(LmbmherM K ertunM' h Dienstag den 2l. October 1834. VN i e n. 3Iuf Allerhöchste Anordnung wild für weiland , Se. Majestät Dom Pedro, Herzog von Braganza, und zugleich für weiland Se. Durchlaucht Friedrich Herzog van Sachsen.Altenburg die Hoftrauer heute Donnerstag den 16. d. M. angezogen, und durch sieben Wochen mit eincrAdwcchslung getragen wer» den, nähmlich die ersten fünf Wochen, d. i.vom ,ü. Onobcr bis emschliehig ig. November, die tiefe, dann die letzten zwei Wochen, d. i. vom 2a. No vember bis einschließig 5. December, die mindere Trauer. A:n «6. und 17. d. M. werden die Traucran« dachten für weiland Se. Majestät Dain Pedro in der k. k. Hsfdurgpfarrkirche Statt sinden. (Wien. Z) Päpstliche Staaten. Briefen aus Bologna zufolge wurde da. selbst am 4. October Abends kurz vor 6 Uhr «ine heftige, acht Secunden anhaltende Orderschüt. terung verspürt, die jedoch, außer einigen herab, gestürzten Schornsteinen und in den Mauern ver» ursüchtcn Sprüngen, kein anderes Unglück herbei-führte. Das Theater, in dem jetzt Mad. Pasta singt, war übermäßig voll, und eben hatte die Ouvertüre begonnen, als die Erschütterung erfolg« tc. Das Orchester wollte mit den Instrumenten, die Zuschauer alle über HalS und Kopf hmauseilen. Hier wären unstreitig im Gedränge große Unglücks. säNc unvermeidlich gewesen, wenn es nicht einigen wscNnenern Leuten gelungen wäre, das Publicum zu beruhigen und selbes wenigstens zum theilweisell Hinausgehen zu bewegen; da aber keine weitere Olschüttelung nachkam, l'chrttn die meisten Zu« schauer wieder zurück und die Oper ging, wie ge» wohnlich, von Statten. Demungeachtet brachten die Furchlsainstcn die Nacht vom 4. auf den 5. auf der Montag nola (der Promenade von Bologna) zu. ' (Oest. B.) Frankreich. Marseille, 27. September. Der Handel mit Algier gewinnt sowohl hier als zu Toulon ein immer regeres Leben. Fast alle KauffcU,neifahre,l, die in dem dortigen Hafen liegen, habett Ladungen nach Afrika. Biö^jetzt konnte mün von der neuen (Zslonie noch wenig ausführen, denn die Oclerntt reicht dort noch kaum für den Bedarf des Landes hin; die Artikel, welche man am häufigsten zur Rückfracht mitnimmt, find: Früchte, Schafwolle und Häute. In diesem Augenblicke befinden sich hier viele langbäitige Beduinen mit ihren Weibern und Kindern, die cinen kleinen Handel treiben. Ihre interessante Erscheinung Hal selbst in unserer Hafenstadt, wo man an alle Völkertrachtcn der Welt längst glwohnt ist, einiges Aufsehen erregt. — Die neugebaute Fregatte für den Bey vou Tu. niK ist nun vollendet, und wird in den nächsten Tagen vom Stapel laufen; die beiden neugebau« ten Briggs befinden sich schon im Wasser. (Mg. Z.) Spanien. Folgendes weiß man übrigens von der Stel» lung der Insurgenten. Don CarloK war den 26. in SSnoK. Zumalacarreguy ist, an der Spitze seiner von zwei BatMonö verstärkten Truppen nach den Amcscoathälern zurückgekehrt; ihm folgte eine Schaar von Mönchen und Weidern. Im Namen deö Don Carlos hat er dem französischen Obrisien 334 Vespinaffe den Titel eines Schwadron-Chefs seiner 3oa Mann zählenden Reiterei ertheilt. Die Ba« taillons, welche Elisonds belagert, haben sich sehr geschwächt nach Aranati und Pauz zurückgezogen, Die navarreslsche Junta, die zu Saldiaö beinahe in die Hände yer Truppen per Königinn fiel, hat auch in Gchalar nicht bleiben sönnen; sie ist ietzt. gleichfalls in Aranati, Der (Zarlistische Führer Hue-billas, der sich nicht jenseits des lZbro's behaupten kannte, befindet sich wieder in Naoarra, Die hber die Minister des Don Sarlos und die Junta eingegangenen Nachrichten sind von der Art, daß sich die Freunde Spaniens hinsichtlich Castiliens und Arragonicnö beruhigen können, und zeigen, daß sich der Bürgerkrieg in diesen wichtigen Provinzen auf keine ernste Weiss entzünden wird. Madrid, 2c>. September. Gestern ward wieder ein (Zaristisches Kamplott entdeckt, in Folge dessen mehrere Verhaftungen Statt fanden. Die wichtigste ist die eincS 'gewissen Pavon, den Don Carlos zum Gencralcapttain von Neu-(3astilien er« nannt halte. Man fand in seinem Zimmer die Brevets des Prinzen und andere wichtige Dacu« tNlnte. P^von würd« in der von so vielen (5arli-sten bewohnten Straße Toledo verhaftet. Bis ietzt haben die von Don Carlos erfolgten Ernennungen ihm leine großen Bortheile gebracht. (Allg. Z.) Eine Depesche aus Bay onne vom 5. October meldet, daß man zu Pampelona nächstens eine Verstärkung von 10,000 Mann erwartet, wel« che auK drei Bataillonen und zwei Regimentern-der tönigl. Garde besieht. DerMoniteur vom 4. d. M. enthalt fol« gende Nachrichten aus Spanien: »Am 23. Sep« tember ist Cordova ins Bastanthal eingerückt. Bei seiner Annäherung haben sich dic (Zarlisten zu, rückgezogen. Das alavesische Bataillon ist in nachdem er erfahren hatt?, daß Mmq'ö,Gcsundheits« zustand ihm nicht crlaude, slcl) sogleich an die Spitze öer Armee zu stellen, mit cinem ccs hopsten Lcbcs würdigen Patriotismus entschlossen, dasComman« do bis zu Mina's Ankunft zu behalten. Am 26. ist Rodil von Pamplona ausgerückt, um eine Expedition gegen Zublri zu leiten. —Man schreibt aus Bayonne, daß Zumalacarreguy'ä Gattinn sicl) anschickt, nach Bleis abzureisen. Die Gazette de France vsm 6. d. M. sdie wir durch außerordentliche Gelegenheit ha« ben) enthalt folgende Nachrichten vom Kriegsschau« platze vom 3. October; „Am 26. hat Zumalacar, regui) in Abarzazu, bei Sjtelia, vier Sompagnien iZhristinos überrumpelt, 4« Mann getötet, 60 ver-wundet und mehrere zu Gefangenen gemacht. Die Divisionen Lore nz 0 unt» Araa standen ganz in der Nähe und Ersterer wäre beinahe in seiner Woh» nung gefangen genommen worden. Nach dieser klei» ncn Affaire mußte, sich Zumala.« reguy, dcr nur drei Bataillons bei sich batte, zurückziehen, weil die feindlichen Divisionen unter Waffen waren unh sich anschickten, gegen ihn zu marschircn. — Di« (Zhrißinos sind von der Division üordova und Eli-sonco deblockirt worden. Die beiden naoarrtsischen Bataillone Nr. 5 und 6 unter Segaftibalza's <3om-mando mutzten slch am 26. zurückziehen, wobci sie jedcch dem Feinde noch bedeutenden Vcrlust h taillon Infanterie und einige Schwadronen Kaval, krie, mit dcnen er, wenn er Waffen hat, seinen Marsch nach (Zastilien antreten wird. Er nahm so eben einige Veränderungen im Commando seiner Divisionen vor, indem er Männer dabei an-siellle, auf die er sich verlassen kann und die alles Vertrauen seiner Armee verdienen." (Ocst. B.) D o r t u V a l. Durch dasDampfdoot African, Lieutenant West, welchcö Lissabon am 27. September ver. lassen halte, ist nun die ossiciclle Nachricht von Dom Pedro'ö Ableben eingegangen, welches am 24. September um halb 5 Uhr Rachmiuagä im Pal» laste vc>n Qucluz erfolgte. — Der (Korrespondent der Timeö meldet hierüber aus Lissabon vom 27. September: »Am 24. Morgens war, nach der Wahrnehmung der meisten Personen, welche sich vm Dem Pedro befanden, eine merkliche Bcsse. rung in dessen Befinden, bei solchen Krankheiten stets der sichere Vorbote des nabcn Todes, eingetreten, und selbst die Herzoginn von Braganza gab der Hoffnung Raum, dah ihr Gemahl doch noch gerettet werden könne. Der nlauchte Kranke selbst theilte jedoch diese Hoffnung teineöwcgS; cenn gegen ä Uhr ließ er die junge Königinn zu sich rufen und sagte zu ihr, er habe als ihr sterbender Vater tine Bitte an sie, daß sie nämlich sogleich nach scmem Hintritt ein Dccrct erlassen solle, kraft dessen alle ohne Ausnahme, welche wegen politischer oder bürgerlicher Bcrgchungcn verhaftet sind, in Freiheit gesetzt werden; diese Zusage wurde, wie man sich denken kann, feierlich geleistet. Dom Pedro de> hielt biö zum letzten Augenblick sein volles Bewußtseyn und schien vollkommen in sein Schicksal erge-den, so wie nder tic »ctzige Lage dcr Dinge und die Ruhe des Landes vergnügt. Von jedem seine» Umgebung, den Ministern lc., insbesondere von Hrn. Mendizadal, welcher die ganze Nacht vom 23. auf den 24, in seinem Gemache zugebracht hat« te, nahm er Abschied; Letztern umarmte er wie» dcrholt und dankte ihm für die wesentlichen Dienste, die-er Portugal erwiesen habe. Er verlangte, daß er nicht mit königlichem Leichengepränge, sondern bloß als Generalissimus der portugiesischen Armee begraben und seine sterblichen Ueberrrsie, jeden« falls aber sein Herz nuch Oporco, dem Schau« platze seines Ruhmes, zur Beisetzung gebracht wer» den solle. Es scheint, daß er sctt dem 29. August die Ahnung gehabt hat, er werde den September« monat nicht überleben und daß er wahrscheinlich am 21. sterben werde, und zwar dergestalt, daß er Liese Ahnung der Herzoginn seiner Gemahlinn mittheilte und ihr das Versprechen abnahm, ihn keinen Augenblick zu verlasen und unausgesetzt zu pflegen lc. welche Zusage Ihre Majestät mit muster» hafter Unvcrdrossenhcit erfüllt hat." Das neue Ministerium wurde am 24. Abends folgendermaßen gebildet: Herzog von Palmella, Präsident des Mimstersconseils, ohne Portefeuille; Bischof von (Zoimbra, Präsident der Deputirten» kammer, Minister des Innern; A. Barrels Fcr-raz, Iustizmimster; I. da Silva Carvalho, Fi«, nanzminister; Herzog von Terceira, Kriegsmun« ster; Graf von Villareal, Minister der auswärti« gen Angelegenheiten, A. IoseFreire (früher Kriegs« minister) Marineminisier. lOesi. B.) Oroßbritanien. Der Fürst (Zanino (Lucian Buonaparte) ist im Begriffe, im Regent's Park zu London eine Villa anzukaufen. Er erwartet aus Italien die Fürstinn und seine ganze Familie. (Oesi. B.) Der Marquis von Miraftores, Graf Florida Blanca, bisherige spanische Botschafter am Londoner Hofe, ist nach Madrid abgereist. Hr. Iabet wird während seiner Abwesenheit die SteNe einet Geschäftsträgers versehen. In den vier Münzstätten, zu Calcutta, Be« nareö, Furukhabad uno Sagur ist in einem Zciirau« me von 3i Jahren ein Mctallwerch von 53Mill. 322,600 Rupis (3o Mill. 543,40« Thlr. Pr.) ausgeprägt worden. Die Einfuhr an ediern Me-, lallen über Calcuttö helsug von den I. i8i5 — ,4 bis zu iÜ5l — 32 55:) ?Ml. 807,644,Sicca Rupis. so daß, wenn iyan die Ausfuhr mit 65 Millionen 591,544 R. abziA, tim P.^MMUlumme von vtl!.« 336 albe'ltctemMetalle von 2go Mil!. 446,100 R. übrig bleibt. Der Eontre -Admiral Sir G. E. Hsmond, ttelcher an der Stelle des verstorbenen Sir M. Seymour zum Befehlshaber der briuischcn Flotte auf der südamerikanifchen Station ernannt ist, wird in diesen Tagen aui dem Talbot zu seiner Bestimmung abgehen. (W. Z.) Gsmannisckes Neich. Die letzten Berichte aus Konsiantinopel vom 3c». September melden die am 20. gedachten Monats erfolgte Abreise des kais. russischen wirkli^ ä>en Staatsraths Freiherrn ven Rückmann, der nährend der Abwesenheit des Hrn. von Buteneff vls Geschäftsträger accreditirt gewesen. Hr. von Rückmann war mit dem Dampfboste nach Odessa abgegangen, wohin auch die Fregatte Srivan, an deren Bord Or. von Buteneff an« gekommen war, am 26. September zurückkehrte. Die Pest richtete fortwährend unter den Tür. ten große Verheerungen an, und es hatten sich' in den letzten Tagen des Septembers auch mehrere Pestfälle in Pera und Galata ereignet. (Ocsi. B.) Gri echcnlanv. München, L. October. Wir haben Briefe aus Nauplia bis zum 5. September, über Patras sogar bis zum »3. September. Alle stimmen über-ein m der Nachricht, daß die Ruhe in Griechenland auf allen Puncten wieder hergestellt ist. Die Regentschaft, d. h. Graf v. Armalisperg und StaatZ« lath v. Kobell waren zu Meer nach Athen abge« gangen. Den 4. September haben Se. Majestät Der König Otto, begleitet von den HH. Ministern Koletti und Lesuire, eben dahin die Reise zu Lande angetreten. Man hoffte, dah in Folge der Zusammenkunft daselbst mit Geh. Rath v. Klenze das zum neuen Baue der Hauptstadt Nothwendige nach einem definitiv angenommenen Plane sofort geordnet und der Bau dann ohne weitere Hem« mung beginnen würde. Der Umstand, daß so« roohl Se> Majestät der Konig, als auch die Ne< genlfchaft und ein Theil des Ministeriums sich von der Hauptstadt entfernen, beweist wohl am deut« lichsien, dah für die öffentliche Ruhe nichts weiter zu fürchten, und die unversöhnliche kolokatromsch« capodistrianiscde Partei auf das Haupt geschlagen isi, um sich nie mehr zu erholen. Sicherm Vernehmen nach wild Kön.ig Otta nicht sobald nach Nau. plia zv^ückkehren, sondern die mildern Monate des Winters benutzen, das Festland von Griechenland zu bereisen, wie er im vergangenen Jahre den Pe-loponnes berciSt hat. Man meltec, daß er auf dieser Neisc von vier griechischen, im Fr'eiheitskric. gc ausgezeichneten Waffenhäuptlingen aus Rumc« lien begleitet seyn wird. l. . (Allg. Z.) s? h in a. Man hat Nachrichten aus Ganton bis zur Mit« te Aprils. Nach Prioatbriefen legte man großen Werth auf die Ocffnung des freien Handels.mit England. Die Witterung war in China günstig gewesen, und die Singebornen erwarteten eine gu« te Ernte; indessen herrschten dermalen in «inigen Provinzen Mangel uno selbst Hungersnoth. Ein englisch.chinesischer Kalender sollte zu Canton erschei» nen. Der Aufstand der Gebirgsbewohner roar ün-terdrückt worden, nachdem man etwa »oo Insurgenten gclödtct und 5o gefangen hatte. Diese Letz« tern führten zu threr Entschuldigung an, daß ihr Localgouverncur sie zum Ausstände gezwungen ha't> te. - (Allg. Z.) Amerika Die Port of Spain Gazette meldet. Nach. richten aus Oolumdia zufolge sei die Stadt Santa Martha in der Provinz Tierra Firma durch ein Erdbeben ganzlich versunken." Nach den neuesten Nachrichten aus Veracruz ging daselbst allgemein das Gerücht, der General Santanna beabsichtige, sich als Kaiser von Mexico ausrufen zu lassen; aber dieß sei nur die Einleitung zu andern Combinationen und das Borspiel zur Thronbesteigung eines Prinzen auS der spani. schen Konigüfamilie. Bercics war ein Decret erlassen, welches alle von den (Zones verbannten In, dividuen, sowohl Spanier als Ereolen, zurückruft. (Allg. Z.) Theater. Helite: »Hane Sachs." Drama in H Aiifzilgc», Morgen: „Die neue diebische Elster. Alles ist verliebt,« Lustspicl von Kor» thcier. Zur Venesice des Herni Do räch. Dieser Zeitung ist dle Beilage der eingegangenen Museums-Beitrage Nr. 24, angeschlossen. iUedacteur: Lr. 5av. Meiurich. ^erleOer: Hgnaj Äl. Vdler v. Rltlnmaur.