangen, we»hald die Warnung berichtigt erscheint. Das Zuppeuspie!. Die spl«l»»d«» Kinder sitzen um ei»«n Tisch, an' welchem in der Mitte so viel Ldffel liegen, baß eine Person keine« hat 0» Kind beginnt eine Geschichte zu erzähle», kurz od«r lang, wi« e» will, in irei» cher aber da» Wort .Suppe' vorkommen muß. Bei diesem Worte sucht n? jede» «i»d einen Löffel zu erHaschen: die Hände müssen bi» dahin unter d'n Tisch« dieide». Wer keinen Löffel erhält, muß weiter erzähle». Charade. Da» Erste kommt au» her Srd« Bauch, »a» Zweit'l« au» H-lz. au» «i|«n auch II hat. «er beide» »er- bunden. «In £rt)r«ibfl«rflt gesunde». Jiliu» Statt. L»,»»ri»h. «teilt I« d«t ben Zeich«« mein, Benenne ich ein MSgd« • lein. loch stellest » du an den Gu. flennt einen «lihepla« da» Wort. juliut ,1»tk. f ilberrÄtsel. Austviung iui||i in nächster (iummet. Vom ffjrnmrn. „Angenommen. Sie biltle» ein junge« M.ldche«, da» a« Bleichsucht leidet und über hinreichende Mittel verfügt, zu behandeln, wa» TÜrden sie mit ihr ansang»»?' .Heirate» würde Ich sie .ins der Stelle" Auflösung«» a«S voriger Nummer: de» Homonym»: Aar: de» vogourlphl: «alant, »ant. . ...... «lle «echle »orvelmlit». Beeuuiworrliche «edaktimr tun ttrujt tlelflet. jedrudi un» herau» von «reiner * Psriller Iii etuttjatt